Herzlich willkommen im Votetopic zum 5. Wettbewerb in der Saison '11.
([Information] Wettbewerb Nr. 5: Reizwortgeschichte)
Mit dem neuen Jahr kamen auch einige Veränderungen. Besonders das Votesystem hat sich gewandelt. So ist es nun nicht mehr möglich nur einen Punkt an einen Text zu vergeben, sondern beliebig viele. Nähere Informationen findet ihr in folgendem Topic:
Regeln, Information und Punkteliste der Saison '11
Wir bitten euch besonders den Punkt "Die Votes" durchzulesen.
Bitte verteilt eure Punkte nicht nur auf einen Text, sondern teilt sie mindestens zwischen drei Texten auf! Außerdem schreibt zu jedem Vote eine Begründung! 1-2 Sätze genügen!
Votes, die nicht alle verfügbaren Punkte ausnutzen werden als ungültig erklärt
Die Deadline des Votes ist am 26.03.2011 um 23:59 Uhr.
Da wir 16 Abgaben erhalten haben, habt ihr die Möglichkeit 10 Punkte zu verteilen!
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Sonntagmorgen. Die Sonne strahlt und die Vögel zwitschern. Langsam wird auch Eneco von den Sonnenstrahlen, umgeben von Regalen gefüllt mit staubigen, alten Büchern, geweckt. Eneco gilt als das Pokémon mit dem weisesten Wissen, da es auch eines der Ältesten im Dorf ist. Mit sechs Pokémonjahren muss sich Eneco wohl bald, auch wenn es als sehr energisch und kämpferisch gilt, von den anderen verabschieden, denn das kleine Eneco streitet sich oft mit Gaunern wie Rettan oder Arbok, die zu fiesen Verbrecherbanden gehören.
„Nun, heute gehe ich wohl wieder einen neuen Versuch starten, Rettan und Arbok festzunehmen, auch wenn es mir von Zeit zu Zeit schwerer fällt, wäre ich bloß nicht so alt...“, murmelte Eneco vor sich hin, bis plötzlich das Glas Wasser auf den Boden fiel und die Erde anfing, zu beben. Doch Eneco blieb für sein Alter erstaunlich ruhig: „Och, schon geht das Spektakel los? Wieder ein erbärmlicher Versuch von Rettan und Arbok mir den Tag zu versauen? Nicht mit mir.“ Und so kam es, Rettan und Arbok kamen hervor.. Doch irgendetwas störte Eneco. Sein Schwanz vibrierte, und das bedeutete nie was Gutes. „Da seid ihr Beiden! Was hat das Erdbeben zu bedeuten?“ In voller Aufregung antworteten die Beiden in abwechselnden Rollen: „En-Eneco.. dieses Mal suchen wir keinen Streit, es ist etwas Fürchterliches passiert. Ein Streit zwischen dem Bürgermeister Knuddeluff und dem Polizeichef Papungha.“ „Ähm.. Und warum kommt ihr dann zu mir?“, fragte Eneco ohne jene Vorahnung. „Naja, der Streit geht um dich.. Besser gesagt um die Triologie „Alles über Feuer, Wasser und Pflanze“ - und hier geht es um den zweiten Teil „Wasser“...“ Eneco verstand immer noch nichts: „Um was handelt der Streit?“ Rettan begann, in einem hektischen Ton zu erzählen: „Also. In dem Buch geht es, wie du weißt, um alles Wichtige rund um Wasserpokémon. Nun soll ein Legendäres Pokémon namens Lugia, welches in dem Buch auch erwähnt wird, hier aufgetaucht sein. Nun gibt es Diskussionen darüber, ob dieses Gerücht wahr ist, oder ob es nur geflunkert ist. Und das endete zwischen Knuddeluff und Papungha in einem Streit.“ „Und das ist wirklich so ein großes Problem, weshalb ihr mich in den frühen Morgenstunden wecken müsst?“, entgegnete Eneco. Ein weiteres Mal bebte die Erde. „Siehst du? Das sind die Werke von den beiden Streithähnen, kannst du sie nicht besänftigen?“, fragte Rettan.
Eneco willigte ein: „Okay, wenn es sein muss...“ Nun begaben sich die beiden auf dem Wege nach draußen, wo sich die beiden anscheinend streiten. Doch Eneco wusste, das was faul an der Sache ist. Es ist erst vor 12 Uhr, und einer der beiden angeblichen Streithähne, Papungha, steht erst nach 12 Uhr auf – das kann also nur geflunkert sein. Eneco machte sich auf das Schlimmste gefasst. Und es kam Schlimm. Als die Beiden an einem Ort ankam, bei dem alles verwüstet war, verheerende Lüge, die ihm die beiden vorgegaukelt haben. Auf dem Platz befand sich ein monströses Pokémon, das Eneco sofort Angst einjagte. Anscheinend gehörte es zu Rettan und Arbok, da es auf jegliche Kommandos der Beiden hörte. Schon stürmte das monströse Pokémon, das Eneco als Darkrai enttarnte, auf es los und riss es zu Boden.
Doch Eneco erwachte in seinem Bett, um 2:00 Uhr in der Früh. War das alles nur ein Traum? Eneco nahm noch einen Schluck von seinem Glas Wasser und schlief dann wieder ein.
