Pauls Geschichte [nicht löschen]

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  • Hey.


    Aaaach herrlich. xDDD
    Das Kapitel war wieder mal richtig gut, spannend und voller "Paul-Ironie".
    Gut, die Erinnerung kannte ich ja bereits weil ich ja dein Rätsel gelöst hatte. :P
    Ich frage mich was Glumanda mit ihm danach noch angestellt hat, das er solche Rachepläne wie "umbringen" im Kopf hat. o0


    Naja aber da waren so viele Stellen drin wo ich so lachen musste. xD Zum Beispiel diese hier:

    Zitat

    Während die beiden eifrig debattierten, ob man Paul nun ansah, dass er abgrundtief böse war oder nicht, stemmte sich dieser auf die Füße und lies den Apfel fallen.


    und natürlich diese. xD

    Zitat

    "Ich glaube, du hast da was falsch verstanden, du solltest mir nicht Gesellschaft leisten, sondern mich retten, du Pfeife!"


    LOL. xD Armer Paul. Da hat er wohl tatsächlich was falsch verstanden. xDDDD


    Ich frage mich wo Lohgock abgeblieben ist. Bestimmt macht es jetzt ne Rettungstour mit Pauls Pokémon im Alleingang oder so. xDDD
    Na ich bin schon total gespannt, du beschreibst Paul einfach soooo klasse. <3 xD


    Schade, dass das nächste Kapitel noch dauern wird. q_q


    lG Anchesenamun

  • Die Story wird ja immer spannender. Ich find das echt toll, wie viel Action du jetzt reinbringst. Die Organisation scheint ja richtig fies zu sein, ganz anders als die Teddybärchen von Team Rocket ^^ Das Kapitel war echt geil geschrieben, verdammt spannend, immer wieder mal ironisch, und lustige Charaktere wie das "Deppen-Duo" sind auch noch dabei. Aber Paul ist wirklich dämlich - das kommt davon, wenn man immer eine so große Klappe hat. Trotzdem, in der Situation kann er einem echt schon wieder leid tun. Er hat keine Pokemon mehr, wurde gefangen genommen, und jetzt auch noch von Rob ausgelacht. Aber das ist echt übel, dass die Gangster die Gefangenen "entsorgen" wollen. Hoffentlich können sie vorher entkommen.
    Lohgock ist aber auch unverschämt, will einen Teenager gegen zwei bewaffnete Kerle antreten lassen, gegen die das zwei Meter große Feuer-Kampf-Hähnchen selbst keine Chance hatte. Und ist dann auch noch beleidigt, wenn Paul lieber die Polizei ruft als sich als Kanonenfutter zu verkaufen. Und danach verpisst sich Lohgock einfach. Hoffentlich ist es dann wenigstens da, um die Gefangenen zu retten, auch wenn es das beim ersten Mal schon nicht geschafft hat.
    Die Szene am Anfang war ja nochmal eine aus Pauls Vergangenheit, interessant, hat aber leider nicht viel Preis gegeben. Ich bin schon ganz gespannt auf den Grund, warum Paul Glumanda so sehr hasst. Was ist früher wohl passiert?


    Sonst kann ich nur sagen, dass du dich schon wieder verbessert hast. Ich hab diesmal gar keine Rechtschreibfehler gefunden! Auch vom Schreibstil her war das Kapitel wieder eine neue Höchstleistung, viel Handlung, viele Beschreibungen, sehr viel Spannung und noch etwas Humor dazu. Einfach perfekt. ^^

  • So ich habe geschrieben bis die Tastatur rauchte und endlich ist das neue Kapitel fertig. Laut meiner PN-Umfrage, besteht noch immer Interesse an Pauls Geschichte, also hoffe ich auf rege Leserschaft und natürlich Kommentare. Das Kapitel ist eines der wohl spannensten und trotzdem werdet ihr eure Fragen erst im nächsten Kapitel loswerden. Stellenweise habe ich Brutalität und Gefahren eingerbacht, die nicht im Pokemon, das man kennt, anzutreffen sind, ihr werdet es sehen. Lange Rede kurzer Sinn, I'm back from the underground - back for more, hier ist Kapitel 14:



