Freiheit - Gibt es sie wirklich?

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  • Ein etwas philosophisches Thema, das uns tatsächlich fehlt.


    Um das Thema zu beginnen, so fange ich für ein eigentlich ernstes und philosophisches Thema etwas seltsam an. Ich zitiere aus einem Superheldenfilm - und zwar den Avengers. Um genau zu sein zitiere ich Loki.


    "I come with glad tidings of a world made free." - "Free from what?" - "Freedom! As Freedom is life's great lie. As soon as you accept that - in your heart - you will truely know peace."
    (Übersetzt: "Ich komme mit froher Nachricht einer befreiten Welt." - "Befreit von was?" - "Freiheit! Denn Freiheit ist die große Lüge des Lebens. Sobald du dies akzeptierst - tief im herzen - wirst du wahren Frieden kennen.")


    Dergleichen hören wir in dem Film öfter von Loki, dessen "Propaganda", wenngleich nicht wahre Motivation letzten Endes darauf hinausläuft, dass die wahre Natur des Menschens darin liegt, sich zu unterwerfen und ein Mensch in Freiheit nicht glücklich sein kann, da er gar nicht wüsste, wie er sich in dieser Freiheit verhalten soll.
    Dieser Gedanke ist natürlich nicht etwas, worauf Joss Whedon als erster gekommen ist, als er das Screenplay für den Film zusammenschrieb, sondern ein Gedanke, den es schon länger zwischen Philosophen gibt und der in Medien auch immer wieder aufgegriffen wird. Der Mensch will gar nicht frei sein, in keiner Form. Er will keine freie Meinung, er will keine Handlungsfreiheit und dergleichen, da dies bedeuten würde, dass er selbst über sein Denken und sein Handeln reflektieren muss und Entscheidungen bewusst treffen müsste - und vor allem sich vor sich selbst verantworten muss.


    Tatsächlich kann man sagen, dass an dieser Aussage vielleicht doch etwas dran ist, denn immerhin funktioniert das Prinzip "Gesellschaft" darin, die Freiheit des einzelnen Einzuschränken.
    Dabei geht dies natürlich darauf zurück, dass man Gesetze - die die Freiheit einschränken - nun einmal braucht, um Anarchie zu verhindern. Denn hier kommt wieder zum Tragen, was ich im letzten Absatz schrieb: Freiheit zulassen zu können würde voraussetzen, dass jeder Mensch sein Handeln reflektiert und von sich aus verantwortlich handelt. Doch dabei ist natürlich immer die Frage, in wie weit dies wirklich so ist. Immerhin gibt es viele Gesetze, die nicht immer sinnvoll oder wichtig erscheinen, dennoch aber Freiheit einschränken.
    Letzten Endes lässt sich das ganze natürlich auch für das System Staat sagen. Denn sobald es einen organisierten Staat, vor allem einen Sozialstaat gibt, so hat der Mensch viele einschränkungen. Er muss arbeiten - oft in Arbeit, die er von sich aus nicht arbeiten würde - da er sonst nicht überleben könnte, bzw. seine Freiheit sonst auf verschiedene Arten eingeschränkt würde. Er muss steuern und sonstige Abgaben zahlen, da auch sonst seine Freiheit anders eingeschränkt würde. Selbst in der Freizeit ist es nicht möglich immer überall hinzugehen, da es auch hierfür teilweise Gesetze gibt, die diese Freiheit einschränken. Man darf sich auch nicht einfach selbst ein Haus irgendwohin bauen, da es auch hier wieder Gesetze gibt und behörden, die dies kontrollieren.
    Doch auch davon abgesehen, so bemüht sich der ohnehin eingeschränkte Mensch nicht selten selbst darum, seine Freiheit weiter zu unterdrücken, durch Religionen oder andere Gemeinschaften, die ihm weitere Vorschriften machen - ja, dazu kann auch schon die Clique aus der Schule gehören.
    Freilich: Dafür bekommen wir, so sollte man meinen, soziale, gesundheitliche und finanzielle Sicherheit - doch dies wird letzten Endes immer mehr fraglich.


    Natürlich kann nun das Argument angebracht werden: Wenn die Menschen nicht frei seien wollen, so sollte man ihnen doch die Freiheit gewehren, sich zu unterwerfen - sei es einem Herrn, einem Staat oder einer Religion. Doch was bedeutet es für den Menschen der sich nach Freiheit - oder zumindest einem Teil von dieser sehnt? Muss er sich dem allgemeinen Willen der Unfreiheit beugen?


    Von der gesellschaftlichen Freiheit oder Unfreiheit abgesehen, wird dem Menschen wohl vollkommene Freiheit immer fern bleiben, da allein der physisch eingeschränkte menschliche Körper ihm diese verbietet. Wir müssen Essen, wir müssen uns wärmen und wir können weder fliegen noch besonders gut schwimmen. Damit können wir nur so weit gehen.



    Diese Gedanken nun einmal als Einleitung zum Thema.


    Als nächstes noch einige einleitenden Fragen:

    • Gibt es Freiheit?

    • Was bedeutet Freiheit für dich?

    • Ist Freiheit etwas gutes für den Menschen?

    • In welchen Fällen findet ihr es sinnvoll die Freiheit durch Gesetze einzuschränken?

    • Haltet ihr euch für frei?

    • Strebt ihr nach Freiheit?


    Doch dabei möchte ich es nicht belassen. Ich möchte euch außerdem noch einige Zitate zum Thema "Freiheit" geben, die ihr, wenn ihr wollt, bewerten und diskutieren könnt :)


    „Da, wo's zu weit geht, fängt die Freiheit erst an.“ (Werner Finck)


    „Der Geist eines Menschen und nicht sein Herr machen ihn zum Sklaven.“ (Samuel Johnson)


    „Der volle Genuß der Freiheit schließt ihren Mißbrauch mit ein.“ (Friedrich Sieburg)


    „Die Freiheit besteht darin, daß man alles das tun kann, was einem anderen nicht schadet.“ (Matthias Claudius)


    „Die Freiheit der Sklaven mißt man an der Länge ihrer Kette.“ (Stanislaw Jerzy Lec)


    „Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, daß er tun kann, was er will, sondern darin, daß er nicht tun muß, was er nicht will.“ (Jean-Jacques Rousseau)


    „Die Freiheit gefällt allen, am meisten aber denen, die den anderen keine lassen wollen.“ (Francesco Domenico Guerrazzi)


    „Die Geschichte der Freiheit ist die Geschichte des Widerspruchs.“ (Thomas Woodrow Wilson)


    „Die glücklichen Sklaven sind die erbittertsten Feinde der Freiheit.“ (Marie von Ebner-Eschenbach)


    „Wer an die Freiheit des menschlichen Willens glaubt, hat nie geliebt und nie gehasst.“ (Marie von Ebner-Eschenbach)


    „Es gibt kaum ein Wort heutzutage, mit dem mehr Mißbrauch getrieben wird als mit dem Wort 'frei'. Ich traue dem Wort nicht, aus dem Grunde, weil keiner die Freiheit für alle will: jeder will sie für sich.“ (Otto von Bismarck)


    „Freiheit heißt Verantwortung. Deshalb wird sie von den meisten Menschen gefürchtet.“ (George Bernard Shaw)


    „Ich bin frei, denn ich bin einer Wirklichkeit nicht ausgeliefert, ich kann sie gestalten.“ (Paul Watzlawick)


    „Man kann in wahrer Freiheit leben und doch nicht ungebunden sein.“ (Johann Wolfgang von Goethe)


    „Wo Gewalt regiert, gibt es nur zwei Parteien. Die eine schreit öffentlich ja, die andere knirscht ingrimmig nein. Wo Freiheit waltet, gibt es tausend Meinungen. (Charles Tschopp)


    „Wer anderen die Freiheit verweigert, verdient sie nicht für sich selbst.“ (Abraham Lincoln)

  • Sehr schönes Thema! Ich liebe solche Gedankenspiele. Kommt sogar wie gerufen; wollte im NSA-Topic einen ausführlichen Beitrag dazu verfassen, hatte aber Angst zu sehr ins Offtopic abzudriften. Hier kann ich mich jetzt schön austoben. ;D


    Zuallererst bedeutet Freiheit für mich nicht das zu tun, was man tun möchte, sondern schlicht und einfach Entscheidungen aus eigenem Willen treffen zu können. Gesetze schränken demzufolge die Freiheit erstmal mitnichten ein. Zwar verbieten sie mir bestimmte Handlungen und geben mir bis zu einem gewissen Grad ein bestimmtes Verhaltensmuster vor, es obliegt jedoch allein meinem Willen, ob ich mich dem unterwerfe. Das Strafrecht verbietet mir beispielsweise das Töten, aber ich kann töten, wenn und wen ich will. Mein Willen ist in dieser Hinsicht frei. Was ich dann fürchten muss, ist die Strafverfolgung. Zum Zeitpunkt des Mordes war ich zweifelsfrei (haha, ungewolltes Wortspiel) absolut frei. In dem Fall unter gewissen Umständen zwar nicht, aber dazu komme ich später.


