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Huhu Nachtara,
nachdem dein letzter Upload schon etwas her ist - und ich endlich mal Zeit für meine Stamm FanFictions habe! - ist es nun an der Zeit, für ein Feedback. Ich hoffe, dass es nicht stört, dass dieser Kommentar vergleichsweise kurz ausfallen wird.
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Beginnen wir doch einfach, wie zumeist, mit dem Inhalt, dann dem Stil und eventuellen Verbesserungsvorschlägen, bis ich schließlich im letzten Tab zu einer (möglichen) Verbesserung komme.
So, beginnen wir bei dem Inhalt: Er gefällt mir richtig gut! Du schaffst es, jedes Kapitel wie ein Bindestück zu gestalten, oder wie einen Legostein, der sich auf den anderen türmt. Du beendest sozusagen die spannende Situation, die du im vorherigen Kapitel als Ausklang verwendet hast, mit dem Anfang des neuen Kapitels und lässt aber nach hinten hin wieder ein Stück offen. Ich vermute an dieser Stelle jedoch stark, dass es Drew sein wird, warum auch sonst, würde Maike sich so verhalten? Es ist zwar keinesfalls berechenbar, und ich finde es auch schön, dass er erst verhältnismäßig spät auftritt, ich persönlich hätte nämlich geglaubt, dass er und Maike früher zueinander zurückfinden, auch wenn es sicherlich nicht gleich innige Liebe wäre, immerhin kennt er sie ja noch nicht.
Außerdem finde ich den Kampf am Anfang klasse beschrieben! Ich mag es, wie oft du einen Kampf derart gelungen einbaust, besonders, weil du so ein gutes Verhältnis der Harmonie zwischen den Gesprächen, die besonders unter den drei Mädchen stattfinden, und den Handlungsschritten, zu denen in meinen Augen besonders die Kämpfe zählen.
Was ich auch noch sehr gelungen fand, war dieser Stimmungswandel - zuerst Ungewissheit, als der Kampf gegen Fukano eine Wende nehmen zu schien, dann der Sieg, dann die Freude auf den Wettbewerb und schließlich dieser Patzer, der - scheinbar - durch Drew hervorgerufen wurde. Gut gemacht!
Zuletzt möchte ich dich nochmals loben, denn mir gefällt diese Lebendigkeit, die du in deine FF bringst! Wenn ich ehrlich bin, dann wären mir nie so viele Dinge eingefallen, wie dir. Du hast bis jetzt schon neun Kapitel geschrieben, die alle teils aufeinander aufbauen, teils unabhängig von einander sind. Zuminest könnte man dieses Kapitel auch durchaus als Prolog oder dergleichen verwenden, da der letzte Satz im Kapitel ist spannungssteigernd, und du hast in diesem Kapitel auch keinen (konkreten) Rückblick auf das Vorherige, also ihren Zeitsprung, eingebaut. Sehr schön!
Kommen wir nun zu deinem Stil: Ich kann gerade schlecht sagen, wie sehr du dich seit dem letzten Kapitel gesteigert hast, denn ich finde, dass du schon eine gute Autorin bist, du bist abwechslungsreich, du umschreibst - zumindest die Protagonistinnen und anderen Handlungsträger - und du verwendest viele Stücke deines schon großen Wortschatzes.
Allerdings finde ich es noch verbesserungswürdig, dass du kaum Umschreibungen verwendest, hinsichtlich der Pokémon. Ich kann dir nachfühlen - es ist schwieriger, wenn man zwei typgleiche Monster gegeneinander antreten lässt. Aber ich bin mir sicher, dass du dein bereits erlerntes Wissen hinsichtlich Umschreibungen und Beschreibungen auf diese Situation anwenden kannst. Beispielsweise kannst du dir ja überlegen, wo der Unterschied/die Unterschiede zwischen Flemmi und Fukano liegen. Alleine hierbei wirst du sicherlich 5-10 Stück finden, aus denen du etwas Schönes basteln kannst, glaub an dich!
