Verniedlicht Pokémon Tierkämpfe? 158
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Nein, in keinster Weise! (117) 74%
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Ja, in gewisser Hinsicht schon. (41) 26%
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Meiner Meinung nach schlachtet Pokémon von Menschen inszenierte Tierkämpfe kommerziell aus! Mit "Tierkämpfen" meine ich allerdings nicht die Auseinandersetzungen zwischen Tieren in freier Wildbahn (beispielsweise zwei Löwen, die um ihr Revier kämpfen oder ein Eisbär, der eine Robbe reißt) sondern Kämpfe, in denen Menschen Tiere gegeneinander hetzen. So als hätten Pokémon keine Gefühle, keine Rechte und kein Bewusstsein - sie gehören dem Trainer wie Sklaven - auf diese Weise laufen auch Tierkämpfe in unserer Welt ab!
Warum ich Pokémon mit Tieren vergleiche?
Laut der im PokéDex verzeichneten Spezies sind die meisten Pokémon Tiere. ist eine Echse, eine Raupe, eine Maus, eine Schlange, eine Kobra und es gibt noch unzählige andere. Pokémon sind unseren Tieren auch in vielerlei Hinsicht sehr ähnlich und nehmen in der Welt der Pokémon den Platz ein, den Tiere in unserer Welt einnehmen. Pokémon sind also die Tiere der Pokémon-Welt!
Was meine ich mit "Tierkämpfe"?
In der Welt der Pokémon ist es ganz normal, dass man ein wildes Lebewesen einfängt und es dann gegen andere kämpfen lässt - für den eigenen Ruhm! Das Pokémon kämpft nicht um zu überleben sondern es gehorcht dem Trainer. So verläuft es auch bei Tierkämpfen in unserer Welt:
Pokémon basiert ursprünglich auf der Idee des Entwicklers Satoshi Tajiri ein Spiel zu entwerfen, in dem man Insekten sammelt und tauscht. Japan hat eine ganz andere Einstellung zu Tieren als die Europäer. So kann man dort lebende Hirschkäfer an Automaten kaufen, die sich mit unseren Kaugummi-Automaten vergleichen lassen. In Japan gibt es auch die sogenannten "Insect-Fightings", bei denen Gliedertiere aller Art so wie Insekten, Spinnen, Skorpione und kleine Krebstiere gegeneinander kämpfen bis eines stirbt.
Wer das nicht glaubt, der kann sich folgende Seite ansehen → http://www.japanesebugfights.com/
Früher kämpften nicht nur Hunde sondern auch Dachse, Wölfe, Wildschweine, Bären, Löwen und Bullen gegeneinander.* Ursprünglich liefen die Kämpfe noch unblutig ab. Da das dem Publikum nicht aufregend genug war, züchtet man Hunde mit blutigem Kampfstil, die besonders schmerzunempfindlich waren. Die Hunde durften übrigens keine Aggressivität gegenüber Menschen zeigen.
Bevor Hundekämpfe Anfang des 20. Jahrhunderts in Deutschland verboten wurden, galt es als angesehener Sport. Ein Trainer konnte von dem Verdienst leben, erlangte Ruhm und wurde geachtet. Die Hunde wurden professionell ausgebildet, es gab klare Linien, eine Art Ehrenkodex und so weiter. Die Einstellung damals ähnelt der Einstellung der PokéWelt-Bewohner.
Seit 1926 sind in manchen Teilen Japans Hundekämpfe verboten, doch es werden immer noch die Tosa-Inu-Kämpfe praktiziert - eine Art “Hunde-Sumo-Ringen“. Bei denen sich die Hunde nicht töten, sondern sich gegenseitig aus dem Ring drängen oder zu Boden werfen um zu gewinnen.
Weiter Informationen findest Du hier .
Ein Video von einem Japanischen Tosa-Inu-Kampf (Hundekampf) kannst Du Dir hier ansehen.
