Leben und lernen - Die Celebi-High

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  • null ^ ^
    XD Da ist man mal ein paar Tage nicht ganz bei der Sache und schon sind hier wieder 5 neue Kapis XD.
    Ok dann versuche ich mal was zusammen zu schustern ;P *Senfglas aufmach*


    Ja das kennt man doch noch, als kleines Kind am 24 ^^. Oder die Nacht vorm Bday. Man kann nicht schlafen obwohl man tot müde ist. Armer Ray.
    Aber dann am nächsten Morgen nicht rauskommen, typisch ist doch immer so, aber dann noch vergessen welch wichtiger Tag ist. Ne ne ne du, das geht aber nicht.
    Naja hats ja noch grade so geschafft, auch wen das mit den Socken nicht ganz so gestimmt hat, ich fands komisch, er sicher nicht ;P.
    Aber dann auch noch seine Hauskollegen dazu zubringen auch ihre Socken zu tauschen, einfach Hammer.
    Da hätte er sich sicher eine Sonnenbrille gewünscht. Aber das das auch so hell sein muss wen man ein Pokemon raus läst. Na ich kenn das, heute wurde meine Welt ja auch plötzlich erhellt XD.
    Ach jetzt hat er schon so lange gewartet, da sollte ihm das kurze warten vor der Schule auch nichts ausmachen, ich weiß ist leichter gesagt als getan. Aber das kennt sicher auch jeder hier.
    Ach ja wen Frauen wieder aufs Klo müssen, schlimm so was.
    Dann werden die Jungs von den Mädchen getrennt, und was ist, Mädchen sind in der Überzahl. Unheimlich wie sehr das doch die Realität trifft. Aber dann nur eine Professorin für die Damen, na das nen ich doch mal gerecht aufgeteilt.
    Na wenigstens sind sie die Labertasche gut los geworden.
    Aber warum hat Eagle den angst vor einem Elektro Typ? Is das weil sein Pokemon ein Flug Typ ist? Oder steckt da mehr hinter?
    Die arme Sonja, Weiber und Evoli. Das sagt ja schon alles, is ja toll das es sich in 7 andere Typen entwickeln kann, aber deswegen muss man sich doch nicht aufregen.
    Aber Eagel wird ja regelrecht vorgeführt. Der wa ja sauer XD.


    So das wars dann auch von mit. *Senfglas zu dreh*
    War wieder sehr schön zu lesen ^^.

  • So, fangen wir mal an mit dem von dir heiß ersehnten Kommentar.


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    [tab=Startpost]
    Den Startpost an sich finde ich gelungen. Das Tab-Menü sorgt für die richtige Ordnung und er hilft einem, sich auf die Geschichte vorzubereiten. Inhaltlich ist sehr viel vorhanden.
    Allerdings mag mir das Bild von Ray nicht zu gefallen. ich bin ziemlich froh, dass ich während der Geschichte schon wieder vergessen hab, wie er aussehen sollte. Die Beschreibung der Celebi High ist für meinen Geschmack jedoch ein Bisschen zu lang, wobei mir die karte ganz gut gefällt.


    [tab=Charaktere]
    Ray
    Ray's Schuljahr fängt ja toll an. Zu spät, zum Schulbeginn, erster Nachsitzer des Jahres usw.., dabei kommt er jedoch sehr sympathisch rüber. Ray's Charakter gefällt mir sowieso sehr gut. Allein , das er sich von Eagle nicht beeindrucken lässt, zeigt schon, dass er jede Menge Selbstbewusstsein hat, im Gegensatz zu Sonja, die einen ja ziemlich verunsichert daher kommt.
    Ray verhält sich aber doch sehr menschlich.


    Sonja
    Sonja ist ja eher die Zurückhaltende, Schüchterne, von der man glaubt (zumindest ist es bei mir so), dass sie sich manchmal gar nicht traut , ihre Meinung zu sagen. Gleichzeitig macht sie aber auch einen sturen Eindruck, durch den man im nächsten Moment denkt, ihr ist es relativ egal, was andere über sie sagen.


    Eagle
    Eagle kommt einem ja schon arrogant rüber, aber irgendwie finde ich ihn sympathisch. Er ist ja so ein Besserwisser, und kann es nicht leiden, wenn er was falsches sagt, und es jemanden auffällt. Solche engstirnigen Leute habe ich schon oft kennengelernt, und irgendwie hab ich mich immer mit ihnen verstanden.^^


    [tab=Handlung]
    Auch wenn ich dir noch kein Kommentar geschrieben habe, werde ich mich nur auf die letzten Kapitel beziehen.


    Ray ist ja in einer unfassbaren Vorfreude, auf sein Pokemon, aber ich finde, er dramatisiert das Ganze. Wozu macht er sich bloß die Alpträume? Da merkt man doch, dass er sich aufregt. Dadurch dann so wenig zu schlafen, ist wohl ein großer Fehler, obwohl ich finde, dass zwei verschiedenfarbige Socken gar nicht so absurd klingen. Ich hab schon des Öfteren Leute auf der Straße gesehen, die 2 verschiedene Socken trugen. Dann von seinen Freunden zu verlangen , die Socken zu wechseln ist ja richtig kreativ, vorallem, weil die es dann auch noch machen.
    Dann kommt der große Moment, und doch muss sich das für ihn gezogen und gezogen haben. Da bin ich doch richtig froh, dass ich im Alphabet recht weit vorne stehe. Doch dann kriegt er endlich den Ball. Ich hätts ja toll gefunden, wenn du noch geschreiben hättest, was er sich so vorgestellt oder gewünscht hatte zu bekommen. Dann bekommt er Sheinux. Die beiden scheinen ja wie füreinander gemacht zu sein, was Ray ja auch denkt. Sheinux scheint aber, sich genau wie Ray, auf diesen Tag gefreut zu haben. Ob es wohl wusste, dass es für diesen Zweck bestimmt war? Dann wird Ray wieder in seine Welt "zurückgerufen". Irgendwie war es ja klar, dass er Sheinux nicht in den Ball nehmen wird, wo er es doch so ersehnt hatte, es zu bekommen.
    Ich fands ja sehr lustig, dass, als Ray zu den Mädchen kam, dort wieder die reinste Lästerei war, weil jemand ein Evoli hatte. Da merkte man doch den puren Neid. Da war es Eagle doch wahrscheinlich eine Wonne, Sonja erklären zu können, was es mit Evoli auf sich hat. Und dann wird er von jemanden verbessert. Es war völlig klar, dass er mal wieder den Dicken makieren musste. Er kann sich ja nicht einfach blostellen lassen. Ich hätts ja schon gefunden, wenn du seine Gedankengänge noch etwas mehr beschrieben hättest, aber sonst fällt mir (leider) nicht viel zu kritisieren ein.
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    Ich freue mich auf jeden Fall schon auf das nächste Kapitel.


    LG~ Zoro

  • Hi,


    Also zu deiner FF:


    Man merkt dass du dich tatsächlich von anderen Schulen hast inspirieren hast lassen wie Hogwarts oder auch der Duell Academy. Man merkt es z.B. an geographischen Eigenheiten der Schule, oder auch daran wie die Häuser aufgeteilt sind, zum Teil auch an den Charakteren.
    Ich persönlich finde es gut da es aus etwas "Altem" etwas neues macht, mit zum Teil neuem Konzept dahinter.


    Man merkt auch dass die Geschichte durchdacht wurde bevor du sie geschrieben hast. Allerdings hast du dir auch eine große Geschichte ausgedacht da sie ja anscheinend über einen Zeitraum von mindestens 2 Jahren gehen wird.


    Dein Schreibstil ist gut und flüssig, du beschreibst Situationen und Charaktere gut, so dass man sich leicht in die Geschichte hinein versetzen kann. Mir sind beim Lesen auch keine Grammatik oder Rechtsschreibfehler aufgefallen.


    Die Charaktere haben auch alle eine eigene Art die sie etwas realer wirken lässt, sie gehen mit den Dingen verschieden um und sind auch recht verschieden aber trotzdem haben Eagle, Ray und Sonja schon fast so etwas wie Gruppendynamik entwickelt.


    Ray scheint mir ein Heißsporn zu sein, eher ein Macher als ein Denker aber trotzdem recht intelligent . Er scheint wenn er Anderen begegnet macht er sie zu Freunden ob sie wollen oder nicht, obwohl er gegen einige Personen Abneigungen hat, aber wer hat das nicht?


    Sonja scheint eher ruhig, klug, schüchtern, nachdenklich und dennoch naiv.


    Eagle ist ja ziemlich arrogant, ich hatte aber im letzten Kapitel das Gefühl dass er Ray und Sonja gegenüber doch langsam "Handzahm" wird, da er ja auch langsam anfängt von selbst Mitzureden ohne erst gezwungen zu werden


    Das Pokemon nicht von Anfang an dabei waren fand ich erst merkwürdig, machte für mich aber Sinn als die ersten Pokemon ausgeteilt wurden, da man dann doch besser die Haltung der Personen Pokemon gegenüber besser verstehen konnte. Ich fand es übrigens sehr gut wie du Rays Gefühle beschrieben hast als er sein Sheinux kennen lernte.


    So,ich denke jetzt hab ich genug aufgearbeitet um zu deinem letztem Kapitel zu kommen:
    Wieder sind mir keine Grammatik- und/oder Rechtschreibfehler aufgefallen.


    Zur Handlung:
    Jetzt hat sich jeder mit seinen Pokemon bekannt gemacht, jeder scheint zufrieden zu sein und Tatsächlich zeigen sich erste Parallelen zwischen Trainer und Pokemon. Aber die wohl interessanteste Frage ist tatsächlich wie ähnlich Ray und Sheinux sich sind, wie du ja schon geschrieben hast. Dass könnte das erste mal sein das Ray bereut dass er den Fragebogen nicht gelesen hat.
    Aber das wird sich ja wahrscheinlich erst mit deinem nächsten Kapitel zeigen.


    Gruß


    Edit: Könntest du mir bitte eine PN schicken wenn das nächste Kapitel online geht?

  • Hast du mich auch noch zum Kommentieren geracht :D Wäre das anstrengender und könntest du das vor allem auch selbst machen, würde ich dich hier gleich mal mit Ray vergleichen.


    Ich fang dann mal mit den Sachen an, die mir am öftesten aufgefallen sind: Du hast dich wirklich sehr stark an anderen Schulgeschichten orientiert. Nach einem Dutzend Parallelen hab ich glaub ich aufgehört zu zählen :ugly: Naja, mir gefällt's :thumbup:
    Ich hatte schon mitbekommen, dass du die Handlungsnehmer schon direkt am Anfang beschrieben hattest. Das zeugt davon, dass du dir richtig viele Gedanken gemacht hast. Ray ist der Draufgänger und macht gerne Faksen Facksen, und nimmt die Schule nicht allzu ernst, wenn er sie überhaupt ernst nimmt. Kurzum, er ist ein beneidenswerter Junge :D Sonja macht einen sehr schüchternen Eindruck. Und mir scheint fast, da ist ihrerseits auch ein wenig :love: im Spiel. Immerhin wckt sie ihn ja an seinem ersten Tag auf, obwohl sie eigentlich gar nicht in sein Zimmer darf. Wir fangen jetzt ein wenig CH-Shipping an, ja? :P (von Celebi-High) Dann ist da Eagle, der total abgeschottete inzelgänger, der sich nicht um die Regeln schert. Immerhin merkt er bereits am Freitag, dass ihm seit Mittwoch (was er nicht merkt) eine seiner Schuluniformen fehlt. Mir kommt er fast ein wenig aggressiv vor, gerade bei seiner ersten Begegnung mit der Schulgang (Malfoy lässt grüßen). Als Snape im 7. HP-Band starb, ist wohl seine Seele in den Mathepauker gefahren. Das würde einiges erklären :D Hat es eigentlich einen tieferen Sinn, das Mr. Finch der einzige ist, der in mehr als nur einem Fach unterrichtet? Wenn man die WPFs mitbeachtet, hat er ja sogar 3 Fächer... Und jo, Sarah und Andy, das Liebespärchen... Hab ich im RL zur Zeit in mehrfacher Ausführung in meiner Umgebung.
    Was mir sehr gefällt, ist auch, wie du die Geschichte schreibst. Du formulierst die Sätze sehr schön aus, beschreibst unglaublich gut genial und, vor allem, du lässt deine Charakter auch UMGANGSSPRACHE verwenden! Als Beispiel hast du ja im Startpost schön die Jugendsprache als Beispiel gebracht, aber auch der Kaptiän Faksen (btw der Name passt wirklich gut zu Ray^^) spricht ja nicht komplett ordentlich. Das macht deine Geschichte sehr glaubenswürdig, von der Existenz der Pokemon mal abgesehen, und hilft genau wie deine Beschreibungen der Umgebung, das man sich die Szene filmreif vorstellen kann.
    Dein Prolog erinnert irgendwie sehr an den Text auf einem Buchrücken... Willst du die Geschichte mal drucken oder was hast du mit dem Text vor?^^
    Die Celebi-High erscheint in deiner Beschreibung topmodern, auch wenn Rays erster Eindruck des "Betonklotzes" da etwas anders lag... Tja, wer die Schule schwänzt, ist selbst schuld, sag ich ihm da nur... Ein Schulgebüden in der FORM eines BOGENS, das ist auch eine neue Erfahrun für mich. In welchem Jahr spielt die Geschichte, bitteschön? Ansonsten ist die Lage der Schule auch gut gewählt. Es gibt einen Sportplatz, eine Sporthalle, einen Hafen, einen Wald, ein Gebige, eine Mensa, einen Schultreff... Sag mir mal was, was die Schule nicht hat. Die neuesten Computer stehen der Schülerzeitung ja auch zur Verfügung.


    Ich mach jetzt erst mal Ende hiermit. Musste den ganzen Tag Mathe machen und gleich passiert deshalb vor Erschöpfung ein Unglück: :sleeping: Naja, in der Schule passiert das ja auch, aber weniger durch Erschöpfung... :sleeping::sleeping::sleeping::sleeping::sleeping:

  • Part 6: Back in Action, oder: Zurück in den gewohnten Trott



    „Aufwachen, Valentine! Das Wochenende hat noch lange nicht angefangen.“
    Es fiel Ray schwerer als sonst, sich auf den Unterricht zu konzentrieren. Die Gewissheit, dass in dem Pokéball tief unten in seiner Hosentasche Sheinux, sein kleiner Freund, ruhte, war wie eine geistige Barriere, die jeden Eingriff von außen – insbesondere den von Finch - blockierte. Es hatte Ray regelrecht das Herz gebrochen, Sheinux überhaupt wieder in seinen Pokéball zu rufen, wo der Raikouianer doch so lange auf den Erhalt seines ersten Pokémons gewartet hatte. Und wozu das alles? Um die Freuden von zwei weiteren einschläfernden Stunden Pokémon-Training mit Professor Finch zu genießen. Sicher, die Doppelstunde Pokémon-Pflege in der dritten und vierten Stunde bei Professor Joy war ganz interessant gewesen. Einem jeden Schüler war ein speziell für ihn angefertigter kleiner Prospekt ausgehändigt worden, in dem sie einen Grobriss über die Eigenschaften, Verhaltensweisen und das Wesen ihres Pokémons fanden; das vielleicht erste Buch, in das Ray freiwillig einen Blick warf. Dabei stellte sich heraus, dass Eagle mit seiner Vermutung tatsächlich nicht falsch lag. Sheinux war tatsächlich ein Elektro-Pokémon, vom Typ Flacker – was auch immer das Letztere auch heißen mochte. Auch hatte Sheinux - wie Ray gelesen hatte - die Gabe, Gefahr und Bedrohung bereits frühzeitig zu wittern und macht dies mit einem Aufglühen seines Fells deutlich. Das war in dieser Doppelstunde weit aus mehr Stoff, als Finch ihm innerhalb der bereits fast fünf abgehaltenen Stunden eintrichtern konnte. Der Unterricht in Pokémon-Training war ein Witz ohnegleichen. Da hatten sie nun endlich ein Pokémon, das man trainieren könnte, und was taten sie? Über Algebra reden ... Finch duldete es noch nicht einmal im Geringsten, wenn man auch nur ansatzweise von seiner angesprochenen Thematik ablenkte, geschweige denn, dass man tatsächlich Pokémon in das Thema einbezog.


