Seelenspiegel

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“
  • Habe beim Durchstöbern alter Texte ein paar besondere Fundstücke entdeckt! Die muss ich natürlich mit euch teilen, wer kann es mir verdenken?


    Geschrieben wurde folgender Text ziemlich genau vor zwei Jahren für einen Wettbewerb. Aufgabe war, ein Drama zu schreiben.


    Der Himmel ist bereits in ein dunkles Blau getaucht, der Horizont noch in ein warmes Orange. Man sieht noch einige Wolken, die sich vom restlichen Nachthimmel abgrenzen, der Mond ist noch nicht aufgegangen.



    Ältere Frau an, sitzt auf einer alten Bank im Park von Romantia City



    Ältere Frau: „Eine große Stadt im Norden der Kalos-Region ist für seine enge Verbundenheit mit der Natur bekannt. Die Stadt Romantia City mit seinen vielen Geschichten und der ganz besonderen, magischen Atmosphäre. Ein warmer Sommertag, an dem das Leben von acht Menschen für immer gedreht wurde. Dort und dann beginnt unsere Geschichte.“



    Die ältere Frau verschwindet, Kamera zieht sich aus dem Park und man sieht kurze Zeit die ganze Stadt. Langsam zoomt sie wieder ran, dieses Mal aber ins Stadtzentrum. Dann beschleunigt sich die Bewegung und die Arena in der Mitte der Stadt am Hauptbaum wird gezeigt.



    Prolog:



    Musik der Szene: Stay Gold in der Piano-Version




    Calisto und Valerie an, ein Pokémon-Kampf gerade an seinem Ende. Ein Rihornior und Feelinara stehen sich auf dem großen Kampffeld im alten Arenagebäude gegenüber.



    Valerie (seufzt):„Ach, Calisto, du weißt genau, dass du mich auch jetzt nicht besiegen wirst. Du versuchst es immer wieder, aber am Ende ist es doch vergeben. Nie lernst du aus deinen Fehlern und wenn du es tust, dann gehst du ihnen schnell wieder nach. Wenn du mich besiegen willst, den Orden meiner Arena nach all den Versuchen gewinnen möchtest, dann musst du einen neuen Ansatz verfolgen. Denn sonst wird es dir nicht möglich sein, die große Macht meiner Feen-Pokémon zu überstehen!“
    Calisto: „Mir ist bewusst, dass ich dich nicht besiegen kann, aber wir, meine Pokémon und ich, werden es immer wieder versuchen! Und selbst wenn wir nicht lernen, werden wir dich besiegen! Du glaubst es vielleicht jetzt nicht, aber wir sind stark genug, um das zu schaffen. Ja, das sind wir, nicht wahr, Rihornior?“
    Rihornior: „Graaah!“
    Valerie: „Es tut mir wirklich Leid, dass ich dem ein Ende setzen muss. Es war wie immer eine Freude für mich, meine Pokémon auf deine treffen zu lassen, aber ich habe noch andere Gegner, die auf uns warten. Feelinara, Mondgewalt!“




    Das Feelinara setzt seine Mondgewalt ein und lässt das Rihornior zu Boden gehen. Calistos Augen sind mit Tränenflüssigkeit benetzt.



    Valerie: „Du wirst es noch schaffen können, wenn du aus diesem Kampf lernst. Ansonsten wird es ewig so andauern und ich hoffe für dich, dass du weißt, dass ich nicht unbegrenzt oft gegen dich kämpfen kann.“
    Calisto (lächelt): „Ja, das weiß ich. Beim nächsten Mal werde ich dich besiegen! Ich glaube, dass wir das schaffen können. Nein, ich bin mir sicher! Beim nächsten Mal wirst du es nicht so leicht haben, Valerie. Doch für jetzt danke ich dir für die erneute Möglichkeit.“



    Calisto ab; Maskierter Mann an.
    Die vorher hell beleuchtete Szenerie wird von einer dunkleren, zwielichtigen Szenerie ersetzt. Das Geräusch des Zerreißens von Seilen und ein metallisches Geräusch ertönen und kündigen das Erscheinen des maskierten Manns an, der innerhalb eines kurzen Moments aus dem Nichts und direkt vor Valerie erscheint.