    Nun stellt sich die Frage, ob ich durch die Strafverfolgung, spätestens aber durch den Vollzug, meiner Freiheit beraubt werde. Zum einen war ich mir der drohenden Konsequenzen meiner gesetzwidrigen Handlung wohl bewusst und habe sie somit willentlich in Kauf genommen. Niemand hat mich gezwungen zu töten, es war meine freie Entscheidung mich der Strafverfolgung auszusetzen. Zum anderen war es aber eine Entweder-oder-Entscheidung. Und hier kommt der interessante Teil meiner Betrachtungsweise: ich konnte nicht das tun, was ich will, aber nach eigenem Willen eine Entscheidung treffen. Dieser Wille bleibt mir auch in einer (zivilisierten) Strafanstalt erhalten. Demnach ist man auch im Gefängnis frei.


    Wenn man hingegen sagt, ein Gefangener kann sich nicht frei bewegen und ist gezwungen sein Leben hinter Gitter zu verschwenden (quasi keine Handlungsfreiheit), kann man genauso gut sagen, ein menschliches Wesen kann sich nicht frei im Mars bewegen und ist daher nicht frei. So betrachtet wäre Freiheit faktisch nicht existent und man müsste die Frage des Threads mit einem klaren "nein" beantworten. Oder man geht ein Stück weiter und sagt, ein Mensch ist dann frei, wenn er freie Entscheidungen treffen kann und befähigt ist alles das zu tun, was er von Natur aus tun kann, ohne von anderen Wesen bzw. Menschen in seiner Handlungsfähigkeit eingeschränkt zu werden. Im Gefängnis wird man von anderen eingeschränkt, was bedeuten würde, ein Gefangener ist nicht frei. Anderseits heißt es aber auch, sobald es mindestens zwei Wesen bzw. Menschen gibt, ist die Freiheit wieder nonexistent. Stellen wir uns ein Schachbrett vor: Person A steht auf Feld F8. Solange diese Person auf diesem Feld steht, werde ich insofern in meiner Handlungsfähigkeit eingeschränkt, als ich nicht ohne Weiteres auf dieses Feld stehen kann, weil es besetzt ist. D.h. alleine schon die Anwesenheit anderer schränkt die Freiheit ein. In der Realität sieht es dann so aus, dass ich das Haus von Person A nicht betreten kann bzw. darf, oder dass ich an derselben Stelle kein Haus bauen darf.


    Um Freiheit so zu definieren, dass sie wirklich existieren kann, muss man sie daher auf den freien Willen beschränken. In dieser Hinsicht ist dann das Zitat von Marie von Ebner-Eschenbach im Startpost ganz interessant:


    „Wer an die Freiheit des menschlichen Willens glaubt, hat nie geliebt und nie gehasst.“


    Niemand kann sich aussuchen, wen oder was er liebt und wen oder was er hasst. Hass entsteht, wenn eine Liebe zerstört wird. Darauf haben wir keinen Einfluss, zumindest nicht in jeder Situation. Und Liebe... die ist einfach da. Beide Gefühle haben ihren Ursprung irgendwo im Unterbewusstsein, man kann auf sie willentlich kaum bis gar keinen Einfluss nehmen. Fazit: auch wenn man Freiheit nur als freien Willen definiert, es gibt sie in der realen Welt nicht. Auch Affekthandlungen können wir nicht willentlich beeinflussen.


    Ich glaube ebenfalls, dass zumindest die meisten Menschen nicht wirklich frei sein wollen. Religionen sind hier ein guter Punkt. Damit nimmt man sich selbst ein Stück Freiheit (im Sinne von "freien Willen"), genauso wie die nicht gewünschte Anarchie. Liegt vielleicht auch eben daran, dass man mit Freiheit auch ein Stück Verantwortung abgibt und in Folge ein einfacheres Leben führen kann. Die Frage nach dem wieso endet hier wohl mit der Frage nach dem Sinn des Lebens. ;/


    PS: Vinum & Gucky: ich hoffe ihr könnt meine Beiträge im NSA-Topic jetzt zumindest etwas besser nachvollziehen. :)

  • Erstmal: Toller Beitrag, der fasst so ziemlich das meiste zusammen, was einem zu dem Thema an Gedanken als erstes kommt :)


    Wenn es um Freiheit geht fällt mir immer sofort diese Gerichtsszene ein, wo ein Mann einem anderen ich glaub die Nase blutig schlug und vor Gericht darauf plädierte, er lebe in einem freien Land in dem er ja wohl die Freiheit habe, seinen Arm zu schwingen, woraufhin der Richter erwiderte, dass die Freiheit seinen Arm zu schwingen da endet, wo die Nase des anderen anfängt.
    Aber zum Thema "(Un)Freiheit in der Gesellschaft" hast du ja schon alles wichtige gesagt, das lass ich deswegen jetzt mal aus.


    Generell finde ich, ist eine Definition von Freiheit eigentlich irrelevant, ich sehe das wie mit dem "Sinn des Lebens", das muss jeder für sich selbst definieren. Wir sind eben eine ganze Menge Menschen auf der Welt, die schon seit langer Zeit durch Gesetze & Co. regiert werden - in vielen Arten und Weisen, das aber mal außen vor, es wird auf jeden Fall vermutlich eher nicht mehr zur Freiheit im Sinne von "ich muss mich nichts und niemandem unterordnen" kommen, weswegen im Rahmen dieser Unterordnung sich eben jeder anders damit arrangiert und in Folge dessen auch jeder etwas anderes als Freiheit empfindet.
    Dieses "Ich fühle mich frei" find ich da sehr ausschlaggebend und passend, denn darum geht es doch letztendlich.


    Ich persönlich finde, bzw. ich persönlich setze Freiheit und "glücklich sein" so ziemlich auf eine Stufe. Du hast das gute Beispiel mit der Arbeit gebracht - wenn mir meine Arbeit nicht gefällt, keinen Spaß macht, dann fühlt man sich dadurch natürlich eingeschränkt, es nimmt einem eigentlich bloß Zeit weg, wenn das liebe Geld nicht wäre. Wenn mir meine Arbeit aber Spaß macht, ich mit meinem Beruf und allem drum und dran zufrieden bin, fühle ich mich nicht eingeschränkt.
    Auch erwähnen würde ich da die "emotionale Seite", man sagt ja so schön, wenn man irgendetwas belastendes los geworden ist, jemandem was gebeichtet hat, was auch immer, dass man sich frei und erleichtert fühlt. Das würde für mich in meine Definition von Freiheit schon auch mit reinspielen.

  • Erstmal ein großes Kompliment an den Startpost zu einem so vielseitigen und schwierig definierbaren Thema



    Gibt es Freiheit?
    Es gibt verschiedene Bereiche der Freiheit: die des freien Denkens, Pressefreiheit, Meinungsfreiheit und etc. Für mich ist es schwierig zu sagen, ob nur eine solche Freiheit oder alle Freiheiten, die es gibt oder die der Mensch denkt erfunden zu haben bzw zu kennen sich zusammen zur vollkommenden Freiheit ergänzen. Eine schwierige Frage, die ich eigentlich nicht beantworten kann.


    Was bedeutet Freiheit für mich ?
    Auch ist diese Frage für mich schwierig zu beantworten, da ich schon wie zuvor erwähnt nicht genau weiß, wie ich Freiheit definieren soll.
    Bei einem bin ich mir ganz sicher : Entscheidungsfreiheit ist mir sehr wichtig in meinem Leben. Nur ich will bestimmen, was ich mit meine Leben anfangen möchte und was nicht.


    Ist Freiheit etwas Gutes für den Menschen?
    Nun, da fällt mir spontan ein Beispiel ein : Berühmte Menschen wie Sänger oder Schauspieler haben wegen ihrem Geld und ihres Einflusses ziemlich viele Freiheiten, natürlich auch nicht immer , aber öfter als ,,normale" Menschen. Deswegen müssten sie doch eigentlich glücklicher sein ? Aber leider hört man dann doch davon , dass diese Selbstmord begehen, Drogenabhängig werden und etc.
    Ich glaube tatsächlich daran, dass etwas Wahres an dem Satz :,, Die wahre Natur des Menschens darin liegt, sich zu unterwerfen und ein Mensch in Freiheit nicht glücklich sein kann, da er gar nicht wüsste, wie er sich in dieser Freiheit verhalten soll" liegt.


    In welchen Fällen findet ihr es sinnvoll die Freiheit durch Gesetze einzuschränken?
    Auf jeden Fall jene, die die Menschen vor unnmoralischen Tätigkeiten schützen wie das Morden(Ich glaube, dass das sich fast jeder wünscht-schonmal zur eigenen Sicherheit)


    Haltet ihr euch für frei?


    Im Grunde schon. Jedenfalls mehr als im vergangenen Jahr. Liegt wohl daran, dass meine Eltern langsam verstehen, dass ich eben erwachsen werde.


