Die Legende vom Dämon

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

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    [tab='Vorwort','http://www.greenchu.de/sprites/icons/249.png']
    (sie ist besessen von diesen Tabbildchen, seit sie weiß, wie das geht *hust*)


    Huhu, Silvers!


    Endlich kommt mal ein Kommi von mir, lol.


    Aber ich werd auf meine altbewährten Methoden zurückgreifen, die liegen mir einfach mehr.
    [tab=Positives]
    Titelbild
    Hmmm, mir gefallen dir Farben. Auch, wenns den anderen Kapitelbildern recht ähnlich ist, mag ich es trotzdem.


    Titel
    "Rüde Worte", hmmm... bin gespannt, was es damit auf sich hat. Gefällt mir jedenfalls, der Titel.


    Die Onix'
    Oi, mit Onix' hatte ich jetzt nicht gerechnet. Die Überraschung hast du gut darzustellen gewusst! Macht auch nicht nur Sinn, man bekommt richtig einen Eindruck von der Schrecken erregenden Größe dieser Kreaturen...


    Rückblende
    Die Minirückblende, in der Impergator sich an die Worte seiner Großmutter erinnert, ist gut gesetzt und macht Sinn. Zudem wirkt sie auch recht interessant geschrieben, ist nicht zu lang, usw. Was du vll noch hättest machen können, ist, ein wenig Erzählerstimme einzubauen.


    Gengar
    Gengars Auftauchen kommt zugegebenermaßen überraschend - aber dass es so stark ist... mich wundert das mit dem Wasser ein wenig, aber gut, darüber werden wir sicher noch mehr erfahren.


    Verbesserungen
    Wow, Silvers, richtig genial finde ich, wie du dich immer weiter verbesserst! Deine Beschreibungen werden immer flüssiger, Fehler machst du auch kaum noch - weiter so!
    [tab=Meckerei/Sonstiges]
    Anmerkung
    "Ich werde das stärkste Pokémon der Welt,[...]"
    Nie-mals! :P


    Attacken
    "Es war offensichtlich, dass er Schaufler einsetzte, [...]"
    Die Attacken musst du nicht extra nennen, wenn jemand nicht gerade einen Befehl gibt o.Ä. ;3
    Das wirkt imo "natürlicher", wenn du an Stellen wie hier die Erwähnung des Attackennamens weglässt.


    Das blinde Sehen
    Im Prinzip ein wirklich guter Gedanke, aber etwas ist da doch noch: Wenn er sich auf den Boden konzentriert, würde´Impergator denke ich zuerst die Bewegungen im Boden spüren, bevor er sie hört.
    Alles klar, kommt später. Freut mich, dass du das Ganze etwas entwickelst^^


    Kleine Staubwolke
    Wenn ein solch gewaltiges Onix in den Sand kracht, sollte eigentlich eine größere Staubwolke aufwirbeln.
    [tab=Fehlerchen]

    Zitat

    "Hey, ihr da! Aus dem Weg!“, [...]


    Zitat

    Tatsächlich gesellte sich das dumpfe Geräusch von etwas, Schwerem, welches sich durch den widerstandsfähigen Sand grub dazu.


    [Könnte angesichts der Situation noch etwas dramatischer klingen, der Satz^^]


    Zitat

    Wo sie zuvor noch gewesen waren, so wurden diese Stellen von den Gestalten mitsamt ihrer aufgebrachten Staubwolke überrannt.


    Zitat

    Kriegt das endlich in deinem Primatenhirn rein.


    ["Primatenhirn" bei einem Alligator...?]


    Zitat

    Nun bat der für einen kurzen Moment siegreiche Kämpfer seinen Anführer um eine Sinelbeere. Dies tat dieser auch sofort und kramte im Schatzbeutel, [...]


    [Kleinigkeit, aber: Impergator bittet ja eigentlich "erneut" um eine Beere.]


    [tab='Fazit','http://www.greenchu.de/sprites/icons/150.png']
    Ein schönes Kapitel, das Lust auf mehr macht. Man merkt, dass du zurecht in den Profi-Bereich gewählt wurdest - du wirst immer besser!


    Kleinere Schönheitsfehler bleiben natürlich, aber die gibt es ja immer ;)


    Btw, du verwendest die Blätternfunktion - von wo stammt die Inspiration?^^


    Mach weiter!^^


    lg


    ~ Clio
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  • Hallöle Silvers


    Obwohl du nun einen Kommentar von Clio hast, juckt es mich in den Fingern mich auch meinen Send zu deiner Story abzugeben ;)



    Startpost: Der Titel "Die Legende vom Dämon" ist sehr gut gewählt und war der Anlass dafür, bevor ich mir vorgenommen habe, sie zu lesen, mir anzusehen. Das Artwork hat mich zum Grübeln gebracht, in welchem Zusammenhang Kuyrem zur Geschichte steht. Es passt definitiv zur FF. Das Zitat finde ich interessant, es klingt schon vielversprechend. Der Startpost ist an sich gut struckturiert und hat alles was hineingehört. Die Charaktere hast du schön beschrieben und man kann sich am Anfang ein kleines Bild der Protagonisten machen kann.


    Allgemeines Statement (Kapitel 1 - 12) : Anfangs, sprich vor meinem Vorsatz, schreckten mich diese langen Kapitel etwas ab. Doch als ich zu lesen begann verstand ich die Länge. Ansonsten hätte mir bestimmt etwas gefehlt.
    Du beschreibst alles angefangen mit der Umgebung bis zu den Emotionen sehr gut. Du hast einen großen Wortschatz und weißt ihn wirklich einzusetzen.
    Während ich teilweise mit den Pokémon gefühlt habe (Vergangenheit Viridiums), musste ich teilweise einfach grinsen ( >[...] und musste aus irgendeinem bescheuerten Grund "Kille Kille Buu Buu" sagen.< lol). Inhaltlich sind sie sehr gut. Alles was ich teils zu bemäkeln habe sind ein paar Tippfehlerchen, die sich immer wieder vereinzelt einschleichen, aber die gibt es überall.
    Wie dem auch sei, ich werde nicht mehr darüber sagen sondern zu dem kommen, um das du mich gebeten hast...


    Kapitel 13 - Rüde Worte: Das Titelbild ähnelt stark den vorigen, aber es passt zu trostlosen Wüste. Die Tatsache, dass du drei Mal etwas Sand-Wüstenhaftes genommen hast stört mich zwar ein bisschen, aber das ist Geschmackssache.
    Der Titel des Kapitel weckt Interesse, er ist sehr undurchsichtig und hat etwas, das mich irgendwie in den Bann gezogen hat. Obwohl mir der Sinn nicht ganz klar ist...
    Mit den Onix' hätte ich in einer Wüste nicht gerechnet. Ich konnte mir das riesige Onix bildhaft vorstellen, wie es, monströs wie es ist, vor den im Gegensatz kleinen Erkunderchen steht. Außerdem frage ich mich, was dieses fliehende Quartett an Pokémon von den Onix' gestohlen hat..
    Die meisten Punkte hat meine Vorposterin schon angesprochen Aber ich möchte eine kleine Sache noch einmal bemäkeln:


    Zitat

    Nun bat der für einen kurzen Moment siegreiche Kämpfer seinen Anführer um eine Sinelbeere. Dies tat dieser auch sofort und Dieser kramte sofort im Schatzbeutel, [...]
    ( Den zweiten Satz würde ich etwas umformulieren, ich finde ihn etwas merkwürdig, aber das ist deine Entscheidung.)


    Der Auftritt von Gengar am Schluss bringt mich dazu, mir einige Fragen zu stellen: Was macht und will Gengar hier? Er wurde doch so ziemlich am Anfang festgenommen.. Wie ist Gengar geflohen? Was spielt er im nächsten Kapitel für eine Rolle?
    Und noch eine Frage, die nichts mit Gengar zu tun hat: Was wird mit Panflam geschehen?


    Fazit: Deine FF ist sehr gelungen und ich werde sie vorraussichtlich verfolgen. Es wäre schön, wenn du mich per GB benachrichtigen könntest, sobald du nach der Schreibpause ein Kapitel online gestellt hast.



    Ich hoffe mein Feedback ist wenigstens ansatzweise zu gebrauchen und dir noch eine schöne Schreibpause
    LG Leo

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    [tab='Vorwort']
    Ja, da isser, der Kommentar. Es hilft halt doch, wenn ich mir selbst Deadlines setze :D
    Dann also mal ans Eingemachte *Gurkenglas aufschraub*
    [tab='Positives']
    Onix im Anmarsch - ich mag diese Szene. Hat mich wirklich stark ans allererste Anime-Intro (bei 0:36) zurückdenken lassen und auch den Kampf Gengar gegen Onix aus Folge 1. Damals war Onix immer recht beeindruckend, heute ist es in der Masse der Pokemon irgendwie untergegangen. Aber du hast mich mit deiner Beschreibung wieder dran erinnert, was das eig. für ein Monster ist.


    Was ich an deinen Kapiteln mittlerweile aber echt spitzenklasse finde, ist wie du Imps Kampfkünste umsetzt. Woah, super Idee, das mit dem Boden. Auch Onix' Eisenabwehr, ich lese sowas wirklich gerne.


    Und bei Gengar passiert es schon wieder. Das mit dem Wasser erinnert mich daran, wie Mauzi mal Rockos Onix erledigt hat, aber gut, das gehört hier nicht rein ;) .
    Die Fähigkeit von Gengar, sich durch den Schatten zu bewegen, hast du wieder super beschrieben.


    Dein Schreibstil jedenfalls wird mit jedem Kapitel ein Stückchen besser, ein Anzeichen dafür, dass du dir Kritik zu Herzen nehmen kannst. Mach so weiter und...ach du bist ja schon im Profibereich *witzel* :D


    Übrigens, was ich auch noch zu den Verbesserungsvorschlägen schreiben wollte, war dass ich den Eindruck hatte, dass du deine Kapitel oft nach dem Schema Cliffhanger beendest, indem ein Pokemon/mehrere davon am Ende aufkreuzen. Hab dann aber durch deine gesamten Kapitel geguckt, um zu sehen, dass dies eigentlich ziemlich ausgewogen ist, deshalb steht der Punkt jetzt doch unter Positives :D


    [tab='Verbesserungsideen']
    Clio hat es hier schon recht gut auf den Punkt gebracht, da kann ich nicht mehr groß was anhängen. Was mir aber doch einfällt...
    Wo hat Gengar mitten in der Wüste Wasser her? Es gibt zwar auch Wasser in der Wüste, meistens ein paar Meter unter dem Sand herrscht eine gewisse Feuchtigkeit, aber ob die Menge reicht, ein Onix niederzustrecken?
    Okay, aber da das Wasser theoretisch da wäre und Gengar was weiß ich welche Kräfte haben könnte, ist das eher Luxuskritik.
    [tab='Fazit']
    Gut...wieder mal ein Kapitel, dass erstens schön zu lesen ist und zweitens neugierig auf das Nächste macht :D
    Ich bin schon gespannt darauf, was Gengar noch vorhat :D .
    Und allgemein...gibt es aktuell eine Dinge an deiner Story, die dafür sorgen werden, dass ich weiterlese ;) aber gut Ding will Weile haben :)


    Jetzt aber nochwas: Die kleine Staubwolke, als Onix in den Sand knallt, ist in dieser Situation meines Wissens durchaus realistisch, wenn es relativ senkrecht (wie ein Stein :D ) in den Sand geknallt ist. Ich war jetzt schon öfters in Gegenden mit mehr Sand als Erde und auch einmal in der Sahara. Dieser Sand verhält sich, wenn etwas senkrecht darauffällt, sehr schwer und wirbelt kaum auf, wenn etwas darauffällt. Und er ist hart aufgrund der Menge. Wenn dort so ein Schwergewicht a'la Onix, welches in realistischer Angabe ein paar Tonnen wiegen sollte und nicht 210 Kg, hineinkracht, sollte eigentlich nicht mehr passieren als du beschreibst (im Verhältnis. Also für beispielsweise Panflam, für Impergator wohl schon nicht mehr, hätte der spritzende Sand nach schon einer großen Menge ausgesehen, im Verhältnis aber zur Größe eines Onix wäre es wenig gewesen).
    Anders wäre es, wenn Onix mit genügend Geschwindigkeit über den Sand gerutscht wäre (wie du es ja auch beschreibst, als der Trupp auf Team Mystery zurauscht) aber ich denke, das muss man jetzt nicht noch weiter ausführen.


    Okay, zum Schluss...
    Ich hoffe, der Kommi ist dir hilfreich trotz seiner (wie es mir vorkommt) ziemlichen Kürze.
    Schönes Kapitel, weiter so :D
    in Vorfreude auf das Nächste
    Rockingscorpion Victini
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    I know, you know, that we’ve only just begun. Through the highs and lows, and how can I live without you
    You’re such a part of me,and you’ve always been the one, keeping me forever young, and the best is yet to come


    12.5.2012, Stuttgart. Last Scorpions concert ever.

  • (Gewidmet Misana)


    Kapitel 14:
    Die neuen Erkunder



    [Blockierte Grafik: http://oi43.tinypic.com/34q0e20.jpg]
    Part 1:
    Durch das Raue zu den Sternen


    Den beiden Pokémon blieb nichts anderes übrig, als ratlos dreinzuschauen.
    Wer war dieses Pokémon, welches wie posierend mit einem Arm von sich gestreckt vor ihnen stand? Passend zur entsprechenden Atmosphäre wehte ein Wind um die Füße der Pokémon, der einige kleine Sandkörner in deren Fersen zu stopfen versuchte. Reptain sah sich das am Boden liegende Rudel der Onix an. Wurde es etwa zu alle Mann von diesem Pokémon erledigt?
    Nun schien dieses in seiner Position zu verkrampfen; es zuckte förmlich mit seinen Mundwinkeln, als wollte er sie zum Senken zwingen, doch es klappte nicht. Ein Geräusch eines Soges erfüllte für einen kurzen Moment die Umgebung der Wüstengegend. Dann nochmal. Es war dieselbe Art von Sog, als würde man durch die Nase kräftig einatmen. Wieder war es das fremde Pokémon, welches als einziges agierte, während die Mitglieder des Team Mystery wie perplex betroffen dieses musterten. Ein gewisses Gefühl der vorigen Bekanntschaft machte sich in ihnen breit, aber wo sie dieses schwarze Etwas getroffen hatten, konnten sie in ihren Gedanken nicht einordnen. Ein letztes Geräusch, wie die paar Male davor, unterbrach die Stille, die dennoch leicht vom Wind gestört wurde, dann schloss die Schattengestalt ihre roten Augen, bewegte sich langsam nach hinten und atmete langsam durch den Mund. Dann schien es hervor zu schnellen und ... gab einen heftigen Nieser von sich, den sie aber nicht offenkundig aus dem Mund ließ. Wie bei einer Detonation eines Voltoballs, ließ der im Mund zurückgehaltene Kitzelreflex der Nase das Pokémon aufblähen wie einen Ballon. Es sah dann zu absurd aus, wie das Geister- oder Gift-Pokémon - Reptain und Impergator waren sich dessen nicht genau einig – wie ein aufgeblähtes Pummeluff im Großformat vor ihnen stand. Mit seinen Augen, die bei der rundlichen Gestalt gen Himmel gerichtet waren aber dennoch auf den Boden schauen konnten, erfasste es mit einer gewissen Anstrengung das Team Mystery und das Pokémon sprach mit einer sehr undeutlichen Stimme: „Pfrich hpfre pdaff iff euf prit pfiser pfom pficht pfrüferrafft haf.“
    Das gleichzeitige Reden und das Luftrauslassen ließen die schwarze Kugelgestalt schrumpfen, bis sie diese ihn in ihrer Ursprungsform zurückversetzten. Dies knockte natürlich den Geistermann leicht aus und er sackte wie ein durchfeuchteter Sack auf den Boden, dessen Hitze ihn offensichtlich nichts ausmachte, zusammen und ließ die Zunge wie ein Seil aus dem Fenster baumeln und atmete tief ein und aus. Die zwei Erkunder waren von solch idiotischem, aber auch teils interessantem Auftreten sprachlos, als dann der Fremde munter aufsprang und wie zuvor heitere Worte wählend sprach: „Uah. So was ist nicht gerade lustig, wenn einen die Luft förmlich von innen aufbläst. Gut, dass ich als Schatten mich grenzenlos ausweiten kann, wenn ich wollen würde, aber von selbst fällt es mir immer schwer. Da bekommt man tierische Kopfschmerzen bei zu großer Anstrengung, trotzdem wollte ich es selber mal erleben, weswegen ich – wie ihr gerade gesehen habt – meinen Hatschi zurückgehalten habe. OH MANN! Das müsst ihr auch mal ausprobieren, nur schade, dass ihr aus Fleisch seid. Tja, so was nennt man Pech.“ Er grinste. Reptain fragte nur: Wer bist du?“
    Diese Frage ließ beim Sprecher seiner „besonderen Fähigkeit“ eine Welt zusammenbrechen, was man am diesmal funktionierenden Zusammensacken des Grinsens erkennen konnte. Ungläubig hakte er nach: „Ihr erinnert euch nicht oder?“
    „Nein ...“, so Reptain, immer noch ihn musternd ansehend
    „Kommst mir bekannt vor ... habe ich dich schon einmal niedergeschmettert?“, so der Alligator.
    „Allerdings. Möchte ich doch von dir meinen, großes Pokémon, welches einmal das Stärkste der Welt sein wird!“ Der Geister-Typ lachte heiter und gab dem Kämpfer einen heftig gewollten Patsch auf dessen Schulter. Impergator wollte schon mit seiner linken Faust auf ihn einschlagen, als Reptain ihn zurückhielt. Diese Szene war für ihn zu komisch und er wollte sich sehnlichst lieber dem eigentlichen Ziel widmen: Panflam retten. Doch ehe die beiden Pokémon abgehen konnten, sprang ihnen der Schatten in die Quere und meinte mit den Händen schüttelnd: „Ach kommt schon! Ihr könnt euch doch nicht nicht an jemanden erinnern, den ihr einige Tage zuvor gefasst und dafür eine satte Belohnung von achttausend Pokédollar bekommen habt.“ Doch Reptain ging nicht länger drauf ein und gab im Vorbeigehen zurück: „Wir haben lediglich ein Zehntel davon bekommen, also hör auf uns wegen Kleinigkeiten hier festzuhalten.“ Diesmal blieb die schwarze Gestalt sehen und zählte mit seinen Fingern die Zahlen von vier bis eins ab, als wollte er einen Countdown aussprechen. Tatsächlich klingelten bei beiden Teammitgliedern die Worte „gefasst“, „einige Tage zuvor“ und „achttausend Pokédollar“ und ließen die beiden Pokémon alt vor Entsetzen und Überraschung aussehen. Ungläubig, als würden sie ein wirkliches Gespenst erblicken, starrten sie das Pokémon an. Als wüsste es, was beide gerade dachten, nickte es frech.
    Einige Zeit Stille.
    „WAS TUST DU DENN HIER?“, schrieen beide Pokémon wie von Panik und Entsetzen ergriffen das fremde Wesen an. Tatsächlich stellte es sich für sie als ihren letzten gefassten Kriminellen heraus: Gengar.
    Dieser meinte lediglich mit vorwurfsvollem Unterton: „Man! Ist bei euch der Groschen endlich gefallen?“
    Reptain und Impergator gingen sofort in Kampfstellung, denn sie würden dafür sorgen, dass der Kriminelle wieder hinter Gittern kommen würde. Doch dieser wehrte mit seinen Armen wedelnd jeglichen Vorwurf von sich: „Wow. Wow. Wow! Nun mal langsam mit den ausgebüxten Tauros. Ich bin schon lange nicht mehr der, der ich mal war!“
    „Ein paar Tage sind wohl bei dir lange, hm?“, hakte der Anführer ungläubig nach. Selbst wenn es dem so wäre, wie Reptain dachte: Was machte Gengar dann inmitten der Schädelwüste? Als er diesen darauf ansprach, hob Gengar nur bedeutend die Hand hoch: „Ich bin, müsst ihr wissen, nun ebenfalls ein Erkunder ...“
    Schweigen.
    Das war jener Tropfen, der das Fass der Ungläubigkeit zum Überlaufen brachte. Reptain druckste, während Impergator dem Kichern extremst nah war. Dann verfielen beide, trotz den momentanen Umständen, den heftigen Lachkrämpfen, die die Geschichte Gengars hervorgebracht hatte. Jener schaute das Team verdutzt über ihr Verhalten an und griff mit seiner Hand in seinen schattenhaften Körper - was offenbar keinerlei schmerzhafter Bedeutung mit sich trug - und holte etwas raus, welches einem Gegenstand im Beutel, den Reptain um sich tragen hatte, zum Verwechseln ähnlich sah. Dies brachte beide Erkunder sofort zur Besinnung und sie mussten mit wahrlicher Überraschung erkennen, dass Gengar ihnen einen echten Erkunderorden hinhielt. Als hätte Gengar die Frage Reptains, ob der Orden echt wäre, erwartet, antwortete er wie aus der Pistole geschossen: „Gerade vor zwei Tagen haben uns Plaudagei und Knuddeluff diese Orden gesegnet. Ihr könnt die beiden meinetwegen gerne fragen.“ Er grinste triumphierend, doch der Waldgecko hörte nicht auf zu fragen: „Wen meinst du mit ,uns’?“
    Ihr Ex-Verbrecher schaute sie fragend an. Dann weiteten sich seine Augen voller Entsetzen und er schaute sich ratlos um: „Verdammt, stimmt! Wo sind meine Kollegen? GAH. Ich habe sie doch glatt vergessen“
    Er zappelte hin und her und rieb sich ratlos den Kopf. Er schien der Verzweiflung, gar den Tränen nahe. Während dem Versinken in sein Selbstmitleid musste sich das Team Mystery ernsthaft fragen, wer das Pokémon vor ihnen war: War es noch jenes Gengar, welches die Mitglieder damals mit äußerster Brutalität zur Strecke bringen wollte oder war es in der Tat nur so ein komischer Haufen an Erkunder? Noch während sie wieder drauf und dran waren, jenen Haufen wieder zu verlassen, gesellten sich drei weitere Gestalten, welche zu ihrer Rechten näher kamen, zu ihnen. Wiederum kannte das Team keine der drei Gestalten: Auf den ersten Blick waren es Pokémon, die jeweils einer Kuh, einer Schildkröte und einer Anhäufung aus Metall ähnelten. Das Pokémon, welches mit seinem robust aussehenden Panzer und der schuppigen blauen Haut dem Aussehen der Schildkröte gleichstand, beschwichtigte Gengar: „Jo, Gengar. Komm runter vom Trip. Bist doch sonst nicht so.“
    Der Metall-Mann stimmt dem Erstsprecher zu: „Genau, Boss. Wir sind ja alle hier!“
    Die Kuh hingegen sprach mit einer durchaus süßlichen Stimme, die im Kontrast zu den der anderen Pokémon stand:
    „Gengar, willst du uns nicht deinen schmucken Freunden vorstellen?“
    Sofort empfanden die zwei Erkunder von Team Mystery das altbekannte Gefühl, welches sie immer bei Lagerhaus-Besitzerin Kangama bei ihren „Charme“ bekamen, aber sie erschauerten heftiger, da es von einer Fremden kam.
    Gengar hingegen kamen die Freudentränen und dieser fiel seinen Kollegen in die Arme: „Ohhh, Freunde! Ich habe euch so vermisst.“ Während seine Freunde ihn zu beruhigen versuchten, meldete sich dieses Mal Impergator mit erhobener Klaue zu Wort: „Äh ... entschuldigt, aber … wer seid ihr?“
    „Gut, dass du fragst!“, rief Gengar heiter und sprang förmlich vor das Team Mystery. Auf ein Zeichen von ihm machten sämtliche Pokémon, die er als Freunde bezeichnete, seltsame Bewegungen; währenddessen sprach Gengar bedeutend in Verse:



    „Durch die Höhlen unter Tage
    Oder auf dem hohem Berg
    Laufen wir, sobald wir sagen:
    ´Heute schaffen wir das Werk!´


    Haben noch nicht viel erkundet.
    Nur gemeinsam sind wir was.
    Und ist einer auch verwundet,
    Wissen wir: Wir schaffen das.


    Wir sind welche von den Harten,
    Retten jeden, der uns ruft.
    Ihr braucht nicht mehr lang zu warten,
    Habt das beste Team gebucht.


    Per aspera ad astra
    - Team Sternenjäger -“



    Die vier Pokémon versuchten, mit individuellen Posen einen Stern darzustellen, was aber recht schlampig aussah. Das Metall-Pokémon knirschte mit seinen Zähnen und brach aus der Gruppe heraus und hielt eine Mahnrede an seine Teammitglieder: „GAH! Leute, das ist auf keinen Fall ein Stern. Wo ist da die Ästhetik?“
    „Hey Stoloss! Reg dich mal ab! Du bist doch der, der alles falsch macht ...“
    „Ich und die Pose falsch machen? Ach komm, Miltank! Mach dich doch nicht lächerlich. Du bist doch diejenige, die am meisten sich einen Fehltritt leistet.“
    Die Milchkuh Miltank reagierte puterrot und schrie schon fast, während Team Mystery für den Moment wie abgemeldet war: „Ach nur weil ich nach deiner Meinung nach einen eher niedrigen Rang besetze?“
    „Den letzten meinst du ...“
    „Ich bin nicht wegen meiner ach so ,unwichtigen’ Aufgabe gleich schwach!“
    Die Kröte, die nun sichtlich genervt war wie ihr Anführer, schritt nun ein: „Stoloss! Miltank! Gebt Ruhe!“
    „Halt du dich da raus, Turtok!“, fuhren beide Streithähne den Streitschlichter an. Doch dessen Name ließ Reptain aufhorchen: „Turtok? Etwa ... DER Turtok?“
    Jener sah ihn ratlos an, dann aber hellte sich seine zuvor in Falten gelegte blaue Stirn auf: „Reptain, alter Rivale. Lange nicht gesehen!“ Natürlich verlangte Impergator Aufklärung, was Turtok anbelangte, weswegen ihn Reptain erklärte, dass jener, wie Gengar damals, ein berüchtigter Verbrecher war, den der Gecko und Panflam nur mit Müh und Not erledigen konnten. Turtok hätte vor allem das Talent, aus weitester Entfernung mit seinen Kanonen, die in seinem Panzer versteckt waren, jedes Ziel genau zu treffen – Reptain fiel es dann wie Schuppen von den Augen, dass Turtok es war, der das gesamte Restrudel der Onix erledigte. Doch dies brachte Reptain sogleich auf die Frage zurückzuführen, warum gleich zwei berüchtigte Ex-Verbrecher und Weitere ein Team gründeten. Doch dies winkte Gengar ab und lächelte dem Team zu, dass das Team Sternenjäger sich sofort an die großen Dinge statt den alltäglichen Lappalien wagen wolle und daher die Herausforderung der Schädelwüste annehme. Dann aber musste er stutzen und ging einmal um das Team Mystery herum. Dann meinte er überrascht:
    „Hey, hattet ihr nicht noch einen Kurzen dabei?“ Bedeutungsvoll hielt er seine beiden Arme so, dass deren Abstand zueinander fast exakt der Größe des Schimpansen glich. Sofort kamen wieder die Gewissensbisse bei den zwei Erkundern und die Erinnerung an den Streit und an die Trennung. Sie wussten nun wieder, sich ihrem Ziel zu widmen, doch so leicht wollte der Schattengeist sie nicht gehen lassen. Er ließ seinen Schatten mit denen von Reptain und Impergator verbinden und kurzer Hand waren beide unfähig, sich mit ihren Füßen von der Stelle zu bewegen. Im Willen, sich aus dieser Klammer zu befreien, forderte Impergator den Geist dazu auf, sie freizulassen, doch dieser schüttelte seinen Kopf: „Nichts da! Ihr seid uns erst selber ein paar Erklärungen schuldig. Und vergesst es lieber abzuhauen, denn aus meiner Schattenfessel kann niemand so schnell entfliehen.“ Es schien zu stimmen, denn beide „gefesselten“ Pokémon konnten lediglich ihre Arme und Oberkörper bewegen, während ihre Beine wie starr vor Stein schienen. Diese Technik von Gengar kannten sie vorher nicht, doch das ließ den Grünen nicht davon ab, seinen Oberkörper jenem Ausführer zu wenden und eine Salve gelbglühender Saatkerne auf ihn zu schießen. Doch dessen Kollege aus Metall stellte sich vor ihn, sodass die Kugelsaat-Attacke an dessen Stahlkörper abprallte. Turtok ließ nun aus dafür vorgesehenen Löchern seines Panzers die Kanonen ausfahren und feuerte zwei dicke Wasserladungen auf die Mitglieder ab. Nun ließ Gengar seine Schattenklammer lösen, sodass Reptain und Impergator wieder in der Lage waren, sich zu bewegen, doch dies war von relativ kurzer Dauer, da die Wassermassen auf ihren Bäuchen eintrafen und ihnen heftig Schmerzen zufügten. Dem Waldgecko riss es mit dem Rücken voran auf den Boden, während der Alligator mit einiger Mühe und noch gebeutelt von dem Kampf mit dem Onix entschlossen trotz des Schmerzes stehen blieb. Dieser Druck war nichts im Vergleich zur Stoßwelle des Generals. Entschlossenen Blickes stürmte er mit erhobener linker Faust auf den Schattenkörper zu. Doch Stoloss stand ihm im Weg und baute sich wie ein Sumo-Ringer vor ihm auf. Der Hervorstürmende wollte ihn aus dem Weg haben und drehte sich wie Kreisel. Aus dem Schwung holte er mit seinem Schweif aus und schlug frontal gegen den Bauch von Gengars Bodyguard. Wie all die Male zuvor, erfolgte der Treffer wie ein Rumms, doch Stoloss schien keineswegs nachzugeben. Seiner Miene nach schien er den Aufprall nicht bemerkt zu haben. Gegenteiliges war der Fall: In Impergators Schweif machte sich ein Schmerz breit, als hätte er mit seinem verletzten Arm gegen eine Felsmauer geschlagen. Er schrie vor Schmerz auf und rieb sich seinen Schweif. Sein Gegenüber lachte und zeigte ihm die Faust: „Sieh genau hin. Siehst du meine Faust?“ Zugekniffenen Auges betrachteten sowohl der Alligator als auch sein Vorgesetzter jene Faust, die mit einer bestimmten Art von Gestein überzogen wurde.
    „Diamant?“, fragten beide ungläubig. Tatsächlich funkelte in dem Licht der untergehenden Sonne der Diamant ihnen in verschiedensten Farben eines Regenbogens entgegen. Sein Besitzer grinste stolz: „Seht gut hin. Ich bin in der Lage, eine der seltensten Fähigkeiten anzuwenden: Die Diamantenhaut. Ich bin so in der Lage, Körperteile mit dem härtesten Gestein der Welt zu überziehen. So verpufft jeglicher Angriff an mit wie die Feder gegen Stahl.“
    „Und gerade aus diesem Grund“, betonte der beschützte Anführer des vierköpfigen Teams, „ist Stoloss zurecht die ,Verteidigungsmauer des Teams’!“
    „Wollen wir doch sehen, ob ich die Mauer nicht zu Fall bringe!“, schrie Impergator bissig und holte erneut mit dem Schweif aus und schwang ihn Richtung Kopf seinen Gegners. Dieser aber parierte den Schlag mit seinem mit dem Gestein überzogenen Arm und schlug mit einer ebenso überzogenen Rechten dem Alligator ins Gesicht, worauf dieser unter dar Härte der Faust zurücktaumelte. Der Schläger lachte höhnisch: „Vergiss es lieber, gegen mich noch gegen den Boss anzutreten. Dafür sind wir einige Kaliber zu stark.“
    Reptain dachte über die Worte nach. Zugebenermaßen lag Stoloss richtig: Das Team Mystery hatte in seiner Vergangenheit Schwierigkeiten, mit dem Geist oder dem Panzerträger allein fertig zu werden; eine Allianz beider mit weiteren starken Verbündeten wäre in der Tat ein zu großes Stück zum Durchkauen gewesen.
    „Ihr habt gewonnen!“, gab er dann klein bei. Während das Team Sternenjäger allesamt jubelte, versuchte sein großer Freund, ihm ins Gewissen zu reden, was sein Vorgesetzter aber schnell mit seinem Gedankengang widerlegte. Dann schritt Gengar mit freudigem Lächeln zu den beiden Pokémon und hielt ihnen die Hand: „Nichtsdestotrotz muss ich mich im Namen meiner Kollegen bei euch für eure Rettung vor den Onix bedanken. Wir haben ohnehin erkannt, dass die Schädelwüste doch ein bisschen schwerer ist als zunächst angenommen. Wie wäre es dann mit folgendem Vorschlag: Lasst uns eine Zweckgemeinschaft gründen. So können wir effizienter und sicherer diese Wüste durchqueren und können so auch schneller euren Freund finden, warum er auch immer vor euch weglief. Na, wie wäre es?“
    Insbesondere Reptain kam diese Frage unerhört. Sein Gerechtigkeitssinn verbot ihm zunächst, mit vermeintlichen Ex-Kriminellen ein Bündnis einzugehen.
    Doch sein Verstand ließ ihn nachdenken: Wäre es wirklich falsch, Hilfe anzunehmen? Spielte die Frage der Vergangenheit im Hinblick der momentanen Gegenwart eine wichtige Rolle?
    Er schaute seinem Freund ins Gesicht, der dem Anschein nach dasselbe dachte.
    Sie würden in der Tat eine starke und nützliche Ergänzung zu ihrer Kleingruppe erhalten. Dass dies jedoch als Zweckgemeinschaft dienen sollte, war Reptain klar, doch in was bestand für beide Teams der Zweck? Als er Gengar danach fragte, gab dieser zu betonen, dass sie im Team durchaus bessere Erfolgs- und Überlebenschancen in einer ach so todbringenden Wüste, wie die Schädelwüste es war, erzielen könnten. Dies erschien dem Mystery-Anführer logisch, doch sogleich schoss ihm ein weiterer Gedanke durch den Kopf:
    Seit ihr Freund sie verließ, sind sie unmittelbar der Richtung gefolgt, in der der Schimpanse entflohen war. Zumindest glaubten sie, dies immer getan zu haben, da der Sandsturm für jegliche Wegnahme der Orientierung berüchtigt war. Und gerade aus jener Richtung kam das Team Sternenjäger ihnen entgegen. Womöglich hatten dessen Mitglieder den Flüchtenden bemerkt oder im mehr zufälligen Fall diesen getroffen.
    Diese mussten aber diese Frage verneinen, als Reptain sie darauf ansprach, was bei ihm einen Hauch von „erschlagener Hoffnung“ erweckte. Turtok aber gab nun zu bekennen: „Nun ja, weshalb er immer bei euch fehlt: Ein kleines Pokémon wie die Po-Flamme kann nicht gerade weit in der Wüste kommen. Wenn er also mitten auf dem Weg zusammenbrach -“ Dies löste bei beiden Freunden jenes Verlorenen einen Angstschweiß aus. „- dann bestünde entweder der mehr wahrscheinliche Fall, dass er schon längst ein ausgetrockneter Knochenhaufen ist oder -“ Der Panzerträger betonte das letzte Wort mit bedeutender Betonung. „ - euer Freund wurde von den Wüstennomaden aufgefunden, von denen ich gehört habe.“
    Ein erneuter Fall von Hoffnung. Warum hatten Reptain und Impergator sich nicht früher an die Worte des Generals erinnern können? Die Wüstennomaden mussten als einzige die genaue Orientierung in der Wüste besitzen und waren nach Worten beider Pokémon absolut hilfsbereite Pokémon. Auch wenn es sie eventuell vom Weg abbringen könnte, so wusste nun das Team, was sie zu tun hatten: Die Wüstennomaden aufsuchen. Sie waren der einzige Anhaltspunkt, den das Team Mystery besaß. Deshalb blieb den Mitgliedern folgendes zu sagen: „Wir willigen zu eurem Angebot ein. Lasst uns eine Zweckgemeinschaft bilden!“ Gerade dieser Satz wirkte wie von dem Schatten-Pokémon erzwungen, worüber er fies, aber auch erfreut lächelte und mit heiterem Gemüt beiden Teams – als wäre er der Gruppenführer – aufforderte, ihm zu folgen, was aber gleich die erste, peinlichkeitbringende und auch spöttische Frage von Miltank brachte: „Weißt du auch, wohin?“
    Gengar erstarrte. Er schien förmlich kleiner zu werden, doch schnell wurde von allen bemerkt, dass er lediglich in seinem eigenen Schatten verschwand und sowohl betroffen als auch peinlich berührt gestand: „Nein. Übernimm du doch bitte.“ Die Milchkuh räusperte sich, während sie in der Erkundertasche, die sie um ihren Hals hängen hatte und wie frisch hergestellt – passend zu einem neuen Erkundungsteam – aussah, nach etwas kramte. Aus der mittlerweile entstandenen schwarzen Scheibe kam ein Murren, gefolgt von genervt ausgesprochener Floskel: „Bitte, Frau Navigatorin!“ Dies stimmte jene Genannte milde und zeigte nach einem Blick auf die Wunderkarte, die anders als die von Team Mystery erschien, mit ihrem Arm in die Richtung, die im neunzig Grad-Winkel hinter den Onix lag, nach dem Sonnenstand war dies gen Osten. Die beiden Erkunder begutachteten die Karte genauer: Auf ihr war statt den sonstigen Gebieten von Explor nur eine nahezu ovalförmige Landschaft zu erkennen, die beinahe die ganze Landschaft ausfüllte.
    „Huh? Was habt ihr für eine Karte?“, wollte Impergator erstaunt wissen. Ungläubig schaute Miltank ihn an: „Ihr wisst nicht gerade gut über eure Karte noch über dieses Gebiet Bescheid, oder?“ Darauf mussten die beiden Angesprochenen den Kopf schütteln, doch die Navigatorin gab ohne groß zu tadeln die Erklärung: „Mir war es sofort klar gewesen, als ich das erste Mal nach dem Betreten dieser Einöde auf die Karte sah: Eigentlich gehört die Schädelwüste zur Trockenzone, die Teil von Explor ist. Doch wie durch Magie zeigt die Wunderkarte diese Zone bis zu einer bestimmten Grenze an; von der an erfasst die Wunderkarte keine Details über die Gebiete darauf. Tatsächlich aber lassen sich diese Gebiete, wie die Schädelwüste eine ist, auf der Karte projizieren; man muss sich nur im Gebiet selber aufhalten. Dann erst gibt die Karte alle geographischen Fakten dieser Wüste preis, sowohl wo sie anfängt, welche Orte genau existieren und wo sie endet. Schaut doch auf eurer Karte noch eimal nach, denn eure müsste diese Besonderheit auch anzeigen dürfen ...“ Gespannt und erwartungsvoll sah sie den Erkundern dabei zu, wie sie einen Blick auf die Karte warfen, die in der Tat wie verändert aussah; ähnlich der von Miltank, die zufrieden über diese Art der Bestätigung lächelte und alle Anwesenden dazu aufforderte, ihr zu folgen, während sie der Gruppe voranging.


