Zivilcourage

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  • Weil ich mich angesprochen fühle, auch wenn du vielleicht nicht mal direkt mich gemeint hast [...]


    Ich habe nicht speziell dich angesprochen. Ich habe hier nur den Eindruck, dass viele gar nicht genau wissen was vorgefallen ist und ihre Beiträge auf falschen Tatsachen aufbauen. Wenn man weiß was tatsächlich vorgefallen ist, dann ist es einfach falsch, ihr Verhalten nicht als vorbildlich einstufen: http://www.focus.de/politik/de…en-wollte_id_4279634.html


    Den Gedanken mit der Berichterstattungen hatte ich auch. Man könnte das mit Berichterstattungen über Amokläufen vergleichen (Nachahmungstäter), nur eben in umgekehrter Richtung: man wird womöglich von der Zivilcourage abschreckt. Es ist aber auch gleichzeitig ein starkes Signal, das von der Berichterstattung ausgeht, an die Gesellschaft, dass Zivilcourage richtig ist und auch gewürdigt wird. Daher sehe ich das etwas zwiegespalten.

  • Aber ich muss sagen, dass es zweifelhaft ist in so einer Situation sein Leben zu riskieren.


    Wie wir aber inzwischen recht deutlich sehen, sehen wir eigentlich gar nicht so deutlich. Ich höre von Hilfeschreien zum ersten Mal. Wie genau die Szene, in der Tugce geholfen hat, abgelaufen ist, scheint hier keiner so genau zu wissen. Falls jemand eine brauchbare Quelle (einen Polizeibericht beispielsweise) hat, wäre das vermutlich hilfreich. Aus der vorliegenden Informationsmenge kann ich weder klar sagen, ich hätte selbst so gehandelt und/oder jemandem empfohlen ebenso zu handeln, noch kann ich sehen, dass Tugce leichtfertig ihr Leben riskiert hätte.


    Edit: Danke, @Leviator, dem Bericht folgend würde ich das Vorgehen aller Beteiligten als vorbildlich einstufen. Tugce ist, der Berichterstattung folgend, tatsächlich ein unglückliches Opfer, mit etwas mehr Glück wäre da nichts so schlimmes passiert.


  • Edit: Danke, @Leviator, dem Bericht folgend würde ich das Vorgehen aller Beteiligten als vorbildlich einstufen. Tugce ist, der Berichterstattung folgend, tatsächlich ein unglückliches Opfer, mit etwas mehr Glück wäre da nichts so schlimmes passiert.


    Ich habe mir jetzt auch nochmal geposteten Bericht angesehen, der wohl endlich mal etwas genauer ist und komme zum selben Schluss. Allerdings muss man bei Konflikten mit Unberechenbaren immer mit etwas in dieser art rechnen. Auch finde ich immer noch zweifelhaft ob das einen Orden rechtfertigt. Dann sollte man lieber allgemein einen neuen Orden für Zivilcourage stiften mit denen dann auch andere nachträglich ausgezeichnet werden.

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  • Ich poste mal generell, ohne was zu Tugce zu schreiben.


