Pauls Geschichte [nicht löschen]

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  • so jetz schreib ich nach langer Zeit auch ma wieder.
    Puh ! Da hatte ich aber auch wieder mal viel zu lesen aber wie ich sehe schaffst du es immernoch Paul perfekt
    wiederzuspiegeln. Na ja mich als sehr großer Azumarill-fa macht es auch sehr traurig das Paul mit ihm
    so ich sag es mal auf gut deutsch "asi" umgeht und das er es am ende einfach verschenk macht mich auch sehr
    traurig. Aber trotzdem find ich die geschichte immer noch toll. allerdings sind mir auch ein paar rechtschreibfehler
    aufgefallen. Die nur noch beseitiegen und dann ist alles ok.

  • Bist du verrückt geworden? ^^ Wie lange Kapitel schreibst du denn? Echt heftig ^^ Ich hab ewig mit dem Lesen gebraucht.
    Dieses Kapitel war aber absolut geil, wirklich. Du hast echt Talent dazu. Der Kampf war spannend beschrieben, und hätte ich die Folge nicht gekannt, hätte ich bis zum Ende nicht gewusst wer gewinnt. Ich hab vor lauter Nervosität sogar die ganze Packung Salzstangerl aufgefuttert *gg* Zurück zum Kapitel ^^ : Du beschreibst nicht nur die Kämpfe fantastisch, sondern auch noch Pauls Gedanken und Reaktionen. Und dabei bist du wirklich unübertroffen! Ich kenne niemanden, der eine Geschichte so gut aus der Sicht eines Anime Charakters beschreiben kann - ich muss dich jedes Mal wieder loben ^^ Und dann erst Pauls Sarkasmus! Wirklich herrlich, ich musste an mehreren Stellen lachen, z.B. auch ganz am Ende ^^ Eigentlich ist Paul richtig fies, aber aus seiner Sicht gesehen ist es sogar witzig wenn er Ash und co. beleidigt ^^ Auch die Überschrift ist sehr passend gewählt. Ja, deine ganze FS gefällt mir ziemlich gut ^^
    Rechtschreibfehler hast du auch ein paar gemacht, aber nicht so viele. Hier z.B.:
    ebenbürdig es heißt ebenbürtig
    schlürfte denke nicht, dass du das hier meinst ^^ es heißt schlurfte


    Noch ein paar Kapitel wie dieses und du kommstvielleicht bald in den Profi-Bereich.

  • Ich hoffe mal Espeon kriegt jetzt keinen Kollaps^^ Kürzer werden die Kapitel irgendwie nichtmal ansatzweise ...
    Das neue Kapitel ist angelehnt an die Folge "Alles auf eine Karte", teilweise aber sogar stark abgeändert.
    Ein paar Textstellen kann man, wenn man in diese Richtung denkt, als Hints für Ikarishipping ansehen, aber nur wenn man sich alles so hinbiegt. Ich sage gleich im Vorraus, dass es so ein Verkuppeln hier nicht geben wird. Ich hab die Stelle mit absicht so zweitdeutig gemacht, ich hoffe WoelfinAkira hat ihren Spaß dran^^
    Dann noch was zum Schluß des Kapitels. Es endet praktisch mitten drin,a ber das ist auch so gewollt und jeder kann sich den weiteren Verlauf merken. Viel Spaß mit Kapitel Nummer Acht!


    Kapitel VIII: Gedemütigt und erniedrigt


    Es war ein wunderschöner Nachmittag, wie für diese Jahreszeit üblich. Die Schwalbini zwitscherten fröhlich ein Lied, der Wind raschelte durch Blätter von Sträuchern und Bäumen und entlockte ihnen ein leises Flüstern. Die Sonne loderte hell am Himmel und schien jeder Wolke zu trotzen, die den strahlend blauen Himmel zu bedecken gedachte. Ein perfekter Tag um zu Reisen.
    Paul war mehr als bereit dazu, denn er musste vor Rob in Herzhofen sein, um ihm beim Kampf um den zweiten Orden zuvorzukommen. Doch Paul reiste nicht. Stattdessen saß er mit einem grießgrämigen Blick in der vordersten Reihe einer kleinen Tribüne in der Arena von Erzelingen und stierte auf das Kampffeld selbiger. Gestern hatte er es noch für eine lustige Idee gehalten, Ash bei seiner Niederlage in der Arena zu betrachten und die Schmach so zu verschlimmern. Heute sah er es als unnötig an, denn eigentlich hatte er keine Zeit für so einen Unfug.
    Da er aber nicht einfach verschwinden wollte, schon allein aus dem verschwindend geringen, aber dennoch vorhandenen Respekt vor Veit, dem Arenaleiter, der Paul ebenfalls gebeten hatte dem Kampf beizuwohnen. Nun musste er also dadurch. Selber Schuld.
    Während die beiden Kontrahenten auf dem Feld debatierten und der unfähige Kampfrichter seine Anweiseungen herunterleierte, sah Paul zu den Begleitern Ashs herüber. Da er sich demonstrativ so weit wie nur irgend möglich von ihnen weggesetzt hatte, konnte er ihrem Gespräch nicht folgen.
    Er war jedoch durchaus in der Lage zu erkennen was sie da trieben und das verdutzte ihn. Das blauhaarige Mädchen, das sich ihm wutendbrand als Lucia vorgestellt und ein sehr impulsives Auftreten gehabt hatte, hatte sich in einem Chearleaderoutfit eingefunden. Ihre Haare waren nicht wie üblich unter einer Mütze verborgen, sondern fielen ihr offen über die Schultern, welche in einem kurzärmligen weißen T-Shirt steckten, das das Gegenstück zu der gleichfarbigen und sehr knappen Shorts war. Voller Begeisterung fuchtelte sie mit zwei dieser seltsamen Wedeln, die Chearleader bei ihren Auftritten umher schwenkten und dessen Name Paul nicht kannte, herrum und rief kurze Sätze, die Paul aufgrund der Entfernung nicht richtig verstand.
    Neben ihr hatten sich zwei ihrer Pokemon ebenfalls in Schale geworfen und eiferten ihrer Besitzerin
    nach. Das seltsame Trio machte den Eindruck unter den Folgen übermässigen Koffeingenusses zu leiden.
    Der besonenere Rocko, der schon wesentlich älter als Ash und Lucia war, beobachtete das Kampffeld mit verschränkten Armen und schien vor sich hin zu grübeln. Was Ash, Lucia und Rocko zusammengeführt haben mochte war Paul ein unlösbares Rätsel.
    Kindisch und Verweichlicht, Albern und Ungeschickt und Besonnen und Dumm waren eigentlich keine Alltägliche Mischung. [Anm.d Aut.: Das hier ist keine Aufzählung. Die jeweils durch ein "und" verbundenen und bewusst groß geschriebenen Adjektive stellen unschmeichelhafte Sinomnyme für Ash, Lucia und Rocko da. Es handelt sich also um keinen Grammtikfehler!]
    Paul wurde aus seinen Grübeleien gerissen, als der Schiedsrichter den Kampf eröffnete und der erste Pokeball durch die Luft schwirrte. Das lenkte seine Aufmerksamkeit auf das Kampffeld.
    Veit hatte diesmal nicht vor die Reihenfolge beizubehalten und wählte als erstes Pokemon gleich sein stärkstes. Koknodon. Kampfbereit schnaubte der kleine Urzeitdinosaurier auf die andere Seite des Feldes. Koknodon war ein harter Brocken, soviel wussre Paul von seinem eigenen Kampf.
    Ash würde sicher noch größere Probleme mit ihm haben.
    Dieser war sichtlich verwirrt, da er wohl mit Kleinstein als Eröffnung gerechnet hatte. Schließlich schickte er auch seinen Kämpfer in die Arena. Es handelte sich um sein Griffel, ein kleiner, violetter Affe mit gelbem Bauch, der an seinem langen Schwanz eine kräftige Hand besaß, die seine mächtigste Waffe dastellte. Griffel hatte bei Pauls erstem Kampf mit Ash sein Panflam mit einem Glückstreffer geschlagen. Hier konnte es mit so was nicht gewinnen.
    "Los gehts Griffel, Power-Punch!"
    Damit ging der Kampf also los.
    Das affenartige Griffel sprang hoch in die Luft und bündelte Energie in seiner Faust am Schwanzende, sodass diese weiß erstrahlte. Es war offensichtlich, das Ash dachte, mit einem Angriff aus der Luft Koknodons Geschwindigkeit und Stärke zu umgehen.
    Paul schnaubte verächtlich. So viel Optimismus hatte nicht mal Reggie und der strahlte den ganzen Tag als wäre Ostern und Weihnachten auf einen Tag gefallen.
    Wie zu erwarten, nahm Koknodon ordentlich Anlauf und stieß sich mit seinen kräftigen Beinen vom Boden ab, um sich in die Luft zu katapultieren.
    Das völlig überraschte Griffel konnte kaum reagieren und wurde sofort von der steinernden Kopfhaut Koknodons erfasst. Noch in der Luft verpasste Koknodon Griffel einen energischen Tritt, sodass es stöhnend auf dem Boden aufschlug. Koknodon landete weit eleganter.
    Eine Auszeit bekam Ashs Pokemon jedoch nicht, denn Veit befahl seinem Kämpfer sofort eine weitere Anttacke, Zen-Kopfstoß, die Griffel in der Magengrube erwischte, als es sich gerade aufrichtete. Krachend prallte es gegen einen der Felsen, die auf dem Kampffeld standen.
    Spätestens jetzt hätte Ash eine defensive Strategie einleiten müssen, denn so kam er nicht vorran. Stattdessen befahl er Griffel mit Sternschauer anzugreifen.
    Paul konnte sich über diese Strategie, falls vorhanden, nur wundern. Wie konnte Ash so unerfahren sein, wenn er doch angeblich schon länger unterwegs war?
    Ashs Torheit wurde hart bestraft, denn Koknodon spie eine lange Flamme aus, die eine Schneise in die herransausenden Geschoße schnitt und Griffel mehrere Meter weit weg katapultierte. Schreiend landete es in den Armen seines Trainers und fiel mit diesem zu Boden.
    "Griffel ist kampfunfähig. Koknodon hat gewonnen!" verkündete der grüne Typ am Rand.
    Zähneknirschend zog Ash sein Pokemon zurück. Hatte er wirklich erwartet mit diesem, im wahrsten Sinne des Wortes, affigen Pokemon einen Sieg gegen Koknodon erringen zu können?
    Der nun benachteiligte Trainer dachte nicht lange nach, sondern komplimentierte sein Pikachu auf das Kampffeld, das bis zu diesem Zeitpunkt beobachtend neben ihm gestanden hatte. Auf allen vieren sprang das Elektropokemon Koknodon entgegen und ließ drohend kleine Blitze durch seine roten Wangen zucken. Es sah ganz so aus, als würde Ash Paul doch kopieren, denn auch er setzte auf effektive Attacken und nahm benachteiligte Typen. Vielleicht war es aber auch nur ein Zufall.
    "Interessante Wahl Ash. Ich sage dir Pikachu wird es nicht leicht haben."
    "Das weiß ich. Los Pikachu setzt Ruckzuckhieb ein!"
    Die Attacke verlieh Pikachu einen enormen Temposchub. Haken schlagend nahm es Kurs auf Koknodon, das mit dem Fuß scharrend auf Anweisungen wartete.
    Kurz vor einem möglichen Zusammenprall, sprang das Mauspokemon hoch und vollführte einen Salto, bei dem sein Schweif zu leuchten begann und schließlich betongrau wurde. Veit reagierte schnell.
    "Kopfnuss!"
    Der Eisenschweif des Pikachus prallte gegen das steinernde Haupt Koknodons und die beiden Kontrahenten drückten sich gegenseitig weg. Schließlich hüpfte Pikachu zur Seite, zweifellos um später einen zweiten Versuch zu starten.
    Veit ließ erneut keine Zeit zum Verschnaufen.
    "Benutz den Flammenwurf und lass es nicht entkommen!"
    Wie schon kurz zuvor spie Koknodon aus seinem Maul eine lange Flamme, die lodernd über die felsige Fläche fegte. Pikachu unternahm mehrere Ausweichmanöver, doch letzten Endes wurde es von dem Strahl des Feuers erfasst und sprang mit verkohltem Fell zur Seite. Diese Chance nutzte Koknodon. Ein heftiger Zen-Kopfstoß traf Pikachu und es blieb reglos auf dem Boden liegen.
    Nun war der Kampf eigentlich vorbei. Ohne Pikachu konnte Ash diesen Kampf nicht gewinnen und Koknodon war fast unversehrt. Mit nur einem Pokemon würde ein Trainer wie Ash niemals drei Pokemon eines Arenaleiters besiegen. Es gab nichts was Paul noch in der Arena hielt.
    Langsam erhob er sich von der Tribüne und schlenderte zum Ausgang. Das war die reinste Zeitverschwendung gewesen! Als ob dieses Ergebnis nicht zu erwarten gewesen war.
    Paul schloß seine Hand um die Klinke der Tür, die aus dem Gebäude führte. Da ertönte ein erregter Ruf.
    "Paul, wo willst du denn hin?" Es war Lucia, die die Wedel bei Seite gelegt hatte und verwirrt zu ihm herüber sah. Nun sahen auch die übrigen Anwesenden ihn an. Jetzt war der Effekt seines demonstrativ respektlosen Abgangs natürlich dahin.
    Paul drehte sich um und wies auf das am Boden kauernde Pikachu.
    "Ich will mir dieses Trauerspiel nicht weiter antun, das ist reine Zeitvergeudung. Ich habe echt besseres zu tun."
    Ash schwieg. Die Worte schienen ihn getroffen zu haben, denn er sah dessillusioniert auf sein Pokemon und dann auf Koknodon. Er sah seine eigene Niederlage ein.
    Einen Moment lang verharrten alle im Raum so wie sie waren. Dann stemmte sich Pikachu mit einem wütenden Schrei auf die Beine und feuerte eine gewaltige Ladung zuckender Blitze ab. Die elektrischen Wellen verkohlten den Boden und zertrümmerten sogar einige Felsen. Keuchend und mit herrausforderndem Blick funkelte Pikachu Paul an. Das war Kampfgeist!
    Ash ballte die Faust, scheinbar angesteckt von seinem Pokemon und rief nun doch eine Erwiederung.
    "Nein wir sind noch lange nicht am Ende! Geh nur, doch wir werden gewinnen, so oder so!"
    Schulterzuckend nahm Paul wieder Platz. Wenn dieses Pikachu noch nicht genug hatte. Bitte sehr.
    "Du hast das wirklich toll gemacht Pikachu, aber du solltest dich erstmal ein wenig ausruhen und später weiterkämpfen, was meinst du?"
    Mit eine zustimmenden "Pika!" hüpfte das angeschlagenen Elektropokemon von der Kampffläche, sodass Ash nun berechtigt war, sein drittes und somit letztes Pokemon in den Kampf zu schicken. Paul rechnete schon fast mit Staravia; so wie er Ash einschätzte, wäre diese Wahl ganz nach dessen Stil. Dieser war jedoch nicht ganz so unterbelichtet und entschied sich für das pummelige Chelast.
    Die erste halbwegs kluge Entscheidung Ashs hatte lange auf sich warten lassen. Chelast war ausnahmsweise eine gute Wahl, da Pflanzenpokemon gegen Steinpokemon einen deutlichen Vorteil hatten. Vielleicht wurde dieser Kampf ja doch noch spannend.
    "Gute Wahl Ash. Los greif an!" kommentierte Veit und Chelast sprintete los.
    Ash ordnete eine Biss-Attacke an, um Koknodon zu schwächen. Das solche Attacken wenig Effekt haben würden, schien ihm n icht klar zu sein.
    Erneut bezahlte Ashs Pokemon für die Dummheit seines Trainers. Im direkten Kontakt war Chelast dem kräftigen Koknodon klar unterlegen. So eine Angriffsform zu wählen zeugte nicht gerade von Intelligenz. Und wie es zu erwarten war, rammte Koknodon seinen Schädel wuchtig in Chelasts Magengrube und schmetterte es mit einem Kampfschrei auf den Boden.
    Ungewöhnlich schnell kam das kleine Pokemon wieder auf die Beine und machte sich wieder bereit.
    "Jetzt Rasierblatt!" rief Ash und setzte damit endlich eine wirksame Attacke ein.
    Chelast feuerte eine Reihe messerscharfer und brettharter Blätter ab, die pfeifend durch die Luft schnitten und keinen Zweifel an ihrer Effizienz ließen. Doch auch hier hatte Koknodon den passenden Konter parat. Mit einem mächtigen Flammenwurf fegte es die Blätter wie Streichhölzer weg und verkohlte Chelasts Körper.
    Paul konnte nun deutlich sehen, dass Ash nur noch geringfügig an einen Sieg seinerseits glaubte. Da ging es Paul nicht anders. Aus seiner Sicht war Veit schon jetzt der Sieger.
    "Bring es zu Ende Koknodon, Zen-Kopfstoß!"
    Mit enormer Geschwindigkeit und gesektem Schädel hielt das Urzeitpokemon auf Chelast zu. Ein Treffer hätte sicher dessen Ende bedeutet, doch Chelast sonderte eigenmächtig neue Rasierblätter ab, die die harte Haut Koknodons fast mührlos zerrissen und es schmerzerfüllt wanken ließen.
    Diese Aktion war clever gewesen. In dem Moment in dem Koknodon mit einer direkten Attacke angriff, konnte es keinen Flammenwurf verwenden und war so anfälliger für Distanzangriffe. Das Chelast und nicht sein Trainer dies bemerkt hatte, wunderte den Violetthaarigen keines Falls.
    Eben jener Trainer ergriff nun die Gunst der Stunde.
    "Tackle es in den Felsen!"
    Bevor ein Gegenangriff möglich war, stieß Chelast mit aller Kraft gegen Koknodon, sodass es von seinem eigenen Gewicht beeinträchtigt durch den Felsen brach und mit dem Kopf hart aufschlug.
    Die Bewegungen erlahmten.
    "Koknodon kann nicht weiterkämpfen, damit hat Chelast gewonnen!" verkündete der Kampfrichter.
    Paul hatte nichts als ein Kopfschütteln übrig. Ash hatte drei Pokemon für Koknodons Bezwingung gebraucht und zwei von ihnen waren kurz vor dem Ende. Ein anderes Wort als Erbärmlich passte hier wohl kaum.
    "Das war nicht übel Ash, aber ich habe noch zwei frische Pokemon, die dich ganz schön auf Trapp halten werden. Los Onix!"
    Veits nächstes Pokemon war die riesige Steinschlange mit den felsartigen Gliedern. Drohend schwenkte Onix das mächtige Haupt hin und her und ließ einen ohrenbetäubenden Schlachtruf hören. Onix war zwar nicht ganz so stark wie Koknodon, doch Ash würde es nicht besiegen können. Nicht mit dem Arsenal, das er noch zur Verfügung hatte.
    "Dann mal los Chelast, Rasierblatt!"
    Noch während die Blätter auf das Steinpokemon zusausten, befahl Veit diesem einen Risikotackle. Onix umgab sich mit einer harten und leuchtenden Schicht und fegte die Blätter mit seinem Körper einfach zur Seite. Dann schlug es sein gesamtes Gewicht gegen Chelast. Die unglaubliche Wucht schleuderte Chelast quer durch die Halle, sodass es mit einem ungesunden Geräusch gegen die Wand kaltschte und den Kampf nicht mehr weiterführen konnte. Dies bestätigte der Schiedsrichter und Ash zog Chelast zurück.
    Nun kam natürlich Pikachu. Trotz des enormen Willens des kleinen Pokemons, waren seine Chancen auf den Sieg mehr als gering. Es war noch immer angeschlagen und müde. Onix war in Topform.
    Von seiner schlechten Lage leiß der untalentierte Trainer sich nicht beeindrucken. Er ließ Pikachu mit Ruckzuckhieb näher an Onix kommen, sodass Pikachu wie schon zuvor gegen Koknodon hoch sprang und mit Eisenschweif einen Schlag auf Onix ausführte. Onix jedoch riss das riesige Mail auf und versenkte die scharfen Kanten seines steinernden Gebisses, das zu Pikachus Glück zahnlos war, in dem leuchtenden Schwanz.
    Die Schreie des Entsetzens von der Tribüne, bis auf Paul natürlich. und von Ash vermengten sich mit den schmerzerfüllten Rufen Pikachus. Es schrie erneut auf, als Onix den Kopf nach hinten warf und seinen Fang auf den Boden prallen ließ.
    Noch war das Elektropokemon nicht am Ende. Ash schien sich eine neue Strategie ausgedacht zu haben, denn auf einmal huschte ein Lächeln über sein angespanntes Gesicht.
    "Pikachu setzt Donnerblitz auf den Boden vor Onix ein!"
    Voller Elan feuerte Pikachu eine mächtige Elektroattacke ab, deren Blitze kurz vor Onix einschlugen, dem sie eh nichts hätten anhaben können. Der Effekt der Aktion war, das viele Gesteinsbrocken aus dem Boden brachen und Onix in eine große Staubwolke gehüllt wurde. So hatte Ash sich eine Angriffsmöglichkeit geschaffen. Zahneknirschend zollte Paul der Idee seinen Respekt.
    Wie schon so oft favor, schwang sich Pikachu in die Lüfte und machte sich bereit Onix mit Eisenschweif niederzustrecken. Doch nun schaltete sich Veit wieder ein.
    "Kreideschrei schnell!"
    Obgleich Onix nicht wusste von wo Pikachu genau kam, war es doch in der Lage die Richtung grob einzuschätzen. Ein Schrei der jede Explosion an Lautstärke in den Schatten stellte, entfuhr Onix gewaltiger Kehle und es sonderte eine Reihe riesiger blauer Schallwellen ab, die so groß waren, dass die grobe Schätzung des Pokemosn ausreichte um damit Pikachu zu treffen. Von der enormen Wucht erfasst, schlug das Pokemon in einen der noch stehenden Felsen ein und wurde unter den Trümmern, des bröselnden Blocks begraben
    Als sich alle Staubwolken gelegt hatten, sah man, dass es sich aus den Steinen hervorgekämpft hatte. Doch es war ebenso offensichtlich, dass es am Ende war. Es war besiegt.
    "Pikachu kann nicht mehr weiterkämpfen! Onix gewinnt und damit ist Veit der Sieger!" rief der Schiedsrichter triumphierend und reckte den Daumen in Richtung Veit.
    Ash stan dwie angewurzelt da. Mit einem bizarr verzerrten Gesichtsausdruck war sein Blick auf das geschlagene Pikachu geheftet.
    Er schien seine Niederlage kaum fassen zu können. Erneut erhob sich Paul mit dem Gedanken seine Zeit zu vergeuden. Ash war erbärmlich. Er hatte den Kampf klar verloren und war nie im Vorteil gewesen, doch jetzt wunderte er sich. Kindisch.
    "Wie jämmerlich." knurrte er so laut es ging, damit Ash es auch mitbekam und öffnete die Tür.
    Damit überließ er Ash seinem Selbstmitleid.

