Mobbing

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  • Das es ein belibter Grund ist, denke ich es geht in Ordnung, wenn es nur nicht überhand nimmt.


    Das ich Mobbing verharmlose, oder zu sehr dem Opfer zuschiebe, hat man mir schon mal vorgeworfen.
    Tatsache ist, dass ich zu meiner Zeit ein rechter Sonderling war.
    Man hat mich halt etwas geärgert, meine Schuhe weggekickt, aber in meiner Gegend war es sehr harmlos und ruhig.
    Da ich aber ein paar psychische Probleme hatte, habe ich das enorm überschätzt und fühlte mich deshalb ziemlich unter Druck gesetzt. Ich hab mich charakterlich gesteigert und stehe über so was. Es würde mich heute nur noch nerven.
    Es wäre schön, wenn die meisten ebenfalls nur genervt reagieren, statt anfangen zu heulen.
    Tatsache ist, wenn ich sehen würde, wie einer sich dadurch unterkriegen lässt, würde ich das automatisch auf mich projizieren und mir hat Selbstvertrauen eben sehr geholfen. Deshalb denke ich, einige machen sich zu viele Gedanken und wenn man selbst Rückgrat zeigt, gewinnt man manchmal Respekt. Nicht immer, denn echte Mobber werden davon nur provoziert, aber manche.
    Aber du hast recht, wenns ans extreme Mobbing in den Städten geht. Dort wird oft etwas kaputt gemacht, man wird vielleicht außerhalb der Schule belästigt, bedroht und je nach Geschlecht geschlagen. Da ist eine ganz andere Art von Mobbing und da kann man nicht viel mit Selbstvertrauen allein ausrichten. Das ist dann wirklich extrem und anders als meine Angelegenheit.


    Man fragt sehr schnell, was das Opfer falsch gemacht habe, dass es gemobbt wird


    Oder das Opfer macht das für einen und das ist das was man nicht akzeptieren sollte und an das man zuerst denken sollte, ehe man sich mit den Tätern befasst.

  • Habe die Erfahrung auch und besonders auf dem Dorf gemacht, wo weniger soziale Mischung existiert. Wenn dein Fall harmlos war, verstehe ich nicht, wie du Opfern in (alltäglichen) Extremsituationen vorwerfen kannst, dass sie kein Rückgrat zeigen.

  • Ich habe jetzt den ganzen Tag darüber nachgedacht, ob ich etwas in dieses Topic schreiben soll oder nicht.
    Vieles schmerzt immer noch zu sehr, um darüber zu schreiben, obwohl manches schon 10 Jahre oder länger zurückliegt.


    Ich war seit der Grundschule immer ein Mobbingopfer (Kindergarten lass ich aussen vor, das scheint ja für manche nicht zu gelten). So richtig hat es in der 3. Klasse angefangen, da meine beste Freundin, die mich bis dahin immer so ein wenig beschützt hat, die Klassenstufe wiederholen musste. Kaum war sie weg, kamen alle Mädchen in den Pause auf mich zu und haben angefangen mich zu piesacken. Zuerst nur Haare & Klamotten ziehen, dann das übliche "geschnitten" werden und zum Schluss verschwanden meine Schulsachen etc. Irgendwann haben sie mich so sehr fertig gemacht, dass ich nur noch aus dem Klassenzimmer gerannt bin, Türen zugeknallt und mich dann irgendwo versteckt habe, wo mich niemand findet. Das war der erste Grund, wofür ich eine Therapie machen musste. Angebliche Aggressivität.


    Als nächstes ging es in der Realschule weiter, gleich von der 5. Klasse an. Ich hatte bei weitem bessere Noten als die anderen Schüler und habe immer gewissenhaft alles gemacht, war Klassenbuch beauftragte und vermutlich waren das dann schon wieder genug Gründe, dass ich unten durch war. Obwohl ich immer nett und freundlich war, geholfen habe wo es geht. Dazu kam, dass ihnen meine Hobbys nicht gepasst haben. Während in der Grundschule Anime zumindest noch bei den Jungs angesagt waren, viel ich auf der Realschule komplett aus dem Raster. Ich habe zu der Zeit viel gezeichnet und alles mögliche damit verziert. Meine Begeisterung für Fußball und technische Dinge ist ihnen dann auch noch aufgestoßen. Und mein Style vermutlich auch. Da ich schon immer viel schwarz getragen habe wurde ich auch noch immer als Emo, Vampir und Co. verspottet. Das ich nicht viele Freunde hatte, muss ich wohl nicht sagen. Ich habe mich immer weiter zurückgezogen, da die Dinge, die mit mir in der Grundschule angestellt wurden auch auf der Realschule weitergingen. Nur schlimmer, wesentlich schlimmer. An irgendeinem Tag im Winter 2006 haben mich die Mädchen der Klasse brutal ins Mädchenklo verschleppt und dort trotz meiner Gegenwehr Sachen mit mir angestellt, die ich hier nicht weiter erläutern möchte. Sagen wir mal so: Ich war seit dem Tag nicht mehr die selbe. Die Lehrer und meine Eltern haben nicht mitbekommen. Seit dem Tag war ich noch stiller. Das schlug sich in meinen Noten wieder und ich begann mich zu ritzen. Meine Musik wurde auch immer düsterer und ich kam wieder auf die Psychologen-Couch. Ich wollte ich der Schule die Klasse wechseln, was damals aber noch abgelehnt wurde. Desweiteren wurde mir auch noch ein Brand in der Schule an den Kopf geworfen, obwohl ich zu der Zeit krank im Bett lag. Schön, oder? Letzten Endes wurde das wenigstens aufgeklärt.


    Nach 2 weiteren Jahren in der Klasse, in der nichts besser geworden ist und ich zum Schluss nur noch ignoriert wurde, wurde mein Antrag auf einen Klassenwechsel doch noch gestattet. Doch auch in der Klasse durfte ich keinen Anschluss finden, obwohl es dort mehr Leute mit meinen Hobbys gab. Der Rest der Klasse hatte die paar Leute vollkommen im Griff und ich als Neue hatte nichts zu melden. Auch dort ist mir wieder physische Gewalt angetan worden, nachdem ich mich beschwert hatte. Zwar nicht so schlimm, wie in der Klasse davor aber jede Gewalt ist zu verachten, ob nun physisch oder psychisch.