    Ich finde nicht, dass unsere Gesellschaft zu herzlos ist. Ich finde ganz im Gegenteil, dass unsere Gesellschaft überemotionalisiert ist und dass der Appell an das "Herz" der Menschen von vielen Seiten übel missbraucht wird. So gut wie alle niveaulosen Nachrichten sind voll von herzzerreißenden Geschichten, wo mutige Menschen totgeschlagen werden, wo das Schicksal kranker Menschen dargestellt wird, wo zum Teil äußerste Gewalt gezeigt wird, nur um die Menschen zu bewegen.
    Ich denke nicht, dass es schlecht ist, Mitgefühl zu haben. Es kann dazu führen, dass man sich engagiert. Ich rätsele aber, ob es wirklich gut ist, wenn jeder Nachrichtensender immer extra die Blutspur filmt und man Frauen vor die Kamera zu einem Interview zieht, die vor wenigen Stunden ihre Kinder in einer Flut verloren haben. Ich finde das mediale Ausschlachten von menschlichen Schicksalen furchtbar, dass tragische Ereignisse kommerzialisert werden. Und oft spielt man am Ende auch noch mit der Würde von Menschen wie die "Do they know it's christmas"-Version, die einfach dramatisch hinterlegte Bilder von Ebolaleichen zeigt. Ich würde sagen, dass das unmoralisch ist, auch wenn Menschen dadurch zu Zivilcourage animiert werden sollen. Wahre Zivilcourage (ganz nach Kant :|) sollte nicht aus einer emotionalen Aufregung, sondern aus Pflichtgefühl heraus entstehen.
    Außerdem führt diese Überemotionalisierung dann im Umkehrschluss leider oft zu einer "Barbarisierung" der Gesellschaft, die auf primitivste Reize reagiert (z.B. "Kinder müssen geschützt werden"), was dazu führt, dass viele Menschen für pädophile Straftäter sofort den Galgen fordern. Gefühle sind nicht schlecht, aber man sollte auch in Herzensangelegenheiten einen klaren Verstand behalten.

  • Sehr schöner beitrag wie ich finde dazu ^^


    "Ich schäme mich für unsere herzlose Gesellschaft"


    Welcher der Damen und Herren die/der für die Abschiebung verantwortlich zeichnet, war schon einmal in letzter Zeit dort, um zu urteilen, wie sicher dieses Land gegenüber den Roma ist?Jeder erwachsene Deutsche weiß, wie in den Balkanstaaten mit den Roma umgegangen wird. Gerade war ich in Rumänien und habe miterlebt, wie es dieser Völkergruppe geht, und in Serbien ist es nicht anders.Diese Menschen, die die Abschiebung veranlasst haben, nehmen in Anspruch, Christen zu sein. Man sollte diesen Petitionsausschuss auch morgens von der Polizei abholen, sie ins Flugzeug setzen und dort hinbringen, wo Familie Ametovic jetzt lebt. Unter den gleichen Bedingungen würden sie schnell erkennen, dass man so mit Menschen nicht verfährt, vor allem, wenn es sich auch noch um Kinder handelt, die sich zum Teil schon in der Schule integriert hatten. Diesen Kindern hat man die Chance genommen, in einem Land groß zu werden, in dem sie sich frei entfalten können, einen Beruf zu erlernen und sich von dem schlechten Ruf, den die Roma haben, zu distanzieren. Freiburg als Erzbischof-Stadt war nicht im Stande, dieser Familie Asyl zu gewähren, um sie von der Abschiebung zu schützen. Kein Mensch ist für seine Geburt, Herkunft, Farbe oder in welche Gesellschaft er geboren wird, verantwortlich.In Freiburg wohnen so viel Millionäre. Vielleicht ist da einer, der nicht nur Papierchrist ist, sondern nach christlichem Glauben handelt und dieser Familie für die Rückkehr nach Deutschland hilft, indem er verantwortlich zeichnet und für evtl. Belange aufkommt. Auf die Kirche ist leider kein Verlass. Ich als Deutsche schäme mich für unsere herzlose Gesellschaft. Yvonne Woolnough, March



