PokeAgents (Neu: Kapitel 54)

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

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  • So, auch mal wieder was vom Schwarz-leser^^


    Dieses kap ist ein ziemliches rate-kap. Hier weiß man fast nichts, außer, das alles auf der ersten Insel(glaub irgendwas mit ‚S’) spielt, das dieser Glatzkopf Rache nehmen will, das sich eines der Voltielamm entwickelt hat, und das es einen seltsamen sprechenden Vogel gibt.


    Charaktere:


    Philip: den hast du als so nen richtigen tank beschrieben, also ein ziemliches Schwergewicht, mit vielen Muskeln. Außerdem als ziemlichen loser und Trottel, der nix kapiert.


    Watty: Watty erscheint mir ein ziemlich noch verspieltes Pokemon zu sein. Auch wenn es ziemlich stark zu sein scheint muss es noch eine menge lernen. Der seltsame Vogel schein ihm dabei zu helfen. Ach ja, Selbstbewusstsein hat es anscheinend reichlich.


    Der seltsame Vogel: Hier ist jetzt die große frage: Was ist er/sie für ein Pokemon ist
    Ich vermute mal, das es entweder ein legendärer Vogel ist – allerdings weniger – oder eine weiter Entwicklung, wie z. B. Tauboss oder Schwalboss. Natürlich könnte es auch ein Ibitak sein, aber ich glaube, das wäre nicht groß genug für die Beschreibung.


    Storyline:


    Hier gibt’s auch wieder einiges zu raten, und einen großartigen Kampf.


    Kampf:


    Kann es sein, das du das kämpfen während eines Unwetters bevorzugst?
    Scheint mir fast so, weil beinahe alle ‚Großen’ Kämpfe bei irgendeinem Wetter Phänomen ausgetragen wurden. Hauptsächlich bei Sturm und Gewitter.
    Was mir sonst noch auffällt ist, das du meist die Umgebung oder das Wetter mit in den Kampf einbeziehst. Aber ich bin mir sicher, das selbst ein stärkeres Pokemon diesen angriff nicht unbeschadet überstanden hätte. Und das von Philip erst recht nicht, weil die beiden sich eh nicht mögen. Ich weiß eh nicht, wie man diese Krypto-Pokemon trainieren soll…


    Zum Schluss hätte ich noch gerne gewusst, wer gewonnen hat…
    Auch wenn du’s mir eh nicht verraten wirst…
    Aber ich rate einfach mal und sage, dass es Philip war, der da abgestürzt ist(obwohl es für beide eine plausible Weiterführung gäbe).


    Ich glaube Xi wars, die das in ihrem letzten kommi erwähnt hatte mit dem stiel. Fals sie es nicht war schliese ich mich dem an, der gesagt hat, das man zu deinem stiel schon lange nichts mehr sagen muss. Dem ist auch nichts mehr hinzu zu fügen.


    Das wars bis hierhin von mir


    MFG


    flemli 8)

  • Huhu Rina^^


    okay, endlich, nachdem ich auch ewig gebraucht hab (^^") mal mein Kommentar.
    Das Kapitel war jetzt nicht so lang, aber ich finde das macht gar nichts. Schließlich schreibst du hier in einem Forum und nicht an einem Buch. Am PC zu lesen ist oft viel anstrengender... *faul bin*


    Deinen Stil lass ich mal aus, Rechtschreibung und Grammatik ebenso, das klappt inzwischen schon echt gut^^
    Deine Beschreibungen werde wirklich immer besser, aber manchmal wirst du mir sogar etwas zu, naja, episch ist irgendwie komisch, aber wenn man jedes Kapitel mit einer Naturkathastrophe, einem Alptraum, einem Unwetter oder ähnlcihem beginnt... *danger* Ich mag das, aber ich würde dir persönlich empfehlen, es nicht immer so zu machen, sonst verliert es irgendwann seinen Reiz =/


    Philipp ist mir ja mal sowas von unsympathisch! Ich meine, wenn man sich schon tätowiert, dann bitte mit was coolem -.- Und doch nicht auf die Glatze. Ethan sieht wenigstens gut aus (er hat weiße Haare xD)
    Irgendwie hab ich auch immer gedacht er sei ein Trottel, aber als es um Jess' und Sabrinas Augen ging war er plötzlich so schnell. Und dass er dem Vogel, den er ja nun echt nicht mag, geglaubt hat und zugehört hat... hmmm *nachdenk* Vielleicht ist er doch nicht so doof, wie ich dachte^^


    Kryptos passen zu der ganzen Situation, weil sie so ziemlich das absolute Gegenteil von den Pokis sind, die Sabrina trainieren würde. Die Herzen dieser gefühlskalten Wesen würde sie sofort auftauen. Deswegen bin ich auch auf den Vogel gespannt, ich persönlich wäre ja für Lavados. Erstens fehlt Jess noch ein Feuerpokémon und zweitens mag ich das Vögelchen sowieso total gerne ;)


    Tja, wer ist abgestürzt? Man könnte dir alles zutrauen, auch dass du den Vogel versenkt hast, aber dann kommt er wieder, denn es wäre unlogisch gewesen ihn einzuführen, wenn er danach nicht mehr auftaucht. Ich tippe somit auch eher auf Philipp, vor allem weil er ja Rinas Familie gefährlich werden könnte D:


    Du schreibst ja schon am nächsten Kapi, dabei wünsche ich dir viel Spaß und ich freu mich schon^^


    <3
    Susi

  • Diesmal nur zwei Kommis... schade, ich hatte mal mehr.


    @flemli:

    Zitat

    Dieses kap ist ein ziemliches rate-kap. Hier weiß man fast nichts, außer, das alles auf der ersten Insel(glaub irgendwas mit ‚S’) spielt, das dieser Glatzkopf Rache nehmen will, das sich eines der Voltielamm entwickelt hat, und das es einen seltsamen sprechenden Vogel gibt.

    Wars das wirklich? Gut, sollte nämlich nichts verraten^^. Gut zusammen gefasst^^. Die Insel heißt Seval Island der Name kam sogar im Kap vor^^.

    Zitat

    Ich vermute mal, das es entweder ein legendärer Vogel ist – allerdings weniger – oder eine weiter Entwicklung, wie z. B. Tauboss oder Schwalboss. Natürlich könnte es auch ein Ibitak sein, aber ich glaube, das wäre nicht groß genug für die Beschreibung.

    *grins* Ich hab fall geschrieben, dass er größer wie der Durchschnitt ist. Aber mal ehrlich, was soll ich denn mit einem Taubos oder Schwalbos? Die beiden sind doch schwach wie Brot.

    Zitat

    Kann es sein, das du das kämpfen während eines Unwetters bevorzugst?
    Scheint mir fast so, weil beinahe alle ‚Großen’ Kämpfe bei irgendeinem Wetter Phänomen ausgetragen wurden. Hauptsächlich bei Sturm und Gewitter.

    Das liegt eher an den Schauplätzen. Galazir bring ich immer mit Unwetter in Verbindung und auf Seval Island scheint halt nur wenige Tage im Jahr die Sonne, umsonst heißt die Insel ja nciht Gewitterinsel.

    Zitat

    Was mir sonst noch auffällt ist, das du meist die Umgebung oder das Wetter mit in den Kampf einbeziehst.

    Klar, warum auch nicht^^? Mach ich auch bei schönem Wetter, gehört einfach dazu find ich. Die Attacken verpuffen ja nciht einfach in der Luft.

    Zitat

    Zum Schluss hätte ich noch gerne gewusst, wer gewonnen hat…
    Auch wenn du’s mir eh nicht verraten wirst…

    Du weißt, dass ich bei sowas eisern schweige^^.

    Zitat

    Ich glaube Xi wars, die das in ihrem letzten kommi erwähnt hatte mit dem stiel. Fals sie es nicht war schliese ich mich dem an, der gesagt hat, das man zu deinem stiel schon lange nichts mehr sagen muss. Dem ist auch nichts mehr hinzu zu fügen.

    Vielen Dank für das Lob^^.


    @Xi:

    Zitat

    Deinen Stil lass ich mal aus, Rechtschreibung und Grammatik ebenso, das klappt inzwischen schon echt gut^^

    In letzter Zeit hat Nischi es sich immer vorher durchgelesen und alle Fehler verbessert :blush:

    Zitat

    Deine Beschreibungen werde wirklich immer besser, aber manchmal wirst du mir sogar etwas zu, naja, episch ist irgendwie komisch, aber wenn man jedes Kapitel mit einer Naturkathastrophe, einem Alptraum, einem Unwetter oder ähnlcihem beginnt... *danger* Ich mag das, aber ich würde dir persönlich empfehlen, es nicht immer so zu machen, sonst verliert es irgendwann seinen Reiz =/

    Ich weiß halt nie, wie ich anfangen soll... Aber gut, ich werd versuchen das einzustellen.

    Zitat

    Philipp ist mir ja mal sowas von unsympathisch! Ich meine, wenn man sich schon tätowiert, dann bitte mit was coolem -.- Und doch nicht auf die Glatze.

    Ich fand dieses Bild mit dem Schlangenknäul aufm Schädel iwi halt prägnant^^ Aber hast recht, ich würd das auch nie machen^^.

    Zitat

    Ethan sieht wenigstens gut aus (er hat weiße Haare xD)

    Alle meine KReaturen sehen in menschlicher Form gut bzw attraktiv aus. ^^

    Zitat

    Irgendwie hab ich auch immer gedacht er sei ein Trottel, aber als es um Jess' und Sabrinas Augen ging war er plötzlich so schnell. Und dass er dem Vogel, den er ja nun echt nicht mag, geglaubt hat und zugehört hat... hmmm *nachdenk* Vielleicht ist er doch nicht so doof, wie ich dachte^^

    Dabei hattest du doch selbst bei der letzten Begegnung mit ihm sowas angedeutet, dass er Rache nehmen will mein ich. Aber du hast recht, auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn^^. (Damit ist selbstverständlich Philipp gemeint^^)

    Zitat

    Deswegen bin ich auch auf den Vogel gespannt, ich persönlich wäre ja für Lavados. Erstens fehlt Jess noch ein Feuerpokémon und zweitens mag ich das Vögelchen sowieso total gerne ;)

    Und wiedermal sind wir uns ähnlich^^. Auch wenn Lavados in den Editionen schwach ist, mag ich ihn trotzdem total^^.

    Zitat

    Tja, wer ist abgestürzt? Man könnte dir alles zutrauen, auch dass du den Vogel versenkt hast, aber dann kommt er wieder, denn es wäre unlogisch gewesen ihn einzuführen, wenn er danach nicht mehr auftaucht.

    Naja, ich hab ihn ja in den ersten Kapiteln schon erwähnt, aber irgendwie scheint das in Vergessenheit geraten zu sein... Waren wohl zu viele Kapitel dazwischen.
    Danke für dein Lob und dafür, dass du dir Zeit genommen hast, mein Kapitel zu lesen^^.


    Also, das nächste Kapitel sollten ursprünglich zwei kurze werden, aber darauf hatte ich keine Lust, von daher ist es jetzt eines. Ich hoffe es gefällt euch, diesmal gibts auch keine Unwetter (aus meteorologischer Sicht^^)

    Öffne die Pforte, durchschreite das Tor und betritt eine Welt, wie du sie dir in deinen kühnsten Träumen vorgestellt hast. Eine Welt, in der Wunder Wirklichkeit und Kinder nie erwachsen werden.
    Doch ohne Hilfe werden die Traumlande schon bald vom Albtraum regiert, den die bösartigen Nachtmahre sind mächtiger als je zuvor.


    Das Abenteuer und der Kampf um die Welt der Träume hat begonnen!
    The endless Night of Dreams

  • Kapitel 33


    Brennendes Wasser



    Drückende Feuchtigkeit hing in der Luft, benetzte die filigranen Flügel des großen Insektes und drang selbst durch die feinen Daunen des kleinen Feuerwesens. Doch es machte keinem der beiden mehr etwas aus. Nachdem sie schon fast drei Monate in dieser Höhle verbracht hatten, kümmerte sie die Feuchtigkeit nicht mehr. Bibor hatte trotz seiner, vom Wasser schweren Flügel, seine übliche Geschwindigkeit wiedererlangt und auch Flemmli konnte nun wieder Feuer speien.


    Das Wasser des kleinen Sees am Ende der gewundenen Höhle bildete krause Wellen und schwappte unruhig hin und her. Knirschend bohrte sich einer von Bibors stählernen Stacheln in das dunkle Gestein. Mit einer blitzschnellen Bewegung schnellte Flemmli zurück und entging somit dem Angriff. Die täglichen Kämpfe, welche die beiden so unerbittlich ausführten, gehörten schon längst zu ihrer festen Tagesordnung. Bisher war Bibor jedes Mal als Sieger hervorgetanen, doch mit jedem weiteren Tag, der vergangen war, hatte seine kleine Konkurrentin mehr aufgeholt. Irgendwann würde sie ihn besiegen, das stand fest. Aber dieser Tag schien noch fern.


    Flemmli holte tief Luft, erhitzte diese in ihrem Körper und spie sengende Feuerbällchen auf ihren Teampartner. Ihre Glutattacke hatte sich in diesen drei Monaten sichtlich verbessert, obwohl sie am Anfang wegen der feuchten Luft nicht mal ein Flämmchen zustande gebracht hatte. Scheinbar ohne große Mühe wich Bibor dem Angriff aus und setzte selbst mit einer schnellen Dounadel nach. Flink schlüpfte Flemmli unter den beiden Hieben hindurch, doch ihr erfahrener Gegner wechselte übergangslos in den Furienschlag und ließ seine lanzenähnlichen Stacheln mit schier unglaublicher Geschwindigkeit auf sie einstechen. Zwar kannte das kleine Feuerwesen seine Tricks und konnte den meisten Schlägen ausweichen, doch es fanden auch einige ihr Ziel. Flemmli zeigte sich von den Treffern aber nicht im mindesten Beindruckt. Ihr Schnabel fing an zu Glühen und sie schnellte Bibor mit einem Satz entgegen. Der jedoch konterte, indem er seine Stacheln silbern aufleuchten ließ. Er erwischte seine kleine Trainingspartnerin mit der glatten Seite des Kegels und schleuderte sie zu Boden. Im Fallen feuerte sie erneut eine Glut auf ihn ab. Diesmal konnte das Insekt nicht ausweichen und die heißen Feuerbällchen verdampften auf seinem nassen Exoskelett. So konnte die Attacke ihm zwar keine schweren Verbrennungen zufügen, aber sie schwächte ihn sichtbar. Beide hatten längst herausgefunden, wie sie ihre Attacken einsetzten mussten, um den anderen nicht ernsthaft zu verletzen.


    Mit einem Ruck kam Flemmli wieder auf die Füße und musste sofort einer weiteren Metallklaue von Bibor ausweichen, welche einen tiefen Riss in das schwarze Gestein des Bodens zog. Empört stieß sie einige zwitschernde Laute aus. Auch wenn sie wusste, dass sie gegen eine Wand redete, beschwerte sie sich jedes Mal, wenn er wieder alle Regeln vergaß und mit voller Kraft gegen sie kämpfte. Da er in letzter Zeit immer öfters zu diesen Mitteln griff, schloss sie, dass sie langsam aber sicher stärker wurde. Vielleicht würde sie ihn ja bald besiegen können. Zum Glück war er einsichtig genug um wenigstens auf seinen Gifthieb zu verzichten.


    Mit einem Schlag zertrümmerte Bibor einen Felsen, hinter dem sich Flemmli gekauert hatte. Diese hatte darauf gewartet und spie ihm durch das berstende Gestein eine Glut ins Gesicht. Durch die relativ geringe Distanz verursachte die Attacke mehr schaden und dem Insekt war es schier unmöglich auszuweichen. Seine kleine Gegnerin witterte ihre Chance und schnellte ihm mit einer Schnabel-Attacke entgegen. Aber sie hatte nicht mit seiner Geschwindigkeit gerechnet. Blitzschnell riss Bibor seine Stacheln in die Höhe, vor sein Gesicht und blockte damit Flemmlis Angriff. Ein schrilles Kreischen erklang, als ihr harter Schnabel über das gehärtete Metall schrammte. Einen Augenblick hingen beide in der Luft und keiner konnte die Oberhand gewinnen, dann kehrte die Schwerkraft für Flemmli zurück und Bibor schleuderte sie von sich fort. Sie landete am Rande des Sees auf den Füßen. Doch ihre Klauen fanden auf dem nassen Stein keinen Halt und mit einem spitzen Schrei landete sie im Wasser.


    Mit aufgerissenen Augen sank Flemmli bewegungsunfähig Richtung Grund des Sees. Über sich konnte sie Bibor sehen, der oberhalb der Wasseroberfläche schwebte. Das große Insekt schien entsetzt, dass sie nicht einmal versuchte sich über Wasser zu halten. Aber damit hätte sie die Niederlage zugegeben und das wollte sie nicht. Sie wollte es einfach nicht wahrhaben, dass sie als Feuerpokémon nicht einmal ein Bibor besiegen könnte. Und nun sollte sie hektisch mit den Krallenfüßen paddeln und sich dann von ihrem ewigen Rivalen retten lassen? Es bereitete ihr fast Freude, zu sehen, wie er dort oben panisch wurde, als sie immer tiefer sank. Sollte er doch sehen, wie er das ihrer Trainerin erklären würde. Aber das Triumpfgefühl hielt nicht lange, denn eisige Kälte kroch mit dem Wasser unter ihre Federn. Ihr kleiner Körper wurde taub und ihre weitgeöffneten Augen brannten, doch sie konnte sie nicht schließen. Warum hatten es nur alle anderen so viel leichter, wie sie? Diesem hochnäsigen Bibor schein ohnehin alles zuzufliegen, aber dass auch noch Trasla sie so schnell überholt hatte, war einfach unfair. Dieses kleine, weiße Geschöpf hatte doch gar nichts gemacht. warum hatte er sich denn bloß entwickelt. Sie, Flemmli hatte jeden Tag, seit sie auf dieser schwarzen Insel waren trainiert, um stärker zu werden. Trasla hatte nur zweimal sich dazu bereiterklärt mitzumachen. Nachdem er sich zu Kirlia entwickelt hatte, konnte er ihr natürlich nicht oft genug vorführen, wie viel stärker er nun war. Und immer gab er mit seinem Sieg über ein Geowaz an. Natürlich hätte Flemmli dieses Pokémon nie besiegen können, aber sie war ja auch von Typ her stark im Nachteil. Warum nur hatte sie sich nicht entwickelt? Gut, Kirlia war älter als sie, aber er hatte doch gar nichts dafür getan. Warum nur musste ausgerechnet sie die Schwächste im Team sein? Das war so ungerecht. Sie trainierte doch so hart. Von diesem vorwitzigen Kanivanha ganz zu schweigen. Mit seinen Wasserattacken konnte sie sich gleich gar nicht messen. Warum nur musste ausgerechnet sie die Schwächste sein? So schwach und hilflos war sie doch gar nicht. Tränen sammelten sich in ihren Augen und vermischten sich mit dem Wasser, bevor sie die gefiederten Wangen hinabrinnen konnten.


    Doch allzu lange konnte sich Flemmli nicht ihrem Selbstmitleid hingeben, denn nun erreichte sie den Grund des Sees. Der dumpfe Aufprall brachte sie wieder in die Wirklichkeit. Bibor schien so unendlich weit entfernt, über der glitzernden Wasseroberfläche. Ein bitterer Geschmack legte sich plötzlich auf ihre Zunge. Wieder verloren! Sie konnte einfach nicht gewinnen. Warum nicht? Warum konnte sich nicht einmal als Sieger hervorgehen? Wieso wurde Bibor auch immer stärker, je besser sie wurde? Das war einfach so ungerecht. Wut flackerte in ihr auf und Feuer sammelte sich in ihrer Kehle. Am liebsten hätte sie geschrien, aber das konnte sie unter Wasser nicht. Also fokussierte sie ihre Wut auf Bibor und schleuderte ihm eine Glutattacke entgegen. Natürlich verloschen die kleinen Feuerbällchen auf halben Weg, aber dies reizte Flemmli nur noch mehr. Wie von Sinnen feuerte sie eine Glut nach der anderen ab und bemerkte dabei nicht, wie sich das Wasser langsam aber stetig erwärmte. Erst, als der See schon zu brodeln begann und ihr langsam die Luft ausging, kam sie wieder zu sich.


    Verwundert registrierte sie, dass die grässliche Kälte gewichen war. Warmes Wasser war ja gar nicht so schlimm, wie sie immer gedacht hatte. Die Hitze kroch in ihren Körper und wärmte ihre klammen Glieder. Bibor schwebte noch immer hoch über ihr und ihr Stolz ließ sie erneut an den Kampf denken. Also sammelte sie die Wärme um sich und ließ sie ihn ihren Körper eindringen, wo sie sie in ihrer Kehle sammelte. Diesmal würde sie nicht aufgeben! Denn dieser Kampf war noch nicht vorbei. Ein bisschen Wasser würde sie nicht aufhalten. Und mit diesen Gedanken und dem Willen zum Sieg, öffnete Flemmli den Schnabel und spie einen gewaltigen Feuerstrahl. Dieser durchdrang das ohnehin schon kochende Wasser und durchstieß, begleitet von heißem Wasserdampf die brodelnde Oberfläche. Bibor konnte nicht mehr rechtzeitig reagieren und wurde von dem Flammenwurf erfasst und von der Wucht der Flammen zurückgeworfen. Hart schlug er am Rand des Sees auf und blieb liegen. Einmal versuchte er sich noch aufzurichten, doch es wollte ihm nicht gelingen. Er hatte es gewusst, dass seine kleine Partnerin ihn schon bald besiegen würde, aber er hätte nie gedacht, dass es so bald sein würde. Er bewunderte die Zähigkeit, die sie in diesem Kampf gezeigt hatte. Mit Sicherheit würde sie noch eine starke Kämpferin werden. Und mit einem letzten, anerkennenden Summen brach er bewusstlos zusammen.


    Flemmli bekam davon nichts mehr mit. Ihre Lungen schmerzten und schrien nach Luft und schwarze Schlieren tanzten vor ihren Augen. Die finale Attacke hatte sie auch den letzten Funken ihrer Kraft gekostet. Mit großer Mühe kämpfte sie gegen die drohende Ohnmacht. In irgendeinem Winkel ihres Kopfes flüsterte ihr ein leises Stimmchen zu, dass sie es endlich geschafft hatte, dass sie nach all dem Training Bibor geschlagen hatte. Glück durchtränkte alle ihre Gedanken. Nun war sie nicht mehr die Schwächste der Gruppe. Jetzt war alles gut. Tiefe Zufriedenheit überkam sie. Nun konnte sie gehen. Es war so einfach, das wusste sie einfach die Augen schließen und vergessen. Es gab keine Angst und keine Wut mehr in ihrem Herzen, nur noch diese allumfassende Ruhe, die sie hinfort trug. Alles blieb hinter ihr zurück.


    Vor ihren aufgerissenen Augen schien das Wasser anfangen zu leuchten. Fasziniert betrachtete die das wundervolle Licht, das die Wassermassen tränkte. Schimmernde Wogen reiner Energie. Aber sie konnte die Farbe nicht bestimmen. Was war überhaupt Farbe? Hatte das noch Bedeutung? Es schien ihr nicht so. War dies das Ende? Wenn es so schön war, warum hatte sie sich dann immer davor gefürchtet? Fragen über Fragen. Aber die Antworten waren nicht wichtig. Sie wollte sie nicht wissen. Das Leuchten schien schwächer zu werden, je weiter entfernt etwas war. Warum nur? Unwichtig. Es fühlte sich so gut an, wie die Kraft durch ihren Körper rann. Geistesabwesend streckte sie einen Arm aus um das Licht zu fassen, doch die drei Krallen konnten es nicht greifen, sie glitten einfach hindurch. Seit wann hatte sie denn Arme? Unwichtig… Sie sollte sich endlich fallen lassen, sich diesem schönen Licht hingeben und sich fortschweben. Es war doch so einfach, sie musste nur die Augen schließen. Aber sie konnte nicht. Irgendetwas hielt sie fest. Und wenn sie die Augen schloss, würde sie diese Pracht gar nicht mehr sehen. Das wollte sie nicht. Es war doch so schön.

    Allmählich wurde die Energie schwächer und das Leuchten erlosch. Sie wollte es festhalten, doch es ging einfach. Das war schade, aber sie verspürte keine Trauer. Sie fühlte ohnehin nichts anderes als allesumschlingende Ruhe. Etwas in ihr befahl ihr aufzustehen. Warum sollte sie? Das liegen war doch so schön. Alles war so friedlich und sie war glücklich. Warum also aufstehen? Doch das Gefühl ließ nicht locker und wurde immer drängender. Es war unangenehm. Warum ging es nicht? Sie wollte, dass es verschwand. Ein Bild tauchte vor ihrem geistigen Auge auf. Niemand würde jetzt wohl erfahren, dass sie Bibor besiegt hatte. Das war schade, aber unwichtig. Was Kirlia und Kanivanha dazu wohl sagen würden? …Unwichtig… Oder nicht? Wie von selbst gruben sich ihre Krallen in den Boden und hievten sie auf. Warum? Ihre Brust schmerzte entsetzlich. Das würde aufhören, wenn sie ging. Böser Körper! Aber etwas von ihrem Kampfgeist war geblieben und dieser Teil kämpfte gnadenlos um die Kontrolle. Alles war schwer. Die muskulösen Beine mit den langen, scharfen Krallen, die Arme, alles. Es tat weh. Warum durfte sie nicht liegen bleiben? Das war gemein. Sie wollte schreien, aber sie konnte es nicht. Die Muskeln an ihren Beinen spannten sich, als würden sie gleich zerreißen. Das wollte sie nicht. Um nächsten Augenblick stieß sie sich kraftvoll vom Boden ab und schnellte der Oberfläche entgegen. Der glitzernde Spiegel zerbarst in einen Regen aus funkelnden Tropfen, schimmernd, wie funkelnde Edelsteine. Gierig zog sie die rettende Luft ein. Ihre Gedanken klärten sich. Doch sie hatte keine Kraft mehr zu denken. Mit schwachen Zügen schwamm sie zum nahen Ufer und zog sich mit ihren kräftigen Armen aus dem Wasser. Erschöpft brach sie zusammen, sobald sie auf dem Trockenen lag. Unwissend, dass sie nicht mehr das kleine Flemmli war und nie mehr sein würde. Unwissend, dass sie als etwas für sie völlig neues erwachen und nie wieder gegen Bibor verlieren würde. Sie war ein starkes Wesen geworden und würde schon bald erfahren, wie mächtig sie geworden war.
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    Zur gleichen Zeit, weit entfernt über dem offenen Meer, kämpfte ein großer Vogel mit der zunehmenden Erschöpfung. Weit und breit war keine Insel in Sicht und sein Gespür für das magnetische Feld der Erde sagte ihm, dass das nächste Festland noch einige Stunden entfernt lag. Aber ebenso sicher wusste er, dass er es nicht schaffen würde. Sein linker Flügel schmerzte entsetzlich an der Stelle, wo dieser Mensch ihn letzte Nacht getroffen hatte. Er war unvorsichtig gewesen und hatte die grausame Klinge des Mannes gewaltig unterschätzt. Es wäre wesentlich einfacher und effektiver gewesen, die Situation mit einem sengenden Flammenwurf zu klären, aber er musste ja unbedingt mit Bohrschnabel angreifen. Seine Attacke hatte den Mann in die Brust getroffen und ein tiefes Loch in diese gerissen, doch im letzten Augenblick erwischte ihn das Messer am Flügel. Er wusste sofort, dass etwas mit der Wunde nicht stimmte. Die finstere Energie der Waffe brannte entsetzlich und drang tief in seinen Körper ein. Wie ein Gift, das ihn von innen zerfraß und schwächte. Doch im ersten Moment hatte er sich nicht weiter darum gekümmert. Es erschreckte und verunsicherte ihn, den leblosen Körper des Mannes vor sich auf dem Boden liegend zu sehen. Das Blut, das seinen scharfen Schnabel hinab rann, besserte die Situation nicht gerade. Nun begriff er, warum seine Mentoren ihn vor den Waffen seines Körpers gewarnt hatten. Sowohl sein langer Schnabel, als auch seine gebogenen Krallen waren wie geschaffen, um zu töten.


    Weil er den Anblick nicht ertragen konnte, stieß er den Mann von den Klippen und sah zu, wie die schäumende See ihn verschlang. Waaty versuchte vergeblich ihn zu trösten. Der Mensch sei böse gewesen. Er hätte allen Voltilamm Lied zufügen wollten. Doch das interessierte den Vogel nicht. Er hatte den Mann getötet, ein Leben genommen. An diesen Gedanken musste er sich erst gewöhnen. Aber nicht in dieser Nacht. Er wollte so schnell wie möglich los und sein Versprechen einlösen. Um alles Unangenehme würde er sich später Gedanken machen. Waaty hatte versucht ihn aufzuhalten, mit den Worten, dass er erst seine Wunde auskurieren sollte, war aber auf taube Ohren gestoßen. Nur ein paar Stunden später war der gefiederte Besucher auf brennenden Schwingen aufgebrochen.


    Der Fehler war dem Vogel erst viel zu spät bewusst geworden. Das schwarze Gift entkräftete ihn schneller, als erwartet und lähmte allmählich seinen Flügel. Obwohl der Himmel wolkenlos und auch der steife Wind ihm freundlich gesonnen war, schwanden seine Kräfte viel zu schnell. Die anderen Lavados des Tempels hatten ihn immer gewarnt, dass ihn seine Kopflosigkeit noch einmal in große Schwierigkeiten bringen würde. So hatte sein Name die Bedeutung ‚Der, der immer nur auf sein Herz hört und den Kopf vergisst‘ erhalten. Unter den Priestern des Feuers war es üblich, dass jeder einen einzigartigen Namen bekam und sich dessen Bedeutung selbst verdienen musste, auf dass der Name in Jahrhunderten noch über das Wesen des Trägers erzählen würde.


    Schon vor sechs Jahren, als er das rothaarige Mädchen getroffen hatte, war ihm dies zum Verhängnis geworden, aber er hatte es nie seinen Freunden erzählt. Damals überschätzte er sich gewaltig und wollte auf der schnellsten Route zum Tempel, obwohl man ihn davor warnte. Es kam, wie es kommen musste: der Vogel geriet in einen Sturm, der nie zu erlöschen schien und kam vom Kurs ab. Ziellos und entkräftet, hatte er schon alle Hoffnung aufgegeben, als er eines Nachts ein Leuchtfeuer aus der Dunkelheit scheinen sah. Hoch oben auf den schroffen Klippen einer Insel, um die ewige Gewitter tobten, stand eine Gestalt, deren rotes Haar er für die rettenden Flammen gehalten hatte. Das Mädchen brachte ihn in eine Höhle in den Klippen und kümmerte sich um seine Wunden. Viel zu schnell war die Zeit des Abschiedes gekommen, aber die beiden hatten sich ein Versprechen gegeben. Sie würde sich dem Willen ihres Vaters wiedersetzen und ein starker Trainer werden und er würde auf sie warten. Sechs Jahre hatte er gewartet und nun, kurz vor dem Ziel, machte ihm seine Dickköpfigkeit einen Strich durch die Rechnung. Was hätten schon ein paar Tage im Vergleich zu Jahren bedeutet?


    Eisige Gischt schlug gegen seinen Bauch und brachte ihn in die Gegenwart zurück. Er hatte gar nicht gemerkt, dass er so weit abgesunken war. Krampfhaft schlug er mit den Schwingen, um wieder an Höhe zu gewinnen, doch sein linker Flügel war bereits völlig taub. Er konnte ihn kaum bewegen. Sein Zustand schien sich immer schneller zu verschlechtern. Was war das nur für ein Gift, das ihm so zusetzte. Eine weitere Welle brach unter ihm zusammen und ein Hagel eisiger Tropfen benetzte die brennenden Federn seiner Flügel. Erschrocken erkannte er, dass seine Flammen stark zurückgegangen waren. Sein Körper kühlte ab, das war gar kein gutes Zeichen. Es stand wirklich schlecht um ihn, das wurde ihm nun bewusst. Aber er musste durchhalten. Nur wenn er die nächste Insel erreichte, hatte er eine Chance zu überleben. Jemand wartete auf ihn und für sie durfte er nicht sterben. Plötzlich bemerkte er, dass er keine Ahnung hatte, in welche Richtung er fliegen musste, um zur nächsten Insel zu gelangen. Panik überflutete ihn und lähmte seine Gedanken, als ihm klar wurde, was dies bedeutete. Er konnte das magnetische Feld der Erde nicht mehr wahrnehmen. Mitten auf dem offenen Meer, ohne Orientierung, ohne die leiseste Ahnung, wo er sich befand, war er verloren. Ein Schrei der Verzweiflung löste sich aus seiner Kehle und Tränen bildeten sich in seinen grimmigen Raubvogelaugen. „Du bist so ein verdammter Idiot Nim!“, schimpfte er sich selbst. Eigentlich war jetzt alles vorbei. Er hätte genauso gut sich einfach fallen lassen können, die See würde ihn so oder so früher oder später verschlingen. Er war ohnehin zu müde und zu ausgelaugt, um noch lange durchzuhalten. Der Gedanken an das Ende lockte. Sein ganzer Körper schmerzte inzwischen, als wäre er einen steinigen Abhang hinab gestürzt und hätte sich jedes Fleckchen Haut aufgeschürft und jeder weitere Flügelschlag war eine Qual. Wie einfach wäre es, die Schwingen anzulegen und sich in die erlösende Dunkelheit fallen lassen. Erlösung, keine Schmerzen und keine Sorgen mehr. Und doch kämpfte er sich weiter und ignorierte eisern die lockenden Versprechungen, die in seinem Kopf heranwuchsen. Die Kette an seiner gebogenen Kralle, an der sein größter Schatz hing, klirrte leise und erinnerte ihn an sein Versprechen. Jemand wartete auf ihn und erwartete, dass er zurückkehrte. Der Gedanke, noch gebraucht zu werden, die Gewissheit, dass jemand da war, gab ihm die Kraft weiterzumachen.


    Die Zeit verlor ihren Rhythmus, zog sich zäh in die Länge und verging im nächsten Moment wie im Flug. Der stolze Vogel verlor jegliches Zeitgefühl. Seine Sinne schwanden im Gleichtackt mit seinem Feuer, das von den eisigen Wellen knapp unter ihm, geschwächt wurde. Jeder einzelne Flügelschlag war eine Qual und schien der letzte zu sein, zu dem sein geschundener Körper in der Lage war. Und doch folgten weitere. Er spürte, wie das schwarze Gift in seine Glieder strömte und sie Stück für Stück lähmte. Schon lange wusste er nicht mehr, wo er hinflog, er ließ sich einfach treiben, immer geradeaus, so kam es ihm zumindest vor. Sein Blick war getrübt und sein Atem ging keuchend, doch immer noch bewegten sich seine brennenden Schwingen im gleichmäßigen Rhythmus auf und ab und ließen dabei nicht erkennen, wie schwer ihm jede dieser Bewegungen fiel.


    Eine Welle baute sich höher auf, als die anderen vor ihr und warf sich mit einem wütenden Fauchen auf ihn. Der Schlag presste ihm die Luft aus der Lunge und die eisige Kälte, die ihn plötzlich von allen Seiten umspülte, jagte noch einmal einen Adrenalinstoß durch seinen Körper. Mit aufgerissenen Augen stieß er einen panischen Schrei aus, doch da war nur Wasser um ihn. Er schluckte einen Schwall des eisigen Nasses. Die Gewalt des Meeres warf ihn herum, als wäre er eine Feder in den Händen eines Sturmes. Es gab kein Oben oder Unten mehr, nur schäumende Wassermassen, die ihn wild umherschleuderten. Plötzlich konnte er Licht sehen. In blinder Panik schlug er mit den durchnässten Flügeln und durchstieß für einen Augenblick die Oberfläche. Hektisch sog er die salzige Seeluft ein, doch schon riss ihn die nächste Welle hinab in die Tiefe. Diesmal wehrte er sich, schlug wild mit den Flügeln und schaffte es erneut aufzutauchen. Aber der Schlund des Ozeans war nicht bereit ihn gehen zu lassen. War da ein Licht? Ein Feuer, das auf einer Klippe das rettende Land verheißungsvoll versprach? Wie damals! Konnte es sein? Aber etwas stimmte nicht. Er hielt inne und blinzelte sich das Salzwasser aus den brennenden Augen. Die Flamme war nicht rot, sondern blau. Tanzende Irrlichter, die über dem Meer schwebten und Schiffe auf felsige Riffe lockten. Zu hunderten gab es Geschichten von Seeleuten, die sich von diesen Illusionen hatten verleiten lassen und dies teuer bezahlt hatten. Der winzige Moment des Zögerns reichte aus. Sofort packte ihn eine weitere Welle und zog ihn unter Wasser. Seine Kräfte schwanden, ebenso sein Mut. Er dachte nicht nach, er kämpfte nur noch, doch sein Körper war schon zu sehr geschwächt, um dem herrischen Element zu entkommen. Schwärze umfing ihn und die letzten, kläglichen Reste seines Widerstandes schwanden. Er sank, von irgendwoher wusste er das, doch er konnte nichts dagegen unternehmen. Sein Körper gehorchte ihm nicht mehr. >>Ich kann nicht mehr… Es tut mir leid… Ich kann … mein Versprechen … nicht halten. Verzeih mir…!<< Sein Bewusstsein schwand. Vor seinen Augen verschwamm alles er konnte nur noch undeutliche Schlieren erkennen. Kam da etwas auf ihn zu? Wurde der dunkle Fleck vor ihm nicht größer? „Hilf mir“, wollte er schreien, doch er konnte es nicht mehr. Der Druck presste seinen Brustkorb zusammen. Seine Lungen verlangten schmerzhaft nach Luft. Jeder einzelne Muskel seines Körpers schmerzte. Das Wasser wurde schwarz. Das Licht der Sonne reichte nicht so tief. Es war wie damals. Sein Geist klammerte sich an die Erinnerung. Eine Flamme, die kurzzeitig neben ihm aufglühte. Kleine Hände, die nach ihm griffen. Er hätte sie gerne wiedergesehen. >>Verzeih mir!…<< Dann verließen ihn die Sinne und er sank hinab in den endlosen Schlund, dem er zu entgehen versucht hatte.
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    Mit einmal wurde es im Zimmer eiskalt und eine einzige Träne glitt über die Wange des Mädchens. Ihr Blick war wie versteinert und in ihrem Kopf lauschte sie dem Wiederhall der Stimme, die so endlosweit weg klang, ein fernes Echo. >>Verzeih mir!<<, flüsterte sie ihr zu, nur ihr allein. Die Kälte kroch in ihr Herz. „Oh Nim!“, hauchte sie leise, wissend, dass ihre Worte den Freund nie erreichen würden und lauschte der Stille in ihrem Herzen, wo vorher etwas gewesen war, das sie erst jetzt, als es schwand, bemerkte.

