Deus Ex: Human Revolution

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  • DEUS EX: HUMAN REVOLUTION
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    Release: 2011
    Publisher: Square Enix
    Development: Eidos Studios - Montreal
    Genre: Action / First-Person Shooter
    Rated M for Mature (USK: 18)


    Allgemein


    „Who we are is just a stepping stone to what we can become“

    – Nietzsche, sinngemäß


    Deus Ex 1 hinterließ sehr große Fußstapfen, was es für die Leute von Eidos wirklich schwierig machte, würdige Nachfolger zu entwickeln. Während „Deus Ex: Invisible War“ bei dem Versuch, an den Erfolg von Deus Ex 1 anzuknüpfen, kläglich versagte und in der Vergessenheit versank, schaffte es „Deus Ex: Human Revolution“ 11 Jahre nach dem Erscheinen des ersten Spiels wieder, der Reihe gerecht zu werden. Das Game ist nicht unbedingt der bekannteste Titel auf dem Markt, erhielt aber ausschließlich Topwertungen von Kritikern und ist auch für Personen geeignet, die mit der Deus Ex Serie vorher nichts zu tun hatten.


    Story


    „It has become appallingly obvious that our technology has exceeded our humanity”– Albert Einstein


    Die Geschichte spielt im Jahr 2027, also 25 Jahre vor der Story des ersten Teils. Im Gegensatz zur Welt in Deus Ex 1 existieren nanotechnische Verbesserungen für den Körper noch nicht, stattdessen sind biomechanische Körperteile das Non-plus-ultra was physische Optimierung angeht.


    Ursprünglich als Hilfe für Amputierte gedacht, wurden die Geräte immer weiter entwickelt, was schlussendlich dazu führte, dass die künstlichen, wesentlich leistungsfähigeren, als Ersatz für organische Gliedmaßen transplantiert wurden. Die Verbreitung von „Augs“ (Personen mit mechanischen Transplantaten) innerhalb der Bevölkerung führte zu starken gesellschaftlichen Spannungen, da nur die Vermögenden sich die lebenslange Einnahme von teuren Medikamenten, die mit den Prothesen einhergeht, leisten können. Allen, denen auf Grund fehlenden Geldes oder inkompatibler Genetik Verbesserungen verwehrt bleiben, droht, von der technischen Entwicklung zurückgelassen zu werden und zu Menschen zweiter Klasse zu verkommen. Angefeuert wird der Streit zwischen den Lagern durch unterschiedliche Organisationen, die auf der einen Seite die Position vertreten, dass die Menschheit durch die Technik die nächste Stufe der Evolution erreicht und auf der anderen Seite der Meinung sind, dass der Mensch nicht künstlich verändert werden darf und dem Transhumanismus Grenzen aufgezeigt werden müssen.


    Der Spieler übernimmt die Kontrolle von Adam Jensen, dem Security Chief von Sarif Industries, einem der führenden Hersteller im Bereich der mechanischen Augmentations.
    Zu Beginn des Spiels bereitet sich ein Forscherteam des Unternehmens, zu dem auch Adams ehemalige Lebensgefährtin Megan Reed gehört, auf eine Präsentation bahnbrechender Erkenntnisse in Washington vor, die es ermöglichen sollen, jedem Menschen den Zugang zu synthetischen Körperteilen zu öffnen. Doch noch bevor das Team abreisen kann, wird das Gebäude von einem Trupp Söldner überfallen und Megan sowie ihre Mitarbeiter getötet. Jensen selbst wird bei dem Anschlag schwer verletzt und überlebt nur dank einer Reihe von Operationen, bei denen seine Arme, Beine, Augen und Lungen durch mechanische Prothesen ersetzt werden. Dank einer Klausel in seinem Arbeitsvertrag veranlasst Adams Chef, David Sarif, dass ihm neben den notwendigen mehrere weitere Augmentations einoperiert werden.
    Massiv verbessert führt Jensen Aufträge für Sarif aus und versucht, Hinweise darauf zu finden, wieso die Söldner das Forscherteam auslöschten und wer sie angeheuert hat.


