Diebesgut

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“
  • Abend Bastet x3
    Neuer Tower, neuer Kommentar der hoffentlich informativer ist als der Letzte.


    Das war echt ein toller Rückblick, man erfuhr wie Kazuya seinen ersten Pokeball erhielt. Er tut mal wieder seinen Job und was passiert? Richtig er wird erwischt aber anstatt er verhaftet wird, darf er bleiben. Die bzw. das Opfer ist ein Trainer namens Ken und ich ehrlich gesagt war mein erster Eindruck von ihm nicht gerade positiv, fand ihn sehr naiv aber beim weiterlesen wurde er mir immer sympathischer.Die Reaktion seiner Tochter konnte ich zwar nachvollziehen aber dennoch ging sie mir auf die Nerven, meine Meinung hat sich auch nach der erneuten Begegnung nicht geändert. Jedenfalls möchte er seinen ehemaligen Gastgeber besuchen und ihn mit seinen Pokemon bekannt machen. An der Tür steht aber nicht sein Retter sondern erstmal seine Tochter und diese fragt Kazuya erstmal, ob er nicht wieder was stehlen möchte. Wegen seiner guten Laune sagt er ihr das ihr Vater damals dafür sorgte, das unser lieblings Trainer sein erstes Pokemon fangen konnte und auch schon zwei Orden hatte. Ken ist stolz auf ihn und bereut nicht, ihm einen Pokeball gegeben zu haben. Kazuya geniesst sein Glück und ist glücklich, glück im Land des Paradieses.


    Der Titel und das Titelbild haben mir besonders gut gefallen, auch das Kazuyas große Liebe auftauchte war gelungen. Außerdem hast du uns die eifersüchtige Seite von ihm gezeigt als ein Mädchen mit seinem Schwarm flirtete. Ich bin jedenfalls begeistert und freue mich über das nächste Kapitel.


    Das wars von mir und hoffentlich habe ich nichts vergessen, mach weiter so und hauste raus.
    LG Tsubaki-kun

  • Es tut mir total leid Leute, dass ich nicht zum Schreiben wirklich kam. Aber keine Sorge, Ideen habe ich viele. Ich werde, versprochen, in den Ferien schreiben, wenn nicht schon davor! Die sind bald, Anfang Februar. ^^


    Destiny
    Ja seine Prinzessin erhalten!
    Danke für das Kompliment. x3
    Oh, die Szene hab ich so dazwischen reingeschrieben, dass gerade sie rührend war, überrascht mich, aber ich verstehe es auch.


    Tsubaki
    Dein Eindruck von ihm war nicht nur, dass er naiv sei, er ist es tatsächlich. Nicht nur naiv, sondern herzensgut.
    Kleine Kinder nerven doch generell, oder? x)
    Jemand, der wieder auf das Bild und den Titel eingeht. x3 Fand beide, vor allem den Song, total schön und inspirierend.

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    [align=justify]Von der Kunst zu vergessen



    „Die sind ja alle so niedlich!“, rief Ruri betört. Ihre für gewöhnlich etwas tiefere Stimme, klang plötzlich wie die jedes anderen, vor Entzückung quiekenden, Mädchens.
    „Ruri“, erwiderte Kazuya trocken. „das sind Rattfratz. Die schauen, verdammt nochmal, alle gleich aus. Ich will nicht ewig hier rumstehen. Fang eines und dann gehen wir, ja? Hand auf.“ In ihre offenen Handflächen legte er Kramurx Pokeball.
    Danach schwieg er, um wieder flacher atmen zu dürfen. Diese Verrückte hatte darauf bestanden, dass man Rattfratz am Ehesten noch bei Mülleimern finde. Natürlich hatte sie Recht behalten und war nun auf eine Ratte erpicht, die sich eben ihren Weg durch den stinkenden Biomüll bahnte.
    Selbst für einen Straßenjungen, der sich seit Jahren erfolgreich als Dieb behauptete, war dies mittlerweile zu ekelhaft.
    Und Snobilikat? Seine Partnerin hatte sich freiwillig in ihren Ball verzogen!
    „Die schauen gar nicht gleich aus! Das eine hat einen weißen Fleck am Kinn.“
    „Ich bin beeindruckt.“ Seine Stimme triefte vor Zynismus. „Könntest du dir nicht wie jedes andere Mädchen, etwas…äh…“
    „Was?“, erwiderte sie beleidigt. „Sowas hässliches wie Piepi?“
    „Zumindest keines aus dem Müll. Da kannst‘e ja gleich ein Sleima fangen.“
    Ruri stieß ihn spöttisch an. „Kaum ein Dach über‘n Kopf, wirst du zu einer männlichen Tussi?“
    Daraufhin knurrte ihr Begleiter warnend. „Ich kann dir Kagé auch wieder wegnehmen!“
    „Passt schon.“ Sie verdrehte die Augen. „Wenn du willst, bad ich es nachher.“ Damit erklärte sie das Gespräch für beendet und Kazuya wusste wieder weshalb Frauen zu anstrengend für ihn waren. Dennoch mochte er Ruri, auch wenn er sich nicht dazu überwinden konnte, sich in sie zu verlieben, wie bei jedem Mädchen.
    Endlich! Sie warf den Ball vor sich und kurz darauf erschien der Rabe. Selten durchflutete Licht die von Schatten überzogene Seitengasse. Tat es dies einmal, sahen die Pokemon alarmiert auf. Bloß das unvorsichtige Jungtier, auf das Ruri ihr Auge geworfen hatte, übte sich nicht in Vorsicht und Misstrauen.
    Für ihren ersten Fang war Ruri erstaunlich ruhig, sogar etwas zu ruhig. Ihr Begleiter ahnte, dass es in ihrer Brust tobte. Mit einer lockeren Handbewegung zeigte sie auf das gewünschte Rattfratz und hielt es nicht einmal für nötig Befehle zu erteilen.
    Schließlich flatterte Kramurx auch von alleine davon, um ihrem Wunsch nachzukommen – ausnahmsweise, da Kazuya ihm einen Leckerbissen versprochen hatte. Wie ein Rammbock erfasste er die Ratte und stieß sie gegen eine Hausmauer. Vermutlich wurde sie sich gerade eben ihres Schicksals bewusst, als sie an ihr schlaff herabsank.
    „Schon fertig?“, erkundigte sich Ruri verblüfft, welche daraufhin mit den Schultern zuckte und den Ball ganz ohne Anmut oder Grazie von sich warf.
    Eigentlich wollte Kazuya sie verspotten, aber dann dachte er daran, dass sein erster Versuch ihn ebenfalls beschämt hatte.
    „Schon fertig? Was erwartest du, wenn mein anbetungswürdiger Kagé gegen irgendein Babyrattfratz kämpft?“
    Mit ausgestrecktem Arm wartete er darauf, dass Kramurx zu ihm zurückfand. Wie erwartet krallte der Rabe spitzgefeilten, gebogenen Krallen in den dicken Stoff seiner Jacke und ließ sich loben.
    Ruri neben ihm jubelte, als der sirrende Ball endlich schwieg und stillstand. „Ich brauch einen Spitznamen.“ Sie berührte Kazuyas Arm und sah ihn auffordernd an.
    „Ratusmül?“
    Ihre Augen wurden groß. „War das deine Sprache? Also deine Muttersprache?“
    „Nein“, entgegnete er blasiert. „Das war die Abkürzung für ‚Ratte aus dem Müll‘.“ Er schluckte alle Worte hinab, die ihm noch auf der Zunge wie schweres Blei lagen. Alles hätte er erwartet, aber nicht, dass sie jenes eigenartige Wort für ein Vokabel aus der wunderschönen Sprache seiner Eltern hielt.
    „Sinan, du Arschloch!“ Noch rechtzeitig entzog er ihr seinen Fuß, bevor sie aus Wut darauf stampfen konnte. Sein kehliges Lachen ließ in ihr die Wut wallen, das wusste er.
    Egal. Es bereitete schließlich Freude sie zu ärgern und ein wenig drückte er ihr seine Zuneigung auf diese Art und Weise aus.


    „Du kannst mich auch Kazu nennen.“
    „Warum?“
    Sie beide wurden schlagartig ernst, denn etwas lag zwischen ihnen, das sie nicht benennen konnten.
    „Weil Sinan mein Zweitname ist. Kazuya mein Erstname. Meistens erfahren den Namen andere nicht.“
    Ruri öffnete den Mund, um etwas zu sagen, schloss ihn aber wieder unverrichteter Dinge. Dann schluckte sie und probierte es erneut mit dünner Stimme. „Ich hab dir auch was verschwiegen. Wir sollten wirklich nicht so bald nach Dukatia.“
    Die Enttäuschung lag wie ein bitteres Kraut auf seiner Zunge. „Was?“, fragte er schroff. Sollte er schon wieder enttäuscht worden sein? Seine Begleiterin zögert, als hüte sie ein dunkles Geheimnis.
    „Weißt du, ich wusste nicht wie ich alleine auf der Straße überleben sollte. Dann waren da diese Typen von der Diebesbande da und haben mir versprochen, dass sie sich um mich kümmern würden.“
    „Wie heißen die?“ Kazuya packte Ruris Handgelenk und sah sie eindringlich an.
    Ruri schüttelte entschuldigend den Kopf. „Nachdem ich gelernt habe zu stehlen, sagten sie zu mir, ich könnte ja ... etwas für sie tun. Es ging da auch um einen Diebstahl. Und dann schickten sie mich los. Dann würd ich auch ein Pokemon kriegen, aber ich hab gecheckt, was da läuft. Deswegen bin ich abgehauen. Ich glaube, es ist besser, wenn wir die Sache vergessen. Ich geh auch nicht zu ihnen zurück.“
    „Ich hab dich etwas gefragt, verdammt!“, fauchte Kazuya. Eine Ahnung wurde in ihm wach, welche besser weitergeschlafen hätte.
    „Rocket“, flüsterte sie. „Ich weiß, dass dir das nicht gefällt. Niemanden gefällt das. Aber ich gehe nicht…“
    „Halt die Klappe!“ Rocket, Crypto. Was machte das schon für einen Unterschied? Sie alle waren kaltblütige Mörder.
    Kazuya erstarrte. Da hörte er die Schüsse wieder, sah seine Eltern in der Blutlache liegen. Tot. Als Kind hatte er noch geglaubt, verstorbene Menschen schliefen für eine sehr lange Zeit und wachten auf, wenn niemand hinsah. Nach diesem Trauma hatte er schnell die harten Regeln des Lebens verstanden. „Verpiss dich!“
    Ruris Blick glitt schuldbewusst zu Boden. „Ich…“
    „Du kotzt mich so an. Ich will dich nie wieder sehen!“ Tatsächlich, wenn er sie ansah, wurde ihm plötzlich übel. Sie erschien ihm wie ein Monster. Noch hatte sie vermutlich niemanden ermordet, aber bald würde auch sie nicht besser sein, als all die anderen Mitglieder dieser…Mafia. Das Team Rocket galt als zerschlagen, doch wer wusste schon, welche Machenschaften im Hintergrund liefen?
    Kazuya stieß sie von sich und hatte es eilig wegzukommen. Nun würde er tatsächlich nach Ebenholz weiterziehen, auch wenn er nicht den Hauch einer Chance gegen Ibuki, ansässige Drachenarenaleiterin, hatte. Irgendwann würde er Dukatia aufsuchen müssen. Später. Jetzt wollte er den größtmöglichen Abstand zwischen sich, Ruri und alles, was ihn an sie erinnern konnte, bringen.
    Ruri folgte ihm, das war ihm bewusst. Nicht umsehen! Kein einziges Mal sah er zurück, um der Stadt noch einen Anblick zu würdigen. Bald schon hatte er die Außenbezirke erreicht, rastete kurz und hielt auf den berühmt-berüchtigten Eispfad zu. Er brauchte sie nicht und hatte sie nie gebraucht!