    Öffne die Pforte, durchschreite das Tor und betritt eine Welt, wie du sie dir in deinen kühnsten Träumen vorgestellt hast. Eine Welt, in der Wunder Wirklichkeit und Kinder nie erwachsen werden.
    Doch ohne Hilfe werden die Traumlande schon bald vom Albtraum regiert, den die bösartigen Nachtmahre sind mächtiger als je zuvor.


    Das Abenteuer und der Kampf um die Welt der Träume hat begonnen!
    The endless Night of Dreams

  • Warum bekomme ich eigentlich keine Kommis mehr *schnief* ;(;(;(;(


    Achja, ich habe momentan keine Ahnung, wer noch eine PN-Benachrichtigung will, sofern überhaupt noch jemand benachrichtigt werden möchte :(


    Naja, hier kommt auf jeden Fall Kapitel 34 viel Spaß.



    Die Falle



    Lässig stemmte Jess die Hände in die Seiten und blickte gelangweilt zu Ethan. Dieser hatte alle Mitglieder des Team Stormnights zu einer Versammlung in einem großen Saal Galazirs zusammengerufen um etwas Wichtiges zu verkünden. Der blonden Undercoveragentin war es eigentlich egal, was er zu sagen hatte. Sie beschäftigen ihre eigenen Probleme. Am Morgen hatte sie, als sie nach Flemmli und Bibor sehen wollte, beide bewusstlos in der Höhle aufgefunden. Sie schienen einen heftigen Kampf ausgetragen zu haben, der wohl eskaliert war. Bibors harte Haut war an vielen Stellen verbrannt, aber er schien sonst keine allzu schlimmen Verletzungen zu haben. Flemmli hingegen schien nahezu unverletzt, allerdings konnte das auch daher kommen, dass sie sich wohl bei diesem Kampf entwickelt und ihr Körper sich als Folge dessen größtenteils regeneriert hatte. Um auf Nummer sicher zu gehen hatte Jess die beiden zurück in ihre Pokébälle gerufen und sie Domi im Hauptquartier der PA geschickt, um sie untersuchen zu lasen. Zusätzlich musste sie auch noch ihre Flucht vorbereiten, da ihr nur noch vier Tage blieben, bevor sie Team Stormnight verlassen und die Diebin Jess für immer verschwinden sollte, denn diese Rolle würde sie nie wieder spielen müssen.


    „Hört mal alle zu!“, riss Ethan sie aus ihren Gedanken, „Ich habe euch zusammengerufen, weil ich etwas mit euch zu besprechen habe. Es wird Zeit, dass wir aktiv gegen die nervigen PokeAgents vorgehen. Sei ich hierhergekommen bin wurde begonnen auf Cyalian Island ein Lager zu bauen. Dort werdet ihr alles finden, was wir zum Aufrüsten benötigen. In sechs Stunden werden euch unsere Schiffe dorthin bringen. Alles Weitere erfahrt ihr dort.“ Mit diesen Worten beendete er die Versammlung. Die meisten Mitglieder der Bande sahen so aus, als wüssten die nicht genau, was sie von dieser Vorstellung halten sollten. Ethan kümmerte sich nicht um die verwunderten Gesichter um sich und wandte sich zum Gehen. Als er an seinen beiden Vorständen vorbeikam, hielt er kurz inne. „Ihr beide kommt sofort in meine Zimmer. Ich habe etwas mit euch zu bereden.“, wies er sie an und setzte, ohne auf sie zu warten, seinen Weg fort. Jess warf Nancy einen fragenden Blick zu und hob überrascht eine Augenbraue, als diese sie eisig ansah. >>Was ist der denn über die Leber gelaufen?<<

    Das Büro hatte sich seit Matzes Verschwinden stark verändert. Die ehemals hellen Möbel waren jetzt von einem dunklen Grau und die Topfpflanzen neigten ihre verwelkten Blätter. Die freundliche und einladende Atmosphäre des Raumes war einer düsteren Stimmung gewichen. Ethan saß auf dem Stuhl hinter dem Schreibtisch, die Füße auf die Tischplatte gestützt und blickte Jess und Nancy überlegen an. „Was wolltest du mit dieser Show erreichen?“, wollte Nancy wissen und maß den Anführer mit einem abschätzenden Blick, „Um unser Team aufzurüsten haben wir alles Notwendige hier auf Galazir.“ Ethan lächelte sie charmant an und schien ihre miese Laune einfach zu übersehen. „Da hast du recht meine Liebe, aber ich vermute, dass die meisten unseres Teams nicht darüber informiert sind.“, erklärte er mit einem boshaften Glanz in den Augen, „Ich habe vor den PokeAgents eine Falle zu stellen.“ Beide Mädchen verengten die Augen zu Schlitzen, blieben aber still und warteten, dass ihr Chef weitersprechen würde. „Wir wissen mit Sicherheit, dass ein Spion unter unseren Leuten ist. Das werden wir nun ausnutzen.“, fuhr er fort, „Die PokeAgents werden es einfach nicht zulassen können, dass wir uns für einen offenen Kampf aufrüsten. Sie werden versuchen das mit allen Mitteln zu verhindern. Durch ihren Spitzel erfahren sie, dass sie noch ein paar Stunden Zeit haben, aber in Wirklichkeit werden wir sie bereits erwarten. Denn wir drei werden bereits auf der Insel sein und ihnen einen Aufenthalt verschaffen, den sie nie wieder vergessen. Damit fügen wir diesen selbsternannten Beschützern einen schweren Schlag zu und wer weiß, vielleicht bekommen wir so ja auch heraus, wer unserer Leute für den Feind kämpft.“ Seine kleine Rede endete in höhnisches Gelächter. „Du scheinst dir diese Sache ja sehr einfach vorzustellen. Unterschätze lieber diese PokeAgents nicht, die haben einige sehr starke Kämpfer auf ihrer Seite. Und wie viele Leute wissen überhaupt, was du wirklich planst?“, fragte Jess ohne ihre Zweifel zu verbergen. „Mach dir darüber keine Sorgen Jessica. Alle, die von meinem Plan wissen, sind ein paar handwerklich begabte Mitglieder unseres Teams und sie befinden sich alle bereits auf Cyalian Island. Angeblich sind sie gerade ja auf einer Mission, daher werden die auch nicht vermisst.“, erklärte Ethan siegessicher, „Ihr könnt nun gehen, aber ich erwarte euch in zwanzig Minuten am Landeplatz.“


    Kaum hatten die Mädchen das Büro verlassen, wandte Nancy sich ab, ohne der Freundin auch nur einen Blick zu würdigen. Kopfschüttelnd sah Jess ihr nach, bis sie hinter einer Biegung verschwunden war.


    „Ich verstehe, Ethan will uns also eine Falle stellen.“, fasste Caleb zusammen, was seine Undercoveragentin ihm gerade mitgeteilt hatte. „Genau. Was soll ich jetzt tun?“, wollte Jess wissen. Gleich nachdem der Anführer sie entlassen hatte, zog sie sich an einen ruhigen Ort zurück, um Domi zu informieren. Zu ihrer Überraschung war Caleb bei ihm gewesen, sodass sie direkt mit ihrem Vorgesetzten reden konnte. „Was wohl, wir lassen ihn auf seiner tollen Falle sitzen.“, kam es von dem Programmierer. „Das Problem ist nur, dass außer mir nur noch Nancy eingeweiht wurde, der Rest hat keine Ahnung, was hier geplant ist.“, gab die Blondine bissig zurück, „Wenn wir den Plan platzen lassen, wüste er sofort, dass eine von uns beiden der Spitzel ist.“ „Ich sehe das genauso.“, meinte Caleb und übertönte damit Domis gemurmelten Fluch, „Dieser Ethan ist bestimmt nicht seiner Gutmütigkeit wegen der neue Anführer von Team Stormnight. Ich halte es für zu gefährlich, dort nicht zu erscheinen.“ „Na klar, sonst denkst du ja auch immer rational, warum dann auch bei so etwas.“, gab Domi feixend zu hören, aber Caleb überging ihn einfach. „Sabrina, hör zu. Wir werden ein Team nach Cyalian Island schicken. Mit der Anweisung, dass sie sehr vorsichtig sein sollen. Sobald du etwas Neues erfährst, meldest du dich wieder. Wir werden diese Falle gegen Ethan und seine Männer nutzen.“, wies er sie an, „Eine bessere Gelegenheit für deine Flucht wird es nicht mehr geben. Sobald die Agenten ihre Arbeit getan haben, erhalten sie den Befehl dich zurückzubringen. Ich geb dir dann auch Bescheid und du schließt dich ihnen an und kehrst mit ihnen nach Cobry Island zurück. Wir lassen dann Jess verschwinden und Sabrina von ihrer Probezeit zurückkommen.“ Die Angesprochene nickte, als ihr einfiel, dass Caleb sie nicht sehen konnte antwortete sie mit einem kurzen „Okay!“. Insgeheim freute sie sich, dass der Juniorchef sich um sie sorgte. Zum Glück konnten die beiden Jungen nicht sehen, wie sie leicht errötete. „Ich werde euch informieren, sobald ich etwas neues erfahre.“, versprach sie, bevor sie die Verbindung beendete und sich zum Landeplatz aufmachte.


    „Eine Sprengfalle?! Meinst du nicht, dass du damit ein wenig übertreibst?“, wollte Jess fassungslos wissen, als Ethan am Abend auf Cyalian Island seinen beiden Vorständen seinen Plan erklärte. „Hab ich das gerade richtig verstanden? Du willst die PokeAgents in dieses Gebäude locken und es dann in die Luft jagen?“, setzte nun Nancy nach, „Meine Fresse Ethan, das ist Mord, ist dir das eigentlich bewusst?“ „Oh man, was regt ihr beiden süßen euch denn so auf? Das wird doch ein klasse Feuerwerk und außerdem sind die PokeAgents unsere Feinde. Ihr wisst doch: Im Krieg und in der Liebe ist alles erlaubt.“, gab der Weißhaarige mit einem hämischen Grinsen zurück. „Da werden unsere Leute auch mit drinnen sein!“, schrie Nancy ihren Vorgesetzten an. „Du kannst doch nicht einfach aus einer Laune heraus so viele Leben auslöschen! Es werden ja nicht nur Menschen, sondern auch ihre Pokémon in diesem Gebäude sein…“, zeterte Jess, doch Ethan unterbrach sie. „Ich habe euch nicht nach eurer Meinung gefragt!“, zischte er leise und ein grausames Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, „Und mal ganz ehrlich, meiner Meinung ist bisher viel zu wenig Blut geflossen. So ein richtig schönes Blutbad ist jetzt genau was ich brauche. Diesen niederen Geschöpfen werde ich keine Träne nachweinen. Und ihr beide seid nur hier, um meine Befehle, die Befehle eures Anführers, auszuführen. Nur das ist eure Aufgabe. Ich werde diese Nacht genießen!“ Nancy starrte ihn entgeistert an, während Jess die Augen zu schmalen Schlitzen verengte. >>Das einzige niedere Geschöpf hier bist du! Du abscheuliches Monstrum. Ich sehne schon den Tag herbei, an dem ich DEIN Blut vergießen und deinen entmenschlichten Körper in Fetzen reißen werde!<<, fauchte sie in Gedanken. „Macht euch nun an die Arbeit, die anderen müssten bald da sein.“, wies der Anführer die Mädchen an, „Sorgt dafür, dass sie nichts von der Sprengfalle erfahren, um keine Panik auszulösen, aber die Tatsache, dass das hier eine Falle für die PA ist, sollen sie wissen. Immerhin ist das Störsignal, mit dem wir verhindern, dass noch irgendjemand mit unseren ‚Freunden‘ Kontakt aufnimmt, voll funktionstüchtig. Wenn wir ihre Frequenz schon nicht abhören oder aufspüren können, so können wir sie wenigstens blocken“


    Die Sonne stand schon tief am Himmel und schien kurz davor im Meer zu versinken. Doch noch war ihre Zeit nicht gekommen und ihr schwindendes Licht erhellte die flache Insel in deren Zentrum ein großer, tiefblauer See lag. Über einen klaren Fluss lief das überschüssige Süßwasser in den Ozean ab. Obwohl Cyalian Island ideales Gelände für eine Besiedelung zu bieten schien, war sie doch bis vor kurzen von Menschen gänzlich unbewohnt gewesen. Der Grund war die abgelegene Lage, in der sich die Insel befand. Mehrere Tagesreisen weit gab es keine weiteren Inseln und jene, die Cyalian am nächsten waren, könnten nicht bewohnt werden. Für die Menschen war es bis vor kurzem aber noch lebenswichtig gewesen, sich mit naheliegenden Inseln austauschen zu können, da die meisten Leute einfache Bauern oder Fischer waren und immernoch konnten sich nur die wenigsten moderne, überseetaugliche Schiffe mit starken Motoren, geschweige denn Helikopter oder Flugzeuge leisten. Dichte Wälder bedeckten die weitläufige Ebene und boten vielen Pokémon eine Heimat. Nur am Ufer des Sees hatten die Mitglieder Team Stormnights eine große Lichtung geschlagen und dort mehrere Gebäude errichtet. Die meisten davon waren Unterkünfte mit dünnen Metallwänden. Abseits der anderen, nahe am Wasser, befand sich das größte und stabilste der Gebäude, das Lagerhaus, in dem die Sprengfalle platziert war.


    Ein Windstoß kam auf und verfing sich in Jess blonden Haaren. Ihre giftgrünen Spitzen tanzten wild um ihren Kopf, während ihr Blick aus klaren Smaragden auf der spiegelnden Wasserfläche hing. Nun waren alle Mitglieder Team Stormnights eingetroffen und auf ihren Posten um Ethans Plan auszuführen, der viele von ihnen mit in den Tod reißen würde. Auch die PokeAgents müssten schon auf der Insel sein, auch wenn das Störsignal verhinderte, dass die Undercoveragentin sich mit Domi oder Caleb in Verbindung setzten und sie warnen konnte. Auch würde sie sich eine andere Möglichkeit zur Flucht ausdenken müssen, da die Agenten der PA jetzt nicht wussten, dass sie auf ihrer Seite stand. Kanivanha planschte fröhlich im Wasser. Er sollte Wache halten und dadurch, dass er sich am gegenüberliegenden Ufer des Sees aufhielt, das von dichten Bäumen gesäumt wurde, davon ablenken, dass seine Trainerin sich verzogen hatte. Keiner von ihnen bemerkte den Schatten unter der spiegelnden Oberfläche, der alles ganz genau beobachtete.


    Fest entschlossen verließ Jess die Lichtung und verschwand zwischen den Bäumen, wo sie Kirlia rief. Beim Bau des Lagerhauses hatte Ethan einen Fehler begangen. Es lag zwar mitten auf einer freien Fläche, aber den Eingang, der von zwei Männern bewacht wurde, konnte man vom den anderen Gebäuden nicht einsehen. Der Plan der Blondine war es, sich mit Kirlias Hilfe aus dem geschützten Wald vor das Lagerhaus zu teleportieren und anschließend die Wachen mit zwei gezielten Schlägen auszuschalten. In einem roten Lichtblitz materialisierte sich das zarte Geschöpf, ohne einen Laut von sich zu geben. Er wusste was auf dem Spiel stand und war bereit. „Also, fangen wir an!“, meinte Jess ernst, „Teleport. Bringen wir das hinter uns.“ Mit einem leisen Ausruf stimmte ihr Partner ihr zu und reichte ihr eine schmale, weiße Hand. Entschlossen ergriff seine Trainerin diese und im nächsten Augenblick lösten sich die beiden im Nichts auf. Fast im selben Moment materialisierten sie sich vor der Tür des Lagerhauses wieder. Die beiden Wachen konnten nicht schnell genug reagieren. Schon hatte Jess die Hand zum Schlag erhoben und Kirlia sich in Sicherheit gebracht. Doch die Agentin führte den Hieb, der einer der Wachen sicher ins Reich der Träume geschickt hätte, nicht aus. Sie erstarrte in der Bewegung. Verwundert rappelte sich Kirlia wieder auf und betrachtete die beiden Männer, die seine Trainerin recht hilflos musterte. Die Augen der beiden waren seltsam trüb, als wären sie mit den Gedanken in weiter Ferne und sie blickten starr geradeaus, was diesen Eindruck noch verstärkte. „Die sind ja voll weggetreten.“, murmelte die Blondine überrascht und wedelte dem einen mit der Hand vor dem Gesicht rum. „Warst du das?“, fragte sie ihren kleinen Partner, aber der schüttelte den Kopf, „Naja, erspart uns schon Arbeit.“ Mit einem Schulterzucken öffnete die grün gekleidete Agentin die Türe und schlüpfte mit ihrem weißen Freund hindurch.


    Die Lagerhalle war im Inneren eigentlich nur ein einziger Raum mit einer abgetrennten Plattform mit eisernem Geländer in etwa zwei Metern Höhe am anderen Ende der Halle. Eine schlanke Gestalt schien sich dort oben zu befinden. Mit einem leichten Kopfnicken gab Jess Kirlia zu verstehen, dass er sie auf die Erhöhung bringen sollte und fasste ihn an den Schultern. Schon im nächsten Moment verschwanden die beiden leuchtend. Keine Sekunde später erschienen sie hinter der anderen Person auf der Plattform. Scheinbar überrascht für ihr Gegenüber herum. „Jess, ich hätte es wissen müssen.“, begrüßte Nancy sie mit einem kalten Lächeln, „Auch wenn es mir lieber gewesen wäre, wenn du nicht gekommen wärst.“ „Nun können wir es nicht mehr ändern. Es tut mir auch leid, aber du weißt, was nun kommt.“, antwortete die Blondine hart. Insgeheim hatte sie schon immer befürchtet, dass sie am Ende Nancy gegenüberstehen würde.


    In einem Lichtblitz erschien Tengulist und platzierte sich kampfbereit neben seiner Trainerin. „Hier endet dein Glück, denn mir bist du nicht gewachsen. Welches deiner Pokémon kann gegen Tengulist bestehen? Kirlias Psychoattacken verpuffen durch sein Ulichtelement und weder mit Zauberblatt, noch mit Schockwelle kannst du etwas gegen mein Pflanzenpokémon ausrichten. Einzig Kanivanhas Eisstrahl könnte mir gefährlich werden, aber vergiss nicht, dass Tengulist auch deinem Fisch vom Typ her überlegen ist und Kanivanha, egal wie stark sein Angriff auch sein mag, eine kümmerliche Verteidigung besitzt. Vermutlich kann ich ihn mit einem Energieball besiegen. Wirst du dieses Risiko eingehen und deine kleinen Partner in einen Kampf schicken, der bereits verloren ist?“, meinte Nancy, die leider die Schwächen von Jess kleinen Freunden nur allzu gut kannte. Aber sie schätzte die Situation nicht richtig ein, denn die Blondine hatte noch nicht einmal die Möglichkeit Kanivanha einzusetzen, da er draußen im See Wache hielt. „Oder du setzt dein ach so tolles Cryptopokémon ein.“, riss Nancy sie aus ihren nicht sehr zuversichtlichen Gedanken. Hatte ihre Stimme zuvor noch ein wenig niedergeschlagen gewirkt, so war sie jetzt von einer ungewohnten Härte durchzogen. „Ich hätte wirklich niemals gedacht, dass du so eine niederträchtige Verräterin bist. Sogar Matias hast du getäuscht. Und ich hab dich allen Ernstes für meine Freundin gehalten.“, sprach sie weiter und für einen Moment glaubte Jess ein feuchtes Glitzern in ihren hellblauen Augen zu sehen. „Es gibt einiges über mich, das du nicht weißt.“, gab die Undercoveragentin entschlossen zur Antwort und packte den Ball ihres dritten Pokémon fest, „Und überhaupt, woher weißt du, dass ich ein Cryptopokémon habe.“ „Woher wohl? Ethan hat es mir regelrecht auf die Nase gebunden.“, bekam sie zur Antwort, „Er hat es regelrecht genossen mir zu erzählen, dass du als erstes Mitglied von Team Stormnight ein Cryptopokémon erhalten hast und dann auch noch das Stärkste dieser Lieferung. Was hast du denn alles gemacht, um an es ranzukommen?“ „Sag mal für wen hältst du mich? Ich bin doch nicht Lisa!“, beschwerte Jess sich, „Und ich habe dieses Pokémon auch nur angenommen, weil sonst Lisa es bekommen hätte.“ „Spar dir deinen Atem! Es ist mir egal, hörst du!“, schrie Nancy ungehalten, „Weißt du was unser toller Anführer getan hat? Er hat mir mein Groink weggenommen und ich weiß noch nicht einmal wie er mir den Pokéball vom Gürtel geklaut hat. Aber er hatte den Nerv mir ins Gesicht zu sagen, dass er mein Groink Natalie geschickt hat, um daraus ein Cryptopokémon zu machen. Er hat mich angegrinst und gemeint, ich könnte mir ja jederzeit wieder ein so gutes Pokémon aufziehen und trainieren. Für diesen Scheißkerl sind Pokémon doch nur Werkzeug. Und deshalb wirst DU mich auch nicht daran hindern mich hier und jetzt auf die Seite der PokeAgents zu schlagen! Verstanden?“ Nach diesem Ausbruch musste sie erst einmal nach Atem ringen, während Jess sie mit offenem Mund anstarrte. Sie konnte kaum glauben was sie eben gehört hatte. Dass Ethan ein mieser Bastard war, wusste sie ja schon lange, aber dass er soweit gehen würde war ihr neu. Kein Wunder, dass ihre Teampartnerin den ganzen Tag so schlecht drauf gewesen war. „Du willst also die Sprengfalle abschalten?“, fragte sie vorsichtshalber nach. „Natürlich! Was hast du denn gedacht?“, wollte Nancy verwundert wissen. „Ich dachte DU würdest MICH aufhalten wollen, damit ich die Sprengfalle nicht abschalten kann.“, meinte die Blondine, die sichtlich mit der Situation überfordert war. „Wozu sollte ich denn dann die Wachen mit Lunasteins Hilfe hypnotisieren?“, kam es verächtlich von Nancy. „Ich hab gar nicht an Hypnose gedacht. Ich wollte die beiden eigentlich K.O schlagen.“, gab Jess zu, worauf ihre Partnerin sich mit der Hand gegen die Stirn schlug. „Oh man Jess! Du kannst doch nicht immer nur auf rohe Kraft setzen.“, stöhnte sie theatralisch, lächelte dann aber wieder leicht, „Wir stehen also auf derselben Seite.“ Das war keine Frage, sondern eine Feststellung. „Dann sollten wir uns jetzt beeilen, bevor die Wirkung der Hypnose nachlässt und wir trotzdem geschnappt werden.“ Mit diesen Worten wandte sie sich um und schritt zu der Steuereinheit. Schnell und sicher fuhren Ihre Finger über die Tastatur und schon nach wenigen Sekunden drehte sie sich wieder um. Tengulist verschwand in einem Lichtstrahl. Nancy wollte schon einen anderen Ball werfen, aber Jess hielt sie auf. „Lass Kramshef lieber aus dem Spiel, mit Kirlia sind wir schneller.“ Ihre Freundin nickte und ergriff auch eine Hand des kindlichen Wesens. In leuchtendem Licht lösten sich die Drei auf.


    Vor der Lagerhalle erlebten die Mädchen aber eine unangenehme Überraschung. Auf der anderen Seite des Sees standen zehn Jugendliche, die allem Anschein nach zu den PokeAgents gehörten. Eine kleine Armee aus kraftstrotzenden Pokémon hatte sich vor ihnen aufgebaut. Ihnen gegenüber warteten lässig die Mitglieder von Team Stormnight. Bevor man sie entdecken konnte, teleportierten sich die beiden Mädchen von der Halle weg. Offenbar hatten die Agenten beschlossen sich den deutlich in der Überzahl befindenden Gegnern in einem Kampf entgegenzustellen. „Wie blöd sind die den eigentlich?“, wollte Jess genervt wissen und rief Kirlia zurück. Nancy hatte auf die Frage keine Antwort, bis ihr Blick auf einer der Gestalten am anderen Ufer hängen blieb. Ihre Partnerin folgte ihren Bewegungen mit den Augen und stöhnt auf. Caleb hatte ausgerechnet Tobias als Anführer der Mission geschickt und dieser achtete in seinem überzogenen Selbstbewusstsein nicht darauf, sich unauffällig zu verhalten, obwohl er von dem Juniorchef gewarnt worden war. „Und für diesen Spinner haben wir uns die Mühe gemacht, die Sprengfalle zu deaktivieren.“, murmelte Nancy fassungslos. „Wie ich sehe habt ihr euch entschieden, es uns besonders leicht zu machen.“, höhnte nun Ethan, „Ich denke, dann solltet ihr auch die Ehre erhalten von mir persönlich besiegt zu werden. Und zwar mit einer Macht, die größer ist, als ihr es euch vorstellen könnt. Elevoltek erscheine!“ Während der Lichtstrahl durch die Luft zuckte und die Umrisse des machtvollen Wesens bildete, kroch ein eisiger Schauer über Jess Arme, gleich eine düsteren Vorahnung. Etwas stimmte hier nicht.


    Als das Licht des Pokéballs sich gelegt hatte und den Blick auf das massige Elektropokémon freigab, ging ein überraschtes Raunen durch die Versammelten. Denn Elevoltek war nicht gelb, wie es hätte sein sollen, sondern von einem dunklen Schwarzviolett. Die sonst schwarzen Blitze auf seinem Körper glühten in dunklem Gelb, als hätte jemand die Farben vertauscht und zusätzlich abgedunkelt. „Begrüßt nun eine neue Generation und damit die Zukunft der Pokémon. Die Dark Crypto.“, keifte Ethan mit schriller Stimme, „Werdet Zeuge meiner uneingeschränkten Macht! Elevoltek, Cryptoblitz.“ Mit einem Brüllen hob das Pokémon die Arme, um die sich dunkle Funken sammelten. Kurz ließ es den Blick über die Wasseroberfläche gleiten, dann schleuderte es die gesammelte Energie in Form eines tiefschwarzen Blitzes. Der düstere Energiespeer bohrte sich in den kleinen Körper eines Kanivanhas, das sich in der Nähe des diesseitigen Ufers aufgehalten und die ganze Szenerie beobachtet hatte. Ein schriller, menschlicher Schrei zerriss die Luft und im nächsten Moment stürzte Jess durch das seichte Wasser des Ufers auf ihren kleinen Freud zu, der wie tot auf den flachen Wellen trieb. Schimmernde Tränen liefen über ihre Wangen, als sie den leblosen Körper in die Arme schloss.

    Öffne die Pforte, durchschreite das Tor und betritt eine Welt, wie du sie dir in deinen kühnsten Träumen vorgestellt hast. Eine Welt, in der Wunder Wirklichkeit und Kinder nie erwachsen werden.
    Doch ohne Hilfe werden die Traumlande schon bald vom Albtraum regiert, den die bösartigen Nachtmahre sind mächtiger als je zuvor.


    Das Abenteuer und der Kampf um die Welt der Träume hat begonnen!
    The endless Night of Dreams

    Einmal editiert, zuletzt von Sheewa ()

  • Ui diesmal gabs ja wieder richtig viele Kommis *sich doll freu*


    lucario+riolu: Ich freu mich, dass dir das Kap gefallen hat^^.

    Zitat

    Dass der Ethan so ein Plan ausheckt hätte ich ihn jetzt nicht wirkich zugetraut(auch wenn er schon so ****** ist.).

    Jup, er ist ein Arsch, aber jetzt ist zum Glück erst mal ne Weile Ruhe mit ihm.^^ Ich kann den Segel übrigens auch nciht wirklich leiden^^.

    Zitat

    Und die Krönung: Nancy hat die Seiten gewechselt!!!!
    (auch wenn ich jetzt mal denken kann das sie auch Spionin sein kann^^).
    Das ist wirklich eine für mich sehr unerwartete Wendung.

    Naja, eig hat sie ja gar nicht die Seiten gewechselt, sondern eher diese eine Mission sabotiert. Aber sie liebt ja auch ihre Pokis. Aber deine Idee ist nicht schlecht^^, auch wenn ich in ne andere Richtung plane^^.

    Zitat

    Aber das Ethan die ganzen Leute UND Pokemon umbringen will und sich noch darüber freut ist einfach wirklich nicht menschlich!(ich weiß er ist ja kein Mensch)

    Nein, ist er nicht. Und ich bezweifle, dass er je richtig menschlich war.


    dark libelldra: Es freut mich natürlich auch, dass du meine Geschichte liest und sie dir gefällt^^.

    Zitat

    Ich geb jetzt keine bewertung ab weil es keinen Kritikpunkt gibt (ich weis garnicht was ihr alle habt ich überles die rechtschreibfehler sowieso)

    Danke schön^^. Die anderen haben schon recht, meine Rechtschreibung ist mies (Was auch der Grund dafür sein könnte, dass ich in der Schule trotz Einsen in Aufsätzen am Ende immer Dreier im Zeugnis hatte, jedenfalls solange wir Diktate hatten *pfeif*)

    Zitat

    Naja deien Geschichte ist FANTASTISCH!!!!! Noch nie hatt mich so eine geschichte gefesselt, und noch nie hatt sie mir den atem so geraubt, ich hab seit anfang mitgefiebert und gelesen und gelesen u.s.w. Ich find sie verdammt spannend!

    :blush: Du machst mich ganz verlegen. Ich wünsche mir, Menschen zum Träumen oder zum nachdenke zu bewegen und freue mich natürlich immer, wenn mir dass ein Stück gelingt^^.

    Zitat

    m besten fand ich Kapitel 28 Eine perfekte Welt? und Kapitel 29 Untergang des Paradises (Ich konnte Maja richtig verstehen)

    Kap 29 war auch meiner Meinung her bisher mein bestes, aber ich denke, es werden noch ähnliche Kaps kommen, vor allem, da die Schonzeit endlich vorüber ist^^.


    @TieguaioLi: Vielen Dank für dein Lob^^. Und es freut mich, dass dich meine RS-Fehler nicht so doll stören, ich lass ja seit einiger Zeit immer jemand korreturlesen, damit die sich in Grenzen halten.

    Zitat

    Ist Kaniwanha jetzt im Ernst... tot?

    Nein, nur sehr schwer verletzt, aber das kommt in diesem Kap vor.^^

    Zitat

    Und Lavados?
    Nä, der Lavados hat iwie überlebt, wie muss ich mir aber noch überlegen...

    Du nimmst es mir hoffentlich nciht allzu übel, wenn ich darüber Stillschweigen bewahre. Nims Schicksal wir sich noch herausstellen, aber das dauert noch ein bisschen.

    Zitat

    Ich hoffe du schreibst diesen Monat noch'n Kapi

    ICh hoffe, dass ich keine so ewig langen Pausen mehr einlegen muss^^, also keine Sorge, auch wenn ich jetzt wegen meiner Arbeit nicht jeden Tag zeit zum Schreiben hab.


    @]AVTR[: Die Fehler hab ich sofort korrigiert, danke für suchen^^.

    Zitat

    Ethan war zwar schon immer mieß, aber das ist echt der gipfel...
    aber solche leute findet man überall...

    Hast schon Recht, er ist mies. Aber so langsam fängts doch erst richtig an^^.

    Zitat

    irgendwie haben hir alle schlecht geschlafen...
    zum beispiel der missions-anführer der pa, was für ein trotel...

    Wieso alle? Nur Nancy ist doch mürrisch drauf. Und Tobi ist eben ein wenig zu selbstbewusst und missachtet gerne mal Anweisungen, aber dafür ist er ja Calebs bester freund und kann sich auch einiges erlauben.

    Zitat

    ethan ist hysterisch, und ich frage mich, warum man solche leute nicht einfach erschießt...
    wäre kein verlust, ganz ehrlich.

    Ein Verlust vielleicht nicht, aber ich glaub die Kugel würde einfach durch ihn durchgehen, wenn er zum Schatten wird. Und ansonsten würde er halt wieder heilen... Auf die Art würde man also höchstens ihn wütend machen oder ne Kugel verschwenden.

    Zitat

    ach ja, ich schließe mich TieguaioLi im bezug auf lavados an

    Kann ich mir denken, aber du kennst ja meine Antwort^^.

    Zitat

    und das mit kanivanah... dreckskerl.

    Warum hab ich bloß das Gefühl, dass einige Leute das nächste Kap recht gerne lesen werden und sich auch nciht über vorhandene Gewalt aufregen werden?^^


    Also hier kommt endlich Kapitel 35. (Tipp: Das Kap hängt mit dem Traum aus Kapitel 25 'Erschütterung der Mächte' zusammen. zum besseren Verständnis kann das herangezogen werden)


    Warnung: Dieses Kapitel enthält Gewalt und auch ein paar unschöne Verletzungen werden beschrieben. (Ist aber nicht mein schlimmstes Kap^^)



    Blutroter Hass



    Eine fast schon gespenstige Stille lag über dem See Cyalian Islands. Die Sonne war gerade dabei, im Meer zu versinken und hüllte alles in sanfte Rosa- und Orangetöne. Sowohl die Agenten der PA als auch die Mitglieder Team Stormnights betrachteten schockiert die Auswirkungen von Elevolteks Attacke. Nancy hatte die Hände vor den Mund geschlagen und schickte stumm ein Stoßgebet zum Himmel, dass Kanivanha die verheerende Attacke überlebt haben mochte. Jess, die bis zur Hüfte im Wasser stand, zitterte unkontrolliert und hielt den Blick gesenkt. Unter ihren Händen nahm sie den schwachen Herzschlag ihres kleinen Freundes wahr. Es erschien der Undercoveragentin wie ein Wunder, das er diese Attacke überlebt hatte, auch wenn er schlimme Verletzungen davongetragen hatte. „Da seht ihr die unglaubliche Macht unserer Dark Cryptos. Und jeder von euch Möchtegernhelden, der es wagt sich mir in den Weg zu stellen, wird diese Macht zu spüren bekommen.“, rief Ethan den PokeAgents überheblich zu. „Du Bastard!“, zischte Jess und ihre Stimme klang seltsam gepresst, „Wie kannst du es wagen…?“ „Was fällt dir ein so mit mir zu sprechen? Und überhaupt, was regst du dich denn so wegen eines wertlosen Pokémon auf? Es ist ja nicht so, als wäre es unersetzbar.“, fiel Ethan ihr ins Wort. Unendlich langsam hob Jess den Ball und rief ihren verletzten Freund zurück und noch immer hob sie nicht den Blick.


    Ein Zittern lief durch ihren Körper. Glühender Hass brodelte in ihr und sie konnte ihn kaum noch unter Kontrolle halten. Aber wollte sie das überhaupt? „Jetzt seid ihr PokeAgents dran. Macht euch auf euer Ende gefasst.“, kreischte Ethan hysterisch. Damit nahm er Jess die Entscheidung ab. Wie eine Welle aus flüssigem Feuer schlug ihr Hass über ihr zusammen und ließ ihre uralte Macht erwachen. Ihr Herz machte noch ein paar schwache Schläge und verstummte dann, während reine Energie durch ihren Körper pulsierte. Ein verheißungsvoller Traum, der ihr schon von den dunklen Kreaturen berichtet hatte, erfüllte sich:


    Der menschliche Schatten verblasst und löst sich im Nichts auf. Die Waage gerät aus dem Gleichgewicht.

    Ihre menschliche Seite verschwand fast vollständig und eine namenlose Bestie nahm ihren Platz ein, auch wenn sich ihr Körper äußerlich so gut wie nicht veränderte. „Ethan, du solltest besser aufpassen, wen du dir zum Feind machst, Kreatur der Finsternis. Denn es könnte sich um jemanden handeln, dem du nicht gewachsen bist.“, sprach sie und ihre Stimme war ein feuriges Schnurren, dessen bloßer Klang wie ein warmer Sommerwind über die Versammelten hinwegfegte. Der Angesprochene zuckte zusammen, als er die brennende Macht seiner Gegnerin wahrnahm. Ohne eine Miene zu verziehen hob Jess den Kopf und öffnete dabei die Augen. Flammen loderten auf, verzehrten das schimmernde Grün der Iris und ließ ein feuriges Rot zurück, während sich ihre Pupillen zu senkrechten Schlitzen verzogen. Im nächsten Augenblick warf sie den Kopf in den Nacken und stieß ein Brüllen, gleich wütendem Donnergrollen, aus.