    ~Vikas

  • Interessante Frage :'D
    Naja mir ist Freiheit sehr wichtig, da ich nicht gerne auf jemanden höre.
    Natürlich sind Regeln wichtig, sonst gäbe es Mord und Totschlag, aber alles gute hat auch seine Nachteile.
    Regeln schränken die Freiheit der Leute ein und man kann dafür bestraft werden.
    Wenn man es mal ganz übertrieben nimmt ist das wieder so ein 'Sklaven-Prinzip'
    Wir müssen tun was die hohen Politiker für schöne neue Regeln ausmachen, dürfen jedoch Protestieren. Naja auch nur bedingt...
    Man muss sich halt entscheiden, will man mit Regeln leben muss man auch damit leben das ein Teil der Freiheit weg ist.
    Naja eigentlich gibt es da nichts groß zu entscheiden. Das 'Bürgerrecht' bindet einen von Geburt an, an diese Regeln.
    Und man kann auch nicht einfach aus dem Reich austreten und sagen 'Jo ich geh dann mal. Viel Spaß noch mit euren Regeln *wink und geh*'
    Oder auch das man nicht einfach mal über die Grenze nach Frankreich gehen kann ist auch wieder so eine Einschränkung.
    Wird man erst mal gesucht dann ist es nur noch eine Frage der Zeit bis man einen hat...
    Ich für meinen Teil wäre gern 'freier' aber alles hat seine Nachteile.
    Anarchie wäre wenn man es sich recht überlegt gar nicht mal so schlecht.
    Klar Mord und Totschlag, aber hey, dann passiert endlich mal etwas und man darf mit einer Knarre rumrennen ;')
    Okay mal zurück in die Realität.
    Ich finde nur Regeln wichtig die auch nützen für uns haben und vor allem wenn alle einverstanden sind. Erinnert ihr euch evt. noch an das tolle Gesetz was man deletzt durchbringen wollte?
    Dieses Gesetzt wo Youtube, Twitter und ähnliche Plattformen verboten hätte.
    Tja, zum Glück konnten wir Kindis es abwenden, vor allem weil viele bekannte und berühmte Youtuber dazu aufgerufen haben auf die Straße zu gehen o/
    Die neue Generation ist nun mal am stärksten am Computer (XD) und ich denke das das die neue 'Zukunft' ist.
    Richtig frei werde ich mich wohl erst in der Anarchie fühlen, tja da kann ich wohl (zum Glück) noch ne Ewigkeit warten.
    Den Regeln sind mal gar nicht so schlecht, aber nur wenn man auch seinen nutzen draus zieht.


    Lg. Shadow

  • Freiheit


    Ein sehr interessantes, aber auch schwieriges Thema, wie ich finde.
    Jedoch lasse ich es mir nicht nehmen, auch noch meinen Senf dazu zu geben, da wir das Thema gerade auch im Ethikunterricht durchnehmen. :)
    Auch wenn man meinen könnte, es hängt mir langsam zu den Ohren heraus... So ist es doch immer wieder spannend, die Meinungen anderer Leute zu dem Thema zu sehen.
    Also hier meine Antworten zu den einleitenden Fragen:


    Gibt es Freiheit?
    Jain. Jeder Mensch hat vom Staat/der Gesellschaft gegebene Freiheiten, jedoch keine totale Freiheit, alles zu tun was er will.
    Man kann zwar alles tun, jedoch muss man auch mit Konsequenzen, wie zB Bestrafung rechnen. Also ist man nur eingeschränkt frei.
    Jedoch kann man selbst diese Freiheit unter dem Aspekt des Zufalls und Schicksals noch hinterfragen. Geht man davon aus, dass alles, was passiert, Schicksal sei, so hat man keine wirkliche Freiheit.
    Dann wäre der Weg, den man geht, komplett vorbestimmt, und die "Entscheidungen", die wir zu treffen glauben, seien auch vorgegeben. Dementsprechend wäre man nicht wirklich frei.
    Glaubt man jedoch eher an den Zufall, so sind wir Menschen in einigen Entscheidungen im Leben doch noch frei, auch wenn ein gewisser Weg/Rahmen durch Staat etc. eben vorgegeben ist.


    Was bedeutet Freiheit für dich?
    Grade die Freiheiten, die wir in unserer Gesellschaft haben, halte ich für sehr wichtig. Die Meinungsfreiheit zum Beispiel. Wo kämen wir denn hin, wenn wir nicht mehr unsre eigene Meinung äußern dürften?
    Wie es den Leuten früher damit ging, dokumentieren mehr als genug Bücher, deshalb denke ich, dass es nicht nötig ist, darauf genauer einzugehen.
    Auf jeden Fall halte ich die persönliche Freiheit für absolut wichtig, denn allein sie macht es möglich, dass man sich individualisiert.


    Ist Freiheit etwas gutes für den Menschen?
    Die Freiheit, die auch gesetzlich noch legitim ist, finde ich völlig okay. Wenn wir nur noch eingeschränkt wären, durch Regeln und Gesetze, so wäre jeder Mensch gleich, wie eine Maschiene nur noch ein mehr oder weniger funktionierender Bestandteil eines Systems. Natürlich gibt es viele Diskussionspunkte, wo man die Freiheit vlt. noch mehr einschränken sollte oder nicht, Gesetze anpassen etc.. Aber genau deswegen werden diese ja auch regelmäßig überarbeitet..


    In welchen Fällen findet ihr es sinnvoll die Freiheit durch Gesetze einzuschränken?
    Wenn es um den Schutz von Lebewesen geht, es also konkret zur Erhaltung des Planeten, Tieren & Menschen beiträgt.
    Also sowas wie Menschenrechte etc. sind schon sehr wichtig, aber auch einiges zum Umweltschutz usw.
    Wobei das an einigen Stellen noch sehr locker betrachtet wird, meiner Meinung nach...


    Haltet ihr euch für frei?
    Wie oben beschrieben, in einem bestimmten Maße. Ja.


    Strebt ihr nach Freiheit?
    Wer nicht? ;)

  • Gibt es Freiheit?
    Politisch gesehen denke ich ja. Solange man die Freiheit der Presse und bei Wahlen hat ist alles in Ordnung. Gesetze regulieren die Freiheit eines Menschen, aber ein Leben in der Gesellschaft ohne Regeln wäre für mich undenkbar. Man könnte sich nun über bestimmte Regelungen streiten (z.B. das Verbot von bestimmten Genussmitteln), aber die Menschen haben ja auch die Möglichkeit dagegen vorzugehen. Deswegen bin ich eigentlich sehr zufrieden, wenn ich unsere Demonstrationsfreiheit mal mit der von Russland vergleiche.
    Was mich im Gegenzug dazu nervt ist, wenn Regierungen Informationen verheimlichen und nur die, die für sie bequem sind an die Bevölkerung weitergeben. Siehe WikiLeaks, siehe NSA-Affäre. Eine Regierung die bereit ist ihre Fehler offen zu legen ist für alle Beteiligten besser.
    Gesellschaftlich betrachtet sieht die Sache stellenweise auch sehr schwierig aus. Ist man wirklich frei wenn man z.B. seine Sexualität oder Einstellung zu einem bestimmten Thema offen darlegt und dafür von jeder Seite her diskriminiert wird? Anders gesehen kann man sich auch fragen: kann ein armes Kind jemals einen Beruf wie Arzt ausüben? Vom Willen her kann man alles werden und machen was man will, aber manchmal legen einem die Anderen Steine in den Weg.
    Philosophisch betrachtet ist man nie wirklich frei. Und das ist auch gut so. Egal ob man nun mit Familie und Freunden zusammenlebt oder einem etwas schlimmes angetan wurde - zu irgendjemanden hat man immer eine Beziehung. Und sollten es auch nur die Erinnerungen sein. Das Freiheit ein Recht ist heißt für mich aber zugleich auch das sie eine Pflicht mit sich bringt. Bloß weil ich die Möglichkeit habe meine Partnerin zu betrügen heißt das nicht, dass ich es sollte.
    Außerdem gibt es ja noch Religiöses: Ein Gläubiger wird das Thema anders beantworten als ein Ungläubiger. Bei denen hat man die Wahl für Gott oder gegen Gott und nach der Meinung mancher liebt Gott einen, egal welche Entscheidung man trifft und bekehrt einen wieder zum Guten. Aber dann hat man ja nie die Konsequenzen der Freiheit erfahren. Denkt man aber eher das es so etwas wie das Schicksal gibt (das einen Gott aber nicht ausschließt) dann muss die Freiheit ja eigentlich flöten gehen. Persönlich bin ich ja von der Idee eines entscheidbarens Schicksals begeistert.


    Was bedeutet Freiheit für dich?
    Meine Meinung unzensiert äußern zu dürfen, meine Haare zu machen wie ich will, das anzuziehen was ich will, usw. Mich so profilieren zu können wie ich will und die Entscheiden zu fällen, die ich mag.


