Spenden

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  • Weihnachtszeit ist jedes Jahr auch wieder die Spendenzeit – vor allem in Deutschland, wo ein wesentlicher Anteil der jährlichen Spenden während der Weihnachtszeit erfolgen.


    In diesem Topic möchte ich ein wenig über Spenden allgemein reden, darüber, was mit dem Geld passiert, wofür man spenden kann und warum man überhaupt spenden sollte oder vielleicht eben auch nicht.


    Zuerst einmal sollte eine Sache angesprochen werden: Die deutsche Zentrale für soziale Zwecke, die eine Webseite für Spendenberatung unterhält und jährlich immer wieder ein Spendensiegel herausgibt, in dem verschiedene Organisationen, denen man spenden kann, nach Transparenz (also wie gut kann man nachvollziehen, was mit dem Geld passiert) und Wirkungsgrad (wie gut wird das Geld eingesetzt) bewertet werden.


    Wenn man sich die Liste ansieht, dann stehen da erst mal viele Namen, doch kurzgesagt lassen sich die Spendenzwecke in folgende Aufteilen:

    • Humanitäre und Entwicklungshilfe
    • Tierschutz (inklusive Tierheime etc.)
    • Umweltschutz
    • Kultur- und Denkmalschutz
    • Religiöse Zwecke


    Dabei lassen sich die ersten vier Bereiche – vor allem aber humanitäre Hilfe und Denkmalschutz – noch einmal in kirchliche und säkulare Organisationen aufteilen (darauf komme ich gleich noch zurück).


    Wozu das Geld generell eingesetzt werden soll, ist recht klar:


    Humanitäre & Entwicklungshilfe
    Die meisten werden hier sofort an Hilfe in Kriegsgebieten und dritte Welt Ländern denken. Also daran, Essen an Hungernde zu verteilen, Hilfe zur Selbsthilfe, Organisationen, die zum Beispiel Mädchen vor Zwangsheirat oder Verstümmelung retten, Bildung in armen Ländern und natürlich ärztliche Hilfe in Ländern, wo wenig medizinische Versorgung besteht.
    Hierzu gehört aber auch örtliche Unterstützung humanitärer Organisationen. Dazu gehört das Spenden an Einrichtungen für Behinderte, an Kindergärten und Krankenhäuser, sowie für Organisationen, die Obdachlosen helfen und dergleichen.


    Tierschutz
    Hier denken die meisten wahrscheinlich an Pandas, Tiger, Gorillas und Delfine und an WWF. Also kurz gesagt, an die Rettung bedrohter Tierarten. Und natürlich ist das ein großer Bereich des Tierschutzes, der auch unterstützt werden muss, allerdings gibt es auch den lokalen Tierschutz: Dazu gehören zum einen die Tierheime, die sich um herrenlose Tiere kümmern und Tiere, die (zum Beispiel wegen Allergien, neuer Wohnung und dergleichen) abgegeben werden müssen, ähnliche Hilfsorganisationen, die sich um größere Tiere, wie Pferde und Vieh kümmert, die nach Hofauflösungen sonst notgeschlachtet werden würden, und aber auch die Zoos, die rein von ihren Einnahmen durch Eintritte kaum das Futter für die Tiere zahlen können und auch zum Tierschutz beitragen.


    Umweltschutz
    Gerade, wenn es um Wildtiere geht, überschneiden sich natürlich Tier- und Umweltschutz natürlich sehr häufig. Immerhin will WWF zum Beispiel den Regenwald schützen, um darin lebende Gorillas, Tiger und Pandas zu schützen. Jedoch gibt es noch Organisationen, die die Umwelt der Umwelt wegen schützen wollen und sich daher für den Schutz bestimmter Landstriche und dergleichen einsetzen.


    Kultur- und Denkmalschutz
    Denkmalschutz ist hier denke ich recht offensichtlich: Bestimmte Gebäude und Bauwerke stehen unter Denkmalschutz. Diese müssen gepflegt werden, um nicht einzufallen. Dies geschieht zu nicht unwesentlichen Anteilen durch Spenden.
    Zum Kulturschutz gehört teilweise auch das Erhalten von Orchestern und Theatern oder auch das Spenden, damit bestimmte kulturelle Veranstaltungen in bestimmten Abständen stattfinden können.


    Religiöse Zwecke
    In vielen Statistiken wird dies unter „Kirche“ Geführt, aber da man darunter meist die christliche Kirche versteht, aber auch Angehörige anderer Religionen für ihre Religion spenden (zum Erhalt von Gebäuden und meist auch, damit so Dinge wie Jugendgruppen angeboten werden), habe ich es mal unter „religiöse Zwecke“ gefasst.



    Das sind also die Bereiche, für die meistens gespendet wird, doch dann ist natürlich noch die Frage da, wofür das Geld eingesetzt wird.


    Generell kommt es immer ein wenig auf die Organisationen an, an die man nun spenden will. Es gibt meist zwei Arten, auf die man Spenden kann: Entweder spendet man für ein bestimmtes Projekt der Organisation (aktuelles Beispiel: Ebola-Hilfe in Afrika) oder man spendet für die Organisation gesamt und diese teilt die Spendengelder nach eigenen Errechnungen auf die laufenden Projekte auf.
    Dabei ist es so, dass nicht alle Organisationen es anbieten, dass man für einzelne Projekte gezielt spenden kann und wenn ist es häufig auch so, dass dies dann nur gezielt für bestimmte aktuelle Fälle (wie aktuell Ebola, aber auch so etwas wie Opferhilfe nach Umweltkatastrophen) spenden kann.


    Dazu kommt natürlich auch dazu, dass meist ein Teil der Spendengelder für Verwaltungskosten eingesetzt werden. Dazu gehören so Sachen, wie Buchhaltung, aber auch Transaktionskosten (also Hilfsgüter von A nach B schaffen), Personalkosten, die Anfallen, wenn man Helfer aussucht und dergleichen.


    Wenn man aber darüber redet, wofür Geld eingesetzt wird muss man auch – wie ich schon angekündigt habe – auf den Unterschied kirchlicher/religiöser Hilfsorganisationen und säkularer Hilfsorganisationen. Der Unterschied sollte klar sein: Die kirchlichen (meist christlichen) Organisationen haben halt kirchliche Trägerschaft und helfen aus „christlichen Idealen“ heraus, die säkularen sind meist humanistisch.


    Warum erwähne ich das?
    Ja, weil ich natürlich ein böser Atheist bin, der irgendwann in der Hölle schmoren wird.
    Ne, im Ernst: Die Sache ist, dass besonders im Rahmen der humanitären Hilfe bei kirchlichen Organisationen ein gewisser Teil des Geldes nicht etwa in Hilfe, sondern in Missionierung fließt, bzw. statt Fachkräften Missionare in dritte Welt Länder geschickt werden, die eine Menge lustiger Sachen predigen. Wie zum Beispiel, dass Kondome böse sind (teilweise sogar, dass die Menschen durch den Gebrauch von Kondomen Geschlechtskrankheiten bekommen würden) und natürlich dass Homosexuelle sündigen. (Ich empfehle dahingehend die beiden Dokumentationen „God loves Uganda“ und Christorpher Hitchens „Mother Teresa: Hell's Angel“ - allerdings hört man es auch immer wieder in Berichten von zum Beispiel „Ärzte ohne Grenzen“, die leider oft damit zu kämpfen haben, dass Leute keine Kondome nutzen wollen, weil ihnen Missionare erzählt haben, sie würden dadurch krank werden und die Missionare nun mal von vielen Menschen dort großes Vertrauen genießen.)



