Diebesgut

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  • Soo, ich hab auch mal hierher gefunden und ich habe alles brav durchgelesen.
    Ich bin begeistert, nein verliebt und zwar in deine Geschichte.
    Deine Charaktere sind mir alle sympathisch, vor allem Kazuya <3 und seltsamer Weise mag ich Hitomi, wahrscheinlich weil sie eine Trainerin ist und keine Koordinatorin. Shin ist auch toll und mein BL Herz hofft natürlich, dass Kazuya und Shin zusammen kommen werden.


    Dein Startpost ist dir richtig gut gelungen, genauso wie dein Prolog + Kapitel. Sie sind nicht zu lang oder zu kurz, einfach perfekt.
    Ich liebe deine Beschreibungen und deinen Schreibstil, bin richtig fasziniert. Fehler finde ich auch keine, ich sag doch die Geschichte ist perfekt.


    Damit das hier überhaupt ein bisschen Sinn macht, werde ich noch was zu deinem letzten Kapitel schreiben.
    Ein wirklich tolles Kapitel, das Gespräch zwischen Kazuya, Shin und Hitomi war sehr realistisch, ihre Reaktionen waren nicht zu übertrieben.
    Shin´s Behauptung Kazuya wäre kein guter Trainer muss diesen ganz schön getroffen haben, dass derjenige für den man schwärmt sowas behauptet muss für Kazuya ziemlich verletzend gewesen sein.
    Hime ist immer noch weg, Kazuya trainiert tagsüber mit Kramurx und wartet nachts auf Hime, zum Glück kommt sie ja wieder zurück und man merkt richtig wie die beiden nicht ohne einander können, finds süß.
    Ich freue mich schon auf den Arenakampf, hoffentlich gewinnt Kazuya *Daumen drück*


    Das wars eigentlich schon, habe bestimmt die Hälfte vergessen. Tut mir leid !
    Möchte auch eine Benachrichtigung bekommen und du bist eine tolle Autorin.
    Bis zum nächsten Kapitel und hauste raus.


    LG Tsubaki-kun

  • [tabmenu][tab=Yellow]
    Oh dankeschön für deinen Kommentar. ^^
    Ich weiß, dass das ungewöhnlich ist, deswegen habe ich mich auch dafür entschieden. Mir hängen ehrlich gesagt die meisten Koordinatorinnen beim Hals raus. Sie sind ein Prototyp wie die Satoshi-Abklatsche, die Orden sammeln geht - um es hart auszudrücken ^^"
    Kazuya und Híme... irgendwie sind sie beide ohneeinander nur mehr "die Hälfte". Ich denke, eine enge Bindung zwischen Pokemon und Mensch ist so, als würde ein Stück fehlen, wenn der Andere fort ist.
    Stimmt eigentlich... ich wollte ihm Pokemon geben, die 1. zu ihm passen 2. nicht so oft vorkommen 3. zueinander passen 4. anmutig sind und 5. doch nicht "mädchenhaft" sind. War gar nicht so leicht sein Team aufzustellen. Das ist jedenfalls fertig geplant. ^^ Lass dich überraschen, ob ein Absol darin vorkommt =D


    [tab=Tsubaki-kun]
    Verliebt in Diebesgut? *rot wird* Also...also...danke? Herzlichen Dank, wirklich. <3
    Auch, dass du Kazuya so magst, da freut man sich!
    Dass Hitomi eine Trainerin ist scheint sehr gut anzukommen. Sie will Top4-Mitglied werden, dazu fordert sie zwar nicht die Arenen heraus, aber ihre Pokemon passen trotzdem nicht in einen Wettbewerb mit Schönheit und all dem...
    Ja, das hat ihn wohl ziemlich getroffen, aber er ist einer der Leute, die aus reinem Trotz wieder aufstehen um zu zeigen, dass man Unrecht hat oder dass er sich nicht kleinkriegen lässt. Ich glaube beim Schreiben habe ich als Autorin genau diese Seite und seinen Stolz an ihm so liebgewonnen #^^"#
    Und wie gesagt... die beiden können nicht wirklich ohneeinander.


    Danke dir, neue Leserin, für den Kommentar und natürlich bekommst du eine Benachrichtigung <3


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    LG Bastet <3


    @Leser
    Eine Frage... das nächste Kapitel wird etwas länger werden. Ich rechne mit ~4.000 - 5.000 Worten. Stört euch das sehr? Also soll ich es in zwei Teile teilen oder doch lieber lassen? Ich wüsste nicht so recht wo ich es teilen sollte, aber wenn es euch ein Anliegen wäre... dann mach ich das natürlich, geht ja sozusagen "nur" um die Formatierung.


  • [Blockierte Grafik: http://img585.imageshack.us/img585/3306/aboutsparks.gif]



    Güte und Härte



    Eine Miko hielt sich im Hintergrund. Ihre schneeweiße Haut erleuchtete in der Dämmerung der Arena. In ihrem prächtigen Kimono hinterließ sie einen Eindruck der Autorität. In ihrem hochgesteckten, schwarzen Haar waren Kirschblüten eingeflochten. Vielleicht war sie eine dieser ... Evolischwestern? Eigenartige Bezeichnung.
    Kazuya sah sich um. Darum erzählten sich die Herausforderer also, dass sie die Geistpokemonarena eigentlich meiden wollten. An ihr gab es natürlich keinen Weg vorbei. Gekämpft wurde im Zwielicht. Ein ungeübtes Auge erkannte vielleicht nur einige Konturen, die sich in der Dunkelheit abzeichneten. Endlich machte sich sein endloser Überlebenskampf nützlich. Es war für ihn eine Gewohnheit im Dunklen zu sehen. Seine Augen hatten sich über all die Jahre hin geschärft. Als Katze war Mauzi ebenfalls im Vorteil und ein Rabe, der sich in der Finsternis verlor, wäre eine Schande gewesen.
    Etwas an Zuversicht gewonnen, schritt er auf das Kampffeld zu. Auf ihm waren klare Außen- und eine Mittellinie gezogen. Auf einem echten Kampffeld war er noch nie gestanden, deswegen ließ er sich etwas Zeit um sich jede Erinnerung an die Regeln in sein Gedächtnis zu rufen. Ein Pokemon durfte die Außenlinien nicht überschreiten, außer es befand sich in der Luft. Der Herausforderer musste warten bis das Pokemon oder der Angriff des Herausgeforderten die Mittellinie überschritten hatte, bevor den ersten Befehl gab.
    „Ich heiße dich herzlich willkommen“, erschallte statt Matsuba eine weiche und gütige Frauenstimme. Gemächlich schritt sie zu ihm, quer über das Kampffeld. In ihrer Begleitung befand sich ein Aquana. Was hatte sie vor? Jede ihrer Schritte war untermalt von vollkommener Anmut.
    Fast war sie erschrocken oder zumindest verwundert, ihn zu sehen. Nun, da sie sein Gesicht vollständig sehen konnte. Was war los mit ihr? „Wie heißt du?“
    „Kazuya.“
    „Kazuya?“ Sie sah ihn wie jemand an, der sich an eine bestimmte Person zu erinnern versuchte und in ihn wiederfinden wollte. „Ich muss dich etwas fragen. Nur ... Kazuya?“
    „Nein.“ Was für eine unheimliche Situation. „Warum?“
    „Er ist nur ... ungewöhnlich. Für deine Abstammung. Hast du vielleicht noch einen Zweitnamen?“
    „Sinan“, gab er bloß widerwillig preis.
    „Sinan. Wie schön.“ Die Miko bedachte ihn mit einem melancholischen Lächeln, das er beim besten Willen nicht zu deuten wusste.
    Sie griff in einen Beutel, welcher um ihren Hals gebunden war. Zwischen ihren übereinander gelegten Händen funkelte etwas kleines Rundes. Einen Schritt vor ihm hielt sie inne und streckte die Arme aus. Auf ihren Handflächen lag ein Pokeball. „Nimm ihn dir.“
    Kopfschüttelnd und wie versteinert sah er hilflos zu Matsuba hinüber. Auch dessen Blick war nicht deutbar. Misstrauisch betrachte er die Miko. Weshalb sollte sie einem fremden Jungen ein Pokemon schenken?
    „Es ist mein Geschenk an dich.“
    Mauzi spitzte die Ohren. Das gefiel ihr nicht.
    „Das kann ich nicht! Ich kann das nicht annehmen.“ Da gab es doch einen Haken…
    Sie legte gutmütig schmunzelnd den Kopf schief. „Es gehört dir.“
    „Warum schenken Sie mir ein Pokemon? Sie kennen mich doch gar nicht.“
    Die Miko beugte sich zu ihm vor und wisperte: „Wie man es nimmt. Ich kannte Dilara. Du bist doch ihr Sinan, nicht?“
    In diesem Moment unfähig seine Gefühle zu verbergen, taumelte er einen Schritt zurück. Hier lief etwas schief… ganz und gar. Er wollte bloß Matsuba herausfordern und trat einer Miko gegenüber, die behauptete seine Mutter gekannt zu haben. „Sie kannten sie?“, hauchte er ungläubig. Oft hatte sie sich auf Auslandsreise begeben und bedauert wie wenig Zeit sie für Ehemann und Sohn habe. Natürlich hatte sie währenddessen Freundschaften geschlossen. Misstrauisch ging er noch einen Schritt zurück. Er glaubte ihr nicht. Das war unmöglich! „Woher!?“
    „Das ist nicht von Belang.“
    „Doch“, erwiderte Kazuya gefasst. „Doch das ist es.“
    Noch immer waren ihre Arme ausgestreckt. Der Pokeball leuchtete im dämmrigen Licht, als würde er nach ihm rufen. Was war das für ein Pokemon?
    Zögerlich legte er die Hand darauf. Er sollte das nicht tun… „War es für sie?“
    Die Miko nickte, ihre Lippen ungraziös aufeinandergepresst. „Es war ihres“, sagte sie wehmütig. „Wer sollte es denn erhalten, wenn nicht ihr Sohn?“
    Kazuya schluckte schwer, vertraute dieser Frau nicht so recht. Deshalb reichte es ihm vorerst das Metall unter seiner Haut zu spüren und zu wissen, dass dies sein war. Also war dieses Pokemon auch sein rechtmäßiges… Erbe?
    „Woher haben Sie gewusst, dass ich in Teak City sein werde? Und woher haben Sie gewusst, dass ich heute Matsuba herausfordern möchte? Das konnten Sie doch gar nicht wissen.“ Es sei denn, beendete er gedanklich. sie hätte mich beobachtet. Aber warum sollte jemand sowas tun?
    Er wandte sich an Mauzi. Vielleicht mochte es ihr nicht gefallen, dass ein weiterer Teamkamerad ihr scheinbar den Rang streitig machte und etwas von Kazuyas Aufmerksamkeit auf sich zog, doch sie zweifelte nicht an ihrer Glaubwürdigkeit. Sollte der Trainer dem Beispiel seines Pokemon folgen?
    „Wie hätte ich es denn wissen sollen? Dilara hat mir ganz stolz ein Bild von dir gezeigt. Da warst du sechs oder sieben. Und ich habe dich sofort wiedererkannt. Das vergisst man nicht, wenn das Schicksal eine gute Freundin nimmt. Ich habe immer angenommen, dass auch du tot wärst.“
    Kazuya verschloss sich ihrer Worte. Die Wahrheit war ihm manchmal ein unerbittlicher Feind. Davon wollte er nichts erfahren und als sie mitfühlend seinen Arm berühren wollte, trat er instinktiv einen Schritt zur Seite.
    Die Miko seufzte, als ruhten die Lasten der Vergangenheit auf ihrer Schulter, anstatt auf der Seinen. „Ich glaub', du hast viel von deiner Mutter. Ist das möglich?“
    Dann griff sie nach seiner Hand, gleich ob er dies wollte oder nicht, und legte ihm den Pokeball in dessen Fläche. „Ein Kampf ist so viel mehr als nur ein Kräftemessen. Er zeigt uns wie willensstark und intelligent ein Trainer ist, aber er misst auch sein Herz.“
    Da griff er nach dem Pokeball und brachte ihn an der Halterung seines Gürtels an. Das waren alles leere und abgedroschene Phrasen. Natürlich drillte er seine Pokemon nicht in einem Kampf, aber über den Charakter sagte ein gewöhnlicher Kampf eines gewöhnlichen Trainers kaum etwas aus.
    „Ich habe gar nicht erfahren wie Sie heißen.“
    Die Miko lächelte. „Yoko und bitte duze mich.“ Sie drehte auf dem Absatz um und schritt ebenso gemächlich wie sie gekommen war an Matsubas Seite zurück. „Wenn du auf deiner Reise wieder Teak besuchen solltest, können wir uns gerne ausgiebig unterhalten. Leider reise ich bald ab.“
    Kazuya biss sich auf die Unterlippe. „Yoko … danke.“ Eigentlich mochte er keine Geschenke, besonders nicht, wenn sie ihn im Dunklen tappen ließen. Doch es war Recht, dass das Pokemon seiner Mutter sich in seinen Händen rechtmäßig wiederfand.


    Yoko wandte sich nicht zu ihm um und hielt außerhalb des Feldes inne. Ihre Füße teilten die Mittellinie. Also übernahm sie die Aufgabe der Schiedsrichterin. Kazuya glaubte, dass sie über mehr, als nur über das Geschehen, richten wollte.
    Da trat Matsuba vor und der Herausforderer wusste, dass seine Gedanken aus den Grenzen des Kampffeldes verbannt werden mussten, wenn er erfolgreich sein wollte.
    „Keine Angst vor dem bösen Mann in der Dunkelheit?“, fragte Matsuba. Wahrscheinlich mit einem breiten Grinsen.
    „Ich hatte noch nie Angst im Dunkeln“, erwiderte dieser selbstbewusst. So ganz war das ja nun nicht der Wahrheit. Es hatte eine Zeit gegeben, in der er mühsam hatte lernen müssen die Finsternis und die Nacht nicht zu fürchten.
    „Na hoff ich doch.“ Der blonde Mann hielt eine dunkle Kapsel zwischen seinen Fingern. „Hast du dein erstes Pokemon schon ausgesucht?“
    Er nickte.
    Yoko breitete die Arme aus. Die Glockenärmel ihres Kimonos kamen den halb angelegten Flügeln eines Schmetterlings gleich. „Drei gegen drei in Folge ohne Zeitlimit. Erlaubt ist ein Wechsel seitens des Herausforderers. Ich möchte einen fairen Kampf sehen!“
    Ob sie dies jedem Trainer nahelegte oder von Angesicht zu Angesicht Dilaras Sohn gegenüber an die Werte appellierte, die ihr wichtig gewesen waren?


