Gigantum

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

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    Bild von da
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    "Die Zeit verrinnt, Flüchtig sind die Stunden.
    Ziele sind gestellt, die Menschen warten auf Wunder."

    Monika Minder



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    A N F A N G


    Liebes Volk, seid Willkommen, tretet ein.
    Es erfreuet uns, dass genau Eure geschätzte Person überaus treffend - hört, hört! - unsere bescheidende Erzählung aufgesucht hat. Mit stolzgeschwellten dreißig Fingern, drei Federn und drei Stimmen führen wir Euch nun sacht auf auf eine Reise in das aetas obscura, das gar finst're Mittelalter.
    Ein Trio sind wir - der Barden drei, kein Duo, noch ein Quartett - die sich zusammenfanden um euch des Giganten Sage zu verkünden. In diesem Wälzer, niedergestanzt in den Hyroklyphen des Alphabets, zeigen wir Euch eine Welt voll Kummer und Pein, doch auch Anmut und Ehre. Neben den vorbeiflanierenden Pokémon, oder gar speziellen Passanten in dieser Geschicht', werden auch Giganten ihr Unwesen in den Zeilen dieser Erzählung treiben.
    Doch noch sind uns're Worte schwach und uns're Wendungen plump, allein Eurer Stimmen Tadel und Laudatio sind es, die uns bescheidenden Spielmannen und -frauen die Tage erquicken und Nächte versüßen.


    So lasset uns zechen und schmausen, lachen und flennen und gedenken der Zeiten, in denen des Bösen Odem über uns're Städte wehte.



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    K L A P P E N T E X T


    Nun ist es soweit.
    Jahrelang suchte eine Gruppierung im Verborgenen den Aufenthalt einiger Pokémon, durch welche sie eine neue Weltordnung erschaffen wollen. Jetzt sind sie im Besitz des ersten mächtigen Pokémon, welches seit Jahrhunderten unter der Erde schlummerte. Doch noch sind sie nicht an ihrem Ziel angekommen, denn es steht ihnen noch eine beschwerliche Reise bevor und nicht jeder heißt ihr Vorhaben gut.


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    W E L T__-__S C H R E I B E R__
    __B E N A C H R I C H T I G U N G
    __-__Ü B E R S I C H T


    [tabmenu][tab=ӂ][subtab=x][subtab=Die Welt]


    [tab=ѫ]
    [subtab=x][subtab=Kasah]
    Hallo lieber Mitleser,
    ich bin Kasah, ja, ja, ja, ja. ja, ja, ja, und das ist mein Text in diesem Abteil. Ich bin noch ein blutiger Anfänger in Sachen Texting-Skills bei einer Fanfiction. Die Idee zu dieser Geschicht' ist uns drei urplötzlich gekommen, als wir unseren alltäglichen Spaß in einer Skype-Konvi führten. Da meinte der Herr Vathareon: "Mhm, joa, ich will doch ma' 'ne Partner-FF schreiben, mhm, mhm, joa " Nach dieser Antwort folgte eine Frage zu mir, ob ich nicht auch Lust hätte. Spontan entschied sich dann sogar Nortia mitzumachen, da sie auch gerne ma' was in Sachen Kapitel, Fanfiction und co. schreiben will. So, da waren wir nun eine Drei-Mitglieder-Gruppierung und haben uns Inspirationen geholt, was wir denn so in die Tasten tippen wollen. Wir waren uns natürlich des Öfteren nicht einig, vor allem ich war so 'ne Person, welche sich sehr oft um entschieden hat. Ja und jetzt sind wir ein kleines Team, das versucht was ordentliches zu schreiben.
    Jetzt sei nur so viel gesagt, dass du dir am besten die anderen Writer dieser Geschichte anschaust.

    [subtab=Nortia]
    Was ich hier eigentlich zu suchen habe? Gute Frage, denn eigentlich wollte Tobi nur mit Mastro eine FF machen. Allerdings finde ich Partner-FF's schon lange interessant und bisher hat sich sonst noch nichts für mich in diese Richtung ergeben, doch ich habe mir kurzerhand in das Gespräch zwischen den beiden eingemischt und schon war ich auch mit von der Partie. Die Idee zu dieser Fiction kam tatsächlich innerhalb von einem Tag. Erst stand das Thema Mittelalter, welches wir aber aufgrund der Komplexität vorerst (haha, für eine Stunde vielleicht) wieder strichen. Dann sollte es Pokémon werden, doch was genau? Nun ja, irgendjemand von uns - ich glaube dass ich es war c: - meinte dann, dass wir doch das Mittelalter und Pokémon verbinden könnten und dies taten wir dann auch. Kurzerhand wurde dann noch ein Trio bestimmt, welches am Besten in dieses Setting passte und tada, wir hatten unser Grundkonzept. Alles weitere ist an dieser Stelle aber nicht weiter wichtig und so wünsche ich euch noch mal viel Spaß beim Lesen von Gigantum.
    [subtab=Vathareon]
    Damit jetzt kein falscher Eindruck entsteht: Es ist natürlich nicht so, dass ich Jenny nicht dabei haben wollte - im Gegenteil, ich habe mir sehr gefreut, als sie sich mit eingebracht hat, da ich sie als Schreiberin (und natürlich auch als Menschen) sehr schätze.
    Aber wie ist es nun überhaupt zum "geilsten Dreier der Geschichte" (Trademark muss ich mir noch sichern) gekommen? Nun, ich in meiner Rolle als Betaleser war grade dabei, ein Kapitel in der Fiction unseres guten Kasah/Mastro zu lesen, als ich plötzlich Lust hatte, mit ihm zusammen was zu schreiben, da unsere Stile unterschiedlicher nicht sein könnten. Also hab ich ihn gefragt, Jenny hat das Wort ergriffen und zusammen konnten wir Max überzeugen.
    Ich kann gar nicht sagen, wie froh ich bin, dass wir uns für das Setting Mittelalter entschieden haben, eine Epoche, die ich literarisch liebe wie keine andere. Und ich kann Einflusse vom Lied von Eis und Feuer einspielen lassen. Massig. Freut euch drauf.
    Wie schon angesprochen haben wir die Idee immer weiter ausgefeilt und uns ein ziemlich interessantes Szenario überlegt, das ich jetzt natürlich noch nicht spoilern werde.
    Von daher wünsche ich euch ganz viel Spaß beim unseres kleinen Werkes und freue mich auf rege Rückmeldung.

    [tab=ж][subtab=x][subtab=Benachrichtigungsliste]
    Tyleon
    [tab=‡][subtab=x][subtab=Kapitelübersicht]
    Prolog - Der Stahlriese
    Kapitel 1 - Der Anfang vom Ende
    [/tabmenu]

