US Präsidentschaftswahl 2016

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  • US Präsidentschaftswahl 2016


    In den USA ist es wieder soweit: Die Präsidentschaftswahlen finden statt und in nur wenigen Tagen gehen bereits die Vorwahlen los. Da die Wahlen in den USA auf die ein oder andere Art auch für den Rest der Welt, vor allem aber auch für Europa durchaus bedeutend sein können, gibt es dieses Mal wieder ein Topic, in dem wir euch informieren und auf dem laufenden halten wollen.


    Termine


    Vorwahlen: 01.02.2016 – 14.06.2016 [Komplette Liste]
    Wahl der Wahlmänner: 08.11.2016
    Präsidentschaftswahl: 18.12.2016


    Ablauf


    Vorwahlen
    Bei den Vorwahlen werden in den einzelnen Parteien (von denen natürlich die beiden größten Parteien – die Demokraten und die Republikaner – die meiste Aufmerksamkeit bekommen) die Kandidaten für die Präsidentschaftswahl bestimmt, da jede Partei mit einem Kandidaten für den Präsidenten und einem Kandidaten für die Vizepräsidentschaft ins Rennen geht. Die Vorwahlen finden nach Staaten getrennt statt, wobei die ersten beiden Vorwahlen traditionell immer in Iowa (dieses Mal am 1. Februar) und New Hampshire (dieses Mal am 9. Februar) stattfinden.


    Bei den Vorwahlen ist es von Staat zu Staat unterschiedlich wie gewählt wird und er wählen darf. Zum einen gibt es Open Primaries, bei denen alle Wahlberechtigten Wähler aus dem Wahlgebiet wählen dürfen, unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit. Dann gibt es Semi-Open Primaries, in denen zwar alle Wahlberechtigten wählen dürfen, aber nur unter der Bedingung, dass sie nur bei einer der Parteien wählen, und Semi-Closed Primaries, bei denen nur eingetragene Parteimitglieder und Menschen ohne Parteizugehörigkeit wählen dürfen und zuletzt noch Closed Primaries, bei denen nur Parteimitglieder aus dem Wahlgebiet wählen dürfen.


    Es sei außerdem noch gesagt, dass nicht in allen Bundesstaaten mit Stimmzetteln geheim gewählt wird, denn in einigen Staaten finden auch Caucuses statt. Bei Caucuses kommen die Wähler in einen offenen Raum und stellen sich je nachdem für wen sie Stimmen wollen in Gruppen zusammen, wobei eine Gruppe jedoch ausreichend groß sein muss, um gültig zu sein. Wähler, die also in einer ungültigen Gruppe sind, müssen daraufhin von den Wählern eines anderen Kandidaten überzeugt werden, ihre Stimme entsprechend zu ändern.


    Eigentliche Wahl
    Stehen die Kandidaten einmal fest, folgt der eigentliche Wahlkampf der Parteien, mit den dazugehörigen Debatten im Fernsehen und anderen Auftritten, wofür den Kandidaten einige Monate gewährt werden. Dann finden die eigentlichen Wahlen statt, bei denen allerdings die Bürger nur die Wahlmänner für ihren Staat wählen, die später dann wiederum den Präsidenten wählen. Da die Wahlmänner aber natürlich den Kandidaten ihrer Partei stimmen werden, wird effektiv dadurch, wer die meisten Wahlmänner bekommt, bereits entschieden, wer der Präsident sein wird.


    Die Anzahl der Wahlmänner für die einzelnen Bundesstaaten steht meistens im Verhältnis zur Anzahl der Bewohner des Bundesstaates – wenngleich es ein paar Ausnahmen gibt. Dabei gilt bei der Wahl in den meisten Staaten ein „Winner takes all“ Wahlrecht. Sprich: Die Partei, die die meisten Stimmen bekommen hat, bekommt alle Wahlmänner des Bundesstaates.


    Die eigentliche Wahl, in der die Wahlmänner dann den Präsidenten wählen, findet 41 Tage nach der Wahl der Wahlmänner statt.



    Die Kandidaten


    Demokraten


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    Bernard Sanders
    Parteizugehörigkeit: Demokraten/Unabhängig
    Politische Position: Setzt sich vor allem für die Mittel- und Unterschicht ein und hat es sich zum Ziel gesetzt, die Milliardärsklasse ihren politischen Einflusses zu berauben, indem er stark gegen politische Korruption vorgeht. Er möchte Bildung in den USA auch auf Hochschulbasis kostenlos machen und die Steuern für Reiche erhöhen, sowie auch Börsentransaktionen besteuern, um von diesem Geld Landesweite Krankenversicherung anbieten zu können. Setzt sich außerdem bereits seit den 60ern für die Rechte von Minderheiten ein und gilt als sehr liberal. Bisher hat er politische Ämter als Parteiunabhängiger Politiker bekleidet und ist aktuell der längste amtierende Parteiunabhängige Senator. Anders als die meisten demokratischen Politiker, will er die Waffengesetze nicht mit sofortiger Wirkung verschärfen. Außerdem möchte er die amerikanische Infrastruktur wieder verstärkt ausbauen und renovieren, um dadurch mehr Stellen zu schaffen. Mehr...



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    Hillary Clinton
    Parteizugehörigkeit: Demokraten
    Politische Position: Hillary Clinton setzt sich überwiegend für klassische demokratische Positionen ein. Sie setzt sich für eine unternehmerfreundliche Wirtschaftspolitik und den Schutz der Mittelschicht ein, ohne dies jedoch mit Schulden erreichen zu wollen. Dafür sollen die Steuern der Reichen erhöht werden. Zudem möchte sie Rechte von Frauen stärken, setzt sich für legale Abtreibung ein, befürwortet die Homoehe. Außenpolitisch vertritt sie grundsätzlich Obamas Linie, jedoch in härterer Ausprägung. Sie fordert härteres Vorgehen in Syrien, gegen Russland und einen Atomdeal mit dem Iran, der stärker zugunsten der USA ausfällt.
    Kritisch gesehen wird vor allem ihr Kurswechsel in Bezug auf das pazifische Freihandelsabkommen TPP. War sie 2012 noch klare Befürworterin des Abkommens, warb dafür und lobte es in höchsten Tönen, stellt sie sich nun gegen das Abkommen, populistisch, wie ihr vorgeworfen wird. Mehr...


    Des Weiteren steht bei den Demokraten auch noch Martin O'Malley zur Wahl, der allerdings bereits sehr weit in den Umfragewerten abgeschlagen ist. Näheres über seine politische Position könnt ihr hier finden.


    Republikaner


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    Donald Trump
    Parteizugehörigkeit: Republikaner
    Politische Position: Donald Trump ist als Außenstehender in diese Präsidentschaftswahl gekommen und möchte gegen die politische Bestechbarkeit vorgehen. Er möchte die amerikanische Wirtschaft stärken, indem er die Wirtschaftssteuern um 15% sinkt. Auch die Steuern für die einfachen Bürger möchte er verringern. Er möchte die medizinische Versorgung zu einem offenen Markt umändern, so dass die Preise durch den freien Markt reguliert werden. Ein weiterer wichtiger Punkt in seiner politischen Kampagne ist sein Wunsch gegen Latino-Kriminalität vorzugehen. Speziell möchte er Mexikaner abschieben und eine Mauer zwischen den USA und Mexiko bauen. Des Weiteren hält er den Klimawandel für einen Schwindel der Chinesen und möchte sämtliche Klimaschutzgesetze abschaffen, damit die amerikanischen Unternehmen mit billigerer Energie arbeiten können. Mehr...