    Die zarten Pastelltöne des Abendrotes zerbarsten, als sich der Himmel durch Jess Energie mit blutigem Rot tränkte. Panische Ausrufe wurden aus den Reihen der Versammelten laut, als sich die Farbe des Lichtes änderte. Tief unten, auf dem Grund des Sees vernahm ein Wesen, das bisher nur ein stiller Zuschauer gewesen war, die gewaltige Entladung und den drängenden Ruf. Mit der Aussicht Teil dieser Macht zu werden folgte er der Aufforderung und steuerte auf das Licht über ihm zu. Die schimmernde Wasseroberfläche zersplitterte in tausende glitzernde Tropfen, als sich der schlangenhafte Leib des Garados sie durchstieß. Der Kopf des Mädchens fuhr herum und ihre Augen fingen die des langen Geschöpfes ein. Nicht das kleinste Anzeichen von Furcht zierte ihren Blick, denn es war ihr Ruf gewesen, dem das Wasserpokémon gefolgt war, um an ihrer Seite zu kämpfen. Im stillen Einverständnis senkte Garados sein Haupt. Jess schnellte mit einem Satz in die Höhe und landete auf dem Kopf ihres neuen Kampfgefährten. Als sie eine Hand an den kronenartigen Auswuchs an seiner Stirn legte, um sich festzuhalten, ließ sie ihre Energie auch in seinen Körper strömen. Das flüssige Feuer breitete sich in ihm aus und brachte seine Augen ebenfalls zum Leuchten, während die entstehende Hitze das Wasser um sie beide zum Kochen brachte.


    Ein pechschwarzer Blitz zuckte durch die Luft und bohrte sich ungehindert in Garados Brust. Vor Wut und Schmerz stieß er ein donnerndes Brüllen aus, während sich gezackte Brandmuster über seinen Körper zogen. Jess zischte verärgert und blutrote Flammen leckten augenblicklich an Garados Wunden entlang und schlossen sie hinter sich. „Wer zum Teufel bist du?“, brüllte Ethan, dem es gar nicht zu passen schien, wie sich die Situation entwickelte. „Jemand, den du besser nicht gegen dich aufgebracht hättest.“, bekam er als flammendes Fauchen zurück. Ihr Partner bäumte sich auf und spie einen gewaltigen Wasserstrahl auf Elevoltek. Von der Wucht der Wassermassen wurde das Elektropokémon fast von den Füßen gerissen, aber sonst schien ihm die Hydropumpe wenig ausgemacht zu haben. „Na warte! Setz nochmal Cryptodonner ein.“, schrie Ethan seinem dunklen Cryptopokémon zu. Gewaltige, schwarze Blitze sammelten sich erneut um dessen Hände und mit einem grollenden Donnerschlag schleuderte Elevoltek die Attacke gegen den schwimmenden Gegner. Zwischen Jess und Garados bedurfte es keiner Befehle. Ihr Hass und ihre Wut waren die Seinen. Und so riss er sein riesiges Maul auf und spie einen Strahl aus pulsierender lila Energie dem finsteren Blitz entgegen. Die Attacken trafen aufeinander und erzeugten dabei so eine Kraft, dass das ehemals ruhige Wasser des Sees hohe Wellen warf und diese, begleitet von einem schneidenden Wind, auf die Kämpfenden zustürzten. Innerhalb weniger Sekunden waren sie bis auf die Knochen durchnässt, während die Zuschauer einige Schritte zurück wichen und so dem Bad entgingen. Mit einem lauten Knall und einem letzten Windstoß verebbten schließlich die Attacken. Jess hob die rechte Hand, mit der sie sich nicht festhielt und sammelte kochenden Wasserdampf um sich und Garados. Schon nach wenigen Augenblicken war die ganze Oberfläche des Sees von dichtem, kochend heißem Nebel bedeckt, der das Mädchen und das Wasserwesen vor den Blicken ihres Gegners nahezu vollständig verbarg. „Cryptowetter, dann triffst du sie auf jeden Fall.“, wies der weihaarige Anführer mit den kalten, blauen Augen seinen finsteren Soldaten an. Dieser formte mit den Händen einen Ball und sammelte eine Kugel aus düsterer Energie in ihnen, bevor er sie in den Himmel schleuderte, wo sie zu pechschwarzen Wolken zerbarst. In rasender Geschwindigkeit breiteten sich die dunklen Gebilde aus, bereit die in ihnen gesammelte Energie in einem alles vernichtenden Schauer zu Boden zu schicken. Doch der blutgetränkte Himmel verschlang sie, bevor sie ihre volle Größe erreichen konnten und ließ nichts von ihnen zurück. „Verdammt, was ist das?“, brüllte Ethan verärgert, aber er klang nicht, als wollte er es wirklich wissen.


    Mit einer Handbewegung schickte Jess den heißen Wasserdampf dem Anführer des Team Stormnights entgegen. Weder Ethan, noch Elevoltek blieb genug Zeit zum Handeln, als die kochende Nebelwand wie eine Welle über sie beide hinwegfegte. Die schrillen Schmerzensschreie des Anführers hallten schaurig über den See, als der Dampf ihm die Haut an Gesicht und Armen verbrannte und seinem von Eis beherrschtem Körper unvorstellbare Qualen erleiden ließ. Als der Angriff verebbte, lag Ethan zusammengekrümmt auf dem Boden, das Gesicht schützend in den Armen vergraben, die seltsam rot wirkten und feucht glänzten. Erst, als er sich schwer atmend wieder aufgerappelt hatte, konnte man das ganze Ausmaß der Verletzungen erkennen. Die oberen Hautschichten an seinen Armen und in Gesicht waren nahezu vollständig verbrannt. Elevoltek hingegen wies nur einige leichte Brandwunden am ganzen Körper auf, was deutlich erkennen ließ, auf wen Jess gezielt hatte. Ein wildes Heulen entfloh den Lippen der finsteren Kreatur und urplötzlich zog sich eine dicke Eisschicht über den See. Die kalte Kraft bäumte sich auf, stieß sich von der Wasseroberfläche ab und schoss in scharfkantigen Spitzen, gleich unzähligen Speeren, auf Garados und das Mädchen zu, um ihre Körper zu durchstoßen und sie aufzuspießen. Jess lenkte ihr unsichtbares Feuer unter die Oberfläche des Sees und riss das Wasser um sie beide in kochenden Fontänen in die Höhe. Mutig warfen sich diese den gefrorenen Spießen entgegen, umschlungen sie und nahmen ihnen ihre beißende Kälte. Knirschend Zerbarsten die durchscheinenden Eisgebilde oder schmolzen unter der Hitze der abwehrenden Attacke. Keiner der Zuschauer konnte sich den ungewöhnlichen Kampf erklären, denn die beiden Trainer zeigten nicht das kleinste Anzeichen, dass sie es waren, die so erbarmungslos aufeinander einschlugen. Unbarmherzig schlug Jess Ethans Angriff zurück, keine einzige seine Eisstacheln kam zu ihr durch. Letztendlich schaffte er es aber einen Treffer zu landen, indem er die Spitze eines heran zischenden Dornes absplittern ließ. Doch auch dieses Geschoss streifte Jess nur und fügte ihr einen oberflächlichen Schnitt am linken Arm zu. In der Tiefe von Ethans Augen verdunkelte sich die Pupille und wurde zu einem endlosen Loch, aber er hielt es zurück, damit es sich nicht weiter ausbreitete, vor so vielen Zeugen durfte er seine wahre Gestalt nicht preisgeben. Ein Schauder durchfuhr ihn, als er sah, wie Jess flammenbedeckte Iris glühend aufloderte. Plötzlich vernahm er ihre Gefühle, als hätte ihn nie etwas daran gehindert. Keuchend sank er auf die Knie, als ihn das volle Ausmaß ihres Hasses und ihrer Wut traf. Die alte Macht, die hinter diesen Gefühlen verborgen lag raubte ihm den Atem und ließ ihn, zum ersten Mal, seit er seine düsteren Kräfte bekommen hatte, selber blanke Angst verspüren. Wie kaltes Gift kroch sie durch seinen Körper und lähmte seine Glieder. Nie hätte er erwartet, dass er seine eigene Medizin einmal am eigenen Körper zu spüren bekommen würde und sie wollte ihm gar nicht schmecken. Aber er schaffte es nicht, seine Panik zu unterdrücken und starrte auf das Gras vor seinem Gesicht, das er mit den Fäusten zerdrückte. Für den Moment war er nicht in der Lage sich in irgendeiner Weise weiter am Kampf zu beteiligen. Sein Pokémon steckte den psychischen Angriff nahezu unbeschadet, was angesichts seines verschlossenen Herzens auch nicht allzu verwunderlich war, da es dadurch gar nicht in der Lage war, Gefühle zu verspüren. Aber seine wutentbrannten Gegner setzten sofort nach.


    Garados ließ mit einer Bewegung seines Schwanzes einen Großteil des Seewassers in den Himmel steigen, wo es sich in einer riesigen Blase sammelte, rot schimmernd im blutgetränkten Sonnenuntergang. Die Kugel schwebte über Elevoltek und blieb dort in der Luft hängen, bevor sie die in ihr gefangenen Wassermassen in einer gewaltigen Kaskade zu Boden schickte. Für das dunkle Geschöpf gab es kein Entkommen. Mit einer zerstörerischen Wucht, die selbst große Felsen brechen konnte, stürzte das Wasser auf das Donnerwesen herab und presste seinen Körper in seiner ungezügelten Gewalt fest auf die Erde. Ethan wurde von den abfließenden Wellen von den Füßen gerissen, entging jedoch dank seiner finsteren Kräfte weiteren schlimmen Verletzungen. Aus der Kugel ergoss sich weit mehr Wasser, als es gebraucht hatte, um sie zu erschaffen, aber das Überschüssige verschwand, sobald es auf den Gegner herabgestürzt war. Erst nach einigen Augenblicken verebbte der machtvolle Angriff und ließ ein schwer getroffenes Elevoltek zurück. Doch das künstlich veränderte Wesen war noch lange nicht besiegt. Schwer atmend richtete es sich wieder auf und ging seinerseits zum Gegenangriff über.


    Erneut sammelten sich schwarze Blitze um seine Hände und um die beiden Kabel, die seinen Rücken entsprangen. Bevor Garados darauf reagieren oder sich selbst zu einem Angriff bereit machen konnte, entlud das schwarze Wesen die gesammelte Elektrizität. Aber es zielte nicht auf seinen Gegner, sondern auf das Wasser, das ihn umgab. Selbst mit Jess Energie konnte die Seeschlange dieser Attacke nicht entgehen. Der Strom breitete sich, durch die Flüssigkeit noch verstärkt, im ganzen See aus und fügte Garados einen Schlag zu, den wohl kein gewöhnliches Wesen überlebt hätte. Vor Schmerzen bäumte er sich auf und das Mädchen auf seinem Kopf musste sich an seiner Hornkrone festhalten um nicht fortgeschleudert zu werden, was sich mit, durch eine Elektroattacke, verkrampften Muskeln alles andere als einfach erwies.


    Ein wütendes Fauchen entfuhr ihr und ihre roten Augen loderten vor Ärger flammend auf. Kaum war die gegnerische Attacke verebbt, züngelten glühende Funken über ihren Körper und den des Wasserwesens und tilgten alle Wunden von ihnen. Nun völlig in Rage ließ Garados seine Krone silbern aufleuchten und preschte in halsbrecherischer Geschwindigkeit auf seinen schwarzen Gegner zu. Wie ein Pflug zischte er durch den See und schob dabei das Wasser vor sich her, das in zwei Bugwellen von ihm abfloss. Durch das rote Licht, welches den Himmel bedeckte, schimmerte das Seewasser in tiefem Weinrot. Elevoltek hatte keine Zeit zu reagieren. Schon war der Feind bei ihm und rammte das dunkle Geschöpf mit seiner Hornkrone, die sich derweil in blankes Metall verwandelt hatte. Jess kauerte sich dahinter zusammen und krallte sich an dem schuppigen Leib fest. Ihre Finger wurden zu pechschwarzen Krallen, die tiefe Furchen in den harten Panzer schlugen, welche sich aber durch die Energie des Mädchens schnell wieder schließen würden.


    In einem Hagel aus Steinen und Erdklumpen, die durch die Wucht der Stahlschädelattacke aus dem Boden gerissen wurden, rappelte sich das Donnerwesen nach dem harten Treffer wieder auf und ging sofort zum Gegenangriff über. Um seine Fäuste sammelte es finstere Energie, die seinen machtvollen Hieb noch verstärkte. Nun wurde es Garados zum Verhängnis, dass er sich an Land gewagt hatte, denn er konnte nicht schnell genug zurück ins Wasser gelangen und wurde vor dem Schlag des Cryptopokémon hart in die Brust getroffen und einige Meter weit geschleudert. Das Mädchen musste sich mit aller Kraft festklammern, um nicht abzurutschen. Unzählige Tropfen stoben in alle Richtungen davon, als der lange Leib auf dem Wasser aufschlug. Endlich wieder in seinem vertrauten Element, tauchte er ab und erhöhte rasch den Abstand zwischen sich und dem Gegner. Da Jess auf seinem Kopf ihren Herzschlag und ihre Atmung bereits vor dem Kampf abgestellt hatte, konnte sie auch lange unter Wasser bleiben, ohne Luft holen zu müssen. Das flüssige Feuer, welches durch ihren Körper strömte, war reine Energie und machte alle menschlichen Bedürfnisse belanglos.
    Da die beiden aber einem gefährlichen Gegner gegenüberstanden, der den See jederzeit wieder unter Strom setzen konnte, wagten sie es nicht, zu viel Zeit blind unter der spiegelnden Oberfläche zu verweilen. Mit einem Brüllen durchstieß Garados in einem Regen aus hunderten, winzigen Tropfen, die wie Juwelen in dem magischen Licht glänzten, die schillernde Grenze zwischen Wasser und Himmel. Aufrecht, mit einer Hand an den Hornauswüchsen vor ihr, stand Jess mit flammenden Augen auf seinem Kopf. Schwer und nass fielen ihr die gelbblonden Haare mit den giftgrünen Spitzen ins Gesicht und klebten in ihrem Nacken. Eine winzige Bewegung, ein schnelles Aufflackern der Augen und ein heißer Windstoß fegte über den See, verfing sich spielend in ihrer Mähne und trocknete diese in Sekundenschnelle. Auch ihren triefenden Kleidern entzog der Wind mit spielerischer Leichtigkeit die klamme Nässe.


    Die anderen Leute standen immer noch zu beiden Seiten des Kampffeldes, unfähig sich von diesem Kampf abzuwenden, der alles übertraf, was sie bisher gesehen hatten. Doch ihr Blick spiegelte auch eine nahezu greifbare Furcht wieder angesichts der Urgewalt der beiden Gegner. Selbst Tobias hatte scheinbar seine Mission vergessen. Das Ufer, an dem Elevoltek stand, zeugte von der ungezügelten Zerstörungskraft und selbst der Himmel schien sich an dem Kampf beteiligen zu wollen. Aber was allen menschlichen Beobachtern entging, war die dämonische Aura, die sowohl Ethan, als auch Jess verströmten. Uralte Mächte, die seit Anbeginn der Zeit existierten und sich nun in Gestalt zweier Menschen gegenüberstanden, deren Erscheinungsbild ihr wahres Gesicht verdeckte.
    Ein Ruck ging durch den Körper des Verbrecherbosses. Nur Sekundenbruchteile später, straffte er die Schultern und richtete sich auf. Der Moment der Schwäche war vorüber und in den Tiefen seiner eisblauen Augen leuchtete alles verschlingende Dunkelheit. Trotz der schweren Verbrennungen in seinem Gesicht wirkte er in diesen Augenblick schöner und anmutiger als jeder lebende Mann. Die gestohlene Kraft zeigte sich kurz vor dem Ausbruch selbst für Unwissende und verlieh dem finsteren Schattenwesen eine unmenschliche Schönheit. Wortlos blickten sich er und Jess an und die Luft zwischen ihnen war zum Zerreißen gespannt. Brennendes Rot mit senkrechten Schlitzen und strahlende Aquamarine, die von einem schwarzen Stern in ihrer Mitte Gefahr liefen verschlungen zu werden. Blanker Hass und eiskalte Arroganz. Niemand würde ihn besiegen können, denn es gab niemanden, der sich mit der schier unendlichen Macht eines Gottes messen konnte, selbst wenn diese nur gestohlen war, auch nicht dieses Mädchen, das so viel über ihn wusste, was kein Mensch je erfahren durfte und dessen Augen wie Feuer brannten. Vielleicht konnte sie wie er selbst bestimmte Gefühle manipulieren, doch diese Fähigkeit war absolut nichts im Vergleich zu der Seinen. Er würde mit Sicherheit nicht verlieren. Ein verführerisches Lächeln glitt über sein perfektes Gesicht. Für die Menschen ein Engel, der einem Dämonen gegenüberstand, doch in Wahrheit trog sein Antlitz.


    Der Moment des Innehaltens endete abrupt und im selben Augenblick setzten die Kontrahenten zum finalen Schlag an. Bereit zum Kämpfen, zum Vernichten, zum Töten. „Cryptofrost!“, befahl Ethan leise, während in Garados aufgerissenem Maul eine brennende Feuerkugel erschien, die sich rasch vergrößerte. Das Elektropokémon schoss aus den Enden seiner kabelartigen Auswüchse einen Strahl gefrorener Energie, gepaart mit reiner Dunkelheit ab. Zum gleichen Zeitpunkt spie das Wasserwesen gleißende Flammen mit einer unglaublichen Intensität. Ethans Hände zuckten kaum merklich und sofort überzog eine Spur pechschwarzen Eises die Wellen und vereinigte sich mit Elevolteks Attacke, worauf diese um ein Vielfaches verstärkt wurde. Auf der anderen Seite begann das Wasser zu sieden, eine Hitze, die schier nicht zu ertragen war, breitete sich aus. Dann materialisierte sich Jess Kraft und wurde zu lodernden, blutroten Flammen, die sich zuckend um Garados gleißenden Flammenwurf schlängelten und mit ihm verschmolzen. Es schien, als würden die Pokémon kämpfen, doch in Wahrheit führten die beiden menschlich wirkenden Geschöpfe die Attacken aus und ihre Macht übertraf die ihrer Gefährten um Längen.


    Die Energien, die nicht gegensätzlicher hätten sein können, trafen aufeinander und entfachten scharfe Winde mit der Kraft von Schwerthieben. Das Wasser wich in schäumenden Wogen zurück, als die Druckwelle es erfasste. Schreie halten von den Zuschauern zu den Kämpfenden herüber, aber diese schenkten ihnen kein Gehör. Die schneidenden Luftstöße raubten den Menschen am Ufer fast vollständig die Sicht und ließen sie noch mehr zurück weichen. Von einer Sekunde zur anderen gefror der gesamte See mit einem unwilligen Knacken und verwandelte sich in der Nächsten schon wieder in einen brodelnden Sud. Der rasche Wechsel der Agregatzustände war fast nicht mit dem bloßen Auge zu verfolgen und dann umschloss eine Mauer aus dichtem Nebel, der weder heiß noch kalt war, das Kampffeld und ließ nur noch Schemen erkennen.


    Endlose Augenblicke schien es, als könne keiner der beiden Kämpfenden die Oberhand gewinnen. Jess kurze blonde Haare mit den grünen Spitzen flatterten ruhelos um ihren Kopf, doch ansonsten stand das Mädchen völlig bewegungslos. Nur in ihren Augen loderten die Flammen greller denn je und zeugten still von der Beteiligung am Kampf. Auch Ethan blickte ausdruckslos und starr, aber in seinen Augen herrschte nun gähnende Schwärze, die das Licht um sie herum geradezu zu verschlingen schien. Ein besonders heftiger Windstoß zerriss das Band, welches seine langen Haare im Nacken zusammen hielt. Schwerelos tanzten sie um seinen Kopf und umrahmten sein fein geschnittenes Gesicht wie ein seidiger, weißer Schleier. Doch sein unbewegtes Gesicht täuschte, denn es kostete ihm viel mehr Energie dem brennenden Angriff standzuhalten, als er gedacht hatte. Die Verbrennungen raubten ihm mit jeder Sekunde mehr Kraft und seine eisige Macht vermochte es nicht die Wunden, die Feuer ihm zugefügt hatte, von seinem Körper zu tilgen.


    Dann riss Jess plötzlich den rechten Arm nach vorn, die geöffnete Handfläche Ethan entgegen gereckt und ein triumphierendes Lächeln glitt über ihr Gesicht. Sie hatte bemerkt, dass er schwächelte. „Dein Eis ist nicht in der Lage Verbrennungen zu heilen, hab ich recht, Kreatur der Finsternis?“, flüsterte sie mit einem leisen Schnurren und trotz des tosenden Windes und dem Lärm, den die Attacken verursachten, verstand Ethan jedes Wort, als stünde sie direkt neben ihm. Er zuckte zusammen, als hätte sie ihn geschlagen und boshafte Genugtuung beschlich sie. Um die Menschen machte sie sich keine Sorgen, ihre Stimme würde nicht zu ihnen durchdringen. „Woher…?“ Obwohl Ethan schrie, riss ihm der Wind die Laute von den Lippen und ließ sie ungehört verklingen. Das Mädchen öffnete den Mund und ein unmenschlicher Schrei erfüllte die Luft, zischend und fauchend wie lodernde Flammen. Augenblicklich verstärkte sich ihre Attacke noch einmal und plötzlich wichen die Feuerzungen zurück und öffneten sich, als hätte der eisige Strahl sie durchbrochen, nur um im nächsten Augenblick zusammenzufallen und die gegnerische Attacke zu verschlingen. Es ging so schnell, dass Ethan nicht mehr reagieren konnte. Die Feuerbrunst raste nun aber nicht sofort auf ihn zu, sondern bäumte sich wie ein Wolkenberg auf. Ein Lichtblitz durchlief sie und spaltete sie ein Stück. Die Feuerkugel öffnete sich und zwei gewaltige Flammenzungen zischten gen Himmel, bogen sich und nahmen die Gestalt von riesigen Flügeln an, die einen schmalen Körper hielten. Durch die schlagenden Flammen wirkten die Konturen der Attacke verwischt und unscharf. Einen Moment hing sie reglos in der Luft, bevor sie sich flügelschlagend auf Ethan und sein Pokémon stürzte.


    Obwohl beide dem Geschoss auswichen, wurden sie von der Druckwelle, die bei dem Aufschlag entstand erfasst und zu Boden geschleudert. Die darauffolgende Hitzewoge brach über sie herein und setzte Haut, Haare und Kleidung in Brand. Wieder hallten Ethan Schmerzensschreie über den See, als die Flammen seinen Körper zu verschlingen schienen und sich wie Säure tief in sein Fleisch fraßen. Durch die Druckwelle wurde der Nebel einfach weggefegt und die Zuschauer bekamen mit einem Schlag wieder freie Sicht. Und was sie erblickten war erschreckend. Obwohl die Attacke nur wenige Augenblicke andauerte, hatte Jess letzter Angriff eine beispiellose Zerstörung hinterlassen. Der Boden um den Einschlagspunkt war von schier unglaublicher Kraft aufgerissen worden und zu einem glühenden Brei geschmolzen, was von der enormen Hitze zeugte. Und schwarze Brandnarben zogen sich tief in die Erde. Das Gras war im Umkreis von etwa zehn Metern vollständig verkohlt und bedeckte als feine Asche den in Mitleidenschaft gezogenen Untergrund. Elevoltek lag besiegt auf dem Bauch und sein Rücken war mit unzähligen Verbrennungen bestückt, aber sonst schien es nicht allzu schwer verwundet zu sein. Sein Trainer hatte es deutlich schlimmer erwischt. Am ganzen Oberkörper war seine Haut nahezu vollständig versengt und in den nässenden Fleischwunden klebte n die Reste dessen, was einmal ein helles Stoffhemd gewesen war. Die cremefarbene Wildlederhose hingegen hatte dem Feuer besser trotzen können und war sogar noch einigermaßen zu identifizieren. Bewegungslos lag der junge Mann da und schien das Bewusstsein verloren zu haben.


    Unsicherheit und Entsetzen machte sich unter den Mitgliedern von Team Stormnight breit, als sie ihren Anführer schwer Verwundet erblickten. Aber auch Angst spiegelte sich in ihren Augen, denn sie alle hatte den Kampf und die unglaubliche Stärke, die Jess Garados zu besitzen schien, gesehen, auch wenn niemand wirklich sagen konnte, wie viel davon von dem Mädchen ausgegangen war. Ethan hatte klar gegen seinen ehemaligen Vorstand verloren und kein anderer wagte, es mit ihr aufzunehmen, wenn selbst das stärkste Cryptopokémon sie nicht bezwingen konnte. „Achtung Leute, wir ziehen uns zurück.“, entschied Nancy, die die Situation in die Hand nahm, „Alle zurück zu den Schiffen und ihr“ sie deutete auf eine Gruppe Jungen „schafft Ethan zum Heli. Und Elevoltek ruft ihr gefälligst IN den Ball zurück!“ Die Meisten gehorchten sofort und verzogen sich, aber einige schienen sich den Befehl zu widersetzen. Nancy kümmerte sich nicht um sie, sondern stieg auf den Rücken ihres Kramshef um den Rückzug aus der Luft zu koordinieren.


    Mit einem letzten Brüllen bäumte sich Garados auf und die brennenden Augen seiner Reiterin ruhen auf den verbliebenen Mitgliedern der Verbrecherbande. Dies überzeugte auch die Letzten und als sich aus dem Nichts eine enorme Welle um das Wasserwesen auftürmte, suchten sie endgültig das Weite. Doch es folgte keine weitere Attacke und als die Fluten kraftlos zurückfielen, waren Jess und ihr neuer Gefährte verschwunden. Die blutige Farbe wich aus dem Himmel und ließ ein tristes, dunkles Grau zurück, das sich rasch verfinsterte. Die Nacht kam und keine unnatürliche Kraft hielt sie mehr zurück. So war die Region schon wenige Minuten nach dem längsten Sonnenuntergang an den sich die Menschen erinnern konnten in tiefe Dunkelheit getaucht.

    Öffne die Pforte, durchschreite das Tor und betritt eine Welt, wie du sie dir in deinen kühnsten Träumen vorgestellt hast. Eine Welt, in der Wunder Wirklichkeit und Kinder nie erwachsen werden.
    Doch ohne Hilfe werden die Traumlande schon bald vom Albtraum regiert, den die bösartigen Nachtmahre sind mächtiger als je zuvor.


    Das Abenteuer und der Kampf um die Welt der Träume hat begonnen!
    The endless Night of Dreams

    Einmal editiert, zuletzt von Sheewa ()

  • Ich hinke hier ja Jahrzehnte hinterher o0
    Zunächst einmal sorry, dass ich solange nicht gelesen habe. Kp, wie das gekommen ist :wacko: Um dir zu beweisen, dass ich jetzt wieder auf dem neuesten Stand bin, Sheewa, kommite ich fleißig ^^


    Kapitel 33: Ich hab ja schon viele Beschreibungen einer Entwicklung gelesen und auch selbst geschrieben, aber das übertrifft alles oo Die Trauer und die Wut der kleinen Flemmli bringst du so supi gut rüber... ich fühl mich, als wäre ich das Piepmätzchen gewesen *schnellnachfedernsucht* Nein, an meiner Kleidung hängen bloß überall Katzenhaare xD Der Name des Kapitels ist so wunderschön und harmoniert noch besser mit dem kommenden Text... Man nehme Kapitel 33, presse es unter Hochdruck zusammen und erhalte "Brennendes Wasser" *totalsprachlosist* Jetzt ist Flemmli also auch endlich eine Stufe weiter. Dass es nur so sehr am Rande mitbekommt, dass es sich nun verändert hat, finde ich sehr positiv. Schlecht allerdings, dass der Text, in dem es passiert, die Entwicklung meine ich, so lang ist. Da erstickt doch mein kleines Flemmlilein T-T Wobei... es is ja ein Pokémon, wer weiß, wie lange die die Luft anhalten können? Dass es dann auch noch genügend Puste hat, um einen Flammenwurf hinzukriegen, meine Fresse, da können alle Crypto-Verstümmelungen heimgehen >D Wobei ich mit denen auch sehr viel Mitleid habe, so wie du ihre zerbrochene Seele beschrieben hast ;( (Deine Beschreibungen sind btw sowieso nich von dieser Welt o.@)

    Zitat

    „Oh Nim!“, hauchte sie leise, wissend, dass ihre Worte den Freund nie erreichen würden und lauschte der Stille in ihrem Herzen, wo vorher etwas gewesen war, das sie erst jetzt, als es schwand, bemerkte.

    Nooooin!!! Nicht kaputtgehen ;__; So traurig, so herzzerreißend, so manmüssteeinneuesworterfindenumdaszubeschreiben! Warum musste es STÖRBEN?! *untertauchundlavadoshochzieh* Na gut, ist vielleicht noch nicht tot, haste ja nicht extra gesagt, aber so, wie ich diese "Ich-sag-mal-nicht-direkt-was-passiert-ist-reimt-euch-das-selbst-zusammen"-Stellen in einer Story kenne, ist Nim tot *flenn* Ich bin mir nicht sicher, aber wurde das schon mal genannt? Iwann vorher? Iwie kommt es mir so bekannt vor, die Tatsache mit dem Lavados und in Verbindung mit Sabrina... nein, ich meine nicht das, wo Nim gegen Philipp kämpft o__o°


    Kapitel 34: *nachwortenring* Was für ein grausames *zensiert"!!! Ich kann es (ich werde Ethan nicht als menschliches Wesen ansehen, deswegen isses ein ES) ja verstehen, dass es Mensch und Pokémon als minderwertig ansieht; welcher andere "Mensch" mit seinen Fähigkeiten und seinem Charakter würde das denn nicht? Es gibt ja Leute, die nich mal erstes brauchen >.< Aber gleich so viele Leben zu verschulden? Ok, wenn man die PAs so sehr hast, gut, aber die eigenen Leute? Sie sind ihm unterstellt, es trägt die Verantwortung für ihr Tun und für sie selbst. Klingt nach Kritik, aber nicht an deine Story ^^ Wenn es keine Dunkelheit gibt, kann man auch das Licht nicht erkennen ~
    Ein putziger Zufall, das mit Jess und Nancy :assi: Da denken beide, die jeweils andere möchte sie aufhalten, während die eine zu den PAs überwechseln will und die andere schon längst zu ihnen gehört. Die ham ihr Groink weggenommen? Also ich fand das ja schon immer süß, das Poke an sich, aber Nancys war das süßeste <:( Jetzt wird es auch eine seelenlose Kampfmaschine... nein, wird es nicht, gelle Sheewa? Es hat eine so starke Bindung zu seiner Trainerin, dass es der dunklen Crypto-Energie widersteht, richtig? Bitte sag, dass du das nicht zulässt, BITTE!!! :cursing: Das Elevoltek hat Eindruck bei mir hinterlassen. Einmal das Aussehen, wenn ich es mir so vorstelle isses voll coll 8-) Andererseits auf negativer Ebene, weil die das mit Crypto noch verbessert/verschlimmert haben (übrigens eine grandiose Idee ;)) Armes Kanivanha :( Das natürlich auch nicht tot ist :bear: *sichwaseinred* Aber welche Dinger hat das noch drauf? Was musste ihm wieder genommen werden, welche Opfer musste es schon wieder auf sich nehmen, um so zu werden? Und was ist dieser verdammte Schatten im Wasser?!


    Kapitel 35:

    Zitat

    Ihre menschliche Seite verschwand fast vollständig und eine namenlose Bestie nahm ihren Platz ein, auch wenn sich ihr Körper äußerlich so gut wie nicht veränderte. „Ethan, du solltest besser aufpassen, wen du dir zum Feind machst, Kreatur der Finsternis. Denn es könnte sich um jemanden handeln, dem du nicht gewachsen bist.“, sprach sie und ihre Stimme war ein feuriges Schnurren, dessen bloßer Klang wie ein warmer Sommerwind über die Versammelten hinwegfegte. Der Angesprochene zuckte zusammen, als er die brennende Macht seiner Gegnerin wahrnahm. Ohne eine Miene zu verziehen hob Jess den Kopf und öffnete dabei die Augen. Flammen loderten auf, verzehrten das schimmernde Grün der Iris und ließ ein feuriges Rot zurück, während sich ihre Pupillen zu senkrechten Schlitzen verzogen. Im nächsten Augenblick warf sie den Kopf in den Nacken und stieß ein Brüllen, gleich wütendem Donnergrollen, aus.

    Nicht von dieser Welt, nicht von dieser Welt :rolleyes:

    Zitat

    Aber er schaffte es nicht, seine Panik zu unterdrücken und starrte auf das Gras vor seinem Gesicht, das er mit den Fäusten zerdrückte.

    Beiß RAIN!! :evilgrin:
    EPICÓ!!! Einfach traumhaft, wie das Motto der Konfi meiner Kusine war, einfach traumhaft, dieser Kampf. Das ganze Gefasel war zwar unnötig und hat diesen epischen Krieg gestört, aber das verbrennt im lodernden Feuer deines flammenden Schreibstiles *burn!* Der Flammenvogel war am eindrucksvollsten, ich konnte mir das richtig vorstellen, diese Feuerwolke und dann der Vogel, wie er sich herabstürzt :love: Die Beschreibungen der Eisangriffe waren zwar auch meisterhaft, aber nicht so gut wie die der Feuerattacken. Man sieht, dass dir das heiße Element eher liegt als das eisige. Aber in Relation zu anderen Personen mit ihren "Beschreibungen" *deutetdabeiaufsich* ist auch das mit dem Eis einfach... ich sag mal spontan das erste Wort, das mir einfällt: Genf. Die suchen da ja das Higgs-Teilchen, aber ich glaube, dass es zu finden ebenso unmöglich ist, wie so meisterhaft zu schreiben wie du. Bald finden sies x3

    Zitat

    Für die Menschen ein Engel

    Ethan ein Engel? Selbst wenn er nur so wirkt, damit kann und will ich mich nicht anfreunden >(

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    Der rasche Wechsel der Agrarzustände

    Heißt das nicht "Agregatszustände"? Ich glaube nicht, dass in diesem Kapitel iwas mit Landwirtschaft zusammenhängt =/


    Hm, iwas wollte ich noch sagen... aber ob positiv oder negativ weiß ich beim besten Willen nicht mehr o0 nun gut, wenn es Kritik war, isses ja gut, dass ichs vergessen habe, falls es Lob war isses nich so schlimm, das hast du eh schon zuhauf 8|


    Alles Gute zum 35. Kapi und schreib so weiter wie bisher ^^ Das Pika! will wissen wies weitergeht :essen:
    lg :pika:

  • Mh spannend, spannen Ö_Ö deine story ist wirklich grandios nur im Moment wird es durch das viele bekämpfe n bisl lw :huh:
    Aber an sich und die länger und anzahl der Kapittel *die wirklich nicht grade kurtz ist :D* ist erstaunlich und der styl dazu ist wirklich hervorragend! Manches mal hast du es spannend gemacht und dann wahr es "normal" der Stimmung gegenüber. Also ich könnte glaube ich nicht so eine gute ff schreiben ^.^ also ich finde deine ff klasse und lese sie auch schon recht lange ^^ nur nicht so toll ist das die Kappis manches mal echt lange brauchen dafür wird man aber durch die Qualität und die länge total überrascht. Ich freue mich über weitere Kapitell und werde ab und zu mal einige Kommis hinterlassen :)

  • So, ich hab endlich mein neues Kap auf dem PC^^. Tut mir lang, dass es solange gedauert hat :( aber diesmal hab ich nicht die alleinige Schuld daran. Aber darauf möchte ich nicht weiter eingehen.


    Pika:

    Zitat

    Ich hab ja schon viele Beschreibungen einer Entwicklung gelesen und auch selbst geschrieben, aber das übertrifft alles oo Die Trauer und die Wut der kleinen Flemmli bringst du so supi gut rüber...

    Danke, das freut mich^^. ich bin hier erhlichgesagt nicht soo überzeugt von und hatte an der stelle beim Schreiben nen Hänger, was sich wohl ein wenig auf den Text ausgewirkt hat.

    Zitat

    Schlecht allerdings, dass der Text, in dem es passiert, die Entwicklung meine ich, so lang ist. Da erstickt doch mein kleines Flemmlilein T-T Wobei... es is ja ein Pokémon, wer weiß, wie lange die die Luft anhalten können

    Eigentlich isses nicht so lang. Du musst dir das so vorstellen, wie ne Zeitlupenansicht aus Flemmlis Sicht in heftigen Situationen rasen einem in Höchstgeschwindigkeit Gedanken und Gefühle durch den Kopf, man sagt ja ncith umsonst, das ganze Leben würde in Sekunden an einem vorbeiziehen. Und ich musste der Stimmung wegen da einiges reinpacken^^. Zeitlich gesehen waren das für Flemmli nur ein paar Sekunden/ max ne halbe Minute, bis sie auf dem Grund ankam. Sry, wenn das nicht rauskam. Zeiten bereiten mir manchmal etwas Probleme. Also eine bestimmte Zeit z.b. einige Sekunden. darzustellen.