  • Eine Stunde später verließ Paul das örtliche Pokemoncenter. Seine Pokemon hatten den vergangenen Tag dort verbracht, um sich von den Strapazen der letzten Wochen ein wenig zu erholen. In der Regel gab Paul ihnen solche Gelegenheiten nicht, doch da er auf Grund von Ashs Arenakampf einen Tag länger in Erzelingen geblieben war, hatte er nichts besseres mit seinen Pokemon zu tun gewusst.
    Nun führte er also fünf Pokemon mit sich. Eigentlich hatte er vorgehabt, Pinsir von Reggie zurück zu holen, doch dieser hatte ihm eröffnet, dass das Käferpokemon bei einem Training mit Pauls Magmar, das sich ebenfalls bei Reggie befand und von ihm trainiert wurde, eine schwere Verletzung davongetragen hatte und nicht kampffähig war. Deshalb hatte sich Paul entschieden die sechste Stelle im Team vorerst nicht zu ersetzten.
    Mit den Gedanken bei seiner momentanen Teamkonstellation, machte sich Paul nun auf den Weg nach Herzhofen, um dort seinen zweiten Orden in Sinnoh zu erringen. Dazu verließ er Erzelingen nach Norden. Er war sich bewusst, dass er auf diesem Weg wesentlich langsamer vorran kommen würde als wenn er über Flori ging, da dieser fast ausschließlich bergauf führte, doch er sah darin die Möglichkeit vor Rob an seinem Ziel zu sein.
    Gerade passierte er die letzte flache Hütte Erzelingens, da sprang ihm jemand in den Weg.
    Er trug eine rote Baseballmütze, ein blaues Polohemd, deren Kragen aufgerichtet war und lange hellbalue Jeans, die ein wenig über die weiten Schuhe gingen. Es handelte sich um Ash.
    Unverkennbar saß sein Pikachu an seinem Platz auf seiner Schulter und die beiden blickten Paul herrausfordernd an. Was wollte der denn hier?
    "Hättest du die Güte zur Seite zu gehen, ich muss hier durch." knurrte Paul ungehalten und sah den erfolglosen Trainer böse an. Hatte er etwa schon wieder vor eine Diskussion über den Umgang mit Pokemon zu führen? Konnte diese Nervensäge nicht einfach mal die Fresse halten, wenn es um Dinge ging, die ihn einen Dreck zu kümmern hatten?
    Ash ballte die Faust und eröffnete Paul sein Anliegen.
    "Ich hab den Arenakampf verloren, du hast gewonnen. Jetzt glaubst du, du wärst der bessere von uns beiden, oder?" Was sollte das denn jetzt?
    "Nein, ich glaube nicht, dass ich der bessere bin, ich weiß es, also geh mir jetzt aus der Sonne."
    "Du verstehst mich nicht ganz! Ich will das jetzt endlich klären, ein für alle mal und an Ort und Stelle! Lass uns kämpfen, dann sehen wir ja, wer der stärkere ist!"
    Damit hatte Paul nun überhaupt nicht gerechnet. Er war der Auffassung gewesen, Ash wäre nun deprimiert und von der Überlegenheit Pauls überzeugt. Aber er schien es noch immer nicht begriffen zu haben. In einem Punkt hatt er dann doch Recht. Sie mussten endlich einen Kampf austragen, der ein kalres Ergebnis hatte. Warum also nicht jetzt?
    "Wenn du umbedingt noch einen drauf willst, bitte. Wie viele Pokemon hast du dabei?"
    Ash grinste blöd. Er schien sich überlegen zu fühlen, ganz so als wäre er ein besonders gewitzter Fallensteller, der Pauls Reaktionen bereits geplant hatte.
    "Vier!" beantwortete er die Frage.
    "Dann also ein vier gegen vier Kampf."
    Während die beiden noch redeten, nahmen sie bereits Abstand von einander, um auf dem etwa zehn Meter breiten Kiespfad, der aus der Minenstadt herrausführte, ein Kampffeld zu bestimmen. Soweit Paul es sehen konnte, war Ash ausnahmsweise allein. Von Rocko oder Lucia gab es keine Spur.
    Er fuhr nun fort, die Regeln zu bestimmen, denn er war der Meinung als Herrausgeforderter dieses Previleg zu besitzen.
    "Man darf so häufig wechseln wie man will und gewinnt sobald einer alle vier Pokemon nicht mehr einsetzten kann, alles klar?"
    Ash nickte.
    Dies war einer der wenigen Kämpfe, die nicht durch eine Aufforderung oder Provokation Pauls zu Stande gekommen waren. Paul war ein wenig von Ashs Initiative überrascht, doch er tat sich keinen Zwang an, diesen äußerst spontanen Kampf auszutragen und diesem Schwachkopf endlich zu zeigen wo der Hammer hing.
    "Dann mal los, auf gehts Chelast!" rief nun Ash und eröffnete somit den Kampf. Sein erstes Pokemon war das übergewichtige Chelast, dass die kleine Pflanze auf seinem Kopf stolz hochreckte und entschlossen ausrief.
    Paul kannte das Team seines Gegners genau. Außer Chelast waren noch Staravia, Griffel und natürlich Pikachu vertreten. Ash wusste von Pauls Arsenal jedoch nur wenig. Ein Vorteil für ihn.
    Um den Kampf möglichst vorteilhaft zu beginnen, sendete Paul das flinke Eispokemon Sniebel aus, welches kampfbereit seine Klauen aufblitzen und ein gefährliches Zischen hören ließ. Eis war Pflanze überlegen, soweit die Theorie. Ash schien das Pokemon jedoch gar nicht zu kennen, da er erstaunt seinen knallroten Pokedex zu Rate zog, um sich angemessen über seinen Gegner zu informieren. Diese Zeit gedacht Paul ihm jedoch gar nicht erst zu geben.
    "Greif an Sniebel, Eishieb!"
    Sniebel sprintete hüpfend los, wobei seine linke Klaue eisblau aufblitzte. Ash war zu überrascht um dem frühen Angriff zuvorzukommen und seinem Pokemon ging es kaum anders. Es schrie vor Schmerz auf, als die unglaubliche kalte Kralle Sniebels es am Kinn erwischte und niederschlug. Paul wusste, der Angriff Sniebels machte die Klaue beinahe so kalt wie flüssigen Stickstoff und diese enorme Kälte brannte schlimmer als jedes noch so heißes Feuer.
    Die Stelle von Chelasts Körper, die von dem Angriff betroffen war, schrummpelte zusammen und wurde von einer weißen Schicht überzogen: Eine nicht unbedeutsame Erfrierung.
    Auf Grund der schmerzhaften Verletzung, jaulte Chelast auf und machte eine groteske Grimasse. Sein Trainer agierte besonnener. Kein Wunder, er hatte den Angriff ja auch nicht zu spüren bekommen.
    "Schnell steh auf, Chelast und setzt Rasierblatt ein!"
    Mir zusammengebissenen Zähnen stämmte sich Chelast wieder auf die kurzen Beine und schleuderte eine Salve der scharfen Blätter auf seinen Gegner ab. Dieser wich behände aus und parierte die wenigen gefährlich nah kommenden Geschosse mit seinen Krallen. Haken schlagend huschte es über den Pfad und war schneller bei seinem Kontrahenten, als dieser reagieren konnte. Weit ausholend, verpasste Sniebel dem Pflanzenpokemon einen Schlitzer mit beiden Klauen, der es erneut zu Boden drückte. Dieser Kampf war so gut wie gewonnen.
    "Beende es mit Blizzard." befahl Paul seinem Pokemon, welches eine eiskalte Wolke ausspie, in welcher Brocken messerscharfen Eises enthalten waren. Chelast war zu geschwächt um zu entkommen und wurde komplett von dem eisigen Dunst eingehüllt und von den spitzen Zapfen getroffen. Ash schrie verzweifelt auf, als die Sicht aufklarte und die Beteiligten auf ein Chelast blickten, dessen Körper von einer dicken Schicht Raureif überzogen war und das sich schwach wimmernd regte. Für dieses Pokemon war der Kampf gelaufen.
    Wütend stampfte Ash auf, während er sein geschlagenes Pokemon in seinen Pokeball zurückzog.
    "Das war nicht fair, du hast angegriffen, bevor ich bereit war!"
    Paul lachte nur höhnisch auf.
    "Ist doch nicht mein Problem, wenn du zu dämlich bist, um ..." verdutzt unterbrach sich der Trainer und blickte auf sein Pokemon. Sniebel leuchtete mit einem Mal hell von innen heraus auf und sein ganzer Körper wurde zu einer grell weißen Silhouette. Sein Besitzer setzte ein wissendes Grinsen auf. Na endlich!
    Noch immer umhüllt von dem gleißenden Licht, wuchs Sniebels Gestalt an und begann sich zu verformen. Auf dem Kopf bildete sich eine Wölbung und der Umriss der Klauen wurde gebogener und dicker. Schließlich erlosch das Leuchten und gab die Sicht wieder frei.
    Sniebel war nun fast doppelt so groß wie vorher und besaß einen kaminroten Kamm auf dem Kopf. Seine Ohren waren umhüllt von einer ähnlich gefärbten Schicht, doch die Spitzen waren noch immer gräulich. Aus dem Mund ragten zwei verlängerte Eckzähne, die bedrohlich aufblitzten.
    Das Pokemon kreuzte die nun breiteren Klauen mit ihrer säbelartigen Krümmung und zischte:
    "Sssssniibunna!"
    Innerlich machte Paul einen Luftsprung. Nach so langer Zeit, in der Sniebel schon sein Pokemon gewesen war, hatte es sich nun endlich zu einem Snibunna weiterentwickelt. Auf diesen Momment wartete er schon seit Ewigkeiten. Snibunna sah prüfend an sich herrab und und drehte sich dann zu Paul um, welcher leicht lächelnd den Blick erwiederte.
    "Na da hast du mir ja echt einen Gefallen getan, Ash. Nur weil Sniebel dein jämmerliches Chelast geplättet hat, ist es zu Snibunna geworden. Das war ja echt nett von dir!" höhnte Paul nun zu dem völlig entsetzten Trainer ein paar Meter vor ihm.
    "Trotzdem war es nicht fair!"
    "Heul doch!"
    Der Violetthaarige konnte die brodelnde Wut Ashs fast greifen. Gegen Snibunna würde er kein leichtes Spiel haben. Mit seinem Fairnesappel kam er ohne Schiedsrichter eh nicht weit.
    "Du wirst sehen was du davon hast, los Griffel!"
    Aus dem Pokeball schlüpfte das affengleiche, violette Pokemon Griffel, das sich auf dem kräftigen Schwanz abstützte, welcher mit einer großen Hand am Ende versehen war. Das Pokemon hatte Paul bei ihrem ersten Kampf regelreicht zur Weißglut getrieben, da es Panflam mit nur einer Attacke geschlagen hatte. Jetzt folgte die Rache!
    "Schnapp es dir Snibunna!"
    Zischend stürmte das frisch entwickelte Pokemon los und verkürzte den Abstand zwischen ihm und seinem Gegner innerhalb weniger Sekunden auf ein paar Zentimeter. Die messerscharfen Krallen schlugen jedoch ins Leere, denn auch Griffel war ein äußerst flinkes Pokemon und wich den Hieben und Stichen tänzelnd aus. Mit der üblichen Strategie konnte Paul es also nicht besiegen. Außer ...
    "Setz Finte ein!" rief Paul Snibunna zu. Augenblicklich war es für aller Augen verschwunden und Griffel glotzte verunsichert umher. Finte war eine Attacke, die immer traf, ganz gleich wie schnell und geschickt der Betroffene war. Mit einem lauten Kampfschrei stieß Snibunna hinter Griffel aus dem Nichts und hieb mit beiden Klauen auf es ein.
    Durch einen Satz nach vorne rettete sich das Affenpokemon vor weiteren Angriffen, wobei es sich grimmig die verletzte Stelle am Rücken hielt. Jetzt war es unsicher. In so einer Situation fühlte Paul sich wohl, er war klar überlegen und sein Gegner ein Spielball seiner Strategie.
    Sniebel ließ während dessen nicht nach und heizte dem verletzten Griffel hinterher. Erneut schlug dieses Haken um Haken und entkam so den Angriffen. Nun meldete sich jedoch auch wieder Ash zu Wort:
    "Grffel, Doppelteam!"
    Der Trainer blieb also bei seiner defensiven Kampfhaltung, was Paul verwunderte, hatte sich Ash doch in der Vergangenheit immer als agressiver Draufgänger gezeigt.
    Griffel vefolgte den Befehl seines Besitzers und auf einmal tauchten ein dutzend Abbilder des Pokemons auf dem Weg auf, welche dafür sorgten, dass Snibunna und Paul schnell das echte Griffel aus den Augen verloren.
    Diese Chance nutzte Ash, es war schließlich seine erste. Ermutigt ordnete er einen Sternschauer an, was für seine Verhältnisse sogar recht intelligent war, da Sternschauer wie auch Finte niemals ins Leere ging. Doch einen Haken hatte der Angriff. Als Griffel seinen Schnwanz nach vorne schwenkte und hunderte kleine, goldene und sehr spitze Sterne erschienen und sich ihren Weg zu Snibunna bahnten, erkannte Paul welches der vielen Griffel das echte war, denn nur eines von ihnen sonderte die Sterne ab. Snibunna registrierte dies ebenfalls und sammelte in seinem Maul einen blauen Energieball, der sich kurze Zeit später in einem breiten und eisigen Strahl entlud und auf Griffel abgefeuert wurde. Der Eisstrahl schnitt durch die Sterne wie ein Messer durch Butter und traf das echte Griffel mit voller Wucht. Schreiend ging dieses zu Boden und auf seinem Gesicht bildete sich eine feste Eisschicht. Mit nur einem Treffer wurde dieser Kampf entschieden, Griffel war geschlagen.
    "Defensive ist ja ganz nett Ash, aber ohne Angriff ist sie nichts wert." kommentierte Paul den einseitigen Kampfverlauf gehässig.
    Der Beleidigte zog indess sein Pokemon unter großem Lob ob seiner Anstrengung wieder in seinen Pokeball zurück und blickte finster drein.
    "Ich denke, es wäre langweilig, wenn du immer noch gegen Snibunna kämpfen müsstest, meinst du nicht? Lassen wir doch mal ein anderes Pokemon ran."
    Mit diesen Worten zog auch Paul sein Pokemon zurück, wobei dieses im Gegensatz zu dem gegnerischen noch vollkommen fit war, und warf einen anderen Ball hoch.
    Aus dem roten Strahl, der dem Gerät entschlüpfte, formte sich die Gestalt eines drei Meter großen, aufrecht stehenden Bären, dessen zottiges braunes Fell vom Wind zerzaust wurde.
    Paul wollte Ursaring mal wieder eine Gelegenheit zum Kämpfen geben, da dies die größte Leidenschaft des Normalpokemons zu sein schien.
    "An Ursaring kannst du dich doch sicher noch erinnern oder Ash? Du hast es mir damals in die Arme getrieben, sehr nobel."
    Ash ignorierte die gehässigen Kommentare seines Gegneübers und nickte dem Pikachu auf seiner Schulter verschwörerrisch zu. Auf allen vieren landend sprang es von seinem Platz und spielte drohend mit der Elektrizität in seinem Körper.
    Paul wusste, dass Pikachu das einzige starke Pokemon seines Gegners dastellte. Der Kampf Ursaring - Pikachu würde zweifellos der interessanteste der Auseinandersetzung werden.
    Entschlossen ging Ash zum Angriff über und befahl seinem Pokemon einen Donnerblitz.
    Mit einem energischen Aufschrei schickte Pikachu eine Ladung elektrischen Stroms zu Ursaring, dessen fellbedeckter Körper von den Blitzen geschcokt wurde. Als der Angriff abebbte, stützte sich Ursaring stöhnend auf dem Boden ab. Pikachus Angriff hatte eine enorme Intensität. Paul hatte es unterschätzt.
    "Steh auf Ursaring, setz Hammerarm auf den Boden ein!"
    Durch Hammerarm wurden Ursarings muskulöse Arme von einer schwarzen Schicht überzogen, die gleichermaßen schwer und hart war. Brüllend ließ das Pokemon seine gepanzerten Arme auf den Boden prallen und sandte somit eine enorme Druckwelle durch selbigen. Die Wucht riß Pikachu augenblicklich von den Füßen. Selbst Paul wankte ein wenig. Ursaring war wirklich unheimlich kräftig.
    "Jetzt schnapp es dir!"
    Zähnefletschend stampfte Ursaring auf Pikachu zu, das noch immer am Boden kauerte, um es dann mit den gewaltigen Pranken hochzuheben und beidhändig zu zerquetschen. Panisch und nach Luft schnappend rang das kleinere Pokemon um seine Freiheit, doch schon bald erlahmten die Bewegungen und Ursaring schmetterte es unter einem entsetzten Aufschrei Ashs auf die Erde. Da Ursaringe ein von Natur aus gewalttätiges Pokemon war, wartete es den nächsten Befehl seines Trainers gar nicht erst ab, sondern formte erneut die Hammerarme, um dann die Gewichte auf Pikachu niedersausen zu lassen. Paul sah, dass der Angriff Pikachu durchaus ernsthaft verletzen konnte. Er mochte Ash und seine Pokemon zwar nicht, doch er war nicht sadistisch oder böse. Ein Pokemon an den Rand des Todes zu bringen, war nichz in seinem Interesse. Hastig rief er seinem Pokemon zu:
    "Halt Ursaring, lass es!"
    Erstaunt hielt das Pokemon inne und blickte verwirrt zu Paul. Dann lösten sich die Gewichte auf und es trat ein paar Schritte zurück.
    Ash nutzte die Gelegenheit um zu seinem Pikachu zu eilen und es auf den Arm zu nehmen.
    Es war kampfunfähig, doch schien keine Verletzungen davongetragen zu haben.
    "Dieses Monster hätte Pikachu umgebracht! Bist du vollkommen wahsinnig??" schrie Ash aufgebracht und schritt wütend in Richtung Paul aus. Knurrend trat Ursaring ihm in den Weg und seine Bewegung erlahmte.
    "Hat es aber nicht. Jetzt bring dein Pikachu zur Seite und schick dein viertes Pokemon in den Kampf, ich habe nicht den ganzen Tag Zeit."
    Immer noch vor Wut kochend stampfte der Trainer die Strecke zu seiner Ausgangssituation zurück und deponierte sein Pikachu ein wenig abseits des Weges, wo es die Augen schloss und einschlief.
    Überlegen lächelnd zog Paul nun Ursaring in seinen Pokeball zurück. er ließ es sich nicht anmerken, doch die Blutrünstigkeit seines Pokemons hatte ihn mehr erschüttert, als man ahnen konnte. Er würde später ein paar Worte mit dem Pokemon reden.
    "So, ein Pokemon darfst du noch verwenden. Was meins anbelangt, kannst du dir sogar aussuchen welches es sein soll, ich habe ja noch alle. Du hast die Wahl Ash."
    Mit diesen Worten wollte Paul seinen ohnehin völlig neben sich stehenden Gegner weiter provozieren. Auf der anderen Seite meinte er es Ernst und überließ Ash die Entscheidung, nicht zu Letzt um ihn zu verhöhnen. Dieser Kampf war längst gelaufen.
    Vorerst antwortete Ash nicht. Er schickte, wie Paul es geahnt hatte, sein Staravia in den Kampf. Das Vogelpokemon mit der Lockenartigen Feder auf dem Kopf flatterte aufgeregt umher und landete dann zu den Füßen seines Besitzters.
    "Na, wer darfs denn sein?" höhnte Paul weiter. Die Konzentration seines Kontrahenten war auf dem Nullpunkt.
    "Wenn du so fragts, nimm doch Panflam!"
    Paul quitierte die Entscheidung mit einem Kopschütteln. Das war zu erwarten gewesen.
    Gegen Panflam hatte er falls man es so nennen konnte, am ehesten eine Chance, da es nicht so erfahren und ein wenig kindisch war. Entschlossen Ashs Demütigung perfekt zu machen, schickte Paul sein Panflam in den Kampf.

