Zivilcourage

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  • Der Titel ist ein bisschen hart, aber mir ist nichts besseres eingefallen :/
    Ich rede von der Geselschaft, die nur noch wegguckt, anstatt zu helfen. Das Beispiel:


    Es kam denke ich schon ziemlich oft im Radio, Fernsehen etc. dass kleine Kinder von Männern belästigt werden. Was haben die Leute getan? Nichts. Nur meißtens 1 Mann / Frau ist eingegriffen und hat die Kinder verteidigt. daraufhin wurden sie brutal zusammen geschlagen.
    Neustes Beispiel: Ich denke, dass jeder 5. davon schon gehört hat.
    Japan. Die kleine Yueyue (Alter: 2 Jahre) wird von einem Auto angefahren und liegt stark blutend auf der Straße. was tun die Leute. NICHTS. sie ignorieren sie (insgesamt 18 Leute). 6minuten liegt das kleine Mädchen auf der Straße, bis eine Müllsammlerin kommt und ihr hilft. Später unterliegt die kleine ihren schweren Verletzungen. (Quelle: Frankfurter Rundschau, Google)


    Meine Frage: findet ihr, dass die deutschen Bürger mehr hingucken müssen und mehr helfen müssen? Warum tun sie nichts? haben sie Angst? Schlichtweg keine Lust? Keine zeit?
    Das soll jetzt kein Anti- Menschheit Thread werden, sondern nur etwas aufklären. Bitte nicht als Beledigung ansehen.
    MFG breefun

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    Zu den Verletzten gibt es vielleicht eine plausible Erklärung: Jeder hat Angst etwas falsch zu machen und die Lage wird dann noch schlimmer. Niemand möchte daran Schuld sein.
    Dabei haben die meisten Erwachsenen einen Führerschein und MÜSSEN daher einen Erste-Hilfe-Kurs besucht haben. Ich habe keinen und absolvierte dennoch einen Erste-Hilfe-Kurs. Es ist wahrlich nicht schwer einen Menschen in eine stabile Seitenlage zu bringen, den Kopf zu überstrecken, damit er nicht an seinem Blut oder Erbrochenen erstickt und den Atem zu überprüfen. Am Besten bindet man noch zwei Personen mit ein, die einem helfen. Der Eine ruft die Rettung, der Andere bringt Verbandszeugs, schaut sich die Adressschilder an, damit die Rettung schnellstmöglich in die Straße findet, etc ...
    Selbst wenn sich jemand die erste Hilfe nicht zutraut: Die Rettung rufen kann nun wirklich jeder. Da gibt es keine Ausreden. :rolleyes:
    Und wenn jemand blutet eine Kompresse oder irgendetwas Blutungsstillendes zu halten, kann auch jeder. Seelischen Beistand leisten sollte eigentlich auch jeder beherrschen, beruhigen, trösten, und so weiter ...
    PS: Das von dir angegebene Beispiel spielte sich in China ab, soviel ich weiß. :pika:


    Bei den belästigten Kindern ist das schon schwerer zu beantworten. Hat wirklich jeder so sehr die Hosen voll, dass er sich nicht einzugreifen traut? Man braucht ja nicht gleich den Helden spielen, aber man kann sich noch jemanden suchen, der einen hilft. Und wie oben: Wenigstens die Polizei anrufen kann jeder.
    Allerdings muss man auch dazusagen, dass die wenigstens Missbräuche wirklich in der Öffentlichkeit geschehen. Gehen wir lieber von einer Schlägerei oder so aus. ^^"



    Generell kann man sagen, dass es vielen Menschen wohl gewaltig an Selbstsicherheit fehlt. Die Leute gehen nicht vorbei, weil sie es lustig finden, dass da einer liegt, sondern weil sie sich nichts zutrauen.
    Sie trauen sich nicht eingreifen und wollen auch nicht Schuld sein, wenn der Verletzte stirbt, obwohl derjenige, der erste Hilfe leistet, wohl nie Schuld an einer schlimmeren Verletzung oder den Tod ist.


