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Information | Vote | Gewinner
Ähnlich wie im letzten Jahr gibt es auch dieses Jahr wieder eine bestimmte Anzahl an Punkten, die ihr den Texten geben könnt. Dabei ist zu beachten, dass ihr frei wählen könnt, wie genau ihr die Punkte verteilt und welche Texte mehr Punkte als andere bekommen. Achtet jedoch darauf, dass ihr die Punkte, die euch zur Verfügung stehen, komplett ausschöpft. Votes, welche zu wenige oder zu viele Punkte enthalten können leider nicht gezählt werden. Des Weiteren solltet ihr eure Punkte mindestens auf drei Texte verteilen und natürlich nicht für eure eigenen Texte voten. Schreibt ihr einen besonders guten (hilfreich und gut durchdachten. Der Inhalt ist hier ausschlaggebend und nicht die Länge!) Vote, so habt ihr die Chance durch das FF-Komitee mit einem von drei Plätzen ausgezeichnet zu werden, die euch ebenfalls Punkte auf der Saisontabelle einbringen können. Weitere Informationen findet ihr hier:
Informationen zur Wettbewerbssaison 2013'
Ihr könnt 8 Punkte verteilen
Der Vote läuft bis zum 06.04.2013 um 23:59 Uhr.
Die Sonne stand im Zenit und beschien das weiße Fell des Pokemon so, dass es fast silbern leuchtete. Ihre Strahlen brachen sich in der onyxschwarzen Klinge an seinem Kopf, sodass kurz die Farben des Regenbogens darin aufleuchteten. Doch die Sonne machte dem Pokemon nichts aus - seine tiefschwarzen Augen absorbierten die Sonnenstrahlen fast beiläufig, ohne jede Emotion.
Seine Pfoten, ebenfalls mit nachtschwarzen Krallen gesäumt, schlichen ohne jeden Laut den Pfad entlang, auf dem sich das Pokemon befand. Kleine Staubwolken wurden dabei aufgewirbelt, befleckten das sonst unberührte, schneeweiße Fell des Pokemon. Absol war auf dem Weg in ein Menschendorf.
Menschen, dachte es abschätzig. Kurz flackerten seine dunklen Augen vor Wut. Wie oft war es bereits in unzählige Menschendörfer gereist, hatte versucht, die Menschen vor bevorstehenden Katastrophen zu warnen. Mit Genugtuung dachte Absol daran, das die Mehrzahl dieser Menschen wegen ihrer Sturheit nicht überlebt hatte.
Menschen sind so törichte Kreaturen, dachte es weiter. Sind stur und eigennützig. Egoistisch. Sie verstehen nicht im Mindesten den Unterschied zwischen Warnung und bereits eingetretenem Unheil. Wie oft war es bereits in Menschendörfer gereist, ohne Rücksicht auf Verluste. Es war dazu da, die Menschen vor Unheil zu warnen. Doch die Menschen sahen sein Erscheinen allein meist schon als das Unheil selbst an.
Unnütze Wesen. Seine Gedanken kreisten stetig darum. Ihr hättet bessere und nützlichere Charakterzüge, wenn ihr euch mehr von den Pokemon abgeschaut hättet. Stattdessen haltet ihr sie gefangen. Absol stieß ein tiefes Knurren aus, dass die Vogelpokemon in den Bäumen erstarren ließ. Die Menschen hatten oft versucht, es zu fangen. Es war immer weggelaufen und hatte der Katastrophe freien Lauf gelassen. Mehr konnte es nicht tun, wenn die Menschen nicht lernen wollten.
Absol verlangsamte seinen Schritt - es war die letzten Kilometer im konstanten Tempo gerannt. Nicht, dass es erschöpft wäre. Es atmete die kühle, erfrischende Landluft ein, die nach Narzissen und Honig duftete, jedoch mischte sich noch ein weiterer Geruch hinzu: Mensch. Absol näherte sich dem Menschendorf. Es konnte schon von weitem den schwitzigen, menschlichen Geruch wahrnehmen. Das Pokemon rümpfte die Nase und schüttelte sich. Sein Fell fiel sofort wieder in seine ursprüngliche Form zurück, die kleinen Staubpartikel flogen nunmehr durch die Luft, bis sie wieder Teil der Erde wurden. Weil alles früher oder später zu Erde wird, egal ob ich sie warne oder nicht. Absol betrat das Menschendorf missmutig.
Seine Augen, die so schwarz waren wie die Nacht, schweiften umher. Häuser aus Holz, hier war die Modernisierung der Großstädte eindeutig noch nicht angekommen. Es waren nur wenige Menschen unterwegs - vorerst. Ein weiblicher Mensch mit langem, braunen Fell auf dem Kopf trug mithilfe ihres Pokemon - Lombrero, wie Absol es identifizierte - einen Wasserkrug, als sie das Unlichtpokemon bemerkte. Sie stieß einen spitzen Schrei aus. Der Krug fiel scheppernd zu Boden, das Wasser sickerte sogleich in den Boden. Fast schon gelangweilt beobachtete Absol das Weitere. Menschen traten auf die Straßen, bewaffnet, wie immer. Sie sprachen in einer für Absol unverständlichen Sprache. Nur konnte es durch Blicke der Dorfbewohner einiges erschließen: Die Blicke spiegelten Hass und Furcht wider, jedoch auch etwas wie Unbehagen, Zweifel und Unsicherheit. Ein kleines Geschöpf mit zwei Zöpfen, die in ihr Fell geflochten waren, musterten das Absol beinahe traurig. Das kleine Ding trug eine kleine Puppe, fest an ihre Brust gedrückt. Es starrte direkt in Absols tiefschwarze Augen. Absol rührte sich nicht. Sollte dieses Menschendorf sich etwa von so vielen anderen unterscheiden?
Nein.
Nur ein paar Sekunden später sprinteten sie auf Absol zu, zückten Holzplanken und zündeten sie mit dem an, vor dem Absol den meisten Respekt hatte. Feuer. Es setzte sich unmittelbar in Bewegung, kurz bevor die Dorfbewohner es mit ihren Waffen erreichen konnten. Ein letztes Mal, während es hinaus aus dem Dorf rannte, blickte es zurück, seine Augen wirkten noch schwärzer als sonst. Mit Abneigung und Hass blickte es auf die Menschen zurück. Sie sind doch alle gleich, diese abartigen Menschenwesen. Das kleine Geschöpf von vorhin hatte zu Weinen begonnen. Doch Absol blieb nicht stehen, rannte weiter, zurück in sein von Menschen weit entferntes Zuhause.
Es musste sich nur um wenige Tage gehandelt haben. Absol ruhte auf einem Felsvorsprung, sein makelloses Fell war mit vielen, kleinen Steinen übersäht, die sich in sein Fleisch bohrten. Doch Absol ignorierte es. Der wolkenlose Himmel bedeckte die Erde mit einem fast sanftmütigen Blau, doch Absol wusste es besser. Seine düsteren Augen ruhten ohne jede Regung auf dem Dorf. Nein, korrigierte es sich. Ein schwaches Abbild seiner Selbst. Es geschieht ihnen ganz Recht. Den Holzhütten waren Trümmer gewichen, alles war zu Schutt und Staub zerfallen. Nur noch vereinzelte Stellen deuteten daraufhin, dass hier je ein Dorf existiert hatte. Absols Miene blieb regungslos. Ein Erdbeben, das war es also gewesen. Die Katastrophe, das Unheil. Der Tod, dachte sich Absol fast schon stolz. Es war so gekommen wie immer. Hätten diese nichtsnützigen Menschen nicht nur auf ihre unnatürliche Furcht vor Unbekanntem gehört, sie wären alle noch am Leben.
Absol formte die Augen zu Schlitzen. Dort, zwischen den Trümmern, zwischen Staub, Holz und Asche, lag eine Puppe. Fast schon wehmütig dachte das Pokemon an das kleine Geschöpf mit den Zöpfen im Fell zurück. Es hatte nur wenig von der Welt gesehen. Eigentlich war es nicht fair, dass es nur hatte sterben müssen, weil seine Vormünder egoistisch und ängstlich waren. Und zudem hatte es noch seine kleine Puppe verloren.
Absol wandte sich zum Gehen. Es würde doch ohnehin nichts bringen, dem Geschöpf nachzutrauern. Selbst wenn es noch lebte konnte Absol ihm nicht helfen. Vergessen. Das war wohl das beste.
So ging es zurück, betrat einen finsteren Wald, bekam nicht mehr mit, wie die tiefrote Sonne hinterm Horizont verschwand, mit einer fast unheimlichen Endgültigkeit, als würde sie nicht mehr in Erwägung ziehen, jemals wieder aufzugehen.
Menschen sind so törichte Kreaturen. Sind stur und eigennützig. Egoistisch. Sie verstehen nicht im Mindesten den Unterschied zwischen Warnung und bereits eingetretenem Unheil.
A new adventure
Ja, hier ist bestimmt ein guter Platz! Eine helle Lichtung mitten am Weg! Bestimmt fallen Leute die hier nicht so oft unterwegs sind darauf rein, immerhin könnte hier doch ohne weiteres ein Baum oder ein Strauch wachsen! Es ist schon lustig ein Stein-Pokémon zu sein, dass wie ein Baum aussieht! Ich könnte mir eigentlich nichts Schöneres vorstellen!
Es hat nicht lange gedauert mir eine Technik einfallen zu lassen nicht gefangen oder besiegt zu werden. Ich habe gelernt meine Härtner-Attacke so einzusetzen, das es aussieht, als würde ich einen Solarstrahl lade. Physische Attacken sind dann meistens nicht mehr als klaps, oder höchstens ein leichter Schlag. Die Meistens Leute bemerken meistens nach zwei oder drei Attacken dass da irgendwas nicht stimmt und entscheiden sich dann entweder umzukehren, oder versuchen mich zu verbrennen. Nur wenige kommen an diesem Punkt schon zu dem Schluss Wasser zu verwenden.
Das Feuer konnte ihnen auch nicht helfen… Immerhin bin ich ein Gestein-Typ! Manchmal mache ich mir den Spaß mein Mimikry einzusetzen. Ich mag einfach dieses Gefühl Feuer zu spucken! Außerdem ist der Gesichtsausdruck eines Trainers wenn eine Pflanze Feuer spuckt einfach unbezahlbar.
Manche geben leider auch schon auf wenn sie merken dass ich feuerresistent bin. In diesem Fall suche ich mir gerne ein neues Plätzchen, da diese Leute auch meistens dem Förster Bescheid sagen. Er ist ja eigentlich ein wirklich netter Kerl… Er lässt immer was zum futtern da, und hilft auch unseren Wald sauber zu halten, aber leider hat er wohl ein Problem mit Spaß! Immer wenn er mich irgendwo rumstehen sieht, wo so richtig viele Leute vorbei kommen, lässt er sein Lombrero auf mich los… Er nannte es Order… Scheinbar gab es da bei den Menschen irgendeinen Witz, der etwas mit der Stern zu tun hatte den er trug auf dem Law stand… Immer er mit jemandem redete nachdem ‚Law and Order‘ mich vertrieben hatten, wie er sagte, lachten alle. Die haben doch keine Ahnung was echter Spaß ist…
Obwohl… Einmal gab es diese Situation, die nicht so lustig war…
Ein Junger Trainer, noch ohne viel Kampferfahrung. Er hatte auch noch keine Pokémon gefangen.