  • D E R__S T A H L R I E S E
    Brachiale Gewalt



    Ein schwarzer Tag, welcher in die Geschichte der Menschheit einging. Eine große Kammer mit Schriftzeichen. Spinnweben, Staub und Scherben zieren den Raum. Fünf Männer in schneeweißen Roben und blutroten Umhängen standen in diesem Kerker, welcher Nebel durchflutet war. Und ein Wesen. Es ruhte. Der Moment, welcher nun über Leben und Tod entschied. "Kannst du mich hören, allmächtige Gottheit?“ Die Stimme schallte durch die Gruft, hallte von den Wänden wieder. „Ich erwecke dieses Pokémon, es solle auferstehen! Möge die Kraft der Kette der Auferstehung deine Ketten zerbersten!“
    Ein Mann hob das Artefakt gen Verließ. Der Boden bebte. Sieben Augen erglommen in der Finsternis. Plötzlich war es still. „Bum, Bum, Bum... ... Bumm... Bum, Bum. Kling! Drrrruuung!!“, erklang das Ungeheuer in einer Stimme, wie als schlügen dutzende und aberdutzende Hämmer gegen poliertes Kupfer. Es schien der Kette zu gehorchen, welche sich noch immer in der Hand des Sprechers befand. Lang und dünn war sie, doch drei besondere Steine waren klar zu erkennen. Ein Metallbrocken, Gesteinsklumpen und ein Stück Eis, durchlässig wie Glas. Das Pokémon, welches nun zu den Lebenden zurück gekehrt war, war im vollem Besitz seiner Beschwörer.
    Wie dieser Orden hieß? Das wusste niemand, es war eine völlig geheime Gruppierung, von deren Existenz nur wenige überzeugt waren zur damaligen Zeit. „Ahahahahaha! Jetzt ist es endlich unser! Jahrelang haben wir den Ort gesucht, jetzt haben wir ihn gefunden! Folge uns und Spüre die Macht, die Macht eine neue Welt zu schaffen!“
    Eine neue Ära in der Welt der Pokémon hatte begonnen.
    Was wird uns nun erwarten? Werden wir dieses Schauspiel überleben? Viele Fragen, doch noch haben wir keine Antwort.

  • [tabmenu]
    [tab='x']
    Hallo ihr Süßen! <3
    erste und so, haha.
    Nachdem ich euch drei ja persönlich kenne - und unheimlich schätze - dachte ich mir, dass das jetzt so eine Art Freundschaftsbeweis, whatever wird (allerdings nur zweitrangig, Feedback ist meiner Meinung nach unverzichtbar) viel Spaß beim Lesen! :3

    [tab='0']
    [subtab='Titel']
    Den Titel "Gigantum" finde ich richtig klasse! Wer von euch hat ihn sich ausgedacht?
    Er klingt auf jeden Fall lateinisch (oder griechisch? Ich hab Griechisch leider nicht, daher kann ich mir da schwer etwas zurechtschnipseln), was ich schonmal persönlich sehr schön finde. Auch, wenn es vielleicht nicht so viele Lateinschüler im BisaBoard gibt, so kennt man sicherlich das manchmal gebrauchte Wort "gigantisch" oder "Gigant". Ich stelle mir darunter etwas Prägendes, Gewaltiges und vielleicht auch Bedrohliches vor. Allerdings auch etwas Göttliches und Böses, da die Giganten - Wesen der griechischen Mytholgie, die die Götter vom Olymp stürzen wollten - in meinen Augen genau das verkörpern. Vielleicht sind diese Pokémon, die ihr im Klappentext erwähnt, ja eine Anlehung daran? Ich bin auf jeden Fall gespannt.
    An sich ein sehr eingängiges Wort, was ich über Lang wohl nicht einfach so vergessen werde, da es einen sehr melodischen und eindrucksvollen Klang hat. Oftmals ist dieser Effekt bei Einworttiteln sehr häufig vertreten.
    Sehr gut gewählt und der Titel war es auch, der mich letztendlich dazu verleiten hatte, diese FanFiction anzuklicken, hehe.

    [subtab='Startpost']
    Woah, der Startpost ist richtig toll geworden. Er ist jetzt nicht unbedingt mit nebensächlichem Schnickschnack, wie viel Farbe und möglichst vielen Bildern ausgestattet, nein, er hat etwas, was ich wirklich Stil nennen würde. Ihr drei habt euch scheinbar sehr gut miteinander diesbezüglich ausgetauscht, da ich von euch allen drein weiß, dass ihr Wert auf schlichte Gestaltung legt. Es wirkt alles sehr harmonisch, egal, welchen BisaBoard Stil man verwendet. Das ist etwas, was ich sehr gutheiße, weil ich beispielsweise alle paar Wochen Crpyto, dann wieder Standard etc. nehme. Gute Wahl!
    Kommen wir aber viel eher zu den einzelnen Punkten - dem Header. Dieser erinnert mich doch schon wieder an die griechische Mythoglogie, langsam glaube ich, dass es Methode hat bei euch. Vielleicht baut diese FanFiction ja wirklich ein bisschen darauf auf? Jedenfalls passt er sehr gut zu diesem hübschen Türkisblau und es lässt eine fesselnde, beinahe schon mitreißende Atmosphäre entstehen. Es sieht aus, wie in einer Art unterirdischen Tempelstatd oder als was immer man das auffassen möchte, haha x)
    Dann kommt ein Vorwort, welches, oh ihr drei begnadigten Schriftsteller, wirklich vorzüglich formuliert wurde! Mir gefällt die Art, in der ihr das schreibt, ich musste wirklich schmunzeln und es ist sehr...alternativ ist das falsche Wort. Sagen wir einfach, es ist sehr modern und sich abhebend geschrieben. Es ist etwas besonderes und charakteristisches. Das gefällt mir wirklich sehr gut!
    Der Klappentext ist wohl eines der wichtigsten Themen dieses Startposts, denn er gibt ja den ausschlagenden Punkt für den Leser (zumindest ist es zumeist so), an welchem er sich entschließt, die FanFiction zu lesen oder lieber zur Startseite zurück zu kehren.
    Mir gefällt er sehr, auch wenn er nicht unbedingt so lange ist, wie einige andere Klappentexte, von manchen Romanen. Er wirkt allerdings - und das ist das kleine Manko, welches dieser Inhalt aufweist -...ein bisschen spannungslos. Zwar sind spannende Elemente drinnen, die allerdings viel eher bein Nachgrübeln, als beim Lesen selbst entstehen. Ich meine damit die Fragen, die sich der Leser selbst zu stellen beginnt, wenn er den Klappentext nochmal revue passieren lässt. Viel spannender wären daher vielleicht ein, oder zwei Fragesätze, eventuell auch ein abgebrochener...Die Fantasie des Lesers soll bereits beim Lesen förmlich explodieren vor Neugierde und nicht erst, wenn er danach nochmals darüber nachdenkt.
    Was mir aber sehr gefällt - das Thema/die Handlung wird schön angesprochen! Es wird nicht zu viel gesagt und es bleibt auch schön verlockend, weiterzulesen. Wie gesagt - an sich gut, nur dürft ihr ruhig mehr Spannung reinbringen!
    Kommen wir nun zu den kleineren Details - auch, dass jeder von euch etwas explizit sagt, ist schön, nur stört mich die Ordnung. Durch die familiär aussehenden Sonderzeichen denke ich, dass - als ich einen Blick auf die Karte erhaschte - das Tabmenü komplett Organisatorisches/Hintergründiges ist und nichts mit euch als Autoren zu tun hat. Ich hätte das eher zum obigen Teil gefügt, aber das ist, denke ich, Geschmackssache x3
    An sich ein sehr ansprechender Startpost und bis auf ein paar Kleinigkeiten im Klappentext! :)