    „Traunfugil!“
    „Kramurx!“ Kazuya warf den Pokeball vor sich und mittlerweile sah es so aus, wie es bei einem Trainer aussehen musste. Das Pokemon seiner Mutter als Erstes einsetzen? Das wäre sehr ungeschickt gewesen.
    Deshalb erleuchtete auch die von Strahlen umgebene Silhouette des Raben, welcher langsam an Gestalt gewann, die Dämmerung.
    Ihm gegenüber schwebte ein Geist, ein dunkelblaues Wesen ohne Arme und Beine. Der größere Kopf wurde von einer Halskette aus Perlen betont. Deshalb erschien der Körper sogar noch um ein Maß kleiner und unbedeutender. Das Pokemon war fast wie von einem Vorhang umgeben, dessen Ausläufer sich leicht hin- und herwogen. Trotzdem besaß es etwas Menschenähnliches. Die freundlichen Augen besahen sich den Raben und dann lächelte es. Die scheinbar zusammengebundenen Haare, welche in rosa Spitzen endeten, wirkten wie schauderhafte Geisterfinger.
    Kazuya wartete auf einen Angriff seitens des Gegners und als dieser nicht erfolgte nahm er all seinen Mut zusammen. „Kramurx, Nacht- und Dunkelnebel!“ Bevor er Matsubas Strategie und sein Pokemon nicht kannte, wollte er Abstand wahren.
    Dunkler und dichter Nebel hüllte das Kampffeld ein und verschmolz mit der Dämmerung. Der Nachteil der Attacke bestand darin, dass ein Mensch nichts mehr sah.
    Mauzi argumentierte jeden Spielzug des Pokemon, welches ihr Kollege werden sollte, mit abfälligem Schnauben oder Fauchen. Kazuya entschied sich seine Katze gekonnt zu ignorieren.
    „Setz mit Finsteraura nach!“
    Gebündelte, schwarze Energiestäbe suchten ihren Weg durch die Arena und durchbohrten den undurchlässigen Nebel. Einer landete neben Kazuya und wirbelte Staub auf. Rasch sprang er einen Schritt zur Seite. Pokemonkämpfe waren auch für den Trainer nicht ungefährlich, aber nichts war im Leben sicher, zumindest nicht in seinem.
    Ein Knall ertönte, im nächsten Moment durchstach ein schrilles Krähen die Arena, um seine Befürchtung Kramurx sei getroffen worden zu bestätigen.
    Was auch immer Matsuba befohlen haben mochte – vielleicht konnten sie per Telepathie kommunizieren – und was auch immer Traunfugil eingesetzt hatte: der Rabe befand sich in Schwierigkeiten.
    Ein zackenförmiger Blitz erleuchtete, dann noch einer, bevor die Finsternis die Arena wieder für sich einnahm. Ein Donnerblitz? Ein Donner? Ein Ladestrahl?
    Danach schlugen Edelsteine in der Abfolge von rasch hintereinander abgeschossenen Kanonenkugeln vor seinen Füßen ein. Der Junge trat instinktiv zurück, darauf achtend bloß keine Furcht zu zeigen. Mauzi fauchte entsetzt, als sie den Diamanten ausweichen musste.
    Weshalb hatte er sie nicht gehört? Verschluckte der Nebel die meisten Geräusche?
    Er spürte er einen Luftzug, vermutlich war Kramurx knapp an ihm vorbeigeflogen. „Aero-Ass mit Stahlflügel, Kagé!“ Eigentlich hatte Kazuya nicht über seinen Befehl nachgedacht. Es war ihm in den Sinn gekommen und daher wurde es ausgesprochen.
    Gebannt starrte er in das schwarze Meer vor seinen Augen. Beide Kontrahenten bedauerten den Verlust ihres Sehsinns. Das war nur gerecht. Matsuba hatte öfter als er im Dämmerlicht gekämpft, aber auch in vollendeter Dunkelheit? Nicht gerecht war es, dass er die Stimme des Arenaleiters nicht hören konnte, gleich wie er sich anstrengte.
    Wieder ertönte ein schmerzerfülltes Vogelkreischen. Kagé hielt nicht ewig seinen Experimenten stand, welche er mit der Dunkelheit machte.
    Deshalb entschied sich der Trainer auf einen Trick zurückzugreifen, der Matsubas Gedankenübertragung gleichkam: Befehle in einer fremden Sprache. Kazuya hatte die Attacken seiner Pokemon in seine Sprache übersetzt und sie ihnen mitsamt allen nötigen Begriffen, die in einem Kampf anfielen, beigebracht.
    Darum rief er auch den Namen der Schattenklaue in einem Wortlaut, welcher den westlichen Menschen viel zu fremd erschien, als dass jemand ihn hätte deuten können. Anmutig, aber nicht weich. Die Klänge waren für ungeübtes Ohr viel zu gleich, als dass es einzelne Wörter klar auseinanderzuhalten wusste.
    Langsam lichtete sich der Nebel wieder und Kazuya erkannte Schattenbilder. Mit weit ausgefahrener Kralle, bizarr vergrößert und wie die Klaue eines Monsters aussehend, stürmte der Rabe auf den Geist zu. Dieser schien in der Luft zu schwanken. Gleich was gewesen sein mochte, es war gut gewesen. Ein unachtsamer Moment genügte und Traunfugil sank wie eine Feder zu Boden herab. Ein Stein fiel plump, aber eine Feder tänzelte, so leicht, dass der Wind sie hierhin, mal dahin trug, bis sie elegant zu Boden glitt. Bloß nicht nachlassen, keine Gnade zeigen! „Spukball!“, rief er ebenfalls in seiner Muttersprache, an dessen Wortlaut er fast nicht mehr gewöhnt war.
    Tapfer bewegte sich Traunfugil nicht und erwartete den stobenden Energieball, der auf ihn zuraste. Da stimmte etwas nicht…
    „Abgesang!“, sagte Matsuba das erste Mal in diesem Kampf etwas, viel zu ruhig für einen Trainer, der sich eben in einem Arenakampf befand und das ausgesprochene Wort schnürte Kazuya die Kehle zu. Abgesang war eine derjenigen Attacken, die alle Trainer fürchteten.
    Da erschallte ein wunderschönes Lied, sein Klang so gespenstisch und doch in den Bann ziehend, dass ein Schauer über seinen Rücken lief. Als wäre die Arena nur ein Bühnenhintergrund, den man beliebig austauschen konnte. Etwa gegen einen nebelgeschwängerten Friedhof und die Glocken verrieten, dass es Mitternacht war.
    Von Takt zu Takt wurde es langsamer und klang nur noch verzehrt, bis es schließlich endete. Beim letzten Takt schwankten beide Kontrahenten in der Luft. Als wäre der letzte Glockenschlag erklungen, sanken sie beide zu Boden herab, Traunfugil als Feder und Kramurx als Stein.
    „Kagé!“, rief der Trainer und lief zu seinem Raben. Er nahm ihn auf den Arm und tupfte ihn mit dem Pokeball an. Besiegt sah der verwegene Rabe so verletzlich aus. Die pechschwarzen Schwingen hingen wie schlaffe Gliedmaßen herab und der Schnabel ruhte auf seiner Brust. Das Gewicht verringerte sich, als die Kapsel Kramurx in Energie verwandelte. Lob begleitete den Raben in seinen Pokeball.
    Neben ihm erleuchtete ein Strahl, der Traunfugil ebenfalls dematerialisierte. Allerdings blieb dessen Trainer stumm.
    „Kramurx und Traunfugil können nicht mehr weiterkämpfen. Es steht unentschieden. Eins zu eins.“
    Kazuya versuchte in seine abweisende Haltung wiederzufinden. Mit dem Vorsatz und den Tadel an sich selbst nie wieder auf dem Kampffeld derart emotional zu sein, begab er sich wieder in den als Pokeball erscheinenden Kreis, welcher auf dem Boden aufgemalt worden war.


    „Eure nächsten Pokemon.“
    Mauzis Ohren spitzten sich und sie wollte auf das Kampffeld marschieren. „Du nicht, Mauzi“, sagte er und die Katze schnaubte beleidigt. Ihre Zähne blitzten hervor und wohl überlegte sie sich ob sie ihren Trainer erneut spüren lassen sollte, dass sie eine Katze war und er nur ein Mensch. „Noch nicht, Mauzi.“ Kazuya beugte sich herab und flüsterte in einer schmeichelnden Tonlage: „Du bist meine Trumpfkarte. Die spielt man als Letztes.“
    Mit freudigem Schnurren verharrte sie an der Stelle.
    Etwas innerlich aufgebracht griff Kazuya nach dem Pokeball seiner Mutter. Was sich wohl in seinem Innersten verbarg? Er rollte ihn zwischen den Fingern und bevor der gegnerische Strahl sich in ein Pokemon verwandelte, musste er wählen. Gedankenlos warf er ihn vor sich. Es würde schon gutgehen – es musste. Schließlich war dies das Pokemon seiner Mutter, bestimmt bestens trainiert.
    Die Silhouette war zu seinem Leidwesen klein, ein zierlicher Körper mit großen, langen Ohren. Sie verwandelte sich in ein Evoli. Eines jener Pokemon mit dem zauberhaftesten Blick und dem kuschelig-braunen Fell. Die Mädchen liebten das Mischwesen – den Körper einer Katze, die langen Ohren eines Hasen und den treuen Blick eines Hundes –, aber er tat es nicht. Was hatte er denn erwartet? Einen Drachen? Ein Garados? Ein Despotar? Vielleicht…
    „Kazuya“, wandte sich die Miko mit bittender Stimme an ihn. „Es handelt sich bei Kokoro um ein ängstliches, sensibles Männchen. Im Kampf musst du geduldig sein. In seiner Seele... da wohnt die Sanftmut, man könnte es so sagen.“
    Mauzi maulte und teilte vermutlich die Gedanken ihres Partners. In seiner Seele wohnt die Sanftmut? Die Sanftmut!? Pah! Hieß das etwa seine Mutter besaß Pokemon, die sie bloß als Schoßtierchen hielt? Wut mengte sich der Enttäuschung bei, sowie unendliche Entschlossenheit. Er würde Kokó schon dazu bewegen zu kämpfen.
    Nur ein einziger Satz genügte um die Wut vollends abflauen zu lassen. „Dilara hat Koko geliebt. Sie hing wirklich sehr an ihm. Sei gut zu ihm und sei geduldig, versprich mir das.“
    Ohne zu überlegen zuckte er relativ gleichgültig mit den Schultern.
    Verwundert wandte sich das Evoli zu seinem neuen Trainer um und staunte. Zögernd trat er an Kazuya heran. Dieser ging in die Hocke und hielt ihm einladend die Hand entgegen, die er ausreichend beschnüffeln konnte. Koko – dieser Name klang viel zu weich, doch was sollte sein Trainer dagegen unternehmen? – fasste Vertrauen zu dem Jungen, welcher ihm so fremd und gleichzeitig so vertraut war. Vielleicht war er auch der festen Annahme, dass Dilaras Sohn kein schlechter Mensch sein konnte. Ob Evoli damit richtig lag, wusste nicht einmal Kazuya selbst.
    „Ich bin Kazuya... oder Sinan und dein Trainer.“ Evoli sah verschreckt auf. Warum plötzlich so verschreckt? Hatte er nicht erwartet, dass man mit ihm sprach? Deshalb rang sich der Junge zu einem Lächeln hindurch. Eigentlich mochte er keine Mimosen, aber Kokó war schließlich das ihre gewesen. „Wir werden jetzt kämpfen.“
    Schon bei diesem Wort zuckte sein neues Pokemon, welches sich weder vom Erscheinungsbild noch von seiner Persönlichkeit in das Bild des verwegenen Teams fügen wollte, zusammen.
    „Kämpfen wir?“, trieb ihn Matsuba zur Eile an.
    „Klar.“
    Evolis Fell sträubte sich beim Anblick des Geistes. Im Gegensatz zu Traunfugil besaß dieser Hände. Sie waren gekrümmt und gingen in lange, dünne Finger über, waren aber nicht mit dem unförmigen Körper, gefärbt in einem dunklen Lila, verwachsen.
    Sein grässlicher Mund verzog sich zu einer Grimasse und Evoli versteckte sich hinter Kazuyas Beinen. Der Junge verbot sich entnervt zu seufzen.
    Evoli versuchte sich an seinem Bein hochzuziehen, aber Kazuya trat zur Seite. Nachdem er seinen Pokedex auf das Pokemon gerichtet hatte, kannte er dessen Attacken. Sie waren nicht übel. „Evoli“, befahl er trocken. „Setz Spukball ein.“
    Hímes Pfote fuhr vor und ohrfeigte ihren feigen Kollegen, begleitet von einem warnenden Fauchen. Zu allem Übel spürte Kazuya wie er einige Charakterzüge dieses Pokemon verpönte, obwohl er sich selbst dafür schämte, da es seiner Mutter gehört hatte. Wie konnte man es zulassen, dass andere einen ohrfeigten und sich nicht zur Wehr setzen?
    Abermals robbte Kokóro beinahe zur Mittellinie vor. Die Ohren flach angelegt und den buschigen Schweif bis zur Brust eingezogen, saß er vor dem Gegner. Verdammt! Am liebsten hätte er irgendwo dagegen getreten.
    Ein so weiches Wesen musste eben mit harter Hand geführt werden. Deshalb streckte Kazuya den Arm aus, betont unberührt. „Spring und dann Spukball, los!“
    Evoli schien diesen Tonfall nicht zu ertragen und stieß seine Hinterpfoten vom Boden ab.
    Eine in einem dunklen Lila gefärbte Energiekugel bildete sich zwischen Evolis Pfoten und wuchs beständig heran. Mit einer fast gelangweilten Bewegung schwebte Alpollo zur Seite und die Kugel hinterließ eine Kerbe im Arenaboden.
    Plötzlich wurde Evoli hochgehoben und quiekte aufgeregt, zappelte in der Luft und schien beinahe darum zu betteln, dass der Gegner ihm gnädig war. Der Geist schwenkte seine Hand hin und her, auf und ab. Evoli wurde wie eine willenlose Puppe geschleudert, all seine Gliedmaßen schlapp herabhängend. Ordnete er sich der Situation etwa unter? Schließlich streckte Alpollo alle Finger aus und stieß seine Hand nach vorne. Deshalb schwebte der Kater auch erst zwischen Erdboden und Dachleiste, bevor er mit einem dumpfen Knall gegen die Wand geschleudert wurde.
    „Aufstehen!“, fuhr ihn sein Trainer harsch an, als sich sein Pokemon zusammenrollte und darauf hoffte, dass alles wieder gut für ihn würde. „Steh auf und mach weiter!“
    Da zuckten seine Ohren und er rappelte sich langsam wieder auf die Beine. Schwankend blieb er schließlich stehen.
    „Du hast geschworen Geduld aufz-“, erinnerte ihn Yoko.
    „Aber doch nicht in einem Kampf!“ Kazuya würdigte ihr keines Blickes und richtete sich verbissen auf das Kampffeld.
    Der Geist verzog sein Gesicht zu einer schaurigen Grimasse und spuckte Evoli eine lilafarbene Masse entgegen.
    „Ausweichen! Ausweichen!“
    Das brauchte der Trainer nicht ein zweites Mal zu befehlen, denn sein Pokemon legte ängstlich die Ohren an, zog den Schweif ein und sprang zur Seite. Neben ihnen zischte es und der Boden löste sich unter der Lake, aus welcher Giftblasen aufstiegen, auf.
    Doch davon ließ sich der Arenaleiter nicht abbringen. Per Telepathie befahl er ihm erneut diesen Angriff auszuführen.
    „Doppelteam, Koko!“, rief Kazuya in der Landessprache. Er wollte es nicht darauf ankommen lassen, ob sein neues Pokemon einen anderen Wortlaut verstand. „Beweg dich erst, wenn du in Gefahr bist.“
    Um Alpollo bildete sich ein Kreis aus dutzenden Evolikopien. Gleich wohin der Geist seine giftige Masse spie, das jeweilige Evoli blieb zuversichtlich sitzen. Jede Illusion löste sich in Streifen auf. Schon bald stiegen toxische Dämpfe aus der gesamten Arena auf und vernebelten abermals als Kampffeld. Alpollo fühlte sich in ihnen wohl, während Evoli panisch nach Luft schnappte und Tränen in seine Augen stiegen.
    „Jetzt Biss.“
    Die verbliebenen Phantasiebilder drehten sich zaudernd zu Kazuya um.
    „Biss!“
    Da fasste sich der ängstliche Kater und sprang den Geist von der Seite an. Schwarze, lange Dolche wuchsen aus seinem Gebiss und verhakten sich in der geisterhaften Hand des Kontrahenten. Jener versuchte Evoli abzuschütteln, ein Vorhaben, das ihm nur zu rasch gelang.
    Zu seinem Übel wurde ihm ein Energieball nachgeschickt, welcher von Ranken umschlungen war. Sie hielten die Kugel zusammen.
    „Koko, setz Spukball dagegen ein!“ Kazuyas Hände ballten sich zu Fäusten. Wie konnte seine Mutter ihm ein solch unnützes Pokemon vererben? Er hatte es erwartet, dass Evoli seinem Befehl nicht nachkam und doch enttäuschte es ihn.
    Der Kater nahm Reißaus und lief seinem Trainer entgegen. Erwartete er, dass ihn jener mit offenen Armen auffangen würde? „Zurück aufs Kampffeld, los!“
    Entsetzt sahen ihn die großen, schwarzen Augen an. Sie flehten fast, aber sollte er auf diese Art und Weise ein zwei gegen eins entgegennehmen? Niemals!
    „Dreh dich um.“
    Der Geist erschien hinter ihm und schlug dem zierlichen Pokemon die Hand ins Kreuz. Sofort ging er miauend zu Boden.
    Dann öffnete er die Lider und sah in dessen enttäuschte Augen. Kazuya biss sich auf die Unterlippe und wandte sich von dem Kater ab.
    Nein nicht… Koko wollte Dilaras Sohn nicht enttäuschen. Neue Kräfte loderten in ihm auf. Eine unbekannte Empfindung, die vielleicht allgemein hin als Entschlossenheit bezeichnet wurde. Da bildeten sich kleine Kügelchen um seinen Körper, die fröhlich tanzten. Einem uralten Instinkt folgend miaute er gellend und schoss sie von sich. Einige von ihnen hätten fast Kazuya getroffen, die anderen schlugen in den Wänden ein, aber manche fanden ihren Weg zum Gegner. Danach wurde es schwarz. „Evoli kann nicht mehr weiterkämpfen.“ Diese scheußlichen Worte begleiteten ihn in den Schlaf. „Es steht zwei zu eins für Matsuba.“
    „Nicht schlecht“, lobte der Arenaleiter. „Zuflucht und Kraftreserve in Kombination hat schon was…“