    Selbst wenn jemand einen Herzstillstand hat, ist es besser, man versucht sein Möglichstes, als man sitzt daneben und schaut ihn dumm an. Viele haben Angst, man könne ihm die Rippen brechen, was ja durchaus passieren kann. Aber gebrochene Rippen sollten wohl die geringste Sorge sein, wenn jemand einen Herzstillstand hat, oder?
    Dann gibt es die 'Ausrede': "Wenn Rippen brechen, stechen sie in die Lunge." Das kann auch passieren, aber wohl eher seltenst bei einer Wiederbelebung. Wenn Druck von der Mitte ausgeübt ist, brechen die nämlich nach außen.

  • Solche Situationen gibt es viele, und es ist oft leider "menschlich" nichts zu tun. Viele haben einfach Angst, dass sie etwas falsch machen, dass es dann noch schlimmer ist. Dann ist noch das Problem, das viele Leute dort sind - zu viele. Jeder denkt sich "es wird schon jemand anderer irgendwas machen - jemand, der weiß was er tut". So geht das natürlich weiter, eine Art Teufelskreis... zum Glück gibt es ja doch irgendjemanden, der letztlich hilft, aber das ist meistens eben zu spät. Natürlich könnte jeder wenigstens die Rettung rufen, da kann man nichts falsch machen, aber da wird die "Verantwortung" wieder an den nächst besten abgegeben. So ticken wir Menschen - leider.

  • Zivilcourage ist wohl das, wonach du suchst.
    Ich stimm Bastet so ziemlich in allen Punkten zu. Generell gilt: Polizei anrufen kann jeder mit nem Handy oder etwas Kleingeld und nem Münztelefon in der Nähe. Da gibt es wahrlich keine Ausreden; und wer nur dumm dasteht und zuguckt oder schnell das Weite sucht, bei dem frag ich mich, wie er sich selber noch im Spiegel sehen kann...
    So ein Fall wie in China(?) ist auch in Deutschland nichts neues. Dabei ist es hier wenigstens rechtlich geregelt, dass man Hilfe leisten muss(!), solange man sich nicht selber in Gefahr begibt (irgendwie traurig, dass es überhaupt die gesetzliche Regelung wegen unterlassener Hilfestellung geben muss...).


    Ich hab hier selber zwei interessante, aber vor allem erschreckende, Beispiele.Wen es interessiert, kann ja in den Spoiler schauen:


    Ich denke eines der größten Probleme und gleichzeitig Auslöser für solches ignorante Verhalten, ist die Anonymität in unserer Gesellschaft. Versuch mal in einem Dorf, wo jeder jeden kennt sowas zu ignorieren... Das Stadtleben hingegen erlaubt derartiges Verhalten, den die Chance jemanden auf der Straße zu begegnen, der auf dich zeigt und sagt "Der da hat damals nur zugeschaut und nicht geholfen" ist minimal genug, um es mit Freude zu riskieren.
    Hinzu kommt, dass wir ungern Verantwortung übernehmen. Wenn man aber bei sowas eingreift, ist man irgendwie verantwortlich. Deswegen stehen wir da und warten, dass auch andere was tun. Sobald einer hilft, sind oft auch weitere Personen eher dazu bereit ebenfalls einzugreifen.
    Und letztendlich ist es eine Frage von Kosten. Was kostet es uns einzugreifen? Könnte uns das selber in Gefahr bringen? Wenn meine Hilfeleistung nicht funktioniert, steh ich dann blöd da am Ende? Das sind Fragen die ebenso eine Rolle spielen beid er Entscheidung, ob wir eingreifen oder nicht.


    Ich bin noch nie direkt mit soetwas konfrontiert worden. Als Kind bin ich immer zwischen irgendwelche Hänseleien getreten, aber das ist kein Vergleich. Das einzige, was wirklich vergleichbar ist mit den aufgeführten Fällen, war mal ein Erlebnis in unserer Großstadt. ich war mit meinen Cousinen unterwegs, als wir plötzlich aus der nähe der Parkanlage Schreie von einer Frau gehört und auch kurz darauf im Gebüsch mehrere Personen entdeckt haben. Ich muss zugeben, wir standen auch gut ne ewig lange Minute da und wussten nicht recht, was genau wir tun sollen, bis wir zu unseren Handys griffen. Jedoch kam da die Polizei auch schon um die Ecke. Was geschehen ist, wissen wir leider nicht. Die Polizei wurde von einer der anwesenden Personen zu der Frau geführt und wir sind dann auch weiter gegangen. Von blöd gaffen halten wir nichts.