    [tab='Prolog']
    Sooo, fangen wir mit dem Prolog an - bin ich froh, dass es bis jetzt nur ein Prolog ist, haha -, der leider keinen Titel trägt. Warum? Ich meine, dass sich ein Prolog nicht durch die Bezeichnung "Prolog" von den anderen "normalen" Kapiteln als "Prolog" abheben sollte. Viel eher sollte es die Handlung, das Szenario und/oder die vorgeschichtlichen Umstände sein, die diesen als solchen charakterisieren. Von daher müsst ihr euch nicht scheuen, dem Prolog einen Namen zu geben, das ist keinesfalls verwirrend für die Leser, haha x3
    Besonders die Stimmung gegen Anfnag gefällt mir. Gerade durch einige kurze und ellipsen(artige) Sätze ist das richtig gut gelungen! Behalte das, lieber Kasah (Holzi) auf jeden Fall bei! Das fördert die Spannung sehr und macht es sehr...realistischer. Wir Menschen würden das sehr ähnlich denken, wie du es niedergeschrieben hast. Deshalb kann sich der Leser sehr gut in diese Szene hineinversetzen. Gut geschrieben! :)
    Danach gehst du zu der Stelle, an der das Monster erklingt. Doch klingt die Stimme wirklich so? Für mich klang das - wenn ich nur das in den Gänsefüßchen lese - viel eher nach einem Gegenstand, der mehrmals am Boden aufkommt und dann schließlich mit einem lauten Klirren, Knallen etc. am Boden liegen bleibt. Allerdings finde ich die Kette wahnsinnig interessant! Ich bin immer noch am rätseln, was genau diese Kettenelemente symbolisieren sollen. Sehr spannend!
    Was mir allerdings noch ein bisschen missfällt, ist, dass du noch ein bisschen wenig auf das Tier/Pokémon/Monster eingehst und du aufgrund der Kürze dieses Prologs sehr wenig hingehend Hintergrund und Geschichte drum herum eingehst. Scheue dich nicht, im Prolog etwas zu verraten, keinesfalls alles, was mit diesem Orden/Sekte etc. zu tun hat, aber ein bisschen was, was den Leser vielleicht auf eine vorläufige (falsche) Fährte lockt oder ihm schlichtweg schonmal ein erstes Bild in den Kopf setzt.
    Zwar gefällt mir alles schon gut, nur hättest du das auch durch etwas mehr Beschreibung hinbekommen. Wie sieht ihr Saal/Raum/Kammer aus? Wie ist die Stimmung? Sind sie gespannt? Kann man ein klares Muster erkennen, wie die Mitglieder ausgewählt werden oder sich zusammen finden zu scheinen? Ein bisschen mehr, hättest du auf diese Punkte eingehen können, dann wäre der Prolog einerseits etwas etwas länger, zum anderen könnte ich mir die Bruderschaft oder was auch immer diese Männer genau sind, besser vorstellen und mir eine erste Handlung bilden, erste Vermutungen entwickeln und mir Dinge sehnlichst herbei zu wünschen, hehe.
    Ansonsten schön, nur trau dich! Schreib mehr! Tob dich aus und lass deiner Fantasie freien Lauf! x3


    Formulierungen sind noch ein bisschen holprig, aber wirklich schon besser, seit deinem ersten Kapitel der anderen FanFiction, du lernst schnell und setzt Kritiken gut um. Weiter so! <3


    Feliciá Carii, das das klar ist!


  • Kapitel 1
    Der Anfang vom Ende


    Meine Hände umschlossen den kalten Humpen Bier und langsam floss das Gebräu meinen Hals herunter. Die Taverne, in der ich mich an dieser verregneten Vollmondnacht befand, war gut gefüllt. Überall hörte man Männer lachen und plaudern, die Schankmädge brachten im Sekundentakt neue Krüge mit Bier oder Met an den Mann und aus einer Ecke hörte man leise eine Bardin, die Lieder aus der Region erklingen lies.
    Für gewöhnlich hatte ich an einem solchen Ort, wo es schnell zu einer Prügelei kommen konnte, und dann noch zu dieser späten Stund‘, nichts verloren, aber irgendwo musste ich meinen Kummer ertränken. Wenn mein Vater mich hier hätte sehen können, so wäre er sicher enttäuscht gewesen. Denn obwohl meine Familie nicht zum Adel gehörte, waren wir am Hofe durchaus beliebt. Ich stammte aus einer Magierfamilie und durch die Fertigkeit meines Vaters erreichten wir langsam einen beachtlichen Wohlstand. Er war einer von vielen Beschützern des Königs, da er es durch jahrelangem Training geschafft hatte, die Menschen in seinem Umfeld zu sänftigen, ob sie es wollten oder nicht. Dies konnte er zwar nur für begrenzte Zeit, aber dennoch gefiel dem hohen König diese Fähigkeit und somit stellte er ihn vor einigen Jahren an. Derartige magische Talente waren nicht einmal üblich für unseres Gleichen, doch seit Jahrhunderten floss besonderes Blut in meinen Vorfahren und so auch in mir. Meine Spezialität ist das Kommunizieren mit Pokémon, worum mich natürlich einige beneideten. Nun lebten wir schon seit achtzehn Jahren am Hof und ich konnte in meinem Alter von Glück reden, dass ich noch nicht verheiratet war und dafür stand ich auf ewig in der Schuld meiner Eltern.
    Ich bat um ein weiteres Bier und wenig später stand einer neuer Humpen bis zum Rand gefüllt vor mir. Vor kurzem lebte auch noch mein Bruder mit uns am Hof, doch hatte er sich dazu entschieden, uns zu verlassen. Er schloss sich einer merkwürdigen Bruderschaft an. Er wollte sich weiterentwickeln und neue Dinge sehen, sagte er. Meine Mutter schien gewusst zu haben, dass er uns bald den Rücken kehren würde, denn auch als es noch keine Anzeichen dafür gab, hatte sie um ihn geweint. Allerdings verlor sie kein Wort darüber.
    Diese Gemeinschaft wollte die Welt verändern, sagten, dass sie jeden jungen und starken Mann aufnehmen würden. Diese Stärke sollten sie beweisen, durch was, hatte ich nicht erfahren. Zu der Zeit, als sie noch in unserer Stadt waren, passierten Morde und kurz darauf verschwanden diese Leute wieder. Ich würde auf das Erbstück meiner Urgroßmutter wetten, dass diese Attentate auch als Beweis für Stärke galten. Möglicherweise wollte mein geliebter Bruder auch uns etwas beweisen, denn bisher schien es so, als würde er keine besondere Gabe besitzen.
    Ich möchte nicht wissen, was diese Vereinigung im Schilde führte, doch ich hatte es mir zur Aufgabe gemacht, meinen Bruder ausfindig zu machen. ich wollte noch einmal mit ihm über die Dinge reden, unseren Eltern Kummer und Sorge ersparen. Erneut machte sich Trauer in mir breit und eines meiner Aprikokos begann leicht zu zittern. Ich legte meine Hand darauf „Ist schon gut Vivelin“.
    Pokémon spürten wie es ihren Trainern ging und immer wenn sich auch nur ein Funken Kummer in mir breit machte, wollte mich mein Noctuh trösten.
    Ich wollte herausfinden, was es mit diesem Orden auf sich hatte und meinen Bruder zurück zu seiner Familie bringen.
    Denn etwas zeichnete ihn wirklich aus: Er hatte sich einiges an Wissen über die Heilung angeeignet. Unser Vater beschwichtigte ihn schon lange, dass auch er es auf der Burg des Königs zu etwas bringen konnte, wenn er immer mehr Erfahrungen auf diesem Gebiet gesammelt hätte. Doch Marquard wollte von all dem nicht hören, denn er würde nur aufgrund seiner Abstammung eine Chance dort haben. Dennoch, sein Verständnis für die Kunst des Heilens war in der Tat bemerkenswert. Er studierte die verschiedensten Beeren und Kräuter, die er im Wald finden konnte. Beispielsweise fand er eine unscheinbare blaue Beere, die, wenn man sie in Feuer warf, dieses abschwächte. Ich zweifelte nicht einen Moment lang an ihm und wusste, dass er eines Tages stolz auf sich sein konnte.
    Das nächste Bier war ganz in meinem Magen verschwunden, langsam fühlte ich mich etwas benommen, ich durfte es nicht übertrieben und entschied mich, für ein paar Minuten nach draußen zu gehen und frische Luft zu schnappen, war diese doch in der Taverne sehr stickig und brachte so manch einen dazu, zusammenzubrechen.
    Gerade als ich dabei war über die Türschwelle zu treten, erreichten neugierweckende Worte meine Ohren.
    „Wenn ich es dir doch sage, dieser komische Orden wollte ihn töten, töten sage ich dir!“
    Wenige Sekunden später stand ich schon vor dem Tisch, an dem zwei bärtige, etwas ältere Männer saßen.
    „Reden sie von dem Orden, der noch vor kurzem in der Stadt war und einige Leute aufnehmen wollte?“
    „Ja, wieso fragst du und was willst du?“, brummte einer der beiden Herren und musterte mich dabei mit zusammengekniffenen Augen.
    „Wie heißt die Person, die von dem Orden verstoßen wurde und wissen sie, wo ich sie finden kann?“
    „Ich wüsste nicht, was sie das angeht junges Fräulein“, scharf zog er die Luft ein.
    „Und ich wüsste nicht, warum sie mir das nicht verraten könnten. Hören sie, ich will wirklich keine Probleme machen, ich möchte lediglich mit dieser Person reden“
    Er wartet einige Augenblicke, seufzte schließlich und verriet mir, dass der Mann wohl draußen vor der Taverne stünde und Pfeife rauchte.
    Dass sich diese Person in meiner unmittelbaren Nähe befand, war natürlich das Beste, was mir zu diesem Zeitpunkt hätte passieren können, dachte ich damals, und so begab ich mich endlich aus der abgestandenen Luft, nach draußen und war vom kühlen und frischen Nachtwind umgeben. Glücklicherweise befanden sich nicht viele Leute vor dem Gebäude, da es angefangen hatte zu Regnen. Nicht nur mich erleichterte das Klima, sondern auch der Boden und weiter draußen die Felder, hatten sich schon lange nach Feuchtigkeit gesehnt, herrschten seit mehreren Wochen sehr warme Temperaturen über dem Land. Genauer gesagt, war er sogar der einzige Mensch, der sich bei diesem Wetter noch draußen aufhielt, was mir nur recht kam.
    „Entschuldigen Sie...“
    Er hob den Kopf und wand seinen Blick in meine Richtung, reagierte aber nicht weiter auf mich. „Ich habe gehört, dass... dass diese kafkaeske Gemeinschaft sie nicht aufnehmen wollte. Was war der Grund?“
    „Ich wüsste nicht, was dich das angeht“
    „Da haben Sie wohl Recht und eigentlich interessiert es mich auch gar nicht, denn was ich eigentlich will, sind Namen. Namen der Mitglieder, oder wenigstens ein einziger Name.“
    Er war sichtlich genervt, was in mir aber die Hoffnung erweckte, schon in wenigen Augenblicken wenigstens einen kleinen Hinweis zu haben.
    „Marsilius von Ira“ entgegnete er schließlich.
    „...was?“
    „Marsilius von Ira, da hast du deinen Namen“
    „Sollte mir der Name etwas sagen?“
    „Nein, aber vielleicht seine Handlanger solltest du kennen, oder was auch immer seine ständigen Schatten sein sollen. Er ist zu jeder Zeit von Leuten umgeben, die ihn schützen sollen, außerdem macht er keinen Finger krumm. Nachdem ich mich zuerst nicht abwimmeln lassen wollte, und dachte, dass diese Zurückweisung auch in irgendeiner Art und Weise Teil einer Probe sein sollte, lies er mich relativ schnell von zwei Leuten verscheuchen. Sind auf mich losgegangen und wollten mich mit Dolchen attackieren. So dumm war ich dann aber nun auch wieder nicht und habe mich schleunigst aus dem Staub gemacht. Was auch immer du mit diesen Leuten machen willst, auf diesen Marsilius würde ich aufpassen, denn sonst hat keines der Mitglieder ständige Begleiter... er muss irgendetwas können, haben, oder was weiß ich.“
    Und damit hatte ich meinen ersten Hinweis. Ich lächelte zufrieden und bedankte mich.
    In wenigen Tagen würde ich aufbrechen, verschiedene Leute aufsuchen, die überall ihre Augen und Ohren hatten, die ich dank meinem Vater kannte, und hoffen, dass ich den Ort finden würde, an dem dieser Orden sich aufhielt.
    Was alles nach dieser Nacht passieren würde, konnte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnen und wenn ich so zurück denke, dann bin ich mir nicht sicher, ob ich alles noch einmal genau so tun würde, aber Geschehenes kann man nicht vereiteln.