    Zum Schluss kam nur noch ein Schulwechsel für mich infrage. Nachdem ich den Schulleiter und die Lehrer schnell überzeugt habe, ging es aber auch hier nicht besser weiter. Auf dieser Schule wurde mir vermutlich der größte Pein zugefügt. Denn dieses Mal waren alle gegen mich, nicht nur die Mädchen. Ich sehe meinen Besuch dieser Schule aber nicht als größten Fehler an, da ich hier den wichtigen Entschluss fasste, was ich später beruflich machen wollte bzw. was ich immer noch will.
    Jedenfalls wurde ich hier regelmäßig verprügelt aber scheinbar nie offensichtlich genug, da ein blaues Auge oder sonstige blaue Flecken bei den Lehrern dort nicht gezählt haben. So oft, wie ich gegen Türen gelaufen sein soll.. einfach nur traurig, dass niemand eingeschritten ist. Und das geschah alles innerhalb eines Jahres in der Klasse meiner besten Freundin, die Klassensprecherin war.


    Die nächsten 2 Jahre, die danach kamen, waren die besten meiner Schullaufbahn. Ich hatte endlich eine Klasse, die mich akzeptierte, wie ich bin. Was vermutlich daran lag, dass es dort nur 5 Mädchen insgesamt gab. Eine herrliche Zeit.


    Doch dann ging es wieder abwärts. Ich wollte unbedingt mein Fach-Abi bzw. mein Abi nachholen und habe deswegen Wirtschaft + Sprachen gewählt. Hätte ich das bloß nie getan sondern Wirtschaft + Informatik. Da wäre ich glücklicher geworden.
    Das Problem der Klasse war, das die Hälfte der Klasse aus sitzengebliebenen Mädchen bestand, solche der Art, mit denen ich schon immer auf Kriegsfuß stand. Ich habe von Anfang an Probleme mit der Klasse gehabt, diese Oberflächlichkeiten und Co., die nie in meinen Kopf wollten. Dann starb auch noch ein guter Freund. Ich, die ihre Trauer nicht zurückhalten konnte, wurde durch dieses emotionale Leck gleich wieder ein Ziel. Vorallem, als dann auch wieder meine Hobbys verspottet und zerrissen wurden. Die psychischen Quälereien wurden immer fieser. Ich hielt es nicht mehr aus. Zum Schluss landete ich wieder beim Psychologen, mit Medikamenten und Co. Und die Schule geschmissen habe ich dann auch noch.


    Ich kämpfe nun also schon seit Jahren gegen diesen Schmarn namens Mobbing und bin nie dagegen angekommen. Habe ich mich gewehrt, wurde es nur noch schlimmer. Habe ich nichts getan wurde es auch nicht besser. In den schlimmsten Zeiten hing mein Leben von meiner linken Hand ab, mit der ich das Messer regelmäßig an meinen Körper führte. Mein Nietengürtel hielt als Peitsche bin, mit der ich meinen nackten Rücken malträtierte. Mein Kopf hat öfter die Wand gespürt als ich eine nette Umarmung... aber nun habe ich genug geschrieben. Vermutlich sogar zu viel, aber das musste jetzt runter von der Seele. Entschuldigt bitte.


    Als Schlusspunkt: Meiner Meinung nach, sollten die Strafen für jede Art von Mobbing drastisch erhöht werden. Wenn die Leute es dann immer noch nicht schnallen, sollte man ihnen mal nach Jahren die Leute zeigen, deren Leben sie evtl. zerstört haben.

  • Habe die Erfahrung auch und besonders auf dem Dorf gemacht, wo weniger soziale Mischung existiert. Wenn dein Fall harmlos war, verstehe ich nicht, wie du Opfern in (alltäglichen) Extremsituationen vorwerfen kannst, dass sie kein Rückgrat zeigen.


    Sag ich auch nicht. Man muss von Fall zu Fall entscheiden und jemand der zwar leidet, aber zumindest weiß, dass es nicht seine Schuld ist, kommt zumindest etwas besser damit klar.
    Deshalb sollte man versuchen stärker auf solche Leute einzugehen. Die Menschen sind überall gleich. Ob nun jemand Hilfe braucht, wegen falsch gesetzter Schuldgefühle, oder dabei ist, mit Pegida zu sympathisieren. In beiden Fällen hilft Aufklärung. Es ist ein sehr variables Thema, da kann man nicht auf jede Art von Verhalten die selbe Einstellung haben.
    Mein Mitleid haben solche Leute, die Opfer von extremer unbegründeter Gewalt wurden auf jeden Fall, nur zur Info.


    Zum Schluss landete ich wieder beim Psychologen, mit Medikamenten und Co. Und die Schule geschmissen habe ich dann auch noch.


    Vor allem das gefällt mir nicht. Was für ein Psychologe verschreibt schon Medikamente. Es ist ja keine Störung, sondern einfach ein Problem, dass äußerlich wirkt.


    Deine Geschichte ist wirklich nicht schön. Vielleicht hättest du etwas erreichen können, wenn du versucht hättest andere Schülern, aus anderen Klassen miteinzubeziehen. Keine Ahnung, es gibt sicher viel mehr Leute, die nur nicht in deiner Klasse waren, vielleicht wärst du dann eher ernst genommen. Irgendwie denke ich es wäre nur Fair, wenn man dich gehört hätte und vor allem das mit der vermeidlichen Aggressivität und den blauen Augen.


    Aber wie kommt man zum Ritzen? Also als Macke? Kann ich mir eben kaum vorstellen.
    Jedenfalls hoffe ich, dass du es dir abgewöhnen konntest. Wenn nicht, versuch dich einfach anders abzulenken.
    Andere ärgern, eine sehr erbärmliche Art sein Selbstwertgefühl zu steigern. Jedenfalls hoffe ich, dass es dir inzwischen wieder besser geht.

  • Es wäre schön, wenn die meisten ebenfalls nur genervt reagieren, statt anfangen zu heulen.
    Tatsache ist, wenn ich sehen würde, wie einer sich dadurch unterkriegen lässt, würde ich das automatisch auf mich projizieren und mir hat Selbstvertrauen eben sehr geholfen. Deshalb denke ich, einige machen sich zu viele Gedanken und wenn man selbst Rückgrat zeigt, gewinnt man manchmal Respekt.