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    Dass es dann auch noch genügend Puste hat, um einen Flammenwurf hinzukriegen, meine Fresse, da können alle Crypto-Verstümmelungen heimgehen >D Wobei ich mit denen auch sehr viel Mitleid habe, so wie du ihre zerbrochene Seele beschrieben hast ;(

    Ich glaube bald werden sich einige Leute wünschen, dass ein bestimmtes Poki für immer ein Crypto geblieben wäre^^ (ich mein von meinen Charas^^).

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    Na gut, ist vielleicht noch nicht tot, haste ja nicht extra gesagt, aber so, wie ich diese "Ich-sag-mal-nicht-direkt-was-passiert-ist-reimt-euch-das-selbst-zusammen"-Stellen in einer Story kenne, ist Nim tot *flenn*

    Wie du diese Stellen bei mir kennst? Ich bin beeindruckt, hast du auch alle anderen gefunden?^^ Und eine Sache: Ich bin manchmal etwas uneinsichtig, zumindest dachte ich das immer^^.

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    Ich bin mir nicht sicher, aber wurde das schon mal genannt? Iwann vorher? Iwie kommt es mir so bekannt vor, die Tatsache mit dem Lavados und in Verbindung mit Sabrina... nein, ich meine nicht das, wo Nim gegen Philipp kämpft o__o°

    Jup wurde es. Nim ist der Freund, für den Sabrina umbedingt Trainer werden wollte. Du hast ein gutes Gedächtnis, wenn du dich jetzt noch an Kap 3 erinnern kannst und da den Zusammenhang erkennst*dich lob*.

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    Was für ein grausames *zensiert"!!! Ich kann es (ich werde Ethan nicht als menschliches Wesen ansehen, deswegen isses ein ES) ja verstehen, dass es Mensch und Pokémon als minderwertig ansieht; welcher andere "Mensch" mit seinen Fähigkeiten und seinem Charakter würde das denn nicht?

    Gut, er ist nämlich kein menschliches Wesen^^.

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    Wenn es keine Dunkelheit gibt, kann man auch das Licht nicht erkennen ~

    Oh ja, der Grundbaustein meiner Story^^.

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    Die ham ihr Groink weggenommen? Also ich fand das ja schon immer süß, das Poke an sich, aber Nancys war das süßeste <:( Jetzt wird es auch eine seelenlose Kampfmaschine... nein, wird es nicht, gelle Sheewa? Es hat eine so starke Bindung zu seiner Trainerin, dass es der dunklen Crypto-Energie widersteht, richtig? Bitte sag, dass du das nicht zulässt, BITTE!!! :cursing:

    Ich kann auch recht grausam sein, aber natürlich sage ich an dieser stelle noch nicht, was mit Groink ist nur eines: Es wird lange dauern, bis Nancy ihn wiedersehen wird.

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    Das Elevoltek hat Eindruck bei mir hinterlassen. Einmal das Aussehen, wenn ich es mir so vorstelle isses voll coll 8-) Andererseits auf negativer Ebene, weil die das mit Crypto noch verbessert/verschlimmert haben (übrigens eine grandiose Idee ;))

    Es sieht auch cool aus^^. Zu dem verbessert muss ich noch eins sagen: Das hat gar nichts mit dem zu tun, was die Leuts mit Crypto-Lugia in XD gemacht haben, auch wenn ich Färbung übernommen habe. Diese Wesen sind etwas anderes.

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    Aber welche Dinger hat das noch drauf? Was musste ihm wieder genommen werden, welche Opfer musste es schon wieder auf sich nehmen, um so zu werden?

    Meinst du hier Elevoltek? Naja, ich werde wohl nicht auf jedes einzelne der Dark Cryptos eingehen können, aber angenehm war die Sache sicher nicht.

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    Und was ist dieser verdammte Schatten im Wasser?!

    Garados ^^

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    Beiß RAIN!! :evilgrin:

    *auf den Boden wälz vor lachen* das passt, aber sowas von derbest.

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    Das ganze Gefasel war zwar unnötig und hat diesen epischen Krieg gestört, aber das verbrennt im lodernden Feuer deines flammenden Schreibstiles *burn!*

    Ich liebe es übelst Feuer zu beschreiben^^

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    Man sieht, dass dir das heiße Element eher liegt als das eisige.


    Ja, Feuer^^ Da fällt mir ein, ich muss dringend noch nachschauen, wo genau das Sonnwendfeuer am Samstag ist, das wird mal wieder derbest geil^^.

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    Heißt das nicht "Agregatszustände"? Ich glaube nicht, dass in diesem Kapitel iwas mit Landwirtschaft zusammenhängt =/

    :blush: Ich weiß. iwi...kennst du dass, wenn einem ein Wort auf der Zunge liegt und man es aber nciht greifen kann? So gings mir hier. Mir ist das doofe Wort nciht mehr eingefallen.
    Also vielen Dank für dein tolles und ausführliches Kommi und für dein Lob, welches mich wirklich gefreut hat^^.


    Black-Moon: Ui, ein neues Gesicht^^. *sich freu* Danke, dass du hier auch was hinterlassen hast^^.
    Ich weiß, es ist unentschuldbar, wie lang ich euch teilweise auf ein neues Kap warten lasse und es tut mir auch furchtbar Leid, aber ich habe einfach nicht mehr so viel Zeit wie früher. :( Aber es freut mich dennoch, dass dir meine Geschichte gefällt^^.


    *schnief* Der Rest scheint einfach weg zu sein... Mal sehen, ob ich die gelöschten Kommis noch zusammenbekomme.
    dark libelldra:

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    hab mich schon gefragt wann jess mal so richtig ausrastet! "Ethan du hast es verdient du kleiner *************************"

    Auf einige Ausraster darfst du dich noch freuen, oder auch nicht. Denn die bekommen nicht jedem gut^^. Die nächsten werden allerdings ein wenig deutlicher sein und man muss wohl zweimal hinschaun, um die zu erkennen^^.

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    was gibts weiter zu sagen? Lucario+riolu und TieguaioLi nehmen mir die worte aus dem Munt!

    Tja, dazu kann ich nun leider nichts mehr sagen, da deine Vorposter leider gelöscht wurden... :( Dein Kommi hab ich übrigens gesichert, weil ich schon befürchtet habe, dass es einer Aufräumaktion der Mods zum Opfer fallen könnte.
    Naja, egal, ich bedanke mich jedenfalls herzlich für dein Kommi^^ und für das Lob von dir.


    @TieguaioLi: Dein letztes Kommi hab ich nur als Mail bekommen, aber ich freu mich trotzdem ganz doll darüber^^.

    Zitat

    Hat Nancy eigtl. bemerkt das Jess ein Daemon ist?

    Wer weiß^^. Aber Nancy ist in dem Punkt eh etwas ... sagen wir aufnahmebereiter als so mach anderer.

    Zitat

    Fängt Jess Gyarados?

    Was für ein hammergeiler Name^^. Ob das ne Entwicklung der Seeschlange wird?^^ Aber wenn du das wirklich wissen möchtest, solltest du einfach das nächste Kap lesen^^.

    Zitat

    Das einzige dumme am Kapi ist, dass Ethan nich gekillt worden is...

    XD Ich brauch ihn noch und Jess ist eh noch nicht auf dem Level um ihn killen zu können.


    Achja: Wenn ihr meine Geschichte lest, aber euer Kommi immer gelöscht wir, könnt ihr mir gerne auch Sterne geben^^. Die Bewertungsteile, die man rechts unten von jeder Seite hier im Board vergeben kann^^. Würde mich sehr über eine positive Bewertung freuen^^.


    Sodele, jetzt geht es endlich mit Kap 36 weiter, Viel Spaß beim Lesen.

    Öffne die Pforte, durchschreite das Tor und betritt eine Welt, wie du sie dir in deinen kühnsten Träumen vorgestellt hast. Eine Welt, in der Wunder Wirklichkeit und Kinder nie erwachsen werden.
    Doch ohne Hilfe werden die Traumlande schon bald vom Albtraum regiert, den die bösartigen Nachtmahre sind mächtiger als je zuvor.


    Das Abenteuer und der Kampf um die Welt der Träume hat begonnen!
    The endless Night of Dreams

  • Apfelbaumblüten




    Lautlos stieß der schwarze Vogel hinab. Scharfe Winde peitschten seiner Trainerin entgegen und ließen ihre schwarzweißen Haare um ihren Kopf tanzen. Der Boden kam in rasanter Geschwindigkeit näher, aber der Vorstand des Team Stormnight verspürte keine Furcht. Sie vertraute ihrem gefiederten Freund. Dieser schien im dichten Blätterdach etwas entdeckt zu haben, denn er änderte die Richtung und hielt auf den Fluss zu, der den Ablauf des Sees bildete. Einige Meter folgten die beiden dem dunklen Band unter ihnen, das träge dahin plätscherte. Dann bog der nachtaktive Vogel zur Seite ab und verließ so die Wasserfläche, die sanft im fahlen Mondlicht schimmerte. Angesichts der fortgeschrittenen Nacht fiel es der jungen Frau schwer zu glauben, dass der Himmel bis vor wenigen Minuten mit leuchtendem Rot bedeckt und Cyalian Island in brennendes Licht getaucht war.


    Mit einem leisen Krächzen riss Kramshef seine Trainerin aus den Gedanken. Durch das dichte Gebüsch vor ihnen glitzerte der Wiederschein des weißen Himmelskörpers auf sanften Wellen und verriet so die kleine Bucht, die hier versteckt lag. Aus der Luft hatte man sie nicht entdecken können, da ein üppiges Blätterdach sie verdeckte. Vorsichtig schob sich Nancy durch das Gestrüpp, bis sie klare Sicht auf das Wasser hatte. Garados mächtiger Leib nahm fast den gesamten Platz ein und vor ihm am Ufer kauerte eine sehr menschliche Gestalt, die im Vergleich zu ihm klein und schmächtig wirkte. Bevor die Trainerin sich aber davon überzeugen konnte, dass die Person wirklich ihre ehemalige Partnerin war, zischten ihr plötzlich leuchtende, messerscharfe Blätter entgegen. Kramshef reagierte sofort und fegte die Zauberblattattacke mit einem einzigen Flügelschlag beiseite. Doch das kleine Psychopokémon, welches für dem Angriff verantwortlich war, schien sich damit ganz und gar nicht zufrieden geben zu wollen und sammelte flackernde Blitze für seine Schockwelle in seinen schmalen, weißen Händen. „Tag Jess, ich wusste, dass du die Insel noch nicht verlassen hast.“, rief Nancy dem Mädchen an Garados Seite zu, „Und jetzt pfeif bitte deinen kleinen Wächter hier zurück, ich muss mit dir reden.“ Kirlia stoppte seine Attacke und blickte fragend zu seiner Trainerin, welche ihm mit einem schwachen Nicken bestätigte, dass er den Vorstand vorerst in Ruhe lassen sollte. „Du hast schon mal besser ausgesehen.“, bemerkte Nancy besorgt. Das stimmte, Jess wirkte unglaublich erschöpft und schien nur mit Mühe aufrecht sitzen zu können. Dunkle Schatten lagen unter ihren Augen, die wieder ihre gewohnte, smaragdgrüne Farbe angenommen hatten. Zwar hatte sie keine sichtbaren Verletzungen vom Kampf davongetragen, aber ihre brennende Energie hatte ihrem menschlichen Körper schwer zugesetzt. „Warum bist du her?“, wollte sie von der Freundin wissen und ihre Stimme war nur ein heißeres Krächzen. Die Trainerin mit dem schwarzweißen Haaren stieß einen tiefen Seufzer aus und setzte sich der Blondine gegenüber auf den Boden.


    „Mir ist was klar geworden.“, setzte Nancy an, „Bis zu deinem Kampf mit Ethan war ich fest entschlossen nach dieser Sache Team Stormnight endgültig zu verlassen. Ich meine, alles was mich hier hielt habe ich durch diese Bande verloren. Ich wollte zwar Matias zu liebe noch bleiben, um schlimmeres zu verhindern, aber was hat das gebracht? Mir wurde auch noch das Groink genommen! Ich habe nicht die Kraft, etwas auszurichten, das habe ich nun erkannt. Ob du es glaubst oder nicht: ich wollte mich den PokeAgents stellen. Ich habe ne Menge verbotener Dinge gemacht, seit ich Team Stormnight angehöre und wäre bereit gewesen, dafür die Konsequenzen zu tragen.“ „Und jetzt nicht mehr?“, kam es schwach von Jess, worauf Nancy den Kopf schüttelte. Mir ist klar geworden, dass ich damit Groink aufgeben. Ich würde ihm nicht mehr helfen können und müsse auf die PokeAgents vertrauen. Und ich bezweifele, dass die einer Kriminellen helfen würden. Sei Still!“, fuhr Kramshefs Partnerin fort und brachte die Blondine zum Schweigen, bevor diese etwas erwidern konnte. „Ich bin Groink und sogar den PokeAgents nützlicher, wenn ich bleibe, wo ich bin. Keine Sorge, ich habe nicht vor weiterhin loyal für Ethan zu kämpfen, aber in meiner Position komme ich an mehr Informationen, wie jeder andere. Allerdings kann ich das nicht alleine machen. Jess, nach dieser Sache wirst du ja wohl kaum bei Team Stormnight bleiben. Also kannst du mir doch helfen oder? Bitte! Ich möchte, dass du die Infos, die ich beschaffen kann, an die PokeAgents weiterleitest.“ „Was?!?“, fuhr Jess auf, sackte aber sofort wieder in sich zusammen. „Ich weiß, dass ich sehr viel von dir verlange aber…“, setzte Nancy erneut an, wurde aber von der anderen unterbrochen: „Darum geht es doch nicht. Hast du eigentlich auch nur die leiseste Ahnung wie gefährlich Ethan ist?“ „Eben, der Kerl ist total durchgeknallt, also muss jemand ihn im Auge behalten. Wer weiß, auf was für kranke Ideen er noch so kommt, wenn ihn keiner aufhält. Und zudem bezweifel ich stark, dass er nach dieser Abreibung schnell wieder auf die Beine kommt.“, versuchte Nancy die Freundin zu überzeugen, doch diese war ohnehin zu geschwächt um ernsthaft zu widersprechen.


    Dann rappelte sich Ethans Vorstand vom Boden auf und klopft sich den Staub von den Kleidern, bevor sie Jess einen kleinen Zettel in die Hand drückte und sich wieder zu ihrem schwarzgefiederten Begleiter gesellte. „Das ist meine P-Pot-Nummer. Ich habe zwar nur ein handelsübliches Modell und nicht so ein aufgemotztes Teil wie die PokeAgents es besitzen, aber es erfüllt seine Aufgabe.“, erklärt sie, „Du sollest dir auch so schnell wie möglich einen besorgen und mir dann die Nummer schicken.“ Ihre blonde Partnerin runzelte die Stirn. Sie konnte sich bildlich vorstellen, wie die Leute reagieren würden, wenn sie oder Nancy versuchen sollten, in einem Laden einen P-Pod zu kaufen. Der Gedanke war geradezu absurd. Bestimmt hatte der Vorstand sich auf anderem Wege das Gerät besorgt. „Kirlia, setz Teleport ein und bring Jess auf Garados Rücken. „Ihr müsst hier verschwinden.“, wies diese nun das kindliche Wesen an und fügte an das Wasserpokémon gewandt hinzu, „Und du passt gefälligst gut auf sie auf, sonst bekommst du gewaltigen Ärger mit mir, hast du verstanden?“ Das grimmige Geschöpf nickte bestätigend, er hatte ohnehin nicht vor, nach diesem Kampf das Mädchen zu verlassen. Kirlia folgte dem Befehl, bevor seine Trainerin etwas einwenden konnte. „Pass auf dich auf.“, murmelte Jess schwach zum Abschied, als das Garados sich in Bewegung setzte und dem Lauf des Flusses aufs Meer hinaus folgte. Nancy schwang sich geschickt auf den Rücken ihres Kramshef, sobald sie sich erneut einen Weg durch das Gebüsch gebahnt hatte. Flügelschlagend stieß der schwarze Vogel auf, bis er über dem Wasser eine günstige Briese erwischte und diese ihn in den Himmel hob.


    3 TAGE SPÄTER…


    Ein sanfter Windstoß glitt über die weitläufigen Wiesen Cobry Islands, verfing sich in langen, karmesinroten Haaren und ließ sie in wellenförmigen Bewegungen um den schlanken Körper tanzen. Entspannt schloss Sabrina die Augen und genoss den spielenden Lufthauch auf ihrem Gesicht. Es schien ihr eine Ewigkeit her zu sein, seit sie das letzte Mal sich nicht verstecken musste und die seidigen, langen Haare fühlten sich ganz anders wie Jess frecher kurzer Stufenlook an. Aber irgendwie war es seltsam, jetzt wieder Sabrina genannt zu werden.


    Ein weißes Kleid aus luftigem Stoff bedeckte ihren Körper. Um die Mitte war es gerafft und betonte so ihre schlanke Taille, während es gleichzeitig einen Großteil des Rückens aussparte. Der Faltenrock ging ihr bis zu den Knien und war nach dem engen Minirock, den sie als Jess getragen hatte, ein ungewohntes Gefühl. Was die Rothaarige aber am meisten verwirrte, war ihr eigener Körper. Sie hatte gedacht, dass er in den letzten Monaten drahtig und hart geworden war, aber seit sie wieder die Gestalt der Diebin abgelegt hatte, war ihr aufgefallen, dass er nun viel weicher wirkte. Natürlich war sie auch jetzt noch recht muskulös, aber eben nicht so kantig wie Jess durch trainierter und recht flacher Körper.


    „Brini! Ich habe dich endlich gefunden!“, schallte Olgas aufgeregte Kieksstimme über die Wiese und riss Sabrina aus ihren Gedanken. Lächelnd wandte sie sich um und blickte der Freundin entgegen, die mit Elena und David auf die zugelaufen kam. Die kleine Agentin trug ebenfalls ein weißes Kleidchen, welches, mit Hilfe einer großen Schleife am Rücken, ihr ein kindliches Aussehen verlieh. Auch ihren hüftlangen Zopf zierte eine Schleife aus breitem Seidenband. Elena hingegen war in einem weißen Anzug gekleidet, der wohl Figur betont wirken sollte, aber das pummelige Mädchen aufgrund seiner Farbe noch breiter erscheinen ließ. „Sag besser nichts.“, brummte die Braunhaarige, als sie Sabrinas Blick bemerkte, „Ich würd ja auch lieber was anderes tragen, aber weiß ist nun mal Pflicht bei der Aufnahmefeier. Ne anständige Frisur übrigens auch, falls dus noch nicht bemerkt hast.“ „Ich muss ihr leider zustimmen. Du wirst dir die Haare hochstecken müssen.“, kam es von David, der dafür sofort mit einem finsteren Blick bedacht wurde. Elena selbst hatte ihre recht kurzen Haare zu seiner strengen Frisur hochgesteckt und beäugte kritisch Sabrinas lange, rote Mähne, die ihr offen über den Rücken fiel. „Na wenigstens hat sie nicht ne ganze Dose Haarspray gebraucht, um ihre Frisur in klebrigen Stein zu verwandeln und ihre Mitbewohnerin schier zu ersticken.“, meckerte Olga. „Wenigstens habe ich mich bemüht um Gegensatz zu dir. Du trägst ja immer deinen langweiligen Dornröschenzopf, da rettet auch die Schleife nichts mehr.“, kam es ungehalten von Elena. Von dem Streit ihrer Freundinnen sichtlich genervt sah sich Sabrina um. An einigen blühenden Apfelbäumen, die in einiger Entfernung aus der sonst ebenen Wiese ragten, blieb ihr Blick hängen. Ein roter Lichtblitz zuckte durch die Luft und nahm Bibors Gestalt an. „Kannst du mir mal kurz helfen? Sonst schlagen sich die beiden da noch die Köpfe ein.“, bat sie das große Insekt, „Bring mir doch bitte schnell einen blühenden Ast von dort drüben.“ Bibor schien zwar nicht wirklich zu verstehen, was seine Trainerin vorhatte, aber es erfüllte ihr ihren Wunsch. War er schon in der feuchten Höhle mit vor Nässe schweren Flügeln schnell gewesen, so zischte er nun regelrecht wie ein Pfeil über die Wiese und zog einen weißen Lichtschweif hinter sich her.


    „Dein Bibor geht ja ab wie geschmiert. Aber das ist doch eine Attacke oder?“, meinte David und trat dicht neben die Rothaarige. „Ja ist es. Und wenn ich mich nicht irre, dann heißt dieser Angriff Aero-Ass. Ich wusste gar nicht, dass Bibor diese Flug-Attacke erlernen können.“, erklärte Elena, als Sabrina ihn einfach ignorierte, „Aber wozu brauchst du einen Ast?“ „Wirst du gleich sehen.“, bekam sie mit einem feuchten Grinsen als Antwort.


    Inzwischen war das Insekt wieder bei ihnen angekommen und brachte seiner Trainerin einen dünnen Zweig mit großen, weißen Blüten. Mit schnellen, sicheren Handbewegungen trennte Sabrina eine lange Strähne ihrer roten Haare an der linken Schläfe ab und flocht diese geschickt um einen etwa handlanges Stück des Ästchens. Am Hinterkopf faste sie den entstandenen Zopf mit einer offenen Strähne von links zusammen und ließ ihn als aufgesetzten Gallopaschwanz auslaufen. „Frisur fertig. Und jetzt bitte kein Gezicke mehr.“, stellte sie grinsend klar. „Das kannst du doch nicht bringen! Du hast ha gerade mal zwei Minuten dafür gebracht.“, schimpfte Elena. „E ist nur Vorschrift, dass Mädchen was mit ihren Haaren machen. Dass man dafür Stunden vor dem Spiegel stehen muss, steht nirgends.“, rechtfertigte sich die Rothaarige grinsen und rief Bibor zurück, während Olga sich vor Lachen kugelte. „Also ich finde deine Frisur hübsch. Das weiß steht dir wirklich gut.“, unternahm David noch einen Versuch, „Ich habe übrigens den Antrag gestellt, dass du wegen guter Führung gleich einem fortgeschrittenen Team zugeteilt wirst, aber bisher wurde das nicht genehmigt.“ „Wie hast du es denn geschafft Einsicht in unsere Beurteilungen zu bekommen?“, wollte die mollige Brünette wissen. „Ähm eigentlich gar nicht. Dieser kleine Pisser hat mich eiskalt abblitzen lassen, als ich nachschauen wollte. Und ich wette mit euch, dass der auch was gedreht hat, dass Sabrina nicht in mein Team darf!“, schimpfte der Junge weiter. „Du meinst den Juniorchef, gell?“, hackte Olga nach. „Wenn wir hier noch lange rumstehen fängt die Feier ohne uns an.“, seufze Sabrina und lief ohne auf die anderen zu warten, auf den Eingang des Hauptquartiers zu. Die anderen folgten ihr, wenn auch etwas verwundert.


    Eine leichte Bewegung erregte Sabrinas Aufmerksamkeit. Es wäre ihr wohl nicht aufgefallen, wenn sie nicht die ganze Zeit darauf gewartet hätte. Denn das war der Grund warum sie überhaupt hier nach draußen gekommen war. „Wisst ihr was? Geht ihr doch schon mal vor, ich komm gleich nach.“, rief sie den anderen zu. „Was ist denn jetzt wieder?“, wollte David wissen, „Aber egal, wenn du noch hier bleibst, dann bleich ich auch. Ich muss eh noch was mit dir bereden.“ „Und wenn ich keine Lust auf deine Gesellschaft hab?“, fauchte ihn die Rothaarige unfreundlich an. „Lass sie. Unsere Brini ist wohl etwas nervös wegen der Zeremonie.“, beschwichtigte ihn Olga, als er zu einer Antwort ansetzte. Mit einem fröhlichen Lächeln auf den Lippen winkte die kindliche Agentin ihrer Freundin zu und schob David in Richtung des Eingangs. Elena folgte ihnen.


    Sabrina wartete noch einen Moment, bis die drei das Gebäude betreten hatten und ging dann zu einer mächtigen Eiche, die gut zwanzig Meter vom Gebäude entfernt stand. „Entschuldige, ich hatte nicht damit gerechnet, dass sie mich suchen.“, meinte sie und horchte gespannt auf Antwort. Ihr Herz klopfte vor Aufregung. War er wirklich schon da oder hatte sie sich getäuscht. Aber da kam schon ein Junge mit dunklen, lila Schopf und strahlenden blauen Augen hinter dem Stamm hervor. Sofort breitete sich ein warmes Kribbeln in Sabrinas Bauch aus. Sie hatte die letzten Monate zwar fast jeden zweiten Tag mit ihm gesprochen, doch es war etwas ganz anderes ihn leibhaftig vor sich zu haben. Seit ihrer Ankunft auf Cobry Island hatte er noch keine Zeit gehabt, um sie zu treffen. Die bevorstehende Aufnahmezeremonie und die Aufteilung der neuen PokeAgents in Gruppen. Auch Domi hatte die Rothaarige wegen der allgemeinen Aufregung noch nicht gesehen.
    „Du siehst gut aus.“, begrüßte Caleb sie lächelnd, worauf Sabrina leicht errötete. „Allerdings würde ich gerne wissen, warum du jetzt freiwillig solche Schuhe trägst?“ Verwundert blickte die Rothaarige an sich herab. Ihre Füße steckten in schwarz-silbernen Lackschuhen mit zwölf Zentimetern Absatz. „Hast du dich nicht darüber aufgeregt, als Domi dir solch „Salatstecher“, wie du sie so schön genannt hast, verpasst hat?“, erkundigte sich der Juniorchef mit gespieltem Ernst. „So siehts doch besser raus, oder? Außerdem bin ich so größer wie du.“, antwortete Sabrina grinsend. „Frauen, ein Buch mit sieben Siegeln.“, schmunzelte Caleb. „Das könnte ich jetzt aber auch über Männer sagen.“, konterte sie lachend. Ihre schlechte Laune war wie weggeblasen und es fiel ihr herrlich leicht mit dem Jungen, der eigentlich ihr Vorgesetzter war, zu scherzen.


    „Du weißt, warum ich dich hier treffen wollte?“, wollte Caleb wissen und wurde ernst. Es schien ihm zu missfallen, ihr lockeres Gespräch zu beenden, aber es gab viel zu bereden und sie hatten wenig Zeit. „Ich schätze wegen dem, was auf Cyalian Island passiert ist.“, vermutete die Rothaarige und mit einem Mal war ihr Herz schwer wie Blei. Das war er, der Augenblick, den sie so gefürchtet hatte. Was würde der Lilahaarige von ihr denken, nachdem sie so ausgerastet war? „Na ja eigentlich hat mich das jetzt nicht ganz unvorbereitet getroffen. Ich wusste ja schon eine ganze Weile, dass du nicht ganz normal bist, aber ich bin schon enttäuscht, dass du weder mir noch Domi etwas davon gesagt hast, bevor wie durch zu Team Stormnight geschickt haben.“, meinte er nachdenklich, „Aber das würde ich gerne klären, wenn Domi auch dabei ist. Jetzt will ich mit dir über deine Position bei den PokeAgents reden. Ich weiß du ärgerst dich, dass du nun die Stellung eines Anfängers erhältst, wo du doch bei unseren Gegnern schon im Vorstand warst und möchte die erklären, warum ich das so gemacht habe.“ Das warme Lächeln, das nun wieder sein Gesicht zierte, ließ Sabrinas Herz einen Satz machen und Hoffnung in ihr aufkeimen. Caleb schienen ihre Kräfte ebenso wenig etwas auszumachen wie Nancy. Er machte sich sogar Sorgen um ihre Gefühle. „Nach der Sache auf Cyalian ist Jess praktisch über Nacht berühmt geworden. Wenn die Verbindung zwischen dir und Jess herauskommt, gerät nicht nur deine Familie ins Fadenkreuz. Also ist es besser, wenn ich dich wie einen normalen Neuling behandele. Es gibt zwar die Möglichkeit dich in ein fortgeschrittenes Team zu stecken, aber die sind in der Regel recht gut aufeinander eingestimmt und würden einen Neuling sehr wahrscheinlich von oben herab betrachten. Ich denke in dieser Rolle würdest du nicht so gut hineinpassen oder möchtest du zu diesem David, der dich für sein Eigentum hält?“, fuhr der Juniorchef fort und an seinem Tonfall bei seinem letzten Satz schloss Sabrina, dass er nicht besonders viel von David hielt. „Ich glaub auch nicht, dass ich mich einer Gruppe so unterordnen könnte, auch so wird mir das schwer fallen, wenn der ältere Agenten mich als Anfänger sehen.“, stimmte sie zu, „Aber sag mal, wie geht es eigentlich Kanivanha und Garados?“ „Garados geht es blendend, keine Sorge. Er hat keine Schäden von eurem Kampf davongetragen. Und Kanivanha ist inzwischen auch über den Berg. Er wird sich erholen können, aber er braucht noch Ruhe.“, antwortete Caleb lächelnd. Sabrina seufzte erleichtert auf, ihre Freunde würden also wieder fit werden. Besonders um den kleinen Fisch hatte sie gebangt.


    Er merkwürdiges Glitzern glitt über die Augen des Juniorchefs und er setzte gerade an, etwas zu sagen, als der schrillte Klingelton von seinem P-Pod sie beiden zusammenzucken ließ. „Was gibt’s?“. Meldete sich Caleb, der die Nummer wohl auf dem Display erkannt hatte und sichtlich angesäuert wegen der Störung war. „WO ZUM HENKER BIST DU???“, brüllte Tobias aufgebracht in einer Lautstärke, dass Caleb den P-Pod so weit von seinem Ohr weghielt und Sabrina jedes Wort verstehen konnte. „Man, brüll hier nicht rum wie ein Tauros in der Brunftzeit, ich verstehe dich ja auch so. Bis gerade eben zumindest, bevor du mir einen Hörschaden verpasst hast.“, stöhnte der Lilahaarige und warf dem Mädchen neben ihm einen belustigenden Blick zu, da sie die Nase kraus zog und angesichts des Anrufers mit den Augen rollte. „Wo bleibst du, verdammt noch mal? Die Aufnahmezeremonie beginnt gleich und deine Mutter dreht hole!“, schimpfte Tobias verärgert, „Du solltest schon längst hier sein, also beweg gefälligst deinen Hintern hier her. Und für den Spruch mit dem Tauros revanchiere ich mich noch.“ Mit einem knackenden Geräusch beendete er die Verbindung. „Jup, er ist eindeutig ein Mistkerl.“, stellte Sabrina fest, woraufhin Caleb sich ein Grinsen nicht verkneifen konnte. „Du bist wohl das einzige Mädchen, das so denkt.“ „Mit Sicherheit nicht, Nancy kann ihn auch nicht leiden.“, entgegnete die Rothaarige. „Wir sollten wirklich gehen, sonst verpassen wir noch die Zeremonie.“, meinte der Juniorchef lachend. Einen Moment zögerte er und warf dem Mädchen einen schüchternen Blick zu. Doch dann schien er sich zu überwinden, trat an Sabrina heran, legte die Arme um sie und drückte sie an sich. Ohne, dass sie etwas dagegen tun konnte, versteifte sich ihr ganzer Körper. Ihr Herz schlug rasend in harten Schlägen gegen ihre Rippen, als würde es jeden Augenblick ausbrechen wollen und eine heiße Röte kroch auf ihre Wangen. Fast fürchtete sie, Caleb könnte ihren lauten Herzschlaf hören. Sein dunkles Haar kitzelte sie an der Wange und vernahm seine leisen Atemzüge direkt neben ihrem Ohr. Noch nie, soweit sie sich erinnerte, war ihr ein Junge auf dieser Weise so nahe gewesen. Einige, endlos scheinende Sekunden vergingen, bevor Caleb sich von ihr löste und auf das Gebäude zuging. Kurz vor der Eingangstür drehte er sich zu ihr um und winkte ihr lächelnd zu. Anschließend verschwand er im Gebäude.


    Es dauerte noch einige Augenblicke, bevor Sabrina sich aus ihrer Starre lösen konnte. >>Dummes, dummes Gör! Wie kann man nur so bescheuert sein? Hoffentlich ist Caleb jetzt nicht gekränkt. Warum musste ich auch verdammt noch mal Salzsäule spiele?<<, schimpfte sie in Gedanken. Aber gleichzeitig hätte sie auch jubeln können und ihre smaragdgrünen Augen glänzten vor Glück. Sie fühlte sich seltsam leicht an, als sie dem Jungen in das Gebäude folgte.

    Öffne die Pforte, durchschreite das Tor und betritt eine Welt, wie du sie dir in deinen kühnsten Träumen vorgestellt hast. Eine Welt, in der Wunder Wirklichkeit und Kinder nie erwachsen werden.
    Doch ohne Hilfe werden die Traumlande schon bald vom Albtraum regiert, den die bösartigen Nachtmahre sind mächtiger als je zuvor.


    Das Abenteuer und der Kampf um die Welt der Träume hat begonnen!
    The endless Night of Dreams

  • Du lieber Himmel, ich habe wirklich schon lange nicht mehr kommentiert, dabei habe ich doch immerhin brav mitgelesen ^^"
    Respekt, Respekt Rina, was du hier leistest. Deine Beschreibungen sind der helle Wahnsinn und regen mich immer ein bisschen dazu an, selbst etwas zu schreiben -werd ich wohl dann nachher auch mal tun. Was das angeht, sind deine Texte wirklich sehr professionell und man versteht, wie es dich hierher verschlagen hat.
    Was ich etwas schade finde, ist die Tatsache, dass sich deine Geschichte sehr von Ereignis zu Ereignis hangelt, die Zeit die dazwischen liegt, fällt ziemlich unter den Tisch. So habe ich zum Beispiel überhaupt nicht mitbekommen, wie Jess eine persönliche Verbindung zu ihrem Karnivanha aufgebaut hat. Das ist schade, denn so wäre seine Verletzung wesentlich besser rüber gekommen. Die Ereignisse und Aktionen, die du dir ausdenkst, sind echt super spannend oder extrem süß (Ich finde Apfelblüten toll ;D) aber die Übergänge fehlen mir noch ein wenig. Das ist allerdings Meckerei auf hohem Niveau, wie ich so oft zu sagen pflege.


    Die Unterhaltung mit Caleb erinnert mich an eine andere Unterhaltung mit einem anderen Jungen man desselben Namens *hust* (Salzsäule *säusel*, das hab ich doch schonmal gehört ;) ) Und ich bin immer noch der Meinung, dass Tobi gar nicht so schlimm ist - wenn ich auch den Namen grottig finde. Ethan wird mir allerdings langsam unsympathisch. Außerdem sieht er mit seinen Brandwunden bestimmt ekelhaft aus. Er hat Matzes schönes Büro und damit sein Andenken beschmutzt! Da geht ja nun echt die Nancy in mir durch. Und Matze steht bei mir eindeutig höher als Ethan (Auch wenn der weiße Haare hat *motz*)
    Ich bin ja mal gespannt wie es mit Nancy weiter geht... und überhaupt. Hast du dich jetzt eigentlich entschieden zu was sich Kirlia entwickelt? Ich wäre ja für ein Guardevoir. Galagladi mag ich einfach nicht so und als Kämpfernatur ist ja schon Jungglut mit dabei.


    Naja, ist deine Sache^^
    Ich hoffe du freust dich über den Kommentar, er ist zwar nicht so super lang geworden, aber immerhin bin ich mal wieder zum Schreiben gekommen *seufz*


    Liebe Grüße
    Xi

  • Ob ihrs glaubt oder nicht, aber mich und meine Story gibts auch noch^^ *Das Staubtuch und Wischmopp hervorhol*
    Hier ist mal ne kleine Wiederbelebung nötig^^.
    Entschuldigt bitte, dass es diesmal so extrem lange gedauert hat :(


    @Xi: Danke Süße, klar freu ich mich über dein Kommi^^.

    Zitat

    Respekt, Respekt Rina, was du hier leistest.

    Meiner Meinung so gut wie nix, aber danke für das Lob^^.

    Zitat

    Was das angeht, sind deine Texte wirklich sehr professionell und man versteht, wie es dich hierher verschlagen hat.

    Öhm? Ok, wenn du meinst.

    Zitat

    Was ich etwas schade finde, ist die Tatsache, dass sich deine Geschichte sehr von Ereignis zu Ereignis hangelt, die Zeit die dazwischen liegt, fällt ziemlich unter den Tisch. So habe ich zum Beispiel überhaupt nicht mitbekommen, wie Jess eine persönliche Verbindung zu ihrem Karnivanha aufgebaut hat. Das ist schade, denn so wäre seine Verletzung wesentlich besser rüber gekommen.

    Es war beabsichtigt, dass man es ebensowenig wie Jess merkt, was ihr Kanivanha wirklich bedeutet. Kennst du es nicht, dass man etwas erst zu schätzen lernt, wenn man sie verliert? Jess hatte folglich noch gar keine richtige Verbindung zu ihrem kleinen Fischi, den soll sie erst dadurch bekommen.^^

    Zitat

    Die Ereignisse und Aktionen, die du dir ausdenkst, sind echt super spannend oder extrem süß (Ich finde Apfelblüten toll ;D) aber die Übergänge fehlen mir noch ein wenig.

    Ich mag Apfelblüten auch voll^^. Ok, ich werde versuchen mehr Übergänge einzubauen.

