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  • Hallo ihr zwei. ^__^
    Ich möchte ja auf dem laufenden bleiben, gerade weil ihr ja erst euer episches Doppelupdate gemacht habt, in dessen Genuss ich ja schließlich auch noch kommen möchte. Aber bis dahin ist es - zumindest für mich - noch ein weiter Weg, aber ich beschreite ihn gerne, denn ich muss gestehen, ich habe jetzt schon eure beiden Hauptcharaktere sehr lieb gewonnen. (Und Tikou! He’s so cute. *O*)


    Kapitel zwei
    Bitte nicht erschrecken bei den relativ vielen Quotes in dem Spoiler. Ich hatte das Kapitel bereits einmal gelesen, als ich es für diesen Kommentar extra noch einmal gelesen habe und da sind mir einige Feinheiten aufgefallen, während andere Dinge mir dann irgendwie klarer wurden. Sind alles nur geringfügige Fehler, aber ich dachte mir, ihr freut euch sicherlich, wenn ich sie trotzdem aufzähle. Ist auch viel am Anfang des Kapitels, gegen Ende fand ich weniger.


    Der Titel zeigt eigentlich schon etwas auf und ehrlich gesagt, musste ich sofort daran denken, dass Lynn mir mal erzählt hat, dass sie eine Treppe die ins Meer führt beschreiben muss. Ob das dieses Kapitel ist mit der Treppe? Das Zitat darunter gefällt mir sehr gut, es vermittelt ein Gefühl von Ziellosigkeit, jemand sucht nach einer Richtung für sein Leben oder aber seiner Aufgabe und findet sie noch nicht. Ich sage deshalb noch, weil ich mir sicher bin, dass früher oder später eine Richtung sich finden wird. Regt zum Nachdenken an und ist ziemlich gelungen. =)
    Rayray wacht also auf - da fällt mir ein, ich finde es sehr süß, dass ihr für eure Charas sogar Spitznamen habt. ^^ Das zeigt wirklich, dass sie für euch lebendig sind und nicht einfach nur Spielfiguren. Obwohl wir Autoren doch in gewisser Weise mit ihnen spielen, aber es ist zumindest für mich, weniger eine Form des Spielens sondern mehr eine Art "geleiten". Jedenfalls, gefällt mir das, deshalb übernehme ich das mal. :3
    Nach der Erfahrung mit dem merkwürdigen Lichtstrahl scheint Ray also ihr Bewusstsein verloren zu haben und sich nicht mehr ganz daran zu erinnern wo sie vorher war. Schließlich scheint die Stadt nun näher als zuvor zu sein, auch wenn ich mir nur schwer vorstellen kann, dass sie sich während ihrer Bewusstlosigkeit bewegt hat. Oder hat das Licht sie vielleicht teleportiert? Das Mal auf ihrer Stirn scheint irgendetwas zu bedeuten, sonst würde sie es nicht verstecken, aber ich würde einen kleinen Kristall wie sie einen trägt, auch eher verstecken.
    Ihre Verwirrung war hier sehr gut beschrieben, selbst als Leser hatte man keinerlei Orientierung mehr, das vergleiche ich hier mal mit diesen schnellen Kameraschwenks in Filmen, wo die Kamera aus der Egoperspektive schnell von einem Punkt zum nächsten geht, ohne, dass man die Möglichkeit hat, die Umgebung wirklich wahrzunehmen. Bei Rayray ist das ähnlich, sie ist aufgewühlt und nimmt ihre Umgebung deshalb überempfindlich wahr, es ist einfach zu viel auf einmal, als dass sie sich etwas konkret merken kann.
    Die Kapsel die plötzlich auftaucht - die allerdings von unbekannter Größe ist, weshalb ich sie mir zuerst zu klein vorgestellt habe und jetzt erst merke, dass es wohl eine Art Gefährt sein soll, mit dem sich das Wachpersonal fortbewegt. Zwar steht dort groß, aber naja, das ist auch immer relativ und die Flughöhe macht doch einiges aus... Insofern wäre hier vielleicht eine kleine Ergänzung nicht schlecht, obwohl ich die Konstruktion an sich sehr spacisch finde. :3 Ein kugelförmiges Gefährt also mit einer kugelförmigen Glasfront, faszinierend. ^^
    Das plötzliche Auftauchen des Wachpersonals erinnert mich im übrigen an so manchen Tag in München - ich arbeite ja in der Innenstadt und ich kann euch sagen, wenn da nicht in der Woche drei Mal die Feuerwehr die Straße entlangfährt stimmt irgendwas nicht. xD Nein, ernsthaft, da hört man öfter Sirenen, als sonst wo. (In diesen Momenten wünsche ich mich oft nach Hause, wo es ruhiger ist...)
    Passt an dieser Stelle aber gut, die Kugel scheint auch lautlos zu fliegen - was mich fast irritiert, weil irgendein Motor wird es ja wohl antreiben, weshalb ich mindestens mit einem leisen Surren gerechnet hätte, was sich zuerst nähert und lauter wird und dann mit der Kugel, sich entfernt und abnimmt. *Und ja, ich stehe auf solche Technologie. ^.^*
    Rayrays Kleidung und allgemein die Beschreibung von ihr, fand ich wirklich gelungen. Besonders das mit den feinen Härchen hat mich ziemlich verwundert, liegt wohl an ihrer Rasse.
    Besonders interessant fand ich aber den Satz darunter, es schien fast so als würde sie negative Gefühle unterdrücken wollen und für jeden eher fröhlich und sorglos auszusehen. Da habe ich mir dann gedacht, wie sie bitte dazu kam, sich derartig zu tarnen. (Im Übrigen erinnert mich das fast an einen Chara von mir - the mysterious one <3)
    Raelyn fühlt sich in der Stadt nicht wohl, das merkt man gleich und da kann ich sie auch gut verstehen, ich bin ja auch nicht so der Mensch für dieses Gehetze und Gedränge... Deshalb ist sie sicherlich auch erleichtert da wieder rauszusein. Scheint als hätte Rayray noch andere Sachen auf Lager, besonders ihre schnelle Gangart hat mich in dem Zusammenhang fasziniert, auch wenn fast etwas zu wenig darauf eingegangen wurde, dass auch die Umgebung um sie herum bei der Geschwindigkeit verschwimmt und sie noch weniger davon wahrnimmt, außer vielleicht die Straße vor sich. Allgemein ist die Stadt jetzt nicht sonderlich beschrieben, ob sich darin Raelyns eigene Abneigung widerspiegelt oder ob später noch genauer darauf eingegangen wird, weiß ich nicht. ^^


    Das Wasser ist also ihr Ziel, was mich noch mehr in der Vermutung bestätigt, dass jetzt gleich diese Treppe ins Meer kommt. Zuerst scheint Rayray es aber fast etwas zu eilig zu haben, wenn sie erneut fast wieder hinfällt, aber ihre Reaktion darauf fand ich dann doch recht interessant. Die meisten wären wohl einfach wieder aufgestanden, in der Hoffnung, dass es niemand gesehen hat, aber bei ihr geschieht irgendwie noch mehr. Ich frage mich, was es mit dieser fremden Energie auf sich hat. Allgemein scheint Raelyn aber ein äußerst willensstarker Charakter zu sein, sie möchte sich von so einer Banalität nicht beirren lassen, was sicherlich eine ihrer Stärken ist. Der Kristall auf ihrer Stirn hat wohl so einige Eigenschaften von denen man bisher noch nichts ahnt, jetzt hilft er ihr aber erstmal etwas zu finden. Und da ist sie auch, die Treppe. Sehr genial, auf so etwas muss man erstmal kommen, eine Treppe ins Meer! Es ist ein ziemlich merkwürdiges Phänomen, aber ich merke schon, in Sorûn ist so einiges anders als man denkt. Dass sich Rayray über diese Fähigkeit wundert ist nur zu verständlich, es scheint mir fast wie eine Art Gewohnheit zu sein, die man schon so lange ausübt, das man gar nicht mehr weiß, wann man damit angefangen hat, geschweige denn warum man es so und nicht anders macht.
    Aber gut, das Öffnen eines Weges ins Meer ist schon schräg genug, als dass man sich darüber wundern darf. (:
    Raelyn hat es ja dann auch schon ziemlich eilig, kann ich aber auch verstehen, immerhin möchte sie jemandem ja erzählen was alles vorgefallen war auch wenn ich fast nicht glaube, dass es ihre Schwester ist. Zwar könnte man das durchaus annehmen, aber irgendwie...
    Im Übrigen fand ich es sehr schön beschrieben, wie sie noch einmal zum Himmel hoch blickt, das war wundervoll. Die Treppe muss ja ziemlich lang sein, da wundere ich mich fast, ob man ihr Ende überhaupt sehen kann.
    Und dann sind wir auch schon angelangt, in der nächsten Stadt voller Wunder, Aryen also. Ach, diese Namen, herrlich. <3
    Ich hoffe, ich bekam ein gutes Bild von der Stadt, es ist schon etwas merkwürdig, sich das Ganze vorzustellen, wo sie doch unter Wasser ist und trotzdem direkt in diese Blase geführt wurde. Das ist schon nicht ganz leicht zu erfassen, um ehrlich zu sein. Die Häuser sind allerdings höchst genial und irgendwie... Ah! Jetzt weiß ich woher mir das leicht bekannt vorkommt, was wohl nicht beabsichtigt war. Star Wars I, natürlich, wo Obi Wan und Qui Gon Jin hinunter müssen in diese Stadt... Den Namen weiß ich nicht mehr, ich weiß nur, dass dort JarJar Binks lebt. Wenn sie da eine Treppe gehabt hätten, dann wären sie nicht so nass dort angekommen. xD Jedenfalls erinnert mich das irgendwie etwas daran, obwohl es mir scheint, dass Aryen weniger mit Technik sonder mit Natur punkten kann. (Aww, jetzt muss ich mir Star Wars I angucken, es hilft nichts... Demnächst ist das mal wieder fällig.)
    Aryen ist mir sympathisch, alles so ruhig, zwar geschäftig, aber deshalb nicht übermäßíg hektisch, ja das gefällt mir und das obwohl ich dem Meer aufgrund der Menge des Wassers doch eher abgeneigt bin. ^^" Von Wasser umgeben... ich glaube so ruhig wie Rayray könnte ich da nicht sein, aber da sie schon immer hier lebt, verbindet sie damit ja auch ganz andere Gefühle.
    Ach so, sie ist nur dort aufgewachsen und nicht geboren worden, das erklärt einiges, lässt aber auch wieder Fragen offen. Sehr schön.
    Als ich dort "Kuku" gelesen habe, hab ich mich natürlich gleich gefragt, wer sich dahinter verbergen würde und dass es im Nachhinein ein so putziger Chara sein würde, hätte ich nicht gedacht, aber dazu später etwas mehr, wenn ich da bin. Denn jetzt wird unsere Rayray erstmal verfolgt... von wem auch immer.


    Fischaugen also, diese Ellipse fand ich im Übrigen äußerst passend, der Satz danach, dass Rayray nicht von hier ist und es auch niemals sein würde, ist fast etwas bitter, passt in dem Zusammenhang aber gut. Oh ja, Aryen muss wirklich ein herrlicher Anblick sein - ich bin zwar wie gesagt etwas skeptisch ob ich mich da wirklich wohlfühlen würde, aber für so einen Tagesausflug wäre es schon nett zu besichtigen. Ihr wisst nicht zufällig wie man dahin kommt oder? ^^ Routenbeschreibung oder Adresse würde schon reihen, das Navi meines Vaters erledigt dann den Rest, aber ich glaube fast, dass unser Auto nicht so gut unter Wasser fahren kann. Nun gut, muss ich mich mit der schriftlichen Beschreibung zufrieden geben. (:
    Auch hier wieder seifenblasenartige Fahrzeuge und diese erstaunliche Schutzhülle. Wie kommt ihr auf so etwas? Das ist ja unglaublich. ^__^
    Metallene Fische? Metallfische? Interessant wirklich, diese Fauna und Flora entfaltet sich gerade erst in den ersten Kapiteln und ich bin schon sehr gespannt, was uns da noch alles erwartet, jedenfalls, wenn schon normale Fische mit ihren silbernen Schuppen das Sonnenlicht unter Wasser derart herrlich brechen können und wie lebendiges Silber aussehen, wie sehr müssen es dann Metallfische tun?


    Die Szene wechselt hier ziemlich schnell, von der Ruhe des Anblicks Aryens bis zu dem Gewahrwerden von Rayray, dass sich noch ein anderer Dämon hier befindet. Hier sind die Beschreibungen sehr schön geworden, ja dieser plötzliche Wechsel ist in meinen Augen perfekt vonstatten gegangen. Sehr interessant auch, wie sie die Außengeräusche ausblendet, damit sie sich auf ihren Gegner konzentrieren kann, der sich ja noch irgendwo versteckt. (Erinnert mich im Übrigen etwas an die Fähigkeit von Riolu, zumindest beschreibe ich es gerne auf ähnliche Weise.)
    Da sie konkret nach Kuku ruft, bin ich mir doch recht sicher, dass dieser bald eintreffen wird. Was mich im Übrigen beim ersten Lesen doch recht hibbelig gemacht hat, weil ich ja gerne wissen wollte, wer das jetzt ist.
    Raelyn dagegen scheint sich zu verwandeln, obwohl es nicht so aussieht, als könnte sie das konkret kontrollieren, zwar in gewisser Weise zurückhalten, aber nicht vollends beherrschen, so hört es sich zumindest an. Fast hört sich das leicht schizophren an, aber immerhin haben wir es hier mit einer Rasse zu tun, die nur geringfügig menschlich aussieht und ich bin sehr gespannt, was sich dahinter verbirgt. Wird sicherlich eine äußerst interessante Erklärung werden.


    Sie will sich ihrem Gegner also stellen, da dieser wohl ziemlich feige ist und sich erstmal nicht ganz traut sich zu zeigen. Eine große Gestalt also... und Rayray alleine gegen sie? Kein besonders schöner Ausblick für den Tag, aber ich glaube, sie wird ihn bezwingen können.Vor allem, da sie ohnehin hier so wirkt, als würde sie sich kampfbereit machen, vor allem durch ihre aufstellenden Haare und das alles. Wow, da würde ich am liebsten gleich wissen, warum sie das kann, aber das kommt sicherlich später noch. (:
    Groß, blau und sehr schuppig, ich denke so könnte man ihr Gegenüber doch beschreiben. (Im Übrigen eine Anlehnung an den Spruch: "Groß, gebräunt und gut aussehend", den mein Bruder gerne mal bringt. xD)
    Allgemein ist die Beschreibung hier aber ziemlich mager ausgefallen, vor allem, da Noxa dieses Wesen auch noch gezeichnet hat, ich finde, da könnte man vielleicht noch mehr draus machen. Auf alle Fälle wäre hier eine genauere Beschreibung der Größe sehr schön, immerhin kann er nur einen oder zwei Köpfe größer als Rayray sein, aber auch mehr. Insofern einen gewissen Maßstab hier vorzugeben wäre nice.
    Ein Steindieb... nein, das ist ja ein ganz steiniger Diebstahl. xD *sorry, hier ging meine spontane Kreativität mit mir durch*
    Der Stein - warum hab ich weiter oben noch gleich Kristall geschrieben? - scheint eine ziemlich wichtige Bedeutung zu haben, wenn so ein - zumindest vorerst noch - random Kerl ihn einfach haben möchte. Aber der Retter naht! ^.^ Kuku!
    Moi, ich finde den Seelentapir einfach nur so knuffig. <3 *wanna hug him* Seine Beschreibung und vor allem Raelyns Reaktion fand ich hier sehr schön beschrieben - aber auch hier, wäre es nett zu wissen, wie groß der Gute denn eigentlich ist. Gut, genaue Maßangaben würden wohl eher stören - oder steht das in dem Glossar und ich hab das nur noch nicht gelesen? - aber irgendwie... ich kann mir so etwas halt schwer vorstellen, aber gut so 40 cm gebe ich ihm schon. Ansonsten mag ich seine Beschreibung aber. <3
    Okay, der letzte Abschnitt scheint geradezu mit Ereignissen überflutet zu sein. In einem Moment weiß Rayray nicht was sie tun soll, im nächsten wird sie von Energie umhüllt, die daraufhin ihren Gegner verdampfen lässt? Interessant, wo auch immer diese Energie plötzlich herkam - ich hoffe ich habe das auch richtig verstanden, im Text kommt nicht ganz hervor, dass die Energie danach von Rayray ausgeht den blauen Schuppensteindieb trifft... - aber sie hat ihr das Leben gerettet. Obwohl ich fast sagen muss, dass ich glaube, Raelyn hätte sich auch selbst retten können.
    Der letzte Satz ist so awesome! Keine Ahnung warum, eigentlich ist es ja doch recht brutal, dass ihr Gegner gleich so ein Ende nimmt, aber dieser Satz, vor allem das am Ende mit der Bekleidung die zu Boden sinkt. Es ist einfach nur genial. Eine äußerst gelungener Cliffhänger, gratulation!


    Sou, dieser Kommentar ist allgemein etwas untypisch für mich a) habe ich alles in der Arbeit in zwei Mittagspausen getippt und einmal bevor ich in den Fachbereich ging und b) habe ich kommentiert während ich die Ereignisse halb gewusst und halb gelesen habe. Insofern, erklärt das vielleicht auch das monströse WoT Ausmaß. ^^"
    Und es wird noch länger, denn wenn ihr glaubt, ich höre jetzt hier einfach so auf, joa, dann habt ihr euch getäuscht. (:
    Kapitel drei wo bist du!? ^o^ *liest dann gleich mal weiter*


    Kapitel drei


    Eure Titel... beim letzten Kapitel war es eher so ein "beschreibender" Titel, also was wohl in dem Kapitel passieren wird, stark bezogen auf das Ereignis gegen Ende und hier ist es wieder so ein "persönlicher" Titel, wie der Ausspruch eines Charakters oder der innere Wunsch, der vielleicht gar nicht mal ausgesprochen wird. Ihr seid schon sehr genial, wie kommt man auf so etwas? Ich persönlich tendiere ja meist zu "beschreibenden" Titeln, aber wenn ihr so weitermacht, versuche ich es auch mal mit persönlichen, irgendwie inspiriert mich das gerade. (Und euch ist hoffentlich bewusst, dass Inspiration in der Arbeit sich nicht ausleben kann und deshalb meist viel zu lange eingesperrt ist, bis sie am Ende gar nicht mehr so stark vorhanden ist? .__. Aber dafür könnt ihr ja nichts, ich könnte die Inspiration ja auch zu Hause haben, wenn ich eure Kapitel zu Hause kommentieren würde. *sigh*)
    Dieses Mal ist das Zitat also von Lynn - da fällt mir gerade auf, wird der Name unter dem Zitat in den aktuellen Usernamen geändert oder bleibt der jetzt erstmal so? - aber ich schätze mal, das Kapitel wird von Noxa sein. Das nenne ich doch mal harmonisch! ^-^
    Und wie recht unsere Watchowl, Tröstereule oder einfach nur Queensowl mit diesem Ausspruch hat. Einsamkeit kann, muss aber nicht immer von außen kommen. Man kann immerhin auch einsam sein, wenn man einfach keinen Kontakt zu anderen haben möchte. Ich denke darauf wird hier angespielt, weil sonst hätte man ja nicht die Angst vor dem Vertrauen. Vertrauen ist immerhin schon eine Art Geschenk, man bekommt es nicht von jedem und wenn man es einmal hat, ist es oftmals sehr leicht wieder verspielt, wenn man nicht aufpasst und darauf achtet. Da kann man sich schon manchmal denken, es wäre einfacher einsam zu bleiben, ohne diese Bürde. Aber ist es wirklich eine Bürde?
    Kommt wohl immer auf den Blickwinkel an und ich merke gerade, wie viel mir zu diesem Zitat so einfällt.
    Ah, wir sind also wieder bei Jurijo, der ja immer noch gen Boden fällt. Muss ein ziemlich weiter Weg sein, für gewöhnlich ist ein Fall grundsätzlich nicht so lang, würde ich meinen, es sei denn man fällt wirklich aus äußerst großer Höhe, wie beim Fallschirmspringen. (Und nein, das habe ich noch nie gemacht und habe es auch nicht vor. ^^") Der arme, seine Hoffnungslosigkeit kann einen glatt anstecken, gut, dass dieser Tag heute so schön ist - und ja, draußen scheint wie Sonne wirklich wundervoll. <3 - dass er mir den gar nicht verderben kann. Ganz im Gegenteil, ich würde ihn irgendwie gerne wachrütteln, so trübselig wie er ist.
    Aber warte! Irgendwas geht da doch vor sich, woher kommt dieses Geräusch? So aus dem Nichts und im freien Fall, kann er doch ein Wispern hören oder doch? Ihm wird Energie abgezapft? Wie das? Und warum habe ich nur das komische Gefühl, dass Rayray da mitdrin steckt. Ob es Jurijos Energie war, die letztendlich den großen, blauen Schuppenkerl verdampft hat? Möglich wäre es, immerhin haben sie sich ja sogesehen schon gefunden, als sich die Lichter ihrer Steine in den beiden Prologen trafen. Aber kann ihnen dadurch wirklich Energie abgezogen werden?
    In Jurijos momentaner Situation äußerst kontraproduktiv, kann er sich ja wirklich kaum noch am Leben halten. Andererseits war dieses Opfer sicherlich nicht umsonst, hat er damit doch Raelyn - wenn auch unabsichtlich - gerettet, davon gehe ich jetzt mal aus.
    Und so ein plötzliches Ende kann ihm auch nicht bevorstehen, das ein Hauptchara im dritten Kapitel stirbt ist dann doch zu schräg. ^^
    Aber man könnte es fast meinen, denn die Beschreibungen sind detailliert - obwohl seine Kleidung gar nicht im Wind flattert und an seine Haut gedrückt wird. Warum ist das so? - wie er sich im freien Fall befindet, weder Kraft noch großartig Hoffnung verspürt.


    Er... er... landet? o.o Pretty awesome! ^o^
    Auf einem Rochen? Einem fliegenden Rochen? Krass, das ist... cool. :D
    Komischerweise kommt mir das Bild von fliegenden Rochen irgendwie bekannt vor, fragt mich aber nicht woher, im Endeffekt auch egal, ich finde Rochen toll. Besonders, wenn sie den gerade hoffnungslosen Chara retten, der mehr Fans hat, als er glaubt. Ich mag im Übrigen die Beschreibung, dass sich Jurijo einerseits durch seinen Schlaf andererseits aber auch durch den Rochen weit forttragen lässt.
    Diese Rochen sind also auf dem Weg zu einem bestimmten Ort. Ist das so eine Art "Reise in den Süden" oder ist das eher lachsmäßig, die stromaufwärts schwimmen um zu laichen? Was es auch immer ist, bei der Größe - denn ich stell mir Jurijo auf deren Rücken ziemlich klein vor - haben sie sicherlich kaum Feinde, die ihnen gefährlich werden könnten. Obwohl, wo ich gerade im letzten Kapitel bei Star Wars I war, da kommt mir doch glatt das Zitat von Quigon in den Sinn: "Es gibt immer einen noch größeren."
    Aber hier hoffen wir mal, dass dem nicht so ist, Ju-chan hatte glaube ich genug Aufregung.
    Ach, die Beschreibung ist herrlich. <3 Auch wenn man an der einen oder anderen Stelle ein Synonym für "Rochen" streichen könnte, aber das steht dann in den Quotes. :3
    Oh mann, war mir fast klar, dass sich Shela das nicht gefallen lässt. *sigh* Ich mag sie ja irgendwie, aber warum muss sie bitte Jurijo auflauern? Vor allem, wäre es sicherlich sinnvoller ihm zu helfen anstatt ihn zu jagen, aber vielleicht begreift sie das ja noch.
    Schade, dass der Ritt nicht so lange anhält, das wäre sicherlich angenehm gewesen, noch ein wenig länger auf dem Rücken des Flugrochen herumzuliegen, aber gut, wenn er eine Abkühlung braucht würde ich auch nicht drauf bleiben, schon gar nicht, wenn ich Gefahr laufe heruntergespült zu werden. Schade, dass Ju-chan nicht die sanfteste Landung hatte, vor allem nach all den Strapazen, war das sicherlich nicht so schön für ihn. Ach, er läuft auch von einem Schlamassel ins Nächste. Seine Verwirrung fand ich hier recht schön umgesetzt, durch die wenigen Beschreibungen der Umgebung hatte man genauso wie er unscharf und ungenau vor Augen. Hat seinen Gemütszustand also gut umrissen. Es scheint ja wirklich keine einladende Gegend zu sein, aber auch dort finden sich wohl die ein oder anderen Wunder. Vor allem die Beschreibung der Rocheneier fand ich hier äußerst gelungen, obwohl eigentlich das Leuchten schon etwas mehr von der Umgebung hätte enthüllen müssen. Zumindest so wie es beschrieben wurde, hat mich dann etwas verwundert. Gerade Felsen oder so, spiegeln Licht ja doch zeitweise etwas wieder.
    Ist es denn die Möglichkeit? Da wird Ju-chan doch tatsächlich von einem Mädchen angesprochen, von einem... merkwürdigen Mädchen, wenn ich das gleich mal so sagen darf. Vor allem, die Beschreibung ihrer Kleidung, war ja recht dürftig, sodass ich jetzt nicht weiß, ob sie da wirklich nur mit einem durchsichtigen(!) Schleier über dem Körper vor ihm stand oder doch sich noch etwas mehr bedeckt hat. Nun ja, so wenig Kleidung hätte dann das Ausschlagen seiner Gefühle schon erklärt, auch wenn ich jetzt nicht glaube, dass Ju-chan zu der Sorte Mann gehört, die da sofort... nun ja beeindruckt ist, dafür kam er mir bis dato zu kühl vor. Was nicht heißen soll, dass kühle Männer nicht auch von einer hübschen Frau beeindruckt sein können. ;D Ach, ich glaube ihr wisst wie ich das meine, falls nicht, fragt ruhig nach. Aber der letzte Satz macht mich irgendwie misstrauisch. Sie hat da doch was im Sinn, nur was? Wird Ju-chans Vertrauen zerstört werden?
    Obwohl, kann man das in dem Stadium schon Vertrauen nennen? Nun ja, ich bin skeptisch und sie ist mir auch gerade recht unsympathisch, da bin ich noch gespannt.


    Dieses Kapitel gefiel mir sehr gut, da - obwohl die Erzählerperspektive gewählt wurde - trotzdem die Gedanken und Gefühle von Ju-chan authentisch dargestellt wurden. Seine gesamte Stimmung war in dem Text drin, was einen richtig reingezogen hat in die Geschichte. Durch die Erzählerperspektive war natürlich der Vorteil des allgemeinen Überblicks gegeben, was hier sehr gut genutzt wurde, um sowohl die Rochen als auch die versteckte Reaktion von Miyuri dem Leser zu zeigen, sodass er sich schon mal um Ju-chan sorgt. Finde ich auch wichtig, ich selbst schreibe zwar teilweise eher so, dass der Leser genauso viel weiß wie der Chara, aber es ist oft auch recht gut, dem Leser mehr Infos zu geben, als der Chara sie hat. Dadurch fiebert man dann als Leser mehr mit, weil man auf die Reaktion des Charakters sehr gespannt ist und auch zeitweise einen "Beschützerinstinkt" entwickelt.
    Auch hier wieder gelungen und ich mag deinen Schreibstil Noxa hier, deine Ausdrucksweise ist zeitweise sehr... poetisch, ich weiß nicht, du verwendest hier auch oft mal Wörter oder Satzkonstruktionen die ich so nicht hier gedacht hatte zu erwarten, aber das passt hier sehr schön. Nur ab und an fand ich mal eine nicht richtig angewandte Konstruktion, da hast du dich zeitweise nur in einem Wort vertan, was aber jedem passieren kann. Auch hier hatte ich das Kapitel schon einmal verschlungen, weswegen mir im Nachhinein noch einige Fehler mehr aufgefallen sind, aber das ist oftmals wirklich nur darauf zurückzuführen, weil ich so noch einen andere Sicht bekam. Aber alles so Detailsachen, die man auch übersehen kann, ich dachte mir aber, ich nehme sie trotzdem mal rein. :3
    Da bin ich ja schon gleich gespannt auf das nächste Kapitel. ^^


    Kapitel vier


    Vom Regen in die Traufe... bildlich gesprochen oder passiert das hier wirklich? Nun, ich werde es im Laufe des Kapitels sicherlich erfahren, aber es macht neugierig, da man das auch sehr schön Wirklichkeit werden lassen kann, dass der Chara vom Regen in die Traufe kommt. Das Zitat darunter... wundervoll. Also dafür kann man euch jedes Mal nur auf's Neue loben, ihr wisst wie man das macht und ich glaube, es braucht auch seine Zeit, bis man auf so etwas kommt.
    Ich persönlich habe ja die Ansicht, dass der Mensch keine Seele hat, sondern eine Seele ist. Mag ungewöhnlich sein, ist aber so meine Meinung, insofern sehe ich das Zitat vielleicht auch anders als manch andere.
    An einen fremden Ort gehen, wo die Faust meine Seele nicht mehr trifft. Durch die persönliche Ansprache "deine Faust" wird denke ich schon mal konkret auf eine Person angespielt, die Frage ist nur, welche? Das lässt einen erstmal leicht rätseln, zudem ist das Wort Faust, ebenso wie Schläge ein recht mächtiges Wort. Ja, es sticht hier geradezu hervor. Faust, verbinde ich sofort mit Gewalt, meist unkontrolliert und wenig gezielt, dafür aber genauso zerstörerisch. Da anstatt dem Personalpronommen "mich" die Umschreibung "meine Seele" verwendet wurde, lässt mich darauf schließen, dass es nicht nur körperlicher Schmerz ist, sondern - und jetzt kommt vielleicht meine eigene Ansicht stark hervor - sie als ganze Person darunter leidet, weil ihr gesamtes Leben von diesen Schlägen zuvor immer und immer wieder getroffen wurde. Wer hier spricht kann ich noch nicht sagen. Da das vorherige Kapitel um Ju-chan ging, kommt hier vielleicht Rayray zu Wort? Aber wer hat sie denn verletzt? Wird auf den Angreifer aus dem letzten Kapitel bezug genommen oder vielleicht... ihre Schwester? Kann das sein? Nun, ich werde es wohl in diesem Kapitel erfahren ~ Zumindest seht ihr, dass eure Zitate einen extrem zum Lesen anregen, Lob an euch für diese Idee. ^.^


    Rayray wacht also auf. Aber wo? Zuerst ist man ebenso verwirrt wie sie, wo sie sich nun befinden könnte, aber da Kuku (aww, he's so cute <3) scheinbar ruhig in ihrer Nähe flattert muss es sich um einen bekannten oder zumindest sicheren Ort handeln, weil ich mir ziemlich sicher bin, dass er sich sonst nicht so entspannt gegeben hätte. Ich könnte mir denken, dass dem Seelentapir da unwohl gewesen wäre und er gleich mal Alarm geschlagen hätte. Aber Rayray scheint in Sicherheit zu sein, sogar recht gemütlich in einem Bett. Hier fand ich ihr allmähliches Aufwachen recht gut dargestellt, die Umgebung wurde Schritt für Schritt etwas klarer, man fand sich gemeinsam mit Rayray in dieser Umgebung wieder, mit dem einzigen Unterschied, dass es ihr ja bekannt war nur dem Leser nicht. Besonders schön fand ich da die Details... der Traumfänger, die Beschreibung des Bettes und des anderen Raumes.
    Aber man merkt auch, dass Raelyn sich nich wirklich sicher fühlt und sich deshalb wohl gleich "kampfbereit"gemacht, was anscheinend nicht so gut ist, zumindest hat es sich aus der Sicht von Kuku so angehört. So richtig in Rage haben wir sie ja noch nicht erlebt, aber ich habe so das Gefühl, dass das vielleicht bald der Fall sein wird. Gespannt bin ich schon mal, vor allem, nachdem was sie zu Kuku gesagt hat, das sie sonst anders aussehen würde, wenn sie selbst gekämpft hätte. Interessant fand ich hier den Zusatz, dass Kuku selbst weiß, wie schmerzlich Erinnerungslücken sind. Ich glaube er hat eine weitaus tiefergehende Vergangenheit als ich zuerst angenommen hatte.
    Bitte was? o.o Muss diese Raika diesen Moment jetzt kaputt machen? Und Kuku Ratte nennen? Ey, also das geht ja mal gar nicht! Ne! Also gut, ich mag sie offiziell nicht, sie ist viel zu sehr von sich eingenommen und hält Rayray für ein kleines Kind, was sie ja wohl NICHT ist. Man merkt schon wie groß ihr Ego ist, dass sie nicht einmal auf das eingeht, was ihre Schwester sagt. Allerdings würde es mich schon interessieren, ob die beiden wirklich leibliche Schwestern sind, so unterschiedlich wie sie sind und wie sie aussehen. Andererseits, vielleicht sind unterschiedliche Augenfarben ja auch normal in diesem Sinne, sodass das vielleicht nur ein Nebensatz war, dass sich die Augen so stark unterscheiden, um auch klar zu machen, dass die beiden doch sehr unterschiedlich von ihrem ganzen Verhalten sind. Da kann ich auch verstehen, dass Rayray, dann einfach abhaut. Sicherlich nicht schön, aber ich glaube das Raika sie ohnehin nie wirklich wollte, sie hat ja nicht mal den Versuch unternommen, Raelyn zu trösten oder gar zu beruhigen, das war ja Kuku! Deshalb... ja, ich mag sie nicht und es würde mich nicht wundern, wenn sie noch einmal in einer negativen Rolle auftauchen würde, so negativ wie sie jetzt schon drauf ist.
    Das war wohl ein entscheidender Tag im Leben von Rayray, aber mir kam das fast zu wenig raus. Ich meine, wenn sie wirklich nicht mehr nach Aryen zurückkommt ist das doch so, dass es jetzt wohl kein Zurück mehr gibt. Kam mir etwas zu wenig raus, aber vielleicht war das auch gewollt, ich weiß es nicht.
    Der Szenenwechsel, bzw. aus der Sicht von Raika vor dem Szenenwechsel fand ich das schon gut gewählt. Das war in meinen Augen gut gemacht, sehr schön.
    Der plötzliche Wechsel in den Wald mit erstem Fokus auf Kuku hat mir auch sehr zugesagt, das war imo ein guter Sprung. Mich würde ja stark interessieren - wenn es eine Weltkarte von Sorûn geben würde - wo die beiden gerade sind. Zuerst sind sie ja wieder an dem Strand, der absolut verwüstet ist und man merkt, dass sich Rayray für einen Kampf bereit macht. Danach geht es sofort weiter und mir tut Kuku irgendwie leid, dass er da so hinterherhetzen muss. Sie scheinen ja einen ganz schön langen Weg hinter sich zu haben, aber ich glaube, dass Raelyn weiß wo sie hinwollte und Tikou nur nichts gesagt hat. Und so wie sich der Seelentapir verhält, muss da auch etwas im Busch sein.
    Und ja, tatsächlich werden wir Zeuge einer... einer... einer Transformation! So würde ich es zumindest nennen. Keine Ahnung was es für ein Wesen ist und wie man es danach nennen wird - oder davor genannt hat -, aber ich habe so das Gefühl, dass Rayray sich nicht so ganz im Klaren ist, was sie da eigentlich sieht. Vor allem, wenn anscheinen hinter ihr schon das nächste Problem lauert.
    Auch hier ein sehr spannendes Kapitel, was ein paar Fragen beantwortet und im Gegenzug wieder aufwirft. Der Bruch von dem doch schönen Aryen zu der kargen und anscheinend auch rauen Wildnis mag im ersten Moment etwas "hart" erscheinen, ich persönlich mochte ihn jedoch, es gab der Story - zumindest aus der Sicht von Rayray - eine neue, unerwartete Dynamik. Und ich bin wirklich, wirklich sehr gespannt, was jetzt noch alles auf uns zukommt, gerade diese Verwandlung macht mir Sorgen... Aber jetzt weiß ich, dass der Titel hier im übertragenen Sinne zu gebrauchen ist, was aber noch Schlimmes ahnen lässt...
    Auch hier ist die Liste der gefundenen Spitzfindigkeiten meinerseits recht lang, lasst euch davon aber nicht entmutigen, denn ihr könntet noch so viele Fehler haben, das sind doch nur Kleinigkeiten. ;D Der Stil und der Inhalt sind das Wahre und wenn der Autor dazu noch eine gute Rechtschreibung hat ist das sogar noch besser.


    Sou, das war's dann mal für's Erste. Ich bleibe an der Sache auf jeden Fall dran, mit dieser WoT hoffe ich aber, euch eine kleine Freude gemacht zu haben.
    Ach ja, dieser Kommentar ist im Übrigen komplett in der Arbeit entstanden, getippt in zwei Mittagspausen und heute etwas über den Tag verteilt. Da ich mir GE ausgedruckt habe, war es sehr angenehm auf dem Papier zu lesen und die Antwort danach zu tippen. ^^ Werde ich vielleicht öfter so machen, bietet sich manchmal wirklich an.


    Just keep on writing!


