Diebesgut

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  • So, dann will ich mal auf den einen Kommi antworten. ^^
    Huhu Choco, neue Leserin. ^^


    Zitat

    Alles gute zu deinem Profibereichtopic ;*


    Danke dir. ;)


    Zitat

    Ich mag Pokemon FFs nicht so :/


    Ich hoffe, ich hab dich etwas für Pokemon-FS begeistern können? :D
    Ja, irgendwie kann ich doch sogar verstehen - ich mag manche Art an Pokemonstorys auch nicht. Zum Beispiel, wenn sie sich nur um irgendein Shipping drehen und die Pokemon bestensfalls einen Ehrenplatz am Rande bekommen und Ähnliches.


    Ganz vielen, herzlichen Dank für dein liebes Lob. Das freut mich wirklich sehr. ^^


    Zitat

    Eine Katze die sich als Löwen sieht, da muss man mal ein bisschen ableiten und schon kommt man hinter den Sinn. Den Kapitelnamen kann ich leider weniger nachvollziehen, schade...


    Das dachte ich schon ... eben da das Kapitel zwei Teile hat, ist der Name des Kapitels auf den zweiten Teil ausgelegt und wirkt etwas seltsam im Ersten, auch wenn der Kampf gegen Hayato schon längst im Gange ist und der ja Flugpokemon trainiert - deswegen Wirbelsturm XD - aber der Höhepunkt des Arenakampfes kommt erst ...
    Freut mich aber, dass du das Bild magst. ^^


    Zitat

    Wie immer werden deine Kapitel auch hier sehr lang, wäre es da nicht sinnvoller zwei daraus zu machen?


    Das letzte Kapitel ist schon geteilt. Vierteln wollt ich es nun auch nicht. ^^"


    Zitat

    Also darfst mich gern bei Skype über neue Kapitel informieren.


    Gerne. ^^


    Zitat

    Ps: Du machst (recht viele) Kommafehler xD


    Ich bemühe mich. ^^"


  • So, jetzt hab ich mal Motivation 'nen Kommi zu schreiben. Glückwunsch zum Profibereich. ^^


    Armer Kazu. Als ehemaliges Straßenkind muss er sich wohl ganz schön herumgeschubst fühlen. Einerseits gefällt ihm langsam die Gesellschaft anderer, andererseits überfordern diese Situationen den Jungen. Shins Haltung war auch aber extrem... Krass. Aber... Ganz nüchtern kann er noch nicht sein, wenn er wirklich so viel getrunken hat, dass er sogar nen Film riss hat. xD Schon bei 1,0 Promille braucht man 10 Stunden um auszunüchtern. xDD
    Jedenfalls... ich hab kein Mitleid mit ihm, dass er in der Nähe eines Ariados geschlafen hat. Ich finde sogar die Szene ganz lustig. X)


    Hm... Die Szene mit Himé hätte ich eher anders ausgelegt, so nach dem Motto: Jetzt bist du wieder da - jetzt kannst du mir sofort Futter geben! Aber ein bisschen plötzlich - ich verhungere!
    Mir ist es neu, dass man Hotelzimmertüren nicht abschließen kann... Dann sind Wertgegenstände ja gar nicht geschützt und so. Auch nachts würde ich nicht in einem Hotelzimmer schlafen, wenn ich wüsste, man kann die Tür nicht absperren. ^^"


    Hitomi schätze ich wirklich sehr. Neben Ruri finde ich, dass sie auch Kazus beste Freundin ist. Also die Anforderungen, belehrende Ratschläge und gute Ratschläge zu geben, hat sie auf jeden Fall erfüllt - vielleicht sogar mehr als Ruri es tun würde. Hitomi ist ein sehr interessanter Charakter; sie wirkt oberflächlich und ein kleines Bisschen wie eine Schlampe, aber sie besitzt eine sehr gute Menschenkenntnis, tadelt andere, wenn ihr der Umgang nicht gefällt. Auf den Mund gefallen ist sie echt nicht.
    Und... Jungs, die auf Pferden(!) reiten, finde ich unglaublich... sexy. *~* Die meisten Jungs, die den Reitsport nur etwas für Mädchen halten, haben sicherlich nur Angst vor Pferden... Aber das Shins Brüder ihn auch fertig gemacht haben, kann ich mir kaum vorstellen, außer sie sind vielleicht jünger. Bei Älteren denke ich, dass sie die Jüngsten in Schutz nehmen. So ist es bei meinen Bruder immer gewesen. Wenn so was in der Schule war, hat er immer gesagt, dass er denen eine aufs Mal haut. lal
    Bei Jüngeren... Ja, da vermute ich eher, dass die sich auf die Feindesseite schlagen, um gut dazustehen. Aber hui. Muss ja 'ne tolle Familie sein; immer dicke Luft zu Hause.


    Der Kampf war super. Sehr spannend, auch die Wortgefechte waren angemessen, auch für Hayato. Du kannst übrigens auch mal den Spitznamen weglassen. In Kämpfen benutzt er sie nicht allzu häufig, um seine Gegner nicht zu verwirren, z.B. wenn er ein neues Pokémon in den Kampf schickt. Nur eine Szene ist nicht ganz stimmig, nämlich die, in der Elena wegen des Wechsels Kazu einen Regelverstoß ankreiden will. Da sie auch eine Strategin ist, kennt sie natürlich die Kombination aus Staffette und Wunschtraum. :)


    Zu den Kommafehlern, auf die Chocolate hingewiesen hat, solltest du dir mal die Kommaregeln genauer ansehen. Es hilft wirklich, besonders wenn du die Sache mit erweiterten Infinitiv - wobei man da die Kommas zwar auch weglassen kann, aber mit Komma lesen sich oft Texte sehr viel angenehmer. =) Oder was mir auch geholfen hat: Ließ Bücher langsamer (kenn ja dein Tempo xD) und achte mehr, wie die Kommas gesetzt sind. Da nimmt man auch relativ viel mit.


    Sonst freu ich mich aufs nächste Kapitel. ^^ Ich hab leider nur einen Fehler gefunden, der mich wirklich regelrecht angesprungen hat. xD



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  • Hey Bastet =3
    Ich haben fertig. Meine Güte, was für ein Kapitel. Da hast du uns aber nicht zu viel versprochen und hast gezeigt, warum Diebesgut verdient in diesem Bereich ist. Tsubaki ist sprachlos. Wann war ich das letzte Mal sprachlos? Mein Gehirn kann sich nicht mehr daran erinnern. xD


    Aber erst mal von vorne. Let’s go =3
    Titel war wieder gut gewählt aber er kann nicht das Bild toppen. Ich liebe es! Abgöttisch x3
    Kazu erhält seine Strafe, er hat einen Kater. Geschieht ihm Recht, er hätte ja nicht so viel trinken müssen. Aber wenigstens kann er sich an Tai erinnern. Das ist wichtig x3


    Jedenfalls entdeckt er seine schlimmsten Feinde: Ariados! Und attackiert diese mit Steinen und Dosen. Man erfährt außerdem, dass er sich nie an sie gewöhnen konnte. Hat er eine Phobie oder waren sie ihm halt nur immer unsympathisch? Nun ja, nachdem er sich an ihnen gerächt hat, geht er wieder in sein Zimmer. Man lernt auch das Wort des Tages kennen: Verdammt!
    Mich hat es nicht gestört, dass es so oft vorkam. Ich fand es eigentlich sehr zutreffend. Um nicht von den anderen Trainern/Leuten erkannt zu werden, macht er einen Umweg und wird in seinem Zimmer von Hime empfangen. Sie benimmt sich etwas zickig ist aber im Nachhinein froh, Kazu an einem Stück wiederzusehen. Kaum ist dieser im Zimmer, taucht Hitomi auf. Nach etwas Smalltalk möchte sie über Shin und dessen Verhalten sprechen. Kazu hat natürlich keine Lust auf diese Geschichte, verständlich, aber Hitomi zieht eiskalt ihr Ding durch. Sie erzählt also die Geschichte, die sie ihm erzählen wollte und er hört gezwungenermaßen zu. Ich kann zwar einerseits verstehen, warum sich Shin so verhält aber andererseits auch nicht. Es tut natürlich weh, wenn einem Dinge vorgeworfen werden, die nicht stimmen. Aber ich hätte gedacht, dass er aus den Fehlern anderer lernen würde. Dass er nicht jemanden beleidigen würde, nur weil dieser jemand anders ist. Shin ist also ein Schauspieler, aber kann er darauf stolz sein? Ich wäre es nicht. Kazu wird auch darüber infomiert, dass er mit Shin zusammen das Loch in der Wand wieder zu spachteln soll. Das kommt bei ihm aber überhaupt nicht gut an. Sie stellt ihm sozusagen ein Ultimatum und er haut erstmal ab. Unser Held muss nämlich für den großen Arenakampf trainieren.


    Und dann taucht er auf. Er, der einfach nur toll ist. Taaaiii <33
    Kazu ist also schon sein Schwarm? Sehr interessant ^^
    Ich finde es toll, dass man den Kampf aus seiner Sicht erleben wird. Man lernt ihn dadurch auch etwas besser kennen und es ist einfach anders. Sein Fangirl hat sich über seine Anwesenheit sehr gefreut. Und wer weiß, falls Kazu gewinnen sollte – was er definitiv tut! – dann kriegt er ja vielleicht von Tai irgendwas. *g*


    Zum Kampf: Einfach nur spannend bis zum letzten Satz. Fallen mir noch weitere Adjektive ein? Bestimmt! Also: atemberaubend, genial, überraschend, faszinierend und einfach nur traumhaft. Ich hoffe, das reicht für deine Perfektion. Hayato scheint ein guter Arenaleiter zu sein, nicht so altbacken aber auch nicht so unerfahren. Der gesunde Durchschnitt oder etwas mehr. Es gibt wieder Smalltalk und die Regeln werden genannt. Und dann startet der Kampf. Er war wie immer sehr detailliert und abwechslungsreich. Die beiden schenken sich nichts, das hat man sehr deutlich gespürt. Das Kazu sein Sniebel genommen hat, scheint Tai zu wundern. Kazu ist immer für eine Überraschung gut. X3
    Natürlich war es klar, dass der Wissenschaftler in ihm alles analysiert und weiß, wie jenes und dieses funktioniert. Ich fands in Ordnung. Eine Zeit lang sieht es für Sniebel nicht gerade gut aus, aber dann startet Kazu seinen Überraschungsangriff. Hayato wird klar, was gleich passieren wird und ist leicht panisch. Sehr zur Verwunderung von Tai, der gar nicht weiß, was gleich passieren wird. Der Plan von meinem Held scheint aufzugehen und Hayato ist beeindruckt. Aber jetzt ist die sogenannte „Aufwärmphase“ vorbei. Jetzt geht es um alles oder nichts….


    Mir fiel noch eine Kleinigkeit auf, die mir aber sehr gefallen hat. Kazu trägt nämlich das Regenbogenarmband. Das zeigt, dass er zu seiner Sexualität steht und dafür liebe ich Kazu noch mehr. Tai wird davon zwar nicht begeistert sein aber ich darf das. Bin ja auch Kazus Fangirl =3


    Das müsste jetzt alles gewesen sein. Falls ich irgendwas vergessen habe, dann sorry v_v
    Bis zum nächsten Kapitel <3


    dαѕ oғғιzιelle ғαɴɢιrl voɴ тαι & ĸαzυ
    Tsubaki

  • Danke ihr beiden.
    Kommis, juhu! <3


    [tabmenu]
    [tab=Aki]

    Zitat

    So, jetzt hab ich mal Motivation 'nen Kommi zu schreiben. Glückwunsch zum Profibereich. ^^


    Danke. #^^#


    Zitat

    Armer Kazu. Als ehemaliges Straßenkind muss er sich wohl ganz schön herumgeschubst fühlen.


    Ja, so wird es wohl sein.
    Wenn er sich überfordert fühlt, sucht er immer einen Ort für sich ... da besoffen war, hat er die Straße für sich gewählt. *g*


    Zitat

    Aber... Ganz nüchtern kann er noch nicht sein, wenn er wirklich so viel getrunken hat, dass er sogar nen Film riss hat. xD Schon bei 1,0 Promille braucht man 10 Stunden um auszunüchtern. xDD
    Jedenfalls... ich hab kein Mitleid mit ihm, dass er in der Nähe eines Ariados geschlafen hat. Ich finde sogar die Szene ganz lustig. X)


    Er kann sich nur an seine Träume nicht erinnern - heißt das schon was? *g* Na gut, okay, er kann sich an den vorigen Abend nur vage erinnern.
    Jaja, als Außenstehende kann man das ja lustig finden. =P


    Zitat

    Hm... Die Szene mit Himé hätte ich eher anders ausgelegt, so nach dem Motto: Jetzt bist du wieder da - jetzt kannst du mir sofort Futter geben! Aber ein bisschen plötzlich - ich verhungere!


    Keine schlechte Idee. =D


    Zitat

    Mir ist es neu, dass man Hotelzimmertüren nicht abschließen kann... Dann sind Wertgegenstände ja gar nicht geschützt und so. Auch nachts würde ich nicht in einem Hotelzimmer schlafen, wenn ich wüsste, man kann die Tür nicht absperren. ^^"


    Na gut, wenn man Pokemon hat, die einen beschützen würden ... trotzdem, kA was ich mir dabei gedacht habe, warte, ich berechtige es sofort. ôo


    Zitat

    Hitomi schätze ich wirklich sehr. Neben Ruri finde ich, dass sie auch Kazus beste Freundin ist. Also die Anforderungen, belehrende Ratschläge und gute Ratschläge zu geben, hat sie auf jeden Fall erfüllt - vielleicht sogar mehr als Ruri es tun würde. Hitomi ist ein sehr interessanter Charakter; sie wirkt oberflächlich und ein kleines Bisschen wie eine Schlampe, aber sie besitzt eine sehr gute Menschenkenntnis, tadelt andere, wenn ihr der Umgang nicht gefällt. Auf den Mund gefallen ist sie echt nicht.


    Ruri würde ihm eher auf den Rücken klopfen - auch wenn er geprellte Rippen hat, wie man in einem Kapitel gesehen hat >=D - und sagen, er soll sich nicht so anstellen. Das ist das, was er manchmal vielleicht eher braucht.
    Aber der springende Punkt ist, dass Ruri ihn versteht, weil sie weiß wie er sich in den ganzen Jahren gefühlt hat und wie sein Leben gewesen sein mochte.
    Hitomi glaubt noch immer, dass alles in Ordnung sei ... also mit seiner Familie.
    Aber es freut mich wie du Hitomi siehst. <3


    Zitat

    Und... Jungs, die auf Pferden(!) reiten, finde ich unglaublich... sexy. *~*


    Pferden(!) ... ? Worauf sonst? :devil: Oh warte, ja, wir reden hier von Shin. Dumme Frage. ^^"
    Aber ich weiß was du meinst, ja. ^^


    Zitat

    Die meisten Jungs, die den Reitsport nur etwas für Mädchen halten, haben sicherlich nur Angst vor Pferden... Aber das Shins Brüder ihn auch fertig gemacht haben, kann ich mir kaum vorstellen, außer sie sind vielleicht jünger. Bei Älteren denke ich, dass sie die Jüngsten in Schutz nehmen. So ist es bei meinen Bruder immer gewesen. Wenn so was in der Schule war, hat er immer gesagt, dass er denen eine aufs Mal haut. lal
    Bei Jüngeren... Ja, da vermute ich eher, dass die sich auf die Feindesseite schlagen, um gut dazustehen. Aber hui. Muss ja 'ne tolle Familie sein; immer dicke Luft zu Hause


    Das mit deren Familie kommt noch ... später, aber es kommt noch. ^^


    Zitat

    Der Kampf war super. Sehr spannend, auch die Wortgefechte waren angemessen, auch für Hayato. Du kannst übrigens auch mal den Spitznamen weglassen. In Kämpfen benutzt er sie nicht allzu häufig, um seine Gegner nicht zu verwirren, z.B. wenn er ein neues Pokémon in den Kampf schickt. Nur eine Szene ist nicht ganz stimmig, nämlich die, in der Elena wegen des Wechsels Kazu einen Regelverstoß ankreiden will. Da sie auch eine Strategin ist, kennt sie natürlich die Kombination aus Staffette und Wunschtraum. :)


    Es freut mich, dass dir mein Hayato gefällt.<3
    Das mit Elena hab ich gleich ausgebessert. ^^


    Zitat

    Zu den Kommafehlern, auf die Chocolate hingewiesen hat, solltest du dir mal die Kommaregeln genauer ansehen. Es hilft wirklich, besonders wenn du die Sache mit erweiterten Infinitiv - wobei man da die Kommas zwar auch weglassen kann, aber mit Komma lesen sich oft Texte sehr viel angenehmer. =) Oder was mir auch geholfen hat: Ließ Bücher langsamer (kenn ja dein Tempo xD) und achte mehr, wie die Kommas gesetzt sind. Da nimmt man auch relativ viel mit.


    Ja, du hast Recht.
    Meine einzige Kommaregel für mich war bis jetzt: *Augen zu* Da kommt ein Komma hin ... hier ... und da!
    Das ist ... nicht gut. ^^"


    Danke für die Verbesserung =)


    [tab=Tsubaki]

    Zitat

    Hey Bastet =3
    Ich haben fertig. Meine Güte, was für ein Kapitel. Da hast du uns aber nicht zu viel versprochen und hast gezeigt, warum Diebesgut verdient in diesem Bereich ist. Tsubaki ist sprachlos. Wann war ich das letzte Mal sprachlos? Mein Gehirn kann sich nicht mehr daran erinnern. xD


    Das ist kein Kapitel ... das ist die Hälfte davon! ;)
    Ach ... das freut mich so sehr und danke. <3


    Zitat

    Jedenfalls entdeckt er seine schlimmsten Feinde: Ariados! Und attackiert diese mit Steinen und Dosen. Man erfährt außerdem, dass er sich nie an sie gewöhnen konnte. Hat er eine Phobie oder waren sie ihm halt nur immer unsympathisch? Nun ja, nachdem er sich an ihnen gerächt hat, geht er wieder in sein Zimmer.


    Oh... ich glaube, das kann man schon Phobie nennen. *gg*


    Zitat

    Man lernt auch das Wort des Tages kennen: Verdammt!


    Wort der Woche, bitte! XDDD


    Zitat

    Ich kann zwar einerseits verstehen, warum sich Shin so verhält aber andererseits auch nicht. Es tut natürlich weh, wenn einem Dinge vorgeworfen werden, die nicht stimmen. Aber ich hätte gedacht, dass er aus den Fehlern anderer lernen würde. Dass er nicht jemanden beleidigen würde, nur weil dieser jemand anders ist. Shin ist also ein Schauspieler, aber kann er darauf stolz sein? Ich wäre es nicht. Kazu wird auch darüber infomiert, dass er mit Shin zusammen das Loch in der Wand wieder zu spachteln soll. Das kommt bei ihm aber überhaupt nicht gut an. Sie stellt ihm sozusagen ein Ultimatum und er haut erstmal ab.


    Shin verstehen, aber wiederrum nicht, ist besser als Shin hassen. =)


    Zitat

    Und dann taucht er auf. Er, der einfach nur toll ist. Taaaiii <33
    Kazu ist also schon sein Schwarm? Sehr interessant ^^
    Ich finde es toll, dass man den Kampf aus seiner Sicht erleben wird. Man lernt ihn dadurch auch etwas besser kennen und es ist einfach anders. Sein Fangirl hat sich über seine Anwesenheit sehr gefreut. Und wer weiß, falls Kazu gewinnen sollte – was er definitiv tut! – dann kriegt er ja vielleicht von Tai irgendwas. *g*


    *dir ein Cheerleaderoutfit schenk* ;D
    Zum Letzten ... ja, wer weiß das schon!? Ich! Aber ich verrat es nicht!


    Zitat

    Zum Kampf: Einfach nur spannend bis zum letzten Satz. Fallen mir noch weitere Adjektive ein? Bestimmt! Also: atemberaubend, genial, überraschend, faszinierend und einfach nur traumhaft. Ich hoffe, das reicht für deine Perfektion. Hayato scheint ein guter Arenaleiter zu sein, nicht so altbacken aber auch nicht so unerfahren. Der gesunde Durchschnitt oder etwas mehr. Es gibt wieder Smalltalk und die Regeln werden genannt. Und dann startet der Kampf. Er war wie immer sehr detailliert und abwechslungsreich. Die beiden schenken sich nichts, das hat man sehr deutlich gespürt. Das Kazu sein Sniebel genommen hat, scheint Tai zu wundern. Kazu ist immer für eine Überraschung gut. X3
    Natürlich war es klar, dass der Wissenschaftler in ihm alles analysiert und weiß, wie jenes und dieses funktioniert. Ich fands in Ordnung. Eine Zeit lang sieht es für Sniebel nicht gerade gut aus, aber dann startet Kazu seinen Überraschungsangriff. Hayato wird klar, was gleich passieren wird und ist leicht panisch. Sehr zur Verwunderung von Tai, der gar nicht weiß, was gleich passieren wird. Der Plan von meinem Held scheint aufzugehen und Hayato ist beeindruckt. Aber jetzt ist die sogenannte „Aufwärmphase“ vorbei. Jetzt geht es um alles oder nichts….


    :blush: dankeschön, viel mehr fällt mir nicht ein ... oder doch! Mich freut, dass ich Tais analytische Sicht der Dinge rüberbringen konnte. ^^
    Und juhu, ein sympathischer Arenaleiter. *g*


    Zitat

    Mir fiel noch eine Kleinigkeit auf, die mir aber sehr gefallen hat. Kazu trägt nämlich das Regenbogenarmband. Das zeigt, dass er zu seiner Sexualität steht und dafür liebe ich Kazu noch mehr. Tai wird davon zwar nicht begeistert sein aber ich darf das. Bin ja auch Kazus Fangirl =3


    Jetzt, nachdem es "den Aufstand" am Abend gegeben hat, noch was zu verbergen, wäre unnötig - und Hayato, dem Arenaleiter, stört es ja auch nicht. ^^
    [/tabmenu]

  • Diebegsut
    Kapitel 22 I/II


    Huhu Chari!
    Erst Mal, herzlichen Glückwunsch, den Profibereich hast du dir natürlich redlich verdient und es freut mich, dass ich dazu beitragen durfte ;3
    Entschuldige aber, dass mein Feedback erst jetzt kommt. An dir liegt es gewiss nicht, aber das weißt du ja sicher auch.
    Deinen Header finde ich diesmal ganz besonders schön gewählt, er steht wohl symbolisch für alle Katzen, die innerlich Löwen sind. Er passt auch zu Hime, wenn man so denkt, denn schliesslich „beginnt“ sie als Mauzi (Katze) und wird dann in meinen Augen zur Löwin, als Snobilikat =)


    hochgeschreckt war und selbst die einschließenden Wände des Zimmers ihm die Kehle zugeschnürt hatten.


    Einschliessend? Meinst du damit vielleicht eher einengend? Erscheint mir hier passender. Ansonsten gefällt mir dein erster Abschnitt sehr gut, du weißt, wie man ein gutes Kapitel beginnt. Auch wenn ich nicht ganz verstehe, warum Hime ihn missbilligend mustert, finde ich, ist dir wieder einmal gelungen, Kazus Inneres sehr deutlich darzustellen. Genau so, wie ich das mag! Auch sein „Asubruch“ danach gefällt mir und wenn ich sonst Wortwiederholungen in so grossem Stil nicht mag, so passt es hier, weil man einfach merkt, dass es ihm vie zu viel ist und damit hat er auch recht. Ich kann solche Cliquen ebenfalls nicht leiden und ich hätte an seiner Stelle bestimmt auch so gehandelt. Dennoch, armes Spinnchen, es wird beworfen.


    Hitomi ist aber süss, so fürsorglich. Ich hoffe trotzdem auf Ruris Rückkehr, die Kleine hatte was!


    Zur Sicherheit umrundete er das Center in einem Halbbogen, sodass er keinem Gast über den Weg lief. Schon der Gedanke an Shins Antlitz ließ die Wut in ihm so sehr wallen,


    Dass seine Wut oder sein Blut in Wallungen geraten kann kenne ich, aber so gestellt hab ich diese Formulierung noch nie gesehen und so stört sie meine Augen auch ein wenig.
    Dass aber nun in diesem Kapitel der Arenakampf beginnt find ich toll, endlich. Was liebe ich so was ^^ Dass du die Arenaleiter mit japanischen Namen nennst stört mich zwar nicht, aber ich muss gestehen, dass ich meistens erst googeln muss. Dennoch, wie du beschreibst, als wäre man direkt vor Ort und dass es mich überrascht nachdem ich doch schon so viel von dir gelesen habe und schon so lange treu bin- ist das nicht ein tolles Lob? Dein Stil fesselt mich einfach jedes Mal. Du Fesslerin du xD
    Dass die Feuerkatze erst später im Kampf drankommt war mir klar. Sagen muss ich dir ja nicht, dass du mal wieder an der besten Stelle endest, ja? Aber da ich eh spät dran bin, kann ich sicher gleich weiter lesen, bei deinem Tempo. Zu den Kommafehlern, ja, sehe ich auch so. Aber ich glaube, ich weiss, wie dir das passiert, mir geht’s auch so, wenn ich schreibe und den Gedanken verfalle, dann schreibe ich so schnell, dass ich die Kommas vergesse. Ich bin mir aber sicher, dass du die schnell ausbesserst, wenn du noch mal drüber liest ^.-


    Bis bald Liebes <3

  • Lynn <3
    Danke für deinen Kommentar und du hast Recht, bald geht es weiter. #^^#
    Auch wenn es dann doch noch etwas dauert.
    Und dankeschön für die Glückwünsche. <3


    Du hast Recht, das Wort passt wirklich besser. Danke. ^^


    Wortwiederholungen werden immer und von jedem verteufelt, aber ich mag sie sehr gerne. :blush: Ich verwende sie ja nur, um einen Effekt zu erzielen. Und ja, den Effekt wollte ich auch erzielen, den du anspielst. Nämlich, dass ihm alles zu viel wird und er auf die Clique sauer ist - vor allem aber auf Shin. Shin kannte er ja, die Clique nicht. Die ist nur eine gesichtslose Masse im Nachhinein, Shin eben nicht.


    Ja, da kann einem sogar eine Spinne leidtun XDD


    Haha, toll, ich bin eine Fesslerin. XDD


    Feuerkater, wenn ich bitten darf. ^^


    Oh, so leicht ist's dann doch nicht. Ich weiß nämlich wirklich nicht so recht, wo die hingehören. :S Also meistens weiß ich es, aber oft bin ich mir einfach sehr, sehr unsicher was das betrifft. Ja, die Kommata und ich... das ist so eine ewige Hassliebe, weißt du. =D




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    [align=justify]Wirbelsturm - Teil 2/2



    Kazuya spürte wie ihn die Nervosität überkam. Er musste absolut cool wirken, wenn sein Flirt zusah. Dieser sah heute sexy aus, wenn er es sich recht überlegte. Die seltsame Farbenkombination hatte er abgelegt und sich in schlichte Jeans und ein elegantes Jackett gezwängt. Andererseits sah das schon fast unwirklich an Taiki aus, so hatte er ihn nicht kennengelernt.
    Egal! Seine Aufmerksamkeit durfte nur dem Kampf gelten! Höflich bedankte sich Kazuya bei seinem Gegner für das aufrichtige Lob, bevor er fortfuhr. „Sniebel, setz Eisspeer ein!“
    In der Pfote des Wiesels bildete sich ein glänzender Eiszapfen, der die Form einer Lanze annahm.
    „Blättersturm, Liana.“
    Ungeachtet dessen, dass auf den geflügelten Brachiosaurus ein Eiswesen mit einem Speer in der Hand zugerast kam, schoss Tropius eine Salve an rasiermesserscharfen Blätter ab und gedachte nicht daran in seiner Aktion zu stoppen, bevor Hayato nicht den Befehl dazu gab. Der Aufprall verursachte fast den Lärm eines Kanonenschusses und erinnerte den Herausforderer wie dessen Wiesel daran, dass Blätter harmloser aussahen, als sie es tatsächlich waren.
    „Sniebel, schieß den Eisspeer ab.“
    Wie ein Athlet nahm das Unlichtpokemon die frostige Lanze in die Hand und schoss sie mitten durch das ringförmige Salvengebilde, dessen einzelne Blätter eher wie Wurfsterne anmuteten.
    Instinktiv duckte sich die Saurierdame und die Trainer vernahmen nur das Splittern des Eises, als es an der Wand aufschlug.
    „Mach mit Blättersturm weiter!“
    Liana schüttelte ihre Müdigkeit ab und wiederholte das Spiel ihres Elementes.
    Überrascht beugte sich sein Schwarm nach vorne und traute seinen Augen kaum, wie Kazuya feststellte. Da bewies ihm gerade ein Sniebel erfolgreich, dass es breakdancen konnte! Biegsam wie ein Arbok wand sich das Wiesel auf dem Kampffeld, um nicht getroffen zu werden.
    Stolz dachte Kazuya daran, dass Serin von ihm – dem Besten natürlich – gelernt hatte. Davon war sein kühles Pokemon sogar begeistert gewesen und hatte nicht mehr aufhören wollen zu tanzen. Ob er für Serin noch immer der verachtenswerte Mensch war, der ihn aus seinem Revier gerissen hatte?
    Keuchend gab es Tropius nach einer Weile auf.
    „Eishieb!“, sah der Herausforderer sofort seine Chance gekommen, doch da erwies sich die Müdigkeit als scheinbare Finte. Aus den Seiten des Brachiosaurus schnellten zwei Ranken hervor, die das Wiesel packten und von sich schleuderten.
    Innerlich zuckte Kazuya zusammen, hörte es sich doch so an, als seien etliche Knochen seines Pokemon gebrochen. Sein nüchterner Verstand jedoch wusste, dass dem nicht so war. „Serin?“
    Sniebel hielt sich seinen Kopf und stand auf. In seinen Augen lag ein zorniges Funkeln.
    „Gut. Dafür werden wir uns noch rächen, keine Sorge.“
    „Ach so, werdet ihr das?“, erwiderte Hayato spitzzüngig. „Blättertanz, Liana.“
    Schwer atmend entfachte Tropius einen Sturm an tanzenden, zart rosafarbenen, Blättern.
    „Die sind ja pink“, stellte Kazuya entgeistert fest. „Das sieht uncool aus. Serins Eissturm wird da schon was ‘gegen tun.“
    Klirrend kalte Winde wehten dem, überaus kitschigen, Tanz entgegen und ließen die Blätter knistern, dann rieselten sie zu Boden.
    „Eisspeer! Dieses Mal richtig, so wie wir es geübt haben.“ Kazuya wollte gar nicht daran denken wie der Boxsack aus der Trainingshalle nach ihren Übungen ausgesehen hatte. Am Ende hatte er behauptet, der Trainer vor ihm hätte ihn in der Luft zerrissen. Regel Nummer eins eines Diebes: Lass dich nicht erwischen. Zweite Regel: Tritt Regel eins außer Kraft, weißt du von nichts!
    In Sniebels krallenbewehrten Pranken entstanden abermals Eiszapfen, gefährlich spitz, sich spiegelnd und wie Schwerter in seiner Hand. In angeberischer Pose warf er sich herum und stach mit den Speeren auf imaginäre Gegner ein, dann grinste er übermütig.
    „Wenn Sniebel die Eisspeere abschießt, duckt sich Tropius eben wieder. Damit erreichst du nicht viel“, behauptete Hayato großmütig.
    „Ach ja?“, erwiderte Kazuya spitzzüngig. „Da wär ich mir mal nicht so sicher. Schau an, was es macht.“
    Während Liana versuchte das wendige Wiesel, das einmal hier, einmal dort war, nie wirklich an einem Ort, überall und nirgendwo, mit ihren Ranken aufzuhalten, kam Serin dem Dinosaurier gefährlich nahe. Als Tropius die Ranken über ihren Kopf hob und beide Spitzen auf den Gegner zeigten, verharrte Sniebel in seinen Bewegungen. Heimtückisch und verräterisch grinste er, ein bisschen wie ein kleiner Schelm, der eben die großartigsten Streiche ausheckte.
    „Sei bloß vorsichtig“, mahnte der bedachte Arenaleiter. Wäre er nicht mit einem scharfen Verstand bemessen gewesen, hätte sich Kazuya über ihn lustig gemacht und ihn gefragt, wie er eine solch hohe Position bekleiden konnte. Doch Hayatos Geist war scharfsinnig, deswegen schätzte er den anderen. „Wappne dich auf etwas, das wir nicht erwarten. Schärfe deine Sinne und schütz dich, Liana.“
    Die Ranken, welche noch über Serins Kopf geschwebt waren, als wären sie bedrohliche Peitschen, hielt der beflügelte Saurier nun bedeckt. In ihrer Funktion kamen sie Schutzschilder gleich. Zumindest sollten sie diese Aufgaben erfüllen, hätten die Gegner nicht bereits einen scharfen Konter bereitgelegt.
    Sniebel sprang schräg in die Höhe und schrie kampfeslustig. In seinen, mit langen Krallen bestückten, Pfoten schwang er die Eiszapfen wie ein Krieger sein Schwert.
    „Abwehren!“ Hayatos Stimme war dunkel und bedeckt.
    Zu spät! Innerlich jubelte Kazuya. Serin rammte seiner Konkurrentin eine Waffe in die rechte Ranke und durchbohrte sie. Entsetzt starrte der Brachiosaurus auf das faustgroße Loch in der Liana, bevor sie richtig begreifen konnte, was dieses kleine Wiesel ihr soeben angetan hatte. Erst Sekunden später hatte sie den Schock überwunden und schrie vor Wut. Diese Momente genügten dem Wiesel. Er warf ihr den zweiten Speer entgegen, damit sie sich duckte, der lange Hals der Erde näherkam, und kletterte auf ihren Kopf. Ein letzter Eisstrahl. Das genügte. Ein eisiger Energiekern in einem gebündelten Strahl, der die Saurierdame zu Boden warf. Die Erde zitterte unter ihrem gewaltigen Körper.