Jay saß am Ufer des großen Sees und blickte verträumt auf die andere Seite, wo er ein paar kleine Quapsel beim Spielen beobachtete. Alles an diesem Ort war so friedlich. Kaum vorzustellen, dass hier irgendetwas Gefährliches leben sollte.„Hey, ich hab dich was gefragt!“, riss Sophie ihn aus seinen Gedanken. Sie kam auf ihn zu und hielt ihm ein Buch unter die Nase. „Was ist das?“, fragte Jay. Sophie setzte sich ärgerlich neben ihn und deutete auf eine Seite voller Kochrezepte. „Ich hab dich gefragt, was du heute essen willst. Spaghetti? Oder lieber einfach nur Salat?“ Jay zuckte ungeduldig mit den Schultern und kramte stattdessen in seinem Rucksack. Er hatte im Moment wirklich Wichtigeres zu tun, als übers Essen nachzudenken. Seine Hand streifte die verschiedensten Gegenstände von Zahnbürsten bis zu Schokoriegeln. Ganz unten fand er schließlich, wonach er suchte. Er öffnete die Schachtel mit seinen sechs Orden und starrte sie glückseelig an. Gleich morgen würde er die Chance bekommen, um seinen siebten Orden zu kämpfen, doch vorher wollte Sophie unbedingt an den See des Zorns kommen, um das sagenumwobene rote Garados zu sehen. Bis jetzt war jedoch noch alles still und die Beiden genossen einfach die Ruhe nach der anstrengenden Wanderung hierher.„Jay!!!“ Er schreckte auf. „Würdest du mir jetzt BITTE sagen, was du essen willst?“, knurrte Sophie. Warum mussten Mädchen sich immer gleich so aufregen? Als wenn es so wichtig wäre, was sie zu essen machte. Es schmeckte sowieso nicht! „Spaghetti“, antwortete er, um seine Ruhe zu haben. Knirschend stand die Käfersammlerin auf und machte sich ans Werk. Gerade als Jay seine Orden wegpacken wollte, sah er im Augenwinkel eine kurze Bewegung. Was könnte das gewesen sein? Neugierig starrte er auf einen kleinen Busch, nicht weit von ihrer Campingstelle. Aber da war nichts. Vielleicht hatte er sich auch nur eingebildet. „Ist irgendwas?“ Jay fuhr zusammen und ließ vor Schreck seine Orden fallen. Mit einem leisen Blupp verschwand die Schachtel im Wasser. Ungläubig starrte er auf die Stelle, von der aus sich nun kleine Wellen bis zum Ufer ausbreiteten. Nicht seine Orden, das konnte doch nicht wahr sein! Und alles nur wegen diesen blöden Spaghetti. Verdammt, was sollte er jetzt machen? Sophie war zu ihm gekommen. „Tut mir leid. Ich wollte dich nicht erschrecken.“ Er drehte langsam den Kopf in ihre Richtung und kochte innerlich vor Zorn. „Es tut dir leid?“, stieß er gepresst hervor, „Was bitte soll ich ohne meine Orden machen?“ „Komm schon, die kriegen wir da doch sofort wieder raus!“ „Meinst du vielleicht ich spring in einen See, indem ein rotes Garados sitzt?!“, fuhr er sie an und durchbohrte sie mit seinen tiefblauen Augen. Herausfordernd hielt Sophie seinem Blick stand. „Gut, dann nimmst du eben eines deiner Pokémon!“ Siegessicher strahlte sie. Die Idee war schlicht und ergreifend so genial, dass er darauf einfach nichts erwidern können würde. Oder doch? „So wenig bedeuten dir also meine Pokémon? Meinst du, ich lass sie zu dem Garados? Du bist doch verrückt! Schick doch eins von deinen Pokémon!“, schrie er erhitzt und trat gegen einen Stein der neben seinen Orden im tiefen Wasser des Sees verschwand. „Falls es dir entgangen sein sollte, Käferpokémon können nicht schwimmen!“ Während ihr Streit immer heftiger wurde, raschelte es in der Nähe erneut, doch die beiden Trainer nahmen dies nicht wahr. Vorsichtig lugte Jemand zwischen den Ästen hindurch. Warum die Beiden da wohl stritten? Egal, es war jedenfalls der perfekte Moment. Langsam schob sich die kleine Gestalt an den Büschen entlang und kam schließlich am Lagerplatz an, wo ein großes Päckchen Pokémonfutter stand. Immer darauf bedacht nicht entdeckt zu werden, krallte es sich die Packung und schlich weg. Gerade als der schützende Waldrand wieder in greifbarer Nähe war, blieb das Wesen an einer Wurzel hängen, stolperte und fiel mit einem lauten Krachen auf den Boden. Jay drehte mitten im Argumentieren den Kopf. Vor lauter Überraschung vergaß er glatt, dass er sauer auf Sophie war und guckte ersteinmal ein paar Sekunden ungläubig auf das Knäuel am Boden. „Da ist ein Eneco!“, rief er. „Moment mal, was machst du da mit unserem Essen?“ Panisch war das kleine Eneco in die falsche Richtung geflüchtet: Direkt auf den See zu. Sophie schnappte sich einen ihrer Pokébälle und warf ihn schwungvoll in die Luft, wo er sich in einer vollkommenen Drehung öffnete. „Smettbo, hol unser Essen zurück!“, rief sie und Smettbo nahm die Verfolgung auf. Während des Laufens drehte sich Eneco immer wieder um und entging nur knapp ein paar erneuten Stolperpartien. Schließlich blickte es einen Moment zu lange nach hinten und da passierte es: Es übersah eine kleine Mulde im Boden und fiel der Länge nach auf den Sand am Rand des Sees, in den sich nun die Packung Pokémonfutter ergoss. Sophie rannte weiter auf Smettbo und Eneco zu, die nun Beide gebannt und erschrocken auf den See blickten. Gerade so, als würden sie spüren, dass etwas nicht in Ordnung wäre. „Was habt ihr denn?“, fragte sie. In diesem Moment begann Jay hinter ihr zu schreien. „Weg da!“, rief er. Gerade noch rechtzeitig warf er sich auf Sophie, Eneco und Smettbo und brachte sie so aus der Schusslinie. Da, wo vor einer Sekunde noch die Drei waren, befand sich jetzt der riesige Schwanz des roten Garados, welches, von dem Futter angezogen, aufgetaucht war. Es peitschte das Wasser auf und blickte hektisch umher. Jay bedeutete den Anderen ruhig zu sein und sie schlichen sich leise weg. Doch Garados nahm sie trotz alledem war, drehte sich in ihre Richtung und eine mächtige Drachenwutattacke zwang sie nach zwei Seiten davon zuspringen. Sophie warf sich über das verängstigte Eneco und brachte sich so vor einer weiteren Attacke in Sicherheit. Smettbo versuchte Garados mit ein paar Superschall-Attacken durcheinander zu bringen, aber nicht eine Einzige traf ihr Ziel: Das Garados schien jeden Angriff voraus zu sehen. Sie hatten nur noch eine Hoffnung. Jay sah sich nach seinem Rucksack um und entging dabei nur knapp einigen weiteren Angriffen. Schließlich entdeckte er ihn nur wenige Meter von ihm entfernt. Er warf sich auf den Rücken, griff nach seinem Rucksack, erwischte einen der Trageriemen und zog einen Pokéball heraus. „Lanturn! Wir brauchen deine Hilfe!“, rief er und warf den Ball ins Wasser. Lanturn tauchte sofort unter und entging so im letzten Moment einer Hydropumpe des wütenden Garados, welche stattdessen Sophie und Eneco traf, die von der Wucht des Wassers drei Meter nach hinten geschleudert wurden. „Ladungsstoß!“, wies Jay sein Lanturn an. Während das Wasser gelb aufleuchtete und Garados ein paarmal zuckte, sprang er auf die Beine und rannte zu Sophie und Eneco, die ziemlich mitgenommen aussahen. Lanturn und Smettbo griffen zusammen an, doch ihre Attacken konnten fast nichts ausrichten. Dieses Garados hatte eine unglaubliche Kraft! Immer wieder wankte es kurz, doch kein Treffer konnte ihm wirklich gefährlich werden.
