Hallo liebe Community,
heute haben wir in Religion über das Thema "Tod" gesrpochen,wo wir auch auf das Thema "Arbeit mit dem Tod" kamen. Das heißt alle Personen,die in ihrem normalem Berufsalltag mit dem Tod in Berührung kommen,wie z.B. Doktoren,Gerichtsmediziner,usw. Wir haben darüber diskutiert,ob der tägliche Kontakt mit dem Tod einen in dieser Hinsicht auf eine gewisse Weise "abstumpfen",oder ob sie es tatsächlich von ihrem Privatleben trennen können.
Ich denke,dass dieses Thema eigentlich eine recht gute Disskusionsbasis bietet,und möchte euch ein paar Fragen stellen:
Glaubt ihr,dass die Arbeit mit dem Tod eine Person privat beeinflusst?
Wenn ja,wie?, und wenn nein,warum nicht?
Könntet ihr eine Arbeit die mit dem Tod zusammenhängt ausüben?
Hier einmal meine Meinung zu dem Thema:
Ich denke schon,dass die Arbeit mit dem Tod eine Person beeinflusst,da ich kaum glaube,dass man den Tod einfach so ausblenden kann,selbst wenn man vieleicht jeden Tag,viele Jahre mit ihm arbeitet. Ich stelle mir die Arbeit eines Gerichtsmediziners schrecklich vor,wenn man jeden Tag Leichen untersuchen muss,manchmal verstümmelte oder schlimmeres,und glaube nicht,dass man als Gerichtsmediziners nach Hause kommen kann und das Gesehene,einfach von einem abfällt,und ich könnte niemals einen Beruf wie diesen ausüben,dazu bin ich einfach zu empfindlich.
Ich hab zum Abschluss noch im Internet mal etwas nach Interviews mit Gerichtsmedizinern gesucht,und werde hier ein paar Ausschnitte aus diesen einfügen.
Interview 1,mit Saskia Guddat:
(...)]Wie verarbeiten Sie selbst, was Sie während Ihrer Arbeit sehen?
Ich denke, dass die Menschen, die sich entschließen, in die Rechtsmedizin zu gehen, da von vornherein eine gewisse Distanz haben.
Natürlich gibt es immer wieder Fälle, die einen berühren, aber mit den Jahren entwickelt man eine Methodik, um besser damit umzugehen.
Welche Methoden haben Sie da?
Tatortkoffer eines Rechtsmediziners
Ich mache zum Beispiel Sport. Alternativ funktioniert auch immer eine Riesenpackung Eis mit einem großen Löffel. Ich glaube, dass es leichter ist, wenn man selbst die Obduktion durchführt, anstatt nur zuzusehen. Außerdem sage ich mir, dass, wenn ich meine Arbeit gut mache, der Verursacher zur Rechenschaft gezogen werden kann.
Interview 2,mitMichael Tsokos
Was tun Sie um Ihren Optimismus zu bewahren, um zu entspannen?
Prof. Michael Tsokos: Ich verbringe so viel Zeit mit meiner Familie wie ich kann. Wochenenden mit meiner Frau und meinen Kindern sind für mich wunderbar. Wir sind viel draußen, spielen Fußball oder unternehmen etwas. Das ist das Beste, um einmal nicht an die Arbeit zu denken.
(...Hörbücher-Blog: Haben Sie überhaupt so etwas wie einen Alltag? Oder sind Sie so viel unterwegs, dass es Alltag in dem Sinne gar nicht gibt?
Prof. Michael Tsokos: Doch, doch, einen Alltag habe ich schon. Ein typischer Tag beginnt um 7.30 Uhr mit der Frühbesprechung mit meinem Team in der Charité. Wir gehen gemeinsam durch, welche Obduktionen und Gerichtsverhandlungen anstehen, bei denen ein Sachverständiger von uns anwesend sein muss, usw. Ich gehe nach wie vor möglichst zwei bis drei mal in der Woche in den Sektionssaal, denn das ist mein eigentlicher Job, den möchte ich nicht aus dem Blickwinkel verlieren und hier lerne ich selbst nach wie vor am meisten dazu. Allerdings muss ich auch sehr viel lesen, Gutachten erstellen und dazu Sektionsprotokolle durchsehen. Außerdem gebe ich mehrmals in der Woche eine Vorlesung an einem unserer Institute.)