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    Ben Carson
    Parteizugehörigkeit: Republikaner
    Politische Position: Carsons Programm konzentriert sich vor allem auf Obamas Gesundheitsprogramm "Obamacare". Dies lehnt er entschieden ab, möchte die Gesundheitsreform rückgängig machen und die Krankenversicherung komplett privatisieren. Zu weiteren Themen bezieht er kaum Stellung, oft wohl aus mangelnder Erfahrung heraus. Grundsätzlich positioniert er sich jedoch sehr konservativ, begründet seine Meinung vor allem religiös. So lehnt er die Homoehe und Abtreibungen ab, glaubt nicht an die Evolution und den Klimawandel und plant entsprechend auch nicht gegen letzteren vorzugehen. Mehr...



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    Ted Cruz
    Parteizugehörigkeit: Republikaner
    Politische Position: Ted Cruz legt vor allem Wert auf einen freien Markt und diesen auch durch Gesetze zu unterstützen, zum Beispiel mit einer entsprechenden Steuerpolitik und niedrigen Mindeslöhnen. Er war lange ein Unterstützer von TTIP, hat seine Unterstützung jedoch zurückgezogen. Er sieht seine Positionen im sozialen Bereich als sehr konservativ, ist damit gegen Abtreibung, gegen den Affordable Care Act, gegen die Homo-Ehe und gegen verstärkte Waffenkontrolle. Er möchte allerdings auch mehr Jugend Leuten Zugang zur Universität gewähren. Außenpolitisch sieht er es als Ziel, den IS zu zerstören, und ist gegen das Atomabkommen mit dem Iran. Darüber hinaus ist er der Meinung, dass es keinen Klimawandel gibt und möchte entsprechende Gesetze zur Kontrolle der CO² Abgase mildern oder ganz abschaffen. Mehr...


    Darüber hinaus stehen bei den Republikanern, bei denen sich das Feld nicht so sehr ausgedünnt hat, wie bei den Demokraten, einige andere Kandidaten zur Wahl, die jedoch ebenfalls in den Umfragen bereits weit abgeschlagen sind. Der für Deutsche bekannteste der anderen Kandidaten wird sicherlich Jeb Bush sein, allerdings sind in Amerika unter anderem auch Rand Paul und Marco Rubio relativ bekannt. Ein komplette Liste der republikanischen Kandidaten findet sich hier.


    Andere Parteien


    Auch wenn über diese Parteien selten berichtet wird, ist es tatsächlich auch in den USA so, dass es mehr als zwei Parteien gibt und andere Parteien ebenfalls Präsidentschaftskandidaten aufstellen, wenngleich diese allein durch die schlechtere Berichterstattung eben eher unbekannt sind. Hier aber eine kleine Übersicht:


    Die amerikanischen Grünen (The Green Party) hat Jill Stein, eine Ärztin, als Kandidatin aufgestellt. Sie ist wahrscheinlich der bekannteste Kandidat außerhalb der beiden Major Parties.


    Die Libertäre Partei (The Libertarian Party) hat aktuell Marc Allan Feldman, Gary Johnson, John McAfee und Austin Peterson als mögliche Kandidaten bekannt gegeben.


    Hier findet ihr eine komplette Liste der weiteren Parteien, sowie der unabhängigen Kandidaten.



    Der Wahlkampf 2016


    Der Wahlkampf für diese Präsidentschaftswahl sticht vor allem durch eine Sache hervor und zwar durch Kandidaten, die gegen das Establishment vorgehen wollen und eine starke Position gegen politische Bestechbarkeit beziehen, weshalb sie auch keine Gelder von großen Firmen annehmen, sondern sich ihren Wahlkampf anders finanzieren. Das ist Donald Trump bei den Republikanern, der seine Kampagne als Multimilliardär selbst finanziert, und Bernard Sanders bei den Demokraten, dessen Kampagne komplett aus Privatspenden – vorrangig durch das Grassroots Movement – finanziert wurde. Das ist an sich nicht so außergewöhnlich, da es bei beinahe jeder Wahl solche Kandidaten gibt. Was dieses Jahr außergewöhnlich ist, ist die Tatsache, dass beide bei Umfragen gute Ergebnisse erzielen: Donald Trump liegt bei den Republikanern klar vorne und auch Sanders hat zu Hilary Clinton aufgeholt.


    Daraus hat sich eine recht ungewöhnliche Dynamik bei den Vorwahlkampf Debatten ergeben, die dieses Jahr weit härter bestritten werden, als es bisher meistens der Fall war, weshalb im Umkehrschluss auch mehr und mehr Organisationen bereits eine klare Position zu den einzelnen Kandidaten beziehen.


    Vorwahlergebnisse


    Fragen an die Bisaboardler:


    Verfolgt ihr die Vorwahlen?
    Als wie wichtig seht ihr die amerikanischen Wahlen an?
    Wer ist euer Favorit unter den Kandidaten?
    Welchen Kandidat könnt ihr gar nicht leiden?
    Wer glaubt ihr wird die Kandidatur der beiden großen Parteien gewinnen?

  • Als wie wichtig seht ihr die amerikanischen Wahlen an?

    Verdammt wichtig. Denn wenn wir Pech haben, und Donald Trump schafft es tatsächlich, Präsident der Vereinigten Staaten zu werden, wird sich die USA verändern, und zwar nicht zum positiven. Wer sich mal sein "Wahlprogramm" ansieht, der weiß, warum

    Welchen Kandidat könnt ihr gar nicht leiden?

    Donald Trump. Warum, sollte klar sein. Falls nicht, kann ich es gerne beschreiben, aber ich habe in diversen Beiträgen bereits geschrieben, was ich von ihm halte

    Wer ist euer Favorit unter den Kandidaten?

    Einen Favoriten hab ich leider nicht, ich habe eher ein "kleineres Übel". Das wäre dann wohl Hillary Clinton, sie war die erste Politikerin, die TTIP als absoluten Schwachsinn bezeichnet. Ist bis jetzt bei mir leider auch das einzige, das sie ein wenig sympatisch macht

  • Verfolgt ihr die Vorwahlen?


    Wenn ich dran denke, schon. Aber eher der Live-Wahlprozess selbst als die langatmigen Reden, dafür bin ich zu wenig an innenpolitischen Fragen interessiert. xD


    Als wie wichtig seht ihr die amerikanischen Wahlen an?


    Sehr wichtig, der falsche Kurs eines der mächtigsten Länder der Erde kann vieles kaputt machen. Das ist noch bedeutsamer als zB eine Wahl in Ungarn oder eine Kommunalwahl in NRW.

    Wer ist euer Favorit unter den Kandidaten?


    Am liebsten hätte ich wieder den Obi gewählt, aber dann eben Hilary Clinton. Ich hoffe, dass sich Trump zumindest unter den Republikanern durchsetzen wird, damit ich noch viel mehr zu lachen habe. Die Trump-Memes sind fabelhaft. Er ist so unfreiwillig lustig. :'D Einen republikanischen Präsidenten möchte ich aber trotzdem nicht sehen, denn ausgeführte Weltpolitik ist dann doch keine Comedy-Show mehr.


    Welchen Kandidat könnt ihr gar nicht leiden?


    Jetzt rein menschlich gesehen Trump, aber siehe oben. xD


    Wer glaubt ihr wird die Kandidatur der beiden großen Parteien gewinnen?


    Clinton und Trump. Die Anderen kannte ich vorher noch nicht mal.

  • Welchen Kandidat könnt ihr gar nicht leiden?

    Eigentlich alle die für TTIP sind und/oder den Klimawandel als Glaubenssache ansehen (was gibts an Wissenschaft zu glauben oder nicht zu glauben).
    Also alle außer die Clinton, wobei Donald Trump hierbei hervorsticht (ich bin mir nicht sicher ob er einen nie dagewesenen Popularismus betreibt oder einfach nur dumm ist...).


    Als wie wichtig seht ihr die amerikanischen Wahlen an?

    Leider als zu wichtig um sie ignorieren zu können, auch wenn die meisten Kandidaten imo besser keine Präsidenten werden sollten, da muss man hier hoffen...