Sophie klammerte sich an Jays Arm und zog sich vorsichtig hoch. Eneco stand zitternd vor ihnen, offenbar total verängstigt. Im nächsten Moment traf Garados´ Schwanz Sophie und Jay und schleuderte sie weg. Die Beiden landeten wenig entfernt auf ihren Schlafsäcken und verharrten dort ganz still. Das rote Garados drehte sich um, auf der Suche nach dem Widerstand hinter ihm und setzte zu einer letzten vernichtenden Drachenwut an. Smettbo und Lanturn versuchten verzweifelt seine Aufmerksamkeit zurückzugewinnen: Vergeblich. Als es schon zu spät schien, warf sich Jay schützend über Sophie und hoffte aus das Beste. In diesem Moment rannte Eneco entschlossen auf Garados zu und versetzte ihm eine Risikotackle, die sich gewaschen hatte. Vollkommen perplex fiel Garados nach hinten. Lanturn gab ihm mit einem Ladungsstoß den Rest und erschöpft sank das wütende Pokémon zurück in die Tiefen des Sees.
Eneco ließ sich keuchend auf dem Boden nieder. Es war offensichtlich, dass es diese Attacke noch nie zuvor ausgeführt hatte. Erschöpft rappelten Jay und Sophie sich wieder auf, ihnen war zum Glück nichts weiter passiert. „Danke Eneco“, sagte Sophie und kam leicht schwankend auf es zu. „Ja, du hast und gerettet. Danke“, stimmte Jay ihr zu. Er sah Sophie an und sie verstanden sich ohne Worte. Genau das war es, was in ihrem Team bis heute gefehlt hatte! Jemand, der alles dafür tun würde, um seine Freunde zu beschützen und wer weiß, vielleicht konnte dieses Eneco ja auch ihre Streitigkeiten in Zukunft verhindern, die letztendlich zu diesem Zwischenfall geführt hatten? „Wir haben zwar im Moment nichts mehr zu essen, aber vielleicht möchtest du trotzdem bei uns bleiben?“; fragte Jay. Und Sophie fügte hinzu: „So tapfere kleine Kerlchen wie dich, können wir immer gebrauchen!“ Eneco stieß einen Freudenschrei aus und sprang auf Sophies Arm. Unbeholfen tätschelte sie es und grinste Smettbo an. „So viel zum Thema Käfersammler.“ Jay stimmte in ihr Lachen ein. „Ja, so schnell kann das gehen. Moment, wo ist eigentlich Lanturn?“ Just in diesem Moment stieg etwas aus dem See empor und schleuderte ein Kästchen in seine Richtung. „Vielen Dank, Lanturn.“ Lanturn gab einen Laut von sich, der stark nach kein Problem klang und gemeinsam machten die zwei Trainer sich daran Spaghetti zu kochen, um ihre leeren Mägen zu füllen und sich bei ihrem neuen Freund zu bedanken.
„Bitte, hört doch auf! Ich halte das nicht länger aus…“, flüsterte ich schwach. Doch keiner hörte meine Stimme.
Ich lag am Boden, konnte nicht aufstehen. Salzige Tränen rannen meine Wange hinunter, das Wasser befeuchtete mein Fell. Sie tropften vor mir auf die aufgelockerte Erde. Sicherlich war nun ein dumpfer Klang zu hören, doch ich nahm ihn nicht wahr. Alles, was ich mitbekam, war meine eigene Verzweiflung, die Angst und am lautesten das Gepolter und Geschrei im Inneren unseres Baus.
Sie hatten mich hinausgeschickt, damit ich den Ernst der Lage nicht erfassen konnte, doch ich war nicht dumm. Schon längst hatte ich bemerkt, dass sie niemals mehr miteinander auskommen würden. Tagelang stritten sie sich, wurden teils sogar handgreiflich. Schon mehr als einmal hatte ich meine Mutter gesehen, wie sie mit einigen blutigen Kratzern an ihrem Körper alleine in der Ecke sass und leise vor sich hinweinte, als mein Vater wieder Mal wütend das Weite gesucht hatte, darauf bedacht, dass keiner sie sah. Doch ich kannte sie. Ich wusste, wohin sie sich zurückzog, wenn sie alleine sein wollte. Ich kannte einen Unterschlupf, wo sie mich nicht entdecken konnte. Es war mein Ort. Manchmal fragte ich mich, weshalb ich mich dort so gerne aufhielt, und besonders, weshalb ich dort meine Mutter beobachtete. Doch ich fand keine Antwort. Das einzige, das ich mit Garantie wusste, war, dass ich dort meine Ruhe hatte. Dort konnte ich nachdenken, dort konnte ich weinen, dort konnte mich keiner entdecken. Ich wäre jetzt vielleicht auch dort hingegangen, doch ich schaffte es nicht. Ich war am Boden zerstört und konnte mich kaum bewegen. Der Streit meiner Eltern machte mich fertig.