Ich hätte noch ein bisschen zu bemängeln, auch wenn es wohl eher eine Geschmackssache ist, dass du dich bei der Stellung der wörtlichen Rede (also Begleitsatz und wörtliche Rede in den Gänsefüßchen) noch nicht ausgeglichen abwechselst, wenn auch schon besser, als zu Beginn! Steigere dich also einfach etwas, ich bin mir sehr sicher, dass du auf einem guten Weg bist.
Zuletzt würde ich dir auch noch empfehlen, mehr auf die Umgebung einzugehen, beispielsweise beim Sonnenuntergang. Mich würde interessieren, wie es sich auf Maike und ihre Gefühlswelt auswirkt. Ist sie für einen Moment glücklich? Ein bisschen gingen mir die auserkampflichen Gefühle nämlich verloren, weil es interessant ist, Maike mehr und mehr kennen zu lernen, und dies erfolgt zumeist, wie ich vielleicht schon einmal anmerkte, am besten durch Gedanken und Gefühle.
Ich hoffe, du kannst etwas mit meinem Feedback anfangen! :3
Liebe Grüße
Felii
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„Flemmi, fang an mit Schnabelattacke!“
„Flemmli!“, rief mein Partner zurück und machte sich bereit für den Angriff. Tatsächlich hatte sich Fukano bereit erklärt, gegen mich zu Kämpfen kämpfen und mir die Chance zu geben, zu versuchen, es zu fangen.
Allerdings hatte ich es so auch mal wieder geschafft, einen Gegner zu finden, bei dessen Typ Flemmlis Attacken keinen besonderen Vorteil zeigen würden. Ergo würden Feuerangriffe in diesem Kampf nicht viel bringen. Der einzige Vorteil, den ich vielleicht hatte, lag in meiner und Flemmli’s Kampferfahrung, allerdings konnte ich das auch nicht wirklich genau sagen.
Wie oft hatte dieses Fukano wohl schon gegen Trainer gekämpft? Wie oft hatte es gewonnen?
Flemmli rannte nun mit vorgestrecktem Schnabel auf seinen Gegner zu, bereit, ihn zu treffen. Leider war aber nicht nur mein Starter schnell. Fukano sprang über es hinweg und wirbelte herum. Es riss das Maul auf und entblößte eine Reihe spitzer Zähne. Dann stob Feuer aus seinem Maul und es rannte auf mein Flemmli zu, bereit, einen neuen Angriff zu starten.
„Das ist Feuerzahn…“, staunte ich. Dieses Fukano war wirklich stark.
„Flemmli, du musst ausweichen!“, rief ich laut, aber leider kam meine Reaktion zu spät und es gelang Fukano, Flemmli zu schnappen.
Zwar war das für Flemmli, welches nun zwischen den Reihen spitzer Zähne gefangen war, eine heikle Situation, aber andererseits… näher als jetzt würde es wohl kaum an Fukano herankommen.
„Flemmli, Kratzer und dann Schnabel!“, rief ich. Flemmli begann, so gut es ging, mit den Krallen auf Fukano einzuhacken und sein Schnabel begann aufzuleuchten. Wieder einmal wurde er spitzer und zu einer gefährlichen Waffe. Mit jedem Treffer, den es landete, wurde Fukanos Griff lockerer und Flemmli kam noch besser mit den Krallen an dessen Brust. Dann hieb es auch mit dem Schnabel nach Fukano.
Der Gegner bellte laut auf vor Schmerz und schleuderte Flemmli von sich weg.
„Flemmli! Bist du in Ordnung?“ Flemmli kämpfte sich auf die Beine, unwillig schon aufzugeben und sah mich herausfordernd an. Es wollte weiterkämpfen, um jeden Preis.