    ~ Squeek-san
    (WoT © @ Cynda)

  • [align=justify]Sehr spät, aber doch endlich mal, wie man sagen muss, trudelt mein schon seit Ewigkeiten versprochener Kommi ein. Ich beginne einst interessante Dinge zu verabscheuen. Zu zeitraubend. >.<
    Was ich jedenfalls sehr praktisch fand, waren die kurzen Zusammenfassungen der letzten Geschehnisse. Da die ja die ersten zehn Kapitel (und damit eine runde Anzahl) abdecken, wäre es vielleicht gar nicht so unklug, die als Zusammenfassungen in einen der Startposts zu packen, das könnte unter Umständen neue Leser dazu bringen, quer einzusteigen. Vielleicht aber nur - ich habe es mal versucht und irgendwie hat es nicht das Geringste gebracht. Aber da ihr die Texte ja schon mal habt, wäre es wohl sinnvoll.


    Kapitel XI

    Bevor ich zum Inhaltlichen komme - bei dir fällt mir auf, dass du oft zusammengesetzte Wörter mit "wider" und "wieder" schreibst, wie du willst - und auch den falschen Gebrauch von "was". Zu "wider" und "wieder" kann man nicht viel sagen, da es eben von den Wörtern abhängig ist - aber zumindest sollten Textverarbeitungsprogramme die Wörter erkennen, wenn sie zusammen geschrieben sind zumindest. Da solltest du dich lieber einmal etwas genauer mit der Thematik befassen - ehrlich gesagt, ich habe in der Hinsicht nicht einmal alle Fehler rausgesucht, weil es doch einige waren. Was "was" angeht - das ist schon schwieriger. "Was" nutzt man eigentlich nur als Fragewort, in "das, was" und als Kurzform von (irgend)etwas etc. Du schreibst aber oft Dinge wie "in was der Sturm die (...)", was (das hier ist im Übrigen ein veränderter Fall von "das, was" halt einfach falsch ist. Und an sich klingt es ja schon fast falsch, würde ich zumindest sagen - zumindest umgangssprachlich.
    Aber joah, das nur so nebenher. Würde mir weniger Arbeit machen beim Fehlersuchen, wenn du da mehr darauf achten würdest. xD Ja, ich bin faul.
    Ich mag den Einstieg - er ist direkt und legt auch gleich ein sehr rapides Tempo vor. Zusammen mit all den Fragen, die sich Shela in ihrer Angst stellt, eine gute Lösung, wie ich finde. So wird die angespannte Atmosphäre gut auf den Leser übertragen, und auch das Gewitter tut sein Übriges, die ganze Situation noch zu verschärfen. So bildet also die ganze Stimmung zusammen mit der Wetterlage ein deutliches Abbild von Shelas Gemütszustand.
    Umso überraschender ist es anschließend, wenn Jurijo plötzlich auftaucht und herumläuft. Ich meine, wie funktioniert es, dass gerade er, der so geschwächt war, schneller auf den Beinen ist und Shela auch noch trägt? Gut, als Katze ist sie wohl kleiner und leichter als Jurijo, dennoch scheint mir das ein wenig unlogisch, um ehrlich zu sein. Was aber noch weitaus unlogischer ist - die beiden haben sich bei dem Sturz nicht das Geringste getan? Auch, wenn es sich um Fantasiegestalten handelt, die möglicherweise was weiß ich wie stark und keine Ahnung was noch sind, so ist das wohl durchaus stark übertrieben.
    Die folgenden Absätze sind gut beschrieben, geben guten Einblick in die Gefühlswelt beider Charaktere. Insbesondere Shelas Selbstvorwürfe bzw. Selbstzweifel sind sehr ansehnlich formuliert, da kann ich mich besonders gut hineinversetzen (kann aber natürlich auch daran liegen, dass ich es gewohnt bin, aus der Sicht eines Charas zu schreiben, der in letzter Zeit ständig so drauf ist ... lol). Aber wie dem auch sei - auch die anderen Sequenzen, wie Jurijos Wunsch, nur mehr wegzukommen, sind gut umgesetzt.
    Es ist ein Abgrund plötzlich da und der übersieht ihn, dass er abrutscht? Kommt mir äußerst unwahrscheinlich vor, um ehrlich zu sein. Ich mein, wenn wo ein Abgrund ist, kann drüber kein Boden sein - folglich kein Horizont, kein Bewuchs des Bodens an dieser Stelle (mangels Boden, versteht sich, unglaublich, wie logisch ich gerade denke!). Und diese typischen Anime-mäßigen Schluchten irgendwo mitten in einer Ebene - ich könnte mir nicht vorstellen, wie das funktionieren sollte, von der geologischen Seite her. Erosion schön und gut, aber das ergibt nur ein Gefälle. Auch, wenn Jurijo gerade aus dem Wald spaziert kommt und ihm daher vorher die Bäume zumindest ein wenig die Sicht geraubt haben, müsste ihm das rechtzeitig auffallen. Schließlich können die Bäume kaum bis direkt zu dem Abgrund hin wachsen, die Wurzeln brauchen ja auch Platz. Können sie sich nicht ausbreiten, dann gibt es entweder keine Bäume oder nur kleine. xD Von der Logik her ... ich hab's nicht allzu sehr mit Bio.
    Aber gut, sie rettet ihn ja doch. Schon ziemlich erstaunlich, was da für Kräfte in dem guten Kätzchen stecken. ^^ Jurijo kann froh sein, dass sie sich doch auf seine Seite geschlagen hat, sonst wäre er wohl schon längst kaltgestellt (von Miyuri oder wie sie hieß). Gefällt mir, wie du auch hier die Gefahr der Szene durch den Text selbst ausdrückst.
    Oh jeh, ein Gewitterfuchs? Interessante Idee, muss ich sagen. Wobei mich da interessieren würde, weshalb du/ihr dafür genau einen Fuchs und kein anderes Tier gewählt hast/habt. Ich nehme ja stark an, dass da eine Symbolik dahintersteckt, denn das mit dem Donner/Elektrizität in Kombination mit einem Fuchs erinnert mich stark an einen gewissen Manga. Von daher, da kann ich nur mehr eine Bedeutung des Fuchses dahinter vermuten. Wie dem auch sei - begeistert ist er ja nicht gerade davon, dass sich die beiden in seinem Gebiet herumtreiben. Muss ja ein ziemlicher Eigenbrötler sein, der Gute.
    Die Macht, Gedächtnisse anzusehen, hat er auch noch? Ziemlich mächtig, ehrlich. Gewitter und Gedanken, eine äußerst spannende Kombination. Fraglich ist jedoch, weshalb er das bei Jurijo macht, nicht aber bei Shela. Nach ihm wird sie wohl kaum drankommen, immerhin hat der Fuchs sie ja zuerst gesehen. Irgendetwas muss an Jurijo spannend sein - ob der Fuchs auch einer von denen ist, die hinter seinem Blut her sind? Ich hoffe mal stark, dass dem nicht so ist, das wäre mehr als nur langweilig.
    Und am Schluss ist ... nichts? Das Wetter legt sich einfach? Da hat der Fuchs ja wirklich die Macht, Gewitter nach eigenem Ermessen zu steuern, wie es ihm Spaß macht. Interessantes Hobby ... aber sicher praktisch. So kann man gut zeigen, wenn man wütend ist - und wenn er einen Garten hat, kann er den auch wässern, wie er will. Was red' ich hier für Schwachsinn? Jurijo aber scheint die Fragestunde (oder wie auch immer man es nennen soll, wenn einem einfach so mal alle Erinnerungen durchforstet werden, sodass es sogar andere zufällig Anwesende sehen können) nicht besonders gut überstanden zu haben. Sterben wird er aber wohl nicht, dann wäre schon alles aus, ohne dass es zum "Gemeinsam" nach Titel gekommen wäre. Und das wäre wohl irgendwie nicht der Sinn des Titels, denk' ich mal. Dennoch, von einer Nahtoderfahrung zur nächsten - beneiden kann man den Guten wahrlich nicht. Da ist man ja schon mal gespannt, wie es so weitergeht.


    Kapitel XII

    [font='Optima, Tahoma, Arial, Helvetica, sans-serif']Was mir an diesem Kapitel wirklich gut gefällt, sind die Wechsel zwischen Gegenwart und Tikous Vergangenheit. Dadurch wirkt das Kapitel "strukturierter" und da so die einzelnen Abschnitte auch kürzer sind - logischerweise - wird auch durch den Text selbst Geschwindigkeit aufgebaut. Mal abgesehen davon, dass man zu Beginn einmal begreifen muss, dass es sich um Tikous Erinnerungen handelt und um nichts Gegenwärtiges. Natürlich, das hätte auch aus dem kursiven Text hervorgehen können, aber mir scheint, um das zu erkennen, dafür war ich zu sehr auf das Gegenwärtige fixiert. xD
    Tikous Vergangenheit (ich beziehe mich einmal auf sämtliche Textabschnitte dieser Sorte gleichzeitig) ist ja wahrlich keine einfache - es scheint ja ganz so, als ob die Heimat der Seelentapire zerstört wurde, weil jemand eindringen wollte. Oder ausbrechen, kann ja genauso möglich sein. Und aus den Andeutungen schließe ich einmal, dass eben dadurch (oder durch denjenigen) auch der Zerfall Sorûns begann. Scheint ja ganz so, als ob die Seelentapire da eine äußerst wichtige Schlacht verloren hätten. Ob das wohl auch dem Rest der Bevölkerung bekannt ist oder ob es geheim gehalten wurde? Das würde mich sehr interessieren - normalerweise ist es ja eher so, dass sowas nicht gesagt wird. Und in Anbetracht der Tatsache, dass ihr bisher auch keinen Hinweis drauf gegeben hat, obwohl das hier ja doch schon das zwölfte Kapitel ist, lässt mich zu der Annahme kommen, dass das eher nicht verraten wurde. Hm, könnte auch sein, dass kaum jemand was von den Seelentapiren weiß/gewusst hat - jemand Unbekanntem kann man natürlich nichts in die Schuhe schieben, logischerweise.
    Aber warum "in Vergessen geraten"? So ein Massaker kann man doch nicht vergessen. Oder es hat wirklich niemand die Seelentapire gekannt.
    Wie dem auch sei - konzentrieren wir uns lieber jetzt auf die Gegenwart! Ehrlich gesagt, der Gnarf ist mir äußerst unsympathisch. Viel zu ungeduldig, lol. Ich meine, ich verstehe ja, dass er Auflagen hat, an die er sich halten muss und/oder dass seine Rasse im Allgemeinen eher unfreundlich ist - aber so? Nech, mit dem könnte ich nicht. Und wenn nicht viel davon abhängen würde, würde ich ihm an Raelyns Stelle auch meine Meinung geigen. Und sie scheint sich ja auch nicht sonderlich anders zu verhalten - wenn sie ihn ihm Ernstfall einfach in Stücke reißen würde. Ziemlich brutal, das Ganze, und Gewalt sollte keine Lösung sein. Manchmal geht's aber wohl doch nicht ohne ... wie auch immer.
    Das Rätsel ist interessant formuliert, hat auch mich gleich einmal zum Nachdenken angeregt. Natürlich, ohne dass ich auf eine Lösung gekommen wäre, weshalb ich einfach einmal weitergelesen habe und ziemlich ungeduldig wurde, muss ich zugeben. Das aber zeigt, wie gut es dir gelungen ist, einen storylinemäßig recht kurzen Abschnitt sehr gut auszuformulieren und die Gedanken Raelyns und Tikous einzubauen.
    Ob ein Streit mit dem Gnarf aber die richtige Lösung ist? Ich meine, schlussendlich hat die gute Raelyn sich ja doch überwunden, ihm die Meinung deutlich zu sagen, jedoch hat er immer noch die Macht über das Tor. Also, selbst wenn die Lösung Tikous richtig ist - was ich stark annehme, wenn es sich um seinen Geburtsort handelt - was, wenn er einfach sagt, dass es doch falsch ist? Ob man dem nämlich so ganz vertrauen kann, dass er fair bleibt - ich wage es zu bezweifeln. Da bin ich ja sehr interessiert, wie es weitergeht.


    Nun denn.
    ~ Fledermaus

  • Huhu ihr beiden. Endlich kommt das Kommentar, das ich schon so lange versuche zu machen. xD
    Erst mal das Doppelupdate ist ja schon mal nett. Hier stellen eure Schreibstile eine stärkere Verbindung auf. Wie gesagt passen die beiden total zusammen, aber wenn man beide so vor sich liegen hat, ist das schon irgendwie besser, nicht?


    Kapitel 11 – Das Gesicht des Sturmes
    Der Abschlusssatz sorgt für eine gute Abrundung. „
    Sollte dies wirklich das Ende sein?“ Man denkt erstmal drüber nach, warum das Ende? Solche Wesen wie dieses wirken doch so stark und unbesiegbar, aber so sehen sie halt auch nur aus. Wenn man eine Geschichte liest, sind manche Sachen ja ein wenig übertrieben gestaltet, aber bei dir ist es anders. Du schreibst zwar Fantasy, aber es ist trotzdem noch wahrheitsgemäß und real. Eine Katze ist eine Katze und selbst eine mutierte Katze ist verwundbar. Die Sätze vorher mit dem Gewitter verraten natürlich, warum das angeblich das Ende sein soll, aber ich finde trotzdem, dass der Satz eine sehr gute Schlusswirkung hat. Besser als ein normaler Satz. Du gibst dem Leser noch mal Denkstoff und Fragen am Schluss sind eh immer gut.Erstaunlich, wie angegriffen man sich fühlen muss. Selbst wenn man am Ende seiner Kräfte ist, sich die Frage stellt, ob man jetzt sterben, nimmt sie von irgendwo die Kraft und den Willen, es trotzdem zu versuchen. Egal, ob man stirbt oder nicht. Besser wäre natürlich oder nicht, aber das hast du toll rübergebracht, diesen Elan. x3 Die Begegnung mit Jurijo, das Wiedersehen sozusagen, gefällt mir total. Obwohl die beiden sich ja noch nicht so lange kennen, scheint das Kätzchen ihn ins Herz geschlossen zu haben und auch wie sie ihn beschützt hat in dem einen Kapitel fand ich süß. Auch der innere Monolog von ihr gefällt mir, sie macht sich ja Sorgen um Jurijo. Dabei ist er der Größere. Aber ist natürlich schwächer und verletzlicher. Aww, Jurijo in fürsorglich. Hiermit bestätigt sich ja meine Aussage, dass er sich um sie kümmern würde. Ich finde, die beiden passen total zusammen auch wenns Katze und Mensch sind, das ist so dermaßen niedlich, wie die miteinandern umgehen. Und auch Shela, wie sie es sich nicht anmerken lässt, dass sie ihn gern hat. Einfach zum knuddeln. ^__^Ich kenne dieses Gefühl, nicht ganz so extrem (xD), aber ich kenn es. Man denkt, man hat das Schlimmste hinter sich, dabei kommt das noch. Ich konnte sehr gut verstehen wie Jurijo sich fühlt und das ich ja nicht immer ganz so leicht zu beschreiben. Ich brauche lange, wenn ich es wirklich reell erscheinen lassen will. Man muss ja eigentlich derjenige sein, der in dieser Situation ist und sich da auch rein versetzen können. Ich weiß ja nicht, wie lange du dafür gebraucht hast, aber auf jeden Fall ist das Endergebnis gut. ^^ Der letzte Satz gibt auch noch mal so einen Ruck, wo einem klar wird, was jetzt los ist. Hat man vorher nicht genau gelesen, weiß man trotzdem was los ist. Dieser Satz ist irgendwie ausschlaggebend und das ist dir auch gelungen ihn so zu machen.„Ein Sturz, die Erde, der Aufschlag.“ Diese Wörter unterstreichen noch mal den Satz davor, nämlich, dass alles ziemlich schnell ging. Dieser Satz ist auch schnell und beschreibt die Situation in kurzen, schnellen Wörtern. Ich stell mir grad eine singende Shela vor… Allerdings ist singen irgendwie ein falsches Wort dafür. Singen tut man ja eher, wenn man fröhlich ist. ‚verzweifelter Schrei’ trifft es eher. So etwas ähnliches hast du ja auch geschrieben. Ich find es Wahnsinn, dass man bei einer Geschichte so sehr mitfiebern kann. Ich denke es liegt nicht nur an der Geschichte selbst, sondern auch an der/den Schreiberin/nen. Mann muss ja auch beschreiben können, zumindest ein bisschen und du kannst nicht nur ein bisschen. Du kannst viel. ;D Echt schön, wie sehr man sich im Geschehen fühlt. In diesem Abschnitt sieht man auch, dass Shela Jurijo mag. x3 Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob sie das nicht aus Schuldgefühlen macht. Aber sie hat sich ja in seinen Arm gekuschelt. >:D Außerdem hätte sie ihn ja auch sterben lassen können, hat sie aber nicht.Dieses Gefühl kenn ich ebenfalls. Man wartet und wartet. Auf eine Erlösung, wenn man nicht weiß, was man machen soll, aber bei uns geht’s ja meistens um weniger Schlimmeres. Hier könnte es um Leben oder Tot, denn das Wesen hat ja vor Shela zu töten, wie du auch geschrieben hast. Ich bin auch total gespannt auf die Zeichnung von diesem Wesen, du weißt wahrscheinlich schon genau, wies aussieht, was? Irgendwie muss ich bei der Beschreibung ja immer an Vulnona denken, du erwähntest ja die Ähnlichkeit zum Fuchs, und da musste ich automatisch an es denken. Ich bin auch gespannt, was das Wesen noch für eine Rolle spielen wird, ich bin mir nämlich sicher, dass dies nicht der letzte Auftritt war, so wie du es beschrieben hast. Vor allem, wenn es Shela die Sprache verschlägt, was ja nicht oft passiert. Schließlich war sie diejenige, die mutig gegen so ein Tyrann von Frau gekämpft hat. x3Nicht das Kapitel, da musste ich fast heulen. Hätte ich so eine Vergangenheit wie Jurijo gehabt, würde ich gar keine Kraft mehr haben, mich immer wieder am Leben zu halten und weiter zu machen, ich wäre innerlich tot. Dieses Fuchsding kann ich nicht so wirklich einschätzen. Vielleicht hat es etwas ähnliches durchgemacht und versteht deshalb so gut. Vielleicht versteht es auch aber auch gar nicht gut, sondern tat nur so und das ist wieder eine Falle. Sowieso haben es alle auf sein Blut abgesehen, ich würde mir an seiner Stelle nicht mehr sicher sein, gar keinem mehr vertrauen. Am meisten geschockt hat mich aber der Satz geschockt: ‚Shela hatte jedoch nur Augen für den, der da lag und dessen Atem sie nicht mehr vernehmen konnte… ich wusste nicht recht, was ich davon halten sollte, so schnell konnte ich gar nicht schalten. Als ich es dann aber kapiert hab, war das ein ganz schöner Schock. Noch mal extra viel Spannung im letzten Satz, damit wir schön wieder aufs nächste warten dürfen, was? :p PS: ich LIEBELIEBELIEBE den Satz, der ist so wahr. Zu episch um wahr zu sein. :D


    Und nun zu Eryns Kapitel.
    Kapitel 12 – Hüter der Seelen


    Arroganz.
    Neid.
    Hass.
    Zwietracht.“
    Diese Wörter bleiben irgendwie im Gedächtnis. Ich hab keine Ahnung warum, ich hab sie noch nicht oft gelesen und trotzdem weiß ich sofort, welche Wörter kommen, das muss schon was heißen. Weil eigentlich sind das ja keine besonderen Worte, aber keine Ahnung, anscheinend schon. Vielleicht sind sie im Zusammenhang zu dieser Geschichte besonders. Weil sie eine Situation beschreiben? Und das in 4 Wörtern. Ich weiß es nicht, auf jeden Fall fielen mir diese Wörter jetzt besonders auf. Überhaupt hast du diese Situation (gibt’s n anderes Wort für Situation? -_-) total gut in Worte gefasst, beschrieben, wie schnell es wirklich vorbei sein kann. Das was man sich erarbeitet hat, ist so schnell. Einfach total realistisch erklärt. „…als sei das Bewachen der Zone der einzige Spass im tristen und grauen Leben des Wichts.“Wie ich bei dem Satz gleich wieder Mitleid hatte. Ich hab mir gleich Gedanken über das Leben von ihm gemacht, vielleicht war er deswegen so verbittert geworden. Aber irgendwo muss doch in jedem Wesen etwas Gutes stecken, oder nicht? Hm, vielleicht will er sich nützlich fühlen. Vielleicht war er im Leben sonst immer der Ausgestoßene und will jetzt versuchen den Frust an anderen heraus zu lassen. Vielleicht fühlt er sich durch diese Aufgabe erst nützlich. Na ja, es geht ja hauptsächlich um Raelyn und nicht um den Gnarf.„Eine kalte Zeit bahnte sich ihren Weg tonlos durch die Gegend und riss schonungslos alles mit sich, was ihrer Macht nicht standhalten konnte.“Obwohl das eher ein Gefühl ist, kann ich mir das bildlich vorstellen. Aber das Gefühl auch. Eigentlich ist es ja beides. Nu, wie man es sieht. Man kann es sehen wie man will. x3Traurig, dass es wirklich Leute bzw Wesen gibt, bei denen es wirklich schon so weit gekommen ist, dass niemand sie mehr aufheitern kann. Zu gerne hätte er sicher auch einen Gefährten, sicher fühlt er sich einsam. Und doch irgendwie kann ich Raelyn und Tikou verstehen. Sie wollen einfach nur zu ihrem Ziel und haben sicher überhaupt keine Lust auf einen schlecht gelaunten Gnarf, der sie dabei nicht unterstützt. Im Gegenteil, es ihnen noch schwerer macht. Jedoch ist dies sein „Job“. „…kostete den Duft wilder und ihm unbekannter Blumen.“Hättest du meinetwegen noch ein wenig mehr drauf eingehen können, aberdas war im Moment ja eher weniger wichtig. Hättest du plötzlich die Blumen beschrieben, hätte man sich schon gewundert. Zwar nicht, wenn du einen guten Übergang gefunden hättest, aber so ist es irgendwie besser. Schließlich geht es grad um den Wicht und Raelyn und Tikou, da interessieren keinen die Blumen. xD Man will eigentlich nur wissen, wie es weiter geht. x3 Man muss jemanden schon gut kennen, wenn man weiß, wann jemand seinen Mut nur vorspielt. Aber Tikou und Raelyn sind ja auch schon lange zusammen und haben bestimmt schon viele Momente erlebt, die genauso gefährlich waren. In so einer Welt, mit so einer Schwester würde mich das nicht wundern. ^^“ Deshalb wundert es mich noch mehr, dass Tikou zu Boden sackt. Wahrscheinlich hat er einfach Angst, seine Gefährtin zu enttäuschen und ihr nicht helfen zu können. Sorûnist ja keine ungefährliche Welt und Blumen die reden können oder solche angriffslustigen Wesen gibt’s sicher schon länger. x3 Aber wir kennen die Vorgeschichte der beiden nicht und können deshalb nicht wirklich sagen, wie es da war. Die Geschichte ist ja sozusagen der Anfang und eigentlich braucht man sich keine Gedanken über das machen, was davor war. Einfach lesen. :D„Das Klagelied der Toten, das hoffnungsvolle Singen der noch Lebenden und die geflüsterten Wünsche der noch nicht Geborenen.“ *_________* Oh Gott, wie schön. Der Satz fesselt. Als ich das mit den Toten sah, das Klagelied, was ja total gut passt, tot und klagen <3, und danach das mit den Lebenden, das hoffnungsvolle Singen, welches noch teilweise alles vor sich hat, mit gutem Gewissen in die Zukunft <3, dachte ich, es gibt keine Steigerung mehr, aber als du dann noch weiter in die Geschichte gegangen bist, bis ganz vorne zum Anfang, aww, das hat so toll geklungen. ♥ Alles hatte etwas mit Singen zu tun und auch die Eigenschaften haben toll gepasst. *__* Ich weiß, ich übertreibe, aber <3. Die geflüsterten Wünsche, der noch nicht Geborenen. Klein -> leise und; lebend -> lauter und; tot -> vollständiges Lied. Ich weiß ja nicht ob du verstehst, was ich meine aber, ich liebe diesen Satz!Lol, der scheint das ja öfters mal zu erleben. Gar nichts Neues mehr für ihn… Er wartet nur auf seine doofe Antwort und denkt nicht mal dran, irgendwie zu helfen, sondern sitzt einfach nur rum und wartet, bis die beiden sich eingekriegt haben, um ihnen danach zu sagen, dass sie nach Hause gehen können, dass all ihre Bemühungen umsonst waren und sie nicht durchkommen. Mieses Vieh, ohne auch nur ein bisschen Mitleid. Wie du geschrieben hast, nichts weiter, als ein weiteres Duo von Schwachköpfen, die sich versuchen. Aber die beiden werden es eh schaffen und dann ist er ruiniert, haha. <3Tikou, der Arme. Es muss schrecklich sein, eine solche Leere zu fühlen. Tausend Erinnerungen und keine einzige von ihnen bleibt. Vor allem in so einer Situation (mal wieder ._:) muss das ein schreckliches Gefühl sein. Aber auch für Raelyn muss es noch viel Schrecklicheres sein, wenn sie ihrem Gefährten helfen will, aber nicht kann. Wie hilflos man sich fühlen muss… „Als ich den Kleinen damals fand, war sein Körper geschunden und er schien verwirrt. Aber er hatte mir nie gesagt, weshalb…“ Nun darf man einen Blick in die Vorgeschichte werfen, wie schön. ^^ Allerdings wie es aussieht, keinen schönen. Trotzdem bin ich neugierig, was Tikou passiert ist. Ob er es nie erzählen wollte oder sie nie gefragt hat? Er muss auch unglaubliches Vertrauen zu Realyn haben, wenn er sich nach so einer Geschichte wieder an jemanden binden kann und sich mit ihm stark fühlt, er hat den Gnom schließlich angefahren. (xD angefahren)„Gerade als Tikou dies erkannte und sich entschied, nach oben zu blicken, geschah das Unfassbare.“ Toller Schlusssatz.Man fragt sich gleich, was passiert ist und wäre das der letzte Satz im Kapitel gewesen, dann würde ich mich die ganze Zeit mit der Frage beschäftigen, was passiert ist. So will man es doch haben. Da ich überhaupt keine Ahnung habe, was passiert sein könnte, weil wir seine Vergangenheit ja nicht kennen, bin ich total gespannt. Ich hab nicht mal eine Vermutung, es könnte ja eigentlich alles passiert sein. x3 Die Szene kann ich mir total gut vorstellen, die Tapire herum flatternd, zu ihren Genossen, die genauso hilflos sind. Ohne jeden Hoffnungsschimmer, mit angsterfüllten Augen. Auch hast du schön angemerkt, dass so was nur in Tikous schlimmsten Albtraum passiert ist. Das unterstreicht noch mal, dass es ein schlimmer Moment ist und halt eher Alb, als Traum.Du dummer Troll, ich glaube Tikou hat anderes zu tun, als dir zu zuhören, wie das Rätsel lautet. Zwar sollte er das nicht, aber so oft kommt bestimmt keiner zu ihm, da sollte er sich ruhig mal in Geduld üben. Für ihn ist es ja wie gesagt nichts neues, wenn Leute die Antwort nicht kennen. Entweder sie wissen es, oder sie verschwinden. Der Rest, das Leben von ihnen ist ihm egal, wieso sollte ihn das auch interessieren? Lediglich sein eigenes Leben soll gut sein und wenn es das nicht ist, dann gibt’s immer noch Auswege. Die anderen sind egal. Traurige Sache.„Ich habe Freunde.“ Fies, aber richtig. Ehrlich gesagt tat er mir in dem Moment leid. Wenn man sich tiefer in die Charaktere hineinversetzt (wie ich xD), weiß man allein schon von den Antworten her, welche Schwachstellen sie haben und das scheint wirklich eine zu sein. Freunde hätte er sicher auch gern. Ich weiß nicht, ob Raelyn jetzt benachteiligt ist, weil er jetzt erst recht ausrastet, oder ob sie nun seinen weichen Kern erwischt hat, er ihr seine Geschichte erzählt und sie so durch lässt. Diese zwei Möglichkeiten gibt’s eigentlich nur. x3 Die zweite fände ich natürlich besser, aber noch lieber wäre mir, wenn etwas komplett anderes passieren würde, sonst wäre es ein bisschen zu voraussehbar. Andererseits für diejenigen, die sich eher weniger für die Geschichte von ihnen interessieren, bzw sich nicht damit beschäftigen, könnte das eine überraschende Wendung sein.Die Beschreibung ist episch. *__*„Jene Gestalt, von der alle sprachen und doch keiner es wagte, seinen Namen auszusprechen?“
    Ich musste gleich an Harry Potter denken, lol. Ich habe eigentlich mit so was gerechnet. Erneut eine Gestalt, die wie ein Leiter beschrieben wird. Jemand, vor dem sich alle fürchten, dessen Namen sie nicht einmal gedenken, aus zu sprechen. So, ich hab auch mal versucht so zu reden. Ich weiß gar nicht, wie ihr das hinbekommt, die richtigen Wörter zu finden und aufzuschreiben, ganz anders, als die Umgangssprache. ^^“ Obwohl Tikou am Anfang eher als „Chef“ der Bande beschrieben wurde, hat er das selbe getan, wie seine Freunde, seine Genossen. Da sieht man, dass es eigentlich gar keinen Größten, Besten, Schlausten gibt, dass eigentlich alle gleich gut sind, gleich mutig. Sie werden nur für besser ausgegeben, irgendeiner muss ja Ansagen machen, aber im Grunde ist jeder gleich. Zumindest von der Person her. Klar, manche können besser leiten als andere, aber trotzdem. x3Ich hätte ernsthaft nicht gedacht, dass die Erinnerungen das Ergebnis zum Rätsel sind. Ich hätte mir denken müssen, dass Tikou nicht einfach so zusammenbrechen würde, aber ich war so in der Geschichte versunken, dass ich das gar nicht in Erwägung gezogen hab. Ich bewundere ihn dafür, dass er jetzt seine Kräfte zusammen nimmt und es sich traut, es zu sagen, darauf bedacht nur diese eine Möglichkeit zu haben. Vorhin sagte ich, wäre dieser Satz der letzte Satz des Kapitels gelesen, würde ich mir ständig Gedanken über die Antwort machen. Schön, so ist es jetzt auch. Noch viel besser, weil du wirklich vom Anfang zum Ende gekommen bist und nicht die ganze Zeit an einer Stelle geschrieben hast. Na ja, so mein ich das eigentlich gar nicht. xD Ich meine, dass du halt das Kapitel geschrieben hast und nicht nur ein halbes oder so. Dieser Satz ist das Ende dieses Kapitels, und die Antwort des Gnoms ist schon wieder ein neuer Anfang. ^^
    Das wars dann von mir.
    Liebe Grüße. ♥

  • Es geht...weiter! Wir sind beide unfassbar glücklich, euch alle als so treue und liebe Leser zu haben. Vielen vielen vielen Dank an euch alle! ♥ :*


    [tabmenu][tab=Plinfan]Danke, für deinen Kommentar, von uns beiden c: Jap, es wird noch eine Weile dauern, bis Raelyn und Jurijo sich treffen, so schnell wollen wir die beiden natürlich nicht zusammenbringen. Und ja, in Tikou steckt viel mehr, als man ahnen könnte. Er wird noch viel wichtiger sein, als man denkt, schliesslich soll er nicht einfach zur Zierde da herumflattern ^^' [tab=Kräme]Auch dir, vielen Dank! Ja, das sind Gedanken, das stimmt c: Es ist kein Zufall, dass Tikou und Raelyn sich getroffen haben, nein. Aber das kommt noch, keine Sorge. Da er ja ein Hüter der Seelen ist (was natürlich noch deutlicher erklärt wird) hütet er in gewisser Weise auch Raelyn. Aber ohne zu spoilern...warte es ab! Das kommt noch. Du magst meine Schreibweise? Vielen Dank #^^# Meine Worte sollen schon auch zum Denken anregen, ich glaube, das wollen wir ja beide bezwecken und es fühlt sich super an, wenn es wirkt. Ty ♥ [tab=almarican Carter]Wird editiert[tab=Akira]Ach ne, der greift nicht an, keine Bange, der ist jetzt ganz kleinlaut xD Danke, aber das Rätsel ist ja von Noxa, daher, das Kompliment muss an sie gehen ^^' Tikou sollte diesmal echt im Mitelpunkt stehen, damit man sieht, dass er wichtiger ist, als man denkt. Und ob er der einzige, verbleibende Tapir ist...dazu schweige ich jetzt ;3 du verzeihst bestimmt...aber spoilern ist nicht so mein Revier. Aber eins kann ich dir sagen: der Gnarf wäre Raelyn um Längen überlegen, ich habe mir dieses Wesen als uraltes Ding ausgedacht, kampferfahren und etwas hinterhältig x: ♥ [tab=Bastet]Danke, Chari<3 Nein, das Buch kenne ich nicht, aber wow, danke? ^^' Ja, Tikou wirkt unscheinbar, aber der Kleine wird noch gross rauskommen, glaub mir xD Er musste bisher etwas unauffällig wirken, das war ja Absicht und scheinbar ist das gelungen, great *g*. Danke, der Wald sieht in meinem Kopf sehr episch aus :3[tab=Maj]Hm, viele deiner Fragen kann ich so direkt nicht beantworten ohne zu spoilern ^^' Aber ich bedanke mich, fürs Futtersuchen (deinerseits) und für deine Neugier ♥ Die Seelentapire hat vielleicht wirklich niemand gekannt, wer weiss? Diese Schlacht ist in Vergessenheit geraten, da es niemanden gab, der sich an diese erinnerte. Vermutlich hatte da jemand seine Finger im Spiel ;3 das kann man ja nie so genau wissen, oder? Seine Vergangenheit ist wirklich keine Leichte, nein...aber die Gegenwart auch nicht. Ich habe den Gnarf absichtlich sehr zwiespältig dargestellt. Man weiss nie genau, ob er nett, oder böse ist. Und wenns der Leser auch nicht weiss, umso besser. Ganz ehrlich: ich weiss es auch nicht xD ♥ [tab=Naya]Danke auch an dich, du Fleissige x3 Ich lese/las HP leider nie, daher weiss ich nicht, was du meinst, aber wenn es dich daran erinnert hat, kann das ja nur gut sein, immerhin ist sie eine super Autorin '^^ Ja, das Rätsel ist toll, das Kompliment muss aber an Noxa gehen, es ist nämlich von ihr ;3 Tikou ist auch stärker, als er wirkt, aber diese Erinnerungsflashes haben ihn schon geschwächt und das musste ich so darstellen, als wäre er bewusstlos. Und danke, dass dir meine Worte anscheinend so zusagen, ich weiss gar nicht, was ich sagen soll *blush* [tab=Cyndaquil]wird editiert[/tabmenu]

  • Lieber spät zur Hoffnung finden als jene zu früh aufgeben. ~Lauriel


    Kapitel XIIIVerlorene Hoffnung?


    Shela verlor keine wertvolle Sekunde mehr, sondern eilte neben Jurijo, dessen Körper sich nicht mehr regte. Er verharrte in Seitenlage auf dem Gras wie tot. Kein Laut ging von ihm aus, nicht mal ein leises Atmen und sie spürte, wie die Panik mehr und mehr durch ihren Körper flutete. Mit ihrem Kopf drückte sie gegen den Leib des Jungen, brachte ihn zum Wackeln, rüttelte an ihm, damit er wieder aufwachen würde … vergebens. Wie bei einem leblosen Gegenstand leistete der Körper ihren Bewegungen keinen Widerstand. Mit besorgter Miene tastete sie seine massakrierten Glieder ab. Überall war seine Haut von Wunden übersät und sie erblickte ebenso dreckig aussehende Verbände. Die Schwäche war ihm förmlich auf die Stirn gebrandmarkt. Alle Anstrengungen, die sie gemeinsam durchlebt hatten, … waren um sonst gewesen?