    Maskierter Mann: „Oh, meine liebe Valerie. Es war mir bereits seit einiger Zeit ein Herzenswunsch, dir einmal zu begegnen. Ich habe Stunde um Stunde darauf gewartet, aus meinem Gefängnis herauszutreten. Und nun, da dein amateurhafter Gegner weg ist, hast du wohl auch einen Termin für mich frei.“
    Valerie: „Ich kenne dich nicht. Wer bist du? Was machst du in meiner Arena, ohne die Erlaubnis des großen Baumes zu haben?“
    Maskierter Mann (mit freundlicher, jedoch leicht arroganter Stimme): „Oh, natürlich, entschuldige, wie unhöflich von mir. Mein Name lautet Mirage und ich war bis vor kurzer Zeit ein Gast der Krone des großen Baumes. Viele Jahrhunderte. Und welch Ironie es ist, dass ich nun diesen Baum, der mein Gefängnis war für so lange Zeit, als Vollendung meines Planes nutzen werde. Ist es nicht herrlich, wie sich Dinge ändern können? Jetzt noch ein Gefangener und daraufhin? Wahrlich, der Meister aller Wesen. Aber dafür müssen erst du und deine Pokémon einen gewissen Tribut bezahlen, denn ihr seid der Zukunft im Weg. Also dann, bist du bereit um das Schicksal der Stadt, um das Schicksal der Mensch, um dein Leben zu kämpfen?“
    Valerie (ernst): „Wie kannst du solch eine Aussage machen? Es gibt Legenden über ein Wesen, das in der Krone des Baumes in der Mitte einer uralten Stadt gefangen ist. Doch es wird als ein Monster beschrieben, nicht als menschlich. Du magst glauben, was du sagst, aber ich tue es nicht. Ich nehme dich aber nicht weniger ernst als Gegner, also lass uns kämpfen. Und sei dir versichert: ich werde nicht gegen dich verlieren!“



    Beide wählen ihre Pokémon aus. Mirage besitzt jedoch keinen Pokéball, sondern einen Stab aus Erlenholz, in dessen Kopf sechs verschiedene Kristalle eingearbeitet sind. Ein orangebrauner Kristall leuchtet und Mirage wählt sein Lucario aus; Valerie ihr Pantimos.



    Lucario: „Wraa“
    Valerie: „Pantimos, Psychokinese gegen sein Lucario!“
    Mirage (kühl): „Du scheinst mich mehr zu fürchten, als ich gedacht habe, meine Liebe. Denn ich hatte dir zumindest unterstellt, dass es dir fern läge, solch eine vorhersehbare Attacke einzusetzen. Ich bin beinahe enttäuscht von dieser Reaktion, aber nun denn. Lucario, Lichtkanone.“
    Valerie (wütend): „Unterschätz eine Arenaleiterin niemals, Mirage!“



    Pantimos verschwindet und teleportiert sich hinter das Lucario, um es von dort aus anzugreifen.



    Mirage (lacht): „Oh, du glaubst, ich unterschätze dich und deine Pokémon? Ich muss dich enttäuschen, meine Liebe, denn alles, was du getan hast, war vorherzusehen. Das ist schade und langweilig, aber in einer Situation der Angst kann man wohl nichts dagegen tun. Es war ein netter Kampf mit dir, der mir jedoch viel zu schnell ging. Ich würde mir wünschen, dir ein weiteres Mal entgegentreten zu können, aber es wird kein nächstes Mal geben. Tut mir Leid.“


    Das Lucario dreht sich, springt in die Höhe und sendet dem Pantimos von dort aus die Lichtkanone entgegen, welches am Kopf getroffen wird. So gut wie besiegt verschwindet es wieder und taucht hinter Valerie auf, nimmt sie mit sich und teleportiert sie in Sicherheit.


    Mirage: „Und damit ist der große Baum mein. Fehlen nur noch zwei Orte ... und das nächste Mal, hoffe ich, werde ich meine wahren Stärken zeigen dürfen. Die Freude und das Spiel können ihren Anfang nehmen. Und dann erreichen wir das wirklich große Ziel, das mich schon seit Jahrhunderten treibt ...“



    Das Ende der Gezeiten



    Szene 1:



    Musik der Szene: [ame]

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    Calisto im Park von Romantia City, bei ihm seine drei Pokémon Rihornior, Folipurba und Skaraborn. Dabei auch Carolyn, seine Schwester.