  • ich hab dir ja versprochen dass du einen kommentar kriegen wirst sobald ich zeit habe^^
    hier kommt er also^^



    ich finde deine story bisher absolut gelungen und finde es echt witzig wie du schreibst
    die rechtschreibfehler sind mir dabei eigentlich sehr egal^^
    wie paul über ash herzeiht und wie du aus seiner sicht alles beschreibst ist echt große klasse ich finde es sehr sehr toll^^
    mach weiter so^^


    ps: mach mal etwas weniger lange kapitel das is ja schlimm...

  • Nein, nen Kollaps hab ich nicht bekommen ^^ aber das Kapitel war trotzdem schon arg lang. Kannst übrigens ruhig Espi zu mir sagen.
    Ich muss dich schon wieder loben, das Kapitel war echt toll ^^ Du beschreibst die Kämpfe richtig realistisch und spannend und jede Attacke schön ausführlich. Bei Ashs Arenakampf haben mir besonders gut Pauls Gedanken und Reaktionen gefallen, so wie du das schreibst ist's echt immer wieder witzig ^^ Der Arenakampf war schon sehr gut, aber der Kampf zwischen Paul und Ash war sogar noch besser. Ich finde, dass du die Wirkung von Sniebels Eishieb voll gut beschrieben hast, ich mag solche leicht wissenschaftlichen Erklärungen.
    Außerdem schaffst du es immer noch, so personenbezogen zu schreiben, dass man Paul wirklich einigermaßen verstehen kann. Es fasziniert mich immer wieder, wie gut du dich in ihn hinein versetzt. Pauls Reaktion auf die Taten seines Ursarings hat mir auch gefallen, da sieht man endlich mal dass er eigentlich gar nicht so ein -zensiert- ist, wie man in der Serie öfters denken muss ^^
    Dein Schreibstil gefällt mir immer noch super, du schreibst sehr spannend und actionreich, ohne Beschreibungen zu vernachlässigen. Deine Ausdrucksweise ist angenehm abwechslungsreich und niveauvoll.


    Jetzt zu den Fehlern: In der Grammatik machst du gar keine Fehler, aber ein paar Rechtschreibfehler hab ich doch noch entdeckt (ohne Flüchtigkeitsfehler aufzuzählen) :
    und versenkte die scharfen Kanten seines steinernden Gebisses steinernen
    Die Schreie des Entsetzens von der Tribüne, bis auf Paul natürlich. und von Ash vermengten sich mit den schmerzerfüllten Rufen Pikachus. sehr unvorteilhafte Konstruktion, wenn du sagen willst das Paul nicht aufschreit, solltest du den Satz anders machen: z.B. Die Schreie des Entsetzens von der Tribüne her und von Ash vermengten sich mit dem schmerzerfüllten Pikachus. Nur Paul beobachtete die Szene natürlich so unbeteiligt wie immer.
    Er trug eine rote Baseballmütze, ein blaues Polohemd, deren Kragen aufgerichtet war und lange hellbalue Jeans, die ein wenig über die weiten Schuhe gingen. das Hemd -> dessen; den Flüchtigkeitsfehler kannst du selbst korrigieren :P
    Es schrie vor Schmerz auf, als die unglaubliche kalte Kralle Sniebels es am Kinn erwischte und niederschlug. "die unglaubliche Kralle" - hört sich sehr witzig an ^^ bitte ohne "e"
    diese enorme Kälte brannte schlimmer als jedes noch so heißes Feuer. als jedes noch so heiße Feuer
    Sniebel ließ während dessen nicht nach und heizte dem verletzten Griffel hinterher. da wolltest du wohl "heizte ein" und "hetzte hinterher" vermischen ^^ klar, was du ändern musst, oder?


    PS: Sorry, dass mein Kommi so spät kommt - hat nix mit deiner FS zu tun, hatte nur keine Zeit ^^

  • Sorry, dass so lange nix mehr gekommen ist, ich hatte echt viel um die Ohren und hab mich stark darauf konzentiert mir den weiteren Handlugsverkauf zu überlegen, weil mir noch ein paar Sachen fehlten. Dazu kommt, dass es mir gesundheitlich nicht so gut geht. Das nächste Kapitel ist im Gegensatz zu vielen vorrigen sehr kurz. Sowas gab es schonmal, doch diesmal hat das einen anderen Grund. Dies ist das letzte Kapitel, dass sich mir Erzelingen befasst und da wollte ich einfach einen Schlußstrich ziehen, erst im nächsten Kapitel gehts um andere Orte.
    So nun viel Spaß!



    Kapitel IX: Das Ende vom Lied



    An diesem Morgen bot sich Reisenden, die Erzelingen auf dem nördlichen Weg passierten ein ungewöhnliches Bild. Der Pfad war stark ramponiert, hier und da zeigten sich verbrannte Flecken, an mehreren Stellen waren sogar Spuren von gewaltigen Krallen zu erahnen.
    Erklärung für das Ungewohnte lieferten zwei junge Pokemontrainer, die sich in einem Abstand von etwa dreißig Metern voneinander weggestellt hatten und dem Kampf zweier Pokemon folgten, die den Platz zwischen ihnen in Anspruch nahmen. Der eine Junge war klein und farbenfroh gekleidet. Annähernd jedes Kleidungsstück trug eine andere Farbe, angefangen von der Kappe über das Hemd bis hin zu den Schuhen. Seine Haare hingegen waren schwarz und kamen zerzaust an manchen Stellen unter der Kopfbedeckung hervor.
    Dieser Junge hatte beide Hände zu Fäusten geballt und presste angespannt den Kiefer zusammen. Sein Gesichtsausdruck war grimmig, doch es lag eine Spur von Ernüchetrung darin.
    Im Gegenteil zu ihm schien der Kontrahent gelassen. Seine violett gefärbten Haare reichten bis zum Kinn und fielen ein wenig über die fast bösartig geformten Augenbrauen. Seine Kleidung beschränkte sich auf Jacke, T-shirt, Jeans und Schuhe, welche in den Fraben grau und blau gehalten waren.
    Sein Gesicht zeigte ein Lächeln, das Zuversicht und Herrablassung ausstrahlte.
    Bei den beiden Trainern handelte es sich um Ash und Paul, die sich in ihrem Kampf nun zu dem Duell Staravia gegen Panflam vorgearbeitet hatten. Bisher dominierte keiner der beiden wirklich über den anderen. Panflam wäre sicher ein klarer Sieger gewesen, wäre Staravia nicht flugfähig. Mangelnde Kraft und Taktik seitens des Trainers wurde bei dem Vogelpokemon mit Geschicklichkeit aufgewogen, sodass es den Angriffen seines Kontrahenten ein ums andere Mal entkam und seine eigenen Vorstöße präszise ansetzte.
    Trotz des unsicheren Kampfverlaufes war Paul schon längst der Sieger. Ash hatte bereits sämtliche Pokemon außer Staravia in den Kampf geschickt und sie verlieren sehen, wogegen Paul neben Panflam noch drei ausgeruhte Kämpfer in Reserve hatte.
    Gerade spie das Feuerpokemon eine Salve glühender Klumpen aus, denen Staravia entkam, indem es die Schwingen an den Körper presste und wie ein Stein aus der Luft abtauchte. Kurz vor dem Boden schlug es energisch mit den Flügeln und gewann wieder an Höhe.
    "Das ist die Chance, Aero-Ass!"
    Mit dem Schwung aus dem plötzlichen Sinkflug nahm Staravia Kurs auf seinen Gegner und stieß es mit seinem spitzen Schnabel nieder, als sei sein Körper ein geschleuderter Speer, der das Ziel hatte Panflam aufzuspießen.
    Schreiend wurde das Feuerpokemon durch die Luft katapultiert und fiel schmerzhaft zu Boden.
    Paul musste nun mitansehen wie Staravia erneut die Initiative ergriff und Panflam mit einem Schlag durch seine Schwingen einen weiteren Treffer beibrachte.
    Staravia war ein wirklich gutes Pokemon, das musste Paul eingestehen. Doch sein Trainer hatte mit seiner Effizienz herzlich wenig zu schaffen, daher hatte der Respekt vor Staravia nichts mit der Verachtung Ash gegenüber zu tun.
    "Jetzt reiß dich zusammen Panflam! Wenn ich sowas noch einmal sehen muss, dann wirst du dir wünschen, deinen Affenarsch heute nicht aus dem Pokeball bewegt zu haben!"
    brüllte der Trainer sein Pokemon erbost an, sodass es verschreckt zusammenzuckte.
    "Guck mich nicht so an, sondern steh auf und mach den Piepmatz zu Grillhähnchen!"
    Wenig ermutigt erhob sich Panflam und sah ängstlich zu Staravia. Das Vogelpokemon kreiste erhaben über seinem Trainer und erwartete Anweisungen von selbigem. Ash hatte scheinbar durch diesen kleinen Vorstoß an Zuversicht gewonnen, auch wenn ihm klar sein musste, dass der Gesamtsieg längst verspielt war.
    "Noch einmal Aero-Ass!" befahl er nun euphorisch, was sein Pokemon mit einem beherzten Sturzflug sofort in die Tat umsetzte.
    "Konter mit Flammenrad!" erwiederte Paul daraufhin.
    Panflam riß sich in der Tat endlich zusammen und umgab sich mit einer lodernenden Flammenschicht. Durch einen kräftigen Sprung erzeugte es die gewünschte Kolision mit Staravia. In der Luft prallten die Kontrahenten aufeinander und das Gefieder des Vogelpokemons fing Feuer. Paul lächelte triumphierend, denn nun war es Zeit für den Kampf zu beenden.
    Während Staravia verzweifelt auf dem Boden umherrollte, um das Feuer zum Erlöschen zu bringen und Ash erfolglos versuchte es zu beruhigen, befahl Paul Panflam den nächsten Angriff.
    Eine rasche Folge von Attacken prasselte auf Staravia nieder. Erst eine Salve Glut, als nächstes ein kräftiger Schaufler mit anschließendem Kratzer und dann ein letztes Flammenrad.
    Völlig entkräftet blieb das Vogelpokemon nach diesem letzten Treffer liegen und begutachtete schwach krächzend das versengte Gefieder.
    "Okay Panflam, komm zurück."
    Paul schritt nun über den Weg, auf dem sie ihren Kampf ausgetragen hatten. Natürlich hatte er gewonnen, es war törricht und dumm von Ash etwas anderes angenommen zu haben. Nun rieb der Sieger sich die Hände in Erwartung auf seine folgenden Worte und deren Wirkung.
    "Ich muss sagen, dein Team ist weit schlechter als ich angenommen hatte. Du bist zu schlecht um einen Trainer zu schlagen, der nur Pokemon eines Typs einsetzt und zu überheblich, um zu erkennen, dass du einem anderen Trainer der ihn besiegen konnte ebenfalls nicht das Wasser reichen kannst. Aus dir wird nie etwas, du wirst immer der armselige kleine Ash mit seinen bedauernswerten und verhätschelten Pokemon bleiben."
    Daran hatte Ash schwer zu schlucken. Wortlos und ziemlich niedergeschlagen zog er das verkohlte Staravia zurück und las Pikachu vom Wegesrand auf. Erst dann stellte er sich seinem Bezwinger.
    "Ich habe dich unterschätzt gut, aber das heißt noch lange nicht, dass ich schlechte Pokemon habe!"
    Darüber konnte Paul nur kurz auflachen. Dann kam ihm eine Idee.
    Er wühlte eine Weile in seinem braunen Rucksack herrum und stieß auf das, was er gesucht hatte, sein Handy.
    "Falls du diesen Stand der Technik schon erreicht hast, kannst du ja meine Nummer nehmen und Bescheid sagen, wenn du den Orden hier gewonnen hast. Mal sehen, ob ich dann ein anderes Bild von dir habe."
    Mit einem energischen Nicken nahm Ash das Angebot an, das ihm einen Rest Würde bot und notierte sich die Handynummer auf einem zerknitterten Zettel.
    "Ich werde es dir noch mal zeigen Paul, verlass dich drauf!" sagte er nun unvermittelt, während Paul sich bereits abwandte.
    "Ich zitter schon vor Angst. Egal wie oft wir kämpfen das Ende vom Lied wird es immer sein, dass du verlierst, das kannst du akzeptieren oder es bleiben lassen."