    Bleibt noch die Frage: Sollte man spenden?
    Nun, an sich muss es jeder selbst wissen (wer selbst kein Geld hat, kann auch nicht spenden, nicht?), so wie er oder sie auch wissen muss, wofür er spenden muss.
    Fakt ist aber: Viele Dinge sind ohne Spenden nicht möglich.
    Man sollte sich aber über die Organisationen, denen man spendet, vorher informieren, sowie auch über alternativen, die ähnliche Ziele haben und vielleicht effektiver Arbeiten. Jedenfalls, wenn man wirklich ein Ziel unterstützen möchte.



    Demnach hier nun die Fragen an euch:

    • Spendet ihr?
    • Für welche Zwecke spendet ihr?
    • Für welche Zwecke findet ihr Spenden sinnvoll?
    • Informiert ihr euch über Hilfsorganisationen?
    • Könntet ihr Hilfsprojekte direkt fördern: Welche würdet ihr fördern?
  • Ich muss zugeben, dass ich nicht spende, und das sollte ich dringend mal ändern. Schwierig wird es allerdings bei der Auswahl der Organisation. Die allermeisten Umweltschutzorganisationen fallen raus, weil sie unangebrachte Panik vor Genfood etc. machen. Amnesty könnte ich noch unterstützen, schätze ich. Dann würde ich aber auch aktiv mithelfen wollen.


    Als ich noch jünger, habe ich mich mal von World Vision bequatschen lassen. Sie sind eines der größten Kinderhilfswerke der Wel und haben auch Einfluss auf die UNO (wenn die UNO jetzt noch Einfluss auf irgendwas hätte... :whistling: ). Ich habe mich dann als Spender eingetragen, später aber gesehen, dass es sich dabei um eine evangelikale Gruppierung handelt. Hat von denen natürlich keiner gesagt.
    Deshalb finde ich deinen Thread sehr gut. Kirchliche Organisationen wollen mit aller Kraft missionieren. Das will ich auf keinen Fall unterstützen, besonders dann nicht, wenn dabei noch andere Hilfe erschwert wird. Mutter Theresa ist eine furchtbare Persönlichkeit, nur leider beschäftigen sich zu wenige mit dieser mildtätigen Frau.
    Gute Zusammenfassung, die du da geschrieben hast.

  • Danke für den Thread, wurde wohl auch mal Zeit für ein allgemeines Spenden-Thema :3 Ich werfe mal die Frage etwas durcheinander, weil für meine Antwort die Reihenfolge sinnig erscheint:


    Könntet ihr Hilfsprojekte direkt fördern: Welche würdet ihr fördern?
    Wenn ich so anschaue, was ich in den letzte Jahren gemacht habe, dann sind es wohl Hilfsorganisationen, die vor allem im Bildungsbereich aushelfen, sowie Richtung Hilfe für Asylanten, Kriegsflüchtlinge und Personen generell in schwierigen Lagen gehen. Ich habe nichts dagegen für Umwelt- oder Tierschutz etwas zu machen, aber da müsste mich wohl wer Drittes dazu aktiv animieren. Von selber beschäftige ich mich eher mit humanitären Vereinen. Wenn ich etwas direkt fördere, dann meist dann, wenn ich das Ergebnis sehe. So haben wir in Regensburg den "Strohhalm", wo Obdachlose, Asylanten und Menschen in schwierigen finanziellen Lagen gespendete Kleidung erhalten und im Winter auch mal warmes Essen und generell Verpflegung. Da lass ich gerne gute Kleidung da, spende ich gerne das Geld und helfe auch selber aus, weil ich einfach genau sehe, bei wem diese Hilfe landet. Ich kann ziemlich aufopferungsfreudig sein, wenn meine "Spenden" nicht in großer Distanz zu mir empfangen werden. Gerne würde ich auch im Bildungsbereich direkt aushelfen. Schulen bauen, Bildung von Frauen fördern, wo diese gehemmt wird und generell Kindern/Jugendlichen helfen, wenn sie an Orten leben, wo sie es nicht so einfach haben, was ihren Bildungsweg angeht. Bisher habe ich mich hier aber lokal beschränkt und gerade mal Nachhilfe für Asylanten und Migranten gegeben. Aber ich kann mir gut vorstellen -auch im Rahmen meines zukünftigen Berufsweges als Pädagogin- ins Ausland mit solchen Projekten zu gehen.
    Was ich auch gerne fördern würde, ist der Ausbau von behinderten-freundlichen Gebäuden, öffentlichen Verkehrsmitteln und beruflichen Einstiegsmöglichkeiten. Da konnte ich durch meine Anstellung im Verein, bei dem ich zwei Jahre gearbeitet habe, durchaus was beitragen, da dieser sich stark für sowas einsetzt. Aber beschränkt sich halt auf den Raum Regensburg.


    Informiert ihr euch über Hilfsorganisationen?
    Jein. Wenn ich regelmäßig spenden will, dann ja. Aber dafür muss die Organisation vorher meine Aufmerksamkeit wecken. Wenn es einmalige Kleinigkeiten sind, dann eher nicht. Grad so Dinge, die über die Medien laufen oder mal kleine Spenden auf der Straße. Ich vertrau einfach mal drauf, dass das Geld für den Empfänger irgendeinen Nutzen hat und wenn nicht ... mein Gott, dann hab ich halt paar Euro weniger, dafür kann ich mir einreden, dass ich was ganz toll Gutherziges gemacht habe, lol. Aber wie gesagt, wenn es etwas regelmäßiges ist oder ein hoher Betrag, dann informiere ich mich.

    Für welche Zwecke findet ihr Spenden sinnvoll?
    Ich glaub, man kann wohl nahezu alles als sinnvoll darstellen, wenn es etwas ist, dass einem selber wichtig ist. Generell erachte ich alle Spenden als sinnvoll, die darauf abzielen, Menschen zu helfen, denen es bewusst schlechter geht. Und damit meine ich nicht, dass man für Naturvölker Häuser bauen muss, weil wir das so als gut sehen, sondern wirklich denen hilft, die Hilfe brauchen. Ich spende aber ungern für Organisationen, die nur hier und da mal etwas Essen verteilen. Da finde ich einfach das Konzept "Hilfe für Selbsthilfe" viel sinniger und zweckmäßiger. Ansonsten ist in meinen Augen alles sinnvoll, das darauf aufbaut, die Zukunft zu bewahren. Umweltschutz, Tierschutz, wenn diese versuchen langfristige Lösungen für moderne Probleme zu finden.