    Plötzlich zuckte ein durchdringender Schmerz - von Shelas Seelenstein ausgehend - durch ihren ganzen Körper. Sie krümmte sich, warf sich auf den matschigen Grasboden und versuchte diese Empfindung irgendwie zu unterdrücken. Doch es gelang ihr nicht, denn es war, als würde eine Gestalt in ihren Geist eindringen und ihn von Innen vergiften, sodass es selbst ihren Körper beanspruchte. Die Beine von sich gestreckt und den Mund wie zu einem Fauchen verzogen, zuckte ihr ganzer Körper ungewöhnlich. Ein tonloser Laut entfloh ihrer Kehle, als hätte sie jegliche Kraft zum Sprechen verloren. Ihre Augen sahen plötzlich leer und trüb aus wie ein dichtes Nebelfeld, durch das man nicht hindurchblicken konnte. Ihr schwarzer glänzender Blick war verschwunden. Ebenso war ihr ganzer Körper plötzlich regungslos.
    Shela war, als würde sie in eine tiefe, bodenlose Dunkelheit gezogen, gegen die sie sich nicht wehren konnte. War das eventuell das Gefühl des Sterbens? Ein ewiger Sturz ohne Grund … sie hätte die Last der Angst auf ihrem Herzen gespürt, wäre da nicht schon ein anderes Gewicht auf ihren Schultern gewesen, was sie zuerst nicht verstand. Ich war, als würde sie eine Stimme hören, die nicht von außen kam, sondern in ihrem Kopf zu dröhnen schien und wie ein schallender Donnerschlag die Dunkelheit durchzog. Auch wenn Shela sich am liebsten gegen die laute Stimme gewehrt hätte, so schaffte sie es nicht, ihre Botschaft zu verachten:
    „Katzenwesen … töricht wie du warst, wagtest du deine Stimme gegen meinen Zorn zu erheben. Ginge es nach mir, würde ich deinen Geist nicht mehr loslassen und auf ewig in dieser endlosen Dunkelheit gefangen nehmen. Furcht und Schmerz wären dann deine ewigen Begleiter. Meine Wut auf euch Wesen ließ sich nicht beschwichtigen … bis zum heutigen Tage. Ich sah eine Hoffnung aufflammen, mag sie noch so klein sein. Wenn die Welt eine Chance hat, so will ich sie nutzen. Vergehen sie, vergehen wir; vergehen wir, vergeht auch ihr.“
    In diesem Moment leuchteten mehrere kristallartige Augen auf, die wie ein aufflackerndes Feuer wirkten. Die durchdringenden, zu selben Zeit aber auch leblos wirkenden Blicke bohrten sich durch Shela wie spitze Speere und sie wäre liebend gerne im Nichts verschwunden, um diesem intensiven Gefühl nicht weiter ausgesetzt zu sein. Demnach war sie erleichtert, als erneut die Stimme erklang und mit ihr auch die glühenden Augen verschwanden.
    „Wir sind nicht ewig, wenn wir in Vergessenheit geraten. Daher, Wächterin, wird der Weg lange sein und der Tod wird euch oft näher sein als das Leben. Dennoch werden wir über euch wachen, wenn ihr unter unserem Segen geht und diese Welt in neues Leben wandeln wollt. Ich spüre, dass ihr finden müsst, was er begehrt.“ Danach herrschte eine Stille, in der Shela vergeblich versuchte, ihre zahlreichen Gedanken zu sortieren. Wächterin? Hatte die mysteriöse Stimme allen Ernstes sie damit gemeint? Und was meinte sie mit all ihrem Geschwafel?
    „Der Junge“, drang der Laut erneut in sie ein, „er ist von großem Wert, vergesse dies nicht.“
    „Aber … er stirbt! Spürt ihr nicht, wie gering seine verbliebene Kraft ist. Wenn er nicht bald …“
    „Schweig!“ Ein lautes Grollen erschütterte den Geist des Katzenwesens und Shela war, als hätte ein Erdbeben ihr Inneres erfasst, was sie sich krümmen ließ. Immer wieder fragte sie sich: Was hatte das alles nur zu bedeuten?
    „Wäre er tot, so würde ich nicht mit dir sprechen, oder? Ich habe ihn in einen Zustand versetzt, durch den er länger überleben wird, ohne der Zeit dieser Welt ausgesetzt zu sein. Aber dieser hält nicht lange an, da meine Kraft schwindet. Wirst du dich nicht beeilen, kann ihm keiner mehr helfen. Ohne Körper bin selbst ich machtlos gegen den Tod …“ Die Rotfederkatze merkte, wie die Stimme allmählich leiser geworden war. Sie war befreit von dem einnehmenden Gefühl und nahm war, dass die Dunkelheit wie durch einen Sog plötzlich von ihr wich.
    Ihr Körper zuckte auf und schließlich war sie wieder hellwach und riss ihre Augen auf. Ihr Atem ging stoßend und mit einem Ruck war sie wieder aufgesprungen. Aufgeregt hob und senkte sich ihr Brustkorb. War das gerade wirklich passiert, oder war es nur ein Traum gewesen? Als würde der Schock noch in ihren Beinen stecken, lief sie aufgeregt hin und her; ihre Pfoten trampelten auf den feuchten Boden. Diese Stimme war so einfach in ihrem Geist eingedrungen … sie wollte es einfach nicht fassen. Und dennoch hatte sie das Gefühl, als wäre es etwas Gutes gewesen. Fast sogar war sie sich sicher, dass es dieses Fuchswesen hatte gewesen sein müssen. Auch wenn sie nichts Derartiges vernommen hatte, war ihr, als wüsste sie es. Als hätte ihr Innerstes es von ganz alleine gespürt, dass dieses mysteriöse Geschöpf ein weiteres Mal erschienen, ohne sich ihr direkt zu zeigen. Was er über Jurijo und sein noch währendes Leben gesagt hatte, beruhigte sie letztendlich aber. Zwar war sie sich nicht sicher, ob sie diesem Fuchs wirklich vertrauen konnte, doch eine andere Chance blieb ihr wohl nicht. Shela war von seinen Worten außerdem so verwirrt, dass sie gerade an nichts Anderes als den verwundeten Jungen denken wollte.
    Schließlich drehte sie sich zu ihm. Sein Körper lag noch immer unverändert dort in dem matschigen, nassen Gras. Sein Fieber war bestimmt noch immer nicht gesunken, was die Schweißperlen, die nach wie vor an seiner Stirn hafteten, vermuten ließen. Einerseits war sie erleichtert, dass sie ihm noch helfen konnte, andererseits mache sich aber auch eine schwere Last erneut in ihrem Körper breit. Er hatte so viel ertragen müssen … der Metallsauger, der Absturz wegen des Sturmes und letztendlich hatte er sie dennoch gerettet, auch wenn es ihm deutlich schlechter ergangen war als ihr. War es ein starker Wille oder Naivität, fragte sie sich, doch im nächsten Moment verdrängte Shela ihre Gedanken wieder. Es störte sie, dass sie so viel über Jurijo nachdachte die letzte Zeit. Sonst hatte sie sich nie von Gefühlen einnehmen lassen, nie wieder. Doch seit sie mit dem Jungen unterwegs war, geschah es häufiger, dass sie Mitleid oder sogar Zuneigung verspürte. Ihr behagte der Gedanke daran überhaupt nicht. Was ließ sie sich auch auf so ein erbärmliches Wesen ein? Kurz darauf hatte es ihr fast schon leidgetan, was sie gedacht hatte, während ihr Blick weiterhin den hilflosen Braunhaarigen abtastete.
    „Rette ihn oder alles wird enden“, erklang es plötzlich erneut und ihr war, als hätte es jemand direkt mit sanfter und dennoch beängstigender Stimme in ihr Ohr geflüstert. Doch als sie sich hastig nach allen Seiten umdrehte, war niemand zu sehen. Dann schaute sie zum noch immer bewölkten Himmel empor, im Klaren darüber, dass sie sich soeben in etwas hineingeritten hatte, was ihre Vorstellungskraft um Meilen übertraf.


    Schließlich ging sie mit zügigen Schritten auf Jurijo zu. Ihre Pfoten waren mit dem Matsch der von Wasser überfluteten Erde verdreckt, doch das durfte sie jetzt nicht beachten. Zwar hätte sie sich am liebsten einmal gründlich gewaschen, da auch ihr sonst schwarz glänzendes Rückenfell nicht viel besser aussah, jedoch wusste sie ja nicht, wie viel Zeit ihr noch blieb. Die Rotfederkatze musste etwas finden, was dem Jungen helfen würde. Irgendwelche Kräuter, sodass er geheilt werden konnte. Einen kurzen Moment verharrte das Katzenwesen noch vor dem Jungen und schaute ihn wehmütig an. Konnte sie diesem mysteriösen Fuchs, der sie beide zuvor beinahe in den Tod getrieben hatte, wirklich vertrauen, wenn er denn wirklich zu ihnen gesprochen hatte? Bedenken fluteten auch weiterhin ihren Geist, selbst wenn sie sich dazu angetrieben hatte, der ihr erschienen Stimme zu glauben. Ihr blieb zudem nun keine andere Wahl, als dem Fremden zu glauben, daher wich sie schließlich doch von der Seite des Verwundeten.
    „Bitte halte durch“, flüstere sie leise in den Wind hinein. Noch immer wollte sie sich nicht eingestehen, dass sie mittlerweile mehr an dem Jungen hing. Doch das sollte ihr noch bewusst werden … Shelas Blick wanderte in den bisher verhangenen Wolkenhimmel und plötzlich durchzog glänzendes Sonnenlicht ihre klaren Augen. Der Himmel begann sich zu lichten, sodass die Stellen, wo die dichte Wolkendecke durchzogen wurde, in einem hellen Blau aufblitzten und der Katze ein warmes Gefühl ums Herzen zauberten. Endlich war der schreckliche Regen also verzogen.
    Shela wanderte durch das feuchte Gras, um zu dem Wald zu gelangen, dessen hohe Bäume sie schon in den Himmel ragen sah. Ihre Umgebung war hier jedoch noch von buckeligen Hügeln umgeben, die sich auftürmten wie leblose Wesen, die versuchten, sich aus dem Boden zu befreien. Nur ein paar Gräser und karge Büsche wuchsen auf diesen Hügeln, da auf dieser steinigen Erde nicht viel gedeihen konnte, anders als auf dem Boden, auf dem sie ging. Das Katzenwesen ließ seinen Blick noch einmal zurückschweifen, als es kurz anhielt. Jurijo lag nahe der Klippe, die sie nun schon einige Meter hinter sich gelassen hatte. Sie konnte ihn schon nicht mehr sehen, da die Landschaft zu uneben war. Ihr war einfach nicht wohl dabei, ihn dort allein und verwundet liegen zu lassen, dennoch zwang sie sich aber, erneut loszustürmen, um den Wald schließlich zu erreichen. Das Gras um sie herum verwandelte sich immer mehr in stielartige lange Pflanzen, die sie selbst immer kleiner aussehen ließen. Bald darauf wurde sie auch schon von hohen dicken Stämmen umzingelt. Die Katze huschte durch das Unterholz, legte dabei ihre rötlichen Federn dicht an ihren schwarzen Körper, damit sie nicht noch irgendwo hängen blieb. Der Boden fühlte sich weich an unter ihren Pfoten, da er von dem verregneten Wetter aufgelockert worden war. Immer wieder musste sie geschickt über dicke knorrige Wurzeln klettern, die den Boden unter ihren hölzernen Fingern festklammerten. Auf dem Boden lagen kaum Blätter, jedoch waren es feine Gräser, die es schafften, zu überleben, auch wenn wenig Tageslicht durch das dichte Laubdach der Baumkronen fiel. Inzwischen schien die Sonne auch schon deutlich heller, sodass die gleißenden Lichter, die durch das dichte Blätterdach fielen, wie aufgeregte Insekten auf dem Boden flimmerten. Es wurde bereits auch wieder wärmer, merkte Shela, auch wenn ihr Fell noch immer triefend nass war und sie dadurch ein wenig fror. Auch der Wald war noch von dem Regen durchnässt, sodass immer wieder ein paar Tropfen herabfielen, wenn der Wind, der nun auch wieder ruhiger geworden war, durch den Wald strich. Auf Blättern sammelte sich das Wasser wie Kristalle und funkelte träumerisch im Licht. In der Luft lag ein Geruch von Nässe, der sich durch den Regenguss ergeben hatte. Allmählich drang aber auch ein frischer Duft von Grün und Blüten an ihre Nase und ließ ihren aufgewühlten Geist etwas ruhiger werden. Geräusche erreichten sie bisher nur wenige. Manchmal war es das Rauschen der Blätter, die im Wind leicht tänzelten oder ungewöhnliche Rufe, die von fremden Kreaturen stammen mussten, aber es schien, als blieben die meisten Wesen wegen des Sturmes noch in ihren Verstecken. Shela genoss den dichten Wald, in dem sie sich fast schon wie Zuhause fühlte zwischen all den knorrigen schweren Stämmen und Ästen, die schützend den Wald umarmten. Wenn man davon absah, dass bald nichts mehr von dieser Schönheit da sein würde, war diese Welt doch wahrlich eine Freude. Jedoch war sie zu vergänglich, zu zerbrechlich und bald schon würde sie nur noch eine Sage sein …


    Shela klettere noch immer durch das Gestrüpp und merkte zunehmend, wie ausgelaugt ihre Glieder noch immer waren. Auch sie hatte die letzten Stunden keine Rast mehr gehabt, sodass der Stress an ihrem Körper genagt hatte. Bei jedem Schritt schmerzten ihre Beine und sie hätte am liebsten aufgeheult, hielt ihre Empfindungen jedoch weitestgehend zurück. Gerade jetzt konnte sie es sich nicht erlauben, sich einem schwächlichen Dasein hinzugeben. Sie hoffte nur, dass auch in der nächsten Zeit keine Geschöpfe aus ihren Unterschlüpfen kriechen würden, die ihr nicht wohlgesinnt waren. Auf einen Kampf wollte sie sich nur ungern einlassen, denn sie war sich sicher, dass sie diesen in ihrem derzeitigen Zustand nicht überstehen konnte.
    Gerade als sie sich unter einer Wurzel her zwängte, war ihr, als hätte sie tatsächlich doch etwas Auffälliges in ihrer Nähe gehört. Sofort blieb Shela wie erstarrt stehen und ihre Ohren richteten sich spitz auf und drehten sich nach allen Seiten. Und wieder war es ein ungewöhnliches Geräusch, was sie wahrnahm. Es war recht leise, fast schon tonlos, aber es schien da zu sein. Sie fuhr blitzartig herum, doch konnte sie nichts sehen. Spielten ihre Sinne nun etwa verrückt? Einen kurzen Augenblick verharrte die Katze noch an Ort und Stelle, setzte sich aber letztendlich wieder langsam in Bewegung. Der Gedanke an Jurijo drängte sie, ohne lange Pausen weiterzugehen.
    Dann ging alles ganz schnell. Vor Shela wuchs erneut ein kräftiger Stamm in die Höhe und sie ging an ihm vorbei, ohne ihm groß Beachtung zu schenken. Ein Fehler. Sie wollte ihn soeben passieren, als plötzlich ein Kopf hinter dem Baum hervorschoss. Das Katzenwesen hatte kaum Zeit, die geschundenen Glieder in Position zu bringen, so zügig war es geschehen. Schrecken pochte durch ihre Adern und im nächsten Moment wäre sie wohl entweder auf den Gegner zugesprungen oder hätte das Weite gesucht, wäre ihr nicht nun aufgefallen, dass dieser vollkommen harmlos aussah. Große Augen, die keine besondere Intelligenz ausstrahlten, starrten sie musternd an. Kurz unter ihnen war ein spitzer blauer Schnabel zu erkennen, auf dem rot gesprenkelte Punkte wie Farbspritzer auffällig waren. Der Kopf des Wesens war mit geschwungenen Federn bestückt, die sich wie ein Kringel nach Innen bogen und von weißer, nein fast schon durchsichtiger Färbung waren. Der Hals des vogelartigen Geschöpfes war mit einem hellen Orange gefärbt, ebenso der Körper, der klein und klobig wirkte im Gegensatz zu dem geschmückten Kopf. Flügel schien die Kreatur nicht zu besitzen, was Shela verriet, dass sie sich wohl nur auf dem Boden aufhielten. Zuletzt fielen ihr noch die geschwungenen Schwanzfedern, die denen auf dem Kopf sehr ähnelten, nur deutlich länger waren, und die spitzen krallenartigen grauen Füße, die sie aber erst wahrnahm, als das Wesen hinter dem Stamm hervortrat, auf. Dabei wurde ihr klar, dass es kaum einen Laut von sich gab, als wäre es geräuschlos unterwegs, was auch erklärte, wieso sie dieses Wesen zuvor nicht gehört hatte. Sie wich einen Schritt zurück, da die auffälligen Farben ihr nichts Gutes versprachen. Es war scheinbar kein Wesen, was in Gefahr lief, gefressen zu werden und demnach ein Tarnungskleid tragen musste, ganz im Gegenteil. Doch schließlich sah das Katzenwesen aus dem Augenwinkel, dass sich auch hinter ihr ähnliche Kreaturen positioniert hatten. Jedoch waren sie etwas kleiner als der vor ihr stehende Vogel, der etwa die gleiche Größe wie sie selbst hatte, und sie vermisste deren Kopfschmuck. Es musste sich also eindeutig um die Weibchen handeln, die gerne das Männchen umgaben, was ihnen ständig schöne Augen machte. Shela hatte derartiges Verhalten schon immer mit Verachtung betrachtet, aber nun schien sie mittendrin in so einem Geschehen zu stecken. Wieder regte sie sich leicht, um die wie zu Stein erstarrten Geschöpfe, die lediglich den Kopf ein wenig hin und her bewegten, zu einer Reaktion zu zwingen. Das hätte sie wohl besser sein lassen, denn im nächsten Moment stieß der Vogel vor ihr einen so schrillen Schrei aus, dass er in ihrem Kopf regelrecht wiederhallte. Laut und hoch drang das Geräusch durch die Tiefen des Waldes. Sofort reagierten die Hennen und begannen, mit ihren Spitzen Schnäbeln an Shela herum zu picken. Zwar tat es nicht sonderlich weh, sei denn sie trafen eine ihrer Wunden, jedoch gefiel das dem Katzenwesen, was eigentlich eher ungern angerührt wurde, ganz und gar nicht. Sie versuchte immer wieder den herabsausenden Köpfen auszuweichen, jedoch waren es zu viele Hennen und zu wenige Auswege. Sonst hätte sie auch jeden anderen Gegner mit einem Hieb oder mit dem Angriff ihrer klingenartigen Federn vertrieben, doch dieses Mal war irgendetwas anders. Es war, als hätten die bunten Farben sie wehrlos gemacht. Als hätten diese sie regelrecht an den Boden gefesselt. Als sie ihren Blick schließlich wieder verzweifelt nach vorne wandte, schaute der Anführer mit dem gekringelten Federschmuck ihr direkt in die dunklen Augen, die nun ihren Gegenüber verwirrt anstierten. Das Katzenwesen konnte den Blick nicht abwenden und darauf folgte sogleich wieder ein schriller Schrei, der Shela wie benommen zurücktaumeln ließ. Zu ihrer Verwunderung waren die anderen Vögel von ihrer Seite gewichen. Sie kniff kurz die Augen zusammen, um zu garantieren, wieder ein klares Blickfeld zu haben. Als sie ihre Lider wieder hochschob, weiteten sich ihre Pupillen vor Schreck. Ein paar Schritte vor ihr hatte sich ein majestätischer schwarzer Vogel aufgebaut, der dieselbe Gestalt hatte, wie der, der vorhin den schrillen Schrei von sich gegeben hatte. Nur seine grelle Farbe war urplötzlich verschwunden und auch seine Federn, die er an Kopf und Hintern trug, waren nun rot gefärbt.
    „Warte du … du hast meine Farbe … mich imitiert?“, sagte Shela mit anklagendem Ton, doch das schien das Wesen nicht im Geringsten zu beeindrucken. Stattdessen breitete es nun die majestätischen Schwanzfedern aus, sodass sie in die Luft ragten. Der Blick des seltsamen Vogels wirkte nun nicht mehr dumm, viel mehr aber schon heimtückisch oder verschmitzt. Plötzlich kam aufgeregtes Schnattern aus allen Richtungen; die Hennen hatten sich überall unter den Gewächsen, die den Boden bedeckten, platziert und schienen das Schauspiel ihres Anführers sehr zu genießen. Zu ihrer Verwunderung waren die Köpfe, die aus dem Dickicht herausschauten, ebenso schwarz wie sie selbst und ihr Gegenüber. Irgendetwas Seltsames ging hier vor sich.
    Ein verräterisches Klirren verriet ihr schließlich, in welcher misslichen Lage sie sich hier befand. Die rubinroten Schwingen, die den ihren zum Verwechseln ähnlich sahen, hatten schließlich die Form von gefährlichen scharfen Klingen angenommen, die bedrohlich aufblitzten. Shela kam es so vor, als würden die ganzen weiblichen Vogelwesen nun noch aufgeregter Gackern als es zuvor der Fall gewesen war. Warteten sie etwa nur darauf, dass deren Anführer die Katze aufspießte? Im nächsten Moment zischten die Klingen mit rasender Geschwindigkeit los. Blätter, die im Weg waren, wurden einfach wie Butter durchschnitten und stoppten die heransausenden Waffen nicht im Geringsten. Shela stieß sich mit ihren Hinterläufen ab und sprang somit in die Luft, selbst wenn sie spürte, dass in ihnen nicht viel Kraft verblieben war. Wie in Zeitlupe sah sie die erste Klinge dicht an ihrer Nasenspitze vorbeifliegen. Elegant drehte das Katzenwesen den Köper, sodass so mit zwei weiteren metallischen Spitzen auswich, die nur haarscharf an ihrem Rücken vorbeizischten. Shela setzte schließlich nach dem akrobatischen Sprung wieder zur Landung an, streckte die Vorderpfoten bereits aus, als schließlich eine weitere metallene Klinge auf sie zukam, die sie zuvor übersehen hatte. Ihr Kopf schnellte hoch, jedoch zu spät. Das Objekt bohrte sich durch drei ihrer roten Federn, als wären sie nur hauchdünne Fäden. Die Katze schrie kurz auf, auch wenn es ihr an den Federn kaum Schmerzen verursachte, so sah sie es mit Unbehagen, sie auf eine derartige Art und Weise zu verlieren.
    „Du …“, fauchte sie bedrohlich, doch der Vogel ließ sich davon nicht sonderlich beeindrucken. Viel eher veranlasste es ihn, mit seinen krallenartigen Füßen, die kaum einen hörbaren Laut von sich gaben, einen Schritt näher zu kommen. Stolz hob er dabei seine gefiederte Brust, blies sich – wenn möglich – noch mehr auf als zuvor. Die Weibchen gackerten aufgeregt, als würden sie den kommenden Höhepunkt mit Freuden erwarten. In Shelas Magen machte sich ein Gefühl des Unwohlseins breit. Auch wenn sie diese Wesen sonst mit Leichtigkeit in die Flucht getrieben hätte, so klappte es nicht mit einem geschundenen Körper. Auch die Vögel schienen sich dessen durchaus bewusst zu sein, da die Katze ein eher klägliches Bild von sich gab. Ihr angespannter Atem und ihre geschundenen Glieder waren dabei auffällig. Auch das rote Blut auf ihrem Fall und dessen Wunden sprachen davon, dass sie nur noch schwer durchhalten konnte, wenn überhaupt.


    Schließlich setzte das Geschöpf erneut zu einem Angriff an. Es schüttelte die Schwanzfedern noch einmal elegant, sodass sie abermals gefährlich klirrten. Ihre scharfen Kanten blitzen im Sonnenlicht auf, welches durch das dichte Blätterdach hindurchschien. Das Katzenwesen schluckte hörbar auf, denn es wusste, was auf sie zukam und wenn ihr nicht bald ein guter Fluchtplan einfallen würde, wäre sie bald nicht mehr unter den Lebenden. Sich umdrehen und das Weite suchen wäre gefährlich, da sie jederzeit die Klingen in den Rücken bekommen könnte. Ebenso bestand diese Gefahr, wenn sie den Weg nach vorne auf volle Konfrontation suchte. Zudem waren da auch noch die Hennen, die wohl auch versuchen würden, dass Opfer ihrer Belustigung nicht entfliehen zu lassen. Das Männchen richtete die Federn auf Shela. Ihre Pupillen verengten sich und jeden Muskel spannte sie an. Ihre Sinne mussten auf Hochtouren laufen, wenn sie das irgendwie überstehen wollte. Auch nur eine Sekunde zu zögern, konnte tödlich sein. Die Luft schien zu stehen und endlich setzte der Gegner zu seinem Angriff an. Rasant wich die Katze auf Seite und huschte im Hauch einer Sekunde hinter den Baum, der sich neben ihr in den Himmel reckte. Zuvor war dieses Ungetüm von Vogel hinter diesem hervorgekommen, sodass sie es ihm nun gleich machen wollte. Ihre Idee: Über die Bäume. Zwar waren die Stämme lang und nur schwer zu erklimmen, da die Äste sich auch erst in der Höhe in den Himmel reckten, doch sah sie deutlich, dass diese Vögel weder zum Fliegen noch zum Klettern geschaffen waren. Daraus musste sie sich einen Vorteil verschaffen.
    Zu früh war sie sich ihres Sieges sicher, als sie direkt neben sich ein tiefes Zischen hörte. Abermals rumorte ihr Bauch und machte ihr somit schlagartig klar, dass sie sich erneut in einer misslichen Lage befand. Kaum wagte sie den Blick über ihre Schulter, als sogleich eine gespaltene Zunge ihr Blickfeld kreuzte und kurz darauf auch schon wieder im Mund desjenigen verschwand, dem sie gehörte. Nun wagte Shela ihren Kopf langsam nach hinten zu drehen. Ein schuppiges, breites Maul ragte über ihre Schulter, aus dem spitze, nadelartige Zähne an den Seiten herausragten. Zwei große Nasenlöcher stießen einen heißen, ja fast schon feurigen Atem aus, der Shelas Puls augenblicklich schneller rasen ließ. Ein bedrohliches Knurren ausgehend von dem reptilienartigen Wesen verstärkte diese Wirkung nur noch. Der lange gepanzerte Körper glich dem eines Alligators, doch wirkte er eindeutig bedrohlicher und hatten einen stämmigeren Bau. Zudem war er um einiges Größer als Shela und der gewaltige Kiefer glich ihrer gesamten Körperlänge. Die krallenartigen Füße wirkten gelenkig und in gewissem Maße auch geschickt, als wäre dieses Wesen jederzeit bereit, los zu schnellen und zuzuschnappen. Auf dem Rücken des Tieres wuchs ein wilder Kamm, dessen stachelige Haare von dunkelgrüner Färbung waren, während der Rest des Reptils mehr grauer Farbe war. Der Kamm mündete in den Schweif, der jedoch am Ende dreigeteilt war und gefährliche Zacken an diesen jeweils aufblitzten. Auch an anderen Stellen des Panzers, trug er rasiermesserscharfe Waffen, als wäre er nur auf Töten auf. Shela begann ungewollt zu zittern. Auch wenn sie sich darauf trainiert hatte, keine beziehungsweise kaum Angst zu haben, spürte sie bei diesem Gegner doch deutlich, dass mit ihm keineswegs zu spaßen war. Wieso nur hatte sie dieses Geschöpf nicht schon vorher bemerkt? Ihm haftete ein fauliger Atem von längst vergessener Beute an und seine Bewegungen musste man doch garantiert auch im Dickicht gehört haben können … Immer wieder schnellte die zischende Zunge aus dem Maul, gefolgt von unheimlichem Knurren. Dabei wackelten auch die drei Schwänze ständig aufgeregt hin und her, schlugen dabei einige Pflanzen um oder schnitten sie sogar entzwei, da die Stacheln derart spitz waren. Gerade als das Katzenwesen verzweifelt nach einer Lösung suchte, zischte eine Klinge rasant an ihrer Wange vorbei, sodass es sie nur knapp verfehlte. Das Reptil jedoch verfehlte die Waffe nicht, sodass es hastig den Kopf senkte und die Klinge ihm - haarscharf an den Augen vorbei - durch den Kamm schnitt. Somit hinterließ sie einen tiefen Schnitt und ein paar Haare segelten lautlos zu Boden. Die Augen des Wesens verdüsterten sich in Sekundenschnelle und fixierten schlagartig den soeben als Gegner erkorenen Vogel. Die Krallen stampften neben Shela auf den Boden und mit schweren trommelartigen Schritten – die einem minderen Erdbeben glichen - huschte es auf das gefiederte Wesen zu, welches schlagartig davonrannte, als es begriff, das es den Kampf mit der Echse keineswegs eingehen, geschweige denn gewinnen konnte.
    Genau das war für Shela die Gelegenheit, zu flüchten. Rasant drehte sie sich herum und begann loszustürmen. Adrenalin pochte durch ihre Adern, was ihr die nötige Kraft gab, durchzuhalten. Denn ihr Körper war mehr und mehr geschwächt und die nun geschehenen Strapazen verschlimmerten das nur noch, dass sie sich ausgelaugt fühlte. Dennoch zwang sie sich, in Gedanken bei Jurijo und dessen Zustand zu sein, denn er hatte sich zuvor geopfert, damit ihr nichts passieren würde, auch wenn die Landung nicht sonderlich angenehm verlaufen war … Nun aber setzte die Katze geschwind eine Pfote vor die andere, sodass ihre Bewegungen mit der Luft regelrecht zu verschmelzen schienen. Die Pflanzen um sie herum verschwammen zu einer grünen Masse, sodass Shela sie mit ihren feinen Augen nur noch nebensächlich wahrnahm. Auch wenn Wesen aus dem Gebüsch gesprungen kamen, so machte sie sich die Mühe, einen großen Bogen um diese zu laufen, um nicht nochmal in eine derart heikle Situation zu geraten. Dunst lag mittlerweile in der Luft, da sie sich durch die Einwirkung der Sonne wieder aufheizte und somit auch das Wasser teilweise zum Verdampfen brachte. Shela spürte noch immer feine Tropfen auf ihrem Fell perlen, doch auch das war der sonst so wasserscheuen Katze nun eher unwichtig. Sie musste etwas finden. Irgendetwas. Ansonsten würde sie bald alleine dastehen und dann war es nur noch eine Frage der Zeit, bis auch sie nicht mehr war, da war sie sich sicher. Ob Jurijo überhaupt noch … für einen Moment hatte sie sich nicht aufs Laufen konzentriert und schon passierte, was passieren musste, sie blieb in einer Wurzel hängen, spürte, wie sich ihr Körper regelrecht überschlug und sie schließlich rau einen Hügel hinunterpurzelte. Sie bekam kaum etwas davon mit, nur prallten ständig irgendwelche Steine und Wurzeln gegen ihren Leib und rüttelten sie nur noch mehr durch. Als Shela schließlich auf der Erde aufschlug, sah sie sich wieder zwischen Gras eingebettet. Während ihr Körper zuvor noch einigermaßen funktionstüchtig gewesen war, fühlten sich ihre Knochen nun wie zertrümmert an und sie wagte es kaum noch, sich zu bewegen. Die Erschöpfung der letzten Stunden holte sie nun ein wie eine rasante Faust in den Magen, sodass sich die Welt um sie herum bereits drehte. Sie befürchtete, in Ohnmacht zu fallen und somit ein Leben, was ihr mittlerweile ans Herz gewachsen war, zu verlieren. Mit dem letzten Fünkchen Hoffnung, was noch in ihren Gedanken ruhte, schloss sie die Augen und fasste fest den Gedanken, Jurijo helfen zu wollen. Leise flüsterte sie in den Wind:
    „Bitte … jemand muss uns helfen … jemand muss ihm helfen. Bitte …“ Sie legte ihren Kopf auf die Vorderpfoten ab, da er ihr schwer wurde, als sie versuchte, ihn zu heben. Auch ihre Lider fühlte sie sich an wie Blei und ihr war bewusst, dass alles vergebens war. Gerade als sie sich der Dunkelheit hingeben wollte, reizte plötzlich ein Laut ihre Sinne. Sofort spitzte sie die Ohren und tatsächlich, da lag etwas Ungewöhnliches in der Luft. Ein Geräusch wie das Läuten kleiner verspielter Glocken war zu hören. Es war ein wohltuender Klang, der einem fast schon neue Energie versprach, weil seine entspannende Wirkung die Sinne zu umstreichen schien. Für einen Moment kam es Shela vor wie ein Traum, doch als die Geräusche zunehmend lauter wurden, zwang sie sich dazu, die Quelle dieser wundervollen Musik auszumachen. Als sie ihre schweren Lieder öffnete, schaute sie unerwartet in zwei weiße glasige Augen und auch wenn Shela am liebsten vor Entsetzen aufgesprungen wäre, um das Weite zu suchen, so war ihr bewusst, dass sie das in diesem Moment nicht konnte. Sie saß in der Klemme.

  • [tabmenu][tab='Vorwort']Sei gegrüßt, Noxa und Lauriel. Hier folgt euer erster Kommentar. Schön, dass es wieder ein Mal ein Kapitel von Gemeinsam einsam gibt. ^^


    [tab='Chapter XIII'][subtab='Kritik und Lob']Bereits am Anfang dachte ich nur wow. Wie du Shelas Sorge um Jurijo beschrieben hast, war wirklich sehr schön ergreifend. Ich hätte mir noch gewünscht, dass sie selbst noch klägliche Laute ausstößt, in Form von einem jämmerlichen Maunzen oder derartiges.
    Ebenso ist der Angriff des Fuches auf Shela sehr schön formuliert, auch wenn ich mir die Textstelle nochmal von deinem vorherigen Kapitel durchlesen musste. Allerdings gefällt mir besonders dieser Satz:

    Zitat

    [...] .Vergehen sie, vergehen wir; vergehen wir, vergeht auch ihr.“

    Durchaus mysteriös ist es allemal, dass der Fuchs (hatte er nicht einen Namen?) Shela Wächterin nennt. Weiß sie etwas, was sie noch nicht weiß? Also möglicherweise die Wahrheit über ihre Bestimmung oder derartiges?
    Irgendwie fand ich ihre Empörung, dass der Fuchs in ihren Geist eingedrungen war, amüsant, auch wenn ich mir ihr Ärgernis etwas detailierter gewünscht hätte. Dennoch, die neue "Aufgabe" erregt mehr ihre Aufmerksamkeit und das Unwissen, in welcher Lage sie und Jurijo sich befinden, finde ich erstaunlich interessant. Welche Rolle mag der Junge wohl einnehmen? Toll wie du immer wieder Dinge für das Erste verschleierst und neue Fragen schaffst.


    Ich komme nicht drum herum zu quietschen bei dem Gedanken, dass Shela wirklich Sympathien zu Jurijo entwickelt. Ihre Sorge mag daher also aufrichtig sein, auch wenn ich nicht drum herum komme, wieder zu sagen, dass Jurijo mir wieder Leid tut. xD Das Pech hat er ja scheinbar wirklich gemietet. Zuerst der Metallsauger, dann der Sturm und jetzt liegt er schwer verletzt irgendwo rum... Deswegen kann ich auch Shelas Bedenken nachvollziehen, ihn dort liegen zu lassen. Schwierigkeiten zieht er ja magisch an...
    Jedenfalls kommt dann wieder eine Szene, in der meine Kinnlage runterklappt. Die Beschreibung von dem Licht durchflutenem Wald... Krass! Wirklich sehr schon detailreich beschrieben. Toll! <3


    Und dann sitzt mal ausnahmsweise Shela in der Klemme. Die Hennen finde ich irgendwie interessant, die die Katze scheinbar imitieren können. Auch das Reptil scheint auf eine Art und Weise interessant zu sein. Die Artenvielfalt in Sorûn finde ich wirklich bemerkenswert. Jedenfalls bin ich gespannt wie sie aussehen, wenn ihr sie zu eurer Rassenliste hinzufügt, denn noch tauchen die dummen Hennen des realen Lebens vor meinem inneren Auge auf. Deine Bilder sind übrigens toll, Noxa!


    Jetzt kommt aber mal eine Kritik, die mir wegen dem Auftauchen der Schlange ganz besonders auffällt. Ehrlich gesagt fand ich die Bedrohung der imitierenden Hennen genug. Warum musstest du noch die Schlange erscheinen lassen? Hatte sie eine besondere Funktion? Gut, Shela hat es klug eingerichtet (oder die Hennen haben sich damit ein Ei gelegt xD), dass die Schlange nun auf die Hennen losgehen, da sie Shelas Äußeres angenommen haben. Trotzdem finde ich es etwas nun ja, unrealistisch, dass, sowohl Shela als auch Jurijo, ständig nur in Gefahr geraten. Dauernd trumpfst du, Noxa, mit neuen Wesen auf, die deinen Charakteren nicht sonderlich wohlgesinnt sind. Mir scheint es gerade so, als würdest du deine Charaktere absichtlich quälen wollen. Daher wächst von Kapitel zu Kapitel mein Mitleid mit Shela und Jurijo, weil sie keinen einzigen Moment finden, in dem sie Rast finden. Nach all den Strapazen hätten sie es mal verdient, vor allem weil ich es ebenso unlogisch finde, dass sie nach all den Verletzungen überhaupt noch am Leben sind. Vor Erschöpfung (und aufgrund Nahrungs- oder Flüssigkeitsmangel) müssten sie eigentlich tot umfallen.
    Jedenfalls finde ich, dass du deinen Charakteren jede Glückseligkeit raubst. Mich wundert's, dass sie sich noch nicht fragen, warum ihnen andauernd nur Schlechtes widerfährt. xD


    [subtab='Fehler und sonstiges']

    Zitat

    Er verharrte in Seitenlage auf dem Gras wie tot.

    Tut mir Leid, aber an der Stelle musste ich grad SO lachen! Es erinnert mich an das hier.
    Glatt formulierter würde ich dir vorschlagen:

    Zitat

    Er verharrte in der Seitenlage auf dem Gras als wäre er tot.


    Zitat

    Es störte sie, dass sie so viel über Jurijo nachdachte die letzte Zeit.

    Klingt wieder etwas holprig, stattdessen:

    Zitat

    Es störte sie, dass sie in letzter Zeit so viel über Jurijo nachdachte.