    „Sehen Sie an die Tafel, Valentine, dann verstehen Sie vielleicht, was ich meine“, herrschte die Stimme Professor Finchs durch den Raum.
    Der schon stark dösige Ray musste sich schon regelrecht dazu zwingen, seinen Blick an die Tafel zu richten, wo eine mathematische Formel unter der anderen abgebildet war. Das Thema: Einfache Schadenskalkulation.
    „Der tatsächlich angerichtete Schaden steht in Relation zum Level und des Offensivwerts des Angreifers sowie des Defensivwerts des Verteidigers. – Dasselbe gilt auch für Sie, Cormick! Schlafen Sie sich woanders aus.“ Finch versetzte der Tafel mit seinem langen Zeigestock einen peitschenartigen Schlag, der ebenso wie eine Peitsche durch den Klassensaal echote und ausnahmslos alle Schüler – einschließlich Teresa Cormick, einem Suicune-Mädchen, deren leises Schnarchen Ray ernsthaft Konkurrenz machte - aufschrecken ließ. „Folglich muss der erste Term aus dem Faktor zwei des Angreiferlevels addiert wiederum mit zwei und zweihundertfünfzig als Divisor lauten“, lenkte Professor Finch das Thema wieder auf seine Berechnungen. „Notieren Sie sich das, wenn Sie das noch nicht getan haben, und zwar alle!“
    Das Kratzen unzähliger Stifte auf unbeflecktem Papier schien Finchs zahlenversessene Wut zumindest etwas zu beschwichtigen. Ausdruckslos nahm er an seinem Lehrerpult wieder Platz, den Blick auf seinen von ihm geknechteten Schülern gerichtet.


    Immer und immer wieder erwischte sich Ray dabei, wie er sehnsüchtig auf die kleine Digitaluhr seines MP3-Players schaute, doch es schien beinahe wie verhext. Die kleinen Zahlen wollten und wollten sich einfach nicht voran bewegen. Es war fast so, als ob Finch persönlich sie gegen Ray aufgehetzt hatte und die Ziffern deshalb extra langsam liefen. Ray aber ließ sich nichts anmerken und wollte es auch nicht. Er wollte Finch nicht noch weitere Genugtuung verschaffen. Gerade jetzt, wo Sheinux nur darauf wartete, endlich wieder an seiner Seite sein zu dürfen. War es doch bereits der Strafe genug, dass Ray einen Teil seines Wochenendes mit Finch verbringen musste. Im Nachhinein hätte er sich können dafür ohrfeigen – er und seine große Klappe.
    „Haben Sie jetzt vielleicht die Thematik verstanden, Mr. Valentine?“, hörte Ray Finchs Stimme ihn fragen.
    Ray erhob den Kopf etwas von seinem nicht einmal ansatzweise angerührten weißen Block. „Natürlich, Professor“, antwortete Ray ohne zu zögern mit süßsaurer Stimme und schaute seinen Dekan verlogen schmunzelnd an. Rays Lippe zuckte verräterisch, doch sein falsches Spiel blieb undurchschaut.


    Glücklicherweise ging der Rest der Doppelstunde Pokémon-Training zwischenfallslos über die Bühne, wenn man von dem ersten Satz Hausaufgaben für die Grundstufe in diesem Jahr absah.
    „Hausaufgaben ... Jetzt hab ich schon zwei Gründe, mich aufs Wochenende zu freuen. Den Zahlenquatsch und die Runde Nachsitzen am Samstag“, schnaubte Ray am Raikou-Haustisch sarkastisch. „Der weiß echt, wie man einem das Wochenende versüßt.“
    „Wir haben ja bis nächsten Donnerstag Zeit“, meinte Sonja, die gerade an ihrem Glas genippt hatte und dieses wieder auf den Tisch stellte.
    „Wenn er nicht Pokémon-Training vorverlegt“, sagte Ray. „Gleich Montag haben wir schließlich ne Doppelstunde Mathe. Für den ist doch alles gleich ...“
    „Hallo, ihr zwei! Hab gehört, hier tagt die Wir-alle-lieben-Finch-Fangemeinde?“
    Andy mitsamt seiner Freundin Sarah war hinter Ray und Sonja aufgetaucht. Beide trugen je ein rappelvolles Tablett und zwängten sich in die Bankreihe ein.
    „Ach, lass den Kopf nicht hängen. Finch ist halt so. Daran kannst du nichts ändern“, meinte Andy kopfschüttelnd.
    „Er ist ein Idiot“, fügte Sarah den Ausfertigungen ihres Freundes hinzu.
    „So schlimm ist er jetzt auch nicht ...“, meinte Andy.
    „Hört nicht auf ihn.“ Sarah hatte Ray und Sonja ihren Kopf verräterisch zwinkern zugewandt. „Andy redet nur so, weil Finch mal sein Hauslehrer war.“
    Ray prustete vor Schreck in sein Glas Limonade und überkam dabei ein heftiges Husten. „Dein Hauslehrer?“, röchelte er.
    „Ich war mal in Entei. Aber wegen diversen Gründen ...“, Ray glaubte einen flüchtigen Augenkontakt zwischen Andy und Sarah wahrgenommen zu haben, „ ... bin ich jetzt ein stolzer Raikou. – Aber lassen wir das. Was mich interessiert: Was für ein Pokémon habt ihr bekommen, Ray, Sonja?“
    Sonja schwieg und nippte stumm an ihrem Glas, Ray dagegen war natürlich gleich Feuer und Flamme. „Warte, ich zeig ihn dir.“ Ehe es ihm seine Tischnachbarn ausreden konnten, hatte Ray schon seinen Pokéball gezückt und ein Augenzwinkern später hatte Sheinux quietschfidel die Bildfläche betreten. Er streckte sich auf den blanken Kacheln des Fußbodens lang, gähnte herzhaft und präsentierte dabei allen Zuschauern seine kleinen Zähnchen.
    „Ist er nicht ne Wucht? Sein Name ist übrigens Sheinux“, präsentierte Ray voller Stolz Andy und Sarah sein Pokémon. „Komm hoch, Sheinux.“
    Im krassen Gegensatz dazu waren Andy und Sarah keinesfalls zum Lachen auferlegt,
    „Ray, die Mensa ist pokémonfreie Zone. Ruf ihn besser zurück, bevor es Ärger gibt“, zischte Sarah ihm ernst zu.


    Sheinux hatte sich aber derweil schon auf Rays Schoß eingefunden. Mit seinen beiden Hinterbeinen stützte er sich von den hosenbedeckten Oberschenkeln seines Trainers ab, während seine beiden Vorderpfoten auf der Tischkante ruhten. Neugierig lugte er über die reichlich bedeckte Tischplatte hinweg, studierte dabei sorgfältig sein neues Umfeld und zeigte dabei reges Interesse an dem Lachsfilet seines Trainers, welchem er bereits sehnsüchtige Blicke zuwarf und begierig in diese Richtung schnüffelte.
    „Was soll denn der Mist?“, rief Ray bestürzt und ließ dabei seine Gabel, die er gerade erst in die Hand genommen hatte, wieder fallen. „Pokémonfreie Zone? Sind wir hier auf der Celebi-High, oder nicht?“
    „Ja, schon“, sagte Andy mit gesenkter Stimme, „das war auch nicht seit jeher so. Es muss da mal einen Zwischenfall mit einem Satz Turnschuhe, einem Bottich Ananasbohle und einem Fukano gegeben haben und da muss dann ...“ – „Was Andy sagen will“, unterbrach Sarah ihren Freund, „ist, dass nichts Genaues bekannt ist, aber es ranken sich die wildesten Gerüchte darum. Auf jeden Fall sind seit einigen Jahren Pokémon in der Cafeteria tabu. – Sorry, Schatz wegen der Unterbrechung.“ Sie streichelte Andy zärtlich über die Schulter.
    „Schon in Ordnung“, lächelte Andy seiner Freundin zu. „Soweit dann alles klar, Ray? - Öhm, Ray?“
    Ray musste sich heftig schütteln, um seine Vorstellungen, in welcher Verbindung wohl Turnschuhe, Ananasbohle und ein Fukano zueinanderstanden, zu verscheuchen. „Ja, schon klar“, antwortete Ray etwas geistesabwesend. „Okay, Sheinux, dann mal zu... Hoppla!“
    „Huch!“
    „Ray, fang ihn wieder ein!“
    „Pass doch auf!“
    Im selben Moment als Ray schon seinen Pokéball zücken wollte, brach bei seinen unmittelbaren Nachbarn die allgemeine Panik aus. Es war wohl eine Seltenheit, ein kleines, leise vor sich hinshuwuhendes und neugierig in alle Richtung blickendes Pokémon plötzlich über die Tischplatte spazieren zu sehen. Glücklicherweise verlor Sheinux schnell wieder das Interesse an den vor Schreck aufgesprungen Menschen und fand stattdessen das Objekt seiner Begierde – Rays Mittagessen; nicht jedoch ohne einiges Besteck und das ein oder andere Glas dabei versehentlich mit einem Mark und Bein erschütterndem Scheppern und Krachen vom Tisch zu stoßen.
    „Ist er nicht toll?“, lachte Ray während er stolz dabei zusah, wie sich Sheinux gierig über seinen Lachs hermachte.
    „Bei dir braucht man echt starke Nerven, Ray“, gluckste Andy. Er, Sonja und Sarah hatten wieder neben ihrem Schulkameraden Platz genommen, welcher als Einziger von seinen Nachbarn sitzen geblieben war. Einige von Rays Hausbewohnern, die ebenfalls vor Schreck kurzzeitig den Tisch verlassen hatten, waren weniger begeistert und warfen Ray und Sheinux böse Blicke zu, andere dagegen lachten wiederum mit.
    „Jetzt ruf ihn schon zurück“, meinte Sonja ernst. „Wenn Finch auftaucht ...“
    „Hast ja recht, seufzte Ray schwermütig, der den ganzen Trubel irgendwie genossen hatte.


    Bereits zum zweiten Mal wollte er den Pokéball ansetzen, als Sheinux abermals etwas völlig Unerwartetes tat - diesmal allerdings ohne gleich den halben Tisch in Aufruhr zu versetzen. Urplötzlich war er vom Kopf bis zur Schwanzspitze wie gelähmt, doch war sein Schweif gleichzeitig steil in die Höhe aufgerichtet und vibrierte ein wenig. Seine Pupillen hatten sich geweitet. In ihnen lag schon fast etwas panisches und auch sein Gesichts war fremdartig ernst. Ebenso hatte er das noch nicht einmal halb aufgegessene Stück Fisch plötzlich scheinbar völlig vergessen. Stattdessen war sein Blick stur geradeaus geheftet und knurrte dabei leise.
    „Sheinux?“, fragte Ray vorsichtig. Er wedelte mit seiner Hand vorsichtig vor dem Kopf seines Pokémons herum, doch ohne Ergebnis. Sheinux verharrte völlig regungslos. Ray bekam es mit der Angst zu tun und schaute flehend in Richtung seiner Freunde, die aber nicht weniger ahnungslos schienen. „Was ist mit ihm?“, fragte Ray besorgt.
    „Keine Ahnung ...“, antwortete Andy und auch Sarah und Sonja konnten nur ratlos die Schulter zucken. Auch einige der anderen Raikou-Hausbewohner hatten sich um Sheinux herumgeschert und tauschten nervös Blicke. „Hoffentlich ist er nicht krank. Er glüht ja regelrecht. Der Fisch ist viellei...“
    „Er glüht?“ Ray hatte sich schlagartig wieder seinem Pokémon zugewandt und tatsächlich – Sheinux’ Fell war von einem sanften hellblauen Glühen umgeben, die ihn fast wie eine Aura umgab. Ray erinnerte sich daran, was er in der Broschüre gelesen hatte. Sheinux wittert frühzeitig Gefahr und zeigt dies mit einem Aufglühen seines Fells. Doch welche Gefahr? Was sollte denn ausgerechnet hier passieren? Ray nahm das Verhalten seines Pokémons noch einmal genau unter die Lupe. Genau da stellte er fest, dass Sheinux’ Augen noch immer starr und regungslos in die Ferne gerichtet war. Instinktiv warf Ray einen Blick über die Schulter, genau in die Richtung, wohin die Augen seines Freundes gerichtet waren. Doch alles, was er sah, waren einige von den abgelegenen kleinen Tischen, wo an einem Eagle mal wieder sein einsames Dasein fristete. Doch nicht mehr lange, wie Ray feststellen musste. Drei rot uniformierte Schüler steuerten direkt auf den sturen Einzelgänger zu.
    „Das gibt Ärger ...“, meinte Ray und erhob sich.
    „Hey, Ray, was ...“ Doch Ray ignorierte die Rufe seiner Freunde und zielte nun auch auf den Tisch seines Zimmergefährten zu.
    Sheinux hatte gekonnt die in der Luft liegende Spannung gespürt. Seine Warnung war klar und unmissverständlich. Hier würde gleich ein Unglück geschehen.
    Rays Schritte beschleunigten sich. Rico, Billy und Nicholas hatten bereits Eagles Tisch erreicht. Die ersten Klänge aus der Ferne drangen bereits an Rays Ohr und sie verhießen nicht unbedingt etwas Gutes.


    „Sucht ihr etwa Streit?“ Eagle hatte sich bereits erhoben. Mit seiner Hand in unmittelbarer Nähe zu seiner Hosentasche wirkte er schon fast wie ein Revolverheld, der in jedem Augenblick seinen Colt ziehen würde, um sich gegen die drei, ihn in die Enge treibenden, Ganoven zu verteidigen. Doch war sein Blick kühl, als würde er die Herausforderung und die mit sich bringende Gefahr regelrecht genießen.
    „Und wirst du etwa frech?“, spottete Rico. „Hast ja offenbar bei den Lehrern deine Privilegien als reicher Schleimbeutel bereits verloren, wenn ich mir jetzt so dein schäbiges Outfit anschaue.“
    Nicholas und Billy lachten hinter Ricos Rücken.
    „Schon mal in den Spiegel geschaut? Hab gehört, ihr Enteis lest euren Kram aus dem Restecontainer auf“, entgegnete Eagle kühl.
    „Uhhh ...“, höhnten alle drei im Chor. „Wirst ja richtig schlagfertig, Granger“, stichelte Rico. „Was kommt als Nächstes? Lässt du dich zu uns hinab, wirst dich prügeln? Kannst du das überhaupt? Überhaupt schon mal körperlich was geleistet in deinem superteuren Luxus-Schuppen?“


    „Gibt’s hier was umsonst?“
    Ray war am Ort des Geschehens eingetroffen und alle Augenpaare wandten sich ihm entgegen. Keiner – einschließlich Eagle – schien seine Ankunft sehr zu begrüßen.
    „Was willst du hier, Valentine? Suchst wohl dein Gehirn?“, feixte Billy, woraufhin von allen Enteis schallendes Gelächter ausbrach. Auch Ray lachte, wenn nicht ganz so herzhaft.
    „Hab es schon gefunden, danke. Leihst du mir das, Eagle?“ Ohne auf die Antwort seines Kameraden zu warten, hatte sich Ray bereits blitzschnell eine Ladung Kartoffelbrei von dem Teller seines Hausbewohners auf die Hand geladen und sie ebenso schnell Billy an die Backe geschleudert, dass die Pampe nach dem Aufprall nur so in alle Richtungen davonflog.
    Spätestens zu dem Zeitpunkt, als alle drei Enteis mit hocherhobenen und geballten Fäusten auf ihn zugingen, war Ray klar geworden, dass er dieses eine Mal zu weit gegangen war.
    Ein jeder seiner Muskeln war angespannt und sein ganzer Körper hatte sich schon instinktiv auf den jeden Augenblick eintretenden Schmerz eingestellt, wenn gleich drei wütende Paar Fäuste auf ihn niederschmettern würden. Ray hatte seine Arme in Verteidigungsstellung verschränkt und seine Augen geschlossen. Doch was würde ihm das helfen? Gegen die geballte Macht von drei wütenden Enteiianer konnte er sich niemals alleine zur Wehr setzen. Auf Unterstützung von Eagle konnte er sicher lange warten, also war er auf sich alleine gestellt. Würde er sich wohl nach der Tracht Prügel seines Lebens im Spiegel wiedererkennen können? Doch der Schmerz blieb seltsamerweise aus. Selbst nach fünf weiteren ihm schon endlos vorkommenden Sekunden - eigentlich genug Zeit, ihn krankenhausreif zu schlagen - geschah nichts. Ungläubig öffnete er ganz langsam die Augen und musste feststellen, dass sich Rico, Billy und Nicholas, seit er seine Augen geschlossen hatte, fast keinen Millimeter mehr bewegt hatten. Stattdessen waren ihre Blicke auf den Boden gerichtet, wo ein kleines, vierbeiniges und glühendes Fellknäuel alle drei in Schach hielt: Sheinux.
    Kleinere Funken lösten sich hier und da aus seinem Fell und starrte dabei die drei Menschen vor ihm bissig an. Keine Spur von Niedlichkeit und falscher Drohung lag in seinem Knurren. Auch ohne Worte machte Sheinux den Entei-Schülern klar zu verstehen: „Bis hierhin und nicht weiter, sonst setzt es!“
    „Du machst ja vor gar nichts Halt, Valentine“, sagte Rico lakonisch. Den Kopf hatte er noch gesenkt, seine Augen aber starrten Ray von unten herab vernichtend an. Er und seine beiden Kumpels ließen die Fäuste senken. „Wir sehen uns noch, Granger. Dein Freund wird nicht immer da sein, um dir die Haut zu retten.“


    Ray atmete aus. Mit dem Verschwinden der Entei-Fraktion hatte das Glühen um Sheinux aufgehört und er schaute Ray wieder mit seinem gewohnten freundlichen Blick an. Die Gefahr war gebannt. Hinter seinem Rücken ertönte jedoch plötzlich ein wütendes Schnauben, welches er nur zu gut kannte.
    „Freund ...“ Es war Eagle. „Hör zu, Ray. Ich sag dir das jetzt noch ein letztes Mal: Ich brauche deine Hilfe nicht, klar?“
    Nicht ohne Ray und Sheinux einen abfälligen Blick zuzuwerfen, nahm er sein Tablett auf und zog von dannen, blieb dann aber noch einmal kurz mit dem Rücken zu Ray und Sheinux stehen. „Die Sache mit dem Kartoffelbrei war aber gut, muss ich dir lassen. Erwarte jetzt aber bloß keinen Dank von mir.“
    „Hab ja nur dein armseliges Leben gerettet, keine Ursache“, rief Ray ihm nach. „Beziehungsweise – du hast mein armseliges Leben gerettet.“ Er hatte seinen Blick Sheinux zugewandt. Voller Stolz und zutiefst für den von ihm geleisteten Beistand dankbar schloss er seinen kleinen Freund in die Arme und kehrte mit ihm an seiner Seite und mit stolzgeschwellter Brust zu seinem Tisch zurück.