„Warum sollten wir aufgeben? Flemmli, jetzt geht es erst richtig los. Energiefokus!“,(keinen Absatz)gab ich ihm neue Anweisungen, obwohl ich nicht so sicher war, wie ich tat, dass dieses Handeln gut war. Wie viel Kraft hatte das Küken wirklich noch?
Flemmli begann hell aufzuleuchten. Normalerweise mochte ich Energiefokus in Kämpfen nicht besonders gerne einsetzen, denn diese Attacke machte Flemmli angreifbar, aber im Moment war Fukano noch damit beschäftigt, sich über die Wunden zu lecken, die Flemmlis letzte Angriffe hinterlassen hatten. Es waren nur oberflächliche Kratzer, aber dennoch waren es ziemlich viele und entsprechend unangenehm für unseren Gegner.
„Flemmli, noch einmal Schnabel!“ Das Leuchten um Flemmli verschwand und sammelte sich nun komplett um seinen Schnabel. Dann stürmte es auf Fukano los, welches den Kampf schon fast zu vergessen haben schien.
Als es Flemmli bemerkte war es bereits zu spät um auszuweichen und Fukano wurde weit durch die Luft geschleudert. Etwas entfernt blieb es liegen. Schnell reagierte ich, zog einen Pokéball aus meiner Tasche und warf ihn nach Fukano. Der Ball blinkte, wackelte ein wenig herum. Erwartungsvoll hielt ich die Luft an. War der Kampf vorbei, oder würde Fukano sich befreien und weiterkämpfen?
Dann endlich ertönte ein leises Piepsen. Fukano war gefangen.
„Yay!“, rief ich fröhlich über den Erfolg und rannte los, um den Ball aufzuheben, dann ging ich zu Flemmli.
„Du warst echt toll Flemmli! Tut mir leid, dass du wegen mir immer in so dumme Lagen kommst.“
Ich dachte daran, wie schmerzhaft es ausgesehen hatte, als Flemmli zwischen den spitzen Reiszähnen seines Gegners festgesteckt hatte, ohne Chance, unverletzt wieder frei zu kommen.
Mein Pokémon war zu stolz, um sich etwas anmerken zu lassen, aber wenn es sich unbeobachtet glaubte, blickte es immer wieder unsicher auf seinen rechten Flügel und versuchte, damit zu Flattern, zuckte dann aber zusammen und hielt inne, bis der Schmerz wieder einigermaßen abgeebbt war.
„Komm Flemmli, wir gehen zurück. Ich bringe dich zu Schwester Joy, damit das behandelt wird.“ Ich deutete auf seinen Flügel.
„Und dich auch.“, sagte ich lächelnd, als ich den Pokéball von Fukano in meine Tasche steckte.
„Kommt ihr endlich? Sonst gehe ich alleine los!“, fragte (fragte" passt im Bezug auf den letzten Satz nicht so gut) ich und drehte mich im Türrahmen um. Ich hatte diese Frage jetzt schon zum fünften Mal gestellt. Ungeduldig wippte ich von einem Fuß auf den anderen und trommelte mit den Fingern gegen die offene Tür.
Eigentlich hatten wir vorgehabt uns eine Wiese zu suchen, um zu trainieren, denn heute war der letzte Tag vor dem Wettbewerb, der hier in Jubelstadt stattfinden sollte und vor allem Lucia, die mit ihren gerade einmal neun Jahren noch gar keine Erfahrung hatte, musste noch einiges lernen. Chrissie wollte zwar keine Koordinatorin werden, trotzdem würde sie mit uns das Kämpfen üben, denn darin brauchte sie auch noch einiges an Erfahrung, die ihr trotz ihrer langen Reise bisher fehlte.
„Ja doch, aber hetz uns nicht so!“, murmelte die Blonde, von meinem Gequengel inzwischen sichtlich genervt. Ich musste zugeben, normalerweise war ich diejenige, die nicht in die Gänge kam und ständig die Letzte, die ihre Sachen beisammen hatte und fertig war, irgendwo hinzugehen, aber heute war nun einmal der Ausnahmefall eingetreten, dass ich vor Motivation beinahe explodierte. Ich war unruhig und aufgedreht. Die Vorfreude, endlich mal wieder auf der Bühne zu stehen, war nun, da auch meine Trübsinnigkeit zum Großteil entwichen war, wieder da.