    Zitat

    Endlich war der schreckliche Regen also verzogen.

    Wieder ein Satz, den ich seltsam finde, das "war" klingt so, als wäre es falsch; ich formuliere ihn mal um:

    Zitat

    Endlich hatte sich der schreckliche Regen also verzogen.

    Besser? ^^"

    Zitat

    Zudem war er um einiges größer als Shela und der gewaltige Kiefer glich ihrer gesamten Körperlänge.

    Wird klein geschrieben. =)


    [tab='Nachwort']Ich hoffe, du nimmst mir meine letzte Kritik nicht übel; es ist lediglich ein Denkanstoß, Jurijo und Shela auch mal ein ruhiges Plätzchen finden zu lassen. Nach all dem, was ihnen widerfahren ist, ist ihnen eine Pause wohl gegönnt.
    Nun gut, ich schließe hiermit meinen Kommentar und wünsche dir einen schönen Geburtstag, sowie eine schöne Auszeit in deiner Abwesenheit. :) Erhol dich gut!

    [/tabmenu][Blockierte Grafik: http://i51.tinypic.com/2ljq235.png]

  • So hab heute gesehen das neues Kapitel raus ist und schreib gleich mal einen kommentar dazu.


    Also ich muss sagen das Shela mir immer mehr ans Herz wächst. Es ist schon hart zu sehen wie sie sich mit der gesamten feindselligen Natur rumschlägt um Jurijo zu retten . Es war unglaublich was für ein gutes Bild man von Shela immer größer werdendenden Erschöpfung bekommt. Ich hab ziemliches Mitleid mit ihr und Jurijo, da beide die ganze zeit vom regen in die Traufe geraten und mit mehr und mehr Schwierigkeiten klarkommen müssen. Ich frage mich was dieses Wesen, das am schluss auftaucht, etwas schlechtes ihn Sinn hat ( bei deren Glück definitiv :D )
    Ich freue mich dann mal schon auf das nächste Kapitel.

    "We starve, look at one another, short of breath. Walking proudly in our Winter coats. Wearing smells from labortories, facing a dieing nation of moving paper fantasy, listening for the new told lies with supreme vision of lonely tunes"
    Hair, Let the sunshine in

  • Hallö'chen meine Lieben,
    und da ist es, ein neues Kapitel von Gemeinsam einsam! Junge, junge, wie ich mich darauf gefreut habe! Um so schöner, dass es nun soweit war und ich/ die anderen Lesern erfahren, wie es weitergeht. Ich habe die Kommentare über mir nicht gelesen und bitte daher um Entschuldigung, sollte ich sie wiederholen! :3
    Nun denn, auf gehts'!


    Kapitel XIII - Verlorene Hoffnung
    Schöner Titel, gefällt mir wirklich sehr. Man hätte ja fast schon ein unsichtbares Fragezeichen dahinter schreiben können. Für mich hört sich der Kapitelname wirklich fast wie eine Frage an, wenn ich mich an das zurück erinnere, was im letzten Kapitel bei Jurijo und Shela passierte. Zudem fällt mir auch der kleine Spruch ins Auge, den ihr ja sowieso immer bei jedem Kapitel darüber schreibt. Und ja, ich kann dem nur zustimmen; es ist wohl besser, die Hoffnung spät zubekommen, als sie zu früh zu verlieren. Erinnert mich ein wenig an mich. Ich weiß nicht, es steckt so viel hinter diesem einfachen Satz. Man kann es fast schon als ein eigenes Kapitel ansehen (im Leben eines Menschen, lal) - also was ich damit sagen möchte ist, dass der Spruch und der Kapitelname fast schon eine Geschichte für sich ist und das finde ich wirklich toll. Ich bin schon gespannt, was wieder passiert.
    Für mich teilt sich das Kapitel in drei Teile - einmal, wo die Stimme mit Shela spricht, dann ihre "kleine Reise" in's nächste Problem (die Vögel und das Krokodil-/Aligatorwesen) und zum Schluss, der Hilferuf von ihr und dann das damit erschienene (neue) Wesen. An sich eigentlich richtig schön beschrieben alles. Ich konnte mir die Atmosphäre nach dem Sturm richtig gut vorstellen: die Sonne, welche langsam wieder ihre Intensität zum Ausdruck bringtoder das "Nass-sein"-Gefühl von Shela. Wirklich gut dargestellt, Noxa. Was ich interessant dabei finde: Wenn Shela denkt, dass es wieder der blaue Fuchs war, denken die Leser es für gewöhnlich auch. Nun, ist dies Absicht? Sollen wir das denken? Oder war die geheimnisvolle Stimme doch ein ganz anderes Wesen? Ja ja ja, fraglich und spannend. Ich freu mich schon herrauszufinden, wer es genau war.
    Was ich allerdings ein bisschen fragwürdig finde - scheinen alle Wesen auf Sorûn ein Problem mit Jurijo & Shela zu haben? *lach* Die beiden tun mir echt schon Leid. Ich frage mich, ob sie irgendwann auch auf jemanden treffen, der sie nicht umbringen, aussaugen, fressen oder schikanieren will. Vielleicht solltest du, Noxa, darauf achten, nicht alle anderen als 'böse' dazustellen, denn das kommt irgendwann etwas komisch. Nicht nur, weil die Leser bzw. ich dann irgendwann (denken) denke, dass es eine Mitleidstour wird, sondern auch, damit ein wenig Abwechslung rein kommt. Andererseits... kann ich mir auch vorstellen, dass die meisten bzw. alle Wesen auf Grund der Tatsache, dass die Welt Sorûn auseinanderbricht, den Verstand teilweise verloren haben und keinen mehr als "Freund" ansehen können/ wollen. Nun gut, ich bin jedenfalls gespannt!
    Der Vogel erschien mir zu Anfang echt ulkig. Mit der Zeit hast du ihn aber wirklich gut dargestellt, man hat förmlich gespürt, dass die Bedrohung für die Katze größer wird. Es hat mich schon fast an eine Show erinnert, wo ein großer Star (der große Vogel) etwas tut, was alle anderen (die Hennen) toll finden und aus dem Schwärmen nicht mehr raus kommen. Interessant ist es, dass der Vogel Shela wirklich imitieren kann. Somit scheint es kein schwacher Gegner zu sein, denn wer rechnet schon damit, dass man mit seinen eigenen Waffen angegriffen wird? Das Krokotier fand ich auch ganz nett (nett im Sinne von nett beschrieben^^). Shela scheint ja dann relativ viel Glück gehabt zu haben, was? Nun gut, jedenfalls hat der unkontrollierte Angriff des Vogel ihr so die Flucht ermöglicht.
    Gut finde ich auch, dass du Shela mit diesem Kapitel noch mehr Charakter gegeben hast. Wir erfahren eine Menge über sie, wenn wir genau lesen. Zum Beispiel, dass sie Wasser eigentlich nicht mag, es ihr jedoch egal ist, da sie in Sorge um Jurijo ist. Gefällt mir gut. Irgendjemand *zwinker* hat mir nämlich mal gesagt, dass man seinen Charakteren eine gewisse Tiefe geben sollte, sodass sie lebendig wirken. Das hast du in diesem Kapitel wirklich gemeistert. Danke dafür *lach* Ich freue mich schon darauf, mehr über die schwarze Katze zu lesen!


    So, dass war's dann auch erstmal von mir :> Wirklich ein schönes Kapitel, was du da geschrieben hast, Noxa. Macht weiter so!
    Bis zum nächsten Mal x3


    ~ Rabenwächterin.

  • [align=justify]Huhu, ihr zwei! Will ich mal auch hier kommentieren.
    Oh, übrigens vorweg noch was Allgemeines: Letztens hab ich ein Buch gelesen mit einem ähnlichen Aufbau der Welt wie hier bei euch. Sehr interessant, muss ich sagen, ich frag mich, ob der Autor eure Idee geklaut hat. /randomtalk

    [font='Optima, Tahoma, Arial, Helvetica, sans-serif']Och, es ist einfach niedlich, wie sich Shela um Jurijo kümmert, das muss ich sagen. Auch geschildert hast du die Szene wirklich sehr authentisch, das muss man dir lassen.
    So, also wird auch Shela jetzt von diesem Fuchsvieh in den Bann gezogen? Moment, war das Vieh am Ende nicht abgehauen und meinte was davon dass der Sturm vorbei ist für eben? Warum wird dann Shela doch in den Bann gezogen - das macht doch keinen Sinn? Ich bin mir recht sicher, dass der Fuchs keine Angst vor Shela haben braucht, wenn er Gewittern befehlen kann, was sie machen sollen, Jurijo so leicht außer Gefecht setzen und einfach mal wegspazieren kann. Theoretisch hätte sie sich ja da ohne Weiteres auf ihn stürzen können, sofern er hinten keine Augen hat oder die Wolken oder Blitze seine Augen sind.
    Generell interessant, wie viel Screentime Shela momentan abbekommt. Da ich sie ja sehr mag, als sehr zwiespältiger Charakter, stört mich das natürlich nicht im Geringsten - ich hoffe, Lynn gleicht da auf ihrer Seite mit Tikou ebenso aus, damit das Verhältnis in der Waage gehalten wird. Generell finde ich es ja schade, dass Raelyn und Jurijo nicht so bald aufeinandertreffen werden, weil dadurch eben doch das, was in meinen Augen eine Partner-FF ausmacht - das Schreiben an einer einzigen Storyline; ihr habt da eigentlich bisher einfach zwei parallel und ähnlich verlaufende Handlungsstränge, die aber gut und gerne auch als einzelne FFs untergebracht werden könnten - nicht erfüllt ist beziehungsweise verloren geht. Ich meine, ich habe natürlich nicht die geringste Ahnung, wie eure FF voranschreiten soll, aber bisher muss ich sagen, dass mich das inzwischen doch sehr stört.
    Wie dem auch sei, zurück zu Shela - interessanter Monolog, den sie da zu hören bekommt. Jurijo ist wichtig und sie ist eine Wächterin? Schätzungsweise soll sie über ihn wachen, wie sie es bisher getan hat ... nette Ironie, wie ich zugeben muss: Zuerst will sie ihn umbringen und dann beschützt sie ihn und geht dabei selbst fast (?) drauf. Gefällt mir so wirklich gut, der Gedanke.
    Ohne Körper - machtlos gegen den Tod? Aus der Sicht physikalischer Gesetze halte ich das für eine eher seltsame Annahme. Ein Körper, das liegt in seiner Natur, hat nur eine gewisse Zeit, bevor er verfällt, aber wenn es sich hier um ein körperloses Individuum handelt, müsste es sich praktisch um reine Energie handeln - und Energie kann bekanntermaßen nicht zerstört werden, höchstens umgewandelt - folglich müsste ein körperloses Lebewesen erst recht unsterblich sein. Und da es auch komplett aus Energie besteht, auch praktisch über unendlich viel Kraft verfügen, weil man im Zweifelsfalle einfach Energie umwandelt. Oder habe ich da irgendetwas falsch verstanden?
    Ich muss sagen, die Gedankengänge und Gefühle Shelas beschreibst du äußerst gut, vor allem an dieser Stelle. Interessant, dass wir hier auch einen tieferen Einblick in ihre Vergangenheit erhalten - dass sie an sich einen eher unnahbaren Charakter besitzt bzw. inzwischen wohl eher besessen hat, war ja bisher schon aus der Storyline erkennbar. Umso interessanter also, dass es einzig und alleine an Jurijo liegt, dass sich da irgendetwas an ihr verändert hat - ich wage mal zu behaupten, dass sich das als nichts Zufälliges erweisen wird. Und nun, wo sie die Aufgabe, ihm zu helfen bzw. ihn zu beschützen auch noch "offiziell" bekommen hat, ist es nur klar, dass sie da mehr noch mehr Elan an die Sache rangeht - immerhin liegt es nun nicht nur an ihren Gefühlen, dass sie was macht, sondern nun ist es ihr auch aufgetragen worden. Sollte ihr Gewissen von wegen "Ich lasse mich zu sehr von meinen Gefühlen leiten" etwas beruhigen, wenn sie es denn will - das ist wohl die größte Frage. Bin schon gespannt, wie sich das in weiterer Zukunft entwickeln wird, weil es doch interessante Rückschlüsse auf ihren Charakter gibt.
    Sie will zum Wald, um Kräuter zu sammeln? Botanisch bin ich zwar ne ziemliche Niete, würde aber annehmen, dass man dort eher nicht so viel findet, da die Bäume doch viel Sonnenlicht filtern und somit kleinere Pflanzen eher schlecht gedeihen, wenn die Bäume sehr hoch sind. Weil wenn sie hoch sind, brauchen sie ja auch noch mehr Nährstoffe, die sie ja selbst durch das abfallende Laub produzieren (bzw. Bakterien aus dem Laub, whatever). Mir scheint jedenfalls, als ob das liebe Kätzchen nicht besonders mitdenken würde - im Gegensatz zu dir, wie der weitere Verlauf des Textes zeigt. Wobei es mir irgendwie so vorkommt, als würde die Vegetation unter den Bäumen im Laufe deiner Beschreibung immer mehr anwachsen. Zuerst sprichst du nur von feinen Gräsern, später aber von Blütenduft und anderen Gerüchen ... da solltest du lieber bei einer Version bleiben - entweder die knorrigen Wurzeln für Shela oder die üppige Vegetation. Beides geht leider nicht - wenn, dann höchstens zuerst das Dickicht, weil weiter im Waldesinneren eben die Sonneneinstrahlung nachlässt und die Bäume älter sind und somit größer bzw. mehr Äste ausgebildet haben und folglich mehr Nährstoffe benötigen. Am Rande eines Waldes hingegen haben die Bäume noch nicht über die anderen Pflanzen obsiegt und daher ist das Unterholz dort auch dichter - und saftiger. Im Inneren findet man ja dann eher nur mehr Relikte alter Pflanzen, die halt schon längst vertrocknet sind.
    Hm, geh nie unvorsichtig im Wald spazieren, das kann böse enden. Und einmal umsehen bringt da auch nichts, da es in einem Wald eben viel Deckung gibt, wie es in der Natur einer großen Ansammlung an Bäumen liegt. Shela war da wohl wirklich zu sehr auf Jurijo mit ihren Gedanken fixiert, denn dass ihr ein solcher Fehler unterläuft ... gut, oder nach dem, was sie in letzter Zeit hat durchmachen müssen, lässt ihre Konzentration natürlich nach.
    Ja, Vögelchen also? Wie nett ... ich fühle mich an das Zeitalter der Erdgeschichte erinnert, in dem die Vögel über die Erde herrschten. Bunte Farben sind oftmals Warnfarben, können aber auch zur Abschreckung genutzt werden, bekanntermaßen. Wenn diese Tierchen jedoch im Rudel auftauchen, ist eher anzunehmen, dass es sich um Beutejäger handelt. Wobei, viel Fleisch hätten die wohl für den Einzelnen wohl nicht, wenn sie Shela erledigen. Aber ja, seltsam, dass sie so picken, dass Shela nicht entkommen kann, eigentlich ist eher anzunehmen, dass sie versuchen, sie aus ihrem Territorium zu vertreiben ...
    Oh 'kay. Mein erster Gedanke? "Fuck." Die Vögel sind nicht einfach bunte, aggressive Tiere, die darauf aus sind, ihr Territorium zu verteidigen, sondern Chamäleons, die auch die physischen Eigenheiten ihres Gegenübers annehmen können? Keine Copycats, sondern Copybirds ... ich muss sagen, das ist mal eine sehr überraschende Wende, denn das hätte ich nicht von ihnen erwartet. Da hat Shela ja ziemliches Pech gehabt, bin mal gespannt, wie es ihr gelingt, sich da wieder herauszuwinden.
    Beinahe komplett überstürzte Flucht, das war irgendwie zu erwarten. Dass sie aber dann in noch einen Feind läuft, kommt mehr als unerwartet. Ich frage mich jedoch, was ein Reptil in einem Wald macht - und wie es Fell bzw. einen Fellkamm haben kann. Reptilien haben bekanntermaßen nur Schuppen, und ich bezweifle, dass es von logischer Sicht her anders möglich ist. Weil wenn sie Fell haben, hätte sie die Evolution überhaupt anders ausgestattet. Sie brauchen den Schuppenpanzer, um vor der Austrocknung sicher zu sein und einfach nur Fell als Accessoire ... ich weiß nicht.
    Wie auch immer, wenn sich zwei streiten, freut sich der Dritte! In diesem Falle also Shela. Gefällt mir gut, wie du den Ausweg aus dieser Situation findest, ohne auf eine unglaubwürdige Situation oder Deus ex Machina zurückzugreifen. Dennoch, im weiten Zusammenhang gesehen laufen deine Charaktere, Noxa, ja praktisch nur von einer Gefahr in die nächste. Nicht, dass ich etwas dagegen hätte, Charaktere zu quälen - selbst tu ich ja auch nicht viel anderes, wobei ich mich aber eher auf die psychische Seite fixiere xD -, aber Pausen brauchen sie dennoch. Die perfekte Anordnung von Szenen (laut einer Theorie, die es mir persönlich sehr angetan hat) besteht nicht nur aus Konflikt und Desaster, sondern aus der Anordnung von Ziel-Konflikt-Desaster-Reaktion-Dilemma-Entscheidung. Lass Shela und Jurijo mal reagieren, zu Atem kommen, anschließend sie auch selbst Entscheidungen treffen und sie nicht nur vom Winde verwehen lassen oder von diversesten Wesen hetzen. Irgendwann müssen sie ja doch auch einmal dazu kommen, Nahrung zu sich zu nehmen und zu schlafen. So, wie es momentan läuft, müssten sie eigentlich jeden Moment tot umfallen, anstelle jetzt - endlich einmal (beinahe) ohnmächtig zu werden, in Shelas Fall.
    Wobei das Ende natürlich wieder einmal ein netter Cliffhanger ist. Wenn das aber jetzt wieder eine Gefahr ist, kommt die ganze Storyline nicht mehr allzu realistisch rüber. Von der Wahrscheinlichkeit her muss ihnen mal endlich etwas Glückliches widerfahren, ansonsten wird es auch dem Leser irgendwann einmal zu blöd, zu lesen. Weil es ja nur von einer Todesgefahr zur nächsten geht ...


    Nun denn.
    ~ Majiata

  • Huhu Noxa, huhu Lauriel.
    Eigentlich hatte ich ja vor, mein Kommentar als den 500. zu schreiben, aber wayne, ich hatte jetzt schon Lust darauf. Jedenfalls freut es mich sehr, dass nach Monate langem Ge-Entzug eindlich mal wieder ein neues Kapitel erscheint. <3


    Kapitel 13 – Verlorene Hoffnung?
    Hier muss ich Lauriel wieder loben, die wieder einen tollen Spruch auf Lager hatte. Ich finds echt erstaunlich, wie ihr das so profi-like macht. Wahrscheinlich wirkt das nur so gelassen, aber auf jeden Fall bin ich vom Endergebnis immer ziemlich begeistert. Vor allem passt diese gut zum Titel, was ja auch Sinn der Sache ist. Um diesen mal anzusprechen, finde ich auch ihn sehr ansprechend, da einem wieder die Frage gestellt wird, was passiert. Nun quäl ich mich nicht länger und lese einfach mal weiter.


    Noxa, deine Stärke ist es ja mit, Spannung aufzubauen und die Sache mit wenigen Wörtern bzw Sätzen auf den Punkt zu bringen. Natürlich immer, ohne dabei eine Kleinigkeit auszulassen, was in deinen Ohren vielleicht etwas übertrieben klingt, aber es ist wirklich so. Man erkennt wirklich, wie viele Gedanken du dir machst. Es ist zwar deine uns Lauriels Entscheidung, wie es geschichtlich weitergeht, aber trotzdem schreibt man ja aus sich heraus und daher finde ich gut, wie du Shela hast weitermachen lassen. Auch die Frage zum Schluss kommt gut. Man fragt sich, ob jetzt etwas tiefsinnigeres dahinter steckt oder dieser Satz eher zur Verwirrung dienen soll. Wie ich euch kenne, lasst ihr keine Gelegenheit aus, die Leser zu überschreiben und deswegen denke ich, dass es auf einmal eine ganz andere Wendung nehmen wird. Euch würde es im Leben nicht einfallen, schon etwas vorher zu verraten… So viel dazu. ^^
    Ich sags ja, plötzlich ist dann doch alles anders. Zwar weiß man immer noch nicht genau, ob Jurijo jetzt aufwacht oder nicht, aber auf einmal sieht man die Situation mit anderen Augen. Gut ist auch, dass du dir als Shela auch schon Gedanken übers Sterben machst. Ich finde, du hättest den Moment noch ein wenig ausschmücken können, ist aber auch relativ egal, schließlich ist das nicht so wichtig gewesen. Dass dann diese Stimme von dem Fuchs kam, war einerseits überraschend, andererseits war es klar, dass er noch mal eine Rolle spielen würde. Das was er sagt, lässt einen irgendwie zusammen zucken. Man wusste ja schon, dass der Fuchs nicht unbedingt fröhlich auf Shela anzusprechen war, aber dass er wirklich so wütend war, fand ich ziemlich… überraschend halt. Und da ist ja auch noch die Sache, ob man ihm trauen kann, oder nicht. Vielleicht war diese Art Schmerz aber auch der einzige Weg, Shela davon zu überzeugen, dass der Fuchs ihm nicht unbedingt schaden will. Ich hoffe inständig, dass dieser noch mal erwähnt wird bzw man noch mehr über ihn erfährt. Gut, dass man eine Information, na ja, eine Andeutung über das Geschehen bekommt, nämlich, dass wenn die Chance vergeht, sie vergehen und wenn sie vergehen auch alle anderen vergehen. Ich liebe solche Andeutungen, außerdem hat sich das gereimt. x3
    Wie ich es doch ahnte, dass irgendwas passieren würde. Wieder ein paar Andeutungen die sagen, dass bald etwas in diesem Wald passieren wird. Ich war verwundert, dass Shela diesem Fuchswesen wirklich vertraut hat, aber letztendlich blieb ihr ja nichts anderes übrig. Auch süß finde ich es zu sehen, wie Shela Jurijo immer lieber hat, auch wenn sie selber es sich nicht eingestehen will. Die Be-schreibungen vom Wald liebe ich, ernsthaft. Du kannst das so gut, da denkt man, man geht selbst dort spazieren. Vor allem die Atmosphäre hast du prima beschrieben, wie sich die Wolken lichten und die Sonne immer mehr durch kommt etc. Traumhaft. *-* Den letzten Satz, wo du dann Gegenwart in Vergangenheit wechselt – er ist toll! Mit der Vergänglichkeit hast du auf jeden Fall Recht, man sieht ja, durch was für Sachen ein Wald schon zerbricht, sag ich jetzt mal. Ich bin gespannt, was jetzt passieren wird.
    Oh Gott, scheiße, was sind das denn für Viecher?! Ich freu mich auf jeden Fall schon mal auf ein Bild von denen in eurem Lexikon. Ich finde gerade Wesen die ungefährlich aussehen immer am schlimmsten. Shelas Lage ist ja auch nicht die beste und dann kommen auch noch solche Dinger. Natürlich kann man dann nicht stundenlang gar nichts machen, weshalb man sich bewegt und dann greifen sie an. Wer hätte so was ahnen können? Übrigens muss ich dich schon wieder loben, Noxa. Wie du die Vögel beschrieben hast, war richtig gut! Ich hab diesen Kopfschmuck vor mir glitzern sehen. Irgendwie stell ich mir das so vor, dass man aus Shelas Sicht sieht. Gegenüber von ihr ist dann eine Horde Paradiesvögel. Ich konnte mich auch gut in Shela hineinversetzten, schließlich wurde sie mit ihren eigenen Waffen geschlagen, irgendwie. Wie man sich da fühlen muss. Ich denke ziemlich schlecht. Mensch, müsst ihr eure Charaktere immer so quälen? :D Das muss doch schwer für euch sein, gerade als Schreiber schließt man sie richtig ins Herz. Sogar als Leser.
    Dieser quälende Moment dann wahrscheinlich auch, wenn man nicht weiß, was los ist. Nicht mit den anderen kommunizieren kann. Ich kann mir vorstellen, dass das kein gutes Gefühl. Ich wusste, es ist keine gute Idee, alleine in diesen Wald zu gehen. Nicht nur wegen Jurijo, weil er dann alleine ist. Shela muss auch an sich denken, sie ist schließlich fast so angeschwächt wie Jurijo. Und als du dann auch noch geschrieben hast, dass so eine Waffe von den etwas von Shela durchbohrt, dachte ich wirklich, es ist passiert. Gerade, weil das Kapitel ja fast zu Ende ist. Man Noxa, was stellst du mit mir an? xD So spannend!
    Das ganze Kapitel lang musste ich an den letzten Satz denken, weil ich nicht widerstehen konnte und ihn unbedingt lesen musste. Also wusste ich schon, wie es ausgeht und war dementsprechend auch ein wenig traurig, dass es so ausgeht. Aber der letzte Satz eurer FF ist ja noch nicht geschrieben, weshalb es auch durchaus sein kann, dass dieser Jemand mit den weißen glasigen Augen auch jemand ist, der ihr helfen will. Sie wollte ja Hilfe, vielleicht hilft dieser Jemand ja wirklich.
    Der Kampf zwischen Shela und den Vögeln ging mir ein bisschen zu schnell, kurz wusste ich nicht, was jetzt los ist, dafür hast du die Erscheinung des Reptils wieder sehr gut beschrieben und das andere wett gemacht. ^^ Bei Shelas Chance zu Fliehen, hab ich irgendwie voll mitgefiebert, sie tut mir so leid. Ihre missliche Lage ist einfach bemitleidenswert. Ich finds auch richtig süß, dass sie bei all dem Spektakel noch an Jurijo denkt, ich will unbedingt wissen, was aus den beiden wird!
    Ich liebe die Stelle auch, wo du den Klang der Glocken beschreibst, auch wenn sie nicht all zu lang angedauert hat, sie versetzt einen irgendwie mitten in die Geschichte und verschafft auch einen tollen Übergang zum Auftreten des neuen Wesens von dem ich wissen will, was es für eins ist, wie es heißt und was es für Aussichten hat. Wie ihr seht, versetzt ihr mich gerade voll in Euphorie.


    Fehler hab ich jetzt nur die gefunden, die die anderen gefunden haben. Ganz ehrlich: nicht mal alle, haha. Da dachte ich mir, die musst du nicht noch mal erwähnen. Ich hoffe das ist okay. Außerdem hoffe ich, dass euch mein Kommentar ein wenig gefreut hat und so. Macht weiter so, ich will mehr solche Kapitel sehen und freue mich aufs nächste!




    Ich finde es übrigens gar nicht langweilig, wenn nur spannende Sachen passieren, schließlich ist das irgendwie die Hauptsache einer Geschichte. Der Leser will immer mehr. Und das bekommt er bei euch auch.
    Ich bin echt mal wieder beeindruckt von dem, was ihr zu Stande bringt. Ich bin mehr denn je im GE-Fieber und will unbedingt wissen wie es weitergeht. Unbedingt! Also versucht so schnell wie möglich weiterzuschreiben. Ich für meinen Teil würde mich riesig freuen.


    e/ Es ist doch das 500., obwohl ich es schon früher geschrieben hab. ;D


    Liebe Grüße. ♥

  • [tabmenu][tab=Huhu]
    Schon mal im Voraus ein großes Dankeschön an alle, die sich die Mühe machen, einen Kommentar zu schreiben. Da es schon eine Weile her ist, dass wir ein neues Kapitel präsentiert haben, wird es auch noch ein Weilchen dauern, bis ich auf alle letzten Kommentare eingehen konnte, da ich mir dafür nochmal extra Zeit nehmen möchte.


    Daher: habt bitte noch ein wenig Geduld ;)
    [tab=@Cynda-san]

    Oha, ich melde mich viel zu spät, ich Dussel, oder? Aber das soll nicht heißen, dass ich nicht unglaublich dankbar für deine Kommentare bin, dass bin ich nämlich sehr. Schon als ich das erste Mal gehört habe, dass Cynda unsere FF liest, war ich von den Socken. Bringt irgendwie Erinnerungen zurück, als du noch Fanstorylehrerin warst und ich dein Schüler. :‘) Aber jaaa, ich will dann auch mal zum Wesentlichen kommen.


    Prolog – Jurijo

    Zitat

    (Ich hoffe ich liege mit der Aussprache: Ju-ri-djo (also ein „sanftes“ j, so eine Art Mischung aus d und j wie in jonglieren) richtig, ansonsten, bitte belehrt mich eines besseren ^^)

    Jup, damit liegst du richtig, würde ich mal sagen. Ich würde es spontan zwar eher „Ju-ri-tscho“ schreiben, aber ich denke, es kommt dennoch aufs Selbe hinaus, richtig? ;)

    Zitat

    mir gefallen vor allem die Beschreibungen am Anfang sehr gut.

    Es freut mich sehr, dass sie dir gefallen. Zwar versuche ich meistens, dass Bild, was in meinem Kopf ist, so gut wie möglich zu übertragen, wobei ich dann oft Sorge habe, dass das überhaupt nicht gelingt. Wenn dem aber so ist, macht mich das sehr glücklich. (:

    Zitat

    Dieser Schrei und Jurijo dabei als personifizierte Verzweiflung, das war wirklich wundervoll dargestellt und hat mir sehr gut gefallen.

    Hehe ^^“ Hierzu und auch noch zu deinen vorherigen Worten über Jurijo lässt sich von meiner Seite aus sagen, dass es mich auch hier freut, dass das angekommen ist, was ich gerne auch darstellen wollte. Wobei dabei vielleicht auch zu sagen ist, dass meine Charaktere meist etwas … armselig? Nein, das ist nicht das richtige Wort. Aber meine Charaktere haben meist so einen traurigen, verlorenen Touch, auch wenn ich es nicht direkt beabsichtige. Aber auch ich kann dich in diesem Fall zuspoilern – dann bist du nicht alleine damit ;) - , dass dort auch noch Änderung in Sicht ist.


    Kapitel I

    Zitat

    Allein schon der Titel macht einem Angst und irgendwie kann man zuerst nicht ganz zuordnen, wem dieses Kapitel denn gelten wird, aber schon im ersten Satz wird klar, dass es sich um Jurijo handelt, der jetzt wieder aufwacht.

    Oh ja, Titel kann man so herrlich einsetzen. Love it <3
    Ich denke, mittlerweile spielt das ja keine große Rolle mehr, aber letztendlich kann man ja auch immer anhand des Posters – also Lynn oder the little me – erkennen, ob es sich um Ju oder Ray handelt. Zumindest bisher ;)

    Zitat

    Wohl nicht mehr sehr lange, wenn sein Körper schon so zugerichtet ist, würde ihn wohl nur ein starker Geist am Leben erhalten, aber selbst den hat er nicht mehr. Da sieht man dann doch irgendwie schwarz.

    Die nächsten Chapter werden leider auch eher schwarz D: (entschuldige, ich spoilere auch ohne Ende .-.). Aber das liegt auch irgendwie etwas an meinem Drang zu überdramatisieren. Sollte ich eventuell etwas mehr Acht drauf geben … ^^“

    Zitat

    Ach, die Beschreibungen hier sind einfach herrlich, man fühlt sich sofort an den Ort versetzt, an dem die Szene spielt und der Wald hört sich auch wirklich wunderbar an, besonders nachdem es die letzten Tage so heiß waren, muss es im Wald sehr angenehm gewesen sein.

    -^_^- *gets red*


    Zitat

    Eine Ruine? Mh… Es wird gesagt, die Stadt habe sich zerstört. Hat sie sich tatsächlich selbst zerstört oder waren es die Bewohner selbst, die geflohen sind und dadurch die Stadt verwahrloste?

    Schon mal ein sehr guter Gedanke, der bestimmt in die richtige Richtung geht. Solltest du dir auf jeden Fall im Hinterkopf bewahren. ;)

    Zitat

    Wow, Jurijo hat ja sogar richtige Waffen, also diese stählernen Bänder. Kann ich mir das ähnlich wie die von Suicune vorstellen? ^^

    Stimmt, das ist durchaus vergleichbar. Wobei Jurijo die Bänder ja nur unter Anstrengung und Schmerz erscheinen lassen kann.

    Zitat

    Ganz ehrlich, dass war so die Stelle wo ich mir dachte, der arme Charakter, was muss er nur alles mitmachen. Da wird man ja fast depressiv, wenn man Jurijos Geschichte liest…

    That’s Noxa. ^^“ Like I said before. Hoffe es ist nicht zu heftig, aber das ist bei meinen Storys sehr oft der Fall. D: Hängt wohl mit eigenen Erfahrungen zusammen. ^^“

    Zitat

    Diese Stelle musste ich ein paar Mal lesen, um sie zu verstehen, ganz ehrlich, aber ich glaube nicht, dass ich mir wirklich vorstellen möchte, was sie ihm antun. Das ist ja grausam, wenn ich mir vorstellen, dass so etwas auch bei uns tagtäglich vorkommen kann.

    Verständlich, dass es nicht direkt klar war, denn ich musste es ja etwas harmloser verpacken, als ich es ursprünglich geschrieben hatte. Aber mit deiner Vermutung liegst du natürlich richtig. Und gerade das Denken daran finde ich wichtig; also das man sich bewusst macht, dass es nicht nur in einer Fantasy Welt so kommen kann, sondern heute fast schon alltäglich ist leider. .__. *just wanted to add that*


    Kapitel III

    Zitat

    Ihr seid schon sehr genial, wie kommt man auf so etwas? Ich persönlich tendiere ja meist zu "beschreibenden" Titeln, aber wenn ihr so weitermacht, versuche ich es auch mal mit persönlichen, irgendwie inspiriert mich das gerade.

    Glad to hear that -^__^-

    Zitat

    Kommt wohl immer auf den Blickwinkel an und ich merke gerade, wie viel mir zu diesem Zitat so einfällt.

    Sehr cool, dass du dir so viele Gedanken zu den Zitaten machst. Dafür sind sie ja auch gedacht. Mir geht es selbst so, wenn ich sie nach längerer Zeit nochmal durchlese, dass sie mich unglaublich zum Denken anregen. Dass das auch bei Lesern der Fall ist, ist gut. (:

    Zitat

    Komischerweise kommt mir das Bild von fliegenden Rochen irgendwie bekannt vor, fragt mich aber nicht woher, im Endeffekt auch egal, ich finde Rochen toll. Besonders, wenn sie den gerade hoffnungslosen Chara retten, der mehr Fans hat, als er glaubt.

    Yes, ich glaube in Star Wars gibt es sowas, wenn mich nicht alles täuscht. Aber ehrlich gesagt habe ich damals nicht daran gedacht, dass es sowas bestimmt schon irgendwo gibt. xD““ Habs nur mal im Nachhinein gesehen, aber wayne. Ich liebe die Vorstellung auch sehr, freut mich, dass es dir da ebenso geht. :3
    Und yay, Ju-chan hat auch Fans außer mir! *g*

    Zitat

    Obwohl, kann man das in dem Stadium schon Vertrauen nennen? Nun ja, ich bin skeptisch und sie ist mir auch gerade recht unsympathisch, da bin ich noch gespannt.

    Stimmt, sie sollte einem unsympathisch sein. Aber der Fakt, dass ich sie mag, obwohl sie eher „böse“ ist, spricht bei mir auch wieder dagegen, dass sie böse ist. xD Ergibt keinen Sinn, aber nya~

    Zitat

    Auch hier wieder gelungen und ich mag deinen Schreibstil Noxa hier, deine Ausdrucksweise ist zeitweise sehr... poetisch, ich weiß nicht, du verwendest hier auch oft mal Wörter oder Satzkonstruktionen die ich so nicht hier gedacht hatte zu erwarten, aber das passt hier sehr schön.

    Awww, danke. My heart felt warm after reading these words. -^__^- I am really grateful for your comment, Cynda-san. Hope you will still read the story?
    [tab=@Plinfan]
    Vielen Dank für deinen Kommentar. Es ist immer schön deine Meinung zu den Chaptern zu hören. (:


    Kapitel XI

    Zitat

    Ich hoffe ja immer noch das sich Tikou und Raelyn sich auf die Rettung von Jurijo begeben, denn ich bin gespannt auf das Zusammentreffen. Aber ich glaube es wird noch ein zeitchen dauern bis es so weit ist.

    Jep, ein bisschen musst du dich da noch gedulden. ;) Ju musste die letzte Zeit wirklich einiges erdulden. Aber es wird da schon bald eine Wendung geben, keine Sorge.


    Kapitel XIII
    Das freut mich doch sehr, dass die Rotfederkatze auch bei dir gut ankommt. Ich muss zugeben, dass sie mir durch die Kapitel selbst auch immer mehr ans Herz gewachsen ist. Wobei das vermutlich bei einem Autor noch absehbarer ist. x3 Dein Mitleid kann ich auch gut nachvollziehen, aber ob das Wesen ihnen wohlgesinnt ist, wird man dann beim nächsten Chapter sehen, was auch schon so gut wie fertig ist x]

    [tab=@Kräme]
    Vielen Dank für deinen Kommentar, Kräme. <3 Ich freue mich immer sehr darüber, deine Meinung zu unseren Kapiteln zu lesen und dass du dir auch so viele Gedanken zu ihnen machst.