    Die Hauptstory überzeugt von Anfang an und fesselt während der kompletten Spielzeit. Von sogenannten „City Hubs“ aus, hauptsächlich Detroit und Shanghai, sucht man nach Indizien. Anfangs tappt man noch komplett im Dunkeln, aber nach und nach setzen sich die Teile zusammen und man sieht das komplette Bild. Dieses puzzleartige Vorgehen führt dazu, dass man ständig weiterspielen möchte, um der Sache auf den Grund zu gehen. Typisch für Deus Ex ist dabei auch Handlungsfreiheit, die hauptsächlich in Dialogen gewährt wird. Man kann Adam Jensen als kaltherzigen Cyborg spielen, als sympathischen Kerl, der versucht, soviel Menschlichkeit wie möglich zu bewahren oder auch als kompletten Psychopathen, der in Konversationen empathisch und gefühlvoll erscheint, aber trotzdem jeden gnadenlos umbringt, der ihm im Weg steht und sich nicht um Menschenleben schert. Die Möglichkeiten sind vielfältig.


    Erwähnenswert sind ebenfalls die Nebenmissionen, die man in den City-Hubs annehmen kann. Diese verwenden nicht ständig die altbekannten RPG-Nebenquest-Elemente, sondern erzählen immer ihre eigenen Mini-Stories. Jede dieser Sidequests kann unterschiedlich angegangen werden und jede Vorgehensweise führt zu einem völlig anderen Ergebnis, was dem Wiederspielwert äußerst gut tut. Wenn man Deus Ex auskosten will, führt kein Weg an diesen Missionen vorbei.


    Fazit: Die Geschichte macht dem ersten Deus Ex alle Ehre und hält locker mit den großen Namen wie Bioshock oder Resident Evil mit. Wenn man wirklich alles untersucht und sich Zeit nimmt, kann man beim ersten Mal bis zu 40 Stunden fürs Durchspielen brauchen. Leider werden die wichtigsten Story-Entscheidungen in Cutscenes für den Spieler getroffen.


    Gameplay


    „Humanity is acquiring all the right technology for all the wrong reasons“

    – R. Buckminster Fuller


    Das Gameplay ruht auf 4 Grundpfeilern. „Stealth“, „Combat“, „Hacking“, und „Social”. In praktisch jeder Situation im Spiel hat man die Möglichkeit, zwischen mehreren dieser 4 Varianten zu wählen. Egal für was man sich entscheidet, man wird nicht für die eigene Wahl bestraft, wie es sonst häufig der Fall ist.
    Man muss jedoch anmerken, dass Adam sich nicht einfach in den Kugelhagel stürzen kann, sollte er sich für den Kampf entscheiden. Selbst mit vollständig verbesserter Panzerung stirbt die Figur sehr schnell, was bedeutet, dass man vor jedem Gefecht einen Plan haben sollte. Für die Konfrontationen stehen dem Spieler einige Waffen zur Verfügung, die mit unterschiedlichsten Mods geupgradet werden können. Da das Inventar jedoch begrenzt ist, kann Jensen nicht jede Waffe mitschleifen, die er findet, also muss man sich auch hier entscheiden. Außerdem kann Jensen Takedowns ausführen, die die Gegner auf teils ziemlich spektakuläre Art ausschalten.
    Stealth besteht vor allem aus dem geschickten Verwenden von Deckung, lernen von Gegnerrouten und dem Einsatz der Tranquilizer-Rifle. Wenn Adam sich in Deckung begibt, wechselt das Spiel zur Verbesserung der Übersicht außerdem in die 3rd Person. Wenn man stealthy bleibt, kann man das komplette Spiel durchspielen, ohne einen einzigen (!) normalen Gegner zu töten. Bosskämpfe bilden die Ausnahme.
    Hacking ist ein kleines Minispiel, welches man meistern muss um Sicherheitskameras auszuschalten, Türen und Safes zu öffnen sowie um Security-Turrets und Security-Bots unter die eigene Kontrolle zu bringen. Durch Hacking lassen sich in sehr vielen Fällen Gefechte vermeiden und zusätzliche Belohnungen finden. Relativ viele Augmentations zielen auf das Ermöglichen und Erleichtern des Hackings ab.
    Social bezeichnet das Überzeugen von NPC’s in Dialogen. Durch schlaues Wählen der Dialogoptionen kann man sich häufig mühsame Arbeit sparen. Des Weiteren gibt es im Spiel „Bossdialoge“ die ein eigenes Minispiel darstellen.