    „Warte!“, ertönte ihre Stimme aus weiter Ferne. Zwischen ihnen lag der willkommene Schneesturm, der sie verschluckte. Genauso gut, sagte er sich, könnte sie seiner Erinnerung entspringen und er wusste es dennoch besser, denn Ruri war hartnäckig.
    Kazuya biss sich nur auf die Unterlippe, schüttelte jeden verlockenden Gedanken der Schwäche ab, der ihm zuflüsterte, dass Ruri eine Chance verdient hätte, und stapfte trotzig durch den Schnee.
    Der Schnee peitschte ihm beinahe senkrecht entgegen und ließ seine Glieder gefrieren. So spürte er seine Beine nicht mehr, die ihn tapfer durch den Sturm trugen.
    Rings um ihn stachen vereiste Bergmassive in die Höhe. Warum hatte er nicht geahnt, dass der Eispfad einen Pass bezeichnete und keine Höhle. Die Bewohner der Umgebung priesen sie als eine solche an.
    „Du sollst warten, Sinan!“
    Kurz hielt er inne, allerdings nicht ihretwegen, und legte den Kopf in den Nacken. Die Massive verloren sich in der Höhe, irgendwo über ihm. Beinahe schienen sie den Himmel mit ihren spitzen Fingern zu berühren. Dabei drängten sie sich so nahe einander, als wollten sie sich gegenseitig vor der klirrenden Kälte wärmen. Vor ihm erschien bloß ein einziger Pfad, welcher beschritten werden konnte.
    „Kazu!“, rief Ruri, bereits etwas näher gekommen. Sein Spitzname aus dem Mund einer Verräterin klang wie Hohn.
    „Verpiss dich!“, schrie er ihrer Silhouette entgegen. „Ich hab dir gesagt, dass ich dich nie wieder sehen will.“
    Er befreite Flamara aus seinem Ball und drückte den warmen Leib des Flammenkaters an sich. Dieser kuschelte sich in den flauschigen Schal seines Trainers.
    Vor ihm schienen sich die Eiswände, welche sogar sein Bild seltsam verzerrt spiegelten, sobald er nahe genug an sie herangetreten war, zu öffnen und ihn höflich den Weg nach Ebenholz zu weisen. Es war ihm, als schließen sie sich hinter ihm und obwohl sie dies aus logischen Gründen niemals getan hätten, hoffte ein Teil in ihm doch darauf.
    Verräter hielt man sich am besten vom Leib. Deshalb musste der Abstand zwischen ihnen soweit wie möglich sein, damit die Wut aus seinem Bauch langsam abflauen konnte.
    Eisern versuchte er sich auf etwas anderes zu konzentrieren. Einige Zeit lang sah er seinen und Flamaras Atemwölkchen zu, wie sie sich rasch mit der kalten Luft verbanden. Der Schal hatte sich schon längst mit der Feuchtigkeit seines Atems angesogen und bot ihm keinen Schutz mehr.
    Kazuya wusste aus Erzählungen, welche sich hoffentlich als genauer erwiesen als die anderen, dass man den Pfad nach Ebenholz in wenigen Stunden hinter sich lassen konnte. Deswegen schwächte er seinen Schritt nicht ab und teilte seine Kräfte nicht ein. Irgendwann schien die schlimmste Erhebung abgeflacht zu sein und seine müden Beine zur Ruhe kommen. Nachdem er sein Zeitgefühl verloren hatte, rieselte der Schnee wieder waagrecht und peitschte ihm nicht entgegen. Da wurde auch die Umgebung wieder wirtlicher und der Hang senkte sich. Die Massive um ihn schwanden und ließen nur mehr schwach mit Schnee gezuckerten Hügeln und Wäldern das Land einnehmen.
    Unter einem Baum, welcher seine Gabelungen weit von sich streckte, entschied er sich zu rasten. Jeder Zweig strahlte in einem reinen Weiß und erschien so fragil. Kazuya versichterte sich, dass die Äste stark genug waren, um die erdrückend schwere Schneeschicht zu halten. In der Ferne knacksten immer wieder Äste, die sie nicht länger tragen konnten. Die fallenden Schneehaufen erzeugten ein dumpfes Geräusch. Aber dieser Baum erschien ihm kräftiger und daher wischte er den Schnee zur Seite und lehnte sich an den Baum.
    Kazuya spürte seine Beine nicht mehr, ein Zeichen von Unterkühlung. Er hatte Flamara bei sich. Das musste seinem Körper genügen. Schon längst hätte er seinem Körper Beachtung schenken müssen, doch erst jetzt, da er Ruri verloren hatte, ebbte die Wut ein wenig und stieg schon bald wieder an.
    Vielleicht sollte er nie wieder einem Menschen vertrauen. Er wurde doch nur enttäuscht. Für menschliche Gesellschaft schien er nicht geschaffen worden zu sein, obwohl er sich so sehr über eine gute Freundin hätte. Auch über die Jugendlichen, die er zurücklassen hatte müssen, um sein eigenes Leben aufzubauen, dachte er nach. Und auch bei den Zwillingen waren seine Gedanken. Sie telefonierten oft miteinander und waren gute Bekannte geworden. Wie lange es wohl dauern würde, bis sie ihn hintergingen!?
    Anfangs fühlte es sich immer gut an, wenn man zu einer Clique gehörte und dann verrieten sie einen. Entweder alle oder einzelne Personen.
    Ob Ruri wohl umgekehrt war und ihn nicht weiterhin belästigen würde? Steckte sie im Eispfad fest und war zu keinem weiteren Schritt mehr in der Lage? Das ist mir egal, sagte sich Kazuya. Diese Worte musste er dutzende Male wiederholen, bis sie langsam zu seinem schlechten Gewissen durchgedrungen waren. Verräterinnen hatten schließlich auch kein Gewissen. Weshalb musste er eines für solche abscheulichen Menschen besitzen? Sie hat es auch geschafft, sagte eine andere, beruhigende Stimme.
    „Flama, Flama.“ Kokóro schnurrte beruhigend und stieß ihn mit seinem Köpfchen an. Er legte seine Pfote auf seine Brust und stieß ihn leicht an. Seine Wärme strahlte ab, aber das Innerste seines Trainers spürte es nicht. Nur die Hülle erfreute sich daran.
    Kazuya zwang sich zu einem Lächeln und streichelte halbherzig über seinen Kopf.
    Da ließ Flamara die Ohren sinken, kuschelte sich ergeben an ihn und sank ihnen einen leichten Dämmerschlaf. Solange er ein Feuerpokemon war, welcher sich an seinen Trainer schmiegte, brauchten sie beide den kalten Tod nicht zu befürchten.


    Verdächtige Schritte rissen ihn aus seinem Dämmerschlaf. Sie waren weder schwer noch unbedacht. Pfoten verursachten sie. Pfoten, die sich darum bemühten im hohen Schnee jedes Geräusch zu tilgen. Und sie näherten sich ihm aus der Richtung, aus der sie gekommen waren.
    Flamara befreite sich aus Kazuyas Umarmung und sträubte sein Fell.
    „Was ist?“, fragte dieser etwas barsch, richtete sich jedoch auf und sah dem Punkt entgegen, den sein Pokemon fixierte.
    Kazuya schloss seine Augen um besser hören zu können. Da das fremde Pokemon nun auf dem Waldboden lief, welcher wie die Bäume bloß gezuckert war, und der Schneesturm nicht mehr tobte, schien auch der Mensch die Schritte zu vernehmen. Niemals hatte sein Trainer daran geglaubt, dass Kokóro Gehirnspinster nachjagte. Erstaunlich wie gut dessen Sinne ausgeprägt waren! Beinahe so, als wäre er einer von ihnen.
    Als er genug gehört hatte, öffnete er seine Augen wieder. „Halt deinen Flammenwurf bereit.“
    Erst sträubte sich Flamara innerlich das fremde Wesen anzugreifen und er spürte wie Kazuya seine sanftmütige Seele immer wieder stieß, wohl in der Absicht, dass sie eines schönen Tages abgehärtet sein möge. Immer wieder hielt er auch seinen Flammenwurf bereit, so wie es ihm befohlen worden war. Schließlich war er für ihn mittlerweile nicht nur Dilaras Sohn, sondern ein lieber Junge hinter einer harten, stachligen Schale und deswegen sammelte sich gehorsam eine Feuerbrunst in seinem Rachen.
    Die Schritte! Sie entsprangen dem Gebüsch. Ungerne aber doch, entfesselte Flamara seinen Feueratem. Der Schnee unter ihm verwandelte sich in einen glitschigen Wasserfilm und alles, woran der brühende Odem vorbeizischte, schmolz, als hätte die Frühlingssonne bereits ihr Werk getan. Auch die kalten Zweige des Gebüsches zischten entsetzt darüber so unsanft aus ihrem Schlaf gerissen worden zu sein.
    Nur das Pokemon, das sie verfolgt hatte, zeigte sich unberührt. Es sprang elegant in die Lüfte und zeigte sich als Schatten über ihnen. Seine Statur war katzenartig schmal und auch nicht sonderlich groß. Die Schatten gaben das Wesen schon bald frei und dennoch verlor sein Fell nicht die Farbe der Dunkelheit, als hafteten die Schatten wie Kletten an ihm. Das schwarze Wiesel brachte seinen Körper in Angriffsstellung. „Sniiebel“, knurrte es. „Sni, Sniebel!“ Eine einzelne, rosafarbene Feder zierte sein rechtes Ohr und auch sein Schweif bestand aus drei gespreizten Federn. Auf seiner Stirn prangte ein Diamant. So etwas hatte Flamara schon bei seiner Teamkameradin Snobilikat bereits gesehen.
    „Flam! Flam-Marrra!“ Kazuya und Kokóro hatten den Herrn dieses Territoriums nichts Böses gewollt!
    „Das will ich!“ Der Trainer zückte einen leeren Pokeball. „Damit haben wir gute Karten gegen Ibuki! Flammenwurf, Kokó!“
    Sollte dies sein neuer Teamkamerad werden? Kokóro fügte sich, wusste schließlich, dass es nicht an ihm war zu entscheiden, welches Pokemon Kazuya fing.
    Sniebel warf der Feuerbrunst einen eisigen Handkuss zu, woraufhin sich die Elemente vermengten und trübe Nebelschwaden erschufen. Das flinke und gerissene Wiesel stürmte aus ihnen mit erhobenen Krallen hervor. Im Vergleich zu seinem schlanken Leib waren sie in einem bizarren Maß überdimensional groß.
    „Ausweichen und Ruckzuckhieb mit Feuerzahn!“
    Flamara wandte sich grazil aus dem Angriffsfeld des Konkurrenten und tat wie ihm befohlen worden war. Seine Beine beschleunigten rasch und aus seinem Maul wuchsen lange Fangzähne. Um sie wirbelten wilde Feuerfunken, die es nicht erwarten konnten, sich in das Fleisch der Beute zu bohren. Kokóro war anderer Meinung, kam jedoch ohne über die erhaltenen Befehle nachzudenken, den Wünschen seines Trainers nach.
    Flamara unterdrückte so wie immer das Mitleid in ihm, wenn er seinen Gegner überraschte und verletzte.
    Sniebel schrie nicht wie alle anderen vor Schmerz und Pein. Viel lieber biss es die Zähne zusammen und funkelte ihn zornig an.
    „Flammenwurf gleich drauf!“ Die Stimme seines Trainers mutete Kokó aggressiv an. Wollte er sich in einem Kampf abreagieren? Glaubte er, das Adrenalin in seinen Adern half ihm über Enttäuschung hinweg? Hinter der aggressiven Fassade sah er unendliche Traurigkeit.
    Kazuya biss sich auf die Unterlippe und grub die Nägel schmerzhaft in seine Handflächen. Irgendetwas musste als Ventil für die brausende Wut in ihm herhalten. Selbst der Rhythmus und der Takt des Kampfes waren ihm gleich. Einfach zuzuschlagen genügte in diesen einem Kampf. Aus Trotz dem Schicksal gegenüber, würde er sich beweisen, dieses Pokemon fangen und dann Ibuki besiegen!
    Die Pokemon stoben auseinander.
    „Nochmal Flammenwurf!“ Vermutlich hätte er strategisch kämpfen sollen. So viele Möglichkeiten boten sich ihm. Aber ihm war nicht nach Defensivität oder Strategie.
    Sniebels kraftvolle Beine stießen ihn in die Höhe, den glühenden Atem unter sich vergessend. In der Luft drehte der Wiesel, zeigte stolz seine spitzen Krallen her, fixierte boshaft Kazuya und ließ sich fallen.
    Panik stieg in ihm auf. Mit einem Pokemon wollte er sich nicht von Angesicht zu Angesicht anlegen. Schon immer hatte er diese Kämpfe verloren. Akio hatte sein Leben gelassen, als das junge Paar die Hundemon erzürnt hatte.
    „Ruckzuckhieb, schnell. Hol es wieder auf die Erde zurück.“
    Auch Flamara verschloss seine Augen nicht vor der Not und entschloss sich seinen Gegner in die Knie zu zwingen. Es war besser, Sniebel verletzt zu wissen, als seinen Trainer.
    Zittrig stellte er fest, dass er zu langsam gewesen war. Seine Pfoten berührten den Boden wieder, ohne das Wiesel berührt zu haben.
    Geschickt wich Kazuya den Hieben und Stichen des Pokemon aus. Ein, zwei Mal konnte es gutgehen. Aber nicht für lange. Deshalb schüttelte Flamara die Müdigkeit aus seinen Muskeln und richtete sich wieder auf.
    Das Wiesel hielt seine Krallen wie eine Kreuzschere und beugte seine Knie, um abzuspringen und Unheil über den Menschen zu bringen.
    Nein nicht! Aus dieser Position konnte Flamara keinen Flammenwurf benutzen. Womöglich traf er Kazuya. Aber den Klauen des grausamen Pokemon konnte er ihn auch nicht aussetzen. Gleich wie er sich entschied, es konnte sich als falsch und verheerend erweisen. „Flamarraa!“, schrie er dem Wiesel entgegen und bat seinem Schrecken Einhalt zu gebieten. Die Antwort stellte Spott und Hohn dar.
    Wieder hörte Kokóro Schritte. Sie waren etwas unbeholfen, rasten aber schnell auf sie zu. In der Luft lag jedoch kein Geruch eines weiteren Sniebels.
    Aus dem Hinterhalt heraus, sprang eine kleine Ratte, die das Wiesel in die Seite stieß. Bestimmt war dies nicht schmerzhaft gewesen, aber die Aktion lenkte es ab.
    Kazuya taumelte zurück und in seiner Mimik spiegelte sich eine Mischung aus Abneigung und Dankbarkeit. „Flammenwurf Kokó, auf was wartest du?“, knurrte er.
    Züngelndes Feuer erfasste das Eispokemon, hatte seine Schwäche aufgedeckt, und stieß es gegen einen Baum, an dem es kraftlos herabsank.
    Trotz allem, wollte sein Trainer dieses Pokemon besitzen. Flamara entschied sich seine Entscheidungen nicht zu hinterfragen. Kazuya warf einen gelb-weißen Ball von sich und wartete. Mittlerweile konnte er mit der Anspannung umgehen, die an seinen Nerven zerrte, wenn der Ball scheinbar ewig wackelte und summte. Irgendwann stand er still. Ob er Freude empfand, wusste er nicht, aber eine Bestätigung seines Tuns. Bedächtig, mit dem Gedanken daran Ibuki zu besiegen und im Wissen schon ein wildes Pokemon gezähmt haben, hob er den Ball auf und fügte ihn der Reihe an seinem Gürtel hinzu. Einen Spitznamen würde er sich ausdenken, wenn sein Kopf wieder klar war.