    „Was ist los? Was ist passiert? Sag schon.“ Sonja, Andy und Sarah nahmen den heimgekehrten Ray sofort in die Mangel, doch dieser nahm einfach nur zufrieden grinsend wieder Platz und ließ Sheinux wieder auf den Tisch hinab. Es war ihm egal, was die Anderen sagen würden. Sheinux hatte sich seinen Nachtisch verdient und das war jedes weitere Nachsitzen wert.

  • Machen wirs kurz:


    [tabmenu]
    [tab=Fehler]
    "Es hatte Ray regelrecht das Herz gebrochen, Sheinux überhaupt wieder in seinen Pokéball zu rufen, wo der Raiouianer doch so lange auf den Erhalt seines ersten Pokémons gewartet hatte. "
    ~Denke es sollte Raikouianer heißen


    Ansonsten ist mir nichts aufgefallen
    [tab=Handlung]
    Wem würde es nicht so ergehen wie Ray? Ein neues "Spielzeug", wenn man es denn so nennen darf, und dann wird von einem verlangt, sich auf den Unterricht zu konzentrieren. Bei uns hat das ja noch nichtmal bei der Taschenrechner-Ausgabe geklappt. Finch ist aber auch ein schrecklicher Langweiler. Den dann noch am Wochenende erleben, na dann viel Spaß. Zum Glück gibt es dann ja doch noch halbwegs interessante Unterrichtsstunden. Die Flyer, die man ja fast als Bedienungsanleitung ansehen kann, finde ich eine sehr gute Idee, auch wenn mir immernoch unklar ist, was "Typ Flacker" meint...
    Dann auch noch der Zwischenfall in der Cafeteria. Man meint, Ray hätte nichts Besseres zu tun, als gegen die Regeln zu verstoßen, oder sich Probleme zu beschaffen. Sheinux einfach so freilassen - als ob Ray nicht geahnt hätte, dass es verboten ist. Sheinux ähnelt einem jungem Hund. Einfach neugierig aufs Leben und was dazu gehört. Nur gut, dass Ray Sheinux aus dem Ball hatte, sonst hätte er womöglich zu spät mitgekriegt, was sich da an schlich. Eagle ist halt so einer, der ständig irgendwie mucken muss. Diese Situation war ja wie geschaffen für ihn.
    Nun denn, zum Glück kam Ray rechtzeitig, sonst wäre Eagle wohl nicht ohne Blauem Auge davon gekommen. Doch nicht, dass Ray sich nicht auch Ärger einhandelt, er musste ja dann einen drauf setzen und den Kartoffelbrei missbrauchen. Auf einen Schlag vorbereiten, war bestimmt das Beste, was er tun konnte, doch er hatte sich geirrt. Der (?) kleine Sheinux steht vor ihm und beschützt ihn. Ich finds ja unglaublich, wie 3 Jugendliche Angst vor einem Pokemon kriegen, und davon sausen. Ob sie wohl in diesem Moment daran gedacht haben, ihr Pokemon zu benutzen? Naja, schließlich gehen sie weg. War wohl das vernünftigste, was sie machen konnten. Eagle macht mir den Anschein, als wäre er Ray höchst dankbar für seine Aktion gewesen, aber als "Daddy Cool" will er sich das nicht anmerken lassen. Auszusetzen hab ich dieses Mal nichts :/ . Mir persönlich hat es besonders gut gefallen, wie du das Handeln Sheinux bis aufs genauste beschrieben hast.
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  • Hey,


    Dann geb ich mal mein Kommentar zu diesem Kapitel ab:


    Beim Lesen ist mir nur ein Fehler aufgefallen und zwar: Im Nachhinein hätte er sich können dafür ohrfeigen
    Ich glaube es sollte heißen: Im Nachhinein hätte er sich dafür ohrfeigen können.
    Sollte ich falsch liegen lass ich mich auch gerne korrigieren.


    Dann zur Handlung:


    Das Ray den ganzen Tag warten muss bis er mit Sheinux spielen kann scheint ihn ziemlich nervös gemacht zu haben, kein Wunder also dass er lieber sein Pokemon zeigt als darüber zu reden, an dem Punkt schien mir seine Geduld ein Ende gefunden zu haben.


    Der Unterricht hätte wahrscheinlich jedermanns Geduld zerrieben da man diese Formeln wahrscheinlich nie praktisch nutzen kann, dafür gibt es einfach zu viele Unbekannte. Rays Ungeduld war gut zu verstehen, da er einfach Sheinux kennen lernen wollte oder überhaupt mit ihm Spielen.


    Später in der Cafeteria hat sich ja schon bewarheitet was in der Broschüre stand: Sheinux erkennt wenn Ärger droht.
    Als die Entei-Gang versucht hat Eagle fertig zu machen hat das wahrscheinlich Eagles Haut gerettet, denn sonst wäre Ray zu spät dazugestoßen. Die Kartoffelbrei-Aktion war unüberlegt aber typisch Ray. An dieser Stelle hat sich auch eine große Frage aus deinem letztem Kapitel beantwortet: Welche Gemeinsamkeiten Ray und Sheinux haben. Sheinux hat sich zwar schon ähnlich wie Ray verhalten als es die neue Umgebung erkundet hat und den Lachs gefuttert hat, aber hier hat sich die meiner Meinung nach größte Stärke von Ray in Sheinux wiedergespiegelt: Loyalität.


    Ray hat den ihm fast unbekannten Eagle gerettet und Sheinux den ihm fast unbekannten Ray. Das Eagle zugegeben hat das die Kartoffelbreinummer gut war zeigt mal wieder das er Ray doch ein klein wenig mag, auch wenn er es versteckt.


    Mein Fazit:
    Ein gutes Kapitel das die große Frage um das Verhältnis zwischen Pokemon und Trainer gelüftet hat, aber auch Einblicke in die Beziehung zwischen Ray und Eagle gibt.


    Gruß


    P.S.: Hoffe mein Kommentar hat dir geholfen.

  • Part 7: Überleben in der Wildnis

    Stolz war gar kein Ausdruck für das, was Ray in den Tiefen seines Herzens für den kleinen Racker namens Sheinux empfand. In größter Bedrängnis hatte sein Pokémon, obwohl sie sich eigentlich noch fast überhaupt kannten, ihm beigestanden, ungeachtet der eigenen Sicherheit. Diese Freundschaft hatte noch nicht richtig begonnen und schon jetzt standen die Zeichen für eine Seelenverwandtschaft günstig. Sheinux hatte seinem Trainer sogar noch in der selben Stunde ein Symbol der Freundschaft überbracht: Ein Bündel Fischgräten, die er Ray auf die Hand würgte – ein Symbol von tiefster Verbundenheit.
    „Man, Ray! Jetzt wirf die Dinger doch endlich weg! Ist ja widerlich ...“
    Ray schenkte im Weitergehen Sonja ein amüsiertes Lächeln, während er die Gräten in seiner Hand nun zum xten Mal zählte – es waren vier. „Wegwerfen? Bist du irre? Daraus bastel’ ich mir ’nen Glücksbringer, wirst schon sehen. – Sag mir lieber, was uns heute Mittag noch an Unterricht bevorsteht.
    „Wenn’s dich glücklich macht ...“, seufzte Sonja. „Aber wie oft willst du es eigentlich noch von mir hören? Professor Armadis – Überleben in der Wildnis!“
    „Überleben in der Wildnis? Cool!“, jauchzte Ray. Er hatte zwar nicht die leiseste Ahnung, was sein Hauslehrer für ihn und die anderen seines Jahrgangs bereithalten würde, doch das Fach hatte etwas in seinem Namen, was sein Herz schneller schlagen ließ.
    „Das Gleiche hast du die beiden andere Male, als du mich das gefragt hast, auch gesagt ...“, sagte Sonja mit geschürzten Lippen.
    „Ähm, bei welchem Lehrer gleich noch mal?“, grinste Ray breit.
    „Du bist echt unmöglich!“


    Ray und Sonja hatten erst sehr spät die Mensa verlassen. Der Klassenraum war laut Sonjas allwissendem Stundenplan zwar im zweiten Stock zu finden, doch hatte sie Professor Armadis vor Unterrichtsbeginn darüber in Kenntnis gesetzt, dass sie sich heute erst in der Aula treffen würden. Ray wollte sich zwar keine falschen Hoffnungen machen, wofür Finch und seine eigentümliche Vorstellung von Pokémon-Training verantwortlich waren, doch seine Intuition redete ihm gut zu - bloß nicht den Glauben verlieren. Sheinux hatte – zum Leidwesen Rays - in der Zwischenzeit wieder seinen Platz in seinem Pokéball eingenommen, während sein Trainer, Sonja, einige Schüler der Grundstufe und potentielle Zuspätkommer der zweiten und dritten Jahrgangsstufe durch die sich langsam entleerenden Korridore des Schulgebäudes irrten. Ganz anders der monströse Eingangsbereich der Schule – die Aula. Mit der letzten gemeisterten Kurve hatten Ray, Sonja und ihre beiden ihnen gefolgten Klassenkameradinnen Linsey und Alexa den vorgeschriebenen Treffpunkt erreicht, wo bereits viele bekannte Gesichter auf sie warteten. Doch Ray fühlte sich, kaum hatten sich er und die anderen Neuankömmlinge einer von vielen kleinen Grüppchen wartender Schüler angeschlossen, fremdartig warm. Nicht, dass es ihm wirklich kalt war, nein, er vermisste einfach das typische Blau, dass ein gewisses Balance zwischen dem Rot Enteis und dem Gelb Raikous schaffte.
    „Hast du es nicht gewusst? – Nein, sag nichts. Hast du natürlich nicht ...“, seufzte Sonja, die unlängst Rays verwirrten Gesichtsausdruck aufgefangen hatte. „Überleben in der Wildnis teilen wir uns mit den Enteis. Die Suicunes haben derweil ein anderes Fach“, sagte sie.
    „Nur wir und die Enteis?“ Eigentlich war es Ray ja egal, mit wem sie ihren Unterricht teilten. Je mehr, desto besser, diese Einstellung vertrat er seit jeher bei allem, was er tat. Wäre er allerdings gefragt worden, hätte er aber wohl die blaue Fraktion der roten vorgezogen. Sicher, weder Entei noch Suicune waren ihm als eingeschworener Vertreter des Raikou-Hauses bislang wirklich freundlich gesonnen, doch hatten zumindest die Blaujacken mit ihm oder andere seines Hauses nicht in aller Öffentlichkeit eine Schlägerei angezettelt. Rays Augen huschten zu einer gewaltigen Ansammlung Entei-Schüler, wo er nach kurzer Suche auf Rico, Billy und Nicholas ausmachen konnte.
    „Ich weiß, was du denkst, Ray, aber die werden kaum im Unterricht Streit anfangen. So blöd sind nicht mal die“, meinte Sonja.
    Noch immer war Rays Blick auf die Anhäufung roter Uniformen gerichtet. Nicholas Vance brüllte vor Lachen, als einer seiner Kumpels einen köstlichen Witz mit ihm und seinen Hauskameraden geteilt hatte. Ray glaubte, für den Hauch einer Sekunde Nicholas zu ihm und den anderen Raikous hinüberschielen gesehen zu haben. Was man Ray auch einreden wollte – ihm schwante nichts Gutes. „Ich hoffe, du hast recht“, sagte er.


    Viel Zeit, um sich über das Verhältnis zwischen Raikou und Entei seinen Kopf zu zerbrechen, bekam er glücklicherweise nicht. Ihre verlängerte Mittagspause hatte mit der Ankunft Professor Armadis ihr Ende gefunden, der vom rechten Korridor aus die Aula betreten hatte. Dem Umstand entsprechend, dass ohne Pult, Schultafel und überhaupt komplett ohne Klassenzimmer nicht unbedingt der Eindruck erweckt wurde, dass jetzt gleich Unterricht abgehalten würde werden, benötigte Professor Armadis ungewöhnlich lange, um sich das Gehör seiner Schüler zu verschaffen. Noch immer war der Hauslehrer des Raikou-Hauses mit derselben Kluft unterwegs, die er auch schon am Morgen getragen hatte, und war ebenso unrasiert. Es verschaffte ihm irgendwie etwas Sympathisches, ja schon fast Väterliches, trug aber gleichzeitig nicht wirklich zu seiner Autorität bei; ganz anders natürlich Finch und sein faltenfreier Nadelstreifenanzug. Zumindest das Interesse der Schüler seines Hauses hatte Professor Armadis schnell für sich gewonnen; die Aufmerksamkeit all seiner Schüler, insbesondere die der Entei-Fraktion, allerdings erst nach dem dritten – und schon langsam nicht mehr ganz so freundlichen - Aufruf.
    „In Ordnung, Klasse. Sind alle da, können wir anfangen?“, war Professor Armadis’ Frage, nachdem endlich Ruhe in die Reihen seiner Studenten eingekehrt war. Noch immer waren alle Schüler grüppchenweiße kreuz und quer in der ganzen Aula verteilt, doch suchte ein jeder seinen besten Freund zu seiner Seite ab. Hier und da gab es vereinzeltes leises Zustimmen.
    „Alle da, wie ich höre, gut“, sagte Professor Armadis gut gelaunt. „Also, ich habe mir überlegt, dass wir uns heute einen schönen Tag an der frischen Luft machen werden – ein Spaziergang sozusagen.“ Er unterband das plötzlich wild aufgetretene muntere Getuschel seiner Schüler mit einer lässigen aber bestimmenden Handbewegung in die Höhe. Auf seinem Gesicht weitete sich jedoch ein freundliches Lächeln aus. „Ihr habt gerade heute euer erstes Pokémon erhalten und könnt es sicherlich kaum erwarten, euren Freund etwas besser kennenzulernen. Wie wenn ich so als mit einem kleinen Ausflug in den Schoß Mutter Naturs? Also dann, mal los!“