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    Part 2:
    Eine Hoffnung


    Es war ein etwas anderer Anblick als sonst, wie der Waldgecko Reptain und der Alligator Impergator mit den vier neugewonnenen Mitstreitern durch den nun leicht abgekühlten Sand wateten. Auch wenn den beiden die gemeinsame Reise mit Panflam lieber gewesen wäre, so war das Team Sternenjäger kein schlechter Ersatz. Im Gegenteil: In einer noch größeren Gruppe als zu dritt zu reisen, machte beiden mehr oder weniger Spaß. Gengar, der immer schwärzer zu werden schien, weil es mittlerweile an intensivem Sonnenlicht mangelte, riss immer wieder Witze, die teils auch seine Teammitglieder betrafen, die aber herzlich darüber lachten. Die vier Gefährten berichteten von ihrem allgemeinen Zusammentreffen, nämlich dass dies mehr oder weniger auf Wünschen von Gengar und Turtok war:
    „Wir beide kamen nach einem etwas ungemütlichen Gespräch mit diesem Magnezone aus dem Knast. Zunächst wollten wir Rachepläne gegen euch drei vom Team Mystery schmieden, doch wir mussten eingestehen, dass wir zunächst in der Unterzahl waren. Deshalb riefen wir beide nach potenziellen Mitgliedern. Obwohl wir mit Skepsis seitens der Bürger Schatzstadts rechneten, meldeten sich erstaunlich viele Pokémon, die bereit waren, sich zwei starken Pokémon – wie wir es waren – anzuschließen. Doch wir konnten uns nicht die Zeit nehmen, jeden unter die Lupe zu nehmen, weswegen wir uns dazu berieten, dass sich die Bewerber um die zwei freien Plätze förmlich prügeln sollten. Und gerade aus dieser Menge ragte nur Stoloss durch seine Fähigkeit der Diamentenhaut hervor, weswegen wir uns deutlich sicher waren, in ihm einen starken Partner gefunden zu haben.“ Soweit es im Licht der noch immer untergehenden Sonne zu erkennen war, lief Stoloss bei Gengars Worten rot an und klatschte mehrmals in die Hände und schüttelte das Lob von seinem Anführer mit der Aussage ab, dass es ihm peinlich wäre, wobei sich seine Metallplatten an seinem Körper vor Stolz hervorhoben, vor allem die an der Brust.
    „Und Miltank?“, wollte nun der Anführer des Team Mystery wissen, da sie im Gegensatz aller Bemühung der beiden Teamgründer nach Stärke nicht gerade nach so etwas den Anschein besaß. Doch der Schatten winkte dies schnell ab: „Natürlich brauchten wir einen Team-Heiler; leider gibt es diese nur in einem Format; hilfreich, aber mehr schwach ...“
    Ein rascher Blick auf die Gruppenführerin verriet, dass sie über diese Aussage alles andere als erfreut war und sie vor aufschäumenden Ärger die Karte derartig angespannt hielt, dass sie zu zerreißen drohte. Auch machte sich die klischeehafte Pulsader an der Stirn bemerkbar, doch ein Ausatmen ließ die Milchkuh sich wieder beruhigen.
    „Team-Heiler?“, fragte Reptain nach. Diese Frage ließ sämtliche Mitglieder von Sternenjäger erstarren und sie alle wandten sich zum Steller dieser Frage, als wären sie über den Wortlaut entsetzt.
    „Ihr ...“, so Gengar.
    „Wisst nicht ...“, so Turtok.
    „Was ein ...“, so Stoloss.
    „Team-Heiler ist?“, so Miltank


    Stille. Die vier Pokémon sahen die anderen beiden mit wahrlich anzusehendem Unglaube an. Dann meinte Gengar mit Kopfschütteln: „Ihr wollt wirklich ein professionelles Erkunderteam abgeben und wisst dabei nicht einmal, was ein Teamheiler … herrje!“ Er wedelte wie wild mit den Armen, als wären die beiden Erkunder welche, die hinterm Lunarstein leben würde und hätten dadurch den Trend des Jahres verpasst, den alle genutzt hätten. Dann fügte er noch immer mit halbem Entsetzen hinzu: „Gerade für Gebiete wie diese zieme es sich für ein Erkundungsteam euren Kalibers, einen professionellen Arzt oder Ärztin bei sich zu haben. Stellt euch vor, euch gehen auf eurer Reise die Pfirsif-, Persim- und sonstige Beeren zum Heilen von Statusproblemen wie Verbrennung, Gift oder Gefriert aus und führt sonst keine weiteren Heilmittel mit euch: So lohnt es sich, jemanden im Team zu haben, der sich gut mit der Medizin auskennt und dementsprechend helfen kann. Seit Neuem ist es momentan wirklich in, wenn Psycho-Pokémon im Team mit dabei sind; die sind oftmals die schlagkräftigsten Ärzte. Leider …“ Heimlich deutete er zur Milchkuh, der dies nicht wieder entging und sie deshalb wieder gereizt dreinblickte. „Hatten wir kein gutes Glück gehabt; Miltank ist nur bei uns, da sie mit ihrer Vitalglocke und ihrer Milch gute Beihilfe leistet. Wenn sie wenigsten mehr Kraft besäße …“
    „Jetzt reicht es, alter Quatschkopf!“, rief Miltank aufbrausend und stürzte sich auf ihren Anführer, wodurch es allgemeines Gerangel zwischen den beiden gab, weshalb der ganze Wüstensand unter ihnen aufgewirbelt wurde.
    Reptain und Impergator wollten schon angreifen, doch der Panzerträger Turtok rief über das Gerangel zu den beiden, dass dies eine harmlose Banalität wäre und beide ständig in Streit träten, es aber nie wirklich ernst gemeint wäre, worüber sich die beiden Erkunder belustigt an die sonstigen Streitereien zwischen Panflam und dem Alligator erinnert fühlten …auch an den letzten Streit. Sofort erinnerten sie den beiden Streitenden daran, dass sie noch immer woanders, nur nicht jetzt im Moment, streiten könnten, was die Kuh und den Schatten zur Besinnung brachte und beide voneinander abwichen; erst nach kurzdauerndem Anstarren lachten sie und gaben sich die Hand zur Versöhnung; wobei Miltanks mehr durch Gengars hindurch glitt und daher den ganzen Arm in dem des Geist-Pokémon tauchte, was alle Anwesenden zum Lachen brachte.
    Die Sonne tauchte indes immer mehr in den Horizont ein und so langsam verschwammen die kräftigen, gelbbraunen Farben des Sandes in trübes Orange im Angesicht des Bronzenlichtes. Der Himmel nahm immer mehr die Farbe von der Abenddämmerung an und wand sich in leichten Violett- und Tiefblautönen.
    Da in der Nacht die Temperaturen in der Wüste sehr rasch auf den unteren Thermometer-Bereich fielen, beschlossen die Pokémon, an Ort und Stelle ein Nachtlager aufzustellen; dieser Vorschlag kam von Stoloss, was die Mitglieder des Team Mystery die Augenbrauen hochheben ließ: „Und wie sollen wir das anstellen, so ganz ohne Zelt?“
    „Kein Problem!“, rief Gengar freudig, als hätte er sich nie vorher beweisen können, und stellte sich wie ein Turmspringer, die Arme weit von sich ausgestreckt, hin und schien sich zu konzentrieren. Dann griff er blitzartig mit diesen in seinen Körper. Es schien ihn keinerlei Schmerzen zu bereiten, denn sein Gesicht vollzog keine Miene. Dann verzog es eine, denn Gengar schien sich wegen irgendwas anzustrengen, und tatsächlich zog er die Arme wieder heraus, an deren Händen irgendetwas zu hängen schien. Es musste wahrlich groß sein, denn Gengar atmete in schnellen Atemzügen, bis er dann aufschrie und das, was seine schwarzen Greifwerkzeuge hielten, mit einem Ruck aus seinem Körper beförderte. Dieses machte sich direkt auf den Boden breit und dessen schwarze Schleier, die es wie in einer schattenhaften Hülle umgaben, verschwanden nach und nach und ein Blick wurde auf ein Gebilde aus Tüchern und Stangen freigelegt.
    Erstaunt musterten sowohl Reptain als auch Impergator mit Erstaunen das soeben aufgetauchte Zelt, welches jedoch nur Platz für vier Pokémon bot; man muss bedenken, dass dieses auch nur für das vierköpfige Team Sternenjäger gedacht war. Nachdenklich blickte nun Gengar drein: „Wir müssen dann wohl zwei Wachen für die Nacht aufstellen, falls die Onix uns hier finden. Okay, Miltank und Krüppel Impergator, ihr beide macht den Anfang. Die Stärkeren übernehmen die nächste Schicht, oder wartet, vergisst es! Ich habe keine Lust, erst einzuschlafen, nur um dann wieder aufzustehen, um dann wieder einzuschlafen. Ich mache mit Turtok den Anfang. Aber zuerst … essen wir was!“ Unter erneuter Anstrengung griff er wieder in seinem Körper und holte erneut in Schatten konservierte Dinge heraus, wovon einige in den Händen der übrigen Pokémon flog. Das labbrige und feuchte und noch schwarze Stück Etwas fiel echt klatschend auf deren Hände; Impergator und Reptain mussten feststellen, dass es sich beim Auflösen der schwarzen Hülle um ein gutes Stück Flegmon-Rute handelte, was bei den beiden auf leichten Ekel stieß, während sich die anderen über den Fraß nahezu freuten.
    „Ernsthaft, Gengar?“, stieß der Waldgecko leicht angewidert vom abgehackten Schwanz des Schnarcher-Pokémons hervor. Er hatte einen recht leichten Hang zu dem, was man Abscheu gegen Kannibalismus nannte. Doch der Schatten, der allerlei Utensilien zum Erstellen eines Lagerfeuers aus seinem Körper holte, winkte schnell ab: „Hey, Reptain! Als ob wir von einem quicklebendigen Flegmon die Rute abhacken würden. Wir haben, trotz unserer kriminellen Vergangenheit, auch ein Gewissen. Natürlich haben wir das Fleisch von einem Händler gekauft, der uns beteuerte, dass das Flegmon vor der Fleischentnahme schon längst dem natürlichen Tod verfallen war; und was tot ist, kann man, wenn man erst den Gewissensbiss außer Acht lässt, verwerten. Es hat keinen Sinn, wenn das Fleisch einfach vor sich hin verwest.“
    „TROTZDEM essen wir keines!“, gab Reptain bestimmt zurück und warf das Stück Fleisch in den Sandboden, welches dann Turtok mit verständnisvollem Lächeln aufhob und mit seinem Wasser wieder reinwusch: „Okay, Reptain, wir werden euch beiden was anderes servieren.“
    „Eigentlich …“, gab Impergator nun zu bekennen, während er sich dem Bauch rieb: „Ich würde schon gerne vom Fleisch zumindest probieren …“ Vorsichtig schielte er zu seinem Freund, der sich zunächst verraten zu seiner Aussage „Wir“ fühlte, aber einsah, dass jedes Pokémon andere Gewohnheiten besaß. Er gab mit einem Winker die Freigabe. Der Alligator musterte das Fleisch mit gewissem Zögern. Er hatte zwar zuvor in seinem Leben etwas Fleisch von Goldini und Golking gegessen, doch dies geschah recht privat. Jetzt war es für ihn eine recht peinliche Situation, nun vor seinem vegetarischen Anführer Fleisch zu essen. Der erste Biss, bei dem alle Pokémon interessiert, mit Ausnahme von Reptain, zuschauten, erfolgte recht zaghaft. Es schmeckte recht komisch, nach so langer Zeit wieder richtiges Fleisch zu essen. Es fühlte sich auf der Zunge saftig an und ließ sich recht ohne Mühe kauen, weil es wie Butter zerging. Beim folgenden Runterschlucken musste Impergator die Augen schließen, da es einigermaßen an Mut bedurfte, dass nun das Hinterteil eines Flegmons Teil seiner Blutbahn werden würde. Er schluckte, und musste mit Erstaunen feststellen, wie gut es doch schmeckte. Vorsichtig aber schaute er abermals zu seinem Vorgesetzten, der ihm die ganze Zeit zugesehen hatte. Er grinste und wandte seinen Kopf vom angebissen Stück Rute und winkte ab: „Iss ruhig, wenn es dir wirklich schmeckt! Mir wird nur schlecht bei dem Gedanken, selber eines zu essen.“ Wie erwartet schlang der Alligator förmlich: „Schade eigentlich, Reptain. Es schmeckt wirklich gut!“ Zufrieden musste er lachen, während der Gemeinte die Schildkröte fragte, ob sie doch noch was anderes servieren würde, was diese mit einem freundlichen Nicken bestätigte und Gengar regelrecht dazu aufforderte, den Großteil der verstauten Beeren rauszurücken. Dieser musste aber peinlich berührt gestehen, dass jener Großteil bereits von ihm verdaut wurde, was wieder zu teaminternen Streitereien führte, während sich der Waldgecko einfach aus dem Vorrat seines Schatzbeutels bediente und genüsslich dem nun wieder entstandenen Gerangel des Teams zusah.
    Erst durch Miltank fand der Disput ein Ende und alle mussten wieder darüber lachen; eine richtige Abendrunde halt.
    Gengar erwies sich am frühem Abend als bodenloses Loch. Ständig griff er seinem Körper und holte allerlei Dinge raus, die für ein provisorisches Zeltlager unabdingbar waren; selbst Holzscheite für ein Lagerfeuer. Erst durch das primitive Aneinanderschlagen zweier Steine nahe dem Holz brachte so langsam aber sicher das erste Flammenlicht mit sich, welches in einiger Entfernung auf Wärme spendete. So wurde aus der Improvision eines Lagers ein richtiges. Während sich das Team Sternenjäger ihre verbliebenen Teile der Flegmonruten über dem Feuer grillten, war Impergator schon mit dem Rücken voran in den Sand gefallen und eingeschlafen. Das Feuer hätten sie relativ schneller anbekommen können, so dachte sich Reptain, wäre Panflam dabei gewesen. Er ballte seine Hand entschlossen zur Faust, was den neuen Verbündeten nicht entging.
    „Mach dir nun mal keinen Kopf darüber, Reptain“, grinste Stoloss zuversichtlich. „Er wird mit einer relativ niedrigen Wahrscheinlichkeit bei den Wüstennomaden sein, da bin ich mir sicher.“
    „Hört sich aber nicht so an …“, gab das grüne Pokémon von sich.
    „Stoloss redet gerne manchmal recht paradox“, ließ Turtok dann zu erkennen geben.
    „Warum sind eigentlich euch die Onix gefolgt? Sie sagten uns etwas von einem Schatz, den ihr irgendwie gestohlen haben müsst?“, fragte Reptain nun wieder.
    Das Team schaute sich überlegend an, dann aber kramte dieses Mal Miltank in dem Schatzbeutel und holte eine weiß-bläulich leuchtende Sphäre hervor, die wie das Mondlicht in der anbrechenden Dunkelheit zu schimmern versuchte, der Glanz aber vom Feuer wieder unterdrückt wurde. Trotzdem blieb der Eindruck des Mysteriösen, der von der Kugel ausging. Als der Waldgecko fragte, was dies wäre, antwortete Miltank lediglich: „Wir wissen es nicht genau, worum es sich hierbei handeln könnte. Wir erblickten diese Kugel im Inneren der Höhle und haben sie einfach mitgenommen, da wir einfach schon mal unseren ersten Schatz besitzen wollten. Dass die Onix sich wegen so was aufregen würden, hatten wir nicht geahnt. Und was sie gesagt haben, erschien uns sehr eigenartig …“
    „Was haben sie genau gesagt?“
    „Du bist wohl in der Tat jemand, der alles wissen will, oder? Naja, ich weiß es selber nicht genau; irgendwas von: ´Das Geheimnis des Eises soll durch diesen Schlüssel verwahrt bleiben. ´“


    Reptain dachte über diese Aussage nach. Konnte sich die Sphäre etwa auf den Lawinenberg beziehen?
    Er spürte, dass die Wahrscheinlichkeit hoch war, dass er mit seinen Überlegungen richtig lag und bat das Team Sternenjäger, auf diese Kugel besonders aufzupassen. Dieses aber war ohnehin schon zu versessen auf ihren Schatz gewesen, als dass sie ihn einfach hergeben wolten.
    „Habe ich mich eigentlich schon bei euch bedankt, dass ihr unser Leben gerettet habt?“, fragte er nun wieder mit leicht freundlichem Ton die Ex-Verbrecher Gengar und Turtok, welche diese Frage wieder bescheiden und schnell abwinkten.
    Es war für Reptain, als hätten sie in der Tat eine Hundertachzig-Grad-Drehung gemacht. Er sah in den beiden nicht mehr die Schwerverbrecher, die damals nur aufs Geld aus waren und deshalb wehrlose Pokémon angegriffen und ausgeraubt hatten. In ihnen sah er nun so etwas wie … Freundlichkeit und das Potenzial der Freundschaft.
    Nun wusste Reptain: Die Allianz war ideal.
    Nicht nur, dass sie Pokémon anfingen, sich mittlerweile gut zu verstehen, sondern auch, da sie einander perfekt ergänzten:


    Ein logischer Denker wie Reptain.
    Eine Kampfmaschine wie Impergator.
    Ein Trickser wie Gengar.
    Eine unbezwingbare Verteidigungsmauer wie Stoloss.
    Einen Teamheiler wie Miltank.
    Und ein Meisterschütze wie Turtok.


    Denn es war jenes Pokémon, welcher aus einer schier unmöglichen Entfernung noch zielgenau die Onix treffen konnte. Damit konnte Turtok recht lange das damalige Team Mystery, welches noch aus Reptain und Panflam bestand, beschäftigen. Turtok wurde damals wegen finanziellen Nöten zum Verbecher und wollte selber nicht so gewalttätig sein. Er beteuerte dies recht oft, als er von dem Team letztlich gefasst wurde, und nahm daher aus Reue über seine Taten jede Strafe an, die ihm auferlegt wurde.
    Nun aber gewann er doch wieder seine neue Freiheit, von der Reptain sicher überzeugt war, dass sie von Turtok sinnvoll benutzt wurde.
    Als nun das Feuer wieder nach und nach erlosch und somit die nächtliche Kälte der Wüste ihrer erste Vorherrschaft erringen konnte, zogen sich schon Miltank, Stoloss und Impergator in das von Gengar recht schlampig aufgestellte Zelt zurück. Der Alligator murrte, dass ihn die Nacht mit ihrem eisigen Griff aufgeweckt habe. Gengar bot Reptain an, auch schlafen zu gehen, was er aber abwinkte. Dem Erkunder war nicht nach Schlafen, weswegen er gerne freiwillig alle Nachtschichten annahm.


    Die erste Schicht bildeten der Anführer des Team Mystery und der Schütze des Teams Sternenjäger. Während sie unter manchem Bibbern nach fremden Pokémon und dem Rudel Onix Ausschau hielten, konfrontierte Reptain Turtok mit seinem zuvor am Lagerfeuer erfassten Gedanken. Der Panzerträger fühlte sich sehr angesprochen und versicherte Reptain, dass er die zweite Chance, die er erhielt, richtig und sinnvoll ausnützen würde. Sonst waren beide schweigsam während ihrer Schicht. Es hieße, man sollte nach der 22. Tagesstunde nichts mehr großartig unternehmen und nicht mehr groß sich mit Jemandem unterhalten. Es war in der Tat ein eingebürgertes Sprichwort, denn so ziemlich in ganz Schatzsstadt hielt man sich daran; auch in der Knuddeluff-Gilde. Deswegen war die Zu-Bett-Geh-Zeit ab zehn Uhr angelegt.
    Ebenso wie die Schicht mit Turtok verliefen die Schichten Reptains mit allen anderen Pokémon recht schweigsam. Einzig Miltank schien sich nicht an das Sprichwort zu halten. Sie suchte stets die Gelegenheit, mit ihrem verschwiegenen Partner eine Konversation zu suchen. Diese Gesprächsfreudigkeit und ihre Streitsucht mit ihren Kollegen schienen in ihr besonders veranlagt zu sein, wie Reptain bemerkte. Dennoch schaffte sie es, dass dem Waldgecko in Anbetracht der momentanen Situation ein Lächeln über die sonst gleichbleibenden Gesichtszüge huschte. Eine mehr oder weniger nervige Angewohnheit war, dass sie stets einem Mut zusprach:
    „Reptain, ich bin mir sicher: Ihr werdet Panflam finden.“
    „Ich hoffe es ebenso …“, murmelte Reptain. Sicher: Panflams Leben war zunächst das Einzige, was zuerst gerettet werden musste. Aber trotz allem versuchte Reptain, realistisch zu bleiben. Die Wahrscheinlichkeit, dass Panflam von den Wüstennomaden gefunden und aufgenommen wurde, war zu minimal, wie Stoloss es schon sagte. Trotzdem ließ die Milchkuh nicht nach: „Was wärst du für ein Anführer, wenn du nicht einmal eine größtmögliche Hoffnung pflegst?“
    Schweigen. Diese Worte trafen Reptain wie ein Stich ins Herz, doch Miltank hörte nicht auf, weitere solcher Pfeile zu verschießen: „Nach all dem, was ich von den Chaoten über euch drei gehört habe, sollt ihr einen unglaublichen Gemeinschaftssinn haben. Umso mehr war ich erstaunt, als ich dann nur euch beide, Impergator und dich, erblickte. Wie kann ein Team, welches so anerkannt und berühmt ist, so derartig wegen einer vermutlich banalen Kleinigkeit zersplittern? Was bist DU nur für ein Freund für Panflam?“
    Dem Waldgecko liefen nun einige Tränen still herunter, als wollten sie sich mit höchster Vorsicht und unbemerkt am Gesicht herab abseilen. Die Rednerin bemerkte dies, musste entsetzt auf sich herab blicken und sprach wehmütig, mit Blick auf dem Boden: „Tut mir Leid …!“
    „Hast ja Recht …“, stieß Reptain, von sich selber enttäuscht, gebrochen hervor. Miltank schaute sich erneut um und sah einen blassrosa Streifen zu ihrer Linken sich auftun: „Die Sonne geht auf … Reptain. Ich gehe dann mal die Jungs wecken.“ Langsam stapfte sie wieder zum aschfarbenen Zelt zurück und sah ein letztes Mal zum Pokémon rüber, welches wie angewurzelt dastand und dem Himmel bei dessen Einfärben beobachtete. Dann machte sie sich daran, mit ihrer Vitalglocke die anderen Schlafmützen aufzuwecken, weswegen allgemeiner Tumult im Zelt entstand. Passagen wie „Miltank, du A…“ – was aber schnell von einem Boing, was nur von einem Schlag auf dem Kopf kommen konnte, unterdrückt wurde -, „Es ist noch nicht mal hell.“ und „Schnauze, Leute, ich will pennen!“ drangen aus dem Zelt hervor. Der Waldgecko musste darüber kichern, als er innehalten musste. Die ersten Sonnenstrahlen, welche wie unwirklich vom flachen Sandhorizont der Wüster auf sein Gesicht schienen, trugen dieselben Wirkungen wie die Aufgänge an der Tohaidoklippe mit sich. Reptain erinnerte sich an die Szene, wo er und Panflam einst diese Art von Sonnenaufgang am Eingang ihrer Basis genossen hatten. Damals, als Darkrai ihnen einzureden versuchte, dass ihre Existenz fehl am Platz wäre. Er erinnerte sich, was Panflam eins zu ihm sagte. Panflam offenbarte ihm, dass er alle Situationen – die Reise in der Zukunft, die Anfangszeit und die Frage nach der Fehlerexistenz – nur überstanden hätte, da Reptain bei ihm war, als Freund an seiner Seite. Er erinnerte sich zumal an des Schimpansen folgende Worte:


    „Wenn du nicht aufgibst, dann gebe ich auch nicht auf!“


    „Richtig.“, rief Reptain und ballte entschlossen die Faust. Die Pokémon, welche wieder im üblichen Gerangel aus dem Zelt stürzten, bemerkten dies und beobachten das grüne Pokémon, welches mit geballten Fäusten vor ihnen stand. Einzig Impergator wusste, was Reptain dachte.
    „Panflam!“, rief dieser in die Weiten der Wüste, als würde erreichen wollen, dass der Schimpanse diese Worte hörte. „Ich gebe nicht auf, hörst du?“
    Er holte tief Luft:


    „WIR SIND FREUNDE, PANFLAM! UND FREUNDE GEHÖREN ZUSAMMEN!“


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    Kapitel 14 (1) << [Blockierte Grafik: http://evonia.bplaced.net/Eier/Unlicht4.png] >> Kapitel 15

  • Hey Silvers ^^


    So hab die Beiden Teile des Kapitel gelesen und werde auch gleich kommentieren.


    Kapitel 14 - Die neuen Erkunder:
    Part 1 - Durch das Raue zu den Sternen
    Der Titel dieses Parts gefällt mir sehr gut. Er klingt tiefgründig und passt ungmein zur Thematik des Kapitels: Team Sternenjäger
    Erstaunlich, dass aus einem Verbrecherduo einmal ein Erkundungsteam entsteht. Ein toller Gedanke aus einem der "Schwerstverbrechern" den Anführer eines Teams zu machen. Und mit dem Scharfschützen hätte ich auch nicht gerechnet. Was mir am Team Sternenjäger sehr gut gefällt, ist dass du viele verschiedene Charaktere auf einen Haufen gesteckt hast. Außerdem ist es toll, dass Miltank nichts anderes ist, als eine Neuverkörperung der liebenswerten Lagerleiterin Schatzstadts ist.
    Kleine Lieblingsstelle:

    Zitat

    "Du kommst mir bekannt vor ... habe ich dich schon einmal niedergeschmettert?"


    Hach ja ich habe mir bei diesen Worten des Alligators sofort gedacht: "Das kenn ich doch irgendwo her". Als ich dann die Beschreibung am Ende des Parts gelesen hatte, musste ich lächeln. "Fluch der Karibik" ist eine meiner Liblingsfilmreihen. Schöne Idee diesen Spruch in deine Fanfiction zu packen.


    So nun bin ich mal so frei:


    Nun das war mein bescheidenes Statement zu Part 1...



    Part 2 - Neue Hoffnung
    ... und nun kommt die Meinung zu Part 2
    Tjoa der Titel neue Hoffnung ist schön gewählt und lässt auf ein baldiges Treffen mit einem gewissen abhanden gekommenen Schimpansen hoffen.
    Was soll ich nun zu diesem Kapitel sagen? Ich fange so langsam an Miltank ins Herz zu schließen. Sie erinnert mich teilweise an mich selbst: Sie versucht stets jemanden zum Reden zu haben und ihn gelegentlich zum Lächeln zu bringen. Und auch das "Ups-das-hätte-ich-jetzt-nicht-sagen-sollen" Gefühl, das Miltank bei der Konversation mit Reptain vermutlich verspürt hat, kann ich gut nachvollziehen.
    Ich wüsste nicht was ich zu diesem Kapitel noch sagen sollte, also komme ich nun einfach zu einem anderen Punkt




    Fazit:
    Zwei sehr gelungene Schriftstücke, die du hier präsentiert hast. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung der Fanfiction.


    Tja bis zum nächsten Kommentar ;)
    ~Leo

  • [tabmenu]
    [tab='','http://www.greenchu.de/sprites/icons/249.png']
    Huhu, Silvers!


    Dann wollen wir uns mal deine aktuellen Kapitel ansehen (zum doppelt Posten sag ich jetzt mal nichts :D)^^
    [tab=Kapitel 14/1]
    [subtab=Positives]
    Titel
    "Durch das Raue zu den Sternen", hmmm, das hat was, imo. Hat was Verträumtes, geheimnisvolles, Anregendes - schön ausgedacht^^


    Anfangsszene mit Gengar
    Lol, ich mag die Szene. Nicht nur die Geräusche, die du hier schön beschreibst, haben etwas Malerisches an sich. Die Szene, in der Gengar versucht zu sprechen, liest sich recht lustig und lockert die doch angespannte Stimmung deines Erkunderteams etwas auf. Deine Beschreibungen werden immer besser und machen immer mehr Spaß, bleib dabei!


    Vom "Ex-"Knacki zum Supererkunder
    Hmm, interessanter Wandel, ich bin gespannt, ob du auf die näheren Hintergründe noch näher eingehen wirst. Aber dass ausgerechnet Gengar so ganz zufällig in der größten Einöde auf Reptain und Impergator trifft? "Es gibt keine Zufälle", wie Wittgenstein so schön sagt, bin gespannt, was die wahren Beweggründe sind ...


    Schattenfessel
    Oh, wer die Schatten kontrolliert, kontrolliert auch ihre Besitzer, ja? Ein ziemlich cleverer Gedanke, wenn ich auch ziemlich sicher bin, dass er stark von OP beeinflusst ist (Gengar erinnert mich btw stark an Gecko Moria, ist das beabsichtigt?).
    Wie auch immer, das ist etwas, wo man trotz der Ähnlichkeit zu einer anderen Serie bemerkt, dass du dir ziemliche Gedanken über die Eigenschaften und Eigenarten deiner Charaktere gemacht hast, und auch passt das hier sehr gut zu Gengar.


    Kampfspruch
    Team Sternenjägers Kampfspruch ist schön geworden - Hut ab, Misana x)
    Aber es war auch eine gute Idee von dir, so etwas a la Team Rocket für dieses Team zu verwenden. Ein solches "Motto" drückt doch sehr den Geist einer Gruppe aus und verdeutlicht ihre Ziele und Motive. Auch, wenn ich denke, dass unser Trupp nicht ganz so unschuldig ist, wie er tut^^


    Kampf
    Hmmm, eine Diamanthaut? Gar keine schlechte Idee. Wenn Gesteinspokémon ihren Körper metallisch verhärten können, wieso dann nicht auch diamanten?
    Allgemein gefiel mir die Stimmung dieses recht kurzen Kampfes. Wie Impergator auf Stolloss eindrischt, wie Stolloss sich vor Gengar stellt und wie Turtok in den Kampf eingreift - das wirkt alles sehr durchdacht, muss ich sagen, und mir sind auch keine logischen Lücken aufgefallen. Weiter so, man merkt, mit welchem Eifer du dich immer mehr zu verbessern versuchst!


    Onix'
    Nur etwas Kleines, aber: Ich finde es gut, dass du die Onix' nochmal erwähnst. Die sind ja nicht verschwunden und so weiß man, dass du sie nicht vergessen hast.




    [subtab=Verbesserungsvorschläge/Anmerkungen]
    Anfangsszene mit Gengar
    Ja, sie war gut, allerdings gibt es da einen Aspekt, den ich etwas seltsam finde: Natürlich können Reptain und Impergator nicht jeden Kriminellen im Kopf behalten, den sie mal geschnappt haben. Aber hätten sie nicht zumindest die Spezies identifizieren müssen? Da wäre sowas wie "Irgendwoher kannten sie dieses Gengar ..." evtl. ganz ok gewesen, denke ich.


    "[...] zusammen und ließ die Zunge wie ein Seil aus dem Fenster baumeln [...]"
    Da fehlt noch die Erwähnung des Mundes, wenn du diesen Vergleich verwenden willst, sonst lässt gengar die Zunge aus dem Fenster hängen ;3


    Gengars Haft?
    Sind ein paar Tage Haft nicht zu wenig für einen solchen kriminellen wie Gengar? Was wird ihm eigentlich vorgeworfen?


    Die Karte
    Im Prinzip finde ich die Idee nicht schlecht, allerdings kann ich mir schlecht vorstellen, wie das funktionieren soll. Vll solltest du die Karte genauer beschreiben, damit sich besser vorstellen kann, dass das so eine Art Mini-GPS-Computer ist. Wobei sich immernoch die Frage nach der Funktion stellt, aber ok.
    Was mir nicht so ganz einleuchtet, ist die Sache mit dem Erscheinen der Wüste auf der Karte. Eigentlich dürfte doch, wenn schon die Wüste nur erscheint, wenn man auch da ist, nur die unmittelbare Umgebung angezeigt werden - schließlich ist das für die Karte unbekanntes Gebiet, und solch unbekannte Teile, wo der Träger noch nicht durchgegangen ist, dürften auch ihr eigentlich unbekannt sein.
    [subtab=Fehlerteufel]

    Zitat

    Das gleichzeitige Reden und das Luftrauslassen ließen die schwarze Kugelgestalt schrumpfen, bis sie diese ihn in ihrer Ursprungsform zurückversetzten.


    [Beim markierten Teil ist das etwas seltsam formuliert, imo ist ein Wort oder so zu viel.]


    Zitat

    [...] dessen Hitze ihm offensichtlich nichts ausmachte, [...]


    Zitat

    wie starr vor Stein


    ["Starr vor Schreck" oder "starr wie Stein".]


    [tab=Kapitel 14/2]
    [subtab=Positives]
    Titel
    Star Wars inspiriert? :)
    Jedenfalls schön, egal, wie du darauf gekommen bist. "Hoffnung" drückt natürlich dem Wortsinn nach schon etwas großes, storytechnisch vielversprechendes aus. Dazu das "eine": Obwohl es die Hoffnung theoretisch spezialisiert und näher definiert, so gibt es dem Wort doch auch einen gänzlich anderen, düstereren Klang. So, als ob die Hoffnung nicht sicher, nur sehr winzig wäre.
    Schön, wie man mit so kleinen, doch viel zu häufig verwendeten Worten so etwas erzeugen kann!


