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Offene Fanfiction
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Herzlich Willkommen im Startpost der Reallife Fanfiction.
Hier findet ihr alle wichtigen Informationen zu den Charakteren, eine Schreiberliste, die Regeln und außerdem den Prolog. Bei einem fortgeschrittenem Stadium der offenen FF werdet ihr zudem eine kurze Inhaltsangabe hier im Startpost haben, sodass ihr euch einen kurzen und knappen Überblick verschaffen könnt. Der Startpost wird möglichst auf dem neusten Stand gehalten, damit ihr ebenfalls die Möglichkeit habt, genau über den aktuellen Stand Bescheid zu wissen.
Wenn ihr bei dieser FF mitschreiben wollt, schickt ihr mir, Yuno, eine PN. Ich werde dann auslosen, wann ihr dran kommt, damit es nicht heißt: "Wer zuerst kommt, mahlt zuerst". Nähere Informationen hierzu findet ihr auch im entsprechenden Tab.
Bei Fragen könnt ihr euch an mich oder ein anderes Komiteemitglied wenden. Wir wünschen euch viel Spaß!
[tabmenu]
[tab=Schreiber] [subtab=Liste]
Cáithlyn - schreibt am 19.05.Onee-chan - schreibt am 20.05.Galahad - schreibt am 27.10.Cáithlyn - schreibt am 27.10.
[subtab=Ablauf]
Wie bereits oben erwähnt, meldet sich jeder, der Interesse daran hat, an dieser FF mitzuschreiben, bei mir per PN. In dieser PN solltet ihr nicht nur euer Interesse bekunden, sondern am besten auch angeben, in welchem Zeitraum ihr Zeit hättet zu schreiben. Ihr erhaltet dann eine Antwort, in der ich euch mitteile, an welchem Tag ihr mit dem Schreiben an der Reihe seid. Jeder hat für sein Kapitel 24 Stunden Zeit, von 0.00 bis 24.00 Uhr. Wenn die Zeit abgelaufen ist, bevor ihr euer Kapitel hier gepostet habt, verfällt eure "Anmeldung" und der nächste ist an der Reihe. Es steht euch natürlich immer frei, euch auch ein zweites, drittes, viertes... Mal zum Schreiben zu melden, genau wie ihr auch nur ein einziges Kapitel zu dieser FF beisteuern könnt. Nach jeder Anmeldung dürft ihr allerdings nur ein Kapitel schreiben.
[tab=Regeln]
Alles, was nicht in Chaos ausarten soll, braucht Regeln. Hier sind die wichtigsten aufgelistet, die ihr für das Schreiben eurer Kapitel benötigt:
Ihr dürft nur in dem euch von mir zugeteilten Zeitraum in diesem Topic eure Kapitel posten.
Eure Kapitel sollten mindestens 500 und nicht viel mehr als 2000 Wörter lang sein.
Geschrieben wird in der Vergangenheit (Präteritum) sowie in der 3. Person und aus der Sicht einer der im folgenen Tab angegebenen Charaktere.
Als Überschrift eures Posts nehmt ihr die Nummer eures Kapitels und den Namen der Person, aus deren Sicht ihr schreibt. (Bsp. Kapitel 8 Daniel)
Jeder darf in seinem Kapitel natürlich auch NPCs oder andere Charaktere handeln lassen. Aber achtet bitte darauf, dass es nicht ausartet und das Hauptaugenmerk durchweg auf dem von euch gewählten Charakter bleibt.
Szenen mit viel Blut, zu starker Gewalt oder Sexualität sind natürlich auch hier verboten. Wie auch sonst gelten die allgemeinen Foren-Regeln sowie die des FF-Bereichs.
Bei Fragen wendet euch an ein Komiteemitglied oder stellt sie öffentlich im Informationtopic der offenen Fanfictions.
[tab=Charaktere]
[subtab=Alexej]
Name: Alexej Odlovski
Herkunft: Russland
Aussehen: Alexej ist ein etwas gewichtigerer, aber nicht fetter Jugendlicher. Er misst 1,72 m und trägt meist weitere Kapuzenpullis in knalligen, aber auch dunklen Farben, ganz wie es ihm gerade beliebt. Seine dunkelbraunen Haare trägt er kurz rasiert und seine braunen Augen blicken meist spottend durch die Gegend. Die kantigen Gesichtszüge um seinen Mund zieren schon die ersten Bartstoppeln, die er fast zu stolz jedem unter die Nase reibt, der (noch) keine hat.