    „Híme…“ Kazuya presste die Lippen aufeinander. Mauzi konnte es richten, wenn sie tapfer war. Seine Partnerin war eine der kämpferischsten Seelen, die der lebenserprobte Straßenjunge je gesehen hatte. Außerdem konnte er mit ihr wieder in seiner Muttersprache sprechen.
    Diese reckte stolz die Brust vor, bedachte den Ball seines neuen Pokemon mit einem herablassenden Blick und stolzierte zur Mittellinie vor.
    Alpollos Hände sanken etwas schlaff herab. Hatte ihn die Kraftreserve derart mitgenommen? Der Trainer begann seinen Kameraden zu akzeptieren. Es hatte sich nur um eine Verzweiflungstat gehandelt, aber diese zeigten bekanntlich die wahren Kräfte, und seien sie noch so verborgen, eines Lebewesens.
    Matsuba grinste. Es war unheilvoll, als wäre er selbst ein Geist, welcher nichts Gutes im Schilde führte. „Ab-ge-sang.“
    Nein. Nein! Bitte nicht…
    Da erklang das schauderhafte Lied erneut. Bitte nicht! So durfte es nicht enden. Ja, so war es… das Lied durfte ihn nicht einnehmen und Ängste bereiten. Er hatte schon viel mehr als nur abscheulich schöne Melodien überstanden, sie hatten ihn sogar Kraft gespendet und den Straßenjungen durch sein Leben begleitet. Dieses Mal war es etwas tiefer und ehrfurchtserregende Orgeln begleiteten ein Glockenspiel, das viel mehr an ein Begräbnis als einen Arenakampf erinnerte. Wie lang hatte es gedauert bis Traunfugil ihr Requiem beendet hatte? Eine halbe Minute? Seine Chance! Alpollo befand sich in einem Trancezustand, die Augen fest geschlossen, die Hände schützend gekreuzt, wohl wissend, dass sie doch keinen Schutz boten, der Körper starr wie eine Steinstatue.
    „Schattenklaue!“
    Eine Schattenhand bildete sich und Mauzi stürmte unverzagt auf den leblos anmutenden Gegner zu.
    Fünf Sekunden…
    Alpollo taumelte, als Híme ihn seitlich traf.
    „Nochmal Schattenklaue!“
    Kaum auf ihren vier Pfoten gelandet wirbelte sie um, die Geisterkralle nicht rückbildend und sprang erneut. Als ihre Beine den Boden verließen bildeten sich noch drei weitere Klauen aus, die sie mit Freuden in dem Geist versenkte.
    Zehn Sekunden…
    „Juwelenkraft!“
    Langsam zerrte die Todesmelodie an ihrem Leib, aber sie hielt sich zittrig aufrecht und bildete einen Kreis aus Diamanten um sich. Die Diamanten verwandelten sich in Pfeilspitzen, die allesamt nur ein Ziel kannten.
    Fünfzehn Sekunden…
    „Donnerblitz! Mit voller Wucht, Híme!“ Kaum ausgesprochen bereute er seine Worte zutiefst. Jede Attacke wäre besser gewesen… Mauzi war in diesem Gebiet kaum geübt, ihre Aufladung brauchte lang. Aber er musste etwas wagen… Es war nicht genug Verrücktes zu tun, es musste unfassbar innovativ und irrsinnig sein. „Während du lädst, setz den Tackle ein.“ Der Tackle wurde von blutigen Anfängern genutzt, dessen Pokemon ebenso unerfahren wie sie selbst waren. Kazuya befand, dass es Zeit war eine Revolution zu starten.
    Erst zuckten Mauzis Schnurrbarthaare, dann verstand sie.
    Zwanzig Sekunden…
    Während sich Funken bereits um sie sammelten, stürmte sie los, sprang kerzengerade in die Höhe, als sie den feindlichen Geist über sich wusste und stieß mit gesamter Körperkraft durch den Körper, welcher sich bei manchen Angriffen automatisch dematerialisierte. Jede Attacke, die nicht von Magie begleitet wurde, fand ihren Ausgang im Nichts. Dann waren Geisterpokemon so unerreichbar wie die Luft, nach der es unmöglich war zu greifen. Als die Katze Alpollos Körper um sich wusste, stieß sie die elektrischen Ladungen von sich. Ein Donnerblitz im Körperinneren, ein Erlebnis, das ihrem Gegner vollkommen unbekannt sein durfte. Bestimmt wollte er auch nicht, dass es sich wiederholte.
    Das Lied stoppte abrupt und Kazuya war der festen Annahme nun bestens um den Ursprung der Redewendung „ein Stein fällt vom Herzen“ Bescheid zu wissen. Da glitt Alpollo zu Boden hinab. Es war die vierundzwanzigste Sekunde gewesen.
    „Alpollo kann nicht mehr weiterkämpfen. Es steht zwei zu zwei.“
    Mit funkelnden Augen wandte sich Mauzi um und er spürte die starke Verbindung zwischen ihnen. Bestimmt war es nur ein Trugbild ihr wild schlagendes Herz spüren zu können, aber es war eine schöne Illusion, die er sich ausreden mochte. „Du bist die Beste!“, formten seine Lippen. Dieser Satz war für seine Verhältnisse viel zu emotional.
    „Du schlägst dich gut.“ Erneut trockene Worte und das war gut so. Er konnte nicht damit umgehen, wenn sich Menschen in seiner Gegenwart überschwänglich zeigten. Für diese Gefühle der Auslöser zu sein war um einen Grad unerträglicher.


    „Noctuh!“
    „Noctuh?“, wiederholte Kazuya unwohl.
    „Das ist vielleicht kein Geist, aber ein Meister der Illusion. Seine Künste sollte keiner verpassen.“
    Die Eule starrte mit ihren unbeweglichen, runden Augen der Katze entgegen. Sie waren von einem strahlenden Rot und von einer dunklen Linie umgeben. Der gedrängte, aber kräftige, Schnabel stieß einen Eulenruf aus – wie in dem klassischen Szenario, indem haltlose Seelen durch den Wald irrten und im Hintergrund der Ruf einer Eule erschallte. Die Federbüschel fingen jedes unscheinbare Rascheln ein und wenn der Greifvogel seine Schwingen ausbreitete, hinterließ er einen majestätischen Eindruck. Kazuya schätzte seine Flügelspannweite auf zwei Meter.
    „Das glaub ich dir“, erwiderte der Junge.
    „Mauzi, Donnerblitz!“
    Eigentlich wollte Kazuya mit dem ersten Befehl den ersten Treffer erringen. Wenn er Geister besiegen konnte, so nahm er es mit Eulen auch auf. Ganz bestimmt. Hoffentlich ...
    Gezackte Blitze schlugen wie bei einem Gewitter scheinbar wahllos in Boden und Wand ein. In der Luft lag neben der immerwährenden Dämmerung nur das rhythmische Flattern von prachtvollen Schwingen.
    Wie vorhin sein Evoli wurde auch Mauzi in die Luft gehoben, in der Ferne leuchtete nur ein schwaches Licht, fast wie ein lilafarbenes Feuer. Eine Konfusion oder Psychokinese… Kazuya konnte diese Angriffe, welche von Menschen schließlich benannt worden waren, nicht auseinanderhalten. Doch Híme fügte sich ihrem Schicksal nicht. Die Kämpfernatur trat um sich und als ihr Partner einen erneuten Donnerblitz befahl, kam sie nur zu gerne seinen Wünschen nach.
    Öffnete ein Pokemon das Tor zu seinen psychischen Fähigkeiten, war es ihm unmöglich sich zu bewegen ohne seine Kräfte zu verringern. Das war die Gerechtigkeit der Natur. Deshalb löste Noctuh das Band zwischen ihm und seinen Fähigkeiten, als ein Blitz auf ihn zustürmte, als wäre er der schnelle Jäger und die Eule eine angesehen Beute. Etwas zu langsam stieg er in die Lüfte empor. Als die von Mauzi herbeigerufene Naturgewalt zischend in den Boden ein Loch riss, sprühten Funken um seinen innersten Kreis. Einige sprangen auf Noctuh über. Dieser ging wieder einige Meter entfernt zu Boden und schüttelte sich benommen.
    „Donnerblitz!“
    Noctuh nicht zur Ruhe kommen zu lassen, stellte vielleicht den Schlüssel zum Sieg dar. Solange der Greifvogel nicht ruhen konnte, war Mauzi vor der gefürchteten psychischen Energie geschützt.
    Doch dann trafen sie schneidende Winde und die Eule stürzte sich aus einigen Metern hinab um die Kontrahentin mit stählernen Flügeln zu schneiden. Mauzi schwankte, als er sie in die Seite traf.
    Die Katze wollte aufspringen, ihre Zähne als ausgleichende Gerechtigkeit in Noctuhs Gefieder bohren und diesen Vogel rupfen! Stattdessen gaben ihre Beine nach.
    „Mauzi kann nicht mehr…“
    „Nein!“, rief Kazuya. „Mauzi kann weiterkämpfen!“
    Seine Partnerin öffnete ihre Augen und sah ihn bedauernd an. Es tat ihr unendlich leid. Unendlich leid sich selbst zu enttäuschen – und vor allem ihren besten Freund.
    „Niederlagen sollte man sich eingestehen, Kazuya“, versuchte Yoko an seine Vernunft zu appellieren.
    „Es ist keine Niederlage. Mauzi kann weiterkämpfen. Ich weiß es.“ Trotzig reckte er das Kinn vor und verschränkte die Arme vor der Brust. Er wusste, was Mauzi aushielt.
    Da hob Matsuba durch das Zwielicht nur schemenhaft sichtbar die Hand und sagte besänftigend: „Bitte, lass noch, Yoko.“


    Mauzi richtete ihren Oberkörper auf und miaute gellend. Es war ein Kampfschrei, von einem alten Instinkt gelenkt, der ihr verriet wie sie zu handeln hatte. Gleißendes Licht tauchte die Katze ein und Funken wirbelten um sie, als suchten sie Mauzi schon seit Ewigkeiten. Endlich gefunden. Endlich bereit. Für einen Moment war sie ein kleiner Stern in der Arena. Kazuya schluckte aufgeregt. Konnte es denn sein … ?
    Langsam veränderte das Licht seine Form, wuchs in die Größe, wurde eleganter, verlor alles an seinem lieblichen Sein, denn die Prinzessin wurde nun zu einer Königin. Niemand würde es mehr wagen sie als „süß“ zu bezeichnen. Snobilikat streckte ihren neuen Körper durch. Es war der graziöse Leib eines Pumas oder einer Löwin, welche dem Trainer bis zur Hüfte ragte. Mit herablassendem Blick besah sich die Löwin den Kontrahenten.
    „Híme!“, rief Kazuya aus. Verdammt, jetzt brauchte er seine Fassade nicht! Diese war in diesem Augenblick nicht notwendig. „Ich sagte doch, du bist die Beste!“
    Snobilikats rechte Lefze hob sich arrogant. Als wüsste sie das nicht, pff... Sie zuckte mit den rund gewordenen Ohren und von schwarzer Zeichnung hervorgehoben wurden, und erwartete den nächsten Befehl. Das zuvor an ihrer Stirn geprangte Gold war zu einem runden, edlen Juwel geworden. Snobilikat leckte ihre Krallen. Sie war nun eine vollwertige Raubkatze.
    „Auf was warten wir? Schlitzer.“
    Dann brachte sie sich in die rechte Position, aus der sie abspringen und vorschnellen konnte. Ihre Krallen gierten schließlich nach einem Ziel. Bei jeder Bewegung zeichneten sich Muskeln an ihrem sehnigen Körper ab.
    Noctuh zog seine Kreise um sie. Sie wurden immer enger, die Intervalle seiner Flügelschläge immer kürzer. Im richtigen Moment sprang die Katze ab, ihre kräftigen Hinterpfoten stießen sie blitzschnell ihrem Gegner entgegen, doch dieser wendete mit einer Schraube nach links und kehrte mit schillernden Schwingen um. „Snobilikat spring und dann Donnerblitz!“
    Sie setzte über die Eule hinweg und landete unsanft auf deren Rücken, verbiss sich in deren Gefieder und umklammerte sie in einer schmerzhaften Umarmung. Es ruckelte und Noctuh schüttelte sich immerzu, aber das brachte nichts. Noch immer bestanden seine Flügel aus Metall. Der perfekte Blitzableiter. Soviel verstand Kazuya auch noch von Physik. Snobilikats Welt war von Erschütterungen geprägt, als Noctuh an der Wand entlangschrammte um jede Form der Elektrizität an die Mauer weiterzuleiten.
    „Dann eben Schattenklaue.“
    Bevor Matsuba jenes Szenario zuließ, befahl er Noctuh per Gedankenübertragung sich um seine eigene Achse zu wenden. Wieder ruckelte die Welt der Katze und stand plötzlich Kopf. Das ließ sie nicht mit sich machen! Deswegen grub sie ihre Krallen in seine Brust, solange bis sie einen schrillen Vogelruf vernahm, beugte sich zu seinem Nacken vor und biss hinein. Da gab die Eule ihre Stahlschwingen auf. Ein perfekter Moment um blitzschnell zu handeln.
    „Donnerblitz!“
    Vergnüglich sammelte sie Starkstrom. Dieser durchfuhr Noctuhs kräftigen Leib und er fiel wie ein plumper Stein zur Erde herab.


    Eine Erschütterung unter ihren Pfoten, dann lag der Vogel, den sie so gerne gerupft hätte, unter ihr wie eine leblose Puppe. Im Blutrausch vergaß sie, dass der Kampf schon beendet zu sein schien. Erst Kazuyas ausgelassenes Jubeln erinnerte sie daran. Sie freute sich, wenn er sich freute. Kazuya stürmte zu ihr und kniete sich hin. Im Grunde war sie die gleiche Katze geblieben, nur in einem anderen Körper. In einem Stärkeren. Sie setzte sich etwas umständlich auf und legte ihre Vorderpfoten auf seine Schultern. Zwischen ihnen war ein Seil, ein Seil aus Stahl, das niemals riss.

  • Abend Bastet ^___^


    Genau in dem Moment als ich dein neues Kapitel kommentieren wollte, ist mein PC wieder abgekratzt. Was für ein Zufall oder ? -.-


    Jedenfalls habe ich mir wieder alles brav durchgelesen und ich bin mal wieder begeistert.
    Endlich wird um den Orden gekämpft, Kazuya erhält von Yoko einen Pokeball dem seiner Mutter gehörte. An dieser Stelle erfährt man auch wieder was über seine Vergangenheit bzw. seine Eltern. So nun zum ersten Duell, Traunfugil vs. Kramurx. Den Kampf hast du gut beschrieben, man konnte sich alles visuell vorstellen. Mich hat es aber gewundert, dass beide Pokemon nicht mehr kämpfen konnten, hatte damit gerechnet, dass Traunfugil gewinnt. Naja ist ja jetzt auch egal. Mit dem nächsten Duell habe ich mich irgendwie schwer getan, ich kann dir ehrlich nicht sagen warum. An den Beschreibungen hat es jetzt nicht gelegen aber ich habe schon eine Weile zum verarbeiten gebraucht, wahrscheinlich ist mein Gehirn zu langsam. Und ich dachte am Anfang, es wäre Gengar und nicht Alpollo. Kazuya hat also ein Evoli, ich vermute jetzt mal, es war nur >Deko< und nicht fürs Kämpfen gedacht. Er tut sich damit ziemlich schwer, würde ich aber auch. Hoffentlich kann es sich zu was besserem entwickeln, Psiana oder Nachtara würde gut zu ihm passen.
    Jetzt kommen wir zum Showdown, Hime vs. Noctuh. Dieser Kampf war spannend und Hime hat sich weiter entwickelt, Glückwunsch. !
    Hat sie sich aber auch verdient. Was ich auch super fand war, dass du wieder auf die Beziehung zwischen Kazuya & Hime eingegangen bist, der letzte Satz hat mir am Besten gefallen obwohl der ja zweimal vorkam. ^^


    Lange Rede kurzer Sinn <----( schreibt man das so ? )
    Ein toller Kampf, du hast alles richtig gemacht und Fehler findet man ja auch nie. :rolleyes:
    Bis zum nächsten Kapitel und hauste raus.


    LG Tsubaki-kun

  • Hiho Bastet ^^


    So jetzt kommt mein Komi.
    Ja das kapi wa ja wirklich lang, etwas was ich nicht grade als schlecht bezeichnen würde ^^.
    Wieder mal schön geschrieben, der Arenakampf wa wirklich spannend. Das dort jemand ist der Kazuyas Mutter kennt und sogar ein Pokemon für ihn hat hat mich echt überrasch. Aber eine nette Idee um das dritte Pokemon zu bekommen^^. Aber wie bist du auf ein Evoli gekommen? Und hast du eine Entwicklung für Evoli vorgesehen, und wen ja welche? man ich bin si neugierig XD, auch wen die Persönlichkeit von Evoli nicht ganz zu Kazus Stiel passt. Das mit der Entwicklung von Hime wa ja auch Rettung in letzter Sekunde. Eine nette Idee den Donnerblitz in Apollo drin einzusetzen, is mal was neues. Armes Kramurx sein erster Kampf und schon eine Niederlage XD.


    Also am Ende bleibt zu sagen, viele Fragen auf die es hoffentlich bald eine Antwort gibt. Schreibt so weiter, ist echt klasse. und ich freue mich schon auf das nächste Kapi. :thumbsup:

  • Huhu du Katzengöttin =)
    (Übersetzung von Bastet Anm.d.Redaktion.)