    Es gibt nunmal Leute die selbst bei verbalen Taten sich nicht wehren können.
    So hat es damals bei mir auch angefangen, da ist einem auch nicht wohl dabei, wenn 10-15 Leute aufeinmal da rumstehen und die alle möglichen Beleidigungen, Urteile (die nicht wahr sind) und und und an den Kopf feuern.
    Ich kann sagen ich konnte mich ohne Hilfe nicht aus dem Loch wieder holen, da sowass einen immens psychisch zusätzt. (dem einen mehr dem anderen weniger)
    Aber selbst bei solchen verbalen Taten muss die Strafe weitaus härter sein und sollte nicht mit einer einfachen Entschuldigung übergangen werden.
    Wie Mima schon damals ihrer Lehrerin den Vorschlag macht, beim ersten mal ein Gespräch beim nächsten mal den Verweis. (selbst das find eich noch persönlich zu harmlos)
    Seid dem ich persönlich, im Umfeld und in den Medien mitverfolgen durfte, was alles passieren kann, wenn nichts gegen Mobbing unternommen wird, stehe ich dem gegenüber sehr feindlich gesind da.
    In vielen Fällen (die ich auch selbst miterleben durfte), kamen die Lehrer einfach damit, "das sind Kinder!" oder "die sind in der Pupertät, das gibt sich schon wieder", in solchen Fällen bin ich sogar der Meinung Lehrkräften gehört eine Strafe gedrückt für solch unvorbildlichen Verhalten, für was haben Sie Pädagogik studiert, wenn Sie aus gelerntem keine Schlüsse ziehen und Opfer vor der Masse in Schutz nehmen? (Ja wenn man Lehrer ist ist man nicht gleichzeitig Pädagoge, aber soweit ich weiß gehört das mit ins Studium rein (laut meinem damaligen Lehrer))


    Seit meiner Schulzeit und der jetzigen Schulzeit (Haupt- und Realschule so wie Gymnasium), haben so manche taten weitaus erschreckendere Formen angenommen, als es zu meiner Zeit der Fall war.
    Da ich durch meinen damaligen Klassenlehrer immer noch Kontakt zu meiner Realschule habe, weiß ich dass es schon 2 Mädels gab, die sich nur wegen Mobbing das Leben nehmen wollten. (Die Gründe mal bei Seite, aber wenn bereits ein 13 und ein 15 Jähriges Mädchen soweit gehen und sowass ja jetzt allgemein kein EInzelfall war, frage ich mich warum zum Teufel wird hier nicht stärker eingegriffen)


    Zu meiner Zeit war es schon schlimm genug, da ich mit Cybermobbing und dem bloß stellen auf dem Schulhof zu tun hatte.
    Ich kann euch sagen, sowass etzt ENORM zu, wenn man im Internet als Schwul dargestellt wird und dann noch unbeteiligte die mich aber vom sehen und hören kenn davon mitbekommen.
    Einige haben sich dann dazu anstacheln lassen und sind der Masse gefolgt.
    Die Vertrauensperson in der Schule meinte damals auch nur "und was soll ich da machen?", da es meinen Eltern als ich es ihnen erzählt habe so oder so egal war. (mal kurz um sihc das Bildlich vorzustellen: Mutter: "aha" und Vater: *schulterzuck, ein schluck Bier trink und den Kopf wieder Richtung Fernseh dreh*)
    Heute muss ich sagen es war eine gute Lösung die ich getroffen habe, die ich aber auf keinen Fall weiter empfehlen kann.
    Die 3 Personen die mich im Internet bloß gestellt haben lagen entweder im Krankenhaus oder zu Hause und das mehrere Wochen lang.
    Dannach war aber auch entgültig Schluss, mir sind die Leute zwar weiterhin noch aus dem Weg gegangen, aber die Leute hatten vor mir Respekt. (aber auch nur, weil Sie davon gehört haben, was ich mit den Leuten gemacht habe)
    Das schlimmste dabei war, das beim Cybermobbing mein damals bester Freund mitgemacht hatte und der 2 Mittäter morgens so dumm war und es meinem Bruder lauts gesagt hat und ich keine 3 Meter hinter ihm gelaufen bin. Der 2 Mittäter meinte, es wäre ein "dummer Jugendstreich", dass er am schlimmsten in die Mangel genommen wurde, stand zu dem Zeitpunkt, dann aber auch fest)
    1 Woche später kam dann die Polizei (nein nicht um mich abzuführen^^), es war so ein Infotag, wo es darum ginge, leute bzgl. Mobbing und anderen Taten aufzuklären.
    Dabei kam ich dann ins Spiel und die Polizisten meinte nur, dass es nicht in Ordnung sei, sich so dann an den Jugendlichen zu vergreifen.
    gab natürlich ein heißes Wortgefecht und ich habe die Polizistin gefragt, was Sei machen würde, wenn die Eltern einen nicht unterstützen, der Vertrauenslehrer nicht hilft und man sich nicht mehr anderster zu helfen weiß.
    Nach Sekunden kam dann die Antwort, "zur Polizei gehen", darauf fragte ich Sie ob Sie wirklich meint, dass es damit getan wäre, mit ein paar Sozialstunden.
    Sie meinte nur dass man sowass nicht pauschal sagen kann, aber man hätte dann halt sich nochmal an Sie wenden können.
    (Vorab, manche lernens durch ne Anzeige und manche (in dem Fall unsere Leuts) nicht, die haben nach dem Sie wieder genesen waren, sich dass nächste Opfer gesucht (was fürn Glück standen wir kurz vorm Abschluss).
    Ich habe der Polizisten gesagt, dass es warhaftig nicht die beste Lösung ist, aber dass nach den Fängen die Leute nie wieder ein Mucks gesagt haben.


    Damit will ich klar stellen, dass hier Leute nicht damit kommen brauchen, wer schlägt weiß sich nicht mehr anderster zu helfen. (Sorry dass ich das so sage, aber das sind einfach nur Dummschwätzer)
    Ich bekomme heute mehr als früher mit, wenn Leute miteinander reden, wie mal so gar nicht darauf eingegangen wird.
    Opfer bleiben die Opfer, warum?, ganz einfach, sobald die Opfer die Hand heben heißt es der Arsch wars (dass aber einige mal so weit denken und sich fragen wie es dazu kommt macht mir mehr Sorgen).
    Viele sind einfach in der heutigen Zeit unbelehrbar, wo der Spruch passen würde "wer nicht hört, muss fühlen!"
    Das Gewalt oder wie ich es in dem Fall gerne nenne, notgedrungende Gegenwehr, nicht die beste Lösung ist, düfte klar sein, aber man muss sich erstmal in solche Leute hineinversetzen können, um dann zu Schlussfolgern, war es richtig oder falsch (mhhh klingt etwas komisch^^).
    Viele sehen in solchen Situationen rot, die haben was weiß ich wie viel schon vroher einstecken müssen und irgendwann platzt die Bombe. (siehe Amoklauf und bitte kommt mir jez keiner damit Ballerspiele machen weich in der Birne und nur deshalb passiert sowas, dann müsste ich der schlimmste von allen sein...)