Nächtelang lag ich auf meinem Strohlager und weinte, darauf hoffend, dass es besser werden würde. Doch kein noch so lauter Schluchzer konnte meinen Kummer stillen, keine noch so dicke Träne mich trösten. Die Welle der Trauer hatte mich längst überflutet, schon lange hatte sie mich unterdrückt. Ich war gefangen im Meer der Verzweiflung, unfähig, wieder aufzutauchen, zum wahren Leben zurückzukehren. Verloren. Eingeschlossen in mir selbst. Allein. Verzweifelt. Und das schlimmste: Ich wusste, dass es niemals enden würde. Nicht, wenn ich sie nicht dazu bringen würde, sich doch endlich zu vertragen. Ihre Trennung nahte, das war mir gewiss. Doch was sollte ich dagegen tun? Ich war doch nur ihre Tochter, ein kleines Eneco, zu jung, um die Welt zu verstehen. Nahmen sie mich überhaupt wahr? Ich wusste es nicht. Denn ich war unwichtig. Ein kleines Detail in dem gigantischen Gemälde ihres Lebens. Wahrscheinlich nur ein hässlicher Pickel auf der Nase der Mona Lisa. Ein Detail, das man entweder übersah oder es bei näherem Betrachten verabscheute. Meine Eltern waren nicht für mich da. Sie hatten mir ihren eigenen Problemen zu kämpfen und bemerkten meinen Kummer daneben nicht. Schliesslich war ich nichts weiter als ein Pickel in einem sonst ach so wundervollen Antlitz. Und den versuchten sie so gut wie möglich zu ignorieren. Ihr Streit war im Vordergrund. Vielleicht genossen sie es sogar, mich damit zu quälen. Vielleicht wollten sie mich damit bestrafen, doch wofür, würde ich wohl niemals erfahren. Ob sie sich an meinen Namen erinnerten, fragte ich mich. Hiraita hon, diese beiden Wörter hatte ich schon so lange nicht mehr gehört.
„Hiraita hon“, hauchte ich vor mich hin. Hiraita hon, das offene Buch. Weshalb ich so genannt wurde, wurde mir niemals erklärt. Doch der Name passte nicht zu mir. Ich war kein offenes Buch. Sogar war ich eher voller Geheimnisse, wollte niemals etwas über mich preisgeben. Und doch wollte ich nicht, dass ich meinen Namen verlor und mit ihm meine Identität. Ich wollte stark sein, über mich hinauswachsen. Doch war dies überhaupt möglich? Erneut begann ich, mir Fragen zu stellen. Ob sie sich bei dem Namen etwas gedacht hatten. Ob der Name häufig vorkam. Und, was mir am wichtigsten war, ob sie überhaupt wussten, dass ich existiere. Doch insgeheim wusste ich doch, dass ich viel zu pessimistisch war. Wieso hätten sie mich sonst aus unserem Bau werfen sollen, als es wieder mal zu Handgreiflichkeiten kam. Wahrscheinlich liebten sie mich, doch sie waren zu schwach, es zu zeigen. Eine kleine Flamme der Hoffnung loderte in meinem Herzen auf, doch gleich wurde der schwache Schimmer wieder zerstört. Eine Träne, welche über meine Nase floss, erinnerte mich daran, dass ich nicht minder schwach war als sie, welche mich doch so im Stich liessen. Ich war auf mich selbst gestellt, doch wusste ich, dass ich das nicht mehr lange durchhalten würde.
Manchmal dachte ich darüber nach, ob ich mir jemandem über meine Sorgen sprechen sollte, meinem Namen doch alle Ehre machen. Doch mit wem? Ich hatte keine Freunde, keine Geschwister und meine Eltern stritten sich so sehr, dass ich täglich mehrere Weinkrämpfe erlitt. Hier im Wald gab es zwar genügend andere Pokémon, doch sie würden mich nicht verstehen. Ich kannte keinen, der mir Halt gab. Es gab niemanden, der mich hätte retten können. Da beschloss ich, dass es so nicht weitergehen konnte. Ich musste mein Leiden bekämpfen, bevor es mich besiegt hatte. Und dies war nur möglich, indem ich mein Leben beendete.
Ich streifte durch den Wald. Alleine wegzugehen hatte mir keine Schwierigkeiten gemacht, meine Eltern hatten es überhaupt nicht bemerkt. Wie schon so oft hatten sie mich vergessen und sich ganz und gar ihrem Streit hingegeben. Sich aufeinander konzentriert. Sich Schmerzen zugefügt, sowohl physischen als auch psychischen. Und wie ich es schon gewohnt war, rann eine Träne meine Wange hinunter. Tropfte auf den moosigen Waldboden. Zerschellte darauf. Starb vielleicht, noch bevor er unten ankam. Weinte vielleicht selbst vor Schmerz. Hatte Gefühle wie ein normales Wesen, nur, dass dies noch keiner bemerkt hatte. War nun erlöst von all dem Leiden. Beinahe eifersüchtig blickte ich auf die Stelle, wo der kleine Wassertropfen nun sein Ende gefunden hatte. So ein schneller Tod, und doch so schmerzvoll. War dem Tropfen sein Leiden genauso kurz vorgekommen, wie mir sein Ende kurz vorgekommen war? Hatte er die Situation anders wahrgenommen als ich? Oder lebte er vielleicht gar noch, zerschellt in viele unsichtbare Teile, vor Schmerz schreiend und doch von keinem gehört? Ich konnte mir keine Antwort geben. Und ich wollte es eigentlich auch gar nicht wissen. Ich wollte selbst erleben, wie es war zu sterben. Selbst die Qualen erleben, welche zur vollständigen Zufriedenheit führen. Vielleicht auch nur selbst friedlich einschlafen, fernab von meinen Eltern, die mein Verschwinden wohl nicht mal bemerken würden. Vielleicht würden sie sich vertragen, wenn kein Kind mehr im Weg war. Vielleicht würden sie glücklich werden. Und vielleicht, ja, ganz vielleicht, würde einer von ihnen mal sagen: „Erinnerst du dich an jemanden namens Hiraita hon? Der Name kommt mir bekannt vor, doch weiss ich nicht, woher.“ Und die Antwort wäre: „Ja, Hiraita hon, auch mir kommt der Name bekannt vor. Und ich verbinde mit dem Namen eine wundervolle Erinnerung, auch wenn ich nicht weiss, wer oder was damit gemeint ist.“ Und ganz vielleicht würden sie sich in die Augen sehen und glücklich sein. Ich glaubte kaum, dass mir bei diesem Gedanken ein kleines Lächeln über die Lippen huschte. Sie würden glücklich sein, wenn ich weg war. Ohne mich waren sie besser dran. Ich würde ihnen nur einen Gefallen tun.