  • Schreie der Vergessenen

    Kapitel 2



    Graue Augen starrten leblos auf mich hinab, als ich gemessenen Schrittes das Gewölbe durchmaß. Starre, ernste Mienen, in Stein gemeißelt für die Ewigkeit. Klagend. Tadelnd. Tot.
    Noch zu Lord Edricks Lebzeiten hatte ich mich in den tiefen Gruften von Adlerklipp gefühlt wie ein Fremder, als passe ich nicht in das ernste, feierliche Schweigen, welches die Kammern ausfüllte, doch nun schienen die in Granit gehauenen Abbilder vergangener Lords und Könige förmlich zu spüren, was sich ereignet, welche Schuld ich auf mich geladen hatte.
    Verzeih mir, Devan.
    Je weiter ich in gedämpften Schrittes Tunnel und Treppen hinabstieg, desto unangenehmer und einnehmender wurde die Kälte der Gruft, kroch unter meine Kleidung und in meine alten Knochen. Ich hätte eine Fackel, oder zumindest einen Kienspan anzünden können, doch hätte sie nur unnötige Aufmerksamkeit erregt. Zwar hätte ich keine Angst, falls mich jemand hier anträfe, doch musste man Fortuna nicht zusätzlich herausfordern. Ein wenig Kälte war nichts gegen das, was mich bald erwarten würde.
    Unvermittelt endete die Reihe an Gräbern, ich war in der Gegenwart angekommen: Zu meiner Rechten befand sich die jüngste Ruhestädte.
    Der Sarkophag war schlicht und schmucklos, die üppigen Verzierungen, welche man an den meisten anderen Gräbern fand, fehlte. Eine mannshohe Statue wachte neben dem Totenschrein, ein in Fels gemeißeltes Abbild des Mannes, welcher hier seine letzte Ruhe gefunden hatte. Noch hatte der Zahn der Zeit das Monument in Frieden gelassen, die strengen, aber gütigen Gesichtszüge waren noch nicht Opfer der Witterungen geworden, das Schwert in der steinernen Hand hatte kaum Rost angesetzt. Einzig eine tiefe Kerbe auf Brusthohe verunstaltete, einer Narbe gleich, das anmutige Bild. Dort hatte man den Adler, welchen die Lords von Adlerklipp seit jeher als Wappen führten, abgeschlagen. Eine letzte Demütigung noch im Grabe.
    Ich wandte mich der unscheinbaren Inschrift am Sockel des Schreins zu.


    Edrick, Sohn des Eddard, aus dem Geschlecht der Garonen. Einhundertzweiundvierzigster Lord von Adlerklipp. Verurteilt des Hochverrats und gerichtet im Namen der Götter im Jahre der Wende Dreihunderachtzehn. Requiescat in pace.


