Epilog
Eine Woche ist nun vergangen seit den ereignisreichen Vorfällen in Twin Valley. In Oredo ist allmählich wieder Ruhe eingekehrt. Die Bürger haben ein Gefühl der Sicherheit erhalten und errichteten ein Denkmal zu Ehren der entschlossenen Anführer ihrer Gemeinschaft, zu denen vor allem auch Marv, der verstorbene Sohn des Bürgermeisters, gehörte. Um der Kriminalität auch in Zukunft keine Chance in Oredo zu geben, führten jene Anführer ihre Politik fort, zunächst mit dem Einverständnis der meisten Einwohner, doch kamen mit der Zeit immer mehr Zweifel daran auf. Verdächtige, die ihre Identität als rechtschaffendes Mitglied der Dorfgemeinschaft nicht beweisen konnten, wurden gnadenlos exekutiert, und Erklärungen gegenüber den anderen Bürgern blieben immer häufiger aus. Es dauerte nicht lange, bis sich genau das Regime bildete, das mit der Verbannung von Jadama zu verhindern versucht wurde. Viele der Bürger wanderten aus Furcht aus und suchten Zuflucht in einer neu gegründeten Siedlung, während Oredo selbst zu einem beliebten Ziel für Soldaten und Pokémon mit radikalen Ansichten wurde. Die Anführer nutzen diese Gelegenheit, um eine militärische Streitmacht zu aufbauen, die ihr großes Ziel, einen gemeinsamen Stadtstaat Twin Valley unter ihrer Regierung, in der Zukunft ermöglichen sollte.
Das Nachbarsdorf Cato hingegen wurde nach dem letzten Kampf in Schutt und Asche gelegt. Zwar blieb von den gefürchteten Mafiabanden Team Pyro und Team Cryo nicht mehr viel übrig, doch ihr Vermächtnis überschattete das Dorf noch für lange Zeit. Nahezu alle bekannten Dorfbewohner wurden in der letzten Nacht getötet, und sollte irgendwo in den Häusern versteckt jemand überlebt haben, ist er inzwischen geflohen. Angehörige und Freunde der Pokémon aus Cato waren schockiert über das Schicksal der Bewohner und reisten nach Twin Valley, um das Ereignis mit eigenen Augen zu sehen und um die vielen Verstorbenen zu trauern. Sie fanden Unterkunft in einer Siedlung, in der auch Flüchtlinge aus Oredo wohnten, die ihnen von der Lage in ihrer ehemaligen Heimat erzählte. Es schien, als werde Twin Valley niemals mehr das sein, was es einmal war. Keine der drei gefürchteten Mafiabanden, die zuvor noch als die größten Feinde der beiden Dörfer angesehen wurden, existierte mehr, doch das, was aus Oredo und Cato geworden ist, war viel erschreckender als deren kriminelle Aktivitäten. Einige der Pokémon hatten zwar die Hoffnung, Twin Valley vielleicht retten zu können und wieder zu einer friedlichen Heimat zu machen, doch die Zeit dafür war noch lange nicht gekommen.
In den Ruinen von Cato überdachte Leviator unterdessen seine Pläne erneut. Tod und Verwüstung, zwei der Voraussetzungen, die für die Öffnung eines Portals zur Schattenwelt erforderlich waren, konnte das Dorf ihm nun zur Genüge bringen. Es fehlten jedoch verzweifelte Pokémon und bereitwillige Verbündete, die er für seine Zwecke einspannen könnte, weshalb der Prozess vielleicht sehr lange dauern würde. Doch die Geister der Schattenwelt waren geduldilg, und das verlassene Cato bot alle Zeit der Welt, die dunklen Riten ungestört durchzuführen. Die Zeit sollte kommen, in der sich die Schattenwelt erheben und die vor langer Zeit verbannten Pokémon die Macht über Twin Valley beanspruchen würden.
Bereitet auch ihr euch vor, am Kampf dieser drei Mächte teilzunehmen und ihn zu euren Gunsten zu entscheiden. The Shadows of Twin Valley ist für den späten Sommer dieses Jahres geplant und führt den epischen Konflikt in drei Dörfern mit Interaktionen, Bündnissen und neuen Mechaniken auf die nächste Ebene.