    Heute hat sich das soweit durch meinen Psychologen und meinem Willen so wie die Weiterentwicklung zum guten Gewand, ich bin zwar immer noch beim Psychodok, aber stehe schonmal weitaus sicherer auf eigenen Beinen als damals, ich bin sogar soweit, dass ich meine Ausbildung machen konnte und jetzt fest arbeite. (das war früher nicht möglich, so weit waren die Probleme)
    Was ich dennoch mache, ich gehe jedes mal bei solchen Themen dazwischen, bei uns in der Stadt kommt es häufig vor, dass grade die Kiddies oder die Jugendlichen von der Schule kommen und dann in der Innenstadt von 2 gleichalten Jungs gehänselt oder sogar physisch attackiert werden, bei solchen Taten sehe ich mich immer noch selbst und da legt sich einfach der Schalter bei mir um und ich schreite ein.
    Dass sowas mal ins Auge gehen kann ist mir auch klar, grade da auch viele mal mit Messer bewaffnet sind und auch hier und da mal Waffen vertickt werden.
    Aber es reicht schon wenn man die Polizei ruft und passiv dabei hilft sowass zu verhindern oder zu unterbinden.
    Viel mehr finde ich (auch wenn sowass eher schwer ist^^) gehört denen, die einfach nur wegschauen eien Strafe ebenfalls reingedrückt, das habe ich vor 4 Monaten auch bemerkt, als 2 16 Jährige eine 15 Jährige geschupst haben, beleidigt haben (die kleine war leicht übergewichtig und dass haben sich die beiden Hohlroller zu nutze gemacht) und zu guter letzt als Sie gefallen ist noch bespuckt haben.
    Ich geh dazwischen, was machen die anderen entweder gucken oder gehen weiter und sowass geht einfach gar nicht.


  • Vor allem das gefällt mir nicht. Was für ein Psychologe verschreibt schon Medikamente. Es ist ja keine Störung, sondern einfach ein Problem, dass äußerlich wirkt.


    Deine Geschichte ist wirklich nicht schön. Vielleicht hättest du etwas erreichen können, wenn du versucht hättest andere Schülern, aus anderen Klassen miteinzubeziehen. Keine Ahnung, es gibt sicher viel mehr Leute, die nur nicht in deiner Klasse waren, vielleicht wärst du dann eher ernst genommen. Irgendwie denke ich es wäre nur Fair, wenn man dich gehört hätte und vor allem das mit der vermeidlichen Aggressivität und den blauen Augen.


    Aber wie kommt man zum Ritzen? Also als Macke? Kann ich mir eben kaum vorstellen.
    Jedenfalls hoffe ich, dass du es dir abgewöhnen konntest. Wenn nicht, versuch dich einfach anders abzulenken.
    Andere ärgern, eine sehr erbärmliche Art sein Selbstwertgefühl zu steigern. Jedenfalls hoffe ich, dass es dir inzwischen wieder besser geht.


    Das Ritzen habe ich mir abgewöhnt, das Thema habe ich hinter mir und zur genüge durchgekaut. Zum Glück, da ich sowieso schon an Blutarmut leide.
    Was das "besser gehen" betrifft: Nicht wirklich. Ich bin immer noch nicht imstande, eine normale Ausbildung zu beginnen. Da sieht man mal, wie einem das Leben verpfuscht werden kann.
    Und das mit andere Leute in anderen Klassen suchen: Ich habe es versucht aber selbst da wurde ich nicht für voll genommen und nur ausgelacht. Zu allem Überfluss waren auch noch viele davon mit den Mobbern aus meiner Klasse befreundet. Ich hasse ländliche Gebiete.


  • Heute muss ich sagen es war eine gute Lösung die ich getroffen habe, die ich aber auf keinen Fall weiter empfehlen kann.
    Die 3 Personen die mich im Internet bloß gestellt haben lagen entweder im Krankenhaus oder zu Hause und das mehrere Wochen lang.
    Dannach war aber auch entgültig Schluss, mir sind die Leute zwar weiterhin noch aus dem Weg gegangen, aber die Leute hatten vor mir Respekt. (aber auch nur, weil Sie davon gehört haben, was ich mit den Leuten gemacht habe)


    Ist mir gleichgültig, wie jetzt andere über mich denken, aber wenn du keinen anderen Ausweg in der Situation gesehen hast, verstehe ich das vollkommen und akzeptiere es sogar. Die Tat allgemein will ich nicht gutheißen, aber was bleibt dem Opfer manchmal sonst noch übrig, um seine seelische Ruhe zu haben? Viele, die sich nicht erfolgreich wehren (nicht nur physische Gewalt zum Selbstschutz), leiden später, selbst nach der schlimmen zeit, unter psychischen Problemen. Ich habe mich auch nie gewehrt und dementsprechend einen Schaden (den ich erst später wahrgenommen habe), der nie wieder ganz verschwinden wird.


    Damit will ich klar stellen, dass hier Leute nicht damit kommen brauchen, wer schlägt weiß sich nicht mehr anderster zu helfen. (Sorry dass ich das so sage, aber das sind einfach nur Dummschwätzer)


    War es in dem Augenblick in gewisser Weise nicht doch so? Ich will das in dem Fall nicht verurteilen, denn heute ist es immer noch so (und das weißt du am Besten), dass das Opfer fast nirgendwo unterstützt wird. Eltern, Lehrer, Polizei, Mitschüler, usw.. Wie will man da effektive Hilfe bekommen? Mobbing wird so verharmlost, dass man als Opfer gar keine Chance hat. Und dabei müsste so gut wie jeder damit konfrontiert worden sein, ob man (Mit-)Täter, Opfer oder Nebenstehender war.


    Ich finde es auf jeden Fall lobenswert, dass du heute dazwischen gehst, wenn du solche Fälle mitbekommst. In einer Gesellschaft, wo gefühlt 90% aus dem Weg gehen, ist das sehr wertvoll und für die, die gemobbt werden, ein Segen.

  • Es gibt Themen, zu denen einem auf Anhieb dermaßen viele Aspekte einfallen, dass es einem schwer fällt, mit dem Beitrag anzufangen. Das Thema Mobbing gehört auf jeden Fall dazu. Es gibt hierbei dermaßen viele Blickwinkel und Darstellungen zu berücksichtigen, dass es unmöglich scheint, diesem Thema mit nur einem Beitrag gerecht zu werden.