    Drei Jahre war es nun schon her, seit König Theobald, der achte seines Namens, beschlossen hatte, den Mann zu beseitigen, der ihm einst ein Vater, Ratgeber und Freund war.
    In seiner Jugend war der damalige Kronprinz eine sanfte und ängstliche Natur, verschreckt vom Hofe und Ziel des Spottes seines hartherzigen Vaters. Gegen den Willen ihres Mannes beschloss damals Königin Elene, ihren Sohn in die Obhut ihres Freundes aus Kindheitstagen, des Lords von Adlerklipp zu geben, um ihn den Intrigen der Hauptstadt zu entziehen. Hier, tief im Norden des Reiches, wuchs Theobald unter der strengen, aber gerechten Erziehung durch Lord Edrick und dessen rechten Arm, Arstan den Roten, auf. Tatsächlich blühte der Junge auf, erlernte schnell das Reiten und die Zucht von Jagdvögeln, selbst vor dem Schwert verlor er die Angst. Er hätte ein guter König werden können, wäre sein Vater nicht viel zu früh dem schwarzen Tod erlegen, sodass der Prinz mit nicht einmal dreizehn Jahren als Theobald der Achte den Thron bestieg. Lord Edrick tat sein bestes, um seinen positiven Einfluss auf den jungen König zu bewahren, doch wurde er immer mehr von habgierigen Schmeichlern und Eunuchen verdrängt, die darauf aus waren, die Willensschwäche des Königs für ihre Machenschaften auszunutzen. Sie verdarben ihn mehr und mehr den Geist, sodass Theobald eines traurigen Tages Freund und Feind nicht mehr zu unterscheiden wusste und seinen engsten Berater für einen Verräter hielt, der darauf aus war, den Thron an sich zu reißen. Lord Edrick wurde des Hochverrates für schuldig befunden und enthauptet, des Königs Vetter Matheo Schwarzzunge zum neuen Lord von Adlerklipp erhoben.
    Arstan, eins Leibwache und Berater Lord Edricks und während seiner Abwesenheit Kastellan der Burg, erkannte die Gefahr zu spät und schaffte es nur noch mit Devan, dem einzigen Sohn des gefallenen Lords, ins Exil zu flüchten. Verbannt und verstoßen wurde aus dem einst so lebensfrohen Knaben ein verschlossener und in sich gekehrter junger Mann, der, anstatt seinen Vater zu rächen, lieber über seinen Büchern hockte und versuchte „das große Geheimnis“ zu finden. Arstan versuchte in seiner Torheit sein Bestes, ihn davon abzubringen und im Kampf auszubilden, so erkannte er zu spät die Wichtigkeit der Suche.
    Nur zwei Jahre nach seiner Verbannung erlag mit Devan der letzte aus der Linie Garon dem schwarzen Tod, kurz nachdem der Gegenstand seiner Forschungen endlich greifbar schien. So blieb Arstan der Rote zurück, alt, am Ende seiner Kräfte, gescheitert. Und der einzige, der von der großen Gefahr weiß, die Devan einst fand.


    Devan, mein armer, kleiner Junge. Ich habe versagt.
    Mein Blick fiel aus den leeren Sarg zu meiner Linken, dort, wo Lord Edricks Sohn hätte liegen müssen. Ich hätte versucht, seine Gebeine hier zu bestatten, hätte es nur die Möglichkeit gegeben, doch war nun Matheo Lord von Adlerklipp und die Bestattung des vogelfreien Sohnes eine Verräters hätte er nie zugelassen; dass Lord Edrick bei seinen Vorfahren ruhen durfte, ging einzig auf einen letzten lichten Moment der Gnade des Königs zurück. So hatte ich Devans Leichnam verbrannt und die Asche in das weite Meer gestreut. Eine anständige Beisetzung, selbst für einen Lord. Doch nicht für den Lord von Adlerklipp.
    „Wer da?“
    Die Stimme schnitt durch die dichte, dunkle Stille und ließ mich zusammenzucken. Jemand war hier. Gewandt duckte ich mich hinter Lord Edricks steinernes Abbild.
    „Hey! Hörst du schlecht? Wer ist da?“
    Ein Wachposten schritt um die Ecke. Das Licht der Fackel in seiner Hand fiel auf ein schmutziges, unrasiertes Gesicht, engstehende Augen und eine mehrmals gebrochene Nase. Mein Blick glitt auf das Wappen, welches der Mann über Kettenhemd und Leder trug: Ein schwarzer Morgenstern auf Rot. Ein Lakai von Lord Matheo. Natürlich.
    „Senkt die Stimme, guter Freund. Ihr weckt noch die Toten auf“
    Langsam entstieg ich meinem Versteck und trat ins Fackellicht. Die Wache wirbelte herum, seine Hand langte zum Schwertgurt und schloss sich um den Griff einer schartigen Klinge.
    „Wer bist du, alter Mann? Was hast du hier zu suchen?“
    Er erkannte mich nicht. Ich war nicht überrascht. Arstan der Rote, der rechte Arm Lord Edricks, war noch immer ein Name, an welchem sich auf Adlerklipp gleichermaßen Hoffnung und Furcht klammerten, doch hatte ich meine glänzende Rüstung und das purpurne Gewand abgelegt; in grober Wolle und Leder zeigte sich mein Alter deutlicher denn je.
    Ich hob beruhigend die leeren Hände und lächelte.
    „Ich bin lediglich eine arme, greise Seele, die der Vergangenheit nachtrauert. So senkt doch bitte die Fackel, das Licht blendet meine alten Augen.“
    Der Wachposten starrte mich misstrauisch an und machte keine Anstalten, sich zu bewegen.
    „Wie heißt du?“
    „Mein nennt mich Jonos, wenn es Euch Recht ist“
    „Gehörst du zu Lord Matheo?“
    Ich schaute ihn unverwandt an.
    „Ich bin zwar eine arme, alte Seele, doch bin ich frei. Ich gehöre niemanden.“
    „Was hast du dann in Lord Matheos Katakomben verloren?“
    „Diese Grabkammern gehören Matheo nicht. Sie waren und sind die letzte Ruhestädte des Hauses Garon“ Ich merkte, dass mein Ton schärfer wurde, ohne, dass ich es gewollte hätte.
    „Wie war das?“ Mein Gegenüber wurde lauter, trat auf mich zu und schlug mir ins Gesicht.
    Er war ein starker Mann und verstand sich aufs Schlagen, doch hätte ich den Hieb leicht abwehren können, wenn ich es gewollt hätte. Doch ließ ich es zu und taumelte zurück, als seine Faust ihr Ziel traf, mein Mund füllte sich mit Blut. Selbst Schuld, alter Mann. Du hast unbedacht gesprochen und hättest beinahe deine Tarnung aufgegeben. Das ist deine eigene Schuld. Ich spuckte aus und ein halber Zahn landete auf dem Boden. Schade drum, ich hatte nicht mehr besonders viele.
    Ich versuchte mich an einem Lächeln, um die Spannung zu lösen. Es gelang mir nicht.
    „Ihr habt mich falsch verstanden, guter Freund. Seht euch doch um. Hier liegen Generationen um Generationen der Garonen, auf ewig bewahrt in Stein und Kälte. Mehr wollte ich nicht sagen“
    Sein Blick verlor nichts an Feindseligkeit.
    „Die Garonen sind Hochverräter. Falsche Schlangen, welche unserem geheiligten König den Geist vernebeln wollten, um die Krone selbst an sich zu reißen. Und vor allem -“, er trat einen Schritt auf mich zu, „- sind die inzwischen alle tot.“ Das letzte Wort spuckte er mir ins Gesicht.
    Ja. Sie sind alle tot. Armer, kleiner Devan. Ich habe versagt.
    „Adlerklipp mag Matheo gehören. Doch diesen Ort wird er nie besitzen. Er gehört den Toten“
    Ich versuchte gar nicht mehr zu lächeln.
    „Hüte deine Zunge, alter Mann, oder ich schneid' sie dir ab“
    „In diesen heiligen Grabkammern kann man die Linie der Garonen von Edem den Gründer, über Devan dem Gekrönten, bis Lord Edrick nachverfolgen, Ihr habt kein Recht-“
    „Edrick ist ein Hochverräter und ist dafür in Schande gestorben. Und sein letzter Sohn verwest irgendwo in der Wildnis“
    Armer, kleiner Devan, ich konnte dich nicht retten.
    „LORD Edrick war ein besserer Mensch und fähigerer Herrscher, als Matheo oder Theobald je sein werden. Ihr habt kein Recht, so über ihn zu sprechen, schon gar nicht vor seinem Grab!“
    Mein Gegenüber hielt inne.
    „Was du da sprichst ist Hochverrat, alter Mann. Du beschmutzt nicht nur den Namen unseren gelobten Lord Metheos, sondern auch den Seiner Königlichen Hoheit. WIE KANNST DU ES WAGEN?“
    Dummer, alter Narr. Nun weilst du schon seit unzähligen Sommern auf dieser Erde, doch kannst du noch immer nicht deinen Mund halten. Nun, es ist zu spät.
    „Wie kann es Hochverrat sein, frage ich Euch, wenn ein rechter Mann die Wahrheit spricht? Seht Euch doch nur um! Das Reich verfällt! König Theobald ist der größte Narr, der je das Pech hatte, auf dem Thron zu sitzen. Lord Edrick hat es all die Jahre regiert, er hat es zusammengehalten. Seit unser König ihn hat abschlachten lassen, breitet sich der Hunger und der schwarze Tod in den Ländern seines Reiches aus, Vögte und Landsherren werden von hungernden Bauern gestürzt, okulte Sekten treiben ihr Unwesen in zwielichtigen Gassen. Und während Theobald sich seinen...Absonderlichkeiten vergnügt, teilt sein getreuer Rat die Macht unter sich auf.“
    Der Wachposten starrte mich an und rührte sich nicht. Sein Schwert baumelte vergessen an seiner Seite.
    „Und wenn es das nur schon wäre. Nein, während das Reich zerbricht, formt sich im Verborgenen eine neue Macht, dunkler und schrecklicher, als es sich ein Mann erträumen mag. Bereits jetzt wirft er einen Schatten auf alle, die bereit sind, ihn zu sehen. Lord Edrick hat ihn gesehen und Lord Devan nach ihm, sie haben gesucht und sie haben gefunden. Leider kam der Wahn unseres Königs zwischen sie, bevor sie das Böse im Keim hätten ersticken können, doch einer lebt noch, um ihre Pläne weiterzuführen. Dies ist ihr Erbe, nicht die Burg, nicht der Titel und nicht einmal die Gruft. Nur ihre Forschungen und Pläne, von deren Erforschung das Überleben unserer Welt abhängt.
    Ich bin der letzte, der von ihnen weiß, mir obliegt die Bürde, ihren Kampf weiterzukämpfen.
    Also warne ich euch, wagt es nicht, euch mir in den Weg zu stellen!“
    Endlich bewegte sich die Wache, ein verächtliches Grinsen legte sich auf sein schmutziges Gesicht.
    „Du bist toll, alter Mann. Du redest in wirren Zungen. Es ist am besten, wenn du...du...“, seine Mimik entglitt ihm, „Nein! D-du bist Arstan Neunfinger, der rote Rä-“
    Der kalte Stahl meines Dolches fuhr in sein Herz und beendete seinen Satz.