  • Der Mensch ist eine Lebensform die schlicht auf ihren Vorteil bedacht ist, das wird auch als Gier bezeichnet.
    Was bringt es denn einem Verletzten zu helfen? Ein gutes Gefühl im Bauch, Dankbarkeit, Anerkennung,
    aber nur solange der Verletzte nicht stirbt. Dann kriegt man Schuldgefühle, vielleicht Vorwürfe von den Verwandten
    des Opfers, oder im Ärgsten Fall die Schuld am Tod des Verletzten (in China z.B. kam das letztere schon öfters vor).
    Auserdem herrscht durch unseren Lebenstill eine Soziale Kälte vor. Schon Mutter Teresa sagte einmal:
    "Während in der Dritten Welt eine Hungersarmut herrscht, leiden die Menschen im Westen an einer Sozialen Kälte"
    (so ähnlich hat sie es gesagt).
    Zu den deutschen Bürgern: Natürlich sollten sie sich mehr einsetzen, aber wie willst du sie dazu bringen?

  • Ob das jetzt ein Problem speziell der deutschen Bürger ist, lasse ich mal dahingestellt sein.
    Dass sich niemand mehr um den Anderen kümmert, ist sicherlich erstmal Bequemlichkeit. Können doch auch die Leute, die nach mir kommen helfen... Ist natürlich traurig, aber Tatsache. Wenn natürlich jemand von einer Meute von Typen mit Baseballschläger (vielleicht etwas übertrieben) belästigt wird, werde ich mich auch nicht todesmutig dazwischenstürtzen, aber den Notruf kann jeder wählen. Und dazu braucht man übrigens weder Kleingeld noch Guthaben auf dem Handy, das ist völlig kostenlos, du kannst einfach an jedem Münztelefon/Kartentelefon 110/112 wählen, ohne Geld einzuwerfen. Und das kann man jedem zumuten.
    Dass man einen Erste Hilfe Kurs machen muss als Autofahrer, ist ja bekannt, trotzdem sollte man es zur Pflicht machen, dass dieser auch aufgefrischt werden muss. Man vergisst soviel und manche Dinge ändern sich mit der Zeit.
    Viele sagen immer, ich weiss nicht bla und mir hat nie jemand gesagt, dass blub... Ja man kann aber nicht immer warten, dass man alles erklärt bekommt, manchmal muss man sich auch selber informieren. Dann weiss man auch, dass man nicht bestraft wird, wenn man bei der Ersten Hilfe Fehler macht oder dass z.B. die Autoreinigung bezahlt wird, wenn man einen blutenden Verletzten mit dem Auto selber (warum auch immer) ins Krankenhaus gebracht hat.
    Das Ding mit der Sache in China hat aber auch damit was zu tun, dass dort offenbar schon oft Menschen bestraft wurden für falsche Erste Hilfe (habe ich nur nebenbei gehört). Das rechtfertigt natürlich in keinster Weise, dass das Auto nochmal rückwärts drübergefahren ist.


    Allgemein stehen die Chancen darauf, Hilfe zu bekommen höher, wenn dir ein einzelner Mensch begegnet, weil der sich dann verantwortlich fühlt und nicht auf jemand anderes verweisen kann. Bei Menschenmengen sieht es oft anders aus, so komisch sich das anhört.

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

    Per aspera ad astra!

    Momentan kein Partneravatar mit Missy!

  • Threads zum Thema "verkommene Gesellschaft" sind wohl gerade in Mode. ;D


    Die Leute gehen nicht vorbei, weil sie es lustig finden, dass da einer liegt, sondern weil sie sich nichts zutrauen.


    Nicht unbedingt. Sowas hat unterschiedliche Gründe.
    Viele Leute gehen/fahren eher vorbei, weil sie der Meinung sind, dass es sie nichts angeht. Und natürlich gibt's dann noch den bereits angesprochenen Gedanken, dass sich doch ein anderer, der vielleicht mehr bewirken kann darum kümmern könnte.


    Ansonsten gebe ich dir vollkommen Recht.