    Team-Heiler
    Lol, wie sie wie ein altes, vierköpfiges Ehepaar den Satz fortführen. Das spricht für eine tiefe innere Verbundenheit, die den Sternenjägern selbst vieleicht noch gar nicht klar ist.
    Aber der Gedanke mit einem Heiler im Team ist nicht schlecht, für Gengar fast schon ein bisschen zu durchdacht, imo. So etwas fehlt bei den meisten Teams ein wenig, das Durchdenken und die Notwendigkeit gewisser Fähigkeiten. Du musst nur ein wenig aufpassen, dass du nicht zu viel "Spiel" mit einbringst, aber dazu später mehr.


    Gengar
    Huh, ein Schattenrucksack, hm? Ist am Anfang vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig, aber ein durchaus interessanter Gedanke. Löst jedenfalls diverse Lagerprobleme.


    Streitigkeiten
    Einen Streit im anderen Team zu nutzen, um an das brutale Auseinanderdriften des Mysteryteams zu erinnern, ist eine gute Idee. Dadurch wird die Rückführung auf das Wesentliche zwar klar, aber nicht überdeutlich und auf dem Silbertablett serviert. Schön, obwohl ich noch subtilere Anmerkungen noch etwas schöner finde :)


    Flegmonruten und Essgewohnheiten
    Gut, dass du auch auf soetwas zu sprechen kommst. Nicht nur, weil du dadurch die Ernsthaftigkeit deiner Erzählung deutlicher machst, sondern auch innerhalb deines Protagonistenteams Unterschiede deutlich machst. Natürlich ist der Alligator ein Fleischfresser, doch wie soll er das in Gegenwart zweier vegetarischer Teammitglieder ausleben? Gut, dass du auch auf solche Dinge engehst, über die man sich normalerweise kaum Gedanken macht.
    Nur: Kannibalismus? Dazu sind mir die Pokémon von einem Flegmon etwas zu unterschiedlich. Und warum isst Miltank auch mit?


    Ein neues Team?
    Ohohoh, die Überlegungen, wie gut die Sternenjäger und die Mysteriösen zueinander passen, deutet schon wieder gewisse Probleme an. Wenn sie so gut zusammenwirken - fällt Panfladm dann irgendwie raus? Wird es beim erneuten Aufeinandertreffen wieder Streit geben, werden sie sich endgültig trennen? Interessante Gedanken, die mir kamen und von denen ich gespannt bin, ob ich recht damit haben werde.


    Schlussszene
    Schön gefühlvoll beschrieben. Gerade die Erinnerung an den früheren Sonnenaufgang, die gefährlichen Abenteuer mit seinem verschwundenen Teamkollegen - hmmm, schön, kommt alles schön zum Ausdruck. Reptain erinnert mich an dieser Stelle ein wenig an Ruffy (passt zwar nicht zu deinem Chara, aber naja): Er tut alles für seine Freunde, egal, was zuvor gewesen ist, und nimmt alle Gefahren auf sich, um sie zu beschützen. Interessante neue Facetten in Reptains Charakter ...
    [subtab=Verbesserungsvorschläge/Anmerkungen]
    Die Sonnenfarben
    An einer Stelle beschreibst du recht schön die untergehende Sonne:
    "Die Sonne tauchte indes immer mehr in den Horizont ein und so langsam verschwammen die kräftigen, gelbbraunen Farben des Sandes in trübes Orange im Angesicht des Bronzenlichtes. Der Himmel nahm immer mehr die Farbe von der Abenddämmerung an und wand sich in leichten Violett- und Tiefblautönen."
    Übrigens, das "von" in "von der Abnddämmerung" kann weg ;3
    Also, hier kannst du außer der Farben noch ein wenig lebendiger schreiben, auch, wenn das schon nicht schlecht ist. Sprich: Wenn du die Farben z.B. vergleichst, andere Dinge in die Beschreibungen mit einbeziehst, wirkt das Ganze noch ein Stück besser.


    Spielelemente
    Du wirst gerade in deinen Attackenbeschreibungen immer besser und auch realistischer. Allerdings tauchen gelegentlich noch Stellen auf, die etwas zu unerklärt an die Spielmechanik erinnern. Miltank ist da ein Beispiel: Was ist die "Votalglocke"? Trägt Miltank eine um den Hals? Und wie wirkt diese Attacke? Und wie hlft die Milch beim Heilen?
    Es mag sein, dass du da später noch drauf eingehen wirst, aber hier klingt es eher so, als setzest du das Wissen darum voraus. Kleine Zusätze wie "die vitalisierende, mit stärkenden Substanzen durchsetzte Milch" oder "die Glocke, deren heller Klang wie stärkende Wellen wirkten" oder ähnliches.


    GESCHREI
    Worteweise Großschreibung kommt meist nicht so gut, das wirkt zu offensiv und aufdringlich. Besser ist es, wenn du das Ganze etwas umschreibst und so näher auf die Gefühle der Charas eingehst.
    [subtab=Fehlerteufel]

    Zitat

    So wurde aus der Improvision Improvisation eines Lagers ein richtiges.


    [tab='Schlusswort','http://www.greenchu.de/sprites/icons/094.png']Zwei schöne Kapitel, die einiges an Neuerungen zu bieten hatten. Wenngleich wir uns örtlich nicht viel bewegt haben.


    Ich freue mich auf das nächte Kapitel, dass sicherlich wieder einiges an Action mit sich bringen wird. Außerdem ist es toll zu sehen, wie sehr du dich immer weiter verbesserst! :)


    Auf bald,


    ~ Clio[/tabmenu]

  • [tabmenu]
    [tab='Blub']
    Lang ist's her, dass ich mich hier wieder zu Wort melde. Insgesamt habe ich bisher drei deiner Parts noch nicht kommentiert, was ich aber jetzt mal fix ändern möchte. Dementsprechend werde ich mich auch relativ kurz bei jedem Kapitel bzw. Part halten, von daher könnte es diesmal deutlich oberflächlicher also sonst zugehen bzw. werde ich diverse Dinge bewusst nicht erwähnen. Ich hoffe trotzdem, dass es qualitativ nicht allzu sehr mangelt.
    [tab='Rüde Worte']
    *weiß nicht wo anfangen soll*
    Es war für mich eine Überraschung, dass jene Staubwolke in der Wüste von Pokémon erzeugt wurde. Ich ging davon aus, dass es sich um einen natürlichen Sandsturm oder so handeln würde, wie es halt bei einer Wüste so bekannt ist; das fände ich imo auch etwas spannender, ist aber natürlich deine Geschichte ~
    Allerdings wundert es mich, wie lange Reptain und Imp gebraucht haben, um zu registrieren, dass sie fast überm Haufen gerannt werden. Naja, reagiert haben die ja schon mal, und das jeder auf seine eigene Art, was anbei gern gesehen wird. Das jener Sandwirbel ein Rudel Onyx ist, war für diese Ortschaft nicht wirklich überraschend, dennoch willkommen und passend; diese Art von Pokémon ist in letzter Zeit irgendwie untergegangen. Es war aber sehr offensichtlich, dass das Rudel die Beiden angreifen wird - als würden die einfach vorbeirennen ...
    Es ist sehr mutig und überstürzt, dass Imp tatsächlich gegen den Kollos allein kämpfen möchte, alerdings machte mir schon etwas Sorgen, dass er sich weiter verletzen würde. Überraschend aber, wie kräftig das Reptil doch ist, wenn er es schafft eine riesige, steinernde Schlange in die Luft zu schleudern ... davor schien er ihm deutlich unterlegender zu sein. Was ich aber doch ganz interessant fand, war das Imp anscheinend die Schwingungen vom Boden so wahrnehmen kann, dass er ungefähr voraussagen kann, wo der Feind ist. Ist zwar ein klein wenig weit hergeholt, aber da sieht man, dass du gerne deine eigenen Ideen nutzt. Versuche aber all deine Ideen nicht nur einmal in der gesamten Geschichte zu verwenden bzw. verschachtel dich nicht zu sehr damit; also für die Zukunft sei dies gesagt. Was mich aber persönlich etwas stört ist, dass Imp so lange mit seinem Kameraden seelenruhig gesprochen hat, obwohl die drohende Gefahr - in diesem Fall natürlich jenes Onix - direkt vor ihm stand. Es hat etwas geschlaucht.

    Zitat

    Mit diesem Worten stieß er seinen Kopf in den Sand, worauf er im Boden verschwand und ein Loch in diesem hinterließ, welches aber bald wieder vom lockeren Sand gefüllt wurde. Es war offensichtlich, dass er Schaufler einsetzte, doch Impergator zog es vor, zu warten, wobei er die Augen schloss.

    Der erste Satz war vollkommen okay, nur wäre der darauffolgende, der aussagt, dass es Schaufler sei, finde ich weniger notwendig. Wenn du mich fragst, verwende nicht allzu oft die Namen der Attacken der Pokémon. Oftmals - wie an diesem Beispiel - reicht die alleinige Beschreibung vollkommen aus. Wollte ich nur mal so gesagt haben.
    Die kleine gedankliche Rückblende von Imp war interessant. Gut das du sie so kurz gehalten hast, denn wenn sie länger angehalten hätte, wäre es etwas frustrierend gewesen mitten im Hauptgeschehen eine so lange Pause zu machen. Du hast es aber passend eingegliedert ~
    Das Ende des Kampfes war ... schnell zu Ende und sicherlich mit Absicht so beendet, dass man nicht sieht, wie der Anführer des Rudels besiegt wurde. Ich persönlich fand es etwas schade, dass es so abrupt beendet worden war, aber an sich war diese Kampfszene, trotz ein paar Mankos, ganz fein. Schreib mich demnächst an, wenn du wissen möchtest, was genau ich an deiner Kampfbeschreibung auszusetzen habe. Wie immer ist das natürlich nur meine eigene Meinung ~


    Nach dem Kampf erwartete ich, dass das restliche Rudel panische Angst bekommen hätte und weglaufen würden, aber stattdessen blind mit Zorn anzugreifen ist hingegen genauso offensichtlich. Das der Rest aber von Wasser - welches gerade knapp in der Wüste rar ist - ausgeschaltet worden waren, ist hingegen nicht offensichtlich, sogar sehr überraschend. Zudem kommt noch jener Schatten auf, welches dem Anführer der Onix endgültig ausschaltete.
    In Anbetracht der Überraschung, wusste ich anfangs nicht so recht, ob die Einmischung freundlich oder feindlich sei, da ich aber kurzerhand aus den anderen Kommentaren herauslesen konnte, dass es sich um ein Gengar handelte, beantwortete sich meine Frage schon von selbst.


    Im Ganzen eine gelungene Fortführung deiner Story, bin ich mit dem Kampf noch nicht ganz zufrieden. Wie gesagt, schreib mich wie immer deswegen einfach an. Das lässt sicher besser untereinander diskutieren. Große Mankos sind es aber bei weitem nicht ~


    [tab='Die neuen Erkunder']
    Huch, eine Widmung? Das klingt schon mal interessant ~


    Dieses Gengar ... der ist schon allein von seinem banalem Verhalten zum verlieben. ;3 Die Präsentation von ihm mit dem Nieser und der folgenden undeutlichen Aussprache - habe anbei überhaupt nicht verstanden, was er sagen wollte - stellte ihn schon vorab etwas ... verdümmlicht, tollpatschig, clownhaft dar, was ihn aber bei näherer Betrachtung liebenswert macht ~ Naja, soviel zur ehrfürchtigen eventuellen Bedrohung ...
    Wie auch immer, schnell wird klar, das jener Geist der Verbrecher war, der zu Anfang deiner Story aufzufinden ist. Fraglich ist natürlich erster Stelle, was gerade ein ehemaliger Verbrecher in solch einer Gegend macht, das macht ihn doch etwas suspekt. Auch merkwürdig finde ich, wie schnell er aus dem Knast gekommen ist bzw. wie schnell er ein Team gründen konnte. Gerade Plaudagei ist doch, soweit ich mich an das Spiel und sonst wo noch recht erinnere, sehr misstrauisch bei solchen Angelegenheiten.


    Was mir aber noch fehlt ist, dass die Wüste anscheinend bei dir so stark an Hitze verloren hat, dass es nicht mehr angesprochen wird, oder wie soll ich das sehen? Allein im Kampf wäre wie der gegen Onix wegen der extremen Hitze anstrengend anstrengend sein müssen. Auch die Konversationen schienen trotz der Notlage fast schon zu gelassen über die Bühne zu gehen. Klar, das neue Erkunderteam ist recht ... amüsant und so, aber dennoch sollte Reptain als Führer seines eigenen Teams sich viel mehr Sorgen um seinen verloren gegangenen Freund und Partner machen, anstatt Zeit mit den albernen Haufen vor ihm zu verschwenden. Natürlich, Gengar hielt Reptain fest um Informationen auszulocken, aber musste die Sache denn mittendrin zu einem eher sinnlosen Kapf expandieren, indem sogar Stollos stolz seine Diamanthaut vorstellt? An sich wäre es ja gut gewesen, aber gerade bei dem Ort, an dem die klimatischen Anforderungen sehr hoch sind, wären solche Szenarien Energieverschwendung für die Charaktere, auch wenn die Sonne langsam den Horizont erreicht. Wäre ich Reptain, würde ich mir oft Vorwürfe und Gedanken bezüglich meines besten Freundes machen; das Auffinden von ihm wäre also primär.
    Das soll aber natürlich nicht heißen, dass du diesbezüglich alles falsch gemacht hast. Dies ist nur lediglich meine Ansicht der Dinge. Ins Handwerk will ich dir keines in die Quere oder dergleichen kommen. Mir fehlt nur etwas mehr an Ernst in solch einer Situation.


    Hmm, die Sache mit der Karte klingt interessant, dass sie sich auch genauer fassen kann, nur stellt sich mir die Frage, wie Team Mystery nach all der Zeit ihrer Karriere dies nicht bemerkt haben kann!? Zudem lässt es sich mit solch einer Karte sicherlich schwer verlaufen. Ohnehin, ist jene Wüste nicht noch so ziemlich unerforscht und unbekannt?


    Im Grunde lässt sich sagen, dass der Part ordentlich ist. Wirklich weiter kommen Reptain und Imp nicht mit ihrer Suche, was die Sache etwas an Fortschritt nimmt, aber dafür war die Begegnung mit den neuen Verbündeten doch teils sehr unterhaltsam, trotz der aktuellen Situation. Der Leitspruch von Team Sternenjäger mag ich. Finde es willkommen, wenn ein Autor auch etwas von anderen Autoren mitübernimmt - mit Zustimmung natürlich -, um mal hier und da mal was zu ergänzen ~
    [tab='Eine Hoffnung']
    In diesem Part gibst du den neuen Charakteren etwas Hintergrundstory, sowie gibst du ihnen auch etwas mehr Handlung, finde ich gut. So völlig nebensächlich sollen die ja auch nicht sein. Mal sehen wie stark der spätere Einfluss von Gengar und co. haben wird.
    Was hier aber doch stark hervorsticht, ist das du doch recht stark an den Spielprinzipien festhältst. Ist für eine eigenständige Geschichte nicht wirklich optimal, wie ich finde.

    Zitat

    Stellt euch vor, euch gehen auf eurer Reise die Pfirsif-, Persim- und sonstige Beeren zum Heilen von Statusproblemen wie Verbrennung, Gift oder Gefriert aus und führt sonst keine weiteren Heilmittel mit euch: So lohnt es sich, jemanden im Team zu haben, der sich gut mit der Medizin auskennt und dementsprechend helfen kann.

    Der unterstrichende Teil der zitierten Textes orientiert sich doch sehr stark an das Spiel selbst. Niemand wird allgemein Statusprobleme oder so erwähnen. Es muss sich ja nicht mal um so was wie Statusprobleme o. Ä. handeln. Allgemeine Verletzungen oder Notsituationen, dafür macht sich ein Arzt im Team gut, woraufhin die restlichen Mitglieder anderweitig talentiert sind; ungefähr so zumindest stelle ich es mir rar vor. Der Rest des zitierten Textes sieht aber sehr gut aus, kann da also nicht meckern.


    Das es kleine Disparitäten im Team Sternejäger gibt, ist recht offensichtlich bei deren Verhaltensart, die gibt es ja auch gerne zwischen Panflam und Imp, aber das dies gerade an solch einem Ort die unnötigen Streitereien beginnen, finde ich wieder etwas zu viel des Guten. Die ganze Situation erscheint mir nicht ernst, erst recht, dass sogar Reptain dazu lacht, als Gengar Miltank am Ende reinlegt. Für die einen kann es ruhig lustig sein, dennoch kommt es mir vor, dass gerade Reptain als kühler Anführer die Gesamtsituation unterschätzt.
    Ich weiß, das ich mich ab hier wiederholt habe, aber ich finde es sollte nochmals erwähnt werden.


    Ach, Gengar ist also bodenloses Fass!? Nette Idee ~ Somit wären Gepäckprobleme so ziemlich gelöst.^^ Immer wieder schön anzusehen, dass du dir wirklich Gedanken über die einzelnen Pokémon mit ihren Eigenschaften, Beschaffenheiten und möglichen Fähigkeiten machst.
    Flegmonruten!? Eine Kost der anderen Art, würde ich sagen ~ Wirklich toll, das du dir selbst über die Themen wie Essen(sangewohnheiten) aufgreifst, die für viele offensichtlich recht belanglos erscheinen, und für dich und deine FF definierst. Wirklich super ~
    Was aber auch schon mal Clio erwähnt hat, ist die Sache mit den Attacken selbst. Wie gesagt brauchst du sie nicht immer mit dem Namen selbst anzusprechen. Darauf nehme ich diesmal größtenteils auch Bezug auf Vitalglocke. Wiederholen werde ich mich da jetzt nicht wirklich, wollte es aber nochmal aufgreifen.


    Zu guter Letzt, wollte ich dich wegen des Endes loben. Dort hast du endlich mal Reptains Gefühle richtig zum Ausdruck gebracht. Das Zurückdenken an die alten Zeiten, das Einreden von Schuldgefühlen wegen Miltank; das hat nochmals an den Boden der Tatsachen gebracht.
    Ein Ende mit Cliffhanger wie eh und je, wie es scheint ~

    [tab='Fazit und so']
    Joa, so gut wie immer in letzter Zeit. Beschreibungen sind angenehm und der Plot nimmt wieder Auffahrt, aber mir persönlich fehlt da einfach - und wenn ich es zum dritten Mal sage - die Intensivität des Ortes und der Situation, welche du ja zu Anfang beim Eintreffen der Wüste gut rübergebracht hast; es ist ja nicht umsonst eine gefürchtete Ortschaft.
    Eigene Ideen bringst du weiterhin gut ein, das ist fein, aber versuche dich darin nicht zu verlieren.
    Was mir leider auffällt, sind die schriftlichen Fehler, die du immer noch machst. Es sind meist die, die leicht zu vermeiden wären.Wenn ich die aber noch aufzählen würde, würde ich wohl ein ganzes Stück länger dran sitzen, deswegen erspare ich mir dies.
    Joa, Fragen und co. kannst du mir per Skype stellen.
    [/tabmenu]


  • Kapitel 15:
    Erwachen


    Schwarz. Einfach nur schwarz. So derartig schwarz, dass der Begriff selber fehl am Platz wirkte. Dies war kein normales Schwarz mehr. Es war anders. Ganz anders. Pechschwarz, aber der Begriff träfe es auch nicht mehr so richtig. Ein nicht einzuordnendes Schwarz. Das musste es sein: Einfach nur … schwarz.
    Viele hätten nun von Dunkelheit geredet, doch dies konnte es nicht sein. Denn sonst wäre etwas in dem Schwarz, was jene auslösen würde.
    Etwas anderes kam in den Sinn: Es war nichts. Oder zumindest die Vorstellung davon. Doch wie wäre es im Nichts? Wäre da tatsächlich nichts mehr? Wenn nun irgendein Leben im Nichts wäre, wie könnte es davon berichten? Könnte dieses etwa von der totalen Nichtexistenz von Allem reden? Doch wenn man sich wieder seine eigene Vorstellung vom Nichts machen würde, dann sähe man lediglich entweder Schwarz oder Weiß; letztere Farbe wurde, wenn auch seltener, auch in Verbindung mit dem Nichts gebracht. Doch dennoch waren beide Farben etwas, was existierte. Also wäre mit diesem Gedankengang die Existenz dieser „Leere“ negiert. Eigene Überlegungen besagten wiederum, dass diese Form der fehlenden Existenz von Allem sich nur auf einem bestimmten Raum ausbreitete.
    Ein Raum … so wirkte es tatsächlich. Ein Raum, soweit wie man denken konnte; schier unendlich, aber dennoch mit einem Ende.
    Vielleicht gab es in dieser Leere ja eine Existenz. Wer sagte denn, dass diese Regelung des Nicht-Daseins auf alles beträfe? Es gab sicher die Meinungen hoher Philosophen und so weiter … aber auch es waren nur aufgestellte, aber nie bewiesene Hypothesen, egal, wie glaubhaft sie wirkten.
    Von dem Gedanken überzeugt wagte jenes Wesen, welches wie fasziniert jene „Szenerie“ betrachtete, die ersten Schritte. Das war schon der erste Beweis: Es konnte gehen. Also musste es selbst im Nichts einen Grund zum Begehen geben. Der Widerhall seiner Schritte echote im scheinbar ewigen Schwarz. Nach und nach kamen dem Wanderer die ersten Zweifel. Ob er überhaupt aus diesem „Raum“ rauskam. Wie denn auch: Er wusste nicht mal, wie er hier reinkam. Er erinnerte sich lediglich an einen großen Hunger und unendliche Hitze, die beide seinen Körper befielen und ihn der Natur auslieferten, ohne dass er sich vor Erschöpfung wehren konnte.
    Er hielt inne. Er fühlte sich an etwas erinnert? Wurden nicht noch letzte Worte der Sehnsucht ausgesprochen? Ein nicht erhörter Hilferuf ausgesendet?
    Er drehte sich um. Schwarz. Das war es nicht, was er sehen wollte. Er hoffte, die Vergangenheit zu sehen. Das Leben war einzig allein ein Weg, den es zu beschreiten gab. Es ist manchmal erforderlich, einen Blick auf das Stück zu werfen, was man schon hinter sich gelassen hatte. Doch egal, wie sehr sich der im Schwarz Einsame anstrengte, die Bilder kamen nicht. Stattdessen tat sich zu seinem Erstaunen und Überraschen etwas anderes: Ein Erbeben des Boden unter ihm – solange man ihn als solchen ansah.
    Ein melodischer Klang, ähnlich wie der einer Glocke, ließ ihn erneut seinen Körper wenden, worauf er instinktiv die Augen schließen musste.
    Ein helles, weißes, gleißendes Licht blendete ihn. Das Licht im Kontrast zur Umgebung war derartig hell, dass des Wesens Augen zu erblinden drohten. Jaulend vor diesem Intensivreiz auf sein Auge ging das Pokémon mit den Knien voran auf den Boden und hielt sich seine Hände vor sein Gesicht. Dennoch schien das Licht durch seine Finger hindurch, aber so war es wesentlich gefilterter und daher angenehmer zu ertragen. Erst als das Licht an Helligkeit drastisch abnahm, konnte der beinahe Blinde die Hände vom Gesicht nehmen und sah Jemanden ein paar Meter vor ihm stehen.


    Sie sahen sich sehr ähnlich, wenn nicht auch identisch. Das flammenrote Fell war gleich gegen den Strich gelegen, der kleine Wirbel, der im Zickzack vom Kopf ausging. Die beigen Hände waren ebenfalls gleich groß, und die kleine Flamme, die am Po wie wild zuckte, sich in die Ferne durch die Luft züngeln wollte. Es war, als würde er ein Double vor sich haben. Das Double jenes Schimpansen-Pokémon, welches wie fasziniert dieses Ebenbild betrachtete. Es hätte dieses für einen Spiegelbild gehalten, nur es machte nicht die Bewegung nach, wie das Feuer-Pokémon es tat. Dann begann jenes Ebenbild zu sprechen: „Panflam!“
    Dieser musste unweigerlich vor Schreck zusammenzucken und diese Worte veranlassten ihn ebenso dazu, von seinem Doppelgänger abzuweichen. Woher wusste er seinen Namen?
    „Panflam!“, wiederholte dieser. In seiner Stimme lag ein bestimmter Ton und seine erdbraunen Augen waren zu einem ernsten Blick verengt. Jetzt musste das Original ein bisschen zögerlich fragen: „Wer … wer bist du?“
    Eine Zeit lang starrten sich beide an. Dann atmete das Double kopfschüttelnd aus und sprach: „Das, was du werden willst. Du willst das sein, was ein anderer schon gewesen ist. Und das verkörpere ich – deine Sehnsucht.“
    „Ich versteh nicht …“, gab Panflam zu bemerken. Ihm bereitet dieser Satz Nachdenkschwierigkeiten. „Jemand werden, der ein Anderer schon war …“
    „Die Vergangenheit brachte viele Helden und Krieger hervor.“, betonte das Spiegelbild, ohne groß auf die Gedankenwelt des Erkunders einzugehen. „Große, starke Helden. Ebenso auch tapfere, mutige Krieger. Das willst du sein, Panflam!“
    Nun war die Gefühlswelt des Schimpansen ganz durcheinander. Zuvor hatte er diesen Gedanken nicht erfasst, trotzdem sprach sein Doppelgänger bestimmt und gewiss davon, dass er eben doch dieses Ziel verfolgen würde.
    „Ich verstehe nicht ganz …“, gab er erneut zu bekennen, doch jäh unterbrach ihn sein Gegenüber mit erhobener Hand: „Wie wirke ich auf dich, wenn du dich mit mir vergleichst?“
    Widerwillig, aber dennoch mit gewissem Zustimmen gepaart mit Zögern antwortete der Erkunder diese Frage: „Mit mir verglichen … ehm …“ Er suchte verzweifelt nach dem Wort, welches diesen Vergleich perfekt benannte.
    „Selbstbewusst, nicht wahr?“, rief wieder sein zweites Selbst in seinen Gedankengang.
    „Nun ja, anders auf jeden Fall, würde ich sagen …“
    „Sicher und bestimmt ebenso, hm?“
    „Nun …!“ Nun geriet der Erkunder in Hektik. Was wollte sein Gegenüber von ihm?
    Doch dieser sprach weiterhin sehr beflissen: „Ich wollte schon sehr lange das Gespräch mit dir suchen. Doch leider bot sich mir nie die Gelegenheit. Selbst in deinen Träumen war der Platz zu sehr ausgebucht. Jetzt aber, in deinem körperlichen Zustand, stehen die Chancen einmal günstig, sogar sehr gut …“
    „Bin ich etwa tot?“, fragte Panflam mit einem Anflug von Furcht in der leicht zittrigen Stimme. Denn nun erinnerte er sich an seine Leidensmomente, die er in der Wüste erlebt hatte. Ebenso auch an den letzten Hilferuf an Reptain und Impergator. Es kam für ihn wie in einem schlechten Traum vor, dass er beide Freunde in einem Moment des Zorns verlassen hatte.
    Doch dann meinte der Doppelmann barsch: „Das nicht, wo denkst du hin? Sonst könntest du gar nicht das Ganze hier erleben und ich selber wäre nicht mal am Existieren!“ Es klang schon ein bisschen egoistisch; dies brachte Panflam zur leichten Wut und er selber warf entschlossen zurück: „Nochmal: Wer bist du?“
    Sein Gegenüber war offenbar erstaunt über diesen Konter und musste daher zufrieden lächeln: „Ich bin du. Oder das, was du selber gerne sein würdest: Ein selbstbewusster, entschlossener, mutiger Kämpfer. Vor allem aber: Ein starker Kämpfer!“ Dem Wort „stark“ maß er eine besondere Betonung bei, die Panflam stutzen ließ: „Was meinst du damit?“
    „Ach, komm! Du müsstest doch ganz genau wissen, was ich meine. Es ist doch schon seit Langem dein Wunsch, genauso stark wie deine beiden Freunde zu sein. Aber aufgrund deiner Größe mangelt es dir zu sehr an Kraft, leider. So werde ich leider immer nur eine Vis…!“
    „Stimmt nicht!“, unterbrach ihn der Schimpanse stark. Für ihn kam es wie eine Unterstellung vor, dass er wie der Alligator nach Kraft strebte, doch sein Doppelgänger musste fies lachen: „Mach dich doch nicht lächerlich! Ich erinnere dich zu gern an deine Momente, wo du mit Reptain und Impergator ein Pokémon nach dem anderen besiegt habt. Doch wie stand es je um dich, als du allein warst? Erbärmlich! Ich erinnere dich zu sehr an deine Flucht vor dem Bibor und dem Stahlos in. Erinnerst du dich an das Abenteuer, in dem ihr euren dritten Kameraden getroffen habt? Den Typvorteil ganz weggelassen hat er dich, obwohl er gerade ein ungestümes Karnimani war, mit nur einer Attacke ausgeknockt; zumindest warst du ganz benommen von dieser Wucht. Und du hattest auch noch panische Angst vor dem Käfer- und vor dem Stahlpokémon gehabt, obwohl du deutlich im Vorteil lagst …“
    Panflams Wut auf diese Worte wurde immer größer, weswegen er mit den Zähnen knirschend die Hände zur Faust ballte.
    „Es bleibt dasselbe. Du bist frustriert darüber, dass du nicht solch intensive Kämpfe wie die von Reptain und Impergator allein austragen kannst, und deshalb entstand bei dir im Unterbewusstsein der Wunsch, selber stärker zu werden. Das ist der Grund, weswegen du dich von deinen Freunden losgelöst hast und nicht mehr zurückgekommen bist.“ Sein Blick wurde nun richtig böse: „Du wolltest keine Belastung mehr für das Team sein!“
    „Es reicht!“, schrie Panflam und ließ seine Hinterflamme wie wild auflodern. Kurz darauf schickte er eine Wand aus Feuer zu seinem Gegner. Doch dieser verschwand urplötzlich, sodass die Feuerwand einige Meter weiter als gewollt in der Ferne im Schwarz verlosch.
    „Narr!“, lachte sein Scheingegner. „A: Du kannst mich nicht besiegen …“ Panflam spürte, wie die Stimme unmittelbar von hinten kam. Er vollzog eine Drehung und versuchte nun einen physischen Angriff mit der Faust auf seinen Verhöhner auszuführen, wütend drauf bedacht, dessen Maul zu stopfen. Doch wieder verschwand dieser und tauchte erneut hinter ihm auf seine am Anfang eingenommene Position auf. Spöttisch hob er eine Augenbraue und sprach: „Und B: Kannst du der Wahrheit nicht entgehen!“
    Keuchend sah der Schimpanse ihn an. Er wollte alles ihm antun, nur nicht, ihm Recht geben. Doch nun, nachdem Panflam bemerkte, wie richtig er mit seinen Ausführungen lag, sank er auf die Knie. Es fühlte sich an, als hätte er Schluckbeschwerden, ein inneres Zerreißen in seinem Inneren; Panflam überkam eine fürchterliche Erkenntnis: „Ich … bin … schwach!“
    Er spürte förmlich, wie die Enttäuschung über ihn selber sich in Form von Tränen zeigte. Es war in der Tat eine Schande für ihn, so schwach zu sein, während seine beiden Freunde vor besonderen Kräften förmlich überstrotzen. Was besaß ER schon? Lediglich seine Flamme. Für den Erkunder brach eine Gefühlswelt zusammen. War er an dem einen Tag heiter, albern, streitlustig mit Impergator, so war just in diesem Moment niedergeschlagen, enttäuscht über sich selbst und von Trauer gepeinigt. Er war in der Tat ein lästiges Anhängsel für das Team gewesen. Stets sah er seinen Kollegen bei ihren Kämpfen zu und musste immer erneut staunen, wie stark sie doch waren. Reptain besaß seine Agilität, während lediglich die rohe Körperkraft den Alligator Impergator zu jemand Besonderem machte. Panflam aber blieb normal. Ein stinknormales Panflam.
    Er fühlte sich zuvor als etwas Besonderes, vor allem durch die Angehörigkeit zu einer Gruppierung wie das Team Mystery. Nun aber, von der Wahrheit ausgelacht, lag diese Welt für ihn in Scherben vor seinem Inneren Geiste. Das Einzige, was dieser Welt nachtrauerte, war … er.
    Sein Schluchzen, seine Tränen der Verbitterung, der Ruf nach Gnade von der Pein – all dies hallte im schwarzen, leeren Raum wider und wurde von jenem Befürworter der Wahrheit mit ausdruckslosem Gesicht beobachtet. Er fühlte keinerlei Reue, diese dem Schimpansen mitgeteilt zu haben. Er musste sie sowieso eines Tages erfahren. Dann, langsamen Schrittes, ging er auf Panflam zu, erhob die Hand und sprach: „Ich glaube, ich habe dir gesagt, was ich sagen wollte …“ In seiner Stimme lag so etwas wie gefälschter Mitleid, doch dies ging in der unendlichen Trauer des Erkunders unter, der seinen Kopf auf den schwarzen Boden drückte und unentwegt Tränen auf diesen vergoss, während er die Zähne aufeinander presste, dass ja nicht weitere Ausdrücke dieser Wut und Enttäuschung über seine Lippen fuhren.
    „Es wird Zeit, aufzuwachen. Vielleicht sehen wir uns … wieder.“, sprach das Ebenbild Panflams als letztes Wort und legte seine Hand auf dessen Kopf. Kurz zuvor sah dieser mit verstörtem und innerlich zerstörtem Blick auf und starrte in das Paar brauner Augen, das dicht und beistandslos funkelnd vor den seinen war. Dann sah er ein weißes Licht und er selber fühlte sich wie von den negativen Gefühlen erlöst und es kam ihm vor, als würde er zu diesem Licht auffahren …


    Panflam schlug die Augen auf. Das Einzige, was er jetzt vor sich sah, war eine trüb angeleuchtete Felswand. Leichte Vibrationen erfüllten seinen Körper. Er selber lag kerzengerade auf hartem Fels. Er neigte seinen Kopf nach rechts und sah eine weitere Felswand. Er neigte ihn nach links und sah, dass er sich in einem kleinen Raum befand. Die Leuchtquelle, mit der die Felswände, wie Panflam nun bemerkte, trüb angeleuchtet wurden, war ein Funkelstein, der blassgelbes und grünliches Licht absonderte. Der Schimpanse meinte, neben dieser leicht bizarren Umgebung auch die Stimmen einiger Pokémon zu vernehmen.
    Egal, was vorher war, dies geriet für einen Moment in den Hintergrund, in dem sich der Erkunder von dem Team Mystery verzweifelt fragte:


    „Wo bin ich hier?“


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    Kapitel 16:
    Verwirrung


    Das erste, was in Augenschein genommen wurde, war die Einrichtung dieses fremdartigen Zimmers, welches wie in einem Berg hineingemeißelt zu sein schien. Zumindest warf das Licht, welches vom blassgelben Leuchtstein ausging, derartig unregelmäßige Schatten an die Wand, dass diese folglich selber uneben sein musste. Erst durch das Inspizieren mittels Handfühlen wurde die besondere Rauheit deutlich. Auch wenn man es sich in Höhlen nicht vorstellen kann, so fühlte sich die Wand warm an; als stünde sie relativ nahe an einem Vulkankrater, dessen brodelnde Lavamasse eine Temperatur erreichte, die Vorstellungen über die Hitze des Feuers weit überragten. Trotzdem war es im Raum selber ungewöhnlicher Weise klimatisch angenehm, gar kühl.
    Als nächstes wurde der Schlafplatz unter die Lupe genommen: Die Länge füllte die Gesamtlänge des Raumes; von der Breite des Raumes war fast die Hälfte für den gerade mal einen halben Meter großen Felsquader – auch notgedrungener Maßen als Bett bezeichnet – reserviert. Was die übrige Breite betraf, so schien alles Weitere eng im Raum hergerichtet zu sein. Zumindest befand sich gefährlich nahe – gut zum Kopf-drauf-stoßen – der eine Steinblock, auf dem sich in einer leicht metallenen Schale die besagte Lichtquelle befand.
    Ein weiterer Tisch befand sich gegenüber dem ersten auf der anderen Seite. Leicht durch das schummrige Licht schemenhaft wurden leicht vertrocknet aussehende Früchte erkannt, die ebenfalls in einer dafür vorgesehenen Schale lagen. Da der Magen seit Langem nicht mehr gefüllt wurde, kam Panflam nicht drum herum, begierig zuzugreifen. Zwar war das Obst recht warm und daher auch manchmal matschig, aber es schmeckte noch halbwegs, sodass begieriges Schmatzen einige Sekunden lang den Raum erfüllten. Es war aber dennoch schon fragwürdig, wie und wo man Früchte inmitten der Wü… Befand man sich denn noch in der Wüste?
    „Wo bin ich hier eigentlich?“, stieß Panflam nun endlich nach dieser Zeit der wortlosen und interessierten Begutachtung seiner neuartig erscheinenden Umgebung hervor. Erst jetzt, als sich sein Bewusstsein wieder nach und nach wieder meldete, stieß auch mit leicht lautem Auflodern – schon zu Panflams Erschrecken – seine Hinterflamme langsam auf, die den gesamten Raum nun in derart helles, orangegelbliches Licht tauchte, dass der Leuchtstein um einige Längen zu übertroffen schien. Da man sich zuvor an das Dämmerlicht gewöhnt hatte und da der drastische Helligkeitsunterschied in der Höhle bemerkbar gewesen wäre, beschloss Panflam daher, seine Flamme auf das möglichste Minimum zu zügeln. So langsam bekam er dennoch die Nase voll, in diesem Raum eingepfercht zu sein, der wie ideal dank seiner Zwei-Meter-mal-zwei-Meter-Ausmaße für Klaustrophobiker zu sein schien. Tatsächlich fand der Erkunder des Raumes auch rasch die inmitten der Wand eingelassene Holztür. Auch wenn sie relativ nah am Stein gelegen war, so war diese dennoch nur spärlich beleuchtet; die feinen Rillen der schon bereits wurmgestochenen Holzstruktur wirkten im Licht und im darauffolgenden Schattenspiel wie ein mühsam dahin gekritzeltes Werk eines Kohlenmalers; Panflam hatte bisher nur ein einziges Mal einen Künstler in Arbeit gesehen. Die hundeähnliche Gestalt auf zwei Beinen, die mit anderen ihrer Art die Klippenwand der Gilde in frohen, grellen, störenden und vielen anderen Farben willkürlich, aber dennoch harmonisch zueinander gestrichen hatte. Das war die Eigenschaft der Farbeagle; einfach drauflosmalen, aber dennoch besondere Werke hinterlassen. Nur eine Ausnahme bildete eines; es benutze Kohlen (hauptsächlich Holzkohle), umso auf seinen Leinwänden die „wahre Form der Kunft“ – er besaß einen kleinen Sprachfehler – festzuhalten. Die Werke sahen tatsächlich auch wie von Zauberhand gemalt aus; wahrliche Meisterstücke an Portraits von Landschaften und Pokémonprofilen.
    Die Holztür jedoch sah bizarr aus, als wäre sie längst vergessen und ohne Pflege. Kleine Holzsplitter lagen schon auf dem Boden vor dieser. Doch trotz jeglichen Aussehens berührte der Schimpanse den unedel erscheinenden Metallknauf, drehte ihn nach rechts und schob die Tür nach vorne.