Der Anblick, als ich mich umdrehte, war wundervoll. Ein Strauch giftgrüner Beeren erstrahlte vor meinen Augen. Ich kannte diese Früchte. Es waren Toxibeeren, vor denen mich meine Mutter vor langer, langer Zeit immer gewarnt hatte. Die Beeren, die ich niemals anfassen durfte. Die Beeren, die den sicheren Tod bedeuteten. Die Beeren, welche mir einen friedlichen Tod beschaffen würden. Ich spürte kaum, wie ich eine Pfote vor die andere setzte und mich dem Strauch langsam näherte. Plötzlich war ich einfach… da. Ich sah die Beeren, gross, prall und rund, erstrahlend in einer leuchtenden grünen Farbe. Und ich wusste, dass meine Zeit nun gekommen war. Schon der Genuss einer einzigen Beere bescherte einem ein friedliches Einschlafen, aus dem es kein Erwachen mehr gab. Ich war mit Träumen beschäftigt, mit Träumen vom Himmel, wie ich dort oben mit offenen Armen empfangen werden würde. Ich spürte den Wind in meinem Gesicht nicht, sah nichts mehr ausser der Beere, welche ich in meiner Pfote hielt. Genussvoll biss ich hinein. Sie war reif, hatte einen süssen Geschmack mit leicht bitteren Akzenten. Ich kaute darauf herum und spürte, wie ich immer müder wurde.
„Jetzt ist es vorbei“, dachte ich, als ich das Stück hinunterschluckte und mir den Rest der Beere zu Gemüte führte. Saft trat aus der Beere heraus, als ich sie zwischen meinen Zähnen zerplatzen liess. „Jetzt hat all mein Leiden ein Ende.“
Ich legte mich hin, spürte nichts mehr ausser meinen eigenen Atem. In meinem Magen rumorte es, doch das störte mich nicht. Dunkelheit hüllte mich ein wie eine warme, weiche Decke. Ich kuschelte mich hinein und sagte noch leise: „Ich hoffe, dass ihr nun glücklich werdet, Mami. Mach’s gut, Papi…“ Dann fühlte ich nur noch, wie mein Herzschlag schwächer wurde, mein Atem immer ruhiger. Ich liess mich in die Arme des Todes fallen, welche mich herzlich umarmten und mir die Liebe schenkten, die ich zu Lebzeiten niemals erfahren hatte.
Hastig hüpfte das kleine Eneco die Treppe zum Speicher im höchsten Turm des Wolkenschlosses hinauf. Es mussten nur noch ein paar Treppen sein, bis es endlich oben angelangt sein würde. Es freute sich schon die ganze Zeit, endlich mal wieder hier oben zu sein. Schließlich hatte es – völlig außer Puste - den Speicher erreicht. Es blickte um sich herum und sah, dass sich in den Decken des rundlichen Raumes Spinnennetze gesammelt hatten und auch die Luft fühlte sich ein wenig trocken an. Es ging auf das Regal zu, aus dem es sich jedes Mal ein Buch zum Lesen aussuchte, wenn es hier hoch kam, und sah sich die Titel durch. Nach kurzer Bedenkzeit nahm es ein altes Buch heraus, welches den Titel „Das ewige Wasser“ trug. Also kuschelte sich das kleine Pokémon in die warmen, flauschigen Decken und begann die Geschichte zu lesen.
Es gab eine Zeit, da lebten Pokémon friedlich und harmonisch miteinander. Die kleineren Pokémon spielten auf den Wiesen zusammen, lachten, tollten auf dem frischen, grünen Gras herum und neckten sich gegenseitig. Man teilte alles und sogar die größeren und älteren Pokémon vertrugen sich und waren glücklich. Doch es sollte der Tag kommen, an dem sich dieses friedliche Bild verändern sollte.
Es war ein gewöhnlicher Morgen, und die Sonne kitzelte die noch etwas schläfrigen Pokémon mit ihren warmen Sonnenstrahlen, als ein etwas dunkel aussehendes Pokémon mit einem Hut auf einem Hügel erschien. Es war eindeutig ein Traunmagil. Man konnte seine düstere Aura schon von weitem spüren und sogar der Sonne schien ein kleiner Schauder über den Rücken zu laufen.
„Kommt her, ihr Pokémon, die Kleinen und die Großen, von nah und von fern, kommt her, ihr Pokémon“. Alle schienen verwundert zu sein und so langsam sammelte sich eine kleine Menge an Pokémon in Form eines Halbkreises vor dem fremdem Traunmagil. Es schien seine Ansprache fortsetzen zu wollen. „Von weit her bin ich gepilgert, euch zu bringen, eine Weisheit meines Meisters“. Verwirrung machte sich breit, denn keiner wusste so genau, worum es sich dabei handeln konnte. „Wie ich sehe, scheint ihr euch zu fragen, was dies wohl sein könnte. Es ist nichts anderes, als das ewige Wasser!“.