Doch nun wird es zuerst Zeit, noch einmal zurückzublicken...
Willkommen zur Nachbesprechung von The Mafia of Twin Valley!
Informationen
Oredo-Diskussionen
Cato-Diskussionen
Rollen und Nachtaktionen
Wir möchten hier noch ein paar Dinge ansprechen, die uns im Laufe der Runde aufgefallen sind. Das ist gewiss nicht alles, aber es sind durchaus Sachen, die vielleicht hätten besser laufen können. Ihr könnt natürlich gerne eure Meinung dazu abgeben oder selbst etwas erwähnen, das ihr für nenneswert haltet.
Problempunkte beim Setup
Vorweg muss ich sagen, dass bei dieser Runde erstmals das fast komplette Setup (abgesehen von den Drifzepelis) mehrere Wochen lang im Komitee zur Evaluation stand und die meisten damit einverstanden waren. An dieser Stelle möchte ich mich vor allem bei Euler und Tim für das Feedback bedanken. Das zeigt, dass viele auftretende Problem selbst von erfahrenen Spielern und Spielleitern nicht immer vorhergesehen werden können.
Das größte Problem waren wohl die nicht ganz trivialen Fraktionseinteilungen in Verbindung mit der hohen Spielerzahl, die viele unerfahrene Spieler dazu verleitet haben, leichtsinnig Leuten zu vertrauen denen sie eigentlich nicht vertrauen sollten. Das fängt bei so Sachen an wie dass Leute aus Cato an welche aus Oredo claimen (die sich allein dadurch "confirmed" hatten dass es ein paar Stunden keinen CC gab, was in Anbetracht von Beispielen aus Cato, wo dringend notwendige CCs tagelang ausblieben, selbst für Oredo-Leute mehr als leichtsinnig war), anstatt den absolut sinnvollen Vorschlag zu nutzen, mit Hilfe von Kronjuwild eine Dorfgemeinschaft aufzubauen. Es sind aber noch viel extremere Sachen vorgekommen. Ein Tox-Mitglied hat random an Leute aus Cato geclaimt die von außerhalb der Runde kennt, diese Informationen sind später in die Hände der Dorfgemeinschaft von Oredo gelangt. Ebenso hat ein Klikdiklak grundlos an ein Tox-Mitglied geclaimt, was es letztendlich das Leben gekostet hat. Mewtu in die Konferenz der Tox einzuladen und damit im Zuge der Besprechungen dort sämtliche Power Roles offenzulegen, nachdem Arbok bereits tot war, halte ich ebenfalls für enorm leichtsinnig. White Tulip hätte euch theoretisch jederzeit verraten können und es gäbe keine Möglichkeit, euch dagegen zu schützen.
Die Möglichkeit, in ein anderes Dorf zu konvertieren, war auch insofern problematisch, dass die Dörfer entgegen der Planung gegeneinander gespielt haben. Der Konflikt zwischen dem Spielen für seine derzeitige Partei und dem persönlichen Sieg war hier ganz deutlich präsent, obwohl ich diesen eigentlich vermeiden wollte, indem ich Yakuza-Rollen außen vor gelassen hatte. Ursprünglich war die Möglichkeit gegeben, damit bei einem Austausch von Spielern im Rahmen von Handelsbeziehungen die betroffenen Leute sich dann nicht für ein fremdes Dorf anstrengen.
Dann haben wir auch festgestellt, dass es Fraktionen mit Siegbedingungen, die das Spiel nicht beenden, sehr einfach haben, Bündnisse einzugehen und damit ohne großen Aufwand zu gewinnen. Das betrifft vor allem Drifzepeli und Mewtu, zum Teil aber auch Forstellka. Insbesondere die Drifzepeli hatten einen zu großen und willkürlichen Impact, wobei diese eben wegen der Spielerzahl in letzter Minute hinzugefügt wurden.
