Sterbehilfe

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  • Neulich haben wir in der Schule über das Thema Sterbehilfe gesprochen. Momentan ist sie ja (größtenteils) verboten, in manch anderen Ländern Europas/der Erde aber erlaubt. Ich wollte hier von euch erfahren, ob ihr dafür oder dagegen wärt, wenn es darum geht, Sterbehilfe zu erlauben.


    Erstmal ein kleiner Überblick, was es mit Sterbehilfe auf sich hat. Unter Sterbehilfe versteht man, einen schwer kranken Menschen, der fast keine Überlebenschancen hat, zu töten - wenn derjenige es sich wünscht.
    Es gibt verschiedene Arten der Sterbehilfe, die sogenannte aktive, passive und indirekte Sterbehilfe, dazu noch die Beihilfe zur Selbsttötung.
    Bei der aktiven Sterbehilfe spritzt der Arzt selbst ein Medikament in das Blut des Patienten, verabreicht ihm ein Medikamet etc., also alles, bei denen der Arzt selbst dafür sorgt, dass dieser Mensch sterben wird.
    Passive Sterbehilfe bedeuted, dass Beispielsweise Maschinen, die denjenigen am Leben erhalten, abgestellt werden bzw. ein lebenswichtiges Medikament nicht mehr verabreicht wird. Dem Körper wird also nichts zugefügt, das zum Tod führt, sondern nur etwas wichtiges genommen.
    Bei der indirekten Sterbehilfe wird ein Medikament verabreicht, das zwar schmerzstillend, jedoch lebenszeitverkürzend wirkt, also der Tod als "Nebenwirkung" herbeigeführt wird. Diese Art der Sterbehilfe ist stark umstritten, der Arzt, der sie ausführt, befindet sich in einer Art "Grauzone".
    Unter Beihilfe zur Selbsttötung versteht man, dass der Arzt eine Überdosis Medikamente verschreibt und dem Patienten zur Verfügung stellt. In Deutschland ist das nicht strafbar, jedoch darf ein Medikament nicht zu diesem Zweck ausgeschrieben werden, da das eine Verletzung des Arzneimittelgesetzes wäre.


    Es gibt eine Menge guter Gründe, warum man Sterbehilfe erlauben sollte, jedoch natürlich auch negative. Ein positiver Punk ist (so egoistisch das auch klingen mag), dass sich der Staat Geld erspart, wenn er die Menschen nicht "unnötig" am Leben halten muss, außerdem wird in den Krankenhäusern Platz frei, den andere brauchen.
    Ein weiterer Vorteil ist, dass man sich aussuchen kann, wenn genau der Tod eintritt und so noch genug Zeit hat, um sich gut darauf vorzubereiten und Abschied zu nehmen. Außerdem wird der Kranke so von seinem Leid erlöst und muss nicht noch die letzten Tage voller Schmerzen durchleben. Der Betroffene kann selbst entscheiden, ob er weiter machen möchte, oder ob er "aufgibt".
    Deshalb weiß man jedoch nie, ob es vielleicht doch noch eine Chance für ihn gegeben hätte. Außerdem steht der Arzt, der die Entscheidung, ob er Sterbehilfe anwendet oder nicht und die Tabletten verabreicht/die Maschinen abdreht unter enormen Druck, da er schließlich über Leben und Tod entscheidet und damit Leben muss, dass er einen Menschen umgebracht hat. Oft kann es deshalb auch zu Konflikten mit Angehörigen kommen, die denjenigen nicht gehen lassen wollen.
    Das wichtigste Argument ist meiner Meinung nach jedoch, dass Sterbehilfe nach dem Willen des Patienten geschieht und er so sagen kann, wenn er es nicht mehr erträgt und nicht mehr will.


    Was ich nun von euch wissen will, ist, was ihr von der Sterbehilfe haltet und ob sie eurer Meinung nach erlaubt werden sollte bzw. unter welchen Umständen.
    Ich finde, dass Sterbehilfe erlaubt werden sollte, allerdings nur, wenn derjenige schwer Krank ist bzw. keine Überlebenschancen mehr hat, der Arzt beweisen kann, das es im Willen des Kranken steht und die Angehörigen davor natürlich darüber informiert wurden.

  • Huch, krasses Gesprächsthema, das du genommen hast. Habe mir den Text durchgelesen und lange darüber nachgedacht, was ich dazu meinen sollte. Es gibt, wie du erwähnt hast, positive und negative Aspekte, aber dies macht immer noch nicht dem "Mörder" ein gutes Gewissen. Ich kann es mir kaum vorstellen, dass jemand einen schwer kranken Menschen mit Freude umbringt. Ausser man macht es schnell hinter sich, aber auch dann kommt das schlechte Gewissen und denkt immer daran, dass es zurückgezahlt wird, wegen Mord.