    Die dichte Wolkendecke zerriss, als ich ins Freie trat, und gab die Sicht auf den Mond frei. Vollmond, wie passend. Ich wandte den Kopf und warf einen letzten Blick auf Adlerklipp, meine Heimat. Die dunklen Mauern verbanden sich fest wie seit Jahrhunderten mit dem steilen Abhang, das Meer brandete sanft an die Nordseite der Burg, die fünf Türme reckten sich anmutig dem Himmel entgegen. In der Ferne vernahm ich den Schrei eines Ibitak.
    Zeit zu gehen, alter Mann. Dir bleibt nicht mehr viel Zeit.

    The storms come and go, the waves crash overhead, the big fish eat the little fish, and I keep on paddling

  • Ich gebe dann auch mal meinen Senf dazu nachdem ich über den Startpost geflogen bin & gesehen habe dass mir unverschämter Weise meine Idee von einer Pokémonstory im Mittelalter geklaut wurde und mich die ganze Sache dann schon ziemlich interessiert hat.
    Dazu kommt dann ja dass die Story noch ziemlich am Anfang ist & ihr alle drei keine großartigen Vielschreiber seid, Gott sei Dank also nicht besonders viel zu lesen, da kann ich mich hier gleich mal verewigen.
    Zum Prolog an sich kann man dann ja nicht besonders viel sagen, ist halt son typischer "Böse Sache passiert & gibt Ausblick auf die böse Seite der Handlung"-Prolog, der für meinen Geschmack aber irgendwo ein wenig zu kurz war. Ob man den jetzt mit mehr Beschreibungen hätte schmücken können ist ja eher eine persönliche Sache, aber für mich wäre da irgendwie mehr drin gewesen. Aber so passts im Endeffekt auch, weil es muss ja alles irgendwie schön mysteriös & geheimnisvoll gehalten werden, da kann man ja eigentlich schlecht lang & breit die Personen beschreiben. Naja, dann kam Kapitel 1. Zuerst muss ich sagen dass ich ja irgendwie enttäuscht bin, nicht einmal den Namen von ihr erfahren zu haben, es sei denn ich habe den jetzt übersehen - das wär irgendwie schon blamabel.
    Die Zeit die du verwendet hast, bzw. die Perspektive aus der du geschrieben hast fand ich dann relativ interessant. Die ständigen Kommentare der Figur haben aus dem ganzen Kapitel irgendwie nen halben Cliffhanger gemacht & die Spannung angetrieben. An Sich lies sich der Text dann auch ganz flüssig lesen, am Schreibstil wäre also so weit nichts auszusetzen, aber mir haben dann Beschreibungen an den richtigen Stellen gefehlt. Nur jetzt als Beispiel genannt, hätte ich mir ein paar mehr Beschreibungen der Umgebung gewünscht als die Figur dann aus der Taverne ausgetreten ist um mit dem Pfeife rauchenden Kerl zu reden. Aber da das mit den Beschreibungen & wie viele man davon eigentlich im Text haben will sowieso immer eine Frage des persönlichen Geschmackes ist mecker ich jetzt auch nicht weiter rum. :D
    Es folgte dann Kapitel 2 von Vathareon. Kann gleich im vornerein sagen dass ich sehr gerne ein Figurenregister im Startpost hätte, ja. Ich sehe jetzt erstmal gekonnt über sämtliche Referenzen zu GoT hinweg, obs jetzt die Namen Eddard und Edrick sind oder überhaupt das ganze Drama um den verrückten König & seinen engsten Vertrauten Edrick der sich dann aus dem Staub machen musste.
    Das ganze ist dann natürlich alles interessantes Hinterwissen & ich bin mal gespannt was für eine Rolle noch der Thron & der Lord von Adlerklipp spielen werden, da ja eigentlich die Vertreter der "bösen Seite" in eurer Geschichte eher diese mysteriöse Bruderschaft zu sein scheint. Ich lasse mich da überraschen. :D
    Desweiteren weiß ich garnicht wie ich Arstan eigentlich einschätzen soll, er scheint ja jetzt nichtmehr der Jüngste zu sein. Bin gespannt was er alles weiß & überhaupt inwiefern wohl diese Forschungen & Erkenntnisse mit der Bruderschaft bzw. dem Prolog zusammenhängen. Das ganze baut sich jetzt ja ganz gemächlich auf, umso größer ist natürlich der Drang dass man weiterlesen will, habt ihr gut gemacht was den Handlungsstrang angeht.
    Soweit also zum Inhaltlichen, zum sprachlichen ist dann auch nicht mehr allzu viel zu sagen. Mir gefällt Vathareons Wortwahl sehr, man konnte dein Kapitel schön lesen & sich dabei alles gut vorstellen. Ich hab echt Hunger & wollte eigentlich nurnoch eben den Kommentar hier schreiben deswegen bin ich mir nicht sicher wie weit das was ich hier geschrieben habe eigentlich Sinn ergibt, ich mache in Eile gerne mal Fehler.
    Okay, also der nächste Kommentar wird aufjedenfall strukturierter - versprochen. Ich freue mich "den geilsten Dreier im BB" weiterzuverfolgen, dürft mich also gerne auf die Benachrichtigungsliste setzen. :)