Außerhalb dieser hochexperimentellen Ebene mit den zwei Dörfern und mehreren Fraktionen lief es eigentlich was die Rollen angeht ganz vernünftig. Schade fand ich, dass Hutsassa direkt gestorben ist, da mir dessen Mechanik sehr gefällt und auch innovativ ist. Ich hätte gerne beobachtet, inwieweit die Pilze balanced sind, um ähnliche Rollen mit dem Konzept, Fallen auszulegen, in zukünftige Setups einzubauen. Metagross ist leider keins entstanden, damit habe ich aber auch nicht wirklich gerechnet. In Cato gab es erst sehr spät eine Dorfgemeinschaft die Metangs ermöglicht hat. Sich alleine mit Hilfe ihrer Fähigkeit zu finden ist leider ziemlich schwierig für die Tanhels. Insgesamt hat mir die Ausprägung der Fähigkeit im Nachhinein auch nicht gefallen, vor allem weil sie auch Forstellka finden konnten, während es bei Despotar und Mewtu keine derartige Möglichkeit gab, obwohl sie da vielleicht sinnvoller gewesen wäre.
Das Design der Items erscheint mir im Nachhinein nicht sehr gelungen. Ich habe bewusst eher eher schwache Items gewählt, um ein Disaster wie bei Team Yakuza, wo die Items und auch die Verteiler hoffnungslos overpowered waren, auf jeden Fall zu verhindern. Im Endeffekt lief es darauf hinaus dass die defensiven Items vor dem Lategame keinen sonderlich großen Impact auf das Spiel hatten. Das lag vor allem daran, dass Schutz-Items zu einfach zu umgehen waren. Jede Mafia hatte eine Rolle die Items entfernen konnte und beim Kill dann einfach mitgeschickt wurde. Das war etwas, das ich oder eben das Komitee, hätte es sich denn mal beteiligt, durchaus hätte voraussehen können. Vermutlich ist das auch der Grund, warum bei Epicmafia der Thief nicht an Mafia Meetings teilnimmt. Hier wäre vielleicht eine Restriktion ähnlich wie bei Gallopa angebracht, dass Itemzerstörer nicht in der selben Nacht auf das selbe Ziel gehen dürfen wie der Night Kill. Dazu kam auch dass es gegen ein mögliches Pelipper aus dem Nachbardorf kein Counterplay gab, da keine Feindschaft geplant war. Die Priorität hätte hier mindestens nach dem Einsatz der Items sein müssen. Ein ähnliches Problem gab es auch beim Fokusgurt, dieser war viel zu einfach zu umgehen. Mentalkraut hat sich für Oredo als effektiv nutzlos herausgestellt, da die Tox nicht viele Rollen hatten, vor denen es schützt. Effektiv waren das nur Skuntank und Iksbat, für die es sich einfach nicht lohnt. Arbok und Deponitox gehen sowieso durch, und bei Hutsassa würde die Platzierung des Pilzes beim Träger verhindert, nicht aber die Aktivierung eines Pilzes bei einem eigenen Besuch. Wir waren am überlegen, Mentalkraut einen Schutz vor Arbok-Gift zu geben (dieses würde dann allerdings seinen Stack behalten), allerdings wurde Arbok vor der Nacht gelyncht wo wir die Änderung eventuell eingeführt hätten. Im Endeffekt war Mentalkraut jedoch, analog zur Pirsifbeere, ein Item das nur in Cato wirklich Sinn macht, und zu einem Austausch ist es leider nicht gekommen. Hierbei kommen wir auch zu einem weiteren Punkt – Pottrott in Oredo war im Vergleich einem potentiellen Klikdiklak in Cato tatsächlich sehr mächtig. Die Pirsifbeere half gegen die einzige Fraktion dort und ohne Deponitox war es schwierig, diese loszuwerden, da die Tox im Gegensatz zu Pyro und Cryo nicht so viele andere Nachtaktionen haben. Auch die Enigmabeere war in Oredo stärker, da Marill sehr klein ist und daher im Gegensatz zu Sesokitz von Pokémon wie Tanhel confirmed werden konnte.