  • Hallu. :)


    Wie du sicher mitbekommen hast, verfolge ich deine FS schon eine Weile. x,D
    Bin bisher nur nie richtig dazu gekommen einen Kommentar zu schreiben. :O
    Das hole ich dann mal nach. :)


    Das war mal wieder ein klasse Kapitel. ^^ Du beschreibst Paul wirklich obergenial, genau so stelle ich ihn mir auch immer vor. xDD
    Seine Denkweise und so weiter... wirklich einfach nur klasse. oo
    Ich musste aus irgendeinem Grund bei diesem Satz lachen. xD

    Zitat

    Wortlos und ziemlich niedergeschlagen zog er das verkohlte Staravia zurück und las Pikachu vom Wegesrand auf.


    Verkohltes Staravia. xDDD Oh man. xDDD
    Ash hat ein Handy? x,D


    Schreib bitte schnell weiter! q_q


    lG :)


    Ps. Vielleicht haste mal Lust meine FS zu lesen? :O

  • Okay, das Kapitel war wirklich sehr kurz (von einem Extrem ins andere xD). Der Kampf war ziemlich gut beschrieben und die Äußerungen der Trainer haben auch dazu gepasst, waren hin und wieder auch recht witzig ^^ Ich konnte nicht ganz nachvollziehen, aus welchem Grund Paul seine Handynummer an Ash weitergegeben hat aber das wird sich ja noch herausstellen. Ich bin schon gespannt, was Paul als nächstes macht, ob er vor Rob in der nächsten Arena ankommt und wie er darauf reagieren würde ^^


    Zwei Fehler hab ich auch noch entdeckt (hast diesmal aber sehr wenige gemacht) :
    Mit dem Schwung aus dem plötzlichen Sinkflug nahm Staravia Kurs auf seinen Gegner und stieß es mit seinem spitzen Schnabel nieder ihn, der Gegner
    ...erzeugte es die gewünschte Kolision mit Staravia. Kollision
    Insgesamt war die Rechtschreibung sehr gut, und dein Schreibstil war auch unverändert gut.


    Kurzes Kapitel - kurzes Kommi ^^

  • Danke erstmal für die Kommentare, ich weiß das Kapitel war kurz. Es war auch mehr das angehängte Ende vom vorrigen^^ Das mit dem Handy hat einen tieferen Sinn und wird noch mal wichtig. Nun beginnt ein längerer Teil ohne die Vorgaben durch die Serie und Panflam muss wegen erstmal Pause machen, da ich für das Geplante auf keinen Fall dabei haben will. Es kommt aber wieder versprochen^^

    Kapitel X: Nachricht von Rob

    Der Kampf mit Ash lag, zeitlich wie örtlich, weit zurück. Schwärme von munteren Schwalbini und weniger unruhigen Staralili kreisten umher oder saßen in den Wipfeln der Bäume, die den Bergpfad säumten, um dem Spektakel der anderen zu folgen. Die Sonne, welche den Tag über ganze Arbeit geleistet hatte neigte sich nun stetig und würde bald ihren Schlaf finden und vom Mond abgelöst werden. Doch noch bot sie ausreichend Licht.
    Diese letzten Sonnestrahlen nutzte Paul für ein intensives Training, wie es seine Pokemon schon lange nicht mehr erlebt hatten. Unzählige Kämpfe wurden untereinander ausgetragen, Kraft und Ausdauer wurden mit harten Übungen gefördertm die Technik der Attacken erhielt Training, indem einige umherstehende Felsen als Ziele genutzt wurden.
    Ursarings Fell war bereits nass und verklebt vom Schweiß und Elekid setzte sich immer öfter verstohlen zur Ruhe, wenn Paul den Blick abwandte.
    In diesem Augenblick befasste der Trainer sich mit Panflam. Er war mehr als erbost über den knappen Sieg vor einigen Stunden. Das Feuerpokemon hätte schließlich Großbrand einsetzen können, um Staravia zu schlagen, stattdessen hatte es genaue Anweisungen seines Besitzers benötigt. Auf Grund dessen versuchte Paul nun Panflam mit aller Macht zum Einsatz von Großbrand zu bringen.
    "Noch einmal Chelterrar, Fauna-Statue!"
    Panflam war von seinen Teamkameraden umzingelt, welche Attacken auf es ausführten. Nun brüllte das mächtige Chelterrar auf und stampfte kräftig auf den Boden. Um den massigen Körper des Pflanzenpokemons stießen überdimensionale Dornenranken hervor, welche so dick wie Baumstämme waren. Mehr als ein Dutzend von ihnen schlugen nun mit enormer Wucht nach Panflam. Das kleinere Pokemon besaß längst nicht mehr die Ausdauer, um dem Angriff zu entkommen und so prasselten die Ranken unerbittlich wie die Keulen eines Riesen auf es nieder. Wimmernd vor Schmerz und Verzweiflung kroch es auf dem Boden umher, ein letzter Versuch auszuweichen, doch dann schlangen sich die schlankeren Spitzen der Ranken um den Körper des Pokemon und trugen es hoch in die Lüfte, von dort wurde es schwungvoll in den lehmigen Boden gestampft. Chelterrar zog die Ranken zurück.
    Paul betrachtete nun sein Pokemon. Es war am Ende seiner Kräfte, körperlich aber auch mental. Von Großbrand schien es keine Spur zu geben.
    "Jetzt du Snibunna, Eishieb. Konter mit Flammenrad Panflam!"
    Bösartig fauchend schoß Snibunna aus seiner Position in den Bäumen hervor und es bildete sich eine hellblaue Dunstwolke um seine rechte Klaue.
    Mit letzter Anstrengung spie Panflam eine Flamme aus, die seinen Körper umschloß, dann nahm es halbherzig Kurs auf Snibunna.
    Der Aufprall war einseitig. Panflam wurde mehrere Meter weit weggeschleudert und prallte gegen einen der Felsen, an denen die anderen Pokemon trainiert hatten.
    "Das war erbärmlich Panflam, hörst du? Jetzt reiß dich zusammen und steh auf, los!" rief Paul erbost. Dieses Pokemon brachte ihn nochmal um den Verstand! Erst vor Kurzem war er sich sicher gewesen, mit dem Training auf dem richtigen Weg zu sein. Panflam hatte in der Arena von Erzelingen gesiegt und im Training mit Snibunna ungeahnte Reflexe entwickelt. Nur Großbrand wollte sich nicht zeigen.
    Als Panflam keine Reaktion zeigte, stapfte Paul zu ihm herrüber und packte es am Nacken. Grob zog er es auf die Beine.
    "Jetzt steh auf und setz Glut auf Elekid ein!"
    Verbissen schleuderte das Feuerpokemon einige der glühenden Geschoße auf das Elektropokemon, doch sie hatten kaum Kraft, sodass Elekid lässig einen Schritt zur Seite machte und so auswich.
    "Ist das etwa alles?" brüllte Paul nun völlig ungehalten. Der Geduldsfaden war gerissen.
    "Wehr dich! Elekid Donnerschlag!"
    Paul trat ein paar Schritte zurück und Panflam stand unsicher auf seinen kleinen Beinen, Elekid hob die Rechte, an der sich zuckende Blitze tummelten.
    Dann ertönte ein lautes Geräusch, das wie "Plopp" klang. Mit einem Mal lag zwischen Panflam und Elekid ein über zwei Meter großes Pokemon. Es hatte Beine von Pauls Gesamtlänge, welche mit einem dunkelroten Fell überzogen waren. Die Füße waren platt und rund, wie die eines kleinen Elefanten, nur waren sie ebenfalls rot und mit je drei spitzen Krallen versehen. Der Oberkörper des Pokemons war verhältnismäßig klein und ebenfalls rot mit einigen gelben Tupfen. Die Arme waren wiederrum relativ lang und sahen aus wie die Beine eines Raubvogels. Sie waren geringelt und dunkelgrau und mündeten in zwei fünfklauige Händen. Der Kopf sah recht menschlich aus, wären da nicht die funkelnden gelben Augen und der kurze orangene Schnabel. Vom Kopf bis über das Gesäß fielen hellgelbe Haare, die sich über dem Nacken teilten und wie ein "V" geformt waren.
    Alle Umstehenden blieben reglos stehen.
    Ein heller gurrender Ton entfuhr dem Schnabel des Wesens und es stemmte sich mit den muskulösen Armen hoch. Unsicher stand es auf den breiten Füßen und blickte verwirrt umher.
    Wir brauchen Hilfe Lohgock. Wir brauchen Paul!
    Paul und seine Pokemon starrten mehrere Minuten auf das Pokemon, das soeben aus dem Nichts erschienen war. Es musste sich um ein Lohgock handeln, soweit war Paul schon, doch wie kam es einfach so hier her? Was war los?
    Mit einem Mal schien es, als würde ein Schalter in Lohgocks Hirn umgelegt und es sah aus, als würde es etwas begreifen. Seine durchdringenden Augen ruhten auf Paul.
    "Lohh!" gurrte es und machte einige kleine Schritte auf ihn zu. Paul wich seinerseits zurück.
    Was wurde hier gespielt?
    "Lohh! Lohgock!" machte das Pokemon und sah wütend drein. Ein Kranz aus Flammen loderte nun an seinen Handgelenken auf und ein Glimmen trat in die gelben Augen.
    "Lohgock!"
    Das Pokemon schien den Verstand verloren zu haben, so kam es Paul vor. Besser er handelte jetzt.
    "Worauf wartet ihr Idioten? Greift es an, los!" rief er mit leicht panischer Stimme. Dieses Pokemon war ihm unheimlich.
    Zögernd machten ein paar seiner Pokemon Schritte in Lohgocks Richtung. Dieses stieß erneut nervöse und ungeduldige Rufe aus.
    "Jetzt macht schon! Ursaring, Chelterrar, Hyperstrahl!"
    Kugeln grellen Lichts sammelten sich in den Mäulern der beiden Pokemon und entluden sich in einem zischenden Strahl.
    Behände sprang Lohgock in die Lüfte und entkam so den Angriffen.
    "Elekid, Donner!"
    Das Elektropokemon sandte Lohgock eine Ladung Strom hinterher, doch auch dieser Angriff wurde parriert, denn das Pokemon spie eine gewaltige Flamme aus, die den Stromstoß zurückdrängte und Elekid zu Boden stieß.
    Snibunna handelte nun ebenfalls und flitze mit erhobenen Klauen auf das fremde Pokemon zu. Drei Hiebe konnte es Lohgock beibringen, dann riß dieses seinen Fuß herrum und trat mit enormer Wucht zu. Der Fuß war umgeben von einem lodernden Feuer.
    Ohne das Feuer erlöschen zu lassen machte Lohgock einen Satz nach vorne und trat Chelterrar direkt unters Kinn. Das tonnenschwere Pokemon kippte stöhnend auf den Rücken und blieb liegen.
    Herrausfordernd funkelte Lohgock nun Ursaring an. Panflam, das noch immer unter seinem Felsen kauerte, schien es noch nicht bemerkt zu haben.
    Paul war völlig sprachlos. Dieses Lohgock hatte Pauls Team im Alleingang erledigt. Klar seine Pokemon waren vom Trainig erschöpft gewesen, aber ihre Überzahl hätte dies ausgleichen müssen.
    Erneut sah das unheimliche Pokemon zu Paul herrüber. Ihre Blicke kreuzten sich. Einem Hammerschlag ins Gesicht gleich traf Paul eine Erkenntnis. Er kannte diese Kraft, er kannte diesen Blick und er kannte dieses Pokemon. Dieses Lohgock gehörte Rob. Er war sich absolut sicher.
    Doch wie kam es hier her? War Rob auch in der Nähe? Hatte er nicht über Flori gehen wollen? Wo war Rob? All diese Fragen schossen im durch den Kopf, während Lohgock ihn noch immer fixierte.
    "Wo ist Rob?" stieß Paul nun hervor. Er wusste jetzt, dass dieses Pokemon nicht wild war. Wenn es wirklich Rob gehörte, und daran hatte er keine Zweifel, dann war es ungefährlich.
    Lohgocks verkrampfter Gesichtsausdruck entspannte sich.
    Mit einem lauten und energischen Aufschrei loderten die Flammen an seinen Handgelenken enorm auf und plötzlich war Lohgock mit einem gewaltigen Feuer umgeben. Ein weiterer Aufschrei folgte und das Pokemon stieß alle Glieder von sich, was bewirkte, dass die Flammen, die es umgaben auseinanderstoben und sich auflösten. Auch die Hangelenke erloschen. Dann, ohne Vorwarnung, sank das Pokemon auf die Knie und stützte sich keuchend am Boden ab. Es blickte noch einmal zu Paul auf und brach dann erschöpft zusammen.
    Stille legte sich über die zerklüftete Berglandschaft.


    Paul kannte sich mit der Pflege von Pokemon so gut wie gar nicht aus, er war der Meinung, dass seine Pokemon den Mumm zu haben hatten, immer bis zum nächsten Pokecenter auszuhalten.
    Diese Einstellung war der Grund dafür, dass Paul keine Ahnung hatte, was Lohgock fehlte oder was er für das Pokemon tun konnte.
    Letzlich hatte er es mit Hilfe von Ursaring in ein Pokecenter geschafft, das er nach mehrstündiger Suche endlich erblickt hatte.
    Das Center war klein, da es so abgelegen war, doch die anwesende Schwester Joy hatte Paul versichert, sich intensiv um Lohgock, welches nun den einzigen Patienten dastellte, zu kümmern.
    Nach einigen Untersuchungen, war sie zu dem Schluß gekommen, das Lohgock bloß Schlaf und Ruhe benötigt und einfach völlig entkräftet war. In einem der wenigen Zimmer des Pokecenters wurde Paul schließlich selbst vom Schlaf übermannt.


    Krachend flog die Zimmertür auf und Paul fuhr wie angestochen hoch. Kerzengrade saß er in seinem Bett.
    In der Tür stand Schwester Joy. Sie sah wütend aus.
    Schlaftrunken fuhr Paul sich durch die zerzausten Haare und griff nach seinem Handy, das direkt neben dem Bett lag. Erst acht Uhr morgens! War diese Krankenschwester denn wahnsinnig?
    "Was gibts Joy?" gähnte er und begann sauer zu werden.
    "Was es gibt?" fauchte Joy "Was es gibt fragts du? Komm doch mal runter dann siehst du WAS ES GIBT!!!" Zeternd und fluchend stampfte die zierliche Frau aus dem Zimmer und polterte die Treppe runter.
    "Ihr bekommt die Bergluft wohl nicht." murmelte Paul und klaubte seine Klamotten vom Boden auf. Mit einem Anflug von gekämmten Haaren schlurfte er die Treppe, die die Zimmer mit dem Behandlungsbereich verband, herrunter und sah sich nach Anzeichen seiner Untat um.
    Ohne Vorwarnung trat Joy aus einer Ecke, packte ihn am Oberarm und schleifte ihn hinter sich her.
    "Also so was habe ich ja noch nie erlebt!" schimpfte sie weiter und nun betraten sie die Räume, die für verletzte Pokemon gedacht waren. Da das Pokecenter generell eher klein war, bot auch dieser Abschnitt des Hauses wenig Platz. Einige Liegen standen herrum, mehr fiel Paul nicht auf. Auf einer von ihnen lag dösend Robs Lohgock, das schon recht erholt aussah.
    Wo war das Problem?
    "Du kommst hier an und lässt mich ein Pokemon behandeln, das einfach nur übermüdet ist und drückst mir zum Durchchecken Pokebälle in die Hand, in denen sowas ist!" zeterte Joy und wies auf eine Liege ganz in der Ecke. Dort lag ebenfalls schlafend, doch dabei leicht zuckend und von Bandagen übersäht Panflam. Es machte einen sehr zerschundenen Eindruck.
    "Warum lässt du mich dieses Lohgock behandeln, wenn du schwer verletzte Pokemon dabei hast? Sowas ist wirklich unentschuldbar!"
    Darum ging es also. Panflam hatte beim Großbrand-Training am Vortag ein-zwei Treffer zu viel eingesteckt und mimmte jetzt den Todgeweihten. Nicht mit mir Freundchen! dachte Paul grimmig.
    "Ach was, das ist bloß Panflam. Schauspielert mal wieder. Sowie ich es kenne, sind es sicher nur ein paar Schürfwunden."
    Joy brodelte nun vor Wut.
    "SCHÜRFWUNDEN?!?!?!? Dieses Pokemon hat Knochenbrüche!" schrie sie Paul an und zog ihn näher an das Krankenlager.
    Knochenbrüche? Hatte Chelterrar es vielleicht ein wenig übertrieben? Letztlich war es eh Panflams Schuld, denn hätte es ordentlich gegen Ashs Staravia gekämpft und beim Training alles gegeben, wäre es nie soweit gekommen. Diese Art von Verletzung war allerdings wenig lustig.
    "Welche Knochen denn?" hakte er nach. Hoffentlich heilte das schnell, er konnte Panflam nicht zu lange vom Training fernhalten!
    "Die rechte Elle und eine Rippe sind angebrochen."
    Na immerhin nur angebrochen, das machte es leichter. Trotzdem war das mehr als ärgerlich. Er würde in spätestens einer Woche um den nächsten Orden kämpfen und die Arena zu der er sich begab war auf Pflanzenpokemon spezialisiert, ein perfektes Training für Panflam. So ein Mist!
    "Wie lange wird es dauern, bis es wieder käimpfen kann?" fragte er nach.
    "Du denkst immer noch ans Kämpfen? Ist dir Panflams Gesundheit etwa egal?" fuhr Joy ihn daraufhin entsetzt an. Langsam wurde Paul genervt. Das war doch Jacke wie Weste! Wenn Paul sich sorgte, dass Panflam nicht kämpfen konnte, dann ging es ihm doch gleichzeitig um dessen Gesundheitszustand!
    "Sagen Sie mir jetzt wie lange es dauert oder nicht?"
    "Mit viel Ruhe vielleicht drei Wochen, die Technik wird einiges dazu beitragen. Danach bräuchte es nochmal zwei Wochen, bis es wieder ganz fit ist."
    Fünf Wochen? Das war viel zu viel. Wenn die Schwester so lange brauchte, dann würde er eben jemanden finden, der es schneller richtete. Zwei Wochen Pause? Sicher doch!
    "Wenn Sie nichts dagegen haben, schicke ich Panflam zu meinem Bruder, er ist Züchter und wird sich um Panflam kümmern."
    "Meinetwegen." brummte Joy und rauschte erhobenen Hauptes aus dem Raum.