    Versuch mal in einem Dorf, wo jeder jeden kennt sowas zu ignorieren


    Schöne Formulierung. ;)
    Die Leute im Dorf können sich notfalls genauso ausreden, wenn es sein muss. Ich denke hier liegt es wirklich schon wieder beim "Kennen".
    Im Dorf kennt man sich nunmal, somit gibt es auch festeren Zusammenhalt und die Leute helfen sich (normalerweise) gegenseitig bei Problemen. In der Großstadt kennt man sich nicht.
    Hier merkt man, wie selbstfixiert der Mensch doch eigentlich ist. Was nichts mit ihm zu tun hat, ist ihm schlicht und einfach egal. Und irgendein Typ, der gerade vermöbelt wird, ist einem vermutlich nicht so wichtig, wie der langjährige Dorfkamerad, der gerade Prügel einsteckt.
    Ich denke, man versteht worauf ich hinaus will.


    Trotzdem ist es, meiner Meinung nach, selbstverständlich zu helfen. Zumindet indem man Polizei/Rettung kontaktiert. Man muss ja nicht gleich den Helden spielen.
    Und es ist, denke ich, noch nichtmal so selbstverständlich, weil man sonst Gewissensbisse hätte, oder sich schämen würde, wenn man nichts unternehmen würde.
    Einerseits wird durch solche Taten das eigene Selbstwertgefühl enorm gesteigert und außerdem ist es scheinbar tatsächlich so, dass man Mitgefühl für jemanden empfindet, den man gerade leiden sieht.


    Aber gerade deswegen wundert es mich, dass so viele Leute nicht helfen, wenn es nötig ist.
    Anscheinend ist den meisten selbst das Gefühl, das man bekommt, wenn man jemandem das Leben rettet, nicht wert, ihren Egoismus zu überwinden.

  • Zunächst einmal denke ich nicht, dass der Name des Themas "Herzlose" Gesellschaft gewälht wurde. "feige" Gesellschaft oder "hilflose" Gesellschaft würde es wohl passender treffen, aber das nur am Rande.


    Da diese Dinge mit mangelnder Zivilcourage in den letzten Jahren immer schlimmer wird und eigentlich schon immer ein Thema ist, habe ich auch schon öfter darüber nachgedacht, was ich machen würde, wenn ich sehen würde, wenn eine Person eine andere schlägt odr anders misshandelt. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich wohl auch nicht gleich einschreiten werde, weil dann einfach die eigene Angst zu groß ist, dass einem selbst etwas zustößt. So werden auch die meisten Menschen denken. Es ist schon irgendwie logisch, dass man da nicht helfen kann, wenn manselbst einfach so viel Angst hat.


    Es kommt natürlich auch immer auf die Situation an. Ist der Täter bewaffnet, dann wäre es ja geradezu dämlich direkt auf ihn zuzulaufen. Aber gehen wir mal von einem unbewaffneten Täter aus. Einfach wegsehen und weggehen muss wirklich nicht sein, weil helfen muss man. Als Hilfe kann vielleicht scho nhelfen, wenn man von weitem den Täter anschreit. Wenn mehrere Menschen in der Nähe sind, dann sollte man diese auf jeden Fall zur Unterstützung holen und man sollte auch sofort mit der Polizei drohen oder sie ebe nauch gleich rufen. Möglichkeiten gibt es schon, aber leider ist es eben so, dass viele Menschen selbst zu viel Angst haben und sich dann lieber dazu entschließen, nicht zu helfen.


    Ein Problem, dass aber meiner Meinung nach keinesfalls auf die Herzlosigkeit der Menschheit zurückzuführen ist.

  • Was diese Threads anbelangt, muss ich Vinum zustimmen...


    Tja, was soll ich noch sagen, ohne die Vorredner zu wiederholen?
    Sie schrieben, man solle nicht den Helden spielen; man könnte aber bis zu einem gewissen Grad schon eingreifen- nach Verständigung der Polizei natürlich.
    Das Blöde ist, dass die Hilfsbereitschaft vielleicht auch wegen Herrn Brunner gesunken ist- Wie seine Hilfe für ihn ausging, brauche ich wohl nicht zu erwähnen.
    Man fühlt sich nachher vermutlich schon toll, aber vielen ist das Risiko halt zu hoch. Aber wenn es ein einzelner Täter ist, der mit bloßen Fäusten und nicht beispielsweise mit ner Machete auf den anderen eindrischt, kann man meiner Meinung nach schon helfen- zumindest, bis die Pokizei da ist. Bei zwei oder mehreren kann ich Nichteinschreiten schon verstehen, obwohl man, wenn man z. B. eine Kampfsportart kann, damit auch fertig werden kann. Aber wenn man nach der Tat kommt, ist es wohl nicht so schwer, einen Krankenwagen zu rufen und eventuell auch Erste Hilfe zu leisten, oder?