    Wer ist euer Favorit unter den Kandidaten?

    Nach dem Ausschlussprinzip wärs die Clinton, ist aber schon traurig dass mans so bestimmen muss...

  • Das wäre dann wohl Hillary Clinton, sie war die erste Politikerin, die TTIP als absoluten Schwachsinn bezeichnet.

    Ähm, nein. Bis vor kurzer Zeit fand sie TTIP noch ganz toll, hat es sogar mal als "goldenen Standard" und mehr bezeichnet. Da gibt es eher einige Republikaner, die ih da einiges voraus hätten *hüstel* Denn diverse der Republikaner fanden TTIP schon länger schlecht. Bernie Sanders, der andere Kandidat der Demokraten (neben O'Malley, der aber weit abgeschlagen ist), hat von Anfang an versucht gegen TTIP vorzugehen und hat auch versucht dagegen zu halten.


    Ganz ehrlich, wenn es am Ende heißt Clinton vs Trump sehe ich das ganze als Wahl zwischen Pest und Cholera. (Wobei, wenn wir ehrlich sind, sieht es mit dem gesamten Top-Feld der Republikaner furchtbar aus... Wenn es hieße Trump oder Cruz... Ich glaube, ich würde Trump bevorzugen. Ich meine, Trump ist ein Rassist, ein Sexist, aber dankbarer Weise auch als Präsident kein Gott und wird in der Position schnell an die Grenzen des möglichen stoßen... Hoffe ich.)


    Leider ist es schon arg, wie wenig in Deutschland über... Eigentlich alle anderen Kandidaten neben Clinton und Trump berichtet wird. Von Ben Carson hört man ab und an noch etwas, aber ansonsten? Selbst über Cruz wird kaum Bericht erstattet, obwohl seine Aussagen für gewöhnlich genau so hirnrissig sind, wie die von Trump - wenngleich ein wenig politisch korrekter formuliert. Um genau zu sein ist Cruz in vieler Hinsicht sogar ärger als Trump.


    Ich finde es ja vor allem schlimm, wie wenig in Deutschland über Bernie Sanders berichtet wird. Zig Tausend Sanders Supporter auf der Straße in amerika? Stille. Sanders holt in einigen Umfragen zu Clinton auf, überholt sie in einigen sogar? Stille. Das Grassroots Movement schafft es eine Millionen aus privaten Spenden zusammenzubringen für Sanders? Nichts. Ich meine ernsthaft... Das ist doch lächerlich.


    Wie man daraus vielleicht auch hören kann: Ich bin für Sanders. Weil er ein "normaler Typ" ist. Weil er sich für Minderheiten schon zu Schulzeiten eingesetzt hat. Weil er die Macht der Banken eindämmen will und Bildung in Amerika bezahlbar machen will. Sanders hat einfach in vielerlei Hinsicht die richtigen Ideen, selbst wenn sie in Amerika teilweise radikal wirken mögen. Aber eigentlich ist all das, was er will, eigentlich etwas, das selbstverständlich sein sollte. Es sollte selbstverständlich sein, dass Kriegsveteranen eine medizinische und psychische Versorgung bekommen. Es sollte selbstverständlich sein, dass jemand, der eine medizinsiche Behandlung braucht, um zu überleben, diese auch bekommt. Es sollte selbstverständlich sein, dass Kinder nicht hungern müssen. Es sollte selbstverständlich sein, dass die Frage, ob du zur Uni gehst oder nicht, von deinen Leistungen abhängt, nicht vom Konto deiner Eltern. Er wird von einigen Medien, wenn sie überhaupt von ihm berichten, als Linksextrem bezeichnet oder als Kommunist, aber ganz ehrlich: All das sollte eigentlich selbstverständlich sein.


    VOr allem muss ich sagen, dass ich Hilary Clinton einfach als eine furchtbare Person ansehe. Sie war gegen Rechte für Homosexuelle, bis in ihrer Partei die Mehrheit dafür war. Sie war gegen den Affordable Care Akt, bis die meisten dafür waren. Sie hat für den Irakkrieg gestimmt. Sie war für TTIP, ehe die Mehrheit dagegen war. Die Frau würde einfach alles dafür tun, Präsidentin zu werden, aber ich glaube nicht, dass ihr irgendeine der Sachen, die sie in ihren Kampagnen erzählt auch wirklich meint. Sie ist einfach nur dafür, um die meisten Stimmen bei den Demokraten zu bekommen. Und das finde ich einfach furchtbar. Darüber hinaus steht sie einfach für all das, was in der amerikanischen Politik so falsch läuft. Sie lässt sich von Banken finanzieren und ist eigentlich mehr eine Gallionsfigur der Oberklasse. Ich habe bei ihr immer den Eindruck, dass sie die Probleme der normalen Menschen (Mittelschicht und drunter) nicht nur nicht interessieren, sondern dass sie sich selbst wenn es sie interessieren würde, mit diesen Problemen nie identifizieren könnte.

  • Clinton und Trump. Die Anderen kannte ich vorher noch nicht mal.

    Clinton wird wahrscheinlich das Rennen machen, wenn sie keine größeren Fehler mehr macht. Allerdings hoffe ich ganz klar, dass Sanders der Kandidat wird. Er wirkt einfach viel ehrlicher als Clinton. Auch dass er auf Attack Ads (Werbung, die politische Gegner persönlich angreift) vollständig verzichtet, finde ich ungeheuer sympathisch.
    Trump dagegen wird höchstwahrscheinlich nicht der Kandidat, selbst wenn er in Europa so völlig überrepräsentiert ist, dass man glauben könnte, es gibt keinen anderen Kandidaten bei den Republikanern. Tatsächlich da auch eine entscheidende Rolle, dass derzeit noch dreizehn republikanische Kandidaten im Rennen sind. Trump polarisiert und hat vermutlich bereits so ziemlich jeden hinter sich, der wirklich bereit wäre ihn zu wählen. Sobald sich das Feld ausdünnt, dürften die verbleibenden Kandidaten nach und nach aufholen, bis irgendwann auch einer vorbeizieht. Ehrlich gesagt hab ich sogar den Eindruck, Trump ist vor allem dazu da die anderen Kandidaten moderat, gemäßigt wirken zu lassen. Denn sein wir mal ehrlich, neben Trump wirkt jeder irgendwie gemäßigt.
    Wenn ich den Republikanerkandidaten raten müsste, würde ich wohl zwischen Ted Cruz, Marco Rubio, Jeb Bush und Chris Christie schwanken.


    PS:

  • Clinton und Trump. Die Anderen kannte ich vorher noch nicht mal.

    Das liegt einzig und allein an der unzureichenden Berichtserstattung in Deutschland. Sanders ist zumindest in einigen Staaten dicht an Clinton dran und in einigen (unter anderem New Hampshire) sogar deutlich vor ihr. Auch das Feld bei den Republikanern sieht durchaus noch diverser aus, als man in den deutschen Medien zu sehen bekommt. ;)


    Wie gesagt, die Berichtserstattung hier ist ernsthaft unterirdisch. Ich verfolge deswegen schon diverse andere Medien mit.


    Wenn ich den Republikanerkandidaten raten müsste, würde ich wohl zwischen Ted Cruz, Marco Rubio, Jeb Bush und Chris Christie schwanken.

    Eher nicht. Also Jeb Bush ist weit abgeschlagen. In den meisten Umfragen liegt er so bei 5-8%. Christie ist meistens drunter, Rubio auch nicht weiter drüber. Cruz ist zwar bei Trump vorne, aber liegt dennoch in den meisten Polls um 5 bis 8% zurück.