    „Sinan.“ Schüchtern trat Ruri hervor und nahm Rattfratz auf den Arm. Ihre Lippen waren bläulich angelaufen, ihre Haut blass wie die einer Toten. Sie hatte sich auch ohne den Luxus eines Feuerpokemon durch den Pass gewagt.
    „Ich bin dir nachgelaufen. Im Schneesturm. Ich hab nichtmal gewusst, ob ich es bis ans andere Ende schaffe.“ Sie hielt kurz inne, hustete, schüttelte sich und fuhr fort. „Mein Rattfratz hat Sniebel abgelenkt. Du bist es mir schuldig, dass du mit mir redest.“ Sie rang sich zu einem Lächeln hindurch. „Eine Dame lässt man nicht alleine durch einen Schneesturm spazieren, oder?“
    „Du bist keine Dame“, erwiderte Kazuya trocken. „Du bist ein Straßenmädchen und ein verdammtes Rocket-Mitglied!“
    „Stimmt. Damen sind verheult und schwach. Ich bin das nicht. Aber…“ Wieder schüttelte sie den Kopf. „ich bin auch kein Rocket-Mitglied, ob du’s nun glaubst oder nicht. Ich hab nicht vor, jemals zurückzugehen. Ich war naiv. Damals hab ich noch geglaubt, dass sie wirklich nur Diebe sind. Jetzt ekeln sie mich auch an. Jetzt weiß ich, was sie damals alles angestellt haben. Aber warum hast du so reagiert?“
    „Eine Antwort bin ich dir also auch noch schuldig?“
    Flamara senkte die Ohren. Eine solch schöne Stimme – natürlich hatte er diese, schließlich war er Dilaras Sohn und sie sang wie ein Engel noch heute in seinen Erinnerungen – war nicht dafür bestimmt gehässig zu sprechen.
    Kazuya schnaubte und antwortete: „Weil das Mörder sind. Feige, gewissenslose Mörder. Es ist egal, wie sie heißen. Ob Crypto oder Rocket. Sie sind alle gleich!“
    „Crypto macht gerade Orre unsicher, oder? Sie sind dabei Phenac zu zerstören.“ Ruri wippte mit den Füßen. „Ich versteh schon, warum du so wütend bist.“
    „Und sie sind Mörder“, wiederholte er mit Nachdruck. Nun zitterte seine Stimme. Alles, was zu sagen war, musste seinen Mund verlassen. Dann ginge es ihm vielleicht besser, wenigstens etwas. „Vor meinen Eltern haben sie auch keinen Halt gemacht.“
    „Ich bin keine Mörderin, Sinan.“
    „Ich weiß, dass du noch keine Mörderin bist. Du nennst mich noch immer Sinan?“
    „Weil ich dich so kennengelernt habe.“ Vorsichtig, darauf bedacht, dass er sich nicht wieder umdrehte und ging, schritt sie auf ihn zu und nahm seine Hände in die ihre. Er wehrte sich halbherzig gegen ihre Berührungen. „Ich wäre auch nie eine geworden.“
    Wusste sie, dass in seinem Inneren ein wahrer Sturm tobte, den sie beide am Ehesten noch mit dem Schneesturm des Eispfades vergleichen konnten? Vermutlich. Ich bin ausgestiegen. Spricht das nicht für mich?, sagte ihre Stimme in seinen Gedanken, wiederholte die Worte immer wieder, bis er sie glauben konnte.
    „Wenn du mich noch einmal enttäuscht, will ich dich echt nie wieder sehen.“
    „Ich weiß“, antwortete sie. „Das würde ich auch nicht wollen.“
    Er umarmte sie. Vielleicht war er doch für menschliche Nähe geschaffen? Vielleicht war es doch sinnvoll, manches Mal zu vergeben? Vielleicht war es richtig einer Freundin eine einzige Chance zu lassen. Allein zu sein, war schlimmer als jeder Treuebruch, den die Verräterin bereute. Wenn er vergab, dann gab er der Vergangenheit keine Chance seine Zukunft zu bestimmen. Aber richtig vertrauen wollte er ihr ebenfalls noch nicht.
    Ruri schloss die Augen und genoss den kurzen Himmel auf Erden.

  • Hallöchen Bastet =3
    Ich muss sagen wiedermal ein sehr sehr schönes Kapitel. Du hast wie immer die Gefühle echt super beschrieben und diesmal, wie du schon sagtest =D, die Story ein gutes Stück vorangetrieben. Ich fand den Inhalt mal wieder klasse. XD Ich fand echt witzig wo Ruri am Anfang meinte, das die nicht alle gleich Aussahen, sondern das eine einen weißen Fleck am kinn habe. XD Kazus Antwort war genial. Super gemacht. Das Kazu Ruri dann doch noch seinen richtigen Namen genannt hat fand ich echt toll. Und auf die Idee das Ruri Team Rocket Mitglied war muss man erst mal kommen. Und dann war Kazuyas "Wutausbruch" sehr gut rübergebracht. Diese Stellen hast du wirklich schön spannend gemacht. Der Eispfad war ja jetzt nicht so toll gemacht/beschrieben/whatever. Aber ich glaube auch nicht das der jetzt soooo wichtig war, von daher. =3 Ganz ehrlich? Ich liebe die länge deiner Kapis. Da hat man dann einfach so eine tolle länge, wo man sich gut reinlesen kann. Mir persönlichb hat die Umgebung sehr gefehlt, aber das ist jetzt nicht sooo schlimm. Tja, und dann rettet Ruri Kazu am ende mit ihrem Rattfratz. Ne echt gute Idee. Deine Kapis bringen immer wieder überraschungen und das find ich echt supi. =3 Na dann würd ich mal sagen bis zum nächsten Kapi. =D
    Lg
    ~Akari~

  • Hiho


    So dann will ich mal meinen Senf dazu geben.
    Ja wie immer ein sehr schönes Kapi. Die Länge könnte man gut in nem Buch benutzen.
    Es war wieder ein schöne Kapi, es hat viel Spass gemacht es zu lesen, du bringst die Gefühle der Personen und Pokemon sehr gut rüber.
    Das mit dem Eispfad fand ich auch nicht schlecht, da ich glaube das Kazu in so einer situation auch nicht sonderlich auf die Umgebung achtet.
    Aber das Ruri ein "ex" TR Mitglied ist, das hat mich überrascht. Ich dachte zwar schon an so was, habe aber doch gedacht das du hier ein einheitliches Feindbild nimmst.
    Kazus Reaktion ist ja zu verstehen, wen einem ein guter Freund sagt das er einen belogen hat, und das er zu den schlimmsten Verbrechern des Landes gehört würde wohl jeder ausrasten.
    Bei dem Sturm habe ich mir sogar ein kleinbisschen Sorgen gemacht das Ruri draufgehen könnte, aber das würde ihrgentwie nicht passen.
    Ich fands sehr schön das Kazu Ruri seinen ersten Namen gesagt hat, und das sie am ende doch wieder zusammen weiter reisen. Es hätte einfach was gefehlt wen Ruri nicht mehr dabei gewesen wäre, sie ist jetzt ja schon ne ganze weile dabei. Und man hat sich ja an sie gewöhnt.
    Aber ich glaube das können nur Wei.... ich meine Frauen, bei solchen Ratten Unterschiede feststellen, aber der Spitzname den Kazu sich ausgedacht hat wa ja mal zum brüllen ^^.
    Die letzte Zeile lies mich schmunzeln.


    So das was dann wieder von mir, wieder mal danke für das schöne Kapi, und ich freue mich schon auf das nächste^^.


    MfG Yellow1992


  • @Akari
    Hallo Akari, danke für die Kritik. <3 Ja, ich weiß. Jetzt hast du meine Schwäche total aufgedeckt. lol. Die Umgebung liegt mir total nicht. Andererseits mag ich es auch nicht, wenn ich Bücher lese und der Autor beschreibt mir fünf Seiten wie die Landschaft aussieht. ^^"
    Aber ich werde mich versuchen zu verbessern. ^^ Daher setz ich mich nochmal dran. Ich weiß schon wo ich hier und da einige Sätze/Beschreibungen einbringen kann.


    Der Humor am Anfang: Das Kapitel war so ernst, da hab ich mich entschieden, am Anfang eine lockere Atmosphäre zu erzeugen und sie beide zum Rumalbern bringen, so als Bindungsverstärker lol.


    Danke ansonsten für die Komplimente ^^


    Yellow1992
    Zu den Rattfratz: Kazu wird auch seine Híme unter tausenden Snobilikats wiederkennen.:D Aber nun gut, die kennt er schon lange und sie ist ihm vertraut. Ansonsten: Mädchen achten halt auf Details, auch bei Ratusmül Ratten aus dem Müll. XD


    Stimmt auch wieder, dass er nicht sonderlich auf die Umgebung achtet, wenn er zornig durch den Schnee stapft. Allerdings werd ich trotzdem versuchen etwas genauer zu beschreiben. Mein Hauptaugenmerk liegt ja auf den Wald, den ich gerade etwas umschreibe...


    Einheitliche Feindbilder liegen mir nicht richtig. Ich mag diese Gut - Böse - Unterteilung nicht. Die meisten Mitglieder bei Team Rocket sind bei mir verzweifelte Jugendliche. Auch in den Spielen kann man das bei manchen "Rüpeln" ein wenig rauslesen XD Die schließen sich nicht an, weil sie bitterböse sind, sondern weil ihnen ein Dach über'n Kopf und warmes Essen versprochen wird.
    In den Köpfen der Menschen herrscht aber natürlich das Bild: Rocket -> böse. Aber Kazu sollte es eig. besser wissen und vielleicht, verzeiht er ihr deshalb ein wenig schnell, für seine Verhältnisse zumindest. Schließlich haben die Menschen auch im Kopf: Dieb -> böse, Straßenjunge -> Abschaum.

  • Yay, mal wieder ein neues Kapitel. x3


    Inhalt
    Die Einleitungsszene ist... genial. xD Ich habe selten mich so weggelacht. Rausmüll. XD Kazu ist echt etwas unverschämt. x) Aber irgendwie hab ich die Szene vermisst, in der Snobilikat Rattfratz fressen will. Oder vielleicht kommt es noch? Wäre bestimmt episch. XD
    Von Ruri finde ich es aber sehr ehrlich, dass sie Kazu die Wahrheit sagt, auch seine Reaktion ist verständlich. Schließlich hat er dank einer Verbrecherorganisation seine Familie verloren... Dennoch finde ich schön, dass Kazu ihr soweit vertraut und ihr seinen richtigen Namen sagt. Immerhin ist der Name "Sinan" eher sein Deckname für Fremde.
    Was ich etwas komisch fand... Legt sich Kazu auf dem Boden und Flamara wärmt ihn dann? Das hab ich nicht so ganz begriffen, weil du es auch nicht erwähnst (oder doch?!)
    Wie bereits in MSN gesagt: ich dachte wirklich, dass Kazu nach Ibuki Sniebel fängt... xD Aber kay, doof ist er auch nicht. x) Fände gut, wenn sich Sniebel gegen ihn sträubt und er deswegen verliert. Und huh, ich kann mir Ibukis fiese Kommentare schon vorstellen. lol Hoffe du wirst sie richtig schön bitchig machen! >D In Wirklichkeit ist sie eine derartige hinterhältige Schlange. Weißt ja warum. *auf JnD deut* XD
    Das Ende find ich aber schön, auch wenn ich es etwas zu rasch finde, auch die Tatsache, dass er sie so schnell verzeiht. Immerhin ist Kazu vom Charakter recht misstrauisch und auch wegen seiner Vergangenheit vorsichtig. Würde vielleicht irgendwann noch einbauen, dass er ihr noch immer nicht so recht glaubt. Wäre passender, als ihr sofort wieder unendliches Vertrauen zu schenken.


    Unklares (xD)


    So, dann schließe ich hier mal. Weiß nicht mehr, was ich schreiben soll. D:


    Gruß,
    Aki~

  • Hallo Bastet,


    so dann schreib mal einen hilfreichen Kommentar zu deinen Worten. Als erstens der Header passt hervorragend zum Kapitel, genau wie die Überschrift. Sie spiegelt genau den Inhalt den Kapitels wider.


    Wie alle anderen, fand ich auch die Einleitungszene großartig. Der Spitzname für die Ratte, fand ich zum Schießen. Ich finde man konnte richtig sein Lächeln mit den Worten sehen. Klingt albern, aber es war so. Ruri hatte schon recht, dass man diese Nagemonsterchen am besten in ihrer gewohnten Umgebung findet. In der Stadt ist dies leider der Müll. Bin schon gespannt, wie sie das Tierchen nennt. Die Stimmung der beiden kam so richtig locker und freundschaftlich rüber.
    Ich finde es ist ein großer Vertrauensbeweis, als er ihr seinen ersten Namen nennt. Hoffentlich weiß sie das zu schätzen. Sie scheint ihm auch genug zu vertrauen um ihm ein Teil ihrer Vergangenheit anzuvertrauen. Ich versteh völlig, dass er entsetzt war, als er die von ihr erfahren hat.


    Zum Glück hatte er die süße Flammenkatze als natürliche Wärmequelle gehabt, als er den Eispfad betrat. Du hast sein leiden, sein schmerz sehr gut beschrieben. Ich bezweifle noch ein wenig, dass er Ibuki besiegen kann, trotz Sniebels Hilfe. Sie ist immerhin die stärkste Arenaleiterin. Aber ich werde sehen was du daraus machst. Sniebel allein passt zu ihm. Koko hat sich sehr gut beim Kampf geschlagen. Süß fand ich auch dass Ruri ihm nur begleitet von dem Rattfratz ihm nicht nur gefolgt, sondern ihm bein fangen auch geholfen hatte. Sie hat sehr viel Glück gehabt, nicht zu erfrieren. Schön dass sich beide wieder vertragen.