    Erst einmal muss ich sagen, dass ich nicht so viele persönliche Erfahrungen zu diesem Thema sammeln konnte. Ich bin mehr oder weniger unauffällig durch meine Schulzeit geglitten, lediglich ein Monat war etwas schlimmer als die anderen. Nachdem ich das neunte Schuljahr nämlich wiederholen musste, waren meine damaligen "Freunde" der Ansicht, dass ich nun, wo ich sie nicht mehr meine Hausaufgaben abschreiben lassen kann, keinen Mehrwert mehr für sie besitze und innerhalb ihrer Gruppe somit keine Existenzberechtigung mehr habe. Aus diesem Grund wurde ich aus der Gruppe ausgeschlossen. Die Leute haben mich daraufhin bis nach Hause verfolgt, meine Hauswand beschmiert, mein Fahrrad beschädigt und sich - mutig, wie sie eben waren - zu zehnt vor meiner Wohnung zusammengefunden und mich beleidigt. In der Schule hatte ich sie bereits verpfiffen, also blieb ihnen diesbezüglich fast keine andere Wahl mehr. Ich habe nicht lange gefackelt und bin daraufhin zum Anwalt und zur Polizei gegangen. Das war auch der Grund, warum die ganze Sache damals nur einen guten Monat gedauert hat. Alleine hätte ich mich aus diesem Loch wohl nicht befreien können.
    Ich fand diesen Monat damals dermaßen schlimm, dass ich damals zum ersten und einzigen Mal überhaupt die Schule geschwänzt habe. Für mich war es als Schüler immer absolute Pflicht, vorbereitet zu sein, keine einzige Unterrichtsstunde zu verpassen und immer alle Hausaufgaben zu haben. Die Hausaufgaben nicht zu machen war für mich persönlich wie Diebstahl. Gemessen an diesem Stellenwert kann man wohl gut erkennen, wie sehr mir dieser Monat damals zugesetzt haben muss. Wobei ich sagen muss, dass ich noch mehr als gut davongekommen bin. Wenn ich hier lesen muss, dass es Leute gibt, die damit schon seit einigen Jahren zu tun haben, wird in mir der Wunsch wach, solche Leute auf der Stelle zur Rechenschaft zu ziehen.


    Abgesehen davon kann ich mich wohl glücklich schätzen, dass es die heutigen medialen Möglichkeiten im Jahr 2005 noch nicht gegeben hat. Wenn meine Peiniger damals die Möglichkeit gehabt hätten, mich über das Internet zu mobben, hätten sie von dieser Option auf jeden Fall Gebrauch gemacht, und dann hätte die Sache auch direkt ganz anders ausgehen können. Leider ist dieser technische Fortschritt, wenn man ihn auf Mobbing bezieht, extrem gefährlich. Viele Menschen sind auch heutzutage noch der Meinung, dass man seine Peiniger einfach nur ignorieren muss und dass die leidtragende Person irgendwann Erfolg mit dieser Methode haben wird. Ich muss wohl nicht großartig erwähnen, dass diese Sichtweise antiquiert ist und in erster Linie von Heuchlern ausgesprochen wird, die sich einbilden, mit solchen Ratschlägen neben der Befriedigung des eigenen Egos tatsächlich noch etwas anderes zu erreichen. Früher hat man die Tür zugemacht und hatte für den Rest des Tages Ruhe, wenn die Peiniger sich nicht zufällig vor dem eigenen Haus eingefunden haben. Mittlerweile geht der Terror durch das Internet gnadenlos weiter. Es ist ein furchtbarer Trugschluss, wenn Leute behaupten, dass man mit Durchhaltevermögen und Ignoranz etwas erreichen könnte. Selbst wenn es so wäre: Nicht jeder Mensch besitzt die Frustrationstoleranz eines Formel-1-Piloten, der eine dreht nun einmal wesentlich schneller durch als der andere. Aus diesem Grund kann ich es auch voll und ganz verstehen, wenn es Opfer gibt, die irgendwann an einem Punkt stehen, an dem sie körperliche Gewalt anwenden, um sich zu wehren. Wenn man so etwas nie mitgemacht hat, kann man diese Verhaltensweisen und Gedankengänge nicht nachvollziehen. Das sind dann die Personen, die sich hinterher fragen, wie so etwas nur geschehen konnte, und damit wären wir bei einem Punkt, den ich in einem anderen Thema bereits erläutert habe.


    Auch die Aussagen bezüglich der Wirkung von Mobbing stoßen mir teilweise sehr sauer auf. Viele Leute sind der Meinung, dass verbale Gewalt keine Wirkung hat, weil es schließlich nur Worte sind und der Körper unversehrt bleibt. Ich bin der Meinung, dass psychische Gewalt auf Dauer mehr Schäden verursacht als physische Gewalt. Wenn man jeden Tag eine Ohrfeige verpasst bekommt, ist das sicherlich nicht schön. Aber so ein Schlag hat einen Anfang und ein Ende. Er schmerzt, man spürt ihn, man regt sich jeden Tag darüber auf und fürchtet diesen Schritt irgendwann sogar - alles vollkommen richtig. Aber wie gesagt, ein Schlag hat einen Anfang und ein Ende. Worte hingegen können, wenn sie erst einmal ausgesprochen wurden, unter Umständen noch Wochen, Monate oder sogar Jahre nachwirken. Das wird meiner Meinung nach vollkommen unterschätzt. Aber wie gesagt, in erster Linie kommen die Ratschläge in solchen Situationen von Personen, die mit Sätzen aus dem Standardrepertoire um sich werfen, um ihr ach so soziales Ego befriedigen zu können. Sie sind in Wirklichkeit froh darüber, sich nicht näher mit diesem Thema auseinandersetzen zu müssen. Stattdessen glänzen sie durch gefährliches Halbwissen, das die Gesamtsituation unter dem Strich eventuell nur noch etwas schlimmer macht. Denn schließlich merkt das Opfer, dass es selbst Leuten, die angeben, helfen zu wollen, im Endeffekt am Allerwertesten vorbeigeht.

  • Da du einen Punkt ansprichst, den ich bereits angesprochen habe, wollte ich nur nochmal wiederholen, damit man mich nicht falsch versteht.
    Ich sagte auch, es kann unter Umständen helfen, sie zu ignorieren. Ich sagte aber damals schon, dass es nur für eine bestimmte Art von Mobbing funktioniert. Es hilft natürlich nicht, wenn der Täter auch dann weitermacht, wenn es einem augenscheinlich nichts ausmacht. Er versucht eventuell noch mehr zu nerven/verletzen, damit er endlich wieder Erfolg hat.
    Ich wollte nur betonen, dass diese Methode funktionieren kann, aber ich weiß, dass es nicht in jeder Situation funktionieren wird. Wahrscheinlich meistens nicht.

  • Abgesehen davon kann ich mich wohl glücklich schätzen, dass es die heutigen medialen Möglichkeiten im Jahr 2005 noch nicht gegeben hat. Wenn meine Peiniger damals die Möglichkeit gehabt hätten, mich über das Internet zu mobben, hätten sie von dieser Option auf jeden Fall Gebrauch gemacht, und dann hätte die Sache auch direkt ganz anders ausgehen können. Leider ist dieser technische Fortschritt, wenn man ihn auf Mobbing bezieht, extrem gefährlich. Viele Menschen sind auch heutzutage noch der Meinung, dass man seine Peiniger einfach nur ignorieren muss und dass die leidtragende Person irgendwann Erfolg mit dieser Methode haben wird. Ich muss wohl nicht großartig erwähnen, dass diese Sichtweise antiquiert ist und in erster Linie von Heuchlern ausgesprochen wird, die sich einbilden, mit solchen Ratschlägen neben der Befriedigung des eigenen Egos tatsächlich noch etwas anderes zu erreichen. Früher hat man die Tür zugemacht und hatte für den Rest des Tages Ruhe, wenn die Peiniger sich nicht zufällig vor dem eigenen Haus eingefunden haben. Mittlerweile geht der Terror durch das Internet gnadenlos weiter.