    Spendet ihr? Für welche Zwecke spendet ihr?
    Ja, aktuell fühle ich mich monatlich wie der Retter der Welt, weil ich Geld spende! Also generell wäre ich oft gerne vor Ort und würde lieber machen, statt zahlen. Aber das geht halt nicht immer, weswegen ich mich aktuell auf einen Verein beschränkt habe und jetzt monatlich einen kleinen Betrag an Ärzte ohne Grenzen spende. Das mach ich seit zwei Jahren und bin recht zufrieden, was die Dokumentation und Transparenz anbelangt. Man kriegt regelmäßig Informationen, auch Erklärungen was genau wie viel kostet, Dokumentationen wo das Geld landet usw. Letztendlich kann ich natürlich nicht sagen, dass genau meine 5 € ein Leben retten, aber mir geht es ja auch weniger darum. Das Geld soll ja insgesamt die Organisation als solche unterstützen und solange sie das macht, was sie soll, bin ich zufrieden. Für direktere Hilfe muss man halt einige Schritte weiter gehen und da bin ich einfach (noch) nicht.

  • Also ich bin vor allem in der Adventszeit mit Spenden eher kritisch, da es viele schwarze Schafe gibt. Dennoch kenne ich einige regionale Projekte humanitärer Art, dessen Organisation und Umsetzung mir gefällt. Einmal für Obdachlose in Köln, die durch Spenden ein warmes Essen und Trinken sowie die Finanzierung eines warmen Schlafplatzes gesichert bekommen. So etwas ist in der Nähe und man kann eher erfahren ob es auch ankommt.


    Meine Schwester hat letztens für Lichtblicke etwas organisiert, die Familien in Not helfen. Eine super Sache, die auch ankommt.


    Seit der schlechten Erfahrung mit WWF, bei der uns kurz gesagt zwei Junge Aktivisten mit recht dubiosen und teils ruppig hinterhältigen Weise einen Spendenvertrag andrehen wollten, ist bei mir Skepsis angesagt, leider.


    Ich spende also lieber lokalen Projekten, bei denen man selber auch sehen kann das etwas passiert. :)


    Mfg sibb77 :)

  • Wunderbares Thema! Ich freue mich schon auf spannende Diskussionen.


    Spendet ihr?
    Jaein. Ich halte in den meisten Fällen nicht viel von Geldspenden. Zu einem gibt es kaum Organisationen, denen ich mein Geld anvertraue. Denn entweder fließt das Geld zum Großteil in den Verwaltungsapparat der Organisationen, was teilweise in der Masse gar nicht so nötig wäre. Zum anderen sagen mir die meisten Hilfprogramme nicht zu, beziehungsweise einige Programmpunkte. Da gibt es teilweise sehr kontroverse Leitbilder und die möchte ich einfach nicht unterstützen.(Beispiel: Peta: Trotz ihrer guten Aufklärung sind die einfach nur sexistisch und hetzerisch.)
    Noch ein Kritikpunkt ist zudem die allgemeine Verunsicherung. Es passiert ziemlich oft, dass Organisationen Spendengelder veruntreuen oder gar für gegenteilige Zwecke nutzen. Das trifft zwar sicher nicht auf alle zu, aber ich möchte ungern jemanden den Maserati finanzieren, wenn er selber Wasser statt Wein predigt.


    Daher gebe ich lieber Sachspenden.


    Für welche Zwecke spendet ihr?
    Das ist unterschiedlich und eher spontan. Außerdem findet dies besonders in meiner eigenen Umgebung eher statt, als für Dinge deren Nutzen ich nicht direkt messen kann. Weihnachten im Schuhkarton fürs Asylbewerberheim (von einem ansässigen Verein organisiert), Spenden für Obdachlose, Aushilfen im Tierheim usw.
    Ich möchte das die Hilfe ankommt und ich dies auch sehen kann.
    In meinen Augen gehören auch ehrenamtliche Tätigkeiten teilweise dazu, zB Kurse für Ausländer, Gassi gehen im Tierheim usw. Man spendet damit Zeit. Und Zeit haben viele Hauptamtliche nicht. Für viele ist dies viel wichtiger als Geld. Ein schönes Gespräch mit einer Person im Pflegeheim ist für beide Seiten viel wertvoller als ein Scheck. (Wer sich für das Thema Zeit und gegenseitige Hilfe interessiert, kann ja mal nach Zeitbanken googlen.)


    Geldspenden gehen, wenn, dann nur an die Albert Schweizer Stiftung. Sie setzt sich für Tierrechte ein und macht dies wissenschaftlich, seriös und gezielt. Das finde ich ganz toll. Spenden kann man zweckgebunden abgeben, wenn bestimmte Projekte vorgestellt werden. Aber ehrlich gesagt, habe ich selbst noch nicht viel abgegeben. Ich möchte das jedoch in Zukunft ändern.



    Für welche Zwecke findet ihr Spenden sinnvoll?
    Ich denke, da hat jeder so sein eigenes Steckenpferd. Sehr viele setzen sich für Kinder und Jugendliche ein. Besonders an Weihnachten. Oder zu Katastrophen. Ich selbst bin da eher in Richtung Tierrecht und Umweltschutz aktiv.
    Generell finde ich aber jede Spende sinnvoll, die zu einer Verbesserung führen soll und keine Rechte anderer beschneidet. (Also beispielsweise Spenden an eine Rechtsextreme Partei, das finde ich eher kontraproduktiv.)


    Informiert ihr euch über Hilfsorganisationen?
    Das habe ich mal eine Zeit lang gemacht und fand viele mit der Zeit ernüchternd. Gerade die großen Organisationen haben da viel mit Kritik zu kämpfen. Momentan habe ich mich aber weniger damit beschäftigt.


    Könntet ihr Hilfsprojekte direkt fördern: Welche würdet ihr fördern?
    Eine Menge. Besonders Gnadenhöfe würde ich gerne mehr unterstützen. Ich mag da jetzt auch nicht total viel aufzählen.




    Ich möchte hier dann auch gleich noch einen interessanten Link mit euch teilen. Sehr viele von euch nutzen sicher ausgiebig das Internet zum shoppen. Es gibt eine Seite, welche man vor dem kauf aktivieren kann und ein gewisser Prozentsatz des Einkaufswertes zum spenden zur Verfügung gestellt wird. Wie hoch der Betrag ist, hängt vom jeweiligen Partner ab. Das Gute daran: Die Händler zahlen diese Spende selbst und stellen einem das Geld in virtueller Form zur Verfügung. Hat man das Geld auf dem Spendenkonto, kann man sogar selbst entscheiden, wohin das Geld gehen soll. Man kann somit große Organisationen, oder auch regionale Projekte mit ein paar € unterstützen, ohne selbst etwas getan zu haben. Man muss sich nur registrieren und vor dem Einkauf das AddOn aktivieren. Amazon macht da zB auch mit.
    https://www.boost-project.com/de

  • Ich als armer Student habe nicht das nötige Kleingeld, um regelmäßig größere Spenden zu tätigen. Wenn ich im Gottesdienst bin schmeiße ich allerdings natürlich was in die Kollekte, je nachdem, für welche Zecke jeweils gesammelt wird mal marginal weniger, mal etwas mehr.
    Vorletzte Woche gingen beispielsweise 2/3 an die Kinder- und Jugendarbeit der hiesigen Gemeinde und ein Drittel an irgendwas christliches mit Frauen in Pakistan oder so.


