Das A und O für ansprechende Produktfotos - wie präsentiere ich meine Werke?

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  • Fotografieren für "Kühe" [Blockierte Grafik: http://i.imgur.com/3nIFNJI.gif]



    Hallo liebe Bastler, Handwerkerinnen, Hobby-Konditoren und alle anderen tollen KünstlerInnen des Bisaboards!
    Schon länger habe ich geplant, als kleine Hilfestellung für den KuH-Bereich ein allgemeines Foto-Tutorial zu erstellen, das besonders auf die Aspekte und Schwierigkeiten bei der Erstellung von Produktfotos - also jenen Fotos, die ihr von euren Werken macht - von Relevanz sind. Es mag zwar nebensächlich scheinen (und es ist auch wirklich nicht nötig, ein Profi-Equipment zu besitzen), aber die Präsentation eurer Werke ist ein wesentlicher Aspekt davon, wie sie beim Betrachter ankommen.



    5 Fotografie-Grundregeln für Künstler und Handwerker


    1) Umfeld, DON'T: Chaos am Arbeitsplatz



    Nach Möglichkeit sollte nur euer Werk im Bild zu sehen sein. Alle anderen Gegenstände können unangenehm davon ablenken und "in ein schlechtes Licht" rücken. Auch wörtlich gemeint: Schatten von anderen Gegenständen können die Darstellung eures Kunstwerkes beeinträchtigen oder gar Teile verdecken und somit für Betrachter unkenntlich machen.


    Solltet ihr euch dafür entscheiden, euer Werk zu "inszenieren" und zum Beispiel eine Figur ins Gras zu setzen, achtet immer darauf, dass die Betrachter des Fotos sich hauptsächlich für euer Werk interessieren und nehmt lieber keine Einschränkungen dadurch in Kauf. Am besten eignet sich immer noch eine ebene Fläche mit neutralem Hintergrund (das kann auch ein Blatt Papier sein). Außerdem sollten keine Flecken zu sehen sein, weder am Werk, noch auf Unterlage oder im Hintergrund.


    2) Fokus, DON'T: Unscharfe Fotos



    Sind wir mal ehrlich: jede Kamera hat einen Autofokus. Unscharfe Fotos sind ein großes Problem für alle, die das Werk nicht im Original kennen: Details sind verwaschen oder nicht vorhanden und im schlimmsten Fall ist gar nichts zu erkennen. Es gibt zwei hauptsächliche Arten von Unschärfe - eine ist durch die Abbildungsleistung eurer Kamera bedingt und die andere durch Bewegung. Zusätzlich - und das ist der Grund, warum ihr besser nur euer Werk in den Bildausschnitt nehmt - ist der Autofokus nicht immer zuverlässig und kann auf andere Gegenstände im Bild fokussieren, sodass euer Werk unscharf wird.


    Sollte eure Kamera keine guten Fotos machen, die nur farblos und verwaschen wirken, könnt ihr euch dumm und dämlich knipsen, der Fokus wird nicht knackscharf. Sollte der ISO-Wert (Lichtempfindlichkeit des Sensors) bei euren Fotos besonders hoch sein, kann das eine Ursache dafür sein, in dem Fall könnt ihr versuchen, bei besserem Licht und einem niedrigeren ISO-Wert (dazu in der Bedienungsanleitung der Kamera nachlesen) erneut ein Foto zu machen. Leider sind Kameras aber Grenzen gesetzt, die man durch die beste Fototechnik nicht überwinden kann.


    Wenn euer Bild verwackelt und deshalb unscharf ist, habt ihr die Kamera während der Belichtung bewegt. Lange Belichtungszeiten, die üblicherweise im Automatikmodus der Kamera bei schlechten Lichtverhältnissen gewählt werden, bedeuten, dass die Kamera in dieser Zeit unter keinen Umständen bewegt werden darf, wenn das Bild scharf werden soll. Abhilfe schafft hier auch mehr und besseres Licht (bestenfalls Tageslicht, notfalls ein Blitz) oder auch ein Stativ und der Selbstauslöser der Kamera.


    Besitzer einer Spiegelreflexkamera sollten darauf achten, dass die Blende nicht zu weit geöffnet ist. Zwar ist eine Freistellung vom Hintergrund (dieser wird bei einer kleinen Blendenzahl ja unscharf) wünschenswert, aber je weiter die Blende geöffnet ist, desto dünner ist die Schärfeebene des Fotos und euer Werk kann teilweise unscharf werden.