„Das ewige .. was?“, „Was für ein Wasser?“, „Wie meint er das?“. Doch Traunmagil setzte seine Rede fort:“Ruhe, bitte. Ich bitte um Ruhe. Ich werde zunächst erklären, was das ewige Wasser ist. Wer von dieser mysteriösen Flüssigkeit trinkt, der wird für immer leben. Es kann jedoch nur einer davon trinken. Darum werde ich euch eine Frage aufgeben, und es wird sich zeigen, welches weise Pokémon in der Lage ist, dies zu lüften.“
„Nun denn, hier ist das Rätsel. Die Frage lautet: Welches Pokémon ist dazu fähig, einen Stamm von Pokémon zu leiten, zum mächtigsten Stamm, stärker als alle anderen Pokémon hier in diesem Land?“ Es war jedem natürlich klar, dass Traunmagil auf die Pokémon, welche hier lebten, anspielte. Doch wer sollte nun das Pokémon sein. Es ergab sich also, dass die Pokémon anfingen zu diskutieren. Sollte es Rihornior sein, denn er wer der stärkste von allen? Oder Snobilikat, denn es war flink wie ein Wiesel? Oder doch Simsala, denn es war sehr weise und schlau? Die Pokémon stritten tief in die Nacht hinein, doch sie konnten sich auf niemanden einigen. Wer sollte also der neue Anführer der Truppe werden? Da ergriff Lektroball das Wort: „Lasst mich euer Anführer werden. Ich bin sowohl stark, als auch schnell, und ich habe auch schon viel Erfahrung in einigen Pokémonkämpfen gesammelt. Doch keiner war damit so wirklich einverstanden und so ging der Streit weiter.
Am nächsten Tag lies Traunmagil die Pokémon erneut versammeln. „Nun, wer gibt mir nun die Antwort auf meine Frage?“. „Ich wäre für…“, „Ich denke eher,…“, „Nein, es wäre besser, wenn…“ und die Diskussion fing von vorne an. Doch da hörte man plötzliche eine laute Stimme aus der Menge: „Ruhe! Ich werde euer Anführer sein!“. Es war Lektroball und die Pokémon starrten ihn mit Entsetzen an, als er plötzlich anfing zu leuchten. „Ich kann nichts mehr sehen - …“ Es war Lektroballs verheerende Explosions-Attacke. Danach sah man für einen kurzen Moment nichts mehr…
Da schaute sich Traunmagil um: Da waren nur noch die vielen Pokémon, welche erschöpft auf der Wiese lagen. Da lief Lektroball auf das Traunmagil zu. „Wie du siehst, kann nur ein Lektroball der perfekte Anführer sein. Das einzige Pokémon, welches sowohl stark und schnell ist, sowie genug Erfahrung für einen guten Anführer hat. Traunmagil überlegte einen Moment und musterte das Lektroball, welches vor ihm stand. Da ergriff es das Wort: „Du hast recht – Nur ein Lektroball kann dazu in der Lage sein. Hiermit überreiche ich dir das ewige Wasser“. Lektroball wollte gerade aus dem goldenen Kelch trinken, welchen Traunmagil ihm hinhielt, als es hinzufügte: „Doch sieh dich um – mit wem kannst du es jetzt noch teilen…?“
Zikaden schmetterten ihr Lied in die schwüle Sommerluft, und die fast unbefahrenen Straßen flimmerten in der Mittagshitze. Innerhalb des kleinen Café Hikari war das Konzert über der unablässig laufenden Klimaanlage kaum zu hören. Nur wenige Gäste hatten sich hergewagt, um sich einen erfrischenden Eiskaffee zu genehmigen.
Rinko hatte diesen ruhigen Ort für ihr Treffen mit Takemi absichtlich erwählt, da sie hier nicht auf die Gefahr hinauslief, auf streitende Menschen zu stoßen. Es reichte schon, dass ihre Eltern vor einer Scheidung standen, und sie sich nicht gefahrlos in ihrer eigenen Wohnung aufhalten konnte.
„Ich weiß nicht, warum, aber du hast dich schon ziemlich verändert“, sagte Takemi unverwandt.
Rinko rührte mit dem Trinkhalm in ihrem Eiskaffee. Sie konnte verstehen, warum er enttäuscht war – so lange hatten sie sich zwar unregelmäßig, aber häufig getroffen. Nach drei Wochen Pause in diesem freundschaftlichen Ritual hatte sich Rinko endlich durchgerungen, ihn wieder zu treffen.
„Takemi“, hob sie an. „Ich… weiß nicht, ob…“
Plötzlich hörte Rinko ein grauenvolles Geräusch: Die Kellnerin war aufgestanden, um einen Schwamm zu befeuchten, und das durchdringende Rauschen des Wasserhahns fuhr ihr in Mark und Bein. Erschrocken unterbrach sich Rinko und zuckte zusammen. Verdammte Hexe!
„Siehst du, das meine ich!“, fuhr Takemi sie wütend an. „Beim Geräusch von fließendem Wasser schreckst du zusammen wie eine angespritzte Katze! Und vorhin beim Imbissstand hättest du dich fast für Sushi mit Thunfisch entschieden. Du hast Fisch noch nie gerne gegessen.“
Geschlagen wich sie seinem zornigen Blick aus. Er hatte nicht ganz unrecht, wenn er sie mit einer Katze verglich, aber wenn er noch weiter aus der Haut fuhr und die Situation in einen Streit ausartete… „Takemi, lass uns bitte nicht streiten“, flehte sie, als ihre Finger zu kribbeln begannen. Das war kein gutes Zeichen!
„Ach, und wieso?“, fragte er schroff, doch sie merkte, wie er sich beruhigte. „Vorhin in der Bushaltestelle hast du auch so reagiert, als die Mutter von diesem kleinen Jungen mit ihm zu diskutieren anfing. Da wolltest du so schnell wie möglich weg. Bist du neuerdings gegen Streit allergisch?“
„Nein, so ist es nicht…“
„Und was ich ganz besonders nicht verstehe“, unterbrach Takemi sie, „ist, wie du dir die Haare gefärbt hast. Musste es unbedingt rosa sein? Du siehst aus wie die Hauptfigur in einem Anime!“
Peinlich ertappt wickelte Rinko ihren Finger um eine ehemals braunblonde Haarsträhne und betrachtete diese nachdenklich. Es war ja nicht so, dass sie sich ausgesucht hatte, mit welcher Haarfarbe sie herumlief, aber das konnte sie Takemi nicht sagen. Sie wusste nicht, wie er darauf reagieren würde, ob er es überhaupt verstehen würde… und vor allem hatte sie Angst davor, was diese Hexe mit ihm anstellen würde, wenn er davon erfuhr.