    Kazuya hatte gelesen, dass gewisse Körperteile eines Pflanzenpokemon nicht aus Fleisch bestanden, dazu zählten Sprossen, Blätter, Ranken, Blüten, Blumen und Samen. Auch Cho hatte ihm das einige Mal erzählt – sie hatte ihm alles über Pflanzen beigebracht! Ernsthaft konnte er Tropius wohl nicht verletzt haben. Obwohl das auch Taiki mit Sicherheit wusste, runzelte er die Stirn und tätschelte sein Fukano. Das gefiel ihm wohl nicht und dennoch jubelte er ihm zu und lobte.
    „Es steht eins zu null für den Herausforderer!“, rief die Schiedsrichterin und klang gar nicht erfreut.
    Hayato hielt erst ungläubig die Luft an, dann stieß er sie stoßweise aus. Nachdem er sich gefasst hatte, schritt er an Lianas Seite, drückte ihren massigen Kopf an seine Brust und streichelte über ihre Nüstern. „Das hast du gut gemacht, ruh dich aus.“ Sie durfte in ihr wohliges Heim einkehren.
    Stolz stand er wieder auf und drehte einen Pokeball zwischen seinen Fingern. „Weißt du, was du und Flamara können, können Ibitak und ich schon lange.“
    Kazuya konnte bloß erahnen, was er andeuten wollte und befand, dass er für einen professionellen Trainer bereits zu viel verraten hatte. Auch war die Wahl auf den ersten Blick nicht sehr klug. Aber Vorsicht! Womöglich handelte es sich um eine Falle. Arenakämpfe maßen in Wirklichkeit die Trainer miteinander, nicht die Pokemon. Spätestens an diesem Ort trug niemand den Sieg mit roher Gewalt davon. Ein Garados unter der Fuchtel eines untalentierten, dummen und nicht besonders selbstsicheren Trainers war eine Niete. Ein Smettbo in den schaffenden Händen eines Genies konnte ein Star werden.


    „Und jetzt?“
    „Jetzt?“ Hayato schmunzelte und hielt einen blau-weißen Ball vor sich. „…geb ich dir etwas strategische Nachhilfe.“
    Aus dem Ball stieg ein großgewachsener Greifvogel, dessen Anblick er nur zu gut kannte. Ibitak stand ihm bloß gegenüber … und tat nichts. Wie eine Statue erwartete er, was weiterhin geschehen würde.
    „Fang an.“ Diese Worte kamen Kazuya unfreiwillig über die Lippen. So stand es leider in den Regeln.
    „Werden wir – wir machen es kurz, aber schmerzhaft. Toxin!“
    „Weich ja aus, Serin!“, rief der Herausforderer aufgebracht. Toxin! Es existierten Attacken, die jeder Trainer fürchtete. Toxin und Abgesang führten die Liste der verabscheuungswürdigen Attacken an – natürlich nur, wenn der Gegner von ihnen Gebrauch machte.
    Ibitak erhob sich mit einigen Flügelschlägen in die Lüfte und zog seine Kreise über dem Wiesel, als sei er ein Aasgeier. Aus seinem Rachen entwich eine schleimige, zähflüssige Masse, dessen Farbe er nicht so recht definieren konnte, denn sie lag irgendwo zwischen einem matschigen Braun, einem giftigen Grün und einem schlammigen Lila. Da roch Kazuya wieder den Dreck der Seitengassen, in denen er und seine Clique manchmal gelegen waren, den Schmutz an den Hausmauern, der miefende Gestank aus den Müllcontainern. Nach einiger Zeit hatte er all das nicht mehr gerochen, aber auf einmal … als Trainer auf der schönen Seite des Lebens … stürzte alles auf ihn ein – so sehr, dass er vergaß auf Serin zu achten.
    Mit verachtendem Blick und gekräuselter Nase sprang Sniebel zwischen den Schleimpfützen und dem herab prasselnden Gift hin und her.
    „Was hampelst du da so rum?“, maulte Kazuya. „Setz Weißnebel ein, sonst … ach, vergiss es.“ Da erinnerte er sich daran, dass sein Flirt zusah.
    Serin gegenüber fiel es nicht schwer unfreundlich zu sein, die gesamte Ausstrahlung des Wiesels war auf Unmut und Antipathie eingestellt, die sich an seinen Trainer richteten.
    Wenn Híme getadelt wurde, schlug er einen freundlicheren Tonfall ein oder scherzte mit ihr. Schließlich war sie seine Partnerin, sein erstes Pokemon. Auch Kramurx und Ibitak behandelte er kumpelhaft, während er sich manchmal gezwungen sah Flamara mit harter Hand zu führen und Sniebel noch immer nicht so recht traute. Wenigstens beruhte das auf Gegenseitigkeit! Doch auf eine nicht zu betitelnde Art und Weise hingen sie doch aneinander und mochten sich.
    Dass Serin ihm nicht traute, verriet sein Zögern.
    „Ich hab gesagt, du sollst den Weißnebel einsetzen!“ Wenigstens predigte der Arenaleiter nicht, wie man sein Pokemon behandeln sollte, aber Taiki wollte offenbar etwas sagen, wagte es aber erst nicht.
    Dann nahm er seinen Mut zusammen und rief ihm zu: „Sinan, keinen Weißnebel. Sag deinem Sniebel, das soll es nicht machen.“
    „Was?“ Erstaunt erwartete er eine Begründung und unterdrückte seinen Zorn. Warum mischte er sich auch als Zuschauer in einen fremden Arenakampf ein?
    „Tai, Ruhe auf den billigen Plätzen“, sagte Hayato amüsiert, als spreche er mit einem alten Bekannten, mit dem man sich solche Scherze erlauben konnte. Auch hatte er ihm beim Spitznamen genannt. „Lass das Sinans Sache sein. Wenn du etwas zu melden haben möchtest, kannst du dich gerne statt seiner in diesen Kreis stellen.“
    „Pah, deine Orden kannst du dir von mir aus behalten!“, brauste Taiki auf. „Ich wollte ihn nur vor einer Dummheit bewahren!“
    Dummheit … eine Dummheit?
    Serin sah ihn misstrauisch an und spuckte ihm einen Eiszapfen vor die Füße.
    „Den kannst du dir auch behalten“, sagte sein Trainer trocken und ließ sich seinen verärgerten Unterton nicht anmerken.
    Was würde also geschehen, wenn er den Weißnebel einsetzen würde, der zu Sniebels Schutz gedacht war? Kazuya betrachtete das Kampffeld und die schlammigen, giftigen Pfützen am Boden. Sie dampften und … Moment! Sie dampften! Das giftige Gas hätte sich mit dem Nebel vermengt, in Bodennähe hätte es sich konzentriert und wäre seinem Pokemon in die Lunge gestiegen.
    Innerlich schrie Kazuya vor Wut über seine eigene Unachtsamkeit und wollte einen Gegenstand treten – oder einem Ariados eine Dose an den Kopf werfen.
    „D … danke.“ Er hasste dieses Wort! Aber für Taiki lächelte er freundlich und dankbar – und jener erwiderte fröhlich: „Gern geschehen. Gehst du dafür mit mir aus?“
    „Was? Also …“
    „Du hast mich am nächsten Morgen nicht angerufen“, schmollte Taiki.
    „Ich hätte schon noch“, antwortete Kazuya leichtfertig.
    „Aber du hast nicht!“
    Hayato räusperte sich belustigt und zeigte auf sein Ibitak, welches mit scharfem Blick Sniebel ansah, als wäre das Wiesel seine Beute.
    „Eissplitter, Serin.“
    Erzürnt sträubte Sniebel sein Fell und drehte sich mit den Splittern, die sich um ihn bildeten, seinem Trainer zu.
    „Was bildest du dir ein?“, knurrte dieser. Dieses dumme Pokemon blamierte ihn vor dem Arenaleiter und Taiki! Vertraute ihm sein Wiesel nicht wegen einer einzigen Fehlentscheidung? „Dreh dich deinem Gegner zu.“
    Sein Pokemon murrte pikiert.
    „Schon vergessen, dass du mir folgen musst?“
    „Toxin!“, sah Hayato währenddessen seine Chance gekommen und obwohl sich Serin blitzschnell umdrehte und die eisigen Bruchstücke wie Nadeln von sich schleuderte, beträufelte die zähflüssige, giftige Flüssigkeit ihn. Ein schmerzhaftes Schaudern durchfuhr seinen Leib und instinktiv wälzte sich Serin im Sand, weil das Gift sein Fell verklebte, sich darin festsetze und wohl auf seiner Haut höllisch brannte. Sicherlich konnte ihm Kazuya diesen Schmerz nicht nachfühlen und deswegen sah er es als halb so schlimm an. Außerdem … dieses Dilemma hatte er doch selbst verschuldet! Wenn Serin nicht so bockig gewesen wäre, hätte er noch ausweichen können!
    Kazuya würde diesen Arenakampf gewinnen, komme was wolle! Er hatte jeden Tag trainiert, war jeden Tag stärker geworden und mehr Erfahrung gesammelt. Oh nein, sein widerspenstiger Partner würde nicht den süßen Geschmack des Triumpfes zerstören!
    Damit sie beide wieder einen harmonischen Rhythmus fanden, wippte der Trainer mit dem Fuß und Sniebel bewegte sich automatisch nach seinem Takt.
    „Ibitak, bereite Klingensturm vor.“
    „Eisstrahl!“
    Während Ibitak um sich herum Winde sammelte, die sich zu einer schneidenden Sense formten, spie das Wiesel seinem Gegner mit letzter Kraft eine Salve aus einem eisigen Kern und umher wirbelnden, kalten Böen entgegen.
    Entsetzt kreischte der Habicht und spreizte das Gefieder seiner Schwingen – niemand hatte sich wohl nach einer Toxinattacke so schnell erholt.
    „Setz nach! Eissturm!“
    Obwohl sich Serin seine Hüfte hielt und nur sich nur mehr wankend auf den Beinen halten konnte, gedachten weder er noch Kazuya aufzugeben. Der Stolz ergriff von ihnen Besitz und ließ sie an einem Strang ziehen. Zwischen den Unterschieden, die wie eine unüberwindbare Kluft vor den Partnern lag, klaffte auch noch eine einzige Gemeinsamkeit. Sie trug den Namen Stolz. Keiner von ihnen wollte verlieren.
    „Haben sich die Streithähne wieder entschlossen zu vertragen?“ Hayato verkniff sich ein Schmunzeln.
    „Oh ja, und wir schießen den Vogel ab“, konnte es sich der Trainer nicht verkneifen.
    „So? Habt ihr das? Meine Thera steht noch. Ihr solltet genauer zielen. Aber ihr wird es hier sowieso zu kalt. Schließlich ist sie kein Botogel“, konterte der Arenaleiter. „Kehrtwende.“
    Obgleich sich Ibitak in eine Form von Energie verwandelte, schien sie noch immer Masse zu besitzen. Ein eigenartiger Anblick … wie ein Flummi, ein Gummiklumpen, der auf Serin zusprang. Kehrtwende … mit dieser Attacke hatte er es leider noch nie zu tun gehabt, aber ihr Name verriet schon einiges. Jetzt wusste er auch, worauf Hayato angespielt hatte, als er Ibitak in den Kampf geschickt hatte. „Weich mal aus.“
    Kazuya wippte noch immer mit dem Fuß und er war sich sicher, dass er nicht aus dem Takt kam, dafür war er viel zu musikalisch und auch Sniebel besaß ein gutes Gefühl für Rhythmen und doch waren seine Bewegungen unstimmig, etwas kantig und träge. Fast so, als lähme das Gift seine Muskeln. Deswegen streifte ihn der Gummiball, verwandelte sich dann tatsächlich in Energie und kehrte in seinen Pokeball zurück.
    „Was du kannst, können wir schon lange.“
    „Sowas wie Stafette“, murmelte Kazuya. Es stand noch immer eins zu null … das war recht aufbauend, solange er verdrängte, dass sein nächstes Pokemon Sniebel wohl rasch besiegen würde.


    Dann betrat ein Alptraum das Kampffeld. Ein gepanzerter Greifvogel, Hayato um zwei Köpfe überragend. Wie sollten Sniebels Eisangriffe oder seine Krallen in diesen Stahlpanzer vordringen? Der Greifvogel glich einem lebenden Hochsicherheitstresor und Kazuya wollte diese unangenehme Runde so schnell wie möglich hinter sich bringen.
    Schon einmal war er einem Panzaeron begegnet, einem wahnsinnigen Exemplar, und wollte eigentlich nicht an das Biest erinnert werden, welches ihn und die anderen Straßenkinder grundlos attackiert hatte. Da sie nichts anderes zur Verfügung gehabt hatten, hatten sie ihn mit allen beworfen, was sie gefunden hatten. Das Biest hatte keinen Kratzer davongetragen! Kazuya hatte sich als ihr Beschützer gefühlt, sahen sie doch alle zu ihm auf, und dem Panzaeron entgegengestellt. In seiner Verzweiflung, als vor dem angriffslustigen Vogel, unter seiner Kralle liegend, Todesangst empfand, hatte er sogar seinen Dolch in Panzaerons Harnisch bohren wollen – die Spitze des Dolches war abgerutscht. Abgerutscht! Dieser Vogel kam ihm stets unbesiegbar vor und die Narben, die er auf seinem Rücken davongetragen hatte, erinnerte ihn daran. Als er sein Leben noch auf der Straße zugebracht hatte, hatte er seine Kameraden darum gebeten ihm Heilpflanzen für die offenen Wunden zu besorgen – schließlich war Cho seine Lehrmeisterin gewesen und er hatte ihr Wissen geerbt. Zum Glück waren diese Narben bereits verblasst und nur mehr bei bestimmtem Lichteinfall und genauem Hinsehen zu erkennen.
    Panzaeron, ein hoffentlich freundlicheres Exemplar, scharrte im Sand und fixierte seine Gegner.
    „Eisspeer“, sagte er trocken. Eigentlich sollte er Sniebel aus dem Kampf nehmen, aber sein Pokemon würde ihn verstehen. Niemals würde Serin aufgeben wollen, wenn noch eine Möglichkeit bestand das Gefecht fortzusetzen.
    Das Wiesel hielt sich seine Seite und kniff schmerzerfüllt die Augen zusammen. Trotzdem bildeten sich in seinen Pfoten Dolche, die dafür bestimmt waren Panzaerons Panzer zu durchbohren.
    Bestimmt fiel ihm das Laufen schwer, also sollte er die Eisspeere bloß werfen. Dies befahl er dem Wiesel. Mehr als einen Riss im Harnisch verlangte Kazuya ja auch nicht. Ob es grausam war ein vergiftetes Pokemon weiterkämpfen zu lassen? Vielleicht.
    „Arcas, weich aus“, rief Hayato seinem Stahlvogel zu.
    Diesem entwich ein Kampfesschrei, fast so, als wären selbst seine Stimmbänder aus Metall geschmiedet, und flatterte in die Höhe. Dabei sah Kazuya, dass seine Schwingen rötlich erschienen und eventuellen aus Kupfer bestanden. Wie konnte ein Wesen mit einem Metallkörper fliegen? Er konnte doch nicht hohl sein! Jedes Lebewesen hatte Organe und Muskeln. Darauf konnte er sich nur eine Antwort geben: Sein Panzer diente als Schutz, war aber keinesfalls undurchdringbar. Das Metall konnte nicht so dick sein, wie er angenommen hatte und demnach auch nicht so schwer.
    Ungerne, aber doch, fragte er seinen Pokedex um Rat, erhielt aber keine nützlichen Informationen. Dummes Gerät!
    „Stachler!“
    Aus seinem Schnabel entsprangen hunderte Steinnadeln, welche sich am Boden verteilten. Dort blieben sie liegen.
    Kazuya kannte diese Attacke nicht, hielt sich aber selbst zur Vorsicht an. Noch war nichts geschehen, doch Hayato wusste was er tat und ließ seinen Herausforderer in eine Falle laufen. Ganz bestimmt!
    „Tarnsteine.“
    Nichts geschah. Der Herausforderer sah sich zu allen Seiten um … nichts. Gestresst und mit der Situation überfordert, legte er sich gedanklich hundert Möglichkeiten zurecht, wurde aber unterbrochen.
    „Und jetzt Brüller, Arcas!“
    Ein ohrenbetäubender Schrei, eher ein Geräusch, als versuche man ein Stück Metall zu zerkratzen, ertönte und Taikis Fukano legte die Ohren an. Wie praktisch es doch war ein Hund zu sein. Doch was geschah hier? Die Attacke hatte der junge Trainer noch nicht gesehen. Noch immer war etwas unerfahren, auch wenn er es nur sehr ungerne zugab.
    Serin versuchte sich mit aller Kraft am Feld zu halten, trotzdem verwandelte er sich in einen Energiestrahl und kehrte in seinen Ball zurück.
    Noch so eine Kombo, durchfuhr es ihn. Aber dieses Mal nicht mit dem eigenen Pokemon, sondern mit meinen. Also haben der Stachler und die Tarnsteine auch etwas damit zu tun. Hayato wollte, dass ich wechsle. Er hat mich dazu gezwungen. Wenn ich nur wüsste, wie ich Kokó hole, ohne dass der Stachler aktiv wird – was auch immer er tut. Tarnsteine? Was ist das? Steine, die man nicht sieht, aber sie sind da?
    „Sei vernünftig, Sinan“, sagte Hayato sanft. „Sniebel kann nicht mehr.“
    Unwillig wandte sich der Herausforderer an die Schiedsrichterin. Zuerst öffnete er den Mund, wollte dem Arenaleiter Recht geben, aber kein Ton entkam ihm. Dann sah er zu Taiki hinauf, lächelte und konnte leichten Herzens sagen: „Sniebel kann nicht weiterkämpfen, denke ich. Ich glaube, ich nehm ihn besser aus den Kampf.“
    Elena – so hieß sie, soweit er sich erinnern konnte, im Grunde war sie unwichtig – nickte einverständig und verkündete den Gleichstand. Eins zu eins. Als er die vernichtenden Worte schließlich vernahm, versetzte es ihn dennoch einen Schlag.
    „Weise Entscheidung“, bestätigte Hayato zufrieden.
    Bestimmt sollte sich der junge Herausforderer durch das Lob besser fühlen, tat es aber nicht.
    Doch da war Taiki, der trotz allem applaudierte und ihm Mut machte, dass er Panzaeron besiegen könne. Natürlich konnte er das! Überheblich drehte er eine Locke zwischen die Finger, außerdem beruhigte diese Gestik ihn. Er würde das Eisen schon zum Schmelzen bringen!


    „Koko!“
    Die Steinnadeln zitterten und rasselten, als der Pokeball klickend aufsprang. Was auch immer das sein mochte, etwas Gutes bedeutete dies nicht. Ein nicht hörbarer Befehl richtete die Spitzen auf und füllte das Kampffeld mit einem Nagelbrett. Nirgendwo konnte Flamara stehen, nirgendwo, wäre es sicher, außer … „Feg den Stachler weg!“, rief Kazuya, als Kokoro noch ein Energiebündel war. „Flammenrad!“
    Der Feuerkater rollte sich in der Luft ein und ein rotierendes Rad aus züngelnden Flammen und zischendem Feuer raste über das Feld, fegte die Dornen weg, als wären sie harmlose Tannennadeln.
    Stolz landete das Feuerwesen auf seinen Pfoten und reckte die Brust vor, doch die Anspannung seines Trainers verging nicht. Es würde noch etwas geschehen, das wusste Kazuya. Das war viel zu einfach gewesen!
    Noch etwas zitterte. In einem geschlossenen Kreis, dessen Mittelpunkt Kokó darstellte, regte sich etwas. Bloß konnte sein Trainer es nicht betiteln. Wieder ein Rasseln … nur intensiver. Nein, das war ein Scharren! Das erinnerte ihn an das Geräusch, das entstand, wenn man versuchte einen Stein aus dem erdigen Boden zu befreien. Genau das geschah hier!
    Eher er sich versah, schwebten vier geschliffene Felsbrocken um Flamara. Die Schlinge der Steinfalle zog sich immer enger. Egal, was er versuchen würde, es würde nicht funktionieren! Dann rasten sie auf Kokoro zu und Kazuya sah sich schon verlieren. Wenn Flamara nichts gegen Panzaeron ausrichten konnte, wer dann?
    Geschickt wich Flamara drei Steinen aus, doch der Dritte fiel auf ihn herab und traf ihn an der Seite. Entsetzt miaute der Kater und schüttelte sich.
    Misstrauisch sahen sich Trainer und Pokemon in der ganzen Arena um. Der Spuk war endlich vorbei!


    Flamaras Mut war vergangen. Feige legte er die Ohren an, als der Stahlvogel kreischte. Gebannt betrachtete der Kater die kalten, starren Vogelaugen und just durchfuhr ein Beben seinen Leib. Wie scharf der Schnabel wohl sein mochte?
    In der Hoffnung von einem Kampf mit dem Monstrum verschont zu werden, huschte Kokoro an Kazuyas Seite, strich um seine Beine und bettelte ihn aus großen, funkelnden Augen an.
    „Was willst du?“, fragte dieser mit herablassend kühler Stimme. Dann nahm er seinen Kater am dichten Nackenpelz hoch, ging einige Schritte vor und setzte ihn vor Panzaeron ab. „Das Theater hab ich langsam so satt! Das haben wir schon geklärt, als du ein Evoli warst. Du bist kein Schoßpokemon mehr“, knurrte er in Flamaras Ohr. Zu seiner Überraschung kniete er sich neben ihn hin – vielleicht weil Taiki zusah? „Wenn du aber gewinnst, bin ich stolz auf dich.“ Nebenbei raschelte sein Trainer mit einer Box seiner Lieblingsleckerchen und Flamara lief das Wasser im Mäulchen zusammen. „Und wenn du brav kämpfst, bekommst du so viele du willst“, versprach Kazuya verlockend. Danach stand sein Trainer auf und ging einige Schritte zurück.
    Kokoro sah sich nur einmal um und wusste, dass er keine andere Wahl hatte. Oh Graus, das Feuerwesen verabscheute das Kampffeld! Nur an die Leckerchen denken, nur an die Leckerchen denken … Er konnte das zarte Fleisch schon regelrecht auf seiner Zunge schmecken.
    „Das sieht mir nach Bestechung aus“, sagte Hayato belustigt.
    „Das sieht nicht nur danach aus“, entgegnete Kazuya. „Das ist Bestechung.“
    Flamara miaute entschlossen. Für seinen Trainer - und für die Leckerchen!


    „Wir beweisen dir, dass Flamara mehr als nur eine Wunschtraumkombo drauf hat!“, meinte Kazuya großspurig. Er wollte nicht beginnen. Gleich was er tat, er wusste nicht, ob Hayato einen Konter bereithielt. Doch so lauteten die Regeln, leider.
    „Doppelteam.“ So war es am Sichersten und wenn die erste Aktion gelang, gab dies Flamara mehr Selbstvertrauen.
    Der Feuerkater formte ein Dutzend seiner Doppelbilder, die in Reih und Glied vor Panzaeron aufgefädelt waren.
    „So? Das sieht mir nicht sehr offensiv aus!“, spöttelte Hayato. „Windschnitt!“
    Wie eine Sichel aus Wind bestehend, preschte der Windschnitt über die Ebenbilder hinweg, sodass der Kater und seine Illusionen Mühe hatten, sich im Erdboden festzukrallen.
    „Flammenwurf!“
    Da der Arenaleiter genauso wenig wie Kazuya selbst wusste, von welcher Seite der Angriff erfolgen würde und an welcher Stelle sich der echte Kater befand, glaubte sich der Herausforderer im Vorteil.
    Unbeeindruckt sah Hayato der Flammensalve entgegen. „Das ist alles? Schütz dich mit Windstoß, Arcas.“
    Was sollte das bedeuten? Wie konnte man sich mit Windstoß schützen? Gespannt sah Kazuya zu, bereit vom Arenaleiter zu lernen und sich inspirieren zu lassen.
    Der Stahlvogel schlug mit den kupfernen Flügelsträngen, welche auf beiden Seiten jeweils wie eine einzelne Schwinge aussahen, aber sich unbeeinflussbar voneinander bewegen ließen. Der entstandene Windstoß formte sich rasch zu einem Schlauch aus Sand, Erdboden, Staub und Kieselsteinen. Als die Windhose ihre Form angenommen hatte, verschluckte sie auch unter einem Zischlaut die Flammen und fädelte sie auf. Fast erschien es so, als schütze diese Windhose, welche wohl nicht so rasch vergehen würde, Panzaeron vor dem einzigen Element, das ihm Schaden zufügen konnte. Nein, das konnte nicht sein.
    „Normalerweise“, sagte Hayato unzufrieden. „würde Arcas deinem Flamara nun den Tornado entgegenschleudern, aber den Gefallen tu ich dir nicht.“
    Gefallen? Aber sicher doch! Kazuya erinnerte sich an Flamaras Spezialfähigkeit, dem Feuerfänger. Sein Pokemon konnte in einer Feuerbrunst baden und genoss es, als spanne er einer heißen Quelle aus. Erstaunlich wie viele Asse der einstige Schoßkater, das feige und liebenswerte Feuerwesen, im Fell hatte. Eine Idee nahm Besitz von ihm, war so unglaublich verrückt. Oh nein, Hayato würde ihm gar nichts entgegenschleudern! Das würde Kazuya ganz alleine übernehmen!
    Aus einem ihm unbekannten Grund, erinnerte er sich an seine Kindheit in Phenac. Jedes Bild schmerzte genauso, wie es warme Gefühle an Geborgenheit und einer glücklichen Kindheit hervorrief. Manchmal war ein Schwarm Libelldra nahe an Phenac vorbeigeflogen. Ihre mächtigen Flügelschläge hatten Tornados erzeugt. Noch überdeutlich hangen die Worte seines Vaters – der Wissenschaftler, welcher sein Wissen nie für sich behalten und seinem kleinen Sohn alles kindgerecht erklärt hatte – fest in seinen Gedanken: „In der Mitte eines Tornados ist es windstill. Das bezeichnet man als ‚Auge‘. In dem Auge tobt kein wilder Wind.“
    „Spring da rein, Koko!“, rief Kazuya aus einem Reflex heraus. Flamara legte die Ohren an, miaute ängstlich und ging zwei Schritte zurück. Koko hatte Angst? Das war nicht gut … er musste schnell genug sein, wenn er nicht herumgewirbelt werden wollte. Zumindest glaubte das sein Trainer. Wer nicht wagte, der gewann auch nicht!
    „Du bist verrückt!“, hörte er Taikis Stimme, doch er klang nicht verwundert, so als wüsste er um die Strategie des Trainers. „Das macht dich so toll!“
    „Autogramme gibt es später.“ Kazuya zwirbelte eine Haarsträhne und sah ihn aus dem Augenwinkel an.
    „Ich hab euch gesagt, ihr sollt später flirten!“, tadelte Hayato gespielt streng und hob die Augenbrauen. Zur Sicherheit wies er Arcas an sich in die Lüfte zu begeben.
    „Und ich hab dir gesagt, du sollst da rein springen!“ Drakonisch sah der Trainer sein Pokemon an und deutete auf den Flammentornado. „Mach, was ich dir sage, Kokó!“ Zugleich bereute er seine beinahe militärische Tonlage. „Vertrau mir einfach und lauf ganz schnell“, sagte er aufbauend, in einer Tonlage als spreche er mit einem kleinen Kind. Auf seine eigene Art und Weise war Flamara auch noch ein Kind. „Setz Ruckzuckhieb ein!“
    Kokoro sträubte sein Fell, kniff seine Augen fest zusammen und nahm Anlauf, so schnell er konnte – wie schön, dass zwischen ihnen mittlerweile eine Vertrauensbasis vorhanden war. Dann war Flamara im zischenden und wüteten Strudel verschwunden. Seine Silhouette war am Grund als schwarzes Fellknäuel mit langen Ohren, einem buschigen Schweif und Beinen zu erkennen, zumindest erinnerte ihn seine Erscheinung daran. Verblüfft drehte sich der Kater einmal im Kreis und wunderte sich, dass ihm nichts geschah.
    „Ich lüge nicht, wenn ich nun behaupte nicht zu wissen, was du planst.“ Besorgt betrachtete Hayato seinen Stahlvogel, welcher nahe der Decke flog.
    Taiki trat in vorrausschauender Vorsicht bis an die Mauer zurück, da er von dieser Position aus sicher das folgende Schauspiel beobachten konnte.
    „Flammenrad!“, rief Kazuya euphorisch und jubelnd und da bekam der Arenaleiter große Augen.
    Binnen eines Augenaufschlags löste sich der Flammenschlauch, mit all dem Sand und Kieselsteinen in ihm, auf und wurde zu einem Inferno.
    Flamara in der Form eines Feuerballs war wie der Motor, welcher das Gerät antrieb. Die kreisende Bewegung versetzte den Tornado von innen heraus in eine andere, gegensätzliche Bewegung, welche ihn durcheinanderwarf.
    Immer breiter und breiter wurde der Tornado, bis er kaum noch als Solches zu erkennen war. Fauchend, zischend und Funken werfend stieg der Flammenzirkel in die Höhe und prallte an der Decke ab, dort begann es sich sternförmig in allen Richtungen auszubreiten. Arcas Kreischen ging fast unter dem Brüllen des Feuers unter. Kazuya merkte wie selbst ihn die Hitze zu schaffen machte und ihn niederdrückte. Wie musste sich erst Taiki fühlen? Die Flammenfetzen wirbelten durcheinander und vor allem die Menschen gaben Acht und wichen instinktiv zurück. Taikis Fukano hingegen genoss jede einzelne Flamme.
    Doch Arcas war mitten im Inferno gefangen, geschlagen von Funken, brennenden Fetzen und Feuerregen, begleitet von Hitze und Wirbeln. So musste sich für ein Stahlpokemon die Hölle anfühlen und im Nachhinein tat diese Aktion dem Herausforderer schon fast leid. Fast, nicht ganz. Schließlich führte sie zum Sieg!