    Ansonsten haben mir meine Vorredner irgenwie die Worte aus dem Mund genommen :dos: .

    Vermillion - Wir hingen mit aller Kraft am Leben, aber...
    Vermillion - ... wir haben nie daran gedacht, dass das etwas Schlechtes sein könnte.

  • @ Atropania: Die Sache mit den beiden Kindern kann man wohl kaum vergleichen. Wenn man die Kinder nicht kennt hat man ja keine Ahnung ob das kleinere ein Geschwisterkind oder so ist und wenn mir die beiden Aelteren erzaehlen das der 2 jaehrige, der ja selbst kaum reden kann, haette sich irgenwo gestossen dann wuerde ich den beiden glauben. Denn wie bloed wuerde ich aussehen wenn ich den beiden das Kind entreisse, das mir nichts ueber seine Eltern und deren Telefonnummern erzaehlen kann, und es tatsaechlich nur ein Geschwisterkind der Beiden anderen ist und hingefallen ist? Man sollte sich eher fragen wie es dazu kommt das Kinder und Jugendliche spass daran haben andere zu verpruegeln und zu toeten. Ich denke aber auch das das nicht helfen vor allem damit zu tun hat das man sich nicht traut einzuschreiten, vor allem wenn man in einem Kampf koerperlich unterlegen waere und kaum Selbstbewustsein hat oder man gerne etwas tuen wuerde aber nicht weis was man tun koennte. Ausserdem faellt es einem als Aussenstehender schwer eine derartige Situation einzuschaetzen.

  • Denn wie bloed wuerde ich aussehen wenn ich den beiden das Kind entreisse, das mir nichts ueber seine Eltern und deren Telefonnummern erzaehlen kann, und es tatsaechlich nur ein Geschwisterkind der Beiden anderen ist und hingefallen ist?

    Du sagst es selber. Wieso riskieren am Ende blöd dazustehen. Eines der Probleme der menschlichen Einstellung, die ich angesprochen habe.
    Es ist nicht normal, dass zwei 10-jährige mit nem verletzten 2-jährigen rumlaufen. Selbst wenn es Geschwister sind, so sollte es Pflicht sein, die Polizei zu kontaktieren, die dann die Kinder nach Hause zu den Eltern bringt. Der Kleine ist verletzt, könnte eine Gehirnerschütterung haben. Entweder man konaktiert die Polizei oder man begleitet die Kinder "nach Hause". Aber weder möchte man seine eigene Zeit verschwenden, noch möchte man blöd dastehen vor der Polizei (was man im Übrigen nicht tun würde. Es ist vollkommen in Ordnung wegen so einer Gruppenkonstellation besorgt zu sein! Selbst wenn es Geschwister wären, so sind es Kinder, denen sosnt was passieren könnte).

  • Die Gesellschaft ist, wie schon öfters gesagt, nicht herzlos, sondern die alle haben Angst. Aber es gibt auch noch andere Beispiele. Hat zwar nichts mit herzlos o.Ä. zu tun, sondern mit Respekt. Viele Kinder (vor allem Teenager) haben keinen Respekt mehr. Das ist wirklich schade. Ich persönlich habe Respekt vorm Alter und versuche auch möglichst, mich respektvoll zu benehmen.
    Früher hatten mehr Leute Respekt, aber das ist nunmal die Folge der modernen Gesellschaft und Unterhaltungsmedien...

    Die deutsche Rechtschreibung ist Freeware, du darfst sie kostenlos nutzen. Allerdings ist sie nicht Open Source, du sollst sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen.

  • Früher hatten mehr Leute Respekt, aber das ist nunmal die Folge der modernen Gesellschaft und Unterhaltungsmedien...


    "Die Jugend von heute liebt den Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer." -Sokrates, 470-399 v. Ch.


    "Unsere Jugend ist unerträglich, unverantwortlich und entsetzlich anzusehen. Ich habe überhaupt keine Hoffnung mehr in die Zukunft unseres Landes, wenn einmal diese Jugend unsere Männer von morgen sind." -Aristoteles, 384-322 v. Ch.