Der frühe Tod von Hutsassa und Arbok war, kombiniert mit der Naivität einiger Einwohner von Cato und einiger Tox, wohl auch der Grund, wieso Oredo trotz vieler ungünstiger Faktoren (wie des frühen Verlustes der Cops und des Bündnisses zwischen Mewtu und den Tox) und trotz diverser Misplays (wie etwa dem Lynch von Forstellka, einem Durengard-Angriff auf einen Inno, dem mehrfachem Versäumnis wichtiger Nachtaktionen und dem Leak der Identität der mächtigsten Town-Rolle gegenüber Gengar) so deutlich gewinnen konnte. Ich denke daher nicht, dass das Setup in Oredo allgemein zu townsided war, auch wenn es vom Spielverlauf vielleicht den Eindruck machte. Es waren halt für die Tox sowohl mehrere kritische Misplays als auch eine Menge Pech im Spiel. Das Verhältnis vom Dorf zu den Tox kann natürlich wegen den ganzen verzerrenden Faktoren schlecht beurteilt werden, aber ich denke es war rein vom Setup her (und von Cato losgelöst betrachtet) ausgeglichen. Weniger ausgeglichen waren allerdings die Siegeschancen für Gengar und Despotar, die einfach dadurch, dass die Runde so lange dauert und es so viele verschiedene Rollen und Investigationsmöglichkeiten gab, kaum die Möglichkeit hatten, unerkannt zu bleiben. Unser Fazit ist daher, dass Mastermind und Autocrat für so lange Runden ungeeignet sind, zumindest bei Open Roles.
Die Sache mit dem Mastermind hat ohnehin nicht wirklich funktioniert, da sich die Tox schon an in der ersten Nacht mit Hilfe von PN-Claims eine Mitgliederliste gemacht haben und Gengar nichts anderes übrig blieb als entweder Sleima zu claimen und seinen Namen zu outen, oder aber sich zu weigern und damit aus der neu gebildeten Konfi ausgeschlossen zu werden. Leviator entschied sich für die zweite Option, wobei ich das persönlich für weniger sinnvoll hielt.
Die transitive Vererbung der Kronjuwild-Fähigkeit und die mangelnde Transparenz darüber war allerdings in der Tat etwas zu townsided. Im Endeffekt wäre sie darauf hinausgelaufen dass in einer 1:1-Situation das Dorf gewinnen kann, was eigentlich nicht korrekt ist.
Fehler der Spielleitung
Da wir offen sein wollen, möchten wir uns noch mal für einige Fehler entschuldigen. Wie ihr wisst, ist es bei einem Setup mit komplexen Rollen nötig, die Auslosung etwas zu schieben, damit niemand überfordert ist. Das geschah deutlich weniger als wir erwartet haben, da die Auslosung eigentlich ganz vernünftig war. Entschuldigen möchten wir uns allerdings bei Leviator, dem wir eine Rolle gegeben haben, die im Nachhinein betrachtet eine äußerst geringe Gewinnchance hat. Außerdem sind wir dem Wunsch von Marv, nach Festlegung der Dörfer (aber vor Bekanntgabe der Rollen) mit blueberry zu tauschen, nachgekommen, was das Spiel im Endeffekt unausgeglichen gemacht hat. Blueberry hätte als Leader vermutlich weitaus weniger rücksichtslos gegenüber Cato gespielt (kein Vorwurf, nur eine Feststellung, die Spielweise von Marv war im Sinne der Regeln vollkommen legitim), wodurch sich das Spiel vielleicht etwas ausgeglichener entwickelt hätte.
Dann hat Tim versehentlich eine falsche Rollen-PN verschickt und Skuntank glaubte es wäre Sleima. Das führte dazu, dass die Tox ohne eigene Schuld in der ersten Nacht kein Skuntank hatten. Sie baten darum, die Aktion nachholen zu dürfen, aber das lehnten wir ab, da das für das Dorf verwirrend sein könnte, da es davon ausgeht, dass in geraden Nächten kein Lawyer-Effekt existiert. Ihnen das mitzuteilen würde ihnen allerdings die Info geben dass es in der ersten Nacht keinen gab. Wir entschieden uns also dafür, den Tox als ausgleich die Info zu geben, dass sie in der ersten Nacht nicht überprüft wurden. Das führte beinahe zu einem noch größeren Problem, da Leviator Cop mit Guilty fakeclaimt hat, wodurch ich noch rechtzeitig durch Marv erfuhr und es dann zumindest noch irgendwie hinbekommen habe, die gegebene Aussage unter dem Vorwand des Vertauschens von Nachtaktionen zurückzunehmen, ohne dabei das Gegenteil zu behaupten. Als alternativen Ausgleich erlaubten wir dann das Nachholen der Fähigkeit von Iksbat, die während der ersten Nacht versäumt wurde.