Takemis Blick wurde plötzlich weicher. Erleichterung durchströmte sie, als das Jucken in ihren Händen verschwand – zumindest für jetzt musste sie nicht darum fürchten, sich vor ihm zu verwandeln. „Versteh mich nicht falsch, Rinko, ich mache mir nur Sorgen. Ist es wegen deiner Eltern?“ Für einen kurzen Moment schwieg er. „Oder… ist es ein anderer?“
Überrascht blickte Rinko auf und suchte in Takemis Augen den Grund für diese Frage. War ihm ihre Beziehung so wichtig, dass er sich vor einem eventuellen Rivalen mehr fürchtete als um ihren häuslichen Familienfrieden? Natürlich bedrückte sie die Zwietracht zwischen ihren Eltern, aber nur deswegen hätte sie ihn trotzdem weiter getroffen. Aber die Wahrheit konnte sie ihm nicht sagen…
„Nein, wo denkst du hin!“, erwiderte sie hastig und blickte aus dem Fenster. Eigentlich gab es dort nichts Interessantes, aber das war ihr egal. Doch dann fiel Rinko auf, dass auf der gegenüberliegenden Straßenseite eine Frau vor einem Schaufenster stand. Sie trug ein Sommerkleid und einen breitkrempigen Sonnenhut. Doch was Rinkos Aufmerksamkeit fesselte, war ihrs langes, schwarzviolettes Haar. Auch wenn die flimmernde Luft das Bild der Person verzerrte, hatte Rinko nicht den geringsten Zweifel…
„Hey, hörst du mir überhaupt zu?“
„Was, wie?“ Verwirrt aus ihren Gedanken gerissen versuchte sie, ihren Geist zu klären. „Ja, natürlich. Entschuldige mich, ich muss… gehen.“ Sie wusste, dass es Takemis Verdacht, sie hätte einen Neuen, nicht gerade entgegenwirkte, aber wenn sie diese Gelegenheit nicht beim Schopfe ergriff, konnte sie sich vielleicht nie wieder mit ihm treffen.
Ohne auf seine Protestrufe zu achten, stürmte sie aus dem Café und sah sich um. Die Frau ging einige Meter weiter die Straße runter. Rinko folgte ihr eilig. Als sich die Fremde am Ende der Straße umdrehte und zu ihr zurücklächelte, war sich die Verfolgerin nun absolut sicher: Das war Traunmagil!
Verschlagen lachend winkte ihr die Hexe und verschwand um die Häuserecke. Ohne zu zögern rannte Rinko ihr hinterher und bog ebenfalls in die Nebenstraße. Traunmagil war bereits weitergeeilt, steuerte direkt auf eine Seitengasse zu. Auf halber Strecke wurde sie kurz langsamer und berührte einen Mann an der Schulter, der sich aufgeregt mit seinem Kumpel unterhielt.
Als Rinko ebenfalls an den Männern vorbeikam, erkannte sie – leider zu spät – was Traunmagil getan hatte: Mit ihrer Schwarzmagie hatte sie aus dem Gespräch einen Streit werden lassen! Sofort fingen Rinkos Hände wieder zu kribbeln an. Sie schaffte es noch, in die Gasse einzubiegen, in der Traunmagil verschwunden war, dann leuchtete ihr Körper auf…
Da erlosch das Licht auch schon, und sie sah die Welt plötzlich von viel weiter unten. Verdammt!, fluchte sie in Gedanken und schüttelte sich. Sie hatte sich schon wieder in ein Eneco verwandelt!
„Ri-Rinko?“
Erschrocken fuhr sie herum, als sie Takemis Stimme wahrnahm. Er stand nur wenige Schritte entfernt und hatte ihre Verwandlung miterlebt! Rinkos Blick flog zu Traunmagil, die gerade in einem ihrer Geisterportale, die sie überall auftauchen lassen konnte, verschwand. Sie musste hinterher, und wenn Takemi sie jetzt so gesehen hatte, erst recht! Mit großen Sätzen folgte sie der Hexe in das Portal.
Zuerst verzerrte sich das Licht, dann wurde ihr Eneco-Körper förmlich von dem Portaltunnel ausgespuckt. Sie fand sich in Traunmagils Geisterdimension wieder, in der blassbunte Nebelfetzen dem Auge Streiche spielten. Von ihrem letzten Besuch hier wusste sie, dass Traunmagil das Portal nicht schließen konnte, bis Rinko wieder draußen war.
„Traunmagil!“ Die Frau hatte ihre eigentliche Gestalt angenommen, die eines hexenähnlichen Geistes in düsteren Farben. Sie grinste bösartig zu Rinko runter, ihre blutroten Augen blitzten amüsiert. Gelbe Blumen flimmerten um sie herum auf – eine Manifestation ihrer Gefühle, wie es in dieser Dimension üblich war.
„Es war ein Fehler, hierherzukommen. Das hier ist meine Dimension – ohne Geisterattacken kannst du mir hier nichts anhaben!“ Sie lachte ein verzerrtes, angsteinflößendes Lachen.
„Verwandle mich sofort zurück!“, verlangte Rinko.
„Sonst was?“, fragte Traunmagil wenig beeindruckt. Plötzlich liefen deutlich spürbare Wellen durch die Geisterdimension, und Rinko konnte hinter sich jemanden spüren. Sie drehte sich um - und fand sich Takemi gegenüber. Ihr Freund starrte fassungslos um sich, und schließlich blieb sein Blick an ihr heften. „Ah, so wie ich sehe, magst du diesen Jungen.“
Erschrocken stellte Rinko fest, dass von ihr pulsierende Herzen ausgingen. Jetzt wusste Traunmagil, wie viel Takemi ihr bedeutete!