Außerdem war da ja mein neuer Begleiter, der endlich eingewiesen werden musste.
Es tat mir wirklich gut, in Begleitung zu reisen, das merkte ich. Es lenkte mich davon ab, in welcher Lage ich steckte und brachte mich auf andere Gedanken, denn während ich umherreiste, würde ich wahrscheinlich sowieso nicht viel herausfinden. Aber da ich zu Fuß unterwegs war, dauerte es, so sehr es mich auch störte, nun einmal einige Tage, oder manchmal sogar Wochen, um eine bestimmte Stadt zu erreichen. Durch diverse Zwischenstopps wie diesem, aufgrund von Wettbewerben oder anderen Events verzögerte sich das ganze dann noch mehr.
Das ärgerte mich zwar, machte mich unruhig und nervös, aber ich konnte es den anderen nicht abschlagen. Auch, wenn sie es nicht wussten, hatte ich doch ihnen einiges zu verdanken.
Ich war mir sicher, ich wäre verrückt geworden, wäre ich noch viel länger alleine gewesen, gezwungen, ein schier unlösbares Problem alleine zu bewältigen.
„Na kommt schon. So lange kann man doch überhaupt nicht brauchen!“, grummelte ich und begann damit, vor der Tür auf und ab zu laufen.
„Du bist einfach nur zu früh dran. Normalerweise sind wir genau so schnell und du trödelst rum. Warum bist du heute so aufgedreht?“, fragte Chris. Prüfend musterte mich die Blondine, während sie Kirlias Pokéball in ihre kleine Umhängetasche legte und den Reisverschluss zuzog.
Sie strich sich noch einmal mit der Bürste durch die sowieso schon glatten Haare, dann kam sie ebenfalls zur Tür. Auch Lucia hatte es schließlich geschafft, alles, was sie brauchte, zu finden und schloss sich uns endlich an. Gewohnheitsmäßig warf sie noch einen Blick in den Spiegel und folgte uns dann nach draußen. Dieses Mädchen war einfach unglaublich. Sie achtete mit neun Jahren schon fast mehr auf ihr aussehen, als ich es je getan hatte und dabei war ich eigentlich ja bereits vierzehn. Die Blauhaarige trug ein kurzes, rosafarbenes Sommerkleid und eine gleichfarbige Schleife in den ansonsten offenen Haaren. Dazu ein paar weiße Ballerinas.
Dagegen wirkte Chris’ Erscheinungsbild kein bisschen so Mädchenhaft, wie das von Lucia.
Sie trug ein graues Sporttop, weiße Shorts und einen Zopf. Dazu die blau-weißen Turnschuhe, mit denen sie fast jeden Tag herumlief. Manchmal fragte ich mich, ob uns die Leute nicht allein deshalb anstarrten, weil schon unser Erscheinungsbild kein Stück zusammenpasste.
Ich lief in ähnlichen Sachen herum, wie ich sie damals oft getragen hatte, als ich wirklich noch zehn Jahre alt gewesen war. Eine rot-weiße, ärmellose Weste, rote Turnschuhe und schwarze Leggins waren Teil meines Outfits. Sogar das rote Kopftuch, dass ich all die Zeit dabei gehabt, aber nicht angerührt hatte, hatte ich wieder einmal umgebunden. Als ich mich im Spiegel gesehen hatte, hatte ich fast gedacht, ich sähe ein altes Foto von meiner Hoenn-Reise.
Bei der Erinnerung daran bekam ich Heimweh, wie immer, wenn ich an das dachte, was ich hier nicht haben würde. Ich blinzelte kurz und strich mir unauffällig über die Augen.