    Ist Freiheit etwas gutes für den Menschen?
    Ja. Oder auch nicht. Man erkennt es ja an unseren Westlichen Ländern das die Gesellschaft auseinander driftet und die Armen immer ärmer werden. Würde man nun, rein theoretisch natürlich nur, eine Art Kommunistische Regierung aufstellen dann könnte man wahrscheinlich jedem Menschen helfen. Andererseits wäre es das dann mit der Freiheit gewesen. Das beste meiner Meinung nach wäre es also einen Mittelweg zu finden.
    Ansonsten finde ich die Freiheit für Menschen unabdingbar. Ein Mensch der nichts anderes kennt als das was er kennt wird sich wahrscheinlich auch nicht fragen, was es anderes gibt, aber ich denke der Mensch ist Frei geboren und hat ein Recht darauf.


    In welchen Fällen findet ihr es sinnvoll die Freiheit durch Gesetze einzuschränken?
    Wenn die Freiheit eines Menschen die eines anderen einschränkt. Aber leider sieht man in der Geschichte das die Menschen in dieser Beziehung nur das Extreme kennen. Wenn dann wird das Opfer nicht ernst genommen und der Täter sozusagen freigelassen oder das Opfer bekommt zu viel Macht und der Täter nicht mehr als Mensch wahrgenommen.


    Haltet ihr euch für frei?
    Ja.


    Strebt ihr nach Freiheit?
    Nennt mir jemanden der das nicht tut.

  • Von der gesellschaftlichen Freiheit oder Unfreiheit abgesehen, wird dem Menschen wohl vollkommene Freiheit immer fern bleiben, da allein der physisch eingeschränkte menschliche Körper ihm diese verbietet. Wir müssen Essen, wir müssen uns wärmen und wir können weder fliegen noch besonders gut schwimmen. Damit können wir nur so weit gehen.


    Wobei wir erst kürzlich im GB darüber spekulierten, ob auch das irgendwann einmal nicht mehr nötig sein muss. Deswegen würde ich hier auch nicht davon sprechen, dass es für immer so sein muss... ;)
    Aber wenn wir uns mal auf den gegenwärtigen Stand beschränken ist es eigentlich absurd, wenn man von der absoluten Freiheit erwarten würde, selbst auf die Dinge zu verzichten, die unser Körper notwendigerweise benötigt. Hat sich deswegen wirklich schon jemand unfrei gefühlt? Und wenn ja: sorry, euch kann bei diesem Problem niemand helfen, lebt damit oder lasst es.



    Zuallererst bedeutet Freiheit für mich nicht das zu tun, was man tun möchte, sondern schlicht und einfach Entscheidungen aus eigenem Willen treffen zu können. Gesetze schränken demzufolge die Freiheit erstmal mitnichten ein. Zwar verbieten sie mir bestimmte Handlungen und geben mir bis zu einem gewissen Grad ein bestimmtes Verhaltensmuster vor, es obliegt jedoch allein meinem Willen, ob ich mich dem unterwerfe. Das Strafrecht verbietet mir beispielsweise das Töten, aber ich kann töten, wenn und wen ich will. Mein Willen ist in dieser Hinsicht frei.


    Ich weiss ja, was du meist und du sagst selbst, dass man selbst die Freiheiten hat Starftaten zu begehen. Aaaber... ehrlich, wenn es jemand als notewendig erachtet die Freiheit zu haben, einfach wahllos zu töten, dann will der nicht frei sein, dann hat der lediglich einen (nicht unerheblichen) Dachschaden. Sowas hat nichts damit zu tun, seinen freien Willen zu haben, sodern sowas ist einfach nur dumm sein.


    Unter anderem zwei Zitate aus dem Startpost sind da eigentlich recht passend:


    „Die Freiheit besteht darin, daß man alles das tun kann, was einem anderen nicht schadet.“ (Matthias Claudius)


    „Freiheit heißt Verantwortung. Deshalb wird sie von den meisten Menschen gefürchtet.“ (George Bernard Shaw)


    PS: Vinum & Gucky: ich hoffe ihr könnt meine Beiträge im NSA-Topic jetzt zumindest etwas besser nachvollziehen.


    Das hatte ich schon in besagtem Topic verstanden, worauf du hinaus willst. Der Sinn erschliesst sich mir trotzdem nicht so recht.

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

    Per aspera ad astra!

    Momentan kein Partneravatar mit Missy!

  • Aaaber... ehrlich, wenn es jemand als notewendig erachtet die Freiheit zu haben, einfach wahllos zu töten, dann will der nicht frei sein, dann hat der lediglich einen (nicht unerheblichen) Dachschaden. Sowas hat nichts damit zu tun, seinen freien Willen zu haben, sodern sowas ist einfach nur dumm sein.


    Da gebe ich dir zum Teil Recht, das hab' ich aber auch selbst im vorherigen Beitrag gesagt:


    Zum Zeitpunkt des Mordes war ich zweifelsfrei (haha, ungewolltes Wortspiel) absolut frei. In dem Fall unter gewissen Umständen zwar nicht, aber dazu komme ich später.


    Wenn man im Affekt tötet, oder weil man psychisch krank ist, hat man tatsächlich keinen freien Willen. In der Rechtsprechung werden daher in solchen Fällen auch mildernde Umstände geltend gemacht. Auch wenn du von deinen Gefühlen geleitet wirst, ist dein Wille nicht frei. Ansonsten jedoch schon. Mörder werden zwar in menschlichen Gesellschaften oft geächtet und das Töten als "böse" Tat betrachtet. Tatsächlich liegt es aber in unserer Natur zu töten. Jedes Tier muss töten, um zu überleben. Auch Menschen müssen töten, um zu überleben. Wenn du beispielsweise auf einer trostlosen Insel nichts zu essen findest, der Hungertod droht und du mit einem Kollegen unterwegs bist, wird Kannibalismus deine einzige Überlebenschance sein. Unter solchen Umständen wäre das Töten nicht dumm, sondern eine rationale Handlung.


    Um es kurz auszudrücken: töten ist menschlich! Wer tötet, kann dies sehr wohl auch aus eigenem Willen tun, es muss nicht immer Zwang sein. Wenn sich hingegen jemand einredet, er dürfe nicht töten, weil das böse ist, ist das im Grunde kein freier Willen mehr. Er unterwirft sich der von der Gesellschaft geschaffenen Ethik. Frei sein hat nichts mit "gut" und "böse" zu tun. Zumal man darüber streiten kann, was eigentlich gut und was böse ist.


    Das hatte ich schon in besagtem Topic verstanden, worauf du hinaus willst. Der Sinn erschliesst sich mir trotzdem nicht so recht.


    Eine Überwachung nimmt dir weder den freien Willen, noch schränkt sie dich in deiner Handlungsfreiheit ein. Du kannst z.B. nicht wissen, ob ich dich nicht heimlich überwache, oder überwachen lasse. Würde ich das tun, würde sich in deinem Leben gar nichts ändern. Du wärst genauso frei, wie du es jetzt bist.

  • Erst einmal wäre es wichtig zu erkennen, worauf die Grenzen unserer Freiheit nun bauen, und diese Grenzen sind sehr vielfältiger, als es auf den ersten Blick scheint. Ich nehme Mal den Mord als Beispiel: eine als Verbrechen bezeichnete Tat, also etwas, was nicht nur körperlich, sondern auch moralisch mit Einschränkungen verbunden ist.
    Zuallererst das eigene Gewissen, das aus unserem Verständnis von Werten und Moral basiert ("Über-Ich" in der Freud'schen Psychologie). Ohne den Gedanken an Mord jederzeit bewusst zu verdrängen, tun wir es dennoch nicht und es benötigt einer sehr affektiven Lage, damit wir überhaupt imstande sind, jemanden umzubringen. Auf diese Art beraubt uns die innere Kontrolle bereits vieler Möglichkeiten, die wir rein physisch nutzen könnten und jeder ist sich selbst sein größter Verbieter: noch bevor der Staat uns kontrollieren kann, tun wir es selbst, um der Strafe durch das Gewissen und durch den Staat zu entkommen.
    Die zweite, äußere Etappe der Freiheitseinschränkung, sind unsere physischen Möglichkeiten. Selbst hätten wir uns selbst zum Mord überwunden, könnte es sein, dass wir dazu nicht stark genug, zu weit entfernt, et cetera sind oder das Objekt des Verbrechens zu gut bewacht ist. Ob nun wir physisch unfähig oder die äußeren Hindernisse zu stark sind: uns bleibt zwar immer die Möglichkeit zu versuchen, jedoch nicht immer die Möglichkeit, auch alles zu schaffen was wir wollen. Gewisse Fähigkeiten wird sich der Mensch nicht einmal aneignen können, wenn er seine gesamte Lebensspanne dieser Sache widmet.
    Wir sind somit also nur zu den Handlungen fähig, zu denen wir sowohl psychisch, als auch physisch fähig sind, und daran wird sich nichts ändern.
    Die Frage ist, ob das jetzt gut so ist. Ich teile da momentan die Ansicht der Stoiker. Die größte Errungenschaft deren Schule war der Gedanke, dass der Mensch, sobald er zu wahrer Weisheit gefunden hat, nur noch so handeln wird, wie es für ihn und die Gesellschaft wirklich am besten ist. Also, etwas paradox, dass die Freiheit alles mögliche zu tun in Wirklichkeit unnötig ist, da die in jeder Situation wirklich sinnvollen Handlungen sich für einen idealen Menschen zwingend ergeben und die einzige Alternative darstellen. Das Ideal ist also nicht die Freiheit der Allmächtigkeit, sondern das Erkennen des besten Weges und die Moral, nie von ihm abzuweichen.