    Kapitel XI

    Zitat

    Ich muss sagen, dass es mir fast einen Schauer über de Rücken gejagt hat, als ich von den Blitzen gelesen hab. Normalerweise mag ich Gewitter, nein, ich liebe es sogar. Aber dieses? Definitiv nicht. Es scheint viel mehr als nur ein Gewitter zu sein, hab ich Recht?

    Das es dir so schaurig erschien kann auch einfach daran liegen, dass ich Angst vor Gewittern habe und es daher etwas anders sehe, als andere Menschen. xD““ Aber du hast dennoch Recht, hinter dem Sturm steckt ja noch einiges mehr. ;)

    Zitat

    Vielleicht ist er einfach jemand, der immer an das Gute in einem glaubt?
    Ja, ich hatte Recht. Er will die kleine Katze einfach mit retten. Hach, ich mag den Kleinen immer mehr!

    Hihi, du glaubst gar nicht, wie sehr ich den Kleinen mag. ;) Jedenfalls ist es eher nicht so, dass er an das Gute in anderen glaubt bzw. bisher ist das noch nicht wirklich vergleichbar, da Ju-chan ja eher keine Emotionen zeigt. Aber allein dadurch, dass er die Katze in diesem Fall rettet, zeigt er einfach eine Handlung, die überhaupt nicht zu seiner Person zu passen scheint.

    Zitat

    Ach du lieber Himmel. Weißer Fuchs? Klingt ja wirklich geil. Nein, im ernst. Die Vorstellung eines weißen Fuchses, der auf die Erde schwebt. Wow.

    Hehe, das finde ich gut, dass du auch so ein Fan von dem Füchschen bist. Zwar war es in diesem Chapter etwas aggressiv drauf, aber eigentlich ist es ein ganz niedliches Kerlchen. :3

    Zitat

    Und an deiner Beschreibungskunst muss ich ja nicht viel erläutern. *lach*

    Thanks a lot -^__^-


    Kapitel XIII

    Zitat

    Ich weiß nicht, es steckt so viel hinter diesem einfachen Satz. Man kann es fast schon als ein eigenes Kapitel ansehen

    Das freut mich sehr zu hören. (: Mir geht es auch oft so, wenn ich die Zitate nach einiger Zeit nochmal lese … sie regen durchaus sehr zum Denken an, nicht wahr?

    Zitat

    Vielleicht solltest du, Noxa, darauf achten, nicht alle anderen als 'böse' dazustellen, denn das kommt irgendwann etwas komisch.

    Das mag stimmen; ist vermutlich eine kleine Schwäche von mir, wobei ich es nun mal liebe, zu überdramatisieren. Bin einfach ein riesen Fan davon. In diesem Fall sollte es aber auch mehr so wirken, als wären die Wesen im Wald nach der Zeit des Sturmes wieder auf den Weg zu ihrem „Alltag“. Die Vögel hätten das letztendlich auch mit jedem anderen Wesen gemacht. Und das reptilartige Wesen macht ja letztendlich Jagd auf die Vögel, also war es nicht direkt scharf auf Shela. Zumal es ja auch schon gewisse Wesen gab (die Kyarûn zum Beispiel), die den beiden nichts getan haben. C;
    Aber ich kann dich auch beruhigen. In den nächsten Kapiteln wird es nicht mehr derart weitergehen bzw. wird das alles auch noch klarer, etc. *will nicht zu viel spoilern* ^^“

    Zitat

    Der Vogel erschien mir zu Anfang echt ulkig. Mit der Zeit hast du ihn aber wirklich gut dargestellt, man hat förmlich gespürt, dass die Bedrohung für die Katze größer wird.

    In der Regel sind die lustigen Vögel auch noch immer ulkig bzw. können sie es durchaus sein. Ich fand die Vorstellung von dem „Star“ getue eigentlich ganz treffend, da uns sowas ja auch gerne mal im Alltag begegnet. Vielleicht nicht in der Form, aber ist irgendwo vergleichbar.

    Zitat

    Irgendjemand *zwinker* hat mir nämlich mal gesagt, dass man seinen Charakteren eine gewisse Tiefe geben sollte, sodass sie lebendig wirken. Das hast du in diesem Kapitel wirklich gemeistert

    Ui, das freut mich sehr zu hören. C:


    Vielen Dank nochmal <3
    [tab=@Almarican Kain]
    Ich bin mir nicht sicher, ob ich dir schon mal persönlich meine Dankbarkeit ausgesprochen habe, aber wenn nicht, nun endlich: Vielen Dank! Es freut mich und Lynn natürlich sehr, dass dir die Story so sehr gefällt. Kann es auch gut nachvollziehen, dass du Lynns Kapitel spannender findest, sie ist ja auch schon deutlich erfahrener, daher kann ich auch jedes einzelne Kapitel von ihr gleichermaßen genießen. ^^ Dass dir aber generell die Idee und deren Umsetzung so gut gefällt, ist super. Hoffentlich bleibt das auch so c;
    [/tabmenu]

  • Kapitel XIV- Im Schatten des Lichts
    Erst wenn eine Seele vollkommen verschwindet, wirst du wissen, welche Spuren sie an dir hinterlassen hat
    ~Noxa


    Eine unsichtbare und doch spürbare Welle des Lichts schwappte über ihren Körper hinweg, streifte sacht ihre Haut, hinterliess ein Gefühl der Benommenheit in ihrem Kopf, fegte über die Ebene, liess Grashalme schwächlich unter dem Luftdruck einknicken.Kleine Wassertropfen perlten geräuschlos zu Boden. Ein sachter Wind, der über den Boden schweifte, mit dem Geruch des Meeres in sich. Unsichtbar und doch wahrnehmbar, rollte die Welle weiter, bis sie sich scheinbar im Nichts verlor- wo auch immer sie hergekommen war, nun war sie, zumindest für die Augen der Anwesenden, verschwunden und das vorher unpassierbare Grenzgestein löste sich plötzlich auf. Waren dies etwa nur Trugbilder ihrer Fantasie gewesen? Eine unheimliche Stille umfing sie. Herzklopfen wurde so laut wie Trommeln; das Atmen eines jeden Wesens war hörbar. Schnell hechtete der Gnarf zur Seite- so viel Bewegungsfähigkeit hätte ihm bestimmt niemand zugestanden- und wichder Welle aus. Woher er wusste, dass diese ausbrechen würde, schien nur ihm klar zu sein. Konnte er sie womöglich als einziges Wesen sehen? Schnell ebnete sich der Weg, die Helligkeit, die eben noch alle geblendet hatte, legte sich und ein verschlungener Pfad lag vor ihnen. Für die Zone des Lichts wirkte ihr Weg ganz und gar nicht hell, nicht einmal einladend. Düster und verworren lag er nun vor ihnen. Das Gefühl von Beklommenheit und Furcht ergriff das Herz der Dämonin jäh und umklammerte es. Wo war sie da nur hineingeraten? Sollte das die Zone des Lichts sein, dieses düstere Gebilde? Raelyns Blick glitt vorsichtig zu ihrer Rechten, in den Westen, in dessen fahlem Licht das seltsame Wesen hockte, welches ihr eben noch den Weg versperren wollte. Seine Augen waren geschlossen und doch spürte sie die von ihm ausgehende Macht.
    „Passiert, meine Freunde, schreitet den Weg, der gegangen werden muss. Ich werde euch nicht mehr im Wege stehen.“ Seltsam klangen die Worte aus dem Mund des Wichts, doch waren sie wahre Erleichterung für die junge Dämonin. Auf einen Kampf mit dem Gnarf hätte sie es nicht ankommen lassen wollen! Plötzlich wirkte der Wächter wieder so klein, unauffällig und verstummt wie zu Beginn. Als hätte man ihm eine Last von den mageren Schultern genommen.Nun ging scheinbar keine Bedrohung mehr von ihm aus. Ein seltsames Gefühl und doch ohne weitere Antworten reckte sie den Kopf, warf ihr langes Haar in den Rücken und spürte sogleich den leichten Luftzug, verursacht durch die sanften Flügelschläge des Seelentapirs zu ihrer Linken. Die süßlichen, verführerischen Gerüche, die plötzlich in ihre Nase stiegen, konnten nur von den Haaren des Gnarfs stammen. Sie würden den wirren Grenzwächter bestimmt nicht mehr wieder sehen und beide waren sie froh darüber, die Grenze zur Zone des Lichts endlich passieren zu dürfen.


    Als ihre nackten Füsse den ungewohnten Boden betraten, zuckte sie zusammen. Leicht nachgebende Erde, weich und dennoch uneben. Hier und da entdeckte sie winzige Kieselsteine, beinahe nicht der Rede wert, und doch auffällig auf dem sonst erdigen Boden. Ein leichter, sachter Stromstoss durchfuhr ihren Körper, Gefühle, die sie nicht einordnen konnte, bahnten sich den Weg zu ihrem verschlossenen Herzen. Der düstere Boden unter ihr begann zu glühen, pulsierende Wellen durchfuhren ihn und ihr Fuss hinterliess einen Abdruck im Boden, der sanft aufglühte, als sie sich umdrehte. Was ging hier vor? Ihr Blick ging zurück, doch das letzte was sie erkennen konnte, war die grosse, helle Wand aus Licht, die sich langsam hinter ihr und Tikou verschloss. Erneut würde der Gnarf vor ihr wachen und warten, welch weitere Gestalten versuchten, die Zone zu überschreiten. Als die Wand aus Licht sich schloss, war nichts mehr von einem Durchgang zu erkennen, als hätte der Himmel das Geheimnis um seine Existenz für immer verschluckt. Als Raelyn einen weiteren Fuss zögerlich auf den Boden setzte, wiederholte sich das Schauspiel. Hier ist Ku aufgewachsen? Selbst wenn er sich erst jetzt erinnert, schade, dass er mir das nie erzählt hat…, dachte sie.
    Kühler, moosbewachsener und erdiger Untergrund, der seltsam zu funkeln begann. Die Ohren gespitzt vernahm sie das leise Zirpen kleiner Wesen, die irgendwo im Dickicht auf sie warten mussten. Als ihr Blick den körnigen und steinigen Boden abgesucht hatte, blieb er an einem Feld vor ihr haften, auf dem auch so etwas wie grünlich blaues Moos zu wachsen schien, welches sich auch an einigen Bäumen hochrankte, die einsam den Wegesrand säumten. Die Pflanze pulsierte, gab dabei ein leises Summen von sich, von einer mystischen Aura umwoben. In den Kronen der Bäume schwirrten kleine, leuchtende Punkte, die sich mal zu einem Pulk versammelten, mal auseinander stoben und den Baum umkreisten. Das Schauspiel raubte den Gefährten die ganze Aufmerksamkeit und beide konnten sie die Augen nicht vom fahlen, bläulichen Licht der kleinen Wesen abwenden. Winzige Wasserperlen rannen den Baumstamm hinab und verschwanden im Boden. Erst jetzt erkannte das Dämonenmädchen die Kristalle, die von weitem wie Blätter erschienen waren. Des Baumes Krone war über und über verziert mit bläulich weissen Kristallen, die das mächtige Florawesen wie ein übergrosses Schmuckstück dastehen ließen.Weitläufiger gelang ihr die Sicht nicht, da ein tiefliegender Nebel, der sich nun auch auf die Baumkrone legte, den beiden die sonst so wichtige Weitsicht stahl. Wie ein Schleier aus schwebendem Wasser lag der Nebel- das Totentuch genannt- über den Köpfen der beiden. Doch die Teile des Gebietes, die sich seit jeher in schwebende Inseln aufgeteilt hatten, mochten ihre Augen nur erahnen.
    „Das ist der Beginn des Kristallwaldes, Ray“, sagte Tikou leise und seine Stimme zitterte dabei leicht. Die Aufregung war ihm deutlich anzumerken, er, der sonst immer ruhig blieb.
    Raelyns Augen konnten sich kaum sattsehen an dieser mystischen Umgebung, die ganz im Nebel versank und doch von kleinen, immer wieder aufleuchtenden Punkten verziert war.
    „Wir müssen weiter, hier kann man leicht den Weg aus den Augen verlieren- das darf uns nicht passieren. Lass dich nicht einwickeln!“, fügte der Tapir an, flüsterte dies in das Ohr seiner engsten Freundin, doch hatte er das Gefühl, sie damit nicht zu erreichen, wusste er doch um diesen Blick. Er kannte ihn nur zu gut. Schon damals bei den Metallblumen war ihm so, als verschweige sie den innersten Vorgang ihrer Selbst vor ihm. Plötzlich jedoch drehte sie sich um und nickte.
    „Ja, lass uns gehen. Ich…ich war nur abgelenkt.“ Dünn und ausgezehrt klang ihre Stimme, der sonst so viel Macht innewohnte. Doch der Seelentapir entschloss sich einmal wieder, Stärke zu beweisen und liess sich seine Sorge nicht anmerken. Ein paar Flügelschläge weiter hatte er eine armbreite Höhe über ihrem Kopf erreicht und erkannte nun den Weg deutlich besser. Mystisch erschien ihm die Tatsache, dass die Füsse der Dämonin offensichtlich eine Lichtspur auf dem Boden hinterliess, doch wollte er dies zu ihrem Vorteil nutzen. Sie würden ihnen, sacht aufglühend, den Weg nach Hause zeigen, sollten sie umkehren. Umkehren…einfach nach Hause gehen…Aryen wiedersehen…all dies hinter uns lassen. Damit Ray wieder sie selbst sein kann. Doch diese Gedanken durfte er einfach nicht zulassen. Er musste sie abschütteln und weiterkämpfen. Der Tapir musste schnell eine Rastmöglichkeit für seine Freundin finden, denn erspürte ihre Kräfte schwinden. Plötzlich hob sich ihr Blick und ihre Ohren bewegten sich sacht nach vorne. Die spitz zulaufenden Warnsignale der Dämonin suchten nach dem Geräusch, welches sie vernommen hatte. Zu welchem Vernehmen offensichtlichnur sie in der Lage sein konnte. Schnellen Schrittes ging sie auf den Kristallbaum zu und legte ihre Hand vorsichtig und zögerlich auf dessen pulsierenden Stamm. Doch so zart wie der Stamm des grossen Lebewesens sich anfühlte, unendlich weich und beinahe biegsam, so hatte sie eigentlich etwas ganz Anderes erwartet. Ihrer Aufmerksamkeit entging auch nicht die kleine Musterung des Stammes, die sich in dunklen und hellen Lichtflecken äusserte. Das Pulsieren der blauen Flüssigkeit, die durch den Stamm sickerte, liess ihre Hand zurückzucken. Ihr war, als bewege sich beinahe der ganze Stamm. Plötzlich regte sich der Baum und die kristallenen Äste ragten langsam weiter herunter, berührten die Dämonin und wickelten sie gänzlich ein. Eine weitere, spürbare Welle pulsierender, beinahe elektrisierender Energie entwich dem Baum, erreichte diesmal sogar den Tapir. Helles Licht verteilte sich über dem geschundenen Körper, kleine und grössere Kristalle legten sich um den Körper der Jungdämonin. Tikou wich augenblicklich zurück, erschrocken über die Selbstverständlichkeit, mit der Raelyn sich dies gefallen liess. Wollten sie nicht eben noch weitermarschieren? Die pulsierenden Wellen des Baumes, die auch den Seelentapir erreichten, dem die Gefühle für seine Heimat nun erneut die Sinne raubten, waren wie Balsam. Die klaren, grossen Augen wichen nicht von Raelyns Körper, der in hellen, bläulichen Licht erstrahlte und trotz seiner Benommenheit und Machtlosigkeit spürte Tikou, dass sie in Sicherheit war. Die Wunden und Narben auf ihrem Körper schienen sich mit einem Mal auf wundersame Weise zu verflüchtigen. Der Seelentapir spürte das tiefe Durchatmen seiner Freundin und entspannte sich. Der Baum, dieses übergrosse Wesen, wollte der Dämonin anscheinend nur eine Atempause verschaffen.


    Die grossen, mächtigen und sehnigen Flügel legten sich um seinen grazilen und dennoch muskulösen Körper. Die angespannten Beinmuskeln ergaben das Bild kräftiger Hinterläufe, an deren Pranken fingerlange Krallen ihren Weg auf die Erde fanden, auf der seine Pfoten imposante Abdrücke hinterliessen. Abdrücke, die jeden erschauern liessen. Jedoch verschwanden diese sogleich im Nichts, als er erneut absetzte. Die Schwingen, weiss wie Schnee, hoben sich sacht, um die Windstärke zu messen und um sicherzugehen, dass niemand ausser ihm sich in der Nähe befand. Grosse, spitz zulaufende Ohren, deren Ende kleine Büschel säumten, stellten sich auf und reckten sich mit dem Tackt des Windes. Die grossen, hellen Augen suchten stetig und fieberhaft die Umgebung ab, ehe er noch einen Schritt nach Vorne tat und die Sonne auf sein helles, weisses Fell schien, die schwarzen Streifen auf seinem Rücken mit ihrem wärmenden Licht überzog und das pulsieren seines Herzens zu Tage brachte. Das mächtige Wesen liess alles in seinem Umfeld zurückweichen, war es doch eine so selten gesehene Erscheinung. Der leichte Nebel, der ihn umwob und kleine Wasserperlen auf seiner edlen Haut sichtbar machte, liess ihn noch mystischer erscheinen. Er spürte, wie alle Flug- und Landwesen ihm auswichen, seinem Blick entflohen und sich zu Bode neigten, sobald er, lautlos wie ein Jäger und schnell wie ein geübter Mörder anschlich und den Raum für sich einnahm.
    Mit dem langen, weissen Schweif berührte er sacht die grossen Steinstatuen, die den Ausgang des Waldes bewachen sollten. Augenblicklich öffneten die steinernen Wächter, die ihren Dienst seit Jahrhunderten stumm absolviert hatten, beinahe einen Herzschlag voneinander entfernt die kleinen Augen und regten ihre bislang in sich selbst gefangenen Körper. Aus dem unebenen Stein wurde blitzschnell schwarze, ledrige Haut, die beiden dünnen Wesen, deren Arme länger als ihre Beine waren, reckten sich und hoben die gehörnten Köpfe. Das Knacken ihrer Gelenke war deutlich vernehmbar, hatten sie doch lange in dieser Position ausgeharrt. Sie fuhren mit den rotdurchtränkten Augen über die Eben, suchten nach Eindringlingen, ihrer einzigen Bestimmung folgend: Fremde so schnell wie möglich auszuschalten.
    „Vampire sind selbst unter Dämonen Ausgestossene. Aber ärgert euch nicht. Hass speist sich aus Furcht. Und Furcht wird das einzige sein, was sie erfahren, wenn sie euch begegnen“, sagte das mystische Wesen, und gab dabei mächtige Fangzähne preis. Sein weiser und nicht zu deutender Blick galt den beiden Wesen, denen er das Leben geschenkt hatte um den Wald endgültig vor Eindringlingen zu bewachen. Er würde es nicht länger tolerieren, was vor sich ging. Im Schatten des Lichts wartete er, laut- und geräuschlos.Tod dem, der hier eindringen mag.

    Vorsichtig legte sie den Kopf gegen den mächtigen Stamm und atmete tief und zufrieden durch. Ihr ganzer Körper hatte eine Regeneration erfahren, dieihr bisher unbekannten Kräfte schienen erneut in ihr zu entflammen. Wie das Florawesen dies getan hatte, war selbst ihr ein Rätsel, doch Raelyn hatte seine Energie vernommen und sie sich zu Teil gemacht. Ganz offensichtlich hatte der Baum nichts dagegen, Raelyn zu wärmen und ihr seine Kräfte zu schenken. So ruhte das Dämonenmädchen sich einen Moment am Stamm des grossen Wesens aus, lehnte sich, die Augen geschlossen, an den Stamm und erfuhr den Schutz, den sie, seit sie aus Aryen und vor Raika geflohen waren, nicht mehr erfahren hatte. Ihre Hände berührten den kühlen Boden, der sich weich und dennoch uneben anfühlte. Kleine Kieselsteinchen drehten sich zwischen ihren dünnen Fingern. Die Früchte, die sie noch bei sich hatten, schmeckten aber auch mit geschlossenen Augen und so biss sie Herzhaft in das Gemisch aus süssem und bitterem Geschmack, der sich in ihrem Mund zu einer ihr wohlbekannten Köstlichkeit versammelte.
    „Scheint, als unterhältst du dich seit Neustem lieber mit Pflanzen als mit mir, hm?“, erklang Tikous Stimme neben ihr und riss sie sacht aus ihren Gedanken. Das Sonnenlicht war entschwunden und der Nebel hatte sich verdichtet. Dennoch war das Leuchten des noch vor ihnen liegenden Waldes deutlich erkennbar. Der Seelentapir, der sich neben seiner Freundin zusammengerollt hatte, beobachtete den hell strahlenden Seelenstein auf Raelyns Stirn. Mit Freude erkannte der Tapir, welch neue Kraft ihr geschenkt wurde und wie nun auch die Wunden der Unsicherheit und ihr ständiger Begleiter, die Missmut, sie verlassen hatte.
    „Der Baum hat seine Hilfe angeboten und ich habe dankend angenommen, Ku. Lass mich nur diesen einen Moment ausruhen…“, entgegnete sie.
    „Du bist müder als sonst. Du hättest bei Raika bleiben sollen.“ Seine Worte trafen die Dämonin, wie Feuer in einer Wunde, wie Salz auf der Zunge- was hatte er eben gesagt? Sofort riss sie die wachen Augen auf, keine Spur mehr von Müdigkeit, die Muskeln angespannt und die Nackenhaare aufgerichtet. Die neue Kraft überflutete sie und sie musste sich zusammenreissen, die kleine, unschuldige Frucht nicht auch noch vor Wut zu zerquetschen.
    „Raika? Wie kannst du diesen Namen auch nur in den Mund nehmen! Du weißt doch ganz genau, weshalb wir hier sind und wir werden auch weitergehen.“ Ihr Blick ging über Tikous Kopf hinweg, als spürte sie, dass sie hier nicht allein waren. Ihr inneres Warnsystem schlug an.
    „Eigentlich weißt nur du den Weg, Ray. Du teilst dein Wissen nicht mit mir und du weisst-“,
    „…scht! Halt still, Ku. Lass uns lieber hier fortgehen und weiter auf den Wald zuhalten. Ich fürchte, wir sind hier nicht allein“, flüsterte Raelyn hastig und unterbrach so den Annäherungsversuch ihres Gefährten. Meine Sinne kehren zu mir zurück. Ich kann es riechen, ich kann es hören. Hier ist jemand.
    „Du weißt, weshalb ich über deine Schwester spreche und unterbrich mich nicht, wenn ich mit dir rede!“, giftete der Seelentapir, erstaunlich mutig und blickte seiner Gefährtin dabei direkt in die Augen. Wut, gemischt mit Übermütigkeit schwappte in ihm hoch und ließen ihn frecher werden, als er es von sich selbst gewohnt war. Er spürte die Anspannung der Dämonin und doch fauchte sie nicht zurück.
    „Du hast recht, bitte verzeih mir“, ihr Blick ging zu Boden und gab einen tiefen Einblick in ihr Innerstes. „…aber du musst verstehen, dass ich nicht an meine Schwester denken will. Ich habe ein Ziel zu erreichen, ich weiss nicht welches und ich kenne den Weg nicht. Aber ich gehe ihn ohne sie.“ Als sie in den Augen des Seelentapirs keine Antwort fand, fügte sie einen letzten Erklärungsversuch an: „Es ist das erste Mal in meinem Leben, dass ich etwas ohne sie zu schaffen versuche. Dieses Mal hat sie mich nicht unter ihrer Fuchtel.“ So viel Ehrlichkeit hatte der Tapir nicht erwartet und dennoch erinnerte er sich ungern an die Tatsache, schon in Aryen gemerkt zu haben, dass Raika nicht ohne Grund so gehandelt hatte. Er hatte gespürt, dass damals schon etwas nicht mit rechten Dingen zugegangen war. Dennoch schwieg und nickte er. Er würde Raelyn darauf ansprechen- irgendwann.


    Im Nebel versinkend und in der sachten Dunkelheit, die beide umfing, wateten sie sich ihren Weg unsicher durch den immer dichter werdenden Wald. Ab und zu blinkte ein fernes Licht auf, doch dieses Eisblau hypnotisierte die beiden beinahe, sodass sie oftmals stolperten und sich wieder aufrappeln mussten. Bald war Raelyns spärliche Bekleidung vollends befleckt, mit grünen und braunen Verzierungen übersät. Der Tapir, der mit schwachen und beinahe lautlosen Flügelschlägen neben seiner Gefährtin segelte, bekam von den Bäumen die übrigen Schrammen ab, war sein Sichtfeld doch so getrübt. Der Geruch wilder Beeren, die den Wald- und Wegrand säumten, stieg den beiden in die Nase. Beide in einem tranceähnlichen Zustand versunken, wanderten sie weiter, ohne Unterlass und ohne einen Gedanken an den Sinn ihrer Ankunft im grössten Irrgarten den sie je gesehen hatten. Bald schien jegliche Orientierung vergessen, den Gedanken an irgendeine Himmelsrichtung Zeitverschwendung. Wo sie sich befanden, wie ihr genauer Standpunkt war, glich immer mehr einem wilden Rätselraten. Je weiter sie in den Kristallwald vordrangen, desto mehr Erinnerungen an seine Zeit hier suchten Tikou heim, liessen ihn kaum noch klar denken. Bald sank der Seelentapir ermattet in die Arme Raelyns. Sie spürte, dass er mit seinen Gedanken in der Vergangenheit festsass.
    „Sieh nach oben, Ray, sieh einfach nur nach oben“, keuchte er und richtete seinen Blick zur Geleit in die Richtung der Baumkronen. Raelyn erinnerte sich an den Satz, den sie auch früher oft gehört hatte. Heute sieht niemand mehr nach oben…Und als ihr Blick dem Tikous folgte, erfasste sie das Grauen mit aller Kälte. In den Kronen der kristallenen Bäume erfasste ihr Blick etliche abgestorbene Seelennester, verlassene Schutzhüllen, niemand schien mehr hier zu sein, der sich um sie sorgte. Wo würden die hilflosen Seelen in Zukunft behütet schlüpfen? Ihrer Aufmerksamkeit entging auch nicht, dass nicht alle von ihnen ihr Licht verloren hatten. Vorsichtig stahl sich ein Lächeln der Hoffnung auf ihre Lippen. Das Gesicht der Jungdämonin rückte näher an Tikous Kopf und für einen kurzen Moment kuschelte sie sich an ihn, schloss langsam die Augen.
    „Nicht alle sind tot, sieh genauer hin“, flüsterte sie und küsste den Seelentapir sanft auf den Kopf. Einige Haare blieben an ihren rissigen Lippen kleben. Tatsächlich erspähte auch der Seelentapir wenige Sekunden später das sanfte Glühen, welches hierund da noch zu vernehmen war. Wie viele einsame Seelen mussten ihren Weg alleine in die Welt bahnen, ohne Schutz und Hilfe? Wie viele von ihnen waren verloren, bevor sie eine erneute Möglichkeit bekamen, zu existieren? Mit einigen kräftigen Flügelschlägen erhob sich Tikou plötzlich in die Luft und schraubte sich über Raelyns Kopf hinweg. Der Luftzug liess ihre vernebelten Sinne wacher erscheinen und rüttelte sie vollständig aus ihrer Trance. War dies wohl eine Auswirkung des Waldes? Fast erschien es ihr, als singe der Wald ein Schlaflied, nur für sie. Eine Falle vermutete sie zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht. Sie schüttelte einmal heftig den Kopf und griff mit den Fingerspitzen in ihre Haare, rieb sich die Augen und streckte sich.


    „Was siehst du, Ku?“, rief sie schlussendlich nach oben gerichtet. Der dichter werdende Nebel stahl ihr die Sicht und liess nur einen undeutlichen Schatten erkennen.
    „Das…das musst du dir ansehen! Kletter einfach nach oben“, erklang die Stimme des Tapirs wohlbekannt in den Ohren der Jungdämonin. Sie atmete lautlos aus- zum Glück ging es ihm gut! Aber wie sollte sie bei diesem Nebel bloss klettern? Noch einmal atmete sie aus, diesmal um die steigende Anspannung abzubauen. Sie würde sich einfach im Baumstamm festkrallen, irgendwie würde sie das doch geschafft bekommen! Bald stellte sich dies als nicht so einfach heraus, denn die Stämme der Kristallbäume waren biegsam, beinahe weich und nicht im Geringsten konnte sie sich darin festkrallen. Immer wieder glitten ihre Hände nach unten, rissen auf, die Anstrengung schien sich nicht auszuzahlen und so gab Raelyn nach etlichen Versuchen schliesslich auf. Plötzlich jedoch rankten sich einige dünne Äste aus Kristall um den Bauch der Dämonin, die daraufhin erschrocken die kühle Luft einsog und merklich zusammenzuckte. Seltsam zart fühlten sich die schlängelnden Ranken an, die sie mühelos hochhoben und in die Höhe beförderten. Der Moment, in dem ihre Füsse den Boden verliessen, löste im Bauch des Dämonenmädchens ein Feuerwerk an Emotionen aus, beinahe wurde ihr schwindlig, fast fühlte sie Übelkeit in sich aufsteigen und ebenso schnell, wie diese Gefühlspalette an ihr vorbeigezogen war, legte sich die Angst auch wieder. Als würde ihr Körper ohne Hilfe das Schweben erlernen, gelangte sie schliesslich über die Kronen der Kristallbäume und der Nebel, durch den sie gezogen wurde, lichtete sich. Feine Wasserperlen tropften von ihren Haaren und ihre Wangen fühlten sich feucht an. Die Luft schien auf einmal leichter zu werden, nicht mehr gar so dicht. Ihr Herz begann zu rasen. Die Äste des Baumes setzten sie behutsam ab, direkt neben Tikou, der mit weit geöffneten Augen das Schauspiel betrachtete, welches sich vor ihm abspielte. Langsam fasste sie nach den grösseren und kleineren Kristallen, auf denen sie Platz fand und hielt sich fest, leichte Panik und Angst vor der enormen Höhe stieg in ihr auf. Sie zitterte. Dennoch reichte ihr Blick nun weiter, der sachte Wind, der ihre Haare streichelte, füllte ihre Lungen mit frischem Lebenshauch. Raelyns Blick glitt über die funkelnden Baumkronen des Kristallwaldes, ihre Augen erhellten sich, glitzerten mit den hellen Lichtern um die Wette. Welch eine Aussicht sich ihr bot!
    „Wie…hat der Baum dich…aber wie?“, stammelte der Tapir entgeistert. Noch immer starrte er seine Freundin an, doch langsam verlagerte sich seine Miene in ein Grinsen. „Ich glaube, die Bäume heissen dich willkommen, Ray!“, fügte er hinzu und liess seine Stimme ungewohnt weich klingen. Raelyns Lippen zierte ein kurzes Lächeln.
    „Ich bemerke keine Feindschaft, so wird es wohl Freundschaft sein.“ Ihr Blick glich einem Funkeln, als sich ihre Aufmerksamkeit dem kleinen, glühenden Nest zuwandte, welches sich direkt neben dem Seelentapir befand. Ein kleines Nest, vollkommen verwoben, viele kleine Kristalle, die im Licht der matten, aufgehenden Sonne funkelten. Das kleine Nest, dessen Hülle in weissblauem Licht leicht glühte, war nur Handgross und nur wenige Augenaufschläge später begann es zu pulsieren. Eine leichte Welle des Nestes erfasste die beiden und Raelyn hielt sich fest um nicht runterzufallen. Die Dämonin konnte es fühlen, konnte spüren, dass die Anwesenheit eines ungeborenen Wesens dafür verantwortlich sein musste. Plötzlich legte Tikou seinen Schweif, an dessen Ende ein kleiner Kristall prangte, auf das Nest und spürte die Druckwelle nun stärker als zuvor.
    „Pass auf was du tust, sei vorsichtig!“, rief Raelyn und hielt sich schützend die Arme vors Gesicht. Doch so geisterhaft, wie die Energie gekommen war, verstummte sie auch wieder. Mit einer Mischung aus Faszination und Neid betrachtete die Dämonin den Seelentapir, der anscheinend den Kontakt zu einem Wesen hergestellt hatte, jenes noch gar nicht einmal geboren war. Tikou hielt die Augen geschlossen und legte nun auch seine Stirn an das Kristallnest, beugte sich dazu nur sanft hinunter und liess den Kontakt geschehen.
    „Alles hat hier seinen Anfang gefunden. Seit der Kristallwald angegriffen und die Sechsen dafür bestraft wurden, gibt es hier fast kein Leben mehr. Es stirbt, das Land stirbt und niemand hält das Grauen auf. Niemand achtet mehr auf den Nächsten und immer mehr Wesen gehen zu Grunde, doch können sie nicht hier wiedergeboren werden…“, sagte er, in monotonem Klang, sodass Raelyn spürte, dass nicht er es war, der da sprach. Sein Körper schien als Sprachrohr zu dienen und dennoch war sie sich nicht sicher, ob er dies noch mitbekam.
    „Ku…alles in Ordnung..mit dir?“, flüsterte sie und hielt ihren Freund rechtzeitig fest, bevor dieser das Bewusstsein verlor und nach hinten kippte.

  • Yay, dann will ich mal!

    Den Titel finde ich mal interessant, aber nicht einmal so widersinnig oder philosophisch. Ich meine, damit es Schatten gibt, muss Licht dasein und je mehr Licht es gibt, umso mehr Schatten gibt es auch, in dem man sich befinden kann. Inwiefern Noxas Zitat jetzt mit dem Kapitel zusammenpasst, will mir aber auch nach dem Lesen des Kapitels nicht aufgehen, da wäre ich einer Erklärung deinerseits nicht abgeneigt, um ehrlich zu sein.
    Schön, dass das Rätsel richtig gelöst wurde. Ich frage mich nur, warum das jetzt alles so dramatisch ablaufen muss - hat die Zone des Lichts denn irgendwie ein Verteidigungssystem, das das ganze Licht entlässt, wenn man ein Portal aufmacht? Tja, hätte die Natur wohl lieber eine Schleuse einbauen sollen ... xD Aber zumindest wäre das eine Erklärung, die mir so einfallen würde, wenn dann alles düster anstatt hell ist. Ich meine, Raelyn hinterlässt zwar leuchtende Fußabdrücke (da wäre es interessant zu wissen, ob Tikou auch welche hinterlässt, wenn er geht - bei ihm könnte es ja was anderes sein, wenn er aus dieser Gegend stammt).
    Blaues Moos? Finde ich sehr interessant, weil es mich an die Wächter-Bücher erinnert und sich dort in der ersten Zwielicht-Schicht von Gefühlen ernährt, netter Parasit. Und irgendwie, so wie du dieses Moos hier beschreibst, erinnert es mich nur umso mehr an das im Zwielicht, weshalb ich hier eine verdammt düstere Atmosphäre aufziehen sehe. Ich nehme mal stark an, dass die Zone des Lichts nicht mehr so schön ist, wie sie mal war. Wird wohl auch mit Tikous Erinnerungen zusammenhängen. Und der einzige rationale Grund, der mir so einfallen würde, weshalb das Gebiet immer noch verlassen ist, ist, dass dort irgendetwas Gefährliches (sei es ein Lebewesen oder irgendeine Gegebenheit) ist. Von daher ist es wohl nicht so gut, wenn Raelyn und Tikou dort so durch die Gegend wandeln, vor allem, da sie ja nicht gerade die Fittesten sind grade. Ich bezweilfe ja, dass die Schönheit, die Raelyn so in den Bann zieht, das ist, was irgendwelche Wesen davon abgehalten hat, wieder dort zu siedeln. Ich meine, grade deshalb sollte man ja dorthingehen. Weil wenn man sich mal dran gewöhnt, ist man ja nicht mehr so fasziniert.
    Hm, die Lichtspur, die Raelyn zieht, bringt ihnen wohl so genau gar nichts, wenn der Durchgang, durch den sie gekommen sind, inzwischen wieder verschwunden ist. Da birgt die Spur eher ein Risiko, insbesondere auf die Gefahr, die ich mal stark annehme, dass sie vorhanden ist, hin bezogen. Wenns ein Lebewesen ist, kann es die beiden so aufspüren, was dann irgendwie eher unpraktisch ist, möglicherweise.
    Ein neues Vieh! Ob das der Grund dafür ist, dass die Zone des Lichts so einsam und verlassen ist? Kommt mir jetzt der Beschreibung nach wie ein Greif vor, wenn der wirklich einer sein sollte und für das, was dort so passiert, verantwortlich ist, freu ich mich, weil ein "böser" Greif mal was anderes ist. Sonst sind die ja immer nur lieb und nett und weise und weiß der Teufel was alles noch. Wenn du hier gegen ein Klischee angehen solltest, freu ich mich schon auf das Treffen zwischen diesem possierlichen Tierchen und Raelyn - ich hoffe nur stark, dass es freundlicher verlaufen wird als das zwischen dem Gewitterfuchs, Jurijo und Shela. Und dass ein Treffen stattfindet, nehme ich einmal sehr stark an, weil ansonsten wäre es ja widersinnig, dass du das Tierchen vorgestellt hast. Zuerst kommen wohl mal diese Vampire (als Steinstatuen? Nett, dass sie nicht hübsch sind.), da bin ich auch schon einmal gespannt, wie du die so portraitieren wirst.
    Der Baum hilft also Raelyn? Irgendwie mag mir das nicht so ganz gefallen, wenn ich ehrlich bin. Liegt daran, dass ich den Grundsatz "Keine Leistung ohne Gegenleistung" beim Lesen immer gerne überall sehe und so lange es nicht irgendein Randomtext ist, liege ich mit meinen Vermutungen eigentlich immer richtig. Aber Tikous Eifersucht auf die Pflanzen im Allgemeinen ist wirklich niedlich, das muss ich zugeben.
    Gut, dass es mal zu einer Aussprache kommt - so erfährt man endlich mal was über Raelyns Innenleben. Kurz gesagt will sie also einfach unabhängig von ihrer Schwester werden, find ich mal sehr interessant, wenn ich ehrlich bin. Muss aber sagen, dass ich diese Stelle lieber aus Raelyns Sicht gelesen hätte, einfach, um ihre innersten Gefähle besser zu verstehen. Tikou kann ja trotz allem nur nach dem gehen, was er hört und sieht. Und wenn Raelyn nicht alles preisgeben will, dann weiß auch der Leser nicht alles und das ist irgendwie frustierend.
    Aber wenn da wer ist, tippe ich mal auf die Vampire! (Die mir als Fledermaus ja irgendwie gefallen, vor allem, wenn es keine glitzernden sind.)
    Jetzt sind sie also in der ehemaligen Kolonie (wie hieß das?) der Seelentapire? Sicherlich kein leichter Schritt für Tikou, hängen an diesem Ort ja sicherlich viele Erinnerungen, und wenn er dann noch sieht, dass seine ungeborenen Artgenossen ihrem Schicksal überlassen wurde ... ich frage mich nur, wie lange die zum Schlüpfen brauchen. ó0 Oder schlüpfen sie, wenn die Umwelteinflüsse ideal sind? Dann können sie wohl noch lange warten - aber zumindest besteht dann noch Hoffnung für ihre Art. Weil wenn sich irgendjemand um sie kümmert, dann können sie ja doch schlüpfen und es gibt wieder mehr Seelentapire.
    Es ist unlogisch, wenn sie auf den Baum nicht raufklettern kann, weil sie keinen Halt findet, wenn sie sich die Hände aufreißt. Entweder gibt es was zum Händeaufreißen, dann kann man sich auch dran anklammern zum Klettern, oder die Bäume sind glatt (und von mir auch aus biegsam, aber das ist in dem Zusammenhang eigentlich egal) und sie kommt nicht rauf - aber dann kann sie sich auch nicht die Hände aufreißen. Höchstens, wenn sie das Gleichgewicht verliert und sich dann am Boden irgendwie die Hände aufreißt. Aber nicht am glatten Baum. Das ist nicht grade sinnig. Aber nett, dass ihr der Baum hilft, scheint, als ob der auch so nett wäre wie der andere. Sprich, irgendwas will dann der ganze Wald von ihr ... und warum fällt mir nur das grade ein, das ich grade im vorigen Absatz rumfantasiert habe?
    Und die Tatsache, dass Tikou als Sprachrohr benutzt wird und so wie er (bzw. das Wesen hinter ihm) anfängt zu reden, tipp ich auch mal drauf. Netter Cliffhanger jedenfalls, da interessiert mich doch stark, ob meine wilde Theorie richtig ist.