Die Hexe bemerkte ihre Angst und lachte. „Du willst also, dass ich auch ihn mit einem Fluch belege? Das kannst du haben; am besten noch ein Pokémon, das du als Eneco nicht leiden kannst!“ Vor ihr erschien eine Lichtkugel, die sich zu einem Buch materialisierte. Rinko überlief ein Schauer: Das Buch der Verwandlungen, mit dem Traunmagil sie verflucht hatte und das sie unbedingt zerstören musste. Ohne zu zögern rannte sie auf die Hexe zu, die aber schon die verhängnisvollen Worte sprach: „Disputum Waninoko Mutavi!“ Ein Strahl gleißenden Lichts schoss aus dem Buch direkt auf Takemi zu. Im selben Moment sprang Rinko hoch, holte instinktiv tief Luft und schoss einen Ball nebliger Energie auf Traunmagil ab.
Die Magierin wurde zurückgestoßen, das Buch verschwand wieder. Traunmagil starrte Rinko, die dicht vor ihr landete, entgeistert an. „Spuk…ball? Du kleines Miststück, wo hast du diese Attacke gelernt?!“, schrie die Magierin aufgebracht, und die Juwelen an ihrem Körper leuchteten. Ein mörderischer Wind wehte Rinko um die Ohren, als Traunmagil eine Attacke auf sie einsetzte. Schreiend wich die Verfluchte zurück und ärgerte sich, auch diesmal das Buch nicht zerstört zu haben. Doch zuerst musste sie sich und Takemi in Sicherheit bringen…
Sie lief auf ihn zu. Durch den Fluch hatte auch er sich in ein Pokémon verwandelt – ein Karnimani, zu Rinkos Leidwesen ein Wasserpokémon. Er war bewusstlos, also packte sie ihn am Kragen und zog ihn auf das Geisterportal zu.
Kurze Zeit später fand sie sich in der Gasse wieder. Geblendet von dem plötzlichen Sonnenlicht rieb sie sich die Augen – und stellte fest, dass sie sich zurückverwandelt hatte. Auch Takemi war wieder ein Mensch; doch sein nun himmelblaues Haar zeugte davon, dass der Fluch auch bei ihm nach wie vor wirkte.
Rinko blickte wütend zu der Wand, an der sich das Portal, kurz nachdem sie es durchtreten hatten, wieder geschlossen hatte. Jetzt war auch Takemi verflucht und würde sich genau wie sie nicht mehr in der Nähe streitender Menschen aufhalten können, ohne sich in ein Pokémon zu verwandeln – und Menschen neigen dazu, häufig zu streiten. Glücklicherweise hatte Rinko irgendwie eine Geisterattacke erlernt, wodurch Traunmagil nicht länger unantastbar für sie war. Sie würde die Magierin finden und sie und ihr dämliches Buch vernichten!
Es war ein schöner Sommertag und Hydropi , Eneco und Zorua spielten am See . Hydropi tauchte ein wenig und Zorua und Eneco spielten fangen am Ufer . Während Hydropi tauchte fand er etwas seltsames . Er schnappte es sich und zog es ans Ufer . Er rief :" Hey schaut mal !" Eneco und Zorua kammen herbeigelaufen . "Was ist dass?" fragte Enoco neugierig . "Sieht aus wie ein Buch." sagte Zorua und öffnete es . "Die Schrift sieht aus wie die alte Legendäre Schrift der Pokemon !" sagte Hydropi begeistert . "Aber wir können dass doch garnicht lesen ..." erwiederte Eneco traurig . Zorua sah sie beleidigt an und sagte :"He du doofi ! Nur weil du es nicht lesen kannst heißt es nicht dass ich es nicht kann !" Eneco guckt Zorua bôse an und sagt verärgert :"Paah dann lies doch !" Zorua versucht zu lesen scheitert aber . Hydropi ist genervt wegen des Streits und schlägt etwas vor :"Hey ihr Streuthähne ! Wir sollten dass Buch zum schlauen Bisa bringen vielleicht kann er es lesen ." Die beiden fanden die Idee gut und gingen zu Bisa's Höhle . "Hey ihr drei !" rief er freudig "Wie kann ich euch helfen?" Hydropi legte dass Buch auf einen Tisch und fragte :"Wir haben hier ein Buch mit der Legendären Schrift und wollten fragen ob du sie lesen kannst?" Bisa öffnete dass Buch und antwortete :"Oh ja dass kann ich " er laß ein wenig und sagte :"Dass buch erzählt die Legende von einer Armee von Wasser Pokemon die sich gegen die Eindringlinge der Legendären Wasserfälle in den Cliffbergen wenden wollen . Die arme bestand aus mehreren Pokemon ; Impegator , Sumpex , Turtok und Impoleon . Sie verteidigten die Fälle gegen viele böse Geist Pokemon und sogar gegen dass legendäre Darkrai dass die wasserfälle stoppen wollte . Aber eines Tages kam ein neuer in die Armee hinzu ; Tentoxa . Alle fanden es eine gute Idee einen weiteren kamerad zu haben . Aber Tentoxa wurde immer habgieriger und wollte alles unter seine herschaft bringen und spottete über die Götter Pokemon . Die anderen 4 waren schockiert und verzweifelt da Tentoxa nun manaphy gefangen hatte da es Kritik an ihm ausgeübt hat . Lugia und Kyogre mussten helfen . Sie kamen um dass böse Tentoxa zu besiegen . Es gab einen kampf der 4 Tage lang dauerte bis Tentoxa in eine Höhle tief unter der Wasserfällen eingesperrt wurde . Seitdem sind die wiesen und Felder rund um die Gewässer jenes ohne jeden Streit wie ihn Tentoxa erzeugt hatte ." Bisa hatte aufgehört und sah erstaunt aus . "Woher habt ihr dieses Buch ?" fragte er . "Ich habe es im See gefunden !" atwortete Hydropi stoltz . Nun grinste Bisa "Jetzt weiß ich woher dass Buch kommt . Die Wasserfälle im Buch führen nähmlich alle in unseren See . Dass Buch muss von Manaphy geschrieben worden sein und ihm ausversehn in einen der Wasserfälle gefallen sein ." Alle lachten und wahren froh eine so schöne geschichte gehôrt zu haben .