  • Mensch, Julius!
    Kapitel 3




    Nun war ich hier. Vollmond. Eine Gruft stand hinter meiner harten und jungen, männlichen Visage. Selbst ein Schlag eines Schmetterlings, welcher sich als Orkan entpuppen würde, hätte diese Mine nicht Einhalt geboten. Stockfinster war meine Umgebung. Ein paar Fackeln im Umkreis von wenigen Metern erglommen diesen finst'ren und mysteriösen Hain in dessen Tannenwald. Einige Männer in rot und weiß getauchte Rüstungen, neben meiner Person, hielten mit mir Wache vor dem Pforten dieser der in die Jahre gekommenen Ruine. Seltsame Runen und Ranken zierten die Innen- und Außenfassaden.
    "Hey, Julius", begann ich das Gespräch mit meinen Gegenüber.
    Das Klimpern seiner Rüstung implizierte das Wenden zu meiner Seite. Mit einem freundlich gestimmten Antlitz antwortete er mir. "Ja, werter Freund Paulus?"
    "Ich weiß ja nicht so recht, weißt du, was die frommen Herren da unten treiben?", frage ich unwissend über meine jetzige Mission.
    "Nicht so viel, Paulus. Mein einziges Wissen darüber ist, dass die wichtigsten Männer des Ordens eine Art Untersuchung in diesem Tempel durchführen"
    Julius und meine Wenigkeit nahmen sich einen Hocker. So begann das Gespräch von einer kleiner Unterhaltung, bis zu einer großen Erzählung von vergangener Gezeiten.
    "Was soll ich sagen, Julius, ich bin ein ausgewachsener Mann mit braunem Haar. Ich komme aus einer Bauernfamilie. Meine gar strengen, dennoch barmherzigen Eltern leben auf einem Bauernhof, welcher dem König sehr gute Nahrungsmittel anbietet. In deren Dorfe sind wir eine beliebte Familie, da wir die besten Produkte und qualitativ, hochwertige Kuhmu-Milch verkaufen. Kommen tue ich aus der fernen Kanto-Region, von wo ich von meiner Familie ausgezogen bin. Ich bin ein Söldner, welcher alleine durch das ganze Land streift. Viel erlebt habe ich. Eines meiner glorreichsten Erlebnisse war das Betrachten eines großen Phönixs, aus dessem Schweif ein graziler Regenbogen heraus trat"
    "Erstaunlich, das mit dem Phönix. Du warst ja ziemlich auf Achse wie 'ne Pferdekutsche", lacht Julius begeistert auf.
    "Dann muss dieses Wesen wohl das legendäre Ho-Oh gewesen sein. Es soll in unserer Region sehr selten sein, beinahe das Anschauen ist wie das Besitzen einer Rarität"
    "Wow...", und da geschah es. Ich wurde unterbrochen. Der Offizier gab eine urplötzliche Warnung bekannt. "Männer, wir haben Besuch bekommen. Die Männer des Königs. Lasst niemanden dieser Gestalten in den Tempel eindringen!"
    Die Crew verteilte sich auf dem Gelände. Die Gegner waren ruhig. Eine frische Briese wehte über das Feld. Die Ruhe vor dem Sturm. Plötzlich fiel schon einer zu Boden, und einige Krieger stürmten unseren Aufenthaltsort. Geschrei, Panik machte sich unter allen breit. Die Gegner waren stärker als gedacht. Aus meiner Tasche, die sich an der Rüstung befand, zückte ich meine Aprikoko raus. "Tornupto, mein treuer Untergebener Freund. Es wird Zeit", flüsterte ich zu ihn.
    Ein kleiner Knopfdruck nur, und da fiel es aus den Ball heraus. Ein roter, langer, gleißender Strahl lies es aufrecht stehen. "Tooorrrrnuptooo!", war sein lauter, kräftiger Kampfschrei, als es auf dem Waldboden erschien. Einige Blätter und Äste suchten das Weite. Mit geschwellter Brust, kämpferischer Ausstrahlung war es kampfbereit. Eine wahrhaftige, brachiale Kampfmaschine. Ohne das ich es gemerkt hatte, wollte mich hinterrückst ein Feind angreifen, doch Tornupto war schneller als der Angreifer. Es erstaunte mich ziemlich, was es für eine starke, sogleich brennende Aura es um sich hatte. Es war stärker als sonst, doch was war dieser Anlass? Hatte es gemerkt, dass ich in Gefahr steckte? Ich wusste es nicht. Ich schaute mich um. Überall herrschte der totale Kampf. Arkanis, Nidokings, Taubosse und Snibunnas, Cavalanzas sowie Caesurios bekämpften sich. Ein Paar zwielichtige Männer stürmten plötzlich in den Tempel. Nichts wie hinterher, dachte ich mir. Schnell sprintete ich hinein. Vorbei an Spinnweben, Geröll und einigen Tonscherben, ging ich mitsamt den Treppenstufen nach unten. "Tornupto, jetzt von hinten, sofort!", gab ich als Befehl bekannt. Es überrumpelte diese Typen, und sie fielen zu Boden. Wir stellten uns vor sie. Dadurch, dass wir vor ihnen standen, zückten sie ihre Pokémon heraus. Drei Iksbats machten sich breit in diesem Tunnel. Die mit Narben und Blut verschmutzten Wesen sahen schon ziemlich mitgenommen aus. Tornupto hatte also leichtes Spiel gehabt. "Flammenwurf!", war meine Ansage, bevor diese Personen einen Zug starteten konnten. "Lass uns verschwinden!", rief einer der Männer. Sie taten dies mitsamt ihren Fledermäusen. Ich war froh. Ein plötzliches, ungewohntes Geräusch erklang aus den Tiefen heraus. "Dum, Dum, Dum... ... Dumm... Dum, Dum. Bling! Brrrruuung!!", erklang das ganze Gebäude in einem dumpfen Ton, welcher von ganz unten zu kommen schien. Es hörte sich beinahe an, als würde ein harter Gegenstand gegen etwas Metallenes schlagen. Ein kleines Beben danach erfüllt diesen Tempel. Ich verschwand lieber. Zu groß war die Gefahr, dass dieser einstürzen würde. Ich kämpfte mich zusammen mit meinem treuen Gefährten die Stufen hinauf und erblickte langsam wieder das Mondlicht der Außenwelt. Die stickige Luft des Waldes erfüllte meine Nase, doch auch machte mir die Umgebung wieder zu schaffen. Leichen pflasterten meinen Weg. Überall brannte es. Qualm stieg gen in den Himmel und die Männer, die für den Orden kämpften, sahen ziemlich schwächlich aus. Die Männer des Königs waren schon weg, das einzige was sie übrig ließen, waren ihre toten Krieger und das Unheil über diesen Platz. "Julius! Juliiuuus! Wo bist du!?", rief ich durch den noch brennenden Wald.
    Keine Antwort. Wo mag er nur sein? Ich ging mit meinem Teamgefährten auf die Suche. Ist er um gekommen? Lebt er noch? Wie es ihm wohl geht? Waren meine jetzigen Fragen zu diesem Zeitpunkt. Ich hatte gar keine Ahnung. Vorbei an den Eichel-, Tannen- und Laubbäumen erblickte ich meinen Freund. "Tornupto, komm zurück in den Ball. Du warst großartig"
    Er lag an einem Baumstumpf, ziemlich kaputt und niedergeschlagen. Das Knistern der Blätter und Hölzer auf dem Weg ließen ihn aufhorchen. Er neigte seinen Kopf in meine Richtung und sah mich. "Paulus, mein werter Freund, bist du das?", fragte er mit einer leicht kratzigen Stimme.
    Ich stürzte noch einige Schritte voraus und stand nun vor ihm. Ich bückte mich. "Ja, ich bin es", entgegnete ich ihm besorgt.
    "Das freut mich", war seine Gegenantwort.
    Er lächelte. Seine Augen fielen langsam der Schwerkraft zu neige. Er war weg. Ohne was zu sagen, nahm ich seinen mit Rüstungsteilen ummantelnden Körper. Ich brauchte einige Versuche, als ich ihn letztendlich auf meinen Rücken tragen konnte. Ich wusste nicht, wie es um ihm geschah. Vorbei an Gräser, Blätter, sowie Büschen sah ich endlich nach einer gefühlten Ewigkeit den Platz der Ruine. Angekommen, bin ich sofort in eines der weißen Zelte gerannt. "Ist hier ein Facharzt? Mein werter Kollege, bitte helfet ihn doch jemand!", rief ich um sein Leben bangend. Neben den anderen verletzten Mitmenschen, kam einer der Ärzte zu mir herbei geeilt. Er hatte uns sofort eine Liege bereit gestellt. Ich half ihn, die Rüstung meines Kameraden beiseite zu legen, damit dieser dessen Verletzungen heilen konnte. "Argh.. Das sieht nicht sehr gut aus", deutete helfende Mann auf seine Brust.
    Eine lange, offene mit blutverschmierte Wunde zierte diese. Kein toller Anblick, so meinen Kollegen zu sehen. "Wir müssen ihn für einige Tage hier behalten. Hoffentlich übersteht der junge Mann diese Nacht noch. Es tut mir Leid für sie"
    Ich schluckte. Mein Herz stand still. Muss er nun von uns gehen? Wieso? WIESO DENN NUR?! "BITTE NICHT!", rief ich durch den Raum.
    Alle waren still.