    Nach einer geschätzten Minute ließ Flamara von seiner Aufgabe als Antriebskraft ab und keuchte erschöpft.
    Da fiel Arcas plump wie ein Stein zu Boden, schlug auf und verkniff sich ein Jammern.
    „Eine einzige Attacke“, murmelte Hayato mit starrem Blick auf Panzaeron.
    „Wie … geil“, hauchte Kazuya, welcher mit einem solchen Ausmaß nicht gerechnet hatte und seinen Triumpf nicht realisierte. Seine Erfahrung hatte ihm verraten, dass man im Auge des Tornados sicher war, sein Instinkt hatte ihm zu einem Flammenrad geraten.
    „Juhu!“, rief sein Flirt ausgelassen herab, in seiner Stimme lag Erschöpfung, da er dem Inferno am nächsten gestanden war. Das tat seiner Freude wohl keinen Abbruch.
    „Es steht zwei zu eins für den Herausforderer.“
    Erst nach diesen Worten verwirklichte Kazuya seinen Rundensieg und jauchzte. Weshalb hatte er sich erst so viele Sorgen gemacht, wenn es so einfach sein konnte? Übermütig nahm er Flamara auf den Arm. Früher wäre es ihm peinlich gewesen so viel Gefühle zu zeigen, aber dann war er erwachsener geworden, auf eine andere Art und Weise, als man auf der Straße erwachsen und stark wurde, und nun befand er es lächerlich, wenn sich ein Sieger nicht freuen durfte. Auch Kokó war in hellster Auffuhr, schnurrte intensiv und stupste Kazuyas Wange an. Nachdem das Pokemon einige Leckerchen bekommen hatte, setzte er Flamara ab und erwartete Ibitak, welches Hayato bereits benutzt hatte und nun gezwungen war zu benutzen.
    Währenddessen ging Hayato zu Panzaeron und versorgte dessen Brandwunden mit einem kühlen Spray, welcher dem Stahlvogel Milderung verschaffen sollte. Er lobte ihn ausgiebig und tippte ihn mit dem Pokeball an. Selbst in dieser vertrauten Pose sah Hayato würdevoll und unnahbar aus – auf seine, eigene respektable Weise.
    Als der Arenaleiter aufsah, lächelte er seinen jungen Gegner achtungsvoll an. „Ich muss gestehen, dass du mich an meine Grenzen bringst. Dies ist eine Prämiere. Normalerweise bereitet Arcas den Herausforderern die meisten Probleme, da sie entweder keine Feuer- oder Elektropokemon vorweisen können oder nicht mit ihnen umzugehen wissen. Selbst wenn, bereiten ihn Stachler, Tarnsteine und Brüller Probleme. Noch nie wurde Arcas mit einer einzigen Attacke besiegt.“
    Dass eine gebührliche Portion Glück hinter diesem Ereignis stand und er instinktiv gehandelt hatte, behielt Kazuya stillschweigend für sich und erwiderte bloß mit einem selbstsicheren Dank. Sollte der Arenaleiter nur glauben, der Herausforderer habe seine Strategie von Anfang an geplant. Dann regneten die redlich verdienten Lorbeeren noch mehr auf ihn herab!
    „Was will dein Ibitak da noch machen?“ Natürlich wusste Kazuya, dass er den Kampf solange nicht gewonnen hatte, solange nicht drei seiner Pokemon besiegt waren und Ibitaks Toxin fürchtete er bereits. Aber es gehörte schon fast zum guten Ton, dass sich zwei ebenbürtige Trainer einander mit scherzhaften Sticheleien begegneten.
    Aus dem Hintergrund hörte er, wie Taiki mit seinem Fukano sprach.
    „Willst du das wirklich wissen zu welch erstaunlichen Taten sie fähig ist?“ Siegessicher war das Lächeln auf seinen Lippen. „Thera!“
    Ibitak fächerte ihre breiten Schwingen imponierend aus und ließ ihrer Kehle einen eindringlichen Schrei entfahren. Eindruck schinden hatte sie wohl ganz gut geübt.
    Kazuya verkniff sich ein selbstsicheres Lächeln. „Stell dir vor, das ist nur Atmaca“, flüsterte er Flamara zu. „Vor dem hast du ja auch keine Angst, oder?“
    Das hatte er geübt. Atmaca hatte sich in ähnlicher Pose vor Kokoro gestellt, um ihn an seinen eindrucksvollen Anblick zu gewöhnen, denn schließlich wusste der Herausforderer, dass der Arenaleiter ebenfalls ein Ibitak besaß. Seine Vorbereitung hätte so weit gereicht, dass er aus dem Internet Informationen über Hayato gesucht, und kaum gefunden, hatte.
    Nach einigen Sekunden schüttelte sich Flamara – ein Ritual, um die Angst fortzujagen – und stellte sich dem Gegner gegenüber. Noch immer war seine Haltung nicht so selbstbewusst wie sie es sein sollte, aber der vorangegangene Sieg stärkte den Kater.
    Aus Flamara würde er nie die Lust auf Gefechte herausholen können, da sie nicht vorhanden war.

  • „Der Verlierer der letzten Runde beginnt“, sagte Kazuya großspurig.
    „Aero-Ass, Thera.“
    Der Greifvogel kam in Frontallinie auf Flamara zugeschossen. Welcher Arenaleiter tat denn so etwas? Es wäre so leicht gewesen Ibitak von vorne zu attackieren, beispielsweise mit Flammenrad – viel zu einfach! Das Adrenalin in Kazuyas Adern wollte es krachen lassen, aber die Vernunft hielt den Trainer davon ab. Vor drei Monaten noch hätte die Kampfeslust wohl gesiegt. „Weich aus“, murmelte er unzufrieden. Dieser Befehl lag ihm nicht, wenn er eben in die Offensive gehen wollte.
    Wie gelernt legte sich Flamara flach auf den Boden und rollte sich zur Seite – selbst diese kleinen Manöver hatten sie bis zur Erschöpfung geübt. Immer wieder drehte Thera um und Kokoro wälzte sich im Sand. Schon bald war das hellrote Fell sowie der beige Schweif und Kragen mit Sand überzogen. Ibitak flog zwar tief und es schien, als wolle der spitze, lange Schnabel seinem Gegner gefährlich werden, doch weshalb traf er nie? An Flamaras Geschick konnte es kaum liegen, im Gegenteil. Für Kazuyas kritisches Auge stellte sich sein Pokemon sogar plump an und deswegen sollte Ibitak treffen, es sei denn, Thera und Hayato verfolgten andere Pläne.
    Wir fallen auf deine Finte nicht rein!“
    „Maara?“, quiekte das Feuerwesen erschöpft und fragte wohl nach der Bedeutung seiner Worte.
    Ich fall auf deine Finte nicht rein!“, besserte sich Kazuya knurrend aus.
    „Wie soll eine solche Finte aussehen?“
    „Glaubst du, ich sag dir, was ich weiß? Dann könnt ich den Spieß doch nicht umdrehen“, wehrte Kazuya entschieden ab, um nicht zugeben zu müssen, dass ihn nur vage Ahnungen und ein drückendes Bauchgefühl von einem Angriff abhielten.
    „Windschnitt!“, sagte Hayato leichtfertig und verschränkte lässig die Arme.
    Flehend sah Kokó seinen Trainer an, dieser blieb hart. Er würde den Zekrom tun und in seine Fall laufen! Das hätte der Arenaleiter bloß gerne!
    „Halt durch“, befahl der junge Trainer.
    „Wehrt euch“, rief sein Flirt herab, aber Kazuya schüttelte nur den Kopf.
    Sah er denn nicht, was der Herausforderer sah? War er denn kein Trainer? „Ich weiß, was ich tu.“ Für einen Moment hielt er Augenkontakt mit ihm und merkte im unpassendsten Zeitpunkt wie schön das dunkle Blau war.
    Schließlich lächelte Taiki zuversichtlich – ehrlich und charmant. „Wenn du das sagst, dann glaub ich dir das.“
    „Doppelteam.“ Irgendwann verlor er die Geduld und entschied sich erstmal defensiv zu agieren.
    Da grinste Hayato. „Spiegeltrick“, sagte er locker und Ibitak tat es seinem Herausforderer gleich. Sie erzeugte etliche Ebenbilder, um sich hinter einem von ihnen zu verstecken.
    Ein Spiegeltrick!? Weshalb hatte Kazuya nicht früher diese Möglichkeit in Betracht gezogen? Er konnte sich Flamaras Spezialfähigkeit zu Nutze machen. Niemals würde der erfahrene und gewiefte Arenaleiter eine Feuerattacke zurückwerfen, wenn Flamara daraus Energie ziehen konnte, als seien die Flammen sein Lebenselixier. Daher konnte Kazuya bloß mit Flammenwurf und Flammenrad agieren. Den Wunschtraum durfte er erst recht nicht einsetzen. Setzte er kürzlich erlernte Attacke Anziehung ein, warf Thera sie zurück. Setzte er Biss, Kraftreserve, Ruckzuckhieb ein – Kazuya hätte die Liste bis auf seine Feuerattacken fortsetzen können –, zog er bloß Nachteile daraus. Verdammt! Kazuya drehte eine Locke und biss auf die Lippe. Verdammt, verdammt, verdammt! Trotzdem würde er versuchen, das Beste daraus zu machen.
    „Flammenwurf!“ Erst traf die Salve einige Ebenbilder des Greifvogels.
    „Windschnitt.“ Hayato zuckte mit den Schultern, als wäre dies ein Trainingskampf gegen einen Anfänger. Er sollte seinen Herausforderer gefälligst ernstnehmen!
    Die schneidende Böe blies den Feuerkegel entgegen, schlug Mulden in ihn und zerteilte ihn schlussendlich in harmlose Fünkchen.
    Mit Mühe behielt er seine undurchsichtige Maske, obwohl sich in ihm die Wut ausbreitete. Was sollte er denn tun? Flamara aus dem Kampf nehmen, da ihm keine Möglichkeiten geboten waren – und damit aufgeben? Niemals! Ein Risiko eingehen? Als letzten Ausweg …
    „Lauf auf Ibitak mit Flammenrad zu!“, rief Kazuya gespielt selbstsicher und straffte seinen Körper.
    „Klug … du weißt, dass ein erfahrener Trainer es vermeidet auf ein Flamara Feuerattacken zurückzuwerfen. Dennoch frag ich mich, wie lang du diese Einschränkung durchhältst.“
    Im Sprint bildeten sich Flammen um Kokoros Fesseln und breiteten sich wie ein realer Brand über den gesamten Kater aus, bis jener davon eingeschlossen war. In diesem Augenblick formte sich sein Körper zu einer brennenden, rotierenden Kugel, welche sich selbst durch Feuerkraft antrieb und geradewegs auf Ibitak zusteuerte.
    Dabei erschien Kazuya der Vogel erstaunlich ruhig. Die starren Vogelaugen waren nicht auf die Mitte des Flammenrades gerichtet – der stillstehende Mittelpunkt war doch der Punkt, auf den man automatisch sah –, sondern verfolgten die Bewegung des Rades. Desto mehr Gelassenheit Ibitak ausstrahlte, desto nervöser wurde der Herausforderer. Gleich würde Kokoro auf das gegnerische Pokemon aufprallen und Thera, ohne Gegenwehr, mit seiner gesamten Durchschlagskraft gegen die Wand stoßen.
    „Schluss mit dem Flammenrad.“ Hayatos Stimme war von kühler Überheblichkeit durchzogen.
    Theras Schnabel fuhr in die Mitte des Rades, in die Stelle, welche nicht von lodernder Hitze geschützt war. Ihre scharfen Vogelaugen erkannten die Bewegungen des Katers und fuhren im rechten Moment in das Rad, wie eine Pfeilspitze vorstach, bloß gelang es dem Vogel das gegnerische Pokemon gegen die, geschätzt dreißig Meter hohe, Decke zu schleudern.
    Innerlich zuckte Kazuya zusammen, als ein dumpfer Knall die gesamte Arena erschütterte. Der friedfertige Kater wimmerte jämmerlich – so sehr, dass sich dessen Trainer für seine Schwäche schämen musste. „Flammenwurf!“, reagierte er instinktiv auf die Reaktion … doch Flamara folgte nicht. Als er ausfallend werden wollte, dachte er an den besonderen Zuschauer, dem dieser Umgangston aufgestoßen wäre.
    Kokós Augen wurden vor Entsetzen vor dem Fall noch größer als sonst und er miaute markerschütternd.
    „Thera soll ihn auffangen!“, wandte er sich fordernd und mit scharfem Blick an den Arenaleiter.
    „Natürlich“, entgegnete Hayato etwas überrascht. „Thera, du hast unseren jungen Herausforderer gehört.“
    In wenigen Momenten packte der krallenbewehrte Fuß Kokoro am Kragen und setzte den Kater folgsam in den Armen seines Trainers ab.
    Kazuyas Ehrgefühl befahl ihm Hayatos gute Tat zu achten. Ob sein Pokemon den Sturz aus dieser Höhe ohne Knochenbrüche überstanden hätte, konnte er nicht sagen. Doch dieses Ereignis hätte Flamaras Furcht geschürt. „Als Gegenleistung nehm' ich mein Pokemon aus dem Kampf.“
    „Das musst du nicht“, wehrte der Arenaleiter erst aus Höflichkeit ab, doch Kazuya drängte ihn, empfand es schon beinahe als Beleidigung, dass ihm jemand eine Gegenleistung verwehrte. Sein Stolz befahl ihm das – und sein Ehrgeiz befahl die folgende Runde zu gewinnen.
    Entschuldigend leckte Flamara über die Wange seines Trainers. „Schon gut“, sagte Kazuya trocken, rügte ihn aber dann schlussendlich. „Nächstes Mal wirst du nicht meinen Befehl ignorieren, dann brauchst du dich auch nicht entschuldigen!“ Doch aus ganzem Herzen konnte er seinem Pokemon nicht zürnen, deshalb streichelte er nochmals über seinen Kopf und tippte ihn mit dem Pokeball an.
    „Zwei, zwei – beide.“ Elena streckte die Arme in gleicher Höhe aus und verbarg ihre Freude, die Kazuya deutlich spürte.


    „Atmaca, los!“
    Wieder scharrten die Tarnsteine im Boden und wackelten, als sie sich aus ihrer Ankerung lösten. Sofort gab Kazuya seinem Pokemon die Anweisung nach oben hin auszuweichen und die Steine prallten aneinander.
    Dann landete Ibitak vor seinem Trainer.
    Stolz betrachtete Kazuya ihn. Lange hatte es gebraucht, bis er sich schlussendlich entwickelt hatte. Zu lange war er in Viola verweilt, wollte nun endlich weiterreisen.
    Atmaca senkte sein Haupt und der Trainer streichelte ihm über den langen Schnabel. „Stell dir vor“, flüsterte Kazuya. „das andere Ibitak ist genau das, das deinen Schwarm terrorisiert und das du so sehr hasst.“
    Seine Worte entfachten einen entschlossenen Glanz in Atmacas Augen, als ob ein Sturm in ihm toben würde.
    Taiki begab sich auf eine verstellbare Zuschauertribüne und wartete in heller Aufregung, bis der Kampf zwischen den Ibitaks beginne.
    „Das könnte interessant werden“, sagte der Arenaleiter beeindruckt. „Elena, öffne doch bitte das Dach.“
    Seine Schiedsrichterin nickte und traf Vorkehrungen, welche die Decke öffneten. Das hatte in diesem Kampf schon einmal erlebt, doch dieses Mal war es anders. Aus der Plattform unter seinen Füßen löste sich eine Metallplatte und der Boden zitterte.
    „Was soll das werden, wenn’s fertig ist?“, fragte Kazuya entgeistert.
    Auch die Plattform des Arenaleiters wackelte und erhob sich. Dann entstand ein Geländer, an das sich der Herausforderer zur Sicherheit anhielt. Er war zwar kein Feigling, aber auch nicht unvernünftig oder lebensmüde. Ehe er sich versah, schossen die Podien durch das geöffnete Dach dem Himmel entgegen. Eingebildet grinste Kazuya, jetzt wusste er auch, was er aus dem Flug auf Washakwil gelernt hatte. Dank der großartigen Erfahrung, dem Flug, war sein Magen schon halbwegs an diese katapultartige Bewegung gewöhnt und Höhenagst hatte der Junge noch nie gekannt. Glaubte Hayato etwa, der böige Wind konnte ihm etwas anhaben? Er zerrte an seiner Kleidung und seinen Haaren … und Kazuya genoss. Wie gut es der Arenaleiter doch mit einer Plattform hatte, mit der man die Freiheit schon fast anfassen konnte und dennoch sicheren Boden unter den Füßen spürte!
    „Schwindelig?“, neckte Hayato, als die Tribünen ihren höchsten Punkt erreicht hatten. „Viele meiner Herausforderer empfinden Höhenangst, doch wer nicht die Freiheit liebt und den Mut besitzt etwas zu wagen, ist meines Ordens nicht würdig.“
    Die geschwollene Rede kannst du dir sparen, dachte Kazuya hämisch, aber er glaubte ihm seine Worte aufs Wort.
    „Tai kann froh sein, dass er nicht um meinen Orden kämpft.“ Grinsend zeigte er auf den jungen Mann, dessen Finger sich ans Geländer krallten und sich mit Mühe auf den Beinen hielt. Fukano stupste ihn aufmunternd an und bellte.
    Was find' ich an dem Weichei? Kritische Blicke wurden Taiki zu teil, dann rief sich Kazuya ins Gedächtnis, dass auch er eine Phobie hatte. Eine Phobie war bloß menschlich, nichts weiter. Fairerweise hatte er auch nun mit Taikis Ängsten Nachsehen.
    Vorsichtig sah sich sein Zuschauer zu allen Seiten um und stellte fest, dass er die gesamte Stadt überblicken konnte, dann rief er ihm zu: „Jetzt hör zu, Sinan! Wenn ich schon hier oben bin, dann will ich auch, dass du auch gewinnst. Sonst zahlt es sich nicht aus!“
    Der Angesprochene formte mit der rechten Hand das Victory-Zeichen und wandte sich Atmaca zu. Die beiden Ibitak waren ihren Trainer in den Himmel gefolgt.


    „Dein Selbstbewusstsein könnten viele, junge Trainer vertragen.“
    „Nicht jeder hat es verdient“, gab sich Kazuya betont hochmütig.
    „So? Fang an.“
    Der Trainer setzte auf seine Willenskraft, seinen Stolz und seine Intelligenz sowie seinen eigenen und Atmacas Ehrgeiz. Schon bald war klar geworden, dass sich die beiden Partner gut vertrugen.
    „Ruckzuckhieb, Atmaca.“
    „Ebenfalls, Thera.“
    Wie zwei Raubtiere auf Beutezug umkreisten sich die Greifvögel, schlugen zu, stoben zurück und flogen weiterhin im Kreis umeinander. Beide Trainer wussten, dass es hier vor allem um Kraft und Ausdauer ging. Der Wille zu siegen war auf beiden Seiten zu Genüge vorhanden.
    Atmacas Augen spiegelten alles wieder, wofür sie beide einstanden. Die Greifvögel trafen sich mit ihren Schnäbeln und ihren Krallen, piekten und kratzten. Rasch ergriff Atmacas Schnabel ihren Hals und schüttelte sie, todernst, als stelle er sich tatsächlich vor, er würde eine persönliche Angelegenheit austragen. Daraus schöpfte er seine Kraft.
    „Gut, Sternenschauer!“ Dass Thera mehr oder minder hilflos war, wollte er ausnutzen. Aus nächster Entfernung schossen Energiesalven aus Atmacas Rachen, welche die Form von leuchtenden Sternen trugen. Sie schlugen zu dutzenden auf das gegnerische Pokemon ein und ließen sie zu Boden stürzen. Erfreut lehnte sich Kazuya über das Geländer und sah ihr nach. Seine Freude war schnell vergangen, denn Thera fächerte kurz vor ihrem Aufprall ihre Schwingen aus und schoss sodann wie eine Speerspitze Atmaca entgegen.
    „Aero-Ass!“ Beide Ibitak wollten einander beeindrucken und kreischten animalisch, dann ließ sich Kazuyas Pokemon tollkühn, umgeben von etlichen, pfeilähnlichen Winden, fallen, mit der Gewissheit, dass sie einanderprallen würden. „Finte!“, rief Kazuya im letzten Augenblick.
    Kannte dieses Pokemon etwa seinen Trainer noch nicht?
    Instinktiv handelte Atmaca und steuerte seinen Körper in eine andere Bahn, sodass sein Schnabel bloß an Thera schrammte und die Vögel nicht miteinander kollidierten. Die Kontrahentin konnte nicht so rasch abbremsen und taumelte etwas.
    „Wieder Sternenschauer!“
    „Spiegeltrick“, erwiderte Hayato.
    Vor dem gegnerischen Pokemon erschien ein großer Spiegel, bloß ein einfaches Glas, ohne Rahmen, ohne Verzierung. In ihm entstand ein Loch, welches die Sterne schluckte, sich für einen Moment schloss, um sie kurz darauf wieder auszuspeien.
    „Auch Spiegeltrick, das lassen wir uns nicht gefallen.“ Kazuya rief sich zu seiner eigenen Beruhigung in Erinnerung, dass Thera bereits drei Eisattacken entgegengenommen hatte. Ibitak waren gute Angreifer, hielten jedoch nicht viel aus.
    Kurz darauf bildete sich ebenfalls ein Spiegel vor Atmaca, der die Sterne erneut zurückwarf.
    „Stern-Ping-Pong“, sagte Taiki gelangweilt.
    „Wo ist deine Strategie abgeblieben?“, fragte Hayato.
    „Manchmal tut es auch der Knüppel“, erwiderte er ironisch.
    „Achso! Stimmt eigentlich! Ausweichen und Aero-Ass mit Bohrschnabel!“ Knapp dem zurückkehrenden Angriff entgehend, drehte sich Thera schraubenartig in der Luft und behielt diese Bewegung bei. So stürzte sie auf Atmaca herab.
    Bevor die Kontrahenten zu reagieren vermochten, stieß Thera wie ein spitzer Kreisel herab und bevor er fiel, krallte sie ihre Fänge in seinen Rücken und nahm ihn in Höhen mit, in denen die Menschen sie bloß als Punkte sahen. Beide kreischten, als ob sie sich am liebsten getötet hätten. Kazuya erkannte nicht nur Kampfgeist in Atmacas Zügen, sondern auch Hass. Die Vorstellung, dass Thera stellvertretend für das Ibitak stand, das er zu hassen gelernt hatte, erschien ihm wohl sehr real.
    „Sternenschauer, nochmal.“
    Mit brachialer Gewalt löste sich Atmaca von seiner Artgenossin, brachte sich ein Stück unter sie und spie ihr erneut eine Salve entgegen, welche sie den grauen Wolken entgegenschleuderte.
    Interessiert sah Kazuya nach, tat jedoch so, als hätte er diese Aktion von langer Hand geplant. Schließlich wollte er Taiki beeindrucken.
    „Das ist genial!“, rief der Zuschauer. „Durch die Eiskristalle in der Wolke gefrieren die Flügel.“
    „Ich weiß“, erwiderte Kazuya. „Ich hab dir doch versprochen, dass ich gewinnen werde.“
    Ich weiß es seit Kurzem, seitdem du es mir gesagt hast. So hätte es wohl heißen müssen. Atmaca ist ein kluger Vogel, fiel ihm respektvoll auf.


    Zeternd und mit zuckenden Muskeln fiel Thera herab, landete dumpf und richtete sich halb auf. Bedauernd sah sie ihre Schwingen an, welche wie totes Fleisch an ihr hangen. Die Artgenossin schrie ihre gesamte Wut aus ihrem Leib.
    Rasch fuhren die Plattformen herab und Kazuya sah aus dem Augenwinkel, wie sich sein Schwarm ans Geländer krallte und sich sichtlich über den festen Boden, der nicht in geschätzten hundert Metern schwebte, freute.
    Seinen endgültigen Sieg konnte Kazuya erst realisieren, als Elena diesen ausgerufen hatte – und gar nicht glücklich klang, doch Hayato deutete höflich eine Verbeugung vor seinem Herausforderer an und klatschte. Die Ehrerbietung des Arenaleiters appellierte an seinen Stolz und auch der Herausforderer brachte sie seinem Kontrahenten entgegen, den er nach seinen Sieg nicht mehr als solches betrachten musste.
    Bevor Kazuya aus vollem Herzen jubeln konnte, wurde er übermütig von Taiki in den Arm genommen und an sich gedrückt. „Sinan kam, sah und siegte!“ Prompt erstarrte er zu Stein und überlegte, ob es sich gut anfühlte oder nicht. Dann überkam ihn ein Gefühl der endlosen Freude, so als ob für den Moment alles in Ordnung wäre, als ob das Leben leicht wäre und dafür geschaffen, um glücklich zu sein. Sein Verstand verriet, dass dem nicht so war, dazu hatte er schon zu viel Schlechtes erlebt. Aber für wenige Sekunden ließ er sich von dieser Lüge leiten. Taikis heiteres Gemüt sorgte für diese Illusion und veranlasste, dass er sich … aufgehoben fühlte. Mittlerweile entspannte er sich etwas in der Umarmung und sog Taikis Duft auf. Etwas würzig, individuell, so wie sonst niemand roch und nicht von einem Deo oder sogar einem Parfüm verschandelt, einfach natürlich mit einem Hintergrundgeruch von Erde und Sand. Etwas herb, männlich, aber nicht zu übertrieben.
    Wie immer nach einem gewonnen Kampf, fühlte er sich geschafft, aber glücklich.
    Mit einem freundlichen Lächeln löste er Taiki von sich und wandte sich Atmaca zu, klopfte seine Seite und bedankte sich bei ihm.
    „Tai, wenn du schon hier bist, würdest du mich zu den Alphruinen begleiten? Wir haben einen erstaunlichen Fund, den wir dir anvertrauen möchten. Wir möchten dich um einen ‚Botengang‘ bitten“, sagte Hayato. „Sinan, magst du uns begleiten?“ Er kam an seine Seite und legte ihm eine glänzende Schwinge in die Hand, dann legte er lobend einen Arm um seine Schulter und gratulierte ihm nochmals.
    Etwas unsicher sah er den Arenaleiter an und lächelte. Nachdem er den Orden erhalten hatte, verflüchtigte sich auch der Konkurrenzgedanke. Sofort schloss sich sein Griff stolz um das kühle Metall. „Natürlich, Hayato. Sehr gerne.“

  • Sou, dann werd ich hier mal einen Kommi abliefern, bevor ich den wieder vergesse oder zu faul, um zu kommentieren... :X
    Und hey: Bei JnD habe ich seit Dezember schon kein neues Kapitel mehr geliefert. *hust* Und man kann nicht von dir erwarten, dass du die Leser oft mit Stoff versorgst. Autoren haben auch ihre Grenzen. ;) Daher mach dir keine Gedanken darüber, wenn du mit einem Kapitel länger brauchst.


    Seltsam, dass das BB wieder so eine geringere Zeichenanzahl hat... ôo Ich kann mich erinnern, dass ich schon öfters auch 50.000 Zeichen posten konnte, aber na ja... Werd ich später mal anfragen. lol


    Der Kampf ist wahrlich ein strategisches Feuerwerk. Mir hat vor allem Panzaerons Stachler-Tarnsteine-Brüller-Kombo gefallen, die ja nur für einen Zweck diente. :) Ich frage mich, wie Serin sich nun fühlt nach dem unerwarteten Austausch. In seinen Augen war er ja noch nicht K.O. Ob es da böses Blut zwischen Kazu und ihn geben wird?
    Die Runde zwischen Flamara und Panzaeron dagegen war mir etwas zu schnell, aber gut - es waren ausgeklügelte Attacken, die noch dazu eine starke Wirkung hatten.
    Und nimm es mir nicht böse: Ich finde den Kampf zwischen den Ibitak nicht ganz so episch wie du es bezeichnest, sondern eher recht normal. Ich weiß auch nicht warum. D: Am Ende war der Kampf ziemlich schnell zu Ende. Da haben mir andere Kämpfe von dir besser gefallen, z.B. gegen Yanagi. Es herrscht einfach ein Ungleichgewicht: Manche Runden ziehen sich in die Länge, andere sind binnen von 700 Wörtern zu Ende - ein "Wirbelsturm" ist nicht so zutreffend, da alles doch recht gut durchdacht wird und keinesfalls einem Wirbelsturm zutreffend ist. Ich interpretiere eher aus dem Titel, dass nicht unbedingt nach Strategie gekämpft wird.
    Es ist auch nicht sonderlich mein Geschmack, wenn man CP auf das geschriebene Pokémonkämpfe überträgt, obwohl es bei der Wunschtraum-Kombo und auch bei Panzaerons Kombo durchaus gut durchdacht war - nervt aber in längerer Hinsicht und wirkt etwas gezwungen, denn Strategie ist nicht nur die Attackenwahl, sondern auch deine Umgebung zu nutzen, wenn möglich. Es heißt aber nicht, dass ich deine Kämpfe nicht mag, sie gefallen mir sogar sehr gut. :)


    Dennoch sind vor allem die Wortgefechte sehr gelungen. Man könnte echt glauben, dass Kazu Hayato nicht mag, nicht nur weil er Arenaleiter und Kazu seinen Orden für die Meisterschaft braucht. Mal schauen, ob die Wortfetzerei in den Ruinen noch weitergeht. xD
    Die Interaktionen zwischen Tai und Kazu sind dagegen einfach... göttlich. xDD Ich finde es nur etwas übertrieben, dass Kazu ihn dauernd als Flirt bezeichnet und deswegen gewinnen muss. Schon alleine, dass er einen Zuschauer hat, sollte ausreichen, dass der Ehrgeiz geweckt wird - vollkommen egal ob Flirt oder nicht. Mir erscheint es passender, wenn er Tai als Freund oder Bekannten ansieht, aber noch nicht als potenziellen Freund (Kazu ist ja nicht triebgesteuert wie Shin *hust*).



    Nya, nimm es nicht als Kritik auf, denn es ist dein eigener Stil. Es ist eher mein persönlicher Geschmack, den du nicht beeinflussen kannst. Jedenfalls: Mach weiter so. ^^


    Gruß,
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  • Zitat

    Sou, dann werd ich hier mal einen Kommi abliefern, bevor ich den wieder vergesse oder zu faul, um zu kommentieren... :X
    Und hey: Bei JnD habe ich seit Dezember schon kein neues Kapitel mehr geliefert. *hust* Und man kann nicht von dir erwarten, dass du die Leser oft mit Stoff versorgst. Autoren haben auch ihre Grenzen. ;) Daher mach dir keine Gedanken darüber, wenn du mit einem Kapitel länger brauchst.


    Stimmt, na gut. Aber trotzdem möchte ich mich bemühen regelmäßig zu uploaden, was ich bei anderen ja nicht so gut schaffe.


    Zitat

    Der Kampf ist wahrlich ein strategisches Feuerwerk. Mir hat vor allem Panzaerons Stachler-Tarnsteine-Brüller-Kombo gefallen, die ja nur für einen Zweck diente. :) Ich frage mich, wie Serin sich nun fühlt nach dem unerwarteten Austausch. In seinen Augen war er ja noch nicht K.O. Ob es da böses Blut zwischen Kazu und ihn geben wird?


    Juhu, strategisches Feuerwerk!
    Die klären das schon unter sich ;)


    Zitat

    Die Runde zwischen Flamara und Panzaeron dagegen war mir etwas zu schnell, aber gut - es waren ausgeklügelte Attacken, die noch dazu eine starke Wirkung hatten.


    Auf diese Runde bezieht sich eigentlich auch der Titel des gesamten Kapitels.XD Also auch auf den gesamten Kampf, aber vor alem auf dieses Kapitel.


    Zitat

    Und nimm es mir nicht böse: Ich finde den Kampf zwischen den Ibitak nicht ganz so episch wie du es bezeichnest, sondern eher recht normal. Ich weiß auch nicht warum. D: Am Ende war der Kampf ziemlich schnell zu Ende. Da haben mir andere Kämpfe von dir besser gefallen, z.B. gegen Yanagi. Es herrscht einfach ein Ungleichgewicht: Manche Runden ziehen sich in die Länge, andere sind binnen von 700 Wörtern zu Ende - ein "Wirbelsturm" ist nicht so zutreffend, da alles doch recht gut durchdacht wird und keinesfalls einem Wirbelsturm zutreffend ist. Ich interpretiere eher aus dem Titel, dass nicht unbedingt nach Strategie gekämpft wird.
    Es ist auch nicht sonderlich mein Geschmack, wenn man CP auf das geschriebene Pokémonkämpfe überträgt, obwohl es bei der Wunschtraum-Kombo und auch bei Panzaerons Kombo durchaus gut durchdacht war - nervt aber in längerer Hinsicht und wirkt etwas gezwungen, denn Strategie ist nicht nur die Attackenwahl, sondern auch deine Umgebung zu nutzen, wenn möglich. Es heißt aber nicht, dass ich deine Kämpfe nicht mag, sie gefallen mir sogar sehr gut. :)


    Ich versteh auch warum, aber ich weiß nicht wirklich was ich daran ändern sollte.
    Zwischen den Attacken, wie man sie im Spiel verwenden würde, und der Umgebung etc... hab ich versucht zu abzuwechseln. zB. Tarnsteine etc... und Wunschtraum-Stafette sind so, wie ich sie auch im Spiel einsetzen würde.
    Dass Sniebel breakdancen (*g*) kann und einen Eisspeer wie einen Dolch benutzt oder das mit Flamara vs Panzaeron und dass Atmaca Thera in die Wolken hinaufschießt, hab ich natürlich nicht übernommen.
    Aber es kann durchaus sein, dass Ersteres zu viel geworden ist D=


    Zitat

    Dennoch sind vor allem die Wortgefechte sehr gelungen. Man könnte echt glauben, dass Kazu Hayato nicht mag, nicht nur weil er Arenaleiter und Kazu seinen Orden für die Meisterschaft braucht. Mal schauen, ob die Wortfetzerei in den Ruinen noch weitergeht. xD


    Zeig mir bitte die Stellen, in denen das so hinüberkommt,ich werde es ändern ^^" Denn eigentlich hatte ich vor, dass er Hayato durchaus mag und sehr respektiert, aber zwischendurch etwas neckt, etc..., weil Hayato ihn für seinen Orden "im Weg steht". XD
    Yanagi und Ibuki, DIE BEIDEN mochte er nicht *g*


    Zitat

    Die Interaktionen zwischen Tai und Kazu sind dagegen einfach... göttlich. xDD Ich finde es nur etwas übertrieben, dass Kazu ihn dauernd als Flirt bezeichnet und deswegen gewinnen muss. Schon alleine, dass er einen Zuschauer hat, sollte ausreichen, dass der Ehrgeiz geweckt wird - vollkommen egal ob Flirt oder nicht. Mir erscheint es passender, wenn er Tai als Freund oder Bekannten ansieht, aber noch nicht als potenziellen Freund (Kazu ist ja nicht triebgesteuert wie Shin *hust*).