    Wenig später hatte Paul sein Pokemon zu Reggie nach Schleiede transferiert und ihm klar gemacht, dass die Zeit drängte. Sein Bruder hatte versprochen zu tun, was er konnte und erwägt ihm ein anderes Pokemon zu schicken, da er jetzt mit Pinsir und Panflam zwei Ausfälle durch Verletzung hatte.
    Nach einer kurzen Diskussion entschied sich Paul für sein Magmar, das sich aus dem Magby entwickelt hatte, welches Paul zusammen mit Elekid in einem Wettkampf in Johto erhalten hatte, und für Kramurx, das er in Hoenn gefangen hatte. Beide waren starke Kämpfer und Paul beschloß nach einer kurzen Inspektion der beiden, Kramurx auf jeden Fall zu behalten und Magmar bei Zeiten gegen Panflam antreten zu lassen, um seine Kraft zu fördern.
    Als Paul wieder in das Pokecenter trat, stand Lohgock mit einem Mal neben ihm. Ein drängendes Gurren entstieg seinem Schnabel.
    "Ach genau, dich hätte ich ja fast vergessen." murmelte Paul genervt und sah sich um. In jedem Pokecenter hing eine Karte, so auch hier. Also schleifte er das Feuerpokemon dorthin und fragte:
    "Damit wir das mal klären, wo ist Rob?"
    Lohgocks Klaue bohrte sich durch die Karte und hinterließ ein tiefes Loch, das einen Ort zwischen Flori und Ewigennau markierte.
    "Netro" stand in kleinen Buchstaben daneben.
    Paul wusste nun nicht wirklich was er weiter mit Lohgock anfangen sollte. Es war zwar nicht sein Problem, aber was hatte dieses Pokemon hier zu suchen, wenn sein Trainer ganz wo anders war?
    Eine wahwitzige Idee schoß ihm durch den Kopf. Wollte Rob Paul etwa dazu bringen an diesen Ort zu gehen, damit Rob mehr Zeit für die Arena hatte?
    Schnell verwarf er den Gedanken. Nichtmal ein Trainer wie Rob, der wirklich einiges auf dem Kasten hatte, war in der Lage seine Pokemon nach Lust und Laune durch die Gegend zu beamen und fremde Pokemon vermöbeln zu lassen.
    "Lohh!" machte das große Pokemon neben ihm und riß ihn aus seinen Gedanken. Die Krallen griffen nach seiner Schulter und zogen ihn in Richtung Tür.
    "Hey was solls denn werden wenns fertig ist?" protestierte der Trainer und befreite sich ruckartig von Lohgock. Das Pokemon sah ihm tief in die Augen. Dort lag tiefe Sorge und Verunsicherung. Irgendwas war mit Rob geschehen.
    "Hat Rob Probleme?" fragte er probehalber.
    Lohgock nickte betrübt.
    "Und jetzt hast du dir gedacht ich helfe dir ihn aus der Scheiße zu ziehen, weil wir ja so tolle Freunde sind, was?"
    Erbost schrie Lohgock auf und packte erneut zu, diesmal kräftiger. Ohne auf Pauls Protest zu achten, schleifte das Pokemon den Trainer aus dem Pokecenter und deutete nach Westen.
    "Du hast sie doch nicht mehr alle." kommentierte Paul und nahm Abstand von dem Pokemon.
    Als Lohgock nun auf Paul zukam, wich dieser zurück. Was hatte dieses irre Pokemon jetzt schon wieder vor? Konnte es ihn nicht in Ruhe lassen? War ihm nicht klar, dass Paul Robs Probleme nicht kümmerten?
    Dank seiner langen Beine, war Lohgock in der Lage Pauls Ausweichen zu umgehen und hielt ihn mit beiden Händen an den Schultern fest.
    Es bohrte seinen durchdringenden Blick tief in Paul hinein und machte ein tiefes Geräusch.
    "Lohhhgock!"
    Paul wurde mit einem Mal klar, dass Lohgock bat. Nein, es flehte. Rob musste e´wirklich ernsthaft in Schwierigkeiten sein. Aber was hatte Paul damit zu tun? Und warum war Lohgock aus dem Nichts erschienen? Im Prinzip gab es für all das nur einen Weg es zu erfahren.
    "Na gut, du hast gewonnen." raunzte der Einsichtige und drückte Lohgock abermals weg.
    "Ich muss eh warten, bis Panflam wieder auf dem Damm ist, da kann ich deinem dämlichen Trainer auch den Arsch retten, was immer er verzapft hat."
    Wie schon am Vorabend, schrie Lohgock laut auf und loderte in einer grellen Flamme auf, die Sekunden später wieder verschwand. In seinem Blick lag nun Dankbarkeit. Ohne Vorwarnung griff es nach Paul und klemmte sich den Jungen wie ein Gepäckstück unter den Arm, dann sprintete es nach Westen los.
    "Was habe ich nur getan?" murmelte Paul ärgerlich und ergab sich dem Schicksal, das er soeben herraufbeschworen hatte, obgleich ihm die Reisemethode nicht sonderlich zusagte.



    Der Startpost ist übrigens auch mal wieder aktuell^^

  • Hey, jetzt schreib ich heute schon das zweite Kommi hier ^^
    Also, das neue Kapitel ist echt interessant. Diesmal gehst du ja ziemlich weit weg von den Animevorgaben und begibst dich direkt ins Unbekannte. Find ich gut, denn jetzt weiß man überhaupt nicht mehr, was als nächstes passieren wird. ^^ In dem Kapitel ist ja echt viel passiert. Das Training am Anfang fand ich echt grausam und hab mich dann auch gefreut, dass Joy Paul mal richtig die Meinung gegeigt hat (auch wenn das den wohl eher wenig gekümmert hat). Das Auftauchen von Lohgock während dem Training war sehr mysteriös. Das Viech war ganz plötzlich da? Wie merkwürdig. Und dann auch noch dieser komische Gedankensatz, bei dem man nicht weiß, von wem er stammt. Kann Rob etwa telepatisch mit seinen Pokis kommunizieren? Auch auf die Entfernung?? Da verbirgt sich auf jeden Fall noch ein Geheimnis. Noch interessanter finde ich allerdings, was jetzt mit Lohgocks Trainer passiert ist. Mit welcher Art von Schwierigkeiten hat er wohl zu kämpfen? Das wid sicher noch spannend ^^ Das Ende das Kapitels fand ich ziemlich witzig, als Lohgock Paul einfach so packt und mitnimmt ^^
    Soviel zum Inhalt. Jetzt zum Schreibtechnischen: Diesmal hast du weniger "wirkliche" Rechtschreibfehler gemacht, dafür aber mehr Tippfehler. Solche verbessere ich aber natürlich nicht, weil du ja weißt, wie es richtig heißen muss. Dein Schreibstil ist immer noch schön abwechslungsreich, aber ich denke, zu dem muss ich nach dem 10. guten Kapitel nichts mehr weiter sagen ^^ Nur eins noch: Ich mag deine Beschreibungen. Die werden von Mal zu Mal besser, da du nicht nur die Kämpfe, sondern z.B. auch neue Pokemon (wie Lohgock) ausführlich beschreibst oder auch solche Landschaftsbeschreibungen wie am Anfang des Kapitels machst.
    Achja, den Satz mit dem "durch die Gegend beamen" und "fremde Pokemon vermöbeln" war schlicht genial xD

  • Hallöchen^^
    Also, ich verfolge die Story jetzt schon lange (aber sie rennt immer wieder weg :cursing: )
    Hab sie endlich gefangen! Also, mal sehen: Du kannst Kämpfe sehr gut beschreiben, und auch Paul, wie er leibt und lebt.
    Rob find ich ja mal klasse, endlich jemand, der Paul die Stirn bietet.
    Dein Stil ist echt super, die wenigen, seltenen, kleinen Rechtschreibfehler stören mich bei den langen Kapiteln überhaupt nicht.
    Kritik hab ich eigentlich gar keine...also, schreib bitte bitte schnell weiter!
    Du hast eine neue Leserin!

  • So ich habs endlich zum elften Kapitel geschafft. Ich entschuldige mich für die lange Wartezeit. Ich hatte ehrlich gesagt einfach keinen Bock weiter zu machen^^ Hab ja jetzt Ferien, da hab ich besseres zu tun. Nun ist Kapitel Nummer elf trotzdem fertig und ich hoffe es gefällt euch.
    AN ALLE ANNONYMEN LESER; DIE NICHT KOMMENTIEREN (WAS AUCH NICHT SEIN MUSS): SCHREIBT MIT NE PN UND ICH SAGE EUCH BESCHEID WENN NEUE KAPITEL KOMMEN!!


    Kapitel XI: Eine ungewöhnliche Freundschaft



    Paul lehnte es schon ziemlich lange ab, auf seinen Reisen von jemandem begleitet zu werden, denn damit hatte er schlechte Erfahrungen gemacht. An dieser Einstellung hatte selbst sein Bruder Reggie, der sonst einen enormen Einfluss auf Paul besaß, nichts ändern können. Im Gegenteil, sein Versuch Paul einen seiner eigenen Kameraden aufzuzwingen, hatte dazu geführt, dass Paul jetzt einen Rivalen besaß.
    Doch nun war der junge Trainer auf dem Weg zu einem Ort namens Netro, um dort eben diesen Gegner vor einer bislang unbekannten Schwierigkeit zu erlösen. Im Gefolge hatte er zudem ein unberechenbares Lohgock. Diese Begleitung war jedoch nichts weiter als eine Art Zweckbündnis, ein vorläufiger Waffenstillstand. Lohgock wollte, das Paul seinen Trainer rettete, wohingegen Paul wissen wollte, was diesem geschehen war. Hinzu kam für Paul, dass er der Überzeugung war, Lohgock würde nicht allzu viel Wert auf seine Einwilligung legen und hätte ihn mit Sicherheit auch gegen seinen Willen dazu gebracht seinem Besitzer zu helfen. Das stets stille und gelassene Pokemon war Paul ein wenig unheimlich. Daher war Elekid immer außerhalb seines Pokeballs, um den Dritten im Bunde zu stellen, sodass Paul nie mit Lohgock alleine war.
    Den größten Teil des Tages verbrachte die seltsame Truppe damit, schweigend durch die Gegend zu stapfen. Wenn es nach Lohgock gegangen wäre, hätten sie ein deutlich schärferes Tempo eingeschlagen, denn das Feuerpokemon schien Eile für nötig zu halten. Paul jedoch hatte es unter Aufwendung all seiner Überredungskunst und Sturrheit dazu gebracht, ihn nicht wie einen Sack Mehl durch die Weltgeschichte zu tragen, sondern sein Vorankommen ein wenig eigenständiger gestalten zu lassen. Dennoch war Lohgock unruhig. Häufig sprintete es einige Meilen voraus und kundschaftete die Umgebung aus. Sobald Paul beschloss zu rasten, wusste Lohgock einen passenden Ort von seinen Streifzügen. Da Paul durch Lohgocks Antrieb deutlich schneller vorwärts kam als sonst, was auch daran lag, dass das Pokemon ihn den ganzen Tag durchmarschieren ließ, rechnete er damit, Ewigenau binnen einer Woche zu erreichen. Das Tempo raubte ihm jedoch die Gelegenheit, weitere Trainingseinheiten mit seinen Pokemon abzuhalten, was angesichts des bevorstehenden Arenakampfes nicht gerade wünschenswert war. Also hatte der Trainer am zweiten Abend der Reise begonnen, die tägliche Übung auf die Abendstunden zu übertragen.
    Während seine Pokemon die harten und kräftezehrenden Trainingseinheiten durchmachten, saß Lohgock etwas abseits und betrachtete das Ganze mit einem undeutbaren Gesichtsausdruck.
    Nun war es bereits der vierte Abend des Eilmarsches und Pauls Beine waren taub vom vielen Gehen.
    "Schon was gefunden?" fragte er das Feuerpokemon neben ihm, dass gerade aus dem Dickicht wieder aufgetaucht war. Zwischen den beiden herrschte keine Feindschaft, doch es gab auch kein Vetrauen zueinander. Dennoch gab es unausgesprochene Vereinbarungen, wie Lohgocks Aufgabe, Lagerplätze zu suchen. Auch an diesem Abend war es fündig geworden.
    "Lohh!" gurrte es und schnellte davon.
    Unter der Führung des Feuerpokemons streiften Paul und Elekid über eine schier endlose Wiese, dessen Grashalme dem Trainer fast bis an die Knie reichten. An den westlichen und östlichen Rändern waren die Konturen eines Waldes zu erkennen. Genau dorthin führte Lohgock die kleine Gruppe.
    Lohgocks Fund bestand in drei mannshohen Felsbrocken, die in einem Dreieck vor dem Waldrand herrumlagen. In ihrer Mitte ließ man sich nieder.
    Paul blickte nun gen Himmel. Der Mond war bereits herausgekommen und schien mit seinem milchigen Licht durch eine wabernde Wolkendecke, sodass die Welt gräulich zu sein schien. Noch war die spärliche Beleuchtung für die abendliche Übung mit Pauls Pokemon zu gebrauchen.
    "Mach Feuer." sagte der Trainer kurz zu Lohgock, welches sich an einen der Steine gelehnt hatte. Die Anweisung war schroff und unfreundlich ausgefallen, doch Lohgock nahm dies nicht übel. Im angrenzenden Wald begann dessen Holzsuche.
    Mit Elekid im Schlepptau stapfte Paul nun zurück auf die Wiese. Mit einem universalen Wurf, ließ er sämtliche mitgeführte Pokemon auf der Ebene erscheinen. Erst seit kurzem zählte das Feuerpokemon Magmar zu seinem Team. Es war ein humanuides Pokemon und ungefähr so groß wie Paul. Sein Kopf war jedoch unmenschlich dick und von einer feurigen Mähne umgeben. An stelle eines Mundes, saß eine Kreuzung aus Schnabel und Maul, die spitz zulief, jedoch mit Lippen versehen war. Sämtliche Gelenke des Pokemons waren durch dicke rote Kugeln hervorgehoben und passten so perfekt in die Färbung Magmars, dessen Bauch größtenteils gelb mit roten Streifen war. Ein kräftiger Schwanz mit einer intensiven Flamme an seinem Ende rundete das Äußere ab.
    Ebenso neu war Kramurx. Dieses Pokemon gehörte zur Gattung der Unlichtpokemon und gleichzeitig auch zu der der Flugpokemon. Es ähnelte einem Vogel mit pechschwarzem Gefieder und einem matt gelben Schnabel, der vorne eine leichte Krümmung aufwies. Die Augen waren disproportional groß und wurden von einer tiefschwarzen Iris dominiert. Die Pupille war weiß. Dies
    war das dominierendste Merkmal Kramurx'. Es war als würden zwei Juwelen aus der Nacht aufblitzen und jeder Bewegung folgen. Allerdings wurde dieser optische Fokus auch von einer Art Kreppe um den Kopf des Pokemons abgelenkt. Wie ein unvollständiger Zylinder wand sich ein platter schwarzer Kranz um den kleinen schwarzen Schädel.
    Beide Pokemon waren längere Zeit von Paul unbenutzt gewesen. Auf seiner letzten Reise durch Johto waren beide ihm treue Gefährten gewesen. Aus Frust ob seiner erneuten Niederlage in der örtliche Liga, hatte Paul seinen Heimweg nur mit Elekid und Chelterrar angetreten. Nun jedoch fanden sich beide wieder in seinem Team und warteten gespannt auf Anweisungen.
    Da Kramurx ein wenig faul war, nahm es seine alte Gewohnheit wieder auf und ließ sich auf einem Ast in dem Baum nieder, der auf Chelterrars Rücken sproß. Snibunna sah zischend zu ihm hoch. Zwischen den beiden Unlichtpokemon herrschte Rivalität.
    "Wir arbeiten heute weiter an der Strategie für die nächste Arena. Ich weiß nicht wie stark die Arenaleiterin sein wird, doch ich bin mir sicher, dass diesmal ein Plan von Nöten sein wird."
    "Ele!" machte das gelbe Elektropokemon und reckte eine Faust.
    "Sein still, verdammt!" schnauzte Paul es an. Das Pokemon schien sich wohl wichtig zu fühlen, vielleicht sollte Paul es weniger bevorzugen. Andererseits war dies von Nöten, um es endlich zu entwickeln. Beschämt trat es zurück und schob sich nah an das stramm stehende Magmar herran.
    "Du wirst definitiv nicht antreten. Magmar, du wahrscheinlich auch nicht. Du bist ein Ersatz für Panflam, wenn es wieder kämpfen kann, werden wir sehen, ob du vielleicht mehr taugst. Als Anreiz bei dieser Probe dein bestes zu geben, wirst du trotzdem für die Arena trainiert. Weiterhin treten Snibunna und Ursaring an."
    Die beiden gekürten Pokemon ließen erfreut die Klauen blitzen. Beide waren leidenschaftliche Kämpfer und jeder auf seine Weise gefährlich. Ursaring war grob und stets brutal. Pure Gewalt war sein Mittel zum Sieg. Snibunna war dagegen tückisch und flink. Dabei nutzte es jeden Fehler seiner Gegner gnadenlos aus. Die beiden würden gute Dienste leisten.
    "Als Trainingsobjekt dienen natürlich die anderen, allen voran Chelterrar, da wir ja gegen Pflanzenpokemon kämpfen. Ich erwarte nicht, dass es einer von euch schafft, ihn zu schlagen."
    Pauls Pokemon registrierten, dass die Anweisungen des Trainers beendet waren und bildeten, wie sie es aus etlichen Trainingseinheiten gewohnt waren, einen weiten Kreis. Nun war es an Paul die beiden kämpfenden Pokemon in den "Ring" zu schicken.
    "Chelterrar und Snibunna." sagte er knapp, woraufhin Kramurx enttäuscht von dem Geäst flatterte und sich mit kräftigen Flügelschlägen in der Luft hielt, um von dort zuzusehen.
    Das mächtige Pflanzenpokemon Chelterrar beäugte kritisch Snibunna, das drohend mit den Klauen spielte.
    "Wir fangen mit einer Standardattacke an, mit der wir es mit Sicherheit zu tun bekommen werden. Chelterrar, beschieß Snibunna mit Rasierblatt."
    Aus dem Wipfel seines Baumes fielen etliche Blätter, welche in der Luft hielten und dann zischen Kurs auf Snibunna nahmen. Das Eispokemon machte sich bereit.
    "Mach gar nichts." befahl Paul
    Irritiert sah Snibunna auf, dann schlugen die ersten scharfen Blätter auf es ein. Schützend hob es die Klauen und stemmte sich mit den Hinterbeinen in den Rasen. Bald schon war der Boden mit Blättern übersät. Die meisten waren an den scharfen Krallen Snibunnas zerschellt, doch einige hatten es erwischt und ihm Schnittwunden beigebracht.
    Dieses kurze Szenario hatte Paul alles gezeigt, was er in Erfahrung hatte bringen wollen. Snibunna würde in der Arena nicht annähernd so starke Rasierblattattacken erdulden müssen und da es Chelterrars Angriff mehr oder weniger leicht wegsteckte, brauchte der Trainer sich diesbezüglich keine Sorgen zu machen.
    "Jetzt mit Konter, nochmal Chelterrar!" Wieder feuerte das mächtige Pokemon Salven ab, die grünen Messerklingen glichen. Diesmal jedoch sprang Snibunna der Bedrohung entgegen und zerfetzte die Geschosse mit unglaublicher Geschwindigkeit in der Luft. Was übrig blieb, war kaum mehr als Laub zu sehen.
    "Gigasauger!" rief Paul nun ohne Vorwarnung. Nun wollte er Snibunna überraschen und testen, was es unternahm. Der Trainingsplan war während der vielen Stunden entstanden, in denen Paul nur gewandert war, schon am Morgen war dieser Ablauf für Snibunna erdacht worden.
    Chelterrar besaß neben seinem Baum ,auf der anderen Seite des Panzerrückens, drei spitze Zacken, die wie Felsen aussahen. Diese glühten nun hell grün auf, ganz so als würden sie phosphoreszieren, und dann schoss aus jedem der Zacken ein ebenso grüner Strahl. Alle drei Strahlen wickelten sich wie Ranken um Snibunna und das Pokemon schrie schmerzerfüllt auf. Da seine Arme und damit auch die Krallen, fest an den Körper gedrückt wurde, war es unfähig sich zu wehren und wand sich verzweifelt.
    "Gigasauger, Megasauger und Absorber sind Attacken, die fast jedes Pflanzenpokemon drauf hat. Du musst dich dagegen wehren können! Benutz Eisstrahl!"
    Das gefangene Pokemon riss sich noch einmal zusammen und sammelte in seinem Maul eine blaue Energiekugel, die sich in einem eisigen Strahl entlud, welcher die hellgrünen Fesseln sprengte und wie eine Sense zerschnitt. Keuchend fiel das Eispokemon zu Boden.
    "Weich den Attacken aus, auch wenn sie unerwartet kommen! Rasierblatt musst du zerfetzen, Saugerattacken kontern, merk dir das!"
    Paul war in seinem Element. Das Training mit seinen Pokemon war eine lieb gewonnene Beschäftigung, denn er war es, der das Sagen hatte. Alles lief so, wie er es plante und wie er es wollte. Für seine Pokemon mochte der Verlauf der Übungen hart sein, doch jedes von ihnen hatte gemerkt, dass sie ihren Zweck erfüllten und ihre Kampffähigkeiten enorm steigerten. Da sie alle das Kämpfen liebten, war dies ihr Anreiz ihrem Trainer zu folgen.
    Auch an diesem Abend lies Paul seine Partner bis zur Erschöpfung kämpfen. Im Vordergrund standen dabei Snibunna, Ursaring und Magmar. Die anderen dienten größtenteils als Gegner, allen vorran Chelterrar, das trotz der zahlreichen Kämpfe nicht ermüdete. Schließlich war es Kramurx, das sein Limit erreicht hatte.
    Nach einer Hammerarmattacke von Ursaring, blieb es im Gras liegen und schloss ermattet die Augen. Paul sah so etwas nicht gerne. Kramurx schien von Reggies Training zu verwöhnt zu sein. Sein Bruder ging weniger rau mit den Pokemon um, was bewirkte, dass sein Training weniger Effizienz aufwies.
    "Steh auf Kramurx, wir sind noch nicht fertig."
    Keine Reaktion.
    Vielleicht sollte er für heute Schluss machen. Kramurx musste sich wahrscheinlich an das härtete Training erst wieder gewöhnen. Solche Milde war bei Paul eher selten, doch auch er wurde langsam müde. Das ewige wandern und die abendlichen Übungen zehrten an seinen Kräften.
    Er zückte Kramurx' Pokeball.
    "Dann komm halt zurück. Schäm dich!" kommentierte er.
    Schließlich sah er die anderen Pokemon an, die nun erwartungsvoll zu ihm blickten. Sie alle waren geschafft vom Training. Es war an der Zeit es zu beenden.
    Während der drei Stunden, in denen Paul seine Pokemon unterwiesen hatte, war der Mond gänzlich hinter einer dichten Decke aus Wolken verschwunden. Es war stockduster. Nur ein Licht erhellte die Nacht. Ein Feuer zwischen drei Felsen. An einem von ihnen lehnte Lohgock und blickte mit seinen durchdringenden Augen zu dem jungen Trainer herüber. In diesen Augen lag eine kritische Note. Paul lachte heiser auf. Lohgock fand sein Training wohl unangemessen! Ob das eine Herausforderung war?
    "Is' was?" rief er provozierend herüber. In seiner Stimme lag die aufgestaute Wut über seine unfreiwillige Situation und Lohgocks geheimnisvolle Art, die ihn so einschüchterte. Vielleicht war nun ein Zeitpunkt gekommen, all das abzuschütteln und Lohgock zu zeigen, wer von ihnen das Sagen hatte?
    Gemächlich erhob sich das große Feuerpokemon und lies Flammen um seine Handgelenke tanzen. Dann vollführte es einen unglaublichen Sprung, durch den es fast dreißig Meter hoch gelangte und landete leichtfüßig vor dem verblüfften Trainer. Eine Demonstration seiner Stärke.
    Plötzlich war Pauls Trotz und Mut verflogen. Lohgock war viel zu mächtig für ihn. Er konnte es nicht schlagen, auch wenn er es so sehr wollte. Dennoch ließ er seine Boshaftigkeit nicht fallen und giftete das Pokemon weiter an.
    "Was starrst du so herüber? Gefällt dir das Training etwa nicht?" Paul versuchte seine Stimme so höhnisch wie möglich klingen zu lassen. Er konnte das Pokemon nicht mit roher Gewalt besiegen, doch verbal war alles möglich.
    "Gock!" machte das Pokemon und wies mit seinen Krallen auf die Stelle, an der Kramurx vor wenigen Minuten noch gelegen hatte.
    "Kramurx ist nicht mehr so stark wie es mal war, es braucht eine harte Behandlung."
    Lohgock schüttelte vehement den Kopf.
    Schließlich drehte es sich ruckartig um und blickte direkt zu Chelterrar, das etwas abseits stand. Rivalität blitzte in den Augen beider Pokemon auf.
    "Verstehe, du willst Chelterrar herausfordern, stimmts?"
    Es war offensichtlich. Doch den Gefallen würde Paul Lohgock nicht tun. Bei ihrem letzten fairen Kampf, welcher der erste zwischen Paul und Rob gewesen war, waren beide Pokemon zeitgleich zu Boden gegangen. Jetzt jedoch war das Pflanzenpokemon ermüdet und sicher nicht mehr in der Lage einen brauchbaren Widerstand zu leisten.
    Also schüttelte nun Paul den Kopf.
    "Das kannst du echt vergessen, ich entscheide hier, wer gegen wen kämpft."
    Mit diesen Worten zog er sämtliche Pokemon in ihre Pokebälle zurück. Bis auf Chelterrar. Paul hatte das ungewöhnliche Bedürfnis, seinen alten Freund noch eine Weile bei sich zu haben. Heute Nacht würde er es außerhalb seines Pokeballs schlafen lassen.
    Wenig später merkte Paul, dass Lohgock keines Falls einen Kampf mit Chelterrar gewollt hatte. Als die drei an dem Feuer in mitten der drei Felsen lagen, wobei Chelterrar nur den Kopf in den Schein der Flammen hielt, da sein Körper sonst mit den Felsen zusammengestoßen wäre, geschah etwas absurdes, etwas, das Paul noch nie bei zwei Pokemon beobachtet hatte. Chelterrar und Lohgock unterhielten sich. Es klang furchtbar dämlich, doch es war so. Beide gaben für Paul unverständliche Laute von sich und erwiderten so die fiktiven Aussagen des anderen.
    Lohgock hatte also nicht den Kampf sondern ein Gespräch mit Chelterrar gesucht. Vielleicht, weil es in ihm einen Ebenbürtigen sah.