Ich durfte mich jetzt nicht unterkriegen lassen, immerhin war ich bisher so gut drauf gewesen.
Trübsinnig konnte ich immer noch dann sein, wenn irgendetwas schief ging. So lange alles gut lief, durfte ich mir die Stimmung nicht wegen etwas verderben lassen, das ich sowieso nicht ändern konnte. Wir verließen also das Pokémoncenter und gingen zu der Wiese, wo ich erst wenige Tage zuvor gegen Fukano gekämpft hatte. Lucia war hellauf begeistert gewesen, als sie es gesehen hatte, nachdem es zusammen mit Flemmli von Schwester Joy untersucht und behandelt worden war.
Sofort hatte sie sich auf das völlig überforderte Pokémon gestürzt, und sich an dessen dichtes Fell gekuschelt.
„Wie eine Wärmflasche!“, hatte sie gesagt und nur widerwillig wieder von meinem neuen Teammitglied abgelassen. Auch Chris war beeindruckt gewesen, aber nachdem ich ihnen erzählt hatte, wie ich es getroffen hatte, hatten beide ziemlich gelacht.
Heute würde ich besonders mit Fukano trainieren, denn es hatte nicht lange gedauert, dessen Schwachpunkt zu finden, den es jetzt zu beseitigen galt.
Ich hatte schnell bemerkt, dass es flink, stark und ziemlich motiviert war, aber es ließ sich sehr leicht ablenken. An dieser Konzentrationsschwäche mussten wir unbedingt noch arbeiten, bevor es ernst wurde, denn auf der Bühne durfte es sich auf keinen Fall in Träumereien verlieren.
„Fukano, versuch es noch einmal!“
Es setzte wie schon zuvor Feuerzahn ein und rannte im Kreis, als würde es seinen Schwanz jagen. Schnell bildete sich ein hell leuchtender Wirbel, der gen Himmel aufstob.
Es sah schon recht eindrucksvoll aus, aber Fukano ging noch viel zu sehr zwischen den Flammen unter, dabei sollten sie eher dessen Kraft hervorheben.
Grübelnd starrte ich Fukano an, das abwartend im Gras saß und zurückstarrte.
„Maike, du wolltest üben.“, erinnerte mich Chris, die zusammen mit Kirlia hinter nun mir stand nachdem sie einige Sinelbeeren in einem kleinen Obstladen in der Nähe gekauft hatte.
Als ihr eine davon herunterfiel, war es mal wieder um Fukanos Konzentration geschehen. Es rannte los, um sich die am Boden liegende Beere zu schnappen.
In nur wenigen Sekunden schlang es die Frucht herunter und sah Kirlia, das noch einige Früchte in der Hand hielt, aus großen Augen bettelnd an.
„Fukano, lass das bleiben. Du bekommst dein Futter, wenn wir fertig sind mit dem Training!“, sagte ich streng, als auch ich bei der kleinen Gruppe angekommen war.
Gleich darauf traf mich der mürrische Blick meines Pokémon, das eindeutig lieber fressen als üben wollte.
„Nein!“, sagte ich bestimmt, griff Fukanos Pokéball und rief es zurück. Dann entfernte ich mich von der Gruppe. Chris sah mir verwundert hinterher.
Fukano würde mir schon noch gehorchen, es brauchte nur Zeit. Trotzdem musste es wenigstens einige Kombinationen erlernen, ehe es bei dem Wettkampf teilnehmen konnte. Ich hatte mich noch nicht angemeldet, aber trotzdem wollte ich, dass es teilnehmen konnte.
Ich lief weiter, bis ich etwas abseits von Chris und Kirlia war, zu denen sich nun auch Lucia mit ihrem Plinfa dazugesellt hatte. Nun beobachteten beide genau, was ich tat.
„Fukano, auf die Bühne mit dir!“, rief ich wie immer und warf den Pokéball in die Höhe.