    Zitat

    Die Unterhaltung mit Caleb erinnert mich an eine andere Unterhaltung mit einem anderen Jungen man desselben Namens *hust* (Salzsäule *säusel*, das hab ich doch schonmal gehört ;) )

    Dazu sind Insider ja da, ne? Ähm ja , *hust* vielleicht sollten wir darüber später reden, ich bin nicht so stolz drauf, wie du weißt^^

    Zitat

    Und ich bin immer noch der Meinung, dass Tobi gar nicht so schlimm ist - wenn ich auch den Namen grottig finde.

    Gegen den Namen hab ich eig nix, auch wenn der iwi wie Katrin verflucht ist. Der Giftmischer der PA... Ja, ich kann mir denken, dass du ihn magst *hust* Joe *hust* allerdigns ist er auf Gegengifte spezialisiert. (Mir fällt mal wieder auf, dass meine "guten" Agenten iwi krasser drauf sind,wie meine Gangster... Ich mein, regional gesuchter Profihacker, Jahrtausende alter Dämon, ein Juniorchef, der sich nciht groß um Gesetze schert, ein Giftmischer, ...Ja eindeutig ne kleine Freakshow...)
    Äh.. Weiter im Text...

    Zitat

    Ethan wird mir allerdings langsam unsympathisch.

    Yes, Sieg^^

    Zitat

    Außerdem sieht er mit seinen Brandwunden bestimmt ekelhaft aus. Er hat Matzes schönes Büro und damit sein Andenken beschmutzt! Da geht ja nun echt die Nancy in mir durch. Und Matze steht bei mir eindeutig höher als Ethan (Auch wenn der weiße Haare hat *motz*)

    *stöhn* Die Haarfarbe ist doch schnuppe. Aber du weißt ja, an wen du mich erinnerst ;) Und zu den Brandwunden: Aber hundert Pro

    Zitat

    Hast du dich jetzt eigentlich entschieden zu was sich Kirlia entwickelt? Ich wäre ja für ein Guardevoir. Galagladi mag ich einfach nicht so und als Kämpfernatur ist ja schon Jungglut mit dabei.

    Ich hatte eig von meinen Lesern darüber abstimen lassen, aber iwi ist nicht angekommen was ich wollte: Mit der wahl des Geschlechts von Trasle/Kirlia hab ich die spätere Entwicklung festlegen lassen, da Gardi für mich ne Frau und Galagadi ein Mann ist. Da die Mehrheit männlich wollte, wird das kleine zum Kämpfer.
    Bei Jungglut hast du nicht recht. Sabrina und Jess sind für die Öffentlichkeit zwei völlig verschiedene Personen und haben auch völlig verschiedene Teams. Ich wede diese Teams auch nciht mixen, immerhin wäre ihr Team dann ja schon voll, und Leute wie Syrili müssen weggelassen werden. (brauchst nciht suchen, kennst du eh noch nicht)


    dark libelldra: (gelöschtes Kommi)
    Zuerst auch dir herzlichen dank für dein Kommi, auch wenn es gelöscht wurde.

    Zitat

    sab (alias Jess) muss ja ganz schön viel beherrschung haben..... ich meine jetzt hatt man den gegner erfolgreich Inviltriert und dann kann sie damit nicht angeben! ;D

    Ja, das passt ihr auch gar nciht, aber was soll sie machen?^^


    @Mods: Ihr wisst ja, dass ich tagsüber nciht da bin, also tut mir den Gefallen und lasst die kleinen Kommis bitte 48 Stunden stehen, bevor ihr sie löscht, damit ich sie sichern kann. Vielen Dank

    Öffne die Pforte, durchschreite das Tor und betritt eine Welt, wie du sie dir in deinen kühnsten Träumen vorgestellt hast. Eine Welt, in der Wunder Wirklichkeit und Kinder nie erwachsen werden.
    Doch ohne Hilfe werden die Traumlande schon bald vom Albtraum regiert, den die bösartigen Nachtmahre sind mächtiger als je zuvor.


    Das Abenteuer und der Kampf um die Welt der Träume hat begonnen!
    The endless Night of Dreams

    Einmal editiert, zuletzt von Sheewa ()

  • So, hier kommt Kap 37, viel Spaß beim Lesen^^.




    Sabrinas Gruppe




    Gedämpftes Gemurmel erfüllte den großen Versammlungsraum. Die Neuen standen in zwei Gruppen rechts und links von der Bühne, den erwartungsvollen Blicken der anderen schutzlos ausgeliefert. Mit ihren karmesinroten Haaren stach Sabrina deutlich hervor, auch wenn sie nicht der einzige Farbklecks war. Normalerweise hätte sie sich dadurch wie auf dem Präsentierteller gefühlt, aber an diesem Tag verspürte sie überhaupt keine Nervosität. Im Gegenteil, es kam ihr vor, als könnte sie die ganze Welt umarmen. Niemand würde ihr heute die gute Laune nehmen können. „Sag mal Brini, warum bist du so entspannt, ich komm um vor Spannung.“, flüsterte Olga ihr zu und näselte nervös an ihrem Zopf. Die Angesprochene lächelte sie entschuldigend an und ließ den Blick über die versammelten Agenten schweifen. David war mit seinem vollen Lockenkopf nur schwer zu übersehen, vor allem, da er ihr hoffnungsvoll zuwinkte, aber sie ignorierte ihn. Zu ihrer Verwunderung entdeckte sie kurz darauf auch Domi, der ihr grinsend zuzwinkerte. Etwas an seinem Gesichtsausdruck wollte ihr gar nicht gefallen. „Glaub bloß nicht, dass sie ganzen Jungs dich meinen.“, wurde sie plötzlich von einem Mädchen neben ihr belehrt.


    Sabrina hatte keine Ahnung, was die andere von ihr wollte. „Die haben nur Augen für mich. Tut mir ja so leid für dich, dass du neben jemandem wie mir stehen musst, wo doch jedes Mädchen neben meiner überragenden Schönheit verblasst.“, setzte die Fremde nach und faltete theatralisch die Hände vor der Brust. Sie hatte ihre dunklen, blauschwarzen Haare mit zwei glitzernden Spangen kunstvoll hochgestellt und trug ein weißes Kleid, das eher auf eine klassische Tanzparty oder einen vornehmen Empfang gepasst hätte und bis zum Boden reichte. Sie war etwa so groß wie Sabrina, äußerst schlank und sah im Großen und Ganzen aus, wie die Models in den Hochglanzmagazinen. Von ihrem Gesicht konnte die Rothaarige nur erkennen, dass sie eine ungewöhnlich spitze Nase und schmutzig braune Augen besaß. Der Rest war unter einer dicken Make-Up-Schicht nur noch zu erahnen. „Sag mal, worüber redet diese Tussy überhaupt?“, wollte Sabrina flüsternd von Olga wissen.
    „Vorhin haben ein paar Jungs da hinten in unsere Richtung geschaut und getuschelt. Aber wahrscheinlich haben die eh nur über dieses aufgetakelte Gerippe neben uns gelästert.“, gab die kleine Blondine augenrollend zur Antwort.


    Alle Gespräche im Raum verstummten, als Prof. Samina an das Rednerpult trat. „Heute ist es wieder so weit. 3 Monate wurden unsere Neuzugänge auf verschiedene Inseln auf das Leben als PokéAgent vorbereitet. Sie haben trainiert, sind über sich hinausgewachsen und haben ihr Team verstärkt. Und nun sind sie soweit, um in unsere Reihen aufgenommen zu werden.“, sprach die Leiterin der PA ruhig und wandte sich an die Neuen, „Ich werde zu jedem von euch etwas sage und euch zu mir auf die Bühne rufen. Dann bekommt ihr von mir eure Waffe und euren P-Pod überreicht, womit ihr offizielle Agenten der PokéAgents seid. Natürlich werdet ihr auch euren Gruppen zugeteilt. Die Gruppen werden euch eine Art Familie sein, solange ihr hier seid.“
    Sie machte eine kurze Pause und blickte die Neuen freundlich an. „Sicherlich habt ihr schon gemerkt, dass die anderen Agenten alle Armreife tragen. In diesen sind die Waffen gespeichert, da es zu umständlich wäre, sie immer mit sich herumzutragen oder sie erst in der Itemliste des P-Pods suchen zu müssen. Allerdings erfordern sie auch etwas Übung.“


    Nach dieser Erklärung trat sie etwas zurück um einem schwarzgekleideten Agenten Platz zu machen. Sabrina rümpfte bei seinem Anblick zwar die Nase, aber den Rufen nach zu urteilen, die überall im Raum erklangen, hielt die deutliche Mehrheit der Mädchen Tobias nicht für einen Idioten. „Die Armreife reagieren auf die Stimme des Trägers.“ erläuterte er kurz und streckte dann beide Arme von dem Körper aus. Zwei etwa fingerdicke Reifen lagen wie Armbanduhren um seine Unterarme knapp oberhalb des Handgelenkes. „Waffen aktivieren!“, befahl er. Sofort erschien auf jedem der beiden Reifen eine Kugel aus Licht. Erst waren sie klein, doch sie wuchsen schnell, bis sie etwa so groß wie eine Hand waren. Dann nahmen sie die Form von zwei Energiepistolen an. Kurz bevor die Lichter erloschen und die Waffen sich vollständig materialisieren konnten, riss Tobias seine Arme ruckartig nach oben und schleuderte die Pistolen damit in die Luft. Lässig fing er beide auf und wandte sich wieder dem Publikum zu.


    „Die Waffen materialisieren sich oberhalb des Handrückens, ihr müsst also alle eine Technik entwickeln, sie in die Hände zu bekommen. Wenn ihr den Dreh raus habt, sieht es cool aus, wie bei mir eben. Ansonsten fallen sie zu Boden und das solltet ihr vermeiden.“, erklärte er mit einem leicht überheblichen Tonfall. Jeder im Raum konnte hören, dass er sehr von sich überzeugt war.
    „Danke Tobias.“, kam es von Amy Samina, als sie wieder ihren Platz einnahm, „Ich werde jetzt erst einmal die von euch aufrufen, die wegen guter Führung und Empfehlung ihrer Ausbilder direkt in eine fortgeschrittenen Gruppe kommen. Als erstes möchte ich eine junge Frau zu mit bitten, die sich ausschließlich auf ihren Charme und ihre Anziehung verlässt. Felicia!“
    Das aufgetakelte Mädchen neben Sabrina machte hochmütig einen Schritt nach vorn und stieg die wenigen Stufen zur Bühne empor. „Ihr Pokémon Team besteht nur aus niedlichen Akteuren, die mit ihren Liebesattacken jedem Gegner das Leben schwer machen.“, verkündete die Chefin. Zwei Agenten in schwarzen Anzügen brachten einen knallpinken P-Pod und zwei Armreifen. „Damit du deinen anmutigen Gefährten in nichts nachstehst erhältst du als Waffe zwei verstärkte Fächer, mit denen du ordentlich austeilen kannst.“, meinte Professor Samina freundlich und überreichte der Blauhaarigen die Hilfsmittel, „Der Leiter deiner Gruppe wird Ralph sein, der schon die Aufnahmeprüfung vor einigen Monaten geleitet hat.“ Grinsend betrat nun Ralph die Bühne und nahm seinen Schützling in Empfang. Heute trug er seine Haare in einer leuchtend grünen Bürste, die mittig auf dem Schädel saß. Die restlichen Haare hatte er auf wenige Millimeter geschoren und in schwarz-weiße Quadrate gefärbt. Gemeinsam mit Felicia, deren gepflegtes Aussehen so gar nicht zu dem Punk passen wollte, verließ er die Bühne wieder und gesellte sich zum Rest der Gruppe.


    „Machen wir weiter. Die Nächste ist die Tochter eines Arztes und trainiert Pokémon, die sich selbst oder andere heilen können, Olivia.“, stellte Prof. Samina den nächsten Kandidaten vor, woraufhin ein hübsches, exotisch aussehendes Mädchen mit gebräunter Haut, dunklen tannengrünen Haaren und stechend gelben Augen nach Vorne trat.
    Sabrina schaltete ab, während Olivia ihren P-Pod und Waffe bekam. Nach ihr begann Prof. Samina damit, die übrigen Neuen nacheinander zu sich zu rufen und in Gruppen einzuteilen. Die rothaarige Agentin interessierte sich nicht groß für die anderen Gruppen, sie ließ den Blick lieber noch einmal durch den Raum schwelgen.
    „Kommen wir zur nächsten Gruppe. Das erste Mitglied ist ein junges Mädchen, das älter ist, als sie aussieht und deren Herz für Käfer schlägt, Olga.“, verkündete Calebs Mutter und zog damit wieder Sabrinas Aufmerksamkeit auf sich. Grinsend beobachtete sie, wie ihre kleine Freundin zu der Chefin auf die Bühne kletterte. „Ihr Team besteht aus den Pokémon, die wohl bei den Mädchen zu den Unbeliebtesten zählen.“, sprach Amy Samina weiter und reichte auch Olga ihren P-Pod und Armreif. „Da du nach eigener Angabe gerne Chaos verursachst wird deine Waffe der Chaosball sein. Diese Hartgummikugel prallt an jeder festen Oberfläche ab und ist vor allem in geschlossenen Räumen sehr effektiv. Lerne ihn zu beherrschen. Und das nächste Mitglied dieser Gruppe ist eine junge Frau, deren Kampfstil rein auf defensive beruht, Elena...“ Die Chefin wurde jäh von einem grellenden Jubelschrei direkt neben sich unterbrochen. Schmunzelnd betrachtete sie Olga, die angesichts der Nachricht, mit der Freundin in eine Gruppe zu kommen, völlig aus dem Häuschen war und einige Male auf und ab hüpfte, bevor sie bemerkte, dass alle im Raum sie anstarrten. Beschämt senkte die kleingewachsene Blondine den Kopf. „Darf ich weiter machen?“, erkundigte sich die Professorin. Hektisch nickte Olga und Elena, die mittlerweile auf der Bühne angekommen war, konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
    „Elena, dein Team ist sehr auf Verteidigung ausgelegt, welche Waffe könnte also besser zu dir passen als ein Energieschild? Diese Schilde haben praktisch kein Eigengewicht und funktionieren nach demselben Prinzip wie die Schutzschildattacke der Pokémon. Leider lassen sie sich auch mit Attacken wie Durchbruch überwinden.“, fuhr die Leiterin fort und überreichte auch der Braunhaarigen ihre Ausrüstung.


    „Der nächste in dieser Gruppe setzt im Kampf auf Strategie und Wettereffekte, Sven.“ Ein attraktiver Junge mit etwas längerem, türkis-grünen Haaren, die er mit viel Gel gestylt hatte, sodass er aussah, als wäre er einem Hochglanzmagazin entspringen, betrat die Bühne. Seine Augen hatten den tiefen Grauton von Gewitterwolken und wurden von feinen silbergrauen Linien durchzogen, die wie zuckende Blitze wirkten. „Sven, deine Strategie sieht vor, ausschließlich Pokémon einzusetzen, die das Wetter manipulieren können. Du selbst hast aber im Training ein scharfes Auge und eine ruhige Hand bewiesen, weswegen wir uns dafür entschieden haben, dir eine standardmäßige Energiepistole zu geben.“, verkündete Professor Samina, „So, nun fehlt einer eurer Gruppe, nur noch ein Mitglied und gleichzeitig ein Gruppenleiter. Dies wird ein Mädchen übernehmen, das mit durchschlagenden Argumenten und einem sehr angriffsorientierten Kampfstil auffällt. Schon bevor sie zu uns kam hat sie bewiesen, dass sie ein ernstzunehmender Gegner ist, Sabrina.“ Diesmal gab Olga nur ein ersticktes Quieken von sich, was wohl Elena zu verdanken war, die die Blondine vorsorglich am Kragen gepackt hatte, um zu verhindern, dass sie auf die Rothaarige losging. „Wie deine Pokémon setzt auch du auf deine körperliche Kraft, von daher soll deine Waffe dies auch unterstützen, weshalb wir uns für einen schlichten Stab als deine Waffe entschieden haben.“, erklärte die Chefin, „Ich hoffe du wirst deiner Gruppe eine gute Anführerin sein.“ Damit war die Gruppe entlassen und durfte sich zu den Zuschauern setzen, während Amy Samina die nächste Gruppe vorstellte.


    Grinsend stricht Sabrina über den schwarzen P-Pod, den sie gerade bekommen hatte. Es war exakt derselbe, den sie schon seit drei Monaten besaß und den sie Domi bei ihrer Ankunft zurückgegeben hatte. Der braunhaarige Programmierer hatte die Daten darauf versteckt, damit niemand darauf kommen konnte, dass dieses Gerät schon einmal im Einsatz war.


    Nach der Zeremonie fand, wie jedes Jahr, eine große Willkommensfeier für die Neuen statt. In ihrer weißen Kleidung stachen sie aus den Reihen der älteren Agenten hervor. Erst jetzt fand die Gruppe Zeit, miteinander zu reden und sich kennen zu lernen. „Was für Pokémon habt ihr drei eigentlich? Ich sollte das wissen, damit ich unsere Missionen planen kann.“, erkundigte sich Sven, „Ich besitze momentan drei. Meinen Partner Formeo, den ich schon hatte, bevor ich den PokéAgents beigetreten bin. Zudem gehören noch ein Kadabra und ein Tyracroc zu mir.“
    „Ich hab ein Muntier, das ich bei der Prüfung gefangen hab, ein Pummeluff und ein Chaneira.“, meldete Elena, „Muntier werde ich jedoch wahrscheinlich nicht weiterentwickeln lassen, da sonst seine Immunität gegen Schlafattacken verloren gehen würde und dadurch sind er und Pummeluff ein gutes Doppel. Ich werde als nächstes versuchen ein Flug- oder Psychopokémon zu bekommen, um meine Kampfschwäche in den Griff zu kriegen.“
    „Ich hab ein Papinella und ein Webarak. Also nichts so Starkes...Oh ich hab Scherox und Skaraborn vergessen.“, kam es von der grinsenden Olga. „Wie zum Teufel bist du an ein Scherox gekommen?“, staunte die Braunhaarige, aber sie erhielt nur ein freches Grinsen als Antwort. Seufzend wandte sie sich an Sabrina: „Und was hast du außer Flemmli und Bibor noch gefangen?“
    „Ich habe ein Bibor und ein Jungglut, sonst nichts.“, behauptete die Gruppenleiterin zerknirscht. „Wie zum Teufel hat es jemand geschafft Gruppenleiter zu werden, der sich nur so wenig entwickelt hat?“, schnarrte eine arrogante Stimme hinter ihr ein. Verärgert wandte sich die Rothaarige um und blickte geradeaus in Felicias hämisches Gesicht. Gemeinsam mit ihrer neuen Gruppe, die neben dem Riesen und Stefan auch noch eine verschlagen aussehende Frau mit tätowierten Armen und gepiercten Augenbrauen gehörte. „Der Großteil der Verbrecher bei Team Stormnight sah freundlicher und seriöser aus.“, stellte Sabrina in Gedanken fest.


    „Diese Göre scheint ohnehin nicht ganz fair zu spielen. Erst bricht der Juniorchef ihren Testkampf ab und lässt sie trotzdem weiter, dann fängt sie zwei Pokémon und das ist bei ihr okay und jetzt ist sie die Anführerin einer Anfängergruppe ohne eine nennenswerte Steigerung aufweisen zu können.“, verkündete Ralph so laut, dass es auch die umstehenden hören mussten.


    „Halt die Klappe Ralph! Jeder weiß inzwischen, was du die bei der Aufnahmeprüfung geleistet hast und warum du mitsamt deiner Gruppe so abgerutscht bist.“, mischte sich David ein und stellte sich schützend vor die Rothaarige. „Oh, muss dich die kleine Anfängerin hinter dir verstecken?“, höhnte der Punk. Ärgerlich stieß Sabrina David grob zur Seite, würdigte ihm aber keines Blickes.
    „Hast du eigentlich ein Problem mit mir? Oder willst du nur Streit?“, giftete sie zurück. „Brini pass' auf, das sind keine Anfänger, wie wir.“, versuchte Olga ihre Anführerin zu bremsen. Selbst dem blinden Chaosgirl war diese Sache nicht wohl zu Mute. „Wir möchten nur klären, ob du diese Vorzüge auch wirklich verdienst.“ meinte Ralph hämisch.


    „Soll das eine Herausforderung sein?“, erkundigte sich Sabrina mit eine gefährlichen Glitzern in den Augen. Inzwischen hatte sich eine ganze Menge Leute um die beiden Gruppen versammelt. Mit einem Wink gab Ralph dem Mädchen zu verstehen, dass sie ihm folgen sollte und führte sie zu einem der vielen Trainingsräume, in denen Pokémonkämpfe erlaubt waren. „Bist du sicher, dass du dich nicht gewaltig überschätzt? Die werden garantiert nicht ihre Neue in den Kampf schicken und die anderen haben alle mehr Erfahrung als du.“, wies David die Rothaarige zurecht und packte sie an der Schulter. Alles andere als sanft schüttelte sie seine Hand ab und warf ihm einen vernichtenden Blick zu. „Dann bin ich dein Gegner. Wir beide haben eh noch eine Rechnung offen.“, meinte der Riese und ging in Kampfstellung, „Und nur damit du's weißt, diesmal kämpfe ich mit meinen eigenen Pokémon.“


    „Wie wär's mit einem Doppelkampf und jeder darf zwei Pokémon einsetzen?“, stellte Sabrina die Regeln des Kampfes klar, sie erinnerte sich noch gut daran, dass ihr Gegner es damit nicht so ernst nahm. „Meinetwegen, du hast eh keine Chance. Ich besitze ausschließlich große Pokémon.“, lachte der Riese, „Los Onix, Ursaring.“ Auch Sabrina rief ihre beiden Gefährten. Sie wirkten winzig im Vergleich zu ihren Gegnern. „Dieser Kampf wird schnell vorbei sein. Onix Steinwurf. Ursaring Eishieb auf das Insekt.“, befahl der Riese. Ein leichtes Beben durchlief den Raum, als neben dem Steinwesen ein Granitbrocken aus dem Boden wuchs, welcher etwa die Größe von Onix' Körpersegmenten hatte. Mit dem langen Schwanz umschlang dieses den Stein und warf ihn auf Jungglut. Zur gleichen Zeit sammelte das pelzige Normalpokémon kalte Energie in seiner Tatze und stürmte damit auf Bibor.


    „Ausweichen, mach Tempo Bibor und setzt dann deine Spezialattacke ein.“, rief Sabrina, „Jungglut, es wird Zeit deine neue Power auszutesten. Heiz Ursaring mal so richtig ein.“ Mithilfe ihrer kräftigen Beine schleuderte sich Jungglut zur Seite und entging so der gegnerischen Attacke. Auch ihr Partner entging ohne große Probleme dem Angriff des großen Kuscheltieres. Seine Geschwindigkeit war nach der langen Zeit in der feuchten Höhle seine größte Stärke, denn war er selbst mit vor Nässe schweren Flügeln am Ende recht schnell und wendig gewesen, so bewegte er sich nun im Trockenen mit einem unglaublichen Tempo. Ein leuchtender Lichtschweif erschien hinter ihm, als er sich mit Hilfe eines Aero-Ass endgültig aus Ursarings Reichweite beförderte und Onix ins Visier nahm. Erst stieg er ein wenig auf, um sich dann in vollem Speed auf seinen steinernen Gegner herabzustürzen. Aber kurz vor dem Aufprall ließ er die Flug-Attacke ausklingen und reckte seine metallenen Stacheln nach vorn, die nun silbern aufleuchteten. Die kraftvolle Metallklaue, durch die hohe Geschwindigkeit in ihrer Wirkung noch verstärkt, traf Onix direkt auf den Kopf, ohne dass dieses auch nur ans Ausweichen denken konnte. Sein schmerzerfülltes Brüllen erfüllte den Raum und ließ die Wände zittern. Einen Augenblick schwankte der Gigant, doch Bibor verließ sich nicht darauf, dass Onix mit nur einem Schlag besiegt war und setzte sofort nach. Seine Stacheln verzogen sich zu scharfen Klingen, die er vor dem Körper kreuzte, bevor er erneut auf das Steinpokémon zuraste. Kurz vor seinem Ziel zog er sie auseinander. Mit brutaler Kraft, wie der von Käferzangen, schlug die Attacke auf Onix ein und hinterließ einen grünlich leuchtenden Schnitt in Form eines Kreuzes auf der felsigen Haut. Dies gab ihm den Rest und mit einem donnernden Schlag stürzte der schwere Körper zu Boden.


    Ursaring blieb auch keine Zeit mehr seinem entflohenen Gegner nachzublicken, denn sofort wurde er von Jungglut unter Beschuss genommen. Sie rief sich einen Augenblick noch die Erinnerung an den Flammenwurf mit dem sie Bibor besiegt hatte, und sammelte dann Hitze in ihrer Kehle, bevor sie diese in einer gewaltigen Feuerwalze entließ. Wie eine unüberwindbare Flammenwand raste die Attacke auf den Gegner zu und traf diesen, als er sich gerade in der Ahnung um eine mögliche Gefahr zu ihr umwandte. Sein Fell fing Feuer und die Wucht des Angriffes schleuderte ihn einige Schritte zurück. Ohne ihm Zeit zu lassen, um sich zu erholen, ging Jungglut sofort wieder zum Angriff über und stürmte auf ihn zu. Ihre zur Faust geballten Klaue glühte hell auf, als sie vor dem großem Normalpokémon absprang und ihm damit einen harten Schlag von untern gegen das Kinn verpasste, der ihn zu Boden warf. „An deinem Himmelhieb müssen wir noch arbeiten, aber für dein erstes Mal war er wirklich ausgezeichnet.“, wurde sie von ihrer rothaarigen Trainerin gelobt. Ursaring schien die Kampf-Attacke den Rest gegeben zu haben, denn er stand nicht mehr auf. „Du hattest recht, der Kampf war sehr schnell vorbei.“, lästerte Sabrina, „Für mich ist das Ergebnis nicht überraschend, denn nur weil ein Pokémon besonders groß ist, ist es noch lange nicht automatisch stärker. Und es bringt auch wenig, wenn man viele neuen Pokémon fängt, die anderen aber nicht richtig trainiert.“ Grinsend rief sie ihre beiden Freunde zurück und wandte sich zum Gehen.
    Die übrigen der beiden Teams und einige Schaulustige hatten den Kampf vom Gang aus durch die dicken Panzerglasscheiben beobachtete und durch einen kleinen Lautsprecher auch das gesagte mitbekommen. „Hey, klasse gemacht Chef. Dem hast du es aber so richtig gezeigt.“, rief Sven triumphierend, „Ich gebe ja zu, dass ich anfangs einige Bedenken hinsichtlich der Aufstellung unserer Gruppe gehabt, aber ich denke du hast gerade eindrucksvoll bewiesen, dass du durchaus die Kraft besitzt unsere Gruppe zu führen.“ „Brini, das war so klasse.“, jubelte Olga und fiel der Rothaarigen um den Hals, „Du hast mit dem ja den Boden aufgewischt. Und Bibors Kreuzschere war einfach göttlich.“ Sabrina lächelte, kam aber nicht dazu etwas zu antworten, da Riese nun wutschnaubend die Tür zuschlug und sich vor seiner Gegnerin aufbaute. „Bilde dir bloß nicht allzu viel auf denen erschummelten Sieg ein.“, schimpfte er. „Hä? Was meinst du denn damit?“, wollte Olga wissen, bevor Sabrina auch nur einen Piep hervorbringen konnte. „Es ist doch wohl klar, dass sie geschummelt hat, dieses miese, kleine Flitchen.“, wütete Riese. „Achim hat recht. Bibor ist nicht in der Lage Metallklaue zu erlernen, mit diesem Kampf stimmt also etwas nicht.“, mischte sich nun Ralph ein. „Was soll das heißen?“, entrüstete sich Elena, die sich neben ihrer Gruppenführerin aufbaute, Sven stellte sich bestätigend an ihre andere Seite. „Das reicht!“, befahl eine wohl bekannte Stimme. Die Umstehenden Leute wichen zur Seite, als der Schwarzhaarige mit wehendem Ledermantel auf die beiden verfeindeten Gruppen zuschritt. Schnell warf Sabrina einen Blick durch den so entstandenen Gang und erblickte Caleb, der seinem Partner schmunzelnd nachsah. „Da ist einer aber ein ganz schlechter Verlierer. Die Kleine hat dich ganz klar geschlagen.“, meinte Tobias mit einer unausgesprochenen Drohung in der Stimme, „Mit Bibor hättest du eigentlich recht, aber ich muss dich wohl nicht erinnern, dass es noch vor nicht allzu langer Zeit hier auf Cobry Island ein sehr aggressives Bibor gab, dass alle anderen Bibor gegen die anderen Bewohner der Insel aufgestachelt hat und ebenfalls die Metallklaue beherrschte.“ „Der Bibor-Anführer? Das ist auch eine extreme Ausnahme, das kann man doch nicht mit einem normalen Käfer vergleichen.“, protestierte Ralph und warf dem Riesen Achim einen warnenden Blick zu. „Das stimmt, dieses spezielle Bibor war ein Einzelfall.“, bestätigte nun Caleb lässig, „Allerdings dürfte dir auch aufgefallen sein, dass eben jenes Bibor seit der letzten Aufnahmeprüfung verschwunden ist. Und selbstverständlich gibt es einen Grund, warum diese Anfängerin zwei Pokémon bei dieser Prüfung fangen durfte. Ihr eigentlicher Partner ist Jungglut, aber da sie es geschafft hatte, den Unruhestifter an sich zu binden, hat meine Mutter die Genehmigung erteilt, ihr diesen auch zu lassen. Ist dir denn gar nicht die Narbe aufgefallen?“ „Siehst du, der Anführer ist dasselbe Bibor wie das dieser jungen Lady, also sollte es auch nicht verwunderlich sein, dass es seine Spezialattacke beherrscht.“, griff Tobi die neue Information sofort auf, „Und jetzt verteilt euch, das hier ist schließlich eine Feier und kein Kleinkrieg. Das Büfett ist ausgezeichnet und getanzt sollte auch noch werden.“ Nach dieser Aufforderung zerstreute sich die kleine Ansammlung schnell. Auch Ralph und seine Gruppe verzogen sich, jedoch nicht ohne Sabrina ein „Das wird dir noch leidtun!“ zuzuzischen. Der Juniorchef nickte der Rothaarigen kaum sichtbar zu und folgte dann lächelnd seinem Freund zur Tanzfläche. „Wow, er ist so süß.“, schwärmt Olga und ein Mädchen in der Nähe stimmte ihr zu. „Wer? Dieser Tobias?“, wollte Elena neugierig wissen und erhielt als Antwort ein mehrstimmiges Seufzen, was wohl ja heißen sollte. „Leute ich muss mal weg, amüsiert euch noch.“, meinte Sabrina ernst und verschwand in der Menge. Sie hatte kurz vorher David erspäht, der auf sie und ihre neue Gruppe zuhielt und recht sauer aussah. Und sie hatte jetzt beim besten Willen keine Lust sich mit diesem Idioten herumzuärgern.


    Weit abseits der Party, auf einer Lichtung des nahen Waldes, trat wenig später ein schlankes Mädchen aus dem Schatten der Bäume. Ihr langes, karmesinrotes Haar flatterte leicht im schwachen Wind und ihr weißes Kleid leuchtete im trüben Halbdunkel der jungen Nacht. Entspannt atmete Sabrina den würzigen Duft des Waldes ein und genoss die Stille um sich. Nach dem lauten Gewusel auf der Feier war die Einsamkeit hier wie eine Befreiung. Nachdem sie sich verzogen hatte, war ihr die Idee gekommen einen kleinen Spaziergang zu unternehmen. Ihre Schritte hatten sie schließlich hier auf diese Lichtung geführt. Gedankenverloren blieb sie in deren Mitte stehen und strich über die glatte Oberfläche ihres P-Pods. Einer plötzlichen Eingebung folgend hob sie den Blick und sah sich aufmerksam um. Als sie kein anderes Wesen entdecken konnte, wandte sie sich wieder ihrem kleinen Maschinchen zu und deaktivierte die Sperrung, wie Domi ihr es erklärt hatte. Nachdem sie den Aktivierungscode eingegeben hatte, erschien der altbekannte Destopbildschirm auf dem Display. Einen Moment zögerte sie noch dann berührte sie mit dem Finger das Symbol, um ihre Identität zu wechseln. So eine günstige Gelegenheit würde sie nicht so schnell wieder bekommen. Es war das erste Mal seit sie Team Stormnight verlassen hatte, dass sie allein war und es gab etwas, dass sie dringend tun musste. Rote Lichtblitze zuckten aus dem kleinen Bildschirm und hüllten sie vollkommen ein, während sich ihr Körper und ihre Konturen zu ändern begannen. Als das Leuchten verlosch, stand Jess in ihrem kurzen, mit Nieten besetzten grün-schwarzen Kleid auf der Lichtung mitten auf Cobry Island. Eigentlich hätte sie dies schon machen sollen, aber nach ihrer Flucht von Cyalian Island auf Garados Rücken war sie eine ganze Weile bewusstlos gewesen. Und auch die nächsten Tage hatte sie sich viel zu schwach gefühlt, um endlich den Pokéball zu öffnen und ihrem Cryptopokémon gegenüber zu treten. Nun packte sie die rot-weiße Kugel und ließ das darin gefangene Wesen in einem Lichtblitz erscheinen.


    Als das Licht erloschen war und das Wesen sich materialisiert hatte, betrachtete Jess zum ersten Mal ihr Cryptopokémon richtig. Weiches, blaues Fell bedeckte den muskulösen Körper. Es besaß einen langen, schmalen Schwanz, der in einem zackigen gelben Stern endete. Die lange Mähne, die seinen Hals umschloss war von einem tiefen Schwarz. Das Maul war mit messerscharfen Zähnen bestückt und an den Pfoten trug es lange Krallen zur Schau. Mit leeren, gelben Augen sah das Luxtraweibchen die Trainerin an, zog warnend die Lefzen hoch und blechte die Zähne. Ihr Blick blieb allerdings ausdruckslos, als würden ihre Augen nicht zu der grimmigen Maske ihres Gesichts gehören.


    Der Anblick schmerzte Jess und die quälenden Gefühle des Cryptos überwältigten sie. Wie konnte nur irgendjemand einem fühlenden Wesen so etwas antun? Das war für die Blondine unverzeihlich. Alles in ihr drängte sie dazu, das Leid dieses Geschöpfes zu beenden. Aber so einfach ging das ja nicht. Caleb hatte sich mit einem alten Freund seiner Mutter aus Orre besprochen, der ein Spezialist in Sachen Crypot-Erlösung war. Von ihm hatte der Juniorchef der PA erfahren, dass die Heilung eines Cryptopokémon viel Zeit und Geduld erforderte und der Letzte, endgültige Schritt nur in Orre erfolgen konnte. Jess jedoch bezweifelte stark, dass sie es lange genug in der Nähe ihres Luxtras aushalten konnte, diesen langwierigen Prozess zu meistern, wo ihr doch deren bloße Gegenwart unerträgliche Qualen erleiden ließ, die von dem Crypto selbst stammten.


    Aber ein Teil von ihr gab keine Ruhe und wurde mit jeder verronnenen Sekunde drängender. Etwas Altes in ihr wollte einfach nicht einsehen, dass sie nichts für dieses Wesen tun konnte... Und wenn sie doch nicht ganz machtlos war? Es gab nur einen Weg das herauszufinden. „Na los, zeig mir, was ich drauf hab.“, murmelte sie in Gedanken und gab dem drängenden Gefühl in ihrem Inneren nach. Jess wusste, was nun zu tun war. Vorsichtig trat sie näher an Luxtra heran, bis nur noch ein knapper Meter sie beide trennte und hob eine Hand. Das altbekannte, flüssige Feuer erwachte wie von sich selbst in ihr. Diesmal breitete es sich aber nicht in ihrem ganzen Körper aus, sondern konzentrierte sich an ihrer erhobenen Hand. Langsam streckte die Blondine den Arm und berührte das Elektropokémon mit einem Finger an der Stirn. Dieses zuckte noch nicht einmal zurück. Mit einem Schlag fuhr die brennende Kraft des Mädchens in den Körper des Luxtras. Dieses schrie auf und im nächsten Augenblick löste sich eine Woge tiefschwarzer Energie von ihm und rollte über die Lichtung. Die Pflanzen, die von dieser Welle erfasst wurden, verdarben auf der Stelle und ließen welkend ihre Blätter hängen.


    Auch Jess konnte fühlen, wie die Cryptoenergie über sie hinweg glitt, allerdings nahm sie davon keinen Schaden, es war nur äußerst unangenehm. Erschrocken riss das Mädchen ihre Hand zurück und starrte ungläubig auf das, was sie unabsichtlich angerichtet hatte. Auf der gesamten Lichtung waren Gras und Blumen verwelkt und auch einige Bäume am Rand hatten eine gräulich verfärbte Rinde, aber die meisten der alten Riesen würden sich wohl wieder erholen. Gerade wollte Jess sich für ihre Dummheit schelten und sich selbst schwören dies nie wieder zu tun, als hinter ihr ein leises Miauen erklang. Verwundert wandte sie sich um und erblickte das Luxtraweibchen, das etwas wackelig auf den Beiden stand und sie aus klaren Augen mit unverhobenem Interesse betrachtete. Einen Moment lang war die Blondine wie erstarrt und konnte es nicht begreifen. Erst als das pelzige Wesen seinen Kopf an ihrem Bein rieb, gelang es ihr, sich aus der Starre zu läsen. Schluchzend schlang sie die Arme um Luxtra und vergrub ihr Gesicht in der weichen Mähne. Alles Negative und Schmerzende war aus dem freundlichen Geschöpf verschwunden, als hätte es nie existiert. Jess' Feuer hatte auf einen Schlag die gesamte Cryptoenergie aus dem Körper entfernt und nur ein normales Pokémon zurückgelassen.