    Ja und heute kann man doch einfach den PC bzw das Smartphone ausschalten, wenn man sich von Cybermobbing fernhalten will, oder? Ich denke das virtuelle Leben wird von vielen Jugendlichen (und Erwachsenen) viel zu ernst genommen. Solche Opfer sind doch diejenigen, die beispielsweise einen Herzinfarkt bekommen, wenn ihr Partner den Beziehungsstatus ändert, sprich solche Leute, die das Internet viel zu ernst nehmen. Ich denke erst dann wird es belastend, aber eben nur für Menschen, die dumm genug sind täglich schön brav ihre Nachrichten zu lesen und wahrscheinlich noch darauf zu antworten.
    Wenn man sich ein wenig mehr auf die Realität beziehen und etwas Intelligenz aufbringen würde, hätte man nichts zu fürchten.

  • Ja und heute kann man doch einfach den PC bzw das Smartphone ausschalten, wenn man sich von Cybermobbing fernhalten will, oder? Ich denke das virtuelle Leben wird von vielen Jugendlichen (und Erwachsenen) viel zu ernst genommen. Solche Opfer sind doch diejenigen, die beispielsweise einen Herzinfarkt bekommen, wenn ihr Partner den Beziehungsstatus ändert, sprich solche Leute, die das Internet viel zu ernst nehmen. Ich denke erst dann wird es belastend, aber eben nur für Menschen, die dumm genug sind täglich schön brav ihre Nachrichten zu lesen und wahrscheinlich noch darauf zu antworten.
    Wenn man sich ein wenig mehr auf die Realität beziehen und etwas Intelligenz aufbringen würde, hätte man nichts zu fürchten.


    Leider können die Mobber aber dann auch immer noch das Internet nutzen und zum Beispiel beleidigende Videos oder Bilder hochladen, was man dann auch schnell zu spüren kriegt. Die Angst davor hängt überhaupt nicht mit einer zu starken Abhängigkeit vom Internet zusammen, sondern ist eine berechtigte Sorge vor einem sehr weitreichenden Mittel des Mobbings, welches zusätzlich keiner wirklichen Kontrolle unterliegt.
    Abgesehen davon ist das wieder eine Haltung, nach der die gemobbten Personen das Mobbing einfach ignorieren müssten. Aber dadurch geht es nicht unbedingt weg.

  • Ja und heute kann man doch einfach den PC bzw das Smartphone ausschalten, wenn man sich von Cybermobbing fernhalten will, oder? Ich denke das virtuelle Leben wird von vielen Jugendlichen (und Erwachsenen) viel zu ernst genommen. Solche Opfer sind doch diejenigen, die beispielsweise einen Herzinfarkt bekommen, wenn ihr Partner den Beziehungsstatus ändert, sprich solche Leute, die das Internet viel zu ernst nehmen. Ich denke erst dann wird es belastend, aber eben nur für Menschen, die dumm genug sind täglich schön brav ihre Nachrichten zu lesen und wahrscheinlich noch darauf zu antworten.
    Wenn man sich ein wenig mehr auf die Realität beziehen und etwas Intelligenz aufbringen würde, hätte man nichts zu fürchten.


    Echt jetzt ?(
    Dir ist klar dass du davor einen kurzen Moment flüchten kannst, aber die Tatsache, dass Sie Videos, Bilder usw. hochladen holt dich sehr schnell ein.
    Und heutzutage, gehen Jugendliche/Erwachsene soweit und machen sich über Ihre Handlungen keine Gedanken und laden mal grade irgendwelche Bilder oder Videos hoch, die einen bloß stellen sollen.
    Machst dann deinen Rechner aus und keine 2 Minuten später wenn du draußen rumziehst kommt der Nachbar, "ehhhh du bist ne Witzfigur!", dass sich sowass mal schnell verbreitet, werden das die Leute in kürzester Zeit wissen wenn man da keinen Riegel vor schiebt.
    Allein wenn schon irgendwelche Behauptungen von dir im Internet verbreitet werden, kann sich das schnell rumsprechen.
    Ob man dann auch noch so selbst bewusst ist, wenn über 20 leute einen auslachen lass ich mal im Raum stehen, ich persönlich kenne keinen der so selbstbewusst ist, dass ihn so eine Menge kalt lässt.
    Letzendlich kommt es auch noch auf die Leute an, es gibt Leute die lesen die Behauptung und zucken mit den SChultern und es gibt Leute die geilen sich dran auf, weil Sie jetzt wieder was zum lästern haben.


    Fakto ist, Internet bleibt ein heißen Pflaster.

  • Und heutzutage, gehen Jugendliche/Erwachsene soweit und machen sich über Ihre Handlungen keine Gedanken und laden mal grade irgendwelche Bilder oder Videos hoch, die einen bloß stellen sollen.

    Nicht nur das. Heutzutage stellen Jugendliche auch Fotos und Videos ins Netz, wo sie öffentlich ihr Mobbing zur Schau stellen und damit zeigen, wie sie mit ihrem Opfer vorgehen. Seien es nun Schläge und Tritte, die damit eher die mildeste Form darstellen oder gar Körperverletzung auf höchstem Niveau durch Messerstiche, -schnitte, Verbrennungen oder im schlimmsten Falle sogar Abtrennungen von Fingern etc. Die Grusamkeit kennt da keine Grenzen und es ist mir schleiherhaft, wie die Täter noch so stolz drauf sein können. Vor allem aber, warum sie so dämlich sind, dies im Internet hochzuladen, wenn sie darauf zu erkennen sind und damit die Aufmerksamkeit von Polizei und Staatsanwaltschaft auf sich lenken.
    Problem bei Cyber-Mobbing ist leider auch, dass die Folgen auch noch nachhaltend sind, wenn das Material teilweise nicht mehr vorhanden ist, weil gelöscht. Ein angegriffener Ruf und ein damit geschadeter gesellschaftlicher Status sind so schnell nicht mehr ausbügelbar. Man wird paranoid und verschließt sich, weil man immer das Gefühl hat, man zeigt mit dem Finger auf einem. Daher fliehen viele in eine andere Stadt, gehen ins Ausland, müssen in psychiatrische Behandlung oder begehen im schlimmstens Falle Suizid.