    Über Hilfsorganisationen informiere ich mich hin und wieder, ja. Und wenn ich eines Tages kein Student mehr bin und nicht mehr relativ wenig davon habe werde ich wohl regelmäßig an Umweltorganisationen wie z. B. den BUND oder an andere humanitäre Organisationen spenden wie zum Beispiel Brot für die Welt. Auch, wenn Brot für die Welt natürlich unglaublich böse und menschenverachtend ist, weil es eine evangelische Organisation ist, ich weiß, ich weiß ^^

  • Seit etwa anderthalb Jahren spende ich für ein Projekt, welches mir sehr am Herzen liegt.


    Hier Infos und Berichte, wen es interessiert.


    Es handelt sich um ein Entwicklungsprojekt in Tansania, in der Massai-Ebene; dort wird seit 2010 vor Ort mitgeholfen, um eine Privatschule aufzubauen.
    Wo vorher nur Sand und einzelne Bäume standen, stehen jetzt schon mehrere Klassenräume, ein kleiner Kiosk, ein Gebäude für Lehrkräfte (die sonst zwischen einer und fünf Stunden Anfahrtzeit hätten) sowie Räumlichkeiten für Ordensschwestern. Jepp, es handelt sich um ein kirchliches Projekt, initiiert vom Schwesternorden "Unserer lieben Frau" aus Coesfeld (Münsterland), der Liebfrauenschule (Berufskolleg, vom selben Orden gegründet) und der Kirche+Leben, der Kirchenzeitung im Münsterland.
    Ich stehe zwar mit der Kirche, gerade in meinem Heimatort und im Münsterland, auf Kriegsfuß (aus diversen Gründen, die hier nicht breit getreten werden müssen), aber als mittlerweile ehemaliger Studierender des Berufskollegs war ich von Anfang sehr fasziniert von dem Projekt. Das besondere: jedes Jahr fliegt eine Gruppe aus Studierenden, Lehrern und Fachkräften (Maurern, Elektrikern) nach Tansania, um vor Ort mitzuhelfen beim Bau und um pädagogisch mit den Kids zu arbeiten (die ersten Klassen, Kindergarten bis zweite Klasse, werden schon unterrichtet).
    Letztes Jahr, um die Herbstferien herum, gehörte ich zu den Glücklichen, die mitfliegen durften. :D
    Es war wirklich eine atemberaubende Erfahrung, die ich machen durfte. Vier Wochen Tansania, davon dreieinhalb Wochen bei den Massai, auf dem Schulgelände (ein paar Tage waren wir wegen Orga-Kram und Touri-Attraktionen in Arusha, einer der größeren Städte, damit wir nicht nur arbeiten "mussten").


    Bevor ich jetzt noch ins Detail gehe (ich könnte noch ewig weiterschreiben über diese geile Erfahrung^^), will ich noch erwähnen, dass selbst dieses Projekt, hinter dem ich voll stehe, immer auch kritisch beurteilen muss:
    Für den Flug und die sonstigen anfallenden Kosten (Transport zu den Massai, Verpflegung) mussten wir privat Spenden sammeln, von Seiten des Projekts wurden dafür nur geringfügig Spendengelder genutzt; generell wird das Projekt komplett ehrenamtlich durchgeführt, damit für Verwaltung keine Kosten anfallen. Einzig, quasi als Dankeschön, wird jedes Jahr für jeden Teilnehmer das Geld für eine Safari durch den Tarangire-Nationalpark finanziert (Kosten waren letztes Jahr glaube ich 45$ pro Person, unsere Gruppe bestand auf 11 Personen).
    Aber selbst ohne diese Zuwendung muss man sich die Frage gefallen lassen, ob es sinnig ist, Leute aus Deutschland dahin zu fliegen und die mithelfen zu lassen, anstatt die Leute vor Ort arbeiten zu lassen; zwar sind es jede Jahr nur drei bis vier Wochen, in denen die Arbeit nahezu komplett von Projekt-Teilnehmern durchgeführt wird, aber diese Arbeit ist dann eben nicht mehr für die Handwerker vor Ort da, ergo: wir nehmen ihnen Arbeit weg.


    Ich habe mir diese Frage folgendermaßen beantwortet: ja, wir nehmen für kurze Zeit Arbeit weg, dennoch muss den "Multiplikator" einer solchen Reise sehen: nicht nur, dass die Gruppen jedes Jahr auch für die Verständigung vor Ort tätig sind, Präsenz zeigen und viel für die Kids organisieren (Kinderfeste, Kinoabende, Süßigkeiten), auch der Mehrwert für das Projekt hier in Deutschland ist gewiss: hätte ich das Projekt nicht live vor Ort verfolgen können, mitarbeiten können, so würde ich jetzt nicht so dahinter stehen, wie ich es tue. Als Teilnehmer erhält man den kompletten Einblick in die Strukturen, wie viel Geld wofür genutzt wird, wer das Geld erhält usw. Daher bin ich auch so motiviert, um ständig nach Möglichkeiten zu suchen, die Leute zu unterstützen: Teilnahme an Sponsorenläufen, Angebote an Märkten (am Sonntag noch nen Schminkstand in Dülmen auf die Beine gestellt), regelmäßige Hinweise im Bekannten- und Kollegenkreis; dadurch sind schon einige Euros zusammen gekommen.
    Daher nehme ich mir heraus zu sagen, dass meine Teilnahme am Projekt schon mehr Geld generiert hat, als sie gekostet hat. :)


    Dies ist daher auch das einzige Projekt, welches ich unterstütze; ich weiß genau, was gemacht wird und empfinde es als sinnvoll.
    Klar, die religiöse Komponente ist vorhanden, aber der Schwesternorden (auch vor Ort) ist alles andere als militant oder ähnliches - christliche Werte werden vermittelt, aber vor allem geht es darum, Kindern Bildung zu ermöglichen, alte Brauchtümer zu hinterfragen (die Rolle der Frau in Tansania ist immer noch erschreckend) und langfristig die Armut zu bekämpfen (in afrikanischen Ländern ist die Gleichung teils sehr einfach: mehr Bildung = weniger Armut).


    Kann sein, dass ich noch das ein oder andere erwähnenswerte vergessen habe aufzuschreiben, aber ich hab auch so schon mehr als genug geschrieben, wer will sich das schon alles durchlesen? :) Naja, ich wollte eigentlich nur kurz das Projekt hier erwähnen. Schließlich geht da 100% des Geldes hin, welches ich im Jahr so spende. :D

  • Interessantes Thema!


    Aber ich muss dazu leider sagen dass ich die meisten Organisationen fragwürdig finde, absolut genervt von den jährlichen Spendegalen im Fernsehen und Radio bin und generell - so assi es leider klingen mag - die wenigsten Causes unterstütze. Ich verstehe durchaus das Geld auch in anderen Ländern gebraucht wird, aber wenn man wie ich an der Kasse steht und die Rentner Katzenfutter für 19 Cent die Schale kaufen sieht damit sie ein warmes "Abendessen" haben dann gehör ich leider zu den Menschen die sagen: Hier wäre das Geld dringender nötig.