Vermutlich hatte er sein Abenteuer gerade erst an diesem Tag begonnen, als er das Pech hatte, mir über den Weg zu laufen. Ich war schon einige Jahre in diesem Wald, und war auch schon lange keinem Neuling mehr begegnet. Im Gegenteil, ich versuchte sogar mir die auszusuchen, die schon lange unterwegs waren, oder ihre Pokémon nicht mehr in Bällen halten mussten. Eine solche Bindung zwischen Pokémon und Trainer zeugt meistens von viel Erfahrung und Kampfkraft. Ich wollte auch eines Tages einem Trainer so zur Seite stehen, doch bis dahin wollte ich noch als freies Lebewesen stark werden. An diesem Tag, an dem sich auch der Junge Trainer ein Herz fasste, um seinen Traum zu erfüllen, beschloss ich wieder mal einfach nur mitten im Wald zu stehen. Es war der Knotenpunkt einer Kreuzung und ich dachte, wenn ich einen anspruchsvollen Kampf suche, werde ich ihn hier bestimmt finden, doch es kam nur der kleine Junge.
Mit einem verächtlichen Grinsen kam er auf mich zu und meinte nur: „Du stehst mir im Weg, Baum.“ Er versuchte eindeutig cool zu wirken, wie eier dieser Typen aus dem Fernsehen, doch ich blieb unbeeindruckt. Als er sich an den Gürtel fasste, um ein Pokémon zu rufen, begann ich schon unauffällig meine Haut zu härten. „Bisasam, ich wähle dich!“ Rief der Junge eifrig während ich ein Bisasam in Kampfposition vor mir formte.
„Bisasam! Setz deine Ranken ein um den Baum aus dem Weg zu räumen!“ befahl der Trainer. „Bisa!“ Antwortete das kleine Tier, während aus der Knospe auf seinem Rücken Ranken wuchsen, die auf mich zu kamen und mich umschlungen. Mein Härtner war mittlerweile so weit, dass ich die Berührung nicht spüren konnte. Es hätte allerdings auch an fehlender Stärke des Gegners liegen können, da ich mich trotz offensichtlich unglaublicher Anstrengung des Gegners keinen Millimeter bewegte.
Ich stand einfach da. Ich hätte jederzeit einfach gehen können, aber im Moment war es noch zu lustig! Das Bisasam war bereits vor Anstrengung überall durchgeschwitzt. Seine Blätter hingen schlaff nach unten, und es hätte jetzt nichts dringender gebraucht als eine Pause oder wenigstens ein Getränk. Weiter hinten kam sein Trainer gerade mir einer kühlen Limonade zurück an den Schauplatz und rief: „Komm schon du Schwächling! Mach diesen blöden Baum da weg! Ich dachte du wärst eine gute Wahl, aber Glumanda hätte den schon längst zu Asche gemacht!“ So leid mir der kleine grüne Kerl auch tat, dieser Anfänger amüsierte mich einfach zu sehr. „Versuch ihn mit Rasierblatt um zuschneiden!“ rief der Trainer genervt.
Das wäre mein Einsatz gewesen.
Jetzt hätte ich gehen sollen.
Das vollkommen erschöpfte Pokémon vor mir war kaum noch in der Lage sich auf den Beinen zu halten. Es hatte fast zwei Stunden lang versucht mich aus dem Weg zu räumen. Es war schon fast am Ende seiner Kräfte, doch es wollte seinen Trainer stolz machen! Bevor ich wirklich merke was geschah, warf es mir einen Blick zu, der mich paralysierte! Seine Augen waren erfüllt von Hass, Trauer und Enttäuschung. Ich konnte mich nichtmehr bewegen als die Ranken unkoordiniert vor mir auf und ab, hin und her taumelten, begleitet von wild herumwirbelnden, messerscharfen Blättern, die den Boden mit Blumen und kleinen Ästen schmückten.
Es wollte nur seinen Trainer stolz machen…
Ich kann nicht sagen ob mich die Blätter oder Ranken getroffen haben oder nicht. Meine Haut war inzwischen härter als Stahl geworden, doch ich kann mit Sicherheit sagen, dass es schmerzhaft geworden wäre. Das wurde es zumindest für Bisasam… Eine seiner Ranken querte die Flugbahn eines Rasierblatts…
Das kleine Pokémon schrie vor Erschöpfung und Schmerz! Während der vordere Teil seiner Ranke zu Boden fiel, besprühte mich der Teil, der noch mit Bisasam verbunden war mit einer grünen Flüssigkeit. Unter schreien von Qual, Erschöpfung und Enttäuschung über sich selbst ging das Trainer-Pokémon zu Boden.
Die Messerscharfen Blätter flogen immer noch durch die Luft. Nun, vollkommen unkontrolliert, schadeten sie auch Bisasam. Es gab nur noch leise Geräusche von sich während es in der grünen Pfütze lag, deren Quell seine fein durchtrennte Ranke war und Messerscharfe Blätter ihm die Haut aufschnitten.
Der Trainer ging auf das geschundene Pokémon zu nachdem alle Blätter gefallen waren. Er stand einige Zeit über ihm, bevor er murmelte: „Hätte ich doch nur gewusst wie wertlos du bist.“
Bevor er sich wieder auf den Heimweg machte, beförderte der Junge das ohnehin schon geschundene Pokémon noch mit einem Tritt soweit er konnte in den Wald.
Es begann zu regnen, kurz nachdem der Trainer die Kreuzung verlies. Ich beschloss Bisasam mit in meine Höhle zu nehmen, wo ich es schaffte es wieder so gut als möglich gesund zu pflegen.
Die Ranke ist zwar nie wieder ganz nachgewachsen, aber es hat ganz gut gelernt damit zurecht zu kommen. Wegen den Blättern hat es auch immer noch einige Narben, aber Bisaknosp sieht damit schon ziemlich gut aus…
Wir sind inzwischen ein wirklich gutes Team geworden, und warten jeden Tag auf den Trainer, wegen dem wir vor all den Jahren zusammen gekommen sind. Wir haben da eine Kleinigkeit vorbereitet…
Einsamkeit. Verzweiflung. Hoffnung. Freude. Angst. Furcht. Enttäuschung. Wut. Rage. Trauer. Einsamkeit.
Die einzigen Emotionen, an die ich mich erinnere. Jeder Tag dasselbe für mich. Ich weiß nicht, was meine Bestimmung ist, mein Sinn in dieser Welt. Meine Gefühle, meine Emotionswelt, verkamen zu einer Mischung aus Leere und Nekrophilie der Vergangenheit.
Ein typischer Tag. Nichts besonderes. Ich habe aufgehört zu zählen, erinnere mich nicht an den Anfang. An meine Eltern, Geschwister oder ob ich welche habe. Freunde? Hatte ich oft. Jeden Tag ein neuer Freund. Manchmal zwei, drei. Auch Weibchen. Nähe. Kuss. Sex. Vielleicht sogar sowas wie Liebe. Es ist so oft passiert, und jedes Mal endete es in der Trennung. Ihrem Tod. Ihrem Verschwinden. Bedeutungslosigkeit...
Das Gras ist grün, die Stufen sind hoch. Dasselbe Wetter, dieselbe Aussicht auf dieselben zwei Städte. Ein Monster verschenkt Maschinen. Murmelt ständig einen Monolog darüber, er käme von "Markt". Ich sehe ihn jeden Tag hier, stundenlang mit demselben Gemurmel. Mir wurde erzählt, an diesem Ort bekommen die Monster ihre Maschinen. Die, die ihre Sklaven zu Zombies machen. Die, die ihre Sklaven wild werden lassen. Und die, die mich innerlich zerrissen haben.
Heute wieder, einige von den Fliegenden. Sie sind anders als wir. Tritte zerreißen ihr Fleisch nicht, aber Blitze, Steine und Kälte zerstören alles, was bei ihnen an ein Lebewesen erinnerte. Ich denke, es liegt an ihrem merkwürdigen Fell. Es ist anders als unseres, besteht aus mehreren kleinen "Fellen" mit Knochen dran. Oft fallen Teile von diesem Fell ab. Vor langer Zeit habe ich einem meiner Freunde aus ihnen einen Kranz gebastelt. Sie war eine der Schnellsten von uns. Meine Erinnerung an ihr Lächeln bringt mich am nächsten zu dem, was wohl ein Gefühl war. Zwei Tage später wurde sie mir entrissen.
Niemand weiß, was mit ihnen passiert. Manche sagen, die besonders Schnellen, Starken, Widerstandsfähigen werden oft zur Paarung gezwungen. Zuhälterei durch die Monster. Kranke Kreaturen. Andere sagen, sie werden ebenfalls zu Sklaven. Wieder andere sagen, sie sehen nie wieder das Licht der Sonne, für die Ewigkeit, aber existieren weiter und finden nicht die Freiheit des Todes.
Ich trainiere jeden Tag, wie viele andere. Viele Augen der anderen sind leer. Andere glänzen noch. Ihre Emotionen sind noch nicht abgestorben. Ist es Hass? Angst? Für mich ist es nur noch Routine.
Plötzlich ein Aufschrei. Sie rennen alle weg. Ein Schatten ist sichtbar, unter mir. Er wächst. Wächst. Ein Schrei, wie ich ihn schon oft gehört habe. Ich verstehe ihre Sprache nicht, aber kenne die Bedeutung. Es ist eines der Monster, getragen von einem fliegenden Sklaven.
Meine Freunde sind weg, nur noch ich bin da. Ich will nicht gefangen werden oder dem Massenmörder zum Opfer fallen. Aber ich fühle nichts, keine Ambition mich zu bewegen. Meine Beine sind steif, mein Blick starr nach oben gerichtet. Man sieht oft Sklaven wie diesen. Große grün-blaue Flügel, rote Haut, flammender Schweif. Noch öfter sieht man die kleinen Kreaturen, die Jüngsten in ihrem Stamm, die aus der Südstadt kommen. Der Sklave landet vor mir, das Monster verlässt seinen Rücken. Sein seelenloses Starren trifft meins. Er fühlt nichts mehr außer Loyalität. Eine ebenso bedeutungslose Existenz. Verdammt dazu, sich zu paaren oder zu kämpfen.
Keiner von uns hat je gewonnen. Ein aussichtsloser Kampf. Die Frage ist, ob mich das Monster oder der Sklave angreift. Ob mich ewiger Schmerz oder Freiheit erwartet...
Lorblatt verbarg sich, zitternd vor heiß glühender Wut, hinter einem der künstlich angelegten Büsche. Selbst dieser roch ganz anders als diejenigen, die sie aus ihrem Heimatwald kannte. Es stank geradezu nach Gefangenschaft und so sehr sie den Geruch auch zu ignorieren suchte, es wollte ihr nicht gelingen. Zu sehr klebte er schon an ihrem eigenen Körper. Das Laubpokémon warf den Kopf hin und her, als könnte sie den Gestank so abschütteln, doch lediglich das Blatt auf ihrer Stirn bewegte sich daraufhin, als hätte es ein Sturm erfasst, dessen Stärke es machtlos ausgeliefert war. Lorblatt keuchte vor Erschöpfung. So wild hatte sie ihren Körper geschaukelt, dass ihr nun ganz schwindelig war und ihre vier stämmigen Beine zitterten. Der Zorn wich einer tiefgehenden Traurigkeit und kalter Verzweiflung, die sich tief in ihre Seele fraß und dort ihren Mut verschlang, bis nichts mehr von ihm übrig zu sein schien. Sie spürte, wie ihre Beine unter ihr nachgaben und gerade, als Lorblatt sich diesem Drang hingeben wollte, drang eine hässliche Stimme an ihre Ohren und drohte dort, ihr Trommelfell zu zerreißen.
„Kleinchen, wo bist du? Komm schon raus. Ich möchte mit dir reden!“
Dieser widerliche Spitzname weckte ihre Wut erneut und die Verzweiflung spie einen Teil ihres Mutes wieder aus. Lorblatt glaubte, dass das wahrer Hass sein musste, den sie dort empfand und der ihr wieder Kraft gab, wo keine mehr sein sollte. Nein, noch gab sie nicht auf. Die einzigen Menschen in dem naheliegenden Haus waren dumm und senil und würden niemals rechtzeitig dieses furchtbare, kreisrunde Gefängnis zur Hand haben, in das man sie vor wenigen Stunden nur gesteckt hatte, obwohl sie keinerlei Unrecht begangen hatte.