    Wow, ein neues und sehr langes, ausführliches Kapitel. Nicht, dass ich schon gewusst hätte, dass es kommt *hust*.
    Ich liebe die Art wie du den Kampf beschrieben hast. Auch wenn du selber wahrscheinlich unsicher oder kritisch auf deine Texte schaust, ich bin sicher dass du mir genug vertraust, damit du mir glaubst wenn ich sage, sie sind gut! Dein neues Kapitel ist wirklich ein neuer kleiner Meilenstein in deiner FS.
    Dass Hime sich entwickelt, darauf habe ich nur gewartet. Man hat es geahnt, finde ich. Im positiven Sinne! Man liest und liest und liest - und denkt: es könnte doch jetzt...und erst ganz am Schluss tust du es. Das ist gut ^_^ Du hast es auch wirklich sehr schön beschrieben. Die Prinzessin wird zur Königin... Erinnert mich ein wenig an dich. Mit jedem Kapitel wirst du noch besser. (Off Topic 0.o)


    Ich hatte keine Mühe dem Kampf zu folgen, war allerdings auch überrascht, als Noctuh ins Spiel kam! Es ist ja eigentlcih kein Geist. Aber deine Begründung, warum Matsuba eines Besitzt finde ich logisch. geister sind ebenso Meister der Illusion wie Psycho Pokémon - daher passen sie eigtlich beide in dieses Schema.
    Meine Frage, was bedeutet der Header? Ich dachte, entweder, du hast ihn genommen: Licht ins Dunkel bringen oder stellt er eine Wunderkerze dar? Weil Hime sich entwickelt? Oder liege ich mit beidem falsch? Güte und Härte finde ich, ist übrigens ein "awww" Titel! Vorallem passt er, weil Kazu ein neues Teammitglied bekommt. Und Evoli ist ja wirklich ein kleiner Feigling - das passt nicht zu Kazu! Dass er da durchgreifen muss verstehe ich. Diese Härte, die er bei Evoli an den Tag legt ist allerdings bestimmt schwer zu beschreiben. Wann vermischen sich die Grenzen zwischen normaler "Erziehung" und "Bösartigkeit"? Du hast das aber gut gelöst und ich persönlich finde, deine Sorgen sind hier nicht nötig. Kazu handelt nicht falsch, finde ich. Bzw hast du eben den roten Faden beim Charakter von Kazu und wenn du den glaubhaft weiterspinnen willst, muss Kazu so handeln, wie es seiner Persönlichkeit eben entspricht. Dass er überhaupt ein Evoli bekommt - du Süsse. Evoli ist toll, damit hebst du die Spannung an - was wird aus Evoli? Wie wird es sich entwickeln? Da freut man sich jetzt schon drauf!


    Fehler:
    Ihre schneeweiße Haut erleuchtete in der Dämmerung der Arena. Würde ich sagen: die Haut leuchtete in der Dämmerung...(Leandy nennt das "Luxusmeckern". Der Begriff passt hier auch, weil es eine Kleinigkeit ist. Aber erleuchten finde ich passt nicht im Zusammenhang mit "Haut".)
    Es sei denn, beendete er gedanklich._ sie hätte mich beobachtet. Entweder ein Komma oder nach dem Punkt "sie" gross.
    Zwischen ihnen war ein Seil, ein Seil aus Stahl, das niemals riss. Noch einmal Luxusmeckern. .."Das niemals reissen würde".. klingt für mich besser.


    So Chari, wir kommen zum Ende des Kommentars. Ich bin begeistert von deiner Fähigkeit Kämpfe zu um - und beschreiben(das wusste ich schon vorher, aber...) dieser hier ist einfach gut. Besonders, weil Traunfugil vorkommt. Ich bin ein grosser Fan dieses Pokémons, wie du weisst!
    Ich freue mich wirklich wenns bald weitergeht. Und zu deiner Beruhigung: Es geht nicht zu schnell / zu langsam und zu lang / zu kurz sind sie Kapitel auch nicht. Alles ist gut <3
    HDL

  • Morgen,


    ich las genüsslich dieses Kapitel durch. Wort für Wort verfolgte ich Kazuyas 1. Arenakampf. Du hast dich wieder einmal selbst übertroffen und ich konnte mir die Kämpfe bildlich vorstellen. Die Atmosphäre und das Aussehen der Arena hast du toll beschrieben. Ich finde es toll, dass du genauer auf die Beschreibungen von Matsubas Pokemon eingegangen bist. Die Vorstellung dass er ein Noctuh besitzt, hat mich doch überrascht. Andererseits passt auch wieder. Ich hatte auch eher Gengar, als Alpollo erwartet.
    Als ich von der Geisha las, dachte ich im Moment, das ist typisch Teak City. Es wäre schade gewesen, wenn du sie weggelassen hättest. Dass eine von ihnen als Schiedsrichterin fungiert, war mich auch neu und mal was anderes. Sie kannte also Kazus Mutter Dilara und seine Familie. Mir gefällt der Name Dilara übrigens. Kazuya hat genau richtig reagiert, als Yoko ihm einfach so einen fremden Pokeball geschenkt wollte. Ich wäre da auch sehr misstrauisch gewesen.
    Ich kann mir auch richtig das Entsetzten von Kazu vorstellen, als sich das geschenkte Pokemon, als sanftmütiges Evoli entpuppte. Auch Koko war richtig entsetzt. Bisher war das Kätzchen immer ein Schoßtier gewesen. Plötzlich sollte es kämpfen? Dazu noch gegen Geister? Es hat sich aber gut geschlagen. Ich ahne aber schon zu was Kazu es entwickeln lassen würde. Oder du überraschst uns alle.
    Toll, dass sich Hime weiterentwickelt. Deine Beschreibung wie immer top. Ihre Reaktion, als das Evoli erschienen war, einfach göttlich.


    Mit Spannung und innerer Vorfreude, erwarte ich sehnsüchtig das nächste Kapitel.


    lg Destiny

  • Ich hoffe du verzeist mir
    Es tut mir so unendlich leid das ich schon so lange kein Kommi mehr gegeben habe. Ich bin Umgezogen und haben noch kein Internet bekommen aber morgen welches.
    Deswegen schreibe ich mal schnell bei einem Kumpel ein Kommi^^
    Also du hast mal wieder selbst übertroffen. Wie machst du das nur? Das man sich die Attacken vorstellen kann?
    Ich meine ich habe alles vor meinem inneren Auge gesehen. Und natürlich habe ich mitgefiebert.
    Juhu Híme ist zu einem Snobilikat geworden. Echt toll.
    Und deine Beschreibung ist wie immer Perfekt. Rechtschreibfehler waren nicht vorhanden.
    Jedenfalls hab ich keine gesehen. ^^
    Freue mich auf jedenfall schon aufs nächste Kapi. Was Kazu wohl mit Evoli machen wird?
    Achja wie bist du eigentlich darauf gekommen ein Evoli zu nehmen?


    naja egal^^
    mfg
    shiny_Flamara

  • [tabmenu]
    [tab=Tsubaki]
    Okay, irgendwie kam der letzte Satz zweimal vor ^^" Hab ich sofort ausgemerzt.
    Traunfugil hat ja Abgesang eingesetzt. Das sorgt bekanntlich dafür, dass beide Pokemon nach einer gewissen Rundenanzahl k.o. gehen. Allerdings ist Diebesgut kein Spiel, daher hab ich mir für Abgesang zwar ähnliche Regeln überlegt, aber eben doch andere. Also gehen beide Pokemon gleichzeitig k.o., es sei denn das Lied kann nicht fertig gesungen werden. ^^
    Und du hast natürlich Recht. Evoli war nur Deko. Dementsprechend scheut es Kämpfe auch.


    [tab=Yellow]
    Evoli ist eine Katze und Kazuya mag Katzen. Daher bin ich gedanklich aller katzenartigen und anmutigen Wesen aus Kanto und Johto durchgegangen. Gibt natürlich noch mehr auf der Pokemonwelt, aber wenn er plötzlich ein Choroneko bekommen würde, wäre das etwas unglaubwürdig. Isshu ist weit, weit weg und in mein Fenster guckt ja auch keine Giraffe rein. *g*
    Eine Entwicklung ist schon vorgesehen. Die sucht Kazuya aber sehr strategisch aus, muss ich sagen und weniger nach Geschmack. Er denkt daran welche Arena er als Nächstes herausfordern möchte und handelt eben genau danach.
    Kramurx erster Kampf war es nicht unbedingt, man hat die Trainingskämpfe nur nicht gesehen. Sonst wäre der erste Orden vermutlich erst bei Kapitel zwanzig gekommen lol.
    Ja ich weiß, Evoli passt nicht zu ihm, aber das wird eben die Herausforderung für ihn sein. ^^


    [tab=Lynn]
    Oh meinst du, ich habe meine Leser etwas an der Stange damit gehalten, dass ich es erst am Ende getan habe? Naja, beide waren zu stolz um zu verlieren, also - laut Kazuya: Wenn man nicht verlieren will, dann tut man es einfach nicht. So ähnlich denkt Híme auch, deshalb die Entwicklung.
    Zu Noctuh: ich wollte unbedingt ein örtlich ansässiges Pokemon nehmen. Es kann natürlich sein, dass Matsuba schon andere Teile der Pokemonerde bereist hat, aber wenn plötzlich ein Banette, das dachte ich zuerst, daherkommen würde, wäre seine Autorität vielleicht etwas dahin. Ich meine, er ist Arenaleiter von Johto und dementsprechend besitzt er auch Pokemon aus Johto (und Kanto, für mich gehören die irgendwie zusammen, da sie zusammengewachsen sind). ^^
    Du hast beim Header vollkommen Recht. Er stellt eine Wunderkerze dar und das ist nicht nur auf Híme, sondern auf den gesamten Kampf und seinen Sieg bezogen. ^^
    Evoli war ein Punkt, bei dem ich echt "Bauchweh" hatte. Kazuya ist hart zu ihm, das passt einfach zu seinem Charakter, weil er Feiglinge auf den Tod nicht ausstehen kann. Andererseits will ich auch nicht, dass er kaltblütig wirkt. Wenn du sagst, dass es so passt, dann wird es schon passen...


    [tab=Destiny Moon]
    *g* Wenn ich ehrlich bin, hat mich meine Tante, darauf aufmerksam gemacht. Sie liest alles von mir gerne, ist aber ein Pokemonnoob. Sprich, das einzige Pokemon, das sie kennt, ist Pikachu. Und dann hat sie mich dazu aufgefordert das Aussehen der Pokemon so "deppensicher" zu beschreiben, dass selbst sie sich das vorstellen kann. XD
    Die Kimono-Girls <3 Allerdings fand ich die Bezeichnung schon immer etwas bescheuert, deshalb kam die richtige Bezeichnung: Das ist eine Geisha! Viele Leute glauben ja, dass Geishas Edel-Prostituierte wären. Das ist echt schade, weiß nicht wie sich das durchsetzen konnte...
    Kazuyas Misstrauen gehört zu ihm dazu und bei Evoli... ja, da waren sie beide richtig entsetzt. Kazuya, weil sein neues Pokemon ein solcher Feigling ist und Evoli, weil es - oh Schreck! - kämpfen musste. Ich denke, das dauert, bis die beiden auf einen grünen Faden kommen *g*
    Sag ruhig deine Ahnung.


    [tab=Flamara]
    Ist schon okay. Das war sicher stressig. ^^
    Das kann ich dir leider nicht so genau sagen. Ich stelle mir die Attacken vor und beschreibe alles was ich sehe. Manchmal lasse ich etwas weg, weil es sonst zu lange werden würde, aber meistens beschreibe ich schon sehr gerne. Das mache ich nicht nur bei Kämpfen, sondern bei allen Szenen. Ob Umgebung, Gefühle, Aussehen, Kämpfe, "Alltag", Küsse oder... etwas intimere Szenen *g*
    Ich freue mich, dass Hímes Entwicklung so gut ankommt und mal sehen was er mit Evoli machen wird, beziehungsweise was sie miteinander machen werden.
    [/tabmenu]


    Danke für eure Kommentare <3




  • Von Schatten begleitet



    Manchmal war Pessimismus ein Vogel, welcher nach kalten Zeiten mit in den Süden zog. Der Süden bot ihm Geborgenheit und barg die schönsten, aber auch schrecklichsten Erinnerungen. Da es dem Straßenjungen nun erlaubt war das kalte Metall des Ordens auf seiner Handfläche zu spüren, entschied sich der Vogel namens Pessimismus mit ihm in ein besseres Leben zu ziehen.
    Er sah dem beinahe unüberwindbaren Bergmassiv empor, welcher sich im Nebel als respekteinflößender Riese zeigte, seine dunklen Schatten über den gesamten Wald werfend. Hinter ihm befand sich die Finsternis des Waldes, vor ihm eine geschlängelte Autobahn. Sie führte von Teak nach Mahagonia, war sein einziger Ausweg aus der Stadt der Legenden. Er wollte noch nicht zurück in die Hafenstadt, die sich einst sein Gefängnis genannt hatte. Nach Dukatia zogen bereits die Zwillinge und er wollte eigentlich für sich sein. Diese Jugendlichen würden ihn nicht verstehen.
    Kazuya begab sich zurück an den Straßenrand und streckte den Arm aus, den Daumen nach oben zeigend. Stillschweigend nahmen er und seine Begleiterin die Eiseskälte entgegen. Schneeflocken verworren sich in seinen Locken, aber die Kapuze konnte er ebenso wenig aufsetzen, wie es klug war den Wollschal vor Nase und Mund zu wickeln. Wer würde schon einen Maskierten mitnehmen? Bevor er nach Anhaltern gesucht hatte, hatte er rasch eine Bierflasche in einigen Zügen ausgetrunken. Sie wärmte seinen Körper nicht lange und nun sollte er keinen Alkohol mehr trinken. Die meisten Menschen nahmen ebenso wenig einen Maskierten mit wie einen Jugendlichen mit einer Flasche Bier in der Hand. Verdammte Spießer! Aber daran konnte er nichts ändern.
    Mit jedem Tag wurde Johto zunehmender mit einem weißen Kleid bedeckt. Der Schnee verschluckte die Geräusche der vorbeifahrenden Autos, während der Nebel alle Sicht in einem grauen Schleier hüllte.
    Hier draußen konnte man sich den Tod holen, doch dieser konnte ihm keine Angst mehr machen – nicht mehr. Nicht nachdem er so viele Menschen, welche sich ein Zugang zu seinem Inneren verschaffen konnten, hatte sterben sehen.


    Kazuya schlug die Augen auf. Wie furchtbar, er hatte das Versprechen an seine Mutter gebrochen! Erst nachdem er sich innerlich dafür schellen konnte, sah er sich um. Vier Wände waren fast einengend nach einigen Tagen auf der Flucht und dem Leben auf der Straße. Wenn er geträumt haben sollte, warum sah das Zimmer anders aus als das seine? Alte Holzmöbel erweckten den Eindruck eines dunklen und nicht besonders einladenden Zimmers.
    Er streckte sich ausgiebig und klammerte sich an die Bettdecke. Wie weich sie war! Danach bewegte er seine Finger und vernahm wie das Gefühl in ihnen zurückgekehrt war.
    An diesem Morgen fiel Gewicht von seinem Herzen ab, als habe man ihm vorher Last aufgebürdet und diese würde langsam abbröckeln. Auferlegt war sie ihm in wenigen Sekunden worden.
    Eine matte Frauenstimme sprach in der fremden Sprache. Sie war schon sehr alt. Ein Tablett wurde auf den Tisch gestellt und verführerischer Geruch von warmem Gemüse schwirrte um ihn. Dann sah Kazuya auf. Eine betagte Dame mit schlohweißem, fliehendem Haar schritt in ihre Küche zurück, nur um Sekunden darauf mit einem heißen Tee in der Hand wieder bei Tisch zu erscheinen. Ihr Gesicht war von Falten überzogen und eingefurcht, man konnte nur erahnen, dass sie einst sehr hübsch gewesen sein mochte. Selbst die Augenlider waren leicht faltig und verliehen ihren freundlichen Augen einen müden Ausdruck. Vielleicht mochte sie etwas anders gekleidet sein und aussehen, als es die Frauen in Phenac waren, aber was machte dies schon aus?
    Wie freundlich sie zu ihm war! Sie redete auf ihn ein und auch wenn er sie nicht verstand, wollte Kazuya nicht, dass sie schwieg. Schon zu lange hatte sich niemand mehr mit ihm befasst.
    Bald schon verstand sie, dass er wie gebannt den fremden Worten folgte und fasste sich auf die Stelle ihres Herzens. „Cho.“
    Dann wiederholte sie diese Geste bei ihm. Fragend blickte der Junge auf die Hand, welche auf seiner Brust ruhte und sah auf. „Kazu?“ Sollte er ihr seinen Namen nennen?
    Sie lächelte, offenbar hatte er richtig gehandelt, und hielt eine Tasse in der Hand, die sie ihm vorsichtig reichte. In ihrer fremden Sprache sagte sie etwas dazu, das er nicht verstand. Also griff er beherzt danach und spürte sogleich wie gleißende Hitze seine Finger durchzuckte. Eilig stellte er sie wieder zurück. „Heiß“, sagte sie nochmals langsam und deutlich.
    Jedes Wort, das sie ihm beibrachte, blieb in seinem Gedächtnis tief verankert. Nur einmal erwähnt, schon fand es sich in seinem Wortschatz wieder. Schließlich wollte er ihr bald antworten können, nicht immer nur zuhören – oft, ohne dass er sie verstand –, sondern selbst erzählen.
    Das erste Mal seit Tagen ekelte er sich nicht mehr vor dem, was er aß. Es war richtig schmackhaft und sogar warm! Endlich durfte er sich wieder satt fühlen.
    Leider konnte er sich nicht in ihrer Sprache bedanken, deswegen schenkte er Cho sein süßestes Lächeln, in der Hoffnung, dass sie dies zu deuten wusste.
    Als er zufrieden das Besteck beiseitelegte, nahm die alte Dame ihn an der Hand und führte ihn mit sich. Da sie so freundlich zu ihm war, entschied sich Kazuya ihr zu vertrauen und folgte ihr. In einem, von weißen Fliesen überzogenem, Zimmer hielt sie inne. Sollte es etwa das Bad darstellen? Die Einrichtung war sehr gedrängt und spärlich, gänzlich farblos. Alles war weiß, nur bunte Handtücher lagen fein säuberlich auf einem Stuhl. Wenn er sich an zu Hause zurückerinnerte, dachte er an das kleine Paradies eines Badezimmers mit verschnörkeltem Einbau und idyllischen Pflanzen. Er hatte geglaubt, dass es eine Selbstverständlichkeit war … dass jeder Mensch wie er lebte.
    Cho kniete sich zu ihm hinab, damit sie sich auf seiner Augenhöhe befand, und strich durch seine Haare. „Deine Haare sind schmutzig“, sagte sie wieder sehr deutlich. Ihre Finger zeigten auf die verschiedenen Einrichtungen und Cho nannte sie beim Namen.