    Das erste, was in Augenschein genommen wurde, war die Einrichtung des zweiten Höhlenraumes gewesen, welches wie in einen Berg hineingemeißelt zu sein schien. Zumindest warf das Licht, welches vom blassgelben Leuchtsein ausging, derartig unregelmäßige Schatten an die Wand, dass diese folglich selber uneben sein mu…
    „Eh?“, musste Panflam erstaunt sich fragen und er schaute hinter sich, dann wieder nach vorn, nur um dann wieder hinter sich zu schauen. Kein Zweifel: Das Zimmer, in dem er erwacht war, und jenes, in welchem er sich nun befand, waren sowohl vom Aufbau als auch von der Einrichtung her identisch. Bei der Einrichtung nicht ganz; die beiden Steinblöcke, auf welchen jeweils der Früchtekorb und der Leuchtstein in ihren Schalen lagen, waren dieses Mal auf einer Seite; die andere wurde von dem bereits erkannten und benutzen Schlafbett besetzt. Benutzt?
    Das erste Mal seit dem Erwachen ergriff dem Feuer-Pokémon das schnellere Herzklopfen vor Aufregung und es schlich sich langsam an das Bett heran. Schwach, nur schemenhaft, war die Gestalt eines Pokémons zu erkennen gewesen, welches zu … schnarchen schien. Erst als Panflam nah genug war, schien dieses sich wie auf Kommando zu regen, was bei dem wachen Pokémon eine erneute Welle des Schocks auslöste, was wieder das teils panische Auflodern der Hinternflamme zur Folge hatte. Schnell aber wurde deren Intensität aufs Kleinste reduziert, der Schimpanse selber brauchte einige Sekunden zum Durchatmen.
    Gerade, als er sich zu beruhigen haben schien, erfuhr ein leichter Ruck die Höhle – wie war das möglich, ohne dass ein Erdbeben stattfand? – und brachte das ganze Zimmer zum Schütteln. Panflam schaffte es gerade noch, nicht vor lauter Ungleichgewicht schmerzhaft gegen die Blöcke zu stoßen, doch vom Bett her kam ein dumpfes Geräusch von der Felswand gefolgt von einem gemurmelten „Utsch. Man, Cas …!“. Das Pokémon regte sich nun in seiner Embryonalform und richtete sich, sehr zur Panik Panflams passend, langsam auf. Das Licht fiel auf einen muskulösen, violetten Oberkörper. Die noch halb verschlafen dreinschauenden rostrot-braunen Augen fielen erst in eine scheinbare Leere, als sie in Richtung des Schimpansen gerichtet wurden, der wie versteinert und unauffällig zu sein versuchend dastand. Dann fiel das Augenpaar auf diesen selbst. Beide schienen sich Moment für Moment anzustarren. Dann, teils bedrohlich, teils überrascht, knurrte die Stimme des Maschocks: „Sag mal … öhm … wer bist du?“ Er musste sich noch einmal die Augen von der Müdigkeit freireiben und nahm Panflam nochmals unter die Lupe: „… Warte, bist du nicht dieses …!?“
    „Tschüss!“, rief Panflam nun endlich hastig und war ab zur Tür, die raus aus Zimmer Nummer zwei führte. Er blickte zwar nicht nach hinten, doch er hörte deutlich, wie das Maschock schnell mit seinen kräftigen Beinen auf den Boden auftrat; es war hinter ihm her.
    „Hey, warte doch, Schimpanse!“, versuchte er vergeblich Panflam zum Stehen aufzufordern. Während Panflam erneut durch das Zimmer, welches den vorigen gleich war, stolperte, dachte er nicht im Traum daran, stehen zu bleiben. Denn zum einen war das ein für ihn vollkommen fremdes Pokémon (man sollte bekanntlich ja nicht zu Fremden sprechen) und zweitens war die Aufforderung stehen zu bleiben für Panflam immer bisher verbunden mit Bleib-stehen-damit-es-eine-Tracht-Prügel-gibt-Aussagen verbunden.
    Noch während er schon Zimmer Nummer drei hinter sich gelassen hatte, wobei er bestimmt ein weiteres Pokémon aus dem Schlaf gerissen hatte, watschelte er noch immer vor gewisser Panik im Affenzahn schon durch das vierte Zimmer des Tages durch, als er sich schon vor den Sprossen einer großen Holzleiter befand, die jeweils nach unten in die unteren Ebenen führen musste und nach oben in die oberen Ebenen führte.
    Nun blieb ihm einige Sekunden lang Zeit, nachzudenken, wohin er sollte, denn er hörte schon das eilige Trappeln der Füße des Maschocks und anderem Anhängsel durch Zimmer Nummer vier stolpern. Aufgeregt pochenden Herzens begutachtete er die vier Fluchtmöglichkeiten: Die Leiter nach oben und nach unten, oder die beiden Gänge zu beiden Seiten, die schon nach einigen Metern wieder hinter einer Ecke verschwanden. Während die Panik durch die immer lauter werdenden Schritte der Verfolger verstärkt wurde, wurde der Gedanke gefasst, dass Höhlen stets in die Tiefe wuchsen. Folglich müsste der Ausgang …
    „Nach oben!“, murmelte Panflam vor sich hin und kletterte, so schnell wie es seine Affennatur erlaubte, die Leiter hoch. Im Glauben, dass seine Verfolger ebenso verwirrt waren, wohin das Äffchen entschwunden war, nahm sich dieses die Zeit, seine neue Umgebung in Augenschein zu nehmen.
    Es war nun ein recht geräumiger Gang als ein Stockwerk weiter unten – zumindest konnte man von dem „Stockwerkesystem“ ausgehen, denn der Raum, von dem Ausmaßen her gut geschätzte zehn Meter mal zehn Meter mal vier Meter, erstreckte sich über ein ganzes Längenmaß des Raumes. Nur im anderen wurde er von einer weiteren Steinwand geschnitten, die selber das erste Längenmaß beanspruchte. Auch in diese wurden dunkelbraunerscheinende, aber dieses Mal sehr hohe Holztüren eingelassen. Von der Tür, der Panflam am nächsten stand, kam sogar ein leichter Schauer an Kälte, die aus dem unteren Spalt zwischen Tür und Boden schleichend hervorkroch und sich mit sanften und eisigen Zungen die Beine des Schimpansen leckte. Ein leichter Schauer überkam ihn und er rieb sich die Arme, da sich die Kälte nun nach und nach seinen Körper hochglitt. Doch es war etwas anderes, nicht die Kälte …
    „Ganz ruhig, Panflam!“, atmete dieser ein, denn das erste Mal nach so langer Zeit überkam ihn seine Angst vor der unheimlichen Kälte. „Es ist nur kalt; daher soll ich mir keine Sorgen …!“
    „Ich glaube, er muss dann nach oben geklettert sein. Kommt schon!“
    Die Stimme des mächtigen Kraftprotzes Maschock – ein Duell gegen Impergator wäre bestimmt sehr interessant mit anzusehen – kam Panflam gefährlich laut in den Ohren, was heißen musste, dass der Verfolger schon wieder am Fuß der Holzleiter stehen musste. Allein diese Nähe ließ Panflam die Ohren klingeln. Später hörte er, wie die muskulösen Arme des Pokémons nach und nach die höheren Sprossen erreichten.
    „Scheiße!“, dachte sich Panflam entsetzt. Er schaute panisch in die eine Richtung, die weg von der Leiter führte. Warum hatte er das nicht vorher gesehen? Der runde Kreis aus Licht auf dem Boden und an der Decke, die nur von außerhalb von der Sonne aus kommen konnte. Und wie durch ein Wunder: Beide Kreise wurden durch eine zweite Sprossenleiter verbunden. Der Schimpanse rannte nun so schnell wie es seine kurzen Beine erlaubten, besonders dann, als er die raue Männerstimme hinter sich rufen hörte: „Hey, Kleiner! Warte doch!“
    „Damit du mir mit deinen zwei Hammerarmen eins auf die Mütze geben kannst? Niemals!“, dachte sich Panflam verbissen, als er in einem Affenzahn – lustig: er war auch ein Affe – die Leiter emporkletterte und wenige Sekunden später die frische, mit Wüstensand versetze Luft einatmete.
    Eine herbe Enttäuschung, die Panflam aber erwartete. Wie er später bei einem Blick hinter sich registrierte, sah er über eine Steinbrüstung das Sandmeer wieder, in welchem er vorher beinahe ertrunken wäre. Trostloser Sand, der Trennung und den trockenen Tod mit sich brachte: Panflam hatte die Schnauze voll von der Wüste, vor allem von dem immer gleißenden Sonnenlicht, welches von der Sol herab auf seinen rostfarbenen Fellkopf niederknallte. Ein leichtes Beben des Bodens, welches Panflam schon im Erwachungszimmer erlebt hatte, ließ diesen wieder stutzig werden: „Was zum …? Was ist das für ein Ort?“
    „Ungehobelter Schimpanse, einen guten Freund von uns als leblosen Ort zu bezeichnen!“
    Panflam sprach sich zunächst ein, dass die Stimme nur Einbildung war. Doch als dann etwas Stacheliges ihn in seinen Rücken piekste, drehte er sich mit leichter Angst um und sah in die kreisrunden Augen eines Kaktusses, der ihm in Bezug zur Körpergröße ebenbürtig stand. Dicht standen sich deren Gesichter gegenüber. Dann atmete der Kaktus aus: „Buh!“
    Panflam stieß einen erschreckten Aufschrei hervor und stolperte zurück, doch fiel er dann genau durch das Loch auf jene Pokémon, die ihn noch immer verfolgten und daher selber die Leiter hinaufstiegen.
    Diese Art der Massenkarambolage fand zunächst auf den Sprossen und dann am Fuße der Leiter statt. Die Pokémon mussten über den jähen und auch durch den Steinboden harten Aufprall stöhnen. Dem Bewusstsein des Schimpansen hingegen wurde dies alles zu viel und schaltete sich aus. Panflam bekam nur noch mit, wie er, wie schon in der Wüste zuvor, alles schwarz sah …


    „Schon wieder?“
    „Hat ganz den Anschein …“
    „Er hat sich ganz schön erschrocken, als er mich sah. Dachte wohl, ich würde ihm was antun wollen …“
    „Sollen wir wieder einen ganzen Tag warten, bis er wieder aufwacht?“
    „Wenn er vorher in der Wüste gelegen hätte, würde ich ihm auch diese Ruhe gönnen. Aber nun, im Anbetracht der Tatsache, bleibt mir nur eines.“


    Das nächste, was Panflam spürte, war ein unbeschreiblich stechender Schmerz in seinen Allerwertesten, worauf er jäh einen Meter – Höchstleistung für ein Äffchen – vom Boden aufsprang und sich dabei seinen Hintern rieb. Ein folgendes Auflodern seiner Flamme milderte zwar die Schmerzen, aber dennoch wurde Panflam verboten, sich die nächsten drei Stunden nirgends hinzusetzen.
    „Du bist wach, sehr gut“, lachte eine Stimme.
    Panflam sah nun von seinem Hintern ab und wandte sich der kleinen Gruppe an Pokémon zu, die ihn in einem Halbkreis um ihn herum interessiert anstarrten. Darunter waren jener Kraftprotz von Maschock und auch der Kaktus, der den Affen zuvor erschreckt hatte. Verdutzt schaute sie Panflam an: Sie schienen doch keine bösen Absichten zu verfolgen, wie er an deren lockeren Haltung erkennen konnte. Hauptsächliches Augenmerk fiel aber auf das mittlere von den drei Pokémon: Es ähnelte dem kugelähnlichen Kaktus, jedoch waren Arme und Beine deutlich ausgeprägter ausgebildet. Ein dunkelgrüner Pflanzenhut, der aus seinem Kopf wuchs, zog sich über sein rechtes, gelbleuchtend wirkendes Auge, weshalb dieses sich im Schatten befand und tatsächlich so aussah, als würde es leuchten. Es war klar, dass dieses Pokémon es gewesen sein musste, das Panflam die stechenden Schmerzen verpasst hatte. Zumindest sahen die mit Stacheln besetzten Keulen an Armen danach aus. Als würde der Kaktus’ den musternden Blicken folgen, lachte er: „Ich hoffe, dass dein Hintern nun nicht zu sehr schmerzt.“ Seine Kumpane lachten mit, doch Panflam sah verwirrt drein: „Wer bist du?“
    „Hey!“, rief nun die Miniaturversion des Kaktus. „Hör auf, unseren Käpt’n so anzusprechen. Sein Name ist …!“
    „Mein Name ist Noktuska. Freut mich, mich dir vorzustellen. Das ist Tuska, mein Stellvertreter, und jener Kampfkoloss heißt Herakles.“ Herakles ließ die Muskeln spielen, als würde er sich auf einem Wettbewerb für das stärkste Pokémon der Welt befinden. Der Affe hingegen musste verwirrt dreinblicken: „Herakles … ein komischer Name …“
    „Wie? Du weißt nicht, wofür Herakles steht?“, rief Maschock – Panflam wollte ihn lieber so nennen – entsetzt. „Der Name steht für den eines Helden, für Tapferkeit, für große Taten und für …“
    „Auf jeden Fall weißt du, dass wir dir nichts Böses antun wollten, Panflam“, lächelte Noktuska freudig, was den Kraftprotz zunächst in seiner Lobesrede über seinen Namen unterbrach, dieser aber nichts weiterhin sagte.
    „Woher kennst du meinen Namen?“, wollte der Schimpanse verdutzt wissen.
    „Ach komm, als ob man nicht wüsste, welche Pokémon hinter Team Mystery stecken. Ihr seid in allen Ecken des Kontinents eine Berühmtheit. Und die Pokémon, die wir sonst immer in den anderen Teilen des Trockengebietes treffen, erzählen uns allerlei von euren Taten.“
    „Und woher weißt du, dass ich zu dem Team Mystery gehöre? Es gibt ja nicht nur ein Panflam auf der Welt …“, fragte Panflam leicht verwirrt. Der Kaktusmann hingegen lachte wieder; er schien sehr freudig für das Lachen zu sein.
    „Unser Flugbote, der eigentlich nach den nächstliegenden Oasen hätte Ausschau halten sollen, bemerkte dich ohnmächtig am Boden liegend. Er verkürzte darauf seinen Rundflug und kam unmittelbar zu uns, dich in seinen Klauen tragend.“
    Panflam dachte über diese Worte nach; also war der Geier ebenso kein feindlich oder aasbegierig gesinnter Feind; er war ein Lebensretter.
    „Ich möchte ihm „Danke“ sagen, meinem Lebensretter.“ Er sprach sie in einer Sehnsucht aus, wie er sie schon lange nicht mehr angewandt hatte, doch dies kümmerte Noktuska nicht: „Das kannst du auch machen, wenn er uns Bericht über deine Freunde erstattet. Er sucht sie gerade für uns … wohl mehr für dich …“
    Der Schimpanse schwieg. Er zweifelte seit seinem Traum daran, dass er jetzt unter diesen Umständen schon seine Freunde sehen wollte. Er wusste zwar, dass er sich übertrieben aufgeführt hatte, aber dies änderte nichts an der Tatsache, dass er schwach war, eine Belastung. Noktuska schien nebenbei eine Begabung darin zu haben, den Gedankengang seines Gegenübers zu lesen: „Ganz gleich, was zwischen euch los war. Es ist wichtig, dass ihr euch darüber ausspricht. Und deshalb werden wir zu ihnen gehen, wenn uns Bussa berichtet, wohin die Reise geht.“
    Erneut bebte der Boden. Panflam, dem dies langsam genug war, sprach mit leicht besorgter Miene: „Meint ihr nicht, wir sollten einen anderen Ort aufsuchen, denn dieser ist doch schon recht von Erdbeben gebeutelt.“
    Noktuska verstand zunächst nicht, worauf Panflam hinauswollte, aber dann hellte seine Miene sich auf und musste lachen: „Ach so, du kannst es nicht wissen: Dank Cas ist das hier Alltag.“
    „Cas?“ Namen auf Namen – für Panflam war dies recht verwirrend.
    „Du weißt nicht, wer Cas ist?“, rief der Stellvertreter des genannten Käpt´ns aufgebracht über jene Unwissenheit. Doch schnell gebot der große Kaktus ihm zu schweigen, indem er ihm gebieterisch seinen Stachelarm hinhielt.
    „Tuska, bitte Ruhe. Hör zu, Panflam: Der Ort, an dem wir uns befinden, dürfte dir nun sehr eigenartig vorkommen aber … du befindest dich auf dem Körper von Cas, einem Pokémon.“
    Ein herber Schock für Panflam. Deshalb waren die Steinwände so warm – sie gehörten zum Innenleben eines Pokémons. Und nicht nur das: In das Pokémon waren schamlos Löcher und Gänge reingehämmert worden. Wie konnte man das Pokémon derartig von innen herauszerstören. Als der Schimpanse den Kaktus mit dieser entsetzt formulierten Ansprache konfrontierte, blieb dieser ganz ruhig. Er deutete Panflam, sich zu setzen, was dieser nach einigen Widerspruch dennoch tat. Er fing an zu erzählen, während Panflam und die beiden anderen Anwesenden, die sich ebenfalls mit ihrem Anführer auf den Boden gesetzt haben. zuhörten:
    „Zuerst musst du wissen, dass Pokémon wie Cas, also von der Spezies der Castellith, sehr rar vorhanden sind. Eigentlich vom Aussterben bedroht. Ich kann daher gut nachvollziehen, wie umso mehr schockierend das für dich klingt, wie wir inmitten eines solch gewaltigen Pokémon Gänge gebohrt haben. Doch höre mich an: Es ist eine Geschichte, die …!“
    „Noktuska! Hey, Noktuska!“, rief eine Stimme, die aber ein bisschen weit entfern schien, weswegen wohl jeglicher Schreiversuch im Fahrtwind unterging. Doch anhand der immer zunehmenden Lautstärke schien der Urheber immer näher zu kommen. Panflam, der sich sichtlich gestört dadurch bei der Erzählung des Kaktus fühlte, erspähte auch schon bald zu seinem eigenen Schrecken den Schatten des Vogel-Pokémons, welches in seinem Haarwirbel und damit auch im einzigen Kopfhaar einen Knochen stecken hatte. Elegant landete er mit seinen Gummifüßen vor der Gruppe an Pokémon, salutierte vor Noktuska und gab seinen Bericht, ohne bisher groß auf den wiedererwachten Wüstenfund einzugehen: „Noktuska, ich hab sie gefunden. Sie sind direkt voraus. Gib Cas am besten gleich das Signal, dass er anhalten soll.“
    „Gut, mache ich. Danke auch, Bussa.“, bedankte sich Noktuska freundlichen Wortes und ging ein bisschen ab von der Gruppe an den Rand des Felsenbodens, auf dem sie sich befanden.
    „Bussa heißt du?“, wollte der Schimpanse verwirrt wissen. Der Geier starrte ihn verwirrt an, dann aber hellte dessen Miene sich auch: „Oho, du bist schon erwacht, Wanderer. Sieh an, sieh an. Ich habe mehr Zeitraum für dich vorgesehen …“
    „Du warst es, der mich hierher gebracht hatte, oder?“, fügte Panflam tonlos hinzu. „Danke.“
    „Ach was, nichts zu danken. Ich habe meine Pflicht als Auskundschafter getan.“ Als ob das Lebensretten nicht von Bedeutung wäre. Panflam dachte sich beschämt, dass er es dem Geier nie gleichmachen könnte, da er selber so schwach war und sich deshalb von ihm retten lassen musste.
    „Wen meinst du eigentlich mit ´sie´?“
    „Deine beiden Kumpel, nach denen ich Ausschau halten sollte.“
    Das war nun ein Schrecken. Auf ein sofortiges Wiedertreffen mit seinen beiden Freunden hatte sich Panflam noch nicht so richtig darauf vorbereitet. Eher verspürte er eine Angst vor ihnen; würden sie ihm seinen Ausraster einfach so verzeihen? Haben sie sich gar mit dem Gedanken abgefunden, dass in ihren Augen Panflam kein Mitglied mehr war, weswegen sie sich kurzerhand ein neues Mitglied gesucht und gefunden hatten? Nein, dafür kannte der Schimpanse seinen Anführer und Freund zu gut, dass dieser nicht so denken würde. Vielmehr wird er selber Panflam darum bitten müssen, dass er wieder einsteigen sollte. Doch war die Zeit schon reif? Der Schimpanse erinnerte sich an seine Konfrontation mit seinem Unterbewusstsein. Sagte dieses nicht, dass Panflam an sich nicht zu schwach für das Team wäre? Wenn es demnach so wäre, könnte er dann einfach so zusagen?
    „Woher weißt du eigentlich, nach wem du Ausschau halten solltest?“, fragte er wieder erneut den Geier; Noktuska stand wie abwesend am Rand des Felsen und schaute bestimmt auf das weite Wüstenmeer, welches in seiner erbarmungslos sandigen und gelben Eigenart vor ihm lag. Ein bestimmtes Signal, welches den wandelnden Felsen Castiel zum Stillstand bringen sollte, gab er nicht, wie es ihm Bussa zuvor angewiesen hatte.
    „Als würdest du darauf hinauswollen, dass man die Mitglieder des Team Mystery nicht kennen würde. Ich bitte dich; euer Ruf eilt euch sogar bis hierhin in die Schädelwüste aus. Nicht verwunderlich, wenn du verstehst, was ich meine.“ Bussa zwinkerte Panflam zu, worauf dieser wieder hinüber zu Noktuska starrte.
    „Er ist der Anführer der Wüstennomaden.“, flüsterte nun die kleinere Ausgabe eines Kaktus dem Schimpansen zu, als dieser jene große musterte. „Er war einer der Ersten, die hier in die Wüste kamen und dann dort auf Cas trafen.“
    „Weißt du etwas über die Geschichte, die mir Noktuska erzählen wollte?“
    „Aber hallo! Jedes Mitglied hier kennt sie.“, rief Tuska freudig. Er wollte nun selber diese erzählen, als nun erneut eine Stimme den Wortfluss des Pokémon jäh unterdrückte. Dieses Mal aber war es jener Anführer gewesen: „Haltet euch jetzt alle mal gut fest, wenn ihr nicht unsanft auf den Boden landen wollt.“
    „Festhalten? Wie denn bitte?“, rief Panflam empört über die nicht vorhandenen Haltemöglichkeiten, wie er beim Umschauen feststellen musste. Er beobachtete, wie die beiden Pokémon um ihn herum es machten. Bussa schwang sich elegant vom Boden ab und blieb wie in Schwebe in der Luft stehen. Tuska hingegen ließ seine kurzen und stacheligen Arme in den Felsen hineinwachsen, sodass dieser dort wie fest verwurzelt stehen blieb. Herakles hatte sich wohl seit ein paar Minuten unbemerkt fortgeschlichen. Panflam wollte sich schon an diesen festhalten, allerdings wollte er wiederum nicht die dann rein gestochenen Nadeln wieder herausziehen wollen, weswegen ihm schmerzlich nichts anders übrig blieb als Noktuska dabei zuzuschauen, wie er seinen rechten Kaktusarm aufleuchten ließ. Dann schossen aus diesem mehrere kleine Ranken heraus, die er dann in den Felsen hineindonnerte. Auch er hatte sich fest im Stein verwurzelt. Kurz, nachdem die Nietenranken im Stein stecken blieben, erbebte der gesamte Felskörper des Pokémons, worauf Panflam – wie eigentlich erwartet – aufgrund mangelnden Gleichgewichts im Angesicht der Erschütterung mit dem Kopf voran auf dem Boden fiel. Doch schon ließen diese langsam nach, als würde Castiel inmitten seiner Bewegung erstarren, wie auch immer es bewerkstelligen konnte. Tatsächlich wurde er nur langsamer, bis er zum wirklichen Stillstand kam. Während sich Panflam aufzurichten versuchte, kam auch schon Noktuska wieder herbei geschlendert und rief heiter: „Alles klar, Panflam. Ich glaube, du wirst erwartet.“
    „Erwartet? Wie meinst … Moment, was tust du … Aua!“
    Schon umgriff der stachelige Arm des Kaktus den Körper des Schimpansen. Sprichwörtlich fühlte es sich so an, als wäre des Schimpansen Körper von tausend Nadeln durchstochen, worauf der Besitzer dieses Körpers laut vor Schmerz aufschrie. Er wollte schon aus lauter Protest losschütteln, doch dies brachte die Nadeln nur tiefer in die Haut hinein. Ein noch mehr von Schmerzen erfüllter Schrei war die Folge, doch Noktuska ließ sich lachenden Lächelns nicht davon abbringen, so den Schimpansen am Rande des Felsens zu tragen: „Ich hoffe, dass du eine weiche Landung haben wirst.“
    „Wag es nicht, das zu tun, was ich gerade denke!“
    „Guten Flug!“
    „Ich sagte doch … AHH!“


    Noktuska bekam nicht mehr mit, was Panflam sagen wollte, da er schon inmitten seines Satzes den Schimpansen gekonnt mit Schwung über den Felsenrand warf. Er selber winkte dem Fallenden hinterher. Dieser hingegen hörte, wie die Luft nur so an ihm vorbeirauschte, und erbetete im Flug verzweifelt um eine tatsächliche weiche Landung. Doch die Schwerkraft zog ihn derartig stark und schnell in die Tiefe, dass mit jeder Sekunde die Hoffnung darauf verschwand.


    Tatsächlich landete er nicht auf die Rauheit, die er erwartet hatte. Denn schließlich kannte er dieses Gefühl von seinem Kurzabenteuer in der Wüste, bevor er gar keines mehr besaß – für sechs Stunden, wie jemand von den Pokémon da oben sagte. Ihm stieg die Wut auf und wollte zu denen seine Empörung hinauf rufen, als er statt dem sattblauen Himmel in die topazgelben Augen seines Freundes erblickte, die ihm freundlich entgegen leuchteten.
    „Nächstes Mal denkst du daran, dass du zuvor Psychokinese kannst. So kannst du dich eher in der Luft halten.“
    „Halt die Klappe …“, lächelte Panflam über diesen Witz. Es fühlte sich irgendwie gut an zu wissen, dass es Reptain gut ging.


    Das Team Mystery war wieder vereint … oder?



    #################################################################################



  • [tabmenu]
    [tab=Vorwort]
    Heyho, Silvers!


    Nun folgt mein Kommi zu diesem Doppelkapitel. (Btw, hatten wir schonmal darüber gesprochen, dass der Titel der FF grammatikalisch eigentlich nciht stimmt? :3)
    [tab=Kapitel 15]
    [subtab=Positives]
    Philosophische Gedanken
    Hmmm, klingt interessant, die Konstrukte, die du am Anfang entwirfst. So zu beginnen, ist jedenfalls nicht schlecht, es macht nachdenklich. Haben die Anfangsüberlegungen denn auch eine Funktion für die Geschichte?


    [subtab=Verbesserungsvorschläge]
    Titelbild
    Ja, dein Titelbild ist zwar passend, aber ... mir fehlt einfach was. Das Bild wirkt ein wenig zu schlicht, und tut mir Leid, wenn ich da etwas zu kritisch bin, aber auch weniger anregend. Möglicherweise würde es helfen, mal wieder etwas Komplexeres, Detailfreudigeres auszusuchen.


    Tempora
    Noch immer nehme ich im ersten Teil einige Tempusfehler wahr, die vor allem mit Imperfekt/Plusquamperfekt zusammenhängen. Daran musst du noch arbeiten, Silberling ;3


    "Ich erinnere dich zu sehr an deine Flucht vor dem Bibor und dem Stahlos in."
    Tut mir Leid, aber der Satz ergibt keinen Sinn :/
    An wen erinnert Panflam das Spiegelbild? Oder meinst du "Ich erinnere dich nur an […]". Außerdem fehlt nach dem "in" eine Ortsangabe.


    "[…].",
    Ich glaube, das wurde schonmal angesprochen: Geht der Satz nach Beendigung der wörtlichen Rede weiter, entfällt der Punkt in dieser.
    [subtab=Fehlerteufel]

    Zitat

    […] aber auch es das waren nur aufgestellte, aber nie bewiesene Hypothesen, […]


    Zitat

    […] und sah jemanden ein paar Meter vor ihm stehen.


    Zitat

    […] so etwas wie gefälschtes Mitleid, […]


    [tab=Kapitel 16]
    [subtab=Positives]
    Castellith
    Uh, das mit Castellith, dem durch die Wüste ziehenden Giganten, ist gar keine so schlechte Idee. Zudem ist das etwas Überraschendes, das msn so nicht erwartet hätte. Gut so! Erinnert mich ein wenig an Chronos in GoW^^


    Das Ende
    Der letzte Satz hat mir ziemlich gut gefallen, muss ich sagen. Wieder vereint - mit einem ganz dicken "aber". Das ist spannend und macht neugierig auf das nächste Kapitel.


    Mythologische Bezüge
    Deine Bezüge zu Mythologie und Literatur sind gut und richtig. Diese Felder sind große Inspirationsmöglichkeiten, und sie können eine Story ganz herrlich beleben, wenn msn es richtig anstellt^^
    [subtab=Verbesserungsvorschläge]
    Bild
    Auch hier muss ich wieder sagen, dass es nicht wirklich schön ist. Tut mir Leid, aber dieses Bild wirkt fast schon lieblos, adls hättest du das erstbeste Labyrinthbild von Google genommen :/
    Dabei ist die Verbindung von Labyrinth und Verwirrung nicht schlecht! Versuch vll, etwas stimmungsvollere Bilder zu finden!


    " – lustig: er war auch ein Affe –"
    Lass solche Bemerkungen lieber, das Wortspirl ist augenscheinlich genug und du willst deine Leser ja nicht unterfordern, nicht? ;3


    Sohn des Zeus und der Hera
    Da muss ich dich enttäuschen: Das ist die kinderfreundliche Disneyversion. Herkules ist eigentlich das Produkt einer der zahlreichen Affairen des Göttervaters mit Menschendamen (in diesem Fall Alkmene, imo). Es war auch Hera, die die giftige Schlangen zum Baby schickte, um es zu töten. Doch der kleine Halbgott erwürgte diese kurzerhand (davon gibt es btw auch eine sehr bekannte Skulptur).
    [subtab=Fehlerteufel]

    Zitat

    […] welches wie in einemn Berg hineingemeißeltzu sein schien.


    Zitat

    Gerade, als er sich zu beruhigen beruhigt zu haben schien, erfuhr ein leichter Ruck die Höhle […]


    ["Erfuhr einen leichten Ruck" oder "durchfuhr ein leichter Ruck".]


    Zitat

    Panflam sprach redete sich zunächst ein, […]


    Zitat

    Hauptsächliches Augenmerk fiel aber auf das mittlere von den der drei Pokémon: […]


    Zitat

    […] rief eine Stimme, die aber ein bisschen weit entfernt schien, […]


    [tab=Nachwort]
    Du nicht 2 Kapis auf einmal posten sollst! xD"
    Wie auch immer, Es tut mir Leid, wenn ich in Bezug auf die Cover vielleicht etwas streng klinge, aber die sind in letzter Zeit wirklich nicht ganz so schön. Am Anfang bemühtest du dich noch, etwas Emotionsgeladenes, Gehaltvolles zu finden. Und dann sie dir die schlichten Schwarz-Weißlinien des letzten Kapitelbildes an. Verstehst du, was ich meine?


    Soweit erstmal von mir. Bis zum nächsten Mal! ;3


    Lg


    ~ Clio[/tabmenu]

  • [tabmenu]
    [tab='x',http://media.bisaboard.de/pokemon/icon-static/249.png]

    Lugia~Hallihallöle~Lugia


    Ich versuche es noch einmal, auf diese Art und Weise auf eure Kommentare einzugehen.
    Auf jeden Fall will ich hier erstmal einen generellen Dank für dein Kommentar.
    Eigentlich habe ich zunächst diesen Text auf mehrere User angelegt, aber da sie alle zeitlich nicht gerade nachkommen können und ich noch ein möglich frühes "Nach-Oster-Überraschung" posten will, wird daher nur der Kommentar von Clio in Angriff genommen.


    Ich weiß nicht, was ich noch sagen könnte, also daher gleich zu deinem Re-Kommentar
    [tab='Clio',http://img710.imageshack.us/img710/6730/grievous2.png]

    Hier nochmal zu deinem Kommentar


    Du jagst mir mehr oder weniger einen Schrecken ein; nicht wegen der "Unterstellung", sondern dass du schon den Beitrag in der Schreibschule vergessen hattest: Siehe hier
    Aber nun nehme ich - was ich wohl in der Schreibschule vergessen habe zu tun - mal selber nun Stellung dazu: Dein Vorschlag "Die Legende des Dämons" (siehe unsere Skype-Konversation) steht mit meinem Stand "Die Legende vom Dämon" auf gleicher Ebene; sie sind beide korrekt, sowohl grammatikalisch als auch sinnlich (Siehe den Abenteuerfilm "Die Legende des Zorro" von Martin Campbell") Dennoch würde ich mich gerne auf meinen Standard besinnen wollen, da der Genitiv für mich zu sehr nach Besitz klingt - wofür er auch steht - und der Dativ einfach besser für mich tönt. Trotzdem Danke für die Gelegenheit, mich mal darüber nochmals zu äußern.



    Lugia ~ Zu Kapitel 15 ~ Lugia
    Hm, ich hatte es schon befürchtet, dass ich nicht alle Zeiten geändert habe. Denn zunächst schrieb ich im Präsens für diesen Gedankengang über das Nichts. Doch dann vergaß ich, dass ich ja eine FF schreibe und dass aus der Sicht Panflams geschrieben wurde, weswegen ich schleunigst alle Zeiten änderte; wohl nicht alle, wie es aussieht.