    Ich bin schon ganz hibbelig, was als nächstes passiert


    lg Destiny

  • Guten Abend ^__^
    Auch ich habe es endlich geschafft, darf ich jetzt stolz auf mich sein?
    Du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr ich mich auf ein neues Kapitel gefreut habe. Und ich musste erstmal nachschauen wer überhaupt Ibuki ist und dabei festgestellt, dass es niemand anderes als Sandra ist. Die war in SS total schwer zu besiegen und ihr Seedraking war total hartnäckig <_<


    Kommen wir jetzt mal zum interessanten Teil, der Titel war gut gewählt und auch das Bild war eigentlich in Ordnung aber ich hätte nur den Spruch besser gefunden. Irgendwie geht der nämlich unter. Jedenfalls möchte Ruri endlich ein von ihr heiß geliebtes Rattfratz haben und Kazu leiht ihr Kagé. Dieser kommt auch schon aus dem Ball und fängt das gewünschte Pokemon und Ruri wundert sich über dessen Schnelligkeit. Viele fanden ja die Stelle mit dem Spitznamen toll, war auch ganz gut gemacht aber meine Lieblings Stelle war eine andere. Nämlich diese: >Schon fertig? Was erwartest du, wenn mein anbetungswürdiger Kagé gegen irgendein Babyrattfratz kämpft?“<
    Habe dich ja bezüglich der Stelle auch schon gefragt und ich finde Kazus Einstellung nicht schlecht, jedes seiner Pokemon muss man einfach anbeten und vergöttern. xd
    Durch der kleinen Meinungsverschiedenheit bezüglich des Namens, bietet Sinan unserer Ruri seinen Vornamen an. Diese ist erstmal baff und beichtet ihm etwas, nämlich wie sie zu dieser Bande kam und wer sie sind. Es ist (mein geliebtes) Team Rocket und bei Kazu brennen alle Sicherungen durch. Er denkt an die Zeit als seine Eltern umgebracht wurden und sieht rot, schmeißt mit allen möglichen Wörtern um sich rum, lässt Ruri stehen und haut ab.


    Kazu macht sich alleine auf den Weg und Ruri folgt ihm, dieser nicht davon nicht sehr angetan und meint, sie soll einfach abhauen und ihn in Ruhe lassen. Er lässt Flamara aus dessen Ball und dieses kuschelt sich an ihren Trainer. Fand das irgendwie total niedlich, auch das es im Kapitel mal im Mittelpunkt stand war toll. Er durchquert den Eispfad und macht eine wohlverdiente Pause, er denkt noch viel nach und döst langsam ein. Dann kommt das Herzstück des Kapitels, der Kampf um Sniebel xD
    Den fand ich echt toll, detailliert, spannend und einfach nur toll. Man merkt das Flamara Kazu als Trainer akzeptiert und auch lieb gewonnen hat, hat es deutlich mehr Selbstvertrauen? Kam mir irgendwie so vor. Der Kampf ist im vollen Gange und sieht irgendwie nicht gut aus und was passiert? Ein wildes Rattfratz erscheint und greift Sniebel an, Kazu nutzt diese Situation aus und befiehlt Flammenwurf. Sniebel hat anscheint nicht damit gerechnet und wird arg verletzt, Kazu wirft den Pokeball und nach einigem hin und her, begrüßt Sinan ein neues Mitglied. Ruri kommt auf ihn zu und entschuldigt sich, Kazu nimmt die Entschuldigung an und Ende gut, alles gut.


    Weiß gar nicht mehr was ich noch schreiben soll, hab bestimmt die Hälfte vergessen.
    Hoffentlich hat es dir geholfen, bis zum nächsten Kapitel und hauste raus.


    LG Tsubaki-kun

  • Aki
    Ja... Kazu ist unverschämt. =D Das kommt noch, keine Sorge. Aber glaubst du, die werte First Lady Híme, kommt aus ihrem Ball, wenn sich Kazu bei stinkenden Mülltonnen aufhält? XD
    War ein Kapitel voller Streitigkeiten. Irgendwie waren beide sehr ehrlich zueinander und Kazu hat das weniger vertragen, als Ruri.
    Sinan war mal sein Deckname für Fremde, wird noch immer sein, aber so richtig fremd, kommt es ihm sicher nicht mehr vor, wenn Ruri beschließt ihn jetzt dauernd so zu nennen XD
    Die Stellen, die du angesprochen hast, hab ich verbessert, also von der Logik her.
    Keine Sorge, es wird nicht Friede-Freude-Eierkuchen werden. Das war noch nie so bei in Diebesgut ;D


    Destiny
    Nein, das klingt nicht albern. Ich freue mich, wenn meine Charas lebendig rüberkommen, mitsamt der Szene, die ich gerade schreibe. Auch, dass sie anfangs freundschaftlich und locker rüberkommt, später angespannt, freut mich. Und dass der Gag gut angekommen ist =)


    Kokó hatte einen größeren Auftritt <3 Hat er sich wiedermal verdient, fand ich.
    Sniebel war also eine gute Wahl? ^^ Eigentlich passen viele Unlichtpokemon zu ihm, hm...


    Tsubaki
    Ich hab da so einen Faible für japanische Namen ^^"


    Ich weiß, dacht ich auch, aber wie sieht das denn aus, wenn die anderen Header haben und das Kapitel nicht? =( Aber der Spruch ist schön!


    Na klar, Kazu fängt sich nur, was er absolut, wie er sagen würde, cool findet! Gut, Flamara ist ihm zu süß und ihm fehlt ja eindeutig der Süßsinn, aber Flamara ist auch eine Ausnahme. Achja, Kokó ist selbstbewusster geworden, aber nicht härter und gnadenloser.


    Aber am Ende ist nicht alles Friede-Freude-Eierkuchen ;)


    ansonsten...
    ich freue mich, dass bei allen das Kapitel so gut ankam. ^^ Also der Fang, den Dialog, der Eispfad, der Kampf, den Dialog und die Gefühle zwischendrinnen. Hab mir beim Schreiben gedacht, dass das ein heikles Kapitel werden würde ^^"

  • [Blockierte Grafik: http://img4.imageshack.us/img4/1849/pfauv.jpg]



    [align=justify]Des Stolzes Bürde



    Zwei zu eins stand es. Der letzte Punkt ging sicherlich nicht an den Herausforderer.
    Snobilikat hatte gegen ein Altaria verloren. Viel zu schnell war alles geschehen, sodass die Löwin mit dieser Schande nun leben musste.
    Kramurx wäre keine schlechte Wahl gegen den possierlichen Drachenvogel gewesen, doch auch er wurde besiegt. Dessen Trainer verstand die Welt nicht mehr. Der Kampf war nicht als solcher zu bezeichnen und es hatte so ausgesehen, als wäre Kramurx ein übermütiges Küken, das die Frechheit aufbrachte, sich mit einer Göttin anzulegen.
    Dann war Sniebel auf das Kampffeld getreten und hatte sich dem Jungen in allen Befehlen widersetzt. Die Arenaleiterin hatte an verletzenden Bemerkungen nicht eingespart. Das Wiesel kämpfte indes für sich und ihm war es eben noch gelungen, Altaria zu bezwingen.
    Kazuya fühlte sich wie betäubt und auch aus Ruris Gesicht war alle Farbe gewichen. Er spürte, wie auf seinen Stolz eingeschlagen wurde, mit der Absicht, dass er zerbreche. Ibuki kam dem sehr nahe. Die Knie des Jungen fühlten sich weich an und er wusste, dass er in diesem Moment innerlich an seiner selbstbewussten Haltung verlor. Äußerlich jedoch durfte man ihm nichts anmerken. Seine schützende Fassade aufgeben? Niemals! Vor den Augen der Arenaleiterin war er nur mehr ein Häufchen Elend, das sich nicht als solches zu erkennen geben wollte. Ihm war zum Heulen zumute!
    Drachen waren mächtig, dem war sich jeder bewusst. Diese Dimensionen jedoch hatten weder der Trainer, noch seine Pokemon erwartet, waren überrumpelt von den unvorstellbaren Kräften und erledigt worden. Kazuya und Snobilikat wurden nicht bloß besiegt, nein, sie fühlten sich wie schäbige Anfänger, welche begleitet von Spott und Schande aus der Arena verjagt werden sollten.
    All das wurde untermalt von Ibukis höhnendem Gelächter. Weshalb widersprach Kazuya nicht? Dem alten Mann gegenüber war er auch dreist gewesen. Als er seinen Mund öffnete, um all den Spott zu erwidern, fiel ihm ein, dass sie die machtvollste Trainerin Johtos – oder gar auf Erden? – sein mochte. Bevor er sie getroffen hatte, hätte er sich in seinen kühnsten Träumen eine solch talentierte, mit furchterregenden Pokemon gesegnete, Person nicht einmal vorstellen können. Sie durfte ihn auslachen. Im Gegensatz zu ihr war wohl jeder schäbig. Wie war es möglich eine Liga zu veranstalten? Wie war es möglich, dass jemand diese gefährliche Drachentrainerin bezwang?
    Ibuki war in ihrer abweisenden Kälte und unerreichbaren Ferne schrecklich schön und atemberaubend cool. Sie trug auch ihre Schminke nicht dezent auf und ihr dunkelblaues Haar war zu einer seltsamen Frisur zurechtgemacht, ihren Stil unterstreichend. Unter dem pompösen Umhang, welcher schon fast einen Stereotyp der Drachentrainer darstellte, trug sie ein gewagtes Minikleid, welches ihr so eng anlag wie eine zweite Haut – man munkelte, dass es aus einer Drachenhaut gefertigt war, zumindest teilweise. Normalerweise sah er Frauen, die viel Haut zeigten, als Schlampen an. Das war viel zu tief in seinem Kopf verankert, als dass der Junge die Werte Ehre und Würde einfach abwerfen konnte. Bei Ibuki änderte sich auf einmal sein Weltbild. Wer so mächtig war, durfte alles.
    „Aus dir wird nie ein Trainer.“
    „Ich bin schon ein Trainer! Was denkst du dir eigentlich?“ Schließlich hatte die Wut gesiegt.
    „Nein. Dein Pokemon folgt dir nicht einmal.“
    Kazuya und Sniebel tauschten feindselige Blicke aus. „Das ist deine Schuld, Serin!“, warf der Trainer ihm vor.
    Das Wiesel erhob die Krallen gegen seinen Trainer.
    Ibuki grinste. „Aus dir wird niemals ein Trainer werden. Ich werd es dir beweisen, schau mal.“ Ibuki streckte ihren Arm aus. „Garados, Hyperstrahl.“
    Im Maul der monströsen Seeschlange, sicherlich acht, neun oder zehn Meter lang, sammelte sich eine Energiesalve, welche in ihrem Funkeln der Sonne gleichkam. Ihre Strahlen taten ihm in den Augen weh und ließen keine freie Sicht zu. „Weich aus, Sniebel!“
    Doch Sniebel gehorchte nicht und spie der Bestie stattdessen einen Eissturm entgegen. Vermutlich wusste das Wiesel, dass seine Gegenwehr töricht, fast schon dümmlich, war, aber sein Stolz hinderte ihn daran einem Menschen zu gehorchen.
    Ein ohrenbetäubender Knall erschallte, als wäre die falsche Sonne explodiert, als sie auf den Schnee auftraf.
    „Nassschweif!“
    Aus dem Lichtstrahl hervor, preschte ein kraftvoller Schweif, welcher auf ihn einschlug.
    Das eitle Pokemon glaubte, dass sein Körper gleichzeitig auseinandergerissen und zusammengepresst wurde. Etwas in ihm splitterte, so glaubte er. Alles in ihm spannte und zerrte, als stünde er in zwei parallelen Dimensionen, in denen er von der machtvollen Attacke getroffen wurde. Auch seine Beine konnten nicht mehr am Boden halten, gleich wie sehr er sich in ihn hineinkrallte, und wurden ihm weggerissen. Wie aus weiter Ferne, sicherlich etliche Kilometer von ihm entfernt, hörte er Ibukis Lachen, welches schlagartig verstummte, als das Wiesel Hände spürte, die ihn aus der Luft griffen und einen Körper, an den seinen gepresst, der sich als Schutzwall erklärte. Dann ertönte nochmals ein dumpfer Knall und Kazuya schrie schmerzerfüllt auf.
    „Sinan!“, rief seine Begleiterin besorgt.
    Als sich Sniebel fing, sah er sich um. Der Junge hielt ihn umklammert und lehnte noch an der Mauer, an der er aufgeprallt war, die Lippen schmerzverzerrt verzogen und die Augen zusammengekniffen. Langsam öffnete er sie wieder und wagte den zittrigen Versuch aufzustehen.
    „Warte, warte.“ Das Punkmädchen war an seine Seite gestürmt und half ihm vorsichtig auf die Beine. „Kannst du stehen?“
    Der Trainer nickte benommen.
    „Du bist bescheuert“, schalt ihn Ibuki.
    Aber dieses Mal trafen ihn die Worte der strengen Arenaleiterin nicht. Er war zu sehr damit beschäftigt die Schmerzen eines jeden Atemzugs nicht zu ihm vordringen zu lassen. Als Kazuya es aus der Luft gefischt hatte, hatte er nicht damit gerechnet. Es war instinktiv geschehen, er hatte gedacht, er würde nur einen etwas härteren Aufprall erleben.
    Sniebel schnaubte. Nein wie rührend! Er hatte ihn 'gerettet'. Das war alles nur Augenauswischerei!
    „Drei zu eins verloren“, verkündete die Drachentrainerin trocken und ihr Herausforderer nahm den unterschwellig spöttischen Fingerzeig ergeben hin. War die Demütigung nicht das beschissenste Gefühl, das er kannte? Wohl wahr...