    Ray hätte können Luftsprünge vor Freude machen können und da war nicht der Einzige. Nach einer solch anstrengenden Woche endlich mal einen entspannten Nachmittag verbringen zu dürfen, war ein wahrer Segen. Und endlich bot sich die erste wirkliche Gelegenheit des Tages, ihre neuen Freunde richtig kennenzulernen. Es waren solche Pauker wie Professor Armadis, die mit ihrer Einstellung Ray die Freunde am Lernen gaben. Unbeschwert, locker und mit einem vierbeinigen Begleiter am der Seite – so wünschte er sich eine jede Unterrichtsstunde an der Celbi-High. Auch Sheinux schien das Leben in vollen Zügen zu genießen. Endlich wieder aus der Enge seines Pokéballs befreit und an der frischen Luft, schmiegte er sich zur Begrüßung sofort liebevoll an das rechte Bein seines Trainers und schnurrte zufrieden.
    Auf den ersten Blick teilten auch Rays Schulkameraden seine eigenen Erfahrungen. Niemand schien wirklich ein Auge für die atemberaubende Schönheit der „Mutter Naturs“, wie sie Professor Armadis nannte, zu haben, während selbiger seiner Klasse um das Ufer des stillliegenden Schulweihers herum führte. Professor Armadis war außerdem der Einzige, welcher keinen Pokémonbegleiter an seiner Seite hatte. Bot dieses Thema zwar reichlich Spekulationsstoff, war es aber kein wirklich guter Zeitpunkt, sich freiwillig den Kopf darüber zu zerbrechen. Der bereits in den frühen Morgenstunden auffallend warm begonnene Tag setzte an diesem Mittag neue Maßstäbe in Sachen Temperatur. Es war heiß, heißer als heiß, die Hölle. Das stille und fast kristallklare Gewässer, mit seinen wohlriechenden rosaroten Seeblumen und den hohen Sträuchern und Fahnen, spendete zwar aus der Distanz angenehme Kühle, doch die erdrückende Hitze der Sonne lastete unsäglich schwer auf den Köpfen der sich plagenden Erdbewohner und mit Eagles Begleiterin Staralili hoch oben am Himmel, die dem Zug langsam folgte und ab und zu einen schrillen Schrei ausstieß, glich dieser „Spaziergang“ schon fast einer Sklavenkolonie in einer staubtrockenen Wüstenlandschaft. Das kontinuierliche und langsam nervenzehrende Knirschen des steinigen Kieswegs, der um die gigantische Ansammlung von Wasser herumführte, gab Ray und den Rest seiner Klasse den Rest. Auch der bislang so vitale Sheinux tat es seinem Trainer, Sonja und Evoli zu seiner Seite und einem Großteil der anderen Zwei- und Vierbeiner gleich und ließ nach kurzem Fußmarsch bereits schlapp den kleinen Kopf hängen und hechelte schwer. Ray glaubte unterdessen mindestens ein Kilo Körpergewicht verloren zu haben, doch fühlte sich sein Körper unter der Last der Hitze tonnenschwer an. Seine Schuluniform klebte unangenehm an seinem vom Schweiß durchtränkten Körper und auf seiner Stirn hätte man wohl Eier braten können. Seine Beine, die spürte er schon gar nicht mehr. Nur die gemeinen ziependen Blasen an den Blasen verrieten Ray wage, dass er seine beiden Füße unterwegs noch nicht verloren hatte. Sein staubiger Gaumen lechzte förmlich nach der kühlen Limonade, die es in der Mensa zu trinken gab – so verlockend süß und lecker ... Ray wischte sich mit seinem schon jetzt tropfnassen Ärmel den Schweiß von der Stirn, der ihm schon fast sinnflutartig über das Gesicht perlte. Sehnsüchtig schweifte sein Blick zu der spiegelglatten Oberfläche des Sees hinüber, der ihn schon die ganze Zeit lang einladend anlächelte. Ray schluckte schwer. Würde man es ihm übel nehmen, wenn er einfach so mir nichts dir nichts einen Kopfsprung in das erfrischende Nass wagen würde? Wie viele der ächzenden und stöhnenden Schüler würden ihm wohl bei seiner Flucht vor der Hitze folgen? Doch verkniff er es sich. Er musste sich zusammenreißen. Was sollte denn schließlich Sheinux von seinem Trainer halten? Beiläufig warf er im Schweiße seines Angesichts dem kleinen Racker zu seinen Füßen einen Blick zu, der tapfer und ohne einen Mucks der mörderischen Sonne Widerstand leistete. Ray wollte seinem Pokémon ein Vorbild sein. So leicht wollte er sich nicht unterkriegen lassen. Was Sheinux konnte, das schaffte er schon lange.

  • Part 8: Klassenkrieg unter freiem Himmel

    „Weißt du, ein Gutes hat die Sache, Ray. Jetzt hast du wenigstens das vom Schulgelände gesehen, was du die ersten beiden Tage verpasst hast.“
    „Und den Preis dafür mussten wir alle zahlen?“
    „Vergiss es einfach, Linsey ... Ah, das tut gut ...“
    Der Marsch hatte sein jähes Ende gefunden, nachdem sich plötzlich ein Schüler nach dem anderen lautstark bei Professor Armadis beschwert hatte. Das Klagen über Schwielen und Blasen an den Füßen, Sonnenbrand und einen abgebrochenen Damenschuhabsatz waren nötig, bis der rastlose Raikou-Hauslehrer endlich klein bei gab und zu einer kleinen Pause aufrief.


    Ray hatte sich mit seiner Freundin Sonja, die entspannt ihre nackten Füße in dem kühlen Nass des Sees badete, ihren beiden Pokémon Sheinux und Evoli, sowie ihren Hauskameraden Linsey Mac Cullen und Jake Foley in dem Schatten eines Kastanienbaums niedergelassen. Während Sheinux, der sich gemeinsam mit seinem Trainer am Fuße des gewaltigen Baumriesen niedergelassen hatte, Rays Streicheleinheiten völlig entspannt und mit geschlossenen Augen sichtlich genoss, beobachtete Evoli, nächst zu Sonja und Linsey, skeptisch das für sie noch etwas merkwürdige Verhalten ihrer Trainerin. Jake hatte sich in dem wenigen Gras, welches unter der Kastanie wuchs, auf den Rücken geworfen und hielt sich zusammen mit seinem Samurzel, ein Pokémon, welches stark an eine wandelnde Eichel in Übergröße erinnerte, im Hintergrund auf, während er entspannt in die Weiten des Himmels hinauf starrte. Linsey Pokémon Marill, planschte derweil fröhlich und nicht unweit von Sonja in dem See, den man Ray mittlerweile als den „Lumineon-Weier“ zu erkennen gab, und bespritzte dabei ab und zu die Mädchen am Ufer mit kühlen Wasser, das fontänenartig aus ihrem Mund geschossen kam und in einem sanften Regenschauer auf ihre Köpfe hinab nieselte.


    „Dieser Armadis ist echt ein Sklaventreiber“, beschwerte sich Linsey sauer. „Ich meine, wo sind wir hier eigentlich? In einem Gefangenen-Internierungslager? Der Typ kann sie wirklich nicht mehr alle haben ...“
    „Immer noch besser als Finch und sein Arithmetik-Quatsch, oder hättest du noch drei weitere Stunden mit dem vorgezogen?“, gähnte Ray gelangweilt. Ob gewollt oder nicht – Sheinux tat es seinem Trainer gleich und gähnte ausgiebig, während Ray ihm weiterhin liebevoll den Nacken graulte und sein im kühlen Schatten dösendes Pokémon glücklich anlächelte.
    Ein weiteres Mal kam ein Schwall kaltes Wasser von der im See planschenden Marill als erfrischender Regen nahe von Sonja und Linsey hinab und zauberte im Farbenspiel der Sonne einen bunten Regenbogen in die Luft. Evoli, kaum hatte ein Tropfen Nass ihr buschiges Fell berührt, zuckte schreckhaft zusammen und nahm schlagartig Reißaus, nur um Augenblicke später wieder vorsichtig hinter dem Rücken ihrer Trainerin zu erscheinen.
    Linsey warf Ray einen wenig begeisterten Blick über ihre Schulter zu. „Mir wären ehrlich gesagt drei Stunden Finch lieber gewesen, als mich von der Sonne grillen zu lassen, Ray“, sagte sie.
    „Vielleicht hast du Recht, Linsey“, antwortete Ray sarkastisch grinsend. „Die Sonne muss dir bereits in deinem Oberstübchen was weggebrutzelt haben, wenn du Finch Armadis vorziehst.“ Ray erwiderte dabei das Zungeherausstrecken seiner Klassenkameradin und auch Sheinux präsentierte ihr seine kleine rosarote Zunge, obgleich er diese Geste nun verstand oder nicht. Die Blätter des Baumes wogen sich in einer der seltenen Brisen des Tages. Eine der vielen Kastanien im Baum viel mit einem dumpfen Geräusch auf den Boden hinab. Ray sog den frischen Windhauch wie ein Balsam für die Seele in sich auf.
    „Finch ist ein Spinner“, sagte Jake, der das Gespräch bislang stillschweigend und nicht unweit von seinen Hauskameraden entfernt mitverfolgt hatte. „Armadis kann sie aber auch nicht alle haben, uns hier in der Sonne malochen zu lassen ...“
    „Ungefähr genauso ein Spinner, wie du es bist, Foley.“


    Ray kannte diese schneidende Stimme nur zu gut, doch betete er dafür, dass er sich dieses eine Mal irrte. Aber die drei roten Uniformen, die plötzlich nicht unweit von ihm wie aus dem Nichts aufgetaucht waren, belehrten ihn eines Besseren. Sheinux’ Fell hatte wieder zu flimmern begonnen, wenn auch nicht ganz so intensiv wie in der Mittagspause. Vielleicht erachtete er die Gefahr angesichts der Tatsache, dass sie ihren ungebetenen Gästen zahlenmäßig überlegen waren, dieses Mal nicht ganz so prekär. Dennoch war er, ebenfalls wie Ray, wieder auf den Beinen und funkelte den drei Eindringlingen böse entgegen. Rico, Billy und Nicholas vom Hause Entei, alle drei aber ohne Pokémon in Begleitung.
    „Warum wollt ihr eigentlich immer mit uns abhängen? Werdet ihr in Entei etwa nicht ordentlich behandelt?“, fragte Ray.
    „Halt deine Zunge im Zaum, Valentine – und dein Kätzchen auch“, sagte Nicholas, der sich an der Seite seiner Freunde Billy und Rico langsam der Raikou-Fraktion näherte, dabei aber stets Sheinux im Auge behielt, dessen Fellglimmen von Sekunde zu Sekunde mehr Intensität gewann und dabei bedrohlich knurrte.
    „Was wollt ihr hier?“ Auch Linsey war nun auf den Beinen und obgleich sie fast einen halben Kopf kleiner als Rico war, baute sie sich vor den dreien auf. Ray und Jake leisteten ihr Gesellschaft und so standen sich die drei Enteis und die drei Raikous gegenüber. Sonja und Evoli beobachteten unterdessen das Geschehen stumm aus der Ferne.
    Billy grinste Linsey hämisch an. „Wir sind nicht deinetwegen hier, wenn du das glaubst, Krümel.“
    Ray spürte, wie Linsey zu seiner Seite die Faust ballte. Frauen, das wusste er, konnten tödlicher sein als das stärkste Gift der Welt und wenn Linseys Fingernägel nur halb so scharf wie es ihr Blick war, dann würden die drei Enteis nichts zu lachen haben, wenn sie sich erst einmal auf sie stürzen würde. Doch hielt sie sich im Zaum - noch.
    „Wir suchen Granger“, sagte Rico und sondierte das Gelände mit seinen Augen ab. „Die anderen Pfeifen von eurem Haus meinten, sie hätten ihn bei euch gesehen.“ Er machte mit seinem Daumen eine Geste zu einem etwas entfernten Baum, wo andere des Raikou-Hauses Schutz vor der unerbittlichen Sonne gefunden hatten.
    Ohne es wirklich gesteuert zu haben, hatte auch Ray die Faust geballt und er musste sich nun krampfartig zusammennehmen, um nicht, geladen wie er war, in der nächsten Sekunde Rico an die Gurgel zu gehen. – Eine in seiner stacheligen Hülle geschützte Kastanie fiel aus den Blättern des Baumes und geriet genau zwischen den beiden Parteien zum Erliegen.
    „Also, wo habt ihr Flaschen die andere Flasche versteckt?“, fragte Rico. Billy und Nicholas lachten hämisch auf.
    „Malcom ist nicht hier, seht ihr doch“, sagte Ray wahrheitsgemäß, verzog dann sein Gesicht aber zu einer gewohnten Grimasse. „Wenn ihr aber scharf auf ein Rendezvous mit ihm seid, könnte ich was organisieren.“ Jetzt waren es er, Jake und Linsey, die lachten. Die Enteis verzogen jedoch keine Miene.
    „Witzig, Valentine, aber du hast wahrscheinlich das erste Mal in deinem Leben Recht“, sagte Billy. „Aber weißt du was? Wenn wir ihn nicht kriegen, dann nehmen wir eben dich. Die Sache von heute Mittag“, er deutete auf seine Backe „habe ich nicht vergessen.“ Billy tat einen Schritt auf Ray zu; nur den Hauch einer Sekunde von seinen beiden Begleitern gefolgt.Ein plötzlicher Funke löste sich aus Sheinux’ Fell, der sich abermals schützend zwischen der potenziellen Bedrohung und seinem Trainer aufgebaut hatte, und ließ Rico, Billy und Nicholas einen Schritt rückwärts tänzeln. Die Blicke der dreien war auf das wütende Pokémon zu ihren Füßen gerichtet, welches sie mit steil in die Höhe gerichteten Schwanz bedrohlich anknurrte.
    Billy hob etwas den Kopf, sodass er Ray in die Augen sehen konnte. „Nie ohne deinen Wachköter unterwegs, Valentine? Aber was du kannst, das können wir schon lange.“