Vorsichtig lugte Lorblatt um den Busch herum und entdeckte augenblicklich Roserade, der immer noch nach ihr suchte. Die schönen blauen und roten Blumen an seinen Händen waren doch der reinste Hohn, so hässlich wie die Seele dieses Typen war!
Als hätte sie ihre Gedanken laut herausgeschrien, wandte er den Kopf und blickte ihr direkt in die Augen. Noch bevor Roserade etwas gesagt hatte, geriet Lorblatt in Panik und suchte wild nach einem Fluchtweg. Sie stürzte auf den Zaun zu, der ohne jeden Zweifel zeigte, dass sie eine Gefangene auf dieser Spielwiese war, und schleuderte rasiermesserscharfe Blätter in dessen Richtung. Kurz nachdem diese tiefe Kratzer in dem Holz hinterlassen hatten, warf sie sich mit all ihrem Gewicht gegen die Latten. Beschädigt wie sie waren, gaben sie unter Lorblatts Körper nach und splitterten, verloren den Halt, kippten nach hinten. Mit ihnen fiel das Laubpokémon. In dem kurzen Augenblick, in dem sie mit den Beinen noch zwischen den zerbrochenen, hölzernen Gefängniswärtern und mit dem Oberkörper bereits in der herrlich duftenden Freiheit lag, zögerte sie ohne verstehen zu können, warum sie dies tat. Vielleicht war sie übermannt von der Tatsache, dass dieser Alptraum schneller ein Ende haben würde, als sie es zu hoffen gewagt hatte. Wieder war es die kratzige Stimme Roserades, die sie aufscheuchte.
„Nein, tu das nicht! Warte!“
Lorblatt sprang auf, ignorierte den leichten Schmerz des Sturzes und warf sich zwischen die angrenzenden Bäume. Sie wandte nur kurz ihren langen Hals, um ihre Befürchtungen, Roserade könne ihr folgen, bestätigt zu sehen. Dann drängte sie sich an mächtigen Baumstämmen vorbei, lief Zickzackkurse und merkte bei ihren Versuchen, das andere Pokémon abzuschütteln, kaum, dass nur noch wenige Strahlen der hellen Mittagssonne den Boden erreichten, auf den Lorblatt sich geflüchtet hatte. Erst, als sie die Schritte Roserades nicht mehr vernehmen und ihn auch bei genauem Betrachten des hinter ihr liegenden Pfades nicht mehr sehen konnte, gönnte sie sich die Schwäche, eine Pause einzulegen.
Der Wind raschelte sanft mit den Blättern des Waldes, in den es sie hinein verschlagen hatte und trug das preisgekrönte Parfum der Freiheit an ihre Nase. Tief sog sie den Duft ein, als wäre sie zuvor beinahe in dem Gestank der Gefangenschaft ertrunken und müsse ihre Lungen nun mit neuer, frischer Luft füllen. Der Wind streichelte zärtlich über ihre Haut hinweg, verfing sich in dem Blätterkranz um ihren Hals und rückte diesen mit geschickten Bewegungen zurecht. Er begrüßte sie wie ein längst verloren geglaubtes Kind. Lorblatt stiegen Tränen der Rührung und Freude in die Augen, ohne dass sie sich dagegen wehren konnte oder wollte. Sie hatte es geschafft! Sie war aus diesem Gefängnis entkommen, hatte Roserade abschüttelt und ihre Freiheit zurück erlangt. Nie wieder würde es einem Menschen und seinen hinterhältigen Komplizen, die sich selbst ohne Gewissen als Pokémon bezeichneten, ins Netz gehen. Ihr Leben gehörte ihr und sie würde nicht zulassen, dass man es ihr ein weiteres Mal entwendete.
Noch einmal sog sie tief die Luft ein und rannte dann wieder. Sie wollte noch etwas mehr Abstand zwischen sich und den Speichelleckerer des Menschen bringen. Nur für den Fall, dass er ihr bis tief in den Wald gefolgt war, da er noch den Funken Mut eines freien Pokémon besaß. Er würde sich nicht allzu weit von der Pension entfernen, aus der Lorblatt entkommen war. Schließlich hatte er nicht die Erlaubnis seines Trainers. Ein Lachen kämpfte sich ihre Kehle hinauf.
„Was für ein Schwächling!“, schrie sie übermütig, während sie in einen ausgelassenen, tänzelnden Gang verfiel.
Lachend stürzte sie sich in duftende Büsche, kletterte heraus und suchte sich den Nächsten. Als sie aus einem dieser wieder auftauchte, sah sie sich plötzlich mit einem Waldweg konfrontiert. Menschlich. Künstlich. Geformt. Genau wie Roserade, der mit verschränkten Armen dort stand und sie streng anblickte.
„Was tust du nur?“, fragte er leise und machte einen Schritt auf Lorblatt zu, wobei er ihr die Blumen seiner Hände entgegen streckte. Irgendwo unter diesen schönen Farben, mussten sich die spitzesten, giftigsten Dornen verbergen, „Lass mich mit dir reden. Ich verstehe doch, wie du dich fühlst. Das habe ich auch schon durchgemacht. Vor langer Zeit. Ich…“
„Du verstehst gar nichts!“
Lorblatt war nach vorne gesprungen, eine Spur Tränen hinter sich herziehend. Hatte Flucht denn keinen Sinn? Wurde sie denn wirklich zum Kampf gezwungen, selbst wenn kein Mensch weit und breit zu sehen war?
Ihr Körper prallte geräuschvoll gegen den Roserades. Das Blumenstraußpokémon verlor den Halt und fiel zu Boden, woraufhin Lorblatt mit einem Sprung wieder etwas Abstand zwischen sich und ihren Feind brachte, bevor sie eine Salve Rasierblätter in seine Richtung schleuderte. Doch noch bevor diese ihn erreichen konnten, hatte Roserade sich bereits wieder gefangen und wehrte sie mit solcher Leichtigkeit ab, als wären sie nicht mehr als totes Laub. Lorblatt zitterte. Schon bei ihrem ersten Kampf war er so viel stärker gewesen, als sie. So viel stärker als jedes andere Pokémon, dass sie je getroffen hatte. Sie wich zurück.
„Lass mich in Ruhe“, flüsterte sie mehrmals, zunächst leise. Dann wuchs ihre Stimme heran, öffnete sich wie die Blüte einer Rose und das Laubpokémon schrie, in blinder Verzweiflung und Angst, „Lass mich in Ruhe! Bitte!“
Schritt um Schritt, mechanisch, halb erstarrt in jeder Bewegung und nicht in der Lage, ihren Blick von Roserade abzuwenden, wich sie weiter zurück. Ihr Rücken stieß gegen etwas und sie wandte den Kopf, um erkennen zu können, was ihr den Weg versperrte. Es war ein hölzerner Schrein, von Menschenhand erbaut. Künstlich. Mussten sie mit ihren gierigen Krallen denn überall auf dieser Welt Zeichen ihrer Existenz setzen?
Als Lorblatt den Blick wieder nach vorne wandte, hatte Roserade den Arm an die Lippen geführt und erzeugte eine geisterhaft sanfte Melodie, die augenblicklich in ihren Körper und ihre Seele eindrang. Es war das Flötenspiel der Gefangenschaft. Sobald es und der Zauber, den es erzeugte, verklungen waren, würde Lorblatt wieder ein einer kleinen, dunklen Kammer erwachen. So, wie es letztes Mal der Fall gewesen war. Sie wollte dagegen ankämpfen, wollte schreien. Doch ihr Körper wurde zum Verräter, der lieber Roserade als ihr gehorchte. Entspannung ergriff Besitz von ihr, ein Schleier legte sich vor ihre Augen, ihre Beine knickten ein. Sie merkte es schon gar nicht mehr. Spürte nur noch das Holz des Schreines in ihrem Rücken. Dann Nichts mehr. Stille.
Keine tiefgehende Dunkelheit, die Angst bereiten konnte, sondern sanfte Schwärze umgab Lorblatt. Ein heller, grüner Lichtschein durchbrach die Finsternis, raubte dem Laubpokémon etwas von der Stille in ihr. Irgendwo in weiter Ferne verklang das Flötenspiel Roserades. Der Lichtpunkt wuchs heran, nahm Form an und wurde zu einem seltsamen, elfenhaften Pokémon, das vor Lorblatt in der Luft schwebte. Es lachte sanft und sah sie mit seinen großen, blauen Augen an, deren Blick weitab aller Bösartigkeit war.
„Wenn du wüsstest…“, hauchte es, drückte ihr einen sanften Kuss auf die Stirn und löste sich auf wie Nebelschwaden.
Da erklang erneut eine Melodie und ein Bild entstand in der beruhigenden Finsternis. Ein kleines Endivie hatte das Blatt auf seiner Stirn an den Mund geführt und spielte darauf die Grasflöte. Fast schon so geschickt wie Roserade war es im Umgang damit. Es spielte einen falschen Ton, blickte Lorblatt an, wurde rot. Sie musste lachen, von plötzlicher Liebe erfüllt.
Schleichend kehrte das Bewusstsein zurück. Der schwarze Schleier hob sich. Das Erste, was Lorblatt wahrnahm, war der betörende, wunderschöne Geruch einer anderen Form der Freiheit. Der Duft von Rosen.
Kolossale, dunkelgraue Wolkengebilde türmten sich am Himmel und hüllten die Erde in bedrohlichen Halbschatten, als wir Schatzstadt endlich erreichten. Dazwischen blitzte die Sonne, die prachtvoll im Zenit stand, ab und zu gleißend hell auf und ließ weiße Punkte vor meinen Augen tanzen, wenn ich sie direkt anstarrte. Sie leuchtete so schön.
Die Luft schmeckte warm, drückend und feucht. Schon lange zuvor waren meine Augen am auffallend pinkfarbenen Eingangszelt der Knuddeluff-Gilde hängengeblieben, das müden Reisenden wie uns wie eine Oase erscheinen musste. Je näher wir kamen, desto detaillierter nahm ich das intensive Grün der Bäume, Wiesen und Blumen und die fremd wirkenden Zelte und Totempfähle wahr.
Auf das Zeichen meines Partners hin driftete ich mühelos ab und richtete meinen Körper zur Landung aus, bis er ungebremst nach unten schoss. Kurz vor dem Aufprall zog ich scharf hoch, stieß erneut, diesmal gemächlicher, mit majestätisch ausgebreiteten Schwingen hinab und sank lautlos auf das abgenutzte Holzgitter, das über einem Erdloch vor der Gilde befestigt war. Banette glitt neben mich und warf mir einen belustigten Blick zu. Die ersten paar Regentropfen färbten die lehmige Erde dunkel. Elegant faltete ich die Flügel und pickte ein Laubblatt aus meinem Gefieder.
"Besucher entdeckt! Besucher entdeckt!", schallte es sogleich aus den Tiefen hervor. "Welches Pokémon ist es? Welches Pokémon ist es?" Einige Sekunden lang herrschte Ruhe. Ich stellte mir vor, wie Digda mit zusammengekniffenen Augen meinen Fußabdruck analysierte. "Es ist Kramshef! Es ist Kramshef!"
Wenige Augenblicke später schwangen die schmiedeeisernen Tore der Basis auf. Wie Wasser aus einem lecken Damm quollen Pokémon aus der Höhle, eine bunte Mischung aus Fremden und alten Bekannten. Ihre aufgeregten, stürmischen Rufe verhallten erst, als zwei ehrfurchtgebietende Gestalten hinter ihnen zum Vorschein kamen, die eine gebückt und kraftvoll, die andere aufrecht und stolz.
"Kramshef und Banette! Meine lieben Freunde", erdröhnte Sumpex' gewichtige Stimme, nachdem sich die Menge für es geteilt hatte. "Es ist lange her. Sicherlich habt ihr auf jedem funkelnden Schatz der Welt eure Namen hinterlassen. Ich möchte alles darüber erfahren!"