    Das Pokecenter lag am anderen Ende der Straße und doch kam ihm der Weg wie ein Tagesmarsch vor. Jeden Versuch ihn zu stützen, wehrte er unwirsch ab, weswegen Ruri es schon bald aufgab. Es war nicht sein Zorn, der sicherlich noch immer in ihm verborgen brodelte, sondern sein Stolz. Schließlich verstand sie ihn. Auch sie hätte es nicht wollen, wenn die Menschen rings um sie herum, ihre Schwäche in aller Öffentlichkeit besehen konnten. Eines hatten sie gemein, gleich wie unterschiedlich sie manchmal sein mochten: sie hatten Monate und Jahre auf der Straße zugebracht und sogar als ihr zu Hause bezeichnet und doch wäre es ihnen niemals eingefallen, zu betteln.
    Kazuya hielt das sich sträubende Sniebel fest an sich gedrückt. Das Wiesel – seit dem gestrigen Abend genannt Serin, die Kälte – gab den Widerstand schon bald auf und ließ sich in den Schlaf gleiten. Zu schwach war sein Körper nach dem Kampf mit den sagenumwobenen Drachen.
    Kazuya hatte seinem Pokemon diesen Namen an Anlehnung einer Kindheitserinnerung gegeben. Seine Mutter war einst auf einwöchiger Geschäftsreise gewesen und als sie endlich heimgekommen war, hatte sie ihrem Sohn Stofftiere mitgebracht, ein Sandan namens Kum und ein Sniebel namens Serin. Diese Erinnerung würde er mit niemanden teilen, war es ihm doch etwas peinlich, seinen neuen Partner nach einem Stofftier zu benennen, aber die Versuchung, es zu tun, war zu groß gewesen. So kindisch! – und jedes Mal so schön, wenn Sniebels Name in seinem Kopf oder auf seinen Lippen lag.
    Nach einer schier geraumen Zeit, erreichte er erschöpft das Center. Jeder Schritt brannte in seiner Brust wie flüssiges Feuer und er konnte sich nur mit ständig abschweifenden Gedanken ablenken.


    Ruri lief zur Schwester und sprach sie an. Kazuya hörte nicht, was sie besprachen, aber ihrer Gestik des ausgestreckten Armes nach, wusste er, dass auch er verarztet werden sollte. Dann nickte sie und deutete ihm an, er solle mit Sniebel in den Behandlungsraum mitkommen.
    „Sie hat mir erzählt, dass jede Pokemonkrankenschwester erst Medizin studieren muss“, sprach Ruri beruhigend auf ihn ein, obwohl sie wissen müsste, dass er nicht nervös oder ängstlich war. „Es nennt sie nur jeder Schwester, aber in Wirklichkeit ist sie eine Ärztin.“
    „Schön“, erwiderte er trocken.
    Im Behandlungsraum roch es streng nach einem defizierenden Mittel und da wurde es ihm doch unwohl.
    „Setz dich. Lass mich mal sehen, zieh den Pullover aus. Und das T-Shirt.“
    „Ich bin wegen Sniebel hier“, widersprach er und folgte trotz allem den Anweisungen der Schwester. Nachdem er das Wiesel auf einer anderen Pritsche abgelegt hatte, setzte er sich auf das gegenüberliegende Krankenbett.
    Joy pfiff entsetzt, als sie die veilchenfarbenen Blutergüsse auf seinem gesamten Oberkörper betrachtete. „Junge, was ist passiert!?“
    „Sagen wir…“ Kazuya sah verwundert herab und stellte fest, dass die Verletzung zwar seine Schätzung überstieg, er diese aber noch lange nicht als schlimm betrachtete. „…sagen wir, ich hab beim Arenakampf alles gegeben?“ Er lächelte charmant. Innerlich jedoch wollte er heulen vor Wut! Ibuki hatte ihm vor Kurzem bewiesen, dass er ein Nichts war! Nur irgendein Trainer von vielen und sich ebenso wie die breite Masse maßlos überschätzte. Ihm wurde bewusst, dass es für ihn kein Ziel, keinen Halt, im Leben gab. Schließlich taugte er als Trainer nichts.
    Als er bei Cho gelebt hatte, hatte er Lebensnotwendiges über die Botanik und auch seinen eigenen Körper gelernt. Deswegen war es ihm auch möglich gewesen mit elf Jahren selbst einen Bruch ausheilen zu lassen. Vermutlich waren dies bloß harmlose Rippenprellungen, im ärgerlichsten Fall Brüche. Mehr nicht.
    Joy schüttelte sich vor Lachen. „Was soll denn das bedeuten? Hast du dich mit Ibuki geprügelt?“
    „Nein…nein, nicht so ganz. Ich hab Sniebel aus der Luft gefischt und bin mit ihm an die Wand geklatscht.“ Wieder lächelte er charmant, in der Hoffnung, dass er nicht bleiben musste. Nun wollte er einfach fort aus der Stadt. „Das ist nicht so schlimm, wie es aussieht“, winkte er ab und stand auf, wurde aber sofort wieder von Joy auf die Pritsche kommandiert.
    „Nichts da“, wehrte die Krankenschwester ab und stöberte in einer Lade nach Verbandsmaterial. „Das wird jetzt wehtun.“ Sie öffnete die Rolle und begann seinen Oberkörper einzubandagieren. Bloß das leise, knirschende Geräusch betäubte ihn etwas, ließ ihn unruhig werden. „Bettruhe, hörst du? Du hast eine Rippenfraktur, weißt du, was das bedeutet?“
    Kazuya nickte einfach.
    „Wenigstens für ein paar Tage Bettruhe, ja?“
    „Joy, ich…“ Er spürte ein Brennen in seiner Brust. Egal. Schließlich war er mit Schmerzen und den Umgang mit ihnen bereits gut vertraut. Es war so leicht. Man musste sich des Schmerzes bewusst werden und ihn danach in einen Winkel des Bewusstseins einsperren, an dem er ihm nicht so viel Leid zufügen konnte. Das erste Mal an diesem Tag konnte er wenigstens etwas zufrieden mit sich sein. Es wurde ihm nun deutlich bewusst, dass das Luxusleben der Gesellschaft ihn nicht verbogen hatte und weicher geworden werden ließ. Nein, er war widerstandsfähig und zäh geblieben – zum Glück!
    „Nein! Ich hab dir was verordnet und das befolgst du!“ Dann wandte sie sich Sniebel und dessen Teamkameraden zu. Serin musste eine ähnliche Prozedur über sich ergehen lassen.
    „Ich bleib bei ihnen“, entschied Kazuya und dieses Mal konnte ihn niemand von seiner Entscheidung abbringen.
    „Gut, aber ich werd euch trotzdem ein Zimmer zuteilen, ich brauch den Behandlungsraum nämlich.“ Rasch stellte sie ihm ein Glas Wasser bereit, zu dem sie eine Tablette dazulegte. „Nimm die.“
    „Aber…“ Jeder Atemzug war eine Höllenqual, aber er konnte nicht zugeben darunter zu leiden!
    „Nimm sie!“
    Ruri klopfte ihn kumpanenhaft auf den Rücken – dafür hätte er sie erwürgen können, knurrte allerdings nur missbilligend – und grinste. „ Er kennt keinen Schmerz, was?“
    Beinahe hätten Tränen seine Augen gefüllt und er hielt erschrocken die Luft an. Schmerz!
    Nachdem alles über ihn ergangen war, war es ihm erlaubt, sich auszuruhen. Er holte den Sessel zu sich heran und schlief über Sniebels Bett gebeugt ein.


    Im Traum verfolgten ihn hünenhafte Drachen, welche Zähne und Krallen besaßen, so lang wie sein gesamter Unterarm. Ihre Augen waren dunkelrot und gierten nach Blut. Sniebel war in seinem Traum ein heimtückischer Verräter, der Spaß daran fand Kazuya verlieren zu sehen. Im Hintergrund lachten Ruri und ihre schwarz gekleideten Kollegen des Team Rockets.
    Als er erwachte, konnte er sich jedoch nur mehr schemenhaft daran erinnern.
    Nur ein Traum, sagte er sich und doch schielte er misstrauisch zu dem eben erst erwachten Wiesel und seiner Begleiterin hinüber.
    Sie lächelte erfreut, doch weshalb wirkte es auf einmal nicht mehr echt? „Schön, dass du wach bist“, sagte sie freundlich.
    Abermals nickte er nur, damit er sich nicht in ein Gespräch verwickelte.
    Dann sah der Junge wieder Sniebel an und lächelte triumphierend. „Du bleibst bei mir, das bist du mir jetzt schuldig. Bist du mich auch rettest eben.“ Weshalb war ihm dies so wichtig? Die Illusion seines Trainerdaseins war wie eine Seifenblase geplatzt, von einer Nadel zerstochen und zersprungen, blieb nichts mehr übrig. Trotzdem wollte Kazuya nicht aufgeben. Nicht jetzt! Was hätte er Híme erzählen sollen? Was hätte er in fünf oder zehn Jahren über sich selbst denken sollen?
    Ein schwacher, dummer Mensch wagte es das Wiesel zu erpressen? Sniebel sprang jähzornig auf und wollte ihm sein hübsches Gesicht zerkratzen - sicherlich war er sehr heikel auf seine Schönheit. Vielleicht mochte er anders aussehen, als die Schneehäute, die Pokemon nannten die Menschen aus der Nordspitze so, aber deswegen stand er ihnen um nichts nach. Er war Sniebels Vorzeigeobjekt, dass alle Vorurteile und Klischees, die man sich über Menschen erzählte, keine waren. Sie stellen die Realität dar! Menschen waren egoistisch, hinterhältig, durchtrieben, arrogant, eingebildet, intelligent und doch so dumm. Das Wiesel brauchte diesen Jungen nicht kennenzulernen, um zu wissen, dass er alle Klischees erfüllte!
    Hímes Pfote fuhr vor, sie fauchte und ohrfeigte das Wiesel. Nun war er hier, nun war es seine Pflicht dem Trainer zu folgen.

  • Guten Abend Bastet x3
    Ich haben fertig und es ist wirklich kurz gewesen aber genauso gut wie die anderen Kapitel.


    Das Bild ist super, dein Titel hat mir auch wieder gefallen. Kazu kämpft also gegen Sandra, verliert und wird sogar verspottet. Wie sehr ich Sandra hasse. (eingebildetes Miststück)
    Sniebel ist aber auch nicht besser, Garados setzt zur Attacke an und Kazu rettet es, rettet Sniebel und dieses verhält sich total unangebracht. Anstatt es dankbar wäre aber nein, er muss ja unbedingt eitel und arrogant sein. Sandra Bemerkungen geben Kazu zu denken, er denkt er wäre kein Trainer, schlecht und könne niemals die Liga überstehen wenn er noch nicht mal sie besiegen kann. Denkt er wirklich, sie wäre die stärkste Trainerin der Welt? Da muss ich ihn aber enttäuschen, das ist sie bestimmt nicht und das wird er hoffentlich auch bald wissen. Im Pokemoncenter werden Sniebel und er verarztet und Bettruhe ist angesagt. Man erfährt den Spitznamen für sein neuestes Pokemon und wie es dazu kam, das mit dem Kuscheltier fand ich total niedlich. Und ich würde es wahrscheinlich auch nicht sagen, das du seine Mum erwähnt hast war gut.


    Kazu hat so ne Art Albtraum und ist misstrauisch, es scheint als ob er Ruri noch nicht wirklich verziehen hätte. Er sagt Sniebel, dass es Kazu jetzt was schuldig sei aber das gefällt dem Pokemon gar nicht. Es sträubt sich dagegen und es wird erwähnt, was er gegen Menschen hat bzw. was sie seiner Meinung nach wirklich sind. Immer diese dummen Vorurteile <_<
    Hime unterhält sich mit Sniebel und wird richtig sauer, man muss doch wissen das man nichts gegen ihren geliebten Kazu sagen darf. Sie hat aber auch gute Argumente ^^
    Kazu versteht am Anfang nur Bahnhof aber durch deren Gesten und Mimik wird ihm einiges klar. Sniebel stellt klar, dass es nicht länger als nötig bei ihm bleibt.


    Also ich fands gut, bis zum nächsten Kapitel und hauste raus.
    LG Tsubaki-kun

  • Hallo Bastet,


    endlich ein neues Kapitel. Wie immer ein großes Lob an dich, aber das ist ja bei dir selbstverständlich.


    Deine Kapitelüberschrift passt wie immer tadellos zum Inhalt des Kapitel.


    Ah Sandralein, wie sie leibt und lebt. Hihi. Du hast ihren Charakter gut rübergebracht. Ich mag sie auch nicht sonderlich und von wegen die beste Trainerin. Da gibt es weitaus bessere. Es war gut, dass Kazu den Kampf so haushoch verloren hat, meiner Meinung nach. Immerhin ist sie die stärkste Arenaleiterin von Jotho und trainiert zudem noch die *furchteinflößenden" Drachen.
    Über Sniebel habe ich nur den Kopf geschüttel. Klar, dass einem das Pokemon nach nur wenigen Tagen noch nicht so gut gehorcht, aber dass das Wiesel ihm nicht gehorcht, nachdem ihm Kazu das Leben gerettet hat, war undankbar.


    In Sachen dass die Schwester Joys eigentlich Ärztinnen sein sollen, stimme ich zu. Nur mal nebenbei.
    Süß finde ich auch dass Kazu dem Sniebel den gleichen Namen wie seinem Kuscheltier gegeben hat. Die Übersetzung: Kälte passt doppelt zu dem kleinen Unlichtwesen. Ich finde es auch gut, wie Hime ihn zurechtstuzt. Ihre Argumente passen einfach. Bin gespannt ob Sniebel seine Meinung noch ändert oder doch unseren niedlichen Dieb verlässt.