  • Zuallererst das eigene Gewissen, das aus unserem Verständnis von Werten und Moral basiert ("Über-Ich" in der Freud'schen Psychologie). Ohne den Gedanken an Mord jederzeit bewusst zu verdrängen, tun wir es dennoch nicht und es benötigt einer sehr affektiven Lage, damit wir überhaupt imstande sind, jemanden umzubringen. Auf diese Art beraubt uns die innere Kontrolle bereits vieler Möglichkeiten, die wir rein physisch nutzen könnten und jeder ist sich selbst sein größter Verbieter: noch bevor der Staat uns kontrollieren kann, tun wir es selbst, um der Strafe durch das Gewissen und durch den Staat zu entkommen.

    Naja, miese Stolperfalle. Im Endeffekt ist nichts in einem drin, was man nicht selber dort hinterlegt hat. Im Prinzip ist Moral angenommen und nicht von Grund auf vorhanden und deswegen stets ablegbar. Man neigt aber dazu, ihren Stellwert immer höher zu stellen und irgendwann ist es halt Gewohnheitssache und ein Bruch damit scheint unmöglich, womit man sich der negativen Freiheit berauben lässt / beraubt, weil man frei in der Entscheidung ist, Moral anzunehmen oder nicht.


    Solang man immer noch in einer Welt lebt, in der eine Staatsgewalt über einem selbst steht, leidet eigentlich die "absolute Freiheit" stets darunter und erreicht sie im Endeffekt nie.
    Aber könnte man je absolut frei sein? Keinerlei äußere Zwänge, sämtliche Freiheiten, zu tun und zu lassen, was man möchte. Allein die Vorstellung daran macht einen schon schwindelig, doch genau in dieser Situation steht der Mensch, aber macht keinen Gebrauch davon, weil gewisse Herrschaften über ihn stehen, die ggf. dafür Konsequenzen ziehen.
    Oft wird das auch nicht eingesehen, weil Verantwortung mit sich gezogen wird.
    Tötet Person A Person B, dann hat Person A sich zum Mord entschieden und niemand anderes.
    Egal, wie oft eine Person C Person A dazu gedrängt hat, es war letztendlich die Entscheidung von Person A, sich zum Mörder zu machen.


    Um es kurz auszudrücken: töten ist menschlich! Wer tötet, kann dies sehr wohl auch aus eigenem Willen tun, es muss nicht immer Zwang sein. Wenn sich hingegen jemand einredet, er dürfe nicht töten, weil das böse ist, ist das im Grunde kein freier Willen mehr. Er unterwirft sich der von der Gesellschaft geschaffenen Ethik. Frei sein hat nichts mit "gut" und "böse" zu tun. Zumal man darüber streiten kann, was eigentlich gut und was böse ist.

    Ausdrücklich unterstreichen im Topic, aber nicht verwechseln damit, dass Leute von sich selbst aus zum Schluss kommen, dass Töten nicht gut ist - kleines utopisches Gedankenspiel ;)

  • Gibt es Freiheit?
    Hm...Gute Frage.
    Gemeint ist bei dieser Frage die ,,absolute'' Freiheit oder? Wenn das so ist, dann würde ich rein theoretisch gesehen mit ja antworten. Diese ist jedoch für uns praktisch gesehen verboten. Erreichbar wäre sie ja, aber dafür müssten wir unsere Sicherheit aufgeben. Letztes Halbjahr hatten wir uns ziemlich intensiv mit der Bedeutung von Freiheit auseinander gesetzt (denk ich zumindest...). Jedenfalls im Geschichts- und Deutschunterricht und in Geschichte hatten wir ganz grob ein paar Staatstheorien gehabt und von den jeweiligen Philosophen bzw. Staatstheoretiker ihre Definition von der ,,absoluten'' Freiheit und was für Folgen es für die Menschen hätte, wenn sie diese hätten. Auffällig war, dass so einige davon überzeugt waren, dass die Anarchie über die Menschen herrschen würde. Jedenfalls Unrecht haben sie aus meiner Sicht nicht...Wie wäre es, wenn wirklich jeder Mensch seine Regeln selbst bestimmen darf? Wobei ich mir vorstellen kann, dass es Kandidaten gibt, die mit dieser Freiheit nicht umgehen oder diese sogar falsch verstehen könnten. Es gibt viele, die denken, dass in der ,,absoluten'' Freiheit alles erlaubt ist, womit man die Bedeutung aus meiner Sicht ziemlich oberflächlich ankratzt. Um jedoch mit der Menschheit in einiger Maßen in Frieden leben zu können, müssen wir auf die ,,absolute'' Freiheit verzichten und noch auf einige anderen Kompromisse und Regeln eingehen damit wir zusammen ein friedliches, sicheres und ordnungsgemäßes Leben leben können. Menschen, die gegen diese Regeln verstoßen werden bestraft. Trotzdem haben wir ein gewisses Maß an Freiheit. Ein Mädchen aus meinem Jahrgang nannte diese Freiheit auch ,,strukturierte Freiheit'', wenn ich mich nicht irre. Jedenfalls hab ich diese Form von Freiheit so interpretiert.


    Was bedeutet Freiheit für dich?
    Da hatte ich mal einen tollen Satz im Deutschunterricht gehabt..., den ich aber vergessen hab.
    Freiheit ist, wie viele andere Begriffe auch, schwer zu definieren.
    Ich denke jedenfalls, dass die ,,absolute'' Freiheit etwas mächtiges ist und zwar so mächtig, dass die Menschen erkannt haben, dass man ohne Einschränkungen dieser Freiheit nicht in Frieden, sondern im Chaos miteinander leben würde.
    Auch wenn diese Einschränkungen nicht immer gut umgesetzt wurden. Man muss die Masse zumindest unter Kontrolle haben.


    Ist Freiheit etwas gutes für den Menschen?
    In der ,,absoluten'' Freiheit ist auch Macht enthalten.
    Der Trick dabei ist seine eigenen Grenzen zu erkennen und sich selbst einzuschränken, was auch ein Widerspruch zur der ,,absoluten'' Freiheit selber ist. Viele würden gerne frei sein um den Regeln zu umgehen und sich nicht wieder Regeln zu beugen. Jedoch haben viele Menschen auch ein Sinn für richtig und falsch(ein inneres Wertesystem), was die Freiheit auch wieder einschränkt.
    Im Grunde genommen schränken wir uns schon selber durch unseren Sinn für richtig und falsch ein. Auch wenn es Menschen gibt, die anstatt ein Falsch bei etwas, was eigentlich falsch ist etwas richtiges sehen.


    In welchen Fällen findet ihr es sinnvoll die Freiheit durch Gesetze einzuschränken?
    Ich habe mir heute über die Freiheit einem Menschen das Leben zu nehmen und die Folgen des Gesetzes Gedanken gemacht.
    Damit ist jetzt gemeint, dass z.B. ein Verurteilter ein Serienmörder ist, der auch schon mehrere Menschen umgebracht hat und dann zu Tode verurteilt wird.
    In meinen Augen ein Widerspruch in sich, aber das würde jetzt nicht mehr zum eigentlichen Thema gehören.
    Jedenfalls bei den typischen Verbrechen usw. Man sollte jedoch bedenken, was unter ein Verbrechen gemeint ist.
    Es gibt ja Länder, wo die Meinungsfreiheit stark eingeschränkt ist um es mal so zu erwähnen.
    Da ist ne gesetzliche Einschränkung ziemlich von Nachteil.


    Haltet ihr euch für frei?
    Für absolut frei natürlich nicht.
    Jedoch fühle ich mich mit den Einschränkungen im großen und ganzen Wohl. Auch wenn es Situationen gibt, wo ich mich dann auch Frage, ob es da mal nicht ein bisschen lockerer sein kann.
    Wobei ich mir manchmal auch bei eher alltäglichen Dingen denken: ,, Warum diese Einschränkung?''.


    Strebt ihr nach Freiheit?
    Es wäre ehrlich gesagt eine Lüge, wenn ich nein als Antwort schreibe.
    Jedoch wären die Konsequenzen fraglich, wenn ich die absolute Freiheit erreichen würde.
    ___________________________________________________________________________________________________
    So an dieser Stelle entschuldige ich mich bei allen, die sich das durchlesen.
    Ich versuche wirklich darauf zu achten, aber meine Grammatik ist ziemlich oft zum wünschen übrig... :/

  • Ein tiefgründiges Thema.<3


    Gibt es Freiheit?
    Ich denke sie existiert schon, aber dennoch gibt es immer Einschränkungen, schließlich herrschen auch Regeln und Gesetze an denen man sich orientieren muss, weswegen es immer Einschränkungen geben wird. Eine "Völlige" Freiheit ist daher meiner Meinung nach, selber nicht möglich. Wir brauchen auch zum Teil Regeln, damit auch eine bestimmte Ordnung herrscht. Natürlich kommt es sehr wohl darauf an, welches Gesetzt es ist und zum welchen Zweck, es liegt auch vor allem bei der Begründung und je nachdem, ob sie zutrifft oder nicht. Freiheit ist für mich selber ein Gut, das man mit Vorsicht genießen darf, ohne aber unkontrolliert in dieser Zeit zu agieren. Damit meine ich klauen, ist zwar eher ein harmloses Beispiel, aber dennoch eine Aspekt von dem man erwähnen kann, das man die Freiheit eher ausnutzt.