    Ich finde man sollte es überall verbieten. Aus dem Grund einfach, weil das halt zum Mord gehört, auch wenn das Opfer sich umbringen lassen will. Wenn das Opfer dazu bereit ist, dann soll er nämlich selbst machen und schon die Gedanke dazu, dass man weiss, wann der Tod kommt, finde ich abnormal. Ein Leben heisst, man wird geboren und man stirbt irgendwann, ausser man begehrt Selbstmord, dann weiss man während der Phase, sich umzubringen, dass man stirbt, aber das geht sekundenschnell.
    Was mich aber immer noch beschäftigt: Wie kommen die Menschen überhaupt auf die Idee, eine Organisation für Sterbehilfe zu eröffnen? Was will man damit erreichen? Das die Menschen glücklich sterben? Nein, denke eher nicht, denn jeder Mensch findet es schade, dass er stirbt, doch was nach dem Tod passiert, weiss keiner. Wahrscheinlich wird man neu geboren? Aber das ist eh von Religion zu Religion verschieden.


    Jedenfalls bin ich dagegen, wenn es um solche Sachen geht. Das Opfer kann nicht andere Menschen aufdringen ihn umzubringen..

  • Ein wirklich schweres Thema... hmmm... also ich bin nur in gewissen "Grenzen" für Sterbehilfe. Und zwar in Fällen in denen ein Mensch nur geqäualt ist und es für diese Person eher ein "Fluch" als ein Segen ist noch auf der Welt zu sein. Bei sehr schweren Krankheiten ohne Heilungschancen und extremen Schmerzen. Jedoch nur, wenn diese Person vorher auch notariell festgelegt hat, dass er selbst dies möchte und evtl. auch "WIE"... ich finde ein Mensch sollte sich dann schon aussuchen dürfen wie es geschehen wird.


    Ansonten bin ich jedoch dagegen, wenn es um psychische Krankheiten geht oder nur Lebensphasen, die sich auch ändern können und in der Regel auch werden. Sollte dies jemals erlaubt werden sollte man dies stark eingrenzen was erlaubt ist und wie und vor allem was NICHT.


    Wenn die Person es in einem besondern Fall so will ist aber diese Sterbehilfe so gesehen ein "Selbstmord" nur durch anderen vollstreckt und außer im Glauben werden Selbstmörder auch nicht verurteilt.

  • Ich bin für die Methode der Sterbehilfe, was daran liegt das es den Menschen eher hilft, wenn sie es in Betracht ziehen. Dennoch sollte es eingegrenzt werden. Nur schwer kranke Menschen dürfen sich der Sterbehilfe zu wenden und sie nutzen, denn wieso sollten sich diese kranken Menschen dennoch quälen, das wäre doch unnötig, wenn sie die Wahl hätten einen schnellen Tod zu haben und sich das alles zu sparen, wie sich mit der Krankheit noch zu quälen Tage, Wochen oder Monate. Zwar könnte der Arzt ein schlechtes Gewissen haben, aber muss er nicht, denn wenn es vorher auch schriflich und mit Angehörigen geklärt ist und im Willen des Schwer Kranken ist. Dann hilft er ihm ja indirekt zumindest.

    Zitat von Demyx

    schon die Gedanke dazu, dass man weiss, wann der Tod kommt, finde ich abnormal


    Wieso das denn? ich meine wenn man weiß das man schwer krank ist und dann jedenfalls weiß wann es soweit ist. Dann kann man abschied nehmen von Verwandten und Freunden. Sich einfach darauf vorbereiten und auch die anderen seiner Familie. Nicht zu vergessen, ads selbstmord einige abschreckt wegen den Schmerzen und allem. Bei der Sterbehilfe ist e sja dann mit Medikamenten und einem Arzt der einem dabei hilft keine/kaum Schmerzen zu empfinden.

  • Wer ein Recht auf Leben hat, hat auch ein Recht auf Tod.
    Ich bin bedingungsloser Verfechter der Sterbehilfe, auch der aktiven Sterbehilfe. Was ist an Mord so schlimm, wenn der Betroffene einverstanden ist?
    Wir sollten uns ein Beispiel an z.B. der Niederlande nehmen; die sind wenigstens uneingeschränkt liberal, geradezu Vorreiter in Sachen Liberalismus. Warum wollen so viele Menschen hierzulande die aktive Sterbehilfe nicht?
    Leben wir wirklich noch in einem freien Land? Wenn man sich nicht einmal mehr entscheiden darf, ob man sterben oder leben möchte? Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.