    In den folgenden Tagen waren stets alle Pokemon Pauls am abendlichen Feuer versammelt. Genau genommen wäre lediglich Chelterrar nötig gewesen, denn Paul war fasziniert von der neuen Erfahrung, dass zwei Pokemon ein Gespräch führten, doch er wollte Lohgock nicht den Eindruck vermitteln, ihm zuliebe Chelterrar raus zulassen.
    Das Resultat war, dass Lohgock und Chelterrar eine einmalige Freundschaft aufbauten. Während der Trainingseinheiten beobachtete Lohgock nun von näherem das Geschehen und schien durch einige Zurufe gar Tipps für die Kämpfenden zu geben.
    Das Feuerpokemon blieb für Paul ein Rätsel.

  • Hey, endlich ein neues Kapi^^ Also, den Stil hat mir ja schon immer gefallen, aber irgendwie war er in diesem Kapitel noch besser.
    Rechtschreibfehler hab ich nur ein paar gefunden, zum Beispiel schreibt man nicht "lies", sondern "ließ", denn "lies" kommt von "lesen".
    Bei "Das" und "Dass" hab ich auch ein paar Fehler gefunden: "Das" nur, wenn du du es durch dieses oder jenes ersetzen kannst. "Das Haus, das Auto".
    Bei "das Mädchen fühlte, das dass..." hier muss es mit 2 S hin. Sonst aber wieder klasse, und die Unterhaltung zwischen Chelterrar und Lohgock fand ich auch toll!
    Hab ich schon erwähnt, dass Paul mein Lieblingschara ist? ^^


    na ja, wie dem auch sei, bis auf die paar Fehlerchen keine Kritik, mach GANZ schnell weiter!!!!

  • Ich fand das Kapitel diesmal wirklich toll. Es war zwar "nur" ein Reisekapitel, aber du hast es perfekt ausgenutzt, um Pauls Gewohnheiten und Trainingseinheiten besser zu beschreiben. Es war echt interessant zu sehen, wie Paul trainiert oder warum er etwas macht (wie z.B. als er Snibunna nich zurückschlagen lassen hat). Die Beschreibungen der beiden "neuen" Pokemon hast du auch sehr ausführlich beschrieben.
    Die Beziehung und Aufgabenteilung von Paul und Lohgock hast du auch gut dargestellt. Es ist verständlich, dass Paul Lohgock unheimlich findet - ich meine, es taucht einfach wie aus dem Nichts auf und führt Paul irgendwohin zu seinem Trainer. Paul ist auch wohl jetzt erst klar geworden, dass Pokemon intelligent sind ^^
    Das Ende des Trainings fand ich auch gut. Paul war ja richtig überrascht, dass Pokemon miteinander sprechen.
    Einen Fehler hab ich auch noch entdeckt:
    über eine schier endlose Wiese, dessen Grashalme die Wiese -> deren Grashalme


    Also dein Schreibstil ist echt genial. Und nicht nur der Stil, sondern auch die Idee hinter der Story, der Handlungsverlauf und der gelungene "Blick hinter die Kulissen". So wie du Paul darstellst, könnte er wirklich sein. Im Anime hab ich Paul immer gehasst, weil er mir so blöd vorkam. Aber in deiner Geschichte kann man ihn echt manchmal verstehen, das fasziniert mich so. Deine FS gehört wirklich in den Profi-Bereich.

  • Hallo Leute, wie ihr sicher durch meine Flut von aufgeregten PNs gemerkt habt, bin ich nun im Profibereich vertreten. Das mag jetzt kitschig und abgedroschen klingen stimmt aber: Das habe ich euren Kritiken, Anregungen und naja nenn ichs mal eurem teilweise doch sehr drängendem Verhalten zu verdanken, ohne deren Einfluss mich nicht hätte steigern können. Also ein Danke an alle Leser!
    Das nächste Kapitel ist mein erstes ohne richtigen Kampf, mit Ausnahme des Prologs, aber hier fängt meine komplizierte Hintergrundgeschichte zu Pauls Verhalten an, als ist es ein sehr wichtiges Kapitel. Was Rob so treibt, wird aber noch nicht enthüllt :D
    Wer übrigens herrausfindet, wie die Frau heißt, die Paul im Park trifft und beobachtet, der kriegt nicht nur einen Keks, nein weit gefehlt, dem schicke ich den anfang vom nächsten Kapitel, das schon fast fertig ist, per PN zu. Also viel Spaß mit Kapitel Nummer zwölf!


    Kapitel XII: Schatten der Vergangenheit


    Pauls Schätzung was ihre Reisezeit anging hatte sich als richtig erwiesen. Er und Lohgock erreichten Ewigenau am achten Tag ihrer gemeinsamen Reise.
    Hinter ihnen lag nun der riesige Radweg, den sie in den letzten Tagen umgangen hatten, da Paul Fahrräder für Kinderspielzeuge hielt und deshalb keines besaß.
    Im Gegensatz zu Erzelingen und Jubelstadt war Ewigenau ziemlich klein und unmodern. Viele alte Häuser prägten das Bild der Stadt, die irgendwie den Eindruck machte, vollkommen ohne Plan entstanden zu sein. Das Wirrwarr der Gebäude und Gassen sorgte dafür, dass Paul sich erst einmal verirrte, kaum dass er zehn Minuten in der Stadt war. Glücklicherweise besaß Lohgock einen weitaus besseren Oriertierungssinn und führte den Trainer bald wieder auf die Hauptstraße. Hier fuhren nur wenige Autos. Ewigenau war wohl genau so altmodisch wie es aussah.
    Paul ignorerte die schmutzigen Schaufenster einiger Läden und marschierte von Elekid und Lohgock verfolgt geradewegs in das örtliche Pokemoncenter, welches überraschenderweise dem in Jubelstadt in nichts nachstand und auch beinahe die selbe Größe hatte. Der Trainer gab seine Pokemon dort ab, um sie durchchecken zu lassen und schaffte es sogar Lohgock zum Bleiben zu bewegen.
    Erleichtert verlies er das unpassend modernde Gebäude durch eine Glastür.
    Vor ihm lag nun der stille Betrieb einer verschlafenen Stadt. Die Arena von Ewigenau war nur wenige Meter vom Pokecenter entfernt und sah aus wie eine Kreuzzug aus einem kleinen Stadion und einem Gewächshaus.
    Einem überdimensionalen Blumentopf gleich stand das ovale Gebäude auf einer ebenen Fläche, umringt von einem kleinen Park, der von schmalen Trammpelpfäden durchzogen war. Am oberen Rand wucherten Ranken von Effeu und anderem Gewächs hervor und auch durch einige Ritzen und Löcher in der Fassade hatten die Pflanzen sich ihren Weg nach draußen gebahnt. Die Arena besaß kein Dach.
    Paul stapfte nun durch den Park, der die Arena umgab und verdrückte sich in den Schatten eines niedrigen Baumes. Seine Gedanken schweiften auf seine Situation ab. Er könnte einfach in die Arena gehen und den Orden erringen, ob Panflam nun dabei war oder nicht. Dennoch würde dies bedeuten, noch länger in der Stadt zu bleiben, was wiederrum Lohgock missfallen würde. Aber was hatte Lohgock ihm überhaupt zu sagen? Nichts! Es war nur ein Pokemon, ein Kämpfer, ein Diener seines Trainers. Und dennoch, es hatte einen großen Einfluss auf Pauls Handeln und das beunruhigte ihn sehr.
    Während Paul seinen Gedanken nachhing, verließen zwei Gestalten die Arena. Mit einem Auge beobachtete Paul sie und stelle fest, dass es sich um eine junge Frau und ein Pokemon handelte. Die Frau hatte kurze rote Haare, die bis zum Kinn reichten und wie ein Kranz einmal um den Kopf gingen. Ihre Kleidung war auffällig ungewöhnlich. Über einem schwarzen, ärmellosen T-Shirt trug sie einen dunkelgrünen Mantel, der sehr dünn aussah und nur bis zur Hüfte reichte. Eine lange schwarze Hose komplettierte das Erscheinungsbild der Frau.
    Das Pokemon war ganz offensichtlich ein Roserade. Paul kannte dieses Pokemon, denn Reggie hatte früher oft mit einem gekämpft. Er hielt es für hässlich und schwach. Reggie hatte seine Zeit mit ihm vergeudet. Das Pflanzenpokemon war annähernd so groß wie die Frau neben ihm und besaß einen grünen Körper. Die langen Arme mündeten in zwei große bunte Blumen, die die Hände ersetzten. Dieses Pokemon sah einfach nur albern aus. Obwohl Paul das Äußere der beiden Ankömmlinge durchaus abstieß, beobachtete er ihr weiteres Tun. Roserade schien eine Verletzung am rechten Arm zu haben, denn es winkelte das Körperteil unnatürlich an. Auf einer der Wiesen des Parkes ließen Frau und Pokemon sich nieder und die augenscheinliche Besitzerin des Pflanzenpokemons inspizierte angestrengt den Arm Roserades.
    Nach einer kurzen Zeit des Überlegens, griff sie in eine tiefe Tasche an Hose und förderte eine längliche Flasche zutage, die sich als Spraydose entpuppte, da ihr Inhalt auf Roserades Verletzung gesprüht wurde. Dem Gesichtsausdruck des Pflanzenpokemons nach, ließ der Schmerz nun nach.
    Paul hatte die ganze Szenerie gelangweilt beobachtet. Wie oft sah er soetwas. Trainer waren dazu da ihre Pokemon für den Kampf bereit zu machen und nicht um sie zu pflegen, dafür gab es Pokemoncenter.
    Während Paul sich innerlich über sie aufregte, sprach die Frau leise mit ihrem Pokemon und drückte es schließlich fest an sich. Ein Lächeln lag auf ihren dünnen Lippen. Sie schien glücklich und erleichtert über die rasche Genesung ihrers Pokemons. Über solche sentimentalen Anwandlungen konnte Paul nur den Kopf schütteln. So verkamen die Pokemon doch nur und wurden verweichlicht und schwach. Dadurch wurden sie unbrauchbar.
    Und doch löste das Bild noch eine andere Regung in Paul aus, als Verachtung. Es war eine Erninnerung. Mit einem Mal spielte sich vor Pauls Augen eine längst vergangene Szenrie ab.