    3) Belichtung, DON'T: Ungleichmäßige, schlechte Belichtung/Ausleuchtung des Objekts





    Dieser Punkt ist schon etwas tricky. Einerseits solltet ihr immer für genügend Licht sorgen - am besten durch Tageslicht! - andererseits muss das Werk gleichmäßig und nicht zu viel belichtet werden. Im Automatik-Modus versucht jede Kamera das Beste aus der gegebenen Lichtsituation herauszuholen und gegebenenfalls die Lichtempfindlichkeit des Sensors sowie die Belichtungszeit zu erhöhen. Bei schlechtem Licht habt ihr somit meistens mit unscharfen Fotos und einer allgemein schlechten Bildqualität zu rechnen.


    Wenn möglich, den Blitz vermeiden. Das hat den Grund, dass der in der Kamera verbaute Blitz frontal auf das Werk trifft und somit von vorne ganz stark belichtet, aber jene Stellen, die durch den Blitz nicht "getroffen" werden, werden durch die kürzere Belichtungszeit umso dunkler. Sollte man das Blitzen nicht vermeiden können, könnt ihr das Blitzlicht durch ein vorgehaltenes Papier gegen die Wand abzulenken versuchen, damit es nicht frontal auf euer Werk trifft.


    Zu dunkle oder zu helle Fotos bedeuten immer, dass Details verloren gehen, allem voran die Originaltreue der Farben. Diese ist besonders wichtig und sollte nicht durch Bearbeitungen etc. verfälscht werden, aber sollte eure Kamera nur fahle, gräuliche Farben aufnehmen bzw. die Farben nicht wie gewünscht herüberkommen, so könnt ihr mit einem Bildbearbeitungsprogramm wie z.B. Photoscape den Kontrast und die Helligkeit der Fotos anpassen.


    4) Perspektive, DON'T: Einseitige Perspektive wählen





    Es geht hier nicht um fortgeschrittene Kompositionsregeln in der Fotografie, aber die Wahl der Perspektive, aus der ihr euer Werk aufnehmt, ist sehr wichtig für die Präsentation. Euer Werk sollte stets gut erkennbar platziert und fotografiert werden, sollte es nicht möglich sein, alle Aspekte und Details in einem Bild aufzunehmen, scheut euch nicht, mehrere zu machen. Ihr könnt, um den Betrachtern das Einschätzen eures Kunstwerks leichter zu machen, auch einzelne Gegenstände (Münzen, Lineale) in euer Bild aufnehmen.


    Am besten bildet ihr euer Werk einmal in einer Aufnahme komplett ab, frontal, leicht von oben oder in Vogelperspektive, je nachdem, was sich eures Erachtens am besten eignet (zu empfehlen ist, mindestens ein Foto aus jeder Perspektive aufzunehmen, um dann entscheiden zu können, welches am besten wirkt). Zusätzlich könnt ihr dann noch Aufnahmen von den anderen Seiten machen.


    5) Details, DO: Detailfotos





    Zusätzlich zur Aufnahme des Gesamtfotos bietet es sich an, von besonderen Details oder kleinen Mustern, die am Gesamtbild nicht oder nicht so gut zu erkennen sind, Detailfotos zu machen. Diese sollen das Gesamtbild nicht ersetzen, aber für die Betrachter sinnvoll ergänzen, damit sie sich ein korrektes Bild von eurem Werk machen können. Außerdem schadet es ja nicht, ein bisschen mit kleinen Details zu prahlen, oder etwa schon? ;)


    Achtet aber darauf, nicht zu viele und vor allem nur wirklich interessante Details zu fotografieren. Wichtig ist auch, dass Kameras bzw. Objektive eine Naheinstellgrenze besitzen, wenn ihr also zu nah an das Objekt herangeht, kann die Linse nicht mehr scharfstellen und es ist nicht möglich zu fokussieren. Schaut euch nach einem Makro-Modus um, mit dem könnt ihr üblicherweise näher heran (aber irgendwann ist auch da Schluss).


    FAZIT



    1) keine störenden Gegenstände, neutrales Umfeld, Gegenstand/Werk ist Motiv eures Fotos
    2) das Objekt ist scharf, der Fokus liegt an der richtigen Stelle
    3) es ist gleichmäßig ausgeleuchtet, die Farben sind wirklichkeitstreu
    4) die Perspektive erlaubt einen guten Gesamtüberblick über den Gegenstand


    An dieser Stelle endet mein Tutorial. Solltet ihr Fragen haben, scheut euch nicht, diese hier zu stellen!


    Die Fotos in diesem Tutorial habe ich natürlich selbst gemacht - als kleines "Schmankerl" habe ich unter die Bilder meiner Nikon D610 ein Foto gemischt, das ich "nur" mit dem Handy aufgenommen habe. Erkennt ihr welches? (Das soll der ultimative Beweis sein, dass vor allem der Fotograf, weniger die Ausrüstung, das Foto macht und euch diese Tipps durchaus helfen können, ebenso gute Produktfotos zu erstellen!)

  • Rusalka

    Hat das Label Kunst und Handwerk hinzugefügt.