    Was mir aber bei diesem Kapitel allgemein auffällt, ist, dass du die Übergänge zwischen den beiden Perspektiven (das andere Vieh jetzt mal ausgenommen, dass war ja ein eigener Absatz) nicht so gut wie sonst hingekriegt hast. Normalerweise hast du es durch Absätze gekennzeichnet oder die schaffst es, den Übergang sehr flüssig hinzukriegen. Hier in diesem Kapitel ist es aber irgendwie abgehackt, ich hab mich beim Lesen öfters mit dem Gedanken erwischt, wer da jetzt eigentlich gerade die Erzählhaltung innehat oder warum das grade so abrupt gewechselt hat. Vor allem im Teil vor der ersten Leerzeile gabs dann auch noch verdammt abgehackte Stellen, weil du einfach nur einen kurzen Satz nach den anderen gepackt hast, ohne dass die Spannungskurve das irgendwie gebraucht hätte.


    Im Allgemeinen also ein ganz nettes Kapitel, gefällt mir sehr vom Inhalt her, aber stilistisch hab ich von dir schon weitaus Besseres gelesen.
    Ich mag auch Rekommi haben ... ._.
    ~ Maj

  • Guten Tag, meine Damen :>
    So, ein neues Kapitel von Euch - ein neuer Kommi von mir. Wie das eben so ist, nicht wahr? Freut mich, dass es nun weiter geht mit GE, hab mich echt schon gewundert. Aber nun ja, wie das nun mal mit der Zeit und dem Reallife ist, gell? Wie dem auch sei; genug gelabert. Auf geht's!


    » Kapitel XIII- Im Schatten des Lichts «
    Wieder so ein Titel, wo ich eine ganze DINA4-Seite schreiben könnte *lach* und der dazugehörige Spruch passt auch bestens in mein langes Bewertungs- bzw. Interpretierschema eines Kapitelnamens. Aber ich halte mich kurz, immerhin gibt es ja mehr zu beurteilen als ein einfacher Name! Da wo Licht ist, wird auch Schatten sein. Wie wahr. Ich mag es, dass du offensichtlich darauf anspielst im indirektem Sinn. Irgendwie erfüllt mich das immer mit einer gewissen Melancholie, denn die Wechselbeziehung zwischen Schatten und Licht finde ich sehr interessant. Meist fasse ich dazu zwar weniger positive Gedanken aber nun gut; meist sind nachdenkliche Dinge auch schöner. Und der Spruch ... er erinnert mich wirklich verdammt gut an mich selbst. Man könnte es ja auch mit "Man merkt erst wie wichtig jemand war, wenn dieser bereits weg ist" (or so). Die Information dahinter ist auch nicht gerade vom Glück verfolgt aber entspricht der Wahrheit. Und eben diese mag ich auch sehr gern, denn viele Menschen merken bzw. wissen gar nicht, wie sehr manche einen beeinflussen bzw. wichtig für einen sind. Ja, Seelen sind schon so eine Sache ...
    Die Beschreibungen zum Anfang hin sind dir wirklich sehr gut gelungen, Lynn-senpai. Sie wirken traumhaft schön. So wie du das Licht beschreibst, würde ich es am liebsten selbst einmal sehen - so wie du. Aber auch schon von der Art, wie du es uns Lesern vermittelt hast, kommt es sehr gut rüber. Zwar frage ich mich, warum die Art '- ich nenn es mal 'Portal' - sich schließt aber irgendwie ist es auch logisch. So, wie du die dahinter sich befindene Welt bzw. Tikous früheres Heim beschreibst ist wieder sehr schön geworden. Du scheinst zu wissen, wie du bestimmte Dinge darstellen musst. Das fällt mir übrigens jedes Kapitel aufs neue auf; für dich scheint es nicht schwer zu sein, die richtigen Worte zu finden. Und das macht deine schönen Schreibstil auch aus.
    Realyn möchte also unabhängig von ihrer Schwester sein? Interessant, dass das mal so direkt gesagt wird. Ich glaube in einem früheren Kommentar hatte ich mal solch eine Vermutung aufgestellt; bin mir allerdings nicht mehr ganz sicher. Jedenfalls möchte niemand im Schatten seiner Schwester stehen, daher kann ich ihre Ansichtsweise auch gut nachvollziehen. Man möchte selbst 'glänzen'. Seelentapire sind wirklich erstaunliche Wesen, jedenfalls so, wie ihr sie darstellt. Ich muss auch sagen, dass ich sie jedes Mal ein bisschen lieber hab. Im Übrigen scheint es für Tikou nun auch nicht einfach zu sein - immerhin wird er an seine Vergangenheit erinnert, was in dieser Hinsicht nicht wirklich optimal ist ... Armes kleines Kerlchen, mir tut seine Vergangenheit irgendwie leid :/
    Das Kapitel endet ganz nach meinem Geschmack: Ich darf mich wieder verrückt machen, weil ich nicht weiß, was nun passiert *lach* Oma aj! Welches Wesen spricht zu Raelyn? Und wer sind die 'Sechsen'? Warum wird Tikou dazu verwendet, als Sprachrohr zu dienen und weswegen redet der Urheber nicht direkt mit dem Mädchen? Fragen über Fragen, die ich mir nun stelle - und ich bin schon mehr als gespannt auf die Antworten...
    Was mir noch einfällt: in welchem Bezug stehen eigentlich Raelyn und Ju-san? Spielen sie für sich eine gegenseitige Rolle? Oder sind sie einfach 'nur gemeinsam einsam'? Das habe ich mich langsam gefragt, da es ja eigentlich eine Kernaussage der ganzen FF ist. Wenn die beiden ohne jegliche Bedeutung voneinander in deren Welt existieren, dann macht der Titel eigentlich Sinn, eigentlich ... Ich frage mich wirklich, wann man mir diese Frage beantworten kann ... :>


    Bis dahin war es das erst einmal von mir; wir sehen uns im nächsten Kapitel wieder! ♥
    ~ Rabenwächterin.

  • Hey ihr beiden. ^^
    Erstmal tuts mir echt leid, dass es so lange gedauert hat, bis ich das Kommentar endlich zu Ende gebracht hab, aber ich hatte zwischendurch Ferien. Und da war ich bei meinem Dad und hatte deswegen nicht ganz so viel Zeit. Ich hoffe, es gefällt euch jetzt trotzdem. :3
    Schön, dass es ein neues Kapitel gibt. Ich wär echt schon kurz davor durchzudrehen. Kennt ihr das, wenn ihr was unbedingt weiterlesen wollt, es aber nicht könnt, weil das Buch zu Ende ist? Gut, hier war die Story nicht zu Ende, aber ihr wisst hoffentlich was ich meine. Ich freue mich, mal wieder deinen Schreibstil zu lesen, Lynn. Was mir außerdem auch auffiel ist, dass dieses Kapitel wieder das 8. ist. Stattdessen müsste sie durch eine 9 ersetzt werden, you know. Tut mir leid, wenn das schon jemand geschrieben hat, hab mir leider nicht jedes Kommentar durchgelesen.
    Ich hätte auf jeden Fall auch gerne ein Rekommi aber bitte nur, wenn ihr Zeit habt. Hauptsache es kommt irgendwann. Haha.
    So viel zum Offtopic, das bei mir von Kommentar zu Kommentar länger wird. ’tschuldigt.


    Zur Überschrift: Ah, ist die tiefgründig, ich liebe das. Die ganze Überschrift ist ja ein Widerspruch, was irgendwie zu GE an sich super passt. Ich frage mich jetzt schon, was sich dahinter verbirgt. Außerdem bin ich total gespannt darauf, zu wissen wie es mit Tiku und Raelyn weitergeht. Noxas Zitat mag ich heute noch mehr, da ich mich in letzter Zeit mit so was beschäftige und nun irgendwie noch ein Stück hinter diesen Satz gucken kann. Echt… wahr. Und ich bewundere eure Arbeit echt. Schließlich habt ihr beide noch andere Sorgen. Ich weiß ja, dass ihr GE liebt, aber ich weiß auch, dass Noxa auch ziemlich viel für die Schule tun muss und daher vielleicht nicht immer so die Zeit dafür hat. Dafür bin ich echt begeistert, wie viel Herzblut ihr überhaupt in diese Story gebt. Respekt.
    Zu aller Erst muss ich dich loben, Lynn. ^^ Die Stelle, bei der du beschrieben hast, wie Raelyn und Tikou in die Zone des Lichts kamen bzw an die Grenze dahin. Was mich auch interessiert, ist, warum es nach Meer riecht. War das jetzt nur vollständigkeitshalber oder soll das ein Hinweis auf den weiteren Verlauf des Kapitels oder sogar der ganzen Geschichte von Raelyn in der Zone des Lichts sein? Ich bin auf jeden Fall gespannt. Schade, dass man im ersten Absatz noch nicht allzu viel von Tikou, aber ich denke mir, dass er dafür in den darauffolgenden eine größere Rolle spielen wird. Du hast gut drauf angesprochen, dass die Zone des Lichts gar nicht so hell ist. Zumindest der Weg dort hin. So legst du wieder eine Frage offen; man fragt sich, was diese Andeutung heißen mag, ob sie irgendwas zu bedeuten hat. Ich persönlich frage mich, wo diese Zone dann ihren Namen hat.
    Wie schön ich es mir da einfach vorstelle mit den ganzen funkelnden Wesen. Kristallwald überhaupt hört sich total schön an. So edel, aber irgendwie auch melancholisch. Ich weiß auch nicht warum, aber als Ku dachte, sie könnten die Fußstapfen zu ihrem Vorteil nutzen, dachte ich mir irgendwie, dass das nichts wird. Der Wald erscheint mir so hoffnungslos. Auch, wenn Ku dort sein halbes Leben verbracht hat. Vielleicht hat sich in der Zeit ja was verändert und es ist dort gar nicht mehr so harmonisch, wie es aussieht und früher war. Hast du dir den Begriff ‚Totentuch’ ausgedacht? Oder gibt’s das wirklich? Weil ich davon noch nie etwas gehört hatte, finde das Wort aber sehr passend. Ich konnte erst nicht einschätzen, ob Tikou Sorgen hatte wegen Raelyn und diesem Baum, aber ich kann es mir vorstellen. Wäre eine ziemlich schlechte Sache, würde sie jetzt noch mehr verletzt werden. Aber es stellte sich ja das Gegenteil heraus. Es fand es auch richtig toll, als du den Baum an sich beschrieben hast. Das Pulsieren und wie der Baum überhaupt war. Er scheint sich seiner Umwelt anzupassen, wenn du schreibst, dass sein Stamm aus dunklen und hellen Lichtflecken besteht. Hört sich sehr mystisch an. Andererseits ist es eine einfache Aussage die das Ganze etwas komplettiert. Den Teil hast du aber echt wunderbar geschrieben, bin darin versunken, lol.
    Aww, ein neues Wesen! Die arme Noxa kommt sicher gar nicht hinterher mit dem Malen. Aber die Geschichte muss ja irgendwie weitergehen. ^^“ Wie majestätisch du das beschreiben kannst. So, als ob das Ding der Herrscher über alle wär, was es wahrscheinlich sogar ist. Und sie scheinen alle einen Riesenrespekt davor zu haben. Die ersten Beschreibungen haben mich an eine Eule erinnert, thihi. War das Absicht, Lynn? :* Außerdem weiß ich nun auch, was das im ersten Abschnitt zu bedeuten hat, dieses Herzklopfen und das Atmen. Das war auch das ‚Tier’. Komischerweise habe ich nicht geschrieben, dass ich es nicht verstand vorher. Tut mir so leid, dass ich in den doofen Abschnitten schreiben muss. Ist manchmal sicher sehr verwirrend, aber Naya vergisst bis sie das Kapitel durchgelesen hat wieder alles. Und schon wieder Offtopic… Auf jeden Fall bin ich total gespannt, was es sich jetzt mit dem Tierchen auf sich hat, lol. Und vor allem! Wo es da rein gegangen ist. Es scheint ja ziemlich geheim zu sein, wenn nur er das Tor öffnen kann. Es müssen ja auch alle getötet werden, die in sein Heim einbrechen. Was sich wohl dahinter verbirgt?
    Und was reden die da von Vampiren? Kommen die auch noch ins Spiel? Mulitasking-FF oder was? <3
    Oh man, will weiterlesen! xD
    Ach, wie süß Tikou aus sich herauskommt. Ich mag ihn so und finds gut, dass er eine so große Rolle in der Geschichte von Raelyn spielt. Der Kleine ist so schlau und aw auch so süß.
    Ich kann Raelyn total verstehen. Es ist klar, dass sie auf ihre Schwester nicht gut anzusprechen ist und das weiß Tikou eigentlich auch, aber er hat ja einen Grund dazu. Toll von ihr, dass sie sich dann entschuldigt. Gibt Tikou bestimmt noch ein Stück mehr Selbstbewusstsein.
    Wieso genau hatte sie jetzt eigentlich Früchte gegessen? Einfach nur als Stärkung oder hatte das einen bestimmten Grund? Hatte ja schon irgendwie befürchtet, dass der Baum sie jetzt nicht mehr weglässt, also doch irgendwie bösartig ist, aber dem scheint nicht so zu sein.
    Was ich auch interessant finde, ist Raelyns Gefühl; woher weiß sie, dass da eine Bedrohung ist? Wir Leser wissen es ja schon, aber es ist beeindruckend, wie gut sie einfach ist. Dieses kurze Gespräch zwischen Ku und Ray fand ich ziemlich… weiß nicht. Es war anders. Ray war so offen und ich glaube, dass war auch etwas, worunter sie litt; sie durfte nichts alleine machen. Ohne die mächtige Raika. Und da kann ich dann auch verstehen, dass sie sich nicht helfen lassen will. Aber vielleicht sollte sie es. Wenigstens von Tikou. Aber der hat ihr ja auch noch nicht alles erzählu, vielleicht kommt das ja noch. *-*
    Der arme Ku! Das ist alles sicher voll hart für ihn. Diese ganzen Erinnerungen. Vor allem, wenn man sieht, das von der Heimat nichts mehr übrig ist. Nur ein paar Seelen, aber kein wirkliches lebendiges Wesen mehr. Seine ganzen Freunde und Familien sind tot. Jetzt hat der Kleine sogar Haarausfall. xD Und dieses große Ding hat jetzt auch noch Schlafpuder eingesetzt! :( Mich würde interessieren, ob der das bei jedem so macht, oder ob das nur eine Methode von vielen ist. Ich will auch wissen, was jetzt da oben ist. Hört auf die Kapitel zum Ende so spannend zu machen! ;A;
    Das ist jetzt nicht wahr! Wer hat denn da gesprochen? War das das Wesen, was noch nicht geboren ist? Und ist er umgekippt, weil es ihn zu viel Kraft geraubt hat? Nein, wahrscheinlich nicht. Ihr schreibt nämlich nichts, was voraussehbar ist und das liebe ich an eurer FF. Man weiß nie, was auf einen zukommt. Das ist so ganz anders als bei anderen Fanfictions. Ich finde es sehr verwunderlich, dass die Bäume so gut auf Ray anzusprechen sind. Merken sie, dass sie eine Freundin von Tikou ist oder liegt es einfach daran, dass sie etwas Besonderes ist? Ich meine… sie konnte auch mit dieser Blume sprechen. Sie ist bestimmt für irgendwas auserwählt. Vielleicht dafür, den Kristallwald zu retten oder? Oh Gott, wieso mach ich mir überhaupt Gedanken? Ich werde ja sehen. Du hast diese Lebensangst gut umschrieben und auch gut weitergemacht. Vielleicht hättest du die Gelegenheit noch ein bisschen ausnutzen können, aber ich und viele andere hätten es nicht besser hinbekommen. Außerdem war der Moment ja auch bald vorbei… von daher ist das okay. :3
    Und gerade bei dem Kapitel konnte man sehen, mit wie viel Herz du dabei bist, wie viel Freude du am schreiben hast. Ich hatte ja das Glück, deine Leistung von Anfang an mitzuerleben und ich fands damals schon sehr gut, vor allem deine Steigerung. Aber heute ist es echt wow. Ich bin stolz auf dich, haha. <3


    Die Fehler wurden genannt, wollte ich nicht unbedingt noch einmal tun. Macht euch hoffentlich nichts aus. Überhaupt ist das Kapitel ein bisschen kurz geraten, aber na ja.


    Ganz liebe Grüße und weiter so! ♥

  • [tabmenu]
    [tab=Vorwort]Hallo, ihr beiden!


    Schon seit meiner PN, in der ich euch ihrerzeit meine Meinung zu eurer Fanfiction kundgetan habe, habe ich mich darauf gefreut, euch auch einen „richtigen“ Kommentar hinterlassen zu können. Und getreu nach dem Motto, 'was lange wärt, wird endlich gut' – viel Vergnügen mit der Zerpflückung von Kapitel 13 und 14 von „Gemeinsam einsam“ ;3


    [tab=XIII]
    [subtab=Positives]
    Anfangssätze
    Die zarten Verse, die ihr vor den Anfang eines jeden Kapitels stellt … erstmal ist es sehr löblich, dass ihr das konsequent durchzieht und auch immer sehr Passendes findet. Vor allem, da das alles selbst erdacht ist! Ein würziger Aspekt ist außerdem, dass ihr immer abwechselnd für das Kapitel des jeweils anderen schreibt – das unterstreicht eure Verbundenheit (als Autoren)!


    Seelensteinschmerz
    Uh, interessant, das Schmuckstück tut weh? Aber abgesehen von diesem Aspekt sind die Beschreibungen in diesem Zusammenhang unheimlich spannend, sodass man richtig mitleiden kann!


    “Vergehen sie, vergehen wir!“
    Ein schöner Satz zum Interpretieren. Das liegt nicht nur am künstlerischen Satzbau, sondern auch daran, dass hier ein beinahe kosmischer Zusammenhang hergestellt wird, den der Leser sich noch nicht vollständig erschließen kann, von dem er aber wohl ahnt, dass die tiefere Bedeutung von großer Bedeutung auch für die Protagonisten ist.


    “Wir sind nicht ewig, wenn wir in Vergessenheit geraten“
    Hui, das klingt schon fast zitierfähig! Erinnert mich sehr an den Spruch, „Wenn wir sterben, sind wir nicht tot. Tot ist, wer vergessen wird“ oder Abwandlungen. Ist es eigentlich ein Stilmittel, Sprichwörter oder ähnliche Phrasen in abgewandelter Form zu verwenden? Wie auch immer, das ist gut, weil es nicht so „eingefügt“ klingt, sondern so besser mit dem Gesamttext harmoniert.


    Wächterin
    Oho, das kleine Zickedikätzchen steht also in weit größerem Zusammenhang, als der Leser (und vor allem sie selbst) erahnen … diese Andeutung ist schön rätselhaft, sodass man dazu ermutigt wird, dieses Geheimnis durch Weiterlesen zu lüften!


    Aufwachen
    Die Art des Aufwachens hat mir gut gefallen. Es ist nicht so, dass ein nahtloser Übergang von Schlaf zu wach erfolgt (was aber an geeigneter Stelle auch nicht verkehrt sein muss). Vielmehr spürt man hier die Anstrengung, den Schmerz, die schweren Glieder … ja, man leidet auch hier regelrecht mit. Außerdem lassen sich diese körperlichen Empfinden (nach einer Art schwerem Alptraum) durchaus realistisch nachempfinden.


    Nie wieder Gefühle!
    Oh … wenn das Kätzchen sich wütend auf seinen Schwur zurückbesinnt, nie mehr Gefühle zulassen zu wollen, bedeutet das ja, dass da etwas in der Vergangenheit gründlich schief gelaufen ist. Und da man vermuten kann, dass das noch einmal eine Rolle spielt – sonst würde man es vermutlich nicht erwähnen – fügt das dem Ganzen noch einen zusätzlichen, spannenden Aspekt hinzu.


    Gaias Kinder

    Zitat

    Ihre Umgebung war hier jedoch noch von buckeligen Hügeln umgeben, die sich auftürmten wie leblose Wesen, die versuchten, sich aus dem Boden zu befreien.


    Eine wunderschöne Beschreibung. Generell sind Personifikationen sehr gut dazu geeignet, eine Umgebung lebendiger wirken zu lassen. Gleichzeitig drückt sich hier aber auch ein ... gewisser "Zwang" aus, der durchaus zur heiklen Situation passt, in der wir uns gerade befinden. So könnte man z.B., wenn man wollte, eine Parallele zwischen dem aus-der-Erde-Ziehen und Shelas mühsamen Lauf- und Aufstehversuchen bzw. ihrer Erschöpfung ziehen.


    Körperliche Details

    Zitat

    Die Katze huschte durch das Unterholz, legte dabei ihre rötlichen Federn dicht an ihren schwarzen Körper, damit sie nicht noch irgendwo hängen blieb. Der Boden fühlte sich weich an unter ihren Pfoten, [...]


    Ich mag es, wenn kleine Details, die bei genauerer Betrachtung nur allzu logisch sind, einer Geschichte leicht unterschwellig Farbe verleihen. Hier z.B. in Gestalt der angelegten Federn oder des Gefühls des Bodens unter den Pfoten: Es sind Details, die bei Beschreibungen oft vernachlässigt werden, die aber dafür, wenn sie auftauchen, umso interessanter wirken und einen ganz eigenen Reiz ausüben.
    Auch die folgenden Beschreibungen von Shelas kleiner, matschiger Wanderung durch den verregneten Wald sind sehr lebendig und ermöglichen es dem Leser, ihr auf Schritt und Tritt zu folgen. Gerade das Umarmen der Stämme und Äste ist ein schönes Bild, das dem Wald gleich ein wenig Persönlichkeit verleiht.


    Chamälemu
    Ahh, sie können die Farben (und Fähigkeiten) ihres Gegenüber nachahmen? Eine interessante Fähigkeit, vor allem zur Tarnung. Und vor allem macht sie das im darwinschen Sinne auch zu hochqualifizierten Überlebenskünstlern ("survival of the fittest" und so). Der Nachteil dieser Technik könnte sein, dass der Gegner - der sich ja quasi selbst gegenüber steht - die Möglichkeiten dieser "Verwandung" sehr gut einzuschätzen weiß ... auf jedenfall sehr spannend. Auch der im Folgenden stattfindende Kampf war zum Fingernägelknabbern, es ist sehr schön, dass Shela trotz der Vogel-/Katze-Gegenüberstellung kein leichtes Spiel hat und hart um ihr Überleben kämpfen muss. Allzu einfach darf den Protagonisten ihr Weg durch die Geschichte ja nicht fallen ...


    Kletterpartie?
    Uh, guter Gedanke! Normalerweise erwartet man ja einen Fluchtplan aus dieser brenzligen Situation, der auf einer Ebene wie zuvor abläuft. Dass Shelas Verstand aber so scharf arbeitet, dass sie die günstige Gelegenheit erkennt, es mehrere Etagen höher zu probieren ... wirklich gut!
    Abgesehen davon ist die Beschreibung des neuen Gegners, des alligatorartigen Reptils, sehr einprägsam ausgefallen. Gerade bei selbst erfundenen Wesen ist es schwierig, sie lebendig genug zu beschreiben, dass auch der Leser, der nicht gerade in den eigenen Kopf gucken kann, nachvollziehen kann, was gemeint ist.
    Abgesehen davon, dass das die ohnehin gefährliche Situation noch verschärft und damit noch spannender macht ...


    Wahrnehmung und Dunst

    Zitat

    Die Pflanzen um sie herum verschwammen zu einer grünen Masse, sodass Shela sie mit ihren feinen Augen nur noch nebensächlich wahrnahm. [...] Dunst lag mittlerweile in der Luft, da sie sich durch die Einwirkung der Sonne wieder aufheizte und somit auch das Wasser teilweise zum Verdampfen brachte.


    Wie schön! Zum einen ist die Berücksichtigung der bei höherer Geschwindigkeit (und in Anbetracht des nicht geringen Stressfaktors) stark veränderten Wahrnehmung sehr gut gelungen, zum anderen sind die Gedanken zu den ganz natürlichen Abläufen zwischen Pflanzen, Wasser und Sonne sehr tiefsinnig und verleihen der Welt, die Shela durchrennt, eine stärkere Glaubwürdigkeit.


    Schluss
    Vom Regen in die Traufe, würde ich mal sagen. Wie dieses Kapitel endet, erzeugt es aber durchaus Spannung und regt zum Weiterlesen an. Was sind das für Geräusche, die Shela gehört hat? Wer taucht da plötzlich vor ihr auf? Ein Feind? Ein (neuer/alter) Freund ...?
    [subtab='Verbesserungsvorschläge/Unklarheiten']
    Gefiederte Gefahr

    Zitat

    Kurz unter ihnen war ein spitzer blauer Schnabel zu erkennen, auf dem rot gesprenkelte Punkte wie Farbspritzer auffällig waren.


    Die Beschreibung an sich ist schön, man kann sich die neuen Tierchen recht gut vorstellen. Allerdings klingt der letzte Teil, "auffällig waren", etwas unglücklich formuliert und auch ein wenig zu "unscheinbar" für die sonst so lebhafte Sprache. Vielleicht wäre "hervorstachen" statt beider Worte eine gute Alternative, eine andere Anregung wäre, den Farbspritzervergleich auszubauen, z.B. "wie zufällige Farbspritzer auf der Leinwand eines nachdenklichen Künstlers verteilt waren" (was natürlich nicht heißt, "ÄNDERE DAS SO!" - es ist nur eine Anregung, so sind im Übrigen die Verbesserungsvorschläge generell zu verstehen x3).


    Farbenpracht
    Hmmm ... ich habe erst überlegt, ob ich diesen Punkt nicht zu "Positives" ordnen soll, weil mir der Gedanke, dass Shela das farbenprächtige Federkleid der unerwarteten Gegenüber spontan als bedrohlich klassifiziert, sehr gut gefällt - es ist nicht das, was man bei der körperlichen Gestalt der Vögel erwarten würde. Allerdings wirkt es etwas seltsam, dass von vornherein darauf geschlossen wird, dass es sich hier um Raubtiere handeln muss. Es stimmt zwar: Ein Tier, dass so auffällig ist, überlebt schwerlich lange, wenn es Fressfeinde hat. Aber die könnten auch fehlen, abgesehen davon, dass deutliche Signalfarben auch durchaus zur Partnerwerbung benutzt werden können; das eine schließt das andere zwar nicht aus, aber hier wäre zumindest eine kurze gedankliche Überlegung Shelas zu diesen widersprüchlichen Aspekten (Körperbau/Farbe) schön gewesen (es mag sein, dass der anschließende Kampf auf eben jenem Werb-Gehabe beruht, allerdings kommt Shelas Schluss trotzdem etwas schnell).


    Kreisch-Reaktion
    Der ohrenbetäubende Lärm, den das sirenenartige Geräusch des "Gockels" verursacht, kommt gut zur Geltung. Allerdings kommt dabei nicht vor, wie Shela darauf reagiert. Man mag jetzt einwenden, dass sie den schrillen Schrei vernimmt und das klar ist, allerdings könnte man gerade bei einer so bemerkenswerten Artikulation doch auf ihre Reaktion eingehen - hält sie sich z.B. die Ohren zu? Zuckt sie zusammen? Springt sie gar vor Schreck in die Luft?


    Publikumsbezug
    Eine Kleinigkeit:

    Zitat

    [...] die Hennen hatten sich überall unter den Gewächsen, die den Boden bedeckten, platziert und schienen das Schauspiel ihres Anführers sehr zu genießen. Zu ihrer Verwunderung waren die Köpfe, die aus dem Dickicht herausschauten, [...]


    Grammatikalisch bezieht sich "ihrer" hier auf die Hennen, nicht auf Shela.


    Leerzeile
    Ich weiß, ich weiß, künstlerische Freiheit und so, aber ich möchte trotzdem einen Hinweis anbringen. Nach der packenden Beschreibung von Shelas mehr als bedenklichem körperlichen Zustand und vor dem erneuten Angriff des "Charmälemu" steht eine Leerzeile. Die werden aber im Normalfall nur bei einer zeitlichen/räumlichen/thematischen etc. Trennung (die deutlich ist) gesetzt. Da die beiden Textteile aber direkt in ihrer Handlung zusammenhängen, entsteht hier eine nicht unbedingt nötige Leselücke, die den Fluss doch ein wenig stört.
    [subtab=Fehlerteufel]

    Zitat

    Spürt ihr nicht, wie gering seine verbliebene Kraft ist?


    Zitat

    [...] andererseits machte sich aber auch eine schwere Last erneut in ihrem Körper breit.


    Zitat

    Es war scheinbar kein Wesen, was in Gefahr lief, gefressen zu werden [...]


    Zitat

    Zwar tat es nicht sonderlich weh, es sei denn sie trafen eine ihrer Wunden, [...]


    Zitat

    Auch das rote Blut auf ihrem Fell und dessen Wunden sprachen davon [...]


    Zitat

    Rasant wich die Katze auf zur Seite [aus?][...]


    Zitat

    Auch an anderen Stellen des Panzers, trug er rasiermesserscharfe Waffen, als wäre er nur aufs Töten aus.


    [tab=XIV]
    [subtab=Positives]
    Sanfter Stil
    Der Beginn des Kapitels hat etwas sehr Sanftes. Wie das Licht, das ja eigentlich so gut wie stofflos ist, über alles hinwegfegt, wie zart die Wassertropfen perlen – das alles verleiht der Szene eine Art ''inneren Frieden'', eine gewisse Schwerelosigkeit, die das Kapitel sehr schön beginnen lässt!


    Dunkel und hell
    Hm, ein helles Reich des Lichts wäre viel zu klischeehaft gewesen – außer natürlich, das ist nur Tarnung, zum Einlullen, lol. Aber dass es in der Tat eher wenig einladend ist, scheint mir ein sehr interessanter Aspekt zu sein. Man fragt sich, ob das schon immer so war, ob da etwas passiert ist, oder auch, ob vielleicht noch etwas geschieht, das den alten Zustand wieder herstellt … sehr interessantes Setting jedenfalls.


    Süße Haaresdüfte
    Welches Shampoo benutzt der Gnarf denn?
    Auch interessant: Die Haare des Gnarfs duften angenehm. Dass nimmt ihm einen Teil seiner Bedrohlichkeit (denn auch in seiner ''geringeren Form'' weiß man ja mittlerweile um die Macht), was auch diesem Nebencharakter ein wenig mehr Tiefe verleiht, andeutet, dass er mehr ist, als er zu sein scheint.


    Fußpfade
    Oh, wie schön, dass du an solche Details wie das Gefühl von Untergrund unter den Füßen denkst! Das sind schöne Details, die eine Geschichte umso lebendiger machen.


    Lichtspiele
    Ein Abdruck des Fußes auf dem Boden hinterlässt ein hübsches Farbenspiel … ein spannendes Detail. Das unterstreicht die Besonderheit des Ortes, und gleichzeitig wirkt dieses kleine ''Wunder'' auch nicht zu unlogisch im Sinne Erzählung. Vielmehr fügt sich dieser Punkt in das Gesamtbild.


    Beschreibung des ''Tapirwaldes''
    Wirklich schön … so verträumt, irgendwie, als wäre dieser Wald mit seinem Nebel, Kristallblattwerk und allem ein Teil eines Märchens. Das fügt sich auch gut mit dem schon erwähnten Kapitelbeginn zusammen, was den Gesamtton des Textes verträumt, schwebend, friedlich wirken lässt.
    Und genau das erzeugt meiner Ansicht nach Spannung. Einerseits haben wir Momente zum Luftholen, andererseits weiß man um die Gefahren und Spannungen, die Soûn (für Akzente übernehme ich keine Gewehr, ich mag dir einfach nicht, sry …) durchziehen, also erwartet man quasi, dass jede Sekunde irgendetwas hervorspringt und alles ins Chaos stürzt … alles in allem also Beschreibungen, die nicht nur technisch absolut ausgereift sind, sondern auch eine gewisse Tiefe in die Stimmung bringen.


    Verbergen
    ''Schon damals bei den Metallblumen war ihm so, als verschweige sie den innersten Vorgang ihrer Selbst vor ihm.''
    Hach, das kann noch konfliktvoll werden, wenn da etwas zwischen den beiden steht … ganz so wie in jenem Digimon-Lied:
    'Wie können wir gewinnen, wenn du nicht an mich glaubst?'
    Hngh, da ahnt man gleich wieder üble Wendungen voraus :((


    Im Schatten des Lichts
    Harrr, erstmal eine wundervolle Formulierung, über die man jetzt sehr lange philosophieren möchte. Aber noch andere Dinge waren in dem Abschnitt schön, deren Schluss diese Worte einleiteten. Da wäre zum einen das seltsame Wesen, das hier sein Debut feiert und von dem sich kaum sagen lässt, um was es sich handelt. Da hier nicht erwähnt wird, welchen Formen es folgt (ich denke gerade entweder an einen geflügelten Tiger oder ein geflügeltes Zebra), nehme ich mal an, dass das noch eine tiefere Bedeutung hat. Sei es, um eine spätere Verwechslung zu beschreiben oder weil die Figur so bedeutsam ist, dass sie erst später enthüllt werden soll.
    Auch werden hier gefährliche Ränke um die beiden Neuankömmlinge geschmiedet, was die Spannung zusätzlich schürt.