    Ernsthaft, ich sehe im Moment nichts, außer einem plötzlichen Herzinfakt, was Trump daran hintern könnte, die Kandidatur zu gewinnen. Er müsste schon einen argen Fehltritt machen... Und dann frage ich mich: Was gilt bei Trump als Fehltritt? Ich meine, so arschig seine Aussage auch war, irgendwo scheint auch ein Körnchen Wahrheit drin zu sein: Er könnte wahrscheinlich jemanden auf offener Straße erschießen und das Ding noch irgendwie gewinnen - würde er dann nicht wegen Mord disqualifiziert.


    Die größte Sorge ist, dass Clinton in den meisten Polls - auch wenn sie gerade dankbarer Weise viele Fehltritte macht und Sanders' Team Weaver hat - bei den Demokraten vor Sanders liegt... Aber würde es auf Trump vs Clinton hinaus laufen, fürchte ich, dass es Trump werden wird. Weißt du, soweit ich mir die Umfragenwerte ansehe, sehe ich folgendes: Der Vorwahlkampf bei den Republikanern polarisiert. Sprich, bei den drei Hauptkandidaten (Carson, Trump, Cruz) ist es so, dass die Wähler da stehen, für ihren Kandidaten sind, aber teilweise nicht bereit wären, einen der anderen beiden zu unterstützen. Viele sehen derweil jedoch Sanders als mögliche Alternative (weil er als glaubwürdig gilt), während jedoch viele der Sanders-Supporter meinen "Ich wähle eher Trump, als Hilary Clinton!"


    Laut einigen Umfragen (mit etwa 1000 Teilnehmern, so make of it what you will), würde Clinton gegen jeden der Top 4 Kandidaten der Republikaner verlieren - Sanders jedoch gegen jeden der vier Gewinnen (wenngleich gegen Trump nur knapp). Denn Clinton polarisiert zu sehr. Ja, Leute mögen sie, manche Leute sind auch der Meinung, dass sie die einzige rationale Wahl ist, aber es gibt auch viele Leute, die sie hassen. Und ganz ehrlich: Ich verstehe durchaus wieso.

  • Dieser Bernie Sanders scheint von seinen Zielen her ja auch eins ehr sympathischer Mensch zu sein. Wie gesagt, ich höre seinen Namen heute zum ersten Mal und war tatsächlich der Meinung, dass die Demokraten schon "die eine" Kandidatin gefunden hätten, mit Hillary Clinton.
    Aber sehr interessanter Thread, dass man solche Sachen hier dann wenigstens erfährt. Mehr Bildungsstätte als das gesamte RTL. xD

  • Ich bin versucht mich über das ein, oder andere lustig zu machen. Mal sehen, ob die Post trotzdem auch sinnvolles liefern wird.
    Tendiere zu ja.

    (von denen natürlich die beiden größten Parteien – die Demokraten und die Republikaner – die meiste Aufmerksamkeit bekommen)

    Es gibt noch andere? Im Ernst es hieß ja, Amerika hätte ein Parteiensystem

    Bei den Vorwahlen ist es von Staat zu Staat unterschiedlich wie gewählt wird und er wählen darf.

    Wer wählen darf.

    Closed Primaries, bei denen nur Parteimitglieder aus dem Wahlgebiet wählen dürfen.

    Klingt ja rosig. Was ist dass den für ein Demokratisches System bitte schön?

    Bei Caucuses kommen die Wähler in einen offenen Raum und stellen sich je nachdem für wen sie Stimmen wollen in Gruppen zusammen, wobei eine Gruppe jedoch ausreichend groß sein muss, um gültig zu sein.

    Und hier wird einfach auf das Recht auf Anonymität gesch., das es in Deutschland nicht umsonst gibt.
    Hat man also ein paar sehr konservative Eltern und trifft die bei der Wahl, könnte man verstoßen werden, wenn man für eine gemäßigte Partei stimmt. Ähm, die gemäßigte.

    Klimawandel für einen Schwindel der Chinesen und möchte sämtliche Klimaschutzgesetze abschaffen, damit die amerikanischen Unternehmen mit billigerer Energie arbeiten können. Mehr...

    Tatsächlich glaube ich auch, dass der Klimawandel AUCH durch natürliche Veränderungen entsteht, aber dafür Abgase wie man lustig ist in den Himmel pumpen geht nicht an. In bestimmten Großstädten kann man nicht ohne Mundschutz auf die Straße.
    Und die Chinesen sind nun wirklich nicht die Klimaschützer, die sowas erfinden wollen würden.

    Er möchte die medizinische Versorgung zu einem offenen Markt umänder

    Und aufgrund solcher Aussagen frage ich mich, wie sie sorry für den Kraftausdruck einen noch größeren Trottel auftreiben konnten.
    Im ernst, du würdest ihn lieber wählen als diesen anderen Typi?

    glaubt nicht an die Evolution und den Klimawandel und plant entsprechend auch nicht gegen letzteren vorzugehen.

    Und den würde ich in die Grundschule zurückschicken.

    Die amerikanischen Grünen (The Green Party) hat Jill Stein, eine Ärztin, als Kandidatin aufgestellt. Sie ist wahrscheinlich der bekannteste Kandidat außerhalb der beiden Major Parties.

    Sie klingt nicht übel, was hältst du denn von ihr?
    Frage kann man auch für alle anderen User hier anwenden, wäre die was für euch?

    Verfolgt ihr die Vorwahlen?

    Nein, eigentlich nicht. Wird aber in der Zeitung kaum darüber berichtet.

    Als wie wichtig seht ihr die amerikanischen Wahlen an?

    Sehr, immerhin geht es um das Schicksal eines, nein von zwei ganzen Kontinenten.
    Nimmt man ihnen z.B. die Gesetzliches Krankenkasse wieder weg, geht es ihnen schlechter.
    Oder privatisiert die Pharmaindustrie, kostet ein Aspirin plötzlich 20 Dollar. Und entsprechend den Parteiprogrammen gibt es noch ganz andere schlimme Dinge die passieren könnten.
    Außerdem hat Amerika immer noch eine starke Vorbild und Vorzeigefunkion. Sie symbolisieren teilweise den Westen.

    Wer ist euer Favorit unter den Kandidaten?

    Die Person die du genannt hast und die Lady von den Grünen klingen ganz vernünftig, aber ich hab nicht genug Kenntnis von den Personen und kann deshalb nicht sicher sagen, wie gut sie wirklich wären.

    Welchen Kandidat könnt ihr gar nicht leiden?

    Der Trumptrottel und den Chorknaben Ben Charson.

    Wenn es hieße Trump oder Cruz... Ich glaube, ich würde Trump bevorzugen. Ich meine, Trump ist ein Rassist, ein Sexist, aber dankbarer Weise auch als Präsident kein Gott und wird in der Position schnell an die Grenzen des möglichen stoßen... Hoffe ich.

    Und hier wieder etwas, worauf ich schon zu sprechen kam. Trump klingt für mich wie ein Größenwahnsinniger Irre, und das meine ich ehrlich, ganz ehrlich als reale Einschätzung ohne Beleidigung. Und dann sagst du es gäbe einen, der noch schlimmer ist?

    Es sollte selbstverständlich sein, dass die Frage, ob du zur Uni gehst oder nicht, von deinen Leistungen abhängt, nicht vom Konto deiner Eltern. E

    Ja, sollte es. Klingt alles auch gut. In amerikanischen Sitcoms hörte man ja öfters wie viel die Ausbildung seiner Kinder kostet.

    oder als Kommunist, aber ganz ehrlich: All das sollte eigentlich selbstverständlich sein.

    Willst du deinen Konkurrenten sicher besiegen, sage einmal Kommunist zu ihm und er erhält nur eine Stimme, die seiner Frau...


    Die Frau würde einfach alles dafür tun, Präsidentin zu werden, aber ich glaube nicht, dass ihr irgendeine der Sachen, die sie in ihren Kampagnen erzählt auch wirklich meint.