    Hm, es fehlt wohl der Zusatz "in dem Abenteuer, wo ihr Karnimani kennenlernte" - Danke, dass du mich auf diesen peinlichen Auslasse hingewiesen hast.
    Und die Lehre von dem Punkt nach dem drei Punkten hatte ich erst nach dem Veröffentlichen gehabt und dann wohl vergessen, ihn auszumerzen. Werd ich wohl auch bei den ersten Kapitel machen müssen ...


    Nun ja, die Anfangsüberlegung am Anfang des Kapitels ist nur auf dieses bezogen; ich wollte nur ein bisschen philosophisch anfangen und auch so die Umgebung beschreiben x3



    Lugia ~ Zu Kapitel 16 ~ Lugia


    Zum Titelbild hatten wir uns schon per Skype unterhalten; dass ich geeigneteRE erst nach dem Veröffentlichen finde (ging mir genauso mit Kapitel 3 und Kapitel 10 -.-).


    Da sieht man auch, was rauskommt, wenn ich versuche, auf diese Art und Weise mit Wortspielen witzig zu sein x3


    Wir wollen noch immer bedenken, dass ich die Geschichte schon für jedermann schreiben will. Für die jüngeren User deshalb habe ich mich vorerst so auf den mythologischen Hintergrund des Herakles geeinigt. Ich weiß, ich habe dich als eine griechische Mythologie-Expertin nicht beeindrucken können XD



    Lugia ~ Sonstiges ~ Lugia


    Kannst du es dir ein bisschen so einrichten, dass du auch mir sagst, wie ich einzelne Dinge beschrieben habe oder zumindest die wesentlichen Dinge; denn der Bewertungsaspekt fehlte mir bei deinem Kommentar schon ein bisschen, auch ein bisschen auf den weiteren Inhalt hätte ich gehofft, wie zu dem charakter Noktuskas oder die kleine Verfolgungsjagd x3
    Und beim Nachwort hast du dich doch ein bisschen zu sehr formal gehalten. Vielleicht ein letztes Fazit über die Kapitel allgemein hätten mir mehr Motivation gegeben als (trockenes) Statement zu den Covern.




    Danke aber dennoch, dass du dir die Zeit genommen hattest, dich (erneut) durch meine zwei Kapitel zu lesen. Freue dich daher auf Kapitel 17, wie es dann um das Team steht^^


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    Desweiteren wünsche ich dir noch viel Spaß beim Lesen von Kapitel 17 ;)
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    Kapitel 17:
    Chance auf Einheit?



    „Ich weiß nicht, wie ich euch je für diese Obhut danken kann!“, schüttelte Reptain Noktuskas Hand – oder Stumpf oder wie auch immer -, als dieser vom Riesenpokémon Castiel runter gestiegen war.
    Dieses war nun in seinen kompletten Ausmaßen für Panflam zu erkennen und nicht unter einer Staubwolke verborgen, wie das Team Mystery zuvor beobachtet hatte, als dieser Koloss sich zu ihnen durch den Sand gegraben hatte.


    Es war wohl eines der größten Pokémon, die die Pokémon je gesehen haben. Die riesigen Augen der Sandkrabbe waren das weitaus auffälligste; ovalförmig, weiß mit einem nahezu schwarzen Punkt als Pupille. Egal, wo man auch gestanden hätte, es hätte immer ausgesehen, als ob einen diese Augen angestarrt hätten. Ebenso markant ausgeprägt waren die gewaltigen Scheren, die Cas aber stets zur Hälfte im Sand vergraben hatte. Doch das wohl herausragendste Merkmal dieses Pokémons war augenscheinlich der große Felsenpanzer, der in seinen würfelförmigen Maßen ungefähr zehn Meter groß sein musste und sich von der unteren Ansicht aus bis in den Himmel hinein betrachtet gelassen hätte. Allein das wurde lediglich von Impergator interessiert unter die Lupe genommen; ebenso von den Mitgliedern des Team Sternenjäger. Panflam besah sich diese komische Zusammenstellung zweier Ex-Verbrecher und zwei anderen Pokémon. Er bemerkte recht schnell, dass sich seine beiden Freunde mit dem neuen Team zusammengetan haben.
    „Ich weiß nicht, ob ich es zum Kampf auffordern sollte …“, überlegte Impergator, der wie in Gedanken versunken seinen rechten, leider immer noch bandagierten Arm streichelte. Er zog nicht ernsthaft diesen Gedanken in Erwägung, oder?
    „Hm, es wäre super cool, überlegener als so ein Koloss zu sein …“, gab Stoloss zu bekennen, der neben Impergator seine beiden Fäuste im Ansatz mit seinem Diamant überzog.
    „Ob ich den Schatten von so einem Wesen kontrollieren kann …“, neigte Gengar nun nachdenklich seinen Kopf schief, als er die Statur des Castellith besah.
    Alle drei bekamen direkt von Turtok und Miltank einige Schläge auf den Kopf gesetzt, weswegen sie mit Beulen übersät zu Boden gingen, worauf die Schläger im Chor aussprachen: „Denkt nicht nur immer an euch, ihr Schwachköpfe!“ Einzig Noktuska musste über das derartige Zusammenspiel dieser Teams belustigt grinsen, aber auch er betonte, dass die Festung an Pokémon nicht zum Kämpfen geboren war.
    Das war also die Allianz der beiden Erkundungsteams, wie Reptain Panflam berichtete; dieser sah sich die Pokémon der beiden Teams an, die wie eine Einheit aussahen. Sie hatten gute Verbündete gefunden, wenn nicht auch noch stärker als er selber.
    Nun kam auch Herakles wieder aus einem Loch, welches im untersten Teil des Felsen gemeißelt wurde, heraus und rief zu Noktuska, dass sie sich doch beeilen sollten mit der „Teestunde“, da die anderen schon längst ungeduldig auf die Abfahrt wurden. Dieser darauf rief ihm schnellste Wiederaufnahme der Wüstenwanderung zurück und wandte sich dann wieder den beiden Teams zu: „Ich freue mich, dass ihr alle wieder zueinander gefunden hat. Wenn ihr wollt, können wir euch gerne in der Nähe der Trockenebene abliefern, bevor ihr wieder diesen Alptraum an Hitze durchleben müsst.“
    Dies ließen sich die Pokémon nicht zweimal sagen und waren erpicht darauf, näheres über den Hintergrund des Riesen zu erfahren. Alle bis auf eines, welches nur zögerlich seine Schritte wagte – Panflam nämlich. Natürlich blieb dies nicht seinem Anführer und seinem Kollegen unbemerkt, weswegen erst sie und dann später auch das Team Sternenjäger und ebenso auch Noktuska verdutzt stehen blieben.
    „Reptain … Impergator … Darf ich euch kurz sprechen?“
    Erst nach einiger Pause stimmten beide Angesprochene ein und gingen mit dem Schimpansen einige Meter abwärts von dem Rest der Gruppe, damit sie für ihr Gespräch isoliert genug waren. „Erst einmal tut es mir leid, dass ich scheinbar überreagiert habe …“, platzte es Panflam direkt danach raus, worauf Reptain lächelnd erwiderte: „Ach was, schon vergessen. Ich war bei Xatu auch nicht besser.“ Einzig Impergator spürte, dass sein Teamkollege auf was anderes hinauswollte; er war aufgrund seiner generell kühlen Art eben nicht so heiter über die Wiedervereinigung wie sein Anführer gewesen, weswegen er mit einem Blick, der in seiner Schärfe dem eines Adlers glich, schnell die unruhigen und nervösen Zuckungen von diesem bemerkte. Als Bestätigung darauf fuhr Panflam mit zögerndem Tonfall fort: „Aber … darauf wollte ich nicht hinaus …“
    Nun schien es auch Reptain zu spüren, denn recht schnell verflog sein Lächeln und wurde schon bald zum verwirrten Gesichtsausdruck: „Was meinst du, Panflam?“
    Dieser schien nun für das Kommende die richtigen Worte zu suchen. Währenddessen fragten sich die Außenstehenden, was das Team Mystery zu besprechen hatte. Doch auch sie spürten die unangenehme Spannung, die von den drei Pokémon ausging; eine Spannung, die sie erschaudern ließ. Einzig Noktuska schien eine leichte Ahnung zu haben, was im Folgenden passieren würde; er sah auch zuvor die Reaktion des Schimpansen auf die Nachricht des Boten Bussa, dass er seine Teamkameraden gefunden hatte. Die Reaktion war nicht gerade die gewesen, die man sonst zeigen würde, wenn man sich eine Wiedervereinigung nahezu ersehnt hätte. Er ignorierte das ungeduldige Rufen Herakles´, welches aus dem Loch des Felsens knapp oberhalb der Beine zu ihm hallte. Stattdessen sah er, wie bei einem Boxkampf, interessiert dem Geschehen zu.
    „Es ist nicht nur das, denn …“, gab Panflam zunächst drucksend preis, „denn … ich hatte einen Traum, oder eine Vision – ich weiß es nicht genau. Auf jeden Fall offenbarte mir der Traum eine wohl bittere Wahrheit …“ Er atmete ein, damit er Luft zum Sprechen bekam, und atmete aus, damit er wieder sprechen konnte: „Ich bin eine Belastung für euch!“
    Das saß, besonders beim Anführer. So hatte er seinen Freund nicht mehr erlebt seit … eigentlich hatte er ihn nie so über sich und seine Position und Bedeutung im und für das Team aussprechen gehört. Gerade deswegen stellte es auch für ihn eine Art Schock dar, sowas zu hören. Er war fest in der Annahme, dass Panflam sich nur wegen seinem Verhalten entschuldigen und einen nie mehr wiederkehrenden Fall schwören wollte. Doch nun derartiges zu hören, ließ seine Vorstellung einer Wiedervereinigung wanken. Darauf bedacht, das Team und damit auch die Freundschaft aufrecht zu erhalten, lächelte er nur verschmitzt: „Das ist nur ein schlechter Sche…!“
    „NEIN, es ist kein Scherz!“, wehrte Panflam ab. Seine trotzige Haltung – die Hände zu Fäusten geballt und angespanntes Verhalten – verriet rasch, dass er es ernst meinte, worin sich Reptain immer mehr in seiner Befürchtung beinahe bestätigt fühlte und deswegen keine Sprache mehr fand, weswegen gern Impergator in seinem Zeichen als Mitglied des Teams für ihn einsprang: „Und wie kommst du auf den Gedanken?“
    Direkt ohne Umschweife fuhr Panflam fort. Nun schien für das Team einzig allein nichts mehr außerhalb des Teams zu interessieren; Umgebung, Hitze des Bodens, die erbarmungslos knallende Sonne, die neuen Freunde aus der Wüste – alles schien wie hinter einem weißen Schleier zu verschwinden. Die Konzentration des Teams lag auf sich selber, wohl mehr auf das eine Mitglied, welches seinen Gedankengang über sich erläuterte: „Wann hatte ich denn je meinen großen Moment gehabt? Ich sehe mich zwar stets über andere siegen; doch entweder nur mit eurer Hilfe oder die Gegner sind derartig einfach zu besiegen, dass selbst ein Karpador eine Chance hätte.“ Er wandte sich nun an Impergator: „Ich habe dich derartig wegen deiner Stärke bewundert, als du letztens gegen den General gekämpft hattest, selbst als du dann verlorst. Einzig die Tatsache, dass du ihn überhaupt beeindrucken konntest, zeugt von deiner Kampfkraft. Auch wenn ich es eigentlich verhindern wollte, so nehme ich dich mir doch als Vorbild in dieser Beziehung der Stärke.“
    „Davon rate ich dir eher ab!“, antwortete der Alligator darauf sehr bestimmt mit ernster Miene. „Ich trainiere auch auf ein Ziel hin, für das ich mich stets verbessern muss. Und in dir sehe ich keinem Bedarf an solcher.“
    „Aber ich selber sehe einen darin!“, stieß Panflam, immer fester in seinem Entschluss, hervor. „Weißt du noch, wie ich erst im Geheimnisdschungel durch diese komischen Pflanzen und dann hier durch meine Einfältigkeit stets in Ohnmacht fiel? Egal, wo wir seit Kurzem waren, wart ihr um mich besorgt gewesen. Ich fühl mich einfach lächerlich dabei, stets das Sorgenkind zu sein. Außerdem … als wir Impergator in seiner Form als Karnimani das erste Mal trafen, dann musste ich doch danach wirklich vor einem Bibor und einem Stahlos davonlaufen, obwohl ich doch aufgrund meines Typs im Vorteil lag. Allein daran könnt ihr sehen, dass ich einfach nicht mehr mit euch mithalten kann …“
    Reptain überkam die fürchterliche Befürchtung von dem, was Panflam nun auszusprechen wagte: „Deshalb … werde ich das Team verlassen!“


    Was es auch immer war, das sich im Inneren Reptains breit machte – es zerstörte ihn innerlich in seinem Gefühl. Er fühlte, wie sein sonstiges Bild vom Team Mystery als eine Einheit und ein Bund an Freundschaft nach und nach in mehrere kleinere Splitter, einem zerbrochenem Spiegel gleich, zerbrach. Er stand starr dar; die Augen waren nicht entsetzt aufgerissen, aber man sah ihm in dem Moment an seinem versteinerten Gesicht an, dass ihn diese Aussage derartig sprachlos machte, dass selbst jegliche Bewegung versagte. War es nun endgültig vorbei? War es das nun mit dem Team Mystery? Sollte alles wegen einer wohl banalen Kleinigkeit enden? Wegen dem einen Auftrag? Sicher, er forderte einiges mehr von dem Pokémon ab als ihre sonst üblichen Aufträge, aber konnte man daran derartig aufschlagen, dass eine sonst so derartig feste Einheit wie das Team Mystery zerbrach? Waren sie wirklich wie ein einfaches Amulett, welches unzerstörbar vor Magie, Finsternis und anderen äußeren Einflüssen war und dann von innen heraus dennoch zersprang? Das alles wollte Reptain einfach nicht wahrhaben. Er öffnete den Mund, suchte vergeblich Worte, die Panflam dazu bewegen sollten, doch seine Entscheidung zu überdenken. Doch stattdessen kamen nur vom Entsetzen unterdrückte Laute, die ihn ebenso dazu brachten, auf die Knie zu fallen. Dennoch versuchte er, vor seinem Freund kein Zeichen von Trauer in seinen Tränen zu zeigen. Kein Moment von Schwäche zeigen – allein das wollte er einfach nicht, nicht vor Panflam. Schließlich war er noch der Anführer.
    Einzig Impergator schien gefasster; ihm schien es auf den ersten Blick gar gleichgültig zu sein. Doch als er sprach, konnte man die gut versteckte Trauer hören: „Panflam … etwa nur deswegen?“
    „´Deswegen´ was?“, antwortete dieser trotzig. Er bemerkte den Blick des Alligators, der leichten Zorn aufwies. Weshalb der Zorn?
    „Was willst du uns damit sagen? Was hast du vor, nachdem du uns verlassen hast?“
    „Ist es nicht offensichtlich, Impergator? Ich will einfach keine Last mehr für euch sein. Ich werde nach meinem Austritt hinausgehen und genauso trainieren. Ich werde stärker. Ich werde das stärkste Pokémon der Welt!“
    Wie für einen Kanonenschuss bestimmt waren diese Worte für das Wesen Impergators der Zündfunke für das schlagartige Ändern in ein derartig bedrohliches Knurren, wie er es nun offenbarte. Er starrte Panflam zornig an und ballte wutentbrannt seine linke Hand zur Faust zusammen. Er atmete tief ein und aus, als würde er seine Wut in den Griff bekommen wollen: „Wie … kannst du es wagen …Panflam?!“
    Nun spürte man umso mehr die Spannung, die vom Team ausging, dass deswegen den Außenstehenden die Luft für einen kurzen Moment wegblieb. Derartig impulsiv waren diese Worte ausgesprochen, untermauert mit einer immer mehr zu zügelnden Wut. Doch warum war er nun wütend?
    „Wie kannst du es wagen, mir auf diese Art und Weise nachzueifern? Du weißt seit Langem ganz genau, dass der Traum, das stärkste Pokémon der Welt zu werden, genau meiner ist und auch nur für mich bestimmt ist. Wie wagst du Winzling es eigentlich, ihn mir wegschnappen zu wollen? Hast du sie noch alle?“
    „Träume sind etwas, was niemanden fest gehören kann!“, rief Panflam leicht aufgebracht, sodass dessen Flamme am Po wie sonst bei ihren Streitgesprächen aufloderte; doch dieses Mal würde es nicht zu einem raschen Ende durch Reptain kommen, denn dieser musste mit ratlosem Blick zusehen, wie das Team immer mehr auseinanderzubrechen drohte. Er wollte so sehr eingreifen, doch irgendetwas in ihm hinderte ihn daran. Nämlich die Tatsache, dass Impergators Wut durchaus berechtigt war. So wie er seinen Freund und Kämpfer kannte, würde er nie diesen Traum aufgeben und deswegen auch alles daran setzen, ihn zu erfüllen. Das bedeutete aber zu Reptains Leidwesen nun, dass dann Panflam im Weg stehen würde. Die Frage dann wäre: Würde Impergator für seinen Traum selbst einen guten Freund schlagen oder nicht?
    Die erste Antwort schien der Fall zu sein, denn der Alligator riss sich zum Entsetzen seines Anführers die Bandagen von seinem Arm ab, sodass dieser in seiner ausgemergelten und dünnen Art freilag. Sofort musste sich Impergator diesen gesichtsverzerrt halten, da noch immer die Schmerzen anhielten, die er von dem General zugefügt bekommen hatte. Dennoch konnte er ihn gut im Ansatz unter starkem Zittern bewegen und er selber sprach zu Reptain, als dieser ihn entsetzt auf seine Dummheit aufmerksam machte: „Reptain, DIESEN Kampf werde ich mit Würde führen!“
    „Was soll das heißen, Impergator?“, riefen nun beide seiner Kollegen aus einem Mund. In Reptains Ton lag Furcht in der Stimme – Die Gewissheit über die Antwort war da. In Panflams hingegen lag Verwirrtheit, als ob sich dieser nicht über sein selbst erwähltes Schicksal klar wäre.
    „Panflam!“, rief nun der vor Schmerz keuchende Kämpfer zu seinem Gegenüber. Dass seine Knochen so schnell durch den mit Psykräften getränkten Verband zusammenwachsen konnten, verwunderte ihn selber zwar, aber sie wurden nur lose aufeinander gehalten; ein kleiner Stoß würde genügen und das Gerüst im Arm würde wieder wie ein Kartenhaus in sich zusammenfallen und die gesamte Behandlung auf den Nullpunkt zurücksetzen. Doch das kümmerte Impergator nicht mehr in dem Moment, denn dieser rief entschlossen: „Wenn du unbedingt diesen Weg gehen willst, Panflam, …“, er musste sich zusammenreißen, da ihm doch die Tränen kamen darüber, dass er es selber nun aussprechen musste, „dann bist du mein Feind, weswegen ich gegen dich kämpfen werde!“
    „Bist du des Wahnsinns? Ich kann nicht gegen dich kämpfen. Soweit wäre ich noch nicht.“
    „Darum geht es mir nicht, Bastard! Ein solcher Keim der Unverschämtheit muss im Ansatz erstickt werden. Niemand, nicht mal ein Freund wie du, stellt sich zwischen mir und meinem Traum!“
    „Du würdest also auch töten für deinen Traum? Und jegliche Freundschaften aufs Spiel setzen?“
    „Töten? Meinst du etwa, ich wäre wirklich so ein Monster? Allein dafür, dass du mir sowas unterstellst, sind wir keine Freunde mehr; es fing an, als du mich in meinen Prinzipien gekränkt hattest.“
    „Eitles Arschloch! Kannst du es nicht nachvollziehen, dass ich einfach nur stärker werden will?“
    „Nicht, wenn du derartige Ambitionen verfolgst!“
    „Also ist es bei dir anders als bei mir?“
    „Ja natürlich, Idiot. Das ist mein Schicksal und ich löse damit ein Versprechen ein, wie du weißt!“
    „Oh ja, deine achso tolle Großmutter! Kannst du es nicht einfach dabei belassen? Sie ist tot, man!“
    Nun schlug Impergator mit einem Zorn, der fast dem Hass glich, mit dem Schweif auf den Boden, dass der Boden daraufhin erbebte, obwohl er eigentlich aus Sand war.
    „Sag das nie wieder, hörst du? Und lass sie aus dem Spiel, ehe ich dir den Schädel einschlage!“
    Nun lag in Panflams Stimme leichte Verzweiflung: „Geh zur Seite, Impergator! Ich will nicht gegen dich kämpfen!“
    „Wenn du derartig einen auf ehrgeizig spielen willst, dann musst du durch!“
    „Ich will nicht dir noch mehr wehtun, als ich es gerade eben tat …“
    „Gleich werde ich dir wehtun, wenn du nicht endlich angreifst. Räum mich doch aus dem Weg, wenn du auf so ein Ziel bestehst!“
    „Nein … nicht … bitte …“, heulte fast Reptain; soweit hätte es doch nie kommen sollen. Dass aus zwei Spaßrivalen richtige, gar Todfeinde wurden – das, wenn er es gewusst hätte, hätte er um jeden Preis verhindern gewollt. Nun fühlte er sich zu machtlos, um einzugreifen. Die Trauer um die endgültige Zerstrittenheit hinderte ihn daran. Er hörte Panflam aufschreien. Er blickte hoch und sah ihn, wie er sich nach seinem verzweifelt hervorgebrachten Schrei in Flammen einhüllte, während Impergator mit beiden Armen – an Schmerz war wohl gerade nicht zu denken – in Kampfstellung ging. Lediglich er schien die Tatsache akzeptiert zu haben, dass er seinen Teamkollegen nun als eine Art Feind ansah. Nur Panflam schien doch seinen Schrei aus Verzweiflung und Überwindung ausgestoßen zu haben, denn nun schoss er auf den Alligator zu, während er wieder von seinem Flammen umgeben war. Die Luft mit seinen heißen Zungen leckend erfüllte das Feuer die Luft mit seinem knisternden und rauschenden Geräusch, welches nur den beiden anderen Mitgliedern des Team Mystery zu hören war. Es war eine Botschaft des Feuers, die es von Panflam ausrichten sollte: „Lebt wohl!“
    Während also das Rad aus Flammen auf die Brust Impergators raste, blieb dieser trotzig stehen. Er zögerte noch, ob er wirklich tun sollte, was seine Bestimmung ihn auferlegte. Seine nächste Aktion würde es entscheiden. Die linke Hand zum Kampf erhebend würde den Krieg zwischen den beiden Pokémon erklären; ein nicht enden wollender Kampf von Rivalen, die das gleiche Ziel anstreben. Einfach nichts tun war die andere Alternative; es wäre die Hoffnung auf eine Versöhnung, die aber unmöglich zu sein schien.


    Das Pokémon ging zu Entsetzen aller zu Boden. Die Flammen, die seinen Körper umgaben, verschwanden so schnell wie sie auf diesen draufgekommen waren. Es war eigentlich klar, wer aus dem Kampf der Gefühle als Sieger hervorgeht.
    Reptain musste mit einer unaufhörlich aufkommenden Zahl an Tränen kämpfen, doch dies wurde immer unmöglicher, da der Körper seines Freundes so leblos wirkte. Die Strapazen von davor machten ihm noch immer zu schaffen. Reptain trauerte dieser Trennung doch noch eine Vielzahl von Tränen hinterher, die er auf den Boden knieend ausstieß. Er hörte, wie der Körper dumpf auf den Boden fiel. Alle viere von sich gestreckt lag dieser nun da, mit einer qualmenden Brust, hergerührt durch die Grade der Feuerzungen, die auf diese einwirkten und begierig die oberen Hautschichten wegaßen. Impergator konnte es nicht. Auch wenn er so gerne seine Bestimmung gerechtfertigt hätte, so brachte er es nicht übers Herz, seinen Freund, wenn auch ehemalig, ernsthaft zu verletzen. Stumm lag er da, den Mund zusammengepresst, als würde er keine Schmerzen von der Brandwunde spüren, die Panflam ihm zugefügt hatte. Dieser nun rauschte zum Erstaunen der Zuschauenden direkt an diese vorbei, noch immer von Flammen eingehüllt. In die Richtung unterwegs, wo man zuvor diese als Richtung zum Lawinenberg bestimmt hatte. Er war also auf dem Weg dorthin. Erst durch das heiße Grab in das kalte hinein.
    Als ob er in der Hoffnung gewesen wäre, dass Panflam ihn noch hören konnte, rief Impergator von tiefer Trauer und Schmerz so laut wie er konnte: „Erwarte nicht, dass wir dich einfach so wieder willkommen heißen werden. Du bist kein Mitglied mehr, hörst du?“


    Damit war das Schicksal des Team Mystery besiegelt.
    Impergator wurde von Miltank recht schnell der Verband wieder angelegt, die aber zuvor seine Brandwunde behandelte. Nun glich er fast einer Mumie mit dem Verband, den die Ärztin ihm nach Beendigung der Therapie um die Brust wickelte.
    Noktuska half Reptain vom Boden auf; dieser fühlte sich zu zerschlagen, zu schwach, um selber zu stehen. Recht wortlos stiegen alle Pokémon über die Beine Cas´ in den riesigen Felsenkörper ein. Klobig wirkende Gestein-Pokémon, die zu beiden Seiten am Eingang in der Höhle standen, verschlossen den Zugang mit einer gewichtigen Steinplatte. Während die Pokémon durch die Gänge schritten und jegliches Detail aufgrund des Geschehnisses außer Acht gelassen wurde, erfüllte die so manch zurückgehaltene Trauer über den starken Verlust den Höhlengang, die stets widerhallte.







  • Huhu. (:
    Ich habe mich ja schon angekündigt, ich finde es schade, dass du keine Kommentare bekommst, da du wirklich eine tolle Geschichte schreibst und das mit jedem Post beweist. Du steigerst dich von Kapitel zu Kapitel und ich hoffe da geht noch mehr. Ich werde natürlich nicht auf jedes einzelne Kapitel haargenau eingehen, dafür habe ich gar keine Zeit, allein schon wegen unserm Umzug, aber ich werde etwas allgemein zu deinem Schreibstil sagen und letzten Endes noch etwas detailierter auf das aktuelle Kapitel eingehen. Ich denke mal, dass ich dir damit eine große Freude bereiten kann und hoffe natürlich auch, dass dir mein Kommentar etwas helfen wird. Nun war es denke ich auch genug der Vorrede, ich werde dann mal anfangen.


    Die Legende vom Dämon


    Allgemeines
    Ich kann dich fast nur loben, mein Lieber. Dein Schreibstil ist einfach nur toll, deine Beschreibungen treffen die Situation meistens haargenau, mit ihnen lässt du nichts aus und sowohl die Gedanken deiner handelnden Pokémon, als auch deren Gefühle und natürlich auch die Umgebung in der sie sich gerade befinden, sind immer sehr verständlich beschrieben und immer sinnvoll strukturiert. Mir gefällt es, dass du nicht mal da ein Gefühl, dann ein Gedanke, dann vielleicht wieder ein Gefühl, und so weiter, beschreibst, sondern dass du eine richtige Ordnung hinein bringst, dadurch kommt alles etwas nachvollziehbarer rüber. Was mich an deinem Stil etwas stört, sind die oft sehr stark verschachtelten setzte, die dann meistens noch sehr gehoben formuliert sind und für große Verwirrung sorgen können. Das ist zwar, wahrscheinlich durch das Feedback, welches du bekommen hast, schon besser geworden, denn der Unterschied vom Prolog, der wirklich ziemlich überformuliert war, mit derart schwer zu verstehen Sätzen, und einem aktuellen Kapitel ist schon enorm, man merkt, dass du es dir schon etwas abgewöhnt hast, und einfacherer formulierst. Trotzdem, hier und da tritt dieses "Problem" hervor, aber du hast es wie gesagt schon gut in den Griff bekommen, deshalb denke ich, dass du dich auch in Zukunft diesbezüglich noch steigern kannst. Der Inhalt deiner Geschichte ist auch immer sehr durchdacht und an vielen Stellen sehr spannend, was die ganze Geschichte für mich noch ein Wenig interessanter macht. Durch die vielen Cliffhänger und unerwarteten Handlungen, wie zum Beispiel im neusten Kapitel, Panflams Entscheidung, wirkt die ganze Geschichte lebendiger und nicht so monoton. Die Standartmittel, irgendeine Situation zu lösen, umgehst du meistens, du greifst lieber auf die verrücktesten Einfälle zurück die du hast. Und das ist das, was mir so gefällt. Nur musst du aufpassen, dass sowas nicht zu oft vor kommt, hier und da, kannst du auch mal ein bisschen die Spannung rausnehmen, sonst wirkt es wiederum zu überladen. Das ist dir im aktuellen Kapitel schon recht gut gelungen, durch das Treffen mit den anderen Teams in der Wüste, besser gesagt der "Teepause". Zu wenig Spannung ist natürlich auch nicht gut, deshalb nimmst du noch was dazu, von daher kann ich dich diesbezüglich auch mehr loben, wirklich toll. Ich denke, dass war jetzt genug Allgemeines Gelaber, dich interessiert wahrscheinlich viel mehr das, was ich zum neusten Kapitel zu sagen habe, oder? Ja, dann werden wir mal dort weitermachen.


    Chance auf Einheit?
    Wenn ich jetzt so diesen Titel lese, und dann das Kapitel, da hätte ich doch nicht erwartet, dass etwas derartiges passiert. Ich muss zugeben, an sich passt der Titel schon gut und er verschleiert das Kapitel trotzdem recht gut, weil das einfach niemand erwartet hat, aber ich muss sagen, er wirkt mir einfach irgendwo zu flach. Ich kann es ehrlich gesagt nicht genau erklären, aber dem Titel fehlt meiner Meinung nach seine Besonderheit. Trotzdem, schlecht ist er keinesfalls, er ist imo nur nicht perfekt. Das Bild des Kapitels passt meiner Meinung nach recht gut, auch wenn du es etwas hättest bearbeiten sollen, oder halt jemanden beauftragen, der das machen würde. *aufgeregt hoch und runter springen und auf sich deut* Ja, ehm... Du hättest es entweder rötlich, bläulich oder hellbraun färben können, das deswegen: Du willst damit sicherlich einmal Reptains gespaltenes Herz, andererseits aber auch die gespaltene Freundschaft darstellen, oder? Herz = Rot. So, Blau erklärt sich folgendermaßen: Bekanntlich ist Blau die Farbe der Hoffnung, und heute ist die Hoffnung zerbrochen. Hellbraun wäre dann noch eine Alternative, wobei mir diese nicht so gefällt, da sie sozusagen nur die Wüste, also den Ort des Geschehens, wiederspiegelt, was mir zu einfach und zu monoton vorkommt. Aber soviel zu den Äußerlichkeiten, es gibt ja auch noch ein Kapitel, das bewertet werden will.
    Zunächst mal muss ich sagen: Respekt, dieses Kapitel ist trotz dem "langweiligen" Anfang die Spannung pur. Panflams Entscheidung allein schon, dass er das Team verlassen will, kommt schon wie eine Faust aufs Auge. Gut hat mir da besonders gefallen, dass du diese Entscheidung hinauszögerst. Zwar wird in dem Dialog der Drei schon recht früh klar, dass Panflam das Team verlassen wird, beziehungsweise mit diesem Gedanken spielt, aber trotzdem bleibt ein gewisses Unwissen und dadurch auch eine Spannung aufrecht und macht die Szene umso interessanter. Der Beginn das Kapitels hat mir jetzt nicht so gut gefallen, da er einfach etwas zu flach gestaltet war. Die Unterhaltung ist zwar recht amüsant (und war auch das einzige, was mich beim Lesen davon gehalten hat, mir was zu essen zu holen. x)) aber mehr ist da auch nicht drin, mir hat die Situation einfach nicht so gefallen. Dementsprechend hat mir ein doch recht großer Teils des Kapitels nicht zugesagt. Zwar war er von der Schreibtechnik wirklich gut, aber der Inhalt ist einfach nicht so meins. Im Dialog (nicht nur in diesem, besonders sogar eher im späteren zwischen Team Mystery) ist mir aufgefallen, dass du ein bisschen zu wenig die Mimik und Haltung der Redenden beschreibst. Das ist doch sehr wichtig, da du dadurch ihre Gefühle, beziehungsweise ihre Reaktion verdeutlichen kannst. Auch interessant, wären Beschreibungen der Stimme, das besonders im späteren Teil mit Team Mystery, da es doch starke Unterschiede geben würde, oder? Impergators Stimme würde wohl immer etwas kraftvoller werden, während Panflams höchstwahrscheinlich immer mehr untergehen würde. Impergator würde sein schwaches Stimmchen wahrscheinlich richtig überrumpeln, sodass der Schimpanse kaum zu reden kommt. Sowas würde auch gut zum Impergators und Panflams Charakter passen. Im Dialog ist dir meiner Meinung nach ein ziemlich krasser Fehler unterlaufen, der vielleicht nicht jedem auffällt, aber wenn er dann mal enttarnt ist, doch recht gravierend ist, beziehungsweise die Qualität etwas senkt. Den Einblick in die Gefühlswelten bekommt man während dem Gespräch nicht in die von den Redenden, also Panflam und Impergator, sondern eher in die von Reptain. Das ist zwar nicht schlecht, wirkt eher interessant, beziehungsweise ist es irgendwo ein gutes Experiment, aber trotzdem finde ich es mehr als unpassend. Imps Wut und Panflams Verzweiflung und Trauer könnte viel ausgeprägter sein. Ansonsten hat mir der Dialog der Beiden wirklich gut gefallen, die Beleidigungen waren jetzt nicht die Schlimmsten (also zumindest gibts bei uns auf dem Schulhof schlimmere. xD) aber besonders gut fand ich an ihnen, dass sie den großen Konflikt der Beiden wirklich starkt untermalen, wirklich toll. Ebenso wie die Sache mit seiner Großmutter, so ist es auch im echten Leben, dann werden von anderen solche Schwüre (Mehrzahl von Schwur?) verspottet, war ein toller Aspekt. Letzten Endes kommt es dann noch zum Kampf der Beiden, welcher ja doch schnell endet. Es mag ja jeder seine eigene Meinung haben, aber meiner Meinung nach, war das eine der besten Beschreibungen des Kampfes überhaupt! Dieses verschleiern, keiner weiß eigentlich wirklich was passiert ist, das mag etwas negatives haben, aber mir gefällt diese Art von Beschreibung ungemein, wirklich! Vielleicht weiß ich nicht, was Impergator genau getan hat, aber es ist umso spannender, da ich es eben nicht weiß. Auch recht interessant finde ich war, dass Impergator gar keine Schmerzen fühlt, beziehungsweise, dass er diese durch die Wut so vergisst. Ich finde es etwas übertrieben, zwar macht es Sinn, aber dass er sie gar nicht mehr spürt ist etwas zu weit hergeholt, vielleicht hättest du lieber schreiben können, dass er sie zwar spürt, aber er so wütend ist, dass er sich nur auf diesen Kampf konzentriert.
    Das Ende des Kapitels ist ja dann eher traurig, zumindest vor dem letzten Absatz. Ich finde du hast im Dialog viel zu viel Reptain eingebracht (in sich aber gut beschrieben) und zu wenig vom eigentlichen Mittelpunkt. Andererseits passt es dann jedoch auch noch zum letzten Abschnitt, der so ganz anders ist, wie ein Erzähler eines Animes, der eine Folge damit rund beenden möchte, hat mir gut gefallen. Ansonsten bin ich wirklich recht begeistert von dem Kapitel, war ein gutes, wirklich. Rechtschreibfehler sind mir ein paar aufgefallen, ich habe das Kapitel aber nicht am PC, sondern auf dem iPhone im Auto gelesen, daher konnte ich nicht alle raussuchen. Ich hoffe, dass ich jetzt noch alle gefunden habe, verzeih mir, wenn dem nicht so ist. Anbei: Hast du einen Beta Leser? So, soviel zum Kapitel, ich hoffe das konnte dir helfen, im Spoiler sind dann die Fehler.