Bei den Nachtaktionen haben wir abgesehen von diesem Sonderfall übrigens konsequent nichts angenommen, was zu spät kam. Alles andere wäre unfair gewesen, und teilweise hatten die Leute die etwas versäumt haben sogar einen Vorteil davon.
Misplays
Okay... kommen wir hier mal zu den Plays. Vorweg möchte ich sagen, dass ich hier niemanden persönlich angreifen will. Es geht drum klare Spielfehler herauszustellen, und insbesondere solche, die absolut nicht hätten sein müssen und wo ich an diesen Stellen tatsächlich mehr erwartet hätte. Das sollte als konstruktives Feedback an alle aufgefasst werden, damit solche Fehler in zukünftigen Runden nicht mehr passieren.
Dunkelblume ist, anstatt Antropaia direkt in der zweiten Nacht zu transportieren, nach Cato gereist. Dadurch hat sie nicht nur auf einen sicheren Transport verzichtet, sondern uach die Möglichkeit verschenkt, in beiden Dörfern zu operieren. Leider war die Siegbedingung für die Windreiter viel zu einfach, so dass es trotzdem noch möglich war, zu gewinnen. Andere Fraktionen hätte ein derart kritischer Fehler vermutlich das Spiel gekostet.
Jadama (ja, auch gute Spieler machen mal Fehler) hat sich geoutet, als eine Untersuchung durch Fatumknoten bevorstand, die ihn verraten hätte. Es gäbe aber noch zahlreiche Optionen, diese Untersuchung zu verhindern (Itemträger unterschwellig an Tox leaken oder auf dessen Tod bzw. den Tod von KyoN als Vergleichssubjekt hoffen) oder unter einem Vorwand (V-Mann, Ausgleich der Reisebalance oder einfach als Kompensation für die Ausbeutung, zumal ein "Marill" ja auch Oredo von Cato aus genauso helfen kann) ohne sich zu outen nach Cato reisen zu wollen.
Leviator war, genau wie Despotar, in einer zugegebenermaßen sehr schlechten Position, allerdings haben diverse Plays von ihm, wie das Outing von Hutsassa (was auch noch einen Cop CC erforderte), diverse Erpressungen und falsche Bandwagons in Cato dafür gesorgt, dass das Spiel extrem imbalanced wurde. Das war vielleicht nicht seine Absicht, aber trotzdem war der Spielstil meiner Meinung nach extrem fragwürdig.
Silence hat die ersten zwei Nächte niemanden beschützt, und zwar bewusst, obwohl sie durchaus aktiv war. Warum nicht? Als Doc sollte man schon etwas tun. Natürlich gibt es Watcher auf Seiten der Mafia und sowas, aber das Risiko ist vergleichsweise gering.
Naoko hatte in der ersten Nacht einen Guilty Report. Der war zwar Fake, aber das konnte sie nicht wissen. Sie hat nichts gesagt, was an sich erstmal nicht unbedingt falsch war. Aber als dann der Claim von Glücksgefühl war hätte eigentlich schon ein CC kommen müssen. Ich weiß dass sie später über ein Sprachrohr ihre Informationen geoutet hat, allerdings kam da recht viel Verwirrung am Anfang.
Perry hat als eine der wichtigen Power Roles der Tox den Cop Counterclaim durchführt. Dass dieser unnötig war da der beschuldigende Cop sich als Fake herausstellte, konnten die Tox zwar nicht wissen, allerdings hätte wirklich nicht der Fokus auf Arbok gebracht werden müssen, nur weil zu dem Zeitpunkt kein anderer da war oder die Leute schon geclaimt haben. Man könnte hier auch Kouji eine Mitschuld geben, der zu dem Zeitpunkt noch nicht geclaimt hatte und kaum mit seinem Team kommuniziert hat, obwohl er diesen Claim übernehmen könnte.
Himmelstein hat sich und weitere Mitglieder seines Teams gegenüber jemandem in Cato geoutet, nur weil er ihn persönlich kannte. Diese Informationen sind später an die Dorfgemeinschaft von Oredo gelangt und haben für eine hohe Trefferquote bei den Lynchvotes gesorgt. Die Handlung ist schon auf dem Level eines Gamethrows da es den absoluten Basics widerspricht die in jedem Guide erwähnt sind.
iZocker hat ohne Absicherung als eine mächtige Town-Rolle an Phil de Mon geclaimt, der sich später als Mafiosi herausgestellt hat. Wieso? Im Endeffekt hat er damit seine Identität der Mafia preisgegeben, was Mewtu einen sicheren Treffer ermöglichte.