  • ieso das denn? ich meine wenn man weiß das man schwer krank ist und dann jedenfalls weiß wann es soweit ist. Dann kann man abschied nehmen von Verwandten und Freunden. Sich einfach darauf vorbereiten und auch die anderen seiner Familie. Nicht zu vergessen, ads selbstmord einige abschreckt wegen den Schmerzen und allem. Bei der Sterbehilfe ist e sja dann mit Medikamenten und einem Arzt der einem dabei hilft keine/kaum Schmerzen zu empfinden.


    Du hast diesen Satz nicht ganz verstanden. Auch wenn man schwer krank ist, kann man immer noch nicht wissen, wann man stirbt. Es kann heute Abend sein oder auch in 4 Tagen.. Sogar in ein paar Monate!
    Aber durch die Sterbehilfe, die passive Variante zum Beispiel weiss man jetzt, in diesem Moment stirbt man. Wie würdest du als Opfer das empfinden? Diese Leute sind vor dir und wollen den Stecker rausziehen. 1 mal rausziehen und schon bist du nicht mehr da. Du schaust den Stecker an und dieser Typ ist genau vor ihn und will ihn rausziehen. Du weisst, du stirbst jetzt.


    Das ist sicherlich ein Moment, indem man sich doch weigern will. Lieber stirbt man, wenn die Zeit gekommen ist, anstatt den Tod zu fördern.

  • Zur aktiven Sterbehilfe: Diese ist nun wirklich Mord und sollte unbedingt verboten werden. Man kann auch unter psychischen Störungen leiden oder so. Wenn man sich umbringen will muss man nicht von einem Arzt irgendein Medikament verabreicht bekommen, dass schafft man dann auch selber...


    Die passive Sterbehilfe finde ich aber positiv. Wenn man sich selbst dafür entscheidet dass man, wenn man künstlich am Leben gehalten wird und eh kaum noch Chancen auf Besserung gibt, dass man dann die Machinen abstellen kann. Natürlich nur auf Wille des Patientens!


    Ich kann es mir kaum vorstellen, dass jemand einen schwer kranken Menschen mit Freude umbringt.


    Es geht dabei auch nicht um die Gefühle des Arztes, sondern um das Wohl des Patientens. Es ist seine Entscheidung welche somit auch durchgeführt werden sollte egal ob der Arzt nun glücklich oder traurig ist.


    Ein Leben heisst, man wird geboren und man stirbt irgendwann


    Und wenn man künstlich am Leben gehalten wird? Gilt das als "Leben" oder "Tod"?

  • Zu leben bedeutet nicht auf einem Krankenbett Wochen oder Monate Jahre lang dahinzuvegetetieren, mit Morphium vollgepumpt zu werden, trotzdem noch Schmerzen zu haben und auf den Tod zu warten. Ich finde, man sollte nicht auf den Tod warten, sondern in Würde sterben dürfen. In der Tiermedizin ist es auch möglich seine Patienten in Würde sterben zu lassen, anstatt das Leid hinauszuzögern. Die Angehörigen trauern zwar, müssen sich aber nicht mit dem Wissen abfinden, dass die letzten Tage/Wochen/Monate des Verstorbenen nur aus Schmerzen bestanden.


    Es kommt aber auch darauf an, wer dieser Patient ist. Gestern war ich mit der Schule auf der Neonatologie bei den Frühchen, teilweise kamen die schon in der 24. Woche zur Welt. Da sollte man natürlich alles tun, um das Baby zu retten, auch wenn's nicht gut aussieht. Allerdings gibt es auch hier Fälle, in denen die Ärzte, beziehungsweise eine ausgebildete Ethikommision, beschließt: "Wir mussten das Kind schon dreimal reanimieren, vermutlich wird es einmal hochgradig behindert sein, wenn es überhaupt durchkommt. Noch einmal reanimieren werden wir es nicht." So wurde uns das erzählt und das verstehe ich auch. Für die Eltern und die eventuellen Geschwisterkinder muss auch irgendwann Schluss mit dem Schrecken sein, wenn absolut nichts mehr geht.


    Wenn ein Mensch 92 Jahre alt ist, find ich, dass man einen Schlussstrich ziehen sollte, wenn sich der Tod ankündigt und nicht noch künstlich herauszögern. Viele alte Menschen sagen von sich aus: "Ich hab alles gesehen, alles erlebt, ich hab nur mehr Schmerzen, ich brauch tausend Medikamente und diese Schläuche hier. Mir reicht's jetzt." Ich arbeite jeden Mittwoch als Praktikantin in einem Altersheim, sehr schwere Fälle hoffen schon regelrecht auf den Tod und bedauern ihren Umstand, wenn sie morgens wieder die Augen aufschlagen.
    Stirbt ein so alter Mensch, fühlt es sich auch richtiger/natürlicher an, als bei einem Neugeborenen, einem kleinen Kind, einem Teenager oder einem jungen Erwachsenen. Die Enkel schließen auch schneller Frieden mit dem Tod ihrer Großeltern, wenn diese nicht vor ihrem Tod wochenlang an Maschinen gebunden waren.