    Er will so oder so gewinnen *g*
    Natürlich sieht er ihn nicht als potentiellen Freund an, dazu ist er viel zu vorsichtig und er will ihn zuerst ganz genau kennenlernen, aber so intensiv wie die beiden in der Disko geflirtet haben ... naja, hab ein paar "Flirts" durch andere Wörter ersetzt.
    Zur Klammer: nicht so sehr, aber wirklich so sicher, dass er's nicht auch etwas ist, auch wenn ihn seine Vernunft davon abhält? =D



    Danke. <3

  • [Blockierte Grafik: http://i1152.photobucket.com/a…taubCover_zpsd47ab3e4.png]
    Quelle



    Ruinenstaub


    [align=justify]
    „Würden Sie meine Pokemon heilen, Schwester?“
    Joy nahm die ihr gereichten Pokebälle entgegen und deutete ein respektvolles Nicken an. „Natürlich, Hayato. Es ist mir eine Ehre.“
    „Dankeschön.“ Dann wandte er sich an seinen erfolgreichen Herausforderer. „Brechen wir auf, sobald unser Team fit ist?“
    „Ich würd zu gerne wissen, was es ist“, murmelte Taiki gedankenverloren. „Gib mir einen Tipp! Bitte!“
    Erschöpft lehnte sich Hayato in einen der vielen, elegant schwarzen Fauteuils des Aufenthaltsraumes und widmet sich dem Fernsehen. Sie übertrugen einen Freundschaftskampf zweier angesehener Trainer. „Lass dich überraschen und sei nicht so ungeduldig“, sagte er schmunzelnd, während seine Augen am Fernseher hafteten. „Erzähl mir lieber wie es mit deinem Team vorangeht, in diese Richtung etwas. Oder was du machst, wir haben uns schon länger nicht mehr gesehen.“
    Auch Taiki setzte sich und deutete Fukano an, er solle es sich auf seinem Schoß bequem machen.


    „Wenn du schon hier bist“, sagte die Schwester süffisant an Kazuya gewandt. „…dann könntest du auch deine Strafe abarbeiten, findest du nicht? Shin ist auch hier. Das trifft sich gut.“
    Unwohl biss sich Kazuya auf die Unterlippe. „Schwester, Híme hat damit nichts zu tun!“, log er. „Sie wurde von seinem Zoroark angegriffen und hat sich einfach nur gewehrt.“
    „Versuch nicht, mich als dumm zu verkaufen!“, warnte die Herrin des Hauses ihn. „Mir ist egal, wer angefangen hat. Ich hab Zoroark und Snobilikat streiten sehen, also sind ihre Trainer für die Taten verantwortlich. Hast du mich verstanden? Für eure Missetaten werd ich keinen Finger krumm machen.“
    „Natürlich, Mam“, erwiderte er übertrieben höflich und folgte ihr nur unwillig.
    Sie führte ihn zu der löchrigen Wand und trug ihn bestimmend auf zu warten.
    Sollte er sich etwa schuldig fühlen? „Híme!“, sagte er mit knurrendem Unterton in der Stimme und ließ den Ball aufspringen, aus dem eine gähnende und sich streckende Katze trat. „Wegen dir muss ich mit Shin die Wand spachteln! Ich hab drauf echt keinen Bock!“
    Die eigenwillige Löwin ignorierte ihn gekonnt, ließ ihren Blick durch das Pokecenter streifen und ging sodann ihre eigenen Wege, zurück in den Aufenthaltsraum, aus dem Taikis und Hayatos Stimmen drangen. Plötzlich bellte Fukano aufgebracht, woraufhin Híme erzürnt fauchte, während Taiki versuchte Frieden zu stiften. Nicht schon wieder! Streitlustig zog Snobilikat eine Spur der Zerstörung hinter sich her, hoffentlich war nichts geschehen… Was war aus dem Diebeskodex geworden, unbemerkt, ungesehen und lautlos seine Tat zu vollbringen?
    Er war überrascht wie schnell Ruhe eingekehrt war, da vernahm er Hayatos und Shins Stimmen, dann wurde Taiki laut, feindete sich mit dem Jungen an und dieser stieg auf seine Provokationen ein. Das hatte er sich verdient!
    „Vergiss nicht, dass du erst wieder in einer Woche gegen mich antreten darfst. Bis dahin würd ich dir raten fleißig zu trainieren“, warf ihm der Arenaleiter belustigt nach.
    „Werd‘ ich, Hayato“, antwortete Shin kurz angebunden und trat an die Türschwelle. Zugegeben, er sah so gut wie bei ihrer ersten Begegnung aus, doch nun konnte Kazuya sein Aussehen distanziert betrachten, wusste, dass man sich von ihm nicht blenden lassen sollte.
    „Schau mal, was eine dumme, schwache Schwuchtel alles erreichen kann!“, spöttelte Kazuya, schluckte den bitteren Ton herab, und hielt die metallisch glänzende Feder hoch.
    „Ich konnte Hayato nicht besiegen … Unmöglich!“ Shins Wangen wurden rot vor Zorn. „In Teak hattest du nichts als ein Mauzi und ein Kramurx! Unmöglich, sowas!“
    „Das war noch Teak. Jetzt hab ich Snobilikat, Kramurx, Flamara, Sniebel und Ibitak. Es geht immer nur um Talent. Ich hab davon mehr als du.“ Arrogant reckte er das Kinn vor und sah ihn schon beinahe trotzig an. „Vielleicht arbeite ich auch einfach mehr als du und bin nicht so ein Weiberheld? Wahrscheinlich ist es einfach beides.“
    „Ein Weiberheld bist du sicher nicht“, sagte Shin trocken. „Also ich wollte…“
    Als Joy Werkzeug und Masse brachte, griff Kazuya beiläufig nach der Spachtel und hielt sie ihm entgegen. „Wenn du wieder deine bescheuerten Sprüche klopfst, klatsch ich dir das Teil, plus die Masse hier, ins Gesicht und nicht an die Wand“, drohte er betont lässig. Er beherrschte dieses Handwerk natürlich nicht, doch dieser Tatsache begegnete er mit Gleichgültigkeit … er wollte es auch nicht lernen.
    „Jetzt weiß ich wenigstens von wem sich dein Snobilikat die brutale Ader abguckt.“
    „Wir haben nichts gegen Gewalt, nur damit du‘s weißt. Wir haben auch keine Skrupel sie einzusetzen.“ Jedes Wort wurde scharf betont.
    Shin räusperte sich und fragte beinahe kleinlaut: „Stimmt es, dass Hitomi dir von meiner Schulzeit erzählt hat?“
    Zeit für seine zuckersüße Rache! Er war nicht einer jener Menschen, die alles verzeihen konnten – im Prinzip fiel ihm das Vergeben schwer und Rache schmeckte besser. Auf der Straße hatte Kazuya gelernt, dass es das Abscheulichste und Niederträchtigste war einen Kumpel zu verraten. Das würde er Shin auch noch beizubringen wissen. Zuvor hatte er sich diese Bemerkung verkniffen, da er Hitomi nicht belasten wollte, doch nun … „Na sicher.“ Er grinste breit, als er in Shins enttäuschtes Gesicht sah und fuhr mit herablassender Stimme fort: „Ist Klein-Shin immer heulend zu Mami und Papi gerannt, weil sich der schwache Klein-Shin nicht selbst wehren konnte? Dann hat er Ponita freilassen müssen und seine starke Schwester musste den Klein-Shin beschützen.“
    „Ach, sei still“, sagte der Angesprochene halbherzig. Weitere Erwiderungen schluckte der Verräter wie bittere Medizin. Wortlos beugte er sich herab und tauchte die Spachtel in die Masse ein.
    Am liebsten hätte er ihm die Faust ins Gesicht geschlagen, direkt auf die perfekte Nase. Seine Schönheit hatte er sich nicht verdient! Schon lange hatte er verstanden, dass ein Mann mehr als nur schön sein sollte.
    Vorerst wollte er sich beherrschen und griff ebenfalls nach dem Werkzeug, um sich von seiner Wut abzulenken. Energisch, damit diese auferlegte Strafe nicht ewig andauerte, klatschte er die Masse an die Wand – eher schlecht als recht. Sie quoll aus dem Loch heraus und tropfte hinab.
    „So geht das nicht“, belehrte ihn Shin.
    „Klappe!“
    Der Effekt verkehrte sich ins Gegenteil und ließ das Adrenalin in ihm wallen. Sollte der Verräter seine Strafe doch alleine abarbeiten! Joy konnte ihn doch nicht zwingen! Regeln existierten für ihn bloß, um gebrochen zu werden. Viele von ihnen zumindest.
    „Ich schuft' hier nicht allein weiter, nur damit du's weißt! Ist körperliche Anstrengung etwa zu schwer für dich?“, empörte sich Shin.
    Das reichte! Aus dem Affekt heraus schmiss er die Spachtel ins Shins Richtung und da jener dem Geschoss knapp entging, folgte ein Faustschlag, indem seine gesamte Kraft steckte. Instinktiv griff Shin nach seinem Handgelenk, verfehlte es jedoch. Gleich darauf spürte Kazuya ein Schmerz seinen Knöcheln, seine gesamte Hand, sein Gelenk und seinen Unterarm durchziehen. Im Prinzip mochte er jene Erschütterung, bewies sie ihm doch nur, dass der Schlag seine Wirkung nicht verfehlt hatte. Dies war schließlich nicht seine erste Prügelei. Auf der Straße hatte er ebenfalls keinen Respekt vor jemanden gekannt, der ihm mit Hohn, Spott und sogar Verrat begegnete, war niemals gutmütig gewesen und entschied sich diese vorteilhafte Kälte beizubehalten.
    Dann sah er auf und wich zurück, um einem etwaigen Konter zu entgehen. Nichts dergleichen geschah. Mit einer Hand hielt sich Shin seine Wange, die andere lag auf seinem Mund. Vermutlich schmeckte er Blut. Gut so!
    „Arschloch“, presste Kazuya mit seiner gesamten Verzweiflung und Wut zwischen den Zähnen hervor. Wenn er zürnte, konnte niemand die hinuntergeschluckten Tränen in seiner Stimme hören. „Verräter sind das Letzte!“
    „Du Irrer“, murmelte dieser und stand wankend auf. „Schwester!“, rief er ins Nebenzimmer. „…ich mache kurz Pause!“ Sogleich verschwand er im Korridor, an dessen Ende sich eine öffentliche Toilette befand.
    In seinem neuen, schöneren Leben hatte Kazuya geglaubt ehrliche Freundschaften zu schließen, um seinen Weg nicht alleine beschreiten zu müssen, hatte gelernt die Anwesenheit sympathischer Menschen, die so anders waren als er, und kumpanenhafte Berührungen zu schätzen – oder zumindest zu erlauben. Die Gegenwart und Berührungen seiner damaligen Clique waren stets anders gewesen, nur eine Zweckgemeinschaft. Sie waren nachts nur beinander gelegen, um sich gegenseitig zu wärmen, doch Freundschaft war nie entstanden. Jeder hatte menschliche Nähe abgeblockt, war in Sorge gewesen. Wenn man für niemanden zu empfinden glaubte, riss es einem bei seinem Tod auch nicht das Herz heraus. Dennoch hatte Kazuya im Stillen für manche etwas Ähnliches wie Sympathie und Zuneigung empfunden, sie aber nie gezeigt.


    „Sinan, was ist passiert?“, hörte er Taiki besorgt und er kam an seine Seite. „Ich hab ‘nen Krach gehört.“
    Der Angesprochene schreckte aus seinen Gedanken auf und konnte sich doch nicht aus ihnen lösen. Automatisch log er: „Shin hat sich verletzt, er ist schnell ins Bad.“ Die neue Bekanntschaft sollte nicht wissen wie gewalttätig er sein konnte. Plötzlich bereute etwas in ihm den Schlag, das andere Etwas gratulierte ihm.
    Schließlich kannte man das Klischee doch: der rabiate Südländer aus Orre. So dachten doch manche von ihm! Taiki sollte dem falschen Bild nicht auch erliegen, das wäre schade gewesen. Sie hatten sich erst gerade kennengelernt – Stopp! Wenn er sich entschied ihn näher kennenzulernen, konnte sich das gesamte Desaster von eben mit ihm wiederholen. Musste nicht, aber konnte. Er erinnerte sich bloß daran Taiki gegenüber misstrauisch zu sein und auch zu bleiben, mit ihm gleichzeitig zu flirten und ihn abzulehnen.
    „Gehen wir!“, drängte ihn jener. „Ich will sehen, wovon Hayato gesprochen hat.“
    „Gleich. Ich pack schnell meine Sachen. Danach will ich gleich nach Azalea.“


    Er lief die Treppen hoch, den schlicht gehaltenen Flur entlang, bis er vor seiner Tür stand. Er hielt sich schon viel zu lange in Viola auf! Rasch suchte er sein weniges Hab und Gut zusammen. Zu packen gab es nicht viel. Ein Reservegewand, eine warme Daunenjacke und die gestohlenen Evolutionssteine aus dem Mahagonia-Kaufhaus. Die etwas größere Tasche war ansehnlich, sodass sich wohl niemand Gedanken über eine Vergangenheit als Straßenkind machte. Er besaß auch ein Handy, einen MP3-Player und einen Pokedex – die drei Geräte hatte er freilich gestohlen, schon aus Prinzip. Mit all seinen Besitztümern fühlte er sich beinahe schon reich. Dabei vergaß er niemals das Wesentliche: er konnte seinen Pokemon und sich Nahrung kaufen, wann immer es ihm beliebte und war nicht gezwungen unter freiem Himmel zu schlafen. Die meisten Menschen sahen ihn nicht mehr wie ein Ungeziefer an.
    Ich bin morgen irgendwann in Azalea!, schrieb er Ruri vorfreudig eine SMS und gleichzeitig wusste er, was ihn erwartete.
    Er tat alles, um sich von dem Schlag abzulenken, von Shin, von Verrätern ... alles, was ihn von der Tatsache ablenkte, dass er innerlich aufgewühlt war.
    Es fiel ihm nicht schwer das Zimmer leer stehend zurückzulassen, schließlich sahen sie alle sehr ähnlich aus, als wäre man in das selbe Center, bloß in eine andere Stadt versetzt, wieder eingezogen.


    Etwas musste er noch erledigen, dieses Mal wollte er Größe zeigen. Er klopfte an der Tür der jungen Frau und wartete. Bald darauf quietschte das Scharnier und das Holz knarrte. In einem Handtuch gewickelt, welches eben noch groß genug war ihre Intimzonen zu bedecken, und mit nassem Haar trat Hitomi ihm entgegen. „Hu?“
    Obwohl ihr Körper uninteressant für ihn war, sah er ihr starr ins Gesicht, dabei musste er sich zwingen ihr überhaupt entgegensehen zu können. Ob Hitomi überhaupt ein Schamgefühl hatte, war ihm ein Rätsel.
    „Warte, ich zieh mir etwas an“, fügte sie hinzu und schloss die Türe, bevor er überhaupt etwas sagen konnte.
    Erleichtert wartete er darauf, bis sie sich wieder öffnete und sie ihm in Jeans und einem Shirt entgegentrat. Doch ihre Perfektion war verflogen. Auch sie sah nicht nach dem Duschen perfekt aus, hatte widerspenstiges Haar und nicht immer die vollkommene Haut wie die gephotoshopten Models auf den Covern. Das beruhigte fast; anscheinend war niemand perfekt. „Was ist denn?“, fragte sie freundlich und lächelte dabei.
    „Ich wollte mich nur verabschieden. Ich will nach Azalea weiter.“
    Híme kam die Treppe hoch und schmiegte sich an die Beine des Mädchens, um ihre Sympathie zu verdeutlichen.
    Erst spiegelte ihre Mimik Erstaunen, dann drückte sie ihn übermütig an sich … das war etwas unangenehm. Ihr nasses Haar kitzelte seine Nase und warum versuchten sich ihre Waffen, welche sie als Nägel bezeichnete, in seinen Rücken zu bohren!? Wollte sie ihn erstechen? Nicht dass er empfindlich gewesen wäre, aber das störte. Frauen! Außerdem vertrug er diese Überschwänglichkeit ohnehin nicht gut, gewöhnte sich allerdings daran. „Pass auf dich auf, Kazu und ruf mich an. Sag mal, hast du Facebook oder so? Sag bitte ja!“
    „Nein, will ich nicht. Wir telefonieren“, erwiderte er rasch. Er und Facebook? Dann wusste ja noch der letzte Depp, wer er war. Das glaubte er zumindest. Niemals!
    „Schade. Wir können ja mal schauen, was sich so ergibt. Vielleicht sind wir wieder mal in derselben Stadt. Mein Bruderherz und ich wollen nach Ebenholz weiter ... das heißt, wenn er Hayato besiegt ... wünsch ihm Glück für den Arenakampf.“
    Kazuya grinste zynisch. „Ich wünsch deinem allerliebsten Bruderherz, dass Ibuki ihn auseinandernimmt und ich wünsch ihm die Krätze an den Hals. Das kann er von mir haben, mehr nicht.“
    Zuerst lachte das Mädchen aus vollster Kehle. „Vertragt euch wieder, versprich mir das!“, fügte sie ernst hinzu.
    „Nein.“ Blasiert wandte sich Kazuya ab. Vergebung war wahrlich nicht seine Stärke, schon gar nicht, wenn jemand seinen Stolz verletzte und ihn kränkte. Vor wenigen Monaten hatte er für ihn geschwärmt. Nicht einmal, wenn er auf Knien angekrochen käme, hätte er ihm vergeben. Vermutlich hätte er ihn noch gedemütigt. Shin war für ihn gestorben!
    „Du verbohrter Dickschädel, ich hab dich echt wahnsinnig gern.“ Ihre Stimme blieb sanft und sie drückte ihn nochmals an sich.
    „Das war ein Kompliment, Hitomi. Das weißt du, oder?“
    „Híme, pass auf, dass er dir keine Konkurrenz macht. Niemand darf sturer als du sein. Du bist eine Katze.“
    Die Löwin stellte sich auf die Hinterpfoten, drückte mit ihren Vorderläufen gegen Hitomis Brust und hob die rechte Lefze an. Eine Umarmung reichte, das war zu viel des Guten! Kazuya gehörte ihr, ganz alleinig ihr! Wenn sie darüber nachdachte und sie gütig war, borgte sie ihn vielleicht her … aber nicht jedem!
    Ihr Trainer musste erst gut auf sie einreden und sich ihr entgegenstemmen, damit sie von Hitomi abließ. Híme knurrte etwas, folgte aber schließlich. Sie hatte schon am vorigen Tag erfahren, dass sie dieses Mal in der Arena nicht kämpfen würde. Respektvoll – oder aus Angst, so genau wusste sie das nicht – hatte Kazuya gefragt, ob sie damit einverstanden wäre. Im Nachhinein fühlte es sich allerdings falsch an. Er hatte gesiegt und sie war nicht an seiner Seite gewesen. Manchmal konnte er so unsensibel sein, ihrem Gram gegenüber war er blind, stattdessen konzentrierte er sich auf Hitomi.
    „Weißt du eigentlich wo Shin ist?“
    „Nein, wieso?“, log er ihr mit einem Lächeln und strahlend unschuldigen Augen ins Gesicht.
    „Na gut … Reist du mit Taiki weiter?“, fragte sie hoffnungsvoll.
    Schon schlugen die Alarmglocken aus. „Ich weiß nicht, denk nein. Warum sollt ich?“
    „Ach, er muss in dieselbe Richtung. Tu’s einfach. Bitte!“ Ihre grauen Augen bettelten ihn wie ein Fukanowelpe an. Zum Glück mochte er Hunde nicht.
    „Wahrscheinlich nicht.“
    „Ich hab euch einander extra vorgestellt. Weißt du wie anstrengend es ist Intrigen zu spinnen, um jemanden eine Freude zu machen, du undankbares Etwas!?“ Dies war ihre andere Seite, auf den lieblichen Blick sollte man lieber nicht vertrauen.
    Kazuya verkniff sich ein Schmunzeln. „Ich werd sehen, okay?“, erwiderte er. Eigentlich begann er die Gesellschaft anderer zu genießen, konnte es aber nicht zeigen. Jede noch so unbedeutsame Bekanntschaft benötigte ein gewisses Maß an Vertrauen, das er oft nicht aufbringen konnte.
    „Okay … bis bald, Kazu.“
    „Bis bald …“ Kazuya wollte freundschaftliche Worte für die junge Frau finden, aber seine Lippen blieben verschlossen. Sie hätte es verdient, schließlich hatte sie ihm Mut gegeben und war für ihn da gewesen – auf ihre eigene, etwas gewöhnungsbedürftige, Art und Weise. Für Gefühlsduselei war er jedoch nicht geschaffen. So trennte er sich von ihr, lächelte und winkte. Dann ging er.



    Er eilte die Treppen hinab und kam, als Hayato und Taiki ein reges Gespräch führten. Dabei lachte der junge Mann, mit der vor kurzem noch geflirtet hatte, aus voller Kehle und fesselte Kazuya. Sein Lachen war fröhlich, ehrlich und … süß, seine Stimme weder hell noch dunkel, einfach nur angenehm.
    „Na endlich, Sinan. Hast du noch eine Runde gepennt?“ Taiki nahm sein Jackett, welches so seltsam gekünstelt an ihm aussah, als hätte er es nicht freiwillig angezogen, als hätte es ihm jemand aufgezwungen, und zog es sich fahrig über.
    „Hab mich von Hitomi verabschiedet.“
    „Ah, okay. Du glaubst ja gar nicht wie gespannt ich bin! Ich bin schon Hayato auf die Nerven gegangen, weil ich nicht wusste wohin mit meiner Aufregung.“
    „Kann ich bestätigen“, sagte dieser sarkastisch und hob neckend eine Augenbraue.
    „Wie genau ist er dir auf die Nerven gegangen?“, hakte Kazuya nach.
    „Es ist, als ob man bei ihm den off-Knopf suchen müsste. Er redet und redet und redet … Ich hab schon ernsthaft darüber nachgedacht, ob ich ihn mein Noctuh mit Hypnose an den Hals hetzen sollte, aber dann kamst du die Treppe hinab.“
    Ob das wahr sein mochte? Vielredende Männer waren unsexy, unmännlich … so wie die Klatschweiber, die sich den ganzen Tag über Klatsch und Tratsch unterhielten und ihn mit Smalltalk überschütteten.
    „Gar nicht wahr!“, wehrte sich Taiki. „In Wirklichkeit liebst du es mir zuzuhören. Du hängst schon fast an meinen Lippen, so interessant bin ich.“
    „Das hättest du wohl gerne“, merkte Hayato schmunzelnd an. „Du hast mir erklärt wie der Gencode eines Urzeitpokemon aufgebaut ist. Sei mir nicht böse, aber damit kannst du höchstens Elena behelligen.“
    „Deine Sis mag mich nicht.“
    In freundschaftlicher Stichelei verließen sie zu fünft, mit Híme und Fukano an der Seite, das Center und hielten bei einer Bushaltestelle.
    Das Gefährt hielt vor ihnen, Kazuya nahm das alles gar nicht so wahr. Beinahe mechanisch, tief in seinen Gedanken versunken, stieg er ein und nahm Platz. Obwohl der Bus gut gefüllt war, ohne in ihm Unbehagen auszulösen, war es nicht schwer einen Vierersitz zu finden. Die Menschen grüßten Hayato freundlich, manche deuteten gar einen ehrfurchtsvollen Knick an.
    „Genau, macht Platz für eure Majestät – das bin ich – und sein Gefolge“, kommentierte Kazuya mit einem zynischen Wispern. Nur Taiki, welcher neben ihm saß und ihn entgegen seiner Befürchtungen nicht berührte, nahm seine Bemerkung wahr und lachte lauthals. „Arenaleiter werden eben sehr respektvoll behandelt und hey, in Hayatos Aufzug könnt man ihn echt mit einem Überbleibsel aus dem Altertum verwechseln. Die Yukata und …“
    „Berufskleidung“, verteidigte sich der Arenaleiter. „Auch ich weiß was Jeans sind. Ich pflege nur mein Image.“
    „Komisch, Elena sieht auch immer so aus. Pflegt die auch ihr Image?“
    „Nein, Elena ist … Elena“, erwiderte Hayato und räusperte sich, als würde ihr Name bereits alles sagen.
    Kazuya hörte nur mit halbem Ohr zu, er war damit beschäftigt seine Löwin von diesem … Köter fernzuhalten. Jener bellte ununterbrochen und Híme drohte ihm mit einer Tracht Prügel.
    „Schluss jetzt, Fukano!“, befahl Taiki mehrmals, doch erst als seiner Stimme eine gewisse Strenge mitschwang, versteckte sich Fukano winselnd unter einem Sitz. „Du hast keine Chance gegen die … gegen die da.“
    „Sie heißt Híme.“
    Es dauerte nicht lange und seine Begleiter sprachen über Geschwister und über Eltern. Kazuya suchte stattdessen seinen MP3-Player und stöpselte seine Ohren zu. Über das Stimmgewusel dröhnten Bass, E-Gitarre und die raue Stimme des Sängers hinweg, brachten ihn weit weg von Gesprächen, denen er nicht beiwohnen wollte. In ihm wuchs immer der Neid, bis er es nicht mehr aushalten konnte … oder wollte, wenn andere über ihre Geschwister und ihr Elternhaus sprachen. Als wäre jedem eine Familie vergönnt worden und er stünde als große Ausnahme mitten im Raum, alleine, vom Glück der anderen verspottet. Manche lästerten gar über ihre Familie und wussten nicht recht, was sie taten, was sie hatten, was sie schätzen mussten.
    Ungefragt nahm sich Taiki einen Kopfhörer und lauschte, dann schüttelte er den Kopf und sagte: „Was ist das für’n Lärm?“
    „Das ist Musik!“ Mit diesen Aussagen sammelte der Junge sicherlich keine Pluspunkte bei ihm. Musik und Kampf waren wie der Puls des Lebens und Kazuya hielt es für wichtig, dass er sich für den richtigen Takt entschied. Wie konnte jemand seinen Geschmack kritisieren? Er war eben nicht so weichgespült und auf dem Pop-Trip wie manch anderer. „Dann gib‘ wieder her, wenn du’s nicht magst.“ Vorerst entschied er sich in Nachsicht zu üben, schließlich erinnerte er sich an den Tanz vor wenigen Abenden zurück. Wenn er daran dachte, regte sich ein laues Gefühl in ihm … das war einfach sexy gewesen, doch Taiki war nicht der Musikalischste.
    „Nein.“ Sanft nahm er auch den zweiten Kopfhörer und legte ihn auf seine Brust. „Ich mag mit dir reden. Warum hättest du sonst mitkommen sollen? Das macht doch keinen Sinn … und darf ich’s durchsehen?“
    Rasch überlegte Kazuya, ob er eventuell etwas Peinliches oder besonders Auffallendes in seiner Mediathek hatte. Nein, nur Songs, die ihm eben gefielen. „Ja, aber ich kann dir nicht versprechen, dass sie dir gefallen.“
    „Müssen sie ja nicht“, gab Taiki gleichgültig zurück, drückte ab und an Knöpfe und beließ manches Lied für einige Takte. „Hast du auch andere Genres?“
    „Schon.“
    Recht schnell wurde ihm der MP3-Player langweilig, da schien etwas anderes viel wichtiger zu sein. Das verriet sein fragender Blick. „Jetzt sei ehrlich. Warum hast du mich nicht angerufen? Ich hab gewartet. Wenn ich dir unsympathisch bin, hättest du das sagen können.“
    Kazuya schluckte, wusste er doch nicht einmal, ob er sein Gegenüber mochte – auf die Art und Weise wie es sich dieser erhoffte. „Ich hatte zu tun. Du nicht?“
    „Doch, ich hab trotzdem gewartet“, murmelte Taiki und sah ihn aus dem Augenwinkel an.
    Sprach er mit gedämpfter und flüsternder Stimme, so nuschelte er ein wenig. Eventuell wegen seiner Zahnspange, das interessierte Kazuya herzlich wenig und obwohl ihm diese Tatsache ins Auge stach, störte er sich nicht weiter daran. Das war irgendwie sogar … liebenswert?
    „Warst du wenigstens überrascht, als ich in der Arena war?“
    „Ja“, erwiderte der Angesprochene einsilbig. Diese Antwort konnte er ohnehin nach Belieben auslegen.
    „Angenehm überrascht?“, hakte Taiki lächelnd nach.
    „Natürlich“, beeilte sich Kazuya zu sagen, ohne die Wahrheit selbst zu kennen.
    Überschwänglich legte ihm seine neue Bekanntschaft einen Arm um die Schulter und Kazuya ließ es resigniert über sich ergehen. Fühlte er sich gut oder schlecht? Das wusste er nicht so recht ...
    „Wenigstens das. Wir sollten uns nüchtern kennenlernen, Sinan, findest du nicht?“ Bevor dieser seinen Mund zu einer Erwiderung öffnen könnte, rief Taiki aus: „Wir sind da~h!“, sprang auf und zog ihn mit sich zur Türe. Gemächlich folgte ihnen Hayato.
    „Sicher dass du heute nüchtern bist?“, merkte Kazuya vorlaut an.



