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Jeder durchlebt diesen Wandeln, diese Phase, in der eure Eltern euch verfluchen, ganz gleich ob Mädchen oder Junge. Manche erleben es intensiver, andere weniger. Allgemein lässt sich behaupten, dass die Pubertät eine prägende Altersspanne ist, welche jedes Kind durchleben muss, um vom Kind zum jungen Erwachsenen zu werden - und als solchen betrachtet zu werden.
So ist es doch beinahe selbstverständlich, dass sich unsere Interessen grundlegend ändern. Mitunter wird uns ein Thema jäh bewusst, welches unsere Aufmerksamkeit zuvor noch nie geweckt hat. Wir werden uns unserer Sexualität bewusst, finden Gefallen an dem anderen Geschlecht, werden wählerisch in unserer Kleiderwahl und die Frauen unter uns entdecken, dass es so was wie Schminke gibt. Mädchen beginnen mit Freundinnen über den neusten Klatsch und Tratsch zu quatschen (bevorzugt über Jungs) und Jungs spielen mit ihrer „Coolness“, um die Damen zu beeindrucken.
Natürlich hat all dieses Spektakel einen besonderen Grund – es könnte ja unserem Schwarm gefallen!
Jedes Mal rufe ich mir ins Gedächtnis zurück, dass wir hauptsächlich mit Jugendlichen schreiben, also pubertäre, junge Heranwachsende. Daher ist das Thema Liebe ein wichtiger Bestandteil meiner FFs, denn es ist aus der Mentalität eines „Halbstarken“ nicht mehr wegzudenken. Natürlich sollte das Genre Romantik nicht die Haupthandlung beanspruchen, sondern die Position eines Konfliktes, dem sich die Charaktere stellen müssen – neben ihrer „Mission“ der Storyline. Schließlich befinden sich meine Charaktere in einer Art „Kriegsszenario“. Da wäre es etwas hinderlich, wenn sie sich Gedanken über ihr Äußeres machen würden.
Jedoch werden diese „Schwierigkeiten“ ihr Handeln in gewissen Maßen beeinflussen, sich auf ihre Gesinnung auswirken und ihre Persönlichkeit/Grundhaltung leicht verändern. Ob das Thema Liebe und Beziehungen im Vordergrund steht, hängt von meiner FF ab. In „Johto no Densetsu“ wird die Romantik nicht die Haupthandlung ausfüllen, während in „Unforgivable Sinner“ diese ein verankerter Bestandteil der Storyline ist.
Selbstverständlich kommt man um zentrale Themen des Erwachsenwerdens nicht herum, beispielsweise der erste Kuss, der erste Freund/die erste Freundin und auch das erste Mal sollte man nicht aussparen, wenn man sich mit dem „Krieg der Pärchen“ befasst. Zumindest kann ich das nicht, denn ich sehe das Thema als wichtigen Inhalt des Erwachsenwerdens eines Jugendlichen. Daher gebe ich offen und ehrlich zu, dass ich gerne Sexszenen schreibe – einfach weil das Thema Liebe kein Tabu für mich sein darf – und bei anderen sollte es auch nicht sein. Selbst habe ich mal in Betracht gezogen, eine ungewollte Schwangerschaft eines Teenagers aufzufassen, einfach um es auf die Schippe zu nehmen und kritisieren zu können.
Nicht außer Acht zu lassen, sind die Kulturen der verschiedenen Nationen sowie den Standpunkt von Liebe, Romantik und Beziehungen im historischen Kontext. Zum ersten gelten andere Sitten und Normen in den Ländern; beispielweise - wie Alaiya es erläutert hat (wusste ich nämlich nicht) -, dass Japaner in Sachen Sexualität eher "schüchtern" sind. Wie es in anderen Ländern ist, sollte man bestenfalls recherchieren.
Und zum Letzeren: wechselnde Partner oder Affären galten in der Historie als unschicklich. Deswegen sollte man auch mit der Zeit gehen, wenn man Liebe und Beziehungen in der FF aufgreift, denn der Stellenwert von Liebe, Romantik und Beziehungen im 21. Jahrhundert ist komplett "freizügiger" als das Thema vor zirka 100 Jahren noch war. Sprich: Ein Charakter, in einer FF mit historischem Kontext, würde niemals seine Sexualität so offen zur Schau tragen wie die heutigen Jugendlichen es tun.