    "Wie beim Kartenspiel kommt es auch im wirklichen Leben darauf an,
    das Beste aus dem zu machen, was einem gegeben wurde,
    anstatt sich über ein ungünstiges Blatt zu beschweren und mit dem Schicksal zu hadern."


    [Astor, Pokémon - Schwarze Edition]

    Nur noch sporadisch im BisaBoard.

  • @Plinfa-Fan


    Eigentlich muss ich mich zu Deinem Beitrag nicht mehr äußern, da meine Vorposter mir die Worte aus dem Mund genommen haben, aber da Du mich zitiert hast, verfasse ich trotzdem eine Stellungnahme.


    Ich möchte nicht beleidigend klingen, aber Deine Aussage lässt erkennen, dass Du in Deinem Leben entweder noch nie großartig mit diesem Thema zu tun hattest oder Dich einfach nicht in solche Personen hineinversetzen kannst. Genau solche Aussagen führen dazu, dass Mobbingopfer sich nicht ernstgenommen fühlen. Ich gehe jede Wette ein, dass 999 von 1.000 Opfern, die den Ratschlag bekommen, als Reaktion auf Cybermobbing einfach den PC oder das Smartphone auszuschalten, sich danach extrem vor den Kopf gestoßen fühlen.


    Wie sehr sich solche Situationen zuspitzen können, zeigt uns der Fall von Amanda Todd.

  • Ja und heute kann man doch einfach den PC bzw das Smartphone ausschalten, wenn man sich von Cybermobbing fernhalten will, oder? Ich denke das virtuelle Leben wird von vielen Jugendlichen (und Erwachsenen) viel zu ernst genommen. Solche Opfer sind doch diejenigen, die beispielsweise einen Herzinfarkt bekommen, wenn ihr Partner den Beziehungsstatus ändert, sprich solche Leute, die das Internet viel zu ernst nehmen. Ich denke erst dann wird es belastend, aber eben nur für Menschen, die dumm genug sind täglich schön brav ihre Nachrichten zu lesen und wahrscheinlich noch darauf zu antworten.
    Wenn man sich ein wenig mehr auf die Realität beziehen und etwas Intelligenz aufbringen würde, hätte man nichts zu fürchten.

    Schon allein die Forderung, dass Mobbingopfer den PC ausmachen sollen. Das gute Gegenargument, dass das Mobbing in echt trotzdem weitergeht, ist eigentlich schon intellektuell ziemlicht weit unten, weil man sich damit auf das Niveau dessen stellt, der behauptet, dass eine Minderheit, die diskriminiert wird, sich einfach einschränken muss.

  • Ich selbst wurde seit meinem ersten Schultag in der Grundschule gemobbt. Ich war schon immer eine Einzelgängerin, was als Vorwand genutzt wurde, um mich zu mobben. Ich passte nicht in ihr Bild von Normalität und das haben sie ausgenutzt.
    Ich kann mich nur allzu gut an all das erinnern, was mir im Laufe meines Lebens angetan wurde. Ich wurde beleidigt, verprügelt... Die Grundschule war noch vergleichsweise erträglich. In der fünften Klasse wurde ich im Treppenhaus der Schule zusammengeschlagen und die Treppen heruntergerollt, nur damit man noch auf mich eintreten konnte. An der Bushaltestelle wurde ich von Zehntklässlern umringt und beinahe in Brand gesetzt... Vor den Augen einer Lehrerin, die nur dastand und nichts getan hat. Es gibt nur wenige Lehrer, die wirklich versucht haben, zu helfen. Im Gegensatz zur Grundschule waren sie auf der Realschule aber wenigstens existent. Als ich noch in der Grundschule war hat mir kein einziger Lehrer geholfen. Sie haben immer nur zugesehen und haben mir nicht einmal geholfen, wenn ich sie um Hilfe gebeten habe.
    Aber wieder zur Realschule... In der sechsten Klasse habe ich einen Verweis bekommen, weil zwei andere Schüler sich vor dem Sportunterricht geschlagen haben. Während des Unterrichts musste ich einige Meter hinter einem von beiden entlang laufen. Ungefähr eine Minute später hat er dann aufgeschrien und meinte, ich hätte ihm dabei in den Rücken getreten. Es war zwar offensichtlich, dass ich nicht die Gelegenheit dazu gehabt hätte, aber trotzdem wurde mir die Schuld angehängt. Der Großteil der Lehrer scheint mich gehasst zu haben. Immer wurde mir die Schuld zugesprochen und ich wurde bestraft. Dabei war es egal, ob ich gar nichts gemacht habe oder mich gegen die Mobber gewehrt habe.
    Ich wurde sogar von mehreren Busfahrern gemobbt. Ich musste mich auf einen der vordersten Plätze setzen und wurde die ganze Fahrt über beleidigt.
    In der neunten Klasse hat einer der Schlimmsten aus meiner Klasse versucht, mich während eines Koch-Projekts im Russisch-Unterricht mit einem Küchenmesser zu erstechen. Die Lehrerin hat es nicht gesehen, also konnte sie nichts tun. Meine Familie glaubte mir nicht, also war ich eine "Spinnerin". Und dieser Schüler meinte, dass es nur "Spaß" war, also war ich eine "Spaßbremse".
    Ich weiß nicht mehr, in welchem Schuljahr es geschah, aber ich wurde einmal gegen einen Schrank gestoßen. Dann wurde ein Stuhl gegen meine Beine gestoßen. Wenn ich mich recht erinnere wurde ich danach noch auf meinen Tisch geworfen. Das kann aber auch ein anderes Ereignis gewesen sein.
    Ich wurde schon immer beleidigt und meine Abneigung gegenüber Berührungen und Nähe wurde ausgenutzt.
    Als ich in der vierten Klasse war wurde ich auf eine Kur geschickt, weil ich mich immer irgendwie bewegen musste. Ich habe damit nie irgendwen gestört, aber anscheinend missfiel es meiner Familie stark. Auf dieser Kur wurde ich von den restlichen Kindern ebenfalls gemobbt. An einem der letzten Tage wurde ich mit dem Kopf gegen einen Stuhl gestoßen. Platzwunde.
    Ich hatte, besonders in der Grundschule und den ersten Jahren der Realschule, häufig Anfälle. Ich hatte spontan panische Angst, bin in Tränen ausgebrochen oder habe um mich geschlagen. Das wurde von den Mobbern als weiterer Vorwand benutzt, der es angeblich rechtfertigte, mein Leben zur Hölle zu machen.
    Ich bin mittlerweile in der zehnten Klasse und die Situation hat sich etwas beruhigt. Physische Gewalt wurde mir seit langem nicht mehr angetan und die psychische Gewalt geht eher von den Fünftklässlern aus, die mich immer wieder ansprechen und nerven. Die meisten Mobber aus meiner eigenen Klasse haben die neunte Klasse nicht bestanden oder haben sich etwas beruhigt. Von den verbliebenen werde ich immer noch beleidigt, aber darauf reagiere ich nicht mehr.