Alter: 17
Wesenszüge: Alexej ist ein ziemlicher Draufgänger. Was immer er tut, er tut es, ohne nachzudenken. Egal wie verrückt manche Dinge auch sind, der junge Russe ist bestimmt dafür zu begeistern. Zudem gehört er nicht unbedingt immer zu der netten Sorte. Wer in seinen Augen nicht cool ist, wird gemobbt. Diese Coolness baut nach Alexejs Verständnis auf der Trinkfestigkeit der jeweiligen Person auf. Mit seiner eigenen gibt er regelmäßig an, auch wenn er seine Grenzen bis jetzt noch nicht kennt. Trotzdem kann er auch ein netter Zeitgenosse sein, wenn man ihn mal zur richtigen Zeit erwischt. Dann ist er ein guter Zuhörer und guter Ratgeber. Zum Leidwesen aller in seinem Umfeld kommt diese Zeit allerdings nur ziemlich selten.
Vergangenheit: Die ersten Jahre seines Lebens verbrachte Alexej in Deutschland bei seiner Mutter. Als diese neun Jahre nach seiner Geburt starb, zog er zu seinem Vater in die Nähe von Moskau. Bereits bei der Geburt seines Sohnes hatte der Vater die Familie verlassen, weil er mit der Verantwortung eines Kindes nicht zu recht kam. Deshalb schickte er Alexej schon nach kurzer Zeit in ein Internat in der Hauptstadt, wo der Halbrusse das Russische erlernte und zunächst gar nicht gut aufgenommen wurde. Erst als sein Russisch nahezu perfekt wurde, begann er, sich als einer der Klassenclowns zu behaupten. In seinem Selbstbewusstsein gestärkt fand er nun neue Freunde und verstand es als nun einer der beliebtesten Schüler, andere zu schikanieren. Trotzdem steckte immer ein netter Kerl in ihm und mit 14 hatte er seine erste Freundin. Insgesamt standen schon neun Mädchen an seiner Seite, die er alle wirklich mochte. Über seine letzte Trennung ist er immer noch nicht ganz hinweg.
Als Alexej von dem Projekt erfuhr, war er sogleich begeistert, denn er wollte schon seit Jahren sein Geburtsland einmal wiedersehen und große Gruppen an Leuten hatte er schon immer gemocht. Nur das Alkoholverbot missfällt ihm und bis jetzt hat er nicht vor, sich daran zu halten.
[subtab=Sophia]
Name: Sophia Assimila
Herkunft: Paraguay
Aussehen: Mit ihren 1,65 m ist Sophia nicht die Größte, dafür aber von Natur aus schlank. Ihre langen schwarzen Haare fallen ihr glatt über die Schulter und erreichen fast schon ihre Hüfte. Mit den großen dunklen Augen, der kleinen Nase und den weichen Gesichtszügen wirkt sie noch etwas jung. Ihr Kleidungsstil ist schlicht, manchmal, wenn Sophia in die Bücherei geht, wirkt sie kindlich, mit den geblümten Röcken, oder aber altmodisch. Das schert sie aber nicht, denn Sophia trägt nur das, worin sie sich wohl fühlt.
Alter: 15
Wesenszüge: Sophia ist ein eher zurückhaltendes Mädchen, das sich gerne mal mit einem Buch in die hinterste Ecke verzieht. Generell ist sie nur selten ohne Buch anzutreffen, denn Lesen ist ihre größte Leidenschaft. Sophia ist sehr intelligent und liebt es, sich neues Wissen anzueignen. Wie man mit anderen kommuniziert, hat sie sich hauptsächlich aus ihren Lieblingen (den Büchern) abgeleitet, denn sie selbst fängt fast nie einfach so ein Gespräch an. Lieber spielt sie die stille Beobachterin oder bleibt gleich mit einem Buch zuhause.
Vergangenheit: Geboren und aufgewachsen in Paraguay war Sophia schon immer sehr aufgeschlossen gegenüber all den Dingen, die man lernen konnte. Am meisten hatten es ihr die Sprachen angetan, weshalb sie neben Spanisch auch Englisch, Französisch und Deutsch beherrscht und gerade dabei ist, Italienisch zu lernen. Als sie das vierzehnte Lebensjahr erreichte, bekam sie mit einem viermonatigen Auslandsaufenthalt einen Traum erfüllt. Diese Zeit verbrachte sie in Deutschland, in Köln, um ihre Grammatik in dieser schwer zu erlernenden Sprache zu verbessern. Sie wurde sehr freundlich aufgenommen und unternahm mehr als in ihrer Heimat, auch wenn man sie immer noch sehr häufig mit der Nase in einem Buch anfand. Als sie nach Paraguay zurückkehrte, gelang ihr der Umgang mit den anderen deutlich besser als zuvor.