    Lebende Bäume
    Hmm, einen Baum von einem lebendigen Ding zu einem Lebewesen zu machen, ist sicher eine ziemliche Herausforderung. Die Personifikation besonderen Ausmaßes jedenfalls, die das hoheitsvolle Gewächs erfährt, kommt sehr natürlich herüber und lässt eine ganz neue Erfahrung der gegenwärtigen Umgebung möglich werde.
    [subtab='Verbesserungsvorschläge/Unklarheiten']
    Kapitelzahl
    Hm, ich weiß ja jetzt nicht, ob das eine tiefere Bedeutung hat - aber müsste dies hier nicht das "XIV." Kapitel sein? Es wirkt nur eigenartig, weil es bis jetzt das erste Mal ist. Wenn es eine besondere Bewandtnis hat, will ich aber nichts gesagt haben^^


    Distanz
    Hm, es kann daran liegen, dass für mich seit dem letzten GE-Lesen schon eine Zeit vergangen ist, aber war die Distanz zwischen Raelyn/Tikou und dem ''Kristallwald'' von der Mauer aus gesehen nicht größer? Es wirkt zumindest später so, als würde Raelyn nur weniger Schritt gehen und direkt vor den Bäumen stehen, gerade, weil sie die Landschaft so bewundert – das wirkt dann immer ein bisschen, als würden die Figuren innehalten. Wenn ich also nicht irre, wäre es vielleicht gut gewesen, nur nebenbei Fortbewegungsverben fallen zu lassen, damit die Distanz klarer wird.


    Flügelschlagen
    Wie ich gerade wieder von dem fliegenden Tapir lese, Lynn, kommt mir ein Gedanke. Wie wäre es, wenn du mal versuchst, so ganz nebenbei die Anstrengungen des Fliegens mit einzubauen? Die Schwere des Abhebens, den eigenen Körper in die Höhe wuchten und in der Luft halten zu müssen und das alles – das ist kein Verbesserungsvorschlag im Sinne von „das fehlt“, es ist mehr eine Anregung. Vielleicht kann man was darauf machen :3 (ich glaube, den Hintergrund hatte ich dir schonmal erzählt)


    ''Warnsignale''?

    Zitat

    Die spitz zulaufenden Warnsignale der Dämonin suchten nach dem Geräusch [...]


    Du meinst ja hier die Ohren, wenn ich richtig verstanden habe, und willst sie mit der Tatsache verbinden, dass ihre aktuelle Stellung ein Warnsignal ist. Aber hier als Ersatz für ''Ohren'' passt das nicht so recht, man könnte vll so etwas wie ''warnende Hörorgane'' oder etwas in der Art. ''Warnsignale'' wären ja eher die Stellungen der Ohren und nicht diese selbst.


    Formulierung

    Zitat

    Zu welchem Vernehmen offensichtlich nur sie in der Lage sein konnte.


    Das finde ich in deinem ansonsten wunderschönen Stil etwas umständlich formuliert, ehrlich gesagt. „Welches zu vernehmen nur sie in der Lage zu sein schien“ könnte auch noch etwas seltsam klingen, aber wie wäre vielleicht so etwas wie, „welche offensichtlich nur sie in der Lage war, wahrzunehmen“?


    ''Wie das Florawesen dies getan hatte, war selbst ihr ein Rätsel.''
    Ist nur eine Kleinigkeit, aber ich würde eher ''ihr selbst'' als ''selbst ihr'' sagen. Letzteres impliziert, dass sie in solchen Dingen so bewandert ist, dass sie es eigentlich wissen müsste, und sie weiß ja weder von der Gegend noch von der dortigen Flora allzu viel. Ersteres dagegen geht eher darauf ein, dass sie ganz persönlich das nicht weiß.


    [subtab=Fehlerteufel]

    Zitat

    Schon damals bei den Metallblumen war ihm so gewesen, als verschweige sie den innersten Vorgang ihrer Selbst vor ihm.


    Bei dem ''Selbst'' in Großschrift bin ich unsicher, aber hattest du das vll nachgeschlagen?



    Zitat

    Der Tapir musste schnell eine Rastmöglichkeit für seine Freundin finden, denn erspürte er spürte ihre Kräfte schwinden.


    Zitat

    Zu welchem Vernehmen offensichtlichnur offensichtlich nur sie in der Lage sein konnte.


    Zitat

    [...] so hatte sie eigentlich etwas ganz anderes erwartet.


    Zitat

    Sie spürte, dass er mit seinen Gedanken in der Vergangenheit festsassß.


    Grundsätzlich kommt es gelegentlich vor, dass „ss“ statt „ß“ erscheinen.


    Zitat

    [...] und richtete seinen Blick zum Geleit in die Richtung der Baumkronen.


    Ohne das „die“ klingt es imo auch besser.
    [tab=Nachwort]
    Insgesamt sehr schöne Kapitel, ihr beiden habt einfach einen tollen Schreibstil!


    Aber könntet ihr mir bei Gelegenheit das mit dem „Tapirwald“ nochmal genauer erklären? Ich weiß z.b. nicht mehr, was das mit '“wiedergeborenen Seelen“ auf sich hatte oder dem „Angriff der Sechs“, vielleicht ist es für mich einfach zu lange her^^“


    lg


    Kleio



    P.S.: Das Bild von Shela wird im SP2 nicht mehr angezeigt :3
    [/tabmenu]

  • Danke an alle, die sich die Mühe gemacht haben, zu lesen und einen Kommentar dazulassen <3 Wir freuen uns immer sehr!
    Nach einem langen Tief sind wir zurück und hoffen, dass der ein oder andere von euch noch dabei ist. Und weil viele Kommentare oftmals durchweg so klingen, als wäre es für euch eher eine Qual, dies hier zu lesen, hey, wir zwingen euch nicht ;)


    So. Zeit für die Retourkutsche, meine Lieben.

    Im Allgemeinen also ein ganz nettes Kapitel, gefällt mir sehr vom Inhalt her, aber stilistisch hab ich von dir schon weitaus Besseres gelesen.

    Das finde ich in deinem ansonsten wunderschönen Stil etwas umständlich formuliert, ehrlich gesagt. „Welches zu vernehmen nur sie in der Lage zu sein schien“ könnte auch noch etwas seltsam klingen, aber wie wäre vielleicht so etwas wie, „welche offensichtlich nur sie in der Lage war, wahrzunehmen“?

    Liebe Leute, hört einfach auf, mir bzw. uns zu sagen, wie der Stil zu sein hat, sonst werd ich ungemütlich, danke. Ich hab das jetzt oft genug gelesen: ich formuliere mich so, wie ich es tue und daran wird sich nichts ändern. Jedenfalls nichts, was ich mir einreden lasse. Stil ist was extrem Persönliches.

    Wobei das Ende natürlich wieder einmal ein netter Cliffhanger ist. Wenn das aber jetzt wieder eine Gefahr ist, kommt die ganze Storyline nicht mehr allzu realistisch rüber. Von der Wahrscheinlichkeit her muss ihnen mal endlich etwas Glückliches widerfahren, ansonsten wird es auch dem Leser irgendwann einmal zu blöd, zu lesen. Weil es ja nur von einer Todesgefahr zur nächsten geht ...

    Du beendest & beginnst deine Kommis auch immer irgendwie gleich, ich sag dir doch auch nicht, dass du in deinem Kommistil jetzt bitte mal etwas Pfeffer reinhauen sollst, weils langsam langweilig wird, immer nur zu lesen, was dir alles nicht passt. Oder? ^^ Meine Güte. Wir haben beide, sowohl Noxa als auch ich, schon mehrmals betont: Das ganze Gehetze, das Gerenne, die ganzen Cliffhanger, das ganze Bedrohliche, hat einen Sinn. Lasst uns die Story erzählen und glaubt uns einfach, wenn wir euch sagen, dass ihr es später schon verstehen werdet. Ja, wir plotten. Ja, das ganze ergibt Sinn. Geduld bitte. Über das "Es soll mal was Glückliches passieren" dasselbe: kommt, abwarten. Für Tipps sind wir euch sehr dankbar, aber was Stil angeht lassen wir uns nicht reinreden.


    Fürs Fehlersuchen, (Und die Mega-WoT, Mausi, danke ^-^) Danke auch an Cynda und Liz und natürlich an meine kleine Laura, danke <3
    Für kommendes Kapitel schonmal eine Info vorweg: Von meiner Seite aus kommt das erste Mal ein Zweiteiler und für die ganz Kritischen unter euch: manches wird eventuell erst/oder mehr Sinn ergeben, wenn Teil II dann auch da ist. Also ganz ruhig.


    Zwei neue Kapitel folgen, voraussichtlich, morgen/übermorgen, für alle, die noch an Board sind, wünschen wir euch schonmal viel Spaß.
    Noxa und Lauriel

  • [tabmenu][tab='x']Hallo, ihr Beiden! Ich habe mich wirklich sehr gefreut, als mir Lynn erzählt hat, dass wir Gemeinsam einsam wieder aufnehmt. Find's echt toll. :3 Und da möchte ich mich direkt mal mit meinem Kommentar beeilen, wenn heute Abend ein neues Kapitel kommt. Danke, Lynn, dass ich bis dahin noch Zeit habe! xD


    [tab='Chapter XIV]Wo fangen wir an? Am Besten mit dem Titel und Noxas Spruch, ne? xD
    Zum Titel fällt mir nur eines ein: Dort, wo Schatten ist, ist auch Licht. Dort, wo Licht ist, wird auch der Schatten sein. Ich finde die Titelwahl sehr philoshophisch. :) Und Noxas Spruch ist - wie gewohnt - echt sehr schön. Ich denke, dass in der Kernaussage des Zitates sehr viel Wahrheit verborgen liegt. :) Bisschen stimmt mich der Spruch sogar traurig, aber dennoch: Super schönes Zitat!


    Zitat

    Eine unsichtbare und doch spürbare Welle des Lichts schwappte über ihren Körper hinweg, streifte sacht ihre Haut, hinterliess ein Gefühl der Benommenheit in ihrem Kopf, fegte über die Ebene, liess Grashalme schwächlich unter dem Luftdruck einknicken.

    Schon der erste Satz stößt mir etwas unangenehm auf. Beim Lesen hatte ich gar keine Zeit, um Luft zu holen! xD An sich ist die Beschreibung echt gut gelungen, aber benutze bei komplexenen Sätzen Konjunktionen, damit der Satz nicht so gestreckt wirkt.

    Zitat

    Eine unsichtbare und doch spürbare Welle des Lichts schwappte über ihren Körper hinweg. Die gewaltige Energie fegte über die Ebene und ließ Grashalme unter dem Luftdruck schwächlich zusammenknicken. Sacht streifte sie ihre Haut und hinterließ ein Gefühl der Benommenheit in ihrem Kopf.

    Alternativ kann man noch die Satzordnung etwas verändern wie ich es getan habe, damit es nicht so abgehackt klingt.
    Generell ist mir aufgefallen, dass du gerne Schlangensätze bildest. Mag sein, dass sie zu deinem Stil gehören, aber gewöhne dir lange Sätze lieber ab. Sie sind alles andere als zuträglich für deinen Stil; du läufst nur Gefahr, den Überblick zu verlieren, sowohl was die Handlung als auch die grammatikalische Richtigkeit betrifft. Benutze lieber knappe Sätze, wähle Wörter aus, die den Fokus auf das Geschehen lenken (z.B. plötzlich, jäh, unerwartet, usw). ^^

    Zitat

    Ein leichter, sachter Stromstoss durchfuhr ihren Körper, Gefühle, die sie nicht einordnen konnte, bahnten sich den Weg zu ihrem verschlossenen Herzen.

    Das hier wäre ein Bespiel. Die Anbindung der beiden Sätze, die auch gut für sich alleine stehen können, ist hier in meinen Augen unnötig. Trenn' die Sätze lieber durch einen Punkt - oder, was ich auch inzwischen gern mal mache, mit einem Semikolon. ^^ Oder benutze mein Lieblingswort "während", um die Sätze zu verbinden, um die Gleichzeitigkeit der Geschehnisse deutlich(er) zu machen.


    Und die darauffolgenden Beschreibungen sind dir echt wunderbar gelungen. Ich bin ja dermaßen davon begeistert, wie du den Bann auf die Landschaft ziehen kannst. Bisschen erinnerte mich der Ort an die leuchtende Welt von Avatar. xD Hatte die Umgebung daher sehr gut vor Augen gehabt. :)
    Manchmal scheint es mir fast so, als würdest du die Charaktere aus den Augen verlieren; zu wenig Interaktion zwischen oder mit den Charakteren oder wenig von ihrer Gefühlswelt. Allerdings gefällt mir es, wie du diese Sachen in deine Umgebungsbeschreibungen einstreust. Tikous Sorge finde ich immer wieder süß. :D Umso mehr gefällt mir der kleine Streit zwischen Raelyn und Tikou. ^^ Dir ist die Aussprache zwischen den beiden gut gelungen. So erfährt man bisschen was über Raelyns Innenleben. ^^


    Ich finde es wunderbar, dass du Tikous Vergangenheit etwas anschneidest. Die Gewissheit, das die Kolonie seiner Artgenossen zerstört ist, muss wirklich sehr wehtun.. =/
    Ansonsten fällt mir auch das auf, was Maj schon geschrieben hat: An einem Baum mit einer glatten Rinde ist es ziemlich unwahrscheinlich, dass sich Raelyn die Hände aufreißt, außer es sind natürlich andere Beschaffenheit da, die dafür verantwortlich sind, z.B. Rinde, die vom Baum abgesplittert ist, kleine Zweige oder derartiges. Da muss schon etwas Spitzes oder Raues vorhanden sein, damit Raelyn sich an den Händen verletzen kann.


    Cliffhanger - wie man Leser am Besten quälen kann. :D Die beiden scheinen auch keinen Moment der Ruhe zu bekommen. o: Ich denke, dass das "Vieh" (Bitte entschuldige die abwertende Bezeichnung) den beiden noch sehr viel Freude bereiten wird... Oder auch nicht. Übrigens eine geniale Beschreibung von dem... Wesen! Da hat Noxa ja ganz schön was zu zeichnen. XD
    Ansonsten ein schönes Kapitel. ^^


    Übrigens: An manchen Stellen ist mir aufgefallen, dass du nach Punkten, Bindestrichen oder manchmal auch zwischen Worten kein Leerzeichen gesetzt hast. Mit Absicht oder streikende Leertaste bei übermäßigen Missbrauch? X)


    [tab='Nachwort']Ein ziemlich knapper Kommentar, wie ich finde, habe eigentlich gedacht, dass ich bisschen mehr schreiben könnte, aber na ja, hatte ja nur ein bisschen zu meckern. Ich hoffe, dass er dir dennoch etwas weiterhilft. ^^[/tabmenu][Blockierte Grafik: http://oi40.tinypic.com/5tyuy0.jpg]

  • Der Wunsch der Zweisamkeit ist auch im Einsamsten vorhanden. ~Lauriel


    Kapitel XVSeelengeister



    Entsetzt schaute Shela das Wesen an, was ihr nun direkt in die Augen stierte. Die weißen, glasigen Pupillen ihres Gegenübers wirkten leer, gleichermaßen aber auch durchdringend und intensiv, als wollten diese sie in ihren Bann ziehen.
    „Ihr habt mich gerufen, Rotfederkatze?“, drang plötzlich eine Stimme in ihren Geist ein, klang dabei ruhig und entspannend, was Shelas Herz dazu brachte, wieder ruhiger gegen ihre Brust zu schlagen und sich von dem ersten Schock zu erholen, den dieses Erscheinung mit sich gebracht hatte. Dennoch brauchte sie eine Weile, um zu realisieren, dass es tatsächlich das Wesen vor ihr war, was soeben mit ihr sprach. Mit leicht stotternder Stimme antwortete sie schließlich:
    „I-ich habe dich gerufen?“
    „Ja das habt ihr, Shela.“ Die Katze schreckte hoch, als sie ihren Namen hörte. Woher kannte das Wesen sie? Was stand wohl in Wirklichkeit vor ihr? Kaum wagte die Rotfederkatze es, ihren Kopf ein wenig zu heben, doch der Drang zu wissen, was mit ihr sprach und sie so intensiv anschaute, war schließlich größer als ihre Sorge. Ihr Blick wanderte zuerst vor ihr auf den Boden, als die Katze sich endlich von den einnehmenden Augen des Fremden gelöst hatte. Zwei krallenartige Füße standen auf dem dünn bewachsenen und noch leicht feuchten Gras. Danach folgte ein muskulöser, befiederter Körper, an den Seiten hatte es Flügel elegant an den Körper gelegt. Generell machte es auf Shela einen friedlichen Eindruck, auch der spitze, wohl geformte Kopf, der in einen nach unten gebogenen Schnabel mündete, minderte diesen nicht. Nur die glasigen Augen an den Seiten wollten nicht so recht zu dem mächtigen Erscheinungsbild passen. Der ganze Körper des Wesens war von hellblauer Färbung, wobei Krallen und Schnabel noch einen wenig helleren Ton aufwiesen. Die Vorstellung, dass diese Kreatur ein gefährlicher Raubvogel sei, passte nicht.
    „Was bist du?“, sprach Shela mit leiser Stimme und wagte es dabei noch immer nicht, sich weit von der Stelle zu regen. Eine normale Reaktion wäre wohl gewesen, dass die Rotfederkatze abermals davon gerannt wäre. Doch ihr Körper war zu sehr geschunden, als dass sich ein Fluchtversuch lohnen würde, und zudem wirkte das Geschöpf auf eine seltsame Art und Weise verlockend; beeindruckend und mysteriös zugleich.
    „Ich bin ein Seelengeist, ein Bote für alle Hilfebedürftigen“, entgegnete das Vogelwesen mit sanfter Stimme und hob dabei den Kopf in die Höhe, sodass Shela das Wesen in seiner ganzen Pracht betrachten konnte.
    „Wer mich ruft, dem erweise ich meine Dienste“, fügte es hinzu. Verwundert blickte Shela in die leeren Augen ihres Gegenübers. Doch ehe sie etwas erwidern konnte, spürte sie eine liebevolle Berührung, die ihren gesamten Körper umschloss. Sie befürchtete, dass es ihr schmerzte und zuckte leicht zusammen, aber der Griff war weich und warm, als würde er sie nicht einmal richtig packen. Dadurch spürte sie auch kaum, wie sie gleich einer Feder, hochgehoben wurde, den Boden unter sich zurückließ. Das Gras, den Wald, die Ereignisse … all dies ließ Shela in diesem Moment hinter sich und verfiel in eine wohlige Ruhe. Auf dem Rücken des Vogels wurde sie in samte Federn eingebettet. Ein Gefühl von Geborgenheit wiegte Shela, als sich das Wesen schließlich in die Lüfte erhob und im ruhigen Takt die Flügel schlug. Es schimmerte wie Glas, wenn das Licht auf es fiel und der Wind schien die Federn des Geschöpfes nicht zu berühren, so als hätte es keinen festen Körper … als wäre es nur eine traumhafte Gestalt, ein existenzloser Bote.
    Die Rotfederkatze verfiel in Trance. Sie kümmerte sich nicht darum, wohin diese Kreatur sie tragen würde. Alles um sie herum schien einem Traum gleich. Die Katze hatte ihre Augen geschlossen und fühlte sich wohl, obwohl sie auf einem Fremden lag. Auch wusste sie, dass jegliche Anstrengung sinnlos war, denn ihr Körper war ausgelaugt und schlapp. Ihr diese angehnehme Ruhe nur recht, daher ließ sie sich einfach hinfort tragen. So wie es damals auch Jurijo getan hatte. Ein Kyarûn hatte ihn einfach mitgenommen, ohne dass es sich dagegen gesträubt hatte.
    Plötzlich öffnete die Katze entsetzt wieder ihre Augen. Ihr Herz fing an, aufgeregt zu pochen und ihr Hals reckte sich in die Höhe. Aufgewühlt schaute sie panisch umher und suchte nach demjenigen, der soeben ihre Sinne durchkreuzt hatte.
    „Wo – wo ist er?“, rief sie verzweifelt und kam sich im nächsten Moment vollkommen hilflos und verlassen vor. Wie hatte sie ihn nur dort vergessen können? Sie hatte es bisher noch nie verstanden, wie der Junge ihr in so kurzer Zeit so sehr ans Herzen gewachsen sein konnte. Er war nicht einmal zu irgendetwas fähig, so schien es ihr. Er war schwach, naiv und wusste kaum einmal, wer er selbst überhaupt war. Wie konnte sie so jemanden an sich ran lassen? Und jetzt wo sie weg war … war es nicht besser so? War nicht alles wieder wie vorher?
    Ein Moment der Stille kehrte ein, in dem Shela mit ihren Gedanken vollkommen allein war. Mit zitternden Beinen richtete sie sich auf, sodass der Gegenwind ihr ins Gesicht strömte und durch ihre roten, zerzausten Federn strich. Ihre feuchte Nase fühlte sich kalt an. Außer den Inseln, die nah und fern in der Luft schwebten, den Kreaturen, die hier und da durch die Luft segelten, wirkte es einsam. Wie weit waren sie wohl schon geflogen? Ein erfrischender Duft, der nach einem Regenschauer aufstieg, durchdrang ihre Atemwege. Doch es interessierte sie nicht. Wusste sie doch, dass diese Welt ihre Schönheit nur noch vorspielte, ehe sie vollkommen zerfallen würde. Sollte sie auch ihn einfach vergessen? War er nicht sowieso verloren?
    „Sorge dich nicht, Rotfederkatze. Schließe einfach nur deine Augen“, wieder drang die beruhigende Stimme regelrecht in ihr ein und ließ sich nicht aufhalten. Am liebsten hätte sie dieser etwas entgegnet, hätte protestiert, dass Worte nicht viel bedeuten, wenn man in tiefer Sorge versunken war, doch eine Welle der Müdigkeit überkam sie plötzlich und sie konnte sich nicht dagegen sträuben. Sie ließ es einfach zu. Ihre Augen fielen zu und verschlossen sich somit von all den Dingen, die sie im Himmel sehen konnte. Ihr Körper schmiegte sich an den weichen sowie warmen Leib des Wesens, dass sie weg transportierte. Weg von all dem Übel, welches ihr in so kurzer Zeit widerfahren war.


    Der Brustkorb der Rotfederkatze hob und senkte sich in einem ruhigen Takt. Das Wesen warf einen glasigen, dennoch aber liebevollen Blick auf diejenige, die auf seinem Rücken schlief. Zwar hatte es selbst keinen eigenen Körper und auch keine eigenen Emotionen … doch irgendetwas an dieser Katze begeisterte es. Schon der Fakt, dass es nun ein mächtiges, vogelartiges Geschöpf geworden war, musste einfach etwas bedeuten. Wer war wohl diese Verwundete wirklich? Ruhig schlug das Wesen mit den Flügeln, ehe es dann wieder eine ganze Weile in der Luft segelte. Um es herum bildeten sich schließlich dichte Nebelschwaden und hüllten die Kreatur vollkommen ein. Wie ein riesiges Maul verschlangen die trüben Dünste es, sodass es nur noch wie ein dunkler Schatten durch die Schwaden glitt. Doch nach einer Weile verlor sich der Nebel wieder, als wäre es nur eine kurzzeitige Wand aus Dünsten gewesen. Schließlich lag vor dem Geschöpf das, worauf es die ganze Zeit angesteuert hatte: Eine riesige schwebende Insel. Jedoch sah sie vollkommen anders aus, als andere Brocken, die durch die Lüfte schwebten. Der sonst meist erdige Teil unterhalb der Insel war von weißer Färbung, fast so als wäre es edler Marmor anstatt erdigem Boden. Dennoch wuchs auf diesem Grund sattes, frisches Gras und bedeckte den Großteil der Insel. Doch viel auffälliger waren die Quellbecken, die über die ganze Insel verteilt waren. Runde Becken mit kristallklarem Wasser ließen den Ort mystisch und wundersam wirken. Hier und da standen kleine Bäume mit lila Kronen, die leise im Wind schwankten. Die Insel wirkte ruhig, fast schon gefüllt von Stille, dennoch war sie nicht verlassen oder gar unheimlich. Überall schwirrten die Seelengeister gemächlich hin und her, vollkommen lautlos. Sie schienen keine Form zu haben, viel mehr wirkten sie nur wie gebündelte Energie, die durch die Luft schwebte. In manchen Quellen waren Schatten von Wesen erkennbar, jedoch wirkten die meisten sehr versunken und fern, als würden sie schlafen.
    Eine Oase der Ruhe lag vor den beiden Ankömmlingen. Das Wesen segelte zur Inseln hinab zu einer Wassergrube und ließ das Katzenwesen schließlich ab. Schlapp sackte ihr Körper in das warme Nass, da sie noch nicht bei Besinnung war. Sie ging unter und auch wenn die Quelle zuvor nicht tief wirkte, versank die Katze plötzlich in dem Wasser. Das Wesen hingegen verlor plötzlich seine Form wieder, fast so als würde es sich auflösen, und schwebte, gleich der anderen Seelengeister, wie ein Lichtbündel davon. Ein heller, strahlender Schimmer umgab Shelas schwarzes Fell schließlich, als sie tiefer in das klare Wasser gesunken war, und auch ihr Gesicht sah entspannt aus. Endlich konnte sie sich erholen.


    Für lange Zeit verweilte Shela derart in Trance. Zwar war sie nicht vollkommen wach, dennoch spürte sie aber, dass etwas Wohltuendes sie umgab und ihr stetig Kraft spendete. Sie fühlte sich rundum zufrieden. Tage, Monate, nein Jahre könnten hier vergehen und dennoch würde sie diese Ruhe nicht aufgeben wollen. Alles Bisherige einfach hinter sich lassen und hier das Lebensglück finden, ja so musste das richtig sein, dachte sich Shela. Erlösung … etwas worauf sie schon so lange gewartet hatte. Ihr Körper musste sich inzwischen regeneriert haben und somit ging es ihr besser als zuvor. Dies musste der Ort sein, für den sie schon lange bestimmt war. Hielt sie überhaupt noch etwas an ihren alten Erinnerungen, an ihrem eigentlichen Leben? War sie nicht hier glücklich. Sie spürte, wie Geschehenes in ihren Geist einzudringen versuchte. Sie wehrte sich innerlich dagegen. Schüttelte ihren Kopf hin und her und versuchte ihre Erinnerungen zu stoppen, doch schemenhafte Bilder schafften es schließlich, in ihren Gedanken Form anzunehmen.
    Eine Gestalt, die jedoch keine wirkliche Gestalt annahm, viel mehr nur ein Schatten war, wurde vor ihr sichtbar. Spitze Ohren waren alles, was sie außer der Dunkelheit erkannte. Das Wesen stand im Licht, sodass Shela geblendet wurde, sobald sie den Kopf hob.
    „Shela … Shela bitte steh auf! Ich brauche deine Hilfe, bitte!“, es war eine helle und junge Stimme, die mit ihr sprach und versuchte, sie aus ihrem Schlaf zu wecken. Doch der dunkle Raum, diese trübe Atmosphäre …
    „Verschwinde, ich werde dir nicht helfen! Du selbstloser kleiner Schwächling raubst mir immer meinen letzten Nerv. Lass mich in Ruhe mit solchen Dingen … die schaden mir am Ende noch!“ Und dann schlief sie wieder ein. Ließ all das hinter sich und … er war verschwunden.

    „Nein, tu das nicht! Sag das nicht! Du wirst es bereuen!“, rief Shela in Gedanken, doch es war vergebens. Das Bild flimmerte und verschwand schließlich endgültig. Es war nur eine Erinnerung.
    Shela schlug die Augen auf. Es hatte sie vollkommen aus ihrer Ruhe gerissen und mit einem Mal war sie wieder hellwach und begriff, dass sie von frischem Blau umgeben war. Sie versuchte zu atmen, doch es war nur Wasser, welches in ihre Lungen drang. Verzweifelt schnappte sie weiter nach Luft, ruderte hilflos mit den Beinen und bewegte sich hektisch. Shela stierte nach oben … Licht! Hilflos versuchte sie die Oberfläche zu erreichen, doch sie wirkte so fern. Die Rotfederkatze spürte, wie immer mehr Wasser in sie eindrang und sie abermals die Besinnung zu verlieren drohte. Ihr Herz pochte aufgeregt gegen ihre Brust, versuchte den letzten Rest Sauerstoff durch ihren Körper zu pumpen. Sie am leben zu erhalten. Sollte es nun doch vorbei sein für Shela?
    Doch endlich, sie erreichte die Oberfläche und ohne auch nur einen weiteren Moment zu zögern reckte sie ihren Kopf der rettenden Luft entgegen. Gierig schnappte sie nach Sauerstoff, jedoch zwischen Husten und Keuchen schaffte sie es kaum, zu Atem zu kommen. Ihr ganzer Brustkorb schien förmlich zu beben vor Aufregung. Es brauchte eine ganze Weile, bis sie sich langsam wieder beruhigt hatte. Erst jetzt nahm sie ihre Umgebung wieder richtig war und war wie erstarrt, als sie realisierte, was sie alles umringte. Sie selbst stand in einer kristallklaren, heißen Quelle, durch deren wohlige Wärme Dünste in die Luft aufstiegen. Die Luft selbst war mit blumigem Duft erfüllt und roch herrlich. Um ihre Wasserstelle herum gab es etliche weitere Quellen und allesamt beinhalteten sie dieses wundervolle klare Wasser. Hier und da standen lila Bäume, deren Blüten bei einem Windhauch durch die Luft flitzten und wie ein farbiger Regen wirkten. Shela blieb die Sprache verschlagen, als sie sich um die eigene Achse drehte. Was war das nur für ein Ort? Sie konnte es kaum glauben. Sie schaute auf das Wasser unter ihr herab. Plötzlich war es nicht mal mehr tief, doch kurz zuvor wäre sie beinahe ertrunken … was hatte das nur zu bedeuten?
    „Wo … wo bin ich nur?“, stammelte sie vor sich hin, ohne eine Antwort zu erwarten. Jedoch plötzlich sah sie einen hellen Schein, der sich über das Wasser regte und Shela näher kam. Zwar hatte sie nicht das Gefühl, dass es ihr Sorgen bereiten müsste, dennoch erschien es ihr aber seltsam. Was es wohl war? Kurz bevor sie diese Energie erreicht hatte, erhob sie sich vor ihr und manifestierte sich schließlich zu einer hellen, fast schon farblosen Gestalt. Auf zwei Beinen stand diese vor ihr, hatte einen menschengleichen Körper, ebenso also zwei Hände. Mähnenhafte Haare reichten dem Geschöpf bist zur Taille. Die Kreatur war vollkommen nackt und hatte dazu wieder zwei milchige Augen, die Shela nun anstierten.
    „Was bist du?“, gab Shela schließlich skeptisch von sich, als sich das Wesen fertig manifestiert hatte. Teilweise flatterte dessen Gestalt noch etwas, als würde es die Form sogleich wieder verlieren.
    „Du hast mich bereits zuvor getroffen, Shela“, sprach es mit sanftem Ton und zeigte dabei die spitzen Zähne, die dessen Mund füllten, doch wieder erschallte die Stimme nur in Shelas Geist. Die Katze ging daraufhin einen Schritt zurück und nahm eine angriffsbereite Haltung ein, zu nahe wollte sie diesem seltsamen Etwas doch wirklich nicht sein.
    „Ach, habe ich das?“, erwiderte sie trotzig und ließ ihre glühenden Augen nicht von ihrem Gegenüber weichen.
    „Ich habe dich hierher getragen.“
    „D-du?! Aber … wieso …?“, Shela begriff nichts mehr und verzog ratlos die Miene. Zu viele Fragen rasten durch ihre Gedanken.
    „Ich sagte es bereits, ich bin ein Seelengeist, ein Diener dieses heiligen Ortes. Ich nehme die Form an, die du von mir erwartest, Shela. Ich bin nicht da, dennoch bin ich für dich sichtbar. Doch ich existiere nicht.“
    „Was heißt das im Klartext?“, entgegnete sie schnippisch, doch sie bemerkte, dass das Wesen ihr keine schlüssige Antwort liefern würde, als fragte sie weiter, „wo bin ich hier?“
    „In den Heiligen Quellen aller Hilftebedürftigen … ein magischer Ort, den ihr gesucht habet, Rotfederkatze.“ Abermals flimmerte das Geschöpf ein wenig, als würde es sich jeden Moment wieder in diese geheimnisvolle Energie auflösen, und schien – mit den Beinen angewinkelt - über das Wasser zu schweben.
    „Gesucht? Ich? Tzz, das ist ja lächerlich. Aber selbst wenn … wieso hast du mich dann hierher geschleppt und … ach, da ist viel zu viel, was ich gerade nicht verstehe.“
    „Lass mich erklären“, sprach der Diener des Ortes ruhig, „an diesen Ort kommen alle reinen Herzens, deren Seele geschunden wurde, damit sie Erholung finden. Die Quellen sind heilig, sie wird so lange heilen, bis die Person wieder aufwacht. Auch wenn sie es vielleicht niemals wieder tun wird.“ Shela versank für einen Moment in ihren Gedanken. Das alles wollte sie noch nicht so recht begreifen, aber dennoch war sie erleichtert, dass es ihrem Körper wieder gut ging. Jedoch hing ein schweres Gefühl an ihrer Seele, was sie nicht recht zuordnen konnte. War es wegen der Erinnerung, die sie zuvor gesehen hatte, oder wegen … Schnell verwarf sie diese Vorstellung wieder und stieg schließlich aus dem Wasser. Der Seelengeist folgte ihr lautlos und noch immer ein paar Zentimeter über dem Boden schwebend. Die Katze schüttelte ihr Fell, sodass die Nässe aus diesem weichen würde und begann sich ausgiebig über den Körper und über ihre Federn zu lecken. Dabei sah sie aus den Augenwinkeln schemenhaft die Wesen in den anderen glasklaren Quellen, die noch nicht erwacht waren. Sie selbst hatte es erlebt … das Gefühl, niemals von diesem Ort weichen zu wollen. Jedoch erschien es ihr im Nachhinein viel mehr wie ein Gefängnis, als ein heiliger Ort der Erholung. Was wäre, wenn sie ihr ganzes restliches Leben hier verbracht hätte?
    „Wie lange war ich in dieser Quelle?“, fragte Shela schnippig, nachdem sie sich fertig geputzt und wieder elegant aufgestellt hatte. Sie wusste nicht wieso, aber irgendetwas stimmte sie furchtbar wütend.
    „Nicht länger als ein paar Tage.“
    „Nicht länger? Das nennst du nicht länger? Argh, ich kann es nicht glauben, in was ich alles hineintappe die ganze Zeit. Und das alles nur wegen ihm …“ Ihr Gefühl beschwerte sich zunehmend. Sie wollte einfach nicht wahrhaben, dass sie ihn sterbend auf der Insel zurückgelassen hatte. Wie konnte sie nur? Sie kam sich abscheulich vor und musste irgendwie versuchen, ihren Kopf frei zu bekommen. Konnte sie ihn nicht einfach hier und jetzt für immer vergessen? Also ging sie langsam durch das frische, saftige Gras bis hin zum Rand der Insel, sodass sie über die Klippe hinausschauen konnte. Den weiten Himmel blickte sie schließlich herab. Sie sah die vielen anderen Länderbrocken, die hier in der Luft schwebten. Die nur noch kleinen in der Ferne sowie ach die großen, wild bewachsenen, die ihr nah erschienen. Den Erdboden konnte sie nicht sehen, er schien zu weit weg zu sein. Nur erahnen konnte sie, dass sich irgendwo weit unter ihr die Zone der Dunkelheit befinden musste – ihre Heimat. Doch selbst das brachte sie nicht wirklich von dem Gedanken ab, was mit dem Jungen geschehen sein könnte. Zwar hatten diese Wesen ihr beteuert, sich keine Sorgen zu machen, doch all ihre Hoffnungen schienen mal wieder enttäuscht worden zu sein. Sie hasste sich dafür, dass sie sich immer diese aussichtslosen Hoffnungen machte.
    „Wieso … wieso? Ich verstehe es nicht …“, begann sie schließlich. Dabei warf sie dem neben ihr verweilenden Seelengeist aus den Augenwinkeln einen feurigen Blick zu.
    „Wieso bin ich hier, wenn er es nicht ist? Ein reines Herz sagt ihr? Wo hat bitte so jemand wie ich ein reines Herz? Ich verstehe es nicht? Meine Absichten waren alles andere als richtig, oder? Egoismus ist nicht rein, richtig? Wieso dann ich?!“ Aus ihr sprach allein der Zorn. Ihr Mund verzog sich zu einem Fauchen, ihre Zähne knirschten und am liebsten hätte sie dieses schemenhafte Geschöpf angefallen und ihm die Kehle durchgebissen. Doch tief in sich drin wusste sie, dass es falsch war, ihre Wut an anderen aus zu lassen. Es war falsch, immer einen Schuldigen für die eigenen Fehler zu finden. Gerade als sie all ihren Hass hinausschreien wollte, spürte sie einen intensiven Blick auf sich ruhen, als würde dieser regelrecht in sie eindringen. Ihr Kopf drehte sich rasant zur Seite und im nächsten Moment riss sie ihre Augen auf. Wie erstarrt blickte sie auf ihn, der nur wenige Meter von ihr entfernt stand. Ein Junge mit silbrig braunem Haar und tiefgrünen Augen. Sie kannte ihn – oder nein – so kannte sie ihn vorher nicht. Anstatt den Fetzen, die er sonst getragen hatte, bedeckte nun ein weißes, kurzärmliges Shirt seinen Oberkörper. Dazu eine dunkelbraune Leinenhose, die seine zierliche Gestalt betonte. Selbst Schuhe – Stoff, der unterhalb mit einer Sohle verstärkt war – trug er nun. Zwar schauten an seinen Armen noch einige Bandagen raus, doch ansonsten machte er einen lebendigen und eleganten, ja fast nie gekannten Eindruck. Shela hätte am liebsten etwas gesagt, doch ihr blieb in diesem Moment die Sprache verschlagen. Sie konnte sich kein Stück vom Fleck rühren, sie dachte nicht einmal etwas. Jedoch eine riesige Last schien soeben von ihrem Körper gebröckelt zu sein. Jurijo warf ihr unerwartet ein Lächeln zu. Es war ein Lächeln voller Leben, was er zuvor noch nie auf seinen Lippen gehabt hatte, und endlich begriff sie. Sie begriff, dass sie diesen unfähigen Jungen fortan an ihrer Seite wollte.