Lustiger Lega ist freiwillig nach Oredo gereist, obwohl sein Dorf noch hätte gewinnen können. Tatsächlich wäre ein Sieg der Dorfgemeinschaft mit einem zweiten Cop sogar extrem wahrscheinlich gewesen, wenn man sich das knappe Ende ansieht. Diese (moralisch ohnehin recht zweifelhafte) Entscheidung hat ihn somit mir hoher Wahrscheinlichkeit den Sieg gekostet, da er – wie es zu erwarten war – in Oredo vor seiner Konvertierung getötet wurde.
Der krasseste Gamethrow in dieser Runde und einer der meiner Meinung nach härtesten Fälle in der Geschichte der BisaBoard-Mafiarunden ist allerdings folgende:
Leabelle bzw. Sensory hat bis Nacht 10 kein Ziel ausgewählt. Selbst nach mehrfachem Hinweis durch die Spielleitung hat Sensory als Sub dies nicht nachgeholt. Im Thread war offensichtlich davon die Rede, dass der Cop glaubt, Xatu sei nach Oredo abgewandert. Hier wäre ein Claim an das entsprechende Sprachrohr Pflicht gewesen um Verwirrung zu vermeiden. Wäre dann Veleno öffentlich verdächtigt worden, hätte Team Cryo auch nicht versehentlich Metang hardypoke getötet in der Annahme, es würde sich bei ihm um Fennexis handeln. Dazu kommt noch, dass Sensory später mehrmals irgendwelche unsinnigen Rollen wie Panzaeron geclaimt hat, um sich verdächtig zu machen und gelyncht zu werden - wie erwähnt ohne vorher ein Ziel für seine Fähigkeit auszuwählen.
Als letztes sollte hier noch das Lategame in Cato erwähnt werden, bei dem es mehrere komplett unnötige Mislynches gab. Dass Brisingr Maf war hielt ich eigentlich für absolut offensichtlich, erst Recht nach Realitys Beitrag, der ihn eigentlich verteidigen sollte. Dass der Log darin komplett aus dem Kontext gerissen wurde konnte man alleine daran erkennen dass von "die Leute aus Cato" die Rede ist, die rübergebracht werden sollten. Die meisten, die tatsächlich rüberkamen, hätten aber sowieso schon längst zu Oredo konvertiert, wenn sie Dorfbewohner gewesen wären.
Gute Plays
Kommen wir jetzt zu den Spielzügen, die uns während der Runde positiv aufgefallen sind. Leider sind nicht so viele wie sonst. :(
Luna hat es geschafft, gelyncht zu werden, obwohl die Dorfgemeinschaft angegeben hat, da besonders aufzupassen. Das lag vor allem auch an den zweifelhaften Bündnisstrukturen, über die sie sich in eine Liste geouteter Tox eingeschlichen hatte. Es gab tatsächlich eine zweite, weniger interne Tox-Konfi, in der auch Leviator drin war. Dieser glaubte zeitweise selbst daran, dass Luna Tox sei.
Rah wurde von mir für Naoko reingesubbt, da er schon nach kurzer Zeit auf Epicmafia recht gut war und ich die Hoffnung hatte dass er vielleicht ein paar Plays bringen kann um die Sitation etwas interessanter zu gestalten. Tatsächlich hat er auch eine Dorfgemeinschaft gegründet und größtenteils die richtigen Leute gelyncht (der Mislynch auf Eisenschädel ging btw ausdrücklich gegen seine Empfehlung, er war nur an dem Tag unterwegs und konnte nicht einschreiten), was größtenteils auf seinen Ermittlungen beruhte. Leider traf er damit sowohl Groudon als auch Winter-Sesokitz, was zu einem Mislynch und einem Maulwurf in der Konfi führte, der nicht hätte sein müssen. Gut war allerdings, dass er Raichu11 anhand seines Schreibstils erkannt hat, als die Cryo-Message veröffentlicht wurde.