    So vergingen die Tage und Wochen. Mit Freude sog er jedes Wort in sich auf. Dann lernte er den Blumenladen der alten Dame und den Umgang mit Pflanzen kennen. Er mochte vielleicht klein sein und viele Menschen gingen ohne ihn anzusehen an ihm vorbei – sahen sie ihn nicht? -, aber das Geschäft wurde zu seinem kleinen Zufluchtsorts. Die buntesten Blumensträuße standen so nah beieinander, dass mancher Kunde sich fragen mochte welche Blüten zu welchem Strauß gebunden waren.
    Cho versuchte alles in ihrer Macht stehende, damit sich ihr Findling wohlfühlte. Dafür war er ihr dankbar und nie wieder wollte er auf die Straße zurück. Sobald er der betagten Frau etwas zur Hand gehen konnte, scheute er sich nicht vor Arbeit. Als er schon viele Begriffe der fremden Sprache kannte, erklärte sie ihrem Schützling im einfachsten Vokabular welche Auswirkungen verschiedene Pflanzen auf den Körper zeigen konnten. Sie waren in ihrer Wirkung ebenso vielfältig wie in Form und Farbe. Cho tadelte ihn kaum und lobte oft. Offenbar war er ihr ein guter Schüler, nicht nur in der Botanik. Da er rasch und gerne lernte, konnte er schon bald eine beachtliche Menge an Pflanzen unterscheiden.
    Eigentlich mochte Kazuya seine Arbeit. Wenn er seine gesamte Konzentration auf eine Aufgabe richtete, blieb kein Platz mehr für Traurigkeit. Abends suchte er zwanghaft nach Arbeit, aber die alte Dame zwang ihn zur Ruhe. Da fielen die trüben Gedanken plötzlich über ihn her und manchmal benetzten Tränen seine Wangen. Seine Mutter hatte ihm voller Inbrunst erzählt wie stolz sie auf ihn wäre. Wäre sie auch noch stolz, wenn sie seine Schwäche sehen würde? Vielleicht …
    Abends verließ ihn die Illusion, dass er noch nie etwas anderes getan hatte, als für Cho und ihren Blumenladen zu arbeiten. Für gewöhnlich konnte er seine Tränen gut verstecken. Er wollte nur ihr Findling sein, kein Sorgenkind und auch war er zu stolz um vor jemandem zu weinen. Einmal hatte sie gesehen und ihn in den Arm genommen. Wie erstarrt hatte es Kazuya über sich ergehen lassen, erst nach einigen Sekunden, hatte er sich an ihr festgehalten. Da waren die Tränen schon frei geflossen. Wie gerne hätte er ihr von seinen Sorgen, seinen Ängsten, seinem Schicksal erzählt? Aber mit welchen Worten? Deswegen blieb er stumm.
    Manchmal kamen ihre Freundinnen zu Besuch, selbstverständlich in ihrem Alter. Sie liebten Kazuya regelrecht, aber er mochte sie nicht. Manche von ihnen behandelten ihn, als wäre er Chos entzückendes, neues Haustier. Wenn er sich widerspenstig zeigte, waren sie entsetzt. Worüber sie sich unterhielten, konnte er meist noch nicht betiteln, aber ihre verstohlenen Blicke verrieten mehr als tausend Worte. Irgendwann lud Cho ihre Freundinnen nicht mehr zu sich ein, womöglich, weil sie ihn so herablassend behandelten.


    Eines Tages, es war etwa ein Jahr vergangen, wachte er auf und fand sich in einer gespenstisch ruhigen Wohnung wieder. Schlaftrunken tappte er durch die einzelnen Räume, verwundert darüber, dass Cho nicht schon längst auf den Beinen war und ihn in den Tag drängte. Schließlich klopfte er an ihre Türe. Dieses Mal war sie es, die verschlafen hatte!
    Nach dem dritten Klopfen, trat er von selbst ein. Cho schlief friedlich in ihrem Bett, doch etwas war anders als sonst. Kazuya lief zu ihr und rüttelte an ihrer Schulter. „Aufstehen.“ Etwas stimmte nicht und nachdem er auf sich selbst beruhigend eingesprochen hatte, wusste er auch den Grund seiner Zweifel: ihr Brustkorb hob und senkte sich nicht. Nach Minuten der Starre, warf er sich schluchzend über sie. Ihr Herz war verstummt. Sein Körper ließ ihn weinen, aber in ihm, da war nichts. Nur mehr Leere und er glaubte nicht daran, dass sie eines Tages wieder vergehen sollte.


    Reifen quietschten und ein Auto blieb vor ihm zum Stehen. Endlich! „Hey du!“ Der Mann lehnte sich aus dem Fenster, sein Aussehen der Durchschnitt eines Bürokaufmannes mittleren Alters. „Ist ziemlich kalt, oder?“
    Der Junge nickte verhalten.
    „Gehört die Katze zu dir? Wenn du mitfahren willst, kommt das Biest zurück in seinen Pokeball.“
    Die Wärme des Autos lockte und dennoch… sein Pokemon stellte seinen einzigen Schutz dar. Wäre er nicht in Besitz von ihnen, hätte er sich niemals an den Straßenrand gestellt.
    „Das ist ein Snobilikat und kein Biest.“ Kazuya trat einige Schritte zurück. Wie ein Blitz traf ihn das Bild seiner Mutter, liegend in einem tiefroten Bett. Ihre Beinkleider verrutscht, teilweise eingerissen, gaben sie die Sicht auf ihre Oberschenkel frei. Ein Schauer durchfuhr ihn, ein Zeichen seines Körpers, das er nicht ignorieren sollte. Der Straßenjunge hatte gelernt auf seine Instinkte zu hören. Sie wussten so viel mehr, als sein Verstand. „Dann fahr ich nicht mit.“
    „Die dreckigen Pfoten steigen nicht in mein Auto, undankbarer Bengel!“
    Oh nein, es ging ihm sicherlich nicht darum, dass Hímes Pfoten sein Auto beschmutzten ... ohne seine Löwin, so glaubte der Mann, war der Junge hilflos.
    Der Motor sprang erneut an und ließ den Frierenden zurück. „Ich hätte gar nicht halten sollen! Wahrscheinlich bist du einer dieser Schmarotzer aus Orre kommen. Geh dorthin zurück, wo du hergekommen bist!“
    „Scheiß Rassist!“, schrie ihm Kazuya hinterher, doch seine Stimme ging unter den Motorengeräuschen unter.
    Egal. Dann stand er eben hier in der Kälte. Auch Snobilikats vorwurfsvolles Murren war egal. „Glaubst du etwa, ich find' das toll hier draußen im Winter!?“
    Hímes Lefzen zuckten.
    „Das kannst du nicht verstehen“, erwiderte er und wandte sich von ihr ab.


    Es war Winter. Kazuya zählte mittlerweile wie oft er nach rauer Kälte die erste Frühlingsblume erblicken durfte, seitdem ihm die Zeit auch Cho genommen hatte. Die erste Blume war etwas ganz Besonderes für ihn. Eine Ode an das Leben und seinen eisernen Willen. Dreimal hatte er sie bereits erblickt. Deswegen wusste er zwölf Sommer gesehen zu haben.
    Das alte Forsthaus stand leer. Türen und Fenster waren schon seit Langem ausgehängt worden. Nur die rostigen Scharniere erinnerten daran, dass einst massive Holztüren vor den Mächten der Natur geschützt hatten.
    Im Sommer waren die Hochwälder des Nationalparks Anemonias das Paradies. In seinem Spiegelbild erwiesen sie sich als Frosthölle. Wer nicht rechtzeitig die Städte erreichte, der erfror in Arktos gnadenlosem Reich: dem Winter.
    Der Wind pfiff eisern durch das Haus und trug Schneewirbel mit sich.
    Deshalb drängten sich die beiden Jungen in eine Ecke, in der Hoffnung, dass Wind und Kälte sie nicht fanden.
    Er war jemand, mit dem Kazuya sogar bereit war das Wenige, das ihn selbst eben noch am Leben erhielt, zu teilen. Es war eine Tat aus Verliebtheit und Zuneigung gewesen, als er des Nachts zweimal im Herbst in ein Bekleidungsgeschäft eingebrochen war. Einmal um für sich warme Winterkleidung zu besorgen, welcher allerdings schon wieder abgetragen und etwas zerrissen war, das andere Mal, damit auch Akio nicht frieren musste.
    Der Junge war etwas Besonderes. Selbst bei klirrendem Frost legte sich ein flaues, fast warmes, Gefühl in Kazuyas Bauch, wenn er in der Nähe war. Er liebte den Jungen mit seinem blonden Haar, den hellen Augen und der blassen Haut. Trotz all dem Schmutz, der ihm anhaftete, konnte er sich in seinem Anblick verlieren. Vielleicht mochte er aussehen wie viele Jungen aus dem Norden, aber es gab etwas an ihm, das ihn besonders werden ließ: Trotz des rauen Lebens auf der Straße, war er sanft geblieben und voller Güte – nicht verhätschelt oder gar schwach, aber unglaublich gefühlvoll.
    Besorgt schob Kazuya etwas dessen Decke zur Seite und besah sich sein Bein. Der Verband war hellrot gefärbt, nicht lange würde es dauern und er war wieder blutdurchtränkt. Sie waren leichtsinnig gewesen – sie beide.
    Wütend ballte er die Hände zu Fäusten. Hatte er sich nicht geschworen ihn zu beschützen? Als sie im Herbst hierher gekommen waren, dachten sie, sie kämen noch rechtzeitig zurück, bevor der erste Schneesturm über das Land fegte. Sie hätten in dieser Hütte ausharren sollen, bis er sich gelegt hatte, aber der Wunsch die etwas wärmere Stadt oder ein Dorf zu erreichen und etwas Essbares aufzutreiben, hatte sie dazu getrieben durch das Revier eines gefährlichen Hundemonrudels zu marschieren. Danach waren sie erst wieder zur Hütte zurückgegangen.
    Der Anführer der Schattenhunde hatte seine Zähne nach einer gnadenlosen Verfolgungsjagd in Akios Oberschenkel gebohrt. Wenn er daran dachte, schlug sein Herz wieder schneller, obwohl es sich das nicht leisten konnte. Jetzt hörte er wieder Akios gellenden Schmerzensschrei und spürte seine eigene Panik, als er ihn notgedrungen zu sich auf den Baum zog, unter ihm die kläffenden Hunde. Scheiß Köter! Kazuya wusste, dass er versagt hatte. Schließlich durfte sein Freund – er war nicht
    irgendein Freund, sondern seiner, sein Fester – nicht verletzt werden und er musste ihn beschützen.
    Daher zog er ihn in eine schützende Umarmung. Sein Körper strahlte selbst kaum Wärme ab, doch was sollte er in dieser Situation denn sonst tun?
    In Phenac jagte man Jungen, die sich ihr Geschlecht verliebten, mit Schimpf und Schande aus der Stadt. Bevor das geschehen wäre, wären seine Eltern vermutlich gar umgezogen, hätten alles getan um ihn zu schützen. Dass dies in seiner Heimatstadt geschah, hatte er erst vor einem halben Jahr erfahren, in einem öffentlichen Fernsehbericht.
    Dass es für diese Liebe einen Begriff gab, erfuhr er erst dadurch. In seinem Leben war es nicht mehr wichtig etwas in Worte zu fassen. Nie hatte jemand mit ihm über soetwas, das alle anderen als
    schwul oder homosexuell bezeichneten, gesprochen. Schon in der Grundschule hatte er einen Jungen toll gefunden, es aber niemals jemanden mitgeteilt, da er dies in seiner damals kindlichen Naivität sowieso für selbstverständlich gehalten hatte.
    Gelegentlich kaute er auf einer bitteren Wurzel - Cho hatte einmal gesagt, sie würde viel Energie liefern und auch die Zähne pflegen, als hätte sie geahnt, was aus ihm werden würde ... -, reichte sie ab und an auch seinem Freund, und sah verzweifelt zu wie die knappen Nahrungsvorräte sich immer mehr dem Ende hin zuneigten. Der Schneesturm würde mindestens zwei Tage wüten. Vielleicht schaffte er es alleine Anemonia zu erreichen. Akio zurücklassen? Daran durfte er nicht denken!
    Zu hungern konnten sie sich ebenso wenig leisten. Dann würde schon bald ihr Herz stillstehen. Sie hatten ohnehin zu wenig zu essen. Deswegen waren sie auch dieses dumme, dieses aberwitzige, Risiko eingegangen! Das Loch im Bauch siegte immer über die Vernunft.
    Wenigstens gab es in der Umgebung genügend Trinkwasser. Der Schnee musste nur geschmolzen werden. Allerdings fror das kalte Wasser die Kehle ein – egal. Alles war besser als zu verdursten. Gleich wie viel er trank, der bittere Geschmack der Wurzeln wich niemals aus seinem Mund.
    Es war dumm wertvolle Nahrungsmittel und kostbares Verbandmaterial zu teilen. Das sagte zumindest sein Verstand. Sein Herz sagte, dass er für seinen Freund zu wenig tat.


    Wenn er ihn ansah, ergriff ihn ein Wunsch, der immer mehr aufkeimte. Warum warten? Das Leben war zu kurz um zu warten und zu zögern. Es konnte schon morgen vorbei sein. Für Unsicherheiten gab es in seiner Welt keinen Platz.
    „Akio?“
    Lächelnd sah der Angesprochene auf. „Hm?“
    Kazuya legte die Hand auf seine Wange und beobachtete liebevoll wie er sich an sie schmiegte. Beherzt beugte er sich zu seinen Lippen hinab, hielt kurz inne, als er über seinen Wunsch nachdachte. Akio nickte auf seinen fragenden Blick. Nicht zögern, schon gar nicht denken. Es gab Momente im Leben, die man genießen musste.
    Sein klirrender Atem berührte als sichtbarer Hauch seine Wange. Dann überbrückte er das letzte Stückchen und spürte die kalten Lippen auf den seinen. Hitze durchströmte seinen Körper, wohlig willkommene Hitze und er wusste nicht woher sie gekommen war. Der Kuss war schüchtern gewesen, fast unschuldig. Trotzdem regte sich etwas in ihm, das ihn nach mehr verlangen ließ. Was für ein besonderes Gefühl! Niemals würde er es vergessen, ihn immer in Ehren halten. Kazuya schmunzelte. Vielleicht…vielleicht war es im Sommer soweit. Mit Akio durfte sogar
    es passieren.
    Da schlang Akio instinktiv die Arme um seinen Oberkörper und drückte ihn an sich.


    Am darauffolgenden Morgen erwachten sie Arm in Arm. Der Körper seines Freundes war kalt, nicht wie gewohnt, sondern wie eine Puppe, etwas… Lebloses. Bestimmt nur eine bösartige Illusion! „Wach auf, Akio. Bitte…“
    Keine Antwort und Kazuya wagte es nicht nochmals zu bitten, auch nicht in sein Gesicht zu sehen. Bitte nicht… Irgendwann war das Maß an Erträglichem voll. Warum nahm man ihm alles was er liebte? Durch seinen Kopf geisterten die Gedanken des vorigen Abends: Schon morgen kann das Leben vorbei sein. Dieses Morgen war bereits heute eingetreten. Sein Körper ließ ihn nicht weinen, deshalb krallte er sich in seinem Rücken fest und schrie seinen Schmerz hinaus, in der Hoffnung, dass er vergehen würde.
    Warum war nicht er an seiner Stelle gewesen?