    Dann gibt es natürlich auch noch Schwerkranke und Komapatienten ... das kann man so generell nicht sagen, ob man Sterbehilfe befürwortet oder nicht, da die medizinischen Fakten bei jedem Patienten unterschiedlich sind.
    Manche Menschen haben auch eine Patientenverfügung, dass sie im Falle des Falles nicht reanimiert werden wollen, wenn dies bedeuten würde, dass sie dann querschnittsgelähmt wären (vll. wegen eines Autounfalls) oder ein Leben lang im Koma liegen würden.



    Was aktive Sterbehilfe betrifft, ist es glaube ich, eine zu große Belastung für die Ärzte, die sie durchführen müssten. Daher kann man das wohl vergessen. Das sollte man auch berücksichtigen. Schon passive Sterbehilfe ist für den Arzt und die Krankenschwestern sehr belastend, geschweige denn für die Angehörigen.

  • Zitat von Demyx

    Du hast diesen Satz nicht ganz verstanden. Auch wenn man schwer krank ist, kann man immer noch nicht wissen, wann man stirbt. Es kann heute Abend sein oder auch in 4 Tagen.. Sogar in ein paar Monate!
    Aber durch die Sterbehilfe, die passive Variante zum Beispiel weis man jetzt, in diesem Moment stirbt man. Wie würdest du als Opfer das empfinden? Diese Leute sind vor dir und wollen den Stecker rausziehen. 1 mal rausziehen und schon bist du nicht mehr da. Du schaust den Stecker an und dieser Typ ist genau vor ihn und will ihn rausziehen. Du weißt, du stirbst jetzt.


    Das ist sicherlich ein Moment, indem man sich doch weigern will. Lieber stirbt man, wenn die Zeit gekommen ist, anstatt den Tod zu fördern.


    Ja das schon, aber da man nicht weiß wann man stirbt ob heute oder in ein paar Wochen oder Monaten, ist es doch schrecklich für die Familie z.b. wenn ein Familien Angehöriger jeden Moment sterben könnte und er sich nicht darauf vorbereiten kann auf den Tod? Es ist ziemlich verletzend zu merken, jeden Moment könnte der Anruf vom Krankenhaus etc. kommen das er/sie tot ist. Wenn man die Sterbehilfe mit einbezieht, dann stimmt es schon das es schrecklich ist, einfach Stecker raus z.b. und der tot ist da. Aber in dem Moment hat er sich verabschiedet, alles getan was er noch tun könnte und ist bereit dafür. Kein Morphium etc. mehr und keine Schmerzen die noch auftreten könnten. Wenn man sich vorstellt Organe versagen oder halt irgendwelche Komplikationen treten auf davor noch und er/sie stirbt mit starken Schmerzen. Da ist es doch besser die betroffene Person hat die Wahl sich den vielleicht kommenden Schmerzen zu entziehen und es zu beenden wie hart es auch klingt.


    Zitat von Bastet


    Was aktive Sterbehilfe betrifft, ist es glaube ich, eine zu große Belastung für die Ärzte, die sie durchführen müssten. Daher kann man das wohl vergessen. Das sollte man auch berücksichtigen. Schon passive Sterbehilfe ist für den Arzt und die Krankenschwestern sehr belastend, geschweige denn für die Angehörigen.


    Das kann ich natürlich verstehen das es sowohl für Ärzte wie auch für Angehörige schlimmes ein muss, aber die Angehörigen, denen wird ja bei einem so schweren Fall wie einer Schwerwiegenden Krankheit auch keine Hohen Chancen für den Betroffenen angerechnet. Und die Ärzte haben es auch nicht leicht wenn der Patient z.b. irgendwas versagt bei den Organen oder anders und der Arzt alles versucht um ihn zu retten, aber es nicht schafft. Das ist nun auch ein ziemlich betrübendes und grausames Gefühl für die Ärzte beiden Fällen. Nur bei der Sterbehilfe ist es jedenfalls im Sinne des Patienten

  • In der Tiermedizin ist es auch möglich seine Patienten in Würde sterben zu lassen, anstatt das Leid hinauszuzögern.


    Vor wenigen Wochen erst haben wir uns dafür entschieden, unseren Hund einzuschläfern. Ihre Wirbelsäule wurde zertrümmert, als sie von einem Auto angefahren wurde. R.I.P. ...
    Genug von Einzelschicksalen.


