Modellieren mit FIMO®
In diesem Tutorial möchte ich euch anhand eines einfachen Beispiels die Arbeit mit der Modelliermasse FIMO etwas näher bringen. FIMO gibt es im Fachgeschäft oder auch im Supermarkt in der Bastelecke. Man kann diese Knetmasse in einzelnen Blöcken kaufen, die es in vielen unterschiedlichen Farben gibt. Es existieren aber auch Sammelpackungen oder Sets für bestimmte Figuren, die dann die dafür benötigten Farben beinhalten. FIMO ist so einfach zu handhaben wie Knete, jedoch durchaus weicher und dadurch formbarere ohne Risse zu kriegen. Zudem kann man damit sehr gut neue Farben mischen und sein Werk dann im Backofen erhärten lassen.
Kleiner Überblick:
- in vielen Farben erhältlich
- neue Farben sind mischbar
- lässt sich einfach formen
- wird im Ofen sehr hart
Du brauchst:
- FIMO in den benötigten Farben
- Buttermesser zum Schneiden der Knete
- Zahnstocher
- Trinkglas mit glatter Oberfläche (oder ähnliches)
- Ein Stück Alufolie
Vorbereitung
Bevor man sich ans Werk macht, sollte man seine Arbeitsfläche vorbereiten. Wenn du mit FIMO arbeitest, brauchst du eine Unterlage, die glatt ist und sich gut abwischen lässt. Es ist hilfreich, wenn die Unterlage einfarbig und dunkel ist, da man so die Knete leichter erkennt, wenn mal kleinere Teile runterfallen. Neben deiner Arbeitsfläche brauchst du natürlich auch einige Werkzeuge. Ein Küchen- oder Buttermesser um die Knete zu schneiden (Vorsicht! Bitte scharfe Messer nur unter Aufsicht deiner Eltern nutzen!), ein paar Zahnstocher und etwas glattes zum Ausrollen. Das kann ein Nudelholz sein oder auch einfach nur ein rundes Trinkglas.
Planung
Jetzt ist es erstmal wichtig einen Überblick zu kriegen aus welchen Bestandteilen sich dein Werk zusammensetzen wird. Ich nehme für dieses Tutorial We, ein Wesen aus dem italienischen Comic W.I.T.C.H., das du schon oben rechts kennengelernt hast. We kann man zum Beispiel wie folgt aufteilen: Es besteht aus einem Kopf, einem Körper, zwei Ärmchen, zwei Beinchen, ein Schwanz und zwei Ohren. Das wären erst einmal 9 Einzelteile. Aber hier bist du noch nicht fertig! Es ist auch wichtig zu sehen, wie viele Farben dein Werk besitzt. Die Ärmchen von We sind an der Spitze schwarz, weswegen nochmal zwei Bestandteile hinzu kommen. Dann muss noch der rosa Bauch erstellt werden, der Mund, beide Augen, der Fleck um das rechte Auge und der Schwanz setzt sich aus 3-4 Ringen zusammen. Insgesamt kommen wir also auf ganze 20 Einzelteile aus denen das Werk am Ende bestehen wird! Natürlich ist es nicht schlimm, wenn du mal etwas übersiehst. Man kann schließlich vieles dann einfach nochmal nachholen.
Zur Planung gehört es auch, dass man sich Gedanken zu den Farben macht. Manche müssen erst gemischt werden, um die benötigte Farbe zu erhalten.
Farben mischen
FIMO lässt sich sehr einfach zu neuen Farben mischen. Dazu schneidest du von jeder Farbe, die du zum Mischen brauchst, so viel Knetmasse ab wie benötigt. Diese wird dann jeweils zu "Schlangen" in der Hand geformt und anschließend verdrehst du diese miteinander, sodass eine bunte Schlange entsteht. Diese wird immer wieder zwischen den Handflächen gerollt bis sie zu lang ist. Dann klappt man sie zusammen, damit sie kürzer wird, und rollt sie wieder zwischen den Händen. Das wird so lange wiederholt, bis die beiden Farben ausreichend vermischt sind.
Um die gewünschte Farbe zu kriegen, musst du manchmal auch etwas rumprobieren und immer wieder Knetmasse hinzufügen. Ähnlich wie bei Wasserfarben kann zu viel oder zu wenig von einer Farbe das Ergebnis verändern.
Vorsichtig auch wenn du mit schwarz mischst! Davon reicht oft schon ein sehr kleines Stück. Besser später mehr hinzufügen, wenn es nicht dunkel genug ist.
Einzelteile formen
Nachdem alle benötigten Farben bereit liegen, kannst du dich an das Formen der benötigten Bestandteile machen. Wie du es vielleicht schon vom Kneten mit der üblichen Knetmasse gewohnt bist, funktioniert fast alles mit den Händen. Für den Kopf brauche ich eine Kugel, die sehr einfach durch das rollen in kreisenden Bewegungen zwischen den Händen entsteht. Von dieser Grundform aus, lassen sich viele weitere rundliche Formen bilden. Ein Oval entsteht, wenn man mit den kreisenden Bewegungen aufhört und stattdessen nur leicht hin- und herrollt. Wenn man ein Ende etwas spitzer gestalten möchte, muss man nur den Druck beim Rollen auf diese Seite etwas verlagern. Für die Ohren von We brauchst du Kegel, die du ebenfalls mit Hilfe deiner Finger aus einer Kugel formen kannst, indem du auf eienr Seite etwas Druck mit Daumen und Zeigefinger ausübst. Selbiges gilt für die spitzen, schwarzen Ärmchen von We. Die Pfoten unten bestehen aus zwei leicht flachgedrückten Kugeln.