    Ich habe ja gesagt ich mache es, jetzt habe ich es gemacht, hehe. Es war jetzt vielleicht nicht so viel, wie möglich, aber ich denke doch, dass dir die Kritik etwas helfen wird. Ich hoffe du nimmst sie nicht zu Ernst, sie soll dir nur helfen. Gut, anbei möchte ich benachrichtigt werden, über mein Gästebuch bitte (bei Gelegenheit kannst du mir aber auch auf Skype schreiben) da ich nun jedes Kapitel hier kommentieren möchte, denn du hast es verdient und ich weiß wie blöd es ist, keine Kommentare zu bekommen. Also, dann schreiben wir uns, beziehungsweise lesen wir voneinander, wenn ein neues Kapitel da ist.
    Liebe Grüße,
    Chess

  • [tabmenu]
    [tab=Hallolo]
    Joa, so "schnell" melde ich mich wieder mal^^
    Auf jeden Fall ist in der Tat recht vie Zeit vergangen, und da ich meinen Lesern länger nichts mehr vorenthalten will, poste ich einfach mal den Zweiteiler an Kapitel 18. Habt Spaß beim Lesen :=)


    Aber zuvor:
    [tab=@Chess]

    Hier nochmal zu deinem Kommentar.
    Ansonsten nett von dir, dass du dir mal die Zeit genommen hattest; deswegen werde ich mal schnell auf dein Kommentar eingehen, und zwar Punkten, zu denen ich was sagen würde:



    Allgemein:

    Was mich an deinem Stil etwas stört, sind die oft sehr stark verschachtelten setzte, die dann meistens noch sehr gehoben formuliert sind und für große Verwirrung sorgen können.


    Wie Recht du hast; diese Kapitel sind noch ein bisschen vor der Zeit, als ich (rüde) auf so etwas aufmerksam gemacht wurde. Wenn du im Startpost nachschaust, wirst du sehen, dass ich - unter anderem auch deswegen - die Geschichte komplett überholen werde in Bezug auf Rechtschreibung etc. Wann das sein wird, kann ich nicht genau sagen, da ich *hüstel* recht faul für solche Korrekturen bin :3


    Das ist dir im aktuellen Kapitel schon recht gut gelungen, durch das Treffen mit den anderen Teams in der Wüste, besser gesagt der "Teepause".


    Kleine Korrektur: Es gibt nur ein Team, das Team Sternenjäger nämlich. Wenn du mit dem Plural auch auf die Wüstennomaden anspielst, so muss ich anmerken, dass dies eine eigene Organisation ist; also kein eingeschriebenes Erkundungsteam.



    Kapitel 17:


    Ich hab ein bisschen gebraucht, um zu verstehen, was du mit deiner Ausführung über das Titelbild meinst. Aber ich denke, ich weiß, worauf du hinauswillst: Ich habe bisher die Bilder immer unverändert so in die Geschichte mit einbezogen. Zwar brauche ich manchmal, bis ich für ein paar Kapitel das richtige Bild habe, aber hier bin ich mir - auch in der Farbgebung (; - recht sicher: Dass das Bild grau bleibt, ist beabsichtigt, denn diese Farbe drückte für mich am besten die trostlose Stimmung gegen Ende des Kapitels aus. Außerdem soll das Motiv des Bildes allgemein auf die Trennung des Team Mystery anspielen, nicht nur auf Reptains gebrochenes Herz, auch wenn dies ebenso ein guter Punkt gewesen wäre.


    Joa, dass du den Anfang "langweilig" fandest, hat seine Gründe:

    • Es fällt mir manchmal ein bisschen schwer, auf ein vorhergegangenes Kapitel einen guten Anschluss zu finden; da fiel mir einfach dieser Moment ein.
    • Dass gerade der Anfang so ausgelegt ist, soll gerade so sein; bis die eigentliche Thematik kommt, wird die Handlung ein bisschen durch diese Zusammenkunft aller Gruppen retardiert/verzögert. Umso mehr sollte eigentlich der eigentliche Inhalt hervorgehoben werden,


    Hm; ein Punkt der bisher recht seltener angesprochen wurde; vielleicht kann ich einiges davon im nächsten Kapitel berücksichtigen - also, die Sache mit der Mimik, meine ich (;


    mpergators Stimme würde wohl immer etwas kraftvoller werden, während Panflams höchstwahrscheinlich immer mehr untergehen würde. Impergator würde sein schwaches Stimmchen wahrscheinlich richtig überrumpeln, sodass der Schimpanse kaum zu reden kommt


    Das ist gerade das besondere an dem Kapitel: Panflam beweist seinem kräftigen Teamkollegen gegenüber richtig Mumm, weswegen sich beide Kontrahenten nun auf einer Ebene des Ehrgeizes gegenüberstehen. Schließlich ist sich Panflam seines Wunsches durchaus bewusst, und das wird er sich nicht mehr so leicht nehmen lassen.


    sondern eher in die von Reptain. Das ist zwar nicht schlecht, wirkt eher interessant, beziehungsweise ist es irgendwo ein gutes Experiment, aber trotzdem finde ich es mehr als unpassend. Imps Wut und Panflams Verzweiflung und Trauer könnte viel ausgeprägter sein.


    Ihre Fronten vertreten sie schon in der Vorgeschichte genug, weswegen man sich dessen deutlich bewusst sein kann, wie die beiden fühlen; Impergator in seinem Traum angegriffen, Panflam deutlich selbstsicher bzw. überheblich. Doch momentan wurde recht wenig auf die Gefühlswelt von Reptain eingegangen; es war ohnehin interessant zu schreiben, wie nun der Anführer des Teams darüber denkt. Und diese Gedanken von ihm über das Team/seine Freunde wird noch viel mehr in im Verlauf der Geschichte zur Geltung kommen, soviel kann ich dazu sagen (;


    Jup, ich habe einen Betaleser übrigens :§



    Ansonsten vielen Dank für dein Kommentar; ein Aspekt zum Überdenken - siehe Mimikbeschreibung - war da gewesen, daher war dein Kommentar gut hilfreich. Ansonsten vielen lieben Dank für das Feedback; Read u again.


    Lugia





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  • Kapitel 18
    Der Wüstenwanderer




    Part 1:
    Blüten des Dankes


    Die Sonne neigte sich erneut gen Horizont zu und tauchte somit das letzte Blau des Himmels in ein kräftig leuchtendes Orange. Die Tageshitze sank mit jeder zehnten Minute, die man noch im Freien auf dem wandelnden Felsen verbrachte. Von dem Licht angeleuchtet saßen der Nomadenführer und dessen Compagnons und Impergator auf der steinigen Außenterasse und genossen mehr oder weniger die letzten Augenblicke, die sie in der Wüste verbrachten. Denn nach Übereinstimmung mit Noktuska waren die Teams nun endlich zum Lawinenberg unterwegs - ihrem eigentlichen Ziel dieses Abenteuers.
    Das Team Sternenjäger indes hatte sich in die Gemächer zurückgezogen, die schon seit erstem Bestehen der Wüstenwanderer in dem Riesenpokémon Castiel eingebaut wurden, um sich dort von den langen Eskapaden und Strapazen ihrer Reise zu erholen. Reptain hingegen hatte sich ebenso in eines der Zimmer begeben, aber mehr deswegen, weil ihm die Trennung seines Teams schwer zu schaffen machte.
    Der Nomadenführer erklärte, dass sie das Ziel, welches sie ins Grenzgebiet zwischen heiß und kalt bringen würde, in nur ein paar Minuten bei höchster Geschwindigkeit Cas´ erreichen würde. Diese wurden an Deck des Felsens mit Reden verbracht, über das Team Mystery und dessen Trennung. Zu diesem Punkt äußerte sich der Alligator insofern, dass er Panflam nur wieder im Team willkommen heißen würde, wenn der Schimpanse sich entschuldigte. Diese kleine, aber für ihn aus Erfahrung unmögliche Bedingung stellte er. Er würde es ebenso nicht mehr verzeihen, wenn sein Anführer aus eigenem Antrieb nach dem Ausreißer suchen würde; dann wäre Impergator der Nächste, der das Team verlassen würde, denn was nützte es, Teil dieses Teams zu sein, wenn gegenüber dem Anführer keinerlei Respekt geboten wurde, zumindest im Ansatz. Impergator war sich, bekräftigt durch seinen halb bandagierten Körper, dessen vollkommen sicher, weshalb Noktuska auch schnell wieder das Thema fallen ließ. Allgemeiner Radau kam nun aus dem Loch aus nächster Nähe, das in das Innere führte. Impergator wusste schon direkt beim Wortlaut von „Idiotischer Vielfraß, das waren nicht deine Mahlzeiten!“ und „Aber wenn ich nun mal Hunger habe …“, dass es sich bei den emporkletternden Pokémon um das Team Sternenjäger handeln musste, welches, angeführt vom Gerangel zwischen Gengar und Miltank, nun auch an der Oberfläche erschien. Er fragte sich, weshalb sie nun wieder in ihrem üblichen Streit verfielen, als Noktuskas Blick dann auf die Lebensmittel fiel, die Gengar noch kauend aus dem Mund hängen hatte. Er schreckte direkt hoch und schien fast hysterisch: „Wo habt ihr eigentlich das Essen her?“
    „Aus diesem komischen Raum, wo auch diese komische Zuckerwatte rumhing, welche so eiskalt von der Körpertemperatur war“, kaute Gengar unschuldig, worauf der Kaktus einen entsetzten Aufschrei vollzog: „Ihr habt wirklich die gesamte Tiefkühlkammer leer gefuttert und dabei die Warnungen Gelas ignoriert? Ihr Vollidioten!“ Erstmalig mischte Noktuska nun beim Gerangel mit und drückte mit seinen stumpfen Händen gegen den Magen des Geistes – falls er überhaupt einen besaß. Tatsächlich aber blähten sich bei dem Druck seine Backen auf und die Augen quollen leicht hervor. Immer und immer wieder, bis … Splash. Die zuvor mehr im Schattenkörper verstauten als verschlungenen Lebensmittel schossen springbrunnenmäßig aus seinem Mund heraus und verteilten sich auf der Oberfläche; einige aber verabschiedeten sich wohl endgültig, indem sie jenseits der Felsenkante auf den Sandboden in zehn Meter Tiefe fielen. Recht eilig sammelten Tuska und Herakles das Essen ein und eilten hastig nach unten, um diese wieder in ihrer Frische und Haltbarkeit in der genannten Kühlkammer zu verstauen. Noktuska hingegen gab mit einer finster erscheinenden Faust Gengar einen kräftigen Klaps auf die Stirn, sodass dieser vor Schmerz aufschrie und sich die Birne rieb. Der Angreifer tadelte ihn aufgeschreckten Blickes, dass besonders in der Wüste an die Vorräte gedacht werden müsste. Gerade in dem Moment waren sie nun knapp, da die Nomaden seit längerem stets auf der Suche nach dem Team Mystery gewesen waren und somit keine Zeit hatten, neue Vorräte zu besorgen. Jetzt war Impergator ebenso wie Stoloss und Turtok daran interessiert, was es nun mit dem Riesenpokémon Castiel und dessen Bedeutung für die Nomaden auf sich hatte. Auch Noktuska sah nun endlich die Gelegenheit, letzte offene Fragen zu klären und bat alle Pokémon, dass sie sich doch hinsetzen sollen, was auch alle taten: „Also, was wollt ihr zuerst wissen?“
    „Warum ist gerade dieses Exemplar eines Castellith so groß?“, warf Miltank unsicher in die Runde. „Denn eigentlich, nach meinem Wissen, erreicht diese Gattung lediglich die Ausmaße von gut zwei bis drei Meter. Aber dieses hier ist gleich drei- oder fünffach so groß …?“
    Der Kaktus sah sie lange an, wobei seine Augen, die noch im Schatten seines Pflanzenhutes lagen, recht stechend in dem Dämmerlicht wirkten. Dann aber atmete er leicht aus und räusperte: „Eine lange Geschichte … ich glaube, es wäre besser, wenn ich vom Ursprung aus beginne …“ Während er leise vor sich hindachte, hörten alle Pokémon zu, ebenso auch Gengar, der sich nun von seinen Beulen am Kopf erholt hatte.
    „Sie kann etwas dauern, deswegen hört, so gut es geht, bitte gut zu …“


    ***


    Lärm. Knarrendes Holz. Der beißende Geruch von Verbranntem. Lichter von lichterlohen Flammen. Die verzweifelten Schreie meiner Mitpokémon nach Hilfe, nach Gnade. Dieses Chaos an Einzelheiten ging kreuz und quer vor meinem inneren Auge. Wie konnte das nur passieren? Wie kann ein so prächtiger Ort wie der Geheimnisdschungel nur so von dem Naturelement überfallen werden? Ist nun alles, was unsere Vorfahren einst hinterlassen haben, nun durch die Flammen todgeweiht? Sowohl alles Materielle als auch Lebende, nämlich die Nachfahren? So ungläubig das für manche war und weswegen diese das noch immer für einen Alptraum hielten, so war das aus meiner Sicht und aus der vieler anderer Realisten der reinste Horror. Wo wir einst eine glückliche Zeit verbracht hatten, herrschte nun dort Zerstörung und Mord durch das Feuer; wo wir einst glücklich mit unseren Familien gelebt hatten, herrschte nun auch dort Zerstörung und Mord durch das Feuer; stets fühlten wir uns hier verborgen, doch nun … all diese Gefühle waren weg: Heim, Glückseligkeit, Schutz. Es war daher verständlich, dass man dem auch ein paar Tränen nachtrauerte und generell welche wegen der Übernahme des Elements verlor, welches sich nicht durch die fähigsten Wasserträger dämmen ließ.
    Nur eine Möglichkeit stand daher zu Auswahl: Flucht. Flucht aus der damaligen Idylle. Hinaus in die vermutlich raue Welt, von der niemand im Dschungel so richtig etwas wissen wollte. Ich rannte daher um mein Leben. Ich wusste nicht, was ich fühlte, während ich dies tat – ich wollte nur raus aus der Vorhölle. Unterwegs fand ich zu meinem Glück meinen noch immer lebenden Freund Tuska und einige andere Mitbewohner des Dschungels – darunter auch das rüpelige Magnayentrio – und zusammen gelang es uns, durch die unzähligen, heißen, nach Haut lechzenden Flammenzungen ins Freie außerhalb des Dschungels zu gelangen. Was uns erwartete, war – wie ich und einige andere es erwartet hatten – ein karge Ödlandschaft und ein schwarzer Himmel, der noch verhängnisvoll über der großflächigen Brandstelle hing und sich dann in alle Richtungen langsam ausweitete. Einige spürten, dass die Vergangenheit uns in der Form jener Wolken verfolgen werden würde, egal wohin wir gingen, weshalb wir einfach willkürlich unsere Richtung wählten. Wie prophezeit folgte uns wirklich diese dichte Decke an schwarzen Schafen; es war wahrlich deprimierend und erdrückend, und der erste Streit bezüglich unseres Ziels ließ nicht lange auf sich warten. Es dauerte nicht lange, bis der erste Teil unserer Gruppe anfing, sich von uns zu lösen, und ging nun eigenständig durch die restliche Welt, während wir uns noch immer auf unsere Intuition verließen. Zum Glück blieb Tuska stets bei mir, so war die Reise doch stets angenehm. Endlich, als sich auch endlich die schwarze Wolkendecke verzog, fanden wir Hoffnung auf unser Leben: Ein kleines Fleckchen grüner Erde mit darauf wachsenden Bäumen – eine kleine Plantage, die allerhand Früchte zum Verzehren und zum Besiegen unseres Hungers bereithielt. Wir beschlossen, einen weiteren Teil der vorhandenen Lebensmittel mit uns zu nehmen, ehe wir nochmals dem Hunger verfallen sollten.
    Das erste Mal seit der Katastrophe hatten wir sowas wie Hoffnung, Optimismus über eine besser Zukunft. Doch schnell wurde uns klar, dass dies nicht der Fall sein sollte. Denn schon bald kamen wir an den wohl trostlosesten Orten an, die die Welt einem bereiten konnte, auch in deren Gesamtheit als Wüste bekannt. Auch wenn einige – eigentlich fast alle – dagegen waren, so spürte ich aus einem mir unerklärlichen Grund, dass wir alle dort verweilen sollten. Obwohl es zuvor keinerlei Abstimmung darüber gab, so galt meine Entscheidung doch als endgültig, als hätte ich zu dem Zeitpunkt den Status als Anführer inne gehabt. Auch wenn es noch immer Missgunst seitens der Rüpel an Magnayen gab, so kehrten wir in der Wüste ein. Es war schwer, sich zunächst an das Klima zu gewöhnen (ich als Kaktus hatte, wie Tuska, kein Problem damit), doch erstes Murren über Hitze und Hunger stimmten mich nachdenklich. Warum folgte ich einem unbekannten Ruf der Wüste? Riskierte ich aus eigener Wahrnehmung das Wohl meiner Kameraden, obwohl diese nicht zuverlässig genug war?
    Dann aber begegneten wir dem kleinen Sandkrebs, welcher uns mit überraschten, aber auch wehleidigen Blick anstarrte. Dieses Litomith war genauso wie wir ausgehungert und war ohne Familie. Ich schaute in die Runde meiner „Untergebenen“; auch sie waren dem erneuten Hunger nahe, dazu noch die brodelnde Hitze, die sie sowohl von außen als auch von innen erwärmte, weswegen ihnen der Schweiß wie ein Wasserfall von dem Körper rannte. Ich überlegte, ob ich dem Krebs nicht was von unseren Vorräten abgeben sollte; ich hatte schwer mit dem Wohl zweier Parteien zu kämpfen: Das des Fremden oder das meiner Kindheitsfreunde und auch –Rüpel. Als dann aber die Sandkrabbe sprach „Bitte … bitte helft mir …“ und ich dessen Verzweiflung in seiner Stimme hörte, so wusste ich, was ich zu tun hatte: „Wir werden ihm helfen. Gebt alle einen Teil eurer Vorräte ab!“
    Es kamen von einigen lautstarke Proteste, womit ich auch freilich gerechnet hatte. Einzig mein guter Freund und zwei andere aus meiner Gruppe verstanden mich; jedes Pokémon musste in Zeiten der Not zusammenhalten, weshalb ich als Erster meinen Part der Nahrung, die ich auf meinem Arm mit mir führte, an das hilflose Pokémon übergab, welches nicht mehr kraftvoll auf den Beinen stehen konnte. Unglaublicherweise folgten, wenn auch recht widerwillig, auch alle anderen der Handlung, weswegen wir später die Krabbe nur beim ungläubigen Betrachten mit darauffolgendem Verspeisen der Nahrung beobachten konnten. Es war die richtige Entscheidung gewesen, denn ich fühlte das wohlige Kribbeln im Bauch, welches nur vom zufriedengestellten Gewissen kommen konnte. Umso weniger überraschend war es auch, als der gesättigte Vielfraß nun munter aufsprang und heiter sprach: „Ihr habt mir geholfen, obwohl ihr selber in so einer misslichen Lage wart. Ich weiß aber, wie ich das gut machen kann. Ein paar Märsche von hier findet ihr eine weitere Oase. Ich kann euch gerne dahin bringen, denn ich kenn mich hier deutlich gut aus; das liegt uns Litomith im Blut, dass wir uns hier in der Wüste auskennen.“ Als ob es für sie selbstverständlich war, kroch die Krabbe schleunigst durch den Sand, während wir es schwer hatten ihr zu folgen. Doch schon nach den ersten Schritten knurrte Odion, der Anführer des Rüpels, bedrohlich: „Noktuska, warum sollen wir uns durch den Sand schleichen, wenn wir doch unser Mittagessen vor uns hinkrabbeln sehen?“
    „Odion, denk nicht dran, unsere vermutlich einzige Hoffnung zu verspeisen!“, nahm nun Tuska am Gespräch teil, doch dieser fuhr ihn barsch an: „Du hältst die Klappe, Zwerg! Noktuska, entweder, wir hören auf, immer einen auf barmherzigen Samariter zu machen, oder ich verspeise die Krabbe vor deinen Augen!“
    „Was macht ihr solange?“, rief nun die Sandkrabbe wieder und kehrte zu uns zurück; offenbar schien sie von sie betreffenden Worten nichts mitbekommen zu haben, denn fragend schaute sie uns an. Ich hingegen war der Auffassung, dass sie nichts mitbekommen sollte und fragte sie lediglich nach ihren Namen
    „Castiel.“, antwortete sie munter.
    „Du bist ein Junge?“, spottete Odion. „Deine Stimme klingt wie die eines Mädchens!“
    Wir wollten ihm böse Blicke zuwerfen, aber Cas, wie wir ihn direkt so nannten, errötete leicht und gab dem mürrischen Magnayen Recht. Recht beeindruckend, trotz des Spotts noch so heiter zu sein - das war so bemerkenswert an Cas. Dieser nun ging ein paar Schritte von uns weg durch den Sand, machte aber schnell wieder kehrt und sprach munter: „Los, kommt schon! Ihr habt doch Hunger, oder nicht?“
    Wir waren schon im Begriff zu gehen, als Odion sich aber wieder zu Wort meldete: „Das wird mir zu bescheuert, ich gehe!“
    „Wohin glaubst du, gehst du, Odion?“, rief ich aufgebracht. Ich wollte es nicht zulassen, dass er sich so leichtsinnig in Gefahr begab, weswegen ich mich ihm in den Weg stellte. „Wir müssen nun zusammenhalten. Allein wirst du da draußen nicht überleben!“
    „Ach was! Ich erleg mir selber ein Wild auf dem Weg, dann werden wir es schon sehen. Und nun geh mir aus dem Weg!“ Ohne dass ich etwas tun konnte, spurtete er an meiner Seite vorbei und hinterließ nur ein dunstiges Wölkchen aufgewirbelten Staubes, den er mit jedem Schritt in die Ferne tat. Ich bedauerte diese erneute Trennung eines Mitglieds der Gruppe, aber ich erkannte recht schnell, dass ich jedes Pokémon seine eigene Entscheidung walten lassen musste. Deswegen fasste ich mich schnell auch wieder, bevor ich mich dann zu den anderen umdrehte und bedeutungsvoll rief: „Wer auch gehen will, der kann dies tun. Wenn ihr mir aber folgt, so müsst ihr auch meine Entscheidungen akzeptieren.“
    Vielerlei Gemurmel ging durch die Menge meiner Artgenossen. Tuska war direkt dafür und die anderen stimmten dann auch zu. Zuversichtlich wandte ich mich dann zu Castiel, bemerkte aber seinen leicht glasigen Blick, als ob es ihm nicht gut gehen würde. Doch er beteuerte, dass es nichts wäre. Mit geteilten Gefühlen folgten wir ihm durch den Sand.
    Wir reisten eine gut gefühlte halbe Ewigkeit durch die erbarmungslosen Weiten der Wüste. Die Sandkrabbe legte kein besonders hohes Tempo an den Start, doch sie war unser einziger Anhaltspunkt zum Überleben. Schon zwei der Gruppe fielen in den Sand und schliefen ein – wohl für immer. So allmählich legte sich über uns der Mantel der Verzweiflung und ich spürte schon das erste Gemurre über den verschlechterten Zustand, welches ich zu gut verstand.
    Erst nahe bei einem Kaktus blieb Cas stehen und lächelte zu uns herüber. Für einen Moment dachten wir alle, das wäre die „Oase“, die er uns versprach. Dann aber deutete die Sandkrabbe auf die Spitze des Kaktus, auf der zum Erstaunen aller ein weiteres Leben blühte – eine Kaktusblüte, die nur so derartig herrlich und rein, im gänzlichen Kontrast zum dreckigen Staub, in ihrer weißen Pracht da war.
    „Die Kaktusblume der Schädelwüste …“, röchelte Cas mit brüchiger Stimme und zitterte am ganzen Körper. Ihm fiel es schwer, aufrecht zu stehen. Wir wussten nicht, was mit ihm los war, doch nun knieten wir zu allen seinen Seiten um ihn herum und versuchten, auf irgendeine Art und Weise ihm zu helfen. Doch er fuhr weiter fort: „ Die Kaktusblume der Schädelwüste … ist seit jeher ein Zeichen der Hoffnung … und der Dankbarkeit. Wenn man so eine sieht, dann heißt das immer, dass selbst ein trostloser Ort wie dieser ein Zuhause für Leben sein kann. Leider sind diese Art von Blüten rar; nicht im biologischen Sinne, sondern weil kaum jemand hierherkommt. Wenn aber doch einer kommt, so verliert er hier all seinen Lebensmut und jegliche Hoffnung geht für ihn verloren. Wer aber dennoch in schweren Zeiten bereit ist, Gutes anderen anzutun, so wächst irgendwo an einem Kaktus in Windeseile eine Kaktusblüte; als Zeichen des guten Willens und auch des so manch unausgesprochenen, aber inneren Dankes des Geholfenen. Ihr habt mir Gutes getan, obwohl ihr selber so arm dran wart. Dafür gebührt euch mein Dank, dafür wächst diese Blume, dafür werde ich leben. Ich will euch danken … indem ich sterbe.“
    „Du machst Witze, oder?“, riefen nun alle gleichzeitig und ich stimmte sofort zu: „Du kannst nicht sterben, Cas. Auch wenn es nur für eine kurze Zeit war, so haben wir in dir einen guten Freund gefunden. Wir teilen das gleiche Schicksal der Obdachlosigkeit, und deswegen bist du auch Teil unserer Familie!“ Mir rannten die Tränen runter; ich konnte ihn nicht sterben lassen, er war uns wirklich ein guter Freund. Diese Worte schienen Cas wirklich zu treffen, weswegen er, selber mit Tränen übersät, antwortete: „Ihr seid auch meine Familie! Und deswegen … werde ich … euch … nie … nie … ver… ver… ...gessen ...“
    In dem Moment, wo Cas seinen letzten Atemzug tat, fuhr ein eisiger Wind durch unsere Gliedmaßen. Das war es also. Cas hatte uns verlassen. Sein regloser Körper lag schlaff und ohne Anspannung in meinen Armen, weswegen er noch einmal um einiges schwerer wurde. Bittere Tränen vergießend legten wir ihn in dem Sand, indem er herumgetollt war, obwohl er Teil eines Trostlosen war. Lange Zeit verblieben wir bei ihm, als wollten wir darauf warten, dass seine Seele heil im Jenseits ankam. Ich schloss die Augen. Am liebsten hätte ich nun dem ganzen Leid selber abgeschworen und ebenso unterwegs gewesen, dorthin, wohin Cas auf dem Weg war. Doch eine wohltuende Wärme machte sich in meinem Inneren breit. Ein helles Licht leuchtete vor meinen Augen auf, obwohl sie verschlossen waren. Ein erschrecktes und gleichzeitig auch erstauntes Aufatmen meiner Mitstreiter veranlassten mich, trotz des vor mir befindlichen Leichnams die Augen zu öffnen und wunderte mich über das, was genau mit jenem geschah. Es war nicht im Sinne der Biologie im Angesicht des Todes gewesen, doch aus irgendeinem Grund leuchtete der Körper der Krabbe strahlend weiß auf, sodass er einem hellen Stern in der dunkelsten Nacht glich. Er stieg in die Luft und verharrte dort ein Augenblick. Ein Flüstern, welches im Ansatz die Stimme Cas´ enthielt, erfüllte unser aller Ohren und klang wie ein Chor von Engeln; ein derartig himmlischeres Geräusch habe ich und vermutlich auch meine Anhänger lange nicht mehr gehört. Und plötzlich verflog auch jeglicher Hunger wie Staub im Wind. Wir fühlten uns kräftig wie je zuvor. Dann ertönte die Flüsterstimme: „Ihr habt es verdient, dass ihr weiterleben dürft. Ich starb, um neu geboren zu werden. Seht mich an!“ Wir alle wandten uns dem hellen Stern, dessen Licht meilenweit die Wüste in eine Art Welt aus weißem, aber keinesfalls blendendem Licht eintauchte. Wir nahmen inmitten des Epizentrums der Lichtkuppel einen Schatten wahr, der quadratischen Ausmaßes war. Es war nicht mehr die Sandkrabbe mit dem trichterförmigen Felsenhaus, aber dennoch fühlten wir uns beim Anblick, als wäre dieser vertraut. Der Schatten wuchs heran, und wuchs heran – immer weiter wuchs er heran. Er glich schon fast einem Giganten; auf eine nahezu zehn Meter große Höhe wuchs er heran. Wir konnten unseren Augen nicht trauen und mussten uns extra ein Bisschen zurückziehen, um von ihm nicht zerquetscht zu werden. Dennoch konnten wir unsere Augen nicht von dem unglaublichen Geschehen abwenden. Nach und nach wurde das Licht schwächer, der Engelschor in unseren Ohren wurde leiser und aus der Schemengestalt wurde so langsam ein fester Körper mit allen Einzelheiten: Große Scheren, ein quadratischer und riesiger Felsen auf dem Körper tragend, und große, ovalförmige Augen, die den Glanz unseres vermeintlich dahingeschiedenen Freundes besaßen und uns nun mit voller Freude anstarrten.
    „Cas?“, fragte ich ungläubig. Wir konnten es nicht wahrhaben, doch das Röhren der Stimme des Koloss´ enthielt den Klang der Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft, den wir auch in seiner früheren Gestalt vernahmen: „Steigt auf meine Beine. Ich werde euch nun zur Oase bringen.“


    ***


    Bedeutungsvoll wehte der Fahrtwind den Pokémon um deren Ohren und hinterließ ihnen ein wohliges Gefühl. Im selben Tonfall beendete Noktuska die Geschichte, die er dem Kampfkoloss des Team Mystery und dem Team Sternenjäger erzählte: „Als wir an der Oase ankamen, bot uns Cas an, dass wir seinen großen Panzer als Wohnraum für uns nutzen konnten. Wir konnten uns nicht nur so ein Obdach geben, sondern wir bekamen auch die Chance, anderen zu helfen. Wir hatten zunächst zwar Anfangsschwierigkeiten mit dem Einrichten gehabt, wie jeder sie haben dürfte, doch zu dem Zeitpunkt war eines festgelegt: Die Organisation der Wüstennomaden wurde gegründet.“

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    Part 2:
    Ein (un)überwindbares Hindernis?


    „Ooh, das ist eine so wirklich rührende Geschichte.“, stieß Gengar mit Tränen der tiefsten Rührung hervor. Es passte zwar gut zu seiner kindlichen Art, aber dass Stoloss mit ihm heulte, lag schon nah an dessen Kontrast zwischen taff und weich. Aber selbst den anderen Mitgliedern erging es nicht anders; auch sie waren tief bewegt von den Umständen, in denen der Gigant Cas zur Welt gekommen war. Selbst die sonst eher kühle Art von Impergator erfuhr die erste wohlig warme Aura der Freundschaft, die in der Geschichte gut zur Geltung kam.
    „Jetzt wisst ihr, warum Cas so groß geraten ist. Seine Dankbarkeit über sein Weiterleben quoll derartig über, dass seine Entwicklung dementsprechend die Grenzen des Unmöglichen übersprang.“
    „Es ist einfach eine wunderschöne Geschichte.“, stimmte Miltank dem Geheule ihrer beiden Teamkollegen zu, wobei sie sich deutlich mehr fassen konnte. So allmählich aber ging dieses ihr doch nun auf die Nerven, weswegen sie den beiden Heulsusen einige Schläge zur Besinnung auf den Hinterkopf gab – nicht ganz ohne Gegenwehr. Deren üblicher Streit war die Folge.
    Turtok stieß einen peinlich berührten Seufzer aus; der Kaktus hingegen beobachtete wieder einmal diese Szene, die er vorhin schon bemerkt hatte. Man sah es ihm nur gering an, dass ihm dieses Team recht verrückt vorkam, und warf einen genauso dafür sprechenden Blick zum Panzerträger hin, der mit verschmitztem Lächeln bestätigte, dass dies total normal und Alltag im Team Sternenjäger wäre.
    „Okay …“, gab Der Kaktus nachdenklich zu bedenken, aber schon bald wandte er sich, nun selber mit fragendem Blick, wieder den Pokémon zu: „Was ich stets vergessen habe: Ich wollte euch fragen, was ihr alle hier eigentlich in dieser Gegend zu suchen habt …?“
    Sofort sprang Gengar nun bedeutend auf und klopfte sich auf die Brust – zum Thema „Geister haben keinen festen Körper und daher auch keine Brust“ wurde zu dem Zeitpunkt wie sonst immer geschwiegen -: „Wir wollen, obwohl wir ein noch taufrisches Erkundungsteam abgeben, nicht direkt mit Peanuts abgeben und uns gleich an den großen Nummern wagen. Wir haben uns daher einen speziellen Ort gesucht, für den wir uns durch diese Wüstenhölle durchschlagen müssen: Zum Lawinenberg!“
    Sowohl Tuska als auch Impergator horchten bei den Worten auf. Es stimmte für den Erkunder des Team Mystery, dass er und sein Anführer die ehemaligen Verbrecher noch nicht bisher gefragt hatten, was ihr Beweggrund war. Umso überraschter war nun der Alligator davon zu hören, dass Mystery und Sternenjäger dasselbe Ziel verfolgten. Er wollte zur Frage ansetzen, ehe er bemerkte, dass der Nomadenhäuptling ihn nun ansprach: „Verfolgt ihr dann dasselbe Ziel?“
    „Wir …“, versuchte der Angesprochene auszusprechen. Er zögerte nun, direkt den wahren Beweggrund zu nennen, denn lügen konnte er nicht. Dies bewies er schon einmal recht gut in der Basis an der Tohaidoklippe, als er zunächst zu vertuschen versucht hatte, dass er selber jegliche Vorräte aus lauter Hunger aufgefuttert hatte. Ein nervöses Zucken, ein abseitsgewandter Blick und zugespitztes Maul detektierten ihn daraufhin als erbarmungslos schlechten Lügner. Daher konnte er auch nicht ohne Weiteres zugeben, dass sie wegen eines seelenfressenden Dämons den gesuchten Berg aufsuchen mussten. Doch bevor er sich entschied, ganz zu schweigen, hörte er auch die Stimme: „Impergator, wir sagen es ihnen!“
    „Reptain!“, riefen nun alle höchst überrascht, doch sie sahen schnell, dass Reptains äußerliche Erscheinung nicht gerade dem gesunden Musterbild entsprach. Als wäre er meterlange Strecken gelaufen, keuchte Reptain dementsprechend und sein Brustkorb hob und senkte sich mit jedem Atemzug. Durch das letzte Sonnenlicht angestrahlt konnte man deutlich Schweißtropfen auf seiner Stirn erkennen. Die Milchkuh und Ärztin Miltank war dieses Bild nicht geheuer, weswegen sie aufstand und dem Mystery-Anführer mit ihrem Huf an die Stirn fasste, sofort aber erschrocken zurückzog: „Reptain, du glühst ja förmlich!“
    „Es geht schon in Ordnung …“, stieß Reptain halb zugekniffenen Auges aus und setzte sich neben seinem blauen Freund und wiederholte seine Worte: „Wenn wir versagen sollten, so ist es immer noch am besten, wenn wir wichtige Bezugspersonen und auch Freunde einweihen, solange sie nicht mit uns in großem Kontakt stehen.“ Daraufhin erzählte Reptain Noktuska die ganze Geschichte vom Dämon, welcher in gut elf Monaten auf die Welt stürzen und dann mittels des Verzehrens von Seelen Amok laufen würde. Und auch von Mews Auftrag, alle Wächter zu suchen und von ihnen die Schlüssel zu verlangen, die sie für den Eintritt in die Welt der Gottheit Arceus brauchten. Einige Zeit lang horchten alle Anwesenden, die die Geschichte bis zum jenen Zeitpunkt nicht kannten, diesen Worten und fielen in vom Schicksal der Welt berührtes Schweigen. Selbst Gengar sackte von seiner stolzen Haltung auf den Boden zurück und murmelte ein paar unverständliche Worte vor sich hin. Der Fahrtwind pfiff ihnen um die Ohren. Während des Schweigens drehte sich Impergator verstohlen zu seinem Nachbarn um und flüsterte ihm zu: „Wie denkst du jetzt über die Sache mit Panflam?“
    Der glasige Blick des Anführers verriet, dass er mit der Sache noch immer nicht ganz abgeschlossen hatte. Man sah ihm noch deutlich die Trauer an, die sich scheinbar in Form dieses Fiebers bemerkbar machte. Wohlahnend über diesen Gedanken wischte sich Reptain den Schweiß von der Stirn und flüsterte mit etwas brüchiger Stimme zurück: „Er wird wieder zu uns zurückkommen, ich fühle es einfach. Bis dahin werde ich ihn machen lassen, was er will. Wenn er aber dennoch in Gefahr schwebt, werde ich ihm zu Hilfe eilen. Das verstehst du doch, oder? Das würdest du auch tun, oder?“ Einige Zeit lang sagte der Alligator nichts, dann aber antwortete er, direkt in die Augen seines Anführers blickend: „Selbst wenn er nun für mich ein Feind ist … er ist ein Feind, der mir doch schon recht lieb ist, weswegen ich ihn ebenso retten würde. Definitiv.“
    „Noktuska!“, hallte nun die Stimme des Geiers Bussa wieder. Alle Pokémon erspähten nach einigem Umherblicken im Himmel jene Gestalt, die der Wüstennomade geschickt hatte, um nach dem Schimpansen Ausschau zu halten und zu sehen, wie es um seine Gesundheit und Kraft stand. Der Adressat des Ausrufes richtete sich auf und schritt auf die Stelle zu, auf der das Grypheldis stolpernd zu landen versuchte. Die beiden Teams folgten ihm.
    „Bussa, sag schon: Was ist los? Wie geht es Panflam?“
    „Es …!“, keuchte der Geier mit bleichem Gesicht und keuchte schwer, als hätte er etwas Entsetzliches oder gar Atemberaubendes gesehen. Die Augen des braungefiederten Pokémon waren weit aufgerissen und seine Flügel schlug es wild umher, als würde er vor Aufregung sich nicht mehr einkriegen. Dann aber, mit ruhigem Einreden von Noktuska, beruhigte sich dieses wieder, schluckte die letzte Aufgeregtheit runter und sprach, wenn auch ein bisschen überstürzt: „Noktuska, er hat es geschafft!“
    „Was meinst du …?“, fragte dieser nun, doch man spürte sofort eine Art Unglauben in seiner Stimme.
    „Solch derartig Unglaubliches habe ich noch nie gesehen: Er hat doch tatsächlich, ohne Cas´ Hilfe, die ‚Mauer‘ überwunden!
    „Unmöglich!“, stieß der Kaktus fast schon entsetzt hervor und schritt vor Erschrecken ein paar Schritte zurück, während die Erkunder ihn fragend anstarrten. Er drehte sich sofort zu den Mitgliedern von Mystery und bemerkte mit leichter Ehrfurcht in der Stimme: „Ihr macht euren Heldenstatus alle Ehre, bei eurer Kraft!“
    „Was meinst du genau?“, fragte nun Reptain. Darauf drehte sich Noktuska erneut um und blickte gen Horizont in die Richtung, aus der der Geier gekommen war, und bemerkte: „Seht, dort am Horizont.“