Glurak, das ihm dicht gefolgt war, legte den schweren Kopf in den Nacken und lächelte. "Aber kommt erst einmal herein, ehe uns das Unwetter vollends erreicht."
Keinem von uns war bewusst gewesen, dass wir über zwei Jahre lang nicht mehr in der Gegend gewesen waren. Alle Pokémon waren gealtert, viele hatten sich entwickelt.
Da sich die Bewohner der Stadt in die Gilde gerettet hatten, war es im Hauptraum berstend voll, als mein Partner die Geschichte unseres Abenteuers nach der Suche nach dem sagenumwobenen Geheimteil zum Besten gab. In den Gesichtern der Älteren lag große Furcht, in denen der Kinder hingegen war Neugierde zu lesen. Sie konnten nicht ahnen, was an jenem Tag vor sich ging. Es wurde erzählt, dass ein Sturm aufzog, der verheerender würde als derjenige von vor vier Jahren, der immerhin mit der Lähmung der Zeit zusammengehangen hatte – Auch wir hatten davon gehört.
"Bestimmt neunzig, nein, hundert Machollo hatten uns umzingelt! Die Situation schien aussichtslos." Manch ein entsetztes Luftschnappen war zu hören. Nach einer dramatischen Pause streckte Banette die Hände beschwichtigend vor und grinste dabei. "Doch der Typvorteil lag bei uns, weswegen die Burschen ein Klacks waren."
Ich hielt mich vorzugsweise im Hintergrund und ließ ihn gewähren. Schließlich war ich auf all diesen Expeditionen mit von der Partie gewesen, außerdem war Banette der theatralische Geschichtenerzähler von uns beiden.
Meine Gedanken drifteten ab. Es hatte sich hier wirklich viel verändert.
"Sag, Bidifas", raunte ich zu dem Pokémon, das neben mir stand. "Was ist eigentlich mit eurem vorherigen Gildenführer geschehen, Knuddeluff? Und mit Plaudagei, seinem Partner?"
"Nun", antwortete er nach einem Moment. "Seine genauen Worte waren: 'Liebe Freunde, ich gehe auf eine große Reise, um viele Perfekte Äpfel zu finden, ja, ja! Die Verantwortung übertrage ich Glumanda und Hydropi. Sie werden ihre Aufgabe gut machen! Schließlich haben sie die Welt gerettet, zweimal.' Plaudagei folgte ihm, nachdem er den beiden das Nötigste beigebracht hatte, was sie wissen mussten." Er lachte leise.
Schweigend nahm ich diese Information zur Kenntnis und beobachtete die Pokémon, als Banette geendet hatte und dafür verhaltenen Applaus erntete.
"Uff, was für eine lange Geschichte. Habt ihr das Ding am Ende nun gefunden oder nicht?" Bidifas sah mich mit schelmisch glitzernden Augen an. "Leider nein", antwortete ich bedauernd. "Wir sind allen Legenden nachgegangen, die wir auf unserer Reise gehört haben, haben jede einzelne Überlieferung ergründet – Nichts. Die reinste Zeitverschwendung."
"So würde ich das nicht sagen", widersprach er. "Ihr scheint eine Menge Hindernisse überwunden zu haben und an euren Aufgaben gewachsen zu sein. Ihr seid stärker geworden!"
Mein Blick wanderte zurück zu der improvisierten Bühne, blieb jedoch am funkelnden Kerzenlicht hängen, an dem unwiderstehlich flackernden Kerzenlicht, das dort an der Wand angebracht war. Es war hellichter Tag, doch das Unwetter hatte die Welt verdunkelt.
"Nein", sagte ich schließlich. "Es zählt nur, dass wir das Geheimteil nicht erlangen konnten. Wir haben versagt und unsere Reise war nichts wert."
Noch am dritten Tag war die Wetterlage unverändert. Der Regen trommelte mit einer Intensität gegen die Wände, als ob im selben Moment tausend Bibor die Attacke Nadelrakete einsetzten. Die Vorräte gingen zur Neige; Es gab niemanden, der nicht ausgezehrt und müde gewesen wäre. Nichts war zu tun und keine Besserung in Sicht. Nur dank Sumpex und Glurak ließen die Pokémon einander mehr oder weniger in Ruhe.
Einfach ausgedrückt ertrug ich es nicht mehr. Also schlich ich mich in einem unbeobachteten Moment durch den Vordereingang hinaus, mitten ins Herz des Sturms.
In einem Moment stolzen Hochmuts hielt ich mich tatsächlich für machtvoll genug, darin bestehen zu können.
Kaum hatte ich die Schwingen gespreizt, bereute ich meine Entscheidung auch schon. Das salzige Wasser drang mir in Schnabel und Augen, sodass ich nach wenigen Sekunden nichts mehr sehen konnte und ließ meine Klauen rutschig werden. Zudem war es erbärmlich kalt und der beißende Wind schnitt überall meine Haut ein, riss schmerzhaft an meinem Federhut und dröhnte in meinen Ohren. Plötzlich frischte ein enormer Südostwind auf, der mich ohne meine Erlaubnis vom Boden abheben ließ. Ich fürchtete wahrhaftig um mein Leben.
Was hatte ich mir dabei gedacht, eine solche Entscheidung zu fällen, und das ganz allein?
Ich öffnete die Augen erst wieder, als ich mit der Brust auf Felsen prallte und daran hinabrutschte. Wimmernd blieb ich liegen, bis mir aufging, dass es hier stiller war. Und trockener. Ich sah mich um.
Tatsächlich hatte mich der Windstoß bis zur Tohaido-Klippe getragen, die sich am westlichen Ende von Schatzstadt befand und direkt ans Meer grenzte. Mein zitternder, wunder Körper lag in der dunkelsten Ecke der Höhle, die sich wenige Meter unter der Oberfläche befand.
Mühsam erhob ich mich und humpelte mechanisch zu dem riesigen, gezackten Maul der Klippe, durch das ich wohl hineingelangt war, um hinauszusehen. Von diesem Moment an war ich nicht mehr fähig, mich zu bewegen.
Zwei Pokémon, die von einer so überwältigendend kraftvollen Aura umgeben waren, dass es mir den Atem verschlug, befanden sich mitten im Meer und kämpften miteinander. Das Erste war riesengroß, enormer als das größte Wailord. Auch sonst sah es dem Wal ähnlich, da es länglich geformt war und paddelförmige Flossen trug. Seine Augen waren dunkel verfärbt, mit gelben Pupillen, und seine blaue Körperfarbe war mit roten und weißen Ornamenten durchsetzt. Sein mächtiger, eindringlicher Ruf übertönte sogar das Brausen des Sturms. Im selben Moment begriff ich, dass es dafür verantwortlich sein musste.
Das andere Pokémon hingegen war sehr viel kleiner, hatte einen stromlinienförmigen, raubtierhaften Körper, auffälligen Kopfschmuck und war eisblau, weiß und violett gefärbt. Obwohl es sein Gegenüber gerade mit einem heftigen Eisstrahl, wie ich sie in ihrer Intensität niemals hätte kopieren können, attackierte, war es ihm hoffnungslos unterlegen. Sein Torso und die Beine waren mit Kratzern und Verwundungen übersät und es atmete schwer, als es über die Wasseroberfläche rannte. Ich konnte nicht mehr erkennen, ob es dabei floh oder sich bloß für einen weiteren Angriff vorbereitete.
Zeitgleich bündelte das fischartige Pokémon einen beinahe surreal kraftvollen tiefblauen Energiestrahl, der auf dem Höhepunkt seiner Machtgewinnung in einer explosionsartigen Hydropumpe mündete, die im geisterhaften Dunkel der Nacht in allen möglichen Blau- und Weißtönen zu phosporeszieren schien, als sie das kleinere Pokémon seitlich am Rumpf traf. Ich zuckte zusammen, als es einen infernalischen Schmerzensschrei ausstieß. Ich war so gefangen von diesem Schauspiel, dass ich dem ungewöhnlichen Schillern der Attacke keine Beachtung schenkte. Sie löste keine unkontrollierbare Habgier in mir aus.
Schließlich gab es sich geschlagen. Nur wenige Minuten, nachdem ich es bemerkt hatte, wandte es sich gen Norden und hastete, lädiert, wie es war, davon. Innerhalb eines Blitzschlags war es verschwunden. Das andere Pokémon beruhigte sich schließlich und verschwand, ohne sich noch einmal umzudrehen, in den Tiefen des Meeres.
Dann geschah das Unfassbare: Der Sturm ebbte ab. Leiser und leiser wurde der Regen, bis er ganz verklang. Die Wolken verzogen sich und ich begriff, dass mehrere Stunden vergangen sein mussten seit meiner Flucht, denn die Sonne ging gerade auf.
Hätte ich nur zwei Schritte getan, bis ich den rauhen Stein der Klippe nicht mehr unter mir spürte, hätte ich mich nur vom Wind in den Himmel tragen lassen, dann hätten meine nachtschwarzen Schwingen die Sonne bedeckt... Ein letztes Mal hätte ich, wenn nur für einen kurzen Moment, den kommenden Tag geraubt.
Doch ich pfiff darauf. Es galt, wichtigeres zu entdecken als funkelnde Gegenstände.
Es war einmal, ein kleines Kindwurm, das lebte in den Bergen. Es war nicht groß und auch nicht sonderlich stark. Dennoch lebte es friedlich, in Obhut seiner Eltern und hatte kaum Probleme mit der Welt. Kindwurm besaß jedoch einen unerfüllten Traum, das Fliegen. Kein anderes Kindwurm wollte damals so etwas Sinnloses versuchen, hatten sie doch erst als Brutalanda ihre Flügel. Daher hielt es seinen Traum geheim und übte jeden Tag in einem Wiesenabschnitt hinter seiner Höhle. Tag ein Tag aus, ob Regen oder Schnee, Sprang es von den Felsen abwärts auf die Wiese und wedelte verzweifelnd mit seinen Armen, um dann schließlich mit seinem hartem Dickschädel, auf den Boden zu knallen. Früher hätte dies vielleicht weh getan, doch nun war sein Kopf gestählt.
Eines Tages viel das auch seinem Vater auf, und dieser sprach ihn an: „Sohn, so wirst du niemals fliegen lernen. Dafür müsstest du schon in die weite Welt reisen und dort vielleicht einen Meister des Fliegens treffen!“ Das große Brutalanda lachte über diese absurde Idee, doch genau diese Worte hatten sich in das kleine Kindwurm eingebrannt. Es war nun bereit hinaus in die Welt zu gehen und wollte den Meister des Fliegens finden. Gleich noch am selben Tag, ging Kindwurm ohne ein Wort an seine Eltern und das Drachenpokemon verschwand Richtung Waldgebiet.