    Er fühlte sich fehl am Platz, obwohl er gebeten worden war die Truppe zu begleiten. Beide fachsimpelten – obwohl Hayato behauptet hatte Taiki solle sich damit an seine Schwester wenden, womöglich nahm der Arenaleiter sein Wissen bloß aus der Schule und die breite Masse verstand seinen Stand als Allgemeinbildung. Neidisch dachte Kazuya daran, dass auch er sich als Diskussionspartner eignen würde und von seinen Begleitern lernen könnte, wenn er denn nur ihre Worte verstand … War er denn dumm!? Vor allem Taiki schmiss mit eigenartigen Ausdrücken um sich, sie sprudelten aus seinem Mund heraus. Selbst ihr Klang war seltsam fremd. Hoffentlich bezog er Kazuya nicht in das Gespräch mit ein!
    Viel lieber sah er sich seine neue Bekanntschaft an, sah den lebendigen Glanz in den Augen des Jungen und hörte seine beschwingte Stimme. Wer achtete da noch auf den Inhalt, wenn jener klang, als käme er von einem anderen Stern?
    Dann tupfte er Kazuya an. „Schon mal ein Amonitasei gesehen?“
    Kopfschütteln.
    „Schau mal, das muss man gesehen haben.“ Behutsam nahm Taiki aus seiner Tasche einen ovalen Gegenstand, welcher seine halbe Hand ausfüllte von einem dicken Wollstoff umhüllt war. Die Finger des Besitzers lösten die Decke äußerst vorsichtig, als befände sich darunter eine Glaskugel und kein Ei.
    Darunter befand sich ein sandfarbenes bis bräunlich gefärbtes Ei. „Aus dem eigentlichen Amonitasfossil wurden Gene entnommen und diese pflanzte man in ein unbefruchtetes Ei ein, sodass hier drinnen ein Amonitas entsteht. Kabutops wurde auf dieselbe Art und Weise zum Leben erweckt.“
    Kazuya befand, dass sich das wertvolle Stück wie ein normales Taubsiei anfühlte – es sah auch ebenso unscheinbar aus mit seiner sandfarbenen Schale. Wenn es ihm möglich gewesen war, hatte er ab und an Taubsi- oder Habitakeier aus den Nestern stibitzt und verspeist. Wer auf der Straße lebte, konnte es sich nicht leisten mitfühlend zu sein. Andere Pokemon hätten auch keine Gnade walten lassen.
    „Spannend“, musste er zugeben und empfing ein freudiges Lächeln seines Gegenübers. Dass er es nicht als richtig empfand, wenn Menschen Arceus spielten und ausgestorbene Kreaturen wiedererweckten, behielt er für sich. Damit hätte er wohl keine Punkte bei seinem Flirt – das war er zuteil immer noch, man ging nicht aus der Disko raus und vergaß, mit wem man angebandelt hatte – gesammelt. Rasch überlegte er sich etwas, das sein Interesse zeigte. „Woher weißt du so viel darüber?“
    „Worüber? Über Archäologie? So eben… als Hobby. Du hast es so gut, ich mein, aus Orre zu kommen. Wenn die Konflikte vorbei sind, werd ich unbedingt wieder nach Orre fahren. Ich meine, die Pyramiden und…“ Taiki räusperte sich und drosselte seine Schwärmerei. „Sorry, Sinan. Ich kann so leicht über die Konflikte reden, weil ich noch nie persönlich mit Orre was zu tun hatte.“
    Obwohl seine Worte tatsächlich scheußliche Bilder in ihm hervorgerufen hatten – viele von ihnen entstammten den Nachrichten –, zeigte er dies nicht. Viel wichtiger war es sich eine Antwort mit recht gewählten Worten rechtzulegen, denn wenn er nur wollte, konnte er sich gut ausdrücken. „Du kannst nichts ‘für, dass Team Crypto und Isshu Unheil bringen.“ Die Bilder verschwanden nicht … an der Stelle, wo früher Dattelplantagen die Straßen säumten und die Erscheinung der Landschaft prägten, züngelten im Bericht der Nachrichten meterhohe Flammen dem Himmel entgegen.
    Zum Glück durchbohrte ihn Taiki nicht mit Fragen, sondern nickte bloß verständig. Kazuya nahm sich Zeit für sich und sah sich die Umgebung an. Zuvor war sie ihm entgangen. Als er noch auf der Straße gelebt hatte und ständig um sein Leben bangen musste, war er viel aufmerksamer gewesen. Die Fähigkeit Hintergrundgeräusche nicht mehr so deutlich wahrzunehmen, hatte er sich erst angewöhnen müssen. Allerdings bedurft es bloß etwas Konzentration um die Sinne wieder zu schärfen. Es war entspannend die Seele baumeln lassen zu können, doch achtsam war er zu jeder Zeit.


    An einem mit Bäumen und Sträuchern gesäumten Pfad war nichts Interessantes zu entdecken - und plötzlich veränderte sich das gesamte Umfeld, als hätte er eine Zeitmaschine betreten, ein Loch im Raum, das ihn in eine andere Epoche entführte. Die Sträucher schwanden und räumten das Feld für niedrige Gräser. Vor ihnen lag ein improvisiert angelegter Trampelpfad, welcher sich in schmalen Schlangenlinien zwischen Steinwälle und Ruinen zwängte. Die Mauern waren sicherlich vor tausend Jahren erbaut worden, waren schmutzig und abgeschlagen, gezeichnet von Wind und Wetter und mit Moos bewachsen. Es war schwer zu erkennen, welche Räumlichkeiten sie einst dargestellt hatten. Manche Ruinen waren beinahe vollständig erhalten, der Großteil zusammengefallen und nur mehr ein Schatten seiner einstigen selbst.
    Im Hintergrund entdeckte Kazuya Wissenschaftler, drei Männer und zwei Frauen, die Gesteinsproben entnahmen. Híme und Fukano liefen neugierig zu ihnen, um ihnen bei der Arbeit zuzusehen. Eine Frau sah lächelnd auf, tätschelte die Köpfe beider Pokemon „stellt mir nichts an, gut?“ und widmete sich sodann wieder ihrer Aufgabe. Mit großen Augen sahen sich die Tiere die piependen, blinkenden Messinstrumente an.
    „Fukano, hier.“
    Hechelnd drehte sich der Feuerhund um und lief zu seinem Herrchen zurück. Kazuya wollte sich nicht blamieren und sah davon ab Híme zu rufen. Aber so recht vergleichen konnte man die Tiere nicht miteinander, Hunde waren folgsam und Katzen waren dickköpfig. „Sie kann ihr zuschauen und nachher hol ich sie ab“, entschied Kazuya, als hätte er es ohnehin so geplant.
    Híme drehte ihre Ohren, schien zufrieden zu sein, legte sich mit ausgestreckten Läufen auf den Boden und sah der Forscherin belustigt zu. Was ihr gefiel, konnte wohl niemand so genau sagen. Vielleicht war es das Piepen oder die bunten Lichter der Messinstrumente.
    „Sie wollen das Datum genau datieren“, erklärte Taiki und da er Kazuyas interessierten Blick sah, entschied er sich ins Detail zu gehen. „Das Ganze nennt sich Geochronologie, es ist einfacher, als es sich anhört. Normalerweise erkennt man das Alter recht gut an der Art des Sediments, was hier nicht geht.“
    Das erste Mal wurde Kazuya aufmerksam und hörte ihm zu, anstatt den Interessierten zu spielen. Sein Begleiter sprach im Fachjargon, ohne dass Kazuya an seiner Intelligenz zweifeln musste. Nein, im Gegenteil, jedes Wort war wertschätzend gesprochen, respektvoll und nicht belehrend. Taiki legte die Hand auf sein Kreuz, die andere streckte er in die Richtung der Forscher aus, dabei berührte er ihn eher kumpelhaft, unverbindlich, gar nicht so anzüglich wie in der Disko. Für den Moment war es ihm, als hätten sie nie miteinander geflirtet. „Im Gestein werden verschiedene Isotope untersucht, je nach Radioaktivität und deren Zerfall kann man das Alter bestimmen.“
    Sein Vater hatte diese Worte ebenfalls oft in den Mund genommen, aber damals war Kazuya zu jung gewesen, um es ihm zu erklären. Nun war er vierzehn Jahre alt und war gewillt all das Wissen, das ihm entgangen war, nachzulernen. Er würde Taiki nicht fragen, was die Worte Geochronologie, Isotop und Radioaktivität bedeuteten. Das würde er in einer ruhigen, einsamen Minute in einem Buch oder im Internet nachlesen. Das Einzige, was er kannte, waren Atomkraftwerke - und die waren gefährlich. An diesem Punkt endete sein Wissen.
    „Interessant“, sagte er und lächelte dankbar für die Erklärung. Ich glaub‘, ich war in der Disko zu voreilig. Da hab‘ ich gedacht, er sei nicht grad‘ die hellste Leuchte. Da hab ich mich geirrt, dachte Kazuya respektvoll. Dass er selbst betrunken gewesen war und im Laufe der Nacht sogar einen Filmriss hatte, wollte er sich nicht eingestehen.
    „Das freut mich!“
    „Was freut dich?“, neckte Hayato und hob belustigt eine Augenbraue. „Dass du endlich jemanden gefunden hast, der dir tatsächlich zuhört?“
    „Genau!“, flötete Taiki - schien tatsächlich glücklich über die Tatsache, dass sein Schwarm seine Erklärung als ‚interessant‘ betitelt hatte -, hakte sich bei jenem ein und nahm klaren Kurs auf einen bestimmten Ruineneingang, an dem Kazuya bereits die Schiedsrichterin aus der Arena ausmachen konnte.

  • Elena hieß sie, erinnerte er sich, obwohl er sich wunderte, dass er sich an den Namen einer beliebigen Person erinnerte - Schwester des Arenaleiters hin oder her.
    „Hallo, Elena“, begrüßte er die dunkelhaarige Frau. Davor hatte er sie kaum eines Blickes gewürdigt, nun musterte er sie leicht amüsiert. Die Frau mutete ihm an, als wäre sie aus dem Mittelalter Johtos entsprungen, zumindest passte sie in die Umgebung. Sie trug eine dezent gehaltene, weiße Bluse, deren Stoff und Schnitt schon bestimmt seit fünfhundert Jahren aus der Mode geraten waren - aus gutem Grund. Ihr wallender Rock berührte beinahe den Boden, sodass sie ihn hochkrempeln musste. War das nicht etwas unpassend für eine Ruine?
    „Taiki.“ Sie nickte ihm leicht zu.
    „Hey ... Elena.“
    Fiel die Begrüßung nicht etwas zurückhaltend für den aufgeweckten Jungen aus? Dann erinnerte er sich an Taikis Worte: ‚deine Sis mag mich nicht, Hayato‘. Der Arenaleiter knirschte leicht mit den Zähnen, als die Feindschaft beider zu ihm überschwappte und drückte leicht Taikis Schulter, wie eine stumme Bitte, dass er auf keinerlei Provokation eingehen sollte.
    „Wir haben eine großartige Entdeckung gemacht. Sie wird dich auch begeistern, deswegen wirst du leicht für das zu haben sein, um was ich dich bitten werde.“
    „Ich bin nie leicht zu haben.“
    „Tatsächlich?“ Mit feinem Spott in der Stimme, wandte sie sich um und schritt voran. „Gut siehst du heute aus, Taiki, schon beinahe seriös.“ Das war ein gänzlich anderer Schlagaustausch als zwischen Hayato und Taiki, eher beißend und ernstgemeint als freundschaftlich und scherzhaft.
    Eben als Taiki aufbrausen wollte, huschte ein Schatten vor sein Gesicht und ließ ihn erschrocken einige Schritte zurücktaumeln. Belustigt krächzend hockte sich ein großer, schwarzer Geier auf einen Felsvorsprung. Der Hals und der Kopf des Vogels waren nackt, als hätte ihn jemand gerupft und um die Hüfte trug er eine Knochenkette, umgebundene, riesige Zähne. Dafür war sein Auge schwarz umrahmt und in seinen wenigen Kopffedern trug das Pokemon einen Knochen als Schmuckstück. Vermutlich hatte der Geier dieses Pokemon einst getötet und den Knochen sowie die Zahnkette als Trophäe behalten. Das war ... cool!
    „Gryyyph-eldis“, krächzte das Pokemon noch immer amüsiert mit seiner dunklen und kratzenden Stimme. 

    „Wo gibt‘s die zu fangen?“, fragte Kazuya begeistert. „Das ist cool.“
    „In Isshu“, erwiderte Elena höflich. „Ich täte mich bei dir entschuldigen, wenn es nicht immer wieder auf ein Neues lustig wäre.“ Mit hochgezogenen Augenbrauen betrachtete sie Taiki, der sie und ihr Pokemon fließendlich ignorierte.
    Was war zwischen den beiden vorgefallen? Kazuya wollte seine Nase nicht in deren Angelegenheit stecken. „Darf ich was versuchen?“ Ohne die Antwort abzuwarten, ließ er Kramurx frei.
    Der Rabe reckte sich nach oben und starrte den Geier an. Hoffentlich entbrannte kein Streit. „Ich garantiere für nichts“, beeilte sich Elena zu sagen. „Normalerweise hegt sie eine Abneigung gegen viele, andere Pokemon.“
    Kagé jedoch hoppelte auf die Greifvogeldame zu und legte den Kopf schief.
    Jene streckte ihren langen Hals hinab und stupste ihn mit ihrem Schnabel an. Kazuya wusste die Vogelsprache nur in Ansätzen zu deuten, doch diese Gestiken sprachen für sich. Die Vögel rieben die Schnäbel aneinander, als hätten sie sich gesucht und gefunden. Dann breitete Grypheldis ihre imposanten Schwingen aus und erhob sich in die Lüfte, gefolgt von Kramurx.
    „Wunderbar, Grypheldis lernt deinem Pokemon wie man ahnungslosen Menschen auflauert und erschreckt und Kramurx wird sie das Stehlen lehren - als sei sie nicht schon unartig genug.“
    „Mein Kagé und stehlen?“, fragte Kazuya wie ein Unschuldslamm und fühlte sich fast schon ertappt. Hoffentlich bemerkte niemand, dass er Kramurx in die Kunst eines Diebes eingeweiht hatte. Normalerweise verlangte man von einem Trainer, dass er einem diebischen Raben die Unart austrieb und nicht für seine eigenen Vorteile missbrauchte.
    „Hast du ihm den natürlichen Drang funkelnde Gegenstände an sich zu nehmen denn schon ausgetrieben?“
    
„Ich hab‘ Kagé noch nicht lang. Wir arbeiten noch dran“, log Kazuya und dachte im Geheimen stolz daran, dass sein Kramurx mehr als nur funkelnde Gegenstände an sich nahm. Seit Kurzem war er an Bargeld interessiert.
    Da kam wieder Híme an seine Seite und schnurrte übermütig - wer wusste schon weshalb? Katzen waren unergründlich, Frauen ebenfalls und da Híme weiblich war, war sie naturgemäß ein Rätsel.
    „Lasst uns gehen, ich will Taiki den Fund nicht noch länger vorenthalten.“
    „Oh ja, bitte!“


    Das Innere der gut erhaltenen Ruine, sie war wohl eher eine Gedenkstätte, war spärlich ausgeleuchtet. Schwache Lampen an den Wänden beleuchteten immer nur das Stückchen Weg, das vor ihnen lag und ließen das Gesamterscheinungsbild des Innenraumes wie ein Puzzle erscheinen. Kazuya sah nur einzelne Stückchen und schlussfolgerte selbst wie es hier möglicherweise aussehen mochte. Eine kurze, leicht geschlungene Treppe, möglicherweise war sie aus Stein gemeißelt, so genau konnte er das nicht erblicken, führte sie in die erste Halle. Er nahm die seltsame Luft wahr, abgestanden und stickig, aber erträglich.
    „Wir wollten dich bitten, Taiki, einen Botengang zu erledigen.“
Weshalb sollte Taiki jemanden einen Gefallen tun, der ihn nicht mochte? Misstrauisch besah sich Kazuya das Fukano an seiner Seite und fragte sich, ob dessen Herrchen wie ein Abbild seiner selbst war? - treu-doof, naiv, gutmütig ... Ekelhaft!
    „Einen Botengang wohin?“, wollte Taiki wissen, zum Glück fand sich in seiner Stimme Argwohn wieder. „So wertvoll ist das ... etwas?“
    „Zu einer Kollegin von mir nach Anemonia. Sie täte es gerne analysieren. Es hat allerdings keine Eile.“
    Viele Türen führten von dem Korridor weg, bestanden aus schwerem Stein und waren mit altertümlichen Zeichnungen versehen. Für jede von ihnen nahm sich Kazuya einige Sekunden, Jahrtausende alte Ruinen besichtigte man nicht jeden Tag und hier wollte er sich zu bilden beginnen, auch wenn er nicht wusste, an welcher Stelle er anfangen sollte, es gab so viel nachzulernen.
    Taiki sah wohl eine Chance eine Unterhaltung zu beginnen - vielleicht sah er den verschlossenen Jungen als Herausforderung an - und kam an seine Seite. „Hinter manchen Türen befinden sich Grabkammern ... so in etwa wie im Tal der Könige in Orre, ich denke, das kann man ein wenig vergleichen.“
„Was bedeutet das Symbol?“
    „Das wissen wir nicht so genau, dahinter liegt die Grabkammer einer gesamten Dynastie. Sie gibt uns die meisten Rätsel auf. Die Namen der Familie sind aus dem Stein entfernt worden, als hätte sie der Nachfolger für ewig aus der Welt bannen wollen. Wir wissen daher nichts über das Symbol.“
    Kazuya sah sich zu einem Vergleich um. „Auf alle anderen sind Götter gezeichnet, hier nicht.“ Das Emblem wies keine klaren Konturen auf, zumindest stellte es nichts dar, was Kazuya schon einmal gesehen hätte, war einfach gehalten und von einer durchgehenden Linie gezeichnet, die einen Kreis mehrfach durchstach.
    „Richtig, aber wie gesagt ... das ist uns ein Rätsel.“
    „Arbeitest du hier eigentlich?“
    Der junge Mann steckte seine Hände lässig in die Taschen der eleganten Jacke und lachte. Die Gestik passte nicht zu seiner Kleidung, das gefiel Kazuya, wenn er sich unwohl in diesen ... arroganten Snobklamotten fühlte. „Jein, manchmal schon, manchmal nicht. Eher aus Interesse. Du deckst Geheimnisse auf und tauchst in eine fremde Welt ab.“
    Tatsächlich, Kazuya konnte sich vorstellen wie vor einer nicht greifbaren und vorstellbaren Zeit Menschen in diesen Gängen gewandelt waren. Wie sie ausgesehen haben mochten, wie sie gelebt und gesprochen hatten, entzog sich jedoch seiner Phantasie. Vermutlich besaß er bloß nicht das nötige Wissen, um sich das vorzustellen.
    „Was ist mit dir? Arbeitest du nebenbei?“
    „Nein.“

    „Geld von den Eltern? Erhalte ich auch manchmal, wir hatten etwas Zoff, aber sie lassen mich nie hängen.“
    „Genau, meine Eltern senden mir auch immer Geld. Sie wollen einfach, dass ich meine Reise genieße“, erdichtete er. Einer fremden Person wollte er keinesfalls seine Lebensgeschichte erzählen. Nicht einmal Ruri wusste sie bis ins Detail, hatte nur erfahren, dass seine Eltern ermordet wurden. Alles andere blieb auch für sie ein Mysterium.


    „Ihr steht richtig. Hier haben wir den Fund gemacht“, sagte Elena und öffnete mit einem Ruck die schwere Steintüre.
    „Was soll hier gefunden worden sein?“, spöttelte Hayato. „Hier gibt es nicht außer Skeletten und Gräbern.“
    Seine Schwester sah ihn ernst an. „...und ein König - zumindest nehmen wir das an -, der einen sehr wertvollen Dolch bei sich trägt. In ihm ist ein hochkarätiger Diamant eingearbeitet.“

    Hochkarätig? Sofort war in Kazuyas Gedanken ein Plan vorhanden, ein Plan wie er den angepriesenen Dolch an sich bringen konnte. Welcher Dieb träumte nicht einmal davon einen hochkarätigen Diamanten zu stehlen? Wie sollte er das bloß anstellen? Möglicherweise ergab sich eine passende Gelegenheit.
    Taikis Augen funkelten. „Oh, darf ich? Ich kann nicht mehr warten!“
    „Natürlich“, sagte ein älterer Herr, der bereits einen Gegenstand in der Hand hielt, welcher von einem Tuch umwickelt war. „Wir konnten dir stets vertrauen, Taiki, du bist eine ehrliche Haut und deshalb wirst du geschätzt.“

    „Und was ist mit meinem Genie? Werd ich nicht deshalb geschätzt?“, setzte er gespielt pikiert nach. „Ihr müsst mich doch alle genau deswegen schätzen, weil ich das größte Genie bin, das euch je untergekommen ist.“
    „Nimm einfach das Ding, du großartiges Genie“, murrte der Arenaleiter und sah schon fast sehnsüchtig die Treppen hinauf. „Frischluft wäre mir lieber als die stickigen und stinkenden Ruinen hier.“

    „Hier riecht's nur nach Bildung“, entgegnete Taiki stichelnd. Solche Freundschaften, in denen man sich seine Zuneigung bloß durch für Außenstehende schon fast gemeine, verbale Hiebe zeigen konnte, existierten eben.
    Das kannte Kazuya nur zu gut von sich und Ruri ... und er vermisste das Mädchen, wie er feststellen musste. Zum Glück durfte er sie bald wiedertreffen, obwohl ihm der Gedanke an das Treffen einen kalten Schauer über den Rücken laufen ließ.
    „Seit wann stinkt Bildung?“
    Etwas kindlich äffte Taiki das Gezetere des Arenaleiters nach und Kazuya musste schmunzeln. Ja, es war leider die Wahrheit, dass man sich in seiner Gegenwart leicht und unbeschwert fühlen konnte. Hoffentlich ließ er sich nicht zur Gedankenlosigkeit hinreißen und handelte nicht intuitiv. Das konnte ihm schaden, das hatte er schon an Ruri gesehen.
    Hayatos Schwester schüttelte bloß den Kopf.
    „Ach, Taiki. Nimm es bitte einfach entgegen“, mischte sich der ältere Herr ein und übergab ihm den Gegenstand.
    Mit leuchtenden Augen nahm sein Begleiter das umwickelte Relikt und packte es quälend langsam aus. Obwohl er wusste, was ihn erwartete, war sein gesamter Körper angespannt. Es blitzte durch den zwielichtigen Raum, die Schneide des Dolches war so glatt, sauber und glänzend, dass man annahm, diese Waffe sei erst wenige Jahre alt. Am Metall fand sich kein Rost wider, kein einziger Kratzer.
    „Habt ihr das schon gereinigt?“, wollte Taiki wissen.
    „Eben nicht, deshalb ist der Fund für uns sehr wertvoll. Wir mussten ihn nicht reinigen. Wir fanden ihn bereits in diesem Zustand so vor.“
    „Unmöglich!“
    „Dachten wir auch. Meine Freundin ist Spezialistin für altertümliche Waffen. Hier ist ihre Adresse.“ Elena nahm ein Stückchen Papier, einen Stift und kritzelte einige Worte darauf, bevor sie es ihm reichte.
    Abwesend steckte es Taiki in seine Jackentasche.
    Er hatte den Gegenstand noch nicht vollständig begutachten dürfen und schob deshalb rasch das Tuch weg. Der ledrige Griff war von royalblauer Farbe, weder verblasst noch abgegriffen. In seine Mitte war ein flacher, schwarzer Edelstein eingesetzt, welcher alles Licht absorbieren zu schien und dem Dolch eine düstere Ausstrahlung gab. Taiki hielt ihn näher heran und drehte ihn im Lichteinfall. „Da ist das gleiche Symbol wie auf der Türe.“ Dann verging allmählich das Funkeln in seinen Augen. „Vielleicht ist es auch ein Fake“, murmelte er enttäuscht.
    Kazuya verstand durchaus, weshalb altertümliche Waffen eine Faszination ausüben konnten, doch nahm Taiki die Sache nicht etwas zu ernst?


    „Darf ich mal?“ Ohne eine Antwort abzuwarten, löste Kazuya den Dolch aus der Hand seines Begleiters.
    In seiner Hand fühlte sich die Waffe so richtig an, als würde sie nur ihn gehören. Ein Pulsieren durchfuhr seinen gesamten Unterarm und erfüllte ihn mit unglaublicher Selbstsicherheit, ein Hochgefühl der Macht. Wer ihn wohl vor tausenden Jahren - sofern die Waffe keine Fälschung war - zuletzt in der Hand hatte? Ob sie eingesetzt worden war? Die Klinge sah aus, als wäre sie niemals mit Blut in Berührung gekommen, so unbefleckt und rein, aber vom Schein sollte man sich bekanntlich nicht täuschen lassen. Kazuya schluckte schwer, als er sich vorstellte wie er die Waffe dazu nutzen konnte, um die Mörder seiner Eltern zu richten. Schon alleine an Rache zu denken fühlte sich so richtig so, so befriedigend und schmeckte zuckersüß. Nachdem man Rache verübte, sollte man zur Ruhe kommen und mit der Vergangenheit abschließen können. Ja, irgendwann wollte er dafür sorgen, dass Gerechtigkeit verübt werden sollte.
    Sein eigener Dolch war wertlos, eine verrostete, unschöne Waffe, die er bis vor Kurzem dazu benutzt hatte, um sich gegen wilde Pokemon zu verteidigen und Schlösser aufzubrechen. Nein, es ging ihm nicht mehr um das Juwel, welches eingesetzt war. Er wollte diese Waffe besitzen, weil es sich gut anfühlte, sie in der Hand zu halten.
    „Bist du fertig?“, maulte Hayato und riss ihn aus seinen wirren Gedanken.
    Kazuya gab das Relikt wortlos seinem Begleiter zurück und fühlte wie sich sein Herzschlag allmählich wieder beruhigte. Das war doch nicht normal! Als sei er von einem Trip hinuntergekommen - und mit dem sogenannten Gras hatte er schon Erfahrungen gemacht – und obwohl sich selbst gut zusprach, dass er diese Waffe nicht benötigte, hielt sich eine dunkle, zynische Stimme im Hintergrund, die ihm versuchte das Gegenteil zu beweisen, als würde sie ihm rechtmäßig gehören und dürfte nur in seinen Händen liegen. Das war doch verrückt ... der einzig rationale Grund den Dolch zu entwenden, wäre das eingesetzte Juwel, gewesen. Das Unterfangen war hoffnungslos, also entschied er sich auf andere Gedanken zu kommen.
    „Es könnt etwas länger dauern, aber ich werd ihn nach Anemonia bringen“, sagte Taiki fröhlich und deckte die Waffe wieder ein. Dann ließ er das Relikt in seiner Tasche verschwinden.


    Der ältere Herr im weißen Kittel geleitete die Truppe hinaus, dort verabschiedeten sie sich von Elena und dem Arenaleiter, welcher sichtbar froh war wieder an die Frischluft zu gelangen. Sympathisch, dachte Kazuya bei sich und behielt es ebenso für sich, dass er Hayato ohne weiteres als gutaussehenden, jungen Mann betiteln würde. Ibuki und Yanagi befleckten den Ruf aller Arenaleiter, denn mit denen hatte Hayato nichts gemein.
    „Reist du mit mir?“ Taiki hakte sich bei ihm ein und sah ihn groß an. „Ich bin auch nicht lästig! Ich verspreche es!“
    „Ich will allein sein.“ … er konnte dem Jungen nicht einmal vertrauen, er kannte ihn ja auch nicht.
    Híme betrachtete den Feuerhund kritisch und fragte sich wohl, ob sie ihn länger ertragen musste. Seine Fröhlichkeit, seine Naivität, seine Treue, sein gesamtes Wesen brachte die aggressive Ader der Löwin zum Vorschein. Um das zu verdeutlichen setzte sie sich vor das hechelnde, großäugige ... Etwas ... hin und murrte kehlig. Fukano kläffte sie daraufhin an - dummer Köter! Eine Ohrfeige täte ihm vielleicht gut, deswegen verpasste Híme ihm diese.
    „Dein Fukano wird dir noch dankbar sein.“ Einerseits fühlte er sich wohl in Taikis Nähe, etwas ausgelassener und heiterer, aber er würde in Azalea ohnehin auf Ruri treffen und hatte somit eine Begleitung. Das Mädchen wusste wenigstens schon, wann Kazuya seine Ruhe benötigte.
    „Fukano weiß, wie man sich wehrt.“ Wie um seine Worte Lüge zu strafen, verschwand der Feuerhund nach einem kurzen Schlagabtausch hinter Taikis Beinen und bellte Snobilikat aus seiner sicheren Position an. Sein Trainer lächelte liebevoll und nahm seinen treuen Gefährten auf den Arm, woraufhin er feindliche Blicke von Híme erhielt. „Oder wo man Schutz sucht.“
    Die Löwin wusste, dass sie keine Menschen angreifen sollte - bei Kazuya selbst konnte sie manchmal Ausnahmen machen oder wenn sich jemand respektlos verhielt - schnaubte nur und drehte sich von ihm weg. Sie horchte auf, als in der Ferne ein Flattern ertönte, welches von kleinen Schwingen stammte. Kagé - dieses fliegende Steak, dem sie keine Feder rupfen durfte - kehrte zurück.
    Kramurx legte unauffällig einen kleinen, blitzenden Gegenstand in Kazuyas Pullovertasche. Etwa einen kleinen Edelstein? Híme wusste nicht wieso, aber die Menschen gaben viel für ein Steinchen aus. Mit diesem Ding, das die Menschen Geld nannten, kauften sie ihren Pokemon Futter und je mehr sie von diesem Geld besaßen, desto besseres Futter kauften sie. Auch ihre Kleidung erstanden sie damit - obwohl Kazuya diese manchmal auch stahl -, da Menschen nicht in Fell gekleidet waren. War das nicht eigenartig? Ein Säugetier ohne Fell? Menschen, pah!
    Der Dieb lächelte seinem Raben zu, doch sein Begleiter hätte dies niemals als gieriges und ausgefuchstes Lächeln gedeutet. Er konnte sich ebenso darüber freuen, dass sein Pokemon zurückgekommen war. Sofort bekam Kramurx eine Hand voll seiner Lieblings-Leckerchen, auf dass er wieder einmal stehlen möge. Belohnungen funktionierten besonders gut, wenn man sich einen Gefallen von einem Pokemon erhoffte. „Er kriegt eine Belohnung, wenn er zu mir zurückkommt“, erklärte er Taiki überzeugt. Wenn er mit Beute zurückkommt, ergänzte Kazuya belustigt in Gedanken.


    „Und Sinan, reisen wir jetzt zusammen … oder woran liegt's? Willst du mich loswerden?“
    „Nein, will ich nicht.“ Das ist wahr, stellte Kazuya erstaunt fest und legte kumpelhaft einen Arm um Taiki, obwohl sich etwas in ihm dagegen zur Wehr setzte. Normalerweise gingen Zärtlichkeiten nie von ihm aus. Dieser Junge war ihm ein Rätsel. Das fing schon bei der Tatsache an, dass er ihn gerne ansah, obwohl Taiki sicherlich kein Adonis wie Shin sein mochte, sondern irgendwie … gewöhnlich, aber manchmal reichten schöne Augen schon aus. „Aber wenn ich meine Ruhe haben will, lässt du mich auch in Ruhe.“
    „Natürlich, ich brauch sie auch, um zu lernen beispielsweise. Ich bin nicht jemand, der dauernd anderen auf die Nerven geht. Manchmal lern oder schlaf ich auch.“
    Kazuya stieg in sein Lachen mit ein. „Na gut.“ Mit Taiki an seiner Seite erhoffte er sich zudem viel zu lernen, seinen Horizont zu erweitern ... sich zu bilden, weil es ihm nach Chos Tod nicht möglich gewesen war. Er hatte noch nicht nachgefragt, woher der junge Mann sein umfangreiches Wissen nahm, doch im Grunde war es ihm gleich. Für's Erste. Er wollte Taiki einfach nur zuhören, wenn er fachsimpelte und ihn dabei ansehen.

  • So Chari, meine Liebe.
    Wenig Zeit, aber für das hier reichts:
    Lange hab ich ja nichts von mir hören lassen und auch wenn mich mein RL momentan fest gefangen hält, versuche ich hier mal, wenigstens ansatzweise was wieder gut zu machen mit meinem Kommi. Ich kommentiere alles, was ich im Rückstand bin, sofern ich mich da nicht verzählt habe. Ich hoffe, dass ich alles in einen Post bringe, denn ich habe viel nachzuholen. Ich weiss ja, dass dir die Kommigeber ausgehen und wenn ich dich in Skype antreffe und sehe, wie dich das mitnimmt, bricht mir das fast mein Herz =/ du sollst dich endlich wieder freuen und deshalb, hier, bitte ^^ :


    Wirbelsturm Teil 2/2


    Hier beginnst du den zweiten Teil in meinen Augen noch etwas holprig, aber die Erklärung wie Kazus Gedanken abschweifen ist irgendwie auch niedlich. Ich kann mir Taiki mittlerweile schon recht gut vorstellen, er wirkt zwar noch etwas im Hintergrund mit, aber das soll ja auch so sein. Irgendwie stört es mich bei dir nie, dass Gedanken nicht kursiv sind. Du schaffst es, das so gut zu trennen bzw sichtbar zu machen, dass es keine solche Unterteilungen bei dir braucht. Allerdings ist der Übergang von Gedanken an Taiki und Kampf etwas schnell.