    Klar, Schulen und Brunnen in Afrika sind wichtig und auch die Tiger wollen gerettet werden, und die Bäume im Regenwald etc pp aber ich finde es falsch mit den wirklich großen Galen beinahe ausschließlich außerhalb des Landes zu helfen. Ich finde es außerdem scheinheilig wenn Leute sich nur zu Weihnachten "wenn es allen gut gehen soll" dazu überreden lassen den Geldbeutel aufzumachen und nen Fünfer locker zu machen nur weil Helene Fischer zum xten Mal live Atemlos trällert. Ich finde Spenden als Hilfe einfach nicht effektiv genug.


    Ich halte es inzwischen so dass ich dem "traditionellen" Spenden komplett abgeschworen habe. Ich zahl lieber der besagten Rentnerin mal ne heiße Schokolade und quatsch mit ihr ne Runde. Seitdem ihr die Pflegestufe aberkannt wurde geh ich sogar einmal im Monat mit ihr Einkaufen wegen dem Tragen und putz ihr die Fenster. Oder wenn Kindern/Rentnern an der Kasse mal en Euro fehlt bin ich die erste die den Geldbeutel aufmacht. Wenn ich nen Livestream gucke und der Streamer hat ne Funding Kampagne für ne neue Webcam oder sonstwas am laufen lass ich lieber dort etwas springen, immerhin ist es Unterhaltung "für lau" und da steckt echte Arbeit hinter. Oder wenn der Zelda Dungeon den jährlichen Marathon spielt und für das Unterhaltungsprogramm in Kinderkrankenhäusern sammelt. Ich kauf manchmal Katzenfutter und werf das in die Sammeltonne für das lokale Tierheim. Letztes Jahr habe ich durch Bekannte erfahren dass eine Frau aus deren Freundeskreis durch Brustkrebs beide Brüste verloren hat und habe sie ermuntert eine GoFundMe Seite aufzumachen und habe dort gespendet für eine Brustwiederherstellung. Ich durchsuche 1-2 im Monat Kickstarter nach Ideen junger Leute die ich unterstützen möchte, Ideen aus denen echte Geschäfte werden können oder auch die einfach einen Traum erfüllen sollen. Und ich spende regelmäßig aka jeden Monat.


    Ich finde es für mich befriedigender an Dinge zu spenden die mir auch "etwas geben". Ich weiß das ist radikal und das wird sicher einigen aufstoßen aber ehrlich gesagt finde ich dass ich mir nix vorzuwerfen habe. Immerhin ist es nach wie vor *mein* Geld und damit kann ich tun was ich will. Wenn ich sage ich spende lieber an Tiere gibt es sicher etliche die lieber etwas für Menschen tun. Und wenn jeder es so halten würde das er jeden Monat 5-10€ abdrücken würde wären die meisten Spendenaktionen wahrscheinlich überflüßig denn es gibt für alles genügend Begeisterte und Unterstützer. Und seien wir mal ehrlich, egal wie "arm" man ist oder nicht, jeder hätte ein paar Euro übrig wenn er wollte. Wir haben den Luxus dass es uns eigentlich an nix fehlt und wenn man helfen will aber wirklich mit dem Geld gut haushalten muss wieso auch immer dann kann man immernoch TUN statt zahlen. Es müssen ja nicht gleich die Tiger sein die man rettet, aber die hiesigen Tierheime suchen auch immer Gassigänger und Käfigputzer. Ich hab meine Firma auch überredet die Lebensmittel die "verfallen" sind an die Tafel abzugeben - auf solche Ideen kommen die großen Firmen nämlich von alleine nicht! Oder mal ne Stunde ins Altenheim gehen und mit den Opas und Omas Mensch-Ärgere-Dich-Nicht spielen. Kurzum, ich wiederhole mich:


    Ich finde Spenden sind keine Hilfe, größtenteils heuchlerisch weil die Leute sich überreden lassen aber nicht mit der Materie auseinandersetzen, weil sie sich "freikaufen" wollen und vielleicht sogar angeben wollen. Ich finde es fehlt nirgends an Geld aber überall an Menschlichkeit und die lässt sich leider nicht mit einer Gala sammeln, auch wenn Helene Fischer ne Zugabe gibt...

  • Spendet ihr? Für welche Zwecke spendet ihr?
    Ja. Bisschen. Ich spende, so ausm Kopf, für die Schweizer TiermeldeZentrale, bin Mitglieder bei der Paraplegiker-Stiftung, der Rega und spende auch einen jährichen Beitrag an Pro Juventute. Die meisten davon sind natürlich auch ein bisschen zum 'Selbstschutz', im Falle eines Falles, ausser Pro Juventute, da hat mich so ein Kerl am Bahnhof einfach abgefangen und mich dazu überredet. Je nach Lust und Laune spende ich auch noch für andere Projekte, die halt einfach in der Vorweihnachtszeit so in den Briefkasten flattern, aber dieses Jahr wohl nicht, das Geld ist etwas knapp seit ich noch studiere und nicht mehr bei meiner Mutter wohne. Vorallem für die Multiple Sklerose hätte ich gerne noch gespendet, weil eine Bekannte meines Partners daran wohl erkrankt ist, aber naja. Nächstes Jahr dann vielleicht.
    Letztes Jahr habe ich einigen Bekannten/Verwandten zu Weihnachten nur Oxfam-Kram geschenkt. Ich finde das eigentlich eine hübsche Idee, so für Leute die eh schon alles haben.
    Kommendes Jahr werde ich wohl noch eine Mitgliedschaft beim lokalen Tierschutz/Tierheim dazu nehmen, weil ich dieses Jahr einiges mit den Leuten zu tun hatte (ich habe so des Tierschutzes wegen zwei Bauernhofkatzen zum kastrieren gebracht und einen speziellen Käfig vom Tierschutz benötigt) und sie wirklich alle so lieb sind (und natürlich, hauptsächlich, zum Wohl der Tiere). Sofern es meine Zeit dann im Frühlingssemester zulässt, würde ich neben dem Studium auch gerne noch ehrenamtlich im Tierheim arbeiten. Und später (nach dem Studium & wenn ich nicht mehr vollzeit arbeite) wäre ich unheimlich gerne Pflegestelle (vom Tierheim aus) für kleine Katzen.


