Disaster: Day Of Crisis

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  • Ursprünglich als Launchtitel angekündigt erschien Disaster: Day of Crisis fast zwei Jahre nach dem Wii-Release. Der Grund für diese Verspätung soll an Nintendos hohen Qualitätsansprüchen gelegen haben. Bedingt durch die Tatsache, dass Disaster in der alten Form schlicht und ergreifend keinen Spaß machte, musste die Entwicklung des Spiels lange pausieren. Doch anstatt das Projekt aufzugeben wurde das Spielprinzip überarbeitet und die Entwicklung begann wieder von vorne. Bei Disaster: Day of Crisis handelt es sich also keinesfalls um ein schlampig entwickeltes Spiel, das unter Zeitdruck gelitten hat. Können wir daher einen Blockbuster erwarten?

    Wie ein Tag zur Hölle wird...


    Ihr schlüpft in die Rolle von Raymond Bryce, der beim internationalen Rettungsteam arbeitet. Bei einer Rettungsaktion kommt durch einen unerwarteten Vulkanausbruch sein Kollege und langjähriger Freund Steve Hewitt ums Leben. Kurz vor seinem Tod bittet er Ray einen von seiner kleinen Schwester Lisa als Glücksbringer dienenden Kompass an sich zu nehmen um Lisa wiederzugeben und auf sie aufzupassen, falls er die Katastrophe nicht überlebt. Nach langem zögern nimmt Ray den Kompass, doch gleich darauf passiert genau das was Steve geahnt hat. Ray ist geschockt da er Steve hätte retten können, hätte er seine Hand nicht losgelassen. Nach diesem schrecklichen Ereignis verlässt Ray das Rettungsteam und arbeitet stattdessen für den Katastrophenschutz. Das Versprechen Lisa den Kompass zu übergeben und auf sie aufzupassen haltet er nicht. Ihm fehlt der Mut Lisa unter solchen Umständen zu treffen, schließlich ist er ja für Steves Tod verantwortlich. Ein Jahr nach diesem tragischen Unfall erfährt Ray von seinem Vorgesetzten, dass Lisa von der ehemaligen Eliteeinheit der Marine Surge entführt wurde. Nun will er sie um jeden Preis befreien und ihr endlich den Kompass geben. Damit beginnt ein höllischer Tag für Ray, denn hinter dem Namen Surge verbirgt sich mehr als unser Protagonist ahnt, viel mehr...


    Die Story wird mit sehr guten Zwischensequenzen erzählt, untermalt mit einer perfekten englischen Sprachausgabe. Gute Englischkenntnisse sind daher ein Vorteil, zumal die deutschen Untertitel teils schwer lesbar sind und nicht immer korrekt übersetzt wurden. Langweilig und vorhersehbar ist die Story nicht. Im Gegenteil sogar, ständig passieren unerwartete Ereignisse und man will immer wissen wie es weitergeht. Eine dermaßen gute und packend inszenierte Story findet man auf der Wii selten.



    Wir haben die Kraft einander zu schützen...