  • Erst einmal möchte ich Dir meinen Respekt entgegen bringen. Ich glaube, bei solchen Situationen hätten nicht wenige das Handtuch geworfen. Und obwohl hier bereits einige schreckliche Erfahrungen bezüglich Mobbing zu lesen sind, stechen Deine offenen Schilderungen in dieser Hinsicht noch etwas hervor. Sie zeigen auf der anderen Seite aber auch deutlich, dass es zum Glück auch Menschen gibt, die (sich) nicht aufgeben. Ich bin eigentlich kein Freund von langweiligen Plattitüden, aber hier treffen sie irgendwie zu.


    Wenn ich so etwas lese, muss ich allerdings immer und vollkommen automatisch an eine Stelle aus dem Buch "Als die Tiere den Wald verließen" von Colin Dann denken:

    Zitat

    "Es ist wirklich eigenartig", sagte die Füchsin, "daß eine Art von Lebewesen Exemplare hervorbringt, die in ihrem Verhalten so verschieden sind, daß sie unter sich Feinde werden können. Ich meine den Naturliebhaber und den Jäger. Der eine ist so freundlich zu uns - er meint, er müsse uns beschützen; der andere sieht in uns lediglich etwas, das er zu seinem Vergnügen peinigen kann."

  • Erst einmal möchte ich Dir meinen Respekt entgegen bringen. Ich glaube, bei solchen Situationen hätten nicht wenige das Handtuch geworfen. Und obwohl hier bereits einige schreckliche Erfahrungen bezüglich Mobbing zu lesen sind, stechen Deine offenen Schilderungen in dieser Hinsicht noch etwas hervor. Sie zeigen auf der anderen Seite aber auch deutlich, dass es zum Glück auch Menschen gibt, die (sich) nicht aufgeben. Ich bin eigentlich kein Freund von langweiligen Plattitüden, aber hier treffen sie irgendwie zu.


    Wenn ich so etwas lese, muss ich allerdings immer und vollkommen automatisch an eine Stelle aus dem Buch "Als die Tiere den Wald verließen" von Colin Dann denken:

    Ja, bei Tieren klopft man sich halt auf den Kopf oder snackt zum Frühstück das eigene Kind.


    Ich finde die Geschichte von NoirdeTenebrae auch richtig krass. Es ist wirklich beeindruckend, wie schwer es für einen Menschen ist zu akzeptieren, dass ein anderer Mensch andere Vorlieben und Gewohnheiten hat als man selbst. Eigentlich ist das eigene Leben doch viel entspannter, wenn man sich nicht ständig über anderer Leute Eigenheiten erregen muss. Aber irgendwie macht man es trotzdem.

  • Der Unterschied zwischen Mensch und Tier ist allerdings, dass Tiere komplett von ihren Instinkten gesteuert werden, während das menschliche Verhalten lediglich Instinktreste aufweist. Der Mensch hätte bzw. hat also die Möglichkeit, sein Verhalten zu reflektieren - auch wenn ich glaube, dass er in vielen Dingen instinktiver handelt, als er sich es jemals eingestehen würde.


    Außerdem habe ich diese Stelle nicht zitiert, weil ich die Tiere über die Menschen heben wollte, sondern weil sie im Endeffekt die nackte Wahrheit spricht. Dass es in der Tierwelt viele Dinge gibt, die, sollten Menschen sie ausüben, für Entsetzen sorgen, ist mir natürlich klar. Aber wie gesagt, darum ging es mir nicht. Es ging mir einzig und allein um die Tatsache, dass es manchmal wirklich fragwürdig erscheint, wie und warum Menschen zu Feinden werden und wieso sie sich solche Dinge antun. Wobei das manchmal keinen bestimmten Grund hat. Ich habe schon öfter dabei geholfen, einen Fall von Mobbing aufzuklären bzw. aufzulösen. Wenn man die Peiniger gefragt hat, warum sie ihr Opfer so behandelt haben, hat man fast immer Antworten wie "Keine Ahnung." oder "Es macht uns halt Spaß." bekommen.

  • Stimmt, es ist wirklich schwierig zu erklären, warum man Mobbing betreibt. Ich kann selbst heute kaum beantworten, warum ich das getan habe. Es ist eine gruselige Gruppendynamik, es kommt darauf an, dass dein Spruch bei deinen Freunden gut ankommt, und er kommt besser an, je härter er das Opfer verletzt oder entwürdigt. Angriffspunkte sind natürlich immer die Punkte, an denen das Opfer sich unterscheidet, weil diese gewährleisten, dass das Opfer keine Hilfe bekommt, weil es oft Alleinstellungsmerkmale sind (seltene Klamotten, "seltsames" Verhalten, Einzelgängertum). Man denkt dann irgendwann gar nicht mehr darüber nach. Ich glaube, das Gehirn des Mobbers ist nur noch auf das eigene Selbstbewusstsein getrimmt, das Opfer ist dabei nur Mittel zum Zweck, weshalb auch jeder beliebige Mensch zum Opfer werden kann, Ausnahme vielleicht der Angepasste.
    Ich finde, das Phänomen Mobbing sollte ernster angegangen werden. Ich denke (aus meiner eigenen aktiven und passiven Erfahrung heraus), dass die Gefühle und Instinkte hinter Mobbing nicht spezifisch dafür, sondern noch bei anderen sozialen Phänomenen vorzufinden sind. Scheinbar unerklärliche Massenphänomene, in denen Menschen aufgrund von Alleinstellungsmerkmalen oder Attributionen gehänselt, diskriminiert, gemobbt, verletzt, verfolgt, getötet werden. Klingt vielleicht übertrieben, aber ich denke, dass hinter Pogromen z.T. ähnliche Dynamiken stecken. Was ich durch die Erzählungen meines Bruders, der an einem Internat war, mitbekommen habe, da wird es wirklich unbeschreiblich: Ein Junge, dessen Mutter sich umgebracht hatte, wurde wochenlang beleidigt, über den Suizid wurde sich lustig gemacht, Nachrichten über seine Mutter in seinem Zimmer hinterlassen, am Ende wurde sein iPhone zerstört und in sein Bett gepinkelt. Wer tut so etwas? Offensichtlich ganz normale Menschen, die ansonsten als unauffällig gelten. Ich glaube, das ist das wirklich gefährliche hinter Mobbing. Das Eis der Zivilisation, auf dem die Gesellschaft wandelt, ist ein sehr dünnes. Und wir alle sind potentielle Täter und Opfer.