    Für welche Zwecke findet ihr Spenden sinnvoll?
    Für fast alle? Ich finde transparente Hilfsorganisationen echt super. Ich finde, ja, es braucht Leute die ein Nottelefon für Kinder betreuen. Eine Nummer, von der 'jedes' Kind weiss, dass es sie immer Anrufen kann, egal was ist. Eine Nummer, die sagt "Du bist nicht alleine". Klar, könnt ich selber machen, aber ich glaube ich bin dazu einfach nicht qualifiziert. Ich habe nicht so viel Geduld mit Menschen. Ja, eine non-Profit Organisation, die Server (und mehr) bereitstellt damit jeder seine vermisste Katze darauf melden kann, ist super. Dadurch sind schon einige vermisste Tiere wieder gefunden worden, und die Geschichten sind immer so rührend. (Sie haben auch ein Helfer-System, bei dem dann freiwillige Mitglieder in der Nähe des verschwundenen Tieres benachrichtigt werden, damit sie die Augen offen halten.) Ich finde auch dass es Geld für den Tierschutz und die Tierheime braucht. 'Wilde' Katzen einzufangen und zu kastrieren kostet Geld und ist eine Aufgabe, die jemand übernehmen muss. Dann natürlich das übliche, Futter und Tierarzt für die Tierheimtiere etc. Und natürlich finde ich auch Spenden für die ganzen unterschiedlichen Krankheiten, um die Betroffenen zu unterstützen und vielleicht auch die Forschung voran zu treiben, wichtig.
    Dann kommen natürlich noch die etwas weniger transparenten Dinge hinzu, dieser Schutz von Tigern und Pandas, Oxfam, Geld für Kinder in Afrika (Meine Mutter ist irgendwie Pate von einem afrikanischen Jungen, der schreibt und ab und zu Briefe). Das finde ich alles auch sehr edle Unternehmen, aber da bin ich manchmal auch ein bisschen skeptisch ob das Geld dann wirklich dort ankommt wo es sollte. Es passiert ja leider zu oft, dass das nicht der Fall ist. Einfach nur schade... Und dann ist da ja eben noch das kirchliche Zeug. Also irgendwie, klingt jetzt sicher egoistisch, lege ich mein Geld dann doch lieber hier in der Schweiz an.


    Informiert ihr euch über Hilfsorganisationen?
    Manchmal. Wenn in meinem Briefkasten ein Flyer liegt mit irgendeiner herzerweichenden Geschichte von zwei kleinen Jungen, deren Mutter leider MS hat, und dann ein Einzahlungsschein, dann überweise ich denen halt 30 CHF. Das tut mir ja nicht sonderlich weh. Einmal weniger ins Kino. Einmal weniger Falschparken. Einmal essen von zuhause mitnehmen, anstatt im Restaurant zu essen. Da fang ich dann auch nicht zuerst an zu googeln ob die Organisation wohl wirklich so toll ist wie sie tut. Es ist eine schweizer Stiftung, so schlimm kanns nicht sein. Bei 'grösseren' Sachen wie eben dem Pandaschutz oder einem Patenkind in Afrika würde ich mich aber auf jeden Fall vorher informieren.


    Könntet ihr Hilfsprojekte direkt fördern: Welche würdet ihr fördern?
    Ich denke da bin ich voll auf der Tierschutz-Schiene. Ich bin für bessere Tierheime, besser Betreuung von Tierheimtieren, mehr Pflegestellen für Tiere, die im Tierheim einfach nicht reinpassen. Ich bin für strengere Kontrollen bei der Tierhaltung, dafür dass man genug schöne Plätze in Tierheimen hat um unfähigen Leuten ihre Tiere früher wegzunehmen. Ich bin dafür, dass viel mehr Tiere viel früher kastriert werden, um gegen dem Überschuss von Tieren anzukämpfen. Für mehr Bauernhöfe (Gnadenhöfe), auf denen professionelle, liebevolle Leute sich um Pferde, Kühe, was auch immer, kümmern. Ich bin auch dafür, dass mal jemand was gegen die Massentierhaltung macht, und dafür dass es mehr Offenställe und weniger 23/7 (oder von mir aus auch 20/7) Boxenhaft für Pferde (und eigentlich auch andere Stalltiere) gibt. Ich bin dafür, dass alternativen zu Tierversuchen gefunden werden. Natürlich bin ich auch dafür den Regenwald und was-auch-immer als Lebensraum für exotischere Tiere zu schützen. Und exotische Tiere im allgemeinen. Und ich bin auch dafür, dass das Konzept von Zootieren und Zirkustieren nochmal etwas überdacht wird. Generell bin ich ich wohl einfach dafür dass Tiere im allgemeinen besser behandelt werden.

  • Ich gebe an dieser Stelle mal offen und ehrlich zu, dass ich ein finanzieller Egoist bin. Ich spende eigentlich nie. Klar, wenn bei McDonald's mal ein Cent Rückgeld übrig bleibt, stecke ich ihn in die Spendenbox. Allerdings würde ich das nie im Leben als richtige Spende bezeichnen. Ich stecke den Cent eher in die Box, weil ich keine Lust darauf habe, so viele unnötige Bronzemünzen im Portemonnaie zu haben. Mittlerweile mache ich auch das nicht mehr, weil ich die Centstücke zu Hause in eine Box werfe, die am Ende des Jahres zur Bank gebracht wird.


    Ich könnte es gut verstehen, wenn meine Einstellung nicht allzu gut ankommt. Es ist allerdings nicht so, dass mir die Leute, die Spenden benötigen, egal wären. Es ist viel eher so, dass ich selber nicht allzu viel Geld besitze und auch noch nie gehabt habe. Als meine Mutter, mein Bruder und ich nach der Scheidung Mitte der 1990er-Jahre von 500 DM brutto im Monat leben mussten, hat es auch keinen gekümmert, dass es in einer viel zu kleinen Wohnung eine arme Familie gibt, die ebenfalls dringend Geld bräuchte. Ganz im Gegenteil, stattdessen kamen christliche Vertreter zu uns und wollten "eine Spende für Arme und Bedürftige". Als meine Mutter diese Leute daraufhin gefragt hat, wer uns denn bitte hilft, sind sie immer kommentarlos verschwunden.


    In Bezug auf Spenden gehen mir vor allem die oberen Zehntausend gehörig auf die Nerven. Wenn man pro Woche das verdient, was manche in einem Jahr nicht bekommen, ist es natürlich eine sehr bequeme Angelegenheit, mit dem neuen Sportwagen zu einem vergüteten Werbespot zu fahren und der ganzen Welt grinsend zu verkünden, dass man ja so sozial ist, weil man von seinen 200.000 Euro Jahresgehalt einen Tausender abdrückt - was ungefähr so ist, als würde Reiner Calmund zwei Pfund abnehmen. Und wenn man mir mit den dicken Scheinen vor der Nase herumwedeln würde, würde ich der Welt auch verkünden, dass ich gegen Armut und Rassismus bin. Aber ich brauche dafür keinen vergüteten Werbespot, ich engagiere mich auch so ehrenamtlich und ganz ohne Nebenkosten gegen Dinge innerhalb unserer Gesellschaft, die absolut nicht gehen.

  • Spendet ihr?
    Nein. Es wäre für mich, aufgrund meines Alters und des Nichtvorhandenseins eines eigenen Einkommens, wohl ohnehin schwierig, zu spenden. Ich werde aber auch in der Zukunft nicht spenden. Ich nutze mein Geld lieber für meine eigenen Zwecke.


    Für welche Zwecke spendet ihr?
    Für keine.


