Schreiberdankfest im BisaChat am 05. Oktober!

Krieg ist keine Raketenwissenschaft, nur ein all zu menschliches Phänomen. Wenn die mächtigen Tiere auf die Trommel schlagen, sind allen andern die Hände gebunden, und wenn sie Glück haben, können sie vielleicht noch geschönte Nachrichten im Fernsehen verfolgen. Und manche beschreiten dann leider auch die Stufen des Wahnsinns, insbesondere wenn die Musik direkt vor ihrer unschuldigen Türe spielt...

Ich trommelte alle Häftlinge des Gefängnisses zusammen. Heute war es Zeit mit ihnen den Film über das All zu drehen. Endlich war es so weit. Das war meine große Chance auf der Karriereleiter emporzuklettern und alle anderen Gefängniswärter hinter mir zu lassen. Und wer weiß: Vielleicht bin ich bald schon der neue Direktor.

Rauschend flog das Weltall an dem kleinen Jungen vorbei, der in der Mitte der runden Kapsel saß. Sein Stofftier eng im Arm, die Spielzeugtrommel rhythmisch schlagend lief eine alte Figur vorbei. Sein Blick schweifte auf die Handschellen an der Wand und er fragte sich, inwiefern er einen Polizisten in seine Geschichte einbauen sollte. Vielleicht als ... Weltraumpolizei?
Erst als der Fernseher im Wohnzimmer angeschaltet wurde und der Lärm der Soaps seine Fantasie brach, kletterte er von seinem Hochbett. Wie sehr hoffte er, dass seine Träume eines Tages Realität würden und er fort von dieser Welt fliegen konnte.

Schon als kleines Mädchen träumte Lina von einem Ort, weit außerhalb unserer Erde, an dem alle Menschen glücklich sein könnten, zusammen musizieren und jede Woche würde eine große Parade feiern würden, mit Trommeln, Tompeten, Festwagen. Auch hoffte sie, dass niemand mehr ein Sklave, ein Gefesselter sein müsste, und jeder, ja wirklich jeder, ganz frei sein könnte. Sie hatte im Fernsehen oft Raketen gesehen, die schöne, bunte kleine Murmeln bereisen konnten, die noch unbewohnt waren und dazu einluden, sich eine kleine Welt dort einzurichten, eine ganz neue Welt. Aber Lina wusste, dass ihr kleines Taschengeld nie reichen würde, um diese Planeten zu erreichen, also beschloss sie eines Tages eine Leiter in den Himmel zu bauen.

Der Trommelbär
Es war einmal ein kleiner Trommelbär, der lebte an Bord einer Rakete. Es war aber keine Rakete im All, sondern nur in einem Filmstudio. Um die Rakete zu betreten, musste er eine Leiter hinaufsteigen. Eines Tages sah er sich selbst im Fernsehen. Er fand es so witzig, dass er auf seiner eigenen Trommel anfing zu trommeln. Dadurch fühlten sich die Nachbarn allerdings belästigt und zeigten ihn bei der Polizei wegen Ruhestörung an. Keine fünf Minuten später kam die Polizei, die eh nichts besseres zu tun hatte, zu dem Trommelbären nach Hause und nahm ihn fest. Von nun an konnte er seine Sendung nur noch in seiner Gefängniszelle verfolgen.
*ENDE*

Der verrückte Trommler Hansi kette sich am frühen Montagmorgen an die Spitze einer Rakete der NASA, um gegen die knappe Zeit von nur drei Minuten zu protestieren. Sehen Sie noch heute Abend, live im Fernsehen, den rasanten Aufstieg des Musikers sowie seiner Bekanntheit und beobachten Sie unseren Moderator, wie er zu Hansi hinaufkletter und ihn interviewt.

Der Trommelwirbel wird immer lauter, die sie schlagenden Menschen schwitzen angestrengt.
Ein Pfeifen ertönt, die zusehende Menge ist aufgeregt, gleich kommt es zum Höhepunkt. Da zischt es auch schon. Die Raketen starten, ein wundervolles Lichtspiel erfüllt den Himmel.
Merkwürdige Gestalten hüpfen die Straße entlang, sie sollen die juchzende Menge belustigen.
Sie gehen verkleidet als Clowns, Drachen oder sogar als Häfftlinge mit klimpernden Handschellen.
Das Ganze Spektakel ist so besonders, es wird landesweit im Fernsehen übertragen und die Zuschauer- quote steigt von Minute zu Minute, wie ein Mensch die Leiter hinaufklettert.