    War das diese eine Person, um nicht Subjekt zu sagen. Ups habs doch gesagt^^.
    Jedenfalls das "Ding" dass Anfang des Jahres, bei einer Rede den Zuschauern den Rücken zugedreht hat, weil die Kameras auf der anderen Seite waren? Haben die wirklich nichts besseres? Jemand der, ich weiß nicht, irgenwie "Nett" ist???




    War jetzt auch viel Unsinn drunter, denke aber es war auch sinnvolles drunter.

  • Klingt ja rosig. Was ist dass den für ein Demokratisches System bitte schön?

    Und hier wird einfach auf das Recht auf Anonymität gesch., das es in Deutschland nicht umsonst gibt.Hat man also ein paar sehr konservative Eltern und trifft die bei der Wahl, könnte man verstoßen werden, wenn man für eine gemäßigte Partei stimmt. Ähm, die gemäßigte.

    Vielleicht hast du da was missverstanden, daher will ich dazu anmerken: Da geht es nur um die Vorwahlen. Bei den richtigen Wahlen findet das meines Wissens nach einheitlich statt. Also in geheimer Abstimmung mit allen Wahlberechtigten. Wenn dir das undemokratisch vorkommt, frag dich mal, wann du zuletzt den Kanzlerkandidaten irgendeiner Partei bestimmt hast.

  • Ich muss sagen, eigentlich hatte mich Amerika nie groß interessiert. Aber bei dieser Präsidentschaftswahl verfolge ich das ganze schon. Obama wird ja nicht umsonst der "mächtigste Mann der Welt" genannt, also sehe ich das ganze schon im Bezug auf die internationale Lage als sehr wichtig an. Auf Deutschland bezogen würde ich zwar ganz klar sagen, dass die Bundestagswahl eindeutig wichtiger ist, aber auf internationaler Ebene ist meiner Meinung nach diese Wahl einfach die wichtigste. Die Kandidaten haben mich persönlich bisher alle nicht überzeugt, aber solange Trump nicht Präsident wird ist mir denke ich alles recht. Habe mich bisher auch nur mit den Wahlprogrammen von Trump und Clinton befasst. Ich sehe gerade das mit Trump sehr kritisch. Wenn der wirklich den Mist "gewinnt", dann haben alle was davon. Ich schätze mal 3. Weltkrieg lässt dann nicht lange auf sich warten, bei den Ansichten die der Kerl hat. Ansonsten kann ich halt sagen, dass ich das Wahlsystem in den USA sehr bescheiden finde. Dieses System mit den Wahlmännern ist ehrlich gesagt echt bescheuert. Da fallen einfach so viele Stimmen unter den Tisch, die halt einfach nicht gewertet werden. Da "verfälscht" irgendwo auch das tatsächliche Ergebnis. Von möglichem Betrug will ich gar nicht erst anfangen. Generell hat dieses ganze System auch nichts mehr mit Demokratie zu tun.
    Ich hoffe sehr, dass die Demokraten das Rennen machen, mit den Republikanern konnte ich mich ehrlich gesagt nie anfreunden.



    Dieser Bernie Sanders scheint von seinen Zielen her ja auch eins ehr sympathischer Mensch zu sein. Wie gesagt, ich höre seinen Namen heute zum ersten Mal und war tatsächlich der Meinung, dass die Demokraten schon "die eine" Kandidatin gefunden hätten, mit Hillary Clinton.

    Ging mir ähnlich; in den Medien bekommt man eigentlich kaum was von anderen Kandidaten mit, immer nur Clinton und Trump. Und das ist echt schade irgendwo.

  • Dieser Bernie Sanders scheint von seinen Zielen her ja auch eins ehr sympathischer Mensch zu sein.

    Er ist vor allem ein "einfacher Typ". Er ist kein Millionär (wenngleich es ihm finanziell nicht schlecht geht), er ist einfach jemand, dem die Dinge, für die er spricht, am Herzen liegt. Und dadurch, dass er für diese Dinge halt wirklich immer schon eingestanden ist, glaubt man ihm das auch. Anders kann ich es echt nicht sagen. Vor allem finde ich es sympathisch, wie er Klartext bei den politischen Debatten redet und Dinge nicht schön redet, damit sie dem Wähler gefallen. Er redet kein Politiker-Jargon.


    Hier einmal ein schönes Video:


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    Es sei übrigens dazu gesagt: Bis zur Vorletzten Debatte der Demokraten hatte ich ihn effektiv nicht wahrgenommen. Klar, ich wusste, dass neben Clinton und MOM noch jemand im Rennen war und das derjenige sich für Homorechte eingesetzt hat, aber viel mehr auch nicht. Die hatte ich jedoch geschaut, oder besser gehört, und saß da: "Heck, what the old dude says makes actual sense!" und habe mich über ihn informiert. Seither zweige ich Zeit vom Klausurenlernen ab, um Phonebanken zu können. *hüstel*
    Aber das zeigt halt auch, wie wenig über ihn Berichtet wurde. Ich meine, ich verfolge das ganze eigentlich schon durch diverse Medien, und habe von ihm bis dahin kaum etwas gehört. Wenngleich man auch sagen muss, dass ich die Debatten vor 2016 selbst noch nicht geschaut hatte.


    Dann komme ich jetzt einmal zu @Sunakis Fragen ;)




    Es gibt noch andere? Im Ernst es hieß ja, Amerika hätte ein Parteiensystem

    Ja, tatsächlich. Das Problem ist nur, dass die anderen Parteien kaum Medienpräsens haben, da sie eben dafür das Geld nicht haben, sich dort auftritte zu kaufen. Die beiden großen haben Präsens, da sie effektiv mit Medienkonzernen zusammenarbeiten, die dann natürlich auch über sie berichten. Aka: FOX ist der Republikanersender, CNN der Demokratensender usw.


    Deswegen ist es auch sehr unwahrscheinlich, dass jemals jemand wie Jill Stein gewinnen wird. :( Wobei es dieses Jahr interessant ist. Ich habe sowohl unter Sanders-Wählern, als auch unter Trump-Wählern gehört, dass sie Stein wählen werden, wenn Sanders oder Trump nicht Kandidat werden. Allerdings geht das komplett auf eigene Erfahrung dadurch, dass ich mich in amerikanischen Politikforen herumtreibe, keine statistische Aussage.





    Klingt ja rosig. Was ist dass den für ein Demokratisches System bitte schön?

    Wie @QueFueMejor richtig sagt: Das gilt nur für die Vorwahlen, also dafür zu bestimmen, wer für die Parteien als Kandidat antritt. Damit ist es auch nicht wirklich anders, als in Deutschland, wo der normale Bürger absolut keinen Einfluss darauf hat, ob nun Merkel WIEDER Kanzlerkandidatin der CDU wird oder nicht (da kommt noch erschwerend hinzu, dass wir in Deutschland tatsächlich keine Amtszeitbegrenzung haben *wimmer*)





    Und hier wird einfach auf das Recht auf Anonymität gesch., das es in Deutschland nicht umsonst gibt.

    Auch hier: Das gilt nur für die Vorwahlen ;) Und auch da nicht in allen Bundesstaaten. Soweit ich weiß ist dieses System ursprünglich da gewesen, weil es in den Ländlichen Gegenden vor den Massenmedien wenig möglichkeiten gab, sich über die Kandidaten zu informieren, weshalb Unterstützer der Kandidaten diese eben auf den Caucusses für alle vorstellen konnten, die nicht wusste, wer wofür stand. Und man hat es halt beibehalten. Aber die Caucusses der einzelnen Parteien sind eben getrennt voneinander, wenngleich in einigen Staaten man halt auch als Mitglied der Republikaner zu den Demokratischen Vorwahlen gehen darf und umgekehrt.


    Was übrigens durchaus problematischer ist, ist die "Winner Takes all" Verteilung der Wahlmänner...





    Sie klingt nicht übel, was hältst du denn von ihr?