    http://www.badische-zeitung.de…sellschaft--99830283.html

  • "Herzlos"...?
    Ich empfinde das im Startpost beschriebene Verhalten nicht als "herzlos". Warum sollte man irgendeiner fremden Person helfen, obwohl man nichts mit ihr zu tun hat, höchstwahrscheinlich keine Vorteile aus der Hilfe ziehen wird und womöglich sogar die Nachteile deutlich zu spüren bekommen wird?
    In vielen Fällen besteht eine potenzielle oder eindeutige Gefahr. Wofür sollte ich dieses Risiko auf mich nehmen? Um einer Person zu helfen, mit der ich nichts zu tun habe und deren Leben keinen Wert für mich hat? Das wäre dumm.
    Dazu kommt, dass man auch gerichtliche Konsequenzen zu spüren bekommen kann, wenn man versucht zu helfen und irgendetwas falsch macht, für das man angeklagt werden kann.
    Ein Wort, das ich oft im Zusammenhang mit diesem Thema höre, ist "Mitgefühl". Aber warum sollte man "Mitgefühl" mit anderen Menschen haben? Welchen Nutzen hat dieses "Mitgefühl" für mich? Warum sollte ich es überhaupt empfinden oder sogar meine Gesundheit dafür riskieren? Ich sehe schlichtweg keinen Sinn in "Mitgefühl".
    Ebenso wenig Sinn sehe ich darin, fremden Menschen zu helfen. Sie haben keine Bedeutung für das eigene Leben. Ihr Tod wird mit großer Wahrscheinlichkeit nichts am eigenen Leben ändern. Ihnen zu helfen kann jedoch unter bestimmten Umständen das eigene Leben beenden. Man weiß nie, wem man hilft. Es könnte eine Person sein, die man hassen würde, wenn man mehr über sie wüsste, oder eine Person, die sich in eine solche Richtung entwickeln würde, wenn sie weiterleben würde. Es könnte eine Person sein, die irgendwann das eigene Leben beendet und sich vielleicht nicht einmal daran erinnert, wen sie getötet hat.
    Mir ist egal, ob diese Personen leiden oder vielleicht sterben. Es hat keine Relevanz für mich und ich verstehe nicht, warum ich Interesse an ihrem Wohlergehen heucheln sollte. Mir ist im Grunde gleichgültig, ob irgendjemand verblutend auf der Straße liegt oder nicht. Die einzige Form von "Interesse", die ich in so einem Fall empfinden könnte, wäre Interesse am Anblick einer verblutenden oder generell sterbenden Person.

  • Herzlos ist die Gesellschaft nicht. Viel mehr realisieren sie gar nicht, dass ein Mensch sich in einer Notsituation befindet. Sie wissen nicht, wie sie helfen sollen und wollen daher keine weitere Umstände bereiten, was natürlich im Falle eines Unfall zum Beispiel zu einer Strafe führen kann, da man keine Erste Hilfe geleistet hat oder zumindest den Krankenwagen nicht gerufen hat.


    @Noire De Tenebrae - In dieser Hinsicht wäre auch dein Beitrag etwas kritisch. Wenn du selber siehst, dass ein Mensch Hilfe braucht, dann musst du ihm helfen, gesetzlich gesehen. Klar, du könntest auch einfach weitergehen, nur würdest du die Konsequenzen ziehen. Vielleicht ist es ja in Deutschland anders, was mir aber sehr komisch vorkäme..


    Ich persönlich würde es zumindest versuchen etwas zu tun. Alleine den Arzt alarmieren ist eine Heldentat und man sollte immer mit der Gedanke ausgehen, dass man selber dankbar wäre, wenn mir jemand helfen würde. Besonders wird die Sache dramatischer angesehen, sobald es sich um ein Kind als Opfer handelt.


    Zum Thema allgemein: Es kommt drauf an, wie man die Gesellschaft betrachtet. Ein Mensch, der nur negative Sachen sieht, denkt wahrscheinlich auch so. Ich meine, vor 20 Jahren gab es bestimmt auch Mordfälle oder Vergewaltigungen. Warum sollte also jetzt im 21. Jahrhundert die Gesellschaft herzlos sein? Mir persönlich kommt es eher vor, dass die Menschen frustrierter werden, weil sie ständig in einem Kampf gegen andere stehen. Sie haben das Bedürfnis, mehr zu wollen, was ja nicht falsch ist. Aber der Drang ist hier viel stärker geworden, um das Image beizubehalten. Ausserdem wollen sie ja auch zu jeder Zeit funktionieren, egal was passiert. Die Karriere hat hiermit eine höhere Position im Leben eingenommen, weil auch mehr erfordert wird; vor allem bei jungen Leuten. Ist nicht üblich, dass man heutzutage in jungen Jahren einen Burnout erleidet.