    Die Diebesregeln finde ich hingegen amüsant, bitte mach mehr davon x3 Ich weiss ja nicht, ob es gut ist, dass das Thema amüsant rüberkommt, aber bei Diebesgut wirkt das ganze einfach lustig und trotzdem hat deine Story was Tiefgründiges, also eine herrliche Mischung, die du immer wieder hinbekommst und nicht müde wirst, deinen Charas Tiefgang zu verleihen, sogar jedem einzelnen Pokémon! Hier wirkt sogar der Gegner nicht blass, einzig Tropius kommt etwas zu kurz, aber das Wiesel ist ja auch viel cooler, es kann breakdancen!
    Als Ibitak auf dem Feld erscheint lässt du die Beschreibung erst Mal aus, wie ich dich kenne streust du sie noch zwischendrin rein, falls dem nicht so sein wird, hast dus wohl vergessen ;3 ist aber auch kein Wunder, du schreibst sonst schon lebhaft genug. Achte nur drauf nicht zu viele Ausrufezeichen in Sätzen zu verwenden, das wirkt schnell ironisch.
    Was mich bei deinen Kampfbeschreibungen immer wieder wundert ist, wie du das hinbekommst, den Wechsel zwischen den Gegnern und dabei noch so klar zu beschreiben. Ich war nur ein einziges Mal wohl kurz verwirrt, aber das liegt eher bei mir. Du scheinst immer klare Vorstellungen zu haben und beziehst auch die Nebencharas immer gut mit ein- was ich anders sehen würde, wärst du nicht so gross im Beschreiben und mit Einfügen der Details. Aber bei dir passt alles, selbst wenn deine Kapitel manchmal wirklich sehr lang werden dadurch.
    Wie Kazu mit Flamara spricht ist so amüsant und irgendwie auch ein bisschen gemein, das ist ja schon manipulativ was der Typ da macht ^^“ Aber ich muss grad reden, ich mach das mit Tila auch so, nur versteht sie mich nur dann, wenn sie mich verstehen will. Wie Koko dann natürlich über Panzaeron siegt, gehofft hatte ich es, aber anfangs sah es eng aus. Aber die Wende war klasse eingefügt, wirklich schlau ;3 Was ich allerdings ungern sehe, sind Zeitangaben- wenn es auch Geschmackssache ist. Selbst wenn „geschätzte Minute“ steht, ich persönlich hätts anders formuliert, aber das ist ja Luxusmeckern bei dir.


    Die Beschreibung in Post zwei von Flamaras Feuerwirbel ist erste Sahne, genau so stellt man sich das auch vor. Auch wie du Ibitaks Vergangenheit mit einbeziehst damit es auf den Gegner immer wütender wird, und erst wie sich das Dach dann auch noch öffnet, solche Szenen liebe ich am Anime und in deiner FF noch mehr ^^“
    Das Ende des Kapitels finde ich wunderschön, wirklich, es hat was Spannendes, denn einerseits sorgt man sich um Kazu, ob er vielleicht langsam abhebt und den Verstand verliert und auch weckst du mit der letzten Frage die Lust ein altes Game hervorzukramen und selbst noch mal zu beginne. Klasse wie du das machst ^^


    Fehler
    -Flehend sah Kokó seinen Trainer an, dieser blieb hart. Er würde den Zekrom tun und in seine Fall laufen! Das hätte der Arenaleiter bloß gerne!
    -Zeternd und mit zuckenden Muskeln fiel Thera herab, landete dumpf und richtete sich halb auf. Bedauernd sah sie ihre Schwingen an, welche wie totes Fleisch an ihr hangen.


    Ehrlichkeit und Hinterlist
    Ein interessanter Titel, und wie gut die beiden Kontrahenten zusammenpassen.
    Wie Shin und Kazu aufeinander treffen ist zu lustig, nur hätte ich mir mehr Gezicke gewünscht, die beiden hätten aufeinander losgehen sollen. Weiter unten wird’s dann ja heftiger, dass sie sich prügeln musste ja aber kommen, wie es sich hochschaukelt hast du ebenfalls super hinbekommen- ich bin wunschlos glücklich damit xD wobei Gewalt natürlich keine Lösung sein soll, aber das wissen wir ja.
    Die Stelle mit Hitomi und Hime ist ebenfalls zu geil, du bringst hier ja mal wieder richtig Humor ins Haus, das mag ich. Zu bekriteln habe ich nichts an sich, bloss, dass es wieder mal eher ein Fillerkapitel wird und das natürlich auch etwas schade ist, aber was solls. Muss ja auch mal sein ;3
    Dass Kazu beim Fachsimpeln nicht mitkommt tut einem als Leser schon fast leid, aber solche Situationen kennt sicher jeder irgendwie. Als ich klein war ging das jeden Abend so, Lehrerfamilie halt. Aber so lernt man wie man das Gehör ausschaltet ^.-
    Die Ruinen sind zwar anfangs noch spärlich, dann aber immer spannender beschrieben und die zwischendruch gesähten Gedanken passen gut ins Bild. Manchmal wirkt Kazu ganz anders als noch in Kapiteln davor, in diesem hat man plötzlich viel mehr Respekt vor seiner Persönlichkeit, was ich spannend finde, ob es nun Absicht war oder nicht. Auch sein anscheinend innerer Zwist bezüglich des Relikts- du bringst so viele Details ein, dass man gleich noch mal lesen kann und noch mal Neues entdeckt- so stell ich mir eine gute Autorin vor. Facettenreich nenn ich das jetzt mal.


    Fehler
    -„Versuch nicht, mich als dumm zu verkaufen!“, warnte die Herrin des Hauses ihn. „Mir ist egal, wer angefangen hat. Ich hab Zoroark
    -„Natürlich, Mam“, erwiderte er übertrieben höflich und folgte ihr nur unwillig.
    Mam wie Mom oder Mum oder wie Ma'm? ;3


    Ich hoffe natürlich, dass dir mein Gelabere was nützt und du dich freust :3
    ~<3

  • Süße Lynn, dankeschön. <3
    Ein liebes Geburtstagsgeschenk *g*


    Zitat

    Hier beginnst du den zweiten Teil in meinen Augen noch etwas holprig, aber die Erklärung wie Kazus Gedanken abschweifen ist irgendwie auch niedlich. Ich kann mir Taiki mittlerweile schon recht gut vorstellen, er wirkt zwar noch etwas im Hintergrund mit, aber das soll ja auch so sein. Irgendwie stört es mich bei dir nie, dass Gedanken nicht kursiv sind. Du schaffst es, das so gut zu trennen bzw sichtbar zu machen, dass es keine solche Unterteilungen bei dir braucht. Allerdings ist der Übergang von Gedanken an Taiki und Kampf etwas schnell.


    Ich dacht schon, dass es ein wenig holprig wirken würde. Für Verbesserungsvorschläge hab ich ein offenes Ohr. ^^
    Aber gut, wenn du es niedlich fandest, kann es nicht so falsch gewesen sein. Tai ist im Kampf selbst noch etwas im Hintergrund, in den nächsten Kapiteln bekommt e mehr Screentime.
    Hm, verstehe ...


    Zitat

    Die Diebesregeln finde ich hingegen amüsant, bitte mach mehr davon x3 Ich weiss ja nicht, ob es gut ist, dass das Thema amüsant rüberkommt, aber bei Diebesgut wirkt das ganze einfach lustig und trotzdem hat deine Story was Tiefgründiges, also eine herrliche Mischung, die du immer wieder hinbekommst und nicht müde wirst, deinen Charas Tiefgang zu verleihen, sogar jedem einzelnen Pokémon! Hier wirkt sogar der Gegner nicht blass, einzig Tropius kommt etwas zu kurz, aber das Wiesel ist ja auch viel cooler, es kann breakdancen!


    Ich hab mich von der Soul-Eater-Atmosphäre inspirieren lassen *g* und anscheinend hat es funktioniert. Anfangs war Diebesgut fast nur toternst ... das wäre auf die Dauer etwas depremierend geworden, denke ich. Daher acht ich auch darauf, damit es nicht zu düster wird. Aber ich hab noch einiges in petto, um das nicht ins Gegenteil kippen zu lassen. *plant da schon was*
    Das Tropius zu kurz gekommen ist, tut mir irgendwie leid. ^^" Aber Serin ist auch cooler ... er hat einen Eisdolch und er kann breakdancen, yeah. XD


    Zitat

    Als Ibitak auf dem Feld erscheint lässt du die Beschreibung erst Mal aus, wie ich dich kenne streust du sie noch zwischendrin rein, falls dem nicht so sein wird, hast dus wohl vergessen ;3 ist aber auch kein Wunder, du schreibst sonst schon lebhaft genug. Achte nur drauf nicht zu viele Ausrufezeichen in Sätzen zu verwenden, das wirkt schnell ironisch.


    Danke für den Hinweis. ^^
    Wo stören die Ausrufezeichen?


    Zitat

    Wie Kazu mit Flamara spricht ist so amüsant und irgendwie auch ein bisschen gemein, das ist ja schon manipulativ was der Typ da macht ^^“


    Hey, er ist noch immer Kazu. Er ist gemein. XD


    Zitat

    Die Beschreibung in Post zwei von Flamaras Feuerwirbel ist erste Sahne, genau so stellt man sich das auch vor. Auch wie du Ibitaks Vergangenheit mit einbeziehst damit es auf den Gegner immer wütender wird, und erst wie sich das Dach dann auch noch öffnet, solche Szenen liebe ich am Anime und in deiner FF noch mehr ^^“


    :love:


    Zitat

    Ein interessanter Titel, und wie gut die beiden Kontrahenten zusammenpassen.
    Wie Shin und Kazu aufeinander treffen ist zu lustig, nur hätte ich mir mehr Gezicke gewünscht, die beiden hätten aufeinander losgehen sollen. Weiter unten wird’s dann ja heftiger, dass sie sich prügeln musste ja aber kommen, wie es sich hochschaukelt hast du ebenfalls super hinbekommen- ich bin wunschlos glücklich damit xD wobei Gewalt natürlich keine Lösung sein soll, aber das wissen wir ja.


    Shin wollt's eigentlich abschließen und wieder Frieden schließen. Deswegen war er anfangs auch reservierter. Bei Kazu ist er mit sowas an der falschen Adresse angelangt. Und hey ... es ist erfrischend einen Hauptcharakter zu haben, der nicht immer moralisch einwandfrei handelt. Ich denke, dass Kazu moralisch einwandfrei handelt oder denkt, kann man ihm wirklich nicht "vorwerfen". Für ihn gilt eher der Spruch "Keine Gewalt ist auch keine Lösung". :D


    Zitat

    Die Stelle mit Hitomi und Hime ist ebenfalls zu geil, du bringst hier ja mal wieder richtig Humor ins Haus, das mag ich. Zu bekriteln habe ich nichts an sich, bloss, dass es wieder mal eher ein Fillerkapitel wird und das natürlich auch etwas schade ist, aber was solls. Muss ja auch mal sein ;3


    ^^ ... aber es ist kein Fillerkapitel. Sonst würd ich damit nicht den zweiten Arc beginnen. Aber dafür muss ich erst weiterkommen und die Ereignisse aufklären. ;)


    Zitat

    Dass Kazu beim Fachsimpeln nicht mitkommt tut einem als Leser schon fast leid, aber solche Situationen kennt sicher jeder irgendwie. Als ich klein war ging das jeden Abend so, Lehrerfamilie halt. Aber so lernt man wie man das Gehör ausschaltet ^.-


    Naja, er kommt sich eben "dumm" vor, weil er mit 7-8 Jahren zuletzt in die Schule gegangen ist und alles Wissen, was danach kam, sich selbst angeeignet hat. Das ist eher so ein "praktisches" Wissen.


    Zitat

    Die Ruinen sind zwar anfangs noch spärlich, dann aber immer spannender beschrieben und die zwischendruch gesähten Gedanken passen gut ins Bild. Manchmal wirkt Kazu ganz anders als noch in Kapiteln davor, in diesem hat man plötzlich viel mehr Respekt vor seiner Persönlichkeit, was ich spannend finde, ob es nun Absicht war oder nicht. Auch sein anscheinend innerer Zwist bezüglich des Relikts- du bringst so viele Details ein, dass man gleich noch mal lesen kann und noch mal Neues entdeckt- so stell ich mir eine gute Autorin vor. Facettenreich nenn ich das jetzt mal.


    Danke ^^
    An der Stelle war das sogar einmal Absicht. Da kommt noch was, aber ich verrate nicht was. =X
    Nochmal lesen? So stell ich mir eine treue Leserin vor *gg*



    Hab dich lieb, Chari <3

  • [tabmenu][tab='Vorwort']Jetzt komme ich endlich mal dazu, diesen Kommentar zu schreiben, auch wenn es eine Menge Überwindung gebraucht hat. In letzter Zeit bin ich so faul und unmotiviert. :/


    [tab='Chapter XXIII']Ich weiß nicht so recht, wie ich den Titel deuten soll, denn er kommt mir irgendwie fehl am Platze vor. Ich würde es vielleicht auf Shin und Kazu beziehen oder auf Kazus Argwohn, sich jemanden vollends anzuvertrauen bzw. sich auf jemanden einzulassen. Keine Ahnung. ^^"


    Die Wand-Spachtel-Szene durfte ich ja schon mal zuvor lesen, und ich finde sie noch immer einwandfrei genial. Wie sich die beiden Wortgefechte liefern, ist einfach herrlich. Was sich Kazu aber leistet, finde ich aber ziemlich unter die Gürtellinie. Gut, Shin war auch nicht gerade freundlich zu ihm, aber seine Reaktion war wenigstens nachvollziehbar. Kazu reagiert einfach, weil sein Stolz angekratzt ist. Darauf noch herum zu reiten, ist wirklich nicht die feine englische Art. ^^" An Shins Stelle wäre ich auf ihn losgegangen. lol
    Wenigstens scheint er ja etwas Anstand zu besitzen, dass es ihm Leid tut - vielleicht entschuldigt er sich irgendwann auch, wenn da etwas Gras drüber gewachsen ist? Das würde Kazu etwas... Größe verleihen. Immerhin ist er dann fähig, auch verzeihen zu können.


    Muah, ob Ruri ihn so herzlich empfängt in Azalea? Ich glaube, da vergeht ihm schnell die Freude wieder. X) Die Menschen, die ihm etwas bedeuten, schubst Kazu immer wieder von sich weg. Hoffentlich passiert das nicht mit Tai. :/


    Himé ist doch irgendwie süss, aber müsste Hitomi dann nicht das Gleichgewicht verlieren, wenn so eine große Katze sie "umarmen" will? Ich würde schon umfallen, wenn 'ne Dogge ihre Pfoten auf meine Schultern setzt. Das dürfte ja bei einem Snobilikat erst recht sein. xD
    Uh, Facebook. xD Das passt so zu Hitomi. Hat sie auch so an die 3000 Freunde und kennt dabei nur eine Handvoll von diesen "Freunden"? Ich hasse sowas. lol Facebook ist echt so schlimm; mein Vater hat ja auch FB und stalkt mich darüber, hab ihn von meiner Liste heute gekickt. lol XD


    Kazu tut mir irgendwie etwas Leid, weil Hayato und Tai zu fachsimpeln scheinen, und er nicht mireden kann. Halt das fünfte Rad am Wagen, wie der Spruch lautet. Aber das er ungebildet ist, kann er ja nichts dafür. Bestimmt wird er es durch Tai etwas aufholen, aber da frage ich mich: Kann Kazu wenigstens rechnen oder wie hat er lesen gelernt? Oder hat er das wenigstens ansatzweise im Heim gelernt? Sonst wäre das ja ein ziemliches Handicap. ^^"


    Die Sehnsucht nach Orre ist sehr gut nach zu vollziehen, immerhin hat Crypto seine Eltern auf dem Gewissen, und schließlich ist Orre sein Heimatland. Aber warum liegen zwischen Isshu und Orre Konflikte? So etwas wie Krieg oder einfach politische Meinungsdifferenzen?


    Die Ruinen sind ausreichend beschrieben, finde ich. Immerhin sollte man sich nicht in Details verlieren, denn der Hauptcharakter ist schließlich das Auge und nimmt die Landschaft wahr. So detailliert würde Kazu denke ich mal nicht die Umgebung wahrnehmen, da er vor allem durch die ForscherInnen innerhalb der Ruine abgelenkt wird. Elenas Darstellung finde ich göttlich - aus dem Mittelalter entlaufen. X)
    Gewiss wird der Dolch ihnen eine Menge Ärger einbrocken. Darauf bin ich schon gespannt. ;) Und auf das Wiedersehen mit Ruri. *g*


    [tab='Nachwort']Bestimmt fällt mir später noch etwas ein, aber nun reicht es zunächst. Immerhin hab ich endlich mal den Kommentar geschafft. lol Bis denne![/tabmenu]
    [Blockierte Grafik: http://i51.tinypic.com/2ljq235.png]

  • Aki <3


    Dankeschön ^^


    Zitat

    Ich weiß nicht so recht, wie ich den Titel deuten soll, denn er kommt mir irgendwie fehl am Platze vor. Ich würde es vielleicht auf Shin und Kazu beziehen oder auf Kazus Argwohn, sich jemanden vollends anzuvertrauen bzw. sich auf jemanden einzulassen. Keine Ahnung. ^^


    Ja so in etwa. ^^


    Zitat

    Die Wand-Spachtel-Szene durfte ich ja schon mal zuvor lesen, und ich finde sie noch immer einwandfrei genial. Wie sich die beiden Wortgefechte liefern, ist einfach herrlich. Was sich Kazu aber leistet, finde ich aber ziemlich unter die Gürtellinie. Gut, Shin war auch nicht gerade freundlich zu ihm, aber seine Reaktion war wenigstens nachvollziehbar. Kazu reagiert einfach, weil sein Stolz angekratzt ist. Darauf noch herum zu reiten, ist wirklich nicht die feine englische Art. ^^" An Shins Stelle wäre ich auf ihn losgegangen. lol
    Wenigstens scheint er ja etwas Anstand zu besitzen, dass es ihm Leid tut - vielleicht entschuldigt er sich irgendwann auch, wenn da etwas Gras drüber gewachsen ist? Das würde Kazu etwas... Größe verleihen. Immerhin ist er dann fähig, auch verzeihen zu können.


    *g* Freut mich, dass sie dir gefällt.
    Ein angekratztes Ego ist ein angekratztes Ego ... vor allem bei Kazu. Da geht es um seinen verletzten Stolz, den er glaubt sich auf diese Art und Weise zurückzugewinnen. Außerdem fühlt er sich hintergegangen, weil er beginnt den Menschen in seiner Umgebung ein wenig zu vertrauen - und dann stellt ihn Shin bloß. Da er nicht unbedingt der Typ für Vergebung ist, bekommt es Shin auch eindeutig und doppelt zurück.


    Zitat

    Muah, ob Ruri ihn so herzlich empfängt in Azalea? Ich glaube, da vergeht ihm schnell die Freude wieder. X) Die Menschen, die ihm etwas bedeuten, schubst Kazu immer wieder von sich weg. Hoffentlich passiert das nicht mit Tai. :/


    Na das glaub ich auch nicht. :D
    Was er hoffentlich bald lernt nicht mehr zu tun. ^^
    Ist ja auch eine Art Selbstschutzreaktion. Wenn jemand stirbt und dieser jemand stand ihm nicht nahe, kommt er drüber weg. Wenn jemand stirbt und er stand ihm nahe, kommt er nicht drüber weg. Daher hat er sich am Anfang von Diebesgut auch vorgenommen keinen an sich ranzulassen, was ja sichtlich nicht funktioniert. ^^


    Zitat

    Himé ist doch irgendwie süss, aber müsste Hitomi dann nicht das Gleichgewicht verlieren, wenn so eine große Katze sie "umarmen" will? Ich würde schon umfallen, wenn 'ne Dogge ihre Pfoten auf meine Schultern setzt. Das dürfte ja bei einem Snobilikat erst recht sein. xD


    Ein bisschen? ^^"


    Zitat

    Uh, Facebook. xD Das passt so zu Hitomi. Hat sie auch so an die 3000 Freunde und kennt dabei nur eine Handvoll von diesen "Freunden"? Ich hasse sowas. lol Facebook ist echt so schlimm; mein Vater hat ja auch FB und stalkt mich darüber, hab ihn von meiner Liste heute gekickt. lol XD


    Das dacht ich auch, das musst unbedingt Hitomis sagen. Sie hat sicher 3000 "Freunde" und kennt davon nur 2950 oder so. XD
    Zum Letzten: wtf. :D


    Zitat

    Kazu tut mir irgendwie etwas Leid, weil Hayato und Tai zu fachsimpeln scheinen, und er nicht mireden kann. Halt das fünfte Rad am Wagen, wie der Spruch lautet. Aber das er ungebildet ist, kann er ja nichts dafür. Bestimmt wird er es durch Tai etwas aufholen, aber da frage ich mich: Kann Kazu wenigstens rechnen oder wie hat er lesen gelernt? Oder hat er das wenigstens ansatzweise im Heim gelernt? Sonst wäre das ja ein ziemliches Handicap. ^^"


    Ne, Heim war er ja nicht. Seine Muttersprache und die einfachsten Rechnungen hat er zu Hause in Orre gelernt. Johtos Sprache und Schrift hat er bei Cho gelernt, aber das kommt noch ^^ Ansonsten bezieht sich sein Wissen eher auf die "Überlebens-Praxis".
    Aber gut, dass du's ansprichst. Das kommt im nächsten Kapitel - und von Tai wird er viel lernen. Bis dato ist Tai Mittel zum Zweck -> also er darf ihn unter anderem(! XD) begleiten, damit er ihm dies und jenes erzählt.
    (Außerdem *hust* ist er ihm ja nicht ganz abgeneigt und das darf man auch nicht vergessen: *gg* [Blockierte Grafik: http://fc06.deviantart.net/fs70/f/2011/290/3/1/intelligence_is_sexy_by_debbieart-d4d41qw.png])



    Zitat

    Die Sehnsucht nach Orre ist sehr gut nach zu vollziehen, immerhin hat Crypto seine Eltern auf dem Gewissen, und schließlich ist Orre sein Heimatland. Aber warum liegen zwischen Isshu und Orre Konflikte? So etwas wie Krieg oder einfach politische Meinungsdifferenzen?


    Kommt ja auch noch genauer. ^^ Will's nicht vorwegnehmen, da's wichtig werden wird.


    Zitat

    Die Ruinen sind ausreichend beschrieben, finde ich. Immerhin sollte man sich nicht in Details verlieren, denn der Hauptcharakter ist schließlich das Auge und nimmt die Landschaft wahr. So detailliert würde Kazu denke ich mal nicht die Umgebung wahrnehmen, da er vor allem durch die ForscherInnen innerhalb der Ruine abgelenkt wird.


    Genau. <3


    Zitat

    Elenas Darstellung finde ich göttlich - aus dem Mittelalter entlaufen. X)


    :D


    Zitat

    Gewiss wird der Dolch ihnen eine Menge Ärger einbrocken. Darauf bin ich schon gespannt. ;) Und auf das Wiedersehen mit Ruri. *g*


    Du weißt ja schon welchen Ärger. ^^
    Und du weißt ja schon wie's Wiedersehen wird.

  • Ich hab mir gestern alle Kapitel durchgelesen, und deshalb schreibe ich jetzt einfach alles auf, was mir besonders aufgefallen ist und meiner Meinung nach eine Erwähnung finden sollte.
    Mal sehen...am besten fange ich einfach beim Startpost an, ja.
    Um ganz ehrlich zu sein lese ich die Geschichten nicht wegen ihrer Startposts. Ich bin nie von der Bücher-Mentalität weggekommen, und da existiert so etwas nicht wirklich. Das ist jetzt fürs Internet eigentlich nicht so toll, aber so bin ich halt. Trotzdem ist mir im Vergleich zu den anderen FFs, die ich so lese, aufgefallen wie liebevoll und detailliert dieser bei "Diebesgut" gestaltet ist. Fast alle Charaktere haben sogar Bilder und auch ausführliche Beschreibungen. Ich konnte wirklich erkennen, wie viel Mühe darin steckte und beneide deine Fähigkeit, so coole Startposts zu machen.
    Nun zu den Charakteren: Bei den einzelnen Personen ist mir auf jeden Fall aufgefallen, dass sie sehr realistisch beschrieben werden, nicht nur positive sondern auch schlechte Eigenschaften haben. Das finde ich toll, denn Ash-artige Menschen gibt es schon mehr als genug.
    Was mir ein bisschen zu gewollt erschien, war Kazus Vergangenheit. Vier Tote? Natürlich wurden die alle logisch erklärt, aber trotzdem. Innerhalb von 14 Jahren so viel zu erleben erscheint mir ein Bisschen übertrieben und wahrscheinlich kommt da auch in Zukunft noch mehr. Aber andererseits liegt der Weltrekord beim vom-Blitz-getroffen-Werden ja bei sieben Mal und das klingt auch unrealistisch.
    Trotzdem mag ich Kazu aber, da er sich diesen Erlebnissen angemessen verhält. Was besonders cool an ihm ist, sind die ganzen Probleme aus seiner Vergangenheit, die ihn immer wieder in seinen Gedanken und Träumen verfolgen. Ich weiß wovon ich spreche, wenn ich sage, dass du diese Szenen extrem realistisch getroffen hast.
    Du hast ja ziemlich oft Flashbacks angewandt um uns mehr von seiner Vergangenheit zu erzählen, und normalerweise ist diese Praxis nicht so vorteilhaft weil dadurch der eigentliche Plot stagniert, aber bei Diebesgut geht es um einen Menschen der von seiner Vergangenheit verfolgt wird und sie nicht vergessen kann, und dieses Gefühl bringst du durch die Flashbacks ziemlich genial rüber.
    Was mir auch gefallen hat, war dass der Leser erst nach einigen Kapiteln überhaupt erfährt, dass Kazu homosexuell ist, und sich deshalb erstmal ein unvoreingenommenes Bild von seiner Persönlichkeit machen kann und ihn nicht gleich in eine Schublade steckt. Ich hatte nach der Warnung im Startpost eigentlich sogar vergessen, dass er schwul ist, bis das dann wieder erwähnt wurde.
    Was ein wenig übertrieben rüberkommt sind seine Fantasien von der Liga; jedes Mal wenn er wieder einen Arenakampf gewinnt stellt er sich gleich vor, bald Champ zu werden. Als ob er nie dazulernen würde, trotz der Niederlage gegen Ibuki. Vielleicht ist das aber nur mir aufgefallen, weil ich ja quasi an einem Tag drei Arena-Siege von ihm mitbekommen habe.
    Zu Hitomi und Shin weiß ich jetzt gar nicht so viel zu sagen. Irgendwie finde ich die beiden schräg, sie gehen ständig auf Partys und genießen ihr Leben, während Kazu Einbrüche begeht. Es war nett von Hitomi, dass sie Kazu mit seinem "Problem" helfen wollte, aber ob das Armband wirklich so hilfreich ist, weiß ich nicht. Wenn das jeder auf der Straße sieht, dann wird Kazu wohl wesentlich öfter von irgendwelchen schwulenfeindlichen Leuten angepöbelt, oder? Eigentlich hält sich ein Dieb ja eher im Hintergrund aber er will sich schließlich ändern und ich glaube auch, dass er stark genug dazu ist.
    Hitomi als Kupplerin...ich frage mich wie die Zwillinge Taiki überhaupt kennengelernt haben.
    Bei Shin war ich mir von Anfang an ziemlich sicher, dass er ein mieser Typ ist. Irgendwie war er zu überdreht, zu übertrieben mit seinen ganzen "Eroberungen", kein Wunder dass sich im Nachhinein herausstellt, dass er wegen schlimmer Erfahrungen in der Vergangenheit so handelt. Trotzdem mag ich ihn nicht, er ist so fies! Aber als Charakter hast du ihn gut geschrieben, das gebe ich ohne Umschweife zu. Ich verstehe wirklich nicht, wieso er SO grob und gefühllos handeln musste vor seinen Bekannten. Hätte ich ein Golgantes, würde ich mich nicht mal ansatzweise dafür interessieren was andere betrunkene Jugendliche von mir halten, aber na gut, das mache ich ohne Golgantes ja auch nicht.
    Was mich ein wenig verwirrt, war die Sache mit dem Zapplarang. Damals gab es ja noch keine deutschen Begriffe für Einall und die dort ansässigen Pokemon, aber da es sie nun gibt, könntest du sie (wenn du Zeit hast oder so) vielleicht umändern? Es stört schon beim Lesen, wenn man dauernd auf Google nachschauen muss, was denn nun ein Shibirudon oder so ist.
    Jetzt zu Ruri. Die finde ich cool! Sie hat sich die Haare gefärbt, und ihr Punk-Outfit ist auch so genial! Wenn ich solche Mädchen auf dem Bahnhof sehe denke ich mir auch meistens, wie bewundernswert sie sind. Ich will mir auch die Haare färben! Ihre Persönlichkeit ist zwar fast ein wenig zu übertrieben unmädchenhaft, aber ihre Liebe zu Käferpokemon kommt gut rüber und sie ist allgemein ein sehr sympathischer Charakter. Hoffentlich kommt sie nach dem Treffen und den Ereignissen in Azalea City noch öfter vor.
    Die Sache mit Team Rocket bereitet mir aber ein wenig Sorgen. Solche klischeehaften Plots wo ein Junge ein Mädchen aus den Klauen einer bösen Organisation, mit der sie sich eingelassen hat, befreien muss gibt es ja schon zur Genüge. Klar, aufgrund der Tatsache, dass Ruri nicht Kazuyas Love Interest ist ergibt sich schon ein neuer Blickwinkel auf das Ganze, aber wenn Team Rocket bei dir realistisch, also als ganz normale Mafia dargestellt wird, dann wäre es eigentlich unlogisch für sie, Ruri irgendwie zu verfolgen, da es noch genug andere Straßenkinder gibt, die liebend gern für sie arbeiten wollen. Außer sie könnte irgendwelche wichtigen Geheimnisse kennen.
    Bisher kam es mir eigentlich so vor, als ob die Story sich eher um die Personen geht, und wie sie mit ihrem Leben und ihren Problemen klar kommen, deshalb wäre es vllt. irgendwie schräg, wenn sie jetzt auf einmal Jotho vor den Bösen retten müssen. Aber ich weiß ja gar nicht, was genau du da geplant hast, und selbst wenn du auf dieser Schiene fährst, bin ich mir sicher, dass du eine tolle Geschichte daraus machen wirst!
    Jetzt zu Taiki. Ironischerweise ist er ja der Charakter von Diebesgut, den ich am besten bzw. längsten kenne. Als er in der Disko aufgekreuzt ist, war ich mir nicht sicher, wo das noch hinführen soll mit dem. Er ist so laut und ausgeflippt, das verstört mich irgendwie. Aber er hat ein Kabutops; ich liebe Fossilpokemon! Nun ja, mal sehen wie der sich noch weiterentwickelt. Außerdem ist er eine gute Begleitung für Kazuya. Während des Arenakampfes gegen Falk waren ihre Unterhaltungen ja schon zum Brüllen komisch, und mit dem an seiner Seite hat man fast keine Chance mehr, deprimiert zu sein.
    Aber ein Charakter verwirrt mich total. Dieser Typ mit dem "kinnlangen roten Haar und dem hübschen Gesicht" und der Tochter namens Katana (passender Name übrigens). Ach ja, Ken hieß er. Irgendwas stimmt nicht mit dem und ich kapiere nicht genau was. Ist der jetzt schon mal in einer anderen FF aufgetaucht oder wie? Und sind seine Haare von Natur aus rot oder nicht? Gefärbte rote Haare sehen ja meistens besser aus, finde ich. Na egal.
    Bei den Pokemon muss ich sagen, dass ich Hime total toll finde. Ich hatte ja nie richtige Haustiere, aber die verhält sich wirklich wie eine richtige Katze, bzw. wie ich mir eine richtige Katze vorstelle. Was mir ein wenig übertrieben vorkommt, ist dass du fast allen Pokemon eine Persönlichkeit verleihst. Bei Kazuyas Pokemon kann ich das nachvollziehen, obwohl sie mir teilweise fast schon zu intelligent vorkommen, aber das ist einfach deine Sicht auf die Pokemon-Welt und ich lasse mich gern darauf ein.
    Obwohl Kabutops Persönlichkeit mir ein Bisschen zu früh eingebracht wurde. Es wäre bei dem Urzeit-Pokemon besser gewesen, es während des Kampfes komplett aus Kazuyas Sicht zu beschreiben, damit das Urtümliche, Gefährliche besser zur Geltung kommt. So wie es bei dir als ruhige Dame beschrieben wurde, kommt es mir irgendwie wie eine alte Oma vor.
    Wieso du statt Paläontologie allerdings Archäologie gesagt hast, verwirrt mich ein wenig. Solange es um die Erforschung ausgestorbener Arten geht (das Gespräch war wegen dem Amonitas-Ei) ist es ja nicht zwangsläufig die Erforschung alter Kulturen. Dass Taiki auch noch Archäologe ist kommt ja erst ein Bisschen später vor, wenn sie dann in der Ruine sind, aber vielleicht habe ich das Ganze nur falsch aufgeschnappt.
    Na gut, so viel zu den Charakteren.
    Bei den Kapiteln finde ich es toll, wie sie im Laufe der Zeit immer länger werden. Am Anfang hast du einfach kleinere Geschichten erzählt,zum Beispiel wie Kazuya Hime fängt, sich ihren Respekt verdient, Kage ins Team kommt, so etwas eben. Später war dann viel mehr in den einzelnen Kapiteln drin, was ich aber auch gut finde, weil ich so mehr zu lesen habe, bzw. bei normalen Büchern sind die Kapitel ja auch etwas länger. Ja, mir sind die langen Kapitel wesentlich lieber.
    Die Kämpfe:
    Wow, hier darf ich dir ein großes Lob aussprechen, deine Kämpfe sind immer gut durchdacht und ständig kommen neue Strategien vor. Sie sind zwar nicht ganz so realistisch wie der Rest der Geschichte, aber das ist deine Welt und nicht meine und die Kämpfe gefallen mir trotzdem.
    Vor allem der gegen Hayato (der mit dem Panzaeron). Das war ja wohl der Oberhammer! So ein Resenkapitel voller Kämpfe! Hach...
    Bei Norbert war ich richtig erschreckt, als der in der Traumszene angefangen hat Kazuya so schlimm zu beleidigen. Wenn etwas unerwartet ist, löst es wohl immer stärkere Reaktionen aus.
    Was mir manchmal aufgefallen ist, waren so kleine Fehlerchen in deinen Sätzen, aber im Vergleich zu anderen FFs und der Tatsache, dass deine Kapitel gerne mal so groß sind, dass man sie in zwei Posts aufteilen muss, ist die Fehlerzahl verschwindend gering.
    Normalerweise sollten in einem Kommi ja Verbesserungsvorschläge oder Ähnliches enthalten sein, aber mir fällt da momentan nicht so viel ein. Deine Geschichte ist einfach zu gut! Trotzdem könntest du versuchen, manche Pokemon ein wenig wilder und weniger menschlich zu beschreiben. Mir kommt es wirklich so vor, als ob manche eher Menschen im Pokemon-Körper sind, so intelligent sind die und das Instinktive fehlt mir etwas. Bei Hime kapiere ich es ja noch, so sind Katzen eben, aber in den Kämpfen kommen bei den Pokemon selten die Instinkte hoch, sie knurren sich nie an, kein Geifer tropft den wilden Kreaturen aus dem Maul, während sie sich gegenseitig mordlüstern anstarren...
    Aber das ist wohl auch eine der Grundlagen deiner Welt, deshalb darf ich dazu eigentlich gar nichts sagen. Wahrscheinlich bin ich nur zu blutrünstig.
    Ich weiß gar nicht, was ich sonst noch groß schreiben soll, da wir uns auch so schon ein wenig über deine FF unterhalten haben und ich dort das Wichtigste bereits erwähnt habe. Ich finde deine Geschichte auf jeden Fall prima und werde sie auch weiterhin lesen und wenn dich dieser Post nicht nervt, kann ich auch in Zukunft gerne Kommentare dazu schreiben.
    Mach bitte weiter so :thumbup: !