    Kapitel XIV: Capture the Flag


    Es gibt Situationen im Leben, da reagiert der Körper, bevor das Gehirn überhaupt schalten kann. Paul war kein Mensch dem so etwas häufig passierte, doch in diesem Moment war seine Faust schneller in Robs Gesicht gelandet, als er sich bewusst machen konnte, was eigentlich vor sich ging.
    Der Schlag war angereichert von der Wut auf Rob, ihn, Paul, derartig ausgenutzt, in Gefahr gebracht und ihn im Dunkeln gelassen zu haben, was ihm einiges an Kraft verlieh. Rob taumelte von dem Hieb getroffen zurück und wurde von einem muskulösen Mann, von über zwei Metern und einem Mädchen in Robs Alter aufgefangen. Überrascht hielt der geschlagene sich die blutige Lippe.
    „Was sollte das denn?“ brüllte er aufgebracht und stürmte wütende vor. Paul regestrierte, dass sein unüberlegtes Handeln sehr unklug gewesen war. Rob ging seinerseits auf Paul los und drückte ihn gegen die grüne Tür des Raumes, wobei er Paul ordentlich durchschüttelte.
    „Hast du den Verstand verloren?“ zischte er und funkelte Paul böse an. Noch bevor Paul eine Antwort geben konnte, schritt der Muskulöse ein. Scheinbar mühelos schob er Rob von Paul weg.
    „Das musste einfach mal sein.“ brummte Paul. Für eine Entschuldigung war hier nun wirklich kein Platz. Und hatte Rob es mit der Zeit nicht geradezu darauf angelegt?
    Der Wut auf Robs Gesicht wich nun Enttäuschung. Er befreite sich von dem Hünen und sprach ruhiger als zuvor.
    „Ich hatte echt auf dich gezählt, wir alle hatten das.“ er zeigte ausladend in den kleinen Raum, der einem Bunker glich. Insgesamt befanden sich neben Rob, dem Mädchen und dem Riesen noch drei andere Menschen in ihm, mit Paul also sieben.
    „Wenn ich gewusst hätte worum es geht, hätte ich es nichtmal versucht! Für dich mein Leben riskieren, soweit kommts noch!“
    Paul sah sich gemischten Gefühlen ausgesetzt. Zum einen natürlich der anhaltene Zorn, doch zum anderen auch die Furcht vor seinem Schicksal. Was würde ihn hier erwarten? Dementsprechend gereizt war er.
    Noch bevor ein weiteres Wort in dem kleinen Zimmer fallen konnte, ertönte hinter Paul ein ansehnlicher Knall und die grüne Stahltür flog ihm entgegen. In dem rechteckigen Loch, das sie zurückließ stand eine große Gestalt.
    “Lohgock!” rief Rob erstaunt und stürmte auf sein Pokemon zu, das die Tür offenbar mit bloßer Hand eingeschlagen hatte. Während sich Pokemon und Trainer innig in die Arme schlossen traten auch die anderen Insassen zurück ins Freie. Auf dem Boden lagen, scheinbar bewusstlos geschlagen durch Lohgock, Adam, Patrick und der betrunkene Wächter, der auch genausogut aufgrund seines Rausches ruhen konnte.
    Als Paul in Lohgocks vor Freude glühenden Augen sah, wurde ihm mit einem mal klar, das das Pokemon ihn erneut benutzt hatte. Es musste ihm und seinen Kidnappern unauffällig gefolgt sein, um den Weg zu den Gefangenen in Erfahrung zu bringen. Was mit den Wachen am Ausgang geschehen war, konnte Paul sich ebenfalls denken, denn in einer Klaue des Feuerpokemons hielt es die Waffen der beiden umklammert.
    “Ist ja wunderbar! Schön das ich wenigstens als Köder tauge!” stieß er nun wütend hervor. Er hatte die Schnauze von diesen Spielchen gehörig voll, er wollte nur noch aus diesem Ding entkommen.
    Rob löste sich derweil von Lohgock, während die anderen Gefangenen leise zu tuscheln begannen und sich ängstlich umsahen.
    “Ich erklär dir alles, wenn wir draußen sind, okay?” meinte er beschwichtigend und winkte den Rest der spärlichen Truppe näher zu sich. Pauls Wut minderte sich keines Wegs, doch er sah ein, dass es keinem etwas brachte, wenn sie jetzt wieder geschnappt wurden.
    “Wir müssen zuerst in Erfahrung bringen, wo unsere Pokemon sind und sie befreien,”
    Zustimmendes Nicken.
    “Ich weiß wo meine sind: Im Wald.” knurrte Paul missmutig.
    “Na dann nichts wie los!” forderte der Muskulöse und nahm eines der Gewehre von Lohgock entgegen, das andere behielt Rob.
    Paul fragte sich, ob einer der beiden überhaupt wusste, wie man eine solche Waffe abfeuerte und, was noch wichtiger war, ob sie sich trauten sie zu verwenden.