Das Hundepokémon warf mir zwar einige böse Blicke zu, fing aber trotzdem den Ball auf, ließ ihn dann ins Gras fallen und gab ihm mit dem Schwanz einen Stoß, sodass er mir vor die Füße rollte.
Während ich ihn aufhob gab ich Fukano die Anweisungen für die erste Kombination.
Darüber, wie man seine Art und Attacken am besten zum Ausdruck bringen könnte, hatte ich mir bereits am Abend zuvor Gedanken gemacht, damit ich mein Fukano so gut wie nur möglich beim Wettbewerb vorführen konnte. Es hatte einige Stunden gedauert, aber schließlich hatte ich mit ihm eine akzeptable Vorstellung ausgearbeitet.
Vor allem jetzt, vor der Untergehenden untergehenden Sonne, sah es unglaublich aus, wie die Flammen das rotbraune Fell von Fukano zum Glühen brachten.
Fast bedauerte ich, dass der Wettbewerb nicht zu dieser Tageszeit stattfinden würde.
Ich war unglaublich Stolz stolz auf mein Pokémon, auf welches nun sicher noch eine große Belohnung warten würde.
„Maike, jetzt hilf mir doch endlich mal!“, meckerte Lucia, die längst das Interesse an meinen Übungen verloren hatte, als ich gerade den nächsten Befehl geben wollte. Sie überlegte noch immer Fieberhaft fierberhaft, wie sie mit ihrem Plinfa, welches sich nach wie vor weigerte, ihr aufs Wort zu gehorchen, eine Vorstellung auf die Beine stellen sollte.
Da ich mit Fukano mehr als nur zufrieden war, stimmte ich zu und ließ es endlich zu Chris gehen, die ihm einige der Sinelbeeren, die es schon vorhin hatte fressen wollen, aufgehoben hatte.
„Plinfa, hör mir mal zu!“, sagte ich zu dem Pinguin, der beleidigt neben der Blauhaarigen im Gras saß.
„Ich werde euch helfen, dann kannst du auf der Bühne allen zeigen, was du kannst, aber dazu musst du jetzt auf das hören, was wir dir sagen.“
Noch immer wirkte es unwillig, zu gehorchen. Ich ging die wenigen Schritte zu ihm, hockte mich vor das Pokémon und sprach, zu leise, als dass die anderen es verstanden hätten, mit ihm.
Tatsächlich ließ es sich überzeugen und hörte nun ein wenig widerwillig darauf, was ihm seine Trainerin sagte.
„Was hast du zu ihm gesagt?“ (Absatz)
Chris sah mich neugierig von der Seite an. Ohne den Kopf von den Bemühungen der blauhaarigen Jungkoordinatorin abzuwenden, antwortete ich grinsend:
„Ich habe ihm nur eine Extraportion Futter versprochen.“
Sie kicherte leise, denn wir alle kannten die verfressene Art unserer Pokémon.
„Aua! Hey, Kirlia, was sollte das denn?“ Das Pokémon hatte sich neben ihr aufgebaut und sah sie fordernd an.
„Ja, du bekommst auch eine.“ Stimmte ich lachend zu.
Ich würde definitiv noch neues Futter kaufen müssen, denn alle vier Pokémon, die uns begleiteten, würden mehr wollen.
„Hey, Lucia, hast du auch schon für den Kampf geübt?“, rief ich ihr zu.
„Was? Das hab ich ja total vergessen. Plinfa kann doch noch gar nicht kämpfen!“, jammerte sie, beinahe schon panisch. Plinfa, welches ziemlich stolz war, war mit dieser Aussage gar nicht einverstanden. Wohl um zu beweisen, dass es sehr wohl kämpfen konnte, bekam seine Trainerin auch sofort ein weiteres Mal seinen Blubbstrahl zu spüren.
„Wie wäre es, wenn du mit ihr das Kämpfen übst?“, fragte ich Chris.