    Ich halte sie für alles in allem sehr vernünftig, wenngleich politisch etwas unerfahren. Ich rechne ihr auch keine CHancen aus, fände es aber toll, wenn sie zumindest eine nennenswerte Anzahl an Proteststimmen bekommt, weil die amerikanischen Medien dann einmal über eine Drittpartei berichten müssten. OMG.





    Oder privatisiert die Pharmaindustrie, kostet ein Aspirin plötzlich 20 Dollar.

    Na ja, so wie die amerikanische Pharmaindustrie aktuell aussieht, wäre eine Pharmaindustrie nach freiem Markt noch immer besser, jedenfalls sofern ich da nicht falsch informiert wurde. Soweit ein Freund von mir das erklärt hat, ist es im den US aktuell so, dass eine Firma, wenn sie ein Patent auf ein Medikament anmeldet, erst einmal für ein paar Jahre Monopolrecht hat und daher den Preis nach freiem Belieben bestimmen kann. Entsprechend ist es so, dass manche Medikamente, die vielen Leuten helfen würden, kaum zugänglich sind, weil sie so teuer sind, dass die Kassen sie nicht zahlen, selbst die privaten Kassen nicht.


    Wenn jemand hier mehr weiß: Korrigiert mich bitte ;)



    Trump klingt für mich wie ein Größenwahnsinniger Irre, und das meine ich ehrlich, ganz ehrlich als reale Einschätzung ohne Beleidigung. Und dann sagst du es gäbe einen, der noch schlimmer ist?

    Nun, ich sehe das mit Trump so: Er darf rein Verfassungstechnisch weder die Mexikaner, noch die Muslime des Landes verweisen. Das mit der Mauer wird auch nie passieren. Rassistische Äußerungen werden an den Gesetzen nichts ändern. Er mag zwar große Töne spuken, wenn es um außenpolitische Dinge geht, aber zumindest ist seine Meinung doch ein bisschen reflektierter als "Wenn wir genug Bomben draufschmeißen, geht der IS schon weg" (was etwa der Außenpolitische Plan von Cruz ist, um vorweg zu greifen). Was diverse innenpolitische Dinge angeht, ist es natürlich klar, dass sein Finanzansatz Amerika in den Ruin treiben würde, aber da würde er früh genug selbst draufkommen. Und ja, Waffen sind ein Problem, aber glaube ich auch irgendwie nicht, dass er den Kram von wegen "Waffen an Schulen erlauben" wirklich umsetzt. Davon abgesehen sieht er ein, dass Homoheirat jetzt erlaubt ist, redet zwar ab und an von "Pro-Life", will aber an den Gesetzen nichts ändern, und ist zumindest auch jemand, der dafür ist, die ganzen Möglichkeiten, Politiker zu bestechen abzuschaffen. Aka: Ja, es ist schlimm, aber ich sehe den Schaden, den er wahrscheinlich anrichten würde, nicht als uneingrenzbar an.


    Dagegen haben wir Cruz: Über seinen außenpolitischen Plan habe ich ja schon geredet: Bomben drauf, dann geht das. Innenpolitisch möchte er den Affordable Care Act komplett abschaffen, will Homosexualität unter Strafe stellen, will Abtreibung und Verhütung verbieten, will den Mindestlohn am besten ganz abschaffen, will die Banken stärken, hat zumindest auch nichts gegen TPP (auch wenn er sich aktuell diesbezüglich zurückhält) und und und. Und er ist mindestens genau so rassistisch wie Trump, nur dass er nicht offen sagt, dass er alle Mexikaner für Vergewaltiger hält. Ach ja, und was Gun Controll angeht, sind seine Ansichten genau so schlimm, wie die von Trump.


    Also alles in allem: Ich nehme lieber Trump. Danke.



    Jedenfalls das "Ding" dass Anfang des Jahres, bei einer Rede den Zuschauern den Rücken zugedreht hat, weil die Kameras auf der anderen Seite waren? Haben die wirklich nichts besseres? Jemand der, ich weiß nicht, irgenwie "Nett" ist???

    Wie gesagt, Sanders ist ziemlich nett. Clinton dagegen... Ja, sie ist vor allem auch auf Geld aus. Ich meine, wie sehr sie sich um Wähler schert, hat man ja letztens nach ihrer Fünfminuten Ansprache gesehen, nicht?

  • Mein Problem mit Sanders (mal abgesehen davon, dass er wirtschaftspolitisch mit mir nicht auf einer Linie liegt), ist, dass er nicht die Waffengesetze verschärfen will, was imo eines der grösseren und vor allem abartigeren Problemen Amerikas ist.


    Von all den Kandidaten würde ich ganz ehrlich keinen wählen. Man darf nicht vergessen, dass Amerikaner eine recht andere Mentalität haben als die Europäer und Dinge völlig anders ansehen als wir. Insofern sind die Kandidaten für das amerikanische Volk, und das ist ja das, was imo primär zählt, nicht unbedingt komplett ungeeignet.
    Das geringste Übel ist imo Hillary Clinton, da sie als Einzige in Lage sein wird, mit dem Parlament politisieren zu können (das kann Sanders zB nicht), ohne dass irgendwelche Evolutionslehren abgeschafft werden.

  • Mein Problem mit Sanders (mal abgesehen davon, dass er wirtschaftspolitisch mit mir nicht auf einer Linie liegt), ist, dass er nicht die Waffengesetze verschärfen will, was imo eines der grösseren und vor allem abartigeren Problemen Amerikas ist.

    Was ist denn dein Problem mit seiner wirtschaftlichen Linie?
    Und das er die Waffengesetze nicht verschärfen will, stimmt nicht. Er will sie nicht so sehr verschärfen, wie andere Demokraten es wollen, da er der Meinung ist, dass sich die Parteien in der Mitte irgendwo treffen müssen, denn solange beide Seiten auf ihren Extremen Beharren (aka: "Waffen abschaffen" auf Demokratenseite vs "Mehr Waffen" auf Republikanerseite) kommen sie nirgendwohin. Er will die Gesetze verschärfen, was schwere und vollautomatische Waffen angeht, sowie vergrößerte Magazine. Er ist außerdem für die Gesetze bezüglich der schärferen Backgroundchecks. Darüber hinaus ist er der Meinung, dass sich viele der "Gun Deaths" verhindern ließen, wenn man besseren Zugang zu psychologischer und psychiatrischer Behandlung hätte.
    Persönlich wäre ich auch dafür, dass Amerika die Gesetze endlich anzieht, aber ich sehe auch, dass man in einigen Gebieten die Waffen einfach nicht so leicht verbieten kann. Ich war da, ich habe gesehen, wir sich ein Grizzly in Wisconsin in einen Hinterhof verirrt. Es gibt einfach Gebiete, die so leicht besiedelt sind, dass es dort einfach Sinnvoll ist, sich mit Waffen zu schützen. Ja, es wäre wünschenswert, wären das vorrangig nicht-tödliche Waffen, aber... Nun, Amerika. Wie du schon sagst: Es ist anders dort.



    Das geringste Übel ist imo Hillary Clinton, da sie als Einzige in Lage sein wird, mit dem Parlament politisieren zu können (das kann Sanders zB nicht), ohne dass irgendwelche Evolutionslehren abgeschafft werden.

    Ähm, ich will ja nichts sagen, aber wo kann Clinton das? Ich habe mich dahingehend nun vor einer Weile klug gemacht, aber Clinton hat weit weniger Gesetzesvorschläge mit reingebracht, die durchgekommen sind, als Sanders. Sanders hat zudem den Ruf, dass er mit den Republikanern reden kann, weil er eben rein politisch diskutiert, anstatt persönlich zu werden. Ich sehe den Congress Clinton genau so blockieren, wie sie es mit Obama die ganze Zeit getan haben, weil Clinton jemand ist, der auch nicht versuchen wird, entgegen zu kommen.