    Im Laufe des Spiels müsst ihr immer wieder durch Naturkatastrophen verunglückte Menschen retten. Dabei läuft die Rettung nur selten nach dem gleichen Schema ab und ist sehr abwechslungsreich. Mal müsst ihr den Verunglückten von einem gefährlichen Ort in einem sicheren tragen, vor dem Absturz oder dem Ertrinken retten, Erste Hilfe leisten und vieles mehr. Die meisten dieser Rettungsaktionen machen hervorragenden Gebrauch von der Wiimote. Nicht selten müsst ihr eurer Leben riskieren um die Passanten zu retten. An dieser Stelle sei gesagt, dass es neben der Lebensanzeige auch ein Lungensymbol gibt, welches sich füllt wenn ihr unter Wasser seid oder durch Vulkanasche und Rauch läuft. Ist das Symbol komplett gefüllt stirbt ihr den Heldentod. Die Ausdauer unseres Protagonisten ist unabhängig von der Lebensanzeige und sinkt ständig, normalerweise langsam aber in manchen Gebieten wie zum Beispiel in einer sehr kalten Umgebung rasend schnell. Hat Ray keine Ausdauer mehr wird er deutlich schwächer und geht auch langsamer. Wenn ihr wieder fit sein wollt müsst ihr fleißig Objekte wie Kisten und Steine zerstören und die Lebensmittel die in manchen dieser Objekte zu finden sind zu euch nehmen. Hier hätten sich die Entwickler was besseres einfallen lassen, denn es hat wenig mit Logik zu tun wenn in einem Stein neben einem Vulkan eine überdimensionale Melone ist. Zwar wird die Spielbarkeit dadurch nicht schlechter, aber dieses System wirkt unüberlegt und veraltet. In den meisten Fällen müsst ihr die Passanten retten, jedoch gibt es hin und wieder Levels indem euch das Spiel die Entscheidung überlässt. Beschließt ihr euch den Menschen zu helfen, werdet ihr nicht nur mit einer besseren Statistik belohnt. Ihr bekommt auch sogenannte Hilfspunkte mit denen ihr nach jedem Level Rays Fähigkeiten verbessern könnt.


    Um mein Versprechen zu halten gehe ich durch die Hölle...


    Da der Kampf gegen die mutmaßliche Terrororganisation Surge im Mittelpunkt steht, ist es nicht verwunderlich, dass Shooter-Abschnitte nicht zu kurz kommen. Anders als bei den meisten Shooter kann man sich nicht frei bewegen. Das Gameplay in diesen Passagen besteht hauptsächlich darin, in Deckung zu gehen, auf eine gute Gelegenheit zu warten, die Deckung zu verlassen und den Gegner unter Beschuss zu nehmen. Dabei wird eure Reaktionsfähigkeit auf die Probe gestellt, denn ihr habt nur einen Bruchteil einer Sekunde Zeit um den Gegner anzuvisieren. Erfreulicherweise ist die Zielerfassung sehr präzise und ermöglicht sogar problemlos Kopfschüsse. Die Aktionen der Gegner sind immer vorhersehbar, negativ ist das allerdings nicht, da es bei schlauen Gegnern unmöglich wäre die Deckung lebend zu verlassen. An und für sich sind die Schießereien recht unterhaltsam. Es ist ratsam auf eine hohe Trefferquote zu achten. Je höher diese ist desto mehr Punkte, die notwendig sind um Waffen zu kaufen und zu verbessern, bekommt ihr. Viele Waffen stehen euch erst dann zur Verfügung, wenn ihr sie im Schießstand freischaltet. Der Schießstand ist ein Ort indem ihr den Umgang mit neuen Waffen lernt oder eure Treffsicherheit trainieren könnt. Während des gesamten Spielverlaufes werdet ihr zu keinem Zeitpunkt gezwungen diesen zu betreten.


    Ich muss Lisa retten...


    Wenn Ray sein Versprechen gegenüber Steve halten will, muss er erstmal die Naturgewalten überleben und Surge finden. Daher steigt er ab und zu in Autos und flieht damit vor Naturkatastrophen wie Tsunamis oder verfolgt Surge. Die Vehikels werden mit einer waagrecht gehaltenen Wiimote gesteuert. Keine Sorge, das Spiel gibt euch genug Zeit den Nunchuk von der Wiimote zu trennen. Die Steuerung funktioniert wirklich tadellos und diese Fahrsequenzen sind herrlich abwechslungsreich, kaum eine gleicht der anderen. An manchen Stellen gibt es zwar Probleme mit der Übersicht, doch bei heftigen Regen und Stürmen ist das normal. Damit ihr wisst wann eine scharfe Kurve kommt, wird immer ein Symbol eingeblendet das euch die Richtung zeigt. Leider erscheint dieses Symbol immer etwas zu früh, sodass man erst ein Gefühl dafür entwickeln muss. Anfangs werdet ihr immer zu früh abbiegen und verliert dadurch das Spiel.