    Mit Rob an der Spitze lief die Truppe ziellos durch die zahllosen Gänge, deren Stählerne Ummantlung jeden Schritt wie einen Kanonenschlag erschallen ließen. Keiner wusste wo, die Pokemon zu finden sein würden, doch Rob setzte auf Lohgocks Instinkt, seine Teamkameraden zu finden.
    Paul war diesbezüglich eher skeptisch und kam sich ziemlich albern vor, wie er im Schatten des Hünen durch die Höhle joggte. Etwas anderes blieb ihm aber gar nicht übrig, denn ohne seine Pokemon waren seine Chancen zu entkommen eher gering.
    Rob schlitterte um eine Ecke und Paul vernahm einen überraschten Ausruf und einen dumpfen Schlag. Er und die anderen beeilten sich aufzuholen, doch ihre Sorge blieb grundlos. Rob war in einen weiteren Ganoven gelaufen, den Lohgock ins Land der Träume geschickt hatte.
    “Ich hab mich schon gefragt, wo die alle sind.” lachte er mit einem schiefen Grinsen und sah sich um. Der Mann, dessen Waffe von dem Muskulösen aufgehoben wurde, lag nun vor einem Stahlgitter, an dessen Seite ein Hebel angebracht war. Allen schoß der Gedanke durch den Kopf, dass der dahinter liegende Raum sicher nicht ohne Bedeutung war.
    Das Mädchen, das geholfen hatte, Rob aufzufangen, trat näher an das Gitter, angestrengt linste sie durch die dicken Stäbe, konnte jedoch nichts ausmachen. Das Licht war nicht angeschaltet.
    “Ich würde spontan tippen, dass dieser Hebel hier, “ Rob zog ihn schwungvoll herunter, worauf das Gitter sich langsam zu heben begann “das Gitter hebt! Ist ja fast zu leicht hier!”
    Paul konnte über Robs kindisches Verhalten nur den Kopf schütteln. Vielleicht versuchte er seine Nervosität zu überdecken, indem er sich locker und witzelnd gab.
    Rob zögerte nicht , sondern betrat den frei gewordenen Weg als erster, Lohgock im Schlepptau, während Paul das Schlusslicht der Flüchtlinge bildete. Was hinter dem Gitter lag, war kein Raum, sondern eine Halle, die von einer weiteren Tür gesichert worden war, welche zwar nicht abgeschlossen gewesen war, aber den Anschein von Finsternis erweckt hatte.
    Die Schritte der ehemaligen Gefangenen hallten laut durch die Halle, die ebenfalls mit grauem Stahl umgeben war und sich mindestens vierhundert Meter in die Länge und vielleicht das doppelte in die Breite zog. An der Decke hingen lange Neonlampen, die den Ort in ein dämmriges, gelbliches Licht tauchten und den Blick auf zahleiche bronzene Pokemonstatuen in großen Glaskuppeln freigab. Die Statuen standen überall und scheinbar ohne jede Ordnung. Alle dargestellten Pokemon wirkten lebensecht, was der Gruppe, die staunend an den endlosen Reihen vorbeischritt, Überraschung und Nachdenklichkeit aufzwang. Paul inspizierte halbherzig ebenfalls einige Exemplare. Er wusste nicht was sie hier noch wollten, es handelte sich augenscheinlich um das Erzeugnis eines Kunstdiebstahles und nicht um das was sie suchten.
    “Gehen wir?” raunzte er ungeduldig und scharrte mit den Füßen, während er probehalber an die Glaskuppel einer gewaltigen brozenen Despotarstatue klopfte. Das Material war fest und klang dumpf, es musste sich um Panzerglas handeln.
    Der Muskulöse hatte die Stirn in Falten gelegt und stellte sich zusammen mit Rob hinter Paul.
    “Ich wäre mir da nicht so sicher. Hier stimmt etwas nicht.”
    Auch Rob schien sich unwohl zu fühlen.
    “Ich hab echt ein ungutes Gefühl mit den Dingern, sie sind perfekt, ein solcher Raub müsste bekannt sein.”
    Er bückte sich und deutete auf einen Schieberegler, der unten an der Glaskuppel der Despotarstatue angebracht war, der am rechten Ende der Skala ruhte.
    “Und was ist das überhaupt?”
    Vorsichtig streckte er die Hand aus, um den Schieber zu bewegen. Er selbst starrte nur auf den Regler und schob ihn hin und her, sodass er die Wirkung nicht mitbekam, doch Paul und dem Muskulösen stockte der Atem vor Erstaunen. Pauls Herz hämmerte mit einem Mal und er begann sich zu fragen, ob er hier in ein extremes Verbrechen geraten sein könnte. Als Robs Hand nach links fuhr, änderte sich die Farbe der Statue. Bis zum Hals des gewaltigen Pokemons wurde sie grün, mit einigen schwarzen Einsprenklungen, was die natürliche Hautfarbe eines Despotars war. Und als ob das nicht seltsam genug wäre, blinzelte die Statue. Langsam schlossen sich die ebenfalls grünen Augenlider über ein dunkelblaues Auge und erhoben sich wieder. Dann zog Rob den Regler zurück und die Statue wurde bis zu zwei Zacken auf dem Kopf wieder bronzen, doch die selben behielten ihnen grünen Ton.