  • Vielleicht ist es ja in Deutschland anders, was mir aber sehr komisch vorkäme..

    Nope, "unterlassene Hilfeleistung" gibt es auch in Deutschland. Man ist also zur Hilfe verpflichtet, sofern man sich nicht selber in Gefahr bringt beziehungsweise so helfen, dass man eben sich selber nicht gefährdet.


    Und darunter fällt halt dann, wie du selber erwähnst, zumindest der Anruf bei Polizei/Notarzt. Damit bringt man sich ja nun wirklich nicht in Gefahr.

  • Muss dir alles ja äußerst egal sein, wenn du ein Dutzend Mal schreibst, dass es dir äußerst egal ist. Ich rieche hier viel eher eine Profilneurose.
    Dann hoffe ich mal, dass du, wenn du Hilfe brauchst, diese auch bekommst, und nicht Leute an dir vorübergehen, die der Meinung sind, sich selbst und anderen mit ihrer zur Schau gestellten Gleichgültigkeit etwas beweisen zu müssen.


    Hinweis: Wenn man in fünf Absätzen öffentlich ausführt, dass einem die Welt am A.... vorbeigeht, dann kann man zumindest eines mit Sicherheit sagen: Dass die Welt einem offensichtlich nicht am A.... vorbeigeht.

  • Man kann immer helfen, wenn sie benötigt wird.
    Ich kann nicht verstehen, wieso wir überhaupt darüber reden müssen.m
    Zivilcourage ist etwas, man haben sollte.
    Es kann nicht sein, dass man eine alte Omi, die zusammenklappt, einfach links liegt, nur weilman Schiss hat, dass man angezeigt wird- Für was sollte denn die Omi dich anzeigen? nur weil du ihr beim Reanimieren ein paar Wirbeln gebrochen hast. Du hast ihr das Leben gerettet!
    Ich darf anmerken, nicht helfen ist feige.
    Es könnte deine Oma sein, die da ignoriert wird, da machste bestimmt einen Terz, weil niemand deine Oma gerettet hat.


    Ich versuche Zivilcourage zu zeigen, auch wenn es nur einbgeschränkt ist.

  • Ein paar beiträgen nach zu urteilen helfen manche Menschen anscheinend erst dann wenn sie einen Vorteil für sich in der Sache sehen. Das ist echt traurig und ihr solltet euch dafür schämem!!!. Ihr habt Glück das ihr in schönen Ländern geboren worden seid wo ihr die Schule besuchen dürft jnd einen Beruf erlernen könnt. Viele haben nicht mal annähernd die Chance dazu und deshalb suchen sie ihr Glück woanders. Ist das so schlecht das man versucht um sein eigenes Glück zu kämpfen ?



    Menschen zu helfen sollte selbstverständlich sein !!!! Klar sollte man zuerst an die eigene Sicherheit denken aber irgendetwas sollte man aus reiner Menschlichkeit tun. Einfach nur zuschauen ist das erbärmlichste was man machen kann und wiederspiegelt den eigenen Charakter wieder.


    Mfg

  • TOPIC:
    ich glaube, dass viele herzlose leute herzlos erscheinen obwohl sie nicht wirklich fies sind, sondern eher, weil sie so komisch es klingt, keine zeit haben bzw wichtigeres zu tun haben. klingt natürlich erstmal albern, aber es gibt auch eine halbwegs-wissenschaftliche ("Quirkology") theorie dazu


    sie stammt von richard wiseman und besagt: je mehr reize eine person im täglichen leben verarbeiten muss bzw auf die person zukommen, desto mehr blockt sie ab, schottet sich ab. der wichtigste faktor hierbei ist die bevölkerungsdichte, denn bei mehr leuten kommen natürlich mehr reize zustande, gewissermaßen wird man demnach immer "einsamer" je mehr menschen um einen herum sind xD. ist also irgendwie ironisch, aber auch schlüssig


    habe keine direkte quelle gefunden, da ich das meiste aus dem buch "quirkology" von besagtem richard wiseman habe, ich bemühe google später
    noch mal


    ignoranz ist natürlich auch herzlos und für bequemliche hurensöhne, ich finde, da gibt es wenig raum und bedarf für entschuldigungen/erklärungen