Sophia erfuhr durch eine deutsche Freundin von dem Projekt, zu dem sie sich sogleich anmeldete. Vor allem das Leben der anderen interessierte sie sehr, da sie immer etwas fand, was sie noch lernen konnte. Außerdem hatte sie noch nie jemanden aus Russland getroffen, was diesen Sommer noch spannender für sie machte.
[subtab=Liam]
Name: Liam Andar
Herkunft: Amerika (Maryland)
Aussehen: Liam ist 1,85 m groß und wirkt auf die meisten schlaksig. Trotzdem sind vor allem seine Beine durch das viele Lauftraining sehr muskulös. Von seinen braunen Locken ist wegen der geringen Haarlänge von etwa drei Zentimeter kaum noch etwas zu erkennen. Seine Ohren stehen etwas weiter von seinem Kopf ab, als dass man es als normal bezeichnen könnte, aber Segelohren sind es auch nicht wirklich. Liam hat aufmerksame, grüne Augen und schmale, helle Lippen, die er, wenn ihm etwas nicht passt, so weit zusammenpresst, dass man seinen Mund nur noch erahnen kann. Der junge Läufer kleidet sich meist sportlich und bequem. Er selbst legt wenig wert auf Markenklamotten, doch sein Trainer besteht darauf, dass er immer nur die besten Sachen trägt, auch privat.
Alter: 16
Wesenszüge: Liam ist einer der Top Sportler seiner Schule, aber dadurch kein bisschen eingebildet. Er läuft nicht für andere, sondern nur, weil es ihm Spaß macht. Die Aufgeschlossenheit gegenüber allem und jedem ist eine seiner besten Eigenschaften, auch wenn es dem jungen Amerikaner oft schwer fällt, selbst ein Gespräch zu beginnen. Wird er jedoch angesprochen, beginnt er, sich der Person zu öffnen und ist gleichzeitig ein guter Zuhörer. Liam ist sehr aktiv und hält es oft kaum aus, lange irgendwo drinnen still herumzusitzen, weshalb er auch Angst vor dem langen Flug nach Deutschland hatte, allerdings war seine Neugierde für das Neue größer.
Vergangenheit: Geboren wurde Liam als Frühchen in der Schweiz, wo seine Eltern gerade Urlaub machten. Seine zu frühe Geburt wirkte sich bloß durch seine Faszination für das europäische Land auf sein späteres Leben aus. Auch als er noch gar nicht laufen konnte, gelang es Liam selten, still zu sitzen, und so krabbelte er, sehr zum Missfallen seiner Eltern, immer wieder quer durch ihre Wohnung in Maryland. Aufgrund seiner Sportlichkeit und seines schnellen Wachstums schickte ihn sein Vater im Aler von neun Jahren in eine Basketballmannschaft der Stadt. Der Ballsport interessierte den Jungen allerdings herzlich wenig. Trotzdem hatte diese Phase ihr Gutes, denn Liam erkannte seine Leidenschaft fürs Laufen und trainierte bald schon täglich in privaten Einheiten, bis seine Eltern nachgaben, und ihn zu einem Trainer schickten, denn bedauerlicherweise hatte seine Schule bloß ein Baseball- und ein Footballteam. Neben seinem Training lernt der junge Läufer auch Trompete spielen (die er jedoch noch nicht wirklich gut beherrscht) und nimmt seit anderthalb Jahren auch an einem Deutschkurs teil.
Über seinen Deutschlehrer erfuhr Liam von dem Projekt in der Bundesrepublik und war sofort begeistert. Es bedurfte zwar etwas Überredungskunst, aber nach einer Weile stimmten auch seine Eltern zu und Liam durfte zum ersten Mal seit sechzehn Jahren wieder nach Europa.
[subtab=Alina]
Name: Alina Fader
Herkunft: Deutschland
Aussehen: Eigentlich ist Alina nur 1,70 m groß, wirkt aber durch die hochhackigen Schuhe immer mindestens vier Zentimeter größer. Sie beherrscht es perfekt, ihre blonden Locken in die unterschiedlichsten Frisuren zu verwandeln, auch wenn das manchmal nur beinhaltet, sie offen zu tragen. Aus ihrem Gesicht strahlen einem seeblaue Augen entgegen und ihre Lippen sind immer von einer Schicht Lippenstift bedeckt. Alina kleidet sich stets sehr modebewusst und mag es generell deutlich lieber, Röcke oder Kleider zu tragen, als Hosen (vor allem findet sie alles besser als Jeans).