    So schnell, dass man es ihnen im ersten Moment gar nicht zutrauen konnte, hatten alle drei Enteis plötzlich ihre Pokébälle gezückt und hielten sie den Raikous ausgestreckt entgegen. Ein Feuer loderte in ihren Augen, doch ganz besonders in Billys, der Ray unentwegt scharf anpeilte.
    „Also, was ist? Reißt du dein Maul auch in einem richtigen Kampf so weit auf, Valentine, oder hat’s dir plötzlich die Sprache verschlagen?“, höhnte Billy.
    „Ha! Wovon träumst du eigentlich nachts, außer vielleicht von einem ordentlichen Schuppenshampoo?“, entgegnete Ray lässig und präsentierte sich dabei absolut siegessicher. Trügerisch allerdings, denn insgeheim hatte Ray erstmalig das Verlangen, sich so schnell er nur konnte aus dem Staub zu machen. Sicher, er hatte bislang einige Pokémon-Kämpfe im Fernsehen gesehen und auch ein-, zweimal auf der Straße flüchtig einem Kampf beiwohnen dürfen. Selbst allerdings ein Pokémon in den Kampf zu führen – diese Gelegenheit hatte er noch nicht gehabt. Er wollte auch nur ungern den Schwanz einziehen, aber warum sollte Sheinux die Strafe für seine Frechheit zahlen, zumal sie auch noch zu dritt waren? Das hatte sein kleiner Freund nicht verdient ...
    „Oh, sehe ich da etwa eine Spur von Unsicherheit in deinen Augen?“, höhnte Billy und grinste hämisch. „Eine Flasche, genau wie der traurige Rest von deinem Haus.“ Sein Blick schwenkte abwechselnd zu Linsey und Jake zu Rays Seite. Marill hatte offenbar noch nichts von den Schwierigkeiten der Landratten mitbekommen und zog nach wie vor ihre Bahnen im See, Samurzel allerdings hatte zu Sheinux aufgerückt und sich so ebenfalls schützend zwischen den Enteis und Jake, seinem Trainer, gestellt.
    „Wollen doch mal sehen, wer am Ende die Flasche ist, Finchiboy“, sagte Jake absolut von sich selbst überzeugt.
    „Ja, das werden wir wirklich, Foley“, entgegnete Billy und setzte bereits den Pokéball in seinen Händen zum Wurf an.
    „Ihr wollt doch nicht wirklich kämpfen?“
    Sämtliche Blicke – sowohl Enteis als auch Raikous – schweiften zum See herüber. Sonja hatte sich erhoben und sah ernst zu den beiden verfeindeten Parteien herüber.
    „Und warum sollten wir das nicht?“, fragte Rico.
    Sonja ließ einen Seufzer verlauten. Ray kannte diesen Laut nur zu gut. Es war der selbe, wie wenn sie ihn zum wiederholten Male auf einen Fehler aufmerksam machte. „Zwei Gründe“, sagte sie. „Erstens, wir haben immer noch Unterricht, schon vergessen? Würde sich ziemlich schlecht in eurer Schülerakte machen, wenn ihn in der ersten Woche eure Pokémon für private Streiterein missbraucht und dann noch mitten im Unterricht.“
    Rico und Nicholas gaben sich recht unbeeindruckt, fast als währe es ihnen reichlich Schnuppe und auch Ray fand insgeheim, dass dies nicht wirklich ein schlagfertiges Argument seitens Sonja war. Wer soweit ging, dass er sogar ohne mit der Wimper zu zucken in der Cafeteria eine Schlägerei anfangen würde, der schreckte auch vor einer solchen Eskapade nicht wirklich zurück. Billy jedoch präsentierte sich plötzlich merkwürdig still und recht nachdenklich. Man konnte darauf spekulieren, dass gerade er niemals seinen lieben Onkel derart bloßstellen wollte. Vielleicht suchte er aber auch nur gerade verzweifelt einen passenden Konter, den er Sonja an die Backe schleudern konnte.
    „ZWEITENS“, sagte Sonja laut, bevor auch nur irgendeiner ihr ins Wort fallen konnte, „würde euch Malcom hier oben ganz schön zu schaffen machen, wenn ihr euch nicht zu benehmen wisst. Stimmt doch, oder?“
    „Musstest du es ausgerechnet jetzt schon verraten? Außerdem: Der Name ist Eagle, kapiert?“
    Ray kannte die Stimme, doch wollte er es im ersten Moment nicht wahrhaben. Als er dann aber plötzlich hoch oben seinem Kopf Eagle erspähte, der lässig auf einem dicken Baumzweig und allem Anschein nach mit einem halben Dutzend stacheliger Kastanien bewaffnet herablassend zu ihnen herunterstierte, machte sein Herz einen Hüpfer und sein Lächeln zog sich schon fast kilometerweit in die Breite. Rico, Billy und Nicholas gafften sprachlos in die Höhe. Keiner von ihnen brachte einen Ton heraus.
    „Nicht schlecht für so einen reichen Schleimbeutel, nicht wahr?“, feixte Eagle von oben herab. „Bleib doch am besten so, Tarik. Ich bekomm die doppelte Punktzahl, wenn ich eine in dein offenes Maul versenke.“ Er lachte hämisch und peilte genau Rico an, der noch immer völlig fassungslos in das Blattwerk nach oben starrte.
    „Das würdest du nicht wagen ...“, stammelte Rico und stolperte verunsichert einen Schritt zurück.
    „So?“ Eagles Grinsen wurde breiter. Er warf lässig eine Kastanie einige Zentimeter in die Höhe und fing sie wieder auf.
    „Ich würde mich mal nicht allzu sehr darauf verlassen“, feixte Ray.
    Auch Billy und Nicholas wichen zurück, den Blick in die Höhe gerichtet. Rico, dessen Hand noch immer seinen Pokéball umklammerte, zitterte heftig. Man konnte deutlich den Konflikt in seinen Augen erkennen. Gegen die geballte Macht ihrer Pokémon hätte Eagle nicht einmal mit allen Kastanien dieser Insel eine Chance, und doch befanden sie sich mit drei gegen fünf deutlich in der Unterzahl.
    „Einen Kampf, den man nicht gewinnen kann, braucht nicht geschlagen werden, Rico“, meinte Sonja, die sich noch immer in Distanz übte, aber Ricos Konflikt dem Anschein nach deutlich mitverfolgen konnte.
    Rico warf Sonja einen gehässigen Blick zu. „Spar dir deine klugen Sprüche, Lynn!“ Er legte eine kurze Pause ein. „Wir klären das morgen, 17:00 Uhr, genau hier.“ Er deutete mit seinem Zeigefinger auf den Boden. Sein Gesicht war inzwischen knallrot und wutverzerrt. „Seid pünktlich, ihr alle!“ Er schenkte allen Anwesenden und insbesondere Eagle hoch oben einen vernichtenden Blick, bevor er mit schnellen Schritten und dicht von seinen beiden Kameraden verfolgt den Schauplatz verlies.


    „Du hast echt Nerven ...“, meinte Jake, nachdem sich die Enteis ein Stück von ihnen entfernt hatten und sah zu seinem Hauskameraden hinauf, der sich auf einem Ast niedergelassen hatte und lässig beide Beine baumeln ließ. „Willst du nicht endlich runter kommen?“
    Eagle grinste selbstzufrieden und schnippte dabei eine der stacheligen Früchte aus seiner Hand, die Jake nur knapp verfehlte. „Mir gefällt’s hier und morgen hau ich die Typen platt. Dürft gern meiner Siegesfeier beiwohnen, wenn ihr wollt“, sagte er genüsslich und ignorierte dabei Jakes leises Gefluche.
    „Du? Alle drei? Na da bin ich mal gespannt ...“, schnaubte Linsey. „Außerdem scheinst du vergessen zu haben, dass die uns alle bei der Party eingeladen haben. Wenn du brav bist, lasse ich dir vielleicht was übrig.“
    „Jepp! Und auch Ray ist auch mit von der Partie“, feixte Ray und rieb sich dabei die Hände. Er und Sheinux tauschten vielsagende Blicke. Sheinux’ Blick wirkte tatendurstig, fast so, als ob auch er die Herausforderung gar nicht abwarten konnte. Täuschte er sich, oder glaubte er tatsächlich, die Spur eines Grinsens in dem Gesicht seines Pokémons erkennen zu können?
    „Vergiss mich nicht“, sagte Jake. „Die putz ich weg.“
    „Pah! Bis ihr überhaupt euren Pokéball aus der Tasche gekramt habt, ist die Show längst gelaufen“, höhnte Eagle.
    „Ich glaube, ihr habt da was vergessen ...“, meinte Sonja plötzlich, mir ihrer üblichen kühlen und überlegten Stimme.
    „Stimmt, willst ja auch was vom Kuchen abhaben, gell?“, feixte Ray.
    Sonja sah erst den tatendurstigen Ray, dann Eagle, der siegessicher auf seinem Ast thronte, und dann wieder Ray an. „Ihr beide müsst morgen bei Finch nachsitzen, schon vergessen?“

  • So, jetzt melde ich mich auch endlich mal. Ich verfolge deine Geschichte schon eine ganze Weile und sie gefällt mir verdammt gut. 8-)
    Ray ist ein sympatischer Hauptcharakter und dafür, dass er den Fragebogen willkürlich ausgefüllt hat, scheinen er und Sheinux ja ein cooles Team zu werden. ^^
    Armadis wirkt ziemlich übermotiviert. Hyperaktive Lehrer, schrecklich. xD Die Situation am See ist gut beschrieben, mir selbst ist warm geworden. 8|
    Der Platz im Baum ist typisch für Malcom Eagle. Obwohl ich das Gefühl habe, dass das mit den Kastanien eher ein Bluff sein sollte. ;)
    Das Ende kam... überraschend. Nachsitzen, tja. Jetzt ist Ray da wohl nicht mehr so stolz drauf. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er sich so einfach in sein Schicksal fügt. Eagle erst recht nicht. Also, Verwicklungen sind wohl vorprogrammiert. :P
    Rechtschreibfehler habe ich keine gefunden, allerdings auch nicht nach ihnen gesucht.Nur das hier:


    Aber das ist ja kein ernsthafter Fehler. :D
    In freudiger Erwartung auf Fortsetzung, Cat_Mew

  • ~Kapitel 5: Pokéfantastisches Wochenende~


    Part 1: Was sich liebt, das neckt sich?


    Wie nur ein einziger Mann es schaffte, Ray derart auf den Zeiger zu gehen, war ihm selbst ein Rätsel. Erst die Sache mit seinen mehr als nur eigenartigen Unterrichtspraktiken, dann Hausaufgaben über das Wochenende und schließlich und endlich das Nachsitzen als Sahnehäubchen. Die Herausforderung der Enteis wollte er würde Ray aber auf keinen Fall abschlagen und schon gar nicht kneifen, komme was da wolle, auch wenn vielleicht keine wirklich böse Absicht in Finchs Verhalten lag, wie ihm Sonja inzwischen nicht nur einmal klar gemacht hatte. Doch was half es? So oder so – Ray wurmte es, und zwar ganz gewaltig. Äußerlich gab er sich zwar angesichts der gemeisterten Woche und somit seinem ersten Wochenende vielleicht recht ausgelassen, im Inneren aber hätte er vor Wut in die Luft gehen können. Seiner Freundin konnte Ray jedoch nichts vormachen.


    „Du kannst mir ja viel weismachen, Ray, dass dir das Nachsitzen jetzt aber nicht mehr gegen den Strich geht, glaube ich dir nicht ...“
    Ray schnaubte gereizt auf. „Ist es so offensichtlich? Ja, von mir aus! Jetzt zufrieden?“
    Er und Sonja waren von der Schulwäscherei, in der sich Ray endlich seinen eigenen Satz Schuluniformen besorgt hatte, auf dem Nachhauseweg. Nach dem Ende ihres Spaziergangs in Überleben in der Wildnis und einem kleinen Happen in der Mensa, war inzwischen der späte Nachmittag über die Insel eingebrochen. Die sich langsam dem baldigen Ende des Tages hingebende Sonne tauchte die Landschaft von Celebi-Island in ein zartes Orange ein. Der bereits in frühen Morgenstunden schwül gestartete Tag war einem lauen und angenehmen Abend gewichen und regte somit regelrecht zum Faulenzen an. Wohin man auch sah – überall feierte man – seien es nun Enteis, Suicunes oder Raikous aller Jahrgangsstufen das Ende der ersten Schulwoche. Man lag dösend mit seinem Hauskameraden am Ufer des Weihers; erledigte im satten Grün liegend bereits jetzt lästige Schularbeiten, bevor das eigentliche Wochenende überhaupt startete; lieferte sich unter den Blicken einiger Schaulustiger einen hitzigen Pokémon-Kampf; oder überquerte einfach nur die Brücke, die über den Lumineon-Weiher führte, um auf schnellstem Wege sein Haus zu erreichen – wie auch Ray, Sonja und ihre beiden Pokémon. Nur selten kamen ihnen andere Schüler entgegen. Wer klug war, der wollte wohl einfach nur soviel Abstand wie nur irgendwie möglich zwischen sich und dem Schulgebäude einnehmen und schon gar nicht dahin zurückkehren..
    „Wenn mir Malcom schon fast Staralili auf den Hals gehetzt hätte, nur weil ich euch beide an eure Nachsitzrunde morgen bei Finch erinnert habe, geht es an dir wohl auch nicht ganz so spurlos wie du mir vielleicht weismachen willst vorbei“, meinte Sonja.
    „Ach, weißte“, sagte Ray, „Finch kann mir echt mal den Buckel runterrutschen.“ Seine Faust donnerte auf das Stahlgeländer der Brücke, welches unvorsichtige Passanten vor einem plötzlichen Wiederfinden in dem kühlen Nass unter ihnen bewahren sollte. Ray spürte, kaum hatte das metallische Geräusch des Aufschlags sein Ohr erreicht, sofort den durchbohrenden Blick seiner Freundin auf sich ruhen.
    „Du wirst dich doch hoffentlich nicht davor drücken wollen?“, fragte Sonja leicht bestürzt klingend.
    „Bist du übergeschnappt?“, antwortete Ray. „Ich bin zwar nicht ganz richtig im Kopf, nicht aber lebensmüde ...“
    „Du bezeichnest dich selber als verrückt? Und mit so Jemandem muss ich mein Zimmer teilen ...“


    Zum wiederholten Male dieses Tages war Rays Zimmerkamerad Eagle urplötzlich hinter ihrer beiden Rücken aufgetaucht. Eigentlich hätte es sich Ray schon fast denken können, da ihm schon vor zwei Minuten der kleine Fleck hoch oben im Himmel aufgefallen war, der ihnen auf Schritt und Tritt gefolgt war. Auch wenn er es niemals anders geglaubt hätte – eine Gefahr schien von Eagle nicht wirklich auszugehen, denn Sheinux machte keinerlei Anstalten, durch ein Aufleuchten seines Fells seinem Trainer eine potenzielle Bedrohung in dem Neuankömmling mitteilen zu wollen. Stattdessen begrüßte er ihn mit einem freundlich klingenden „Sheinux Sheinux!“ und so tat es auch Ray, dessen Laune sich mit dem Eintreffen Eagles zumindest etwas gebessert hatte.
    „Oh, hi, Leidensgenosse. Was geht? Hast du dich mittlerweile etwas abreagiert?“, fragte Ray. Ihm blieb es nicht verborgen, dass Sonja stillschweigend ihre Schritte inzwischen beschleunigt hatte und nun etwas Abstand zwischen ihm und Eagle eingenommen hatte. Auch die kleine Evoli, die sich die ganze Zeit über leise mit Sheinux unterhalten hatte, trottete – wenn auch wahrscheinlich ohne wirklich das Verhalten ihrer noch sehr fremden Trainerin deuten zu können – an ihnen vorbei und entfernte sich zusammen mit Sonja immer weiter von ihren Klassenkameraden.
    „Ohne dich und das bekloppte Nachsitzen würde es mir wesentlich besser gehen, weißt du?“, antwortete Eagle.
    „Kann ich was dafür, wenn Finch so ein Armleuchter ist und du auf meine Witze abfährst?“, gluckste Ray.
    „Lass mich bloß in Ruhe mit deinen dummen Sprüchen“, entgegnete Rays Zimmerkamerad gereizt. „Alles war perfekt, bevor du aufgetaucht bist.“
    Rays Grinsen wurde breiter. „Ach, komm“, sagte er, „hinter deine eigenbrötlerischen und einzelgängerischen Art kannst du mich gut leiden, gib’s doch zu. Warum sonst läufst du mir dauernd nach?“
    Das entsprach nicht ganz der Wahrheit und das wusste auch Ray, ohne dass Eagle schon fast angewidert sein Gesicht verzog und dabei so laut aufschnaubte, dass selbst Sheinux erschrocken aufwinselte, sich empört etwas von dem Klassenkamerad seines Trainers entfernte und somit näher zu Rays Beinen aufschloss.
    „Ich dich leiden? Du kannst sie wirklich nicht mehr alle haben.“
    „Ist dir das etwa erst jetzt aufgefallen?“, entgegnete Ray recht unbeeindruckt.


    Mit dem letzten Schritt hatten er und Eagle das kalte metallische Brückengebilde und somit den Lumineon-Weiher überwunden. Ihre Füße berührten wieder den steinigen Kiesweg, der sich in der Ferne zu den drei Schulhäusern spaltete. Sonjas Abstand war inzwischen auf gut und gern fünfzig Meter gewachsen, nahm stetig zu und, so kam es Ray zumindest vor, wuchs schneller und schneller, je lauter Eagle tobte.
    „Wenn ich dich winselnd und auf allen Vieren vor mir im Dreck kriechen sehe, dich in einem Kampf gegen mich gedemütigt und bloßgestellt, das würde mir gefallen und so könnte ich dich leiden“, sagte Eagle boshaft grinsend. „Und genau das habe ich jetzt vor.“
    Ray bemerkte, dass Eagle längst von seiner Seite abgewichen war. Leicht verunsichert drehte er sich um und musste feststellen, dass Eagle einige Meter hinter ihm zum Stillstand gekommen war; den Zeigefinger weitausgestreckt und schnurgerade auf Ray ausgerichtet. Ob nun sein durchbohrender Blick oder die Krallen Staralilis, die gerade wütend krächzend auf seiner Schulter Platz eingenommen hatte, tödlicher waren, konnte Ray nur mutmaßen.
    „Komm schon, Ray! Ich fordere dich heraus!“

  • Hi.


    Entschuldige das ich nicht früher mein Kommentar abgegeben habe, aber ich hatte Prüfungsstress und keine Zeit gehabt.


    Ich kommentiere einfach mal den Letzten Part:


    Rechtsschreibung/Grammatik:


    Hier sind mir keine Fehler aufgefallen.


    Story:
    Handlungsmäßig ist die Geschichte dieses mal nicht sehr vorangekommen allerdings war es ganz interessant.
    Sonja ist wieder mehr in den Vordergrund gerückt scheint aber auch etwas gegen Eagle zu haben, oder warum hat sie sich bei seinem Erscheinen entfernt?
    Das Wochenende steht bevor alle scheinen sich darauf vorzubereiten und Ray scheint nun komplett in der Schule angekommen zu sein, da er endlich eine Uniform hat.
    Dieses Kapitel endet wie so oft mit einem Cliffhanger, nämlich der Herausforderung von Eagle.
    Dann werden wir im nächsten Part wohl sehen ob Ray oder Eagle besser ist.



    Eigene Meinung:
    Dieses Kapitel hat mir wie die meisten anderen auch sehr gut gefallen, allerdings hatte ich das Gefühl das es nur als Filer geschrieben wurde, da nicht wirklich irgendetwas passiert bis auf Sonjas "Flucht" und Eagles Herausforderung.
    Ich fand das Gespräch zwischen Ray und Eagle an sich war diesmal das Beste am Kapitel, da Eagle einerseits Ray geringschätzt, ihm andererseits aber folgt und in Gespräche verwickelt.