    Ich bin für die Sterbehilfe, ABER dann sollte es mindestens eine schriftliche Einverständniserklärung oder eher ein Tonband geben, auf dem der Betreffende, oder wenigstens jemand, der ihm sehr nahestand, wenn der Patient dies nicht machen kann, zustimmt. Unterschriften kann man zwar fälschen, aber so gut man es macht, man wird es niemals hinbekommen, eine Stimme perfekt zu imitieren.
    Der erste Grund, der mir für Sterbehilfe einfällt, ist, dass manche Patienten eigentlich schon tot sind. Sie müssen künstlich ernährt werden, weil sie nicht mehr genug Kraft haben und ihr Körper besteht zur Hälfte aus Schläuchen. Ich finde, so eine Person darf ruhig entscheiden, ob sie sterben will, oder nicht. Am Ende stirbt er wahrscheinlich sowieso, egal ob man ihn erhält, oder Sterbehilfe leistet.


    Ein positiver Punk ist (so egoistisch das auch klingen mag), dass sich der Staat Geld erspart, wenn er die Menschen nicht "unnötig" am Leben halten muss, außerdem wird in den Krankenhäusern Platz frei, den andere brauchen.


    Wieso egoistisch? Mit dem Geld kann man 'ne Menge machen: In die Bildung reinstecken, - Ernsthaft! Kann es sein, dass man erstmal für eine kurze Zeit Lehrer gewesen sein muss, damit man sich ausbilden lassen kann? - oder vielleicht einfach mehr Krankenhäuser bauen, damit man mehr Menschen aufnehmen kann!

    Lieber stirbt man, wenn die Zeit gekommen ist, anstatt den Tod zu fördern.


    Dann bleibt die Frage: "Wann kommt die Zeit?" Ist es, wenn der Herzinfarkt da ist, an dem man wahrscheinlich sterben würde, oder wenn die Maschinen X Jahre danach melden, dass das Herz letztendlich doch den Geist aufgegeben hat?
    Der Mensch hat es geschafft, dass er sein Ableben um Jahre verzögern kann, aber um welchen Preis? Er hängt an tausenden von Schläuchen und kann sich 5cm am Tag bewegen. Ist so ein "Leben" noch lebenswert?
    Ihre Zeit ist doch schon längst gekommen! Aber dem Tod wird die Tür immer und immer wieder verschlossen, obwohl er einen Schlüssel für sie besitzt. Ist das richtig? Wenn der Mensch jemanden in sein Haus einlassen will, kann ihm das keiner verbieten. Es ist seine Entscheidung. Das Ergebnis kann dann halt verschieden ausfallen. Und wenn man dem Tod freiwillig die Tür öffnet, dann ist das die eigene Entscheidung, die einem keiner verbieten kann. In diesem Punkt sehe ich das ähnlich wie Gladix: Sind wir wirklich frei, wenn wir nicht wählen dürfen, ob wir lieber sterben als leben wollen?

  • Ja das schon, aber da man nicht weiß wann man stirbt ob heute oder in ein paar Wochen oder Monaten, ist es doch schrecklich für die Familie z.b. wenn ein Familien Angehöriger jeden Moment sterben könnte und er sich nicht darauf vorbereiten kann auf den Tod? Es ist ziemlich verletzend zu merken, jeden Moment könnte der Anruf vom Krankenhaus etc. kommen das er/sie tot ist. Wenn man die Sterbehilfe mit einbezieht, dann stimmt es schon das es schrecklich ist, einfach Stecker raus z.b. und der tot ist da. Aber in dem Moment hat er sich verabschiedet, alles getan was er noch tun könnte und ist bereit dafür. Kein Morphium etc. mehr und keine Schmerzen die noch auftreten könnten. Wenn man sich vorstellt Organe versagen oder halt irgendwelche Komplikationen treten auf davor noch und er/sie stirbt mit starken Schmerzen. Da ist es doch besser die betroffene Person hat die Wahl sich den vielleicht kommenden Schmerzen zu entziehen und es zu beenden wie hart es auch klingt.

    Das es schrecklich für die Familie ist, ist menschlich. Es ist auch für die Familie schrecklich, wenn das Opfer durch die Sterbehilfe stirbt. Und eigentlich ist es am schrecklichsten, wenn das Opfer sich verabschiedet, denn die Familie weiss nun, er stirbt. Man erinnert sich an seine letzte Worte und das folgt durch das ganze Leben.
    Morphium ist halt das, was die Medizin erfunden hat, wer leben will, dann nimmt er sie. Und die Schmerzen. Schmerzen hat man immer, wenn man älter wird, hat man schmerzen mit dem Rücken, Beine, man verliert das Gleichgewicht. Und wie soll man sich für den Tod vorbereiten? Man stirbt einfach, man nimmt nichts mit.

