Wie sind die Dinosaurier ausgestorben?

Zitat von Genso

Durch einen riesigen Meteor und die dadurch ausgelöste Eiszeit.

Die Antwort ist minimal logischer als die Aussage, über die Ihr euch aufregt, aber genauso falsch.
Das Massensterben von nahezu 75% aller höheren Lebensformen, die zum Ende der Kreidezeit die Welt bevölkerten (ja, es waren nicht nur Dinosaurier) wird als das K-PG Extinction Event bezeichnet. Wie in etwa sich dieses Ereignis abgespielt hat, ist weitgehend bekannt. Nur die Ursache steht noch zur Debatte.

Aufgrund einer Änderung der Rahmenbedingungen des Ökosystems sind zunehmend mehr Pflanzen auf der Welt gestorben, wodurch sich eine Futterknappheit für Pflanzenfresser entwickelt hat. Auslöser für das Sterben der Photosynthese-abhängigen Vegetation waren Partikel in der Atmosphäre, die das Sonnenlicht blockiert haben-. Aufgrund des rapiden Aussterbens der Pflanzenfresser sind mit der Zeit auch viele Fleischfresser dem Hungertod zum Opfer gefallen. Zum Ende des K-PG-Events haben auf Erden fast ausschließlich Allesfresser, Insektenfresser und Aasfresser gelebt. Es gabe einige Ausnahmen wie zum Beispiel die Crocodyliformes, die aufgrund ihres Lebensraums (Krokodile leben ja bekanntlich sowohl an Land als auch im Wasser) auf mehrere Nahrungsquellen Zugriff hatten und auch in der Lage waren, abseits der Küstenregionen in tieferen Gewässern von Detritus zu leben. Zudem sind hauptsächlich größere Spezies ausgestorben, weil ihre massiven Körper mehr Energie benötigen, als die kleinerer Arten.

Die wohl bekannteste Theorie bezüglich der Ursache des Massensterbens ist die Alvarez-Hypothese
Alvarez hat seinerzeit in den Erschichten, die während der KT-Grenze(Kreide-Tertiär-Grenze) entstanden sind, ein weltweites Iridiumvorkommen ausgemacht. Iridium ist auf der Erde ein extrem seltenes Edelmetall der Platingruppe, aber verhäuft in Meteoriten zu finden. Demzufolge ist nach Alvarez mindestens ein großer Meteorit auf der Erde aufgeschlagen(Siehe Chicxulub-Krater). Durch die gewaltigen, dabei freigesetzten Energiemengen wurde eine Explosion ausgelöst, die unter anderem einen gewaltigen Tusnami, Waldbrände und verstärkte Vulkanaktivität verursacht hat. Zudem wurde eine riesige Staubwolke aufgeworfen, die für mehrere Jahre den Himmel verdeckt hat. In Kombination mit der durch Vulkanen und Brände verursachten Aschewolke wurde dadurch eine Art nuklearer Winter verursacht.

Die Verneshot-Theorie macht wiederum Supervulkane für die auslösende Aschewolke verantwortlich. Das Szenario bleibt letztenendes dasselbe. Nur der Auslöser ist ein anderer. Im Gegensatz zum Meteoriteneinschlag erklärt diese Lösung, warum es in den letzten 400 Millionen Jahren gleich 4 Massensterben gab. Zumindest klingen mehr oder minder regelmäßige Vulkanausbrüche in den Köpfen mancher Wissenschaftler wahrscheinlicher als zufällige Meteoriteneinschläge.

Eine weitere Theorie, die jedoch im Schatten der beiden oben genannten steht und in den letzten Jahren kaum weiterverfolgt wurde, ist ein rapides Absinken des Meeresspiegels auf der nördlichen Welthalbkugel, gepaart mit einem ebenso rapiden Anstieg des Meeresspiegels auf der Südhalbkugel. Während nachgewiesen werden kann, dass es zu der Zeit massive Veränderungen des Meeresspiegels gab, können diese aber auch auf die beiden obigen Ursachen zurückzuführen sein.

Eine "Epidemie" wie im Startpost angesprochen wird aber im Allgemeinen ausgeschlossen. Dafür gibt es zu viele Indizien für die anderen, genannten Thesen, die bei einer Epidemie garnicht vorhanden sein dürften.

Ich glaube nicht, dass sich hier nach nun über zwei Jahren noch eine rege Diskussion entwickeln wird und keine Ahnung, ob @Rentacle Tape hier nochmal reinschaut, aber egal... Und achja, bitte nicht jeden Begriff im Startpost auf die Goldwaage legen, die eigentliche Frage sollte ja jedem offensichtlich sein.

Ich wollte das eigentlich schon vor längerer Zeit schreiben, wurde aber erst gestern durch das lesen eines Artikels wieder daran erinnert, denn es gibt noch eine weitere Möglichkeit, die von verschiedenen Wissenschaftlern als möglich angenommen wird. Und zwar handelt es sich dabei um einen Gammablitz (etwas ausführlicher hier). Zu diesen hochenergetischen Phänomenen kommt es im Universum ständig, glücklicherweise sind sie normalerweise weit genug von uns entfernt, als dass sie eine Gefahr bedeuten, zumindest kann man sie aber anmessen. Allerdings ist nicht ausgeschlossen, dass irgendwann einmal einer in unserer unmittelbaren Umgebung (wenige tausend Lichtjahre) entsteht. Genau genommen liegt die Wahrscheinlichkeit, dass die Erde irgendwann in ihrer Lebensdauer einmal von einem solchen Ereignis getroffen wird, wohl sogar bei etwa 90%.
Bemerkenswert finde ich irgendwie, dass sich, ähnlich wie für den Meteoriteneinschlag, wohl entsprechende Belege in den Erdschichten finden lassen.

Allerdings besteht zumindest für uns kein Grund zur Sorge, wir könnten, ebeso wie die Dinos, sowieso rein garnichts dagegen tun. :)