    Was bedeutet Freiheit für dich?
    Für mich selber ein vielseitiger Begriff, jeder hat immer eine andere Interpretation. Freiheit bringe ich selber auch mit der eigenen Meinung und dem eigenen Geist in Verbindung. So ist es mir wichtig, vor allem das die Meinungen anderer auch in Ordnung ist, auch gegenüber den Eltern. Ich denke das das eben ein Kernpunkt der Bedeutung davon ist, das egal wie ein Mensch aussieht oder für was er steht, dennoch die Freiheit hat es auf die andere Art und Weise auszuleben, ohne aber andere zu schaden. Es gibt wie gesagt, immer wieder Fälle wo viele damit spielen. Aber prinzipiell bedeutet auch Freiheit Verantwortung. Wie würde ein Mensch damit umgehen, wenn man selbst alles tun und lassen darf, ohne jegliche Einschränkung? Da sind Regeln auch angebracht, damit man auch Menschen dieses "Feingefühl" dafür entwickeln können.


    Ist Freiheit etwas gutes für den Menschen?
    Jein, zum Teil natürlich braucht jeder eine gewisse Freiheit, denn ein Leben das von Gesetzten und Regeln regiert bzw. von anderen Menschen hauptsächlich gelenkt wird, wäre auch nicht sonderlich von Vorteil, da ich finde jeder sollte auch die Freiheit haben dürfen beispielsweise zu entscheiden, was jemand vom Beruf werden will. Zwar gibt es auch hier wieder diese gewissen Einschränkungen, aber dennoch hat man immer die Auswahl (nicht immer unbedingt eine große): Wenn einem permanent Entscheidungen genommen werden, kann ein Mensch meiner Meinung nach auch nicht Richtig von Falsch unterscheiden. Zwar ist auch hier zu sagen, das es für jeden etwas anderes ist und jeder eben Falsch und Richtig anders definiert, aber prinzipiell gibt es Dinge die im allgemeinen Sinne auch als Falsch bezeichnet werden (Klauen usw.), eben vor allem solche die gegen das Gesetzt verstoßen. Jeder sollte auch einen gewissen Freiraum und Privatsphäre haben


    In welchen Fällen findet ihr es sinnvoll die Freiheit durch Gesetze einzuschränken?
    Vor allem in solchen Fällen in denen es anderen Menschen schaden und auch an ihrer Würde kratzt bzw. auch verletzten kann. Zwar denke ich das Meinungen auch in Ordnung sind, aber wie diese dargelegt werden und begründet, ich denke darauf kommt es vor allem an und ob sie auch angemessen beschrieben wurden, ohne den anderen zu beleidigen. In diesem Sinne finde es auch angebracht hier etwas zu sagen und zu regeln, ohne das man den Menschen völlig den Mund "schließt" und denen verbietet, ihre Gedanken mit anderen ob schriftlich oder durch Reden zu teilen.


    Freiheit ist ein im allgemeinen Sinne ein sehr flexibler Bergriff, man kann nie wirklich von einer völligen Freiheit sprechen, sondern lediglich in manchen Dingen bleibt einem die Entscheidungen zu überlassen, was man gewillt ist zu tun, anderseits wird man nie eine völlige Freiheit genießen dürfen oder auch anders gesagt, diese Verantwortung tragen, da dies für Menschen nicht immer gut ist oder sein kann, da viele anders mit Freiheit umgehen. Es kommt auf den Sinn an, wie andere dieses Stückchen an Freiheit verwenden.



    „Freiheit heißt Verantwortung. Deshalb wird sie von den meisten Menschen gefürchtet.“ (George Bernard Shaw)


    Vor allem dieses Zitat von allen, hat sich für mich abgehoben und bestätigt auch meine eignen Aussage, das Freiheit auch gleichzeitig Verantwortung bedeutet und nicht alle sinngemäß damit umgehen oder können, weswegen es diese Gesetze und Regeln gibt, damit man eben den anderen beibringen kann, was man beachten sollte um andere nicht zu schaden aber auch gleichzeitig bereits darauf trainiert wird, eine Moral in dieser Sach zu entwickeln und von "richtig" und "falsch" zu unterscheiden, wobei auch diese zwei Wörter für jeden etwas anderes darstellt und eher ien den Regeln verallgemeinert werden.

  • Grundsätzlich ist ja jedem frei zu tun was er will.
    Niemand verbietet dir dich schwerelos von der Erde abzustoßen.
    Nur ist es halt leider nicht möglich.
    Das schließt die meiner Meinung nach perfekte Freiheit in diesem Sinne aus.
    Mit perfekt meine ich nicht ,dass es ideal wäre, sondern einfach nur das Non Plus Ultra im Sinne Freiheit.


    Eine Freiheit die meiner Meinung nach jeder hat, ist die uneingeschränkte Freiheit alles zu versuchen.
    Du kannst versuchen davon zu schweben
    Du kannst versuchen den Papst beim Urbi et Orbi von NYC aus mit einer Tomate zu Vierteilen.
    (Ich hab da jetzt einfach das dümmste geschrieben was mir grad eingefallen ist)


    Das sind irgendwie die einzigen Freiheitsmodelle die Sinn ergeben.
    Nach meinem ersten Punkt, ist Freiheit unmöglich, nach dem 2. ist jeder frei.


    Um es abschließend philosophisch zusammen zu fassen......
    Der Geist ist frei, der Körper nicht.


    Ich werde den Beitrag hier noch editieren, da ich manche Fragen noch beantworten will, es jetzt aber extremst spät ist.

    Alter Benutzername : BANANEN-Lucario
    Ich spiele SWTOR auf Vanjervalis Chain
    Auf anderen Seiten findet man mich unter Namen wie: Perdix007, LEGO-Perdix007, Jacen, Jacen Solo
    Ihr könnt mir gern zu diesen Themen schreiben.

  • Jain Freiheit gibt es schon wenn dich keiner Beinflussen möchte oder du deine eigene Meinung besitzt. Leben und dich wohl fühlen kannst, wenn dich keiner fertig macht und dich respektiert, Freiheit ist wenn du einfach du Selbst bleiben kannst.
    So Leben in Glück.


    Nimand sich gegenseitig dich fertig macht.

  • Sehr gutes und interresantes Thema.


    Ich denke dass Freiheit sehr viel mit geld zu zun hat. Je mehr Geld man hat umso mehr Freiheiten.
    Wenn jemand 50 mio euro hat, und das Geld anlegt und nicht nur verprasst, dann ist er ungefähr so frei wie man sein kann (Gesundheit ist natürlich grundvoraussetzung). Denn dann kann man sich vieles kaufen, aber man muss nicht dafür arbeiten.
    Ich stehe morgens um halb 5 auf und gehe zur Arbeit. Um halb 4 komm ich wieder nach hause und bin müde. So ist es beim Großteil der Bevölkerung. Das läuft dann so bis man 67 Jahre alt ist. Also kann man da nicht von Freiheit reden denke ich, denn es gibt keine Alternativen. Natürlich kann man auch HartzIV beziehen, aber dann kann man auch den Lebensstandart nicht halten.

  • Gibt es Freiheit?
    Die Frage ist in meinen Augen schon im Starterpost beantwortet worden. Eine völlige Freiheit existiert nicht. Allein, wenn ich versuche mir vorzustellen wie das wäre, stoße ich an Grenzen wie beim Gedanken an die "Unendlichkeit". Wie soll das aussehen, wenn man völlig frei ist von jeglichem Zwang? Die Natur funktioniert halt mit bestimmten Zwängen, angefangen bei Instinkten, über physische Beschaffenheiten bis hin zum Umweltkontext in dem wir leben. Selbst wenn wir mal die biologischen Einschränkungen außer acht lassen und als gegeben hinnehmen; ich kann nicht für Tiere sprechen, aber als Mensch ist man ebenfalls niemals frei. Gedanken, Verpflichtungen, Gefühle. Alleine sowas wie Scham schränkt schon in der Freiheit ein. Gesellschaft sowieso (wie im Starterpost angemerkt). Ich meine, es geht mir nicht mal um Gesetze, die jeder befolgen muss. Selbst Dinge, bei denen man Alternativen hat, sind von Zwang geprägt. Trends, Freundeskreis, das Bedürfnis nach Anerkennung ... all das ist eine freiwillig" gewählte Einschränkung unserer individuellen Freiheit. Aber vielelicht ist es ja auch unsere Freiheit diese Einschränkungen zu wählen?