    Gruß

  • Okay, dann nochmal von mir :D


    Wie sich Ray durch die ersten Unterrichtsstunden nach der Vergabe quält, hast du sehr schön beschrieben. Und tja, Finch + Algebra + Pokemontraining = Mathe-Pokemon-Training. Wieso benutzt du eingentlich Schadensformeln etc.? Das ist doch auch etwas schwer in den (bevorstehenden) Kampf einzubauen. Ich sag nur eins: :sleeping: (also Geschichtenintern. nichts gegen Schreibstil/Story/Sonstiges) Und was ist bitte sehr so abwegig daran, dass ein Mathe-Lehrer die Zahlen auf der Uhr verhexen kann? Mathe=Zahlen...
    Naja, Pokemonfreie Zone ist ja mal der größte Beschiss. Immerhin wurde dadurch ja schon eine Prü-... größere Meinungsverschiedenheit abgewandt. Immerhin lässt das die Gerüchteküche arbeiten :dafür: Und irgendwie werd ich das Gefühl nicht los, dass Eagle doch gar nicht so wenig von Ray hält, wie er sich gibt. Ich bin nur gespannt, wann er sich komplett in die Gruppe einfügt. Selbst ein noch so großer Einzelgänger wird durch Kontakt mit anderen kontaktfreudiger. Solltest du einbauen, falls nicht sowieso geplant, hab ich schon meine eigenen Erfahrungen mit gemacht. Und was mich auch noch interessiert: Hat Andy irgendeinen Sonderstatus unter den Nicht-Finch-Als-Hauslehrer-Hab-Schülern, wenn es um Finch geht? Weil immerhin war da ja schon ein zusammenhang... Wird er mehr oder weniger hart drangenommen? Von den Äußerungen Andys schließe ich zwar auf weniger, aber... fragen kostet nichts :D


    Hey, toll, Fischgräten-Glücksbringer! Ich glaube, Ray wird mir sympatisch. (Hab ich das schon mal irgendwo geschrieben? Egal!) Aber da ich denke, dass zumindest von Sonja ausgehend ein wenig :love: in der Beziehung zwischen ihr und Ray im Spiel ist, muss ich da bei der Szene wirklich mit Sonja mitfühlen, so wie sie da ignoriert wird... Naja, ich bin gespannt, was du mit den beiden anstellst.
    Wie soll das funktionieren, wenn die drei Häuser fast alle Fächer gemeinsam haben, bis auf ganz wenige Ausnahmen? Haben die vielleicht gar kein "Überleben in der Wildnis"? Ansonsten stelle ich mir das organisatorisch äußerst schwierig vor... Und ja, ich mag solche Sprüche wie "So doof sind nicht mal die"
    Außerdem, das will ich schon die ganze Zeit loswerden, denk nur nie dran, ich finde die Einleitungen mit einem kurzen Gespräch am Anfang, wie zum Beispiel im ersten Kapitel, genial! Die bauen da sowasauf, wie hieß das noch gleich... genau! Spannung! Aber irgendwie hab ich so ein Gefühl, dass auch das nicht das richtige Wort ist... So ein Anfang hat einfach irgend so ein ... naja ... Irgendwas halt :huh:
    Weiter im Text deiner Fantasie: Armandis scheint mir doch ein sehr angenehmer Lehrer zu sein, aber so, wie du ihn bisher erscheinen lässt... McGonagall? Immerhin stimmt sie ihren Unterricht auch auf die Schüler und ihre Pokemon ab, was eine gewisse Spannung zwischen ihr und Finch (Snape?) erahnen lässt. Ich kann nur nicht verstehen, was die ganzen Schüler nach einer Weile so gegen Wander haben... Bei mir müssten dazu schon ein paar schlaflose Stunden dabei sein :assi: aber gut, jedem das seine.


    Armandis = Sklaventreiber? EINSPRUCH!!!!! Nur weil der einen kleinen Spaziergang veranstaltet...
    Finch lieber haben als Armandis? :arghs::pfeil::totumfall: /* no more comment */
    Also trauen sich die Enteis doch, mitten im Unterricht Ärger zu stiften... Ich erinnere: "So blöd sind selbst die nicht" Ich kann nur nicht verstehen, warum Sheinux diesmal nicht ganz so intensiv leuchtet. Weil es im Unterricht ist? Egal. Auf jeden Fall hat Eagle bei mir für einen großen Lachanfall gesorgt, als er von seiner Position, die ja auch ganz gut zu ihm passt, die Enteis fertiggemacht hat.


    Und jetzt das 5. Kapitel: Irgendetwas stört mich dadran.... Ich weiß aber nicht was. Hast du da vielleicht irgendetwas am Schreibstil verändert? Keine Ahnung.
    Finch scheint wohl wirklich so eine Art böser Geist zu sein, wenn jetzt sogar das Nachsitzen, auf das Ray so scharf war, Probleme bereitet. Die arme Gruppengemeinschaft... Naja, ich kenn das, wenn ein paar Freunde angefressen sind. Ist wohl jeder mal. Auf jeden Fall kann ich Ray durchaus nachvollziehen, so wie er grad drauf ist, und auch, dass Eagle Genugtuung an Ray nehmen will, da er diesen der Einfachheit halber als Verursacher der Nachsitzen-Stunden gemacht hat, ist in meinen Augen akzeptabel. Aber - und das ist nicht der Hauptgrund, weshalb mr dieses Kapitel missfällt - hatte nicht Eagle etwas viel "Respekt" vor Elektro-Pokemon, als dass er jetzt so eine große Klappe riskiert? Immerhin dürfte sein Staralili deutlich unterlegen sein. Man kann gespannt sein...
    Außerdem passt die Überschrift nicht so ganz. Zwischen Ray und Sonja scheint zwar in gewissem Rahmen Liebe im Spiel zu sein, wie oben bereits angedeutet, aber das war in meinen Augen keine Neckerei, sondern Streit. Am ehesten haben sich noch Ray und Eagle geneckt, aber... das passt irgendwie nicht zu den beiden, falls da eine Romanze sein sollte...


    Und außerdem: Ray hatte doch illegalerweise einen Computer eingeschmuggelt. Kommt der noch irgendwie zum Einsatz? Es scheint mir fast, dass du den inzwischen vergessen hast. Aber jetzt ist ja Wochenende, da könnte man doch was mit ihm anfangen ;D

  • Part 2: Flügel stutzen oder Maul stopfen – was darf es sein?



    Noch immer konnte Ray nicht begreifen, wie es um ihn herum geschah – Auge in Auge mit seinem Haus- und Zimmerkameraden konfrontiert. Er und Eagle hatten sich auf einer satten Grünfläche nicht Unweit des erquickenden und lebensspendenden Nasses des Lumineon-Weihers eingefunden. Die Atmosphäre kam dem Höhepunkt eines klassischen Western gleich. Zwei Duellanten – Ray und Eagle – in einer knappen Distanz von zwanzig Fuß gegenüberstehend; ein jäher Luftzug, der über die noch unberührte Wiese hauchte, welche in nur wenigen Sekunden Schauplatz eines unerbittlichen Pokémon-Zweikampf sein sollte, und jeden Grashalm zur unbarmherzig zur Seite krümmte; die im fernen Horizont sich langsam hinter den sich im Westen befindenden majestätischen Bergen abtauchende Sonne, die die Landschaft mit ihrer letzten verbliebenen Kraft in ein malerisches Orange tauchte; das unaufhörliche Zirpen der Grillen, wie ein Streichorchester, das den baldigen Auftakt der Duellanten ankündigte.


    Seit einer geschlagenen Minute hatte sich keiner der Kontrahenten bewegt, sondern stillschweigend dem Gegenüber aufgebaut. Wenn sich Ray nicht täuschte, hatte sein Klassenkamerad seitdem nicht ein einziges Mal einen seiner Muskel bewegt, gar blinzelte oder schien er zu atmen. Anders Ray – angespannt, selten nervös und einen solch mächtigen Klos im Hals, dass ihm sogar das Schlucken schwer fiel. Wie und in was er sich nur hineingeritten hatte, glich Ray einer der unlösbaren Aufgaben, mit denen Finch ihn und seine Klassenkameraden in der sich dem baldigen Ende zuneigende Woche konfrontiert hatte. Eagle schien Willens, Sheinux für die nicht bös gemeinten Frechheiten seines Trainers büßen zu lassen und so hatte sich Ray seinen ersten Pokémon-Kampf wirklich nicht vorgestellt. Um Freundschaften zu schließen, sich gegenseitig kennen zu lernen, aus Spaß an der Freude – so hatte sich Ray Pokémon-Kämpfe vorgestellt, nicht um irgendwelche zwischenmenschliche Konflikte auszutragen. Warum sollten schließlich die Pokémon für die Differenzen ihrer Trainer geradestehen? Das war ihnen gegenüber nicht fair. Eagle aber schien fest entschlossen und schon gar nicht, als wollte er sich in irgendeiner Weise von seinem Vorhaben abhalten lassen - so auf Staralili, die die ganze Zeit über auf der Schulter ihres Trainers geruht hatte und Ray dabei mit der selben Entschlossenheit fixiert hatte, wie sie in den Augen ihres Trainers loderte. Selbiger zuckte plötzlich lässig seine Schulter, woraufhin der kleine Vogel schrill kreischend die Flügel spreizte, sich erhob und somit ihren Ruheort verließ.


    Die Ruhe vor dem Sturm hatte ihr Ende gefunden. Staralili hatte als Erste den flüchtig gewählten Kampfring betreten. Das kontinuierliche Schlagen ihrer Flügel, mit denen sie sich auf einer Stelle schwebend in der Luft hielt, hämmerte wie das unheilvolle Stampfen einer aufgebrachten Taurosherde in den Ohren Rays. Der Klos in seinem Hals hatte die Größe einer Grapefruit angenommen.
    „Was ist los, du Schwachmat? Hast doch sonst so ne große Klappe, sagte Eagle und lachte laut. „Los, bring es!“
    Noch immer von Gewissensbissen geplagt, taumelte Ray verunsichert einen Schritt zurück. Staralili teilte sowohl den Kampfeswillen als auch die Ungeduld ihres Trainers und stieß abermals einen durch Mark und Bein gehenden Schrei aus. Die so sanft wirkenden Augen durchbohrten Ray und zwangen ihn regelrecht in die Knie. Und er? Was sollte er tun? War es rechtens? Konnte er Eagles Herausforderung nicht einfach abschlagen, ihm den Rücken zukehren? Niemand würde davon erfahren, denn niemand würde die Worte eines unbeliebten Schulanfängers für bare Münze nehmen. Er könnte einfach den Platz verlassen und darauf hoffen, dass ich der Sturm legen würde.


    Shwu bruww!
    Als ob man ihn soeben mit einem Satz heftiger Ohrfeigen aus einem sehr intensiven Traum gerissen hätte, schreckte Ray auf. Instinktiv sank sein Blick zum Boden hinab, von wo aus Sheinux mit feuriger Entschlossenheit zu seinem Trainer hinaufschaute. Sheinux gab einige weitere Laute von sich, schlängelte sich eng an Rays Beinen entlang und nahm immer wieder zuerst den Menschen vor sich und dann Staralili in Betracht.
    Ray war über das Verhalten seines Pokémons völlig baff. Bestand tatsächlich die Möglichkeit, dass Sheinux die Hemmungen seines Trainers deuten konnte? Oder war es einfach nur so offensichtlich, dass sich Ray mit sich selbst im Zwiespalt befand? Gleichgültig wie es auch war – Sheinux signalisierte mehr als eindeutig, dass er sich seiner Gegnerin stellen wollte. Abermals fixierte er erst Ray und warf Augenblicke später einen Blick zu Staralili hinüber, die ungeduldig krächzte.
    „Du willst tatsächlich kämpfen?“, fragte Ray noch nicht gänzlich überzeugt. Sein Pokémon lies ihm daraufhin das wohl unmissverständlichste sheinuxähnliche Kläffen verlauten, dass Ray seit ihrer kurzen Bekanntschaft gehört hatte. Das Herz seines Trainers machte einen Hüpfer vor Freude. Er nickte seinem kleinen Freund zu und wenn er sich nicht täuschte, erwiderte Sheinux sogar seine Geste, was sein Herz noch höher schlagen ließ.


    „An der Zeit! Was treibst du die ganze Zeit? Dein Testament aufgesetzt?“, feixte Eagle, als Sheinux den Ring betrat und sich in gehörigem Abstand zu Staralili aufgebaut hatte.
    „Von wegen!“, entgegnete Ray und ballte mit siegessicherer Miene seine Faust. „Wir haben bereits unseren Siegestanz einstudiert. Hoffe, du bist bereit.“
    Einen wirklichen Plan konnte Ray nicht vorweisen. Wie auch? War es doch der erste Kampf, in der er sein erst kürzlich erhaltenes Pokémon führte. Noch länger hinauszögern konnte und wollte er die Begegnung zwischen ihm und Eagle aber nicht. Also tat er schlichtweg das, was ihm durch den Kopf ging.
    „Sheinux, Tackle!“, rief er. Es war der einzige Angriffsbefehl, den er flüchtig aufgeschnappt hatte. Auch wusste er nicht, ob er alles so richtig machte. Mit großer Genugtuung musste er dann aber doch feststellen, dass sein Pokémon den Befehl aufgenommen hatte und sich seiner Gegnerin galoppierend näherte; alles unter den Augen von deren Trainer.
    „Aufsteigen, Staralili!“, befahl er. „Biete dem Wurm keine Angriffsfläche.“
    Sheinux war noch knapp fünf Meter von seinem ein Stück weit über dem Boden schwebenden Ziel entfernt, als dieses weiter in das Himmelreich hinaufstieg und seinen Angreifer machtlos auf den Boden zurückließ. Verunsichert bremste Rays Pokémon ab. Sein Kopf wanderte immer weiter in die Höhe, je weiter Staralili empor stieg.
    „Nicht fair!“, brüllte Ray aufgebracht über das Kampffeld und beobachtete, wie sich das Vogel-Pokémon immer weiter vom festen Boden entfernte. Eagle aber grinste über beide Ohren hinaus.
    „Was hast du erwartet? Wir lassen uns doch nicht einfach so ohne Gegenwehr zur lebenden Zielscheibe degradieren.“
    Sheinux richtete sich belämmert in die Richtung seines Freundes, darauf hoffend, neue Anweisungen zu erhalten. Ray aber fand sich nicht weniger machtlos, als es Sheinux war. Noch immer sah er entmutigt zu dem kleinen Fleck hinauf, den es zu bezwingen galt – irgendwie ...
    „Zeit, um für den Gegenangriff zu rüsten. Wir sind an der Reihe, wenn es dir nichts ausmacht.“ Die sich vor Angst weitenden Augen Rays und auch dessen panischen Aufschrei entgegnete Eagle mit einer lässigen Handbewegung in die Richtung seines Gegners. „Das war rhetorisch gemeint. Ein ‚nein’ akzeptiere ich nicht. Zeig ihm, von was ich rede, Staralili!“ Den letzten Satz rief er mit unglaublicher Gewalt in den Himmel empor, dass er auch ja das Gehör von dessen Partnerin erreichte.


    Sheinux’ Angriff wirkte gegen den eindrucksvollen und gezielten Sturzflug seiner Gegnerin kümmerlich, ja fast stümperhaft. Wohlmöglich war eben dies der Grund, warum Ray nur völlig fassungslos und selten schweigsam an Ort und Stelle verharrte und auf das grausige Ergebnis dieser Urgewalt wartete.
    „Ray! Was tust du da? Befehl was – irgendwas!“
    „Ausweichen, Sheinux!“
    Das gleiche leere Gefühl war über Ray überkommen, wie als ihn Sheinux vor wenigen Augenblicken mit seiner Stimme aus seinem stummen Dilemma gerissen hatte. Im Sekundenbruchteil war es Ray dann aber doch gelungen, seine Gedanken wieder zu sammeln und Sheinux den einzigen im sinnig erscheinenden Befehl entgegen zu rufen.
    Alles ging nun rasend schnell: Sheinux wich mit einem gekonnten Abrollmanöver zur Seite aus, Staralili bremste ihren freien Fall mit einigen kräftigen Flügelschlägen ab und stieg pfeilschnell wieder in die Höhe und Eagle tobte vor Wut. In seinem Magen rebellierten die drei Kuchenstücke, die Ray vor einer halben Stunde mit seiner Freundin in der Schulcafeteria zu sich genommen hatte. Sonja war es auch, die ihn vielleicht im letzten Moment wachgerüttelt hatte, und somit den Ausgang des Kampfes um 180 Grad gewendet hatte.
    „Kümmer dich nicht um mich“, rief Sonja ernst, als sich Ray dankbar seiner Freundin zugewendet hatte und bereits den Mund aufmachen wollte.
    „Wir sind noch nicht fertig!“, herrschte Eagles tobende Stimme über den Kampfplatz.