  • Trump dagegen wird höchstwahrscheinlich nicht der Kandidat, selbst wenn er in Europa so völlig überrepräsentiert ist, dass man glauben könnte, es gibt keinen anderen Kandidaten bei den Republikanern.

    Nun ja, ich sehe schon noch Gründe dagegen. Erstmal schätze ich die Republikaner für eine sehr, sehr konservative Partei ein, die am liebsten den Ältestenrat wieder einführen wollte. So ein Wüterich der Trump zweifellos ist, passt nicht in ihr Bild.
    Aber gut, da Obama gewonnen hat, kann man annehmen, dass sie dieses mal was riskieren. Soweit mdein Gedankengang, wäre ich an ihrer Stelle.
    Was ich aber auch noch an Grund gegen seine Aufstellung sehe ist z.B. England. Trump hat sich extrem unbeliebt im Ausland gemacht, zumindest soweit ich immer mitbekommen habe und ich hoffe es kommt jetzt kein Gegenbeweis dafür.
    Zumindest mal in England und Mexiko. Ich halte ihn mit seiner Art auch nicht für eine gute Vorzeigeperson, egal wie beliebt er ist.
    Ich denke, vermute, hoffe, die Republikaner stellen ihn nicht auf, eben weil er außenpolitisch alle anderen Länder vergrault.

    Vielleicht hast du da was missverstanden, daher will ich dazu anmerken:

    Jup, kann jedem mal passieren und passt echt gut, dass gerade wenn ich meckere so ein Patzer passiert. Schöner Diss an mich^^

    Dann komme ich jetzt einmal zu @Sunakis Fragen

    Danke das du dir die Zeit genommen hast.

    dass die anderen Parteien kaum Medienpräsens haben, da sie eben dafür das Geld nicht haben, sich dort auftritte zu kaufen. Die beiden großen haben Präsens, da sie effektiv mit Medienkonzernen zusammenarbeiten, die dann natürlich auch über sie berichten.

    Er darf rein Verfassungstechnisch weder die Mexikaner, noch die Muslime des Landes verweisen. Das mit der Mauer wird auch nie passieren. Rassistische Äußerungen werden an den Gesetzen nichts ändern.

    Das ist recht unfair. Man kann doch ruhig auch über die Underdogs berichten und private Parteispenden müssten doch auch helfen?
    Das reicht dann vielleicht nicht für einen Wahlwerbespott, aber sie kämen etwas mehr in den Mittelpunkt.


    Du gehst davon aus, dass er rein gar nichts verwirklichen kann wofür er eingetreten ist?
    Das ist verdammt optimistisch, oder?
    Das mit den Guns in Schulen sehe ich sogar als sehr wahrscheinlich an und die Verfassung, da kann man eine Änderung beantragen, oder so tun als gäbe es keine passende Stelle darin. Siehe Asylrecht in Europa. Wobei die Amis ihre Verfassung echt lieben, also hast du gute Chancen dass er wirklich daran scheitert.

  • Ich denke, vermute, hoffe, die Republikaner stellen ihn nicht auf, eben weil er außenpolitisch alle anderen Länder vergrault.

    Das ist in den USA, nicht in Deutschland. Natürlich könnte die Partei sich irgendwie dagegen wehren, ihn aufzustellen, aber dann würde sie wohl all die Leute, die ihn gewählt haben - und auch bei den Vorwahlen wählen nun einmal normale Menschen, nicht irgendwelche hohen Tiere in der Partei - gegen sich aufbringen. Und den normalen Menschen ist es auch egal, wie unbeliebt Trump im Ausland ist, weil sie glauben, dass er sich eben wieder um Amerika kümmert. Wie sein Wahlspruch so schön heißt: "Make America Great Again". Und das ist es "great" und nicht beliebt. Sprich: Sie interessiert nicht, ob andere dasselbe Denken, verstehst du?


    Du musst es wirklich einmal aus Sicht desjenigen, der für die Republikaner wählen geht, sehen. Mit allem was dazu gehört.


    Das ist recht unfair. Man kann doch ruhig auch über die Underdogs berichten und private Parteispenden müssten doch auch helfen?

    Das ist halt ein wenig problematisch. Man braucht eben auch Leute, die Spenden wollen, und selbst die Privaten Organisationen, wie die Workers Unions, unterstützen da lieber einen Kandidaten, der eben genug Präsens bekommen kann, um gewinnen zu können - zumindest rein theoretisch.


    Ansonsten wäre natürlich zu hoffen, dass es sich vielleicht irgendwann wegen Social Networks und allem anders wird. Gerade da es Sanders aktuell eben doch schafft, obwohl die Partei und die Fernsehsender versuchen ihm wenig Sendezeit zu geben.


    Das mit den Guns in Schulen sehe ich sogar als sehr wahrscheinlich an und die Verfassung, da kann man eine Änderung beantragen, oder so tun als gäbe es keine passende Stelle darin. Siehe Asylrecht in Europa. Wobei die Amis ihre Verfassung echt lieben, also hast du gute Chancen dass er wirklich daran scheitert.

    Du kannst das Schengen- und das Dublin-Abkommen nicht mit der amerikanischen Verfassung vergleichen ;)


    Die Sache ist, dass er seine ärgsten Sachen nie wird durchsetzen können. Sehen wir uns doch einmal an, seine Sache mit "Alle Mexikaner und alle Muslime ausweisen". Davon abgesehen, dass es logistisch wirklich unmöglich wäre, wäre es so teuer, dass es nicht bezahlbar wäre. Nicht nur das, würde er das auch nur versuchen, hätten die USA auf einmal auch Sanktionen am Hals durch die Uno und die G7, die dann wahrscheinlich ganz schnell nur noch G6 wären.


    Und was die Waffen angeht: Das ist tatsächlich größtenteils Staatsrecht, nicht Government Recht. Und soweit mein verständnis des amerikanischen Rechtssystems ist, kann jeder Staat das Recht restriktiver gestalten, als das Government, jedoch nicht lockerer. Die Sache ist also, die ganzen Waffenfreien Schulen sind größtenteils sogar Stadtrecht oder Schulrecht.

  • Vorab: Ich hoffe, dass Sanders sich gegen Clinton durchsetzen kann und letztendlich auch Präsident wird.


    Wenn Trump tatsächlich Präsidentschaftskandidat der Republikaner werden sollte, und aktuell sieht das ja eben danach aus, dann würde Sanders denke ich ziemlich gute Chancen gegen ihn haben. Beide Kandidaten sind keine typischen Vertreter ihre Parteien, Sanders vertritt (für die USA untypische) sozialdemokratische Positionen und Trump polarisiert ständig mit sehr grenzwertigen Ideen und Aussagen. Insgesamt glaube ich aber wie gesagt, dass Sanders sich durchsetzen würde, schon alleine weil er sich die Unterstützung aller Minderheiten und ärmerer Schichten sichern würde, und Trump sich auf die (ultra)konservative und reichere Schicht der Amerikaner verlassen muss, die zahlenmäßig wohl das Nachsehen hat.


    Bei Sanders gefällt mir lediglich seine liberale Waffenpolitik (wobei er afaik nicht klar gegen strengere Waffengesetze ist) nicht, aber insgesamt vertritt er doch sehr vernünftige Ansichten. Was mir an ihm gefällt: Er hat sich glaubhaft gegen den Irakkrieg eingesetzt und lehnt kriegerische Auseinandersetzungen generell ab (während Clinton wohl eine wesentlich härtere Außenpolitik als Obama verfolgen würde), er setzt sich für Minderheiten wie Homosexuelle ein, will die Steuern für Superreiche erhöhen, möchte eine landesweite Krankenversicherung einführen und letztendlich wirkt er wesentlich authentischer und ehrlicher als Clinton. Für mich ist er einfach ein extrem vielversprechender Kandidat, auch wenn es natürlich fraglich bleibt, ob er seine Ideen auch alle umsetzen kann.