    Für welche Zwecke findet ihr Spenden sinnvoll?
    Am sinnvollsten wäre, aus meiner Sicht, das Spenden für den Tier- und Umweltschutz.
    Das Wohl anderer Menschen ist mir egal, also würde ich nicht zu ihrem Wohl spenden. Kultur- und Denkmalschutz ist mit ebenfalls eher egal. Es gibt zwar Gebäude, die durchaus schön beziehungsweise ästhetisch sind, aber letztendlich ist mir egal, ob sie verfallen oder nicht. Und für religiöse Zwecke würde ich ohnehin nicht spenden.


    Informiert ihr euch über Hilfsorganisationen?
    Nein. Ich spende nicht und muss mir demnach auch nicht unbedingt Informationen über Hilfsorganisationen aneignen.


    Könntet ihr Hilfsprojekte direkt fördern: Welche würdet ihr fördern?
    Keine.

  • Zitat von Dartiri

    In Bezug auf Spenden gehen mir vor allem die oberen Zehntausend gehörig auf die Nerven. Wenn man pro Woche das verdient, was manche in einem Jahr nicht bekommen, ist es natürlich eine sehr bequeme Angelegenheit, mit dem neuen Sportwagen zu einem vergüteten Werbespot zu fahren und der ganzen Welt grinsend zu verkünden, dass man ja so sozial ist, weil man von seinen 200.000 Euro Jahresgehalt einen Tausender abdrückt - was ungefähr so ist, als würde Reiner Calmund zwei Pfund abnehmen. Und wenn man mir mit den dicken Scheinen vor der Nase herumwedeln würde, würde ich der Welt auch verkünden, dass ich gegen Armut und Rassismus bin. Aber ich brauche dafür keinen vergüteten Werbespot, ich engagiere mich auch so ehrenamtlich und ganz ohne Nebenkosten gegen Dinge innerhalb unserer Gesellschaft, die absolut nicht gehen.


    Ich will ja nichts sagen, aber ich glaube, da spricht auch gehörig der Neid. ^^
    Natürlich wird keiner sein gesamtes Vermögen spenden, das würde ich ebenfalls nicht tun und du sicherlich auch nicht. Was spricht dagegen zu spenden und einen neuen Sportwagen zu fahren? Würdest du spartanisch leben, wenn du die Möglichkeit hättest Luxus zu genießen? ;) Es kann den Betroffenen nur Recht sein, wenn sie Spenden erhalten, egal warum.


    Was Spenden betrifft, bin ich immer skeptisch, ob das überhaupt dort ankommt, wo ich's haben will. Diese WWF-Leute und alle anderen sollen mich bloß zufrieden lassen. Kommen in tollwütige Rudeln daher, wobei diese Leute ja ordentliche Abfertigungen dafür bekommen, und sie einfach so aufdringlich, dass es mir egal wie sonstwas wird, was sie zu sagen haben. Viele soziale Organisationen haben dazu noch einen so unglaublich aufgeblähten Verwaltungsapparat, sodass ich nicht gewillt bin deren Gehälter zu zahlen. Wenn mein Anliegen Tiger sind, für die ich spenden möchte, so möchte ich nicht die Provisionen des nervigen Typen zahlen, der mir vorhin noch am Nerv gegangen ist.


    Gespendet habe ich bisher vor allem bei Schulzwecken. Im Gym hatten wir das Projekt ein rumänisches Kinderheim zu sanieren, notwendige Medikamente zu zahlen etc. Im Anschluss sind ausgewählte Schüler und Lehrer unserer Schule persönlich hingefahren, um sich ein eigenes Bild vom Fortschritt zu machen.
    Das nächste Mal haben wir Sachspenden gesammelt und Teddybären, Buntstifte, Mützen und co. gekauft, die an bedürftige Kinder als Weihnachtgeschenk vergeben wurden. Da kann man auch wirklich davon ausgehen, dass das ankommt. Niemand stiehlt auf dem Weg von Österreich ins Zielland einen Teddy oder eine Kindermütze. XD Klingt in den Ohren vieler vielleicht banal und man könnte sagen, dass es Wichtigeres zu spenden gäbe, aber viele dieser Kinder, die eine Geschenkbox erhalten, haben eben noch nie ein eigenes Spielzeug besessen, wodurch das eine große Sache für sie ist.
    Sachspenden haben wir ebenfalls in ein Frauenhaus gebracht, hier in Form von Produkten, die eben benötigt werden, von Hygieneprodukten bis zur Baby- und Kindernahrung.
    Einmal habe ich persönlich einer Familie die Kleidung, die ich nicht mehr tragen wollte, überreicht. Ihr wisst ja nicht, was mit der Altkleidersammlung wirklich geschieht, die werden teilweise in Afrika noch verkauft, obwohl es eig. Spenden waren.
    Ansonsten hatten wir noch eigene Projekte in Bangladesch und mit Children's Planet.
    Gemeinsam ist allen, dass es UNSERE Projekte waren, von denen wir uns sicher waren, dass sie ankommen. Ich drück den Menschen meine Spende lieber selbst in die Hand und sehe ihn auch dabei gerne ins Gesicht oder zumindest sehe ich gerne Bilder vom Fortschritt und weiß, dass da Vertrauenspersonen dahinterstehen, die ich kenne.
    Ich werde aber nun auch aus diversen Gründen an die Leukämieforschung der Universität spenden, da es ein wichtiges Anliegen geworden ist und nennt mich naiv, aber ich vertraue der Universität mehr als diversen Organisationen.

  • Ich glaube, Du hast das Kernproblem übersehen, das ich mit meinem Beitrag eigentlich ansprechen wollte.


    Mir ist es ehrlich gesagt vollkommen egal, wie reiche Menschen leben. Solange man in den Medien nicht mit hundert Schlagzeilen zugeknallt wird, nur weil Cristiano Ronaldo sich ein neues Klo gekauft hat und erste Bilder davon bei Instagram postet, kann ich damit leben, dass es Leute gibt, die so viel Geld verdienen. Außerdem kann ich nicht dafür garantieren, dass ich nicht ähnlich verschwenderisch leben würde, wenn ich die Möglichkeiten dazu besäße. Die Ausgaben orientieren sich immer an den Möglichkeiten, das kommt vollkommen automatisch. Und wieso sollten diese Leute auch auf das Geld verzichten, wenn es ihnen gezahlt wird? Wenn ein Fußballspieler jährlich 5.000.000 € verdient, wieso sollte er es nicht nehmen? Das Gehalt bezahlen schließlich die Vereine.


    (Es gibt natürlich auch sehr viele Leute, deren Leistungsspektrum vom Gehalt weit überstiegen wird und die es meiner Meinung nach nicht verdient haben, zur finanziellen Oberschicht zu gehören. Ich könnte jetzt viele Leute, die in einer gerechten Welt meine Toilette reinigen würden, als Beispiel nennen, aber das würde das eigentliche Thema nicht treffen.)