    Beinahe automatisch hatte er den Arm ausgestreckt und wurde aus seinen Gedanken befreit, als erneut Reifen quietschten.
    Die Scheiben wurden heruntergelassen und dahinter sah er eine verständnisvoll lächelnde Frau. Auch sie war mittleren Alters und legte wohl großen Wert auf Natürlichkeit. Sie war ungeschminkt und trug einen einfachen Strickpullover. Innerlich jubelte er.
    Kazuya sah sich nach Snobilikat um. „Sie kommt nicht in den Ball“, beeilte er sich zu sagen.
    „Natürlich nicht. Dort ist es unbequem“, antwortete sie, ohne Fragen zu stellen. Sie drückte die Autotüre auf und winkte die beiden an sich heran.
    Die Wärme des Autos schlug ihm bereits wie ein wohlig-warmer Luftstrom entgegen, gar so ungewohnt. Snobilikat quetschte sich in den etwas ausgeladenen Fußraum des Beifahrersitzes und lehnte sich an ihren Trainer.
    „Danke“, brachte er etwas unwohl über die Lippen. Eigentlich bedankte er sich nicht gerne und bei niemandem. Almosen sollte ihm niemand geben, denn diese verletzten seinen Stolz.
    „Das ist selbstverständlich. Wer steht schon gerne einige Stunden am Straßenrand? Das auch noch im Winter! Wohin soll’s gehen?“
    „Nach Mahagonia“, antwortete er kurz angebunden. Ihm war dabei unwohl mit einer anderen, einer fremden, Person einen derart kleinen Raum zu teilen.
    Deshalb lehnte er sich an die Fensterscheibe und besah sich die vorbeirasende Außenwelt. Wenn die Kälte einen nicht mitnahm, war sie schön anzusehen. Der Winter zuckerte die Bäume mit einer glänzend weißen Schicht. Hinter dem weißen Meer erstreckten sich zu beiden Seiten Gebirgsketten, die das Festland vom Firmament wie bizarre Zacken abgrenzten.
    „Ich fahre bis nach Ebenholz weiter. Was treibt dich bei der Kälte nach Mahagonia?“
    Warum wollte sie das wissen? „Bin Trainer und brauch eben einen Orden.“
    „Hast du den Orden von Dukatia schon?“
    „Nein“, sagte er bemüht höflich. Warum so viele Fragen? Im Nachhinein wusste er, dass es klüger gewesen wäre zu lügen.
    „Dukatia würde es auch machen. Da ist es leichter hinzukommen. Mahagonia und Ebenholz könntest du im Sommer, oder wenn es sein muss im Frühling, aufsuchen.“
    Diese Frau war lästig!
    „Ich finde es immer seltsam, wenn jugendliche Trainer alleine unterwegs sind. Es ist doch lustiger in Gruppen zu reisen. So machen es zumindest die Meisten.“
    Kazuya entschied sich, dass es besser war zu schweigen.
    An den Leuchtreklamen vorbei – er war zu erschöpft um sich mit etwas Lästigem wie lesen aufzuhalten –, hielt sie an und stieg aus dem Wagen.
    Nachdenklich streichelte er über Hímes Kopf und ließ auch Evoli aus seinem Ball, erlaubte es ihm auf seinen Schoß zu sitzen, damit das scheue Pokemon zutraulich werden konnte. Kokó sah ihn verwundert an und beugte sich seinem Griff entgegen. Hoffentlich lohnte es sich um sein Vertrauen zu kämpfen. Womöglich war dieses Vertrauen nur ein hauchdünnes Glas, welches beim nächsten Kampf in tausenden Splittern zersprang.
    Snobilikat erfasste Evolis Schwanzspitze und zwickte. Sofort sah Kokó beim Sohn seiner geliebten Trainerin ein und hoffte auf seine tadelnden Worte.
    „Lass das!“
    Seine Katze fauchte und wandte ihm, sich umständlich umdrehend, da sie kaum Platz besaß, den Rücken zu. Wusste Kazuya denn nicht, dass er ihr bester Freund war?
    Abermals öffnete sich die Türe und die Frau stieg mit zwei Bechern in der Hand wieder ein.
    „Kaffee gefälligst?“, lächelte sie und er nahm vorsichtig den Becher entgegen.
    „Warum sind Sie so zu mir?“ Kazuya konnte nicht glauben, dass Menschen etwas aus Nächstenliebe taten. Es gab immer Gründe, die viel tiefer und verborgener waren. Oft waren sie den Menschen selbst nicht bewusst.
    Die freundliche Fremde musste sich ob seiner Aufrichtigkeit fassen und überlegte kurz. Vermutlich legte sie sich eine Formulierung zurecht, die sie ins rechte Licht rückte. „Ich kann keine leidenden Jugendlichen sehen. Momentan bin ich auf dem Weg zu meiner Familie. Wenigstens im letzten Monat des Jahres möchte ich zu Hause sein. Ansonsten bin ich in Johto als Sozialarbeiterin unterwegs.“
    Alles in ihm schlug Alarm. War es nicht Aufgabe ihrer Berufsgruppe verwaiste Kinder und Jugendliche in Heimen unterzubringen? Seine Hand legte sich alarmbereit auf die Schnalle des Autos. Solange sie noch nicht fuhren, konnte er aus dem Wagen steigen.
    „Was ist los?“ Sie beugte sich vor und kraulte Kokó am rechten Ohr, sofort schnurrte der Kater. „Wie süß!“
    Kazuyas Hand entspannte sich wieder und schlang sich um Evoli. Solange sie nicht erfuhr, dass er normalerweise auf der Straße lebte, hatte er nichts zu befürchten.
    „Und wo bist du zu Hause?“
    Überlegend biss er sich auf die Unterlippe, während er aus dem Fenster sah. „In Phenac.“ Das konnte er nicht verleugnen, sein Äußeres und der leichte Akzent verrieten ihn. Vielleicht konnte er ihr erzählen, dass er umgezogen war, doch darauf wollte er sich nicht einlassen. „Ich bereise eben gerade Johto.“ Der Junge nippte an seinem Kaffee und innerlich seufzte er wohlig. Sein Körper hatte nach Flüssigkeit verlangt, gleich welche es sein mochte und führte ihm diese Not zuerst mit rauen Lippen vor Augen.
    „Deine Eltern“, fuhr sie in ihrer seltsam ruhigen Tonlage fort. „müssen krank vor Sorge sein.“ Ihrer Stimme schwang etwas Analytisches bei. Es war nicht seine Art sich ausfragen zu lassen, das noch beinahe freiwillig und deshalb entschied er sich ihr die Stirn zu bieten.
    „Sie wollen nur, dass ich das in meinem Leben mache, was mir gefällt.“ Das war keine Lüge, sondern eine Wahrheit, die er viel zu spät begonnen hatte zu leben und sie war noch nicht beendet. Die Wahrheit war es auch, dass er sich in einen so manchen Jungen verlieben konnte.
    „Wie alt bist du denn überhaupt, junger Trainer?“
    „Sechzehn.“ Desto älter Kazuya in ihren Augen war, desto respektvoller behandelte sie ihn. Das war ein ungeschriebenes Gesetz, dass Jugendliche erst ab einem bestimmten Alter tatsächlich ernstgenommen wurden.
    „Und wie heißt du?“
    Er wollte ihr seinen wahren Namen nicht nennen. Darum entschied er sich für seinen Zweitnamen. Jener war von seinem Vater ausgesucht worden und ebenso wie sein Nachname nicht der westlichen Welt angepasst. „Sinan.“ Sinan bedeutete, sein Vater hatte es ihm erklärt, Speerspitze. Sein Nachname Nejem bedeutete aufgehender Stern. Sie passten nur zueinander, wenn man sie aus einem bizarren Blickwinkel heraus betrachtete. Seinem Stolz sagte es zu, dass sein Vater an die kämpferische Ader des Sohnes appelliert hatte.
    „Ein schöner Name. Fremd, aber schön.“
    Höflich bedankte er sich. Der Schlüssel zum Charme waren Höflichkeit und ein einnehmendes Lächeln. Charme benötigte er zum Überleben. Nichts ließ sich im Umgang mit anderen Menschen ohne Sympathie erreichen.
    Dann schwieg er, soweit ihm dies gewährt war. Kazuya antworte knapp, aber stets mit einem galanten, aber distanzierten, Lächeln, damit die fremde Frau es nicht wagte, zu persönlich zu werden. Sie sprach seinen zweiten Vornamen in ihrem seltsamen Zungenschlag aus, welchen er sich ebenfalls bediente.
    Hochhäuser stachen aus der Morgenröte, nachdem sie die Bergmassive hinter sich gelassen hatten.
    „Ich nehm‘ an, ich mach‘ nichts falsch, wenn ich dich zum Pokemoncenter bringe?“
    Er nickte verhalten und bedankte sich erneut.
    Dann beugte sie sich nach vorne und kraulte Evoli. Mit einem respektvollen Nicken wandte sie sich Snobilikat zu. „Deine Pokemon sind toll.“
    Ihre Augen sahen ihn in mütterlicher Wehmut an. Vermutlich waren ihr keine eigenen Kinder vergönnt, so vermutete er. Begegnete sie ihm deshalb mit solcher Güte? „Pass auf dich auf, Sinan, ja?“
    „Natürlich“, entgegnete er aus Höflichkeit. Die Frau wusste nicht, was es in seiner Welt bedeutete, auf sich aufzupassen.
    Eigentlich mochte er nicht glauben, dass es selbstlose Menschen gab. Anderen zu helfen, da man in ihrer Dankbarkeit Erfüllung fand. Diese Gedanken waren ebenso unvorstellbar, wie auch schön. Die Wenigen, die vielleicht wie die Perlen am Sandstrand existieren mochten, nahm der Tod zu sich, bevor ihre Lebenskerze erloschen war. Es war leichter, wenn er diese Menschen nicht an sich heranließ – es war leichter, wenn er keine Menschen an sich heranließ. Der Tod war erbarmungslos und nahm jene, welche ihren Weg in sein Herz gefunden hatten, zu sich. Wehmütig sah er zu seiner Katze herab. Müsste Snobilikat etwa deren Schicksal teilen? Als Pokemon, so redete er sich gut zu, war sie bestimmt nicht davon betroffen. Hímes feine Sinne spürten seine Melancholie und deshalb schnurrte sie beruhigend.

  • Kazuya Sinan Nejem . <3


    So, Chari, dann wollen wir mal. Ich beginne gleich beim Header, der genau meinen Geschmack trifft, obwohl er schon sehr düster ist. Aber vorallem dein Kapititel ist bisher der Beste in meinen Augen, denn er hebt genau das hervor, was das Kernstück des Kapitels ist. Jedenfalls in meinen Augen. Zwei, für kazu geliebte Personen, sterben hier in den Rückblicken. Allerdings sah ich Cho deutlicher vor mir als Akio, aber das macht nichts. Mich jedenfalls hat es beeindruckt, wie gut du die Stelle zwischen Kazu und Akio beschrieben hast - das hätte man weitaus unsensiebler angehen können aber du weisst ja, ich bin ein Fan von deiner Feinfühligkeit.


    Allerdings ist dies das erste Mal, dass ich was zu meckern habe. Ich habe dir weiter unten die Stelle zitiert, als Cho stirbt. Ich denke, und das ist nur meine persönliche Meinung, dass man erst einmal so geschockt ist, dass man sich nicht gleich schluchzend hinwirft. Ich weiss es nicht, da ich noch nie einen toten Menschen "gefunden" habe. Vielleicht, aber vielleicht auch nicht? Aber das ist deine FS, und wenn Kazu da weinen soll, dann lass es so stehen. Es stört nicht, wirklich nicht einmal ansazweise, ich wollts dir nur sagen, wie ich das sehe.Er weint ja schon bei Akio nicht, und wenn er zweimal nicht weint, könnte man denken, er sei zu hart. Das wäre natürlich Blödsinn, aber falls du das gedacht hast, verstehe ich das.


    Ich mag Cho sehr. Die Stellen mit ihr haben etwas Beruhigendes, Warmes, ich mag sie. Auch den Namen finde ich super, er passt irgendwie in das Bild der alten Blumenlady. Auch das Ende, wie er natürlich genau zu einer Sozialarbeiterin ins Auto steigt - auf solche Details achtest du und das liebe ich an Diebesgut. Es ist nicht so einfach gestrickt, es ist wirklich sehr lebensnah und Welten von unserem kindlichen, einfachen Pokémon entfernt. Es ist eine richtige Geschichte! Mit Tiefgang, und dafür liebe ich sie. Diesmal habe ich einige Fehler, hier:

    Wie weich sie war! Danach bewegte er seine Finger und vernahm(Komma) wie das Gefühl in ihnen zurückgekehrt war

    als habe man ihm vorher Last angehangen(Würde "aufgebürdet" nicht eher passen?Was meinst du?) und diese würde langsam abbröckeln. Auferlegt war sie ihm in wenigen Sekunden worden. (Da würde ich was umdrehen. "Auferlegt worden war sie ihm in wenigen Sekunden")

    In einem von weißen Fließen(Fliesen, nur ein "s") überzogenem Zimmer hielt sie inne. Sollte jenes etwa das Bad darstellen?

    Die buntesten Blumensträuße standen so nah beinander,(beieinander, habs nachgeschlagen!)

    Die besagte Stelle...

    „Aufstehen.“ Etwas stimmte nicht und nachdem er auf sich selbst beruhigend eingesprochen hatte, wusste er auch den Grund seiner Zweifel: ihr Brustkorb hob und senkte sich nicht. Schluchzend warf er sich über sie. Ihr Herz war verstummt. Sein Körper ließ ihn weinen, aber in ihm, da war nichts. Nur mehr Leere und er glaubte nicht daran, dass sie eines Tages wieder vergehen sollte.

    Durch sein(en) Kopf geisterten die Gedanken des vorigen Abends: Schon morgen kann das Leben vorbei sein.

    Die oben genannte Stelle mit Cho, ist das zweitunterste Zitat. Du kannst es dir ja überlegen. Wahrscheinlich habe ich als beta Leserin einfach versagt -_-
    ich finde nicht, dass dein Kapitel zu düster ist, aber wie die anderen das sehen weiss ich natürlich nicht. Ich freue mich jedenfalls, wenn du weiterschreibst, du weisst ja, ich lese es immer sehr gern <3
    Ich hoffe, du nimmst mir die kleine Kritik diesmal nicht übel!


    Hab dich lieb

  • Wie schön, ein neues Kapitel. Habe mich sehr gefreut


    Habe ich schon erwähnt, dass ich deine Art zu schreiben liebe? Wenn nicht dann sei es hier vermerkt.


    Im ersten Augenblick war ich für ein paar Sekunden verwirrt, denn im letzten Kapitel war noch der spannende Arenakampf im Vordergrund und hier versucht der so bitterlich frierende Kazu eine Mitfahrgelegenheit zu bekommen. Irgendwie ist es schade, dass er sich von den Zwillingen getrennt hat, aber andererseits ist es auch gut so. Du hattest ja nicht vor über eine ganze Reisegemeinschaft zu schreiben.


    Ich mochte Cho (= Schmetterling) sehr. Sie hat ihm vieles beigebracht und er fühlte sich bei ihr geborgen und in Sicherheit. Als sie dann aus dem Schlaf nicht mehr erwachte, war ich auch traurig. Zu seinem leider auch verstorbenen Freund Akio habe ich keine so große Beziehung aufbauen können. Dennoch empfand ich leise Trauer. Es muss furchtbar gewesen sein, ihre toten Körper, am nächsten Morgen aufzufinden.


    Zum Glück ist er nicht mit dem sehr unfreundlichen Mann ins Auto gestiegen. Hätte ich auch nicht getan. Wie Spunky oben geschrieben hatte, fand ich es gut, dass er am Schluss bei einer Sozialmitarbeiterin gelandet war. Deine Detailtreue mit ihr hat mich sehr gefreut. Bei ihrem Verhör hatte er sich gut geschlagen.
    Im Spiel befindet sich zwischen Teak und Mahagonia City doch Wasserflächen. Haben die Bewohner eine Brücke gebaut?


    Dein letzter Absatz emfand ich als wunderschön und berührend.


    Freue mich schon auf deine nächsten schreibende Kapitel.

  • Juhu ein neues Kapi ist da^^
    Das war der Hammer. Obwohl es eher düster war war es doch einfach schön.
    Weißt du was mir an deinem Schreibstil so gut gefällt? Nein? Dann werde ich dich mal aufklären^^
    Ich finde es total toll das du so mega gefühlvoll schreibst. Und die Umgebung so toll beschreibst.
    Die Länge deiner Kapis sind total toll. Und schon wieder habe ich ein bisschen mehr über Kazu erfahren.
    Manchmal denke ich genau wie er.^^ Man bin ich abgedreht.
    Ich fand Kazu ersten Kuss total toll iwie. Schade das Kazu immer wieder soviel einstecken muss.
    Aber er hat ja jetzt Híme und Kokó. Und Kagé. Sorry falls ich einen Namen falsch geschrieben habe.
    Wirklich tolles Kapi. Freue mich schon riesig auf das nächste. mach weiter so :thumbsup:


    mfg
    shiny_Flamara

  • Hiho
    ja was soll ich sagen ^^, Meine vorPoster haben ja eigentlich schon alles gesagt XD.
    wieder ein tolles Kapi, der arme Kazu sein früheres Leben scheint ja sehr vom Tod geprägt zu sein. Hoffentlich ändert sich das. Er ist ja wirklich misstrauisch gegen über fremden XD. Naja das liegt wohl eher an der Erfahrung die er bisher gesammelt hat. Und Hime kommt ja garnicht mehr zur Ruhe, erst "der verdammte Vogel", und jetzt "dieser Watteball", sie weiß ja bald garnichtmehr wohin mit ihrer Eifersucht XD. Cho ist richtig sympathisch rübergekommen, da ist man wirklich traurig wen man so was liest. Naja über Akio erfährt man nicht viel aber es ist auch schade das er tot ist, und für Kazu muss das schlimm gewesen sein, als er dann neben einem Toten aufwacht.