Für die Augen und den Bauch kannst du auch erst eine Kugel formen, die du dann erst mit der Hand und dann mit dem Trinkglas sehr stark flach drückst. Für diese Bestandteile brauchst du wenig Knetmasse, falls es also zu viel ist, ruhig etwas wegschneiden davon. Die weißen Flächen der Ärmchen kannst du ganz einfach durch leichtes Hin-und Herrollen zwischen den Händen erstellen.
Jetzt fehlt nur noch der Schwanz. Ich habe meinen jetzt aus drei Ringen geformt. Dafür nimmst du die benötigten Farben und formst zuerst drei Kugeln, die du dann ganz leicht zusammen drückst. Aus diesen Einzelteilen setzen wir dann im nächsten Schritt den Schwanz zusammen. Zuguterletzt muss noch Wes Frisur sitzen. Hier hilft das Buttermesser sehr gut, wenn du leicht oben in den Kopf reinscheidest und zwischen Finger und Messer zusammendrückst. Falls es nicht sofort klappt, kannst du es mehrmals versuchen, da du den Kopf immer wieder glatt rollen kannst.
Zusammenfügen der Einzelteile
Das Zusammenfügen von Einzelteilen funktioniert bei FIMO nicht durch Schlickern, wie man es z. B. von der Arbeit mit Ton kennt. Fimo klebt sich im Normalfall gut zusammen, wenn man etwas Druck ausübt. Bei kleineren Teilen ist auch leichtes Verkneten hilfreich. Jetzt hast du für den Schwanz drei Scheiben, die du aufeinander legen kannst und sanft in kreisenden Bewegungen zwischen den Handinnenflächen rollen. So entsteht eine Kugel aus diesen drei Scheiben. Du solltest aber aufpassen nicht zu fest beim Rollen zu drücken, damit sich die Scheiben nicht verformen.
Etwas schwieriger wird das mit den Ärmchen von We. Hier musst du die weißen Oberarme und die schwarzen Spitzen zusammenfügen. Bei so dünnen Stellen drückt man erst beide Bestandteile leicht zusammen und versucht dann an der "Naht" die Stelle zwischen den Fingern leicht zu rollen. So verbinden sich die beiden Farben, ohne das man später sieht, dass es sich um zwei verschiedene Stück Knete gehandelt hat. Da beim Rollen die Form oft verloren geht, kann es sein, dass du die Ärmchen nochmal etwas nachformen musst.
Nun kannst du den gesamten Körper zusammensetzen. Die rosane Bauchfläche, sowie die Augen und der Augenfleck werden einfach auf den jeweiligen Körper richtig platziert und leicht angedrückt. Dann rollst du den Körper ohne viel Druck zwischen den Handflächen etwas hin und her, damit genug Wärme entsteht um die Einzelteile zu verbinden. Die Füße befestigst du, indem du den Oberkörper leicht draufdrückst. Sie sollten aber zur Hälfte noch vor dem Oberkörper rausschauen. Damit die Ärmchen beim Härten nicht abfallen, bietet es sich in solchen Fällen an in den Oberkörper kleine Mulden einzudrücken, dort, wie die Ärmchen hinkommen und diese dann mit leichtem Drücken einzusetzen. Beim Schwanz und beiden Ohren habe ich ein Stück Zahnstocher zur Hilfe genommen und beide Teile einfach drauf gesetzt.
Letzte Schritte
Bevor das fertige Werk in den Ofen wandert, kann man noch an einigen Details arbeiten. ich habe zum Beispiel We noch einen Mund gegeben und mit weißer Knete Glanzpunkte in die Augen gesetzt. Auch kannst du die Stellen, die unförmig wirken etwas bearbeiten. FIMO lässt sich am einfachsten formen, wenn es warm ist, deswegen hilft es oft mit den Fingern etwas an den zu bearbeitenden Stellen zu reiben. Mit Hilfe von Messer und Zahnstocher kann man auch die Stellen bearbeiten, die einen Übergang zwischen zwei Einzelteilen bilden.
Das Aushärten
FIMO wird im vorgeheizten Backofen bei 110° für maximal 30 Minuten gehärtet. Je dünner das Werk ist, desto weniger Zeit braucht es. We ist etwas dick, weswegen du hier die 30 Minuten warten solltest. Wichtig ist hierbei, dass die Temperatur niemals höher als 130° sein darf und die Zeit auch nicht überschritten werden sollte. Die Knetmasse kann in diesem Fall giftige Gase entstehen lassen. Bei We ist es zwar nicht der Fall, aber falls dein Werk feine Einzelteile hat, sollten diese durch Alufolie oder einen Zahnstocher "fixiert" werden, da die Knete beim Aufheizen erstmal sehr weich wird und solche Einzelteile dann abfallen könnten oder die Form verlieren. Nach 25- 30 Minuten kannst du We aus dem Backofen holen. Aber vorsichtig: Die Figur ist heiß! Zudem sollte man beachten, dass das Werk im heißen Zustand noch etwas weich ist. Richtig ausgehärtet und fertig, ist es erst, wenn es abkühlt.