    Was bedeutet Freiheit für dich?
    Zu tun und lassen, was man (spontan) möchte. Sei es (jetzt kommen lustige Beispiele) ins Bett pinkeln, weil man zu faul ist aufzustehen, der Person vor einem in den Hintern treten, weil sie langsamer geht als man selber, alles im Museum antatschen, mitten im Unterricht das Klassenzimmer verlassen, weil man keine Lust mehr hat. Und all das natürlich ohne Konsequenzen, sonst ist es für mich keine richtige Freiheit mehr. Die Beispiele mögen jetzt wirklich teilweise seltsam klingen, aber sie zeigen deutlich, wie essentiell auch Einschränkungen der Freiheit sind und was für mich tatsächlich Freiheit bedeuten würde.
    Wenn ich Freiheit im gesellschaftlichen Kontext definiere, dann bedeutet diese für mich, dass ich im Rahmen von menschenfreundlichen und demokratischen Gesetzen, alles machen darf, wie ich es für richtig halte. Heißt also auch, dass ich entscheide, welche gesellschaftlichen Normen ich als Einschränkung anerkenne und welche nicht. Das alles natürlich wieder ohne Konsequenzen. Denn wenn ich mich entscheide nicht mit dem Strom zu schwimmen, aber dann von den anderen gemieden werde oder dafür verurteilt, sodass sich wieder Einschränkungen bilden, die ich nicht gewählt habe, dann ist das wieder keine Freiheit. Das bedeutet nicht, dass jeder, der mich schief anschaut, meine Freiheit einschränkt. Ich meine wirklich Konsequenzen, die einem schaden oder Alternativen verwehren. Mobbing jeglicher Art, auch Erziehung (sorry, dass das nebeneinander steht. Erziehung ist natürlich nicht unbedingt in einem so negativen Kontext wie Mobbing zu sehen), Machtmissbrauch und Vorurteile.


    Jetzt habe ich nur von meinem individuellen Standpunkt gesprochen. Da ich aktuell viel mit Behinderten arbeite, habe ich auch Einblick bekommen, wie körperlich Behinderte Freiheit für sich definieren. Das fängt schon dabei an, dass nicht berufstätige Behinderte nichts sparen dürfen (und nicht für Rente einzahlen können), weil das Sozialamt sonst die Gelder kürzt. Dass man mit dem Rollstuhl nicht in jeden Bus reinkommt. Nicht in jedes Gebäude. Dass man nicht immer die nötige Hilfe bekommt, um die Behinderung auszugleichen, weil Außenstehende nicht nachvollziehen können inwiefern Hilfe nötig ist. Hier wird die Freiheit von Menschen eingeschränkt, obwohl Staat und Gesellschaft die Möglichkeiten haben, diese Freiheiten zu bieten.


    Ein weiterer Punkt, der hier reinpasst: In Deutschland existiert keine politische Zensur und man kann als deutscher Bürger davon ausgehen, dass man nicht willkürlich ins Gefängnis gesteckt wird. Anders sieht das in Russland aus, was wohl viele hier mitgekriegt haben, da es in letzter Zeit durchaus Schlagzeilen machte. Dennoch, und es ist schwierig das zu erklären, habe ich von vielen gehört (und empfinde es selber so), dass sie sich rein vom Alltag her und von der Gesellschaft, in Russland freier gefühlt haben, während viele die gesellschaftlichen Normen in Deutschland als einschränkend ansehen. Das ist durchaus interessant, weil man das sicher als Außenstehender kaum nachvollziehen kann. Politische Freiheit ist wichtig, um sich im eigenen Land sicher zu fühlen. Trotzdem ist für viele der Alltag "gegenwärtiger" und die kulturellen Unterschiede bemerkbar. Hier hängt es wohl auch damit zusammen, dass man von Kindes Beinen an mit gewissen Freiheiten und Einschränkungen aufwächst und diese als "natürlich" ansieht. Wenn sich daran etwas ändert, bemerkt das der Mensch. Gut, wenn Einschränkungen wegfallen, dann fühlt man sich freier. Aber was ist, wenn gewohnte Freiheiten plötzlich "verpönt" sind?


    Wenn ich teilweise diese Bedürfnisse mit meinen vergleiche, komme ich auch zum Schluss, dass Freiheit sehr individuell ist und die Definition stark davon abhängt, welche Freiheiten man bereits hat.


    Ist Freiheit etwas gutes für den Menschen?
    Ich denke eine gewisse Freiheit ist gesund für uns und wichtig für die Gesellschaft. Würde alles von "oben herab" vorgegeben sein, wäre der Fortschritt stark gebremst. Kreativität lebt außerdem von Freiheit. Es wurde ja schon oft festgestellt, dass kreative/schöpferische Tätigkeiten beruhigend und motivierend sein können. Der Mensch braucht einen gewissen Freiraum. Allerdings können wir nicht erwarten, dass jeder Mensch sich die gleichen Grenzen setzt oder überhaupt welche. Viele individuelle Freiheiten können aber nicht ohne Grenzen koexistieren, was mich wohl zu der nächsten frage bringt ...


    In welchen Fällen findet ihr es sinnvoll die Freiheit durch Gesetze einzuschränken?
    Um Schaden einzudämmen, um individuelle Freiheit zu schützen. Hier kommt halt die berühmt, berüchtigte "Sicherheit" mit ins Spiel. Ist man frei, wenn man die ganze Zeit um seine Freiheit fürchten muss? Ich denke Angst ist sehr einschränkend, weswegen man durchaus Freiheiten aufgibt, um die zu schützen, die man nicht aufgeben muss. So funktioniert Gesellschaft. Ich denke, dass wir durchaus ohne feste Gesetze funktionieren könnten, aber es gibt halt verschiedene Ansichten zu verschiedenen Dingen, weswegen das nicht ganz nach unseren Vorstellungen läuft. Es gibt ja genug Gesellschaftskreise, die nur mit Normen leben. Diese sind weder Gesetz noch festgeschrieben, aber je nach Kultur reicht das auch schon. Dazu braucht man aber wohl kleinere Gesellschaftskreise. Um die Kontrolle über ganze Völker zu behalten, sind Gesetze wohl die bessere Variante.


    Haltet ihr euch für frei?
    Freier als manch anderer Mensch, weniger frei als ich sein könnte. Es wäre wohl ignorant zu leugnen, dass ich gewisse Freiheiten genießen kann. Jetzt zum Beispiel aufzustehen und spazieren zu gehen, übermorgen einkaufen, hier meine Meinung äußern. Ich kann sogar unsere Kanzlerin beleidigen und hab nichts zu befürchten. Andererseits kann ich jetzt nicht meine Musik laut einschalten, kann nicht einfach meine Bachelor-Arbeit zum Fenster rausschmeißen (können schon, aber gewisse gesellschaftliche Anforderungen und mein daran gekoppelter Ehrgeiz, erlauben es mir nicht), kann nicht random paar Bereiche löschen (auch hier: von den Forenrechten aus gesehen kann ich das schon, aber ich "kann" es dennoch nicht, da Verantwortung gegenüber anderen Personen mich hier einschränkt). Einige Dinge sind dennoch meine "freie" Entscheidung, die ich treffe, indem ich Konsequenzen abschätze. Ich genieße also durchaus viele Freiheiten, aber sobald es über das individuelle Recht hinaus geht, wird es schwieriger. Ich kann nicht einfach Gesetze ändern, diee brechen, Selbstjustiz betreiben, Dinge machen, die über meine finanziellen Möglichkeiten hinausgehen usw.


    Strebt ihr nach Freiheit?
    Ich würde eher sagen, dass ich nach mehr Unabhängigkeit und Eigenständigkeit strebe. Das sind sicher Inhalte von Freiheit, aber nicht ganz Freiheit. Natürlich möchte man so viele Möglichkeiten offen haben und selber entscheiden, was man darf oder nicht. Absolut alles machen, was ich will, wäre erstrebenswert, wenn nur ich davon betroffen wäre, aber alle anderen sich an Normen und Gesetze halten. Mir ist nämlich meine Sicherheit durchaus wichtig, lol. Der Gedanke frei zu sein, ist verlockend und ich wüsste jetzt nicht genau, wo ich Grenzen ziehen würde. ich weiß nur, dass ich für die Menschheit nicht die absolute Freiheit wollen würde.

  • Gibt es Freiheit?
    Dass das unheimlich schwer zu beantworten ist, ist ja die Grundaussage dieses Topics. Ich persönlich glaube dass man nur unter ganz besonderen Umständen wirklich frei sein kann & dass die Freiheit die auf dieser Welt zur Verfügung steht zunehmend weniger wird.