    Carolyn: „Dann hat sie dich eben noch mal besiegt. Beim nächsten Mal schaffst du es! Du hast doch sonst nie Angst davor zu verlieren. Und deine Pokémon scheinen noch immer genauso wild darauf zu sein zu gewinnen wie eh und je!“
    Calisto: „Es hat nichts damit zu tun. Aber es wird kein nächstes Mal geben. Ich glaube, das Trainersein ist einfach nicht mehr meins. Natürlich war es ein schöner Traum und die Freundschaft zu meinen Pokémon würde ich niemals missen wollen. Aber es ist eben doch nur ein Traum...“
    Carolyn: „So darfst du nicht denken. Vergiss nicht, was wir uns damals geschworen haben! Wir halten an unseren Träumen fest! Wir schaffen es gemeinsam! Du als Trainer und ich als Züchterin!“
    Calisto: „Ach, du hast leicht Reden. Denn im Gegensatz zu mir hast du deinen Traum schon verwirklicht. Die Pension, die du führst, ist die beliebteste und renommierteste in ganz Kalos. Und was ist mit mir? Ich kämpfe um meinen sechsten Orden. Seit mehr als vier Monaten! Das kann doch nicht sein. Es ist einfach nicht gut, wenn ich weiterhin so verblümt denke. Das hilft weder mir noch meinen Pokémon. Einfach niemandem!“
    Carolyn: „Es gibt so viele Dinge im Leben, die niemandem etwas bringen. Aber wir tun sie dennoch. Denk doch einfach mal daran, was du doch noch schaffen kannst. Du hast jetzt Probleme gegen eine Arenaleiterin. Alle davor hast du in einem Durchmarsch besiegen können. Es ist doch nur natürlich, dass die Liga verschiedenste Arten von Arenaleitern beherbergt. Damit muss einfach klarkommen. Das wirst du auch noch!“





    Wie wird es weitergehen...?

  • Ein Kasten aus Holz
    Erstellt am 19. März 2016


    Mit jedem Schritte geh ich nun
    meinem klaren Ende zu.
    Tanze auf des Berges Spitze
    mit 'nem alten blauen Hut.


    War ein Bursche, bin ein Manne,
    find den Weg nach Hause nicht.
    Folge einer langen Straße,
    bin niemals der Gleiche.


    Der Kopf wiegt schwer auf meinem Hals,
    er zieht mich in den Abgrund.
    Finde meine Hände nicht,
    bin nicht mehr im Stande.


    Der blaue Hut, er steht mir sehr,
    er ist so alt wie ich.
    Der Weg ist lang, doch bald vorbei,
    ich sehe schon das Ende.


    Auf einem roten Bett aus Samt
    lieg ich nun ein letztes Mal.
    Die Augen zu, das Licht gedimmt,
    das ist die letzte Wende.

  • Salut Dusk!
    Du hattest mir im Chat ja mal einen mehr oder weniger dezenten Hinweis gegeben, dass du dir einen Kommentar wünscht und hier kommt er nun - mit einer ebenso dezenten Verspätung, haha. :3


    Ein Kasten aus Holz
    Gleich vorweg, nach dem ersten Lesen war ich noch recht unsicher mit meiner Interpretation, inzwischen habe ich für etwa die Hälfte der Verse eine Deutung gefunden; eine Gesamtdeutung fehlt mir aber noch und ich hoffe, dass sie beim Schreiben kommen wird. Anders als sonst werde ich mich deswegen auch ein wenig an den einzelnen Versen orientieren und meine Struktur danach ausrichten. Dementsprechend beginne ich mit dem Titel: "Ein Kasten aus Holz" - ein schlichter Titel, der aber trotzdem zunächst den Gegenstand, um den es geht, etwas verschleiert. Insofern ein gut gewählter Titel, inhaltlich gehe ich dann gegen Ende noch einmal darauf ein.


    Mit jedem Schritte geh ich nun
    meinem klaren Ende zu.
    Tanze auf des Berges Spitze
    mit 'nem alten blauen Hut.