    Was sich dort hinten abspielte, war wahrlich imposant. Das letzte Stück orange-blauer Abendhimmel verschwand im Horizont hinter nebligen Luftschwaden. Auch der Wind nahm nun mit stetiger Näherung an diesen zu. Aber das wahrlich Auffälligste und Majestätischste war die braune Wand, die sich in der Mitte des Horizonts auftürmte.
    „Diese Wand dort besteht nur aus gewaltigen Sandstürmen.“, bemerkte Noktuska nur dazu, was die Erkunder sichtlich erstaunte, wenn nicht gar ins Unglauben versetzte. „Sie bestehen alle vierundzwanzig Stunden eines jeden Tages im jeden Jahr – also kontinuierlich.“
    „Wie das denn, ohne dass sie sich fortbewegen?“, rief Miltank ungläubig. Die Reaktion ihrer Kollegen war fast dieselbe, einzig Stoloss rief dazu aus: „Suuuupeeeercooooooool!“ Man sah ihm die Sternchenaugen der Bewunderung dieser „Coolness der Natur“ deutlich an – wenn es für diese Art von Sandstürmen eine natürliche Ursache gab.
    „Bisher weiß niemand so richtig die Ursache dafür, warum gerade diese Sandstürme sich nicht fortbewegen und immer bestehen bleiben. Man munkelt jedoch, dass eine Legende der Wüste für dieses Naturphänomen verantwortlich ist.“
    „Ob damit vielleicht ein Wächter gemeint ist?“, flüsterte Impergator in Reptains Ohr, der darauf mit unwissendem Blick die Schultern zuckte.
    „Auf jeden Fall ist diese Mauer das wohl letzte Hindernis, welches die Schädelwüste und damit die restliche Trockenzone zu bieten hat.“
    „Wirklich?“
    „Ohne Scheiß?“
    „Endlich!“
    „Cool. Endlich da!“
    So fühlten sich auch die Mitglieder des Team Mystery. Nach all den Strapazen der vergangenen Tage konnten sie nun endlich das heiße Grab verlassen, von dem der General stets in negativen Worten gesprochen hatte. Gerade Impergator fühlte nun die Gewissheit, dass er eines Tages den General besiegen würde, wenn er schon nun etwas vollbrachte, was diesem nicht gelungen war. Nun würde er auch das kalte Grab bezwingen, weswegen er entschlossen die linke Faust ballte.
    Reptain fühlte nun die erste Erleichterung, dass sein weggelaufener Freund in dieselbe Richtung gegangen war, die er nun selber einschlug. Doch irgendetwas war besonders, was Noktuska zuvor angemerkt hatte.
    „Im Grunde ist es unmöglich, diese Mauer zu durchqueren …“, sprach Noktuska mit ernstem Blick, „denn wenn irgendein leichtsinniges und lebensmüdes Pokémon versuchen würde, durch diese Mauer zu gelangen, so würde er entweder in hohem Bogen in eine beliebige Himmelsrichtung geworfen werden oder gleich in dessen Massen an Sand ersticken. Aber …“, schluckte er wieder ehrfürchtig, „wenn euer Freund im Alleingang durch diese Mauer kam, egal wie auch immer und unter welchen Bedingungen – so besitzt dieser eine derart unglaubliche Macht, dass diese selbst den Gesetzen der Natur trotzt …“ Fragend warf er den Blick zum neben ihm hockenden Bussa, der aber verneinte, irgendwas zum Wie des Geschehens gesehen zu haben, da er sich den Sturmböen fern gehalten hatte. Er hatte aber auch nicht sehen können, wie irgendein lebloser Körper aus den Sandwirbeln hervorgetreten wäre. Also musste demnach Panflam durch die Mauer gekommen sein. Ein erstauntes Raunen ging durch beiden Exverbrecher Gengar und Turtok; eine solche Stärke hatten sie ihrem ehemaligen Gegner nicht zugetraut.
    Nun kamen neben dem Fahrtwind die ersten Geräusche verschärften und stärkeren Windes, der den Pokémon nur so durch um die Ohren peitschte. Dazu gesellte sich das Brodeln der knirschenden Sandmassen inmitten dieser Ansammlung von Stürmen. Jetzt erst fiel Reptain siedenheiß folgende Frage ein: „Wenn das das Ende ist und wenn wir da durch müssen … wie kommen wir dadurch?“
    „So wie wir nun stehen.“, antwortete Noktuska tonlos, mit Blick auf die näherkommende Mauer.
    „Bitte?!“ Dies fiel allen Pokémon aus dem Mund. Hatte Noktuska schon vergessen, dass jegliches Pokémon vom Sturm aufgesogen würde und dann für immer ins Nichts weg wäre? „Natürlich kann nur Cas aufgrund seiner Größe und seines Gewichts – nimm´s mir nicht persönlich, Großer – durch diese Tortur durch.“ Erleichterung machte sich zwischen den Erkundern breit. „Allerdings können die Pokémon, die AUF Castiel sind, nicht dadurch ihrem eigenen Schicksal entgehen.“


    Nun machte sich doch so langsam die ersten Anzeichen und Funken von Panik im Befinden ein, welche sehr schnell zur tosenden Flamme wurde: „Wir werden sterben!“
    „Helft mir!“
    „Leckt mich, Leute, ich wäre jetzt lieber Zuhause!“
    „Noktuska, wie planst du denn, das zu überstehen, wenn du dich keinen Meter vom Fleck rührst?“, rief Reptain aus, bemerkte aber sofort, dass sich dieser durch seine ausgefahrenen Nietenranken fest im Boden verankert hatte, weswegen er doch einen bestimmt guten Standpunkt und Standfestigkeit besaß. Aber dies klärte noch immer nicht die Frage, wie nun die Mitglieder selber Deckung suchen sollen. Erst nach einer peinlichen Sekunde der Erkenntnis wandten sich ihre Blicke dem quadratförmigen Loch zu, welches in das Felseninnere führte. Während sich daher, auf der Suche nach Schutz, fast alle auf dieses stürzten, blieb eines beharrlich stehen.
    „Impergator, was tust du da?“, rief Reptain erschrocken, als er seinen Freund beharrlich auf seiner Position verweilen sah, was ihm im Angesicht der bevorstehenden Situation seine Nackenhaare aufsträuben ließ.
    „Ich laufe nicht davor weg!“, gab der Alligator entschlossen zurück. Erst als er sich zu Reptain wandte, sah dieser das Glühen der Flammen in seinen Augen; er würde um keinen Preis wegen einer „leichten Brise“ davonlaufen, so kannte Reptain seinen Freund einfach. Erst nach einigem Abwägen seiner Gedanken entschied er sich für den Teamzusammenhalt, weswegen auch er sich dem Loch abwandte und neben seinem Kollegen Stellung bezog: „Du überstehst das wenn mit mir!“
    Diese Einstellung imponierte wohl auch die Mitglieder des Team Sternenjäger. Gerade Gengar sprang nun, obwohl er sich als Erster in das Loch verkrochen hatte, aus diesem mit einem Satz heraus und eilte hastig zu den beiden Mystery-Mitgliedern, die ihn daraufhin fragend anschauten.
    „Hey, wenn ich euch je überholen will, dann habe ich gefälligst das zu überstehen, was ihr durchmacht. Hey, ihr Pfeifen! Raus mit euch aus dem Loch!“ Er benutze wieder seine Schatten, der die anderen Schatten der Teamkollegen suchte. Im Glauben, er hätte diese nun erfasst, streckte der Geist seine Arme vom Körper und zog sie blitzartig zurück, worauf es seinen drei Kollegen förmlich aus der Vertiefung des Bodens riss, weshalb sie allesamt unsanft auf dem harten Felsen landen.
    „Okay, bleibt so liegen. Team Mystery, ihr legt euch besser auch so hin, dass möglichst viel Körper den Boden berührt! Ich werde mich in meinem eigenen Schatten zurückziehen und euch dann sicher mit meiner Schattenfessel am Boden halten, so werdet ihr auch nicht vom Sog weggefegt werden.“
    „Meinst du, das klappt?“, zweifelte Turtok am Vorhaben seines Vorgesetzten, doch Reptain rief freudig: „Gengar … diese Idee ist spitze!“
    „Wie es sich für ein professionelles Erkunderteam gehört, stimmt´s?“, lächelte das Geisterpokémon auf das Lob hin. Jetzt wurde aus dem Fahrtwind ein richtiges Getöse und die Luft war schon von Sand durchsetzt, dass dieser den Pokémon gegen deren Haut prallte und sich in diese tief eingraben wollte. Tausende von winzig kleinen Insektenbissen. Und die matschbraune Wand, ebenso aus aufgewirbeltem Sand bestehend, breitete sich zunehmend vor ihren Augen aus, doch kam sie lediglich nur näher.
    „Jetzt treten wir die Mauer ein!“, rief Gengar freudig aus seinem eigenen Schatten heraus; freute er sich auf solch Leben riskierende Aktionen etwa?


    Die Antwort blieb in ausgesprochener Form aus, denn jäh trat die massige Gestalt Cas´ in die Sandstürme ein.
    Sofort wirkte das Getöse der starken Windböen in hundertfacher Lautstärke auf die Ohren ein. Man konnte dadurch recht gut taub werden oder man bekam den Mund vor lauter Sand zugestopft. Alle mussten daher fest diesen verschlossen halten. Aber auch ohne diese Geräuschkulisse hatten sie mit der starken Sogkraft zu kämpfen, die nur so auf den Rücken der am Boden Liegenden wirkte. Selbst Noktuska musste aus seinen Armen weitere Nietenranken schießen, die er in den Fels einrammte, denn auch ihm war der Wind zu stark, als dass er weiter hätte aufrecht stehen können. Viel von der Umgebung bekamen die anderen Pokémon nicht mit, da nur Noktuska durch seine Beschaffenheit als Kaktus schon vorher an solche Stürme gewöhnt war. Die anderen hingegen mussten ihre Augen fest verschlossen halten, weswegen sie nur Schwarz vor sich sahen. Aber auch so konnten sie sich eine Vorstellung machen: Braun. Und noch weitere Brauntöne. Viel anders würde es auch nicht in einem Sandsturm aussehen. Wer hätte auch je davon berichten können?
    Plötzlich spürte zuerst Reptain, dann alle anderen, dass deren Füße leicht angehoben wurden. Irgendetwas stimmte nicht, was Gengar auch mit stark angestrengter Stimme bestätigte: „Meine Güte. Der Sturm ist doch stärker, als ich angenommen hatte. Ich glaube nicht, dass ich euch lange nicht mehr halten kann …“
    „Wehe, du Vollidiot lässt uns los!“, rief die Milchkuh nun aufgebracht. Die Szene spielte sich nur in deren Köpfen in bildlicher Vorstellung ab. Konnte Gengar es nun aushalten oder würden alle Pokémon auf einmal draufgehen? Just in dem Moment überkam Reptain die letzten Revuepassierungen der letzten erlebten Momente; von dem Kennenlernen mit den Sternenjägern bis hin zum Zersplittern des Team Mystery. Er erinnerte sich auch an Panflam, was ihm Anlass gab, die Zähne zuzubeißen und zu rufen: „Gengar! Gib nicht auf! Du schaffst es!“
    „Wirklich, Boss! Du bist der Größte! Du kannst es schaffen!“
    „Ich glaube auch, dass du es schaffst, Gengar!“, rief nun Impergator, die Kraft des Geistes nun anerkennend, seinem ehemaligen Feind zu.
    „Ihr seid wirklich die Besten, Leute …“, erklang als Antwort die heulende Stimme aus dem Schatten, doch Reptain hörte noch andere Wortlaute: „Er wird es nicht schaffen; nicht, solange ich nicht was mache!“
    Der Urheber war Noktuska und der Anführer des Team Mystery hörte ein Schmatzen, wie er es bei den lebenden Lianen im Geheimnisdschungel gehört hatte. Der Kaktus war doch nicht etwa in der Absicht, seine Verankerung zu lösen? „Noktuska! Was tust du?“, rief Reptain entsetzt.
    „Was ist los?“, fragten alle nach.
    „Ich werde Cas befehlen, doch noch einen Gang schneller zu legen!“, sprach Noktuska. Er hatte nun einen ernsten Blick aufgesetzt und er selber sammelte seine Anspannung und Überwindung, um seinen vermutlich letzten Schritt im Leben zu tun: „Tut mir leid, meine Freunde, aber ich denke, wenn ihr aus dem Sandsturm ausgetreten seid, werde ich wohl woanders sein; vielleicht sogar dorthin, wo jeder einmal hin muss …“
    „Nicht, Noktuska, das darfst du nicht!“, rief der Gecko entsetzt. Er wollte nicht schon wieder einen Freund in der Wüste verlieren.
    „ICH MUSS! Gengar wird trotz eurer Zurufe zu früh schlappmachen. Wenn wir nicht möglichst schnell aus diesen Sandstürmen austreten, dann werden alle draufgehen. Ich werde daher meine beiden Arme nutzen, um Cas mehrere Schmerzen zuzufügen, die aber gleichzeitig ein Befehl sind, schneller zu laufen.“
    „Bitte nicht!“, riefen nun alle Pokémon verzweifelt. Auch Gengars Verzweiflung ließ sich deutlich heraushören, jedoch wurde sie schnell wieder unterdrückt, da dieser sich auf seine Aufgabe zu konzentrieren hatte.
    „Ich werde meine Arme nun lösen und ein bedeutendes Opfer bringen. Ein Opfer, welcher aber nützlich für die Welt sein wird.“ Noch bevor er seine Arme endgültig auflöste, um erneut zu einer noch stärkeren Nietenranke anzusetzen, rief er: „Team Mystery! Und auch das Team Sternenjäger! Ich bete für eure sichere Ankunft am Lawinenberg und wünsche euch alles Glück der Welt für die Etappe davor. Fürchtet euch nicht vor dem angeblichen Schrecken des Schlangenpasses, den ihr nun als nächsten bestreiten werdet. Selten habe ich Erkundungsteams erlebt, die derartig gut zusammenpassten, wie ihr sieben es tut. Du hörst richtig, Reptain: Sieben. Ich bete auch, dass du, Impergator und Panflam eines Tages wieder ein Team werdet.“
    Nun löste er endgültig seine Arme vom Felsen, worauf Noktuska nun schlagartig von der Sturmböe hochgerissen wurde, dass es ihm fast das Kreuz brach. Doch das ließ ihn nicht davon ab, dass er seine beiden Arme aufleuchten ließ und mehrere, hunderte von kleinen, grün leuchtenden Ranken in den Felsen donnerte. Der Felsen erbebte daraufhin kurz und es blieb dann auch bei dem Beben; Castiel legte tatsächlich zum Sprinten an. Doch mehr sollte Noktuska nicht mehr mitbekommen: Wie erwartet rissen durch die starke Zugkraft seine Wurzeln, die er für seine Verankerung produziert hatte, und er selber flog förmlich. Diese Szene blieb den Mitgliedern durch ihre geschlossenen Augen verwehrt, aber sie spürten, wie die Präsenz ihres Retters und Freundes immer mehr von ihnen wich. Bittere Tränen des erneuten Verlustes waren für die Pokémon, besonders für Reptain, die Folge. Während Noktuskas Sichtfeld immer schwärzer vor seinen Augen wurde, dachte er noch im Stillen: „Das Schicksal der Welt … liegt allein in euren Händen. Castiel, Tuska, Herakles, meine Brüder, Sternenjäger, Mystery – ich danke euch vom ganzen Herzen, dass ich euch kennenlernen durfte!“
    Freudigen Lächelns entschwand Noktuska wohl für immer im Sandwirbel, was von allen Pokémon sehr betrauert wurde. Aber besonders für Castiel, der inmitten der Schmerzen die Abschiedsbotschaft des Kaktus entzifferte, war das der größte Schmerz, seinen einzigen und besten Freund verloren zu haben. Sein tiefes Grölen, welches erfüllt von jener Bitterkeit der Trauer war, begleitete die Nachrufe der Erkunder durch den Sandsturm in die Seele des wohl dahingeschiedenen Kaktus.


    Allmählich ließ die Zugkraft auf den Rücken der Mitglieder nach, da sie schon das Epizentrum des Wirbels durchschritten hatten und sich nun dem äußeren Rand näherten. Dann, nach einer langen Schweigeminute, spürten sie deutlich auf ihrer Haut, wie der Wind nachließ und damit auch die hunderte von Insektenbissen verschwanden. Auch das Getöse ihn ihren Ohren wich nun einem sanften Windhauch und sie spürten nun auch die laue Abendluft auf ihren vom Sand geschundenen Körpern. Langsam richteten sie sich auf. Gengar hatte mittlerweile seine Schattenfesseln gelöst und lag nun keuchend vor Erschöpfung auf dem Rücken, alle Viere von sich gesteckt und mit heraushängender Zunge und mit ebenso fast müden Blick. Sie alle kamen zwar wieder zu sich, doch hielt sie die Nachwirkung des Verlustes noch immer in ihrer Kniehaltung fest. Sie hatten es nun geschafft, doch der Preis war teuer, zu teuer. Nicht nur, dass sie einen guten Freund verloren hatten, auch der bisher einzige Anhaltspunkt der Wüste war verloren. Reptain schaute sich um; es wirkte nun ohne seine Abwesenheit wie leer. Als wäre nun dieser Ort ein Niemandsland. Erst jetzt wurde ihm schmerzlich bewusst, dass Noktuska trotz der relativ kurzen Zeit des Beisammenseins doch zum Freund wurde. Nun kam ihm auch die Erinnerung an die damalige Trennung; damals im Verborgenen Land, wo sich sein damaliger Partner Reptain für das Wohlergehen der Welt geopfert hatte. Schon damals war der Abschied schwer und schlimm gewesen. Noch herzzerreißender aber war die damals noch vorhandene Tatsache, dass auch er zum Verschwinden verflucht wurde und sich deswegen von Panflam vorerst verabschieden musste. Diese Erinnerung an die Vergangenheit brachten auch jene an den Schmerz im Herzen zurück. Auch Impergator schien den Eindruck zu machen, als würde ihm die Abwesenheit des Kaktus innerlich aufwühlen; offenbar überkam ihn wie Reptain eine Erinnerung. Vermutlich über den Tod seiner Großmutter, wie er einmal seinen beiden Freunden berichtet hatte. Der Ausdruck entsprach nicht gleich dem von Reptain, jedoch fand man auch bei ihm den fast leeren Blick. Das Team Sternenjäger blickte ebenso recht betroffen drein. Zu aller Bedrückung dann noch tauchte die kugelförmige Kakstusgestalt Tuskas, gefolgt vom Muskelprotz Herakles, an Deck auf und beide brachten zunächst ihre eigene gute Laune mit, unwissend über ihr hartes Schicksal über die Trennung von ihrem Freund. Erst als sie dessen Fehlen bemerkten, fühlte sich Reptain gezwungen, ihnen den ganzen Vorfall zu schildern.
    Für das Tuska schien äußerlich eine Welt zusammenzubrechen; er fiel auf die Knie, stützte sich mit seinen Armen auf den Boden ab und stieß bitterlich hervorgebrachte Tränen hervor, ohne dennoch einen Ton von sich zu geben. Das Maschock hingegen schritt zwischen den Rändern des Felsen hin und her, es schien nicht zu wissen, wie es nun handeln sollte, als er sich dann doch dafür entschied, verzweifelt auf dem Boden nahe des Randes einschzuschlagen. Doch ihm fiel etwas ins Blickfeld, was ihn erst stutzen ließ und dann ihm mit Entsetzen erfüllte, als hätte er einen Geist gesehen: „Ich glaub, ich … LEUTE. Seht doch! Da vorne!“
    Alle Pokémon kamen nun zu ihm und sahen in die Richtung, in die Herakles wie wild deutete … und waren genau so baff wie er.
    Auch wenn die ersten Anzeichen der Nacht das Objekt in Schemen einhüllte, so waren die Farbe und Form von diesem deutlich zu erkennen gewesen. Ein paar grüne, mit zackenförmigen Objekten besetzte Stämme ragten reglos aus dem trübfarbenen Sand hervor. Doch diese Details waren zu ungewohnt für eine Wüste, daher konnte es nur eines bedeuten.
    „Nicht möglich …!“, riefen nun Tuska und Herakles ungläubig und eilten zum Loch, in dem sie Sekunden später wieder verschwanden. Beide Teams folgten ihnen durch den Höhlengang Cas´ hinaus ins Freie; sie vernahmen in der Hektik keine Notiz mehr von den paar Pokémon, die offenbar Teil der Nomadengruppe waren und die das Geschehen mit verwirrtem und verschlafenem Blick beobachteten.
    Sie waren alle bei den paar Stämmen und konnten ihren Augen nicht trauen. Die Farbe der Beine, die Stacheln an diesen …
    „No… Nok… Noktuska?!“
    „hbrte, bfd bfi dfaf?“, klang es dumpf und undeutlich aus dem Sand hervor. Den Mitgliedern blieb vor Erstaunen, Entsetzen und auch vor Freude das Herz stehen. Erst Impergator zog den im Boden steckenden Kaktus, an beiden Beinen packend, aus dem Sand heraus, worauf dieser mit dem Staub der Wüste übersät auftauchte und eine Ladung davon aus seinem Mund prustete: „BÄH. Ein scheußliches und gar nicht schmeckendes Erlebnis!“ Als er auf den Boden gesetzt wurde, herrschte Stille und der Kaktus starrte sie alle verwirrt an: „Ehm … Hat´s euch die Sprache verschlagen?“
    Die Antwort war ein die Luft erfüllender Jubel und alle Pokémon warfen ihren fast verlorenen Freund mehrmals in die Luft und ließen ihn vor aller Freude hochleben und auch für seinen Einsatz.
    „Ja ja, … ist ja gut. Mir wird schwindlig.“
    „Noktuska, ich dachte, ich hätte dich … ah! Dein Pflanzenhut!“
    Jetzt erst bemerkte man nach abgeklungener Begeisterung, dass Noktuska irgendwie durch sein Opfer seinen sonst immer vorhandenen Pflanzenhut eingebüßt hatte. Während alle über die beinahe entstandene Glatze – nur ein Ansatz des Hutes, der recht kurz aus dem Kopf ragte, war noch vorhanden – aufschrieen, lachte Noktuska nur: „Oh, tatsächlich. Wartet mal kurz.“ Er schien sich für einen kurzen Moment lang anzustrengen; sein angespannter Gesichtsausdruck ließ darauf schließen. Dann leuchtete der dunkelgrüne Ansatz auf und Sekunden später spross aus seinem Kopf das vertraute Pflanzengebilde hervor, der dem Kaktus seine gewohnt unheimliche Ausstrahlung gab, da nun wieder ein Auge von diesem verdeckt wurde.
    Die Pokémon konnten nicht schlecht staunen, und Stoloss musste wieder die „Coolness dieser Besonderheit“ anpreisen. Reptain fragte interessiert nach, wie das möglich war.
    „Hehe, das ist ein wohlbehütetes Geheimnis zwischen einzelnen Pflanzen-Pokémon – die Synthese. Einige Pokémon dieser Art sind in der Lage, das Sonnenlicht in ihren Pflanzenzellen zu speichern. Dann können sie dieses in anderen Zeiten, zum Beispiel bei einem Mangel an Kraft, als Reserve-Energie verwenden. Oder, wenn ein nicht allzu wichtiger Teil eines Körpers abgetrennt wurde, als Regenerationskraft. Die Möglichkeiten der Nutzung sind vielseitig. Allerdings muss diese Fähigkeit angeboren sein.“
    „Wahnsinn …“, hauchte Miltank baff. Für Reptain indes kam es vor, dass die Welt, die er vor der Annahme des Auftrages kannte, nur die halbe war von dem, was die ganze an Unglaublichem bereithielt. Doch just in dem Moment wurde Noktuska wieder ernst und gebot den Erkundern: „Nun aber, seht links neben euch. Hört ihr das?“
    Alle taten wie geheißen und nahmen nun auch ihre Umgebung in ihren richtigen Zügen wahr. Und auch etwas anderes fiel ihnen auf. Die Luft schmeckte salzig.
    „Sind wir etwa … an einem Meer?“, fragte Impergator ungläubig, aber ihm wurde die Frage beantwortet, als er auch nun das Geräusch der Wellen, die gegen steinige Klippen schlugen, wahrnahm.
    „Genau. Ihr seid nun endlich an dem Ort, den ihr kurz vor der Firntundra überqueren müsst, angekommen. Hier endet nun für euch die Schädelwüste und ein anderer Abschnitt der Reise zum Berg beginnt für euch – der Schlangenpass.“
    Reptain fühlte sich das erste Mal seit Langem froh, endlich wieder mal was erreicht zu haben, seit sie in der Wüste waren. Endlich, nach all den Strapazen, nach all der Hitze, konnten sie die Frostbänder abnehmen, die mittlerweile ihre Wirkung verloren hatten nach all dem langen Tragen, und sich endlich auf die nächste Etappe vorbereiten. Er fragte sich, ob auch Panflam so empfand, als er es unglaublicherweise durch die Mauer schaffte. Reptain blickte noch einmal hinter sich; erst auf die Mauer an Sandstürmen und dann auf den Giganten Castiel, von dem er auch ein gönnendes Lächeln ablesen konnte. Jetzt erst fühlte er die neue Kraft in sich, die er doch schon vorher gekannt hatte – die Kraft, alles zu schaffen, mit seinen Freunden an seiner Seite.
    Zuversichtlichen Lächelns nickte er, bedankte sich bei Noktuska noch einmal für alles, was er für das Team Mystery, für Panflam und für alle anderen getan hatte. Dann sprach er zu Impergator, der ebenso motiviert ihn anlächelte: „Komm schon. Schließlich müssen wir einen Berg besteigen.“
    „Viel Glück euch, Team Mystery. Der Segen der Wüste hat euch begleitet, und ebenso werden euch auch der Segen des Passes und der Segen der Tundra begleiten. Wir werden nun wieder durch die Mauer passieren, da wir nicht hier bleiben können. Aber Bussa wird ein Auge für eure Rückkehr haben. Wenn er euch sieht, dann wird er uns Bescheid sagen, worauf wir euch abholen werden. Das verspreche ich euch!“ Dieser Ausruf von Noktuska hallte den beiden Erkundern in den Ohren, als sie sich der Klippe näherten, die sich vor ihnen in ihrer schmalen und flachen Form gen Horizont erstreckte. Noch ehe beide ihren allerersten Schritt auf dem felsigen Grund legen konnten, eilten die Stimmen der Sternenjäger ihnen hinterher: „Wartet kurz, ihr beiden!“
    „Was ist denn los, Gengar?“, fragten beide verblüfft. Sie sahen in dem Anführer des Teams ein begeistertes Funkeln und sie schienen dessen Antwort schon zu erahnen.
    „Wie wär´s, wenn wir unsere Allianz, die wir in der Wüste aufgebaut haben, verlängern würden? Wir haben uns ja ziemlich gut ergänzt, und zusammen macht es einfach mehr Spaß.“
    „Du hast nur Angst, alleine ohne das Team Mystery den Pass zu betreten!“, rief Miltank bedeutend ein, worauf Gengar verlegen der Schweiß von der Stirn tropfte und lächelnd erwiderte: „Ach was! Ich doch nicht. Ich fürchte mich vor gar nichts. Schließlich habe ich das Team Mystery beinahe besiegt, daher habe ich eigentlich keinen Grund, mit ihnen gemeinsame Sache zu machen. Ich kann auch gut auf mich selber aufpassen, denn ich bin Gengar, der Anführer des bald berühmten Teams Sternenjäger. Mit euch an meiner Seite werde ich …“
    „Komm schon, Gengar, du bist sonst noch das Schlusslicht!“, ermahnte ihn Turtok nun an der Seite der Gruppe, die wohlschweigend, aber dennoch belustigt über Gengars Ablenkung durch sich selbst, an diesem vorbeigegangen und schon einige Schritte voraus war. Nun erst erkannte der Geist, dass er gar nicht fragen brauchte, da das Team Mystery ohnehin schon einverstanden war, mit ihren neuen Freunden ein neues Abenteuer zu begehen. Lächelnd darüber rief er ihnen zu: „Ihr Säcke. Ich bin der Anführer. Nur ich darf vorgehen!“
    Während also von der Gruppe wieder die internen Spaßstreitereien ausgingen, wurde das schon beinahe verwitterte Holzschild ignoriert, welches kurz vor dem Übergang zwischen kaltes Grab und heißes Grab aufgestellt war. Die beiden Teams hätten die Sache nicht so locker angesehen, wenn sie die folgende Nachricht auf diesem entziffert hätten:


    "An den Reisenden: Kehr um!"

  • Huhu Silvers.
    Endlich... Sorry, dass es so lange gedauert hat, aber das ist echt krass viel Text und hat mich irgendwie ziemlich abgeschreckt. Nya, jetzt habe ich mich doch mal dran gesetzt und den ersten Teil eingehaucht und nun auch den zweiten, wirklich sehr schön. Also, bevor ich jetzt hier große Reden schwinge gehe ich lieber gleich zum eigentlichen Kommentar über.