    Bitte schreibe oder lade bald wieder ein neues Kapitel hoch.


    lg Destiny

  • Hallu =3
    Na dann mache ich mich auch mal an ein kommi.
    Zu der Überschrift muss ich nichts mehr sagen ne? =D
    Dein Header ist wirklich sehr schön ausgewählt. Ich verbinde immer Stolz mit Pfau. Hehe, ja ich weiß komisch ;D.
    Hui, da hat Ibuki aber mal richtig zugeschlagen. Aber Kazu zeigt dann doch noch das er ein richtige Trainer ist. Ja ich finds echt gut wie du das gemacht hast. Und ich an Ibukis Stelle wäre nicht so über in hergefallen. Aber hey, ich bin nicht Ibuki von daher. =D Und Kazu rettet sein Poki echt cool. Aber irgendwie glaube ich das er da noch einen hintergedanken hatte, weil er ja sonst auch nicht so ganz selbslos ist oder? Er hat Ruri also doch noch nich ganz verziehn. Naja, das kommt noch, hoof ich jedenfalls. Ganz ehrlich? Serin ist echt total undankbar. ich würde ja Híme nicht nochmal reizen, vor allem nicht indem ich kazu schlecht mache. Denn ich glaube das war dann das letzte was man getan hat. XD Jetzt wird Kazu Pokiflüsterer. Aber der kann die mimik von Pokis lesen und daraus schliessen das sie diskutieren? Er ist echt gut. Ich habe echt gelächelt als ich das mit dem Stofftier gelesen habe. Wie niedlich.=3
    Aber ich glaube wir haben eindeutig eine andere Auffasung von kurz O.o ich möchte mal solche Kapis schreiben können <.<


    Naja, dann würde ich mal sagen bis zum nächsten Kapi =D
    lg
    ~Akari

  • Hallo, liebste Freundin, bevor ich den Kommentar wieder vergessen, möchte ich dir sofort einen hinterlassen. xD


    Wirklich ein schönes Kapitel. Besonders hat mir die Angst gefallen, die Kazu verspürt hat, während er gegen Ibuki kämpfte. Und Ibuki selbst... Gut getroffen. So arrogant gefällt sie mir sehr. Wohl jeder Trainer muss sich bei ihr den nötigen Respekt verdienen. Wie du vielleicht aus Johto no Densetsu herausgelesen hast, respektiert sie ja noch nicht Mal Soul, obwohl sie Champion ist... Aber da weißt du ja auch Näheres über Ibukis Werdegang. ;)
    Jedenfalls gefällt mir Ibukis hochnäsige und verspottende Art mehr, als wenn die Frau so ehrenvoll dargestellt wird wie Wataru. Es geht ja schon aus dem Test heraus, dass sie eine sehr von sich überzeugte Person ist.
    Ich finde es nur recht, dass Kazu haushoch verliert, schließlich ist Ibuki die stärkste Arenaleiterin und zieht auch noch den stärksten Pokémontyp auf. Wie lautet ein Zitat aus dem schrecklichenEragon-Film? Zu einem Teil mutig, zu drei Teilen ein Narr. :D Dennoch finde ich nur logisch, dass Kazu verliert, vor allem auch, dass Sniebel ihm nicht gehorcht, trotz seiner Sinnlos-Aktion es beschützen zu wollen. Die "Ich-rette-dich-und-ich-gehorche-dir-sofort"-Erklärung wäre klischeehaft geworden... Ich denke, nein ich hoffe, dass Kazu an dieser Niederlage noch lange zu knabbern hat, wenigstens bis er in Viola City angekommen ist. So eine niederschmetternde Niederlage und so viel Spott würde noch nicht Mal an Rika spurlos vorbeigehen.
    Die Szene, in der Ruri Kazu auf den Rücken haut, finde ich so passend. xD Ich hab mir echt vorgestellt, wie er äußerlich grinst, aber innerlich vor Schmerz fast heult. xD Niedlich ist auch, dass Sniebel nach einem Kuscheltier benannt ist. Hoffentlich wird es diese Tatsache nicht erfahren... XD
    Die letzten beiden Szenen fand ich jedoch sehr verwirrend, besonders das Gespräch zwischen Snobilikat und Sniebel. Ich mag es nicht, wenn man Pokémon so reden lässt bzw. es so kennzeichnet mit Anführungszeichen, als würden Menschen reden. Ich musste die Abschnitte dreimal lesen, bis ich den dann begriffen habe, dass sich die Perspektive so unerwartet gewechselt hat. Auch wenn es im Nachhinein recht amüsant war, solltest du dir da eine andere Markierung einfallen lassen. ^^"


    Auch wenn nur überwiegend Lob von mir zu hören war, würde ich dir vorgeschlagen, dass du die Ersetz-Funktion von Word benutzt, bezüglich Snobilikats Bezeichnung als Löwin. Hier ist mal ein recht guter Vergleich, bezüglich Anatomie - Luxtra, was definitiv als Löwe gilt, ist deutlich größer Snobilikat und entspricht eher Reparudasus Körperbau. ;)


    Alles in einem aber ein gutes Kapitel, lobenswert ist, dass du auch weitere Sprünge in der Reise machst. ^^


    Gruß,
    ~ Akira


    @Akari
    Du wunderst dich über die Länge? Dann ließ mal meine FS 'Johto no Densetsu' oder 'Unforgivable Sinner'. XDD Meine übertreffen wohl alles. ;)

  • puh. Mit leichter verspätung schließe ich mich mal den Kommentaren an.


    Das Kapitel "Des Stolzes Würde" war wirklich sehr gut. Ich fand es nur ein wenig schade das Kazuya derartig gegen Ibuki verliert. Aber schließlich ist Ibuki nicht ohne Grund der achte Arenaleiter. Auf jeden Fall kann ich verstehen das Kazu nach dem Kampf schlecht drauf ist. Währ ich an seiner stelle gewessen hätte ich warscheinlich auch schlecht laune :| . Ich hoffe auf jeden Fall das Kazuya das nächste mal gewinnt. Wenn Snibel das nächste mal gehorcht stehen seine Chasen auf jeden fall besser.Sonst muss ich sagen das du Ibuki ziemlich gut getroffen hast. Beim spielen der Silbernen editon konnte ich sie schon nicht ausstehen . Mal sehn was ihm nächsten Kapitel so passiert. Ich bin auf jeden Fall gespannt.

    "We starve, look at one another, short of breath. Walking proudly in our Winter coats. Wearing smells from labortories, facing a dieing nation of moving paper fantasy, listening for the new told lies with supreme vision of lonely tunes"
    Hair, Let the sunshine in

    3 Mal editiert, zuletzt von Plinfan ()

  • Hiho


    Ja ein bisschen spät, aber geb ich auch mal meinen Senf dazu (Senfglas hol)


    Wow das wa ja mal eine vernichtende Niederlage, aber habe auch nichts anderes erwartet, Kazu ist noch ein junger Trainer, und dann gleich gegen einen Drachentrainer anzutreten ist reiner Selbstmord. Aber was haben Drachentrainer immer mit diesem blöden Umhang immer? Ibuki war ja ganzschön arrogant. Aber sie kann es sich ja leisten, und das Kazu vor ihr Respekt hat ist ja auch was seltenes.


    Serin ein wirklich schöner Name, für ein schönes Pokemon. Am Ende das Gespräch zwischen Hime und Serin wa interessant ^^, vorallem da Hime sich so für Kazu einsetzt. Ich glaube Serin und Kazu können gute Partner werden, mit viel, sehr viel Arbeit. Aber das er sich für Serin so einsetzt und sich sogar an die Wand klatschen lässt ist wirklich toll, obwohl Serin doch selber schuld ist. Aber wie Serin zu seinen Namen kam ist ja auch was. Ein Stoftier XD.

    Ohje Kazu scheint Ruri zu Mistrauen. Das sieht aber garnicht gut für die Arme aus.
    Aber der Rückenklopfer wa einfach zum schießen XD. Das mus weh getan haben.


    (Senfglas weg stell) So das wars soweit von mir, wieder ein schönes Kapi. Auch die Länge war ok muss ja nicht immer alles so super langsein, Klasse statt Masse ^^.
    Und ich freue mich schon auf das nächste.


    MfG Yellow1992



  • Hi Chari
    Endlich kommt mein Kommi, hat lange gedauert hm? Meine To – Do List wird immer länger und bald verliere ich den Überblick. Deshalb fehlte auch schon beim letzten Kapitel von Diebesgut mein Senf und das möchte ich nun endlich mal nachholen. Lieber spät als nie, oder? Anmerken muss ich wohl noch, dass ich, wie so oft, lese und während des Lesens den Kommi schreibe. Sollte ich wirres Zeug reden oder in meiner Meinung schwanken liegt es also daran.


    Das Kazu schon beim Drachenorden ist ist toll, überrascht mich aber, weil das, zumindest im Spiel ja der letzte ist. Wie will er das nur schaffen? Am Anfang hat es mich (schon früher) ja etwas verwirrt weil ich mit den japanischen Namen nicht so gut vertraut bin wie du. Sie gefallen mir aber viel besser als die deutschen muss ich sagen. ^^
    Possierlich ist das perfekte Wort für Altaria, ich habe den Satz mehrmals gelesen und mir fiel kein besseres ein. Der Vogel ist wirklich possierlich, besser kann man dieses Pokémon wohl nicht beschreiben. Dass er verliert hätte ich mir fast gedacht, vor allem wenn sein Pokémon ihm nicht gehorchen will. Erinnert mich an Ash und Glurak, als dieser verzweifelt versucht hatte, sich den Respekt seines Pokémons zu erkämpfen und es auch noch beschützte. Den Kampf hast du gut beschrieben, du weißt das mir dein Stil gefällt, auch wenn ich Fluchwörter nicht so mag in einer FS, aber das gehört nun zu deinem Stil und du hast mich überzeugt, dass es schliesslich Jugendliche sind, und diese reden nicht so hochgestochen, das ist schon wahr. Zu oft sollten sie nur nicht vorkommen, dann passt das und ich überlese sie einfach ^^


    Ob ich Sniebel ein Wiesel nennen würde überlege ich gerade, ich glaube aber, dass das auch ziemlich treffend beschrieben ist. Ich suche zwar nach einem Kritikpunkt, aber bei dir muss ich wohl keine grossen erwarten. Aber ab und zu dürftest du es auch anders nennen. Auch wenn ich grad keine Tipps habe, welches Synonym noch besser passen würde…
    Endlich mal jemand, der erwähnt dass auch bei Pokémon die Krankenschwestern erst studieren müssen. Ein oft diskutiertes Thema, obs in der Pokémonwelt eigentlich noch normale Berufe gibt und logischerweise muss es die geben. So wirkt das alles, als spiele es in unserer Welt und nicht in einer fiktiven. Übrigens toll, dass Ruri nun endlich ein Rattfratz hat, so am Rande bemerkt.
    Kazu träumt sehr oft, bzw beschreibst du oft Träume von ihm, das mag ich, es hat einen gewissen psychologischen Aspekt deine FS. Du kennst mich, das gefällt mir *hust*. Er scheint viel Angst zu haben, vielleicht sollte er sich mal ausweinen, auch wenn er das sicher nie tun würde.
    Nur eins zum Schluss: Ich kann mich mit Löwin für Hime nicht anfreunden. Das ist irgendwie ein Puma aber kein Löwe, dafür ist sie zu zierlich, meiner Meinung nach.


    Uff, ich freu mich wenn’s weitergeht!
    ~Lynn *knuff*

  • Ich schreibe eben fleißig am nächsten und an den kommenden Kapiteln. ^^ Hab schon einiges vorgeschrieben.
    Da ich beim Beantworten meiner wundervollen Kommentare faul war, beantworte ich sie jetzt und hier alle auf einmal. ^^


    Tsubaki-kun
    Danke ^^
    Sandra, eingebildetes Miststück, aber wenigstens scheine ich sie richtig getroffen zu haben. :D
    Sniebel ist eben ein besonders starrköpfiges Pokemon und begeht den Fehler diese Starrköpfigkeit als Stolz zu betiteln. Wirkliche Eitelkeit und Arroganz legen für mich eigentlich nur Kazu und Snobilikat selbst an den Tag. *g* Wie gesagt, Sniebel sehe ich als Autorin persönlich eher als unnachgiebig starrköpfig an.
    Süß ist das mit'm Spitznamen? Gut. #^^#


    Nicht nur Menschen haben Vorurteile.
    Weißt du welches Lied ich sofort in den Ohren hatte, als ich deinen Kommentar mit dem "immer dieses dummen Vorurteile"-Satz gelesen habe? XD


    Híme ist eine kluge Katze mit klugen Argumenten. x3


    Destiny Moon
    Danke. ^^ Freut mich immer, wenn ich Serien/Spielecharaktere gut treffe. Obwohl das bei manchen nicht so leicht werden wird, weil sie nur ein paar Sätze zu sagen haben. Aber ich denke, das schaff ich schon recht gut.
    Er soll relativ realistisch rüberkommen (finde ja schon zum Beispiel unrealistisch, dass er überhaupt die Dinge weiß, die er weiß, aber das liegt vielleicht an seinen Eltern und an der alten Dame, aber trotzdem...), deswegen verliert er so haushoch. ^^ Und deswegen wird er jetzt deprimiert sein, hab schon eine Idee, wie ich ihn auf die Beine bringe. ;)


    @Akari
    Es gibt ja das Sprichwort "Stolz wie ein Pfau". Deswegen hab ich das Bild ausgewählt und ich finde, in schwarz-weiß macht er sich sogar noch besser. ^^
    Na zum Glück bist du nicht Ibuki, die ist nämlich eine ganz schöne Zicke. x)
    Ja, Kazu rettet sein Pokemon zwar, aber er hat Hintergedanken, denn wie du sagst, so aufopfernd und selbstlos ist er sicherlich nicht.
    Híme reizen, wie wir in einem zukünftigen, schon vorgeschrieben Kapitel sehen werden, kann gefährlich werden. ;)


    @WoelfinAkira
    Sie ist eine Mischung aus der Spieleibuki und deiner Ibuki geworden und mich freut es, dass du sie so "magst", wie ich sie darstelle. Also zumindest, dass du das als "richtig empfindest", also..uhm..., du weißt schon, was ich meine!
    Wie gesagt, Kazu soll realistisch dargestellt werden und daher haushoch verlieren.
    Zu drei Teilen ein Narr, zu einem Teil mutig. Besser kann man diese Aktion nicht beschreiben. XD
    Sniebel wird gehorchen, ganz nach dem Klischee, aber nicht, weil Kazu *rumkitsch* sein Herz erweicht hat */rumkitsch*, sondern weil Sniebel zukünftig in Kämpfen erpresst werden wird. x)
    Hm, wie soll ich den Absatz sonst formatieren? Kursiv oder so?