Tag und Nacht reiste das kleine Pokemon durch den Wald, ab und zu befragte es Flugpokemon: „Kennt ihr einen Meister des Fliegens?“
Die meisten sagten ihm das es vielleicht im Norden suchen müsste, wer dort überlebte sollte doch ein Meister sein. Zufällig kam er an eine kleine Lichtung, die ebenfalls in dem Wald versteckt war, die aufgeschreckten Taubsi flogen alle weg doch ein einziges Pokémon blieb sitzen. Misstrauisch ging Kindwurm auf das fremde Pokemon zu. Seine grau-weißen Federn hoben und senkten sich beim einatmen. Majestätisch saß es dort und seine Ruhe überstrahlte es selbst. Mit herabwürdigendem Blick sprach es, eine tiefe und kräftige Stimme schallte in der Lichtung: „Mein Name ist Staraptor, ich bin hier der König, der Lüfte. Nun sage mir, was ist dein Begehr?“ Kindwurm wusste nicht recht, wie er antworten sollte und kniete erst ein Mal vor dem König nieder. „Oh König der Lüfte, ich suche den Meister des Fliegens, denn mein Traum ist die Kunst in der Luft zu gleiten und die Winde zu reiten!“ Das Staraptor schmunzelte, dass jemand verrückt genug wäre, ihn zu Treffen nur um fliegen zu können. „ Würdest du denn für das Fliegen dein Leben geben?“ fragte der König. „Jawohl!“ kam es wie aus der Pistole geschossen. Das große Flugpokemon nickte und zeigte mit einem Flügel auf den Berg hinter ihm. „ Dort auf dem höchsten Baum am Gipfel, wohnt der Weise Kramshef. Er ist zwar etwas… besonders, aber dafür kann er dir bestimmt sagen wie du fliegen lernst.“
Mit diesen Worten verabschiedete sich Staraptor und Kindwurm zog davon. Sobald es aus dem Wald trat, musste es schon weiter. Ein langer und schwerer Marsch stand dem armen Kleinen bevor. Doch er hatte schon den Wald überstanden also lief es munter weiter. Das Kindwurm überquerte, Sümpfe und Seen, kleinere Hügel und größere Schluchten. Da es keine Karte besaß verlief es sich ab und zu in einem Wald der einem Labyrinth glich. Dennoch wollte es nicht aufgeben. Mit Wasser aus Flüssen und Fallobst hielt es sich auf den Beinen. Die Umstände wurden immer schwerer und härter. Doch irgendwann hatte Kindwurm den Fuß des Berges erreicht auf den Staraptor gezeigt hatte. Nach seiner langen Suche fand sich schließlich doch noch ein Plätzchen zum Ausruhen zum großen Aufstieg. Das Kindwurm war jetzt schon Tage unterwegs, Nacht und Sturm hatte es überwunden, doch endlich würde sich diese Reise auszahlen. Mit solchen Gedanken schlief es ein.
Am Morgen danach wachte es frisch und voller Tatendrang auf. Es war schon zu weit um zurück zu kehren. Der Berg wollte geradewegs von Kindwurm bezwungen werden. Hart wie es geworden war stieg es feierlich und freudig den Berg hinauf. Obwohl es schier Stunden dauerte konnte es Kindwurm kaum erwarten oben zu sein. Als es endlich den Gipfel sehen konnte, rannte es voller Glückseligkeit hinauf, direkt zum höchsten Baum den es sah. Der Baum war groß und dick, eine Art Eiche vielleicht, doch Kindwurm konnte sie nicht zuordnen. „Weiser Kramshef, sind sie da?“ rief es erfreut hinauf. Hoch oben auf dem Wipfel des Baumes, richtete sich ein Schatten auf. Er segelte ein paar Äste tiefer und antwortete: „Krächz! Wie kannst du wagen mich zu stören?“ „Ach, Kramshef ich würde gerne das Fliegen lernen und suche deshalb meinen Meister“, sprach das Kindwurm erwartungsvoll. Kramshef reagierte nur mit Gelächter darauf und meinte: „Du bist kein Flugpokemon und hast nicht mal Flügel, wie könnte ein Geschöpf wie du jemals fliegen!“ Verletzt von der Aussage des Pokemons blaffte Kindwurm zurück: „Du hast doch gar keine Ahnung wie das so ist, wenn man an den Boden gefesselt, sein Leben verbringt! Hast du Angst es mir zu zeigen?“ Sichtlich war das weise Kramshef erbost über diese Respektlosigkeit, deshalb entschloss es sich, dem kleinen Kindwurm eine Lektion zu erteilen.
„ Los herauf, Jungspund!“ krächzte das Unlichtpokemon dem kleinen Kindwurm entgegen. Dieses fing sofort an zu klettern und hüpfte unbeholfen von Ast zu Ast. Je höher es kam desto näher kam auch Kramshef. Als das Kindwurm schließlich den tollen Blick auf das Tal und den Berg, in den Wipfeln der Bäume, sehen konnte flog auch der Weise zu ihm rauf. „Krächz! Siehst du die Schlucht da? Wenn du da runter springst kannst du fliegen, “ sagte es ihn einem leicht verschwörerischen Ton. Da Kindwurm natürlich, jung und naiv war, traute es dem Weisen Kramshef und dachte nicht einen Moment dran, dass es sein Todesurteil sein könnte. Kramshef hingegen grinste zufrieden hinter dem Rücken des Drachenpokemons und dachte, das es die beste Bestrafung für den respektlosen Bengel wäre. Immerhin glaubte Kramshef nicht, dass es diesen Sprung wirklich wagen würde und niedergeschlagen nach Hause laufen wollte. Plötzlich sprang Kindwurm und wedelte verzweifelnd mit seinen kurzen Ärmchen um sich in der Luft zu halten. Kramshef schreckte auf und wollte das Kindwurm noch an den Füßen packen. Doch schon stürzte es in die Tiefe wie ein Stein. Es flog, oder eher fielen mehrere Minuten lang. Irgendwann wurden aus Minuten Stunden und das Kindwurm fragte sich, wieso es nicht schon längst aufgeschlagen hatte. Verwirrt blickte es nach unten und merkte das es schon längst nicht mehr in der Schlucht war, sondern weit über dem Wald aus dem es gekommen war schwebte. Kindwurm konnte weder Steuern noch seine Höhe ändern, es flog einfach nur dahin. Und ihm gefiel es.
Als es dann über seinem Heimatdorf angekommen war, setzte man das Kindwurm sanft auf dem Boden ab. Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass es die ganze Zeit getragen worden ist. Erstaunt drehte sich Kindwurm in alle Richtungen. Niemand war zu sehen, aber in seinem Herzen wusste es, das es dem Pokemon das ihn fliegen lies auf ewig danken würde. Kindwurm nannte das Pokemon, das ihn getragen hatte Boreas und sagte ihm dem Ruf Meister des Fliegens nach.
Nachdem Kindwurm zurück gekehrt war, machten alle Pokemon eine große Willkommensfeier. Seine Eltern freuten sich ihren Sohn wieder zu haben und die anderen Kindwurm erfuhren von seinem Traum und seiner Reise. Natürlich wurde auch Boreas, als ein Pokemon der Legenden gehuldigt. Seit dem springt jedes Kindwurm von Klippen und Hügeln um auch fliegen zu können. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann springen sie noch heute.
Es war ein Tag wie jeder andere.
Meine Freunde und ich waren schon früh am Morgen hellwach und tollten im dichten Wald herum.
Ein Tag wie jeder andere.
Taubsi und ich kannten nur Spaß, bis wir um unser Leben fürchten mussten.
Wie gesagt, es war ein noch sehr junger Morgen.
Nachdem ich aufgewacht bin, so früh, merkte ich dass meine Mutter auch schon wach war.
Ich fragte sie, ob ich schon mit Taubsi spielen dürfte.
Sie wusste dass auch Taubsi schon so früh auf sein würde also erlaubte sie es mir.
Ich holte anschliessend Taubsi ab, danach gingen wir noch zu Mauzi und Bisasam.
Auch sie kamen mit zum Spielen.
So gingen wir tiefer in den Wald um Verstecken zu spielen.
Wir machten unter uns aus dass Mauzi zuerst suchen musste.
Er stellte sich an einen Baum und began zu zählen.
Wir suchten uns verschiedene Orte zum Verstecken.
Ich machte Halt an einer Höhle, die ziemlich düster aussah.
Nur mit einem mulmigen Gefühl versteckte ich mich hinter einem naheliegendem Stein.
Ungeduldig wartend beschloss ich mich in der Höhle umzusehen.
Aber so mehr ich tiefer ging, wurde das mulmige Gefühl stärker.
Das ein- oder andere Mal bildete ich mir sogar ein ein rotes Funkeln in den Schatten der Höhle zu sehen.
Ernst nahm ich es aber nicht ernst, da es meiner kindlichen Fantasie entsprungen sein könnte.
Ich blieb entäuscht an einer Sackgasse stehen.
Mehr hatte ich mir von der Höhle schon erhofft.
Schon weil sie sehr kurz war und ich leicht wieder zum Einang fand.
Ich entschloss mich meine Freunde Taubsi und Bisasam zu suchen.
Doch bevor ich aus der Höhle treten konnte, schienen sie mich gefunden zu haben.
Sie sagten mir dass Mauzi schon eine ganze Zeit nichts mehr von sich gegeben hat.
Sehr beunruhigt sagte ich ihnen dass wir ihn suchen sollten.
Doch wir fanden ihn nicht.
Wir dachten uns dass er vielleicht zurück nach Hause ist, aus welchem Grund auch immer.
Also fragten wir da nach, doch auch dort war er nicht.
Einfach so vom Erdboden verschluckt?
Das konnte doch nicht sein!
Wir suchten noch bis zum Abendgrauen, jedoch fanden wir ihn nicht.
Meine Mutter hatte mich im Freien aufgesucht und wollte dass ich Schlafen gehe.
Mauzi war noch immer verschwunden, aber ich hielt es erstmal für's beste mich Schlafen zu legen.
......
Mitten in der Nacht wachte ich durch ohrenbetäubendes Geschrei auf.
Ich war noch ziemlich müde, untypisch für mich.
Doch beschließ ich mich kurz draußen umzusehen.
Sowas wollte meine Mutter eigentlich nicht, doch was sollte schon passieren?
Ich ging also nach draußen und bemerkte gleich, dass meine Freunde durch den Lärm auch wachgeworden sind.
Wir beschlossen uns getrennt im Wald umzusehen.
Also ging ich ein Stück weit raus, um etwas Schreckliches zu sehen.
Mein Freund Mauzi, tot auf dem Boden liegend.
Ich guckte in seine offenen Augen, während ich das was von seinem Körper noch da war, versuchte zu ignorieren.
Einen Augenblick lang herschte Stille, dann schossen mir Tausend Gedanken durch den Kopf.
Ich lief so schnell ich konnte zurück nach Hause, hinten ein dröhnendes "PIKA" in den Ohren.
Als ích mich umdrehte sah ich wieder dieses rote Funkeln.
Und ich rannte nur noch schneller.
Bis ich auf meinen Freund Taubsi traf.
Er erzählte mir, dass er nichts gefunden hatte.
Dann berichtete ich ihm von dem was ich gesehen hatte.
So schockiert ich und er waren mussten wir trotzdem um unser Leben rennen.
Da mein Zuhause näher war, beschlossen wir dahin zu flüchten, immer noch dieses dröhnende "PIKA" in den Ohren.
Und dann sahen wir ihn.
Bisasam.....
Tot auf dem Boden liegend.
Genauso übel zugerichtet wie Mauzi.
Jetzt hatte ich nur noch Taubsi.
Wir rannten und rannten.
Bis wir beide vor einem schrecklich zugerichteten Pikachu standen.
Dieses war sehr schlimm zugerichtet, so als hätte es sich selbst hingerichtet.
Und erst diese rot funkelnden Augen und dieses Lächeln.
Die Zähne messerscharf.
Und ich und Taubsi begannen in die andere Richtung zu rennen.
Immer noch verfolgt von diesem Wesen.
Wir liefen weiter und weiter bis er wieder vor uns stand.
Dann stürzte er sich auf Taubsi und zerfleischte es mit seinen Krallen.
Ich stand einfach nur da und sah zu, wie mein bester Freund getötet wurde.
Dann sah er mich an.
Er sah jetzt noch schlimmer aus, und ich wusste nicht auf wen ich meine Augen richten sollte.
Auf ihn oder die Überreste meines besten Freundes.
Ich fing an zu weinen und wollte einfach nur zu meiner Mutter.
Nach Hause laufend dachte ich nur daran was mit mir passieren würde.
Ob ich überleben würde?
Zuhause angekommen rief ich nach meiner Mutter.
Doch sie antwortete nicht.
Ich rief immer und immer weiter.
Und immer noch antwortete sie nicht.
Dann ertönte direkt hinter mir dieses grausame "PIKA".
Ich began zu schreien.
......