Ich neige dazu, recht detailliert in solchen Szenen zu werden, allerdings überspanne ich niemals den Bogen des guten Geschmacks, sondern achte darauf, realitätsnahe Szenen zu gestalten. Noch war es mir aber zu peinlich, diese zu veröffentlichen (also Animexx, FF.de oder sonstiges). Im Bezug auf meine FF plane ich aber endlich mich an so was heranzutrauen, werde aber im Rahmen eines gesunden Menschenverstandes, diese „Sonderkapitel“ nicht im BB stellen und nur bei anderweitigen FF-Archiven zur Verfügung stellen.
Wenn manche diese Vorlieben – das realitätsnahe Schildern von Beziehungen und daraus entstehenden Leidenschaften (beispielsweise Sexszenen) - nicht verstehen wollen, dann gehen sie mit Scheuklappen durch die Welt - bezogen auf „unsere“ Kultur. Sorry, es gibt nun mal kaum oder keine Teenager, die die Pubertät einfach überspringen. Ich will jetzt niemandem damit zu nahe treten und eine Diskussion vom Zaun brechen. Lediglich möchte ich darauf hinweisen, dass man sich der Pubertät seiner Charaktere bewusst sein, ein Gespür zum Verständnis zu entwickeln und sie nicht einfach außer Acht lassen sollte – wir mussten es ja auch erdulden; heißt also nicht, dass ich dazu animieren will, Kuss- und Sexszenen intimer zu beschreiben oder allgemein das Thema noch intensiver in FFs einzubringen.
Mir ist klar, dass manche ihre Pubertät nicht als sonderlich ereignisreich betiteln; meine Jugend war es auch nicht, kann mich aber erinnern, dass ich vieles ausprobiert habe, besonders die Toleranz meiner Eltern. Das Thema „Jungs“ habe ich auch in einem gewissen Maß erfahren; täglich per ICQ geschrieben, in den Pausen wurde meine „Liebe“ dann heimlich beobachtet, war aber immer zu feige, ihn anzusprechen – obwohl wir uns schon seit der ersten Klasse kannten. lol
Mitunter meiner neuen Interessen habe ich das Internet entdeckt und so eine prägende Zeit erfahren, da ich viele Stunden in einem Gästebuch von RTL2 verbracht habe. Von dieser Zeit könnte ich weitaus mehr erzählen, gebe aber nur soweit etwas preis, dass ich dort meine ersten Kontakte zu Menschen hatte, die ich nur virtuell kannte – meine ersten Internet-Freunde, habe aber auch viele Enttäuschungen erfahren müssen, weil diese „Freunde“ dann einfach den Kontakt irgendwann abgebrochen haben.
Was ich sagen möchte: Seht in eure Jugend zurück oder betrachtet eure Pubertät, wenn ihr sie noch erlebt.
Wir müssen – oder sollten – uns stets vor Augen führen, dass wir mit Kindern und Jugendlichen „arbeiten“, die sich in der Altersklasse 10-18 Jahre bewegen. Sie werden erwachsen, erleben einen Interessenwandel und sind sich ihrer Sexualität bewusst, weil auch ihr Körper sich weiterentwickelt (Menstruation bei Mädchen und Ejakulation, verstärktes Wachstum von Körperbehaarung, Stimmbruch bei Jungen). Und da spielen Beziehungen eine tragende Rolle, die sich prägend auf die Persönlichkeit des Charakters auswirken, denn sie werden vom Kind zu einem (jungen) Erwachsenen – ob wir wollen oder nicht.
Reflektiert eure eigene Pubertät, Umwelt und die eurer Freunde, so könnt ihr eigene Erfahrungen auf Charaktere übertragen. Irgendwann kommt ein bewussteres Verständnis für eure jugendlichen Charaktere und werdet sie besser verstehen (können), was Wünsche, Träume, Ängste und Interessen anbelangt.
Inwieweit greift ihr das Thema Liebe auf und inwieweit ist es euch wichtig? Auf was achtet ihr und setzt es in eurer FF um? Merkt man es euren Charakteren an, dass sie in der Pubertät sind?