    Plinfan
    Der nächste Kampf gegen Ibuki wird ihm... würdiger, sagen wir so. ^^ Aber er sagt ja, dass er mal raus aus der Stadt will, weil er eben keine Chancen sieht. Daher wird der erst später kommen, was sicher auch besser ist, als nochmals so haushoch zu verlieren.
    Nach so einem Kampf hätte sicherlich jeder schlechte Laune.


    Yellow
    Uh, Kazu hat Respekt vor jemanden! XD Stimmt, dann muss dieser jemand wirklich sehr stark sein. Keine Ahnung was die alle mit ihren Umhängen haben *schulterzuck*. Ich weiß nur, dass Lilia und Lysander keinen haben lol.


    Ja, schön ist so ein Sniebel schon, stimmt und ich freue mich, dass der Name gemocht wird. ^^ Auch wenn seine Herkunft etwas... eigen ist.


    Ich denke sowas, wie mit Ruri, braucht Zeit und Arbeit und Geduld.


    Lauriel
    Naja, Kazu fängt wo anders an, als der Prota.^^ Ich denke nicht, dass es da eine Vorschrift in Puncto Reihenfolge gibt. Wäre auch ziemlich unsinnig, wie ich finde.


    Sicher sind die japanischen Namen besser! =)


    Oh danke. Wusste nicht, ob possierlich das richtige Wort ist.


    Jetzt, da du es ansprichst, kann ich mich an diese Folge auch noch erinnern. Die war süß. ^^


    Ja, ich weiß, dass du das nicht so magst. ^^" Ich verspreche, dass ich in Fewaluer, sobald es nach Louana geht, nicht so schreiben werde. Hier finde ich aber, dass die teilweise Umgangssprache, Jugendsprache und ein paar Schimpfworte zu den Charakteren und in die Zeit des einundzwanzigsten Jahrhundert passen. Mehr werden sie aber nicht, versprochen. ^^


    Das frage ich mich dauernd im Anime: die müssen doch Medizin studiert haben! Auch sonst sieht man selten Berufe, die nichts mit Pokemon zu tun haben. Die Leute sind dort alle ziemlich gehypt von den Viechern, wenn du mich fragst lol. Aber andererseits auch verständlich, wenn beispielsweise ein Bauarbeiter die Hilfe eines starken Kampfpokemon nicht ablehnt.


    Schön, dass es dir aufgefallen ist, aber von dir erwarte ich ja nichts anderes. <3 Ja, die Träume sind wirklich dazu da um ihm mehr Tiefe zu verleihen. ^^ Aber ausweinen... eher nicht, vielleicht einmal Themen anstreifen, bisschen reden, aber nicht ausweinen... das passt nicht zu Kazu, das möchte er sicher nicht.

    @all

    danke <3

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    In Ketten gelegt



    Langeweile, furchtbare, nicht zu ertragende Langeweile und die Zeit schien schon seit einer Woche dahinzukriechen. Er wollte aufstehen, seine Pokemon trainieren, laufen, mit Ruri in den Turnhallen des Centers Basketball oder Fußball spielen, tanzen oder den Nervenkitzel in einem Diebstahl suchen, vielleicht einfach auch nur auf den Dächern der Stadt rumlungern. Stattdessen trainierten seine Pokemon alleine – natürlich ohne den sich weigernden Serin – Ruri hatte sich entschlossen ein Weberak zu fangen – igitt! – und er selbst war in einem Fachbuch über Pokemonkämpfe vertieft. Andere Lektüre bot das Center nicht an und vor dieser weigerte sich sein Verstand.
    Viel zu viele Zahlen, sogar mit Zahlen beschriftete Kurven und ähnliche abstrakte Gebilde waren zu finden, Fachbegriffe, die er nicht aussprechen konnte und selbst bei Worten, bei denen er glaubte, dass jeder sie kennen müsse, versagte er. Deprimierend. Dabei war der Umschlag noch interessant erschienen, obwohl jedes Wort schal erschien, da sein Kampfgeist für diesen Moment gebrochen war. Die Alternative bestand aus Medizin, Physik, Chemie und ähnlich trockenem Fachwissen. Kazuya wusste nur das, was er zum Überleben brauchte. Dies hatte bis vor ein paar Monaten genügt und nun wurde er mit dem Wissen der gesamten Welt überschüttet. Dabei hatte es doch eine Zeit gegeben, in der er begeistert von allen Wissenschaften gewesen war, vor allem, wenn sein Vater ihn wieder ins Labor mitgenommen und dem Sohn die Welt gezeigt hatte. Nun wusste er bloß noch das, was sein natürlicher Menschenverstand und seine Erfahrungen ihm einflüsterten.
    Dabei waren es die für scheinbar jeden anderen Menschen, bedeutungslosen Erinnerungen an die scheinbar genauso bedeutungslosen Momente, die ihm am Wichtigsten waren. Es gab keine unwichtigen Erinnerungen und es gab keine unwichtigen Momente. Leider wusste das kaum jemand.
    Wenn er sich als kleines Kind vor einem der selten in Phenac auftretenden Unwetter gefürchtet hatte, hatte ihn sein Vater auf den Arm genommen und Mut zugesprochen.
    Eben aus diesen vermeintlichen Kleinigkeiten schöpfte er noch immer Kraft, wenn er sie benötigte.


    Plötzlich klingelte sein Handy. Shins Name erschien auf dem Display, darunter seine Telefonnummer. Shin! Seine wunderschöne, männlich raue Stimme würde er endlich wieder hören.
    Rasch griff er nach dem Handy und hob ab. „Guten Morgen“, ertönte diese schöne Stimme und Kazuya erwiderte, darum bemüht nicht aufgeregt zu wirken.
    „Was geht so?“
    Kazuya lehnte sich entspannt zurück und erzählte davon, wie er Sniebel gefangen hatte und nun gegen Hayato antreten würde. Natürlich war er in seiner Erzählung ein strahlender Trainer, dem sein neues Pokemon wie selbstverständlich folgte und der ganz knapp gegen Ibuki verlor. Die Drachenarenaleiterin hatte es nicht leicht gehabt mit ihm, sollte Shin glauben. Der Dieb log sehr geschickt und weitete seine Erzählung aus, damit sie beeindruckend und realistisch wirkte. Einen Logikfehler konnte Shin darin sicherlich nicht erkennen, da jener nicht existierte. In seiner Erzählung existierten freilich auch keine Versagensängste und Selbsthass gab es schon gar nicht.
    Nebenher behauptete Kazuya, es wäre ohnehin sinnvoller den Drachenorden zu erringen, wenn er kurz vor der Liga stehe – aus logischen Gründen. Schließlich lag die Liga am Silberberg, welcher sich in Ebenholz Nähe befand.
    „Warum bist du nicht mit uns mitgegangen? Wäre viel einfacher gewesen.“
    „Weil ich ein Sniebel fangen wollte“, wich Kazuya rasch aus.
    „Ein Sniebel?“, fragte Shin erst begeistert. „Cool! Hayato wird es schwer haben. Wir sind auch in Violas Nähe. Wir sollten uns mal wieder sehen. Hitomi wäre auch dafür. Kommst du?“
    „Klar komm ich! Bin spätestens übermorgen abends da oder nein… heute Abend schon, ja? Ich nehm den Zug!“ Das Herz sprang in seiner Brust, obwohl Kazuya natürlich wusste, dass er Shin nicht liebte. Geliebt hatte er damals Akio, obwohl er zu diesem Zeitpunkt erst zwölf Jahre alt gewesen war. Das wäre auch lächerlich gewesen, so fremd wie Shin und Kazuya einander waren. Ja, er war nicht einmal verliebt. Der junge Mann war nur aufregend, gutaussehend, unerreichbar ... heiß. Anziehend wie ein Magnet oder wie ein einsames Licht in der Dunkelheit, welches magisch Insekten anzog.
    „Dann bis bald.“
    „Bis bald.“ Zuerst wollte er gar nicht erst den ungeliebten, roten Knopf drücken, dann rang er sich dazu durch und setzte sich auf. Seine Brust schmerzte und wurde ihm zu eng. Einfach ignorieren. Geprellte Rippen waren nichts Schlimmes. Deswegen sprach er gut auf sich ein, sagte, er habe keine Schmerzen und wenn er doch welche habe, so ignorierte er sie, weil er stark war.
    Deswegen warf er sich auch seine Kleidung über, seinen fast schon vor Schmerz aufschreienden Körper ignorierend, und suchte nach einem Zettel.


    Von Ruri würde er sich nun schlagartig trennen. Er vertraute ihr nicht. Wer wusste, ob sie wirklich ein Weberak fing oder ob sie krumme Geschäfte mit Team Rocket drehte? Aber er mochte dieses Mädchen so sehr… und deswegen hatte sie es verdient, dass man ihr eine Nachricht hinterließ, eine Nachricht, die sogar ehrlich war. Schließlich war sie ihm den gesamten Eispfad gefolgt, nur um sich bei ihm zu entschuldigen und jetzt würde er trotzdem aus einer Laune heraus aufstehen und gehen. Weil ihm der Sinn nach dem Alleinsein stand und weil er sich einer zwischenmenschlichen Beziehung nicht gewachsen fühlte und weil sie, sobald sie auf Shin traf, ahnen könnte, dass ihr Schwarm und gleichzeitig bester Freund schwul war. Weil… weil… alles fadenscheinige Begründung. Er konnte Ruris Stimme in seinen Gedanken hören, konnte vernehmen wie sie jedes Schimpfwort, das sie kannte, ihm entgegenschrie. Dazu hätte sie auch allen Grund.
    Deswegen schrieb er mit ungeschickter Hand, dass er Abstand bräuchte und seine Reise für einige Weile alleine fortsetzen wollte. Von Shin und Hitomi erzählte er allerdings nicht.
    Sorgen brauchte er sich nicht machen. Ruri, das wusste er, war eine resolute, junge Dame. Nun war sie sogar in der Lage eigene Pokemon zu fangen und großzuziehen. Sie würde schon alleine zurechtkommen.


    Rasch packte er seine Sachen, sah sich nochmals um, um sicherzugehen, dass sie seine Nachricht finden würde, und eilte an der arbeitenden Schwester Joy vorbei, die ihn schon dafür ausschimpfte, dass er aufgestanden war, und begab sich in den Trainingsraum. „Gehen wir weiter?“
    Die trainierenden Pokemon spitzten die Ohren, allem voran Snobilikat, die bereits witterte, dass seine Eile auf guten Gründen aufbaute. „Shin wartet in Viola auf mich“, teilte er erfreut mit. „Und wir werden diesmal ohne Ruri weiterreisen.“
    Híme schnaubte belustigt. Dieser verliebte Narr! Neugierig strich sie um seine Beine, um zu erfahren, weshalb er Ruri zurücklasse. Ihr Partner jedoch verstand sie nicht und wandte sich, nachdem er ihre Seite geklopft hatte, Flamara zu. Dieser sprang in Kazuyas offene Arme und kuschelte sich an ihn, als suche er Schutz. Das Szenario wurde von einem belustigten Krächzen begleitet. Aus den Augenwinkeln funkelte der Flammenkater den Neuzuwachs und den Raben erzürnt an. Vielleicht hatten sie sich zuvor gestritten.
    „Kagé, sei still!“, stutzte ihn der Trainer schroff zurecht, dann wandte er sich an Sniebel. „Dir ist schon klar, dass du gegen Hayato, einem Arenaleiter, kämpfen wirst, oder? Und du wirst mit mir trainieren und dann wirst das tun, was ich dir sage!“
    Sniebel hob hochnäsig das Kinn und schnaubte. Da stürmte Snobilikat schon vor und riss ihn zu Boden. Wie arrogant dieses Wiesel war! So sehr von sich angenommen, dass es nicht mehr darauf achtete, ob es angegriffen wurde, weil es sich für unbesiegbar hielt! Híme zeigte dem ungezogenen Bengel, mehr war Serin in ihren Augen nicht, die Zähne und ließ ihn daraufhin wieder frei. Schließlich beförderte Kazuya ihn kommentarlos in seinen Ball zurück und verkrampfte seine Finger in dessen Metalloberfläche.
    Dieses Pokemon war dafür verantwortlich, dass die Muse ihn nicht mehr im Kampf küssen würde – und er musste dennoch kämpfen, da er schon vor Shin geprahlt hatte. Erst jetzt wurde ihm das Ausmaß seiner Angeberei bewusst. Vorhin war ihm nichts wichtiger gewesen, als Shin zu imponieren, obwohl er selbst wusste, dass er sich auf einem Kampffeld nicht so schnell wieder wohlfühlen würde.
    Adrenalin in seinen Adern? Das war einmal! Jetzt flossen Versagensängste in ihnen und machten ihn starr. Nachdem er Ibuki eine Gelegenheit geboten hatte über ihn zu spotten, hatte er es nicht mehr gewagt sich einem anderen Trainer oder auch nur einem wilden Pokemon gegenüberzustellen – seine Verletzung war ihm eigentlich recht gewesen.
    Wieder strich Snobilikat um seine Beine und dieses Mal schnurrte sie mutgebend. Sie war mit ihrer Entwicklung so rasch reifer und erwachsener geworden, dass Kazuya sich auch wünschte, ein Mensch würde diese Phase geistiger Entwicklung ebenfalls durchleben. Dann würden wenige Sekunden reichen und er wäre ein Mann. Er war erwachsener als seine Altersgenossen, dem war er sich wohl bewusst, und dennoch genügte ihm dies nicht.
    Er kniete sich nieder und umarmte in einem Anflug von Sentimentalität seine Partnerin. Die Löwin leckte über seine Wange und stupste ihn an. Aufstehen, hieß das. Weitermachen. Kämpfen. Stark, zäh und mutig sein. Wenn er nur wüsste, wie er seine kriegerische Ader zurückgewinnen konnte. Er wäre ja so gerne wieder stark, zäh und mutig gewesen. Da waren jedoch immer wieder Ibukis höhnisches Lachen und ihre vernichtend ehrlichen Worte. Sie war nicht irgendeine Trainerin, sie war das scheinbare Ultimatum.
    „Gehen wir.“ Kazuya stand auf und verließ mit den Pokemon an seiner Seite die Trainingshalle und daraufhin auch Ebenholz, die Stadt, die in die Felsen gehauen war. Gegen Kälte und Hitze konnte er ganz gut ankämpfen, das hatte er gelernt. Auch gegen Hunger und Durst war er gewappnet. Selbst mit dem Tod geliebter Personen hatte er umzugehen gelernt. Die Erfahrung hatte ihm gelehrt, dass das Leben meist kurz und grausam war und man es nicht damit vergeuden durfte, indem man sich einredete, dass morgen auch noch ein Tag sei. Für manche trat dieser morgige Tag niemals ein, egal wie sehr sie sich in Sicherheit wiegten. Hoffentlich geschah Ruri nichts. Er müsste an ihrer Seite sein und sie beschützen… Aber andererseits brachte er denen, die er gerne hatte oder sogar liebte, nur mit seiner bloßen Anwesenheit Unglück. Hoffentlich traf das nicht ebenfalls auf seine Pokemon zu.
    Bevor das schlechte Gewissen seinen Willen schwach werden ließ und ihn zerfraß, begab er sich zum Bahnhof, der Ebenholz und Viola miteinander verband. Nur von Mahagonia nach Ebenholz wollte niemand Schienen legen. Dort war es zu jeder Jahreszeit eisig und die Autobahnen sollten genügen.