    Ich vermute einfach mal, dass es sich bei dem Kasten um einen Sarg handelt. In der ersten Strophe deutet das "klare(..) Ende" darauf hin, im weiteren Verlauf folgen dann andere Hinweise, die in der letzten Strophe dann gipfeln. Der erste Vers lässt sich auf zwei Weisen interpretieren: entweder befindet sich das lyrische Ich bereits in dem Sarg und wird in sein Grab getragen oder es ist im Wissen, dass es bald dazu kommen wird. Die beiden anschließenden Verse (drei und vier) sind mir noch nicht ganz klar, zumal ich noch über die Bedeutung des Hutes nachdenke. Das Bild einer Bergspitze kann zudem sehr unterschiedlich gedeutet werden. Auf der einen Seite kam mir sofort das Bild eines Bergsteigers in den Kopf, was bedeuten könnte, dass das lyrische Ich nach der langen Wanderung durch sein Leben nun das Ziel erreicht hat, auf der anderen Seite kann man genau dieses Bild aber auch weit negativer deuten, beispielsweise durch Phrasen wie "treib's nicht auf die Spitze".


    War ein Bursche, bin ein Manne,
    find den Weg nach Hause nicht.
    Folge einer langen Straße,
    bin niemals der Gleiche.


    Die zweite Strophe beginnt mit einer Entwicklung, das lyrische Ich denkt anscheinend über sein Leben nach. Die Begriffe "Bursche" und "Manne" finde ich dabei recht interessant, zumal ich "Bursche" mit etwas Negativem assoziiere, eine Art älterer "Bube" oder so, vielleicht ist das lyrische Ich nicht zufrieden damit, wie es sein Leben gestaltet hat. Die Verse zwei und drei stellen mich erneut vor Rätsel. Wörtlich spricht vieles dafür, dass sich das lyrische Ich tatsächlich gerade in sein Grab getragen wird. Allerdings kann es auch dafür stehen, dass es von dem Weg abgekommen ist, den es gerne gegangen wäre. Das spräche allerdings gegen die Idee des glücklichen Bergsteigers. Der letzte Vers wirkt durch die fehlende Silbe recht abgehackt, was wiederum zum Inhalt passt, da es hier von ständiger Veränderung spricht.


    Der Kopf wiegt schwer auf meinem Hals,
    er zieht mich in den Abgrund.
    Finde meine Hände nicht,
    bin nicht mehr im Stande.


    Auch die dritte Strophe offenbart ein Gefühl des Verlorenseins von Seiten des lyrischen Ichs. Dass der Kopf schwer wiegt, könnte man mit dem Hut in Verbindung setzen, welcher in der folgenden Strophe auch wieder auftaucht, dazu dann aber auch mehr. Die Verse drei und vier wirken etwas zusammenhanglos zu den ersten beiden Versen der Strophe, allerdings auch für sich. Hände werden für einen festen Stand in der Regel nicht benötigt, außer bei einem Handstand. Das wäre allerdings eine sehr aufwändige Methode, um durch sein Leben zu gehen, was auf ein erschwertes Leben des lyrischen Ichs hindeuten könnte. Vielleicht wollte es so auch den Hals entlasten, ich bin überfordert mit der Strophe. :I


    Der blaue Hut, er steht mir sehr,
    er ist so alt wie ich.
    Der Weg ist lang, doch bald vorbei,
    ich sehe schon das Ende.


    Wie bereits erwähnt, taucht hier erneut der Hut auf. Das gleiche Alter könnte darauf deuten, dass der Hut für eine Person steht. Äußerlich mag der Hut ihm "gut" stehen, doch drückt er den Kopf hinunter, er erschwert dem lyrischen Ich als das Leben. Je nachdem, wie alt das lyrische Ich ist oder war (Das Wort "Manne" lässt mich darüber doch sehr nachdenken, weil es eigentlich kein sehr hohes Alter andeutet wie beispielsweise "Greis"), könnte der Hut für eine Beziehung stehen, an der es festhalten will, obwohl sie ihm Leid zufügt. Es könnte sich auch um eine Beziehung zu den Eltern handeln, welche ihm den Hut bei der Geburt quasi "mit auf den Weg gegeben" haben. Das "Ende", das in Sichtweite ist, scheint ihm nahezu erlösend, weswegen ich aber mal an meiner Idee von der Beziehung festhalte.


    Auf einem roten Bett aus Samt
    lieg ich nun ein letztes Mal.
    Die Augen zu, das Licht gedimmt,
    das ist die letzte Wende.