    Neben den Fahrsequenzen, den Shooter-Passagen und das Retten der Passanten gibt es noch eine einige Minispiele wie zum Beispiel Bomben entschärfen, die den Wii-Controller ausnutzen. An Abwechslung mangelt es dem Spiel also nicht. Wer enorme Bewegungsfreiheit erwartet wird enttäuscht sein, Disaster ist ein sehr lineares Spiel.


    Wie ist die Technik?
    Technisch gehört Disaster zu den besten Wii-Spielen überhaupt. Zwar wirken die Texturen hier und da verwaschen und einfach nur schlecht, dafür passt der Grafikstil mit seinen teils tristen Umgebungen perfekt zur Atmosphäre des Spiel und auf dem Bildschirm ist oft eine Menge los. Manch einer wird seinen Augen nicht glauben können, denn das was auf dem Bildschirm gezaubert wird hat man auf der Wii bisher noch nie gesehen. Heftigster Regen mit sehr deutlichen Windböen die Bäume umkippen lassen, ein gigantischer Feuersturm begleitet mit einem sehr guten Hitzeeffekt, Tsunamis die alles zerstören und Vulkanasche die den Bildschirm verdunkelt sind nur einige von den erstklassigen Effekte die auf euch warten. Die Charaktere, welche die Story vorantreiben sehen sehr gut aus und glänzen mit tollen Geschichtsanimationen. Leider sehen die Passanten nicht ganz so gut aus, dafür gleicht aber keiner den anderen. Mit Zwischensequenzen wird nicht gegeizt und auch akustisch bietet das Spiel eine Menge. Die Soundkulisse ist gelungen und trägt viel zur sehr guten Atmosphäre bei. Auch der Lautsprecher der Wiimote wird unterstützt, nicht nur beim Schießen und Nachladen sondern auch bei Anrufe und Warnungen von bevorstehenden Naturkatastrophen. Rays Schritte hören sich aber etwas unnatürlich an, so als würde er Stöckelschuhe tragen. Von Ladezeiten blieb das Spiel nicht verschont. Besonders lange sind diese aber nicht und während den Ladevorgang werden immer, ähnlich wie bei Red Steel, Informationen eingeblendet welche die kurze Wartezeit verkürzen sollen. Außerdem kommen die Ladezeiten nicht oft vor. Mit zehn bis zwölf Stunden ist die Spieldauer, nicht zuletzt aufgrund des linearen Spielverlaufs, bescheiden, aber der Wiederspielwert ist hoch, zumal es etliche Sachen zum freischalten gibt, auch nach dem ersten Durchspielen.


    Fazit
    Disaster: Day of Crisis versucht viele Gameplay-Elemente zu vereinen und hat dabei Erfolg. Dank der enormen Abwechslung und den vielen Zwischensequenzen wird es nie langweilig, die Atmosphäre ist perfekt und in Sachen Präsentation findet man zur Zeit nicht viele Wii-Spiele die da mithalten können. Wem das Spielprinzip und die Aufmachung des Spiels nur annähernd ansprechen, kann bedenkenlos zugreifen, den Disaster gehört zweifelsohne zu den besten Core-Games die man für die Wii finden kann.


    + spannende Story mit vielen Zwischensequenzen
    + sehr gute Sprachausgabe
    + vielfältige Nutzung des Wii-Controllers
    + enorme Abwechslung
    + atemberaubende Präsentation der Naturkatastrophen
    + klasse Atmosphäre
    + faire Speicherpunkte


    - gelegentlich Kameraprobleme
    - Fahrsequenzen können schnell frustrieren
    - an manchen Stellen verwaschene Texturen, vor allem zu Beginn
    - Untertitel ist manchmal schwer lesbar


    Zitat

    Grafik 84%
    Sound 88%
    Steuerung 95%
    Gesamt 89%