Alter: 16
Wesenszüge: Man kann Alina durchaus als arrogant bezeichnen. Sie ist stets mit den Mädchen ihrer Clique zusammen, die sich selbst als etwas Besseres sehen und anderen das Gefühl geben, schlechter als diese Mädchen zu sein. Zudem ist die Sechzehnjährige nicht gerne in der Natur und macht sich noch weniger gerne schmutzig. Dieses Verhaltensmuster zeigte sich schon früh und sie hat nicht vor, es einmal auszuprobieren. Für ihre Freundinnen ist Alina immer zur Stelle, jedoch beruhen diese Freundschaften selbst auf Oberflächlichkeiten; wer uncool ist, wird ausgeschlossen. Ihre Lieblingsbeschäftigung sind Partys, bei denen man viel tanzen, flirten und trinken kann. Das ist auch der Grund, warum sie wöchentlich ausgeht.
Vergangenheit: Alina ist schon immer ein typisches Großstadtkind gewesen. Seit Jahren rettet sie sich mehr schlecht als recht in die jeweils höhere Klasse und will die Schule im kommenden Jahr mit dem Realschulabschluss beenden. Seit Alina auf die weiterführende Schule geht, faszinieren sie die Partys der coolen Schüler und es dauerte nicht lange, bis sie zu ihrer ersten eingeladen wurde. Seitdem verbringt sie den Hauptteil ihrer Freizeit mit ihrer Clique, wo sie oft neue Looks für die nächste Party ausprobieren. Die bleibende Restzeit ist Alina bei Facebook oder anderweitig im Internet anzufinden und tut nur selten etwas für die Schule oder für ihren Körper. Um schlank zu bleiben, hält sie sich an einen strikten Diätplan, ist aber noch immer weit von der Magersucht entfernt.
Das Mädchen wollte nie seinen Sommer in einem Feriencamp irgendwo im Nirgendwo verbringen, doch seine Eltern meldeten es an und obwohl sich Alina mit Händen und Füßen dagegen gewehrt hatte, wurde sie letztendlich dennoch hierher geschickt, damit sie ihren kulturellen Horizont erweitern kann.
[subtab=NPC: Campleiter]
Name: Ian Klaus
Aussehen: Ian ist ein großer (1,85), fast schlaksig anmutender Mann. In seinen recht kantigen Gesichtszügen finden sich grau-blaue Augen und ein Mund, der fast immer lächelt. Seine eigentlich dunkelbraunen Haare beginnen sich schon etwas grau bis weiß zu färben. Meist trägt Ian eine braune Hose und ein schlichtes Hemd.
Alter: 52
Wesenszüge: Ian ist einer der freundlichsten Menschen, die die Welt kennt. Er ist strikt dagegen, von irgendeinem Campbewohner (ob „Urlauber“ oder Angestellter) gesiezt zu werden, und lächelt fast durchgängig. In Normalfall versucht er jeden Konflikt zu umgehen, bevor er aufkommt. Wenn die Situation aber doch mal eskaliert, kann er erstaunlich hart durchgreifen. Diese Seite versucht Ian jedoch so selten es geht zu nutzen und ist in der Regel für jeden Spaß zu haben. Noch immer macht er bei fast allen Aktivitäten auch selber mit, was seine Sportlichkeit deutlich hervorhebt. Zudem ist Ian sehr aufgeschlossen und offen für Neues, weshalb er die neuen Camper stets mit Freuden erwartet.
Vergangenheit: Ian ist in einer Mittelstandsfamilie geboren und aufgewachsen. Schon immer war er sehr agil und kam gut mit verschiedensten Menschen zurecht. Nach seinem Abitur machte Ian eine Ausbildung zum Erzieher und gründete drei Jahre später dieses Camp, für das er immer noch mit Freuden fast jede freie Minute opfert und in dem sein gesamtes Herzblut steckt.
[tab=kurze Erklärung zum Genre Reallife]
Das Genre Reallife zeichnet sich dadurch aus, dass die Geschichten mit diesem Genre im wirklichen Leben tatsächlich passieren könnten; man versucht die Wirklichkeit wieder zu geben. Das bedeutet, dass sich an physikalische Gegebenheiten wie beispielsweise die Schwerkraft gehalten wird und man daher auch nicht auf übernatürliche Phänomene oder Fantasiewesen trifft. Oftmals wird sich dadurch auf die Beziehungen der Charaktere untereinander konzentriert.