  • Kapitel XVI – Tabula Rasa Teil I/II
    Mutig sind nur die, die ihre Ängste zu besiegen wissen
    ~ Noxa


    Er wusste es. Die perlweißen Augen wanderten über den unebenen, pulsierend blauen Stamm des mächtigen Florawesens. Feine Nüstern vernahmen den durchdringend süßen Geruch des Waldes - fast verführerisch einschläfernd - die spitzen Büschelohren suchten nach den leisesten Geräuschen. Vernahmen das Wiegenlied eines fremden Vogels. Das fast nicht hörbare, helle Geräusch der vielen Glühwürmchen, die verängstigt in alle Richtungen auseinanderstoben, als er die kleine Lichtung betrat. Seine vampirischen Späher hatten ihm den Weg gewiesen, da er seine Spitzel doch stets überall einzusetzen wusste.


    Es hatte seinen Lauf genommen, das unaufhaltsame Rad der Zeit. Die Erinnerungen, dieses lästigen, kleinen Tapirwesens hatten begonnen sich zu regenerieren. Eine seltsame Macht musste ihr grässliches Werk getan haben, anders konnte er sich nicht erklären, wie dieses lächerliche Flugwesen in der Lage gewesen war, vergangene Sinneseindrücke wieder herzustellen. Jene, die längst, von einer höheren Macht als seiner selbst, ausradiert worden waren. Die Pupillen des mystischen Wesens weiteten sich, als sein Blick weiter nach oben glitt. Die kleinen Kristalle, die an den Stämmen der Bäume wuchsen, nahm er nur nebensächlich wahr, um dann endlich das Dämonenmädchen und ihren kleinen Hauszwerg zu entdecken. Die sonst so kontrollierten Gesichtszüge verzogen sich zu einer hämisch grinsenden Fratze, sein mächtiges Maul gab erschreckend große Fangzähne preis. Die, würden sie richtig eingesetzt, in der Lage waren, durch Stahl zu beißen. Helle Augen zierten das edle Gesicht. Spitz zulaufende Büschelohren wippten dabei sanft mit dem Wind. Auf dem Rücken des Wesens zeichneten sich schwarze Streifen auf der sonst blendend weißen Haut ab. Mächtige Flügel weiteten sich sacht, maßen die Windgeschwindigkeit, ehe sie sich wieder geräuschlos an den kühlen Körper schmiegten. Er würde warten, bis sein Gegenüber ihn bemerkte. Ja, er würde seinem Opfer die Zeit geben, ihrem Tod in die Augen zu blicken, doch der Tiger würde ihn ihr nicht sofort schenken. Nein, er würde der Dämonin alle Fragen stellen, die ihn seit jeher mit Dunkelheit und Wut besudelten. Er würde herausfinden, wieso gerade ihr Seelenstein heller leuchtete als andere, warum gerade sie - so hatte der Tiger von seinesgleichen vernommen - in der Lage gewesen war, mit einer metallenen Blume zu kommunizieren. Als der Geisterhirsch des Nebelwaldes seine Beobachtungen mit ihm, dem geflügelten, weißen Schneetiger des Lichtgebietes, geteilt hatte, wusste dieser inständig, dass gehandelt werden musste. Aber, anders als sein Informant, hatte der Tiger weniger Geduld mit diesem Mädchen, welches ihm fremder nicht hätte sein können. Nachdenklich neigte er seinen gewaltigen Kopf zur Seite. Nein, das Mädchen war doch nur wie alle anderen, rachsüchtig und an ihrer eigenen, egoistischen Materialisation interessiert. Als Kind dieses Wesensstammes mitverantwortlich für den Tod der Sechsen, der Grund dafür, warum er im Schatten wandelte, nicht hier und auch nicht dort. Ein Wesen, dessen mächtige Pranken den festen Boden nicht berührten. Eines, dessen Atem keine Dunstwölkchen mehr hinterließ. Sein Herzschlag war nur noch für seinesgleichen wahrnehmbar. In Gedanken versunken, schloss er für einen kurzen, friedvollen Augenblick seine rastlosen Augen. Ließ seinen verwirrten und wütenden Geist durch das uralte Singsanglied, das in seinem Kopf spielte, gleiten. War beinahe gewillt, sich für immer in seinen Erinnerungen, an lebendige Zeiten, zu verlieren. Der Tiger war es leid, ständig eiskalt zu sein, weder in diese, noch in jene Welt zu gehören. Und das alles war nur die Schuld dieser grässlichen Dämonen. Stolz öffnete er seine Augen wieder und blickte zu seiner Linken. Seine beiden, frisch zum Leben erweckten, vampirischen Späher dürsteten ebenfalls nach Rache, hatte diese Dämonenart doch einst auch ihre Rasse beinahe ausgerottet. Nur dank des Bannspruchs des mächtigen Tigers, der sie in Steinstatuen verwandelt hatte, konnten sie die Jahre überdauern, ohne ihre Gegner fürchten zu müssen. Unter dem Schutz des Wesens fühlten sie sich stark und unverwundbar, dank ihm würden auch sie Rache nehmen und dieses schutzlose Dämonenkind, hoch oben in den Bäumen, schien die ideale Gelegenheit dazu.


    **


    Am Rande des Metallflusses, der sich, dickfließend, hellsilbern und zäh durch das Gebiet schlängelte, wandelte sie nun schon seit Tagen ziellos umher. In der Nähe des Flusses lag der in einem runden Becken mündende See, in dem sich das ganze Quecksilber sammelte. Diejenigen, die dort lebten, konnten sich davon eine goldene Nase verdienen. Versteckt und unberührt lag das kleine Fischerdorf, im Schatten des Gebietes, unentdeckt von den Augen des Bösen. Die junge Frau schnaubte verächtlich. Jenes kleine Dorf, das sie vor wenigen Tagen passiert hatte, entfachte ihren Wunsch nach Einsamkeit einmal mehr. Aus Bequemlichkeit hatte sie die dortige Gaststätte Tabula Rasa - Gasthof zum reinen Tisch aufgesucht. Doch anstatt in Ruhe gelassen zu werden, hatte man ihr alte Ammenmärchen erzählt - mystische Geisterwesen, Halbgötter, Kristallwälder, sprechende Blumen, was für eine Zeitverschwendung! - und zu allem Überfluss schien ihr jemand ein uraltes, dunkel eingebundenes Buch ins düstere und staubige Zimmer gelegt zu haben. Neugierig, wie sie einst gewesen sein musste, konnte die junge Frau nicht widerstehen, ein wenig darin zu lesen. Nur eine einzelne, dünne Kerze hatte in diesem holzigen, modrigen Raum Licht gespendet, denn der rötliche Mond war bereits von zerfetzten Wolken bedeckt gewesen.
    „Vereinigung der verlorenen Seelen“, schnaubte sie leise daran zurückdenkend vor sich hin und machte dabei eine abschätzige Geste. „Wiedervereinigung, Reinigung des schlechten Gewissens, was für ein Blödsinn!“, murmelte sie, mehr zu sich selbst. Ihre Füße traten nach einer Blume, die am Flussrand wuchs. Wie lange würde sie wohl noch so weiterwandern müssen?


    **


    Raelyns raue Hände strichen sanft über Tikous weiches, vertrautes, nach Flugtapir duftendes Fell. Beim Versuch, mit einer ungeborenen, hilfebedürftigen und redewilligen Seele zu kommunizieren, hatte er offensichtlich das Bewusstsein verloren. Aus dem Gemurmel, welches er, anscheinend als Sprachrohr dienend, preis gegeben hatte, wurde sie nur halbwegs schlau. Eindringlich versuchte sie, sich die Worte in ihren Geist einzuprägen.
    „Alles hat hier seinen Anfang gefunden. Seit der Kristallwald angegriffen und die Sechsen dafür bestraft wurden, gibt es hier fast kein Leben mehr. Es stirbt, das Land stirbt und niemand hält das Grauen auf. Niemand achtet mehr auf den Nächsten und immer mehr Wesen gehen zu Grunde, doch können sie nicht hier wiedergeboren werden…“
    Sie durfte diese Worte auf keinen Fall vergessen und während die Jungdämonin sie lautlos immer wieder mit den Lippen formte - hoffend, sie dank Hilfe von außen bald entschlüsseln zu können - ahnte sie nicht, was sich direkt unter ihr abspielte. Nicht auf ihren eigenen Körper achtend, missinterpretierte Raelyn ihre sich aufstellenden Nackenhaare als Frösteln und zog ihren Wams enger. Sie blickte sich um. Die dunklen Augen wurden magisch vom blauweißen Glitzern der Kristallbaumkronen angezogen und verloren sich in ihrer Schönheit. Warum war die Zone des Lichts, in jener der Kristallwald verborgen lag, so düster? Oder waren dies schon die Schatten der Zone der Dunkelheit? Verging die Zeit hier etwa langsamer? Vorsichtig fuhr die Jungdämonin sich mit den schmalgliedrigen Fingern durch die zerzausten Haare, strich diese behutsam glatt, formte eine Frisur und putze sich, ihren Blick nicht von Tikou abwendend, das Gesicht. Seit geraumer Zeit hatte sie sich nicht mehr waschen können und jetzt, als Raelyn endlich zur Ruhe gekommen war, fiel ihr auf, wie sehr sie sich nach einem Bad sehnte. Weil sie so lange nach Ruhe gedürstet hatte, genoss die Dämonin jene Stille und die körperliche Rast zu sehr um zu bemerken, wie die Gegner unter ihnen den Baum immer dichter umkreisten. Raelyn lauschte verwirrt in die Geräuschlosigkeit des Waldes hinein, doch nur ihr eigener Herzschlag antwortete ihr. Vorsichtig tastete sie ihren Körper nach Wunden ab und erinnerte sich glücklich daran, wie der mächtige Baum am Eingang des Waldes jene geheilt hatte. Auch die Klinge ihres Dolches, den das Mädchen vorsichtshalber gut festschnürte, schien wie von Zauberhand frisch geschärft. Erfreut blickte Raelyn in Tikous warme Augen, die sich, nach einer gefühlten Ewigkeit, endlich wieder öffneten.


    „Da bist du ja endlich wieder, du hast mir Angst eingejagt. Erinnerst du dich, was passiert ist?“, fragte die Dämonin, ihre Stimme klang ungewohnt weich und mütterlich. Vorsichtig ließ sie den Tapir los und beobachtete belustigt, wie er hastig seine Flügel entknitterte und diese schließlich zu putzen begann.
    „Woran soll ich mich erinnern, Ray? Ich muss wohl ohnmächtig geworden sein, weiß der Teufel wieso.“
    „Du hast aber deinen kleinen, niedlichen Schädel gefährlich nahe an das Leuchten eines Seelennestes gelehnt. Dann hast du diese fremden Worte in einer Tonlage gesprochen, an der ich festmachen konnte, dass es nicht du warst, der da spricht. Willst du sagen, du weißt das nicht mehr?“ Raelyn, deren schnippische Tonlage nicht zu überhören war, schien verwirrt und begann den gewonnenen Mut wieder stückweise zu verlieren. Wieso gab der Lebensweg ihr immer nur neue Rätsel auf? Wie sollte sie diese alle lösen?
    „Nein, tut mir leid.“


    Tikou wandte sich, innehaltend, verstört an seine Gefährtin. Nein, er erinnerte sich wirklich nicht. Aber als Raelyn diese Worte wiederholte, an die der Tapir sich nicht mehr erinnern konnte, erklang irgendwo tief in seinem Gedächtnis eine Stimme wieder. Ja, irgendwie wusste er, was geschehen war, aber klar erfassen konnte er das Geschehene nicht mehr. Als hätte jemand erneut seinen Geist lahm gelegt, etwas gelöscht, was sein Eigen hätte sein sollen. Tikou lächelte. So etwas gab es nicht! Es musste sich um eine Täuschung handeln. Als ob jemand seine Gedanken manipulieren könnte. Lächerlich!
    „Nun, du hast dir gemerkt, was die Seele uns mitteilen wollte, das… ist doch ein Anfang oder?“, sagte er, setzte sein bestes, gekünsteltes Lächeln auf und flatterte in die Höhe. Was seine Augen dann vernahmen, konnte nichts Gutes bedeuten.
    „Ray, da ist…“, begann er, doch das Dämonenmädchen unterbrach ihn mit einer barschen Geste. Sie hatte jetzt keine Zeit für seine fantastischen Entdeckungen.
    „Lenk nicht ab.“ Sie biss herzhaft in eine kleine, gelbliche, fleischige Frucht, die, wie auch die orangen und rötlichen, hoch oben auf den Bäumen zu finden war. „Wir haben so viel gehört und gesehen und eigentlich wandern wir doch nur ziellos weiter, nicht wissend, warum und wohin. Wozu das Ganze?“, sagte Raelyn kauend, aber wohl mehr zu sich selbst. Wie gut es doch tat, nur zu sitzen und zu essen! Die reinste Freude! Aus dem Augenwinkel vernahm sie jedoch schnell die Schockstarre ihres Gefährten und folgte seinem Blick innehaltend in die Tiefe - Schwindel befiel sie - hinab zu den Wurzeln des Baumes. Jener, auf dem sie noch immer rastete, über dessen Krone der Tapir seine Runden zog. Der Bissen blieb ihr im Hals stecken. Raelyns Seelenspiegel wanderten über die dünnen, schwarz-ledrigen Körper der beiden Vampire, die, ihre langen Schweife hinter sich herziehend, den Baum umkreisten und dabei Schleifspuren auf dem erdigen Untergrund hinterließen. Die kleinen, schlaksigen Körper bewegten sich nur langsam fort. Kleine, rötliche Augen fixierten den Baum. Doch was ihr Herz wirklich zum Rasen brachte, war das unnatürliche Wesen hinter ihnen. Noch nie in ihrem Leben hatte sie ein solch gewaltiges und zugleich mystisches Geschöpf gesehen. Nein, alle waren sie nur Sagen, Mythen, an den Haaren herbeigezogene Legenden, über diese gottesähnliche Wesen, die übernatürliche Kräfte besaßen, grösser, stärker und grausamer als der gemeine Durchschnitt! Konnten Raelyns Sinne sie so täuschen? Ungläubig kniff sie sich selbst in den Arm, rieb ihre Augen, doch nichts half. Noch immer stand der hellhäutige, fast durchsichtige Tiger an Ort und Stelle, stets umwoben von seltsamen Nebelschwaden, die Perlen auf seinem schwarz gestreiften, weißen Fell hinterließen. Nicht wissend woher, vernahm Raelyn seine Energiewellen und ein Geistesblitz erhellte ihre Erinnerungen. War es tatsächlich dasselbe Gefühl, das ihr Herz wie einen Schraubstock umklammerte, sich wie Säure durch ihre Blutbahnen fortpflanzte, getarnt, als kleine Eiskristalle, die Wärme aus ihrem Körper trieb? Der Moment, in dem das Mädchen vor geraumer Zeit die Metallblumen aufgesucht hatte, schon damals musste sie, ganz schwach, selbige vernommen haben! Es war ein Wesen, welches ihren feinen Sensoren entging, eines, das sich ihr - anders als alle anderen - mühelos nähern konnte, denn es hatte keine Gestalt. Ein Geist!, schoss es Raelyn durch den Kopf.


    **


    Der metallene Fluss lag längst hinter ihr. Endlich. Das lange, wallende, schwarze Haar der Frau wippte mit ihren schnellen Schritten hin und her. Entnervt griff diese schließlich nach ihrem Dolch, setzte sich auf den kühlen, rauen, erdigen Boden und schnitt, ohne zu zögern, ihre langen Wellen bis auf Kinnlänge ab. Matt fielen die abgeschnittenen Strähnen auf ihre Beine. Sie konnte sich nicht länger mit sowas Lästigem abgeben! Die lila-rötlichen Augen verwandelten sich in schmale Schlitze, die die Gegend kontinuierlich absuchten. Nie durfte sie ruhen, ein Ohr und ein Auge mussten Wache halten! Dunkel war die Frau gekleidet, kaum erkennbar in den Schatten der Wälder. Was mochte in ihr vorgehen? Die schmale Figur der Gestalt war selbst im milchigen Mondlicht kaum mehr als bloß ein Schatten ihrer selbst. An ihrer grazilen Taille hing ein Gürtel, der über und über mit spitzen Wurfsternen, dolchartigen Messern und Schwertern und einem Beutelchen mit giftigen Substanzen gespickt war. Jene hatte sie von Hercules erhalten, dem einzigen Giftverkäufer, den es in ganz Aryen zu finden gab. Ja, sie war ganz schön stolz auf ihr Arsenal an Waffen und hinterhältigen Tricks, mit denen sie ihre Gegner in Schach hielt. Nur sie wusste das Gift und seine Wirkung so gezielt einzusetzen. Die Fingernägel der Frau waren lang, mehr Waffen als Zierde. Die hochgeschnürten Stiefel aus feinstem Leder, dunkelbraun und edel, ohne den geringsten Kratzer. Das lange Obergewand verbarg die schmalen Beine, die in dunklen, hautengen Lederhosen steckten. Kurz schloss die Fremde ihre schönen Augen, lauschte dem Singsang des Windes, der durch ihre frisch geschnittenen Haare strich. Fühlte die kühle Erde, das weiche Gras, wusste, dass es nicht mehr weit sein konnte. Ich kann sie riechen.


    Doch jetzt, beinahe am Ziel ihrer Suche, musste die Frau sich auf etwas ganz anderes konzentrieren. Zitternd und ohne zu wissen, ob es das Letzte sein würde, was sie tat, fuhr ihre Hand an die Stirn und tastete über das violette Seidentuch, welches ihren Seelenstein bedeckte. Verletzt war sie, einen Riss hatte sie sich zugezogen. Einen Riss in ihrem Stein! Wieso hatte sie sich auch an diesem nichtigen, kleinen Vampirfuchs laben müssen. Sie hätte ihn auch entkommen lassen können! Natürlich hatte die Fremde nicht wissen können, dass er so heftig zuschlagen würde. Es war nicht ihre Schuld! Zumindest würde sie sich das eine Weile einreden können. Aber durfte die Verletzte es sich leisten deshalb zu sterben? Nein, aber dort, wo sie Hilfe erhoffte, wollte sie eigentlich nie mehr hin. Doch Raika wusste, nur die kleine Hausratte ihrer lächerlichen Schwester konnte ihr jetzt noch helfen. Die Dämonin seufzte. Warum war die Jüngere mit einem weißen Stein gesegnet, während ihrer nur durchsichtig und hohl war? Sollte es ihr etwa nicht bestimmt sein, Großes zu vollbringen? Hatte ihr gemeinsamer Bruder recht gehabt, als er, vor seinem Tod, davor gewarnt hatte, Raelyn einfach ziehen zu lassen? Raika wusste, dass sie einen Fehler gemacht hatte, die Kleinere schutzlos dieser grausamen, in sich selbst zerfallenden Welt auszusetzen. Auch der Vorteil, einen Seelentapir bei sich zu haben, würde Raelyn nicht auf ewig helfen. Nein, früher oder später musste sie zwangsläufig die Kontrolle über ihre herausragenden Kräfte verlieren und denselben Fehler begehen, wie einst ihre Schwester und ihr Bruder.
    Raika ballte die Fäuste und kniff die Augen zusammen. Ein Schwall an Erinnerungen, an die Zeiten, in denen sie noch so etwas wie Gefühle verspürt hatte, überkam sie. Vermutlich wäre dies ein Moment gewesen, in dem Raika geweint hätte. Ja, so musste es sein. Sie seufzte erneut. Es half nichts, sie musste Raelyn finden und reinen Tisch mit ihr machen. Es war ihre eigentliche Aufgabe, die Jüngere zu schützen, koste es was es wolle. Ihr zu erklären, wie die Welt funktionierte, wovor sie sich zu hüten hatte und sie dann wieder mit nach Hause zu nehmen.
    Doch das wird nicht funktionieren. Wir beide passen einfach nicht zusammen. Am liebsten würde ich ihr die Augen auskratzen und das alles nur, weil ich meinem Machtwunsch nachgegeben habe. Alles nur deshalb, weil ich den warmen Teil meiner selbst aufgab, um meine Seele vollends zu versiegeln. Keine Macht der Welt ist stark genug, wenn Gefühle im Spiel sind.
    Raika blickte gen Himmel, betrachtete die funkelnden Sterne. Ja, sie wusste, dass Raelyn sich in ihrer Nähe womöglich in noch größerer Gefahr befand, als ohnehin schon. Doch war ihr auch glasklar, dass die Sechsen ihren Rachefeldzug nicht auf ewig verschieben würden. Auch dachte sie an die vielen Seelentapire, die dem Erdboden gleichgemacht wurden. Tikou alleine konnte ihr Erbe niemals antreten. Was also, wenn sie planten, ihn zu töten, anstelle ihrer Schwester?
    Das wäre gar kein dummer Schachzug. Gibt es keine Tapire mehr, wird niemals mehr jemand ein Seelennest erlösen und nach und nach wird die Welt komplett ausgerottet werden. Metallene Wesen können sich auch selbst materialisieren, wenn keine Metallblumen ihnen mehr das Leben schenken. Diese Wesen brauchen dafür keine großartige Hilfe. Ihre Rasse wird bestehen! Aber unsere dämonische Art wird es bald nicht mehr geben. Das ist doch alles, was sie erreichen wollen!


    Raikas Blick suchte weiterhin die Ebene ab, sie ignorierte, wie sich ihre Augen langsam mit Tränen füllten. Nein, sie durfte nichts fühlen! Sicherer war es, sich nur auf die Instinkte zu verlassen. Sie würde ihre Schwester und den lästigen Tapir finden, dieser würde ihren Seelenstein wieder herstellen und dann würden sich ihre Wege sofort wieder trennen. Diesmal für immer.


    **


    Sich am Stamm des Baumes festklammernd glitt die Dämonin langsam herunter. Nur entfernt vernahm sie dessen warnendes Pulsieren, als würde der ganze Wald zu ihr sprechen. Beschützt, durch die Flora, fühlte sie sich sicher. Die langen, spitzen Fingernägel hatten sich verwandelt, das vorher glatte Haar wurde wellig und kraus, ihre dunklen, intensiven Augen heller und rötlich. Ihre sonst so samtweiche Haut schuppte sich leicht, die schlafenden Muskeln spannten sich plötzlich und drückten gegen Raelyns Kleidung an Beinen und Armen. Vollkommen in ihrem berauschenden Machtgefühl versunken, vergaß sie, dass es keine gute Idee war, sich den Feinden direkt gegenüberzustellen. Sie hätte schließlich fliehen können! Weit weg hörte sie ihren kleinen Gefährten, der die Baumkrone bestimmt nicht freiwillig verlassen würde.


    „Bitte komm zurück, was tust du denn?!“, schrie er, deutlich aufgebracht. Dünn klang seine Stimme, ausgezehrt. Doch die Dämonin reagierte nicht, blickte nur stumm zu ihrer Linken und dann zu ihrer Rechten. Beide Vampirwesen, die lästigen, stinkenden Späher ihres eigentlichen Gegners, umkreisten sie, am Maul des Kleineren erkannte sie sogar etwas tropfenden Speichel. Ihr kriegt mich nicht!, dachte sie wütend und bog ihre Handgelenke einmal kräftig durch, sodass ein Knacken zu vernehmen war. Sie spürte, wie viel Bedrohung von allen dreien ausging, doch ihr stechender Blick fixierte nur den Tiger. Dessen helle Augen versetzten sie in einen tranceähnlichen Zustand. Schließlich fasste sie sich dennoch ein Herz und konfrontierte ihn direkt: „Was willst du hier, wer bist du und warum siehst du mich so böse an? Ich habe nichts Unrechtes getan! Man hat uns gestattet, den Wald zu betreten!“ Ihre Stimme zitterte nicht, was ihr Herz vor Aufregung schneller klopfen ließ. Sie schaffte es gerade tatsächlich, stärker zu wirken, als sie war! Durch das röchelnde Geräusch, das die beiden Vampire von sich gaben, wurde sie abgelenkt. Kleine Fische. Winziger als ich es bin. Ein Hieb und sie sind Geschichte. Ich muss mich nur konzentrieren!, sagte sie innerlich zu sich selbst. Sie würde sich ihren Ekel nicht anmerken lassen.
    Der Tiger verzog das sonst so neutral gehaltene Gesicht zu einem breiten Grinsen, welches der Dämonin kühle, blitzschnelle Schauer über den Rücken jagte. Sie fröstelte und Gänsehaut bildete sich in wenigen Sekunden überall auf ihrem Körper. Höchst angespannt, erwartete sie jede Sekunde einen tödlichen Angriff. Raelyn vernahm die augenblickliche, gespenstische Stille des Waldes: Kein Ton war zu hören, kein Lüftchen ging.
    „Du hast viele Fragen.“
    „Natürlich habe ich die! Träume ich etwa nur? Wie kann es sein, dass es dich gibt? Das ist doch alles nur ein Märchen!“, rief sie, beinahe über die Grenzen ihrer Euphorie. Diesmal gelang es der Dämonin nicht mehr, ihre Stimme solide klingen zu lassen. Das leichte Vibrieren ihrer Stimmbänder, die vor Anspannung ausgetrocknete Kehle, all dies rächte sich nun.
    Der Geisttiger zeigte erneut gewaltige, helle Fangzähne, die Raelyns Körper in eine Starre verfallen ließen. Niemals konnte sie gegen so ein Wesen kämpfen - wie sollte sie auch, nicht einmal vollständig sichtbar erschien er ihr. Was sie gegen ihn ausrichten konnte, war ihr das bisher größte Rätsel. Die hellen Augen des Wesens erloschen kurz zu einem matten, unbedrohlichen Grün, als er, in einer ihr fremden Sprache, seine beiden Späher anwies, sich zurückzuziehen. Warum tat der Tiger dies? Widerwillig verkrochen die beiden Schattenwesen sich hinter dem Gegner und begutachteten das appetitliche Dämonenmädchen - ihre Lieblingsbeute - aus einiger Entfernung. Sie würden mit ihrem Hunger noch ein wenig warten müssen.


    „Ich habe auch Fragen an dich“, sprach der Geistertiger ruhig und in tiefer, kehliger Stimme nun und kam der Dämonin immer näher. Sie konnte seinen Atem spüren, doch fühlte sie gleichzeitig, dass kein Leben mehr in ihm weilte. Die stechenden Augen fixierten das Mädchen, während er sich - wie von Zauberhand - scheinbar, mit jedem Schritt, den er ging, nochmal maximierte. Solange, bis er sich in ganzer Größe vor ihr aufgebaut hatte. Ohne sprechen zu können, schluckte Raelyn und holte tief Luft, als sie ihren Gegner als Ganzes vor sich sah und nach oben blicken musste, um dem gewaltigen Mystikwesen in die Augen sehen zu können. Nein, diesen Kampf hatte sie bereits verloren! Das siegessichere Lächeln des Tigers wich einer starren Maske aus Überheblichkeit, Sehnsucht und Wut, welches die Unterlegene nicht richtig einordnen konnte. Wer zum Teufel war er nur?
    „Was mich mehr interessiert, ist dein kleiner Freund da oben“, der Tiger neigte leicht den Kopf und bedeutete Raelyn, seinem Blick zu folgen. Als sie Tikous ängstliche Augen erblickte, erstarrte ihr Herz zu einem Eisklumpen, der wie ein pulsierender Schmerz ihren ganzen Brustkorb lahm legte.
    „Er ist der Schlüssel zu meiner Rache und du wirst mir ebenfalls weiterhelfen. Ob du es willst oder nicht!“, fügte der Geist einige elektrisierende Augenblicke später hinzu. Raelyn spürte, wie die Luft förmlich vibrierte, alle Anwesenden verzogen sich entweder, oder standen sabbernd in ihrer Nähe. Bestimmt warteten sie, dass jemand unachtsam wurde. Aber warum tötete der Tiger die Dämonin nicht direkt, wenn er nur deshalb hier war? Als hätte jener ihre Gedanken gelesen, fuhr er fort:
    „Es ist - oder besser gesagt war - mir verboten, ins Geschehen der Natur einzugreifen. Einst habe ich, wie meinesgleichen, nur beobachtet. Dem Lauf der Zeit nur Beachtung geschenkt, in dem ich sie habe vorbeiziehen lassen. Das Leben, es ist dasselbe Drama wie das Sterben, alles ein simpler Akt, aufgeteilt in drei Episoden: Beginn, Mitte… Ende.“ Seine Art zu Sprechen hatte etwas Wundervolles und doch so Bedrohliches zur selben Zeit, dass die Jungdämonin nicht wusste, ob sie frösteln oder schwitzen sollte. Also tat sie beides gleichzeitig.


    Der Tiger begann, seine Beute langsam zu umkreisen. Die mächtigen Pranken streiften den Boden kaum, beinahe lautlos schlich er hinter Raelyn vorbei, berührte mit seiner kühlen, fast durchscheinenden Flanke den Rücken des Mädchens, die daraufhin einen stechenden Schmerz verspürte. Feuerwasser schoss durch ihre Adern. Blitze aus Gefühlen jagten durch ihren Körper, Bilder erschienen vor ihren Augen, die nicht die ihren waren.
    „Was tust du mit mir?“, presste sie mühsam hervor. Das Geisterwesen umkreiste sein Opfer weiter, der Schweif peitschte dabei durch die Luft und streifte unbarmherzig Raelyns Beine. Erneut jagten Bilder an ihr vorbei, jene der Massenvernichtung des Kristallwaldes, sie hörte die Schreie der Opfer in ihrem Kopf widerhallen und presste schnell die Hände vor ihr Gesicht. Es sollte endlich aufhören! Lange würde sie dies nicht mehr ertragen. Raelyn fühlte auch Tikous Blick auf ihr ruhen, wusste, dass sie alles tun musste, um den Gegner von ihm abzulenken. Doch der Tiger schien ihre Gedanken zu kennen, so wie er jene scheinbar auch verändern und manipulieren konnte.
    „Ich schwäche dich. Ich zeige dir, welche Verwüstung einst stattgefunden hat, hier und im ganzen Rest der Welt. Deinesgleichen - dieses widerwärtige Dämonenblut - hat dafür gesorgt, dass die Weisen, die Götter unter allen Lebewesen, nicht mehr vorhanden sind. Ihr wart es, die nicht genug Macht an euch reißen konntet, wart gierig und unersättlich! Wolltet nichts anderes, als eure Materialisation zu vervollkommnen!“, donnerte er und blickte dabei erbarmungslos in Raelyns eingeschüchtertes Gesicht. Möglicherweise war sie unschuldig, aber wen kümmerte das schon? Trotzdem, der Geist erkannte eine gewisse Wärme in ihren Augen. War es möglich…?


    „Willst du mir etwa erzählen, du findest es nicht in Ordnung, was deine Vorfahren getan haben? Sag mir nicht, dass du, als junges Dämonenkind, nicht auch nach Macht dürstest, so wie deine Geschwister und Eltern vor dir.“
    Raelyn hatte nicht die Stimme, um auf die Fragen einzugehen. Tausend Antworten schwebten ihr vor, doch konnte sie die Richtige nicht erkennen. Zu sehr verwirrte sie, was das Geistwesen gefragt hatte. Während ihrer Prüfung, um die Zone des Lichts passieren zu dürfen, hatte sich das Ganze ebenfalls sehr schwierig angefühlt. Genau so spürte sie auch jetzt den Druck, das Richtige sagen zu müssen.
    „Macht ist nicht das, wonach ich suche. Mir wurde aufgetragen, die Spiegel zu finden, den Ursprung allen Lebens. Ich verstehe es doch selbst nicht!“, spie sie nach einigen Überlegungen mutig hervor. In den Augen des Geistes suchte sie nach einer Regung, doch realisierte sie, dass nur er dieses Spiel der Manipulation beherrschte. Mit nichts gab er Raelyn Anhaltspunkte, jederzeit konnte es vorbei sein! Aber sie hatte nichts zu verlieren. Plötzlich wendete der Wind und blies Raelyn sanft den Duft von frischen Mohnblumen ins Gesicht, die Wolkenfetzen, hoch oben, gaben den Mond als scharfe Sichel preis. Dieser ließ den Wald augenblicklich noch heller und unwirklicher erscheinen.


    „Du hast tatsächlich den Kontakt zu einer Metallblume hergestellt. Hast es durch den Nebelwald geschafft. Beeindruckend.“ Die Worte klangen matt, fast enttäuscht, so als hätte er seine Aggression unnötigerweise aufgepeitscht. Doch die bedrohliche Gestalt vor ihr baute sich auf, war der Tiger bisher schon imposant erschienen, so bauschte er sein Fell nun noch einmal auf und positionierte sich vor seinem Opfer. Sein Maul berührte beinahe die Nase der Dämonin und stupste sie schließlich ruckartig, sodass sie erschrocken, die Luft scharf einsaugend, hinfiel. Ihre Handgelenke knickten leicht, ein bekannter Schmerz jagte ihre Wirbelsäule hoch und bündelte sich in ihrem Hals. Übelkeit breitete sich in ihrem Rachen aus. Der Tiger schnaubte verächtlich und schüttelte den mächtigen Kopf. Nur anhauchen musste man dieses Geschöpf und schon plumpste es zu Boden. Was für eine Enttäuschung!
    „All deine Lügen nützen dir nichts. Du bist ein Dämon und ihr seid für so viel Leid verantwortlich. Mich interessiert nicht, ob es sich bei dir um eine Ausnahme handelt. Ob dein Handeln guten Ursprungs ist, ob du hier bist um tatsächlich etwas zu bewirken. Auch wenn dein Seelenstein heller leuchtet, als alle anderen, so sehe ich denselben Drang nach einem Blutrausch in deinen Adern sickern. Du kannst nichts dafür, es gehört zu dir“, fauchte er und beugte sich zu Raelyn hinab. Beinahe sah sie sich bereits im Innern seines Magens verschwinden.
    Noch bevor der Silberschneetiger der Jungdämonin schaden konnte, neigten sich die kristallenen Zweige sacht hinunter, beinahe so, als hätte das Florawesen ein Wörtchen mitzureden. Der Geisttiger legte den Kopf schief und musterte sein Opfer dann eindringlicher als vorher. Warum beschützte der Baum dieses Mädchen?
    „Ihr hattet Kontakt. Ich anerkenne, dass die Bäume dich beschützen möchten. Vielleicht bist du mächtiger, als ich gedacht habe!“, sagte er und breitete seine Schwingen aus. Etwas lag in der Luft. Jemand näherte sich in Windeseile.
    „Ich werde auch nicht einfach kampflos aufgeben. Du hast schon richtig verstanden: ich bin eine Gegnerin für dich!“, brachte Raelyn neuen Mutes heraus, rappelte sich auf, wischte ihre Kleidung sauber und streckte ihren Rücken kampfesmutig durch. Der Tiger hielt inne und ließ dann ein herzhaftes, lautes Lachen erklingen.
    Natürlich bist du das!“ Die Stimme des geheimnisvollen Wesens klang zunehmend schnippischer, all seine Bemühungen, weise und geheimnisvoll zu erscheinen bröckelten. Dieses kleine Mädchen verlockte den Tiger geradehin dazu, seine ungemütliche Seite preiszugeben.


    „Dann werde ich dem Ganzen jetzt ein Ende bereiten. Wir haben uns lange genug unterhalten“, brüllte er und öffnete dabei sein Maul so weit, dass Raelyn, die noch immer viel zu dicht bei ihm stand, in seinen Rachen blicken konnte. Beinahe durchsichtig schimmerte auch das Innere seines Körpers. Nicht von dieser Welt. Seltsam genug, dass das fremde Wesen keinen Geruch hatte, so schien es dazu auch noch unverwundbar und zeitlos. Raelyns Pupillen glichen mittlerweile großen Kugeln, Schweiß perlte an ihrer Stirn, während sie sich vorsichtig zurückzog, jedoch am Stamm des Baumes ihre Sackgasse fand. Fast hatten sie es geschafft, die nächste Zone - die große Dunkelheit - lag zum Greifen nahe und dann das! Augenblicklich stockte ihr der Atem, das Blut rauschte in ihren Ohren, die Gedanken rasten. Ihr Gegner grinste - genoss sichtlich die zum Zerreißen gespannte Situation, die sich immer mehr hochgeschaukelt hatte.
    „Kleiner Scherz. Wir sind noch lange nicht fertig!“, feixte er und machte einen gewaltigen Sprung vorwärts, direkt in Raelyns Richtung.