    "Das hast du wirklich gut gemacht Chelast!" rief der Junge mit den violetten Haaren und versuchte so sein niedergeschlagenes Pokemon aufzumuntern. Es kauerte verletzt am Boden und sein Besitzer beugte sich über das Pflanzenpokemon.
    "Nächstes Mal, sind wir besser vorbereitet, du wirst schon sehen."
    "Chelast?" Das Pokemon hob langsam den Kopf und blickte seinem Trainer in die Augen. Ein Lächeln lag auf den Lippen des Jungen. Er nahm dem Pokemon seine Niederlage nicht krumm, sondern motivierte es. Entschlossen stemmte Chelast sich auf die Beine und rief zustimmend:
    "Last!"
    Der Junge tätschelte ihm den Rücken.


    Wie eine lästige Fliege schüttelte Paul die Erinnerung ab. Er hatte sich damit abgefunden, was früher gewesen war und es hinter sich gelassen. Es war vorbei und zählte heute nicht mehr. Paul war ein anderer Mensch als damals.
    Seine Aufmerksamkeit wurde schlagartig auf den Eingang der Arena gelenkt, aus der nun eine kleine vierbeinige Gestalt kam. Sie hielt sprintend auf die Frau und das Roserade zu. Paul kannte das Pokemon. Ein Chelast, was für ein Zufall.


    "Du und Chelast, ihr passt echt zusammen wie Pech und Schwefel."
    Der Angesprochene wurde rot. Dann strich er sich eine violette Haarsträhne aus dem Gesicht und schüttelte den Kopf.
    "Chelast ist ein gutes Pokemon und ich bin ein guter Trainer, ist doch klar, dass das passt oder?"
    Die beiden Jungen verfielen in ein kurzes, aber heiteres Lachen.
    "Nein, ich meins ernst, ich wünschte, Glumanda und ich würden genauso gut zusammen arbeiten. Bei uns klappt einfach gar nichts."
    "Vielleicht ist Glumanda zu schwach, such dir ein anderes Pokemon." riet der Junge mit den violetten Haaren, seinem blonden Freund. Dieser sah ihn entsetzt an.
    "Glumanda weggeben? Es war mein erstes Pokemon!"
    "Wenn du stärker sein willst, kommst du so nicht vorran. Glumanda und du, eure Zusammenarbeit ist, als würde man mit eckigen Bällen auf runde Tore schießen. Ich wundere mich echt, dass du es erst jetzt gemerkt hast." Hohn lag in der Stimme des von sich selbst sehr überzeugten Violetthaarigen. Wie er sich und seine Wirkung kannte, hatte er seinen Freund bald soweit einen Kampf mit ihm auszutragen, welchen er gewinnen würde. So lief es immer.


    Die Szene verblasste und Paul sah sich wieder in dem Park um die Arena von Ewigenau. Das Chelast war mittlerweile bei den anderen beiden angekommen und die Gruppe verfiel in heiteres Lachen. Sie waren so naiv. Das Leben war nicht zum Lachen.
    Paul schloß die Augen und versuchte die Bilderflut einzudämmen. Vergeblich.


    "Und jetzt Chelast, Rasierblatt!"
    Wie aus dem Nichts schossen dutzende von rasiermesserscharfen Blättern aus dem Blatt an Chelasts Kopf hervor und prasselten auf das am Boden kauernde Pokemon. Es war eine kleine orange farbene Echse auf zwei Beinen, die an ihrem Schwanz eine tanzende Flamme besaß. Ein Glumanda.
    Glumanda wimmerte und ließ den Angriff über sich ergehen. Es war geschlagen.
    Sein Besitzer, ein blonder Junge von etwa zehn Jahren starrte feindseelig von dem Feuerpokemon zu dem Trainer des siegreichen Chelasts. Ernüchterung machte sich auf seinem Gesicht breit, dann zog er Glumanda zurück.
    "Du hast Recht. Glumanda ist der letzte Dreck."
    Er betätigte einen Knopf an dem Pokeball in seiner Hand und das zermürbte Glumanda materialisierte sich in einem blauen Strahl. Entsetzt sah das geschundene Pokemon zu dem Jungen herrauf.
    "Hau ab! Ich hätte schon viel eher auf Paul hören sollen! Verschwinde!"
    Das Pokemon starrte seinen ehemaligen Besitzer noch eine ganze Weile fassungslos an. Eine Träne sammelte sich in seinem rechten Auge. Dann erhob es sich langsam und trottete mit hängenden Armen in eine unbestimmte Richtung. Noch einmal blickte es zurück. In seinem traurigen Gesicht konnte man erkennen, dass für das Pokemon seine Welt zsammengebrochen war und sein Herz in Trümmern lag.
    Der blonde Junge rang eine Weile mit sich. Man sah ihm an, dass er hin und her gerissen war, ob er sein Pokemon zurückholen und sich entschuldigen oder es ziehen lassen sollte.
    Sein unsicherer Blick wanderte zu seinem Gefährten. Dieser blickte voller Abscheu und Kaltherzigkeit auf Glumanda.
    Plötzlich liefen dicke Tränen die Wangen des Blonden herrunter. Er schluchzte leise. Schließlich stahl sich Grimmigkeit auf sein Gesicht und er ballte die Faust.
    "Du sollst mir aus den Augen gehen! Ich will dich nie wieder sehen!"
    Scluchzend und heulend fiel er auf die Knie und hieb mit der geballten Faust auf den staubigen Erdboden.
    "GEH!"
    Glumandas Tränen versiegten. Seine Trauer war durch Tränen nicht mehr zum Ausdruck zu bringen. Noch zögerte es.
    "VERSCHWINDE!"
    Glumada blickte noch ein letztes Mal zurück. Doch diesmal nicht zu seinem ehemaligen Besitzer, sondern zu dessen Freund, der mit verchränkten Armen und verbissenem Gesichtsausdruck das Feuerpokemon anblickte. In Glumandas Augen funkelte es. Blanker Hass und pure Mordlust spiegelten sich drin.


    "Lohhh!"
    Ein unglaublich lauter Ruf ließ Paul aufschrecken. Er lag rücklinks auf dem Gras und sah über sich das wütende Gesicht Lohgocks, dass sich dort aufgebaut hatte und ihn nun auf die Beine zog.
    "Lohhhhgock!" rief es nochmal. Es war sichtlich aufgebracht und Paul wusste auch sofort warum. Es dachte, sein Begleiter hätte ein Nickerchen auf Kosten seines Trainers gemacht.
    Paul schüttelte den Klauenarm von seiner Schulter und schnauzte Lohgock an.
    "Sag mal, harkts bei dir? Ich entscheide, wann es weiter geht, klar?"
    "Ich denke, Lohgock hat sich einfach nur Sorgen um dich gemacht, du sahst sehr gequält aus, als du da so gelegen hast."
    Wie angestochen fuhr Paul herrum und sah, dass die Frau mit ihren beiden Pflanzenpokemon hinter ihm stand und ihn skeptisch musterte. Paul merkte nun, wie klein sie war. Obwohl sie gut fünf Jahre älter als er war, maß er einen Kopf mehr und er war mit seinen dreizehn Jahren noch im Wachstum.
    "Was hast du denn damit zu tun? Halt dich daraus!" giftete er zurück und erwartete, dass sie verschwand. Doch sie blieb.
    "Kein Grund unhöflich zu werden, Junge. Erzähl mir lieber, weshalb du mich beobachtet hast. Willst du etwa herrausfinden, wie du mich besiegen kannst?" sie verschrenkte die Arme vor der Brust und sah ihn an, als hätte sie ihn durchschaut.
    "Dich besiegen? Bei den Pokemon und deiner Art sie zu verhätscheln, kann ich mir kaum was einfacheres vorstellen."
    Erbost trat die Frau näher.
    "Verhätschelt? Was erlaubst ...?" Noch bevor sie sich in ihre Schimpftirade steigern konnte, hatte Paul sich demonstrativ abgewand und auf den Weg ins Pokecenter gemacht.
    Lohgock folgte schweigend.
    "Bleib gefälligst hier du ...!" Paul ignorierte sie. Er hatte besseres zu tun, als einem Ammateur zuzuhören. Lohgock hatte ihn daran erinnert, dass sie noch etwas zu erledigen hatten.
    Den besorgten Blicken des großen Pokemons neben ihm wich er dabei betont gleichgültig aus.

  • Hey. :)


    Dann schreibe ich auch mal wieder was.
    Das Kapitel war einfach der Hammer. OO'
    Endlich erfahren wir, was mit Paul wirklich los ist. ^^
    Erst dachte ich bei der Erinnerung das er damals nicht so arrogant war, weil er Chelast gelobt hat usw.
    Aber dann fing er an den Blonden zu provozieren und sein Glumanda schlecht zu machen.
    Es war so traurig als der Typ sein Glumanda freigelassen hat nur weil Paul gemeint hat, das es das beste wäre...
    >_<
    Aber ich sag mal so... wenn dieser Idiot lieber Paul gefallen will anstatt vernünftig zu sein und auf sein Herz zu hören, ist es seine Schuld. :C


    Schreib schnell weiter... und ich will Anfang vom nächsten Kapitel! xD


    lG

  • Das Kapitel war wirklich gut. Du hast alles toll beschrieben, Ewigenau, das PokemonCenter, die Arena und welchen Eindruck alles auf Paul macht. Wer die Frau ist, ist aber nicht schwer zu erraten ^^ Aber für die Leser, die es wirklich nicht wissen, sag ich jetzt mal nix ^^
    Die Erinnerung von Paul ist so ziemlich der spannendste Teil des Kapitels. Warum ist Paul so wie er ist? Das ist so eine Frage, die sich wohl jeder stellt, der die Serie kennt. Ich bin schon so gespannt darauf, was du als Erklärung hernehmen wirst. Es ist schon mal interessant zu sehen, dass Paul früher zu seinem eigenen Pokemon noch nett war, aber die von anderen auch schon schlecht gemacht hat. Wann hat er wohl damit angefangen, zu den eigenen auch gemein zu werden? Mich würde auch interessieren, wer der Blonde war. Vielleicht ein Freund und Rivale aus Kindheitstagen? Irgendwie schwer vorstellbar, dass Paul Freunde hat xD Seinen Freund finde ich dann aber auch dumm. Es war doch offensichtlich, dass er sein Pokemon am liebsten zurückgeholt hätte, aber stattdessen musste er ja auf Paul hören, nur um ihm zu gefallen. So ein Idiot.
    Aber ich frag mich, was danach mit Glumanda passiert ist... Anscheinend wollte es Paul ja am liebsten umbringen... Was danach noch passiert ist? Hm... Ich freu mich schon auf die Fortsetzung von Pauls Erinnerungen ^^


    Ein paar Fehler hab ich trotzdem noch entdeckt:
    und sah aus wie eine Kreuzzug aus einem kleinen Stadion und einem Gewächshaus. Kreuzzug, lol - das Mittelalter ist vorüber xD -> Kreuzung
    Am oberen Rand wucherten Ranken von Effeu -> Efeu

  • Wow, ich muss schon sagen, der Profibereich steht deiner Geschichte sehr gut. Du hast eine gute Art zu schreiben, spannend, du versetzt dich einfach in deinen Charakter rein. Paul wird mir immer sympathischer, und schon als ich gelesen habe, dass das kein Shipping wird, hattest du einen Fan mehr. Denn Shippings sind meist < all. Ich hoffe du schreibst noch lange an der Geschichte, denn sie hat unheimlich viel Potenzial. Rechtschreibung & Grammatik sind entsprechend gut, bis auf ein paar kleine Fehlerchen, die bereits erwähnt wurden, nichts. Ich würde mal sagen, es wurde mehr als Zeit, dass deine Geschichte verschoben wurde. Backrate kannst du mir geben, wenn du magst, meine Chapter sind allerdings relativ lang und ich habe schon 19, nja. ~*Reincarnation*~ heißt die Geschichte, aber wie du magst. Ich überstehe es auch wenn du mir keins gibst ;P Ich lese mir jedenfalls bald die ganzen Chapter durch, also bis bald, wieder hier. Kitty

  • Hey Leute es tut mir echt wahnsinnig leid, dass ich so lange nichts geschreiben habe. Jetzt sind es schon 12 Tage Abstand zum letzten Kapitel! Das liegt aber an den Ferein und nicht etwa daran, dass ich keine Lust mehr hätte, im Gegenteil. Abe rin den Ferien hängt man halt leiber mit Freunden ab, als am PC Geschichten zu schreiben und irgendwie war das Kapitel auch sehr schwierig zu schreiben. Ich hoffe es gefällt euch und verrät noch nicht zu viel ;)
    Das nächste Kapitel wird vorraussichtlich "Capture the flag" heißen und natürlich die Fortsetzung des heutigen. Es wird aber noch länger dauern bis es geschrieben werden kann, da ich ab morgen früh für drei Wochen in Portugal bin, also erwartet in nächster Zeit nicht soo viel^^


    Genug geredet hier ist:



    Kapitel XIII: Gefangenschaft


    Schweigend stapften die beiden Jungen durch einen Wald, der in der Region für seine hohe Zahl an Käferpokemon bekannt war. Einer der Jungen sah grimmig und selbstsicher umher, sein Blick war auf der Suche nach seltenen oder starken Pokemon. Sein Freund dagegen ließ die Arme hängen und unterdrückte seine aufgestauten Tränen. Er wollte nicht, dass sein Freund sie aus seinen Augen rollen sah. In der rechten Hand hielt der blonde Trainer einen Pokeball umklammert, so sehr, dass die Knöchel weiß hervortraten. Vorsichtig stieß er seinem Begleiter an. Dieser fuhr herum, sodass der Blonde mit belegter Stimme ein Gespräch anfangen konnte.
    "War es ein Fehler?" sagte er leise und matt. Sein Freund musste das unterdrückte Schluchzen darin hören, es konnte nicht anders sein.
    Der Junge mit den violetten Haaren hielt an, sah seinem blonden Kameraden in die Augen und legte ihm eine Hand auf die Schulter.
    "Jasper, wie lange kennen wir uns jetzt schon?" begann er.
    Mit einem Schulterzucken meinte der angesprochene: "Schon ne Ewigkeit, seit ich denken kann eigentlich."
    Der Junge mit den violetten Haaren legte nun auch die andere Hand auf die Schulter seines Freundes.
    "Und habe ich dir irgendwann einen Grund gegeben mir zu misstrauen?"
    Kopfschütteln.
    "Schließlich: Hälst du mich für einen guten Trainer?"
    Nicken.
    Die Hände sanken von den Schultern.
    "Dann zweifel nicht an mir. Ich würde dich nie zu etwas bringen, was dir schaden könnte, das solltest du eigentlich wissen. Glumanda und du habt einfach nicht zusammen gepasst. Du bist energisch und Glumanda ein unmotivierter Waschlappen. Du hast alles richtig gemacht."
    Der blonde Junge nickte nur. In seinem Kopf rotierten die Gedanken. Sein Freund hatte recht, doch nun war ein Loch in seinem Herzen, an einer Stelle, an der sonst Glumanda gewesen war.
    "Du hast recht."
    Der andere Junge lachte auf.
    "Klar hab ich recht! Komm wir suchen dir einen anständigen Partner, der so zu dir passt, wie Chelast zu mir. Wie wärs denn mit einem Safcon, immer gut drauf die Kollegen!"
    Ein Lächeln stahl sich auf das Gesicht des Blonden. Sein Freund hatte ihn überzeugt. Scherze machend eilten die beiden tiefer in den Wald, auf der Suche nach einem neuen Pokemon.