    Was ich mit diesen beiden Zitaten sagen will ist:
    Schon seit tausenden Jahren wird gesagt, dass die Jugendlichen kein Respekt etc. mehr kennen. Und tatsächlich erkennt man heute nichts daraus und behauptet das gleiche fröhlich weiter. Ich höre oft Sprüche wie: "Als ich so jung war, hatte ich noch richtig Respekt vor den Älteren mimimimimi." Nein, hattet ihr nicht. Ihr habt es nur nicht gemerkt bzw. es verdrängt oder vergessen. Keine Generation war jemals besser als die Jugend von heute. Keine. Deswegen gehen mir solche Sprüche wie der oben relativ stark auf den Sack.
    Es war schon immer die Eigenart von Jugendlichen, sich respektlos und rebellisch zu benehmen. Ich kann diese Geheule von wegen respektlose Jugend nicht mehr hören.
    Dankeschön für eure Aufmerksamkeit.

  • Das gleiche höre ich auch immer.
    Das die Jugend weniger Respekt hat, sieht denke ich jeder ein, wenn man sich die Straßen etc. mal genauer anguckt. Das die älteren Leute früher anders waren, glaube ich eher nicht, was mit diesem Zitat schon gezeigt wurde. Der Titel Herzlos ist wirklich etwas schroff. Mal gucken :/

  • In einem Forum redet jeder davon wieviel Zivilcourage er hat und dass er sowas niemals mit ansehen würde.
    Ich würde alle diese Leute gerne mal wirklich in solchen Situationen sehen.
    Wieviele von denen, dann dumm daneben stehen oder weiterlaufen.
    Zugeben, dass jemand zu solchen Leuten gehört würde keiner. Auch in persönlichen Gesprächen nicht. Schlecht dastehen will keiner.
    Wenn es dann wirklich soweit kommt, sieht man ja wieviele Leute helfen.

  • In einem Forum redet jeder davon wieviel Zivilcourage er hat und dass er sowas niemals mit ansehen würde.


    In einem Forum ist man oft anonym, da gelingt es sehr gut Sachen, die einen an sich stören, perfekt zu machen.
    Wenn man sieht, wie viele das machen, merkt man, dass es allem Anschein nach ein menschliches Bedürfnis ist - und das ist das Ansehen für die Meisten ja auch.


    Schlecht dastehen will keiner.


    Wieso will keiner schlecht dastehen, wenn es doch bekannt ist, dass ein Großteil der Menschen eben so ist?
    Außerdem ist es ja nicht die Sache, dass keiner zugibt, dass er es nicht macht, sondern dass es kaum jemand tut.
    Und ich würde durchaus dazu stehen, dass ich mich das definitiv nicht trauen würde, bei irgendetwas einzugreifen, ich war vor zwei Jahren noch zu feige um einfach nur jemanden anzurufen, den ich kenne, aus Angst, dass eine unbekannte Person den Höhrer abnimmt.
    Bei sowas sollten Kinder oder ältere Menschen definitiv nicht selbst eingreifen, sondern Hilfe holen..
    Das zur Kriminalität.


    Bei einem Unfall traue ich mich definitiv einzugreifen, da es ja keinen gibt, der mir das eventuell übel nehmen könnte.
    Und ich habe keinen Erste-Hilfe-Kurs gemacht, den braucht man dafür auch nicht.
    Es reicht ja schon, wenn man jemanden holt, der helfen kann, es muss ja auch nicht immer direkt der Krankenwagen sein.
    Für ein Kind genügt es, einen Erwachsenen darauf aufmerksam zu machen und ihn helfen lassen, viel mehr kann ein Kind auch nicht tun, auch wenn ihr mir jetzt bestimmt widersprecht, mit einem Kind meine ich nicht unbedingt die Altersgrenze 18.


    Zur Zivilcourage an sich:
    Ich bin nicht sicher, ob es wirklich so ist, dass fast nie jemand Hilft - man hört doch verstärkt davon, dass etwas passiert ist, ohne dass jemand geholfen hat, denn "Kind wird trotz regem Fußgängerverkehr in der Fußgängerzone zusammengeschlagen" als "Erwachsener rettet ein Kind davor zusammengeschlagen zu werden". Das meine ich jedenfalls.
    Man hört ja wie gesagt fast nur von Fällen, bei denen die Gewalt bereits ausgeführt wurde - als von der Gewalt, die verhindert wurde..
    So meine Ansicht..