    Öffne die Pforte, durchschreite das Tor und betritt eine Welt, wie du sie dir in deinen kühnsten Träumen vorgestellt hast. Eine Welt, in der Wunder Wirklichkeit und Kinder nie erwachsen werden.
    Doch ohne Hilfe werden die Traumlande schon bald vom Albtraum regiert, den die bösartigen Nachtmahre sind mächtiger als je zuvor.


    Das Abenteuer und der Kampf um die Welt der Träume hat begonnen!
    The endless Night of Dreams

  • Uh, ziemlich still hier geworden ;( ... Schade
    Naja, an den Besucherzahlen seh ich zumindest noch, dass ihr euch für meine Story noch interessiert, aber das ein oder andere Kommi würde mich schon freuen.


    Also jetzt kommt das nächste Kapitel, Kapitel 38. Das nächste, 39 ist in absehbarer Zeit auch fertig, ich werde es allerdings erst on stellen, wenn Kapitel 38 mindestens 1 Kommi erhalten hat. Also, ob ihr weiterlesen könnt, liegt an euch.


    Kapitel 38



    Die Insel der Verlorenen



    „Heute Morgen entdeckte ein Forscherteam in den Ruinen der verlassenen Stadt Korak auf Illisu Island eine brennende Stelle auf dem ehemaligen Marktplatz. Sowohl die Bewohner Illisus wie auch die Forscher sind sich sicher, dass davon am Vortag noch nichts zu sehen war. Man geht davon aus, dass dies das Werk eines Pokémon ist. Aus der Luft betrachtet kann man erkennen, dass die Flammen ein Zeichen bilden. Noch ist unklar, was der Künstler damit ausdrücken will. Illisu liegt weit außerhalb und gehört zu den letzten bewohnen Inseln im Osten Gorars.“, schnarrte die Nachrichtensprecherin im Fernsehen monoton. Das eingeblendete Bild zeigte ein Zeichen aus blauen Flammen, mitten in einer verfallenen Ruinenstadt. Ein Kreis, in dessen Inneren sich eine Linie spiralförmig bis zur Mitte zog. Der Rand des Ringes war eigentümlich gezackt und zog sich an einer Seite zu einem zockenden Flammenschweif.
    Ungläubig starrte Sabrina auf den Bildschirm und versuchte zu begreifen, was sie dort sah. „Und nun zu Kathy, mit dem Wetter.“, verkündete die Nachrichtensprecherin. „Das war's dann.“, erkannte Olga und wechselte das Programm, „Die können ja schlecht von jeder Insel das genaue Wetter vorhersagen.“
    „Sie zeigen die Hoch- und Tiefdruckgebiete und wie sich diese auf die Hauptinseln auswirken.“, erklärte Sven ihr, der den Wetterbericht jedes Mal spannend fand. Während nun zwischen der kindlichen Blondine und dem türkishaarigen Meteorologe eine hitzige Diskussion über den Unterhaltungsgrad der regionalen Wetterberichte entbrannte, verließ Sabrina den Aufenthaltsraum, in dem sie mit ihrer und einigen anderen Gruppen sich bis gerade aufgehalten hatte. Es war der Tag nach der Aufnahmezeremonie und die Neuen hatten frei.


    Eine ganze Weile wanderte die rothaarige Agentin ziellos durch die Flure des Hauptquartiers und hatte sich schon nach kurzer Zeit rettungslos verlaufen. Es war aber auch zum verrückt werden, jeder Gang sah gleich aus. Vor allem, wenn man keinen Orientierungssinn besaß und in Gedanken versunken war. Sie bog gerade um eine weitere Ecke, als sie schmerzhaft mit jemand zusammenstieß. Schnell hatten beide sich wieder gefangen und als Sabrina leicht verärgert den Block vom Boden hob, traf sie auf zwei helle, blaue Augen, die trotz ihrer kalten Farbe voller Wärme waren und von einem wuscheligen, lila Schopf umrahmt wurden.
    Die hitzigen Worte, die ihr auf der Zunge lagen, um sie dem unachtsamen Gegenüber entgegenzuschleudern, verschwanden spurlos. Davon erschrocken, wen sie eben fast umgerannt hatte, machte die Rothaarige beschämt einen Satz von dem Jungen weg. Allerdings stolperte sie dabei über ihre eigenen Füße und landete schmerzhaft auf dem Hinterteil. Das Blut rauschte in ihren Ohren und ihr Gesicht lief vor Scham tiefrot an. Caleb konnte sich angesichts von Sabrinas gleichzeitig verdatterten und peinlich berührtem Gesicht nicht zurückhalten und ein amüsiertes Grinsen breitete sich auf seinem Antlitz aus, als er dem Mädchen die Hand reichte. Die Rothaarige ergriff diese und ließ sich aufhelfen. Der Juniorchef dachte aber gar nicht daran, sie gleich wieder loszulassen und zog sie zu sich heran, bevor sie festen Stand fassen konnte. Sabrinas Atem ging schneller, als ihr Gesicht plötzlich nur noch wenige Zentimeter von seinem entfernt war und er die Arme sanft und zugleich bestimmt um ihren Körper legte. Sein Blick strahlte eine unglaubliche Intensität aus und sie verlor sich in seinen eisblauen Augen. Für einen endlos erscheinenden Augenblick gab es nichts Wichtigeres, wie hier in seinen Armen zu liegen und ihr wurde mit einem Schlag klar, dass sie in keinem Leben zuvor solche Gefühle für eine Person empfunden hatte, obwohl sie ihr aus irgendeinem Grund bekannt waren. Und nie zuvor hatte jemand so für sie empfunden. Es war, als würde wieder das flüssige Feuer in ihren Adern brennen, während gleichzeitig ihr Puls raste und überschwängliches Glück sie erfüllte. Vorsichtig näherte sich der Juniorchef ihrem Gesicht, verharrte dann aber, als würde er auf ihre Zustimmung warten. Ganz automatisch schloss sie die Augen und neigte den Kopf ein wenig. Im nächsten Moment legten sich seine Lippen sanft und weich auf die ihren. Zögernd erwiderte sie den Kuss und legte ihre Hände auf seinen starken Rücken. Eine kleine Ewigkeit verharrten sie beide so, bis sie sich in stiller Einverständnis voneinander lösten. Calebs Gesicht glühte vor Glück und Sabrina lächelte ihn schüchtern an.


    „Was machst du eigentlich hier?“, erkundigte sich der Lilahaarige Junge sanft. Scheinbar wusste er genauso wenig wie seine rothaarige Freundin, was man in so einer Situation sagen sollte. „Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht, wo wir grad sind. Ich hab mich irgendwie verlaufen.“, gestand sie leise und errötete erneut. Der Juniorchef lächelte sie liebevoll an und wies dann auf eine der Türen. „Wir sind im alten Hauptbau, dem Bürogebäude und eigentlich sollten jetzt alle Eingänge verschlossen sein, da nur wenige Teams heute arbeiten.“, erklärte er, „Aber komm erst mal rein.“ Er drückte die Klinke herunter und betrat ein helles Büro. Gegenüber der Tür stand ein zierlich wirkender Schreibtisch mit einer Arbeitsplatte aus Milchglas vor einer breiten Fensterfront. Die Regale und Schränke hatten ebenfalls ein schlankes Design und viel Glas, was den Raum modern und zugleich freundlich wirken ließ. Blühende Pflanzen bedeckten farbenprächtig die oberste Reihe der Regale. Wie Matias hatte auch Caleb das Talent ein Büro so zu gestalten, dass man sich darin wohlfühlen konnte. Ein Hundemon rappelte sich von seiner Decke auf und begrüßte die beiden freundlich. „Du alter Heuchler, du tust gerade so, als hätte ich dich Stunden allein gelassen, dabei war ich nur schnell mal weg.“, schimpfte sein Trainer lachend. Hundemon gähnte beschwichtigend und wandte sich Sabrina zu, die in die Hocke gegangen war und ihm die Schulter kraulte. Genüsslich schloss der schwarze Vierbeiner die Augen. „Dein kleiner Auftritt gestern bei der Feier war übrigens sehr überzeugend. Damit hast du dir gehörig Respekt verschafft. Sogar Tobi hast du beeindruckt.“, meinte Caleb nun mit einem sanften Lächeln. „Du hast ihn angestachelt, nicht wahr? Freiwillig hätte dieser Depp sich nie für mich eingesetzt.“, grinste der Rotschopf. „Erinner' mich daran euch beide nie gemeinsam auf eine Mission zu schicken. Aber du tust ihm Unrecht. Selbst Tobi hat seine lichten Momente, wo er mal nicht an sich denkt.“, lachte der Lilahaarige. Hundemon legte den Kopf schief, als müsse er stark nachdenken, bevor er sich mit einem eindeutigen „Waff!“, schüttelte, was bei den beiden Menschen einen Kicheranfall verursachte. „Du Verräter, seinem Herrchen widerspricht man nicht permanent.“, schimpfte Caleb ihn scherzhaft. „Ich dachte immer Tobias wäre dein Freund.“, bemerkte Sabrina neckend. „Na und? Er ist trotzdem ein Idiot.“, gab der Junge zurück und fügte sanft hinzu, „Übrigens: die medizinische Abteilung hat sich gemeldet. Kanivanha ist wieder zu sich gekommen und auch die Untersuchungen an Luxtra sind abgeschlossen. Letzteres ist vollkommen vom Crypto-Zustand geheilt. Du scheinst mit einem Schlag die ganze Energie aus ihr gejagt zu haben. Ein glatter Bruch, weswegen Domi vorgeschlagen hat, diese Technik „Aurabruch“ zu nennen. Du kannst die beiden und Garados heute Abend abholen.“
    Sabrina nickte erleichtert, aber bei dem Gedanken an ihre Pokémon fiel ihr wieder ein, weswegen sie zuvor so gedankenverloren gewesen war und ihre gelöste Stimmung schwand. „Was hast du?“, kam es besorgt von Caleb. „Hast du die Nachricht gesehen? Das von diesem brennenden Zeichen auf Illisu?“, wollte sie wissen und erhielt ein Nicken als Antwort, „Es stellt einen Kometen dar und gehört einem sehr guten Freund von mir. Ich muss wissen, was das zu bedeuten hat.“


    Der Juniorchef betrachtete sie einen Moment und wandte sich dann seinem Schreibtisch zu. „Hologramm aktivieren, Karte anzeigen. Zoom auf Illisu Island.“, befahl er plötzlich. Staunend beobachtete das Mädchen, wie die Milchglasscheibe des Tisches zum Leben erwachte und sich ein dreidimensionales Gittermodel einer Insel darüber bildete. Erst jetzt fiel Sabrina auf, dass es keinen PC in dem Büro gab. Caleb bemerkte ihren verwunderten Blick und lächelte. „Nettes Spielzeug, oder? Ist allerdings nur einer von acht Prototypen. Wenn die sich bewähren will Mutter alle Büros so aufrüsten.“, erklärte er, wurde aber im nächsten Augenblick wieder ernst, „Dann wollen wir mal. Ich lade die Bilder aus dem Fernseher dazu und bestimme mit deren Hilfe Größe und Ausrichtung des Zeichens. Vielleicht erkennen wir ja aus der Vogelperspektive etwas, was vom Boden aus nicht zu sehen ist.“ Emsig flogen seine Finger noch beim Sprechen über die durchsichtige Tastatur, die sich kaum von dem Glas unterschied. Holographische Bildschirme flackerten vor ihm auf. „Ich fühl mich wie in einem Sciencefiction-Film, bei der Technik.“, murmelte die Rothaarige, was dem Jungen ein Grinsen entlockte. „Na ja, im Vergleich zu den anderen Regionen sind wir PokéAgents schon in der Entwicklung weiter, das stimmt wohl.“, meinte er und betrachtete das Hologramm eindringlich. „Du hast recht, es sieht wirklich wie ein Komet aus. Moment mal...“ Auch Sabrina war es aufgefallen. Der Körper des Kometen mit der Spirale lag annähernd in der Mitte Illisus, wohingegen der lodernde Schweif eindeutig in eine Richtung zeigte. Schnell erzeugte Caleb eine Gerade durch die Mitte des Kreises um die Spitze des Schweifs und wies den Computer an anzuzeigen, was diese Linie schnitt oder berührte.
    Eine kleine Insel erschien auf der Karte, als sich der Maßstab verkleinerte, nur unweit von Illisu entfernt.


    „Marchast Island, die Insel der Verlorenen.“, murmelte der Lilahaarige und fügte ironisch hinzu, „Eine bessere Wahl hätte es wohl nicht gegeben.“ Angespannt betrachtete Sabrina den unförmigen Fleck. „Die Insel wurde nicht ausgemessen.“, stellte sie fest, „Aber warum trägt die diesen Beinamen?“ „Du hast recht, es gibt kein Kartenwerk von Marchast. Alles, was wir von ihr haben sind Satellitenbilder und alte Seekarten, auf denen sie als schwarzer Fleck dargestellt ist!“, erklärte Caleb, „Wie du weißt war Illisu früher eine Hochkultur, doch obwohl Marchast in direkter Nachbarschaft zu Illisu liegt, wurde noch nicht einmal die Küstenlinie aufgenommen. Glaubt man den Legenden, so ist die Insel verflucht. Die Menschen von Illisu ziehen heute noch nach Marchast, wenn sie spüren, dass ihre Zeit gekommen ist. Vor einigen Jahren, kurz nachdem Mutters Truppe die Verbrecherbande aus Gorar vertrieben hat, machte sich eine Gruppe Abenteurer auf, Marchast zu erkunden. Von zehn Leuten kamen nur drei zurück und die waren schwer gezeichnet. Einer starb kurz darauf, einer beging Selbstmord und der dritte verlor seinen Verstand und wurde wahnsinnig. Aus ihren Erzählungen wissen wir, dass der Rest tot ist und die Insel selbst ein einziger Sumpf ist. Was ihnen aber so zugesetzt hat, weiß keiner.“
    „Du hast recht, das ist mit Abstand die schlechteste Wahl, aber genau das ist so typisch Nim.“, seufzte das Mädchen, „Aber wenn auch nur der Hauch einer Chance besteht, dass er noch am Leben ist, muss ich dahin.“
    „Nim? Ist das ein Pokémon?“, wollte der Juniorchef der PA wissen.
    „Ja, ein Lavados und er ist mein Partner. Eigentlich heißt er Emanim, aber ich nennen ihn immer Nim.“, antwortete sie, „Ich habe ihn vor sechs Jahren kennen gelernt, als er verletzt in einem Gewitter über Seval geraten und abgestürzt war.“
    Caleb nickte gedankenversunken. „Es ist dir als wirklich ernst?“, erkundigte er sich, schien aber die Antwort bereits zu kennen. Mit einer Bewegung deaktivierte er das Hologramm und blickte in die entschlossenen Augen von Sabrina. „Scheint so. Na, dann, packen wir's an. Auf geht’s.“, meinte er und rief Hundemon zurück. Fassungslos starrte sie ihn an. „Du hast doch nicht etwa geglaubt ich würde dich alleine auf eine verwunschene Insel schicken.“, neckte er sie lächelnd, „Und überhaupt, wie willst du ohne einen Jet dorthin kommen?“
    „Danke.“, hauchte das Mädchen und schon stand er wieder vor ihr und legte ihr die Hände auf die Schultern. Einen Augenblick zögerte Sabrina, dann reckte sie sich ihm entgegen. Erneut legten sich seine Lippen auf die ihren, sanft und zugleich fordernd. Eine seiner Hände wanderte ihre Rücken zur Hälfte herunter, während die andere zwischen den Schulterblättern zum Liegen kam.


    Eine kleine Ewigkeit verharrten die beiden so, dann legte Sabrina Caleb die Hände auf die Brust und schob ihn sachte von sich weg, In den Tiefen ihrer intensiv grünen Smaragdaugen brannte flüssiges Feuer gegen unsichtbare Klippen und brach sich in flackernde Lichtreflexe, was ihre Iris wie ein geschliffenes Juwel leuchten ließ. „Lass uns gehen.“, flüsterte sie lächelnd. Er stimmte ihr still zu und ergriff ihre Hand, als sie gemeinsam sein Büro verließen. Nur wenige Minuten später startete Calebs Silberblitz unbemerkte vom Dach des Hauptquartiers.


    Der Flug verlief relativ schweigsam. Waren die beiden zuvor noch ein verliebtes Pärchen gewesen, so waren sie nun zwei Agenten, die sich der Gefahren ihres ungenehmigten Ausflugs durchaus bewusst waren. Vor allem Sabrina hatte Erfahrung mit Flüchen. Illisu zog mit seinen schneeweißen Kalksteinklippen unter ihnen vorbei. Ein heller Fleck im tiefblauen Ozean. Nun dauerte es nicht mehr lange, bis Marchast vor ihnen aus den Wellen ragte. Überraschenderweise sah die Insel erst mal gar nicht so besonders aus.


    Dicht beieinanderstehend Bäume, überspannten mit ihrem dunklen Blätterdach die relativ große Insel nahe zu vollständig. „Du hast aber nicht vor so eine Landung wie Tobi damals hinzulegen, oder?“, erkundigte sich die Rothaarige vorsichtig. „Ich werde gar nicht erst versuchen den Jet runterzubringen, da unten gibt es keine offene Flächen zum Landen.“, entgegnete Caleb ruhig, „Aber keine Sorge, wir kommen schon auf die Insel.“ Mit diesen Worten senkte er die Nase des Fluggefährtes und jagte es im Sturzflug auf Marchast zu. Schnell erklärte er dem Mädchen, was er vorhatte, kurz bevor der Jet das Blätterdach erreichen konnte, dematerialisierte dieser sich in einem gewaltigen Lichtblitz. Zwei pfeilschnelle Geschütze jagten aus der Lichtwolke und tauchten in das trübe Halbdunkel Marchasts ein.


    Fest an die Körper der Pokémon gepresst, nahmen Sabrina und Caleb Kurs gen Boden. „Wenn du das immer so machst kann ich irgendwie verstehen, warum die Leute denken du würdest einen auf cool machen.“, rief das Mädchen lachend. Das Staraptor unter ihr stieß einen zustimmenden Schrei aus. Der Juniorchef der PA kam aber nicht mehr zum Antworten, denn just in diesem Moment durchbrachen sie das dunkle Dach und tauchten in eine fremde Welt ein, die ihnen beiden die Sprache verschlug.
    Die Rinde der korkenziehartig verdrehten Bäume war schwarz wie Teer, wulstig und glänze feucht. Nur wenige Sonnenstrahlen durchdrangen das dichte Blätterdach, was die Umgebung in schummriges Dämmerlicht tauchte, das nur gelegentlich von goldenen Lichtstrahlen durchbrochen wurde. Die Blätter, welche nicht das Dach bildeten, waren von einem kränklichen Gelb. Von den mächtigen Bäumen hingen Vorhänge aus den bleichen Wurzeln der Parasiten, wie Efeu und Orchideen herab, was der Szenerie etwas unwirkliches, um nicht zu sagen, unheimliches verlieh. Der Boden war von einem dunklen Braun, gelegentlich mit grünlichem Schlick bedeckt und schimmerte wie eine dickflüssige Brühe. Kein einziger Grashalm entsprang dem friedlich scheinenden Morast. Nur an den Wurzeln der gigantischen Baumriesen, die sich wie die Leiber von hunderten Arbok durch den Sumpf schlängelten und teilweise mehrere Meter breit waren, wuchteten unzählige verschiedene Pflanzen. Die Luft war schwer und feucht und roch nach Pflanzen und Fäulnis.


    „Wow, wie in einer anderen Welt.“, murmelte Caleb ehrfürchtig und ließ Libelldra, auf dessen Rücken er saß, einige Sekunden auf der Stelle verharren.
    „Aber irgendwie gruselig oder? Ich fühle mich hier völlig fehl, als wäre ich in irgendein Heiligtum eingebrochen.“, meinte Sabrina leise. Sie hätten gar nicht flüstern müssen, denn unsichtbare Augen hatten die Eindringlinge schon längst erspäht. Auf ihren Befehl erwachte die verfluchte Insel zum Leben.
    Ein Ächzen lief durch die schwarzen Bäume und im nächsten Augenblick langten die Wurzelvorhänge nach den Agenten. „Was zu Hölle?“, kreischte die Rothaarige erschrocken, als plötzlich eine ganze Serie Wurzeln und Äste mit scharfen Spitzen wie Sperre auf sie und den schwarzen Vogel zurasten. In stiller Einverständnis warfen sie sich nach rechts und entgingen so dem Angriff. „Lass und hier verschwinden! Verdammt...“, brüllte Caleb, der von einem heran zischenden Baum unterbrochen wurde, dem er nur knapp ausweichen konnte. Staraptor und seine Reiterin hatten bereits einigen Vorsprung, aber Libelldra schloss mühelos auf. Was nun entbrannte war eine rasante Verfolgungsjagd in einer feindlichen Armee. Denn inzwischen waren alle Bäume und Pflanzen zum Leben erwacht und schlugen von allen Seiten nach den unerwünschten Eindringlingen.


    „Jetzt reicht es mir.“, schrie Sabrina wütend, als ein Geschoss sie an der Schulter streifte. Entschlossen reckte sie den rechten Arm nach vorn und rief ihre Waffe. Über den Ring um ihr rechtes Handgelenk entstand sofort eine Lichtkugel, die sich schon bald zu strecken begann und einen zwei Meter langen und drei Zentimeter dicken Stab bildeten. Dieser war weiß mit roten Enden. Mit der linken Hand packte das Mädchen den Stab, bevor dieser sich voll materialisiert hatte. Das war zwar nicht die eleganteste Methode, aber sie wollte ihre Waffe nicht in dem Sumpf verlieren.
    Krachend traf der Stab eine heran zischende Wurzel und warf sie aus der Bahn. „Wir brauchen Hilfe.“, rief Caleb und wehrte mit einem gezielten Schuss aus seinem Blaster einige Äste ab, „Sowohl dein Bibor, als auch mein Reptain sind auf Geschwindigkeit spezialisiert und kommen auch mit der Umgebung zurecht.“ Libelldra feuerte abwechselnd einen Drachenpuls und einen Flammenwurf auf die aggressiven Pflanzen, an denen sie vorbei jagten. Nahezu zeitgleich zuckten zwei Lichtblitze durch die schwere Luft und bildeten die Konturen der beiden Gefährten. Beide erfassten die Situation sofort. Mit einer kraftvollen Kreuzschere stutzte das Insekt den nächsten angreifenden Wurzelstrang zurecht, während Reptain von Baum zu Baum sprang und alles mit Laubklinge niedermähte, was ihm vor die schuppige Schnauze geriet. „Lass uns etwas Tempo machen, wir sind hier nicht wegen der bitter nötigen Gartenarbeit.“, schlug Sabrina angespannt vor, „Bibor, Staraptor, setzt Aero-Ass ein. Bibor, kannst du uns gelegentlich das Grünzeug vom Hals halten?“ „Gut Reptain, Ruckzuckhieb nach Vorne. Libelldra gib einfach Gas, du bist am schnellsten.“, wies auch der Lilahaarige seine Pokémon an.
    Es war mit nichts zu vergleichen, was die beiden Trainer je erlebt hatten. Am ehesten hätte man diese Flucht wohl mit einer Achterbahnfahrt in einem außer Kontrolle geratenen Wagon vergleichen können. Mit unglaublichem Tempo zischte die kleine Gruppe durch die waldartige Umgebung, in der die Bäume nicht an ihren Plätzen bleiben wollten, sondern rücksichtslos auf die Eindringlinge einprügelten. Mehrfach wäre einer der beiden fast vom Rücken seines flugfähigen Trägers gefalle, da dieser oft nur durch scharfe Wendemanöver den Angriffen der Pflanzen entgehen konnten. Zudem verwirrte die ungewöhnliche Farbgebung das menschliche Auge und ließ ihre Angriffe immer öfters daneben treffen. Den Pokémon schien das zum Glück nicht so zu gehen.


    Dennoch war die Flucht auf Dauer aussichtslos. Reptain wurde als erstes von den Wurzelvorhängen erwischt. Wie eine Faust schlossen sie sich um das flinke Pflanzenpokémon, welches im letzten Augenblick von Caleb zurückgerufen wurde. Längst hatten die beiden Agenten und ihre Gefährten die Orientierung verloren. Das Blätterdach war inzwischen unpassierbar geworden. Aber die Jagd schien noch jemanden anders zu missfallen, denn plötzlich schoss ein glühender Ball schauriger Energie auf sie zu, dem sie aber ausweichen konnte. „Spukball und Irrlicht. Geistpokémon können diese beiden Attacken erlernen.“, rief Caleb. „Warum habt ihr Emanims Zeichen auf Illisu in den Boden gebrannt?“, schrie Sabrina ungehalten in den Raum und ließ ihren Stab erneut gegen einen Schwall Äste krachen, „Ich bin der Partner dieses Lavados! Was habt ihr mit ihm gemacht? Verdammt, kommt endlich raus und zeigt euch!“ Ächzend kamen die Bäume zur Ruhe, doch beide Menschen wussten, dass jeden Augenblick ein erneuter Angriff folgen konnte. Dunkle Schatten lösten sich aus den schwarzen Stämmen, flogen einfach durch die Baumriesen und Zweige hindurch und nahmen schließlich die Gestalten von Geistpokémon an. Immer mehr der lichtscheuen Wesen erschienen, bis Caleb und Sabrina, deren Träger in der Luft weitgehend verharrt hatten, von allen Seiten von einer Schar Geister umzingelt waren. „Verdammt, sind das viele.“, keuchte der Junge erschrocken und blickte sich rasch nach einer Fluchtmöglichkeit um. Die Mühe hätte er sich allerdings sparen können, denn selbst, wenn sie jetzt den Geistern entkommen wären, so hätten diese nur wieder die Bäume zur Hilfe gerufen.


    Staraptor konnte sich nicht länger in der stillen Luft halten, eigneten sich seine große Schwingen doch nicht, um auf der Stelle zu schweben, und landete auf einem breitem Ast, der gut und gerne fünf Meter im Durchmesser maß. „Wo ist Nim?“, verlangte Sabrina noch einmal energisch zu wissen, auch wenn sie sich längst nicht so sicher fühlte, wie sie sich gab. Caleb bewunderte sie im Stillen, wie sie selbst angesichts dieser misslichen Lage noch trotzig und selbstbewusst wirken konnte. Entschlossen lenkte er Libelldra zu ihr und ließ auch seinen Drachen landen. Die Geister um sie herum ließen sich davon aber nicht beeindrucken. Von allen Seiten erklangen kichernde Geräusche. Noch nie hatte der Juniorchef der PA so viele verschiedene Geister auf einem Haufen gesehen. Dutzende Nebulak, Zwirrlicht, Schuppet und Traunfugil mit ihren Entwicklungen waren hier versammelt.
    Ein grimmig dreinblickendes Zwirrfinst schwebte mit verschränkten Armen auf die beiden Trainer zu. Etwa auf halber Strecke verharrte er und deutete mit einer Hand auf die Eindringlinge. Seine Augen verengten sich zu Schlitzen, als er einige schaurige Töne ausstieß. Ein Raunen ging durch die Reihen der übrigen Geister, aber außer dem Zwirrfinst schien kein weiterer auf Streit aus zu sein. Im Gegenteil, die meisten Geister wirkten sogar recht neugierig. Zwirrfinst verzog scheinbar verärgert sein riesiges Maul und formte mit den Händen eine Kugel, welche sich sogleich mit finsterer Energie füllte, bis er einen dunklen Ball in Händen hielt. Dieses schleuderte er den Menschen und ihren Begleitern vor die Füße, woraufhin sich ringsum aufgeregtes Gemurmel erhob. Plötzlich wirkten alle Geister beinahe aufgeregt und zappelten nervös herum, um, wie es schien, einen besseren Platz zu bekommen. Zwirrfinst lächelte zufrieden. Ein weiterer Geist, ein Gengar schwebte nach vorn, an seine Seite, während die restlichen Geister zurückwichen.


    Einige schienen zwar etwas unzufrieden, doch keiner legte Widerspruch ein. „Ich glaube die wollen einen Doppelkampf.“, vermutete Caleb und ein selbstsicheres Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. „Dann sollen sie einen bekommen.“, grinste Sabrina. Wie der Junge schätzte sie dabei ihre Chancen wesentlich besser ein, wie gegen die verfluchte Flora und die ganze Geistertruppe. „Bibor, bist du bereit?“, erkundigte sie sich bei ihrem Insekt. Die Wahl fiel ihr nicht schwer, da das Gelände für Jungglut denkbar ungünstig war. Bei Caleb drängte der Drache nach vorne, wurde aber von seinem Trainer energisch zurückgepfiffen. „Du nicht!“ Ich brauche dich und Staraptor, damit wir hier wieder wegkommen.“, erklärte er leise, bevor er einen rotweißen Ball hervorholte und das darin gefangene Wesen freisetzte. In einem Wirbel aus Blütenblättern erschien ein anmutiges Geschöpft mit Rosenkelchen an den Händen und einer weißen Blüte auf dem Kopf. „Bereit?“, wandte sich der Pflanzentrainer an das Mädchen. Das angriffslustige Blitzen in ihren Augen war Antwort genug. „Roserade, du wirst mit Bibor ein Team bilden. Spring auf seinen Rücken, dein geringes Gewicht müsste er tragen können.“ Die beiden Geister harmonierten scheinbar nicht sonderlich gut, denn schon warfen sie sich feindselige Blicke zu. Gengar eröffnete den Kampf mit einer Welle schimmernder Energie, scheinbar wollte er den Kampf schnell beenden. Obwohl die Attacke recht breit gefächert war, schaffte Bibor es mithilfe seiner Geschwindigkeit und einem Aero-Ass auszuweichen. „Unsere Pokémon sind ziemlich im Nachteil, vor allem, da dieses Gengar Psychokinese beherrscht.“, bemerkte Caleb zerknirscht. Zwirrfinst legte sofort mit einem Spukball nach, den er auf die Pokémon der Agenten schleuderte. „Roserade, Energieball.“, befahl der Lilahaarige. Das zierliche Pflanzenwesen reagierte sofort. Beide kugelförmigen Angriffe prallten zischend aufeinander und neutralisierten sich. „Getrennter Angriff! Bibor, setz' Aero-Ass ein.“, rief Sabrina. „Eine gute Idee.“, stimmte Caleb ihr zu, „Roserade, spring ab und dann Blütentanz.“ Mit schier unglaublicher Geschwindigkeit schoss Bibor auf Gengar zu. Geschickt drückte sich Roserade von dem harten Panzer des Insekts ab und schlug einen Salto in der Luft. Seine Blütenkelche an den Händen glühten kurz auf, bevor sich unzählige, hauchfeine Rosenblätter in leuchtendem Rot und Blau aus ihnen lösten. Von einer unsichtbaren Kraft bewegt, tanzten sie um das Pflanzenwesen herum. Auf dessen Befehl wurden sie hart und scharfkantig, wie kleine Messer und stürzten sich auf Zwirrfinst. Bibor änderte mitten im Angriff die Richtung und nahm ebenfalls Zwirrfinst ins Visier. Dieser hatte nicht mit zwei Attacken auf sich gerechnet und konnte Bibor nicht abwehren. Hart krachte das Insekt in den Geist, welcher davon sichtlich benommen war. Bevor er wusste, wie ihm geschah, wurde er auch noch von Roserades Angriff getroffen. Die scharfen Blütenblätter umschlossen ihn in einem stolzen Tanz und griffen ihn von allen Seiten an. Verletzt taumelte Zwirrfinst in der Luft. Doch Bibor ließ ihm nicht die Zeit, um sich zu fangen, sondern schlug dem Geist hinterrücks seine Stacheln mit einer Kreuzschere in den Rücken, was diesen endgültig erledigte. Zwei Alpollo stürzten nach vorn und fingen ihren Kameraden auf, bevor er abstürzen konnte.


    Eine durchsichtige Welle telekinetischer Energie rollte über das Kampffeld und erwischte die Pokémon der Agenten. Diese eine Psychoattacke Gengars genügte, um beide zu besiegen. Fassungslos riefen Sabrina und Caleb ihre abstürzenden Freunde in die Bälle zurück. „Es hat uns mit einer einzigen Attacke erledigt, ohne sich auch nur anzustrengen!“, murmelte Sabrina geschockt. „Trotz des Typvorteils hatte ich nicht erwartet, dass es uns einfach niederstreckt.“, stimmte Caleb zu.


    Die Geister indes schienen vollkommen aus dem Häuschen zu sein. Ihnen schien der Kampf gefallen zu haben. „Ich glaube hier haben die nicht so oft Abwechslung.“, vermutete der Juniorchef der PA. Ein kleines Shuppet kam nun zu ihnen geschwebt und forderte die beiden Menschen auf, ihm zu folgen. Schweigend bestiegen sie Staraptor und Libelldra. Kaum hatten sie sich in die Luft geschwungen, waren die Besucher schon von einer ganzen Horde Geistpokémon umringt. Nun hätten sie noch nicht einmal mehr fliehen können, auch wenn eine Flucht auf dieser verfluchten Insel ohnehin ein sinnloses Unterfangen war. Um sie herum ächzten die gigantischen Bäume und Sabrina überkam das ungute Gefühl, dass die schwarzen Riesen sie genau beobachteten. Mit jedem Flügelschlag des dunklen Vogels unter ihr wuchs ihre Anspannung. Mit jeder Faser ihres Körpers sehnte sie den Ort herbei, an dem die Geister sie bringen und fürchtete sich zugleich vor dem, was sie dort vorfinden würde. Ihr Begleiter bemerkte ihre Unruhe und warf ihr einen besorgten Blick zu. Aber er konnte im Augenblick nichts für sie tun.


    Endlich lichteten sich die Bäume und die dichten Wurzelvorhänge und gaben den Blick auf eine eigenartige Lichtung frei. Man sah sofort, dass dieser Platz nicht natürlichen Ursprungs war. Wahrscheinlich hatten die Geister die Pflanzen, die sie ja scheinbar kontrollieren konnten, dazu gebracht so sonderbar zu wachsen. Auf einer exakten, kreisförmigen Fläche wuchs kein einziger Baum aus dem morastigen Grund. Dafür bildeten die hölzernen Giganten mit ihren Stämmen eine nahezu undurchdringliche schwarze Mauer um diese Lichtung herum. Die wenigen Lücken zwischen den verdrehten Stämmen bedeckten dichte Wurzelvorhänge, die zu Orchideen mit großen, weißen Blüten gehörten, welche auf dem Holz sprossen. Kein einziger Ast oder Zweig ragte in den offenen Ring, was die Situation so sonderbar wirken ließ. Nur ganz hoch oben in den Kronen der Bäume, ragten dicht belaubte Äste über die Lichtung und bildeten eine perfekt gebogene Kuppel, welche die Freifläche vom Himmel abgrenzte. Wie überall hier schirmte das dunkelgrüne Blätterdach das meiste Sonnenlicht aus und ließ nur einzelne, goldene Strahlen herein, die kaum bis zum Boden reichten. Fast schien es, als würden Lichtsäulen in einem dreidimensionalen, kunstvollen Ornament angeordnet, dessen Herzstück eine dicke, hellere Säulen bildete, die durch ein Loch in der Mitte der Kuppel fiel. Ein Podest aus in sich verflochtenen, schwarzen Wurzeln, die aus dem Morast ragten und mehrere Meter im Querschnitt stark waren. Allein auf der Plattform, die wie auf Säulen drei Meter über dem sumpfigen Boden hing, hätte man ein ganzes Fußballfeld errichten können, so groß war es. Tiefgrünes Moos bedeckte den erstaunlich ebenen Boden aus Wurzeln.


    Und dorthin im Zentrum in dem mittigen Lichtstrahl lag eine helle Gestalt, die angesichts der riesigen Lichtung winzig wirkte. „Nim!“, stieß Sabrina angespannt hervor. Auf dem ersten Blick schien die Szenerie friedlich, wie der helle Vogel mit ausgebreiteten Schwingen auf dem dunklen Moosbett lag. Das diffuse Licht ließ seine Federn strahlen und verwandelte sie in reines Weißgold. Die Flammenkränze an seinen Flügeln bildeten einen angenehmen Kontrast und zauberten einen geheimnisvollen Schimmer aufs Gefieder. Fast hätte der Anblick etwas Magisches, als wäre man in eine längst vergessene, fremde Welt eingetaucht. Die unnatürliche Stille, welche über der ganzen Insel lag, verstärkte diesen Eindruck noch. Tatsächlich waren Staraptors Flügelschlag und das leise Sirren von Libelldras Flügeln die einzigen Geräusche. Selbst der Wind schien auf dieser verwünschten Insel zu schlafen.