    Immer und immer wieder schoss der kleine Vogel von dem blauen Himmel hinab und fixierte dabei genau das kleine Luchspokémon, welches den Sturzflügen auf Geheiß seines Trainers gekonnt aber knapp auswich.
    „Jetzt tu doch was, Ray!“, rief Sonja.
    „Was denn verdammt?“ Sheinux’ Trainer stand der kalte Schweiß auf der Stirn. Das Geräusch des ständigen Hinabstürzen Staralilis glich einem Pfeil, der sich seinen Weg unaufhaltsam einer Zielscheibe näherte und dabei die Luft entzwei teilte. Wie lange würde es noch dauern, bis sein Pokémon vor Erschöpfung in die Knie gehen müsste? Ray raufte sich verzweifelt durch die schwarzen Strähnen seiner kurzen Haarpracht. Allein vom bloßen Betrachten dieses Schauspiels schienen Rays eigenen Kräfte zu schwinden, obwohl er es gar nicht war, der sich im Kampfring behaupten musste. Dem letzten Angriff konnte Sheinux buchstäblich nur haarscharf entkommen. Dabei hatte es den Anschein, als ob Staralili keine Kräfte verlor – ganz im Gegensatz zu ihrem Gegner. Keuchend vor Erschöpfung rang sich Sheinux nach einem weiteren knappen Ausweichmanöver wieder hoch. Seine Beine zitterten heftig und sein ganzes Fell war von dem vielen Abrollen bereits schwer gezeichnet und völlig zerzaust.
    „Schlüpfrig wie ein um das Überleben kämpfendes Insekt. Aber wie lange noch?“, lachte Eagle selbstgefällig, seine Arme zufrieden verschränkt und das Schauspiel ebenso zufrieden betrachtend, als sei es nichts weiter als das alltägliche Mittagsfernsehprogramm.
    Könnte er sich doch nur an das erinnern, was er noch heute früh in der Doppelstunde Pokémon-Pflege in seinem Buch gelesen hatte. Ray verfluchte seine eigene Vergesslichkeit und riss sich dabei versehentlich ein kleines Büschel Haare vom Kopf. So sehr er sich auch bemühte – ihm wollte und wollte keine der hilfreichen Textpassagen seines Ratgebers einfallen.


    Ein dumpfer Aufprall und ein jäher Schmerzensschrei fegte über das Kampffeld, suchte sich hämmernd seinen Weg in die Ohren Rays und ließ diesen vor Schreck erbeben. Schließlich und endlich von einem der zahlreichen spektakulären Angriffsmanöver des Vogelpokémons getroffen, kullerte Sheinux über die satten Grasebenen des Feldes und kam dort reglos zum Erliegen. Auch Staralili schien von dem Aufprall etwas mitgenommen zu sein und lag anfangs rücklings auf dem Boden – rappelte sich dann aber schnell wieder auf. Ihr Gegner allerdings fand nur langsam wieder Halt unter seinen Pfoten und tat sich äußerst schwer, wieder aufzustehen. Der Aufprall zeichnete sich in seinem Fell ab, wie ein Meteorit, der nach seinem Aufschlag einen tiefen Krater auf der Erdoberfläche hinterließ. Er zitterte heftig – nicht aber so heftig, wie es Ray tat.
    „Gut so!“, lobte Eagle sein Pokémon anerkennend. „Jetzt bring es zu Ende, solange sich die Gelegenheit dazu bietet. In die Lüfte!“
    Langsam stieg der grauweiße Vogel wieder gen Himmel empor; bereit, den nächsten und dieses Mal vernichtenden Angriff zu starten.


    Was sollte er nur tun? Ja, was nur? Der Kampf war gelaufen. Bangend starrte Ray zu seinem angeschlagenen Freund herüber, der sich kaum noch auf seinen heftig zitternden Beinen halten konnte. Das Handtuch werfen schien ihm die wohl beste Lösung zu sein – und das zwar so schnell wie möglich. Rays Blick schweifte den Himmel hinauf, in dem Staralili bereits wieder zu ihrer gewohnten Höhen emporgestiegen war und jeden Moment sich wie ein Geier auf Aas stürzen würde. Rays Augen huschten von Staralili hinüber zu Sheinux, der sich schwer atmend auf seinen wackeligen Beinen stützte und kam schließlich bei seiner eben erst eingetroffenen Freundin Sonja zum Erliegen. Ihr schönes und sonst so rationales Gesicht war von Verzweiflung zerfressen. Auch auf sie schien sein Funke der Hoffnungslosigkeit bereits übergesprungen zu sein.
    Er jäher Hoffnungsschimmer, so dünn und fasrig, dass er bei bloßem Kontakt sich in alle Winde verteilen könnte, war ihm durch die Glieder geschossen. Er erinnerte sich plötzlich wieder – an eine Attacke. Vielleicht seine letzt e Chance Ray schwenkte seinen Blick so schnell wieder zu Sheinux hinüber, dass er glaubte, einen Knochen in seinem Nacken knacken gehört zu haben.
    „Bring es zu Ende, Staralili!“
    Das Vogelpokémon stürmte aus dem Blau des Himmelreiches empor und steuerte mit der ganzen Gewalt ihres Körper genau das Luchspokémon an. Dieser Schlag sollte es zu Ende bringen. Jetzt oder nie!
    „Sheinux, Funkensprung!“
    Die ganze Szenerie kam buchstäblich zum Erliegen. Der Schatten des Entsetzens huschte über das Gesicht von Starailis Trainer und brachte die selbstgefällige Grimasse auf dessen Gesicht zum erlischen. Erst Sheinux’, dann auch Staralilis Körper war von einem grellfarbenen Leuchten durchdrungen. Ein knisternder Funkenstrom löste sich kontinuierlich aus dem Fell des Elektro-Luches. Sein Schwanz und sämtliche seiner Haare waren steil in die Höhe gerichtet, während sich seine Krallen sich in das harte Erdreich gruben. Von dem elektrischen Strom gefangen, schwebte Staralili regelrecht bewegungslos in der Luft. Ihr ganzer Körper schien taub und unfähig, auch nur einen einzigen Muskel zu rühren. Dann – urplötzlich ließ der Funkenstrom ab. Sheinux sank entkräftet auf den Boden. Staralili, fiel wie ein Stein aus gut und gern zehn Meter Höhe Richtung Boden. Doch noch bevor ihr zarter Körper auf dem harten Boden zerschmetterte, hatte ihr Trainer den Fall im letzten Moment mit einem Hechtsprung gebremst und in seine Arme aufgefangen. Er prallte heftig auf harten Boden auf, doch ersparte er Staralili so nur noch mehr Qualen, als sie ohnehin schon litt.
    Dieser Kampf war vorbei.



    * * *

  • Part 3: Der gefallene Adler


    Angenehme Kühle herrschte in dem weiten, weiß marmorierten Krankenflügel der Celebi-High. In regelmäßigen Abständen von knapp drei Metern waren links und rechts frisch bezogene Betten aufgebaut. Das spärliche Abendrot, das sich seinen Weg durch die großen, geschlossenen Fenster kämpfte, war zu kümmerlich, als dass es allein den gewaltigen Raum erhellen könnte und so mussten bereits die röhrenähnlichen Deckenlampen nachhelfen. Für die gigantische Fülle, die der Raum bot und wohl für ein ausgelassenes Beisammensein von mindestens drei Fußballmannschaften Platz bereit hielt, war erstaunlich wenig Leben vorhanden. Eine junge Frau, ihren makellosen Gesichtszügen zu urteilen kaum an die dreißig Jahre alt, mit einem kurzen rosaweißen Rock und dem dazu passenden, gleichfarbigen Oberteil beugte sich über das einzige belegte Krankenbett, auf dessen Laken ein kleiner Vogel lag.


    Die einfühlsamen Hände Professor Joys tasten vorsichtig über das leicht zerzauste Gefieder ihrer Patientin. Der Vogel piepste empört auf, kaum hatten die Hände der Fremden das Federkleid ihres Körpers berührt, und peilte daraufhin mit ihrem spitzen Schnabel den Zeigefinger der potenziellen Bedrohung an.
    Behände – in keinster Weise aber von dem Verhalten ihrer Patientin überrascht - zog Professor Joy ihre Hand aus der Reichweite der stechenden Waffe. Sie wandte sich nun an den einzigen anderen Menschen im Raum, der zu ihrer Linken besorgt und bislang still verharrend seine kleine, gefiederte Freundin betrachtete.
    „Deinem Pokémon geht es gut, kein Grund zur Sorge. Sie ist nur noch etwas mitgenommen.“
    „Danke.“ In der Stimme des Jungen lag schwere Erleichterung und genau so schwer war der Stein, der ihm im selben Moment vom Herzen gefallen war. Noch immer ruhte sein Blick auf Staralili, jenes Pokémon, das er erst an diesem Morgen erhalten hatte.
    „Es war eine Elektro-Attacke, habe ich Recht?“, fragte Professor Joy.
    Verblüfft ließ Staralilis Trainer seinen Blick erstmalig von seinem Pokémon ab. Seine smaragdfarbenen Augen trafen die aquamaringlänzenden der Krankenschwester. „Woher wissen Sie das?“
    „Mein lieber Malcom: Ich wäre eine schlechte Professorin und eine noch schlechtere Ärztin, würde ich solche Dinge nicht sofort erkennen.
    Die stumme Bewunderung, die Malcom Professor Joy entgegen brachte, konnte nicht sein leises Schnauben verdecken, das nach dem Erklingen seines eigenen Namens aus seinen Nasenhöhlen entstiegen war.
    Professor Joy runzelte die Stirn. „Verzeihung, wenn ich mich täusche, aber Sie sind doch Malcom Granger, oder etwa nicht? Sie sind in meiner Grundstufenklasse in Pokémon-Pflege.“
    „Ja ...“, er hielt einen Moment inne, schüttelte dann aber den Kopf, „vergessen Sie es einfach. Es ist nichts.“
    Die Verwirrung in dem Gesicht der Professorin schuf eine tiefe Falte. Natürlich konnte sie nicht ahnen, dass Malcom in seinen Kreisen vehement darauf bestand, mit seinem selbst gewählten Spitznamen angesprochen zu werden - Eagle. Von Autoritäten, wie seine Professorin eine war, konnte er dies natürlich unmöglich verlangen und nahm es meist stillschweigend hin, auch wenn es ihn dabei innerlich immer wieder schüttelte.


    Professor Joy hatte unterdessen einen vierrädrigen, brusthohen Wagen an das Krankenbett gerollt. Allerlei medizinische Gerätschaften, von denen Eagle ihren Verwendungszweck nur vage vermuten konnte, lagen ordentlich auf den drei Stockwerken des Wägelchens verteilt. Zielsicher fasste die Hand der Krankenschwester ein gelbes Wasserfläschen, benetzte anschließend ein Stofftuch mit deren Inhalt und tupfte vorsichtig das von den Spuren des Kampfes gezeichnete Gefieder ihrer Patientin ab. Nicht weniger empört, als die Professorin das erste Mal an ihr Hand angelegt hatte, fiepte Staralili laut auf. Schmerzen schien sie durch die Handgriffe auf die leicht geschwärzten Stellen ihres Federkleides nicht zu leiden. Einzig und allein ihr Stolz war durch die erfahrene Niederlage verletzt – und so auch der ihres Trainers. Es war eine schmachvolle Erfahrung, ausgerechnet seinen ersten Kampf zu verlieren, und dann noch ausgerechnet gegen eine solche Flasche, wie es Ray, sein ungebetener Zimmerkamerad und ein blutiger Anfänger in Sachen Pokémon war. Zu verlieren, sich in aller Öffentlichkeit zu blamieren, Schwäche zeigen – wie er dies alles hasste. Eagles Finger bohrten sich tief in das Fleisch seiner Hände, während sich das vor sich hin grinsende Bild seines Rivalen vor seinem inneren Auge manifestierte. Diese Schmach würde nicht lange ungesühnt bleiben. Seine Rache, ihre Rache, - Eagle verhärtete seinen Blick auf Staralili – würde grausam süß werden. Für den Moment aber hieß es, sich in Geduld zu üben. Die Stunde der Vergeltung würde kommen ... irgendwann.

  • Meine Kritik wird so langsam wieder mal fällig :D Ab jeztz hab ich ja auch ein bisschen mehr Zeit^^


    Also, irgendwie stören mich auch deine beiden letzten Kapitel. Vor allem Eagle. Das ist nicht mehr der Eagle, der vor den drei letzten Kapiteln in der Geschichte gespielt hat - und auch nicht der, den du in deinem Steckbrief beschreibst. Von der Geschichte her hatte ich bisher den Eindruck gewonnen, dass Eagle zwar ein abweisender Typ ist, aber doch ein großes Herz bestitz. Insgesamt schien er mir bisher ein wenig seelenverwandt mit Ray zu sein, von der Kontaktfreudigkeit mal abgesehen. Auch dein Steckbrief bestätigt meinen Eindruck. In den letzten drei Kapiteln jedoch ist er in ein kaltes, rachsüchtiges Monster verwandelt (Achtung Übertreibung). Beispielsweise tobt er vor Wut, nur weil Sheinux dem ersten Angriff ausweicht. Außerdem bringst du die Szene so rüber, dass Eagle seinen Hass auf Ray auf Sheinux loslassen will, nur weil das die einzige erlaubte Methode ist. Du schreibst zwar, dass Eagle ein überheblicher Einzelgänger ist, aber auch, dass er sein Herz am rechten Fleck trägt, was hier eindeutig NICHT der Fall ist. Außerdem glaube ich auch nicht, dass Eagle seinen ersten Kampf gegen ein Elektro-Pokemon macht, auch wenn dessen Trainer ein totale Flasche in Sachen Pokemon(-Kampf) ist, wie du hier schreibst, worauf ich später noch eingehe. Eagle hat ja fast schon eine Phobie gegen Elektro-Pokemon, wie man aus der Szene, wo er Sheinux kennenlernt, herauslesen kann. Auch kann er ja nicht ahnen, dass Ray so vergesslich ist, dass er den Ratgeber nicht wieder im Kopf aufrufen kann. Und dann die Sachen mit der Rache. Rache hat nichts in einem Herz am rechten Fleck zu suchen, jedenfalls nicht in dem Ausmaße.


    Auch Ray ist inzwischen wie verwandelt. Ich kann zum Beispiel nicht glauben, dass so ein helles Köpfchen wie er es ist, so ein schlechtes Gedächtnis hat. Ja, schlaues Köpfchen. Das ist ja nicht mit Streber gleichzusetzen. Immerhin war der Ratgeber das erste Buch seit Jahren, dass Ray richtig interessiert hat. Da wird er sich sicher auch damit beschäftigt haben. Außerdem passt es nicht zu Ray, in so einer Situation nach seinem Sieg einfach seinen Freund und Gegner anzugrinsen. Immerhin hat ihm die ganze Szene so überhaupt nicht in den Kram gepasst. Ich hätte eher erwartet, dass er sich nach dem Kampf noch mal mit seinem Gegner in Kontakt setzt und sich zumindest in dem Fall auch ein wenig um ihn kümmert.


    Nur Sonja passt immernoch. Sie kann ja schließlich nichts von den Wesenswandlungen ahnen. Nur, war sie nicht zu Kampfbeginn schon so weit vorgegangen, dass sie außer Sicht war? Dann hätte sie nämlich eigentlich auch nichts in der Szene zu suchen.


    So das wärs erstmal. Tut mir leid, dass da jetzt erst mal fast nichts positives drinnen steht, aber mir kamen die letzten Teile einfach spanisch vor. Vielleicht liegt es daran, dass du dich bemüht hast, den Kampf gut zu beschreiben, was auch zweifelslos bestens geklappt hat. Nur solltest du dabei auch das Wesen der Kontrahenten nicht außer acht lassen.

  • Aufgrund dieses Kommis möchte ich mich öffentlich dazu einmal äußern.
    Es liegen schwere Anschuldigungen auf mir, die ich hiermit allerdings zurückwerfen möchte. Die angesprochenen Punkte belaufen sich insbesondere darauf, dass das von mir geschriebene Verhalten nicht auf die Charakterbeschreibungen passt. Ein kleines und einfaches Wort ist hier eigentlich der Erklärung genug: "Zeit". Denn dem aufmerksamen Leser wird nicht entgangen sein, dass noch nicht einmal die erste Woche ihr Ende gefunden hat. Ein sehr wichtiger Aspekt ist dieser Fanfiction wird die Charakterentwicklung sein, die bislang nicht eingetreten ist. Die Charakterbeschreibungen beziehen sich speziell auf einen Punkt der Geschichte, in dem dies aber der Fall ist. Das Verhalten bislang an den Tag gelegte Verhalten vermittelt die Grundzüge, denen ein jeder Char treu geblieben ist.