    Kazuya vergaß all seine Sorgen und trüben Gedanken, als er scheinbar aus Versehen einen gütig aussehenden Mann anrempelte und fast stolperte.
    „Es tut mir leid“, beteuerte der Dieb. Ein entsetzter, schuldbewusster Blick, seine Stimme gesenkt und nicht minder zerknirscht und die Gesten seines Körpers zeigten Reue. Das hatte bis jetzt die meisten überzeugt.
    Der betagte Herr wusste wohl nicht, dass er sein Portemonnaie niemals in der Hosentasche tragen sollte und scheinbar war ihm auch die Tatsache fremd, dass Diebe sehr flink und geschickt waren. Mit einem Handgriff zogen sie Scheine heraus und gaben die Geldbörse dann mit dem Vorwand zurück, man hätte sie fallen gelassen. Dabei standen sie noch als von Grund auf ehrliche und herzensgute Menschen dar und ehe der betagte Herr – nachdem ihm die Freude gegönnt war, dass es doch noch gut erzogene Jugendliche gab – nachsah, ob etwas fehlen würde, saß der Dieb schon längst im Zug nach Viola.
    Während sich der im Liegeabteil langstreckte und es sich gut gehen ließ, plagten ihn keinerlei Gewissensbisse. Warum auch? Die meisten Menschen wussten ohnehin nicht, wohin mit ihrem vielen, überschüssigen Geld. Also weshalb nicht einfach ihm geben?


    Kazuya beobachte die vorbeirasende Landschaft, das schroffe Gebirge, das erst sanften Hügeln mit idyllischen eingebetteten Dörfern und schließlich Feldern und Wiesen wich. Die Welt war so groß und weit, schon alleine Johto. Wie sollte er es schaffen bis zum nächsten Winter so stark wie Ibuki zu werden? Sein schmerzender Brustkorb war möglicherweise ein Symbol dafür, dass er einfach nur froh sein sollte, am Leben sein zu dürfen. Vielleicht stand manchen Menschen und Pokemon nicht mehr im Leben zu? Während manche nach Sternen griffen und das Glück ihnen zufliegen zu schien, musste die breite Masse schon dankbar sein, wenn sie ihr Leben ohne etlichen Schicksalsschlägen durchstehen durften. Manchen war nicht einmal das vergönnt.
    Draußen dämmerte es. Irgendwo da draußen befanden sich die Götter. Arceus, Mew, Darkrai, Giratina, Reshiram, Zekrom, Jirachi, sie alle. Er wusste, dass es sie erzürnte, wenn man ihnen nicht täglich Respekt zollte und Ehrfurcht entgegenbrachte. Warum sollte er?
    Bevor seine Eltern ermordet worden waren, war er tatsächlich vor ihnen gekniet. Täglich, normalerweise sogar zweimal täglich. Nun konnte er sich nur mehr schemenhaft daran erinnern, wie man zu den Göttern betete. Er könnte sie darum bitten, dass er stärker werden würde, dass sie ihm den einen oder anderen Sieg schenken mochten. Aber dafür war er zu stolz und sie würden über ihn spotten. Jeder Mensch wusste darum Bescheid: Man rief die Götter nicht nur an, wenn man sie benötigte.


    Im Gedanken und mit den Ängsten daran, dass er niemals seinen Ketten entfliehen konnte, sank er in einen Dämmerschlaf, den sein Körper so dringend verlangte.
    Snobilikat legte sich zu ihm und umarmte seinen Brustkorb so sanft, dass sie ihm trotz seiner Verletzung nicht wehtat. Bevor er einschlief, leckte sie ihrem Schützling über die Wange und kuschelte sich an ihn.
    Erinnerungen flogen ihm wieder zu, egal wie sehr er sich gegen sie wehrte.


    Cho war von ihm gegangen, Akio war ihr bald darauf gefolgt. Eigentlich wollte er denselben Pfad beschreiten, den sie genommen hatten. Man erzählte sich, dass man nach dem Tod wieder zusammen war. Über ihm hing das Versprechen, das er seiner Mutter gegeben hatte, nie aufzugeben.
    Irgendwie, im Nachhinein wusste er nicht mehr weshalb und wieso, hatte er es geschafft sich durch die Schneemassen des Waldes zu kämpfen. Eigentlich hätte dies seine Kräfte übersteigen sollen. Noch schwerer war es gewesen Akio zurückzulassen.
    Nur mehr ein toter Körper, sagte er sich und trotzdem tat es weh. Da er nicht wusste, welcher Religion Akio angehört hatte und auch nicht viel über den Glauben des Westens wusste, begleitete er ihn mit Gebeten aus seiner eigenen Religion und seiner Muttersprache ins Totenreich.
    Im Traum verfolgten ihn Akios leblosen Augen, die schlaffen Glieder, die kalte Haut. Nach alledem, was er über den Tod wusste, fände er es gar nicht mehr so schrecklich, wenn Darkrai ihn zu sich nehmen würde.
    Statt aufzugeben hatte er sich jedoch nach Anemonia geschleppt. Auch auf den Straßen war es kalt und er sehnte sich nach Wärme. Also tat er etwas, das er niemals zuvor gewagt hatte: er setzte sich in einen Zug, irgendeinen, damit er seinen frierenden Körper wieder spürte. Mit seiner fetzenartiger, schmierigen Kleidung, die Kapuze über den Kopf gezogen, und sicherlich nicht besser riechend, als er aussah und geröteten Augen, gab er ein mitleidiges Bild ab. So gerne hätte er wenigstens die Stärke dazu gefunden seine Tränen zurückzuhalten. Er setzte sich aus Scham vor seiner selbst in ein Eck und hoffte, dass ihm keine Aufmerksamkeit zuteil wurde.
    Da strömten andauernd hunderte Menschen in und aus dem Zug, Rush Hour eben, so nannte die Großstadt diese Tageszeit. Jeder von ihnen bedachte ihn mit distanziertem Blick, manche mitleidig, manche angeekelt, manche wütend, weil er ihnen die schöne Weihnachtsstimmung nahm.
    Kazuya schlang die Arme um seine Knie und machte sich noch kleiner. Es war nicht seine Absicht zu provozieren, sicherlich nicht. Diesmal nicht. Nach wenigen Minuten wichen alle Gedanken von ihm und er starrte nur ins Leere. Er fühlte auch nichts außer Kälte und Leere, als ob Akios Tod etwas von ihm mitgenommen hätte.


    Eine Hand berührte seine Schulter und rasch wirbelte Kazuya um. Freundliche Augen – Freundlichkeit, die tatsächlich ihm galt? – und ein sanftes Lächeln zierten das Gesicht der Frau. Sie sah so edel aus in ihrem langen Mantel, dem dezenten Make-up und den selbst bei diesem Wetter perfekt frisiertem Haar! Um ihre Hüfte lag eine gefüllte und sicherlich schwere Tasche.
    „Draußen leuchten so viele Lichter. Da sollte man nicht traurig sein.“ Das erste Mal setzte sich jemand neben ihn, scheinbar ganz ohne Bedenken und Hemmungen.
    „Wie heißt du?“ Diese freundliche Stimme konnte ihm nichts Böses wollen.
    War das wichtig? Die Tatsache, dass sein Name jemanden zu interessieren schien, ließ sein Herz wieder schlagen. Davor war es stillgestanden, für ihn zumindest. „Sinan“, erwiderte er heiser.
    „Und wo sind deine Eltern? Warum bist du hier so alleine?“
    „Nicht hier.“ Er sah aus dem Fenster, denn ihre mitleidigen Blicke hasste er. Mitleid half ihm nicht weiter, hatte es noch nie getan.
    Da packte sie ihn an der Hand und zog ihn mit sich. „Komm mit.“
    „Wohin?“, fragte er und überlegte sich, ob er sich wehren sollte. Dann fiel ihm wieder ein, dass es ihn für den Moment gleich sein sollte, was mit ihm geschah. Es konnte nur besser werden…
    „Auf den Weihnachtsmarkt. Lebkuchen und warmen Tee für dich. Kein Kind sollte so kurz vor Weihnachten traurig sein.“
    Kazuya lächelte charmant und ihm wurde tatsächlich warm, von innen heraus. Ein freundliches Wort, eine freundliche Tat und er glaubte wieder daran, dass die Welt doch noch das Gute beherbergte.



    Das Vibrieren seines Handys weckte ihn auf. Rasch schüttelte er diese vermeintlich unbedeutende und doch so wichtige Erinnerung ab. Shin!, schoss es ihm zuerst durch den Kopf, dann erkannte er, dass es sich um eine Nachricht handelte.
    SINAN! Was denkst du dir dabei? Du türmst einfach mal so. Darüber kann man, verdammt nochmal, reden! Hast du eine Vollmeise? Wenn ich dich in die Finger kriege! Ich bin wegen dir den Eispfad entlanggerannt. Undankbarer Idiot! Wenn du mir eine Chance geben willst, kannst du nicht ein paar Tage drauf einfach abhauen. Ruf/schreib mich in den nächsten Wochen ja nicht an, sonst komm ich noch persönlich vorbei und würg dich! Schöne Freundschaft, echt...
    Plötzlich… ja, da wollte er es ungeschehen machen, wenigstens mit seiner Freundin über das Vorhaben gesprochen haben. Aber sie war auch nicht ehrlich zu ihm gewesen, doch wenigstens war sie ihm nicht tatsächlich in den Rücken gefallen… das konnte man von ihm nicht behaupten. Nachdem er erfahren hatte, dass Ruri ihm etwas wichtiges, etwas ganz essentielles, verschwiegen hatte, konnte er sie nicht mehr als das Mädchen ansehen, das er einst in Mahagonia traf. Danach hatte er sich wieder von ihr eingeengt gefühlt, nicht mehr frei, als müsste er auf jede seiner Handlungen achten.
    Snobilikat stieß ihn an und er las mit stockender Stimme die SMS vor. Die Augen des Wildtieres funkelten wütend auf. Ihr Trainer, dieser Unhold, hätte doch wissen müssen, dass er Ruri damit verletzte. Sogar Híme hatte das Mädchen gemocht! – wenigstens etwas.
    Es tut mir leid, schrieb Kazuya und wusste nicht so recht, ob er richtig handelte. Vielleicht wollte sie eine ehrliche Entschuldigung hören, vielleicht war dieser Satz katastrophal in einer solchen Situation.
    Mit Menschen konnte er viel besser umgehen, wenn er ihnen nicht nahe stand. Dann war es schließlich auch egal, ob man ihre Gefühle verletzte.
    Kazuya stellte sich vor, wie Tränen über Ruris Wange rannen, sie auf dem Bett lag und schluchzte. Aus heiterem Himmel wurde es ihm zu eng in der Brust.


    Da hielt der Zug an und er stieg lustlos aus. Am Bahnhof, auf dem sich die Menschen tummelten wie die Käferpokemon und von allen Seiten Ansagen und schrecklich ohrenbetäubend Töne erklangen, erblickte er die Zwillinge.
    Hitomi war für die Jahreszeit unvernünftig leicht gekleidet. Die Jacke reichte ihr eben noch bis zur Hüfte, war aber nicht bis obenhin geschlossen, und unter dem Minirock trug sie eine Strumpfhose. Hohe Stiefeln mit Absätzen rundeten das Bild ab, das jeder von ihr haben mochte. Sie winkte, hastete auf ihn zu und schloss ihn überschwänglich in die Arme. Kazuya erwiderte nur, weil es sich so für eine Freundschaft gehörte und trotzdem hinterfragte er alles. Warum tat er dies? Alles ging zu Bruch. Wenn nicht jetzt, dann später.
    Über ihre Schulter hinweg, betrachtete er den schönen, jungen Mann. Shin war in ferner Reichweite, so weit, dass er ihn nie erreichen konnte, vor allem nicht als Junge. War das denn nicht egal? Er sollte so schnell wie bloß möglich den menschlichen Beziehungen abschwören und er konnte es doch nicht. Weil er sich trotz seiner Vorliebe zum Alleinsein tot und leer fühlte, wenn er niemals unter Menschen war. Und weil er manche von ihnen wirklich mochte. Deswegen erlebte er regelmäßig wie etwas in ihm wegen anderen Menschen zerbrach.