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  • :achtung:

    Nur zuschauen ist langweilig, filmen und ins Internet ist viel besser und hilft auch total.
    So ist doch die Gesellschaft heute... ;(

    Noch besser isses die Rettungskräfte zu behindern oder sich als selbiger auszugeben :achtung:
    Letzteres macht der aus der Hauptstraße mit Vorliebe, er gibt sich bei Unfällen als Feuerwehrmann oder Sanitäter aus.
    Ich finde, das ist feige und nicht richtig.

  • René Descartes hat mal folgenden Satz gesagt: "Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Denn jedermann ist überzeugt, dass er genug davon habe." - Meiner Meinung nach lässt sich dieses Zitat gut auf Zivilcourage übertragen. Jeder Mensch besitzt sie (oder meint dies zumindest), aber so gut wie niemand lässt seinen Worten Taten folgen. Wenn ich jetzt alle mir bekannten Menschen aufzählen würde, die der Meinung sind, dass sie in Notsituationen auf jeden Fall helfen würden, in solchen aber schon geflohen sind bzw. weggeschaut haben, würde ich wahrscheinlich in einer Stunde noch hier sitzen. Und wenn man ehrlich zu sich selber ist, hat man bestimmt schon mindestens eine vergleichbare Situation erlebt, aus der man sich aus Angst oder Selbstschutz lieber herausgehalten hat. Ich würde gerne behaupten, ich sei eine Ausnahme, aber das bin ich leider nicht.


    Dieses Verhalten ist meiner Meinung nach aber auch nicht unbedingt zu verurteilen. Wie alle anderen Lebewesen auch besitzt der Mensch nun einmal Instinkte. Es gibt viele Personen, die immer vom freien Willen des Menschen reden, aber den gibt es aufgrund unserer Instinktreste nicht - zumindest nicht in dem Ausmaß, das uns nachgesagt wird. Der Überlebensinstinkt ist bei Menschen extrem stark ausgeprägt, weswegen wir uns in Notsituationen lieber um das eigene Wohlergehen und die eigene Unversehrtheit kümmern. Das ist nicht verwerflich, sondern leider vollkommen normal. Aus diesem Grund ziehe ich mehrere Hüte vor Leuten, die diese Barriere überwinden können und anderen Menschen in Situationen unterstützen, die auch für den Helfer gefährlich werden können. In diesem Zusammenhang sehe ich unsere Gesellschaft nicht als herzlos an.


    Allerdings möchte ich an dieser Stelle nochmal deutlich herausstellen, dass sich dieses Verständnis nur auf Situationen beschränkt, in denen man sich selber einer gewissen Gefahr aussetzt. Wenn Notsituationen anderer Menschen dazu benutzt werden, um die tägliche Portion Voyeurismus zu befriedigen, habe ich dafür weniger Verständnis. Es mag sein, dass auch Voyeurismus eine instinktive Eigenschaft ist, schließlich ist er Neugier auf einer höheren Stufe und geht eng mit der Sexualität eines Menschen umher. Aber ich finde, dass man diesen Trieb wesentlich besser steuern kann. Wenn ich sehe, dass auf der Autobahn ein Unfall passiert ist, allerdings beide Spuren verstopft sind, weil die Autofahrer auf der anderen Seite hoffen, möglichst exklusive Bilder von den Opfern sehen zu können, wird meine extreme Misanthropie immer wieder bestätigt. Schlimmer wird es, wenn Passanten, die solche Situationen getrost ignorieren könnten, ihr Smartphone auf die Unfallstelle halten, in der Hoffnung, dadurch zum YouTube-Star zu werden. Dann wäre es mir sogar noch viel lieber, wenn die Leute einfach wegschauen und die ganze Sache ignorieren würden. Und für Situationen dieser Art ist "herzlos" genau der richtige Ausdruck.