  • Also sehen wir es mal logisch.
    Etwa 90 % der Muslime, Mexikaner, (bekennenden) Schwule und sicher auch anderen Religionen würde Trump nicht wählen, weil das Masochismus wäre.
    Mindestens 60% der Frauen würden ihn auch nicht wählen, wenn diese sexistischen Äußerungen häufiger auftreten.
    Die Zahl ist erfunden und nur eine Einschätzung, wenn auch eine extrem wage.
    99% der Personen werden auch wählen, aufgrund der amerikanischen Lebensweise.


    In Bezug auf die Frauen muss ich hin zu sagen, ohne wieder mal zu haten, dass es auch eine sehr konservative Linie gibt, die mit Gleichberechtigung und Frauenarbeit einfach nichts anfangen können und sich tatsächlich, ob nun aus Erziehung, oder katholischen Werten heraus für das Bild der Frau einsetzen, die hinter den Herd gehört.


    Auch wenn ich Angst hab, denke ich doch, dass das gegen Trumpf spricht. Zusätzlich steht ja auch nicht jeder weiße Mann hinter ihm.

  • Bevor ich mich in Diskussionen einklinke, werde ich erstmal die Fragen im Startpost beantworten:



    Verfolgt ihr die Vorwahlen?

    Ja. Als politisch interessierter Mensch ist das für mich selbstverständlich.


    Als wie wichtig seht ihr die amerikanischen Wahlen an?

    Unglaublich wichtig. Man sagt ja nicht umsonst, der Präsident der USA sei der mächtigste Mensch der Welt.
    Die Wahl des Präsidenten hat nicht nur Einfluss auf die USA, sondern teilweise auch auf die ganze Welt.


    Wer ist euer Favorit unter den Kandidaten?

    Bernie Sanders. Er ist sehr schlicht und ich befürworte den größten Teil seiner Forderungen und Meinungen. Die einzige Ausnahme befindet sich beim Waffengesetz, wo ich streng für eine harte Verschärfung bin. Aber er scheint ja wenigstens für das verbieten von bestimmten Semi-automatischen Gewehren in privater Hand zu sein, was immerhin ein Anfang ist.


    Welchen Kandidat könnt ihr gar nicht leiden?

    Donald Trump, Ben Carson und Ted Cruz. Alle drei sind absolut realitätsfern und interessieren sich nicht dafür, wie es den normalen Bürgern geht. Sie interessieren sich nur dafür, wie sehr die Wirtschaft wächst. Wie es dabei den Arbeitern geht, wie sehr sie teilweise ausgebeutet werden, kümmert sie nicht. Man kann da nicht mehr nur von "nicht leiden", sondern schon von "hassen" reden.


    Wer glaubt ihr wird die Kandidatur der beiden großen Parteien gewinnen?

    Auf Seiten der Republikaner wahrscheinlich Trump, bei welchem ich schon mehrmals den Glauben an die Menschheit verloren habe.
    Bei den Demokraten kann ich keine richtige Einschätzung abgeben. Clinton als auch Sanders haben gute Chancen, wobei ich mir Sanders als Sieger wünschen würde.

  • Für mich ist er einfach ein extrem vielversprechender Kandidat, auch wenn es natürlich fraglich bleibt, ob er seine Ideen auch alle umsetzen kann.

    Na ja, er war soweit erstaunlich gut - sowohl im Congress, als auch im Senat - Gesetzesentwürfe durchzudrücken. Ich meine, allein in seiner Zeit im Congress hat er meines Wissens nach mehr Legilative Acts, die entweder von ihm kamen oder von ihm Co-sponsored waren, realisiert, als irgendein anderes Congress Mitglied - und neben den Acts außerdem auch noch einige Amendments. Sprich: Obwohl seine Ideen für Amerika teilweise far fetched wirken, habe ich zumindest etwas Hoffnung, da er sie Realisiert bekommt. Gerade weil einige seiner Sachen so wirken, als hätte er sie mit Absicht höher gegriffen, um eine Verhandlungsbasis zu haben.


    Mindestens 60% der Frauen würden ihn auch nicht wählen, wenn diese sexistischen Äußerungen häufiger auftreten.

    Das stimmt so tatsächlich nicht. Scheint massenhaft Frauen zu geben, die es toll finden, da es ja immer gegen speziefische Frauen gerichtet ist. Generell sind seine Sachen, die er einführen/ändern will zumindest im Vergleich zu den anderen Republikanern relativ pro Frauen. (Zumindest gehört er nicht zu der Republikaner-Fraktion, die der Meinung sei, dass man Frauen nach Vergewaltigungen nicht abtreiben lassen dürfte, weil Frauen ja ganz klar nur schwanger werden können, wenn sie den Sex wollten.)


    Etwa 90 % der Muslime, Mexikaner, (bekennenden) Schwule und sicher auch anderen Religionen würde Trump nicht wählen, weil das Masochismus wäre.

    Na ja, die meisten Minderheiten wählen eh Demokratisch, weshalb die auch selten zu den Vorwahlen der Republikaner kommen.


    Die einzige Ausnahme befindet sich beim Waffengesetz, wo ich streng für eine harte Verschärfung bin. Aber er scheint ja wenigstens für das verbieten von bestimmten Semi-automatischen Gewehren in privater Hand zu sein, was immerhin ein Anfang ist.

    Bei Sanders gefällt mir lediglich seine liberale Waffenpolitik (wobei er afaik nicht klar gegen strengere Waffengesetze ist) nicht, aber insgesamt vertritt er doch sehr vernünftige Ansichten.

    Ich habe mich ja auch sehr an seiner Waffenpolitik gestört, habe mich dann aber einmal ein wenig reingelesen, warum er dieser Auffassung ist und verstehe seine Position dahingehend mittlerweile sogar relativ gut.


    Zum ersten sieht er es halt als problematisch an, den ganzen Familien, die einfach einen Waffenshop haben, die Lebensgrundlage zu nehmen, weshalb er für eine langsame Regulierung der Waffengesetze ist, um dort nicht von einen Tag auf den anderen alles weg zu nehmen.


    Zum zweiten ist sein Punkt, dass man in einigen Gegenden von Amerika die Waffen einfach nicht wegnehmen kann, da die Gegenden zu verwildert sind, was die Flora und Fauna angeht. Das ist auch eine Sache, die man in einigen States einfach nicht abstreiten will. Klar, Waffen töten mehr Amerikaner, als es Berglöwen und Grizzlys tun - aber dennoch sollte man in Gegenden, wo solche sich in Hinterhöfen rumtreiben, eine Möglichkeit haben, sich dagegen zu wehren.


    Zum dritten sieht er zwar durchaus, dass die Gefahr von Schusswaffen-Unfällen gegeben ist, weshalb er ja auch für Gesetze, die Waffenhersteller dazu verpflichten, bessere Sicherungen zu entwickeln, ist. Aber er sieht bei den ganzen Mass-Shootings und der häufigsten Ursache für Waffentode (Selbstmord) psychiatrische Hilfe viel wichtiger ist, als das Verbot der Waffen, weil die Leute, die sich selbst umbringen, werden es sonst auf andere Art tun.


    Zum letzten ist es soweit so, dass es bisher vorrangig von den Staaten geregelt wurde und in einigen Staaten es halt auch für Leute mit zur Identität gehört. Darüber kann man jetzt lang und breit streiten. Aber ja, es wird massiv viele Proteste geben, wenn man es von einem Tag auf den anderen Verbietet.


    Wie gesagt, ich finde die lockeren Waffengesetze in Amerika auch arg, aber ich sehe durchaus, dass es nicht unbedingt zuträglich ist, sie mit Daumenschraube dran zu verbieten. Und dahingehend ist es ja schon mal gut, dass schwere Waffen und Automatikwaffen verboten werden sollen.