    Erneut zeigt sich das befreiende Ende. Ein Bett aus "Samt" ist weich und somit definitiv etwas, das auf ein positives Ende hindeutet. Zudem ist das Bett rot - also in der Farbe des Blutes; eine Farbe die auch symbolisch für das Ende stehen kann, aber dennoch nicht so negative Assoziationen mit sich bringt wie beispielsweise ein schwarzes Bett. (war mein letzter Kommi hier nicht zu der Farbthematik?) In Bezug auf den Titel spielen sich diese Erinnerungen und Gedanken wohl innerhalb des Sarges ab, das lyrische Ich denkt noch einmal nach und findet gleichzeitig im Sarg seinen Frieden. Somit zeigt sich in dem Sarg etwas Positives, an das man normalerweise nicht denken würde. Insofern finde ich auch die Umschreibung "Ein Kasten aus Holz" sehr schön, da nicht mit Assoziationen vorbelastet ist. Der unbestimmte Artikel unterstreicht noch einmal schön, dass es sich dabei um jeden Sarg handeln könnte, da man nicht wissen kann, was für Gedanken darin eingeschlossen wurden. Denn die Bilder, die man von außen wahrnimmt (der gut stehende Hut), können trügen.


    Insgesamt habe ich das Gedicht für mich jetzt mit Inhalt gefüllt, fand es aber doch irgendwie recht schwierig. Genau das gefällt mir aber, weil es dann ja doch langweilig ist, wenn man sofort sieht, was sich jemand gedacht hat. Den letzten Vers in der zweiten Strophe finde ich beim Lesen trotzdem schwierig zu betonen, da fehlt mir persönlich dann doch noch die eine Silbe. Okay doch, jetzt habe ich es, aber trotzdem würde ich bei den jeweils zusammengehörenden Versen auf eine gleiche Anzahl an Silben achten oder die gewählte Form dann konstant durchziehen, wobei man da immer gucken muss, ob sich inhaltlich nicht auch eine Veränderung anbietet. Ist aber auch nur ein abschließender Tipp, Insgesamt gefällt mir dein Werk sehr gut! (:


    Au revoir!
    Flocon

  • Kurzer Rekommi ist kurz, aber versuche so gut wie möglich zu antworten!


    Es handelt sich hierbei um das gesamte Leben, nicht nur um den Tod. Wobei man sagen muss, dass das lyrische Ich sich gerade mit seinem Tod auseinandersetzt und wieder und wieder weiter denkt (Strophe für Strophe). Dabei beginnt er im sogenannten besten Alter, auf dem Zenit seines Lebens und der Hut ist tatsächlich nur ein Hut. Dennoch hat dieser eine Bedeutung und auch die Farbe ist wichtig. Der Hut selbst ist unwichtig, es könnte genauso gut auch ein gelber Gehstock sein. Es steht aber für etwas, das das lyrische Ich ein Leben lang bei sich trägt, eine Sache von vielen. Das können in der Interpretation Menschen sein, die dich ein Leben lang begleiten, aber tatsächlich auch ein Gegenstand. Bei mir wäre das beispielsweise ein blauer Teddy.
    Die Farbe ist deswegen wichtig, weil sie dem ganzen Symbol des Huts doch etwas Besonderes gibt. Denn obwohl es eine Sache von vielen ist, fällt sie auf, sie ist wichtig. Die Farbe Blau ist dabei sicherlich nicht wichtiger als andere Farben, aber außergewöhnlicher. Gleichzeitig aber auch etwas Künstliches, weil es in der Natur nur wenige wirklich blaue Objekte gibt. Genau dieser Moment, in dem man sich fragt, was es mit dem Hut auf sich hat, ist wichtig, soll zum Nachdenken anregen. Übrigens kann der Hut auch für etwas weniger Materielles stehen, für ein Gefühl oder eine immer währende Eigenschaft.


    Im Zeichen dessen kommt dann eben die Veränderung, die in der zweiten Strophe erfolgt und ja, dass dort nicht die gleiche Silbenanzahl vorliegt wie sonst, ist wichtig. Das Metrum stört sich daran nicht, der Fluss eigentlich auch nicht, aber was in meinem Kopf sofort klappt, muss für andere ja nicht so klar sein, ist andersherum ja genauso.