    Also wieder ein wunderbares Kapi, du schreibst wirklich schön. Ich freue mich schon richtig auf das Nächste.


    PS: So spannend hätte ich das nicht erwartet, trotz des Titels ^^. Und du bist sicher kein Profi?? Mit Vertrag und so mein ich? XD Kleiner Scherz am Rande ^^.

  • Abend Bastet


    Endlich gibt es ein neues Kapitel und irgendwie will mir nix einfallen, die Anderen haben ja schon alles gesagt. Gebe trotzdem mein bestes.
    Das Bild passt, soll bestimmt den Tod darstellen und es erinnert mich ein bisschen an eine Szene aus dem neuen Harry Potter Film.
    Die ersten drei Sätze haben mir besonders gefallen und natürlich der erste Kuss von Kazu. <3
    Kazu tut mir richtig Leid, der Arme hat bisher nur Pech gehabt. Erst verliert er seine Eltern, dann Cho und zuletzt Akio, an seiner Stelle wäre ich schon längst zusammen gebrochen und wäre wie eine leere Hülle, hätte meinen Lebensmut verloren. Aber er kämpft noch, ich bewundere seine Stärke und irgendwie ist er mir durch das Kapitel noch mehr ans Herz gewachsen. Man könnte auch sagen das ich stolz auf ihn bin, stolz weil er nicht aufgeben hat. Im Gegensatz zu Spunky konnte ich mir Akio besser als Cho vorstellen, naja was heißt besser aber ich hatte ihn deutlicher vor Augen als Cho.


    Schade, Kazu reist ohne die Zwillinge weiter aber eigentlich war es klar, denn Kazu war schon immer ein Einzelgänger und es wäre irgendwie unrealistisch wenn er mit den Beiden weiter reisen würde. Zum Glück ist er nicht in das Auto von diesem unverschämten Typen eingestiegen, die Frau fand ich schon besser und man hat wieder was neues über Kazu erfahren, seinen Zweitnamen den ich übrigens passend finde. Beim >Verhör< hat sich Kazu gut geschlagen, muss für ihn ganz schön nervend gewesen sein. Übrigens fand ich das Kapitel nicht düster, eher traurig.
    Trotzdem war es ein tolles Kapitel, hast du gut gemacht Bastet ^___^


    Das wars wieder von mir, hoffentlich kannst du damit was anfangen.
    Bis zum nächsten Kapitel und hauste raus.


    LG Tsubaki-kun

  • [tabmenu]
    [tab=Lynn]
    Ja, Kazuya Sinan Nejem. Hab lang gesucht und ich weiß ja, Eigenlob stinkt, aber ich find den Namen, bzw. die Namen in Kombination episch mir sehr gut gelungen. =D
    Meinst du den Header oder den Namen? Jedenfalls dankeschön!


    Akio hatte ich vorher noch einmal zu erwähnen. Nicht unbedingt in einem Rückblick, aber in Gedanken. Du weißt ja als meine Beta schon was ich meine, nicht?
    Und stimmt, du hast Recht. Ich wollte da nicht lange ausschweifen, weil er zu dem Zeitpunkt auch nicht besonders viel gespürt hat. Ja, ich dachte wirklich, er würde kalt wirken, was ich nicht will.
    Deswegen hab ich es jetzt zu dem hier gemacht:


    [tab=Moon]
    Freut mich, dass auch du Cho magst und ja, das bedeutet Schmetterling, stimmt. ^^ Hab ich in einer Namenstabelle irgendwo gefunden und mir gefiel der Klang und die Bedeutung. Normalerweise suche ich länger Namen, aber da sie nur ein Nebencharakter einer Erinnerung war und mir der Name gefiel, nahm ich ihn gleich. Was natürlich nicht bedeutet, dass Cho Kazuya nicht geprägt hätte und für ihn nicht wichtig gewesen ist.


    Ansonsten denke ich, dass er das Schlimmste an den beiden Toden schon verarbeitet hat. Kazuya ist ein Typ, der zwar oft an die Vergangenheit denkt und natürlich vergisst er die Personen, die er ins Herz geschlossen hat nicht, aber das bringt ihn nicht von seinem Weg oder seinem Willen ab. So etwas wie einen Weg hat er ja erst seit Kurzem.
    Bei dem Mann ist er nicht mitgefahren, da er unfreundlich war, sondern weil Kazu mehr oder weniger Angst vor ihm hatte. Wie Spunky schon sagte, schreib ich nicht über die kindliche Pokemonwelt des Animes, deshalb gibt es in meiner Pokemonwelt die selben Grausamkeiten wie hier und sie geschehen (leider) nicht selten oder in Ausnahmen.


    Gibt es im Spiel Brücken? Jetzt bin ich verwirrt. .__. Oder meintest du, ich sollte welche erfinden? Hm, ich denke, die Wasserflächen sind echt zu groß. Daran habe ich auch gedacht, aber... das sind ja riesige Seen, wenn man die sich real denkt.


    [tab=Flamara]
    Genau, jetzt hat Kazu seine Pokes. Die Pokemonnamen sind 100% so richtig geschrieben, ja. Leider musste der Junge viel einstecken, mal schauen was die Zukunft bringt? ^.-
    Danke für dein liebes Lob wegen Schreibstil und gefühlvoll schreiben und es freut mich sehr, dass es dir gefällt.


    [tab=Yellow]
    Vertrag? Viel zu anstrengend! Da dürft ich ja dann kein Pokemon mehr schreiben!
    Lol, verdammter Vogel und Wattebausch XDD Aber stimmt, Snobilikat weiß gar nicht mehr wohin mit ihrer Eifersucht. Im Gegensatz zu diesen düsteren Kapiteln beschert das Autorin und Leser wenigstens die ein oder andere witzige Szene in Zukunft, soviel darf ich schon verraten.
    Und ja, es ist sicherlich prägend geliebte Menschen nicht nur zu verlieren, sondern auch ihre toten Körper zu sehen, beziehungsweise sogar neben ihnen aufzuwachen. Mit der Zeit hat er sich auf den Tod schon eingestellt.


    [tab=Tsubaki]
    Dafür dass dir nichts eingefallen ist, ist der Kommentar ganz schön lang XD
    Uh, die ersten drei Sätze, die sind mir so aus dem Stehgreif eingefallen. Schön, wenn sie auch jemanden auffallen.
    Eine leere Hülle ist er nicht wirklich, aber irgendwie glaube ich schon, dass er auf seine Art und Weise verkappt ist. Zum Beispiel sein Misstrauen oder seine Fassaden, die führen alle darauf zurück, dass er genug davon hat zu leiden, beziehungsweise zuerst einen Menschen gern zu haben oder sogar zu lieben und dann stirbt er sowieso. Stolz auf seine Stärke? Es freut mich immer, wenn Leser so mitfiebern und ihn so gerne haben. #^^#
    Aber die Zwillinge verschwinden sicher nicht in der Versenkung, versprochen!
    Seinen Zweitnamen habe ich lang gesucht. Musste vom Klang passen und auch von der Bedeutung und dadurch, dass er so viel einsteckt, eben Speerspitze.
    [/tabmenu]
    @alle
    dankeschön <3

  • [Blockierte Grafik: http://img529.imageshack.us/img529/6030/magpielandlg.jpg]
    Zum Bild: Das Bild stellt eine Elster dar und ich fand den Vogel passend!



    Nachtschatten



    Kazuya saß auf dem Dach des Pokemoncenters. Mahagonia lag in seiner Schlichtheit unter ihm, eingehüllt von einer Schneedecke und der Dämmerung. Nichts, das ihr etwas Besonderes verlieh. Am Stadtrand, irgendwo am Horizont, stachen Hochhäuser aus dem Bild der einfachen Stadt. In seinem Blickwinkel, unter etlichen Häusern wie verschluckt, befand sich die Arena. Sie war ein unerreichbarer Ort. Zumindest, solange Evoli noch nicht erblüht war. Eine Entwicklung hatte der feige Kater nicht verdient, zumindest noch nicht.
    Kazuya beeilte sich auf dem Balkon abzusteigen und danach wieder in seinem von Schwester Joy zugewiesenem Zimmer zu gelangen. Das Preisgeld, welches er aus seinem letzten Kampf davongetragen hatte, neigte sich dem Ende zu. Weshalb sollte er das letzte Bisschen für Artikel ausgegeben, die nicht überlebenswichtig waren?
    Plötzlich behandelten ihn die Menschen gut. Als er auf der Straße gelebt hatte, hungrig, schmutzig, schwach, war er für jeden von ihnen der Abschaum der Gesellschaft gewesen. Etwas, das man am Liebsten aus dem Weg gekehrt hätte, um die schöne Stadt sauber zu halten. Weshalb sollte er Rücksicht auf ihre maßlosen Besitztümer nehmen? Das Leben nahm auch ohne zu fragen. Der Dieb wusste, welchen Gegenstand Evoli und er benötigten, wenn sie den folgenden Kampf für sich entscheiden wollten.
    Auf dem Bett lag Snobilikat in der Position einer Sphinx. In ihren Augen las er, dass sie um sein Vorhaben Bescheid wusste. Híme legte den Kopf schief und sprang sodann vom Bett. Eigentlich benötigte er ihre Hilfe nicht. Durch seinen Kopf geisterten die wildesten Ideen wie man Kramurx einsetzen konnte. Der Rabe war in der Dunkelheit kaum wahrnehmbar, sein Gefieder verschmolz mit der Nacht, er war klein und besaß Schwingen, die ihn noch in obere Stockwerke tragen konnten. Einen Raben zu besitzen, eröffnete ihm gänzliche neue Möglichkeiten. Plötzlich lagen Ideen in seinem Kopf, welche er einst nicht einmal gewagt hatte gedanklich auszuführen. Snobilikat strich um seine Beine. Er wusste, dass sie es ihm nicht so leicht verzeihen konnte, wenn er bloß Kagés Hilfe benötigte.


    Wie lange war er nicht mehr eingebrochen? Hoffentlich war er nicht aus der Übung. Erst leerte er die Tasche. Es war etwas mühsam bloß wegen einem Gegenstand einzubrechen, so wertvoll er auch sein mochte. Da er praktisch veranlagt war, wusste er, dass es besser sein würde ebenfalls Medizin und Futter für seine Pokemon mit sich zu nehmen.
    Dann zog er die Jacke enger und marschierte aus dem Pokemoncenter, mit straffem Schritt die geschlängelten Gassen entlang, welche den schnelleren Weg darstellten. Die hohen Mauern warfen zu beiden Seiten Schatten auf ihn und schienen ihn in einer bizarr angenehmen Weise verschlingen zu wollen. Schließlich war die Dunkelheit zu seiner Begleiterin geworden.
    Verstohlen sah er sich um. Keine Menschenseele richtete ihr Auge auf ihn, bloß einige Pokemon, die ihn begutachteten und diese plauderten bekanntlich nichts aus.
    Kramurx war ein intelligentes Pokemon, wie Kazuya zufrieden feststellte, verstand schnell und besaß zu seinem Wohlwollen einen überaus starken Willen dem Trainer bei seinen Plünderungen zu assistieren. Der Dieb glaubte, dass sich in den Augen des Raben Schelm wiederfand. Wie er selbst, konnte es der Rabe kaum erwarten. Bei einem Diebstahl fühlte sich Kazuya frei und beinahe machtvoll. Er besaß die Gabe sich zu nehmen, was in seinen Augen längst ihm gehörte oder ihm zustand.
    „Du magst doch funkelnde Dinge, oder? Ich möchte von dir, dass du mir heute bei einem Diebstahl hilfst.“
    Kramurx breitete die Flügel aus, bereit sich vom Boden abzuheben.
    In gewisser Weise ähnelte er seinem Trainer, wie dieser überrascht bemerkte. Für ihn war alles nur ein Spiel. Auch Kazuya sah Diebstähle schon längst nicht mehr als Risiko oder gar als Tabu an. In seinen Anfängen hatte er sich allerdings erst überwinden muss. Erst war es ein Apfel gewesen, welchen er einem unachtsamen Standbesitzer entwendet hatte, einige Wochen später ein Pullover für kalte Tage. Langsam hatte er sich gesteigert und traute sich stets mehr und mehr zu. Nachdem Cho aus der Welt geschieden war, war er gezwungen gewesen sich alleine zu versorgen.
    „Wenn dich niemand in den Büroräumen dort oben sieht…“ Der Trainer zeigte mit ausgestreckter Hand auf das Hochhaus. „dann möchte ich, dass du da reinfliegst und einem Verkäufer die Schlüssel wegnimmst. Aber werd nicht unvorsichtig, gut?“
    Die klugen Vogelaugen sahen ihm starr entgegen, während Snobilikat den Raben anstierte, als wäre er ihre Leibspeise. Bestimmt rupfte sie ihn bereits gedanklich und schmiss ihn in eine schmackhafte Suppe – mit zartem Geflügel garniert. Als sie sich beiläufig über ihre Schnauze leckte, wusste er, nicht falsch gelegen zu haben.
    „Híme, für dich hab ich später auch was“, sagte er und klopfte sanft ihre Seite.
    Wusste sie, dass sie belogen wurde? Noch konnte er sich nicht vorstellen wie er Snobilikat gebrauchen konnte, aber wie sollte er dies einer solch stolzen Katze nahelegen? Egal, auch aus dem Stehgreif heraus konnte er sinnvoll handeln. Die meisten Menschen gerieten viel zu oft in Panik und begingen dumme Fehler, die sie vermeiden konnten. In der Ruhe lag letztendlich der Erfolg. Dann beugte er sich zu ihrem Ohr hinab. „Kagé ist nicht dein Abendessen! Haben wir uns verstanden?“
    Snobilikats Lefzen zuckten.
    „Nachher versteckst du dich im Luftschacht. Ich wette, dass man von dort aus jeden Raum erreichen kann. Such mich und bring mir die Schlüssel. Das schaffst du schon, Kagé.“ Kazuya nickte anerkennend.
    Da erhob sich Kramurx mit einem freudigen Krächzen in den Himmel.



    Kurz vor Ladenschluss erreichte der Dieb das Kaufhaus und mischte sich in die Menschenmenge. Snobilikat war gegen ihren Willen in ihrem Ball. Wenn er nicht der Meinung wäre, dass er ohne der eleganten Katze an seiner Seite weniger auffallen würde, hätte er sich zu gerne diese Auseinandersetzung mit ihr erspart. Kazuya besah sich kurz die drei klaffenden Wunden an seinem Unterarm, die Abbilder ihrer messerscharfen Krallen waren. Ja, diese Auseinandersetzung war nicht von Nöten gewesen. Vielleicht war es auch einfach Teil einer Freundschaft, dass man sich zerstritt und danach wieder vertrug, weil man ohne den anderen nicht leben konnte.
    Bewundernd und zugleich verachtend sah er sich um. Hier existierte alles im Übermaß. Die Menschen fielen über die Artikel wie wilde Hundemon über ihre Beute her. Mit vielen bunten Lichtern wurde für alles plakatiert, was die Menschen nicht benötigten. Sie glaubten fest daran, dass dies ihr Leben bereicherte. Ob eine technische Spielerei oder eine neue Handtasche. Egal, es gab so viele Begierden, die ihr leeres Sein ausfüllten und von denen sie Dutzende besaßen. Desto mehr, desto besser.
    Kitsch zierte die Decke, die Wände, jedes Regal. Gleich wohin er sah, erblickte er Kitsch. Funkelnde Sterne und Lichterketten, wilde Pokemon wurden auf verschiedenen Zeichnungen als niedlich dargestellt.
    Als der Straßenjunge an seine einzige Begegnung – damals hatte er ein Stoßgebet an Arceus ausgesandt, dass sie sich nicht wiederhole – mit einem Ursaring dachte, war ihm nicht danach zumute den Stoffbären an sich zu drücken. Die Narbe an seinem Rücken war beinahe verblasst, zog sich als heller Hauch über seinen Rücken, aber die Erinnerung blieb. Vorzuwerfen hatte er der Bärendame nichts, war er ihrem Nachwuchs zu nahe gekommen. Doch es war bizarr ein Ursaring als Stofftier mit schwarzen Knopfaugen im Regal vorzufinden, an ihrer Hand ein Teddiursa haltend.