  • Neues Kapitel für heute Abend, morgen oder übermorgen geplant! Sorry für die Wartezeit! =(


    Huhu Emerald, ich danke, danke für deinen ausführlichen Kommentar, für das Lob und die Kritik. ^^
    So, ich werd dann mal näher darauf eingehen.
    Darf ich dich auch in die Benachrichtungsliste (in meinem Kopf XD) eintragen? ^^


    [tabmenu][tab=Kritik Startpost]

    Zitat

    Um ganz ehrlich zu sein lese ich die Geschichten nicht wegen ihrer Startposts. Ich bin nie von der Bücher-Mentalität weggekommen, und da existiert so etwas nicht wirklich.


    Kann ich gut verstehen. Ein Buch würd ich ehrlichgesagt sofort weglegen, wenn es Charaktersteckbriefe und all das hätte, das wäre mir für ein Buch zu kindisch. Im Internet ist ein Startpost schon fast ein Muss für mich und wenn er nicht vorhanden wäre, wäre für mich das ein Riesenkritikpunkt. Das Internet ist ja auch etwas anderes.
    Aber wenn man das noch nicht so gut kennt und mit Büchern vergleicht, wirkt so ein Startpost halt merkwürdig, joa ...


    Zitat

    Trotzdem ist mir im Vergleich zu den anderen FFs, die ich so lese, aufgefallen wie liebevoll und detailliert dieser bei "Diebesgut" gestaltet ist. Fast alle Charaktere haben sogar Bilder und auch ausführliche Beschreibungen. Ich konnte wirklich erkennen, wie viel Mühe darin steckte und beneide deine Fähigkeit, so coole Startposts zu machen


    Thx. :love:


    [tab=Kritik Charaktere]
    [subtab=Kazuya]

    Zitat

    Nun zu den Charakteren: Bei den einzelnen Personen ist mir auf jeden Fall aufgefallen, dass sie sehr realistisch beschrieben werden, nicht nur positive sondern auch schlechte Eigenschaften haben. Das finde ich toll, denn Ash-artige Menschen gibt es schon mehr als genug.


    Danke und ... ja, find ich auch. :D


    Zitat

    Was mir ein bisschen zu gewollt erschien, war Kazus Vergangenheit. Vier Tote? Natürlich wurden die alle logisch erklärt, aber trotzdem. Innerhalb von 14 Jahren so viel zu erleben erscheint mir ein Bisschen übertrieben und wahrscheinlich kommt da auch in Zukunft noch mehr. Aber andererseits liegt der Weltrekord beim vom-Blitz-getroffen-Werden ja bei sieben Mal und das klingt auch unrealistisch.


    Hab ich mir anfangs auch gedacht, aber es gibt viele Menschen, denen viel mehr Schlechtes im Leben passiert als anderen und wenn dann dacht ich, dass es in der Natur des Alters liegt, dass man stirbt (also Cho, die alte Dame, die ihn bei sich aufnahm) und dass man als Straßenkind mit einer Blutvergiftung im tiefsten Winter, irgendwo in einem Hüttchen, wie Akio, sein erster "Freund" (In Anführungszeichen, weil die beiden erst 12 waren. XD) sie hatte, viel leichter stirbt als wenn man die beste, medizinische Versorgung hätte.
    Aber wie auch immer, ist natürlich dir überlassen, wie du dazu stehst, wollte nur meine Gegenargumentation nennen. ^^"


    Zitat

    Trotzdem mag ich Kazu aber, da er sich diesen Erlebnissen angemessen verhält. Was besonders cool an ihm ist, sind die ganzen Probleme aus seiner Vergangenheit, die ihn immer wieder in seinen Gedanken und Träumen verfolgen. Ich weiß wovon ich spreche, wenn ich sage, dass du diese Szenen extrem realistisch getroffen hast.
    Du hast ja ziemlich oft Flashbacks angewandt um uns mehr von seiner Vergangenheit zu erzählen, und normalerweise ist diese Praxis nicht so vorteilhaft weil dadurch der eigentliche Plot stagniert, aber bei Diebesgut geht es um einen Menschen der von seiner Vergangenheit verfolgt wird und sie nicht vergessen kann, und dieses Gefühl bringst du durch die Flashbacks ziemlich genial rüber.


    Nochmals danke, ich kann es nicht oft genug sagen. ^^


    Vor allem freut mich, dass er sich angemessen verhält und all die Szenen realistisch sind. x3


    Flashbacks gab es in letzter Zeit eher weniger, ich werd aber sicher noch welche bringen. Unbedingt! Aber nicht mehr so viele wie am Anfang, kommen allerdings noch welche. ^^


    Zitat

    Was mir auch gefallen hat, war dass der Leser erst nach einigen Kapiteln überhaupt erfährt, dass Kazu homosexuell ist, und sich deshalb erstmal ein unvoreingenommenes Bild von seiner Persönlichkeit machen kann und ihn nicht gleich in eine Schublade steckt. Ich hatte nach der Warnung im Startpost eigentlich sogar vergessen, dass er schwul ist, bis das dann wieder erwähnt wurde


    Hihi, das war doch Absicht das so zu machen. Wollte nicht, dass sich jemand schon am Anfang denkt: "Och ne, bitte nicht, der ist sicher so eine Tunte oder eine Schwuchtel, klick ich wieder weg."
    Ich überleg mir auch ob ich's rausnehmen soll, weil's eig. nicht nötig ist. Ich hatte nur bei vielen anderen FFs gelesen "Boy x Boy - don't like? Don't read!" und dachte, das sollte ich auch machen, das wär nicht verkehrt.


    Zitat

    Was ein wenig übertrieben rüberkommt sind seine Fantasien von der Liga; jedes Mal wenn er wieder einen Arenakampf gewinnt stellt er sich gleich vor, bald Champ zu werden. Als ob er nie dazulernen würde, trotz der Niederlage gegen Ibuki. Vielleicht ist das aber nur mir aufgefallen, weil ich ja quasi an einem Tag drei Arena-Siege von ihm mitbekommen habe.


    Jetzt, da du's sagst. ^^"


    [subtab=Shin und Hitomi]

    Zitat

    Zu Hitomi und Shin weiß ich jetzt gar nicht so viel zu sagen. Irgendwie finde ich die beiden schräg, sie gehen ständig auf Partys und genießen ihr Leben, während Kazu Einbrüche begeht.


    Zum Glück wissen sie (noch? =P) nichts davon und nichts von seiner Vergangenheit.
    Hitomi mag ihn, auch Taiki mag ihn und wissen doch nicht, wen eigentlich.


    Zitat

    Es war nett von Hitomi, dass sie Kazu mit seinem "Problem" helfen wollte, aber ob das Armband wirklich so hilfreich ist, weiß ich nicht. Wenn das jeder auf der Straße sieht, dann wird Kazu wohl wesentlich öfter von irgendwelchen schwulenfeindlichen Leuten angepöbelt, oder? Eigentlich hält sich ein Dieb ja eher im Hintergrund aber er will sich schließlich ändern und ich glaube auch, dass er stark genug dazu ist.


    Ich denke, er trägt es teilweise schon, teilweise nicht. ^^"
    Er soll ja dadurch diese "ihr könnt mich jetzt einfach mal"-Stärke noch mehr verinnerlichen, das war ursprünglich Hitomis Plan.
    Wenn er von Leuten angepöbelt wird, wird Híme denen schon zeigen, wer zuletzt lacht. :D


    Zitat

    Hitomi als Kupplerin...ich frage mich wie die Zwillinge Taiki überhaupt kennengelernt haben.


    Och, das kommt schon noch. ^^


    Zitat

    Bei Shin war ich mir von Anfang an ziemlich sicher, dass er ein mieser Typ ist. Irgendwie war er zu überdreht, zu übertrieben mit seinen ganzen "Eroberungen", kein Wunder dass sich im Nachhinein herausstellt, dass er wegen schlimmer Erfahrungen in der Vergangenheit so handelt. Trotzdem mag ich ihn nicht, er ist so fies! Aber als Charakter hast du ihn gut geschrieben, das gebe ich ohne Umschweife zu. Ich verstehe wirklich nicht, wieso er SO grob und gefühllos handeln musste vor seinen Bekannten.


    Schade, dass du ihn nicht magst, ich hoff, du gibst ihm in der Zukunft noch eine Chance sich als gar nicht so fies zu entlarven, wie er sich gibt. =O


    Zitat

    Hätte ich ein Golgantes, würde ich mich nicht mal ansatzweise dafür interessieren was andere betrunkene Jugendliche von mir halten, aber na gut, das mache ich ohne Golgantes ja auch nicht.


    Haha, stimmt. XD


    Zitat

    Was mich ein wenig verwirrt, war die Sache mit dem Zapplarang. Damals gab es ja noch keine deutschen Begriffe für Einall und die dort ansässigen Pokemon, aber da es sie nun gibt, könntest du sie (wenn du Zeit hast oder so) vielleicht umändern? Es stört schon beim Lesen, wenn man dauernd auf Google nachschauen muss, was denn nun ein Shibirudon oder so ist.


    Sorry, das hab ich ganz vergessen. .____."


    [subtab=Ruri]

    Zitat

    Jetzt zu Ruri. Die finde ich cool! Sie hat sich die Haare gefärbt, und ihr Punk-Outfit ist auch so genial! Wenn ich solche Mädchen auf dem Bahnhof sehe denke ich mir auch meistens, wie bewundernswert sie sind.


    Denk ich mir auch immer, deswegen ist Ruri ein Punk "geworden". XD


    Zitat

    Ihre Persönlichkeit ist zwar fast ein wenig zu übertrieben unmädchenhaft, aber ihre Liebe zu Käferpokemon kommt gut rüber und sie ist allgemein ein sehr sympathischer Charakter. Hoffentlich kommt sie nach dem Treffen und den Ereignissen in Azalea City noch öfter vor.


    Das hab ich beim Schreiben gar nicht so mitbekommen, bzw. extra was dagegen getan. Ihr Gequitsche bei den Rattfratz "Die sind alle so knuffig!" ist etwa nicht mädchenhaft? :D


    Sicher, sicher, ich "schmeiß" doch nicht seine beste Freundin weg. :D


    Zitat

    Die Sache mit Team Rocket bereitet mir aber ein wenig Sorgen. Solche klischeehaften Plots wo ein Junge ein Mädchen aus den Klauen einer bösen Organisation, mit der sie sich eingelassen hat, befreien muss gibt es ja schon zur Genüge. Klar, aufgrund der Tatsache, dass Ruri nicht Kazuyas Love Interest ist ergibt sich schon ein neuer Blickwinkel auf das Ganze, aber wenn Team Rocket bei dir realistisch, also als ganz normale Mafia dargestellt wird, dann wäre es eigentlich unlogisch für sie, Ruri irgendwie zu verfolgen, da es noch genug andere Straßenkinder gibt, die liebend gern für sie arbeiten wollen. Außer sie könnte irgendwelche wichtigen Geheimnisse kennen.


    Richtig verfolgt wird sie ja nicht, aber sie hat Angst, dass sie ein ehemaliges Teammitglied erkennt und Kazuya hat Angst, dass sie sich irgendwann wieder der Organisation von sich aus zuwendet, was er sich zwar selbst nicht glaubt, aber er befüchtet es trotzdem. ^^"


    Zitat

    Bisher kam es mir eigentlich so vor, als ob die Story sich eher um die Personen geht, und wie sie mit ihrem Leben und ihren Problemen klar kommen, deshalb wäre es vllt. irgendwie schräg, wenn sie jetzt auf einmal Jotho vor den Bösen retten müssen. Aber ich weiß ja gar nicht, was genau du da geplant hast, und selbst wenn du auf dieser Schiene fährst, bin ich mir sicher, dass du eine tolle Geschichte daraus machen wirst!


    Fantasy wird auch noch kommen, langsam, aber sicher. Sicher nicht von einem Kap aufs andere. Da geht's aber dann eher um die Fortsetzung, die ich jetzt schon durchplane. =X
    "Johto vor'm Bösen retten" ist allerdings nicht meine Sparte. Das erledigt Aki. XD (siehe Startpost, wir verknüpfen unsere Handlungsstränge und schreiben in ein und derselben Welt).


    [subtab=Taiki]

    Zitat

    Jetzt zu Taiki. Ironischerweise ist er ja der Charakter von Diebesgut, den ich am besten bzw. längsten kenne. Als er in der Disko aufgekreuzt ist, war ich mir nicht sicher, wo das noch hinführen soll mit dem. Er ist so laut und ausgeflippt, das verstört mich irgendwie. Aber er hat ein Kabutops; ich liebe Fossilpokemon! Nun ja, mal sehen wie der sich noch weiterentwickelt. Außerdem ist er eine gute Begleitung für Kazuya. Während des Arenakampfes gegen Falk waren ihre Unterhaltungen ja schon zum Brüllen komisch, und mit dem an seiner Seite hat man fast keine Chance mehr, deprimiert zu sein.


    Widersprüchliche Gefühle wegen Tai etwa? *g*
    Ja, er ist ausgeflippt, aber ... naja, wie du eben sagtest, mit ihm an seiner Seite kann man schon fast nicht mehr depremiert sein und jemand, der genauso leicht in ein dunkelgraues/schwarzes Loch stürzt wie Kazuya wäre nicht gut für ihn. So als Begleiter soll Taiki ihm etwas helfen, mal aus sich rauszukommen und so. Außerdem ziehen sich Gegensätze an! :D


    [subtab=Ken]

    Zitat

    Aber ein Charakter verwirrt mich total. Dieser Typ mit dem "kinnlangen roten Haar und dem hübschen Gesicht" und der Tochter namens Katana (passender Name übrigens). Ach ja, Ken hieß er. Irgendwas stimmt nicht mit dem und ich kapiere nicht genau was. Ist der jetzt schon mal in einer anderen FF aufgetaucht oder wie? Und sind seine Haare von Natur aus rot oder nicht? Gefärbte rote Haare sehen ja meistens besser aus, finde ich. Na egal.


    Ich werd doch hier nichts vorwegnehmen. =P


    [subtab=Sonstiges]

    Zitat

    Bei den Pokemon muss ich sagen, dass ich Hime total toll finde. Ich hatte ja nie richtige Haustiere, aber die verhält sich wirklich wie eine richtige Katze, bzw. wie ich mir eine richtige Katze vorstelle. Was mir ein wenig übertrieben vorkommt, ist dass du fast allen Pokemon eine Persönlichkeit verleihst. Bei Kazuyas Pokemon kann ich das nachvollziehen, obwohl sie mir teilweise fast schon zu intelligent vorkommen, aber das ist einfach deine Sicht auf die Pokemon-Welt und ich lasse mich gern darauf ein.
    Obwohl Kabutops Persönlichkeit mir ein Bisschen zu früh eingebracht wurde. Es wäre bei dem Urzeit-Pokemon besser gewesen, es während des Kampfes komplett aus Kazuyas Sicht zu beschreiben, damit das Urtümliche, Gefährliche besser zur Geltung kommt. So wie es bei dir als ruhige Dame beschrieben wurde, kommt es mir irgendwie wie eine alte Oma vor.


    Wie eine alte Oma ... na nett. XD Da wird sich Kabutops aber freuen!


    Hm, Geschmackssache, ich mag's nicht, wenn Pokemon so seelenlos dargestellt werden. ^^"


    Zitat

    Wieso du statt Paläontologie allerdings Archäologie gesagt hast, verwirrt mich ein wenig. Solange es um die Erforschung ausgestorbener Arten geht (das Gespräch war wegen dem Amonitas-Ei) ist es ja nicht zwangsläufig die Erforschung alter Kulturen. Dass Taiki auch noch Archäologe ist kommt ja erst ein Bisschen später vor, wenn sie dann in der Ruine sind, aber vielleicht habe ich das Ganze nur falsch aufgeschnappt.
    Na gut, so viel zu den Charakteren.


    Er ist es nicht, er interessiert sich nur dafür. ^^


    [tab=Kritik Battles!]

    Zitat

    Wow, hier darf ich dir ein großes Lob aussprechen, deine Kämpfe sind immer gut durchdacht und ständig kommen neue Strategien vor. Sie sind zwar nicht ganz so realistisch wie der Rest der Geschichte, aber das ist deine Welt und nicht meine und die Kämpfe gefallen mir trotzdem.
    Vor allem der gegen Hayato (der mit dem Panzaeron). Das war ja wohl der Oberhammer! So ein Resenkapitel voller Kämpfe! Hach...
    Bei Norbert war ich richtig erschreckt, als der in der Traumszene angefangen hat Kazuya so schlimm zu beleidigen. Wenn etwas unerwartet ist, löst es wohl immer stärkere Reaktionen aus.


    Inwieweit realistisch? ^^"
    Aber danke. =*


    Zitat

    Was mir manchmal aufgefallen ist, waren so kleine Fehlerchen in deinen Sätzen, aber im Vergleich zu anderen FFs und der Tatsache, dass deine Kapitel gerne mal so groß sind, dass man sie in zwei Posts aufteilen muss, ist die Fehlerzahl verschwindend gering.
    Normalerweise sollten in einem Kommi ja Verbesserungsvorschläge oder Ähnliches enthalten sein, aber mir fällt da momentan nicht so viel ein. Deine Geschichte ist einfach zu gut! Trotzdem könntest du versuchen, manche Pokemon ein wenig wilder und weniger menschlich zu beschreiben. Mir kommt es wirklich so vor, als ob manche eher Menschen im Pokemon-Körper sind, so intelligent sind die und das Instinktive fehlt mir etwas. Bei Hime kapiere ich es ja noch, so sind Katzen eben, aber in den Kämpfen kommen bei den Pokemon selten die Instinkte hoch, sie knurren sich nie an, kein Geifer tropft den wilden Kreaturen aus dem Maul, während sie sich gegenseitig mordlüstern anstarren...


    Och, die knurren sich öfter an, aber Geifer wird denen eher nicht aus dem Maul tropfen... das Einzige, was Snobi mordlüstern anstarrt sind Rattfratz ... und Taubsis ... und Sandans ... und Habitaks ... und alles, was sie fressen kann. XD


    Zitat

    Mach bitte weiter so :thumbup: !


    Gern. ;) [/tabmenu]

  • [Blockierte Grafik: http://image-upload.de/get/oYwhaz/eedeed87a6.jpg]



    [align=justify]I love the way you lie
    I love the way you lie - Rihanna ft. Eminem
    Wegen seines Titels und vlll. ein wenig wegen des Chorus hat mich das Lied inspiriert - Eminem versteh ich sowieso nicht, wie jeden Rapper. *g*



    Als Azalea noch einen halben Tagesmarsch entfernt war, legte sich die Dunkelheit über den angrenzenden Wald. Gerade eben hatten sie den Einheitstunnel verlassen.
    Der Pfad durch die Höhle wäre recht kurz gewesen, wenn Taiki nicht auf einen Abstecher bestanden hätte. Es war ihm unwohl, als ihn der Junge vom vielbenutzten Trampelpfad in eine abgelegene Kammer geführt hatte, aber er hatte es nicht bereuen sollen. Vor ihnen war eine kleine Tropfsteinhöhle gelegen. Von so etwas hatte Kazuya bloß gehört und nie mit eigenen Augen gesehen. Wie abgerundete „Stacheln“ hangen Gebilde von der Decke und berührten fast schon ihre Gegenstücke, welche vom Boden der Decke entgegenwuchsen. Manche waren dünn und lang gewesen, wie Nadeln, andere breiter und kräftig. Die gesamte Kammer hatte sich in sanften Blau-, Rosa- und Orangetönen präsentiert. Der Großteil jedoch war in einem rauchigen, kalkigen Weiß gefärbt gewesen.
    Taiki hatte ihm seine Faszination angesehen und einige Dinge erklärt, worauf Kazuya natürlich behauptet hatte, er wisse das ohnehin schon, er sei ja nicht … ungebildet. Er hatte darauf geachtet einen freundlichen Ton zu wahren, damit sein Begleiter die interessanten Erklärungen nicht nächstes Mal für sich behielt. Jetzt hatte er allerdings genug von Stalagmiten und Stalagtiten, von Calcit und den dazugehörigen Erklärungen. Er war gar nicht mehr gewohnt sich Fachwissen anzueignen, hatte es lange für unnötig befunden. Kazuya wusste dank der alten Dame Cho viele, verschiedene Pflanzen zu unterscheiden , er wusste wie man in der Natur überlebte, wie man stahl, wie man Menschen hinters Licht führte und notfalls konnte er sich auf die Jagd begeben. Er war ein logisch-praktisch denkender Mensch, schlichtweg ein Überlebenskünstler. Doch Taikis Ausführungen interessierten ihn ebenso sehr … irgendwie.
    Híme hatte sich einen Scherz erlaubt und eine dünne, herabhängende ‚Nadel‘ mit ihrer Juwelenkraft abgeschnitten und mitgenommen. Nun hielt sie diese zwischen den Zähnen und schwenkte den Kopf albern hin und her, als wäre das Tropfsteingebilde ein Dolch, mit dem sie kämpfen wollte. Vermutlich hatte sie dies sogar von ihrem Trainer gelernt, als Sniebel und er mit den Eiszapfen geübt hatten.


    „Wir schlafen hier“, entschied Kazuya und deutete auf eine große und alte Eiche, mit tiefliegenden, weit gefächerten Armen. Sie befand sich ein Stück vor dem Baumwall, an dessen Front der Wald seinen Anfang nahm und spendete Schutz vor Wind und Wetter wie vor wilden Pokemon, deren leere Mägen sie in die Nähe der Reisenden führte.
    „Ich wär lieber schon in Azalea“, wandte Taiki ein. „Es ist zwar schon zehn, aber ich hab kein Problem damit, wenn wir um zwei im Center ankommen.“
    Kazuya verkniff sich ein Grinsen. Bestimmt hatte der Junge Angst im Dunkeln, im Dickicht des Waldes, umgeben von dem Heulen der Hundemon und Magnayen und den Schreien der Noctuh. „Wenn ich einen Wald nicht kenne, geh ich nicht im Dunklen rein. Da stehen keine Reklame-Leucht-Tafeln drinnen, die dir den Weg zeigen“, entgegnete er mit etwas überheblicher Stimme. Nachdem Taiki ihm so viel beigebracht hatte – was ihm vermutlich entgangen war – freute sich Kazuya beinahe schon darüber ihn belehren zu können, etwas besser zu wissen oder einfach vernünftiger zu sein als er. Was das Praktische angeht, schlägt er mich nie. Sollte dies nun ein Konkurrenzkampf werden wer klüger war – oder wer welche Art von Intelligenz besaß?
    „Vielleicht ist es ja ein moderner Wald?“, neckte Taiki und ließ Kazuya lächelnd den Kopf schütteln.
    Unwohl lehnte sich Taiki an den Stamm der Eiche, nahm einen Pullover aus seinem Rucksack, knüllte ihn zusammen und gebrauchte ihn als Kopfpolster. „Nacht“, nuschelte er und schmiegte sich an sein Fukano, welches sich vor seiner Brust zusammenrollte.
    Ungläubig betrachtete Kazuya ihn. „Du pennst am Boden?“, sprach er das Offensichtliche aus. Na Toll! Die perfekte Zielscheibe für wilde Pokemon, welche an seinen Vorräten interessiert waren. Kazuya und Taiki führten zwar eigene Pokemon mit sich, dennoch hätte er sich diese Auseinandersetzungen gerne erspart.
    „Ja, warum nicht? Legst du dich nicht zu mir?“ Er grinste schelmisch, bestimmt nicht ganz ohne Hintergedanken. „Wo willst du sonst schlafen? Außerdem wenn du mich schon begleitest … mir ist etwas kühl.“
    Wenn ihm kühl war, wollte er sich bestimmt an ihn lehnen.
    Híme und er wechselten Blicke aus, dann ging er zu Taiki und setzte sich neben ihn. Wenn sein Begleiter eingeschlafen war, wollte er auf den Baum klettern und sich in die Astgabel, welche so verführerisch über ihm war, legen. Am Boden konnten Kazuya noch Snobilikat recht schlafen, war ihnen unbehaglich. Um gut schlafen zu können, musste man sich erst sicher fühlen.
    Taiki erdreiste sich nicht, sich an ihn zu kuscheln, vermutlich spürte er das Misstrauen seines Begleiters, sondern legte sich bloß nah zu ihm, zu nah. Erstaunlich schnell war der junge Mann eingeschlafen. Dabei war er leicht nach vorne geknickt und lag mit seiner Stirn an Kazuyas Schulter auf. Vorsichtig und bedacht, weshalb wusste er selbst nicht so recht, legte er Taikis Kopf ab und kletterte mit wenigen, geschickten Handgriffen auf den Baum. Selbstverständlich folgte ihm seine Löwin und legte sich auf den gegenüberliegenden Ast. Kagé kam aus seinem Ball und setzte sich in Vogelmanier auf einen dünnen Ast, um die Nacht zu genießen.
    Umgeben vom Blätterwerk, ließ sich Kazuya in die Astgabel sinken und schloss behaglich, mit dem würzig-süß-harzigen Duft des Baumes im Unterbewusstsein, die Augen. Die wilden Pokemon waren nun Taikis und Fukanos Problem.


    Was sie auch waren, wie sich mitten in der Nacht herausstellte. Kazuya schlummerte erst – so recht konnte er nicht einschlafen, eine Unruhe erfasste seinen Geist und seinen Körper –, als sein Begleiter ein überraschtes Geräusch von sich gab, aufstand und verschlafen zur Seite wankte. Von Hímes und Kagés Seite kam bloß ein schadenfrohes Schnurren und boshaftes Krächzen, als sie die Pokemonfamilie unterhalb betrachteten, die in aller Seelenruhe Taiki ausraubte, und auch von Kazuya durfte sich der Junge keine Hilfe erwarten. Schließlich war es keine große Hilfe das überteuerte und hochmoderne Smartphone zu zücken – selbstverständlich hatte er etwas länger gespart und auch einige, unfreiwillige Sponsoren gefunden – und das gesamte Geschehen festzuhalten.
    „Hey, verkriech dich nicht da oben, du Feigling!“, schalt ihn Taiki, während er ein Nidorina zur Seite drängte, welches auf ein verpacktes Sandwich ein Auge geworfen hatte. Nachdem es geöffnet und gefressen war, versuchte sich das junge Weibchen an einem Dosenkaffee. Ihre kleinen, pinken Nidoranbrüder hielten die Äpfel für den köstlicheren Leckerbissen und nagten freudig daran. Die imposant und bullig aussehenden Eltern waren nicht weit und schnaubten entsetzt, als der Mensch es wagte ihre Sprösslinge zu berühren. Erschrocken zog Taiki seine Hand zurück und drückte das zerbrechliche Amonitas-Ei schützend an sich.
    „Verkriechen? Ich hab vorher hier gepennt, ich wusst‘ was passiert.“
    „Film das nicht auch noch! Fukano …“
    Bellend und mit glimmenden Rachen stellte sich der Feuerhund unter Kazuya und schoss scherzhaft einen Feuerball an ihm vorbei.
    „Oh, jetzt hab ich aber Angst“, spottete jener, lachte dunkel und lehnte sich etwas nach vorne, um eine bessere zu Sicht zu erhaschen. Nidoking war eben dabei die Tasche auf den Kopf zu stellen und all sein Hab und Gut auszuschütteln, als sich Fukano knurrend vor ihn stellte, die Besitzangelegenheiten klären wollte und gleichgültig zur Seite geschoben wurde. „Hey du, das ist mein Laptop!“, entsetzte er sich lautstark, sodass das kleine, pinke Nagetier die Flucht zu seiner Mutter ergriff.
    „Ist eh nur für YouTube, stell dich nicht so an“, zog er Taiki weiter auf, obwohl er nicht wusste, wie er dies anstellen sollte und es auch gar nicht wollte.
    „So?“ Taiki grinste und streckte den Arm aus. „Dann solltest du das auch aufnehmen, pass auf. Damit mich die Leute bewundern können.“ Eine kleine Pause folgte. „Flammenwurf auf … Big Daddy.“
    ‚Big Daddy‘ hob zu seinem Schutz den gepanzerten Arm, schnaubte belustigt und schüttelte das mächtige Haupt, als nichts Essbares mehr aufzufinden war. Bevor sich die Familie in einen Konflikt verwickelte, versammelte sie sich nach vollbrachter Missetat lieber wieder und zog sich gemeinsam zurück. Taiki sah ihnen nach, bis ihre Silhouetten mit dem angrenzenden Wald verschmolzen.
    „Oh wow, die ganze Welt wird beeindruckt von dir sein. Du kannst einen Flammenwurf befehlen, wie cool.“
    Taiki verdrehte die Augen und suchte sein Hab und Gut zusammen.