    Doch beim Näherkommen erkannte man, dass der friedliche Schein trog. Caleb keuchte erschrocken auf und in Sabrinas Augen sammelten sich Tränen, als sie sah, in welchem Zustand sich ihr Feuervogel befand. Seine Federn waren steif und Salz verkrustet, Auch die lange, offene Wunde konnte man erkennen. Ohne noch einen Gedanken an die Geistpokémon zu verschwenden, trieb die Rothaarige dem schwarzen Vogel unter sich an und lenkte ihn zu der Plattform. Kaum hatten seine Krallen den Boden berührt, sprang sie von seinem Rücken ab und rannte auf das Lavados zu. Die Geister betrachteten alles aufmerksam. Auch Caleb brauchte Libelldra zu Boden und rief dann seine beiden fliegenden Gefährten zurück. Sabrina hatte derweil Emanim erreicht und begann ihn grob zu untersuchen, wie sie es auf Seval an den Voltilamm gelernt hatte.


    Sein Atem ging keuchend, aber immerhin lebte er noch. Doch es stand nicht gut um ihn. Das sonst so lodernde Feuer an seinem Körper flackerte schwächlich und war zu kleinen Flammen zusammengesackt. Kraftlos hingen seinen Gliedmaßen zu Boden, nur seine Klauen hatten sich, wahrscheinlich vor Schmerzen, verkrampft. Der ganze Körper glühte fiebrig und zuckte gelegentlich. „Selbst jetzt wirkt er noch anmutig und atemberaubend.“, murmelte Caleb, der an seine Freundin getreten war und ihr sanft die Hände auf die Schulter legte, „Er ist so riesig.
    „Das täuscht. Eigentlich ist er nur ein wenig größer, als das durchschnittliche Lavados.“, antwortete Sabrina mit rauer Stimme, während sie dem Vogel sanft über den Kopf strich. Dann packte sie entschlossen den verletzten Flügel und hob ihn an, um die Wunde besser betrachten zu können. Erschrocken sog sie scharf die Luft ein, während Caleb sich entsetzt die Hand vor den Mund hielt. Der tiefe Schnitt war entzündet und eiterte stark. Zudem hatte das wunde Fleisch eine unnatürlich gräuliche Färbung, als wäre es verdorben. Es kostete Sabrina einiges an Überwindung, um die klaffende Verletzung zu berühren. Augenblicklich breitete sich in ihren Fingern ein schmerzhaftes Kribbeln aus, gefolgt von einer seltsamen Taubheit. Angewidert zog sie ihre Hand zurück. „Cryptoenergie! Ich fürchte das ist der Grund, warum die Wunde nach beinahe einer Woche immer noch so frisch wirkt.“, stellte sie fest, „Durch die Cryptoenergie kann sich die Wunde nicht schließen, weshalb sie sich auch entzündet hat. Und das Klima hier fördert die Heilung auch nicht gerade.“
    „Kannst du ihm helfen?“, erkundigte sich der Junge. Seufzend schüttelte sie den Kopf und bemühte sich, die aufkeimende Verzweiflung zu unterdrücken. „Meine medizinischen Kenntnisse beschränken sich auf das Klauen schneiden bei Voltilamm, leichte Wunden und leichte Infektionen.“, murmelte sie geknickt, „Ich dachte, ich hätte ihn schon verloren und jetzt, wo ich ihn gefunden hab, kann ich rein gar nichts für ihn tun.“
    Schnell senkte die Rothaarige den Kopf, um ihre Tränen zu verbergen. Wortlos zog Caleb sie an sich und schloss sie fest in die Arme. Trost suchend schmiegte sich das Mädchen an ihn. Eine ganze Weile verharrten die beiden so, bis der Lilahaarige ihr die Hände auf die Schulter legte und sie sanft von sich wegdrückte. „Du sagtest er wäre durch Cryptoenergie verletzt worden und diese würde jetzt die Heilung verhindern. Es ist also bei ihm ein wenig so, wie bei Luxtra. Kannst du dann nicht bei ihm dasselbe machen?“, schlug er vor.


    Ruckartig fuhr Sabrinas Kopf in die Höhe und ihn Gesicht nahm einen entschlossenen Ausdruck an. „Du hast recht, einen Versuch ist es wert!“, stimmte sie zu, „Aber tu mir einen Gefallen und nimm den Kopf runter. Und ihr auch“, der letzte Satz war an die Geistpokémon gerichtet, die die ganze Situation mit angesehen hatten. Dann wandte sie sich dem bewusstlosen Emanim zu. Diesmal kam ihre Kraft nicht automatisch, wie es bei Luxtra gewesen war.
    Ihr Atem wurde ruhiger, als sie die Augen schloss und sich auf das Feuer in ihr konzentrierte. Erst konnte sie nichts finden, aber dann blitzte hinter ihren geschlossenen Gliedern die Erinnerung auf, wie es beim letzten Mal gewesen war. Stück für Stück suchte Sabrina nun ihren Geist nach der alten Kraft und ihrem verborgenen Versteck ab. Und plötzlich, ganz von selbst wurde ihre Macht freigesetzt. Reine Energie pulsierte als flüssiges Feuer durch ihren Körper und sammelte sich in ihrer rechten Hand, mit der sie die widerliche Wunde Lavados` berührte. Schlagartig löste sich die relativ geringe Menge Energie aus Sabrinas Fingerspitzen und durchzuckte Emanims Körper. Explosionsartig verließ die schädliche Cryptoenergie ihn und rollte in einer schwarzen Welle über die Lichtung. Caleb keuchte erschrocken auf, als die Woge ihn durchfuhr. Für einen Augenblick verspürte der die schmerzhafte Taubheit und die schiere Verzweiflung in Leere gefangen zu sein. Dann war es vorüber, als wäre nichts geschehen. Nach nur wenigen Metern verebbte die Welle und löste sich in Nichts auf.


    „Was war das für ein Gefühl?“, wollte der Juniorchef der PA wissen. „Ich denke dass, was ein Cryptopokémon empfindet. Verstehst du jetzt warum ich mit Luxtra nicht kämpfen konnte? Ich habe diese Einsicht bekommen, als ich das erste Mal eines getroffen habe.“, antwortete die Rothaarige und blickte sich auf der Plattform um. Der Schaden hielt sich diesmal in Grenzen. Lediglich ein Teil des Moos' war abgestorben.
    „Hier.“, Caleb drückte ihr einen Pokéball in die Hand, „Jetzt müssten seine Wunden doch wieder heilen können. Wenn du ihn fängst, können wir ihn ohne Zeitverlust zu unserem Heilerteam schicken, ich bin sicher, die können ihn retten.“
    „Aber ist ein Transport in seinem Zustand nicht gefährlich?“, erkundigte sich Sabrina.
    „Weniger, als wenn wir ihn hier einfach liegen lassen oder versuchten ihn mit dem Jet zu transportieren.“, widersprach Caleb ruhig. Dem konnte das Mädchen nichts entgegnen. Wortlos berührte sie das Lavados mit dem Ball, zu werfen traute sie sich nach der Sache mit Kanivanha dann doch nicht. Nims Körper löste sich im Licht auf und verschwand im Ball. Die rot-weiße Kugel wackelte nicht einmal, bevor die Kontrollleuchte zu blinken aufhörte. Emanim musste wirklich sehr schwach sein, wenn ein einfacher Pokéball ihn einfach einfangen könnte. Caleb hatte derweil eine Nummer auf seinem p-Pod gewählt. Domis Stimme meldete sich am anderen Ende: „Tag. Du weißt aber schon, dass ich heute frei hab?“
    „Ja ich weiß, ist aber wichtig.“, gab Caleb zurück.
    „WTF? Wo zum Teufel bist du? Und warum ist Sabrina bei dir?“, wunderte sich der Computerexperte. „Erklär' ich dir später. Ich schick dir gleich ein schwer verletztes Pokémon, das sofort in die medizinische Abteilung muss, verstanden.“, wies Caleb ihn an, „Und Domi, dieses Pokémon untersteht der höchsten Geheimhaltungsstufe, da es sich um ein Legendäres handelt.“ „What? Ok, jetzt bin ich richtig auf deine Erklärung nachher gespannt, aber jetzt schick's schon rüber.“ Sabrina legte den verkleinerten Pokémon auf den Bildschirm des p-Pods, wo dieser sich augenblicklich dematerialisierte. „Angekommen, ich bring es dann rüber.“, verabschiedete Domi sich. Caleb beendete die Verbindung und steckte den p-Pod weg. „Jetzt liegt sein Leben in den Händen unserer Mediziner. Wir können nichts mehr für ihn tun.“, murmelte der Lilahaarige. „Danke für alles.“, kam es unerwartet von Sabrina, die ihn mit einem seltsamen Glitzern in den Augen betrachtete, „Ohne dich hätte ich es niemals hierher geschafft.“ „Ähm gern geschehen. Wir PokéAgents sind doch dafür da, um Pokémon in Not zu helfen. Und ganz nebenbei mag ich dich auch viel zu sehr, um dein trauriges Gesicht zu ertragen.“, meinte er lächelnd. Im nächsten Moment schlang die Rothaarige die Arme um ihn und schmiegte sich an ihn. Etwas überrascht, aber keines Wegs abgeneigt, erwiderte Caleb die Umarmung. Dabei nahm er erneut ihren leicht ungewöhnlichen Geruch wahr, der ihm schon am Vortag aufgefallen war. Sie roch schwach nach Rauch und Asche, vermischt mit einem undefinierbaren Duft, der an Wärme und farbenprächtige Sonnenuntergänge erinnerte und ihn faszinierte, wie so vieles an ihr. Ihr seidiges rotes Haar kitzelte an seiner Wange, doch das spürte er kaum, zu groß war die Freude darüber, dass Sabrina ihn zum ersten Mal von sich aus umarmt hatte.


    Nach einer Weile lösten sich die beiden voneinander. „Lass uns gehen, ehe man uns noch vermisst.“, schlug das Mädchen grinsend vor und wandte sich an die Geister. „Vielen Dank, dass ihr mich zu Nim gebracht habt und euch um ihn gekümmert habt.“
    „Einen Moment noch. Ich habe noch eine Kleinigkeit zu erledigen.“, widersprach Caleb und deutete mit dem Finger auf das kämpferische Gengar, „Ich will Revanche. Diesmal habe ich festen Boden unter den Füßen und bin somit nicht so einfach zu schlagen.“ Das Geistpokémon setzte ein breites Grinsen auf und schwebte einige Meter auf den Jungen zu. Offensichtlich war die erneute Herausforderung ganz nach seinem Geschmack.
    „Und wenn ich gewinne, kommst du mit mir, einverstanden?“, hackte der Pflanzentrainer nach. Gengar brach in lautes Gelächter aus und ging in Kampfstellung. Es hatte wohl nicht vor zu verlieren. Die anderen Geister schlossen aufgeregt den Kreis um die Kämpfer, um auch ja nichts zu verpassen. Ein selbstsicheres Lächeln glitt über Calebs Gesicht, als er den Ball warf und in einem Lichtblitz eine muskulöse Gestalt erschien. Weiße Knochen umschlangen den Körper und das nachtblaue Fell schimmerte geheimnisvoll im tiefsten Licht der Lichtung. In freudiger Erwartung bleckte das Hundemon die Zähne und zog die Lefzen nach oben.

    Öffne die Pforte, durchschreite das Tor und betritt eine Welt, wie du sie dir in deinen kühnsten Träumen vorgestellt hast. Eine Welt, in der Wunder Wirklichkeit und Kinder nie erwachsen werden.
    Doch ohne Hilfe werden die Traumlande schon bald vom Albtraum regiert, den die bösartigen Nachtmahre sind mächtiger als je zuvor.


    Das Abenteuer und der Kampf um die Welt der Träume hat begonnen!
    The endless Night of Dreams

    Einmal editiert, zuletzt von Sheewa ()

  • Hali hallo nach einer gefühlten ewigkeit auch mal wieder was von mir^^


    forab, ich werde diesmal nichts zitiren, weil ich einfach zu faul bin den ganzen text nochmal zu lesen, und was raus zu suchen...
    aber ich werde trotzdenm einen hoffe ich relativ qualifizirten kommi abgeben


    also, erstmal, was mir ein wenig misfallen ist/was mir persönlich nicht gefallen hat:


    im großen und ganzen gab es zwar nichts an diesem kap auszusetzen, aber ich bin nunmal nicht so der typ, der auf große romancen steht, und für meinen geschmack war das schon fast zu viel.
    ich akzeptire acuh andere meinungen, aber das ist halt meine dazu, PUNKT.


    was fehler angeht, habe ich explizit keine gefunden, aber auch nicht nach gesucht. kkleine fehler beim kopieren hast du ja schon korrigirt.


    nun zum positiven:


    also, mal ganz ehrlich, ich weiß langsam nicht mehr, was ich schreiben soll. die kappitel haben alle ein sehr hohes nivau, nicht nur was die aprache angeht. ich kann nur immer wieder betonen, was ich fast bei jedem deiner kaps schreibe. es ist klasse geschrieben, man kann sich gut in die personen hineinversetzen, und sich alles bildlich vorstellen.


    Der Inhalt:


    Tja, ich würde mal sagen, aus den beiden wird irgendwan noch ein netes paar^^
    aber es ist immer gut "conections" zu haben^^


    oder der MR. Chat-sprache(ich glaube Domi war der name?!?), der ist auch immer für einen lacher gut.


    tjoa, die Geister auf Island XY(name vergessen) das waren auch welche bin ja mal gespant, ob Caleb das ?Gengar? bekommt.


    man merkt auch wieder, was die Crypto-ennergie anrichtet(was machen eig. verletzte Krypto-pokies?!?)


    aber Nim hatte wirklich glück, aber ich glaube wir werden nie erfahren, wie es auf diese insel gekommen ist.


    was so wie so ein rätzel ist, ist, wie die geister die bäume bewegen konnten...


    sonnst fällt mir grade nix ein, aber wenn, dan ergenze ichs.


    MFG Net


    PS:
    ich bitte um verzeihung, was die rechtschreibung angeht, ich lerne noch 10-Finger-Schreiben
    ich freue mich schon auf nächste kap!

  • Hi,
    ich hab wohl irgendwie verpennt, dass es ein neues Kapi gab. Hab es mir gestern Nacht durchgelesen ^^ und bin, wie immer, beeindruckt. Ich mag deine Beschreibungen, obwohl es mich gestern Abend angenervt hat, dass das Kapi so lang war (war müde) ^^. Aber jetzt, beim genaueren durchlesen war's doch net so lange ^^
    Fehler hab ich aus dem Grund keine gefunden, weil Fehler mir egal sind ^^
    Böse, 3 Monate Pause schon, dann streng mal dein Schreibtalent an und bring uns ein neues Kapi! Freu mich schon trauf :D
    Frage: Wollteste mir net 'ne PN schicken wenn ein neues Kap kommt? Habe bei diesen Kap keine bekommen ^^
    MfG,
    Almarik
    Ps: Oder war es wegen der Benutzernamenänderung? Ich hieß' TieguaioLi vorher

    Warum wollen Männer keine Osterhasen sein?


    Rechtschreibfehler sind rein zur Belustigung da. Ihr müsst mich auch nicht darauf hinweisen, wie toll ihr sie fandet.

  • @dark-libelldra: Ja ich hab noch mitbekommen, dass du das erste Kommi hier abgegeben hast, bevor es gelöscht wurde. Du wolltest glaub wissen, ob eine der Inseln (ich glaub du meintest Marchast oder Illisu) Naljan ist. Die Antwort ist nein. Beides sind völlig eigenständige Inseln und haben gar nichts mit dem versunkenen Island zu tun. In unsrer Welt gabs ja früher auch nicht nur eine Hochkultur, die Tempel gebaut hat. Nimm als Beispiel das alte Ägypten und die Mayas, zwei völlig verschiedene und von einander unabhängige Hochkulturen.


    @NetForc3: Ja, Romantik ist nicht für alle das Wahre, das war mir schon klar^^. Aber ich finde eine Story kann ruhig mal auch ein bisschen Gefühl haben und muss nicht immer nur Witz und Action beinhalten^^.
    Tja, ob Caleb wirklich das Gengar fangen konnte, wirst du wohl noch früh genug erfahren, ich hab die Stelle ja offen gelassen. In einer passenden Situation lass ich ihn und Sabrina/Jess mal drüber reden.
    Naja, die Wunden von normalen Cryptos heilen schon. Zur Erinnerung, Philipp hatte eine Cryptowaffe, die darauf ausgelegt war, möglichst schlimme schmerzen zu verursachen, von denen sich die Gegner nur sehr schwer erholen, zudem hat die feucht-schwüle Hitze im Sumpf halt dazu geführt, dass die Wunde sich entzündet hat.
    Warum glaubst du, dass du nie erfahren wirst, wie Nim dahinkam? Er ist ja nicht tot.
    Die Geister können die Bäume wirklich wegen einem Fluch belegen. Btw, wär cool, wenn die Bäume im Stuttgarter Schlossgarten auch so abgehn könnten^^. Naja, nimms einfach als eines der Dinge, die man als kleiner Mensch eben einfach nicht begreifen kann^^.


    Achja: Fühl dich geknuddelt. Du hast mir echt total geholfen, danke.


    @Almarik: Tut mir schrecklich Leid, dass ich dich vergessen hab-,-. Kommt nicht wieder vor. *sich verbeug*
    Ja, die Zeit... Ich hatte ein paar kleine Schwierigkeiten....



    So, jetzt kommt mein nächstes Kap. Zur Entschädigung ist es auch richtig lang geworden (12 Word-Seiten) Ich hoffe ihr habt Spaß beim lesen.^^


    Und hier ist Kapitel 39



    Zurück auf den Klippen des Donners




    Die pechschwarzen Wände lagen in tiefster Dunkelheit. Der schwache Lichtkegel reichte nicht bis zu ihnen vor und die wenigen Strahlen, die die bleischwere Finsternis zu durchdringen vermochten, wurden von dem rauen Gestein einfach verschluckt. Der Raum besaß kein Fenster. Aber selbst, wenn dem nicht so gewesen wäre, so hätte es doch nichts geholfen, denn die Welt außerhalb des gigantischen Steinspeeres lang im tiefen Schlaf unter dem, mit unzähligen Sternen geschmückten, Firmament, das wie ein tiefblaues Tuch sanft die Inseln Gorars bedeckte. Neben dem breiten Bett gab es in diesem Zimmer nur noch einen schmucklosen Schrank, der nun im Schatten verborgen lag. Ansonsten war der lieblos eingerichtete Raum leer.


    Zufrieden legte die Blondine den Kopf in den Nacken und warf sich die dünnen Haare aus dem Gesicht. Lässig hob der Junge eine Hand und zeichnete mit den Fingern ihr linkes Schlüsselbein nach. Sein Atem ging ebenso schwer, wie der ihre. „Gibt es sonst noch etwas, was du mit mir bereden willst?“, erkundigte sie sich grinsend, mit leicht scharrender Stimme, die man unter hunderten erkennen konnte. „Tja Ivi, ich denke deine Leistungen sind zufriedenstellend, also müssen wir dieses Thema nicht weiter vertiefen.“, antwortete er beinahe ausdruckslos. Das Licht der schwachen Lampe fing sich in seinen weißen Haaren, die ihm offen über die Schultern fielen und zeichnete in ihnen schimmernde Pfade. Seine kalten, blauen Augen glitzerten eisig und hielten die Ihren gefangen. Man sah ihm noch immer die Wunden an, die Jess ihm bei ihrem Verrat zugefügt hatte. Zumindest im Gesicht, um die freien Stellen an den Augen und am Halsansatz linste das verbrannte Fleisch hervor, der Rest seines Körpers war beinahe vollständig einbandagiert, was ihm ein schauriges Aussehen verlieh. Einen ganzen Tag war er ohne Bewusstsein gewesen und es stand schlimm um ihn. Doch am Abend nach der misslungenen Falle für die Agenten der PA war Natalie plötzlich in Gorar aufgetaucht. Was auch immer geschehen war, als sie ihren Kollegen allein am Krankenbett besucht hatte, wusste niemand so recht, Fakt war nur, dass er in dieser Zeit wieder zu sich kam und sich sein Zustand in der anschließenden Nacht wieder völlig stabilisierte. Am Frühstück war er vor Team Stormnight getreten und hatte die grüne Trainerin zum Feind der Organisation erklärt. Die herrische Frau mit den pinken Haaren war schon vor Tagesanbruch wieder abgeflogen und nach Orre zurückgekehrt.


    „Wenn ich mich recht erinnere hattest du noch ein Anliegen.“, meinte Ethan schläfrig. „Du bereust es doch hoffentlich nicht, mich zu einem Privatgespräch gerufen zu haben.“, antwortete die verschlagene Blondine, ohne auf seine Aussage einzugehen. Der Anführer machte eine wegwerfende Handbewegung, womit das Thema für ihn erledigt zu sein schien. „Ich weiß, was ich will, komm also zum Punkt.“, murrte er gelangweilt. „Bist du dir da auch wirklich sicher? Ich weiß nicht so recht… Was hätte dein Auftauchen bei uns vor einigen Nächten dann für einen Sinn gehabt?“, gab Ivonne mit einem falschen Lächeln auf den Lippen zurück. Ethan verspannte sich überrascht, was seine Gesprächspartnerin in ihrer Aussage bestätigte. „Naja, ich vermute zumindest, dass du es warst, sicher kann man sich ja nie bei so was sein, es sei denn, derjenige, der einen Gesehen hat, hätte Beweise. Es wäre wirklich schrecklich, wenn ich mich irren würde und eventuell falsche Verdächtigungen aussprechen würde, weshalb ich bisher noch nichts gesagt habe.“, setze sie mit einem unschuldigen Lächeln nach.


    Kälte kroch über den Boden und ließ ihren Atem als weiße Wölkchen aufsteigen. Ivi war sich so sicher, den Anführer nun fest in der Hand zu haben, dass sie die drohende Gefahr gar nicht bemerkte. „Und was hast du jetzt vor? Wenn ich dir sage, dass du den Falschen verdächtigst, würdest du mir dann glauben?“, wollte Ethan mit zuckersüßer Stimme wissen. Sein Lächeln täuschte Verständnis und Geborgenheit vor und im Zusammenspiel mit dem Frost um sie beide, ergriff ein Gefühl tiefen Vertrauens das Herz des Mädchens neben ihm. Ihr hinterhältiges Grinsen wich einem entspannten und leicht benebelten Lächeln und ihr ganzer Körper entspannte sich. „Nein, es würde nichts ändern. Ich habe dich ja ganz genau gesehen, als du fast mit mir zusammen geknallt wärst. Und ich habe deine Augen gesehen. Einen Moment war ein schwarzes, tiefes Loch in ihnen und tiefe Dunkelheit, dann ist dieser Fleck kleiner geworden, bis sie fast normal waren.“, eröffnete das Mädchen ihm vertrauensselig und strahlte ihn wie betrunken an, „Aber in der Hand habe ich nichts.“ „Und was willst du mit dieser Information anfangen?“, bohrte Ethan süffisant weiter. Es erfreute ihn zusehends, wie blind Ivi sich von ihm manipulieren ließ und sich nicht im Geringsten wehrte. Welch schwachen Charakter dieses Mädchen doch besaß. Ein dummer, hirnloser Mitläufer, weiter war sie nicht. „Ich wollte es den anderen Frauen sagen, wenn du nicht Nancy aus dem Vorstand nimmst und mich dafür dazu machst. Dann wäre Lisa die wirkliche Anführerin dieses Teams.“, sprudelte es nur so aus Ivi heraus. Es amüsierte den Weißhaarigen, dass dieses naive Kind sich selbst als Frau bezeichnete, aber dass sie ihn und vor allem seine veränderten Augen gesehen hatte, war ärgerlich. Zum Glück war sie ersetzbar. „Ziemlich dreist, deinen Vorgesetzten zu erpressen. Hast du denn keine Angst?“, wollte der junge Mann mit einem mörderischen Glitzern in den Augen wissen. „Was solltest du denn schon gegen mich ausrichten können? Ich habe dich doch schließlich in der Hand.“, entgegnete sie freimütig. Ein kaltes Lachen entwich Ethan und seine Kontrolle verschwand im Nichts. Verwundert blinzelte das Mädchen einige Male, bevor sie wieder wusste, wo sie sich befand. „Du bist so dämlich, zu glauben du könntest mich erpressen und dass ich nichts gegen deine geliebte Lisa ausrichten könnte. Hältst du dummes Ding dich wirklich für so wichtig oder gar unersetzlich?“, flüsterte er nun wieder ruhig mit boshafter Stimme, „Dann lass mich eines klarstellen: Du bist weder besonders schön, noch intelligent, talentiert oder gar begehrenswert. Und auf deine sich selbstüberschätzende Freundin Lisa trifft das leider genauso zu. Weswegen ich auch kein Problem damit habe, dich zu beseitigen.“ Ivonne hörte die Härte in seiner Stimme und fühlte die Wahrheit in seinen Worten. Entsetzt erkannte sie, was sie ihm alles gesagt hatte und blanke Angst erfasste sie. Sie wollte schreien und aus dem Zimmer flüchten, doch Eis kroch in ihre Kehle, erstickte ihre Stimme und lähmte ihren ganzen Körper. Mit weit aufgerissenen Augen musste sie zusehen, wie sich der Anführer zu verändern begann. Aus der Mitte seiner Augen breitete sich eine unbeschreiblich finstere Dunkelheit aus, die alles Licht der Umgebung zu verschlingen schien. Unter dem weißen Verband wirkten seine Augen nun wie schwarze Löcher. Sein Mund weitete sich zu einer klaffenden Wunde, die sein Gesicht, wie ein tiefer Canyon teilte, während seine verbrannten Lippen völlig verschwanden und lange, dolchartige Zähne in seinem Schlund wuchsen. Die Nägel an seinen Händen wurden zu scharfen Spitzen, die zwar nicht so todbringend wie die Klauen Majas, aber dennoch durchaus angsteinflößend waren. Für Ivonne, die nichts von den gestohlenen Kräften in seinem Körper wusste, entsprach er nun dem Bild einer wandelnder Mumie mit langen, schlohweißen Haaren. Unter der Matratze zog er ein langes, gebogenes Messer hervor, bevor er sich auf das gelähmte Mädchen stürzte.


    Blut tränkte das Laken und sein Geschmack erfüllte das Schattenwesen mit ungezügelter Freude und Verlangen nach mehr. Haltlos fiel er über das Menschenmädchen her und weidete sich an ihrer Angst und ihrem stillen Todeskampf. Ihr ein schnelles Ende zu gewähren kam ihm gar nicht erst in den Sinn und so wurde der dürre Körper unter ihm von grausamen Qualen geschüttelt. Der Raum lag in schimmliger Dunkelheit. Das schwarze Gestein der Wände schluckte das schwache Licht der kleinen Nachttischlampe fast vollständig. Das Zimmer besaß keine Fenster, doch es herrschte ohnehin tiefste Nacht. Im spärlichen Licht konnte man die Umrisse zweier Personen unter der Decke des breiten Bettes ausmachen. „Es war kein Fehler, dich einzuladen.“
    „Ich bin ja so aufgeregt, das ist unsere erste Mission.“, schnatterte Olga fröhlich. „Freu' dich mal nicht zu früh, die Missionen können auch mal recht ungemütlich werden.“, versuchte Elena die Freundin zu bremsen. „Macht euch mal keine Hoffnungen. Wir sind eine Anfängergruppe. Das Gefährlichste, was wir zu sehen bekommen werden, sind Anwohner, die uns mit Fragen bombardieren.“, kam es betont gelangweilt von Sabrina, „Und heute haben wir eine kleine Besichtigung, weil die Bewohner der Insel dort angefragt haben, ob ein Team zu ihnen geschickt werden kann. Das einzige, was mir etwas Sorgen bereitet, ist die Landung.“ Die Gruppenführerin gähnte herzhaft und strecke sich auf ihren Co-Pilotensitz. Sven, der den Jet steuerte, grinste. „Sag mal, bist du eigentlich enttäuscht, dass du nicht zu einer fortgeschritteneren Gruppe gekommen bist?“ erkundigte er sich, „Ich meine, nach deinem Kampf gegen Ralph steht unweigerlich fest, dass du uns anderen Anfängern von der Kampfkraft her weit überlegen bist. Also warum bist du bei uns?“


    „Weil ich es so wollte.“, behauptete Sabrina gelassen, „Es war mir so lieber, wie der Fußabtreter von jemanden wie Ralph zu spielen.“ Der türkishaarige Meteorologe nickte nachdenklich, schien ihr aber auch nicht alles voll zu glauben.
    „Wahnsinn, schaut euch das an!“, staunte Olga und lehnte sich auf ihrem Sitz hinter den beiden, soweit sie konnte. Am Horizont waren an einer Stelle dichte, unheilvolle Gewitterwolken aufgetaucht. Helle Blitze durchzuckten sie unaufhörlich und tauchten scharfkantige Klippen in flackerndes Licht. „Da können wir nicht reinfliegen. Dreh ab, wir fliegen drum rum.“, rief Olga panisch. „Brillant, umfliegen wir einfach unser Ziel“, bemerkte die Rothaarige sarkastisch, „Was glaubst du, warum Seval Island „Die Gewitterinsel“ genannt wird? Hier klart der Himmel nur für wenige Tage im ganzen Jahr auf. Weißt du jetzt, warum mir die Landung Sorgen bereitet?“


    Je näher sie kamen, desto dichter wurde der Vorhang aus zuckenden Himmelslichtern entlang der Gewitterfront. „Leute, für so etwas hab ich den Flugschein noch nicht lange genug. Das trau ich mir noch nicht zu.“, gestand Sven mit rauer Stimme. „Deswegen hast du ja mich als Copilot, obwohl ich keinen Flugschein hab.“, meinte Sabrina beruhigend, „Dank der Einweisung weiß ich ja halbwegs, was zu tun ist. Du musst nur ein wenig helfen.“ Man sah Sven an, dass er alles andere als beruhigt wirkte, doch er fügte sich dem indirekten Befehl seiner Gruppenführerin und lenkte den Jet mitten hinein in das Unwetter. Es dauerte nur wenige Minuten, in denen er krampfhaft am Steuerknüppel hing und sich bemühte, jede von Sabrinas Anweisungen umzusetzen, bis sich die mit dürren, gelben Grasbewachsenen Klippen unter das Fluggefährt schoben und die Agenten unbehelligt landen konnten. „Woher hast du gelernt, so sicher jemanden durch ein Gewitter zu navigieren?“, erkundigte sich Elena atemlos. Wie die anderen beiden hatte auch sie Ängste ausgestanden. „Wenn man hier aufwächst, eignet man sich das einfach an.“, antwortete die Rothaarige schulterzuckend. An dem Blick, den die anderen ihr zuwarfen, erkannte sie, dass ihre Gruppenmitglieder gar nicht gewusst hatten, dass ihre Anführerin von Seval stammte.


    Als sie mit hochgeschlagenen Krägen den Jet verließen und in den strömenden Regen traten, kam ihnen ein Junge auf einem Arkani entgegen. Sven digitalisierte den Jet, während Sabrina einen scharfen pfiff ausstieß, der dem Reiter die Kontrolle über sein Pokémon entriss. Freudig bellend stürmte der große Vierbeiner auf das Mädchen zu und blieb schlitternd vor ihr stehen. „Wie ich sehe hast du auch noch immer nichts gelernt.“, rief sie lachend ihrem Bruder zu und kraulte Rex den massigen Kopf. „Und du nutzt noch immer jede Gelegenheit aus, um mir das unter die Nase zu reiben.“, stellte Kris grinsend fest. Schwungvoll ließ er sich vom Rücken seines Partners gleiten und umarmte seine jüngere Schwester. „Wie hast du Dad dazu gebracht seine Entwicklung zu erlauben?“, wollte Sabrina wissen und befreite sich aus seinen Armen. „Ich hab erst gar nichts gesagt, bis ich den Feuerstein hatte. Die Dinger sind verdammt schwer zu bekommen, wusstest du das?“, grinste er. „War mir bekannt. Elementsteine sind selten.“, antwortete die Rothaarige, „Ach übrigens: das hier ist mein Bruder Kris mit seinem Gefährten Rex.“ Sie deutete auf Kris und schwenkte mit der Hand zu ihrer Gruppe. „Und das sind Sven, Elena und Olga, mein Team bei den PA.“
    „Nett, euch kennen zu lernen.“, meinte Sabrinas Bruder freundlich. „Es ist schön, dich wieder zu sehen, aber ich denke, wir sollten uns so langsam an die Arbeit machen. Ihr habt Hilfe bei den PokéAgents angefordert. Also, hier sind wir, was gibt’s?!“ wandte sich Sabrina erneut an ihren Bruder, dessen Gesicht mit einem Schlag ernst wurde. „Kommt mit.“ Kristian brachte die vier Agenten auf direktem Weg nach Kolgomin. Doc erwartete sie bereits vor seiner Praxis.
    „Schön, dass sie dich geschickt haben, Sabrina.“, grüßte der Arzt die Rothaarige und reichte den anderen die Hand. „Das ist Doc, er ist hier für die Gesundheit der Menschen und Pokémon zuständig.“, stellte Sabrina ihn vor, „Soweit ich es eurer Meldung entnehmen konnte, habt ihr ein verletztes Pokémon aus dem Meer gefischt. Warum bist du der Meinung, dass wer ein Fall für uns?“
    „Weil es nicht eines, sondern sechs sind. Alle sind etwas abgemagert, als hätten sie eine Weile nichts zu Fressen bekommen, aber nur eines macht mir Sorgen: Wir haben sie in ihren Bällen, zusammen mit ihrem Trainer, aus dem Wasser gefischt.“, erklärte Doc.
    „Ist der Trainer noch hier?“, wollte Sabrina wissen. „Ja, aber ich denke es ist besser, wenn ihr euch erst seine Pokémon anseht.“, gab der Bärtige zurück, während er sie in den Bereich seiner Praxis führte, wo er in einigen großen Käfigen gewöhnlich die Pokémon hielt, die zur Beobachtung eine Nacht bleiben mussten. Heute waren sie fast leer, bis auf einen, in dem ein schniefendes Eneco mit verquollenen Augen hockte. „Das gehört nicht dazu.“, meinte Kris, als er Olgas neugierigen Blick bemerkte, „Das Kleine kommt aus der Nachbarschaft und ist laufend verschnupft.“


    Doc hatte nun einen Schreibtisch erreicht, auf dem sechs rot-weiße Bälle lagen. „Wollt ihr sie euch anschauen`“, erkundigte der Arzt sich, „Es sind überwiegend Wasserpokémon.“
    „Ich glaube, das sollten wir laut Vorschrift, auch wenn keiner von uns medizinisches Fachwissen besitzt.“, antwortete Elena für die ganze Gruppe. Doc nickte und ließ fünf der Wesen aus ihren Bällen. Neben einem kleinen Wingull erschienen ein Quappo, ein Krebutak, ein Arbok und ein Vipitis. „Eine ungewöhnliche Mischung.“, stellte Sven fest und betrachtete sie genauer. Außer, dass alle etwas mager waren, konnte man keine Verletzungen erkennen.
    „Gesundheitlich sind diese hier in Ordnung.“, bestätigte Doc, was die Agenten schon vermutet hatten und rief sie zurück. Mit einem einfachen „Hier!!“ drückte er Sven die Bälle in die Hand.
    „Ich dachte, die hätten einen Trainer!“, bemerkte Sabrina stirnrunzelnd.
    „Keine Sorge, er wird sie nicht vermissen“, versicherte Kris und wechselte einen Blick mit Doc. Seine Schwester nickte nachdenklich und berührte den Bildschirm ihres P-Pods. „Hier Gruppe 426, Zentrale, bitte kommen!“, sprach die laut. „Zentrale hört. Tag Sabrina, wie läuft der erste Auftrag?“, meldete sich eine bekannte Stimme.
    „David!“, zischte die Rothaarige verärgert, „Bist du etwa uns zugeteilt worden?“
    „Ja, ich überwache die vier Anfängergruppen, also was gibt’s?“
    Sichtlich unzufrieden starrte die Rothaarige das kleine Gerät in ihrer Hand an, bevor sie tief Luft holte und ihren Ärger zur Seite schob. „Wir schicken dir ein paar Pokémon, leite sie bitte an die medizinische Abteilung weiter, die sollen sie sich mal ansehen.“, informierte sie den anderen Agenten. Dann richtete sie den Bildschirm auf die Bälle, die Sven ihr unaufgefordert entgegenhielt. Ein Lichtblitz löste sich aus dem Display und die Pokébälle lösten sich ins Nichts auf. „Angekommen.“, bestätigte David.
    „Gut, halte den Kanal weiter offen, wir werden dich noch brauchen.“, wies die Gruppenführerin ihn an und deaktivierte den Telefonmodus.


    Kris hatte sich inzwischen mit einem Baseballschläger bewaffnet. Mit einem unergründlichen Gesichtsausdruck ließ Doc nun das letzte Wesen aus seinem Ball. Um Sabrina herum begann die Welt zu schwanken. Leere Augen bohrten sich in ihre und die schmerzhafte Gefühlslosigkeit der Cryptopokémon erfasste sie wie eine Welle. Entsetzt schnappte sie nach Luft. Mit einem Cryptopokémon auf Seval Island hatte sie beim besten Willen nicht gerechnet. Ihren Kameraden durfte sie aber nichts erzählen.