    Was bedeutet Freiheit für dich?
    Unabhängigkeit & die Gabe nach der eigenen Moral zu tun & zu lassen was man will. Wie gesagt bindet die Moral da, wobei man jetzt natürlich nochmal den Begriff Moral definieren müsste, aber ich denke einfach daran niemand anderem Unrecht zu tun. In diesem Rahmen sollte es für mich Freiheit geben, natürlich ist man in dem Sinne dann nicht wirklich frei wenn es einem nicht erlaubt ist jemand anderem (bspw.) sein Leben zu nehmen, aber ich denke es ist schon ersichtlich dass man das ohnehin nicht tun sollte. Sagen wir also es ist nicht verboten, sondern man will es selber garnicht, weil die selbstgegebene Moral dies verbietet. Was bleibt ist immernoch die Fähigkeit alles zu tun, freie Entscheidung über alles zu haben & sich über Grenzen hinauszusetzen.


    Ist Freiheit etwas gutes für den Menschen?
    Kann ich jetzt wunderbar auf den oberen Punkt zurückkommen. Es kann auch was ziemlich schlechtes sein, nehmen wir jetzt mal die Tatsache dass ein Mensch dem keine Regeln gegeben sind auch ohne sich Gedanken zu machen anderen Schaden zufügen könnte. Man muss auf den Verstand des Menschen vertrauen können, was man ja leider irgendwie nicht kann. Nur wenn der Mensch frei von irgendwelchen schlechten Gedanken ist dann ist es auch gut dass er frei ist, denn dann tut er auch nur Gutes.


    In welchen Fällen findet ihr es sinnvoll die Freiheit durch Gesetze einzuschränken?
    Ich hätte mir die Fragen vielleicht mal vorher richtig durchlesen sollen, dann hätte ich meinen Kommentar auch besser strukturieren können. :D
    Wie erwähnt, sobald andere Menschen, oder vielleicht sollte man generell sagen: Lebewesen mit Bewusstsein, verletzt werden sollte der Freiheit eine Schranke vorgeschoben werden. Man sollte über sich selbst bestimmen können, in völliger Freiheit, ohne Regeln, aber sobald man in das Leben von anderen eingreift gehören auch Einschränkungen durch Gesetze dazu, die die Freiheit wieder nehmen.

    Haltet ihr euch für frei?

    Nein, nicht in dieser Welt. Man ist immer an irgendetwas gebunden, ob es die Verpflichtungen sind die man im Laufe seines Lebens eingeht, geltende Gesetze, etc.


    Strebt ihr nach Freiheit?
    Absolut. Ich glaube dass ich absolute Freiheit spüren werde eines Tages, da ich schon seit meiner Kindheit von einer Weltreise träume. Nicht dieses bescheuerte "Reiseführer raus & die nächste Tour buchen", sondern eher Backpackingmäßig. Auf eigene Faust die Welt erkunden, Menschen & Orte kennenlernen, Abenteuer erleben. Ich hoffe einfach nur dass ich auf meinen Reisen an Orte komme wo ich diese absolute Freiheit spüren kann, weit weg von allem was diese irgendwie einschränken könnte.

  • Gibt es Freiheit?
    Hmmm, schwer zu sagen, da jeder Freiheit anders definiert.
    Für mich selbst wäre Freiheit etwas, wo ich unabhängig wäre. Wenn mein Leben nicht in den Händen einer anderen Person liegen würde und wenn ich nicht mit etwas unangenehmen verpflichtet wäre. Freiheit bedeutet für mich auch, dass ich, meine Moral beachtet, tun und lassen kann was ich will. (Natürlich nicht morden oder so, wäre dann doch wieder zu viel...)
    Alsooo... Freiheit gibt es teilweise-es kommt halt auf die Sichtweise, die Situation und auf den Ort an.


    Ist Freiheit etwas gutes für den Menschen?
    Jein. Manche Menschen nutzen Freiheit aus oder kommen mit der nicht aus. Und auch hier kommt es darauf an, wie weit die Freiheit geht.
    Keine Gesetze? Super, so eine Freiheit wünscht sich jeder! Da kann ich anderen Menschen Schmerzen zufügen ohne Konsequenzen zu bekommen.
    ...so in etwa könnte das ablaufen.


    In welchen Fällen findet ihr es sinnvoll die Freiheit durch Gesetze einzuschränken?
    Freiheit sollte man erst dann einschränken, wenn die Freiheit und/oder das Leben anderer Menschen ausgelöscht/eingeschränkt/etc werden kann. Wie oben gesagt, sind einige Gesetze dazu da, um die Freiheit der Menschen in Schutz zu nehmen. (Man ist nicht wirklich frei, wenn man verschleppt wird.)



    Haltet ihr euch für frei?
    Nicht wirklich-Mein Leben wird von anderen Menschen bestimmt. Von meinen Eltern, meinen Arbeitgebern (wer gibt mir denn mein Gehalt?^^) und auch der Staat bestimmt, wie mein Leben aussieht, wenn auch nicht so extrem. (Aber immer noch ziemlich stark, da der Staat eben die Gesetze hat.)
    Ich kann aber bis zu einem bestimmten Grad machen was ich will. Ich darf essen was ich will, im Internet surfen und ich darf ich sein.



    Strebt ihr nach Freiheit?
    Ja, aber die Freiheit nach der ich strebe gibt es in diesem Leben nicht...

  • Freiheit


    Was es doch alles für Themen gibt, unglaublich, wie vielfältig das Forum doch ist. - Sehr interessantes Thema, welches aber auch einige schwierige Aspekte birgt, wie ich finde.


    Gibt es Freiheit?
    Eine vollkommene Freiheit, hat kein Mensch. Ich meine, man kann nicht einfach auf die Straße rennen und jemanden erschießen, ohne, dass einem die Freiheit genommen wird. Man ist frei, jedoch nur in seinem Zimmer, was aber auch nicht heißt, dass man in seinem Zimmer jemanden erschießen darf, da einem ebenso die Freiheit genommen wird. Ich würde sagen, man hat eine eingeschränkte Freiheit: Meinungsfreiheit ist bestehend aber irgendwas anderes zu tun, was dem Staat nicht gefällt, würde ohne Konsequenzen nicht von der Tafel gewischt werden. Die einzige Freiheit, die einem gegeben ist, ist wohl die, zu entscheiden. Man kann entscheiden, was man wird und wie man wird - das kann einen keiner nehmen, trotzdem ist man in jeglichen Hinsichten nur eingeschränkt frei, da immer irgendwas ist, was dir die freie Entscheidung nimmt oder einschränkt.


    Was bedeutet Freiheit für dich?
    Für mich ist die Freiheit sehr wichtig. Wenn mir jeder sagen würde, was ich tun und lassen kann - und ich dann auch genauso vorgehen müsste - wäre für mich einfach kein Leben, irgendwie. Ich würde damit nicht klarkommen, da ich nur zu oft meine freie Meinung äußere und mir diese auch nicht nehmen lasse, um keinen Preis der Welt. Subjektiv würde ich sagen, dass die Freiheit wirklich verdammt wichtig ist.


    Ist Freiheit etwas gutes für den Menschen?
    Gesetzlich legitime Freiheit, ist für mich okay, nur dann, wenn sie gegen die Regeln und gegen die Gesetze usw. gehen, würde ich sagen, dass nicht jeder Mensch die Freiheit verdient hat. - Im Grunde ist es doch so: Wenn jeder Mensch gleich wäre, gleich handeln würde, nur von einem kommandiert werden würde, dann wären alle gleich und das wäre auch nicht das Gelbe vom Ei, am i right? Logischerweise wird oft über Gesetze nachgedacht, um die Freiheit noch mehr einzugrenzen oder auch nicht, aber ich schätze, dass deswegen auch so oft darüber diskutiert wird.


    In welchen Fällen findet ihr es sinnvoll die Freiheit durch Gesetze einzuschränken?
    Auf jeden Fall, wenn es darum geht, die Menschenwürde/Menschenrechte zu schützen. - Wenn es keine Gesetze dagegen geben würde, würde ja jeder Mensch auf die Straße rennen und sein möglichstes versuchen, jeden in seiner Umgebung zu zerstören. Alleine aus dem Grund, dass die Menschen nicht die Freiheit haben, ohne Konsequenzen, gegen die Regeln zu verstoßen, macht die Einschränkung der Freiheit schon sinnvoll. Es gibt noch so viele Beispiele, wie die Umwelt, Verbrechen, die Menschenwürde usw., auf welche ich jetzt nicht detailliert eingehen möchte, denke aber, dass jeder versteht, auf was ich hinaus will. In solchen Fällen, ist es nur sinnvoll, die Freiheit durch Gesetze einzuschränken. So sehe ich das jedenfalls.


    Haltet ihr euch für frei?
    Ich äußere frei meine Meinung, ich handele nicht nach irgendeiner 3. Person, welche mir Befehle gibt und ich entscheide für mich selber, also ja, ich gewissem Maße, bin ich frei, worüber ich auch froh bin. - Wie oben gesagt, könnte ich ohne meine Freiheit nicht leben.

    Strebt ihr nach Freiheit?

    Aktuell bin ich mit meiner Freiheit ganz zufrieden. - Aber ich schätze, dass jeder nach Freiheit strebt, egal um welche es sich nun handelt.


    #SawyerEnde