"Wach auf Schatz!!! Du hattest einen Alptraum!", sagte meine Mutter mit beruhigender Stimme zu mir.
Ich war erleichtert zu hören dass alles nur ein Traum war.
Zwar brauchte ich eine Weile um mich zu beruhigen, aber die Vorfreude auf's Spielen mit meinen Freunden war groß.
Also traf ich mich mit Taubsi und den beiden anderen.
Diesmal verstecke ich mich in einem Gebüsch.
"Hmm, was ist das für ein Funkeln?"
"Pika!!!"......
Ich öffne meine noch müden Augen und es dauert ein bisschen, ehe sie sich an die Helligkeit gewöhnt haben. Der Schlafplatz neben mir ist leer und ich vermisse sie sofort wieder. Ich atme tief ein. Ich kann immer noch ihren Geruch in der Luft wahrnehmen. Mein Magen lässt ein tiefes Grummeln ertönen. Bevor ich mir ein paar Beeren zusammensuche, pflege ich erst noch mein braunes Fell, denn Mama hat immer gesagt, dass das wichtig ist. Langsam krieche ich aus dem Unterschlupf und versuche ein paar Beeren zu erschnuppern. Um mich herum ist noch alles friedlich und still. Nicht mal die Bibor kann man fliegen hören. Das einzige, dass die Ruhe stört, ist der rauschende Fluss, der nicht weit entfernt liegt. Die Sonne beginnt langsam durch die Bäume hindurch zu dringen. Nachdem ich eine Weile angestrengt nach Beeren suche, werde ich fündig. Ein großer Busch, mit Sinelbeeren bedeckt - das perfekte Frühstück. Ich beiße in die Beere und ein gelblicher Saft fließt an meinen Mundwinkel herunter. Meine Mama fand die Sinelbeeren immer am köstlichsten und wenn ich welche fand, war sie überglücklich und stolz auf mich.
„Du bist der perfekte Beerensucher, mein Liebling“ höre ich die sanfte Stimme meiner Mutter im Kopf sagen.
Das mich meine Mama verlassen hat, ist erst zwei Tage her und ich kann mich noch sehr gut daran erinnern. Es war kurz vor der Dämmerung als plötzlich ein Mensch vor uns stand. Ich bin richtig erschrocken und habe angefangen zu zittern, weil ich so eine Kreatur bis jetzt noch nie gesehen hatte, doch meine Mutter ist ruhig geblieben und hat sich schützend vor mich gestellt.
„Verstecke dich schnell, mein Schatz!“, hörte ich sie rufen und schon lief ich in Richtung Dickicht. Auf einmal erschien ein anderes Pokémon, welches meine Augen noch nie zuvor erblickt hatten. Es war orange, hatte kleine Flügel und merkwürdige Fühler auf dem Kopf. Es war größer als Mami, aber ich wusste das sie stark genug sein würde, um es zu besiegen. Der Gegner stieß einen blauen Strahl aus dem Mund und ehe Mutter reagieren konnte, war sie schon getroffen. Ich bin für ein paar Sekunden erstarrt und ich war kurz davor, zu ihr zu laufen, doch dann warf der Mensch einen weißen Ball auf Mama und sie war verschwunden. Der Ball fing an zu wackeln und hörte nach wenigen Augenblicken auf sich zu bewegen.
Wo war meine Mami nur hin? Ich wollte nach ihr rufen, doch dann ging der Mensch auf den Ball zu und rief: „Ja, dieses Pokémon wollte ich schon immer mal haben!“ und lachte. Dann war er verschwunden, wie meine Mutter.
Ich fing an zu weinen und wollte anfangen sie zu suchen, doch es war schon dunkel und sie hatte immer gesagt, dass ich mich nicht mehr auf den Lichtungen herumtreiben soll, wenn es finster ist. Ich hörte auf ihre Worte und verkroch mich in unseren Unterschlupf.
Ich hatte sie bis jetzt nicht mehr gesehen und ich gebe die Hoffnung so langsam auf, sie jemals wieder zu Gesicht zu bekommen. Der Hunger ist mir nach der ersten Sinelbeere und der Erinnerung vergangen.
Ich weiß gerade nicht was ich tun soll, oder wie mein Leben weiter gehen wird. Was bin ich denn ohne meine Mama? Bestimmt könnte mich hier jedes einzelne Pokémon besiegen. Ich bin so allein, jetzt, wo sie nicht mehr an meiner Seite ist. Was würde sie mir jetzt sagen? Könnte sie mir in dieser Situation wohl einen Tipp oder Ratschlag geben? Ich würde so vieles tun, um sie an meiner Seite zu haben. Mama, ich brauche dich doch. Bitte komm wieder zurück...
Das Feuer der hölzernen Fackeln knisterte vor sich hin, von draußen hörte man das Rauschen der Wellen, die mit aller Wucht gegen die Klippe schlugen. Der Himmel hatte sich rasch verdunkelt, ein Sturm zog auf. Chelast kuschelte sich in das warme Stroh und schaute in die Dunkelheit des Ganges hinein, welcher sich direkt an die von solidem Stein umfriedete Kuhle anschloss. Als sich sein Blick dem lukenartigen Fenster zuwandte, sah es wie die Regentropfen an die Scheibe prasselten. Auf einmal raschelte das Stroh, ausgelöst durch das Umherwälzen seines Partners, welcher vermutlich wieder einen seiner merkwürdigen Träume unterlag. Sanft stupste Chelast ihn mit seiner schnabelähnlichen Nase an. Sofort wuchs die Flamme dessen Schweifes und erwärmte die Umgebung. Seine ovalen Augen öffneten sich, der Schimpanse presste die Hände gegen den Boden, um sich aufzurichten.
„Du hattest wieder einen dieser Träume, oder?“, murmelte Chelast, das Köpfchen besorgt zum Boden geneigt. Das Laub an seinem Kopf hing den Ast hinunter, als hätte es seit Tagen keine strahlende Sonne gesehen. Der Herbst drang in die Gemüter der Einwohner von Schatzstadt ein, nicht zuletzt erreichte er auch die Erkundungsteams. Die beiden hatten lange Zeit keinen ernstzunehmenden Auftrag erhalten.
„Nein, nein. Mach dir keine Sorgen“, verneinte sein Partner, in dessen Gesicht sich ein erzwungenes Lächeln ausbreitete, welches seine Sorgen jedoch nicht verdecken konnte. Seine Flamme schrumpfte, er legte seine Linke auf Chelasts Stirn, um dessen Trübsal ein Ende zu setzen.
Plötzlich vernahmen sie ein immer lauter werdendes Stapfen. Sie sahen zügig in Richtung des Ganges, der klobige Umriss eines Pokémon war als Schatten an der steinernen Wand zu erkennen. Das sich nähernde Wesen musste riesige Zähne und einen gewaltigen Schädel haben. Chelasts gelbe Klotzbeine schlotterten wie
Espenlaub, Panflam trat mutig einen Schritt vor und ballte seine Hände zu Fäusten. Es stand mit beiden Füßen fest auf dem Lehmboden, bereit dazu, seinen treuen Freund zu schützen. Dieser versteckte sich hinter ihm und schloss die Augen.
„Guten Abend, Kollegen. Ich kann nicht einschlafen“, seufzte das „Ungeheuer“ mit leiser Stimme. Schüchtern stand Bidiza auf seinen vier kurzen Beinchen vor ihnen. Unsere Freunde atmeten auf, als sie statt erwarteten Fangzähnen nur dessen lange, schneeweiße Hauer erblicken durften. Er lief mit seinem ovalen Körper im Raum auf und ab.
„Was ist mit dir?“, fragte Chelast neugierig, welcher hinter seinem Partner hervorkam. Ihr Kollege stand keine Sekunde lang still; auf und ab lief er, die Augen weit geöffnet. Bevor er seine Stimme erneut erhob, trat er verlegen auf der Stelle:
„Hier spuckt es!“
Chelast fuhr ein kalter Schauer über den braunen Panzer, sein Partner hörte gespannt zu und schaute Bidiza direkt in die Augen. Sein Blick war leer, als sei der Biber in Gedanken versunken.
„Erzähl mir bitte genau, was du gesehen hast, Bidiza. Es ist wichtig!“, bat Panflam in einem forschen Tonfall. Sein Kollege wich zurück, er drehte sich um 180 Grad und ging ein Stück in den dunklen Gang hinein. Die Augen zusammengekniffen hauchte er: „Ok, ich zeige es euch. Folgt mir.“
Eine Totenstille lag in den Gängen der Gilde vor, man hörte lediglich das ein oder andere Schnarchen der Crewmitglieder. Bidiza führte die kleine Gruppe in Richtung Speisesaal, welcher sich kurz hinter dem Versammlungsraum befand. Dunkelgrüne Ranken flankierten ihren Weg, allerhand Gebüsch steckte im Erdreich fest, von dem immer wieder Blätter zu Boden fielen, im Wind des Sturms spielten, welcher durch ein offen gelassenes Fenster durch die Gilde fegen konnte.
„Nun sollten wir vorsichtig sein“, flüsterte Chelast den beiden zu. Das Mondlicht schien in den Hauptraum und ließ das Grünzeug an den Wänden angsteinflößende Fratzen bilden. Die kleine Truppe hielt kurz inne und schaute sich um. Sie vernahmen ein leises Brabbeln, welches von der Leiter stammte, die hoch in den Vorraum führte. Bei näherer Betrachtung sahen sie ein papageiartiges Wesen, dessen Schweif im Viervierteltakt umher schlug. Sein farbenfrohes Gefieder war durch die Dunkelheit kaum zu erkennen, nur sein rosaner Schnabel stach hervor. Plaudagei saß friedlich schlafend auf einer der Sprossen.
„Er scheint tief im Schlaf versunken zu sein. Lasst uns weitergehen“, meinte Panflam und zeigte dabei auf den Eingang zum Speisesaal, welcher sich ohne Tür an den großen Raum anschloss. Behutsam schlichen sie sich an dem Vogel vorbei, den Blick aus Vorsicht auf seinen Kopf gerichtet, um jeden Moment das Weite suchen zu können, falls sich dessen Augen öffnen würden.
Plötzlich stieß Bidiza mit seinem kleinen Köpfchen gegen ein glattes Etwas. „Gibunkel…“, raunte es, gefolgt von krötenähnlichen Tönen. Die Gruppe schreckte auf, noch bevor seine Kumpanen die Mäuler für einen Schrei aufreißen konnten, presste Panflam seine Hände auf diese. Glibunkel stand mit dem üblichen Katzenbuckel direkt vor ihnen und starrte mit offenen, und fixierten Augen auf die Wand hinter ihnen. Seine Arme ließ es wie zwei Schlangen an einem Baum herunterhängen, mit genügend Gift, seine Gegner zu betäuben.
„Er bewegt sich nicht und man kann seinen Atem kaum spüren, Leute“, wisperte Chelast zitternd und auf Glibunkel konzentriert. Panflam wagte sich näher an das Crewmitglied heran.
„Er schläft mit offenen Augen, wir können weitergehen“, meinte er und lief lässig an dem violetten Mysterium vorbei. Chelast und Bidiza hatten keine Wahl. Sie fürchteten sich zu sehr, umzukehren oder allein zurückzubleiben, weshalb sie stumm und skeptisch dem Schimpansen folgten.
Im Hintergrund hörte man noch das Quaken Glibunkels, als das Trio vom Gang aus, welcher die beiden größten Räume der Gilde verband, in den Speisesaal mit dem hölzernen, knacksenden Tisch lugte. Die Speisen wurden im hinteren Teil des Raumes gelagert, wo sich auch ein kleines Waschbecken aus Marmorsteinen befand. Die Hocker verschwanden halb unter dem Tisch, der nahezu den gesamten Raum einnahm. Panflam presste seine Hände gegen die kalte Steinwand, die Truppe hörten einen freudigen Gesang aus dem Raum treten:
„Rund, kunterbunt, rollte der Apfel, Jupidu, jupidu, jupidu, juhu….“
Das Erkundungsteam wagte ein paar Schritte näher vorzurücken, um sich den mutmaßlichen Geist anzusehen. Bidiza folgte zögerlich, ihm lag kalter Schweiß auf der Stirn.