    Wenn der Mensch jemanden in sein Haus einlassen will, kann ihm das keiner verbieten. Es ist seine Entscheidung.

    Das kann man nicht mit dem Tod vergleichen. Das ist eine Entscheidung, die man während dem Leben trifft und auch weiterlebt. Ja, es ist zwar seine Entscheidung, aber wieso zwingt er dann die Sterbehilfe? Dann soll er sich doch selber umbringen, wenn er will. Aber unsere Gesellschaft ist halt bescheuert und erfindet Sachen, die unmöglich sind.

  • Ich bin dafür und zwar auch für die aktive Sterbehilfe.
    Jeder Mensch hat ein Recht darauf in Würde zu sterben und leben heißt nicht, dass man bis zum bitteren Ende kämpfen muss, wenn man sowieso weiß, dass man sterben wird. Es gibt Krankheiten wie Krebs, da schläft man nicht einfach ein und das wars, sondern man krepiert teilweise regelrecht. Man wird mit Schmerzmittel vollgepumpt, wo die Dosen stellenweise so hoch sind, dass man geistig alles andere als auf der Höhe ist.
    Wenn ich das mal auf mich beziehe, ich würde es auch lieber vorziehen zu sterben, anstatt mit Schmerzmitteln vollgepumpt im Krankenhaus zu liegen und zu warten, dass der Tod endlich kommt. Nebenbei erkennt man seine liebsten gar nicht mehr. Da verabschieder ich mich lieber und würde mir dann ein Medikament spritzen lassen, dass ich seelenruhig einschlafe und dann sterbe. Der Tod ist dann doch eher eine Erlösung.
    Es ist für mich nämlich kein Mord, ein Mord passiert, weil man aus dem Tod der Person einen Vorteil ziehen will.
    Natürlich müssen gesetzliche Grundlagen geschaffen werden.
    Zum einen muss ein ärztliches Gutachten vorliegen, das bestätigt, dass der Mensch nicht mehr lange zu leben hat. Desweiteren sollte ein pyschologisches Gutachten gemacht werden, dass auch bestätigt, dass der Mensch im vollem Besitz seiner geistigen Fähigkeiten ist.
    Was das austellen der Maschinen angeht, muss sowieso eine Patientenverfügung existieren, weil meist sind die Menschen da nicht bei Bewusstsein und können die Entscheidung nicht treffen.

    Zitat

    Morphium ist halt das, was die Medizin erfunden hat, wer leben will, dann nimmt er sie.

    Das Problem ist nunmal, dass man meist selber unter solchen Umständen nicht mehr leben will.

    Zitat

    Das es schrecklich für die Familie ist, ist menschlich. Es ist auch für die Familie schrecklich, wenn das Opfer durch die Sterbehilfe stirbt. Und eigentlich ist es am schrecklichsten, wenn das Opfer sich verabschiedet, denn die Familie weiss nun, er stirbt. Man erinnert sich an seine letzte Worte und das folgt durch das ganze Leben.

    Ich denke man kann mit so einer Erinnerung besser leben, als mit der Tatsache, dass der Mensch die letzten paar Monate nur im Krankenhaus lag und um sein leben gekämpft hat und evtl. vor lauter Schmermitteln nicht mal mehr den Menschen erkannt hat. Wenn der Mensch in Würde stirbt, relativ Schmerzfrei, dann weiß man zumindest, dass er in Frieden gestorben ist und keine Schmerzen hatte. Man behält den Menschen anders in Erinnerungen.



  • Dass Sterbehilfe hier so unglaublich kompliziert ist und man es lieber totschweigen würde, ist eigentlich ziemlich bedauerlich. Warum können wir beim Menschen nicht einsehen, was bei Tieren kein Problem ist? Eine todkranke Katze, die sich nur noch zwei Tage quälen wird, bis sie es endlich geschafft hat würde jeder erlösen, warum haben todkranke Menschen nicht das gleiche Recht? Und ich rede jetzt nicht von Patienten, die z.B. im Wachkoma liegen und wo sich wirklich in ganz seltenen Fällen noch Wunder ereignen. Ich meine gerade Menschen mit Krebs im Endstadium. Wer soetwas einmal miterleben musste weiss, dass es für die Betroffenen nur noch eine Qual ist und wie unwürdig es für denjenigen ist, künstlich so am Leben erhalten zu werden. Wenn es bei mir zu einer solchen Situation kommen sollte, würde ich mir wünschen, dass es bald vorbei ist. Und mein Mitleid mit meinen Angehörigen wäre dann auch begrenzt, wenn es nicht mehr geht, müssen auch sie das dann akzeptieren.
    Manchmal ist die grössere Hilfe nicht die, dass man möglichst lange irgendwie am Leben erhalten wird, sondern die, wo man zum richtigen Zeitpunkt einsieht, dass es nicht mehr geht. Für die Ärzte ist soetwas auch nicht das, was sie wollen. Wenn alle Möglichkeiten ausgeschöpft sind und sie nichts mehr tun können, was bleibt dann noch? Auf ein Wunder hoffen?