"Schnell Mira, das musst du dir ansehen!"rief meine Mutter aus dem Wohnzimmer. Ich eilte hineinm kletterte zu ihr auf die Couch und starrte, wie sie auch, auf den Fernseher, darauf zu sehen die Übertragung der hießigen Parade zum 50. Geburtstag des Bürgermeisters. Doch etwas war komisch, Rauch stieg aus der Menge empor und man sah, wie Polizeiwagen und Rettungskräfte anfuhren, drumherum ein riesiger Tumult. Die Menschen schrien und weinten, viele waren verletzt und manche bewegten sich gar nicht mehr.

trommelwirbel ertönte, als der verrückte Fernsehrmoderator in Handschellen in eine Rakete ohne leiter gesteckt wurde.

Also die kleine Trommel stand einsam in dem Kinderzimmer, das soeben verlassen wurde, eine Rakete angelehnt und halb kaputt, denn der Besitzer wurde gerade durch Handschellen festgenommen, im Fernseher ertönte ein Schuss, und die Leiter fiel um. :'D

Der Kompass der Seele zeigt nicht immer nach Norden.
In Amelies Fall zog es sie stets nach Süden. Sie mochte den ewigen Winter in dem Land, in dem sie lebte, nicht. Sie war des ständigen Kartenspielens müde, doch gab es kaum eine andere Form von Beschäftigung. Des Nachts träumte sie sehnsüchtig von Schildkröten, die in warmen Ländern lebten. Von dem Ritt auf einem Pferd, allein durch staubige Prärie. Sie sehnte sich träumerisch nach Hitze, gleich der eines Vulkanausbruches.

Die Schildkröte gähnte und wackelte mit ihrem Schwanz, als sie aufwachte, um sich weiter auf gen Süden zu machen. Denn in der Ferne fand man doch das Glück ... Oder etwa nicht?
Zu Weihnachten war sie mitsamt anderem "Spielzeug" wie einem Schaukelpferd unter dem Baum gelandet. Doch wie kleine Kinder waren, verloren sie schnell ihre Freude an ihrem Hab und Gut. Und so waren seit Weihnachten einige Abenteuer durch die Kanalisation vergangen, in denen sich aus dem kleinen Schildkrötenmädchen eine echte Dame entwickelt hatte. Irgendwo dort auf ihrer Reisekarte, weit unten an dem großen Feuerberg ... Da würde sie die Ihrigen finden. So zumindest hatte sie es in der Kanalisation aufgeschnappt. Als sie langsam über den grauen Asphalt kroch und das Hupen schon zur Einheit verschmolz, da erst fragte sie sich, was sie sich zu finden erhoffte. Doch da war es schon zu spät.

Blitzkröte
Als ich einmal wieder auf dem Vulkan, der laut meines Kompasses nördlich meiner Heimat lag, stand, um mit meinem Schaukelpferd Karten zu spielen, lief uns eine blitzschnelle Schildkröte über den Weg und fragte uns, was wir da machten.
"Hey, Schildkrott, was willsch?", zischte das Schaukelpferd.
Die Schildkröte raste wieder davon. Ihr gefiel der Tonfall meines Schaukelpferdes wohl nicht.
Etwas später kam die Schildkröte wieder, allerdings in Begleitung. Aha, zwei blitzschnelle Schildkröten, dachte ich. Die beiden fragten uns erneut, was wir da machten. Wir antworteten nicht, da wir nicht wussten, wie zwei Schildkröten reagieren würden. Sie könnten ja beißen oder so.
Aber sie rasten schon wieder davon.

Ein Vulkan explodierte und ein Kompass kam zum Vorschein. Der Kompass zeigte den weg zu einem Mädchen, dass Mädchen sitzt auf einem Schaukelpferd.Dann wurde das Schaukelpferd von einer Schildkröte umgeworfen und das Mädchen Starb! :D

Halluzinationen

Schon seit Stunden irre ich durch diese Einöde. Während ich mich immer noch nach einem Schluck Wasser sehne, ähnelt die Hitze in dieser elenden Wüste der eines Vulkanausbruchs. Die Sonne brennt ohne Gnade auf mein Haupt nieder und zwingt mich zu Boden. Ich krieche schon, anstatt zu laufen, so langsam habe ich mich in meinem ganzen Leben noch nie bewegt. Doch da, ein Lichtblick! Ich sehe unsere Küche ... Dort, wo Mutter immer für mich gekocht hatte. Eine Karaffe Wasser hatte sie immer für mich bereit gestellt. Ich erinnere mich daran zurück, und möchte wieder Kind sein. Doch das dumpfe Aufprallen meines Kopfes in den Sand ruft mich zurück in die Gegenwart.