    Das Ziehen in den Abgrund ist wieder eine neue Entwicklung, denn der Zenit ist überschritten und man findet sich so langsam immer weiter unten, weil der Körper nicht mehr so mitmacht wie früher, weil es anstrengender wird, etwas zu tun und auch etwas zu tragen. Sachen von früher können einen runterziehen, man fühlt sich einfach schlechter und der Stand nicht mehr so feste. Man hat nicht mehr die feinmotorischen Fähigkeiten, verliert so langsam die Stärken von einst und findet seine eigenen Hände nicht mehr. Das Leben fließt und auf einmal ist etwas weg, was vorher noch so ausgeprägt war.


    Das lyrische Ich, klar männlich, altert immer weiter, aber seine alten Accessoires sind noch immer bei ihm, irgendwie ist er der gleiche Mann wie früher, aber doch ein ganz anderer. Manche Sachen ändern sich nie, aber auf unserem Lebensweg ist Veränderung eben doch absolut normal und es geschieht laufend. Für das lyrische Ich ist das Leben bald vorbei, er spürt es schon und weiß, dass er den Großteil seines Lebens schon gelebt hat.


    Das Leben nimmt in der letzten Strophe sein Ende und er liegt im Sarg, ausgefüllt mit rotem Samt, wie es in vielen Särgen der Fall ist.


    Danke sehr für deinen Kommentar, fand deine Interpretation ziemlich cool. Das ist immer das Beste an Gedichten.

  • Seit Jahren habe ich eine Geschichte vor Augen, die von Asmodeus handelt, aber irgendwie schrieb ich nie daran, weil es eben ein weniger einfaches Thema ist als beispielsweise Pokémon, muss man klar so sagen. Ich habe mir also immer vorgestellt, mehrere Bücher zu schreiben und es kam tatsächlich durch einen Traum, der einem Film ähnelte, dass ich überhaupt erst daran gedacht hatte. Dies sollte das letzte Buch werden, weil ich noch immer der Meinung bin, dass homosexuelle Protagonisten leider viele Leser abhalten. Und wenn man überlegt, dass 20% der Deutschen gegen Homosexualität sind (lol diese Formulierung), dann muss man das wohl auch leider glauben. Am Ende sind es nämlich immer noch mehr als 20%. Aber ich drifte ab. Jedenfalls sollte der letzte Teil von einer ganz anderen Seite von Asmodeus handeln und ich wollte es irgendwann schreiben. Folgendes ist ein Ausschnitt aus den Gedanken, die ich mir mal dazu gemacht habe. Gerade eben.