    Zitat von »Evoli159«


    Ein positiver Punk ist (so egoistisch das auch klingen mag), dass sich der Staat Geld erspart, wenn er die Menschen nicht "unnötig" am Leben halten muss, außerdem wird in den Krankenhäusern Platz frei, den andere brauchen.


    Wieso egoistisch? Mit dem Geld kann man 'ne Menge machen: In die Bildung reinstecken, - Ernsthaft! Kann es sein, dass man erstmal für eine kurze Zeit Lehrer gewesen sein muss, damit man sich ausbilden lassen kann? - oder vielleicht einfach mehr Krankenhäuser bauen, damit man mehr Menschen aufnehmen kann!


    Geld sollte meiner Meinung nach an keiner Stelle eine Bedeutung für die Entscheidung haben!
    Wenn wir an dem Punkt angekommen sind, dann Gute Nacht. Und wie bitteschön soll das Geld, welches die Krankenkassen einsparen den Weg in die Bildung finden?



    Das es schrecklich für die Familie ist, ist menschlich. Es ist auch für die Familie schrecklich, wenn das Opfer durch die Sterbehilfe stirbt. Und eigentlich ist es am schrecklichsten, wenn das Opfer sich verabschiedet, denn die Familie weiss nun, er stirbt. Man erinnert sich an seine letzte Worte und das folgt durch das ganze Leben.


    Ich wüsste ehrlich nicht, wie man sich schöner verabschieden kann. Manche würden dafür alles geben, wenn sie die Möglichkeit dazu gehabt hätten. Willst du dich lieber an jemanden erinnern, der in den letzten Tagen nicht mehr bei sich war, dich nicht erkannt hat, nur noch zusammenhanglose Sachen gesagt hat und dem man angesehen hat, dass es für ihn ausser einer Welt, die nicht mehr der unseren entspricht und Schmerzen nichts mehr gibt?

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

    Per aspera ad astra!

    Momentan kein Partneravatar mit Missy!

  • Wirklich ein sehr schwieriges Thema, um das es hier geht. Ich habe gerade ziemlich lange über das Thema nachgedacht, aber immernoch weiß ich nicht wirklich, was ich davon halten soll. Wie im Startpost steht, gibt es eine Menge guter Gründe für die Sterbehilfe und ich denke der wichtigste ist, dass damit sicher vielen Menschen eine Menge Leid und sehr große Schmerzen erspart werden. Ich muss Gucky Recht geben, in so einem Beispiel wie er verwendet hat, wenn ein Mensch im Endstadium Krebs hat, ist die Sterbehilfe wirklich etwas Gutes, Heilungen gibt es für den Krebs sowieso keine und ich denke auch nicht, dass da in nächster Zeit welche kommen werden. Deshalb bin ich eher für eine Sterbehilfe, für aktive, passive und indirekte. Bei einer Sterbehilfe sollte dann natürlich nur der Wille des Patientens beachtet werden, wenn er sterben will, ist es egal, was seine Angehörigen wollen. Das Wort des Patienten hat Vorrang, was er will sollte auch geschehen. Aber dass man erlöst wird, ist natürlich nicht er einzige Vorteil einer Sterbehilfe, man besitzt noch genug Zeit, um sich von seiner Familie und anderen Menschen zu verabschieden. Dass der Staat Vorteil aus einem Sterbenden zieht, das sollte man außer acht lassen, denn wie Gucky gesagt hat, Geld sollte an so einer Stelle keine Rolle spielen.
    Was die Ärzte angeht, ist das tatsächlich eine etwas heikle Sache. Ich meine, ich würde nicht gerade in dem Wissen Leben wollen, einen oder vielleicht schon mehrere Menschen umgebracht zu haben. Deshalb ist die aktive Sterbehilfe vielleicht doch etwas hart, da der Arzt direkt dafür sorgt, dass der Patient auch wirklich stirbt und so eine Aktion birgt dann schon eine gewisse Belastung. Die passive und indirekte Sterbehilfe finde ich für einen Arzt nicht so schlimm, da man den Menschen nicht direkt tötet. Naja, für die Ärzte ist das wirklich eine schwere Entscheidung^^

  • Der Übersicht wegen ;))

  • Hmmmmmm...schwieriges, aber gutes Thema! Das fordert doch mal den Geist heraus ^^


    Also...ich bin sowohl dafür als auch dagegen.