    Ray: Er geht in seinen ersten Kampf etwas verstreut und mit Gewissensbissen. Gleichzeitig ist er aber - nachdem er durch Sheinux' Verhalten Stärkung erfährt - sehr aufgeregt. Kann man es ihm da verübeln, dass er das flüchtig Gelernte im Eifer des Gefechts wieder verlernt hat? Wobei: Das angesprochene Handbuch hat er noch am selben Tag erhalten und wirklich Zeit, es zu studieren, hat er aufgrund des Unterrichts nicht bekommen. Zumal sind es so viele Dinge, die auf ihn diesen Tag zugekommen sind. Übrigens habe ich nicht geschrieben, dass Ray Eagle nach dem Kampf angegrinst hat. Diesen Vorwurf muss ich mit aller Härte zurückwerfen. In dieser Beziehung solltest du den Schluss noch einmal genau lesen. Ray ist für sein Grinsen recht bekannt, in dieser Situation wäre es aber völlig fehl am Platz gewesen.


    Eagle: Er ist und bleibt ein Einzelgänger. Ein sehr stolzer Einzelgänger wohlgemerkt, mit einem äußerst starken Ego. Er fühlt sich von Ray stark in die Ecke getrieben und bedrängt - von der Schändung seines eigenen Territoriums mal ganz abgesehen. Auf der Nase herumtanzen lässt er sich aber nicht, weswegen er eigentlich ständig die Konfrontation sucht. Dass er eine Abneigung gegen den Elektro-Typ hegt, darf und sollte ihn aber nicht behindern.
    Die Niederlage trifft ihn allerdings besonders hart. Gerade weil er es hasst, Schwäche zu zeigen. Folglich flüchtet er sich in die drei mögliche Szenarien:
    1.) Alles okay -> das Leben geht weiter
    2.) Frustration -> was bin ich nur für ein Versager?
    3.) Wut -> warte nur!


    Die ersten beiden Szenarien spiegeln einfach nicht das wieder, was in einer Persönlichkeit vorgeht, die in der Öffentlichkeit keine eigene Schwäche duldet. Er fühlt sich durch diese Niederlage sehr beleidigt und sühnt nach Genugtuung. Nicht zu vergessen: Andere tragen immer die Schuld am eigenen Scheitern. In den ersten Momenten eines Stimmungshochs oder -tiefs denkt, fühlt und handelt man immer etwas anders, als man es unter normalen Umständen tun würde, weswegen seine Gedanken in diesem Moment äußerst treffend sind.



    Aber noch einmal zum Zusammenfassen: Charaktere brauchen Zeit, um sich zu entwickeln. Diese Zeit muss man dem Schreiber einfach geben.

  • Part 4: Zwiespalt


    Eisiges Schweigen stimmte das kleine Zweibettzimmer in eine solch düstere Atmosphäre, dass sich einem jeden Neuankömmling beim Eintreten wohl die Nackenhaare aufgerichtet hätte. Ein jeder der beiden Raikou-Schüler hatte sich mit seinem Pokémon auf seinem eigenen Bett niedergelassen und verwöhnte seinen kleinen Freund – trug er nun Pelz oder Federn an seinem Leib – mit von der Schule speziell für diese Art von Pokémon angefertigte und kostenlos zur Verfügung gestellte Leckereien. Von einem unsichtbaren Gefühls-Vorhang getrennt, der genau zwischen den Betten der beiden Menschen lag, ging jeder seinen eigenen Gedanken nach.


    Ray war froh, siegreich aus dem Kampf hervorgegangen zu sein und der Niederlage dank der unglaublichen Gewalt von Sheinux’ Funkensprung-Attacke noch einmal knapp entronnen zu sein. Andererseits hatte er nach dem Ausgang des Kampfes sich bei seinem Gegner für diese tolle Erfahrung bedanken wollen, doch gerade dieser hatte ihn kommentarlos und ohne noch eines Blickes zu würdigen den Rücken zugekehrt. Auch gerade jetzt schien sein Zimmergefährte ihn so zu behandeln, als sei er nichts weiter als Luft für ihn. Mehrmals hatte er bereits versucht, ihn anzusprechen – ohne Erfolg.


    Eagles Gedanken ruhten in erster Linie auf Staralili, die sich dank der Fürsorge Professor Joys wieder erholt hatte. Wie er selbst feststellen musste, war Staralili durch diese Niederlage nicht weniger geknickt, als er es selbst war. Doch lag kein Funken von Streit zwischen ihm und dem kleinen Vogel-Pokémon, obwohl Staralili seinem Trainer gut und gerne die Schuld für diese vernichtende Niederlage hätte in die Schuhe schieben können, schließlich hatte Eagle genau gewusst, auf was er sich in einem Kampf gegen ein Elektro-Pokémon einließ. Doch gegenteiliges war der Fall. Diese Erfahrung schien das unsichtbare Band, welches ihre beiden Seelen miteinander verband, nur noch enger geschnürt zu haben. Vielleicht war es gerade dieser Grund, warum Eagles Zorn auf seinen Zimmerkameraden etwas an Intensität verloren hatte und er nicht mehr ganz so verbissen auf Rache sühnte; längst aber nicht vergessen und schon lange nicht bereitgelegt war.


    Mehrmals erwischten sich beide darin, ihrem Nachbar durch die nicht sichtbare Barriere in der Mitte ihres Zimmers einen kurzen Blick zuzuwerfen, bevor sie ruckartig wieder ihren Pokémon ihre Aufmerksamkeit widmeten.


    * * *


    Weitaus gelassener ging es in einem gemütlichen Vierbett-Zimmer ein Stockwerk tiefer zu. Die Gewissheit, dass nach der gemeisterte Woche nun das Wochenende vor der Tür lag, stimmte die bereits ihre Abend-Pyjama tragenden Bewohner des Mädchenquartiers ausgelassen und froh. Auch hier ging man seinen Beschäftigungen nach, doch lag Frohsinn und kein Trübsal in der Luft. Serina King liebkoste, auf ihrem Bett liegend, ihre katzengleiche Freundin Eneco, die sie, wie die anderen ihrer Jahrgangsstufe auch, diesen Morgen erst erhalten hatte. Fellpflege stand für Yorkleff, Nea Banners neues, hundeähnliches Pokémon auf dem Plan. Das bereits minutenlang anhaltende und sich wiederholende Auf und Ab ihrer Bürste durch Yorkleffs kurzes Fell schien der heiteren Stimmung im Raum keinen sichtbaren Schaden zu kosten. Sonja Lynn und Linsey Mac Cullen – beide zu dieser Stunde ohne ein Pokémon an ihrer Seite – waren über die Ereignisse des Tages in ein Gespräch vertieft. Über ein Ohr hinaus lauschten auch Serina und Nea der Unterhaltung ihrer beiden Zimmerkameradinnen, hielten sich aber bislang schweigsam.


    Neben Sonja lag eine kleine Broschüre, dessen weißer Einband das Schulgebäude der Celebi-High zierte. Klein, dennoch aber auffallend prangte ihr eigener Name in schwarzer Schrift auf dem unteren rechten Buchrand. Es war das Buch, welches sie an diesem Morgen in ihrer ersten Stunde Pokémon-Pflege von ihrer Professorin erhalten hatte und alle erdenklichen Informationen über den Umgang mit Evoli, ihrem Pokémon, in sich trug. Da ihre Klassenkameradin Linsey aber vehement darauf bestand, sich mit Sonja über die Vorfälle des heutigen Tages zu unterhalten, hatte sie das Handbuch kurzerhand zur Seite gelegt. Ihr beidseitiges Gespräch hatte mittlerweile allerdings einen Punkt erreicht, an dem die Worte nun weniger freundlich, sondern vielmehr bestimmend aus den Mündern der beiden Mädchen – insbesondere aus Linseys - hervortraten.
    „Es geht um die Ehre unseres Hauses, Sonja. Da kannst du nicht einfach so kneifen!“ Linsey hatte sich vor Sonjas Bett aufgebaut. Ihr nackter Fuß stampfte wütend auf den harten Boden des Zimmers und erschütterte erstmalig die fröhliche Stimmung im Raum auf das Härteste.
    Unlängst hatte sich Sonja von ihrer Klassenkameradin abgewandt. Mit dem Kopf auf ihrem Kopfkissen liegend starrte sie auf das hellbraune Holz des Etagenbettes, welches über dem ihren lag.
    „Ihr seid doch bereits vier gegen drei. Was braucht ihr da noch mich?“, entgegnete Sonja ruhig. „Wie oft willst du es eigentlich noch von mir hören?“ Eben dies hatte sie schon mehrmals geantwortet, wenn Linsey sie immer und immer wieder auf den anstehenden Kampf gegen die drei Entei-Schüler angesprochen hatte. Das Ergebnis war aber immer das gleiche. Mit einem „nein“ wollte sich Linsey nicht zufrieden geben und arbeitete weiter auf Sonja ein, als sei sie nichts Weiteres als ein Stück Metall, dass es nach ihren Wünschen und Vorstellungen zu formen galt.
    Und darf ich dich vielleicht daran erinnern, dass es Ray und Malcom bei Finch verscherzt haben und deswegen, gerade dann wenn’s darauf ankommt, nachsitzen dürfen? Oder hast du das schon vergessen?“
    Sonja biss sich auf die Lippen. Natürlich hatte sie das nicht vergessen – im Gegenteil. Genau dieser Punkt war es, der sie in ihren Gedanken immer wieder verfolgte und, so sehr sie sich auch sträuben mochte, wahrscheinlich dazu zwingen würde, mit Linsey und ihrem Klassenkameraden Jake morgen gegen das Entei-Trio antreten zu müssen.


    „Malcom? Malcom Granger?“ Erstmalig seit einer halben Stunde hatte Nea von Yorkleff und ihrer Bürsterei abgelassen und sich in das Gespräch ihrer Zimmerkameradinnen eingeschaltet. „Der ist so süß. Kennt ihr ihn? Könnt ihr ihn mir vielleicht vorstellen? Ja?“
    „Was willst du von ihm?“ Ein langer Haarzopf mit dem dazu gehörenden Kopf tauchte verkehrt herum von dem anderen Etagenbett auf, auf dessen unteren Bett Nea lag. Serina musterte ihre Bettnachbarin, die in ihrem Augenwinkel auf dem Kopf stand, scharf. Die Blicke der beiden Mädchen trafen sich.
    „Was geht dich das an?“, fuhr Nea das Mädchen an, die von dem oberen Bett auf sie herab sah.
    Serinas Augen verengten sich zu Schlitzen. „Sehr viel sogar!“, fuhr sie Nea an. „Malcom gehört nämlich mir, dass das klar ist!“
    Nea ließ ein solch ungläubiges, grelles Lachen verlauten, dass Serinas Eneco zornig fauchte. „Du und Malcom? Dass ich nicht lache! Nur damit du es weißt: Er hat mich und nicht dich vorhin auf dem Weg zum Krankenflügel angesehen. Vergiss es also besser gleich wieder, dich an ihn heran machen zu wollen.“
    „In welcher Traumwelt lebst du eigentlich? Der weiß doch gar nicht, dass es dich überhaupt gibt“, entgegnete Serina boshaft auf ihre Stubenkameradin hinabgrinsend.
    „Dumme Zicke!“
    „Flittchen!“


    Sonja zwang sich ein gequältes Lächeln auf, während sie so dem Streit der beiden Mädchen lauschte. Vielleicht sah er ja ganz gut aus – zumindest von außen. Sein Inneres aber wirkte auf Sonja eher kalt, ja beinahe herzlos.
    Den Kampf von Malcoms Partnerin Staralili und Rays Freund Sheinux hatte sie noch klar vor Augen. Aus der Distanz hatte das Schauspiel fast einem Massaker geglichen. Sheinux immer und immer wieder aus der Luft malträtiert, bis er von einer Attacke seiner Gegnerin niedergestreckt wurde – und das alles unter den Anfeuerungsrufen von Malcom. Vielleicht brachte er ihnen jetzt etwas mehr Respekt entgegen, wo Ray und Sheinux siegreich aus dem Kampf hervorgegangen waren. Doch mochte sich Sonja nicht selbst gerne gestehen, aber ein wenig tat ihr sogar Malcom leid, nachdem er so mir nichts dir nichts mit Staralili in seinen Armen die Flucht angetreten und zur Schule gehechtet war. In seinen Augen lag in diesem Moment etwas Fremdes. Etwas, was ihn mehr wie ein normaler, verletzlicher Mensch aus Fleisch und Blut wirken ließ, als den mürrischen und kalten Einzelgänger, den er nach außen hin gab.


    „Also, was ist jetzt? Kann ich auf dich morgen zählen?“
    Die Kluft der beiden streitenden hatte ihr Höhepunkt damit erreicht, dass sie sich nun konsequent anschwiegen; die wohl abgrundtief grausamste und effektivste Waffe, die ihnen beiden zur Verfügung stand. Sogleich hatte Linsey die Gunst der Stunde ergriffen und sich wieder an Sonja zugewandt.
    Das Mädchen auf ihrer weichen Matratze liegend seufzte schwer. Noch immer bohrte sich ihr Blick in das braune Unterholz von Linseys überlegenem Bett ein. „Ja, schon gut. Ich komme mit ...“ Welche andere Wahl hatte sie schließlich?
    Linsey nickte, ihre Arme zufrieden ineinander verschränkt. „Dann ist ja alles klar.“
    Sonja war es mit dieser Entscheidung schwer um das Herz. Sie wagte es zu bezweifeln, dass sie in der Stunde, in der sie sich gemeinsam gegen ihre Gegner behaupten müssten, eine wirkliche Hilfe sein würde. Doch vielleicht, aber auch nur vielleicht, war dies auch gar nicht nötig, sofern Ray und Malcom es rechtzeitig schaffen würden. Die Hoffnung stirbt immer zuletzt ...

  • Hey Eagle, ;)


    Mit mir hast du einen weiteren "Fan" deiner FF gewonnen. ^^
    Ich mag deinen Schreibstil wirklich sehr.
    Du beschreibst die Charas und die Situationen sehr gut.
    Ich konnte einfach nicht aufhören deine FF zu lesen, und habe alle Kapitel an einem Tag durch geackert. *stolz sei*
    Ich finde die ganze Story einfach toll.
    Sie erinnert mich an manchen Stellen etwas an Yu-Gi-Oh! Gx.
    vor allem, wegen den drei verschiedenen Häusern, die sich auch farblich nicht von denen des Animes unterscheiden.
    Aber was soll's, hast dich wohl etwas inspirieren lassen? ;)
    Gravierende Schreibfehler habe ich nicht gefunden, würde mich bei dir auch wundern wenn ich welche finden würde.
    Aber ehrlich gesagt, achte ich in FF nicht all zu sehr auf die Schreibfehler.
    Ich konzentriere mich eher auf den Stil und den Inhalt. Da habe ich bei dir wirklich nichts zu meckern.
    (Ray erinnert mich übrigens sehr an mich selbst. xD)


    Ich würde mich sehr freuen, wenn du mich bei neuen Kapis benachrichtigst. (Natürlich nur wenn du willst.)
    Binn schon sehr gespannt, wie es weiter geht. ;)


    Lg Haruka


    Edit: Tut mir leid, das ich nich ( ausführlich ) kritisiert habe, wie es meine Vorposter tun.
    Habe gerade echt nicht viel Zeit und musste schnell machen. ^^"Ich werde es ein ander Mal nach holen. Bis dann~

    »Knowledge and awareness are vague, and perhaps better called illusions.
    Everyone lives within their own subjective interpretation..«

    - Itachi Uchiha

    2 Mal editiert, zuletzt von Ria. ()

  • Hi,


    Also zum letzten Kapitel:


    Jetzt scheint Sonja auch wieder etwas in den Vordergrund zu rücken, was ich ganz gut finde.


    Allerdings ist die Stimmung zwischen Ray und Eagle noch angespannter als am Anfang der Geschichte.


    Ich bin schon gespannt auf die Nachsitzstunde und den Kampf gegen die Enteis und wie die beiden sich dann verhalten werden.


    Rechtsschreibfehler sind mir keine aufgefallen.


    Mfg



    Schreib beim nächsten Mal bitte etwas mehr zum Kapitel. ~Aka