[tab=Zusammenfassungen][subtab=x]Dieser Tab wird mit dem Handlungsverlauf der Geschichte gefüllt, damit neue, interessierte Schreiber einen Überblick über das Geschehen erhalten.[subtab=Kapitel 1-10]
[/tabmenu]
Prolog
Die langen Strahlen der Morgensonne kletterten über die Kronen der Eichen und Fichten, der Kastanien und Lärchen, um den kleinen Fluss, der das Camp vom Mischwald trennte, wie flüssiges Gold erscheinen zu lassen. Eigentlich war es ja eher ein Wäldchen, das sich knapp zweihundert Meter weit hinter dem Fluss erstreckte. Viele Generationen hatte es schon in diesem Camp reden, lachen, spielen sehen und noch nicht einmal die Jüngsten konnten sich vor ihm fürchten, da man selbst von der Einfahrt des Camps aus die Häuser der nahen Wohnsiedlung hindurchblitzen sehen kann.
Die zwölf Hütten standen zu dieser frühen Stunde noch verlassen da, aber im dem Haus, welches irgendwann einmal „Häuptlingszelt“ getauft worden war, herrschte jetzt schon reges Treiben. Gegen Mittag würden die neuen Bewohner des Sommerlagers eintreffen und bis dahin musste alles sauber und ordentlich sein.
Eine interessantere und ungleichere Zusammensetzung der Campbewohner hatte man hier noch nie gesehen. Aus vier verschiedenen Ländern kamen sie, um sich besser kennenzulernen und ihren kulturellen Horizont zu erweitern. In der Küche, die direkt an den großen Speisesaal anschloss, hatte das schon lange vor dem Sommer für heftige Diskussionen und ratlose Gesichter gesorgt. Inzwischen hatte man sich darauf geeinigt, dass es jeden Tag ein typisches Gericht aus einem anderen Land gab; und wer es nicht mochte, hatte Pech gehabt.
Russland, Paraguay, Amerika und natürlich Deutschland; aus allen Teilen der Welt kamen sie, und um sich besser zu verstehen und kennenlernen zu können, sollten sich immer genau vier aus den verschiedenen Ländern eine Hütte teilen. Solch ein Experiment war für alle Beteiligten neu und sie alle hofften, dass alles klappen würde, wie geplant.
Gerade kam der Campleiter aus dem „Häuptlingszelt“, in dem sich die Rezeption, die Schlafräume für die Angestellten und ein Zugang zum Speisesaal befanden. Der große, ältere Mann ging einmal quer über den Platz mit der Kuhle für Lagerfeuer in der Mitte, um den die Hütten in einem Kreis angeordnet waren. Er hielt auf eine Tafel zu, die an der Einfahrt zum Camp, fast genau gegenüber vom Fluss stand, und brachte dort eine Liste an. „Aktivitäten“ stand darauf in dicken Buchstaben als Überschrift. Wie jeden Sommer gab es eine Palette an verschiedensten Sportarten, Gruppen- und Musikveranstaltungen, Wanderungen durch die auf dieser Seite des Flusses liegenden Felder und vieles mehr. Einiges davon war freiwillig zu besuchen, anderes Pflichtprogramm. Natürlich stand es den Bewohnern der Hütten jederzeit frei, sich mit einem Ball auf den Campeigenen Sportplatz auszutoben oder unter Aufsicht im Fluss zu schwimmen, und natürlich stand der Speisesaal außerhalb der Essenszeiten als Aufenthalts- und Gruppenraum zur Verfügung, aber es hatte sich immer als sehr empfehlenswert gezeigt, auch feste Aktivitäten anzubieten, was von den Campern meist mit Freude angenommen wurde.
Freundlich, mit offenen Armen und einem warmen Mittagessen würde man die Anreisenden später begrüßen. Einige hatten einen ziemlich langen Flug hinter sich, weshalb es verständlich wäre, wenn sie an diesem Tag nichts mehr großartig machen wollten. Das war auch der Grund, warum die erste Aktivität auf der Liste erst für den morgigen Tag angesetzt war. Heute stand Ankommen und Kennenlernen auf dem Programm, und wer trotzdem zu viel Energie hatte, fand bestimmt eine Möglichkeit, diese abzubauen.
Stolz sah sich der Campleiter um. Ausgerechnet sein Camp war für dieses internationale Treffen ausgewählt worden und es fehlten nur noch ein paar Handgriffe, bis alles fertig und bereit für die neuen Bewohner war. Ein neues Abenteuer stand dem Camp bevor und das Wäldchen würde neue Gesichter entdecken, neue Geschichten hören und viele neue Leute lachen, weinen, leben sehen.