    Ich schaue ihn an und weiß es genau. Bin ich verliebt? Ich meine, es ist auf jeden Fall ein Schwärmen, das sich richtig anfühlt, das sich gut anfühlt, von dem ich weiß, dass es mich kurze Zeit über glücklich macht. Ja, in diesem Augenblick kann ich mich den Träumen hingeben glücklich zu sein, etwas mit jemandem zu teilen, dessen Augen ich auf mir spüren will, dessen Wärme meine eigene ist, der mir das Gefühl gibt, etwas zu sein, was ich immer sein wollte, aber nie sein konnte. Eine Hand, die mir gereicht wird, die ich nehme, um dann in die höchsten Ebenen des Himmels zu stoßen, die Welt als winzig kleinen Haufen von Lichtern und Wasser zu sehen, denn es zählt nur eines und das ist das Zusammensein in diesem Moment.
    Doch schon im nächsten Augenblick ist mir klar, dass es wieder laufen wird wie immer. Mein Herz bricht beim Gedanken in viele kleine Teile und es schmerzt so, als hätte ich einen Herzinfarkt, denn ich weiß, dass es niemals zu dem kommen wird, wie ich will. Nur mit meinen Gefühlen komme ich nicht weit, es muss gegenseitig sein, es muss wahr sein. Und ist es das? Ich weiß es selbst nicht, ich frage nicht, denn das könnte nur noch mehr Schmerz bedeuten.
    Viele meinen natürlich, dass es einfacherer wird, wenn man es wenigstens einmal zugibt, denn danach wird man höchstens ein letztes Mal verletzt. Aber haben sie es selbst mal versucht? Wann immer ich das getan habe, war es der schlimmste und umfassendste Schmerz, der mich am Ende nur noch zurückgelassen hat wie ein Haufen Asche, das binnen weniger Augenblicke verbrannt war. Und danach? Nur noch eine peinliche Berührung in meinem Kopf, denn früher oder später verschwindet dieses Gefühl der Nähe und man versteht nicht mehr die Handlungen, die man vorgenommen hat, um den Gegenüber für sich zu gewinnen.
    Aber ich möchte nicht. Dieses Gefühl will ich nicht verlieren, ich will doch nur ein Glück, das ich doch verdient habe, oder nicht? Kann man Glück überhaupt verdienen? Ich weiß es nicht und es ist mir auch egal, denn am Ende bin ich eben selbstsüchtig und möchte, dass die Welt mir gehört und die gehört mir, wenn er mir gehört und ich sehe ihn und will es nur noch mehr und will ihn halten, bis ich einschlafe, damit er mich nicht verlassen kann und doch ist mir klar: Man darf es nicht erzwingen.
    Sowieso bin ich nicht der Mensch, der sich solchen Gefühlen hingibt. Ich bin total zufriedener Single, sage ich mir jedes Mal und komme gut damit klar, denn eigentlich ist es auch so. Bis es zu einem dieser Momente kommt, in dem ich alles umschmeiße, was ich vorher gedacht habe, weil eben doch manchmal etwas fehlt. Am Ende heißt es dennoch meist, dass man am Ende absinkt und nur noch Schmerz fühlt.
    Wenn man es jetzt nicht versteht, versteht man es wohl nie. Und ich verstehe es nicht und verstehe es demzufolge auch niemals. Ich würde gerne, ganz klar, ich wünsche es mir sehr. Doch wenn ich habe es nie verstanden, eine Beziehung zu erhalten, weil ich eine destruktive Persönlichkeit bin, die lieber zerstört als zu erhalten, die irgendwann Ausflüchte sucht, um etwas zu beenden, was einst so wichtig war. Hundertmal ausprobiert, hundertmal geschehen. Wird es sich ändern, nur weil ich ihn ansehe und merke, dass mein Herz ein Loch hat, das nur durch diesen Menschen gefüllt werden kann? Kann es das wirklich? Vielleicht. Aber am Ende fehlt mir der Mut und ich schweige. Ich schweige und trage selbst die Schuld, wenn ich doch eigentlich etwas tun könnte. Wer nichts wagt, kann nichts gewinnen, aber wer nichts wagt, kann auch Illusionen nachgehen und verliert dann nicht!
    Na ja, bis er dann eine Freundin hat. Oder einen Freund. Oder Beides. Oder Priester wird. In der Hölle sieht man sich dann ja wieder.

  • Vor inzwischen zwei Jahren und einer Woche habe ich eine Geschichte geschrieben, die einen Prolog, drei Kapitel und einen winzig kleinen Epilog enthielt. Damals war es mir wichtig, die Welt eines Pokémon darzustellen, das irgendwie zwar immer zu den mythischen Pokémon gehörte, aber von all denen gefühlt die wenigste Liebe erfuhr, obwohl es das härteste Schicksal aller Pokémon zu erleiden hat: Jirachi, das nur eine Woche alle hundert Jahre erwacht. Nicht genau die gleiche Richtung einschlagend, sondern eine etwas andere, in der Jirachi alle tausend Jahre für hundert Tage in der Welt leben darf, entstand also eine kurze Geschichte, die sich damit befasste, wie diese Zeit verstreicht. Seid ihr daran interessiert, könnt ihr hier klicken, künstlerisch untermalend das Bild, das ich damals erstellt habe. Fand das ja richtig gut geworden damals.


    Aber wozu schreibe ich das? Na, habe noch eine kurze Anekdote, die hierher gehört!


    In einem Steine wache ich,
    das Leben zieht sich fürchterlich,
    ich warte auf den ersten Tag,
    an dem ich hier wirklich leben mag.
    Ich spüre, wie er näherrückt,
    als Stein mit Steinen ausgeschmückt.
    Am Rande der Gesellschaft liegt,
    was Dunkelheit schon einst besiegt.