„Kirlia würde dabei bestimmt auch etwas lernen.“
Sie wirkte zögerlich, nickte dann aber. Kirlia allerdings weigerte sich beharrlich, auch nur einen einzigen Schritt zu tun. Ach ja, sie hatte ja erwähnt, dass Kirlia nicht besonders viel vom Kämpfen hielt. Dann würde ich das wohl übernehmen müssen.
„Okay, dann machst du den Schiedsrichter.“, sagte ich und lief zu Lucia.
„Aber gegen dich komme ich doch nie an!“, jammerte Lucia.
Ich seufzte, ließ Flemmli aus seinem Ball und fragte:(kein Absatz)„Flemmli, glaubst du, du kannst vorsichtig genug sein, damit Plinfa eine Chance hat? Hey!“
Nun war ich es, die den Blubbstrahl abbekam.
„Du bist nicht schwach, nur nicht so erfahren, wie Flemmli.“ Wieder bekam ich die Attacke ab.
„Okay, okay, lass uns einfach anfangen!“
„Plinfa, Scheinwerfer!“, rief Lucia und schickte damit den kleinen Pinguin auf die Kampffläche.
„Flemmli, auf die Bühne mit dir!“ Auch mein Pokémon lief auf die Fläche, die wir abgesteckt hatten.
Es war ein kurzer Kampf, den ich sicher hätte gewinnen können, aber der Zufall wollte es anders.
„Plinfa!“, rief der Wasserstarter und rannte mit leuchtendem Schnabel auf mein Flemmli zu.
„Ausweichen!“, gab ich ihm Anweisungen.
„Die Feuerwirbel-kombi!“ Es war perfekt für den Wettbewerb, denn Flemmli wirkte in den Orange-roten orange-roten Flammen beeindruckend stark. Es hatte bereits herausgefunden, wie es die Flammen kontrollieren musste, um sich hervorzuheben, statt darin unterzugehen.
Plinfa wurde an den Rand des Kampffeldes gedrängt, denn trotz seines Typvorteils, war es doch noch anfällig für die Attacken meines Starters, der ihm außerdem um einiges an Kampferfahrung voraus war.
Gerade wollte ich Flemmli das Kommando für den Angriff geben, der alles Entscheiden entscheiden würde.
„So, jetzt…“ Ich brach mitten im Satz ab, denn durch das vom Feuerwirbel verbrannte Gras hing dichter Qualm in der Luft, der nun schrecklich im Hals kratzte. Ich hustete.
Ich drehte mich ein wenig von dem Geschehen ab, in der Hoffnung, so besser Atmen atmen zu können.
Ich würde wohl doch noch etwas mehr mit Flemmli üben müssen, damit nicht irgendwann mal ein Feuer ausbrach.
Diesmal hatte ich es übertrieben. Als ich mich wieder umdrehte, um endlich die entscheidende Attacke anzukündigen, da fiel mir etwas, nein, eher jemand, in den Blick.
Das konnte doch nicht…
Erneut wirbelte ich herum, um mich zu versichern, ob mir meine Augen nicht doch einen Streich spielten, stolperte und fiel mal wieder der Länge nach zu Boden. Warum schaffte ich das eigentlich immer wieder, vor allen Leuten auf die Nase zu fallen?
„Alles okay mit dir?“, rief Chris mir zu und sie wirkte ehrlich besorgt. Ich bemerkte, wie sie zu mir lief.
Ich rollte mich auf den Rücken und hielt mir eine Hand vors Gesicht, um meine Augen von der grell roten Sonne zu schützen, die nun, da sich der Rauch endlich etwas verzogen hatte, wieder die ganze Wiese in die verschiedensten Orange-Töne tauchte. Ich blinzelte und als ich wieder aufschaute, streckte mir jemand eine Hand entgegen. Mein Blick wanderte den schwarzen Ärmel nach oben, bis ich schließlich in ein freundlich lächelndes Gesicht schaute.
Erschrocken keuchte ich auf, als sich mein Verdacht bestätigte.