    Kazuya sah auf. Langsam strömte die Masse aus dem Laden. Kurz vor Ladenschluss musste er noch ein geeignetes Versteck finden. Es war denkbar einfach, vor allem zur Weihnachtszeit.
    Der Weg zum Lagerraum stand ihm gar frei! Massige Regale stachen bis an die Decke, dessen Höhe er gar nicht zu schätzen vermochte. Schmale Gänge führten zwischen ihnen hindurch, zu jeder Seite sah er schwere Kisten. Mit einem Knacken wurde das kalte Kunstlicht abgestellt und ließ Kazuya in der Dunkelheit zurück.
    Der Straßenjunge begab sich in ein abgelegenes Eck. In einem Zwischenraum rollte er sich zusammen. Alles kam ihm wie früher vor. Statt zu den Pokebällen griff er immernoch, wenn er sich ängstigte, intuitiv zu dem Dolch an seinem Gürtel. Er war von Rost überzogen und vielleicht gar schon stumpf, aber er war eine Waffe und Waffen versprachen Sicherheit. Für gewöhnlich bekam ihn niemand zu Gesicht. Hielt der Junge ihn eng an sich, jederzeit griffbereit und in der Lage sich zu wehren, fühlte er sich geborgen.
    Moder stieg ihm in die Nase und er vernahm das Trappeln kleiner Pfoten, vermutlich Rattfratz. Es waren grässliche Gerüche und Geräusche, die ihn daran erinnerten, dass er früher in den Augen der anderen ein Schädling und Parasit gewesen war. Wie die Ratten, mit denen er einige Stunden das Lager teilte, war er geächtet. Schädlinge musste man bekämpfen. Sie waren schmutzig, unrein, Schandflecke für all die schönen Illusionen der modernen Welt. Das Leben war kein Medaillon, sondern ein Prisma mit hundert Seiten. Die Rattfratz befanden sich trotz der Vielfalt auf seiner Seite und daher hatte er gelernt mit ihnen zu teilen.


    Ein Hämmern ertönte von oben und breitete sich im gesamten Raum aus. Kazuya schreckte ob des Halls und sah verstohlen zur Türe, bevor er aufstand und die Regale vorsichtig nach oben kletterte. Kisten waren besser zu meiden, sie konnten rutschen und ihn in die Tiefe mitreißen. Stattdessen waren Stahlträger sicher in der Erde verankert. In dem Metall waren kleine Kerben eingeschliffen und Löcher eingestanzt. Der Dieb wusste zwar nicht welchem Zweck sie normalerweise dienten, aber sie boten sich nahezu zum Festhalten und Hinaufhangeln an. Auf der letzten Etage angekommen, sah er einen dunklen Abgrund hinab. Alles war so dicht zugestellt, dass die engen Abstände zwischen den Regalen wie die Schluchten eines Gebirges wirkten.
    Über ihm befand sich ein Gitter. Eine Rabensilhouette marschierte dort auf und ab und schlug ungeduldig den Schnabel gegen das Gitter.
    „Pst!“, fauchte der Junge Kramurx an. „Du kommst da schon raus“, fuhr er in einem sanfteren Flüsterton fort. „Hast du die Schlüssel?“
    Kagé hielt sie gegen die rar einfallenden Lichtbündeln und schwenkte sie neckisch hin und her.
    „Gib sie her!“, wisperte Kazuya. Seine Lippen bewegten sich beinahe stumm, doch der Ärger nahm seine leise Stimme ein. „Ich hab dir versprochen, dass ich dich raushole.“
    Kramurx legte überlegend den Kopf zur Seite und ließ sie schließlich fallen. Geschickt fing sein Trainer den Bund. „Gut gemacht! Und jetzt komm zurück.“
    Da der Rabe keinen anderen Ausweg kannte und der Pfad, welcher hinter ihm lag eventuell schon versperrt war – vielleicht durch geschlossene Türen und Fenster –, ließ er sich in einen roten Energiestrahl verwandeln.


    Kazuyas Lippen umspielte ein überhebliches Lächeln. Manchmal glaubte er, dass niemand seiner Gerissenheit das Wasser reichen konnte. Vielleicht sollte er als Profidieb arbeiten, doch wäre er dann noch frei?
    Vorsichtig wagte er wieder den Abstieg, nachdem er den Schlüsselbund fest an dem Reißverschluss seiner Hüfttasche befestigt hatte. Eine Hüfttasche wirkte etwas mädchenhaft, aber dies war ihm gleich. Sie behinderte ihn am Wenigsten.
    Höhenangst war ihm fremd. Das war – ausnahmsweise – die Wahrheit.
    Seine Großeltern waren die Besitzer einer Dattelplantage gewesen und hatten ihm stets verboten auf die Bäume zu klettern. Ebenso regelmäßig hatte er sich aller Regeln widersetzt und an der Plantage seine Belustigung gefunden. Alles war solange gutgegangen, bis er von einem Griffel erschreckt und daraufhin gefallen war. Dabei hatte er sich den Arm gebrochen. Seitdem war er vorsichtig und bedacht. Sein Vater hatte gar seine Termine abgesagt, um bei seinem damals sechsjährigen Sohn zu bleiben. Damals hatte er sich wie ein Prinz gefühlt. Schließlich war sein vielbeschäftigter Vater wegen ihm zu Hause geblieben. Seine Mutter hatte es nicht geschafft alle Termine abzusagen, war aber ebenso sehr um ihn bemüht gewesen.
    Als er das erste Mal auf einem Dach wie eine Katze stolziert war, war er ebenfalls gestürzt. Er war zehn und bereits ein Jahr lang – für ein Kind die Ewigkeit – mit dem Leben auf der Straße vertraut gewesen. Was war ihm anderes übriggeblieben, als bei diesem Bruch für sich selbst zu sorgen?
    Die letzten Ladeflächen sprang er hinab und landete etwas wacklig auf den Beinen. Wie ein elektrischer Impuls fuhr ein leichter Schmerz durch seine Beine und er erstarrte für wenige Sekunden. Dann war alles wieder wie vorher.


    Kazuya hastete die dunklen, engen Korridore entlang, bis er endlich eine Türe entdeckte. In der Dunkelheit fiel ihm das Lesen noch schwerer als sonst. So entschied er sich dafür jeden Schlüssel einzeln auszuprobieren.
    Als bereits der Dritte sich nicht als der Richtige zeigte, heckte sein Verstand bereits einen Ersatzplan aus, welchen er sofort verwarf, als der Vorletzte ihm seinen Dienst erwies.
    Dieses Mal jubelte er innerlich, als er die kitschige Dekoration und die viel zu süßlichen Stofftiere wiedersah. Selbst sie bekamen von der Dunkelheit eine abweisende Maske zugewiesen.
    Kazuya eilte die Stufen hinauf und sah im jeden Stock nach der passenden Ware nach. Modische sowie sportliche Bekleidung, Spielzeug, Kosmetika, Lebensmittel und Technik. Von dem ein oder anderen konnte er etwas gebrauchen, sah aber stets zu, dass er seine Tasche nicht zu auffällig prall füllte.
    Erst als er auf der Dachterrasse angekommen war, kehrte er um und eilte die Treppen wieder hinab. Bestimmt hatte noch niemand Verdacht geschöpft, doch er wusste um die Nachtwächter Bescheid, die wie Wachhunde um das Center marschierten. Deren Aufmerksamkeit wünschte ein Dieb nicht. Der Zugang zum Lager hatte sich wohl nicht im Erdgeschoss befunden. Einerseits war das Stehlen aus dem Erdgeschoss eine Tat, welche ihre Risiken barg, da das Geschäft wegen der mannsgroßen Schaufenster gut einsehbar war, andererseits wollte er nicht ohne dem gewünschten Objekt in das Pokemoncenter zurückkehren.
    So huschte er gebückt von Regal zu Regal. Die Situation war ihm ebenso vertraut wie die Umgebung. Alles war gewöhnlich – kein Alltag mehr, nicht mehr, aber immer noch zu gewöhnlich, als dass es Herzrasen verursacht hätte.


    Als Belohnung sah er schon das rote, gelbe, grüne und blaue Flimmern in der Ferne. Unbedacht lief er zu dem Regal und nahm sich einen Moment für sich. Jetzt, da er sich seinem Ziel so nahe war, wusste er nicht mehr was das Objekt seiner Begierde gewesen war.
    Er griff in die Holzkiste vor ihm. Auf dem Stein, welcher seine Hand ausfüllte, war ein Tropfen abgezeichnet. Wollte er eines Tages, wenn Evoli einer Entwicklung würdig war, ein Aquana besitzen? Unruhig trat er von einem Fuß auf den anderen. Eher nicht. Auch der schwere, bernsteinfarbene Stein, auf den ein gezacktes Zeichen eingraviert war, half ihm nicht. Blitza sahen gut aus und waren schnell. Nichts sprach gegen eine Katze, schnell wie der Blitz und mächtig wie der Donner. Nichts, außer einem Flamara. Psiana, Folipurba, Glaziola und Aquana waren zu feminin und ein Unlichtpokemon besaß er bereits. Daher war auch das gutaussehende Nachtara nicht die beste Wahl.
    Licht erhellte den Raum für wenige Sekunden, draußen quietschten Autoreifen. Das erinnerte Kazuya daran, dass er sich bei einem Diebstahl befand und da er sich nicht vor Ort entscheiden konnte, nahm er einen Stein jeder Sorte mit sich. Vermutlich würde der Verlust am nächsten Tag nicht auffallen.


    Aus dem Geschäft zu gelangen war beinahe so leicht wie hineinzugehen. Der Dieb hastete erneut die Treppe hinauf. Seine Füße waren wohl die eines Geistes, denn kein Geräusch entkam ihnen.
    Die Büroräume, die er erreichte, waren bieder eingerichtet. Das sah er selbst noch in der Finsternis. Offenkundig wollte man die erdrückende Atmosphäre in einem Büro durch Pflanzen ausgleichen. Jedoch ähnelte jeder Schreibtisch dem anderen, nur ausgestattet mit einem Computer, einem Monitor, Papiere, Stifte und einen Drehstuhl. Alles absolut identisch. Vermutlich arbeitete hier kein Freigeist. Kazuya konnte sich nicht so recht vorstellen wie es den Angestellten erging. Vermutlich würde seine freiheitsliebende Seele in einem solchen Umfeld aufschreien.
    Nachdem sein Blick rasch über die Umgebung gehuscht war, schritt er seinem Ziel zu: Die Fenster, hinter denen ein Balkon und eine Feuerleiter lag. Sie waren nur mit einem Schlüssel zu öffnen.
    Vermutlich hatten die Erbauer dieses Kaufhauses vermutet, sie hätten jede Möglichkeit gedanklich durchgespielt. An sie verschwendete er einige, herablassende Gedanken. Nicht, wenn die Diebe fähige Pokemon besaßen, die ihnen den Schlüsselbund in die Hand legten und nicht, wenn die Diebe selbst geschickt und intelligent waren.
    Bereits der erste Schlüssel öffnete das Schloss und ließ es wie eine gewöhnliche Balkontüre aufschließen. Kazuya hielt es für verschwendete Liebesmüh seine Spuren zu verwischen, schließlich konnte ihm niemand ein Verbrechen vorweisen. Auch fand niemand einen Anhaltspunkt, dass er der Einbrecher jener Nacht gewesen war. Nur die Balkontüre schloss er wieder hinter sich, als würde er sein eigenes Heim verlassen, und kletterte seelenruhig die Feuerleiter hinab.
    Dass Arktos ihn mit einem frostigen Hauch empfing und den Wind um ihn pfiff, war beinahe eine Lobeshymne an seine Fähigkeiten.


    Nach wenigen Minuten spürte er den Asphalt unter seinen Füßen.
    Ein verdächtiger Schatten befand sich am nächsten Straßeneck, als wäre er ein Mensch, welcher auf ihn lauerte. Es war eine Silhouette, die es nicht geben hätte dürfen. Aber sie stand an diesem Eck wie ein lästiges Anhängsel, das es unbedingt zu beseitigen galt.
    Kazuya sog tief die Luft ein, schwor sich Ruhe zu bewahren, hielt Pokeball und Dolch griffbereit und fragte in die Nacht mit selbstsicherer Stimme hinein: „Wer bist du? Sag schon!“

  • Guten Tag ^^


    War mal wieder ein tolles Kapitel, man hat den Dieb bei seiner Arbeit über die Schultern geschaut.( Oder so ähnlich ^^" )
    Kazu möchte das Evoli sich entwickelt, mit Flamara hätte ich persönlich nicht gerechnet, eher mit Nachtara. Hime kommt ja in diesem Kapitel nicht so oft vor bzw. ist sozusagen eine Nebendarstellerin, zumindest bei den Pokemon. Sonst ist sie doch immer der Star. xD
    Kagé stiehlt die Schlüssel und Kazu versteckt sich im Laden, stiehlt die Sachen die er braucht und haut anschließend ab. Wieder draußen bemerkt er einen Schatten und während er fragt wer da sei, umklammert er seinen Dolch. Wer mag ihn beobachtet haben bzw. wer zur Hölle ist da ?


    Ich will jetzt unbedingt wissen, wer diese Person ist. Bin jetzt total neugierig xp
    Deine Beschreibungen waren wie immer spitze und Fehler waren auch abwesend.


    Das wars schon, im Gegensatz zu meinem letzten Kommentar ist dieser ganz schön kurz. .-.
    Hoffe trotzdem das du damit was anfangen kannst.
    Bis zum nächsten Kapitel und hauste raus.
    LG Tsubaki-kun

  • Schon ein neues Kappi. Ich werd meins heute auch on stellen ^__^

    Also den Header, den du anscheinend dann doch noch gefunden hast, finde ich, passt wirklich gut. Hast du nen Raben genommen wegen Kagé? Oder einfach weils Nacht ist? Jedenfalls passt er gut und auch der Titel ist gut ausgewählt. Auf den ersten Blick nicht viel aussagend, wenn mans gelesen hat, perfekt.


    Begeistert bin ich diesmal vorallem von deinem Cliffhanger. Bisher war nicht jedes Kapitel gleich spannend zum Ende gekommen, doch dieses hier hast du besonders gemein(im postiviven Sinn!!)beendet. So, dass man dich unbedingt an den Stuhl binden möchte, damit du schnell weiter tippst (wenn dus denn nicht schon getan hast).
    Den Einbruch an sich hast du sehr gut und schön beschrieben, auch die Pokémon sind gut mit eingebunden und besonders Hime gefällt mir immer mehr - Kagé ist nicht dein Abendessen ^^ Wie geil.
    Zwar kommt die Handlung nicht viel voran, aber dafür "erhält" Kazu ne Möglichkeit, Evoli zu entwickeln. Wenn ich es nicht schon wüsste wäre ich jetzt gespannt drauf xD aber ich freu mich, auch wenns für mich nichts Neues ist. *Stolz*


    Nun ist Kazu also in Mahagona City. Ob er den See des Zorns besucht? Den liebe ich *_* ob er dann wohl ein Garados sieht? und welche Chancen er wohl in der nächsten Arena hat? Hm....ich lasse mich überraschen.
    Ja, Fehler habe ich wieder mal keine entdeckt, sollte ich welche üersehen haben, sorry -_- is ne scheiss Ausrede, aber du weisst ja, ich hab Fieber ne -_-
    (trotzdem würd ich dir deshalb nie nicht kommentieren!)

    ich freue mich, wenns bald wieder weiter geht, mit der Handlung, bin wirklich mal neugierig wie du uns Mahagonia City "zeigen" wirst, ob Kazu einen bösen oder netten Menschen da trifft und was mit seinen ehemaligen Gefährten wohl ist. Ob er sie wiedr sieht? Ich bin gespannt ^__^


    hab dich lieb <3
    Edit: 0.ô viel zu kurz. *chrrrrr*


    18.4.16 ♥
    You and only you

    Einmal editiert, zuletzt von !Spunky! () aus folgendem Grund: zu fest erkältet für Rechtschreibung xD

  • [tabmenu]
    [tab=Tsuabki]
    Macht nichts, das Kapitel ist dafür auch ganz schön kurz ^^"
    Bin froh, dass mir endlich mal ein Cliffhänger gelungen ist. Eigentlich hab ich es nicht so mit denen. Für mich selbst sieht das immer irgendwie wie ein unfertiges Kapitel aus. x_x Dem ist genaugenommen eigentlich so. Für mich ist ein Kapitel vorbei, wenn ein gewisser "Handlungsstrang" erzählt ist. Da dem nicht so ist, bricht ein Cliffhänger das Kapitel einfach in zwei @@"
    Ich hoffe, der Einbruch wirkte realistisch. Hab ja keine Erfahrung damit lol. Konnte mir nur denken wie das vor sich geht.


    [tab=Lynn]
    Das ist kein Rabe, sondern eine Elster und denen sagt man ja nach sehr diebisch zu sein - obwohl es Raben und Krähen ja auch sind. Das Funkeln im Auge der Elster fand ich zu genial - wenn man genau hinsieht, sieht man es -,deswegen hab ich mich für dieses Bild entschieden :D Der Titel hat genau das Richtige getan, wenn er erst im Nachhinein sinnvoll wird.
    Das Kapitel an sich ist so "kurz", weil es ein Filler ist und ich darf sicher so viel verraten, dass es wichtig für die Handlung sein wird, wen er da trifft. ^^ Also ist das Kapitel schon wieder irgendwie storytragend.
    Aber wie hätte ich ohne den Einbruch beschreiben sollen, dass ihm jemand auflauert? - vor allem, da der Einbruch dabei wichtig sein wird. *schon wieder zu viel spoilert. x_x Jetzt den Mund hält =X*
    Außerdem heißt das Ganze ja Diebesgut, deshalb will ich auch Kazuya beim ein oder anderen Mal Stehlen begleiten. Der Titel der gesamten Fanfiktion muss ja noch seinen Sinn haben. ^^
    [/tabmenu]


    @beide
    danke <3