    Dafür: Ein aussichtsloser Kampf ist meist unsinnig. Wenn der Körper anfängt, zu sterben, dann tut er es. Er wird meist nur unsinnig am Leben erhalten, obwohl er sich oft selbst aufgibt und man es nur "hinauszögert". Zudem wäre es im höheren Alter auch meist nur eine Zeitaufschiebung, da der Tod im Regelfall danach auf anderem Wege wiederkehrt. Außerdem erspart man dem Patienten viele Schmerzen und Leid.


    Dagegen: Wenn ich die Wahl hätte, würde ich klar kämpfen wollen. Ich mag soviel Leben wie möglich rausziehen. Selbst wenn ich im Koma wäre und Schmerzen hätte - ich möchte es so lange bekämpfen wie ich kann. Ich mag mich nicht unterkriegen lassen.


    Zudem gibt es oft Geschichten, wo es doch noch am Ende ein Happy End gibt. Und ich würde mir im Jenseits in den Allerwertesten beißen (Sofern vorhanden), wenn ich ein paar Sekunden zuvor "unnatürlich" gestorben wäre.


    Hier spalten sich klar die Meinungen und jeder sieht es anders. Wenn eine Person in Würde sterben mag, weit weg von täglichen OP's, unzähligen Schläuchen im Körper und andere "Entstellungen", dann mag er diesen Wunsch erfüllt bekommen. Doch die Menschen, die sich nicht unterkriegen lassen wollen und weiterkämpfen würden, würde ich diesen Wunsch ebenfalls gestatten. Aber klar sieht es gewiss jeder anders...

  • Dass Themen wie Sterbehilfe mit Samthandschuhen angefasst werden, liegt wohl an der modernen Gesellschaft. Obwohl sich viele über sinkende Hemschwellen aufregen, sind andere Themen so dermaßen verpöhnt.
    Wenn ein Mensch vollkommen zurechnungsfähig ist und auch wirklich sterben möchte, dann soll man ihm auch diesen Gefallen tun.
    Was der Mensch mit seinem Leben anfängt, bleibt ihm ja selbst überlassen, ob er es erträgt und einer derjenigen ist, die aktive Sterbehilfe leisten, oder eben selbst diesen Dienst in Anspruch nehmen will, weil sie bsp. schwerzbehindert oder unglücklich sind. Warum man auch alles im Westen als Strafttatbestand bürokratisieren muss, verstehe ich da nicht.


    Psychisch labile Fälle, Kleinkinder und das Paradebeispiel der Komapatienten sind da allerdings eben komplizierte Ausnahmen. Eine Diskussion darüber hat keinen Sinn, finde ich persönlich. Das Thema ist einfach zu komplex und mit der heutigen Technik noch ohne richtige Antwort.

  • Hallo


    Also ich finde Sterbehilfe gut weil wenn jemand tot Krank ist und denn Schmerz nicht mehr aushalten will und sich nicht selbst umbrigen kann soll sich doch gerne umbringen können
    aber nur wenn er möchte aber ich finde Sterbehilfe eine gute idee aber Nachteil an der Sache ist dann as kann man gut aus nutzen wie wenn man jemand töten möchte kann man einfach sagen das er sterben mchte
    Oder wenn man einmal einen Schlechten Tag hat und dann sagt man will es zu ende bringen dan ist es dann wirklich aus



    Deswegen finde ih Sterbehilffe ncht so gut





    Güße :thumbdown: Hyperheiler[pokemon]Zwierfinst[/pokemon]

  • Ich finde, dass Sterbehilfe eine gute Sache ist. Jeder hat ein Recht zu leben, aber auch jeder das Recht zu sterben. Wenn jemand todkrank ist, dann muss er die Möglichkeit haben, selbst zu entscheiden, ob er weiterkämpfen oder sterben will. Jemanden gegen seinen Willen künstlich am Leben zu erhalten ist meiner Meinung nach ein grober Verstoß gegen die Menschenwürde.


    Nicht jeder muss mit Sterbehilfe einverstanden sein, nicht jeder muss sie wollen, aber nur weil es Menschen gibt, die strikt dagegen sind, kann man sie nicht für alle verbieten.

  • Wer ein Recht auf Leben hat, hat auch ein Recht auf Tod.


    Genau der Meinung bin ich auch, klar, dass die Leute, die noch ''leiden'' wollen auf Sterbehilfe verzichten können, so sollten die Menschen, die keine Lust mehr haben zu ''leiden'' auch ein Recht auf die Erlösung haben.
    Das ist ja genau das selbe wie quälen >:-(