  • Wenn du selber siehst, dass ein Mensch Hilfe braucht, dann musst du ihm helfen, gesetzlich gesehen. Klar, du könntest auch einfach weitergehen, nur würdest du die Konsequenzen ziehen. Vielleicht ist es ja in Deutschland anders, was mir aber sehr komisch vorkäme..

    Gesetzlich betrachtet jat, weil es sonst unter "Unterlassene Hilfeleistung" fällt. Aber man soll sowieso nur soweit helfen, wie man sich und andere nicht in Gefahr bringt.


    Aber um ehrlich zu sein, ich bin trotz allem nicht dazu verpflichtet, jeden Menschen zu helfen, der vor mir auf dem Weg ausrutscht und hinknallt. Ich muss diesen Menschen nicht meine Hand reichen, wenn er auch alleine wieder auf die Beine kommt.
    Man muss die Situation abwägen und für sich selbst entscheiden, ob man jemanden zu Hilfe eilt, oder nicht. Letztlich liegt es daran, ob man sich der Situation und der Gefahr bewusst ist und ob man sich bereit fühlt, sich ihr entgegen zu stellen, auch mit der Gefahr hin, dass man selbst was abbekommen könnte.
    So würde ich auf der Autobahn niemals anhalten, um einen Verletzten aus seinem Wagen zu ziehen oder überhaupt feststellen, was los ist und ob überhaupt Hilfe benötigt wird. Ich würde auch nicht in eine Streiterei zwischen zwei Parteien eingreifen wollen, weil man mich sonst eventuell auch halb totschlägt.
    Zivilcourage hin oder her, niemand ist so selbstlos, dass er jedem Menschen (auch unter Einsatz seines Lebens) helfen würde.

    "Wie beim Kartenspiel kommt es auch im wirklichen Leben darauf an,
    das Beste aus dem zu machen, was einem gegeben wurde,
    anstatt sich über ein ungünstiges Blatt zu beschweren und mit dem Schicksal zu hadern."


    [Astor, Pokémon - Schwarze Edition]

    Nur noch sporadisch im BisaBoard.

  • @Dartiri
    Da ich aus der Schule raus bin, kann ich's ja sagen (gut könnte es auch so xD).
    Waren in Irland und da war ein an sich schon extrem merkwürdiger Professor(ja, ein Professor) dabei, der eine Schlägerei oder eher Festnahme zwischen einem Betrunkenen und einer Polizistin gefilmt hat. Widerlich >.> Wir waren da auch schon eindeutig alt genug, um ihm die Meinung deutlich zu sagen - außerdem hatten wir ihn nicht xD -, ebenso wie es seine Kollegin getan hat. Sowas ist widerlich.

  • @Bastet


    In dieser Hinsicht wird meiner Meinung nach sowieso viel zu oft und viel zu schnell von den jungen Leuten gesprochen. Wie man an Deinem Beispiel sieht, hat es sich leider schon längst in die Gesellschaft eingebürgert, dass Notsituationen anderer Leute gefilmt werden. Ich habe vor ein paar Monaten ebenfalls ein paar Leute dabei beobachtet, wie sie grinsend ihre Smartphones auf eine Unfallstelle gehalten haben. Insgesamt bestand die Gruppe aus vier Leuten, von denen drei gefilmt haben. Rückblickend würde ich diese Leute auf knapp 60 Jahre schätzen. Es ist schon heftig, wie sich das durchgesetzt hat. Das hat etwas vom Mittelalter, als dem Pöbel praktisch täglich Hinrichtungen präsentiert wurden.