  • Hi!
    Ich denke eine Menge Leute würden nichts tun, weil sie Angst vor der Zukunft haben. Wahrscheinlich haben sie Angst, das der Täter nach seiner Entlassung aus dem Knast an dem Helfer Rache verüben würde. Auch ich hätte davor Angst, aber ich würde versuchen die Polizei anzurufen.


    Die Leute sind keineswegs faul, sondern schlicht weg ängstlich.


    Lg, ShinyMew98

  • Die heutige Gesellschaft ist wirklich herzlos. Die meisten tun nichts, weil es ihnen Scheißegal (sry) ist oder sie Angst haben. Dabei ist es eig. ganz einfach. Man muss sich nur verbündete suchen, dann schafft mans( sag ich aus Erfahrung!) . Wenlichstens die Polizei kann man doch rufen, davor muss man doch wirklich keine Angst haben. Ja, alleine würde ich mich natürlich auch nicht trauen i.wo zwischen zu gehen. Aber die Gesellschaft ist heutzutage wirklich sehr kalt geworden. Die meisten haben keinen Respekt, sind unhöflich und achten nur auf sich.

  • Ich denke, dass meistens nicht die Furcht vor Fehlern oder Rache Schuld an der Teilnahmslosigkeit ist, sondern vielmehr die fehlende Empathie. Meiner Meinung nach stimmt es, dass die Welt kaltherzig geworden ist. Kein Wunder, denn wenn man die täglichen Nachrichten liest, stößt man sofort auf Mord hier , Massensterben, Klimawandel , schuldenkrise da. Der Mensch denkt an sich und an sein Leben und nicht an andere. Traurig aber wahr.



    Ein Beispiel: Heute kommt die Nachricht, dass ein jüngerer Mitschüler verstorben ist. Anscheinend hat der Junge, den Kampf gegen den Hirntumor verloren
    Und ist gestorben. Ich persönlich bin durch meine Vergangenheit relativ sensibel geworden und es hat mich ehrlich gesagt echt mitgenommen. So wie weitere 160 Schüler von knapp 1200. Ein bisschen mehr als ein Zehntel...
    So was muss mansch mal durch den Kopf gegen lassen..

    Ein Buch, wenn es so zugeklappt daliegt, ist ein gebundenes, schlafendes, harmloses Tierchen, welches keinem was zuleide tut. Wer es nicht aufweckt, den gähnt es nicht an. Wer ihm die Nase nicht gerade zwischen die Kiefer steckt, den beißt es nicht.
    »Wilhelm Busch«

  • Ich denke, dass meistens nicht die Furcht vor Fehlern oder Rache Schuld an der Teilnahmslosigkeit ist, sondern vielmehr die fehlende Empathie. Meiner Meinung nach stimmt es, dass die Welt kaltherzig geworden ist. Kein Wunder, denn wenn man die täglichen Nachrichten liest, stößt man sofort auf Mord hier , Massensterben, Klimawandel , schuldenkrise da. Der Mensch denkt an sich und an sein Leben und nicht an andere. Traurig aber wahr.


    Ich denke nicht, dass die Menschen wirklich kaltherziger geworden sind. Nur zeigt nunmal nicht jeder offen seine Gefühle, sodass man nicht jedem unbedingt ansieht, dass er sich schlecht fühlt, traurig oder wütend ist. Und was die Nachrichten betrifft: Natürlich hört man da immer wieder von Katastrophen. Und da es so viele gibt, kann man einfach nicht mehr überall Mitleid haben, dann wäre man ja nur am Trauern. Das Ding ist hierbei aber, dass man die Personen nicht kennt. Es sind meist nur Namen, wenn überhaupt, und wie soll einem das wirklich Nahe gehen. Sobald Bilder dazu kommen, detailliertere Berichte - sobald einem die Menschen etwas sagen, sich genauer mit ihnen befasst - kommt dann vielleicht doch Mitgefühl auf.
    Dennoch: Es ist etwas anderes, solche Nachrichten im TV oder Radio zu hören, als direkt jemandem gegenüberzustehen, der Hilfe braucht. Ich denke nicht, dass die meisten Menschen vorüber gehen, weil es sie nicht interessiert, wie da gerade jemand zusammen geschlagen wird. Wenn sie weiter gehen, haben wohl die allermeisten ein schlechtes Gewissen. Ich nehme, wie auch andere schon gesagt haben, eher an, dass die meisten Leute Angst haben oder sich nicht zuständig fühlen.
    Aber wenn du sagst, dass die Menschen alle kaltherzig geworden sind, tust du damit denke ich vielen Unrecht.