  • Es gibt Tage, an denen ich nicht weiß, was ich anziehen soll. Und dann stehe ich vor dem Schrank, schau jede einzelne Ablage durch, krame die ordentlich gestapelten Kleidungsstücke heraus, werfe sie alle hinter mir aufs Bett oder eher noch daneben, während ich versuche das Bett zu treffen, aber nichts scheint passen zu wollen. Farblich nicht. Der Schnitt nicht. Der Stoff nicht. So viele Gründe, warum diese Kleidungsstücke nicht passen, doch an anderen Tagen stört das doch auch nicht.
    An solchen Tagen setze ich mich dann mitten zwischen die unordentlich verteilten Shirts, Pullover, Hosen und schaue zur Decke. Denn eigentlich ist das Problem doch nicht das Gefühl, dass irgendwelche Kleidung nicht so zu dem Geschmack passt, den ich gerade habe. Viel mehr ist etwas in meinen Gedanken und füllt mich mit Unsicherheit, Unbehagen, Stress, sodass mir nichts so richtig gefallen kann.


    Doch was tun, wenn es einem so geht? Den Zuständen, die mich stören, auf den Grund gehen? Es kurz hinnehmen und im Chaos sitzen bleiben, bis es sich gebessert hat? Es ignorieren?
    Die erste Option scheint so klug zu sein, die zweite Option erscheint optimistisch, die dritte Option erscheint ignorant. Aber am Ende ist es doch eher diese Ignoranz, die mir hilft. Ob ich wohl verrückt bin?

  • Ob ich wohl verrückt bin?

    Ob ich darauf ernsthaft antworten soll :eeeek:


    Finde den Text wirklich klasse, weil du ein komplexes Problem umreißt, indem du ein simples Problem, das die meisten womöglich kennen - was trage ich nun? -, als Bildebene nutzt. Das Problem, das die Inhaltsebene ausmacht, kennt sicherlich auch jeder: Man ist mit etwas beschäftigt und weiß nicht, wie man damit umzugehen hat. Das Resultat ist, dass sich dieses Problem in allen Lebenslagen niederschlägt, und wenn nur es die Kleiderwahl ist.
    Die sprachliche Umsetzung gefällt mir ebenfalls sehr gut. Es wirkt tatsächlich so, als wären die Worte die Gedanken, die unmittelbar einem Köpfchen entspringen. Passt natürlich zur simplen Bildebene.


    Der einzige Kritikpunkt ist der Banner. Die Farbwahl ist grausam. Der Font gefällt mir allerdings!

  • Hallo Dusk,


    ich hab mir mal eines der älteren Werke herausgefischt, namentlich "Der Tisch teilt den Pfad, der Pfad teilt uns". Im Grunde genommen trifft genau das ein, was du schon im Titel ansprichst: Cliquenbildung findet unter Freunden schnell statt und einen trifft es dann meistens, der recht schnell ausgeschlossen wird. In weiterer Folge nagt das natürlich am Selbstvertrauen des Erzählers und als sich dann der Pfad gabelt, geht er einfach seinen eigenen Weg. Als hätte er erkannt, dass er nicht zu den anderen dazu gehört, sondern einfach sein Leben leben soll, wie es ist. Nicht im Schatten der anderen, sondern frei.
    Du sprichst mit dem Gedicht jedenfalls etwas sehr Wahres aus. Die Dazugehörigkeit zu einer Gruppe ist etwas, was jeder von uns sucht und daher demotiviert es auch, wenn man trotz aller Bemühen nicht wahrgenommen wird. Negative Erlebnisse bleiben auf Dauer eher in Erinnerung und veranlassen dann dazu, sich abzuschotten. Auch wenn das hier nicht direkt gesagt wird, trifft es eigentlich auch zu, jedoch ist es für den Erzähler eher eine Freiheit als eine Einschränkung. Ein weiterer Weg, wie man sein Leben gehen kann, seine Vergangenheit abzulegen und trotzdem immer seinen Blick nach vorne zu richten. Und das auf diese Art zu zeigen, finde ich sehr kreativ und es klingt auch gut. Du weißt eben mit Worten umzugehen und auch die Reime im Gedicht hören sich durchgehend gut an.
    On a side note: Während des Lesens hatte ich das Gefühl, dass du da selbst aus Erfahrung sprichst. Das kann aber auch eine Täuschung gewesen sein.


    Wir lesen uns!