    Wenn solche Taten zu Informationszwecken gefilmt werden, finde ich das noch in Ordnung. Nach den iranischen Präsidentschaftswahlen aus dem Jahr 2009 gab es viele Demonstranten, die das Internet benutzt haben, um über die Missstände in ihrem Land aufzuklären. Dort wurden ebenfalls viele Ausschreitungen und Auseinandersetzungen gefilmt, und mit Neda ging sogar das Video einer erschossenen Demonstrantin um die Welt. Allerdings wurde das Material damals zu Informationszwecken erstellt, was einen großen Unterschied zu den voyeuristisch eingestellten Menschen darstellt.

  • @Dartiri
    Der Betrunkene hatte ihr gerade ins Gesicht geschlagen, als unser Prof anfing zu filmen und ehrlich, dabei zu lachen "Da ist was los, haha, Action" ist an sich schon unter aller Würde, aber dann noch in Begleitung einer Schuklasse, zwar volljährig, aber es war eine Schulklasse, nichtdestotrotz.
    Bah, es ist halt noch schlimmer, wenn wie in deinem Beispiel sich sogar Leute mit 60 Jahren, die es besser wissen sollten, dran aufgeilen.

  • und nicht Leute an dir vorübergehen, die der Meinung sind, sich selbst und anderen mit ihrer zur Schau gestellten Gleichgültigkeit etwas beweisen zu müssen.

    Wenn eine Person zugibt, dass ihr das Leben anderer Menschen egal ist, muss sie sich selbst und anderen also automatisch etwas "beweisen"? Ich glaube eher, dass du und einige andere Leute hier schlichtweg nicht akzeptieren wollen, dass es Leute wie mich gibt.


    Zivilcourage ist etwas, man haben sollte.

    Wozu? Um zum Wohle einer fremden Person selbst in Gefahr zu raten? Um einer Person zu helfen, die man womöglich hassen würde?


    Für was sollte denn die Omi dich anzeigen? nur weil du ihr beim Reanimieren ein paar Wirbeln gebrochen hast. Du hast ihr das Leben gerettet!

    Du schreibst es selbst: Für die gebrochenen Wirbel. Ob du ihr das Leben gerettet hast ändert in dem Fall nichts daran, dass du ihr dabei körperliche Schäden zugefügt hast. Demnach könnte sie dich durchaus dafür anzeigen und einige Menschen, wenn nicht sogar die meisten, würden es auch tun.


    Das ist echt traurig und ihr solltet euch dafür schämem!!!

    Warum? Weil man eher auf den eigenen Vorteil bedacht ist als auf das für einen selbst irrelevante Leben fremder Menschen?


    Ihr habt Glück das ihr in schönen Ländern geboren worden seid wo ihr die Schule besuchen dürft jnd einen Beruf erlernen könnt. Viele haben nicht mal annähernd die Chance dazu und deshalb suchen sie ihr Glück woanders.

    Irrelevant, hat nichts mit diesem Thema zu tun.


    Ist das so schlecht das man versucht um sein eigenes Glück zu kämpfen ?

    Habe zumindest ich nie behauptet. Es ist jedoch dumm, das eigene Glück zum Wohle anderer, fremder Menschen zu riskieren oder eindeutig wegzuwerfen.
    Von dieser Seite betrachtet sprechen deine "Argumente" eher dafür, nicht zu helfen. Deiner Auffassung nach hat man "Glück" und sollte froh sein, dieses zu haben. Also warum sollte man es in einer sinnlosen Rettungsaktion wegwerfen?


    aber irgendetwas sollte man aus reiner Menschlichkeit tun.

    "Menschlichkeit"? Wozu braucht man so etwas?


    Einfach nur zuschauen ist das erbärmlichste was man machen kann

    Man muss nicht unbedingt zuschauen. Man kann auch einfach gehen.



    teilweise gelöscht, weil Bezugspost gelöscht ~Gucky