    Da der Tag ohnehin in wenigen Stunden über Johto heranbrach, entschieden sie sich gegen den Schlaf. Mit viel Hilfe und einiges an abverlangter Mühe, hatte es Taiki auf die unteren Äste geschafft, zu denen sich auch Kazuya, Kagé und Híme gesellten. Sportlich ist er nicht, stellte Kazuya etwas enttäuscht fest – abermals. Die Zeit des einander Abschätzens fing erst an und schon in der Disko – bei diesem sexy, sexy Tanz – hatte er festgestellt, dass sein Flirt etwas mollig war, eigenartigerweise störte er sich kaum daran.
    Auch zeigte er sich gegen seinen Willen forsch, obwohl er sich selbst geschworen hatte, sich im Misstrauen zu üben. Natürlich tat er dies, so wie er alles und jeden misstrauisch beäugte, Sympathie hin oder her. Ein ehemaliger Straßenjunge, der sich vertrauensselig gab – was an sich schon eine Dummheit war –, war ein leichtes Ziel für jedermann.
    „Hier oben kommen die nicht rauf“, stellte Taiki trotzig fest und umklammerte seine Tasche, als könne jeden Moment eine weitere Pokemonfamilie vorbeikommen und ihn berauben.
    „Dafür leben viele Käfer hier“, stichelte Kazuya, um ihn zu testen.
    „Ich mag Käfer, die sind interessant. Sozusagen die gelebte Evolution, wenn du dir mal ein Raupy und dann ein Smettbo ansiehst. Das wusste auch Darwin schon. Naja, ist eher Metamorphose. Aber Pokemon entwickeln sich ja, um sich anzupassen, daher ... und Käfer entwi...“
    „Hu?“ Dieser Name kam ihm bekannt vor, zuordnen jedoch konnte er ihn nicht. Bloß das Gefühl blieb, dass sein Verstand eine riesige Lücke aufwies, die es zu stopfen galt.
    „Na, Darwin – Evolution. Ich bitte dich, Sinan!“, entsetzte sich Taiki über seine Unwissenheit und sofort entschied sich der Angesprochene für das altbewährte Poker-Face.
    „Das ‚hu‘ bedeutet: Wie durchgeknallt muss man sein, um bei Käfer gleich an Darwin zu denken. Aber egal, Käfer sind cool. Mehr zählt nicht … und über Darwin und co. zu reden, ist es eindeutig zu spät.“
    „Für Darwin und co. ist es nie zu spät, für Wissenschaft ist es generell nie zu spät und nie zu früh.“
    „Du bist echt durchgeknallt, weißt du das?“, stellte Kazuya mit einem bestätigenden Schmunzeln fest, irgendwie war das ja … süß. „Normal sein ist dir zu langweilig, was? Mir ja auch.“ Er legte sich auf seine Astgabel zurück, die ihn gerne für die verbliebenen Stunden trug, seinen Kopf auf Hímes Brust gebettet. Die Löwin ließ alle vier Pfoten herabbaumeln und schnurrte.
    „Normalität ist Zeitverschwendung. Ich leb nur einmal. Da macht man, was einem gefällt.“ Taikis Stimme war so gewöhnlich war, so mittelmäßig, so normal und doch voller, ansteckender Lebensfreude. Sich ein wenig mitreißen zu lassen, konnte nicht schaden. Nur ein bisschen, ein ganz klein wenig, nicht mehr. Das nahm er sich vor.
    „Sag mal, was machst du eigentlich?“ Auf Gegenfragen wüsste Kazuya schon passende Antworten und wenn er lügen musste. Zu lügen war zu einer Selbstverständlichkeit für ihn geworden. Die Lüge war schon eine gute Freundin.
    „Raten ist lustiger“, gab Taiki belustigt zurück, lehnte sich an den Stamm und sah seinen Begleiter auffordernd an.
    „Altertumskunde?“, war sein erster Einfall.
    „Nur ein Hobby.“
    „Biologie?“
    Nebenher versuchte er sich bequem zu machen, an den Stamm gelehnt, sichtliche Angst vor dem ‚Abgrund‘ zu beiden Seiten. „Wär auch nett, aber nein.“
    „Dann sag.“ Kazuya zuckte mit den Schultern, da er ohnehin nicht mehr schlafen konnte, setzte er sich halb auf und suchte nach den paar Zigaretten, die er sich von Hitomi geschnorrt hatte, wie sie es so treffend zu formulieren gewusst hatte.
    „Ist das eine Tschik? Willst du die Luft hier verpesten?“ Ganz behutsam, ganz vorsichtig – vermutlich befürchtete er vom Baum zu fallen? Fast schon niedlich – beugte er sich nach vorne und wollte sie erfassen, da hielt sie Kazuya hoch. Na toll … bald würde er Ruri wieder treffen. In ihrer Nähe durfte er nichts trinken, in seiner nicht rauchen. Was für tolle Aussichten! „Hast du ein Feuerzeug?“
    „Eigentlich schon.“ Rasch hatte er aus der Jackentasche ein Feuerzeug gezogen und hielt ihm herausfordernd eine Flamme vor die Nase. „Aber für sowas nicht.“
    Ehe er sich versah, landete es doch in der richtigen, zumindest Kazuyas Meinung nach, Hand und zog kräftig an der glimmenden Zigarette. Der Rauch vermischte sich in seiner Lunge mit frischer Nachtluft und kribbelte angenehm. „Was ist jetzt? Was machst du?“
    „Ich studier Physik, Astrophysik. Ist das nicht cool? Nein, warte, sag nichts. Es ist cool, deswegen mach ich’s auch“, brüstete sich sein Begleiter.
    Unbeweglich starrte er Taiki an. Sollte das wahr sein? Jedes Mal, wenn er dieses Wort bloß vernahm - gleich woher, von den Medien, aus den Mündern anderer Menschen -, versetzte es ihm einen Stich, erinnerte ihn an seinen Vater. Doktor Cem Nejem, aufstrebender Stern am Wissenschaftlerhimmel gewesen - im wahrsten Sinne des Wortes. Und Taiki sollte ebenfalls so sein? Das war doch bizarr, dafür war er noch neugieriger geworden. Die Neugierde nach Details zerfraß ihn. Einfach erfahren und selbst nichts preisgeben müssen. „Warum?“, war seine simple Frage. Kazuya nahm einen weiteren, tiefen Zug. Der Nebel klärte seine Gedanken.
    „Weil …“ Taikis Augen glänzten wie die eines wissbegierigen, kleinen Kindes, das eben ein weiteres Stückchen der Welt entdeckt hatte und dies aller Welt mitteilen wollte. „weißt du, ich komm aus Orania. Meine Familie hat ein kleines Segelboot und ich war oft mit meinem Vater und meinem kleinen Bruder segeln, einmal auch nachts, weil das Meer fast still war. Wenn du den bunten Nachthimmel in einer Gegend ohne Lichtverschmutzung einmal siehst, vergisst du ihn nie wieder – und ich wollte nie mehr was anderes machen als Astrophysik zu studieren … Außerdem kann ich verdammt gut mit Zahlen und so.“ Eine kurze Pause, dann schlug er wieder den Smalltalk-Ton ein. „Was ist mit dir? Warum bist du Trainer?“
    Híme blinzelte ihm zu, dass er bloß nichts Falsches sagte. „Weil ich’s kann“, sagte er großspurig. Das klang nicht annähernd so tiefsinnig wie Taikis Ausführung, daher fügte er eine erfundene Geschichte hinzu: „Ich hab die Ligakämpfe im Fernsehen immer geliebt und wollte genauso sein wie die Trainer dort. Außerdem mag ich meine Pokemon.“ Híme drückte zufrieden ihre Äuglein zu, das hatte sie wohl hören wollen und stupste seine Wange an.


    Die restliche Zeit über entschieden sie sich zu dösen.
    Die Sonne warf flache, noch kühle, Strahlen über den Wald, als Kazuya und sein Begleiter sich entschieden weiterzureisen. Obwohl sie kaum geschlafen hatten, waren sie voller Energie und Tatendrang. Etwa wegen des Gespräches?



    Es war Nachmittag, als Ruri ihm eine SMS schrieb. Nachdenklich hielt sie ihr Handy schon über Stunden in der Hand. Was sollte sie tun, wenn er vor ihr stand? Bestimmt würde die Wut in ihr hochkriechen, dann würde sie ihn ohrfeigen, wie sie es ihm schon prophezeit hatte.
    Rattfratz stieß sie aufmunternd an, verstand den Grund ihrer Niedergeschlagenheit nicht. Wie sollte es auch?
    Eigentlich sollte sie euphorisch sein. Gestern Abend hatte sie ein Nincada – ein sehr seltenes Pokemon, welches auf Schiffen von Hoenn hereingekommen war – gefangen, vor fünf Tagen hatte sich Weberak entwickelt. Nun stand die sicherlich ein Meter große Spinne da und sah sie neugierig an. Dabei wollte sie doch alleine sein und rief all ihre Pokemon in den Ball.
    Wo bist du?, sandte sie eine SMS ab.
    Vermutlich hatte er fieberhaft darauf gewartet – also lag ihm wirklich etwas an ihr –, schrieb zurück und fragte sie freundlich und übersät von Rechtschreibfehlern, die sogar sie fand, ob sie außerhalb des Waldes warten würde. Dort befand sie sich ohnehin und machte sich auf der kühlen, aber wenigstens trockenen und weichen, Wiese, in der Nähe von einigen Sträuchern, bequem, ständig ihren Blick auf den Pfad gerichtet, welcher aus dem wahren Wall aus Bäumen herausführte. Keine einzige Sekunde konnte sie wegsehen, andauernd angespannt, wusste ja nicht einmal, was sie sagen, was sie tun, was sie fühlen und denken sollte.
    In der Zwischenzeit, als sich ihr Blick immer mehr in der Weite verlor, malte sie sich verschiedene Szenarien aus. Plötzlich dachte sie an den verschneiten Winterabend, als sie beide in Mahagonia irgendwo auf einer Bank gesessen haben … Sinan mit dem Alkopop in der Hand und der Ausrede, das würde ihn wärmen. Ob er sich wieder einmal aus Verzweiflung und Frust angetrunken hatte? Wenn sie bei ihm wäre, würde das niemals geschehen. Gleich, wie sehr er sie verletzt hatte, er war noch immer ihr Freund – in einer Freundschaft beschützte man sich gegenseitig vor Dummheiten und Gefahren.
    Ebenso gleich, was ihr jeder beteuern mochte, damals war sie auch Schuld daran gewesen, was aus ihren Eltern geworden war. Als Tochter wusste sie so etwas, schließlich hatten sie sich um Ruri gestritten, diese hatte immer mehr Torheiten angestellt, dann hatten sie aus Verzweiflung getrunken und deswegen ihren Job verloren.
    Wenn ihr bester Freund also ebenfalls dazu neigte, bei Frust zur Flasche zu greifen und zu stehlen, obwohl er es in dem Augenblick gar nicht benötigte, musste sie ihn vor sich selbst beschützen.


    Während sie nachdachte, erblickte sie die Silhouette einer großen, stolzen Löwin, die eher wie ein verspieltes Kätzchen anmutete, als sie auf Ruri zulief und anstupste. Freudig setzte sich das Mädchen auf und umarmte Hímes breite Brust. Ihr wohliges Schnurren hatte sie ebenfalls vermisst.
    Als Nächstes sah sie das Gesicht eines fremden, jungen Mannes und seines Fukanos. Da sich der Blonde wohl in Sinans Begleitung befand, reiste er mit ihm. Seit wann kannten sie sich? Wer war er? Dann lächelte er sie freundlich an und stellte sich als ‚Taiki‘ vor. Wie auch immer Sinan ihn kennengelernt hatte, Ruri mochte ihn auf den ersten Schlag. Ein freundliches Lächeln, ein fröhlicher und heiterer Glanz in den Augen, für einen Mann recht bunte Klamotten und er ging ohne Vorbehalten auf sie zu. Man konnte wahrlich nicht von jedem behaupten, urteilsfrei auf einen Punk zuzugehen.
    „Ruri“, stellte sie sich einsilbig vor und fügte hinzu: „Ich bin seine beste Freundin“ - man musste schließlich Ansprüche klarstellen - „und hab auf ihn gewartet.“ Mit einem neutralen bis leicht freudigen Unterton in der Stimme, sollte der Fremde nicht erahnen, dass sie in diesem Moment gar nicht gut auf ihn zu sprechen war.
    Mit Herzklopfen und flauem Gefühl im Magen wartete sie auf Sinan, der den beiden nachtrödelte. Offenbar hatte er sein Tempo verlangsamt und traute sich auch nicht so recht. Híme lief zu ihrem Trainer zurück, zeterte mit ihm und drängte ihn zur Eile und je näher sie sich kamen, desto schneller schlug ihr Herz. Sein Anblick war ihr so vertraut. Was nun? Unter anderen Umständen hätte sie ihn euphorisch in die Arme geschlossen. Doch wegen seines Fehlers, blieb sie angewurzelt stehen und wartete ab.
    Dabei sagte er nicht einmal etwas, lächelte nur charmant und entschuldigend, wartete ebenso ab. Wenigstens versteckte er sich für diesen Augenblick nicht. Sie konnte in seinem gesamten Gesicht lesen, wie erleichtert und gleichzeitig angespannt er war.
    So konnte das nichts werden. Wollten oder sollten sie weitermachen, als wäre nie etwas gewesen und ‚Gras über die Sachen wachsen‘ lassen?


    „Ich borg ihn mir mal aus“, entschloss sie mit bestimmender Stimme. „Kannst du mal eben die Fliege machen? Nichts gegen dich, aber das hier geht dich nichts an.“
    „Ja sicher.“ Dieser Junge war wohl feinfühlig genug, um zu wissen, wann er nicht erwünscht war.
    Híme nicht.
    „Du auch, Híme!“
    Weil Geschlechtsgenossinnen zusammenhielten – das machte man unter Frauen nun einmal so –,schimpfte die Löwin auch nicht mit ihr. Stattdessen hielt sie es für unangebracht ihren Trainer zu verteidigen, sie wusste, dass er im Unrecht war. Mit Taiki und Fukano verließ sie das Gelände und ging schon vor.
    Aus welchem Grund sollte sie sich vor einem Fremden streiten und Schwäche zeigen? Kaum bedeckten Stämme und das Grün der Sträucher und Blätter die Sicht, stiegen ihr Tränen in die Augen. Wie konnte jemand, den man vergleichsweise so kurz kannte, so verletzen? Und Ruri hatte geglaubt, sie wäre stark, sie wäre unabhängig, kein Junge könnte sie verletzen. Das konnte sie über den Idioten sagen, der eine Wasserstoffblondine ihr vorzog, jedoch nicht über ihren besten Freund. „Arschloch!“, platzte es aus ihr heraus, als Sinan nur dastand und sie mit einem unverwandten Poker-Face ansah. Dann rutschte ihr die Hand aus, zu schnell, um sich noch zu kontrollieren, das wollte sie auch gar nicht so recht. Sie spürte nur eine Erschütterung in ihrer Hand, eine brennende Stelle auf ihrer Handfläche und das hereinbrechende Gefühl der Erleichterung, ein wenig Gerechtigkeit. Rasch wischte sie sich mit ihrem Ärmel die Tränen aus den Augen, hielt die sich bereits wieder anbahnenden auch zurück und sah ihm entgegen. „Ich hab geschworen, dass ich dir eine pfeffer“, sagte sie trocken, bevor er etwas entgegnen konnte.
    „Fühlt sich an, als hättest du’s vorher wochenlang an einem Boxsack versucht.“ Er ließ von seiner Wange ab und streckte vorsichtig seine Hand nach ihr aus.
    Ein tiefes Grollen ihrerseits genügte, um ihn von seinem Vorhaben abzubringen. Erstaunlich wie handzahm er sein konnte, wenn er nur wollte. So setzte er sich auf einen mit Moos bedeckten Stein, mit der Bitte in den Augen, sich ebenfalls zu ihm zu setzen. Ja, eigentlich verlangte die Wut in ihr, dass sie ging und ihn nie wieder auch nur eines Blickes zu würdigen. Während Sinan ihr noch immer ihre Ausflüchte und Verheimlichungen ankreidete – in sich, still und heimlich, wohl unfähig etwas zu verzeihen – wollte sie ihm dies nicht zufügen. Obwohl er sich es verdient hätte, obwohl das fair gewesen wäre, schrie alles in ihr danach ihm zu verzeihen.
    So leicht kam er ihr jedoch nicht davon. „Du warst plötzlich weg. Das hier …“ Aufgebracht kramte sie in ihrer Jackentasche und es kam ein verdrücktes Blatt Papier zum Vorschein. „lag dann auf meinem Tisch. Dieses Geschmiere, diesen Wisch hier!“ Schon diese Unverschämtheit in den Händen zu halten, ließ das Blut erneut in ihr wallen. Sie kam sich selbst wie eine Furie vor, als sie es in tausende Stücke zerriss und Sinan entgegenwarf und mit ungewohnt schriller Stimme warnte: „Wenn du was sagst, dann die Wahrheit und ich hab dein Poker-Face und all deine falschen Masken so satt! Ich bin’s so leid, deine ganze Schauspielerei. Du tust so, als wär es für dich doch okay, dass ich mal bei TR war und bisschen später bist du über alle Berge. Das ist mal wieder so typisch, so typisch männlich: Vor Problemen davonlaufen.“ Sie spürte, wie ihr Kopf vor Ärger wohl etwas rot wurde. Plötzlich stürzte alles, was sie je im Zusammenhang mit ihm je verspürt hatte, auf sie herein und ließ sie erneut weinen. Wie sollte er sie ernst nehmen, wenn sie flennte? Kurz hielt sie in ihrer Standpauke inne und überlegte, ob ihre Stimme wohl zittern würde und tränenerstickt sein mochte. Wahrscheinlich und deswegen schwieg sie.
    „Es tut mir leid“, war das Einzige, das über seine Lippen kam, jede Silbe sich selbst abgerungen. Das war wohl das Ehrlichste, das sie je aus seinem Mund vernommen hatte, doch Sekunden später war sie schon wieder enttäuscht, als Stille einkehrte und er nicht gewillt war sich und sein Verhalten zu erklären.
    „Willst du nicht noch was dazusagen?“, fauchte Ruri, als sie lange genug gewartet und ihm die Chance gegeben hatte fortzufahren und noch immer zog er das Schweigen vor. „Ich versteh schon … Jungs reden nicht über Gefühle, wie?“
    „Da war die Sache mit TR, dann hat mich ein Bekannter angerufen, ob ich nicht nach Viola kommen will und ich bin einfach gegangen.“
    „Tolle Erklärung“, schnaubte sie. Wenigstens hatte er irgendetwas gesagt.
    „Ich bin zu dir viel ehrlicher als zu allen anderen“, verteidigte er sich. Gerade als sie dachte, dass er in diesem Moment so verletzbar aussehe und sich Mitgefühl in ihr regte, hätte sie ihm im selben Augenblick noch an die Gurgel springen können. Das war doch seine Absicht! War er derart von sich eingenommen zu glauben, es würde ausreichen ihr einen Fukanoblick aus diesen – zugegeben – schönen, dunkelbraunen Augen zu schenken?
    „Na toll, was erzählst du denen? Kennst du den Spruch „sich neu erfinden“? Ist das dein Lebensmotto oder was?“
    Natürlich, wie sie gedacht hatte, die Reue in seinen Augen war nur ein weiteres Schauspiel gewesen. Sonst wäre sie nicht so rasch verschwunden und hätte sich nicht ebenso schnell in Zorn umgewandelt. Dafür war dieser umso echter. „Soll ich sagen: ‚Hey, Bekannte, die ich kaum kenne. Ich muss euch mal die Wahrheit über mich sagen. In Wirklichkeit bin ich mal ein Dieb gewesen – oder noch immer – und ich hab ein paar Jahre auf der Straße gelebt, da war ich für die meisten Menschen noch der letzte Dreck - für irgendwelche Rassisten werd ich's sowieso immer sein - oder irgendeine bemitleidenswerte, verlorene Seele, aber nicht wirklich ein Mensch. Ach, davor wurden meine Eltern von der Mafia erschossen, eine alte Dame, die mich aufgenommen hat, ist eines Tages einfach tot dagelegen und' … ach vergiss es. Ist sicher toll für die! Kriminelle sind überall beliebt, das weiß man doch!“ Seine Stimme triefte vor Sarkasmus, war so erschreckend kalt, abgeklärt und gefasst, dass sie ihm seine Gleichgültigkeit für einen Moment tatsächlich abnahm und dann hörte sie zwischen den Zeilen Verzweiflung und einen stillen Hilfeschrei. Kurz zuckte Ruri unter der Intensität seiner Worte zusammen. Das war ehrlicher und offener als sie sich je erwartet hätte, er konnte also doch über Gefühle reden.


    Er hatte ihr kaum etwas erzählt, dass sie nicht schon gewusst hätte und doch sah sie ihn nun mit anderen Augen. „und…?“, echotete sie, damit er fortfuhr.
    „Hack nicht nach, wenn ich sag ‚vergiss es‘. Du willst ja direkt, dass man dir wehtut.“
    „Muss man das verstehen?“ Innerlich wappnete sie sich schon auf alles.
    Sinan nahm sich ein Armband herab, welches vom Ärmel seines Pullovers bedeckt gewesen war, und warf es ihr zu. Ein buntes Ding, schön und gut. Was sollte sie damit anfangen? „… und dann glaubt man endlich, man hat wenigstens eine Sache im Leben gefunden, die einem aus dem stinkenden, grauen Suff herausholt, sowas wie Liebe, auch wenn ich damals nur ein dummer, verliebter Zwölfjähriger war, und dann stirbt er.“
    Erschrocken, dann überrascht und schließlich resigniert, verstand sie langsam den Zusammenhang. Natürlich, zuerst musste sie sich in ein Arschloch verlieben, dann in einen Schwulen. Das musste ja kommen bei ihrem Glück! Gleichzeitig war etwas in ihr erleichtert, der Teil in ihr, der aufatmen konnte, weil er kribbelnde Gefühle in der Magengegend und Freundschaft nicht mehr vereinbaren musste. Jetzt konnte sie es endlich verbannen und vergessen. Wieder ein anderer Teil verkündete deutlich seine Enttäuschung und verriet wie desillusionierend das war. Wohl jedes Mädchen wollte einen schwulen Freund – bisschen tuntig, aber nicht zu sehr, für jeden Spaß zu haben. Jemanden wie Sinan hätte sie sich im Traum nicht als Solchen vorgestellt. Für jemanden wie ihn wusste sie sogar eine spezielle Bezeichnung: ‚straight acting‘. „Gib mal her“, sagte sie und ergriff seine Hand. Sein Blick senkte sich, er beobachte bloß was sie tat und ließ sie gewähren, als sie das Armband zurückstreifte. Ruri mochte es seine Haut zu berühren, das durfte sie selten, gleich daraufhin schalt sie sich. Solche Gedanken gingen zu tief für eine Freundschaft. „Das gehört hier her, gib’s nicht runter. Von wem hast du’s?“
    „Von Hitomi, einer Bekannten. Die hat das Selbe gesagt.“
    „Ist Taiki dein Freund?“ Weshalb sie alles so hinnahm, wusste sie nicht. Sie musste ja wohl.
    „Was?“ Spöttisch hob er die Augenbrauen. „Ich kenn den seit'n paar Tagen, den werd ich nicht mehr los.“
    „Traurig drüber?“, neckte Ruri, woraufhin er nur lächelte. Also nicht, dachte sie es sich doch.
    „Übrigens, für Taiki bin ich sechzehn. Meine Eltern wohnen etwas außerhalb von Phenac und schicken mir jedes Monat Geld für meine Trainerreise.“ So ernst, wie er sie ansah, war ihm sein großes Lügenkonstrukt wohl tatsächlich ein Anliegen.
    „Wenn du meinst, ist eh deine Sache. Warum aber das Alter?“
    „Frag nicht so viel!“, murrte er. „Der ist halt achtzehn. Hitomi hat mich in eine Disko geschleppt, dort hat er mich angetanzt und so hab ich Tai kennengelernt. Ich hab aus Reflex gelogen – es ist viel besser sechzehn zu sein, wenn man flirtet, als vierzehn.“ Gerne erzählte er das nicht, wandte sich ab und stand auf.
    „Geflirtet, hm?“, provozierte sie ihn und freute sich wegen seines beleidigten Blickes. „Wie weit geht denn ‚flirten‘?“
    „Nicht, wo’s bei dir hinzugehen scheint.“
    Natürlich, eine Behauptung vollkommen aus der Luft gegriffen. „Wie kommst du drauf? Lenk nicht ab.“
    „Wenn du Flirt sagst und vögeln meinst? Dann seh ich, was du denkst.“
    „Was ich denke, aber nicht was ich mach … und achja, stimmt, bei dir muss ja froh sein, wenn man dich überhaupt mal umarmen darf“, neckte sie weiter.
    Wäre sie ein Junge gewesen, hätte er sie wohl schon längst spielerisch angestoßen und etwas gerangelt. Da sie ein Mädchen war, musste sie wohl auf solche Späße verzichten. Wie ungerecht die Welt war.
    „Unschuldig?“, fragte sie dreist.
    „Und du?“, kam die spöttische Gegenfrage, womit sie eigentlich rechnen hätte müssen.
    „Naja … halb, ich hatte einen Freund.“
    „Warum hast du ihn nicht mehr? Zu oft geohrfeigt und in die Eier getreten?“ Das war ja wieder einmal klar, Dinge vorwerfen und anklagen, die sie ihm angetan hatte.
    „Dann kam die Wasserstoffblondine, das Barbiepüppchen. Aber du hast mir noch nicht geantwortet!“ Wenn sie die Blondine wiedersah, wollte sie ihr eine Standpauke halten und ihre Pokemon an den Hals hetzen.
    „Gehen wir, ja?“ Lenkte da jemand wegen seinen mangelnden Erfahrungen ab? Interessant!
    „Also, für einen sechzehnjährigen Jungen? – der bist du ja seit Neuestem.“
    „Ich hab meinen Stolz und meine Ehre.“


    Ruri grinste vielsagend und gab sich zufrieden. „Was hast du in der Zwischenzeit eigentlich gemacht?“, wollte sie wissen, als sie gemächlich dem Pfad nach Azalea folgten.
    „Ich hab ein Habitak gefangen, entwickelt, Hayatos Orden bekommen – cooler Typ – und Taiki kennengelernt.“ Heruntergeratscht, bloß nicht zu viel erzählen, damit fand sie sich auch vorerst ab.
    „Wenn dein Ibitak mein Ariados oder mein Nincada frisst, mach ich euch beiden die Hölle heiß!“, warnte sie und grinste. Hoffentlich konnten sich seine Pokemon tatsächlich zurückhalten?
    „Wenn es dein Ariados frisst, dann natürlich unabsichtlich. Nicht, dass ich es so will…“
    „Willst du vielleicht heute noch Tsukushi besiegen? Wir können zuerst auf mein Zimmer im Center, da bringt ihr eure Sachen hin und dann kann’s doch eigentlich losgehen, oder?“
    „Natürlich.“ Er legte einen Arm vorsichtig um ihre Schulter und drückte sie an sich.
    Ehe sie sich versah, konnten sie wieder zusammen lachen, feixten und stichelten. Eigentlich hatte Ruri vorgehabt, ihn nach wenigen Tagen erst wie früher zu begegnen, damit sich so etwas niemals wiederholte und dann warf sie ihren Plan aus unerfindlichen Gründen weg.


    „Sowas passiert nicht noch mal“, versprach Sinan nach einigen Minuten des Schweigens, als sie durch das Waldgebiet schlenderten und Taiki bereits wieder in Sichtweite kam, zerknirscht.
    Innerlich seufzte Ruri resigniert. Äußerlich schenkte sie ihm ein vergebendes Lächeln und wusste doch, dass er log.

  • So, jetzt will ich dir endlich dein verdientes Feedback geben :)!
    Das Bild finde ich total süß, vor allem mit dem Text. Hach, Händchenhalten...
    Das Lied zum Anhören zu finden wird immer schwerer, jetzt wurde es teilweise sogar schon von Myvideo gelöscht Oo (für Youtube gibt es sowieso keine Hoffnung mehr --''), doch dafür kannst du nichts.
    Aber es passt gut zum Thema des Kapitels, vor allem die gegensätzlichen Stimmen der Sänger finde ich sehr interessant. Während Eminem mit seiner aggressiven Stimme die taffen Fassaden, hinter denen sowohl Ruri als auch (vor allem) Kazu oft ihre wahren Gefühle verstecken, symbolisiert, bringt Rihanna die Verletzlichkeit der beiden jungen Trainer, die in diesem Kapitel ja ausnahmsweise recht offen gezeigt wird, rüber. Wie tiefgründig!


    Was mit gefallen hat, war die Szene im Wald mit der Nido-Familie. Das Ganze aufzunehmen und bei Youtube reinzustellen (auch wenn er es ja dann gelassen hat) , verleiht deiner Geschichte so eine moderne Ausstrahlung. Um ehrlich zu sein habe ich mich schon öfter gefragt, was die Leute in der Pokemon-Welt wohl so für Sachen bei Youtube reinstellen würden. Trainingstips? Peinliche Ausrutscher? Oder nur Aufnahmen ihrer glorreichen Siege? Kazu beantwortet all diese Fragen :) .
    Bei der Sache mit Darwin blicke ich nicht so ganz durch. Insekten betreiben Metamorphose, das ist etwas gänzlich anderes als "gelebte Evolution". Evolution bedeutet so viel wie "Überleben der aufgrund von spontaner Mutation am besten an die Umgebung angepassten Arten". In einer alten U-Bahn haben sie eine mutierte Fliegenart gefunden, die sich innerhalb von ca. Hundert Jahren ein wenig an das Leben im Untergrund anpassen konnte. Das ist ein Beispiel für gelebte Evolution, und auch noch ein extrem Schnelles. Bei Raupi ist der Entwicklungspfad zu Smettbo in Stein gemeißelt. Selbst wenn ein Raupi neben einem Vulkan lebt, wird es sich nie zu zufällig zu etwas anderem als einem Smettbo entwickeln können, egal wie feindlich die Umgebung für Käfer-Pokemon ist. Jedenfalls fasse ich den Begriff der Evolution so auf. Vielleicht hast du dich aber mehr damit beschäftigt als ich, kann sein.
    Dass Taiki Astrophysik studiert war wieder klar. Immer das schwerste Thema aussuchen, sonst wäre es ja langweilig :D ! Hoffendlich wird Kazu sich jetzt nicht aufgrund von unterdrückten Vaterkomplexen an ihn ranmachen.
    Und dann... kommt endlich Ruris Auftritt! Ich finde es gut, dass sie nicht plötzlich ganz viele Pokemon besitzt. Im BB kommen mir ja immer wieder FFs runter, die den Leser gleich mit einer Horde von vollen sechs Pokemon überrennen, aber sich keinerlei Zeit nehmen diese ordentlich auftreten zu lassen und sie dadurch zu unwichtigen Statisten degradieren, so dass man sich oft sowieso nicht an alle erinnern kann. Bei dir weiß man immer, welche Pokemon jemand hat, bzw. sie werden kurz vorgestellt, wie das Nincada. Hoffendlich macht Ruri irgendwann auch noch ein Paar coole Kämpfe mit ihren Pokemon.
    Als sich Ruri und Taiki zum ersten Mal wieder sehen, baust du wiklich gekonnt die Spannung auf! Ich lese das Kapitel während des Kommischreibens ein bereits zweites Mal und mein Herz klopft trotzdem vor Aufregung!
    Ich weiß gar nicht, was ich zur nächsten Szene, der "Großen Konfrontation", sagen soll. Ich finde es einfach toll, wie emotional das ganze ist, obwohl beide versuchen, ihre Gefühle zurückzuhalten. Ruri und Kazu sind so cool!


    Oh, und ich weiß nicht, wie weit du auf dem Gebiet bewandert bist, aber es ist besser wenn ich dir den Tip zu früh als zu spät gebe :assi: !
    Da bei deiner Geschichte kein peinliches Seme/Uke-Gehampel mehr vorkommt, darfst du nicht vergessen, dass Taiki sich mit seinen 18 Jahren mindestens zwei Mal die Woche rasieren muss, ja? Alles andere wäre unrealistisch, und du weißt das ich ein Problem damit habe, wenn man die "schmutzigen Tatsachen" weglässt. Da Kazu und Taiki dauernd zusammen abhängen und sich in den Pokemon-Ventern wohl ein Zimmer teilen, wird Kazu das wohl mitbekommen.
    Ich würde Taiki ja einen elektrischen Trockenrasierer empfehlen, damit kann der fesche Pokemon-Trainer von heute sich notfalls auch im Wald schnell den Bart stutzen und das Gerät nachher im Pokemon-Center wieder aufladen. Wahrscheinlich hast du so etwas eh schon bedacht, aber ich wollte es nicht unerwähnt lassen, vor allem als beim Überfall der Nido-Familie kein Rasierer aus Taikis Tashce gefallen ist. Jetzt frage ich mich, wie Kazu in der Nacht im finsteren Wald überhaupt ein Video aufnehmen wollte. Aber das war ja nur Scherzhaft von ihm gemeint, er hatte das nie wirklich vor.


    Naja, so viel gibt es an diesem Kapitel von meiner Warte aus nicht auszusetzen, weshalb ich jetzt besser aufhöre. Ich freue mich schon auf das nächste Kapitel :) !