    Der Himmel war tiefgrün. So schien es zumindest, denn das dichte Blätterdach der eng aneinander stehenden Bäume schirmte jegliche Sicht auf die Welt außerhalb des Ewigwaldes ab. Nur wenige, vereinzelte Sonnenstrahlen schafften es, sich einen Weg durch das Geflecht aus Ästen und Blättern zu bahnen und der seltsamen Wandergruppe Licht zu spenden.
    Paul, Lohgock und das zwangsweise mit wandernde Elekid näherten sich nun stetig ihrem Ziel. Laut der Karteninformationen, die Paul besaß, lag Netro unmittelbar hinter dem Ewigwald. Während Paul sich drauf freute, die Folgen seiner sozialen Anwandlung Lohgock gegenüber endlich abschütteln zu können, war das Feuerpokemon aufgeregt und nervös. Ständig zuckte sein Blick durch das grüne Meer, durch das die beiden Pokemon und der Trainer liefen. Es schien die Nähe Robs geradezu zu spüren. Bei der Fülle an seltsamen Fähigkeiten, die Rob und sein Pokemon zu besitzen schienen, hatte Paul sogar wenig Zweifel daran, dass das Pokemon wirklich in der Lage war seinen Trainer ohne konkretes Wissen zu finden.
    Während sie so schweigend marschierten, dachte Paul über das nach, was in Ewigenau passiert war. Er dachte weder häufig noch gerne an die Vergangenheit, obwohl die Erinnerungen, die ihn dort so unverhofft überrascht hatten, zu den harmlosen zählten. Trotzdem war es Paul unangenehm gewesen den Blick Glumandas wieder zu spüren, den Hass und die abgrundtiefe Abscheu darin zu lesen. Paul dachte nicht zum letzten Mal, dass es das Glück des Pokemons war, dass Paul es trotz seiner Bemühungen noch nicht für seine Taten zur Rechenschaft hatte ziehen können. Sollte Paul es je in die Finger kriegen, würde er es so qualvoll und langsam wie es ging umbringen, das hatte er sich vor langer Zeit geschworen. Die Wiederbelebung der Erinnerung fachte den Wunsch nach Rache nur wieder an.
    "Loooh!" rief Lohgock auf einmal ungeduldig und rüttelte grob an Paul. Dieser merkte erst jetzt, dass er beide Hände zu Fäusten geballt hatte und sein Gesicht zu einer Fratze aus Hass und Wut verzerrt war. Tief ausatmend entspannte er sich wieder. Es war sinnlos sich darüber Gedanken zu machen, er würde das Scheißvieh so wie so nie wieder sehen.
    Nun wurde Paul auch bewusst, wie drängend Lohgocks Blick war. Mit einem Mal war Pauls Aufmerksamkeit auf das Pokemon fixiert.
    "Was is los?" wollte er wissen.
    Lohgock konnte natürlich auf Grund der Verständigungsprobleme nicht wirklich antworten, doch es machte dem Trainer vor ihm mit Gesten zu verstehen, ihm zu folgen. Und das schnell.
    Da Paul in den 10 Tagen, die er nun schon mit dem seltsamen Feuerpokemon reiste, gelernt hatte, dass Lohgock sich nicht groß um seine Gegenwehr kümmerte, zuckte er resignierend mit den Schultern, holte Elekid in seinen Pokeball zurück und versuchte mit dem sprintenden Lohgock Schritt zu halten. Wie angestochen raste das Pokemon durch das Dickicht und verließ bald den Weg.
    Wie in einem Wald nunmal übliche wuchsen am Boden diverse Sträucher und Büsche verschiedener Größe und Gattung. Im Ewigwald schienen jedoch hauptsächlich dornenbewehrte Pflanzen oder Brennesseln zu wuchern, denn als Paul sich hinter Lohgock, das mühelos durch die Fauna hüpfte, einen Weg zu bahnen versuchte, riss eine Dornenpflanze seine Hose inklusive Wade auf, sodass er beim Laufen jetzt einen stechenden Schmerz verspürte. Glücklicherweise war der Weg nicht weit. Lohgock hielt etwa zwei Kilometer später an. Das mochte hauptsächlich daran liegen, dass es einfach nicht mehr weiter ging. Der Wald mündete in eine kraterartige Lichtung. Vor dem nach Luft schnappenden Paul und dem aufgeregten Lohgock fiel der Boden steil ab und wurde zehn Meter später wieder eben. Das ganze Gebilde ähnelte dem Eintrittspunkt eines Meteoriten. Dieser Aufprall musste jedoch schon länger zurückliegen, denn sonst hätte Paul dies in den Nachrichten mitbekommen, die er in den Pokecentern verfolgte.
    Im Krater war der Boden staubig und trocken, einer Miniaturwüste gleich. Die äußersten Ränder, die den Krater wie eine Schale wirken ließen, waren dagegen aus massivem Fels und dunkelbraun. Direkt über ihnen begann der Wald wieder.
    Paul blickte verwirrt zu Lohgock. Woher wusste es von diesem Ort? Was suchten sie hier?
    Lohgock ziterte am ganzen Leib, was sichtlich an seiner Nervosität lag. Stumm hob es den rechten klauenbewehrten Arm und deutete auf einen Punkt am anderen Ende des Kraters. Paul kniff die Augen zusammen und erspähte, dass dort ein Loch in der Felswand war. Es war etwa drei Meter hoch und zwei Meter breit und vor ihr standen zwei Gestalten, die Paul auf die Entfernung nicht genau erkennen konnte. Was hatte das nun wieder zu bedeuten?
    "Gock!" sagte das Feuerpokemon leise und verstärkte die Geste in Richtung des Loches. Paul hatte so eine Ahnung, was das zu bedeuten hatte. Und es gefiel ihm nicht, was vorrangig an den offensichtlich menschlichen Gestalten lag.
    "Du willst mir doch nicht weismachen, dass Rob DA drin ist oder? In diesem ... diesem Loch?" fragte er mit schlechter Vorahnung. Lohgocks Nicken jedoch machte es amtlich.
    Also steckte Rob in einer Höhle, die in einem Krater in einem Wald war. Was zum Geier hatte er denn da drin verloren? Und was hatte Paul damit zu schaffen? Und ebenfalls nicht unwichtig, war die Frage, wer die Menschen vor dem Eingang waren.
    Immer noch in Gedanken folgte Paul nun leise und vorsichtig, da Lohgock dies vormachte, dem Pokemon, das sich am Rand des Abgrundes weiter schob, um ungesehen näher zu kommen. Kurze Zeit später wurde ein Blick zum Eingang schon aufschlussreicher. Die Gestalten waren zwei breitschultrige, glatzköpfige Kerle von enormer Größe. Und wie um ihren ohnehin bedrohlichen Effekt zu verstärken, heilten sie auch noch eine Schusswaffe in der Hand, deren Kaliber darauf schließen ließ, das sie einem Erwachsenen ohne Probleme den Schädel wegpusten konnte. Paul bekam ein flaues Gefühl im Magen. Das ganze war ihm langsam nicht mehr geheuer.
    "Ich hab so den Verdacht, die lassen uns nicht rein." witzelte Paul und stierte weiter auf die beiden Gorillas mit Anti-Schädel-Bewaffnung. Lohgock knurrte leise und stupste seinen Begleiter vorsichtig an. Als es Pauls Aufmerksamkeit hatte, fuhr es sich mit der Klaue durch das Fell seines rechten Beines und hob es an einer Stelle oberhalb der Kniescheibe zur Seite. Was Paul sah, war zum einen eine seltsame Mischung aus grau und rot, die wohl Lohgocks Haut darstellte und zum anderen ein großes und ungesund rosanes ... Loch. In Lohgocks Bein war ein Loch und es war rosa. Das verwirrte Paul.
    Er blickte kurz zu Lohgock, dann wieder zu dem Bein und schließlich zur Abwechslung zu den Glatzköpfen am Höhleneingang. Er begann eins und eins zusammen zu zählen.
    Das was er sah, war eine Schusswunde, ein Streifschuss wohl, denn sonst hätte sich eine Patrone in ihr befunden. Das erklärte so einiges. Die Kerle hatten Lohgock angeschossen und es war nicht schwer zu erraten, das sie wohl Robs "kleines Problem" darstellten, das Paul zu lösen hatte.
    Nachdem Paul ein paar Mal den Mund auf und zu geklappt hatte, weil er nicht wusste was er sagen sollte, setzte er erfolgreich an.
    "Die Typen haben dich also angeballert."
    Die Bemerkung war schlicht überflüssig, doch Lohgock nickte und ließ das Fellbüschel sinken.
    "Sind das irgendwelche Gangster oder Mafiosi oder so ein Scheiß?"
    Nach anfänglichem Schock wurde Paul nun sauer, dass Lohgock offensichtlich von ihm erwartete, sein Leben dafür aufs Spiel zu setzten, einen Menschen zu retten, den er nicht leiden konnte.
    Lohgock reagierte nicht. Das die Kerle keine Pilzsammler waren war ja wohl offensichtlich, womit auch Pauls zweiter Satz sinnfrei war. Doch er startete einen dritten Versuch Lohgock zu irgendwas zu bringen, was ihm hier weiterhalf.
    "Ich soll Rob vor bewaffneten Gangstern retten?"
    Lohgock blickte ihn mit einer Mischung aus Erregung, Trauer und Flehen an und nickte erneut.
    "Schöne Scheiße, ich muss verrückt geworden sein!" knurrte Paul resignierend und machte sich daran zu überlegen, wie man am besten jemanden, den man nicht leiden konnte, mit Hilfe seines Pokemons aus einer unbekannten Höhle, die von mindestens zwei bewaffneten Riesen bewacht wurde rettete ohne dabei drauf zu gehen.


    Wenn man sich einen Plan für etwas ausdachte, war es von Vorteil, wenn man das Ziel des Plans für erstrebenswert hielt. Paul genoss diesen Vorteil nicht.
    Dennoch brauchte er genau 12,43 Sekunden, um sich eine Strategie zu überlegen, die allen half.
    Er schaltete sein Handy ein, worauf Lohgock ihn komisch an sah.
    "Was?? Ich ruf die Bullen, ja?"
    Das Feuerpokemon funkelte ihn böse an. Der Blick sprach Bände. Er spiegelte Enttäuschung und auch ein wenig Hohn wieder. Lohgock hatte wohl mehr von ihm erwartet. Aber nicht mit Paul, er würde sein Leben nicht für ein Arschloch wie Rob aufs Spiel setzten, so lief das nun wirklich nicht.
    "Ich tu so wie so schon viel zu viel, sei froh, dass ich dir überhaupt helfe!" konterte Paul den unausgesprochenen Vorwurf und hämmerte die benötigte Nummer in sein Mobiltelefon.
    An der Polizeistelle in Ewigenau meldete sich eine freundliche Frauenstimme, die bald schon in Bestürzung umschwang.
    "Und du bist dir sicher, dass sie deinen Freund gefangenen halten?"
    "Er ist nicht mein Freund, aber der Typ sitzt definitiv da drin und die Kerle machen keine Anstalten ihn da raus zu holen."
    "Ich weiß ja nicht. Ohne konkrete Beweise ... wir kriegen echt Ärger, wenn das eine Falschmeldung ist."
    "Sie kriegen echt Ärger, wenn Sie ihre Pflicht nicht tun!"
    Paul regte sich mal wieder über alles und jeden auf. Rob ließ sich von Gangster kidnappen, Lohgock kritisierte seine Vorgehensweise, die Polizei war zu faul zum Handeln und von dem elenden Wald hatte er eh schon die Schnauze voll.
    "Hm ich schicke ein paar Beamten rüber, die die Lage checken, dann sehen wir weiter. Wo bist du nochmal, ein Krater sagst du?"
    Mit mäßigem Erfolg, versuchte Paul seinen Aufenthaltsort zu beschreiben und wie er dahin gelangt war. Dabei merkte er ganz nebenbei, dass er keinen Schimmer hatte, wie er wieder auf den Weg kam und sein Zorn auf Lohgock wuchs.
    "Das kann was dauern, bleib am besten wo du bist und warte auf die Kollegen!"
    Damit beendete die Frau das Gespräch.
    "Freund und Helfer!" blaffte Paul ungeniert "Man merkts."
    Lohgock schien noch immer böse und so verbrachten die beiden unfreiwilligen Partner die nächste halbe Stunde damit sich gegenseitig anzustarren und nicht zu blinzeln.


    Nach dieser halben Stunde war es vorbei mit Lohgocks Geduld. Offensichtlich war es bestrebt, die Rettung seines Trainers etwas zu beschleunigen und sein erster Schritt in diese Richtung sollte wohl eine Erkundungsrunde um den Krater sein, dessen Sinn Paul nicht ganz nachvollziehen konnte, weshalb er an Ort und Stelle blieb, die Wachen beobachtete und einen Apfel verspeiste.
    Seinen Rucksack hatte er neben einen Baumstamm gelegt und sich selbst an einen Felsen gelehnt, der recht unpassend am Rand des Wald-Krater-Überganges stand. In Gedanken an Pokemonkämpfe und seinen Trainigsplan stierte er in die Wolken und vergaß die Zeit, wodurch ihm nicht bewusst wurde, dass Lohgock schon fast eine viertel Stunde fort gewesen war.
    In die Wirklichkeit zurückgeholt wurde er dagegen von einem Schatten, der sich plötzlich zwischen die spärliche Beleuchtung und sein Gesicht schob.
    Der Schatten gehörte zu einem kleinen, mageren Mann Ende fünfzig mit kurz geschorenen Haaren und einer Fliegerjacke. Er musterte Paul abschätzend und kratzte sich dabei geräuschvoll am Hinterkopf.
    "Was bis du'n für einer?" nuschelte er interessiert.
    "Gehen Sie mir aus der Sonne und ich sags Ihnen vielleicht." erwiderte Paul dagegen genervt und wünschte dieser Trottel, der offensichtlich schwer von Verstand war würde verschwinden.
    "Nu' werd ma' nich frech hier!"
    Der kleine Mann hob drohend den spärlichen Zeigefinger. Was war das für eine Trauergestalt?
    "Schnüffelste hier rum? So siehste aus, wien Schnüffler!" Er betonte das Wort "Schnüffler" bei seinem Verdacht ganz besonders und sah Paul feindselig an. Langsam wurde die Situation unkontrolliert. Doch Paul blieb trotzig und versuchte den Mann aufs neue zu reizen, wobei er einen schweren Fehler beging. Er bereute die Worte, gleich nachdem sie aus seinem Mund gekommen waren.
    "Und selbst? Sind Sie einer von den Kidnapper-Mafiosi da unten? Zu doof für ne Waffe?"
    Das war schlichtweg dumm gewesen, denn nun verformte das misstrauische Gesicht sich zu einer erstaunten und erschrockenen Fratze.
    "Wie? Woher ...? Wer? Was ...?" stotterte er verwirrt und rief dann in die Büsche hinter sich:
    "Pat! Paaat! Komm schnell!!"
    Ehe Paul überdenken konnte was zu tun war, raschelte es im Gebüsch und ein langer und ebenfalls sehr dünner Mann, der seinem kleineren Partner ungeheuer ähnlich sah, trat näher. Sein Name hatte wie "Pät" oder "Pet" geklungen, Paul war sich nicht sicher, es war jedoch offensichtlich ein Spitzname.
    "Was zum ...?" Pats Blick fiel auf Paul.
    "Was will die halbe Portion hier?"
    Bevor Paul etwas sagen konnte, begannen Pet und sein kleinerer Kollege ein dämliches Gespräch, das Paul klar zeigte, dass die beiden bestimmt keine Kandidaten für den Nobelpreis waren.
    "Saß hier."
    "Na und?"
    "Der weiß Bescheid Mann!"
    "Ja wie Bescheid?"
    "Na das wa Leute gefangen ham und so."
    "Meine Fresse!"
    "Ja und frech iser auch noch, guck ihn dir nur an!"
    Während die beiden eifrig debattierten, ob man Paul nun ansah, dass er abgrundtief böse war oder nicht, stemmte sich dieser auf die Füße und lies den Apfel fallen. Sein Instinkt sagte ihm ,dass es Zeit war zu verschwinden, bevor das Gehirn dieser beiden Aushilfsgangster zu schalten begann. Dummerweise konnte er seinen Rucksack nirgends finden. In diesem Augenblick beendeten Pet und Kumpel das Gespräch und packten Paul an je einem Arm. Trotz ihrer dürren Körper waren die Griffe fest wie ein Schraubstock und alles Winden und Zappeln Pauls half nichts, sie hatten ihn.
    "Du Bürschchen kommst uns nicht in die Quere!" meinte Pet triumphierend. Pauls Gegenwehr und empörten Rufe, einschließlich eines peinlichen panischen Schreis nach dem noch immer entschwundenen Lohgock halfen nichts, sie führten ihn ein paar Meter am Krater entlang und stiegen an einer steinernen Stufe, die in den Fels gehauen war, in den Krater hinab. Paul dachte scharf nach. Wie konnte er sich aus dieser dämlichen Situation nur befreien? Die beiden waren nicht gerade helle, doch auch die bedrohlichen Wachen mit den Gewehren sah nun zu ihm. Wenn er entkommen wollte dann jetzt!
    Unauffällig spähte Paul zu seinem Rucksack, welcher nicht an seinem Platz war. Verdammt! Paul hatte ihn an dem Baum oben stehen lassen. All seine Pokemon waren dort drin!
    Während sich Paul noch über seine eigene Dummheit ärgerte, kamen seine beiden Ergreifer mit ihm im Schlepptau an dem Eingang der Höhle an. Das Loch in der Wand war wirklich imposant. In ihr war eine stählerne Tür eingelassen und Paul fühlte sich sofort an die Arena von Erzelingen erinnert.
    "Patrick und Adam, unser Deppen-Duo." begrüßte einer der bedrohlichen Gorillas die Ankömmlinge mit tiefer, dröhnender Stimme. Patrick, der wohl in der Regel Pat genannt wurde, nickte ihnen zu und brummte säuerlich: "Hugh, Davy. Wir ham noch einen Spitzel entdeckt."
    Der dickere der beiden, der der eben Pat und Adam als "Deppen-Duo" bezeichnet hatte, spuckte rüpelhaft auf den Boden und warf einen kurzen Blick auf Paul.
    "Ihr zwei Experten könnt doch nich alles was hier im Umkreis von 500 Metern rumläuft entführen, dass is schon der sechste! Wir entführen Pokemon keine Menschen ihr Idioten!"
    Paul hörte gespannt zu. So misslich seine Lage auch sein mochte, er erfuhr endlich etwas über all das hier. Pokemondiebe? Und schon sechs angebliche Spitzel? Das könnte Robs Aufenthalt hier erklären, half Paul jedoch nicht weiter, denn er war im Begriff ebenfalls ein Gefangener zu werden.
    "Naja, jetzt weiß er eh zu viel, bringt ihn rein und sagt Malcom Bescheid, er meint, er würde die Gefangenen nächste Woche entsorgen, weiß der Geier wie."
    Entsorgen?
    Trotz des erwachten Interesses kroch nun auch die Panik wieder hervor. Wo steckte Lohgock bloß? Und wann kamen die Bullen?
    "Na dann mal rein in die gute Stube!" flötete Adam und nun bugsierten die beiden Idioten Paul in die Höhle, die auch von innen ein exaktes Duplikat der Erzelingenarena zu sein schien. Die Wände waren mit grauem Stahl verkleidet und die Türen waren mechanisch, sodass sie sich automatisch zur Seite schoben. Da die beiden ein rasch durch die Gänge der Höhle schritten und sich nur noch wenig unterhielten, nahm Paul an, dass sie verhindern wollten, dass er sich weitere Details der Einrichtung einprägte. Ihre Bemühungen zeigten Wirkung, denn Pauls anfänglicher Versuch sich die vielen Gänge und Abzweigungen zu merken, um später einen Fluchtweg zu kennen, scheitere kläglich.
    Schließlich hielten sie vor einer vor einer schlichten grünen Tür mit Klinke. Neben ihr schlief ein kleiner fetter Mann mit schulterlangem Haar auf einem Klappstuhl.
    Adam schnippte genervt mit dem Finger vor dem Gesicht des Mannes herum, bis dieser grunzend erwachte.
    "Was?? Wasn los?" brummte er schlaftrunken und griff nach einer leeren Bierflasche.
    "Wir ham noch einen Gast du oller Saufkopp. Könntest mal versuchen bei der Arbeit nich einzunicken, is nich gut, wenn man Wächter ist, nur son Tipp."
    Pat schien nicht viel für den Alkoholiker übrig zu haben. Dieser zog dennoch mürrisch einen kleinen Schlüssel hervor und öffnete die grüne Stahltür. Adam schubste Paul rein, rammte die Tür wieder zu und einen Herzschlag später, war sie wieder abgeschlossen.
    Was Paul in dem kleinen Raum, in dem ein Haufen Schlafsäcke verstreut lagen, zu aller erst auffiel waren zwei spöttische blaue Augen, die ihn fixierten.
    "Ich glaube, du hast da was falsch verstanden, du solltest mir nicht Gesellschaft leisten, sondern mich retten, du Pfeife!"