    Mein Kritikpunkt ist einzig und allein die manchmal doch extrem auffällige Scheinheiligkeit dieser Leute. Ich habe nichts dagegen, wenn bekannte Leute spenden und versuchen, dafür die Werbetrommel zu rühren. Aber bei manchen wird man das Gefühl nicht los, dass sie sich damit einfach nur in den Medien positionieren und präsentieren wollen. Und das kritisiere ich dann wiederum, weil es in solchen Fällen nicht mehr um die Spende an sich geht, sondern alles auf einen Egotrip hinausläuft. Wenn ein Wolfgang Niersbach ein paar Scheine für Flüchtlinge hinblättert, steht das sofort in der Zeitung. Im Verhältnis macht er das gleiche wie der normale Arbeitnehmer, der vielleicht nur 50 € für so eine Aktion übrig hat. Aber der ist nicht bekannt genug, um mit so einer Aktion ins Rampenlicht rücken zu können. Wenn es nur um die Werbetrommel ginge, könnte ich damit leben. Aber wenn Promis sich grinsend in ihrer Villa ablichten lassen und dann auch noch behaupten, dass sie Flüchtlingen helfen, weil es für sie eine Frage der Ehre ist, bekommt das einen mehr als zynischen Beigeschmack.

  • Du hast schon vollkommen Recht, dass es manche nur wegen PR machen. Wenn sie aber viel rausrücken und das Geld wirklich ankommt, ist es ja egal, wie gut sie sich darstellen, Hauptsache, sie kriegen's. Und ehrlich, der Ottonormalverbraucher profiliert sich auch gerne in seinem Umfeld, wenn er was gespendet hat, also genauso all diejenigen, die er damit erreichen kann. Es ist im Prinzip nichts anderes. ;)

  • Dass es auch normale Bürger gibt, die sich aufgrund einer Spende profilieren, schließe ich überhaupt nicht aus. Im Gegenteil, das war auch der Grund, warum ich vor knapp zwei Wochen das Beispiel mit der Spendenbox bei McDonald's gebracht habe. Ich habe schon sehr viele Leute kennen gelernt, die sich tatsächlich etwas darauf eingebildet haben, dass sie ihre 1 bis 4 Cent Rückgeld in die Spendenbox an der Kasse geworfen haben. (Ab 5 Cent wird meist schon nicht mehr gespendet, weil man diese Münzen bzw. Beträge wesentlich öfter braucht.) Dieses Verhalten ist natürlich nicht minder lächerlich, kann aber wesentlich leichter ignoriert werden, da diese Leute nicht im Mittelpunkt des Interesses stehen. Die Promis dagegen überschlagen sich derzeit mit Beiträgen bei Facebook und Twitter, die nicht mehr auf die eigentliche Spende abzielen, sondern einzig und allein ein tolles Licht auf ihre Egos werfen sollen. Und in solchen Fällen finde ich das scheinheilig.

  • Ich sehe diese gigantomanischen Charity-Aktionen, die aus den USA auch nach Europa schwappen, ebenfalls sehr kritisch. Natürlich ist es schön, wenn gespendet wird, darüber muss man nicht reden. Es kommt aber, wie uns die schöne Bibelgeschichte von der Witwe, die wenig, aber dafür alles, was sie hat, gibt, lehrt, darauf an, wie sehr man sich beim Spenden selbst feiert und wie schwer es einem fällt.
    Ich persönlich kriege auch die Krätze, wenn ich sehe, dass George Lucas dafür gelobt wird, dass er den Erlös seines Star-Wars-Verkaufs gespendet hat. Er ist nämlich immer noch alleiniger Inhaber des Merchandisings, das ihn zum Milliardär gemacht hat. Stars sind in der Regel nicht nur reiche Menschen, sondern superreiche. Sie haben so viel Geld, dass sie es nicht mal ausgeben könnten, wenn sie wollten, und sie haben ständige Einnahmequellen. Nehmen wir mal an, Bill Gates habe 60 Mrd. $. Er spendet bereits einiges davon, theoretisch könnte er jedoch 59 Mrd. $ abgeben und den Rest seines Lebens luxuriöser und privilegierter als 99% der Weltbevölkerung leben. Ohne dafür zu arbeiten.
    Wie viel Geld braucht ein Mensch? Und wie viel Geld ist eine Leistung wert? Ich sehe nicht, warum Superreiche millionenmal mehr verdienen sollten, als alleinerziehende Mütter, die arbeiten und Kinder in die Schule bringen.
    Gewisse Ungleichheiten sind okay, aber nicht in diesem perversen Maße. Zumal in unserer Abart des freien Marktes viel von der Herkunft abhängt.

  • Ich wollt jetzt keinesfalls anprangern, dass sich Leute selbst profilieren oder "sich feiern", das ist ganz normal menschlich, dass man sich dafür dann gut fühlen will. Da ist überhaupt nichts Lächerliches dran.
    Selbst wenn ihr superreich sein würdet, ihr würdet auch nicht den Großteil eures Vermögens hergeben, selbst wenn ihr dann immernoch nicht wüsstet wohin damit. Und ehrlich, auch wenn man stinkreich ist, ist es keine Pflicht etwas abzugeben, sondern genauso freiwillig wie bei jedem anderen auch. Bill Gates steht nicht in der Verantwortung die Welt zu retten.

  • Ich wollt jetzt keinesfalls anprangern, dass sich Leute selbst profilieren oder "sich feiern", das ist ganz normal menschlich, dass man sich dafür dann gut fühlen will. Da ist überhaupt nichts Lächerliches dran.
    Selbst wenn ihr superreich sein würdet, ihr würdet auch nicht den Großteil eures Vermögens hergeben, selbst wenn ihr dann immernoch nicht wüsstet wohin damit.

    Doch, würde ich. Aber nett, dass du mir die Entscheidung abnehmen willst. xD
    Problem ist nur, dass man mit dieser Einstellung gar nicht erst superreich wird.

  • Ja klar, wenn Leute nicht in der Situation sind, würden sie natüüürlich alles besser machen als alle anderen, die es sind, obwohl so viel Aufopferung des eigenen Vermögens vollkommen gegen die menschliche Natur geht. Wie gesagt: Selbst wenn Supermilliadäre was abgeben, ist das ihre eigene Entscheidung und weder eine soziale noch eine gesetzliche Pflicht. Ich würde mich an der Stelle auch nicht bequemlicht fühlen, dass ich von 60 Milliarden 59 abgebe.


    Genauso wie die Leute sagen: wenn ich ein Politiker wäre, ginge es mir nicht um Geld, Einfluss und Wählerstimmen, sondern nur um das Wohl der Menschen!
    Na klar, und ich bin ein pinkes Einhorn ^^

  • ich bin ein pinkes Einhorn


    Ich mag Einhörner.


    Ich möchte noch was anmerken.
    Ich bin mir unsicher, ob ich spenden sollte, ich weiß ja nicht, ob es da ankommt, wohin es soll.
    Ich bin da sehr kritisch.
    Lieber würde ich nach Afrika reisen, denen ein 100er Euro in die Hand drücken.
    Nur dann, wenn ich superreich wäre :D


    Spenden sollte man, weil es so will. Ich finde, man sollte aus Herzen spenden, Nicht aus Mitleid.
    Außerdem ist es eher von der Persönlichkeit her, warum man spendet.