    Er war sprichwörtlich geschockt, doch verstand meine Situation. Ich wischte mir einige Tränen vom Gesicht, welche unerwartet auftauchten und auf den Boden fielen. Er gab mir Feder und Blatt in die Hand und verschwand. Ich fing sogleich an.


    "Werter Freund Julius,
    es war wirklich eine schöne Zeit mit Dir. Die Tage, in denen wir des Öfteren durch die Stadt stolzierten. Wir kennen uns nicht lange, gewiss, doch in der Zeit bist Du mir ziemlich ans Herz gewachsen. Durch meine Reise durch die Welt, und den Nebenjobs, habe ich noch nie einen Menschen wie Dich kennen gelernt. Wenn Du wieder zu Beinen kommst, vielleicht sehen wir uns nochmal. Vielleicht in der Stadt? Hoffentlich.


    Dein geschätzter Freund,
    Paulus Kravan"


    Ohne was zu sagen, verließ ich das Zelt und hinterließ den Zettel mitsamt Stift auf der Liege meines Kameraden. Hoffentlich wird es ihm wieder besser gehen. Es brauchte ungefähr eine halbe Stunde, als ich in die Stadt kam. Es war immer noch spät in der Nacht und einige Laternen erleuchteten die Straßen und Häuser. Ich war auf der Suche nach dem Hauptquartier des Ordens, so dauerte dies bis ich vor den Türen dessen stand. Ich trat ein. Man hätte dieses Gebäude beinahe mit einem Palast von innen vergleichen können. Breite Gänge, schlichte Dekoration und große Lichter. Ein langer, großer purpurner Teppich befand sich unter mir. "Paulus Kravan, sind Sie es?", fragt mich eine unbekannte, menschliche Gestalt eilend.
    "Ja, dies bin ich. Was wollen sie?", entgegnete ich leicht erstaunt, da ich nicht gedacht hätte, dass ich abgefangen werde.
    "Folgen sie mir, die adligen Herrschaften möchten sie gerne sprechen"
    "Geht klar"
    Der junge Mann war anscheinend ein Diener, welcher die unwichtige Arbeit dieses Stabes erledigte. "Da sind wir, treten sie ein"
    Eine riesige, hölzerne Tür mit der Gravierung "eine neue Welt schaffen" eröffnete den Raum, welcher sich langsam vor mir erstreckte. Ein langer, schmaler aus Holz aufpolierter, abgerundeter Tisch, der wie ein gigantischer Hufeisen aussah - mit hochrangigen Personen - empfing mich. Sie trugen alle große Gewänder, welche die Farben meiner Rüstung beinhalteten. Rot und weiß. Fünf Personen waren es, welche hinter diesem Holztisch Platz nahmen. Zwei waren schon im einem hohen Alter und besaßen diesbezüglich schon graues Haar. Ein junger Mann, nicht breit gebaut, mit blondem Haar, welcher in der Mitte saß fing an zu sprechen: "Willkommen, Krieger Paulus. Ich bin Magnus. Wir haben gesehen, gehört und miterlebt, wie sie ihren Job gut erfüllten. Sie schlugen die Feinde in die Flucht und ermöglichten somit, dass wir im Tempel unbeschwert unsere Arbeit machen konnten. Wir danken ihnen. Als Erfüllung ihrer Aufgabe, erhalten sie ihre versprochenen Münzen. Sie sind nun nicht mehr unter Gebrauch, doch wenn sie wollen, treten sie unserer Gemeinschaft bei, als Kämpfer, dessen Herze mit Leidenschaft und Loyalität kämpft. Dessen Herze uns schütze. Ihr Pokémon, anscheinend ein Tornupto, hat große Kraft bewiesen mit ihnen!"
    Ich lehnte ab, da ich die Interessen des Orden seit Anfang an nicht gut heißen konnte. Den Sack mit Kohle überbrachte mir der Diener und wies mich raus. Ich bedankte mich und spazierte nachdenklich aus diesem Haus hinaus. Immer noch beschäftigte mich die Frage, ob mein Freund Julius seine Verletzungen überleben wird. Da war er auch schon. Der Ausgang. Nun war ich wieder draußen und musste mich alleine durch die Welt schlagen. Meine Rüstung und mein Körper waren ziemlich beschmutzt, eben so war ich erschöpft. Ich nahm mir vor mit einem kleinem Teil des Geldes in einem Gasthaus zu übernachten.