*Der Bär und der Stier vor der Wall Street erinnert übrigens daran, wie man in den Vereinigten Staaten Bären gegen Stiere kämpfen lies. Da der Bär mit seiner Tatze von oben nach unten schlägt, symbolisiert er fallende Aktienkurse – der Stier, der mit seinem Kopf von unten nach oben hebelt, symbolisiert als Gegenstück steigende Kurse.
Der Siamesische Kampffisch (Betta splendens) kommt ursprünglich aus Japan. Sie wurden früher, vor allem wegen der Aggressivität der Männchen untereinander, für Schau- und Wettkämpfe gezüchtet. Männliche Kampffische reagieren von Natur aus aggressiv auf andere Männchen. Dies nutzt man aus um sie gegeneinander kämpfen zu lassen. Dieses aggressive Verhalten wurde durch die Zucht noch verstärkt. Fischkämpfe sind vor allem in Asien sehr verbreitet.
Weitere Informationen findest Du hier .
Ähnlich wie bei Hundekämpfen gab es bis 1848 eine richtige Hahnenkampf-Kultur in denen die Kampfhähne sogar in Gewichtsklassen eingeteilt wurden. Da ein Hahn sein Revier verteidigt, setzt man die Kampfteilnehmer in kleine "Arenen", dadurch fangen die Hähne von allein an gegeneinander zu kämpfen.
Weitere Informationen findest Du hier .
Bei Pokémon geht es nicht um Freundschaft sondern ums Kämpfen:
Viele haben hier geschrieben, dass es in Pokémon um Freundschaft geht. Geht ihr mit euren Freunden wirklich so um wie mit Pokémon? Hat euch Pokémon gezeigt, dass Freundschaft bedeutet, Freunde, für den eigenen Ruhm, kämpfen und leiden zu lassen?
Pokémon leben von Geburt an in freier Natur bis sie gegen ihren Willen von einem Trainer gefangen werden. Der Trainer muss sich nicht mit ihm anfreuden, er fängt es einfach. Wenn das Pokémon gerade Nahrung für seinen Nachwuchs gesammelt hat, wird der jetzt eben verhungern. Ist es gefangen, kümmert sich der Trainer auch nicht um das Pokémon wie um ein Haustier sondern er schickt es in dem Kampf, lässt es in seinem Ball oder lagert es auf der PC-Box in einer Art künstlichem Koma. Wenn es dann aus dem Ball gelassen wird, dann nur um gegen andere Pokémon zu kämpfen. Der Trainer, hilft ihm aber nicht - er steht da, gibt Befehle und schaut zu.
In der Welt der Pokémon ist das vollkommen normal, daher gibt es in jeder Stadt auch ein Pokémon-Center, indem jedes noch so misshandelte Pokémon wieder aufgepäppelt wird und dann seinem Trainer wieder zurückgegeben wird, damit er es erneut PokéCenter-reif zurichten kann. Man stelle sich einmal vor, in der Realität gäbe es ein Tierkrankenhaus, das jederzeit eure Tiere heilt nachdem sie sich in irgendwelchen Kämpfen halb tot geprügelt haben und sie euch dann zurückgibt. Würdet ihr Tiere zurückgeben, die der Besitzer abrichtet und kämpfen lässt?
Wer eine kleine Geschichte lesen möchte, wie Pokémon unter realen Umständen ablaufen würde, kann das hier .
Schlimmere Animes, Videospiele etc. machen Pokemon nicht besser! Schließlich ist jemand der einen Mord begangen hat, kein guter Mensch, nur weil ein anderer noch mehr Morde begangen hat. Zudem geht es in diesem Thread um Pokemon und nicht um diverse andere Animes, Videospiele etc.
Ja, Pokémon ist "nur" ein Spiel. Ich will auch nicht, dass Pokémon verboten wird. Ich will nur, dass die Leute wissen, was sie tun, wenn sie Pokémon spielen und ehrlich sind. Bei "Assassins Creed" oder "Hitman" behauptet auch niemand, dass man dort keine Menschen tötet. Und wenn das für euch in Ordnung ist, dann habt ihr auch sicher nichts gegen ein Spiel, in dem ich kleine Kinder quäle, oder? Das wäre schließlich auch nur ein Spiel!