„Der Gesang war vorhin auch schon da. Ich werde nie mehr im meinem Leben nachts nach Essen suchen“, stotterte der Biber und kniff die Augen schnell zu. Vor den Dreien, hinter dem Tisch, bewegte sich ein eiförmiges, Etwas, mit einem gewaltig, großen Körper und langen Hörnern, die man in der Dunkelheit kaum als solche wahrnehmen konnte. Mit seinen erstaunlich kurzen Pranken fuchtelte es in der Luft herum, als würde es tanzen.
Erneut erklang der Gesang, der Geist schien die Gruppe noch nicht bemerkt zu haben, als Bidiza plötzlich über eine Bananenschale stolperte und gegen eines der Tischbeine stieß. Sofort fiel ein am Rande platzierter Teller herunter und zerschlug in tausende Splitter. Das Geräusch schallte durch die gesamte Gilde.
Plötzlich unterbrach der Geist sein Spiel. Langsam drehte er sich herum, das Trio schlich ein paar Schritte zurück, mehrere Fackeln wurden entzündet, sie standen in einem lichterfüllten Raum und vor ihnen…
Knuddeluff, der Gildenmeister.
Hinter ihnen standen Plaudagei, Krakeelo und alle anderen Crewmitglieder mit geröteten, halbgeschlossenen Augen im Eingang und während die einen mit der Stirn runzelten, ballten andere ihre Hände zu Fäuste, um ihre Wut zu demonstrieren. Der Papagei erhob das letzte Wort der Nacht:
„Das Treiben hier hat nun ein Ende, werte Kollegen. Alle ab ins Bett, ihr habt heute Nacht nichts gesehen. Der Gildenmeister hat sich nur ein Nachtmahl gegönnt.“
Kalte Wassertropfen klatschten mir wie Regentropfen ins Gesicht und durchnässten gemeinsam mit meinen Tränen mein schwarz, blaues Fell. Weitere Wasserperlen tropften hingegen auf den nassen Grund hinab und begleiteten mit ihren hallenden und unheimlichen Klang, das schnelle Tapsen meiner Schritte und den Rhythmus meines Atems. Als ob mich eine Meute von wilden Rasaff verfolgen würde, stürmte ich über den feuchten Boden der Höhle, immer weiter in die Finsternis hinein. Doch selbst wenn tatsächlich eine wütende Menge hinter mir her gewesen wäre, im Moment hätte mich das nicht weiter gekümmert, meiner Sorgen waren weit aus dringlicher, als die meines eigenen Wohlergehens.
„Sheinux!“, brüllte ich in die Finsternis und blickte mich hektisch in alle Richtungen, ohne aufzuhören weiter durch das verwinkelten Gängesystem zu rennen, „Wo bist du?!“
Doch weder meine glühenden Augen, mit denen ich sogar in der dunkelsten Nacht noch sehen konnte, noch meine aufmerksamen runden Ohren waren mir im Moment eine große Hilfe. In diesem unterirdischen Gewölbe schien kein Leben zu existieren. Hechelnd sprang ich über einen großen Felsen, während ich weiter verzweifelt umher suchte.
Wieso hab ich das zugelassen, wieso hab ich nicht besser aufpassen können? Dabei war mir klar gewesen, dass gerade düstere Zeiten in unsere Welt herrschten ... ich wusste auch nur zu gut, dass viele Pokémon dem Wahnsinn verfallen waren, nachdem das Land von einer Naturkatastrophen nach der anderen erschüttert worden war. Und trotzdem hatte ich nicht verhindern können, dass mein Junges sich in diese Höhle hineingewagt hatte. Nur weil ich mich für einen kurzen Moment schlafen gelegt hatte, um mich von der langen Reise zu erholen. Das würde ich mir niemals verzeihen ... Was für eine unfähige Mutter war ich, die ihr Kind nicht beschützen konnte?
„SHEINUX!“, schrie ich nochmal aus vollem Hals, als ich mit einem Schlag in einem riesigen und gewölbeartigen Hohlraum stand. Meine eigene Stimme hallte von den Wänden zurück und echote einige Male in meinen eigenen Ohren, bevor abermals um mich herum nur das Tropfen von Wasser und meine eigenen Schritte zu hören waren. Nach Luft schnappend hielt ich in mitten der Höhle inne und suchte diese vergeblich ab. Meine Kräfte ... sie schwinden schon wieder. Verflucht, hätte ich wenigstens genug Zeit gehabt, mich völlig zu erholen. Ach hätte ich einfach einen anderen Ort zum Rasten gesucht und nicht diese verdammte Höhle, dann wäre nichts davon passiert ... Doch wie hätte ich ahnen können, dass dies nur der Eingang zu einem riesigen Dungeon war? Verflucht ... Wo konnte er bloß sein, ich musste ihn so schnell wie möglich finden. Oh bei Arceus, ihn darf nichts zugestoßen sein, bitte!
„Mama ...“
Alarmiert zuckten meine großen Lauscher nach oben, als ich in der finsteren Ferne eine leise Stimme hörte.
„Mama ... Mama!“
Wieder hörte ich dieses fast unhörbare Rufen und Schluchzen; kein Zweifel, dass konnte nur einer sein ...
„Sheinux!“, schrie ich zitternd und nahm all meine Kräfte zusammen, um sofort in die Richtung zu stürmen, aus welcher ich seine Stimme wahrgenommen hatte. Das war mein Junges, er war noch am Leben! Ohne Rücksicht auf mich selbst sprintete ich über den nassen Boden, durch tiefe Wasserlaken hindurch und vorbei an gewaltigen Steinpfeilern, die von der Decke hinab auf den Boden zeigten. Keine wirkliche Hindernisse, wenn es nötig gewesen wäre, hätte ich mich sogar durch eine Wand gegraben, wenn dies die einzige Möglichkeit gewesen wäre, meinen Sohn zu finden. Wie hypnotisiert folgte ich der mir so vertrauten Stimme, hinaus aus dem großen Hohlraum, zurück in einen etwas schmäleren Gang der Höhle. Dort wurde das herzzerreisende Schluchzen und Winseln immer deutlicher, ich war ganz sicher auf dem richtigen Weg.
„Halt durch Sheinux, ich bin gleich da!“, schrie ich in die Finsternis, als sich meine Augen wieder mit Tränen füllten. Dieses Mal waren es sowohl Tränen der Freund, als auch der Verzweiflung, denn ein Teil von mir konnte noch immer nicht fassen, dass ich tatsächlich mein Junges in diesem finsteren Labyrinth wieder gefunden hatte. Ich schwöre, wenn ich zusammen mit meinem Kind aus diesem Dungeon heraus bin, werde ich nie wieder zulassen, dass so etwas passiert, nie wieder muss mein Sheinux so etwas durchmachen...
Wie ein Blitz schoss ich um die nächste Ecke und ... da war er. Meine Miene hellte sich für einen Moment auf, überglücklich darüber, endlich meinen Kleinen wieder zu sehen. Doch keine Sekunde später weiteten sich meine Augen vor Entsetzen, als ich erkannte, in welcher Lage mein Junges steckte: Er hockte winselnd, dich an der Höhlenwand gekauert, umzingelt von ein paar Gesteinpokémon, Zubats und anderen Untergrundbewohnern, doch sie sahen ganz und gar nicht danach aus, als wollten sie meinem Kind etwas Gutes, ganz im Gegenteil. Das waren Pokémon, die dem Wahnsinn verfallen waren, sie wollten mein Junges töten!
„FAST MEIN KIND NICHT AN!“, kreischte ich entgeistert, während in mir ein tobendes Feuer entfacht wurde, gefolgt von dem Donner eines Sommergewitters. Brüllend sprang ich auf die Feinde zu und jagte eine ganze Salve von Blitzen auf die Angreifer los, welche meine Umgebung für einen Augenblick so sehr erhellte, als wäre die Sonne selbst in den Untergrund hinabgestiegen. Noch bevor die ersten Zubats schreiend auf den grauen Boden stürzen konnten, schoss ich gleich die nächsten Blitze und Elektroschocks hinterher. Diese Monster, egal ob sie nun wahnsinnige waren oder nicht ... keiner fasste mein Junges einfach an, niemand!
Die anderen Gestein- und Bodenpokémon ließen meine Blitze jedoch kalt, alle von ihnen wandten sich von meinem Jungen ab und begannen mich nun als ihr Ziel anzuvisieren. Zähnefletschend ließ ich meinen Blick von einem Pokémon zum anderen huschen. Sollten sie mich doch alle angreifen, ich würde jedenfalls nicht zulassen, dass sie meinem Sohn noch etwas antaten!
Dieses Mal ohne Blitze oder Funken stürmte auf eines der Georok zu und rammte mein scharfes Gebiss in seinen Körper. Kleine Felsstücke splitterten ab und flogen mir um die Ohren, als ich mich ein Stück in den Stein bohrte; meinem Feind schien dies jedoch nicht viel auszumachen. Noch ein weiteres Mal wollte ich das Pokémon attackieren, als ein heftiger Schmerz explosionsartig durch meinen Rücken fuhr. Entsetzt ließ ich einen qualvollen Schrei von mir und ließ von dem Gesteinpokémon ab, bevor ich taumelnd gegen die Höhlenwand krachte. Irgendeines ... dieser Biester hatte mich mit einem Fels attackiert ...
„Ich ... lass das nicht ... zu“, stöhnte ich mit schmerzverzerrter Miene und schleuderte nochmals eine Blitze auf meine Gegner los, doch wieder blieben viele von ihnen unbeeindruckt. Stattdessen packten einige von ihnen weitere Felsen und schleuderten sie auf mich. Ächzend warf ich mich noch zur Seite, die Felsen verfehlten und donnerten stattdessen mit lautem Knall gegen die Höhlenwand.
Doch bevor ich mich auf einen weiteren Angriff vorbereiten konnte, hörte ich hinter mir die Stimme meines Jungen, das verzweifelt nach mir schrie: „Mama! Mama!“
Panisch wirbelte ich umher und bemerkte, dass abermals einige Pokémon ihm zugewandt hatte und versuchten, mein wehrloses Kind zu attackieren. Eines der Georok stürmte gerade mit voller Geschwindigkeit auf Sheinux zu und würde ihn gnadenlos niederwalzen, wenn nicht gleich etwas geschah.
„NEEEIIIIN!“, brüllte ich und stürmte trotz meiner Erschöpfung und Verletzungen auf mein Junges zu, „SHEINUX!“
Wieder spürte ich einen Schmerz in meinem Rücken, dieses Mal noch intensiver als der zuvor. Ich wollte aufschreien, doch meine Stimme versagte und brachte nur ein leises Krächzen hervor, bevor ich mit einem dumpfen Knall zu Boden stürzte, direkt vor mein Kind. Ich hatte mein ... Junges schützen können ... Aber der Preis war groß: Dieser letzte Angriff dieses Georok hatte mir den Rest gegeben, ich konnte nicht mehr weiter kämpfen ...
„Nein ... Mama!“, hörte ich vor mir Sheniux schluchzen und kurz darauf fühlte ich wie sich etwas Weiches gegen mein Fell presste, „Mama!“
Ich wollte mich am liebsten an meinen Kleinen schmiegen und ihn trösten, doch im Moment konnte ich meinen Körper kaum noch bewegen. Nur meine Augenlieder konnte ich noch für einen Augenblick öffnen, um noch einmal mein Junges zu erblicken, dass dicht an mich gekuschelt am Boden lag und schluchzte.
„... lauf ...“, murmelte ich leise und versuchte mich noch nach dem uns feindlich gesinnten Pokémon zu blicken. Es waren noch immer einige hier, doch wenn er sich beeilte ...