    Kapitel 18 ~
    Die Wüstenwanderer also, verstehe... Nya, es wird sich wohl immer noch um die Nomaden und so drehen, vielleicht erfahren wir ja hier und da noch etwas interessantes über sie und ihre Umgebung aber allgemein erwarte ich hier eher einen nicht so spannenden/s Teil/Kapitel. Was ich dafür dann aber bekommen habe haut mich umso mehr um. Ich würde dir dazu aber empfehlen, dass du jeweils für jeden Teil einen eigenen Titel nimmst, denn die Wüstenwanderer ist nicht so der schönste, wenn man ihn mit dem Inhalt vergleicht, da gibt es schöne Sachen. Das Bild ist ganz schön und passt auch aufgrund der Erzählung von Noktuska ganz gut, daher kann ich da kaum meckern. Hast du dir die Blüte so vorgestellt? Oder ist das mehr so "oh eine Blüte, die nehme ich" gewesen? Ich habe mir die Blüte auf dem Kaktus eher wie eine Kirschblüte vorgestellt, so rosa und irgendwie so schön halt. Die ist zwar auch schön, aber auf eine andere Art. Aber gut, da hat jeder seine eigenen Vorstellungen, nur finde ich es dann nicht schön, dass du so ein Bild gewählt hast, da du einigen Lesern so die eigenen Ideen wegnimmst, zum Glück habe ich beim Lesen nicht auf das Bild geachtet. Ich hätte hier eher ein Bild mit einem Noktuska gesucht, welches in der Wüste vor einem normalen Kaktus stehen, oder mit einem Litomith, das hätte irgendwie besser gepasst und würde mir, und allen anderen, ihre persönliche Vorstellungen der Blüte nicht nehmen. Ich denke das war dann auch genug zum Titelblatt.
    Zum Inhalt; da werde ich mal mit dem ersten Teil beginnen, die ganze Handlung also aufteilen. Es beginnt mit einer kleinen Einführung, man erfährt wo sich jeder so rumtreibt und gleichzeitig wird noch Impergators Meinung zu der Trennung von Team Mystery etwas deutlicher, durch den wiederholten Ausdruck der eben dieser, hat mir sehr gut gefallen, so wird sein Standpunkt gegenüber dieser Situation sehr deutlich. Auch Reptain wird hier noch etwas besser erklärt, er zieht sich (aus Trauer [und Verzweiflung?]) zurück und meidet die anderen, eine mehr als Verständliche Reaktion in so einer Situation, sehr schön. Der Anfang des ersten Teils ist recht flüssig, sodass man sowohl vom Lesen, als auch allgemein in die Geschichte und die Handlung des letzten Kapitels, sehr gut reinkommt und sich sehr schnell zurecht findet, das hast du gut hinbekommen. Das Auftreten von Miltank und Gengar fand ich persönlich sehr witzig, wie man erst nur ihre Stimmen hört, beziehungsweise du erst nur von diesen schreibst, und die beiden dann erst auftauchen. Ich konnte mir das richtig gut vorstellen, hehe. Die Szene darauf, in der Noktuska Gengar schlägt; die hat mir eher weniger gefallen, allein schon, weil Gengar das Essen so gesehen ja erbricht, oder? Sowas kann man doch nicht einfach wieder kühlen und dann wohl später noch essen, das ist doch einfach nur eklig, oder? Nya, also allein schon deshalb hat mir die Szene nicht so gut gefallen. Auch von der Beschreibung war der Abschnitt nicht so prickelnd, die Finsterfaust wurde gar nicht beschreiben. Mir hat es zwar ganz gut gefallen, dass nicht direkt der Name der Attacke verwendet wurde, sondern diese weitestgehend umschrieben wurde, allerdings könnte man neben dem Namen auch mal das Aussehen und die Auswirkung der eben dieser genauer beschreiben, damit man sie sich besser vorstellen kann. Dann erzählt Noktuska ja die Geschichte von Cas und ich muss sagen, da hast du dir wirklich was schönes ausgedacht, mir selbst hast du auch eine klitzekleine Träne geklaut, Respekt. Diese Erzählung des Kaktus wurden wirklich sehr schön beschrieben, man spürt immer, dass sie von irgendjemanden erzählt wird, was ich sehr wichtig finde, und dennoch verliert man sich irgendwann in dieser Nacherzählung. Ein kleines bisschen erinnert es mich an die Geschichte von Moses, aber dann nahm sie doch eine andere Richtung ein, thihihi. Nya, was mir an der Geschichte nicht so gefallen hat, es wurde sehr wenig beschrieben. Cas an sich hätte man mehr beschreiben können, da ich es mir schon recht süß vorstelle und das bestimmt ein schöner Zusatz gewesen wäre, allerdings müsstest du auch Gefühle etwas mehr beschreiben. Wenn du so eine emotionale Szene wie den Tod von Cas hast, dann musst du da so richtig reinhauen und aufs Gas treten, dann klaust du mir keine Träne sondern einen Wasserfall. *lach* Das hat mir also ziemlich gefehlt und das ist, mit etwas bezüglich der Technik, zusammen auch einer der größten Kritikpunkte in diesem Teil und Kapitel. Da musst du einfach mehr schreiben, so eine emotionale Stelle so oberflächlich.. arg, da stellen sich mir die Haare auf. xD Nya, aber gut, das Ende der Erzählung, welches ja wieder in der "Gegenwart" stattgefunden hat, fand ich ebenfalls einen sehr schönen Einfall, dass die Rede bis dorthin weiter geht, wirklich sehr schön. Zur Blüte habe ich ja schon zu Beginn genug Worte verloren, anders ausgedrückt, zu dieser Blüte und dem Geschehen um sie würde ich mich nur wiederholen. Allgemein hat dieser Teil wirklich einen emotionalen Inhalt, allerdings hättest du diesen viel mehr beschreiben müssen, vor allem da das Hauptaugenmerk dieses Kapitels genau auf dieser Szene liegt. Schade eigentlich, denn das wäre sicherlich interessant geworden.
    Der zweite Teil ist ja noch viel besser! Er hat mir wirklich deutlich besser gefallen, nicht nur inhaltlich, auch schreibtechnisch war er einfach besser und schöner zu lesen, der Teil hat schön gefesselt und wirkte an sich sehr rund. Aber nun zum Inhalt: Also will das Tea Sternenjäger auch auf den Lawinenberg, wer hätte das gedacht? *zwinker* Ich habe von diesem Kapitel vor dem Lesen immer und immer den letzten Satz gesehen und er hat mich einfach so beeindruckt, ich wollte wissen, was genau es damit auf sich hatte. An den Reisenden: Kehr um! Ein tolles, spannendes Symbol das gerade gegen Ende des Kapitel einen tollen Cliffhänger schafft. Welche Gefahren werden sie wohl erwarten? Nya, Gefahren gab es auch in diesem Teil schon genug, der Sandsturm, also die Mauer, war ja schon fast eine Nummer zu hoch. Die Idee von Gengar war schön und wieder so eine rührende Szene, dieses Mal mit Noktuska. Zum Glück geht alles gut aus und dieses Mal hast du Noktuskas Gefühle besser beschrieben, als im Teil zuvor, sehr schön. Mir fällt allerdings vor allem auf, dass Reptain, Gengar und allgemein alle anderen Pokémon an dieser Stelle viel zu kurz kamen. Du hättest sie besser einbinden sollen, vielleicht mal eine Träne, ein Hilfeschrei, auf jeden Fall hätte ihre Ansicht der Sache intensiver sein können. Auch als sie Noktuska wieder erblicken können mehr Emotionen vorkommen, seitens der Erkunder. - Was Panflam da gemacht ist ja mal krass, der kleine Schimpanse hat es einfach so durch die Sandsturmmauer geschafft? Ich hoffe dass dazu bald etwas aufgedeckt wird, wie es kam, denn das ist wirklich eine reife Leistung. (Ich male mir da gerade die tollsten Ideen und Möglichkeiten aus, hehe) Ansonsten war dieser Teil wohll noch etwas spannender als der erste und gleichzeigt bietet er eine gute Ausgangssituation für das neue Kapitel, sehr gut gemacht, als weiter so.
    In dem Kapitel sind mir ein oder zwei Wortwiederholungen aufgefallen, die wirklich sehr heraus stachen. Eine einmalige und eine, die immer öfters vorkam. Ein mal war es nur ein Wort, das kam auch nicht wieder vor, allerdings war es recht unschön zu lesen, vor allem da es in einem Satz war, Haupt- und Nebensatz, was meiner Meinung nach gar nicht geht. Die zweite jedoch ist die Wiederholungen des Wortes er. Das ist mir sehr oft aufgefallen in diesem Teil, im zweiten wurde das schon etwas besser. Verwende da Synonyme, da gibt es ja genug. (Davon muss ich dir aber nichts erzählen, du wirst ja wissen, was ein Synonym ist xD) Ansonsten kann ich kaum meckern, schöne Formulierungen sowie ein toller Satzbau, da gibt es so gut wie nichts auszusetzen. Oder? Doch, hier ist etwas, recht wichtiges, was ich noch zu sagen habe: Du gehst mir manchmal zu schnell von einem Handlungsstrang auf den nächsten über. Ganz oft sind das nur kurze Sätze, die diese Wirkung haben, aber dennoch erscheint mir das Ganze an manchen Stellen etwas zu holprig. Ich meine das so, dass du oft von einer kleinen Handlung, zum Beispiel Finsterfaust von Noktuska, auf die Nächste springst, Geschichte von Cas. Das ist nur ein Beispiel, das ist dir allgemein etwas öfter passiert. In diesem Kapitel folgen einige kleine Handlungen, wo man oft solche "Fehler" einbauen kann, beim letzten Kapitel war das nicht so, da war die Handlung flüssig an einem Stück erzählt worden und es wurde nicht gehackt und geteilt, so wie es dir hier ein paar Mal passiert ist. Aber ansonsten kann ich echt kaum meckern, an sich ist dein Stil sehr flüssig; zudem hast du auch deine Formulierungen verbessert, diese sind nicht mehr ganz so gehoben und haben jetzt etwas mehr das erzählerische an sich, sodass sie doch schöner zu lesen sind. Ansonsten gibt es eigentlich nichts auszusetzen; trotz allem war das schreibtechnisch nicht dein bestes Kapitel. Weiter so, das sieht gut aus.


    Ich hoffe ich konnte dir jetzt noch helfen, hehe. Ich habe mich doch recht kurzfristig entschieden dir den Kommentar heute zu schreiben, vor allem da ich gleich noch wohin muss, aber ich wollte jetzt einfach wissen, was es mit dem Schild auf sich hat. *-* Btw hast du gleich eine PN. :) Ich freue mich schon auf das nächste Kapitel und entschuldige mich nochmal, dass es so lange gedauert hat.
    Liebe Grüße.

  • [tabmenu]


    [tab='Heyho']
    Das ist jetzt schon lang überfällig >.<


    Heyho Silvers :D
    Ich weiß, ich komme früh und habe vier Kapitel zu kommentieren, weshalb ich wohl etwas ungenauere Kommentare abgeben werde, aber ich versuche mein bestes, um etwas halbwegs anständiges hinzubekommen ^^ Außerdem werde ich mich wohl nur zum Inhalt äußern
    Aber nun zu den Kapiteln ~


    [tab=Kapitel 15 - Erwachen]
    Schon über den Titel musste ich schmunzeln. Zum einen Mal, weil wir beide für unsere Kapitel, du für dein 15., ich für mein zweites, ein und den Selben Titel gewählt haben und zum Andern, weil endlich wieder vom Schimpansen die Rede ist. Ich hatte schon ernsthaft angefangen zu rätseln, was nun mit unserem kleinen Freund passiert ist, als auch schon das richtige Kapitel dazu kam.
    Nun aber das tut nun nicht wirklich zur Sache. Es geht ja schließlich ums Kapitel, nicht um meine Gedankengänge.


    Ich selbst bin ein Liebhaber von Titeln, die aus einem Schlagwort bestehen, aber noch lieber sind mir Titel im zusammenhang mit guten Kapiteln, darum äußere ich mich nun dazu.
    Vom Titel her war schnell zu erahnen, dass es sich beim "Erwachen" nur um unseren verschwundenen Schimpansen handeln muss. Ob diese Vorahnungen sich bestätigen muss natürlich nicht unbedingt der Fall sein, obwohl ich mir bei diesem Kapitel 100%ig sicher war. Und siehe da: Der Affe kommt zu sich. Natürlich ist das kein Kritikpunkt.


    Den Anfang hast du sehr schön beschrieben, man konnte sich die leere Schwärze bildlich vorstellen und auch nachempfinden, wie das sein muss, allein in der unendlichen Dunkelheit, ohne jeglichen Lichtblick. Ich hab es wirklich genoßen, diese Beschreibung zu lesen, zu der das Artwork eindeutig passt.
    Was mich jedoch überrascht hat war das Ebenbild Panflams, die harte, grausame Realität, die zeigt, was er eigentlich will und wie es ihn förmlich zerreist, seine Schuldgefühle, dass er den Teamkollegen zur Last falle. Er tat mir ehrlich gesagt schon fast ein bisschen leid, weil ich sehr gut nachvollziehen kann, wie das ist. Es muss hart sein, täglich mit diesem Gefühl, mit diesen Gedanken aufzuwachen, nur um sie dann während des Tages zu verstärken, auch wenn man es verdrängt. Schlußendlich wird man stets damit konfrontiert, was dieses Kapitel sehr gut zum Ausdruck bringt. Der Dialog zwischen den Beiden war interessant zu lesen und auch die Gefühle Panflams hast du deutlich genug geschildert. Außerdem macht die Frage am Schluß wie immer Neugierig.


    Soviel zu diesem Kapitel.


    [tab=Kapitel 16 - Verwirrung]
    Der Titel ist gut gewählt und hat mich anfangs selbst verwirrt. Was hatte das Geschehene mit Verwirrung zu tun? Diese Frage geisterte mir während des gesamten Kapitels im Kopf herum.
    Das Artwork passt eindeutig zum Titel, da ich solche optischen Täuschungen einfach nur verwirrend und durcheinanderbringend find, wovon ich nicht wirklich ein Fan bin. Doch wenn es zum Kapitel passt, so soll es eben eine optische Täuschung sein. Ich finde es ist schlau gewählt und verrät genauso viel über das Kapitel wie der Titel.


    Als ich dann anfing zu lesen, verstand ich langsam aber sicher, was es nun mit dem Titel auf sich hatte. Er erzählt von der Verwirrung des Schimpansen angesichts seines momentanen Aufenthaltsortes.
    Wäre ich der Affe gewesen, hätte ich wohl genauso verwirrt und ängstlich reagiert, vorallem wenn man sich vorstellt, man selbst sitz im inneren eines riesigen Pokémons, in diesem Fall eben ein Castellith namens Castiel, in das man Räume eingemeißelt hat un der eine aussieht wie der andere. Außerdem wäre ich ebenfalls eingeschüchtert von Herakles, der ja für den Schimpansen ein mit Muskeln schwer bewaffneter Riese sein muss. Du hast auch hier inhaltlich sehr gut beschrieben und die Verwirrung, die Angst des Betroffenen geschildert.
    Allein schon die Tatsache, dass man sich in einem Pokémon befindet, ist gruselig. Wobei ich mich immer noch frage, wie genau sie nun diese Räume in das Pokémon geschlagen haben. Allein bei der Vorstellung wie sehr das schmerzen musste, bekomme ich schon Mitleid mit Cas.


    Und somit auf zum nächsten Kapitel.


    [tab=Kapitel 17 - Chance auf Einheit?]
    Oh oh, ich erahne nichts Gutes. Nein das darf doch wohl nicht sein oder? Aber leider ist es so: Team Mystery zerbricht.
    Das Artwork ist wie immer passend gewählt, was mich im Zusammenhang mit dem Titel gleich noch trauriger stimmt.


    Nach 13 idyllischen Kapiteln kommt es also zum Bruch des Teams. Sehr bedauernswert, wenn man bedenkt, was die Mitglieder alles schon durchgemacht haben... Aber ich sollte zum eigentlichen Thema kommen und nicht unnötig vor mich hin labern.
    Also der Entschluss, die Worte treffen einen wie ein Schlag ins Gesicht. Es ist wirklich traurig, dass es nun wirklich so weit kommt, vor allem wenn man sich, wie ich zum Beispiel, in die Geschichte einlebt und mit den Charakteren fühlt//denkt. In irgendeiner Weise verstehe ich die Reaktion des Alligators. Es war sein Traum, seine "Bestimmung", wenn man so will und dann von jemandem zu hören, den man zu den besten Freunden zählte, dass er einem einfach den Traum streitig machen will und das selbe Ziel verfolgt ist sozusagen ein Schlag unter die Gürtellinie. Aber gerade, dass es nun so enden muss, ist noch viel härter, als die alleinige Zersplitterung des Teams. Ich hoffe nun inständig, dass sich ihre Wege eines Tages wieder kreuzen und sie wie anfangs ein Team bilden, doch ob meine Hoffnungen nicht vergebens sind, muss ich dann im späteren Verlauf der Story herausfinden, was mich wiederum neugierig auf eine Fortsetzung macht.


    Und nun der Endspurt


    [tab=Kapitel 18 - Der Wüstenwanderer]
    [subtab=Part 1 - Blüten des Dankes]
    Nun will ich mich einmal dem ersten Part deines Kapitels widmen, das du schon fast schneller gepostet hast, als ich zum Lesen kam.


    Ein Zweiteiler also. Nun sie sind beide lang wie immer, weshalb ich darüber nicht klagen will. Der Titel und das Artwork harmonieren schön miteinander, was auch einmal dafür spricht, es zu lesen, vor allem weil mir nicht einleuchtet, was diese Blüten mit dem Kapitelteil zu tun haben sollen, und wie sich herausstellt eine nicht sehr große Rolle spielt. Sie drückt jedoch den Dank der kleinen Sandkrabbe aus, was anfangs auch nicht recht klar ist. Allein schon das gefällt mir, aber nun weiter im Text.


    Okay ich musste wirklich lachen. Diese Entrüstung Noktuskas ist einfach nur köstlich, ich konnte mir die Hysterie in der Stimme gut vorstellen und musste sogleich noch mehr lachen, als er dann auch noch eingriff. Das hast du wirklich gut beschrieben. Auch die hervorquellenden Augen und die aufgeplusterten Wangen Gengars konnte ich mir recht bildlich vorstellen. Wie kann man bitte nur so verfressen sein? Naja okay vielleicht gibt es Menschen, die so etwas können, aber davon sind mir keine wirklich bekannt. Auf jeden Fall kann ich es mir auch hier wieder nur zu gut vorstellen.
    Castiels Geschichte hingegen ist echt schön. Die armen Dschungelbewohner müssen ja ziemlich viel durchgemacht haben, ehe sie sich in die Schädelwüste verirrten. Auch wenn es recht unrealistisch ist, dass aus Dankbarkeit und Freundschaft ein Litomith zu so einem Brocken von Castellith heranwächst, aber jeder wie er will. Künstlerische Freiheit ~
    "Sein Panzer als Wohnraum" ... Ich verstehe immer noch nicht recht, wie sie das jetzt hinbekommen haben, Räume in diesen Felsblock zu hämmern, aber sei's drum. Sie haben Herakles und bestimmt noch einige kräftige Pokémon, mit denen dies wohl kaum ein Problem darstellt.


    Bei diesem Kapitel war ich so frei, den Fehlerteufel und Kritiker zu spielen, woraufhin ich nun dazu kommen will:


    So das war mein Feedback zu Part 1.


    [subtab=Part 2 - Ein (un)überwindbares Hindernis?]
    Artwork zusammen mit dem Titel lässt schon in irgendeiner Weise erahnen, dass es sich hierbei um den letzten Abschnitt des „heißen Grabs“ handelt und dass irgendeine Verbindung zu Sandstürmen besteht, jedoch nicht was es genau damit auf sich hat. Titel ist wie immer gut gewählt und auch das Artwork passt dazu.


    Okay mit der Reaktion Stoloss‘ hätte ich nun wirklich nicht gerechnet, lol. Dass gerade die „Coolness in Person“, die jede „Coolness der Natur“ anpreist und versucht die „coolste Coolness“ überhaupt zu sein, heult wie ein Schlosshund ist wirklich etwas außergewöhnliches, wenn man bedenkt wie er sich sonst stets benimmt. Jedoch war Miltanks Reaktion über die Sentimentalität seitens ihrer Kameraden und sich selbst schon fast wieder absehbar, was jedoch wie immer meine Mundwinkel nach oben zucken ließ. Das Team Sternenjäger wird mir von Kapitel zu Kapitel sympathischer.
    Ich habe mich schon gefragt, wann besagtes Erkundungsteam endlich eingeweiht wird und ich habe mich irgendwie darauf gefreut. Ich mag die Reaktionen, vor allem die von Gengar, warum weiß ich nicht.
    Interessanter Gedanke, was die Wand aus sandigen Stürmen angeht. Mir gefällt, dass du dir als letztes Hindernis ein für die Wüste typisches Ereignis gewählt hast, das du dann in irgendeiner Weise dennoch vollkommen unerwartet darstellst. Ich kann mir die Sandkörner vorstellen, wie sie gegen die Haut der Erkunder peitschen, vom Wind getrieben, der einfach nicht nachlassen will. Ich persönlich würde nicht gerne in ihrer Haut stecken, wenn ich die Wahl hätte. Aber da müssen sie nun einmal durch.
    Auch wieder ein erwartetes und dennoch überraschendes Ereignis, ist die „Aufopferung“ Noktuskas. Ich hatte schon irgendwie geahnt, dass so etwas in der Art passieren würde, dennoch überraschte mich das Handeln des Kaktus‘. Er lässt los, um Cas schneller voran zu treiben und setzt dabei sein Leben aufs Spiel, eine wirklich bewundernswerte Tat.
    Nach der Reaktion der Freunde von Noktuska freute es mich umso mehr, als sie ihn dann wiederfanden, obwohl ich immer noch versuche, mir ein Noktuska ohne diesen Hut vorzustellen. Ich mache mir immer noch Gedanken darüber, wie das nun aussieht, auch wenn der Verlust schnell wieder ausgebessert wurde. Du hast die Synthese schön dargestellt, Kompliment.
    So verlassen die Erkunder also die Schädelwüste und nähern sich den Gefahren des Schlangenpasses und nicht zuletzt der Firntundra. Ich verstehe zwar wirklich nicht, wie Panflam durch diese Mauer aus Stürmen ohne jegliche Hilfe hindurch kam, aber ich hoffe, dass sich auch dieses Rätsel irgendwann lösen wird. Der letzte Satz des Kapitels jagt mir einen kalten Schauer über den Rücken und macht mich sogleich noch neugieriger, lässt mich überlegen, was noch auf die Erkunder zukommt und macht mich mal wieder ganz ungeduldig. Nun aber genug davon schließlich hab ich ja noch ein kleines Etwas loszuwerden.



    [tab=Baba]
    So das war’s von meiner Seite. Ich hoffe du kannst mit dem Kommentar ansatzweise irgendwas anfangen.
    Hiermit verabschiede ich mich bis zu meinem nächsten Kommentar.
    Lg Leo
    [/tabmenu]

  • [tabmenu]
    [tab='Vorwort']
    Huhu, Silvers!


    Und wieder ärgerst du mich mit einem Doppelkapitel :D


    Aber daran solls nicht scheitern, der Dreifachkommi folgt nun, viel Vergnügen!



    [tab='Kapitel 17','http://www.greenchu.de/sprites/icons/390.png']
    [subtab=Positives]
    Streit und Trennung
    Sehr emotional und sehr schön beschrieben. Panflams naive Wahrnehmung kommt hier sehr schön zum Ausdruck, und du verstehst es auch, die Gefühle allmählich hochkochen zu lassen. Der Streit mit anschließendem Minikampf ereignet sich ja nicht plötzlich und explosionsartig, sondern wird durch kühle Reaktionen und sich hochschaukelnde Worte Schritt für Schritt aufgebaut, ohne dabei langatmig zu wirken. Das einzige, was das ein wenig "zerstört", findest du im nächsten Subtab angemerkt.
    Auch die Trennung ist gelungen. Ein tränenreicher Abschied wäre auch schön gewesen, aber dieses (erneute) Knall auf Fall-Abhauen passt entschieden besser, zumal das Ganze ja auch aus einer derart hitzigen Situation heraus geschieht, dass es "sanfter" kaum zugehen dürfte.
    Grundsätzlich ist es auch nicht schlecht, diese Trennung herbeizuführen. Dadurch kommt deutlich mehr Spannung in deine Geschichte, weil deine Protagonisten nicht nur von A nach B laufen. Vielleicht bauen sich ja dadurch auch verschiedene Handlungsstränge auf, wer weiß ...
    [subtab=Verbesserungsvorschläge]
    Titel
    An sich ist der Titel gut, durch das Fragezeichen und das unbestimmte "Chance" wird die Ahnung hereingebracht, dass in diesem Kapitel vielleicht doch nicht alles so gut ausgeht, wie gedacht. Aber gerade, wenn du im Kapitel so schöne Bilder wie den Scherbenhaufen eines Spiegels bringst und das auch im Titelbild anklingen lässt, wäre etwas in diese Richtung hier schöner und "spannender" gewesen.


    Zeiten
    Mir ist aufgefallen, dass du hin und wieder doch noch die Vergangenheitsformen vertauschst. Achte beim Drüberlesen aber einfach noch ein bisschen stärker drauf, dann wird das :3


    "Selber"
    Selbst heißt das ;)
    Ich habe das beim Fehlerteufel jetzt nicht immer angemerkt, darum steht das hier nochmal.


    Beschimpfungen
    "Bastard", "Arschloch"? Tut mir Leid, aber hier schießt du ein wenig übers Ziel hinaus. Mit Schimpfwörtern musst du aufpassen, sie wirken leicht übertrieben und deplatziert, gerade in einem zu lesenden Text. Insbesondere, wenn sie so stark sind wie diese. Dadurch geht die Dynamik des Streits leider etwas verloren, dafür hättest du dir andere Umschreibungen, Beschreibungen oder whatever einfallen lassen sollen.


    [subtab=Fehlerteufel]

    Zitat

    Es war wohl eines der größten Pokémon, die das die Pokémon je gesehen haben hatten.


    ["Pokémon" ist doppelt gemoppelt.]


    Zitat

    [...] und sich von der unteren Ansicht aus bis in den Himmel hinein betrachtet gelassen hätte.


    ["Hätte betrachten lassen können"? Ohnehin scheinen mir hier aber andere Formulierungen passender zu sein, etwa "bis in den Himmel ragte/reichte", "schien die Wolken am Himmel auseinanderzustoßen" o.Ä., also Dinge, die die Größe noch etwas mehr betonen.]


    Zitat

    Alle drei bekamen direkt von Turtok und Miltank einige Schläge auf den Kopf versetzt, [...]


    Zitat

    Sie hatten gute Verbündete gefunden, wenn nicht auch noch stärkere als er selbst.


    [Man könnte noch ein "es war" hintenan fügen.]


    Zitat

    [...] da die anderen schon längst ungeduldig auf die Abfahrt wurden warteten.


    Zitat

    Erst nach einiger Pause stimmten beide Angesprochenen ein zu und gingen mit dem Schimpansen einige Meter abwärts von dem Rest der Gruppe, [...]


    Zitat

    [...] er sah hatte auch zuvor die Reaktion des Schimpansen auf die Nachricht des Boten Bussa gesehen, dass er seine Teamkameraden gefunden hatte.


    Zitat

    Die Konzentration des Teams lag auf sich selbst, [...]


    Zitat

    Dieser nun rauschte zum Erstaunen der Zuschauenden direkt an diese vorbei, [...]


    [Entweder "diesem" (Impergator) oder "diesen" (die Zuschauer).]


    [tab='Kapitel 18.1']
    [subtab=Positives]
    Bild und Titel
    Gefallen mir wirklich sehr. Du hast die Idee mit der Blüte auch sehr gut eingebracht, aber dazu später mehr. Zuviel verraten Titel und Bild noch nicht, durch ihre Schlichtheit wird aber schon deutlich, dass noch eine tieferere Bedeutung drin liegen wird.


    Verhalten
    Ich finde es recht gut, dass du die Charaktere der Protagonisten recht oft mitbedenkst. Impergators ablehnendes Verhalten in Bezug auf Panflams Rückkehr, Repatains Rückzug - wirklich gut, das solltest du beibehalten, denk immer genau nach, wie die Pokémon in dieser Situation sich verhalten würden. Aufpassen musst du nur, dass du bei Situationen wie dem Gerangel zwischen Miltank/Gengar nicht ins Klischeehafte bzw. Comedyhafte abdriftest, denn das scheint mir hier das falsche Genre zu sein.


    Geheimnisdschungel
    Oho, hier schaffst du es, den Leser in der Tat zu überraschen! Dass es derartige Zusammenhänge gibt, war nicht zu erwarten, das ist schön eingefädelt. Ich hoffe nur, dass das nicht so stehen gelassen wird, sondern dass du da noch irgendwann was Genaueres zu einbringst.


    "Odion"
    Haha, der Anführer des trios heißt Odion? Sehr schöne Referenz an das berühmte Sternendreigestirn, den "Gürtel des Orion", aus dem gleichnamigen Sternenbild. Solcherlei Gedanken bei der Namensgebung zeugen von gutem Einfallsreichtum!


    Trennungen
    Allgemein ist es gut, dass du die Gruppe nicht in ihrer Vollständigkeit von A nach B führst. Während der ganzen Reise ist - durch Auffaserung oder auch Todesfälle - eine gewisse Dynamik unter den Pokémon, die auch die Geschichte ein wenig ... "schmackhafter" macht, als wenn nicht wirklich etwas Veränderndes eintreten würde.


    Castiel
    Hm, ein Aspekt stößt mir auf, aber dazu später. Schön herausgearbeitet ist Castiels etwas verwirrt erscheinender, aber doch sehr jugendlicher Charakter, den man in der "Gegenwart" ja nun nicht wirklich kennengelernt hat. Auch sehr gut ist folgendes; zu Beginn fragt man sich einiges, etwa, weshalb ein sich so gut auskennendes Pokémon in der "Nähe" einer Oase schlappmacht, wieso es sich so schnell wieder erholt und Ä. Verfolgt man das Ganze aber, stellt man schnell fest, dass das durchaus beasichtigt ist: Etwas stimmt nicht mit Castiel, was die Seltsamkeiten durchaus erklärt. Es sieht nach schwerer Krankheit aus, ob daraus dann die Entwicklung resultiert, lässt du aber offen (was allerdings nicht schlimm ist).
    Auch die Entwicklung selbst ist schön beschrieben (wenn du die ungewöhnliche Größe aber auch immernoch nciht richtig erklärt hast und manche Stellen etwas übertrieben wirken), aber deine ganz eigene Interpretation von "Entwicklung" als Sterben ist wirklich interessant. Pokémon empfinden das also nicht nur als Freude, sondern leiden auch darunter ... ein ganz neuer Aspekt, gut!


    Die Blume
    Was ich oben schon sagte/andeutete: Diese "Bedeutung", der Mythos um die Wüstenblume, ist sehr schön überlegt. Sie sind wirklich sehr selten, also ist es nur natürlich, wenn die Wüstenbewohner ihr eine besondere Bedeutung zukommen lassen.
    [subtab=Verbesserungsvorschläge]
    Beschreibungen
    Keine Frage, du wirst immer besser. Aber um dir zu erklären, worauf ich hinaus will, ein kleines Beispiel vorweg:
    "Die Sonne neigte sich erneut gen Horizont zu und tauchte somit das letzte Blau des Himmels in ein kräftig leuchtendes Orange."
    Du spielst hier sehr schön mit Verben und Adjektiven, aber eins fällt auf: Du erwähnst trotzdem nur die Farben. Gerade bei visuellen Eindrücken lohnt es sich aber, nach Vergleichen zu suchen - das kräftige Orange etwa mit schmelzendem Metall, glühender Magma o.Ä.


    Formulierung
    "[...] wo auch diese komische Zuckerwatte rumhing, welche so eiskalt von der Körpertemperatur war [...]"
    Hier wird nicht so ganz klar, was du meinst. Eiskalt im vergleich zur Körpertemperatur? Eiskalt, als das Zeug irgendeinen Körper berührte? Sollte ersteres zutreffen, kannst du den Teil mit der Körpertemperatur aber auch weglassen, das wird auch so klar.


    Formulierung #2
    "[...] herrschte nun dort Zerstörung und Mord durch das Feuer; wo wir einst glücklich mit unseren Familien gelebt hatten, herrschte nun auch dort Zerstörung und Mord durch das Feuer; [...]
    Zuerst zur Wiederholung. Im Prinzip wäre das ein sehr schönes Mittel, allerdings solltest du dann Formulierungen wie "nun auch dort" nicht unbedingt verwenden. Das klingt dann tatsächlich mehr nach Wiederholung als nach Stilmittel.
    Noch eine Sache: Ein Satz darf nur durch ein Simikolon unterteilt werden, hier ist eins zu viel.


    "das" rüpelige Magnayentrio
    Kleinigkeit, aber: "das" kannst du hier nicht verwenden, weil das impliziert, dass das Trio dem Leser schon bekannt ist. Da es das aber nicht ist, währen Formulierungen wie "ein mir wohlbekanntes Magnayentrio" o.Ä. an dieser Stelle besser geeignet, um die Situation zu beschreiben.


    Die Plantage
    Du erwähnst, dass die Wanderer sich zunächst an einer Plantage laben. "Plantage" bedeutet aber, dass da jemand ist, der sie bewirtschaftet - duldet der so einfach, dass eine daherkommende Bande sich an seinen Früchten vergreift? Da fehlt noch ein kleiner Zusatz - entweder, dass der "Bauer" ihnen hilft, oder, dass die Plantage verwildert ist (aber noch Früchte bereit hält), oder, dass es eher eine Oase ist.


    "Dieses Litomith war genauso wie wir ausgehungert und war ohne Familie."
    Hm, woran erkennt Noktuska das denn? Denn zu diesem Zeitpunkt hat ja noch kein Gespräch stattgefunden.


    Transport
    Etwas unklar bleibt außerdem die Tatsache, wie die Pokémon ihre Nahrungsmittel tarnsportieren. Ein ganz kleiner Zusatz zur Klärung würde da schon reichen.


    Odions Fortgang
    Hm, ansich nichts zu Bemängelndes, allerdings ist es seltsam, dass nur Odion zu gehen scheint - vom Rest des Trios wird nichts erwähnt, und auch den Formulierungen nach ist es nur Odion, der geht. Zuvor wurde immer vom "Trio" gesprochen, was einen starken Zusammenhalt impliziert. Wenn dann ohne großes Federlesen einer von ihnen einfach so geht, ist das sehr eigentümlich. Da solltest du evtl. noch etwas nachhaken.


    Artgenossen
    "Vielerlei Gemurmel ging durch die Menge meiner Artgenossen."
    Das kannst du eigentlich nur sagen, wenn es tatsächlich um Noktuska oder höchstens Tuska geht ;3


    [subtab=Fehlerteufel]

    Zitat

    Die Sonne neigte sich erneut gen Horizont zu [...]


    Zitat

    Der Nomadenführer erklärte, dass sie das Ziel [...] in nur ein paar Minuten bei höchster Geschwindigkeit Cas´ erreichen würden.


    Zitat

    [...] und sich die Birne rieb.


    [Umgangssprachlich.]


    Zitat

    Zum Glück blieb Tuska stets bei mir, so war die Reise doch stets angenehm. Endlich, als sich auch endlich die schwarze Wolkendecke verzog, [...]


    [Doppelt gemoppelt.]


    Zitat

    Als dann aber die Sandkrabbe sprach, „Bitte … bitte helft mir …“, und ich dessen die Verzweiflung in seiner Stimme hörte, so wusste ich, was ich zu tun hatte [...]



    [tab='Kapitel 18.2']
    [subtab=Positives]
    „Geister haben keinen festen Körper und daher auch keine Brust“
    Jaja, das war erneut ein Moment zum Schmunzeln. Sehr nett ist aber auch, dass du langsam, aber sicher ein Gefühl dafür zu bekommen scheinst, welche Sachen man weglasse kann/nicht zu erklären braucht bzw. wie man das so verpackt, dass sich dem Leser nicht die Stirn runzelt vor Verwirrung.


    Panflam und die Mauer
    Geschickt eingeleitet, muss ich sagen. Nach dem erschreckenden Anflug Bussas denkt man an etwas Schlimmes, eine Katastrophe - dass es sich aber eigentlich um Ehrfurcht statt um Furcht handelt, überrascht dann doch leicht. Schön, wie du hier die gleiche Gefühlsausprägung in zwei verschiedene Richtungen interpretierbar erscheinen lässt!


    Überwindungsängste
    Die aufkommenden Schrecken (oder auch Vorfreuden), die die einzelnen Rückenreiter beim auf-die-Mauer-Zurasen empfinden, sind gut gelungen. Auch die zunächst provisorische Lösung, Gengars Schatten zu benutzen, ist schön hersusgearbeitet. Gerade gut daran ist, dass es zunächst zu klappen scheint, Gengars Kraft aber dann doch angesichts der Gewalten nachvollziebarer Weise nicht ausreicht. Es ist gut, dass du darauf achtest, nicht alles so ausgehen zu lassen, wie es anfangs scheint. Dadurch erzeugst du auf gute Art und Weise Spannung, indem du diese Wandel einbringst. Du musst aber darauf achten, dass diese Wendungen in gewisser Weise auch nachvollziehbar bleiben.
    Insofern ist Noktuskas Opfer - wenn angesichts der noch kuzen Bekanntschaft auch leicht seltsam - herzzerreißend. Eine sehr schön geschriebene Stelle, die im Leser gedankliche Schmerzen entstehen lässt - und Emotionen aufkommen zu lassen, macht eine Geschichte erst lebendig.


    "An den Reisenden: Kehr um"
    Huh, das wirkt geheimnisvoll und gefährlich zugleich - ein letzter Satz, der leicht überraschend daherkommt und auf jeden Fall dazu anregt, weiterzulesen. Gerade die Tatsache, dass der Satz wie eine Überschrift klingt, macht natürlich neugierig auf das, was noch kommen wird.
    [subtab=Verbesserungsvorschläge]
    Insofern gut, aber ...
    Ja, Noktuskas Abschied war hochemotional und die vielleicht beste Stelle im ganzen Kapitel. Aber ... wie ich im Vorangegangenen schon sagte, Wendungen müssen stimmig und nachvollziehbar sein. Zwar kündigst du durch halb versteckte Phrasen wie "wohl dahingeschieden" dezent an, dass Noktuska doch nicht so ganz tot sein wird. Außerdem muss es - wir wissen es durch Panflam - irgendwie möglich sein, das sandige Ungetüm zu überleben. Aber so?
    Das Problem, das ich habe, ist nicht, dass der heldenhafte Kaktus überlebt. Aber wenn du das so schnell enthüllst - und auch auf eine so "erheiternde" Art und Weise - schmälert das den Effekt der vorangegangenen Emotionen sehr. Das ist einfach schade, weil das wirklich nicht schlecht gewesen ist. Ratsamer wäre es vll gewesen, den Kaktus später irgendwann auftauchen zu lassen, damit die Gefühle von Trauer, Verlust und Schmerz ihre volle Wirkung entfalten können.
    (Erinnerst du dich z.B. an Perus "Tod" in OP? Abgesehen davon, dass sein Überleben an sich höchst unlogisch war: Er galt zunächst als Tod, alles hochemotional dargestellt. Und erst sehr spät, und auch nur angedeutet, taucht er dann wieder auf.)
    [subtab=Fehlerteufel]

    Zitat

    „Ooh, das ist eine so wirklich rührende Geschichte.“, stieß Gengar [...]


    [Würde ein Satz in der wörtlichen Rede mit einem Punkt beendet werden, geht der Satz nach der WR aber noch weiter, wird der Punkt am Ende der Gänsefüßchen weggelassen.]


    Zitat

    Ein Opfer, welches aber nützlich für die Welt sein wird.


    Zitat

    Doch das ließ hielt ihn nicht davon ab, dass er seine beiden Arme aufleuchten ließ und mehrere, hunderte von kleinen, grün leuchtenden Ranken in den Felsen donnern zu lassen.


    Zitat

    Wir werden nun wieder durch die Mauer passieren, [...]


    Zitat

    Aber Bussa wird ein Auge für auf eure Rückkehr haben.



    [tab=Nachwort]
    Ich werde das stärkste Pokémon der Welt! - N-e-i-n. Sorry, das konnte ich mir nicht verkneifen x3"


    Wie auch immer, die Kapitel waren nicht schlecht, wenn du auch an gewissen Punkten noch etwas Feinschliff anbringen kannst, aber das ist ja immer so.


    Ich bin gespannt, was der kuriose Haufen am mysteriösen Schlangenpass alles erleben wird!


    Einen wundervollen Geburtstag wünscht dir,


    ~ Kleio