    Ein Beispiel: Heute kommt die Nachricht, dass ein jüngerer Mitschüler verstorben ist. Anscheinend hat der Junge, den Kampf gegen den Hirntumor verloren
    Und ist gestorben. Ich persönlich bin durch meine Vergangenheit relativ sensibel geworden und es hat mich ehrlich gesagt echt mitgenommen. So wie weitere 160 Schüler von knapp 1200. Ein bisschen mehr als ein Zehntel...
    So was muss mansch mal durch den Kopf gegen lassen..


    Wie du es selbst bemerkst: Nicht alle Menschen sind so sensibel wie du. Wenn man die betreffende Person nicht gekannt hat, wird man eher schwerlich in der Lage sein, aufrichtig um sie zu trauern. Klar, die Person ging auf die selbe Schule, aber sonst war keine persönliche Bindung vorhanden. Es gibt Menschen, die so etwas daher kaum mitnimmt - was aber nicht heißt, dass alle diese Menschen kaltherzig sind und kein Empathiegefühl haben.
    Und, wie bereits erwähnt - nicht jeder kann seine Gefühle offen zeigen, vor allem, wenn andere dabei sind. Dann spielt man schon lieber mal den Coolen, als zuzugeben, dass man viel lieber weinen würde.
    Was mich noch interessiert: Woher nimmst du die Zahl von 160 anderen, die es auch mitgenommen hat?



    @Topic: Ich wüsste ehrlich gesagt auch nicht, wie ich handeln würde, wenn ich in eine Situation gerate, in der jemand anderes z.B. verprügelt wird. Vor allem nicht, wenn ich alleine bin. Selbst, wenn es nur die Polizei anrufen ist, stellen sich Fragen wie "Ist das jetzt wirklich nötig" oder "Was, wenn das gar keine Polizei erfordert" oder "Was sage ich denen jetzt am Telefon". Es sind teilweise wahrscheinlich totale Kleinigkeiten, die einen davon abhalten, Hilfe zu holen.
    Und so heldenhaft man sich auch ausmalen kann, wie cool man dazwischengehen und die Angreifer erstmal, und sei es nur verbal, richtig fertig machen könnte - in der Realität sieht das ganze dann doch anders aus.
    Auch die beiden Kinder aus Atropaias Beispiel hätte ich wahrscheinlich kaum aufgehalten - die Situation wäre mir einfach nicht verdächtig genug erschienen.
    Und selbst, wenn die Situation nicht einmal bedrohlich ist, wenn es nur ist, dass jemand im Bus sitzt und weint und ich mir denke "Eigentlich könnte ich mich doch mal dazu setzen und fragen, was los ist", habe ich doch Angst davor, genau das zu tun. Weil ich nicht weiß, was ich sagen soll, ob ich es nicht vielleicht noch schlimmer mache, ob die Person überhaupt reden möchte, ob sie mich vielleicht abstoßend findet und so jemand wie ich ihr gerade noch gefehlt hat. Deshalb bleibe ich dann eher auf meinem Platz sitzen und male mir das Geschehen bloß in meinem Kopf aus.
    Dabei kann ich mir so oft wie ich will sagen, dass die Person es bestimmt nett finden wird, und falls nicht, ich sie ja nicht kenne und wahrscheinlich nicht wiedersehen werde, ich es ja mal versuchen könnte und eigentlich nichts zu verlieren habe. Die negativen Aspekte überwiegen dann doch.
    Bisher war ich noch nicht in einer Situation, wo es wirklich drauf angekommen wäre. Aber ich hoffe, für mich und für den anderen, dass ich dann kein Feigling bin, nicht wegschaue und denke, dass irgendwer anders das schon lösen wird. Zumindest nehme ich es mir vor.