    Viel Zeit zum Nachdenken blieb Sabrina jedoch nicht, denn das Seemon mit dem versiegelten Herzen startete eine Attacke gegen die Menschen. Dunkle Energie sammelte sich um seinen Körper und er schnellte nach Vorn. Die Gruppenführerin, die noch immer von der Erkenntnis, einem weiteren Crypto gegenüberzustehen, verwirrt war, konnte sich nicht schnell genug zusammen reißen, um den Angriff abzuwehren. Plötzlich war der ganze Raum in ein pinkes Licht getaucht und Seemon wurde mitten in der Luft aufgehalten und zurückgeschleudert. Verwundert blickte Sabrina ihre Kameraden an, die ebenfalls nicht so recht zu wissen schienen, was soeben geschehen war. Nur Elena stand mit nach vorn gerichteten Händen konzentriert vor ihnen. Das Licht schien sich vor ihr zu konzentrieren und wirkte milchig. Sabrina brauchte einige Augenblicke, um zu verstehen, dass das Licht von den Schildern der Freundin ausging, welche diese geistesgegenwärtig aktiviert hatte. „Gute Reaktion, das hätte böse enden können.“, lobte sie Elena, was diese mit einem Grinsen quittierte. Kris nutze derweil die Gelegenheit und rief Seemon in seinen Ball zurück „Ihr seht das Problem?“, wandte sich Doc an die Agenten, „Ich kann beim besten Willen keine Diagnose erstellen, wenn der Patient so auf Kollisionskurs ist.“ Er reichte Sven den Ball, der ihn an seine Anführerin weiterreichte. Diese hatte bereits wieder den Telefonmodus ihres P-Pods aktiviert und eine Verbindung zu David hergestellt. „Hier kommt noch ein Seemon. Aber sag den Medizinern, sie müssen aufpassen, es ist ziemlich aggressiv und wirkt etwas weggetreten oder bekifft.“, berichtete die Rothaarige kühl, „Könnte es eventuell sein, dass es eines diese seltsamen Pokémon ist, von denen Tobias auf der Feier vorgestern geredet hat?“


    >>Was für eine beschwerte Frage, natürlich ist Seemon ein Crypto, was denn sonst, aber ich darf ja davon gar nichts wissen.<<, kommentierte sie ihre eigene Aussage in Gedanken.
    „Hmm…wäre vielleicht möglich, aber ich bezweifle das doch sehr.“
    >>Klar, weil du Seemon ja schon gesehen und voll die Ahnung von Cryptos hast…überheblicher Idiot<<
    „Ich werde aber Tobias deine Vermutung zukommen lassen.“
    >>Tobias??? Wach auf Bürschlein, Caleb ist für die Geschichte mit den Cryptos zuständig. Wer wäre auch so blöd einem Möchtegern-Gangster-Macho so eine Verantwortung zu übertragen?<<
    „Ich würde mir zwar wünschen, du würdest das vergessen, aber wenn du sich unbedingt schon am Anfang deiner Karriere lächerlich machen willst, werde ich deinem Wunsch folgen.“
    >>Mal scharf nachdenken, was ist für Caleb momentan die sicherste Möglichkeit ein Crypto zu bestimmen…Ich! Oh Wow, keiner hätt’s gedacht. Und was heißt hier Karriere versauen? Erstens hab ich eh recht und zweitens bin ich innerhalb von zwei Monaten in Team Stormnight auch ganz nach oben gekommen und zusammen noch eine Undercoveragentin. Wenn das mal keine guten Voraussetzungen sind.<< Überrascht registrierte sie, dass David aufgehört hatte zu reden. „Oh Wow, wer hat denn das sinnfreie Geschnatter gestoppt.“, rutschte ihr heraus, bevor sie über diese Worte nachdenken konnte. „Was!?“ rief David empört. „Na, ich hab noch zu tun und keine Zeit mich Ewigkeiten von der vollquatschen zu lassen. Nach deiner Meinung hatte ich eh nicht gefragt.“, fügte Sabrina hart hinzu, „Ich schick dir jetzt das sechste Pokémon, leite das bitte auch an die medizinische Abteilung weiter und vergiss bloß meine Warnung nicht.“ Bevor ihr Gesprächspartner noch etwas erwidern konnte, digitalisierte sie Seemons Ball und beendete die Verbindung, ohne auf die Bestätigung zu warten.


    „Kriselt es zwischen euch ein bissle?“, wollte Olga grinsend wissen und fing sich sogleich einen finsteren Blick ein. „Um das ein für alle Mal klarzustellen, ich bin, war und werde nie mit diesem Mistkerl zusammen kommen, egal was er behauptet.“, stellte die Rothaarige klar.
    „Sag mal Sabrina, was hast du eigentlich inzwischen für Pokémon?“, wechselte Doc das Gesprächsthema.
    „Leider nur ein Jungglut und ein Bibor.“, antwortete die Angesprochene lächelnd.
    >>Nicht zu vergessen ein Kirlia, ein Kanivanha, ein Luxtra und ein Garados, von denen aber niemand etwas wissen darf, da sie meiner zweit Identität Jess gehören. Man, wie das klingt, als wäre ich irgend so ein Superheld aus dem Fernsehen, wie Enecogirl und wie die alle heißen. To0al bescheuert. Hoffentlich fällt das keinem sonst auf. Ach ja, dann gibt es noch ein Lavados, das sich mir angeschlossen hat und gerade mit dem Tode ringt. Ob es Nim inzwischen besser geht?<< Fügte sie still in Gedanken hinzu. Kris und der bärtige Dorfarzt wechselten einen besorgten Blick. „Du hast also schon ein Feuerpokémon?“, hackte der Junge nach. „Ich denke schon, das Jungglut als solches zählt.“, gab seine Schwester keck zurück, was bei ihrem Gruppenmitgliedern ein belustigtes Schmunzeln entlockte. „Warum?“
    „Na ja, Dad möchte sich bei dir entschuldigen…“, begann Kris, wurde aber von Sabrina unterbrochen: „Lass mich taten, er hat mir was gekauft und du musst Botenjunge spielen?“ Ein Nicken. „Na gut, zeig schon her!“, forderte sie ihn seufzend auf. Lässig warf er ihr einen Pokéball zu. Obwohl er den Ball sauber geworfen hatte, tat sich die Rothaarige schwer die Kugel zu erwischen.
    Beinahe wäre sie zu Boden gefallen. „Immer noch mies. Lernt ihr bei den PA nicht mal, wie man Bälle fängt?“, necke Kris seine erstaunte Schwester, „Und nein, er hat sich nicht gebessert. Es kann zwar kämpfen ist aber trotzdem in Dads Augen eher was Nützliches.“

    Öffne die Pforte, durchschreite das Tor und betritt eine Welt, wie du sie dir in deinen kühnsten Träumen vorgestellt hast. Eine Welt, in der Wunder Wirklichkeit und Kinder nie erwachsen werden.
    Doch ohne Hilfe werden die Traumlande schon bald vom Albtraum regiert, den die bösartigen Nachtmahre sind mächtiger als je zuvor.


    Das Abenteuer und der Kampf um die Welt der Träume hat begonnen!
    The endless Night of Dreams

  • Stirnrunzelnd öffnete Sabrina den Ball und mit einem schrillen Wiehern materialisierte sich das darin gefangene Wesen. Helles cremefarbenes Fell spannte sich über die breiten Schultern, lange Beine, eine starke Hinterhand, ein kräftiger Halts und bedeckte auch einen edlen Kopf mit langen Ohren und einem kahlen, glänzenden Horn. Mähne, Schweif und Kötenbehang bestanden aus lodernden Flammen. Stolz warf der edle Hengst den Kopf in den Nacken und scharrte mit den tiefschwarzen Hufen, während er aus dunklen Augen aufmerksam die Umgebung betrachtete.
    „Ich kipp gleich aus den Latschen. Dein Vater schenkt dir mal eben ein Gallopa?“, rief Sven aus. Sabrina verdrehte genervt die Augen. „Bekommt jetzt bloß kein falsches Bild von ihm, es passiert äußerst selten, dass wir was von seinem Geld sehen und wenn, dann nur, wen er wiedermal Scheiße verzapft hat.“, meinte sie abfällig, „Aber hübsch ist der Große hier schon.“ Mit der letzten Aussage hatte sie den Gallopahengst gemeint, auf den sie nun zu trat und ihm die Hand entgegenstreckte. „Sein Name ist Ermirage.“, erkläre Kris. „Cool, ein neues Gruppenmitglied, aber sollten wir nicht langsam mit dem Trainer dieser Pokémon reden?“, meinte Elena, die inzwischen ihre Schilder hatte verschwinden lassen.
    „Stimmt, deswegen haben wir euch ja hauptsächlich gerufen.“, stimmte Doc ihr mit ernster Stimme zu, „Ich muss euch allerdings warnen, es ist kein wirklich schöner Anblick.“ Verwundert betrachtete Sabrina den Bärtigen, in dessen Gesicht plötzlich ein dunkler Schatten lag. Auch ihr Bruder schien sich an etwas zu stören.


    Doc führte die kleine Gruppe zu einer breiten Tür. Bevor er sie jedoch öffnete, wandte er sich noch einmal an die jungen Agenten. „Seid ihr euch sicher, dass ihr mit reinkommt? Ich muss euch warnen, es ist kein schöner Anblick und bestimmt nichts für Kinder.“ Bei den letzten Worten fixierte er Olga, die man vom Aussehen her gut mit einer zehnjährigen verwechseln könnte. „Von wegen Kind! Ich bin ganze zwei Monate älter wie Brini, also sag nix, Opa!“, schnauzte die Kleine den Arzt ungehalten an. Ohne es zu wissen hatte Doc einen empfindlichen Nerv getroffen. Wenn sich jemand über ihre Größe lustig machte, fuhr das quirlige Mädchen regelmäßig aus der Haut. „Beruhig' dich, Olga.“, wies Sabrina sie scharf an. Sie hatte das beunruhigende Gefühl, etwas Wichtiges übersehen zu haben, aber sie kam einfach nicht drauf, was das sein könnte.


    Doc nickte wenig überzeugt und öffnete die Tür, die in einen kleinen, aber stark gekühlten Raum führte. Genau in der Mitte des Zimmers stand eine sterile Krankenhausbahre, die mit einer dunklen Decke bedeckt war, unter der sich deutlich menschliche Umrisse abhoben. Ein sonderbarer, aber zugleich abstoßender Geruch lag in der Luft, der Sabrina unangenehm bekannt vorkam. Hatte sie so etwas in ihrem früheren Leben schon einmal gerochen? Sie war sich sicher, dass irgendetwas hier nicht stimmte. Vorsichtig hob Doc die Decke einer Seite an und offenbarte einen breiten, kahlrassierten Kopf mit ausgewaschener, weißgrauer Haut, die an einigen Stellen beinahe durchsichtig schien. „Scheiße, das ist ein Toter!“, stieß Olga schwach hervor.
    „Ich hatte euch gewarnt.“, seufzte Doc und betrachtete besorgt die bleichen Gesichter der Agenten.


    „Einige Männer aus Kolgomin haben vor einigen Stunden die Gewittergeneratoren draußen vor den Klippen kontrolliert und den Kerl hier zwischen den Felsen gefunden.“
    „Kannst du was über den Todeszeitpunkt und Todesursache sagen?“, erkundigte sich Sabrina sachlich. Es überraschte sie selbst, wie wenig ihr der Anblick der Wasserleiche ausmachte. „Ich bin kein Pathologe, daher kann ich den Todeszeitpunkt nicht genau bestimmen. Aber die Todesursache kann ich dir zeigen.“, gab der Dorfarzt Auskunft und zog das Lacken bis zum Bauch zurück. Sven stöhnte gequält auf und wäre wohl gestürzt, wenn Elena ihn nicht geistesgegenwärtig an der Schulter gepackt hätte. „Bringt ihn rasch an die frische Luft.“, wies die Rothaarige die beiden Mädchen an. Diese folgte der Aufforderung nur zu gerne und führten ihren Kameraden auf wackeligen Knien aus dem Raum. Sabrina wandte sich wieder dem Mann auf dem Tisch zu, in dessen Brust auf der linken Seite ein kreisrundes Loch klaffte. „Wie sagt man so schön, mitten ins Herz.“, murmelte Doc, „Er war sofort tot.“
    „Wir müssen also von Mord ausgehen.“, vermutete die Agentin, „Weißt du, was die Tatwaffe gewesen sein könnte?“
    „Ganz sicher kein Messer, die sind nicht so rund. Ich vermute ein großer Bohrer, aber es könnte auch von einer Pokémonattacke herführen, zum Beispiel Hornbohrer oder Bohrschnabel.“, erklärte Doc, „Des weiteren hat er zahlreiche Schürfwunden und eine Platzwunde am Hinterkopf. Ich vermute, dass beides von den Klippen stammt.“ Mit diesen Worten hob er den Kopf des Mannes mit seinen behandschuhten Händen an und zeigte Sabrina die klaffende Verletzung. Erschrocken keuchte die rothaarige Agentin auf. Der gesamte kahlrassierte Schädel des Mannes war mit einem schwarzen Tattoo bedeckt, welches die langen Leiber dutzender Arbok, Rettan und Vipitis zeigte, die sich zu einem großen Knoten verschlungen hatten. Zuvor war Sabrina dieses Detail gar nicht aufgefallen. „Ich wusste doch, dass ich dieses Seemon schon einmal gesehen habe.“, meinte sie, eher zu sich als zu Doc. Durch die verblichene und leicht schrumpelige Haut hatte sie den Toten erst nicht erkannt, doch nun war sie sich sicher Philipp vor sich zu haben.


    „Heißt das, du kennst diesen Mann?“, riss Doc sie aus ihren Gedanken. „Mehr oder weniger. Das ist der Anführer der Kerle, die unsere Voltilamm stehlen wollten.“, erklärte Sabrina ausweichend und zückte ihren P-Pod. „David, bitte kommen. Wir haben hier eine Leiche.“, meldete sie sich.
    „Aber, aber, Ehrgeiz ist ja gut, aber du solltest nicht über Leichen gehen.“, frotzelte der Unterstützer.
    „Hör gefälligst mit diesem Scheiß auf! Ich glaube außer dir gibt es keinen Menschen, der über so was lachen kann.“, stauchte die Rothaarige ihn wütend zusammen. Im Hintergrund ertönte schadenfrohes Gelächter, bevor sich eine weitere Person in das Gespräch einklinkte. „Entschuldigung, dass ich hier so rein platze, aber ich glaube mein Kollege ist auf diesem Gebiet noch etwas unerfahren..“, lästerte eine Frauenstimme, „Erst mal hab ich hier ein paar Fragen bezüglich der Tat und dem Fundort. Ich bin Übrigends Judith.“
    „Die Leichte wurde aus dem Meer gefischt, ich fürchte also da gibt es nichts zum Untersuchen.“, warf Sabrina ein.
    „Oh...na ja in Ordnung. Das wird noch Arbeit...Ich schätze mal der Tote hat auch nicht sonderlich viel bei sich.“, seufzte die andere.
    „Außer sechs gefüllten Pokébällen, die ich bereits der medizinischen Abteilung geschickt habe, trägt der gute Herr nur die Klamotten am Leib, alles andere scheint er im Wasser verloren zu haben.“
    „Ja, das dachte ich mir. Du sagtest „er“, also handelt es sich um eine Männerleiche?“
    „Ja, eine männliche Leiche, Anfang bis Mitte 20 würde ich sagen, sehr groß, mit breiten Schultern und einem großen Tattoo diverser Giftpokémon, die einen Knoten bilden.“, gab Sabrina weiter an. Im Hintergrund war das Klicken einer Tastatur zu hören, als würde jemand anderes mitschreiben. „Moment, ich habe einen Treffer in unseren Datenbanken. Sieht er so aus?“, murmelte die Unterstützerin und das Gesicht von Philipp erschien auf dem P-Pod der Rothaarigen. „Ja, genau der ist es.“, bestätigte sie. „Dann handelt es sich um einen gesuchten Verbrecher aus Orre. Ich werde ein Spezialteam schicken, bitte bleib mit deiner Gruppe solange auf der Insel, bis sie eintreffen.“ „Verstanden, Ende.“ Doc hatte in der Zwischenzeit den leblosen Körper wieder abgedeckt und verließ nun mit Sabrina den Raum.


    Elena, Olga und Sven saßen mit Kris und Rex vor der Praxis und warteten auf ihre Anführerin. „Endlich.“, murrte Olga, als die Rothaarige aus dem Gebäude kam. „Und was kam jetzt bei dem blassen Typen raus?“, wollte der türkishaarige Meteorologe wissen. „Wir brauchen uns nicht um den zu kümmern, eine Spezialeinheit der Morduntersuchung ist schon unterwegs. Wir sollen solange auf der Insel bleiben.“, erklärte Sabrina, was ihrem Kameraden ein erleichtertes Seufzen entlockte. „So lang wir warten müssen, können wir doch deine Familie besuchen, oder was meinst du?“, schlug Elena vor. „Meinetwegen.“, stimmte die Gruppenführerin zu. „Sehr gut, ich komme natürlich mit. Zwei von euch können mit auf Rex und einer muss dann halt bei Sabrina auf ihr neues Gallopa.“, meinte Kris, „Wenn ihr nicht auf den Pokémon reiten wollt, können wir auch gerne laufen, nur sind wir dann ne Weile unterwegs.“ „Geht klar, ich nehme aber ein anderes Poki.“, verkündete Olga grinsend und schon im nächsten Moment warf sie den Ball, der ihr Scherox freisetzte, „Hallo, mein Großer, kannst du mich bitte mitnehmen?“ Ohne einen Laut von sich zu geben, beugte sich das stählerne Insekt zu seiner Trainerin herab und hob das zierliche Mädchen mühelos hoch. Auch Sabrina hatte mittlerweile ihren stolzen Hengst gerufen und ließ diesen an ihrer flachen Hand schnüffeln, bevor sie ihm diese auf die Schulter legte und sich mit einem Satz auf seinen Rücken schwang. „Wie schön das Leben doch sein kann, wenn man sportlich ist.“, murrte Elena und blickte das Arkani neben sich skeptisch an. Kris versuchte derweil verzweifelt, seinen Partner dazu zu bewegen, sich hinzulegen. „Rex, mach Platz.“, kam die knappe Anweisung seiner Schwester, woraufhin das Feuerwesen sich tatsächlich zu Boden begab und die Rothaarige treuherzig anblickte. „Macht es dir eigentlich Spaß mich auflaufen zu lassen?“, erkundigte sich der Junge angesäuert. „Ach Brüderchen, da muss ich doch gar nichts machen, das kriegst du sehr gut selber hin. Aber du musst nicht traurig sein, weil du dein eigenes Pokémon nicht im Griff hast, es kann ja nicht jeder das Zeug zum Trainer haben.“, erwiderte Sabrina mit einem strahlenden Lächeln. Rex ließ ein lautes Bellen vernehmen, das beinahe wie ein Lachen klang. Sven und die anderen beiden Mädchen konnten sich ein Grinsen nicht verkneifen, was aber Größtenteils auf das Arkani zurück zu führen war, während Kris lachend einen Erdklumpen nach seiner Schwester warf.


    Als endlich alle aufgesessen waren, konnte es losgehen. Die Pokémon schienen ihren Spaß daran zu haben, sich gegenseitig zu überholen, was in einem wilden Wettlauf endete. Erst an der ersten besetzten Weide zügelten sie ihr Tempo. Die Voltilamm hoben neugierig ihr Köpfe und blökten den Reitern einen Gruß zu. „Seit mal ganz ehrlich, verdient ihr durch den Verkauf von Wolle heutzutage wirklich genug zum Leben?“, erkundigte sich Elena. „Wenn du es genau wissen willst, bis vor kurzem hat der Wollverkauf die ganze Insel ernährt.“, meinte Sabrina grinsend. „Es sieht so aus: Eigentlich gehört die gesamte Insel unserer Familie, mit Ausnahme der Fläche, die unser Urgroßvater seinen Arbeitern und deren Familien überlassen hat und die heute Kolgomin heißt.“, erklärte Kris weiter. „Augenblick, willst du damit sagen, dass alle Leute hier eure Angestellten sind?“, hackte Eli nach. „Früher ja, aber seit der Modernisierung durch die PA sind viele hier auch selbstständig. Aber im Großen und Ganzen arbeiten die Leute noch immer für uns, auch wenn sich alles etwas geändert hat. Früher kümmerten sich die Männer um Reparaturen und unsere Herde und die Frauen sponnen die Wolle zu Garn.“, setzte Sabrina wieder an, „Unsere Familie hat sich immer gut um unsere Leute gekümmert, was den Wohlstand auf Seval erklärt. Die Leute besitzen hier ihre eigenen Häuser und Gärten und erhalten Strom und Wasser kostenlos. Trinkwasser ist ja eh klar, das bereiten wir wie alle anderen Inseln selbst auf und Strom ...“ „Woher bekommt ihr eigentlich Strom? Ich meine Seval besitzt nicht gerade die besten Bedingungen für ein Gezeiten- oder Solarkraftwerk.“, hackte die Pummelige nach. „Schau dich um!“, forderte die Gruppenführerin lachend. Wie zur Bestätigung fuhr plötzlich ein gezackter Blitz in die Herde nieder. Olga stieß einen überraschten Schrei aus, während die kleinen Wollknäule sich freudig in den Funkenregen warfen.


    „Klar, Blitze bestehen auch aus Strom, aber den kann man nicht nutzen.“, behauptete Elena altklug. „Nachdem Professor Samina Gorar befreit hat und auf diversen Inseln Kraftwerke errichtet hat, stellte Vater den Antrag auch hier eines auf Seval zu errichten. Da man aber die Regulären hier vergessen kann, hat Vater die PA gebeten einen Generator zu entwickeln, der die Elektrizität der Blitze Sevals speichern kann und dieses Projekt vollständig aus eigener Tasche finanziert.“, erzählte Kris weiter, „Und wie ihr seht, hatten Saminas Agenten Erfolg. Sie entwickelten einen Generator, der den Strom aus dem Wasser nutzen konnte. Ihr müsst dazu wissen, dass das Meer um Seval durch die andauernden Gewitter elektrisch geladen ist, weswegen es vor unserer Küste außer Lampis und Lanturns kein Leben, noch nicht einmal Pflanzen gibt. Inzwischen haben wir auch einen Blitzgenerator und beide haben schon nach wenigen Jahren ihre vollen Anschaffungskosten wieder reingebracht, dabei waren sie anfangs nur für den Verbrauch unserer Familie und Kolgomins gedacht. Aber, obwohl beide Generatoren nur eine maximale Ausschöpfung von gerade mal 40% haben, können wir mit der gewonnenen Energie beinahe die Hälfte aller bewohnten Inseln Gorars, die keine eigene Energiequelle haben, oder deren Energiequelle nicht ausreicht, versorgen. Das hat natürlich die Aufgaben unserer Leute verändert. Unsere Leute machen alles, von der Wartung, über die Verwaltung und Organisation, bis zur Auslieferung der Megazellen. Und dank ihrer Hilfe ist 'Thunderstorm' der größte Energiekonzern Gorars.“ Einige Augenblicke starrten die Agenten ihre Gruppenführerin an, der dies sichtlich unangenehm war. „Jetzt weiß ich auch, warum 'Thunderstorm' Leitspruch 'Die volle Kraft der Blitze' ist.“, bemerke Sven kühl, „Das heißt also, dass du auch so ein verwöhntes Millionärstöchterchen bist?“ „Seh ich etwa so aus?“, konterte die Rothaarige, „Nein, keine Sorge, Vater war immer der Meinung, dass man durch harte Arbeit glücklicher lebt, als mit viel Geld. Und mal ganz nebenbei, wo sollte man hier auf Seval auch groß austicken? Ich meine, das hier ist eine kleine Dorfgemeinde. Und kommt jetzt ja nicht auf die Idee mich anzupumpen.“ Grinsend wandte sich der Türkisharrige ab.


    Das Wiedersehen zwischen Sabrina und ihren Eltern fiel recht steif aus und beinahe wären sie und ihr Vater schon vor dem ersten Wortwechsel aneinander geraten. Kris war die Situation sichtlich unangenehm und Lillyam servierte den Gästen mit einem weltfremden Lächeln Tee und Gebäck.
    „Das mit dem Gallopa war eine nette Geste aber ich werde trotzdem nicht hier bleiben.“, stellte die Rothaarige klar und stemmte herausfordernd die die Hände in die Hüfte. „Ich denke, ich werde mich irgendwann daran gewöhnen.“, brummte Dean und klopfte seiner Tochter kräftig auf die Schulter. Diese verzog das Gesicht und rieb sich die nun schmerzende Stelle. „Kein Grund mich gleich zu Brei zu verarbeiten.“, murrte sie abweisend. Kris seufzte schwer und schüttelte den Kopf. „Schätze sechs Jahre Streit kann man nicht so einfach vergessen. Wenigstens geht ihr diesmal nicht aufeinander los.“, murmelte er enttäuscht. „Wir haben übrigens ein Problem.“, warf sein Vater in den Raum, „Eines der Voltilamm, mit denen du gekämpft hast, hat Blut geleckt und angefangen regelmäßig Attacken einzusetzen. So was ist für uns nicht tragbar.“ Sichtlich genervt verdrehte Sabrina die Augen. Sie konnte die abwertende Haltung ihres Vaters gegenüber kampffähigen Pokémon nicht ausstehen. Dieser ging ungerührt zur Teerassentür, öffnete diese und stieß einen schrillen Pfiff aus. Freudig blökend kam ein kleines, wolliges Geschöpf angetrottet. Doch es war kein Voltilamm. „Ein Waaty?!“, rief Sabrina erstaunt. „Wie cool.“, stellte Sven begeistert fest. „Ja, ein Waaty. Die kleine Madeleine hat sich entwickelt.“, stimmte Dean grimmig zu. „Maddy?“, hackte seine Tochter skeptisch nach. Sie konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass ausgerechnet der Herdenschwächling so über sich hinaus gewachsen war. „Ich kann in meiner Herde niemanden dulden, der sich nicht selbst ernähren kann.“, stellte Dean klar. „Ja, pluster dich halt auf. Als würden wir so am Hungertuch nagen, dass ein Waaty, das keine Wolle gibt, uns ruinieren könnte.“, konterte Sabrina geringschätzig, „So einen Scheiß musst du erst gar nicht verzapfen, das glaubt dir eh keiner, Vater.“ „Es ist mir völlig gleich, wie du darüber denkst, aber dieser Störenfried kommt mir nicht mehr in die Herde. Du wirst Maddy mitnehmen, immerhin ist es deine Schuld, dass sie Kampfessluft geschnuppert hat.“ forderte ihr Vater. „Ich habs gewusst! Es war so klar, dass du mir wieder wegen jedem Scheiß die Schuld gibst!“, schleuderte die Rothaarige ihm wütend entgegen. Wäre es dir lieber gewesen, wenn diese Kerle damals die Voltilamm mitgenommen und mich und Kris umgebracht hätten? Sei ganz ehrlich. Ist dir die Verletzlichkeit der Kleinen wirklich so wichtig, ist es nur dein übergroßes Ego oder brauchst du nur mal wieder jemanden, den du für alles, was nicht deinen Vorstellungen entspricht, verantwortlich machen kannst?“


    Das hatte gesessen. Die Luft im Raum schien plötzlich genau so geladen wie die schwarzen Wolken am Himmel, die schier unablässig zuckende Blitze zur Erde schickten.
    „Hey Sabrina, ist doch super, dass du ein Waaty bekommst. Ist doch eine gute Ergänzung für dein Team und zudem kennst du es schon. Das spart die Eingewöhnungszeit.“, versuchte Elena ihre Gruppenführerin zu besänftigen, wobei ihr Lächeln ein wenig gezwungen wirkte. „Sie hat recht, du kannst echt froh sein, ein Waaty zu bekommen. Ich muss gestehen, dass ich gerade ziemlich eifersüchtig bin. Ampharos, Waatys Entwicklung zählt zu meinen absoluten Lieblingen.“ meinte Sven lächelnd und kraulte Maddy den Kopf. Stolz warf sich die Kleine in die Brust und hob ein Vorderbein in klassischer Siegerpose, um zu zeigen, dass sie bereit war es mit allem aufzunehmen. Sabrina runzelte die Stirn und wandte sich wieder an ihren Vater. „Vergiss es! Bei jedem anderen, aber nicht Maddy.“, verkündete sie ernst, „Ich habe sie mit der Flasche aufgezogen und kenne sie besser, als jeder andere. Sag mir Vater, was soll ich mit einem Pokémon, dem man nicht vertrauen kann?“ Fassungslos starrte Maddy das Mädchen an. Mit einem Schlag schien ihr ganzes Selbstbewusstsein verloren zu haben und ihre Augen glänzten feucht. „Maddy war schon immer das schwächste Glied unserer Herde. Damals, als diese Gangster versucht haben uns knapp 200 Voltilamm zu stehlen, hat sie durch einen Panikanfall die anderen und mich verraten, als ich sie zu einem der Beiboote bringen wollte. Und das war nicht die einzige Aktion dieser Sorte von ihr.“, fuhr Sabrina fort. „Was soll das? Sei nicht so gemein.“, schimpfte Olga leise. „Selbst wenn Maddy mal Mist gebaut hat, kannst du sie nicht so grob behandeln.“, schrie Sven seine Anführerin an, die Hände schützend auf Maddys Schultern gelegt. „Wenn du ihr unbedingt eine zweite Chance geben willst, dann nimm sie doch selbst mit. Ich werde mir das aber sicher nicht antun.“, stellte die Rothaarige klar und verließ das Zimmer, womit das Thema für sie beendet war.


    „Verstehe einer die Frauen.“, seufzte Kris und musterte den Türkishaarigen kritisch, „Mein Schwesterchen scheint viel von dir zu halten. Sonst hätte sie bestimmt nicht gesagt, dass du dich an der Kleinen versuchen sollst.“ „Hat die das etwa ernst gemeint?“, hackte der Meteorologe verdutzt nach. „Mir ist es egal, meinetwegen nimm du eben Maddy. Die Hauptsache ist nur, dass sie keinen Ärger mehr in der Herde verursacht und die anderen Voltilamm nicht dazu animiert sich auch zu entwickeln.“, brummte Dean.


    Während im Haus das Gespräch noch weiter ging, saß Sabrina auf einem der Pfeiler, welche die Hofeinfahrt flankierten. Das Mädchen jedoch war mit ihren Gedanken weit weg. In einer Nacht die bereits über eine Woche zurück lag. Hier auf Seval Island war etwas geschehen, das keiner hier erfassen konnte. Die Wunde in Philipps Brust könnte von einem Vogelpokémon stammen, so Docs Vermutung. War es möglich, dass hier auf der Gewitterinsel der Glatzkopf und Nim aufeinander getroffen waren? Hatte der geflügelte Priester den Vorstand von Team Wüstenblume getötet und war selbst von ihm so verletzt worden? Die Rothaarige musste es wissen. Ohne, dass sie genau wusste, was sie tat, wählten ihre Finger die Nummer, die sie während der letzten Monate so oft angerufen hatte. „Was gibt’s?“, meldete sich eine bekannte Stimme am anderen Ende. „Auch hallo. Hier wurde die Leiche von Philipp, dem Vorstand von Team Wüstenblume gefunden. Er hatte ein Crypto-Seemon bei sich, das ich schon in die medizinische Abteilung geschickt habe.“, berichtete Sabrina knapp. „Philipp? War das nicht der Kerl, der damals die Voltilamm deiner Familie klauen wollte?“, vergewisserte sich Caleb, „Was hat der auf Seval gemacht?“ „Ja, ist er.“, bestätigte das Mädchen, „Und ich denke mal, er wollte auf keinen Fall was Gutes. Hör mal, es könnte sein, dass Nim von ihm so zugerichtet wurde.“ „Wie kommst du darauf?“, wollte der Juniorchef wissen, „Weil die Leiche ein klaffendes Loch in der Brust hat, das laut des Dorfarztes von einer Bohrschnabelattacke stammen könnte und die Form zu Nims Schnabel passen könnte. Außerdem liegt Marchast in realistischer Nähe.“, lautete die Antwort. „Gut, ich lass das prüfen. Kannst du heute Abend zu Domi kommen, ich muss was mit euch besprechen.“, meinte Caleb. Scheinbar hatte er zu tun und konnte im Augenblick nicht reden. Sabrina wollte nicht auflegen, wusste aber zugleich jedoch, dass das Gespräch beendet war. „Tschiu!“, murmelte sie betrübt. Vom anderen Ende erklang ein schwerer Seufzer, dann wurde die Verbindung beendet.


    Nachdenklich legte das Mädchen den Kopf in den Nacken. Es war so verdammt einfach zu glauben, dass diese Nähe zwischen ihnen nur ein Traum gewesen war. Konnte es denn überhaupt möglich sein, dass dieser scheinbar perfekte Junge so für jemanden wie sie empfinden konnte? Wo sie doch noch nicht mal ein richtiger Mensch war.


    Das Piepsen ihres P-Pod riss sie aus ihren trüben Gedanken. Schnell öffnete sie die Mail, welche besagte, dass das andere Team in kürze Seval Island erreichen würde. Es war also Zeit, für Sabrina und ihr Team sich wieder auf den Weg zu machen. Bevor sie aber zu ihren Kameraden zurückkehrte, faltete sie die Hände und schloss die Augen. „Oh großer Gott, der du über die Toten wachst, ich bitte dich, lass die Seele des Mannes Philipp nicht in dein ewiges Reich Einzug halten. Auf dass er vor deinen Toren ausharren möge, bis er für seine, zu Lebzeiten begangenen Taten, gebüßt hat.“, murmelte die Rothaarige betend. Tief in ihrem Inneren fühlte sie, dass sie diese Worte nicht zum ersten Mal sprach.

    Öffne die Pforte, durchschreite das Tor und betritt eine Welt, wie du sie dir in deinen kühnsten Träumen vorgestellt hast. Eine Welt, in der Wunder Wirklichkeit und Kinder nie erwachsen werden.
    Doch ohne Hilfe werden die Traumlande schon bald vom Albtraum regiert, den die bösartigen Nachtmahre sind mächtiger als je zuvor.


    Das Abenteuer und der Kampf um die Welt der Träume hat begonnen!
    The endless Night of Dreams

  • omg, ich hab gelacht! und so hart! Die Gedankengänge von brini waren mal wider mal, um es mit den heute geläufigen Worten zu sagen, geil.
    Jo, David ist da so ein gewisser Informant, der Infos an blablabla oder anders ausgedrückt, ein Team mit einer Vorständin die ein Geowaz besitzt was gegen Trasla kämpfte wie es sich entwickelte, ein Trainer ist dies, der Explosion mag ^^
    also du weißt? Warum denke ich an Zapdos? ^^
    Sehr sozial(wie schreibt man sozial? z oda t) äh also sehr sozial von Ethan ivi so geil zu killen, da denkt man schon fast an eine nonverbale Komunikationsszene, wenn man nicht die drei Zeilen vorher ließt äh lesen Kiddys mit die davon besser nichts wissen sollten? Egal
    Ich find es scheiße wie brini ihren dad behandelt, *hust* *hust* *räusper* ich hab mal gehört dass die Charaktere von dir auf Leuten, die du kennst bzw du bist ^^ basieren, ich hoffe, dass es net auch das gleiche Verhältnis is wie im rl ... wenn ja dann muss ich eine Standpauke halten ^^ doch net xD
    Ja, heut bin ich komisch trauf, liegt evtl daran, dass ich mir PQ von Aki reingezogen hab und Ancalagons lustige Kommis gelesen hab...
    Ähm ja also Fehler waren keine da, ein geiler Spaßfaktor war dabei, die Gedankengänge sind ja immernoch cool
    äh erster xD
    Hier ist zu viel Spam drin, was kann ich sinnvolles schreiben?
    äh nix ^^
    also dann ein fröhliches Weiterschreiben mit kürzerer Zeitdauer xD
    Lg,
    Almarik
    Ps: Omg was schreib ich mir für'n Kommi zusammen oO total sinnlos xD
    @Mods: Falls es gespamme war, sry war ungewollt bin nur iwie komisch trauf xD ich spiele jetzt mal ein Browserspiel, waS wegen Spam allerdings nichT nahmendlich erwÄhnt werden darf, ist egtl auch schade, aber die adMinistratoren hat dies, aus bestiMmten Gründen so vorgesehEn xD

    Warum wollen Männer keine Osterhasen sein?


    Rechtschreibfehler sind rein zur Belustigung da. Ihr müsst mich auch nicht darauf hinweisen, wie toll ihr sie fandet.

  • Das kapitel wahr mal wieder mit viel emotionen, härte und Starrsinn (der Vater) gespickt.
    Aber es war mal wieder ein Kapitel in dem man sich wie in der geschichte fühlt, so als stünde man direkt
    daneben und schaut zu (fasst wie Gott).
    man bemerkt richtig wie viel spass du an der geschichte zu haben scheinst, alles scheint so "perfekt" zu sein.
    Die Emotionen von den verschiedenen Charakteren kommt sehr gut rüber das ich den stechenden schmerz von Waaty richtig spüren konnte als sab das gesagt hatt.


    Zitat

    @dark-libelldra: Ja ich hab noch mitbekommen, dass du das erste Kommi hier abgegeben hast, bevor es gelöscht wurde. Du wolltest glaub wissen, ob eine der Inseln (ich glaub du meintest Marchast oder Illisu) Naljan ist. Die Antwort ist nein. Beides sind völlig eigenständige Inseln und haben gar nichts mit dem versunkenen Island zu tun. In unsrer Welt gabs ja früher auch nicht nur eine Hochkultur, die Tempel gebaut hat. Nimm als Beispiel das alte Ägypten und die Mayas, zwei völlig verschiedene und von einander unabhängige Hochkulturen.


    Und ja genau das hab ich gefragt^^


    ich freu mich wieder auf dein nächstes kapitel.