Schönefeld
Mein innerer Vulkan ist sowas von am Kochen ob dieser Inkompetenz. Wie konnten sie das ganze Projekt nur so unfassbar und unglaublich geradewegs gegen nicht nur einen, sondern viele Bäume fahren? Sie hatten quasi alle Kompasse der Welt in Form von simplen Projektleitungsprinzipien in der Hand, aber schön wär's. Wenn die Piloten nur auch so gut wären, oh was wär die Luftfahrt für ein Erfolg... Nun ja: Statt endlich mal zu einem absehbaren und vielleicht sogar versöhnlichen Ende zu kommen, arbeiten sie nur während der Pausenzeit und ansonsten spielen sie Karten. Machen es sich auch noch schön bequem in ihren Chefsesseln, die -- was auch sonst -- schön schaukeln und beruhigend quietschen. Die müssen die Geduld von Schildkröten haben, und genau das ist auch alles, was die Außenwelt von der Misere wirklich wahrnimmt.
Ein Bekannter von mir hat mal gesagt: Niemand hat die Absicht, einen Flughafen zu eröffnen.

"Wie geht es deinem Sohn?"
Ich fühlte mich aus meinen Gedanken gerissen und fand mich in einem weißen Raum wieder, allein auf einer Bank sitzend, nur mit einem Geschenk in der Hand. Neben mir stand ein älterer Mann mit braunen kurzen Haaren und einer Brille, er trug einfache Kleidung, ein schwarzes T-Shirt und eine Jeans. Er hielt einen Blumenstrauß in der Hand.
"Ein wenig besser, die Ärtzte meinten, er wird langsam aber sicher wieder gesund. Ich glaube mit dieser Therapie haben wir den richtigen Weg eingeschlagen."
"Das freut mich zu hören."
Es wurde wieder still und ich geriet wieder in meine Gedankenstränge von voher, ich musste mich daran erinnern, wie wir ihn fanden, in seinem Kinderzimmer, neben dem Schaukelpferd liegend. Er hatte hohes Fieber, seine Stirn brannte förmlich und er war nicht ansprechbar.
"Und wie geht es dir?", wurde ich erneut in die Realität zurückgeholt.
"Auch besser, wenn auch noch nicht gut. Es ist nun schon so lange her, dass wir diese Krankheit bei ihm gefunden haben, doch immernoch habe ich Angst ihn zu verlieren, ich möchte das nicht mehr durchmachen müssen..."

"Nichts. Hier gibt es einfach nichts!", schnaubte Valesca. Seit Stunden ritt sie nun schon auf ihrem Pferd durch diese öde, karge Landschaft in der außer ein paar dürren, harten Gräsern nichts wuchs. Der Boden war so weit das Auge reichte mit Geröll und Asche bedeckt. Sie war auf der Suche. Auf der Suche nach einem Lebenszeichen. Irgendeins, egal welches.
Vielleicht hätte sie ihre Karte und einen Kompass mitnehmen sollen, hier schien man sich nur im Kreis zu bewegen. Seit dem Vulkanausbruch gestern war nichts mehr von der sattgrünen Wiese auf der einst ihr Haus gestanden hatte mehr übrig.

Ideen kommen uns komischerweise so plötzlich, wie nur ein Vulkan ausbrechen kann, in den Sinn. Oft sind sie bloß ein kleines Gedankenspielchen, dass wir nur oft ein paar Minuten weiterverfolgen. Doch manchmal kriegen wir diese Idee nicht mehr aus dem Kopf.Doch wie setzen wir diese Ideen auch dann um? Wir brauchen erst einen Kompass, der uns den richtigen Weg zeigt, müssen uns auf das Glück wie auf das Glück in einem Kartenspiel verlassen, dass die Idee ein Erfolg wird. Wir sind dabei so übereifrig wie ein Kind auf seinem Schaukelpferdchen. Und brauchen für die Umsetzung und den Mut oft so lang, wie eine Schildkröte über die Straße braucht.

Ich öffnte langsam die Augen, der Schmerz saß noch tief in meiner Brust, ich konnte kaum atmen. Ich versuchte zu rekonstruieren was geschah, was vor wenigen Minuten geschah. Ich sah mich um, erblickte einen Strand zu Füßen eines riesigen Vulkans. Wo hatte uns der Kompass nur hingeführt? Gemächlich schlurfte eine Schildkröte vorbei, nicht im Geringsten an meine soeben verlorene Welt interessiert, alles was ich hatte waren meine Erinnerungen, meine Kindheit. (das Schaukelpferd... ...Mutter!) Wo war sie? Die Karten wurden also neu gemischt, keiner blied unverschont, es war, als wäre ich in einem Schlechten Witz gefangen, dazu verdammt ihn durchleben zu müssen.