„Nein, will nicht“, winselte Sheinux und kuschelte sich noch dichter an mich.
„Sheinux ... renn weg“, wiederholte ich nochmals und drückte ihn mit schweren Herzen von mir weg, „Ich komme ... später nach, versprochen“
Einmal blickte ich nochmals in seine verweinten Augen und versuchte ihn müde anzulächeln. Dann nahm ich alle meine verbliebenen Kräfte und meinen letzten Überlebenswillen zusammen und richtete mich auf. So, als würde gerade der Boden erschüttert werden, zitterte ich am ganzen Leib und mein Atmen hörte sich gefährlich schwer an, doch ich stand. Es war ein kleines Wunder ... hoffentlich war diese Wunder genug, damit entkommen konnte.
„Lauf!“, rief ich mit meinem letzen Atmen und machte mich bereit, die ganzen Höhlenbewohner einmal noch zu attackieren, ein letztes Mal ... damit mein Kleiner eine Chance hatte zu flüchten. Ich bereute nichts ... das einzige was mich schmerzte war, dass ich mein Versprechen, später nachzukommen, nicht halten werden konnte ...
Ich schwebte, tief versunken in endloser Dunkelheit. Meine spitz zulaufenden Ohren zuckten bei dem kleinsten Geräusch. Obwohl ich nichts sehen konnte, spürte ich, dass Herzen um mich herum pochten, wie sie sich aufeinander und wieder zusammenzogen. Eine leichte Melodie des Lebens, die so sanft an meine Ohren drang.
Es war einer dieser Tage, der wunderbar begann… und schrecklich endete. Das wusste ich längst.
Meine Krallen zuckten, als ich dieses Klacken hörte. Schritte in weiter Dunkelheit, das Rascheln von Stoff und leises Atmen, dann hörte ich ein nahes Husten. Es war also wieder so weit.
Still verharrte ich in meiner eigenen, kleinen Welt aus Schwarz und nichts als Schwarz. Ich fühlte keinen Boden unter meinen Pfoten und nichts, dass mich bedrängte.
Und trotzdem war ich gefangen. Auch wenn es keine Fesseln gab.
Immer mehr Pokemonrufe drangen auf meine Ohren ein, die ich schnell wegdrehte. Es war so laut, so fürchterlich laut, als würde ich einen Wasserfall herunter gespült werden. Der Lärm schlug auf meinen Kopf ein, der pochte und alle anderen Gedanken verscheuchte.
Ruhe!, schrie mein Innerstes. Ruhe! Seid endlich ruhig! Aber sie hörten nicht auf, nein. Mit jeder Sekunde, mit jedem weiteren Klicken gesellten sich Stimmen dazu, die alle durcheinander redeten. Mein Kopf drohte zu explodieren, als blendend weißes Licht grelle Funken vor meine Augen zauberten. Meine Sicht verschwamm und für einen Moment konnte ich gar nichts mehr spüren, die Stimmen verschwanden und machten dieser wundervollen Stille Platz, die mich in ihre sanfte Umarmung zog.
Aber ich wusste, dass das nicht lange andauern würde. Und das tat es auch nicht.
Mit einem lauten Krachen prasselten dutzende Empfindungen auf mich ein, die mich zu überwältigen drohten. Ich sah grelles, künstliches Licht, grüne Pflanzen und azurblaues Wasser in einem Becken, sah dutzende sich bewegende Körper in Groß und Klein. Ich spürte das schmerzhafte Pochen in meinem Kopf, den Wind auf meiner ledrigen, violetten Haut. Ich roch die Süße von gekochten Beeren, schmeckte Pollen und Staub in der Luft.
Und ich hörte… Ich hörte, aber verstand nichts. Meine Ohren begannen augenblicklich zu schmerzen, als das Stimmgewirr auf mich einschlug.
Ruhe!, schrie mein Innerstes gegen den Lärm an. Ich konnte nicht schreien. Mein ganzer Körper zitterte in wilder Panik. Weg hier! Weg von diesem Lärm! Weg, nur weg! Meine Muskeln spannten sich so stark an, dass es schmerzte, aber alles in mir schrie jetzt nur noch nach Flucht. Alles war taub und doch spürte ich den Schmerz in jeder Pore als ich vorpreschte und blindlings durch die Menge jagte, die Ohren eng an meinen Kopf gepresst um die Geräusche ein wenig fernzuhalten. In meinem Kopf rauschte es, die Sicht war getrübt von grellen Lichtblitzen.
Während meiner Flucht krachte ich immer wieder in andere Pokemon hinein, die mir wütend hinterherriefen, aber ich konnte nur noch laufen. Das hier war ihre Schuld, nicht meine! Wenn sie nur still wären, dann wäre alles in Ordnung! Mehr wollte ich doch nicht!
Ich hielt erst an als das helle Pfeifen in meinen Ohren das einzige Geräusch war, das ich noch hörte. Meine Beine hatten mich an den gleichen Ort geführt wie immer. Quadratische Kästchen in Schwarz und Weiß erstreckten sich vor mir, ich sah Pflanzen in großen runden Schalen. In einem Monstrum aus rotem Stoff in der Ecke des Raumes saß eine junge Frau mit Haaren, die die gleiche Farbe hatten wie das Fell eines Vulpix, tief versunken in ihrem „Buch“. So nannte sie es zumindest immer.
Als ich genauer lauschte konnte ich auch ihr Herz hören. Es pochte langsam und gleichmäßig, immer im selben Takt. Meine verkrampften Muskeln verloren die Anspannung und meine Ohren richteten sich wieder auf. Nur noch dieses kleine Pfeifen und ihr Herzschlag. Ansonsten war da nur Stille. Herrlich.
Als ich mich vorwärts schlich, meine Krallen auf den Fliesen kratzten, da fiel mein Blick auf das rechteckige Ding an der Wand, dass die Menschen mit „Kalenda“ betitelten. Das rote Kästchen rahmte eine Zahl ein, ein Strich und darauf folgend eine, die aussah wie zwei aufeinander gestapelte Sinelbeeren, die man in der Mitte geteilt und ausgehöhlt hatte, sodass nur noch die rechte Hälfte der Schale übrig war.
Es war also tatsächlich einer dieser Tage. Ich hatte mich nicht geirrt. Meine Krallen kratzten nervös über den Boden.
„Nidoran!“, stieß eine weibliche Stimme plötzlich aus. Die Frau stand hinter mir, die Pfoten in diese Rundung gestemmt, die bei ihr weiter herausragten als bei dem Professor. Ich zuckte ein wenig zusammen und wandte meine Ohren von ihr ab, als sie sich zu mir herunterbeugte und ihre Pfote über meinen Kopf strich. Sie murmelte dabei einige Worte, aber alles, was ich verstand, war „Trainer“.
Ja, heute war wieder einer dieser Tage. Diese Zahl stand immer auf dem Kalenda, wenn der Professor uns früher aus unserem Gefängnis holte als sonst. Dann würden heute wohl mehr Menschen kommen, die wieder einen von uns aussuchen würden und dann mit ihm gehen würden.
Damals, als ich noch jung gewesen war, hatte ich mich angestrengt, mich in den Vordergrund gedrängt und versucht, die Aufmerksamkeit der Menschen auf mich zu ziehen. Ich wollte eines der Pokemon sein, die mitgenommen wurden in diese weite, ferne Welt, von der vorbeiziehende Pokemon uns so oft erzählten.
„Es ist unglaublich! Dort, wo ich herkomme, da ist alles voll mit Schnee!“, erzählte uns mal ein Schwalboss, dass stolz mit den Flügeln schlug.
„Die Wälder sind groß und bunt!“, behauptete ein Menki.
„Das da ist kein Meer!“, lachte ein Octillery und deutete auf den „Teich“, wie es das Wasser nannte.
Je mehr ich von der Welt hörte, desto neugieriger wurde ich. Wie wundervoll musste es sein, frei umherstreifen zu können, diese Schönheit mit eigenen Augen zu sehen.
Wie gerne wollte ich einmal in meinem Leben nur das Laub von großen Bäumen, das grüne Gras unter meinen Füßen spüren. Ich hätte damals alles dafür gegeben.
Heute war das anders. Heute wollte ich nur meine Ruhe.
Ich war niemals auch nur in die engere Auswahl gekommen. Ich war nichts Besonderes, ein einfaches Nidoran, dessen Horn nicht einmal so groß war wie das eines Artgenossen. Ich war nicht kräftig, konnte keine außergewöhnlichen Attacken. Die Menschlinge ließen ihren Blick über uns streifen, die wir um ihre Aufmerksamkeit bettelten. Immer wurde ein anderes mir vorgezogen. Eines, das niedlicher aussah oder stärker war.
Und irgendwann gab ich schließlich auf. Trainer wollten mich nicht und ich wollte sie nicht. Ich brauchte niemanden an meiner Seite. Nur Ruhe, mehr nicht.
Heute würde also wieder einer dieser Tage werden, an denen der Professor mich hochhob und auf diese glatte Oberfläche setzte. Wieder würde mich ein Mensch betrachten und wieder würde er diesen Gesichtsausdruck tragen, der bedeutete, dass ich nicht interessant genug war.
Das war gut.
Das war okay.
Ich wollte nur meine Ruhe.
Mein Körper ruhte in den Pfoten der Frau, diese drückte mich an ihre Brust, wo das Herz laut schlug. Ihre Schritte hallten auf dem glänzenden Boden wieder, sie redete mir zu, aber ich verstand nichts außer meinem Namen. Trotzdem entspannte ich mich. Was sollte denn auch groß passieren? Ich würde wieder ignoriert werden. Mein Herz pochte einmal laut und schmerzhaft, dann setzte sich wieder dieses Gefühl darüber. Wie ein schwarzer Schleier verhüllte es alles.
Es hatte keinen Sinn, darüber nachzudenken. Es war sinnlos.
Neben mir auf dem Tisch hockte ein Myrapla, das die ganze Zeit vor sich hinplapperte, daneben schnarchte ein Mampfaxo. Beide kannte ich nur ein wenig, weil ich mich immer wieder versteckte. Sie waren mir alle samt viel zu laut. Auch jetzt pochte Myraplas Stimme in meinen Ohren, die ich schnell von ihr abwandte.
Das große Rechteck gegenüber von uns öffnete sich, der Professor, ein Menschling mit grauem Haar, trat herein. Ihm folgte ein Junge. Meine Ohren zuckten kurz, dann drückte ich meinen ganzen Körper eng an mich. Der neue Trainer sah schon zu uns herüber als er auf uns zukam. Wie erwartet glitt sein Blick wieder sofort zu den anderen. Mein Herz pochte wieder kurz laut, als der Schleier sich kurz verzog. Wieder nicht.
Ich schloss die Augen und legte die Ohren an. Was hatte ich erwartet? Es blieb doch immer bei selben. Keine Chance. Niemals. Ich war wertlos.
Ich war schon tief in Gedanken versunken, als mich plötzlich etwas vom glatten, silbern glänzenden Boden hochhob. Erschrocken riss ich die Augen auf und strampelte wild um mich, bis ich realisierte, dass ich in der Pfote des Jungen lag. Verwirrt starrte ich ihn an. Er verzog den Mund und zeigte seine Zähne, was bei Menschen scheinbar eine andere Wirkung hatte als bei uns Pokemon. Mit diesem Gesichtsausdruck wandte er sich an den Professor und sprach einige Worte. Aber alles, was ich verstand, war mein Name.
Ich verstand erst, als der Professor ihm eine rot weiße Kapsel überreichte und mir über den Kopf strich. Auch er lächelte mich an, dann wurde ich direkt vor das Gesicht des Jungen gehoben. Er sprach mit mir und streichelte mich.
War das denn wirklich möglich? Wählte er tatsächlich mich?
Ja. Heute war wieder einer dieser Tage. Aber dieser hier endete anders. Endlich.