    Die mechanischen Verbesserungen spielen bei der ganzen Sache natürlich eine wichtige Rolle. Mit ihrer Hilfe kann man einen bestimmten Spielstil fördern, z.B. indem man die Glashaut-Verbesserung aktiviert und so unsichtbar wird, oder die Körperpanzerung und dadurch mehr Schaden einsteckt. An vielen Stellen im Spiel lassen sich durch die Augments neue Lösungsmöglichkeiten öffnen.
    Die Fähigkeiten können durch Praxispunkte freigeschaltet werden, von denen man einen erhält, wenn man ein Praxis-Kit findet oder 5000 Erfahrungspunkte gesammelt. Praxis-Kits können in L.I.M.B.-Kliniken gekauft und in den Leveln gefunden werden, Erfahrungspunkte sammelt man RPG-typisch durch erfüllen von Aufgaben. Dass man zu wenig Praxispunkte bekommt, braucht keine Sorge zu sein, so lange man die Sidequests erfüllt. Schon vor dem Ende des Spiels ist Adam Jensen dann auf jeden Fall ein fast bis zum Gehtnichtmehr aufgerüsteter Hightech-Cyborg.


    Fazit: Das Gameplay ist „state of the art“ und fühlt sich extrem dynamisch an. Die Mischung von Action, Stealth und RPG funktioniert ebenfalls super und macht sehr viel Spaß.


    Präsentation


    „What I’m suggesting to you is that this could be a renaissance. We may be on the cusp of a future which could provide a tremendous leap forward for humanity.”

    – Jeremy Rifkin


    Eines muss man mögen, wenn man Deus Ex: Human Revolution spielt, nämlich Sepiafarben. Fast das ganze Game ist in Braun-, Gold-, Schwarz- und Grautönen gehalten. Wie schon in Deus Ex 1 ist das einerseits nützlich um die düstere Stimmung zu verstärken (auch in diesem Teil spielt sich die Story übrigens nur bei Nacht ab), andererseits erscheint das dem ein oder anderen vielleicht langweilig.
    Die Architektur ist, wie zu erwarten, leicht futuristisch angehaucht und passt in das Gesamtbild der Welt im Jahr 2027. An manchen Stellen sind Renaissanceeinflüsse zu erkennen, was eine Anspielung auf den technischen Fortschritt in der fiktiven Welt von Deus Ex darstellen soll.


    Die Grafik macht auch sonst einen guten Eindruck. Häufig wurde gesagt, dass sie „nichts Neues“ sei, aber wäre sie noch etwas realistischer, würde man wahrscheinlich einen Film spielen. Die Figuren sehen super aus (teilweise meint man jedoch, die NPC’s unterziehen sich regelmäßigen Botox-Einspritzungen) und die Gesichtsanimationen bringen die jeweiligen Gefühle wirklich toll rüber. Zwar kommt es manchmal bei den Haaren der Charaktere zu einer Art „Verwischung“, aber das ist ein kleines Manko, über das man ohne Probleme hinwegsehen kann.
    Interessant ist auch, dass die meisten NPC’s je nach Zugehörigkeit unterschiedliche Kleidung tragen. Während Personen mit Prothesen häufig Kleidung mit Renaissanceelementen tragen, kleidet sich die restliche Bevölkerung in Klamotten, wie man sie heutzutage bei uns normalerweise sieht.


    Der Sound des Spiels wurde von Michael Mann komponiert und hört sich super an. Die Musik wurde mit einem Orchester eingespielt, bleibt in den Stadtgebieten aber immer dezent leise und stört daher die Atmosphäre nicht. In den Kämpfen bekommt man dann die hektischeren und lauteren Stücke zu hören.
    Das Voiceacting ist genauso gut, wirklich aussetzen kann man daran nichts.


    Fazit: Die Präsentation des Spiels ist geschmacksabhängig, aber auf jeden Fall originell und weit besser als das, was viele andere Games bieten.


    Deus Ex: Human Revolution Trailer


    Zitat

    Story: 10/10
    Gameplay: 9.5/10
    Grafik: 9/10
    Sound: 9.5/10
    Gesamt: 9.5/10


    Metascore: 90%