    „Robert! Guck doch!“ rief der Muskulöse erschrocken und riss den Regler bis zum Anschlag nach Links, während Rob verdattert aufblickte.
    Jetzt wo die andere Seite der Skala angezeigt wurde, bekam die Statue ihre natürliche Farbe komplett zurück. Rob klappte die Kinnlade runter. Dann holte die Statue aus und zertrümmerte die Panzerglaskuppe. In einem Scherbenregen, sprang das erwachte Monster aus seinem Gefängnis und landete donnernd in der Halle, wo es eine tiefe Delle hinterließ. Allen war nun eines klar. Die Statue war nie eine gewesen. Sie hatten die ganze Zeit über ein lebendes Despotar betrachtet.Mit etwas mehr als drei Metern Größe, einer Statur wie eine kräftige Echse auf zwei Läufen, mächtigen Armen und Beinen, die wie der gesamte Körper von einem grünen Panzer überzogen waren und einer langen Reihe von immer größer werdenden Stacheln, die sich vom Kopf an bis zum kfräftigen Schwanz zogen, stellte das Gestein-Unlicht-Pokemon eine äußerst beeindruckende Erscheinung da.
    Wütend riss es sein Maul auf, entblösste ein gefährlich scharfes Gebiss und ließ einen ohrenbetäubendes Brüllen hören, das durch den Stahl am Boden und an den Wänden laut hin und her hallte. Wie nach einem Nickerchen schüttelte es auch seine Glieder und streckte sich.
    Auf den Gesichtern von Paul und den übrigen breitete sich Frucht aus. Einem wütenden Despotar wollte keiner entgegentreten.
    Rob jedoch klopfte sich einige Glassplitter von der Schulter und ging langsam auf das sich räkelnde Ungetüm zu und streckte Lächelnd die rechte Hand aus.
    „He, Despotar, komm wieder runter. Ich bins!“ sagte er sanft. Despotar starrte eine Weile auf den Menschen vor ihm, dann entspannten sich seine Muskelpakete,d ich sich unter dem Panzer herzogen. Erneut brüllte es, doch diesmal klang es eher freudig als bedrohlich. Lohgock eilte herbei und auch bei den beiden Pokemon gab es eine Art Widersehen, wobei Lohgock grüßend gurrte.
    „Das Vieh gehört dir? Ein Glück!“
    Der Muskulöse senkte seine geraubten Waffen beruhigt und wichte sich mit dem Unterarm den Schweiß von der Stirn.
    „Ja, die Typen hier haben ihn mir abgenommen, aber ich wurde mein Despotar unter tausenden erkennen!“
    Nachdem Paul erkannt hatte, dass von Despotar keine Gefahr mehr ausging, war er zu dem zerstörten Gerät getreten, aus dem das Pokemon soeben entronnen war. Einige Kabel hingen aus dem goldgelben Boden raus und kleine Blitze zuckten an ihren ausgefransten Enden.
    Diese Statuen mussten alle lebendige Pokemon sein, die von den Gangstern gestohlen worden waren, eine erschreckende Erkenntnis.
    „Wo das jetzt geklärt ist, könnte ihr eure Pokemon suchen, befreien und so weiter, damit wir endlich abhauen können?“
    Alle Köpfe drehten sich zu ihm. Wie jedes Geräusch wurden seine Worte in der Halle ungewöhnlich laut.
    „Du bist ein elender Egoist!“ erwiederte schließlich eine Frau mitte vierzig, die Paul bisher durch ihr Schweigen nicht aufgefallen war.
    „Wir müssen alle Pokemon befreien und herrausfinden, wem sie gehören! Oder willst du sie einfach hierlassen?“
    Die Frau war klein un stemmig, ihre braunen Haare hingen verfilzt und fettig auf ihren Schultern. Sie wirkte absolut lächerlich auf Paul und war kein rethorischer Gegner.
    „Ja will ich und jetzt macht hinne!“ langsam wurde er ungeduldig.
    Sprachlos setzte die Frau zu einer Erwiederung an, doch seltsamerweise kam Rob Paul zur Hilfe.
    „Er hat Recht Sabine, wir müssen die anderen Pokemon zurücklassen, erteinmal sollten wir unsere Haut retten!“
    Da allen der Zeitdruck bewusst war, obwohl sie sich wunderten, dass sie noch nicht angegriffen worden waren, gab es keine weiteren Debatten. Robs Wort schien unter den anderen Flüchtlingen, mit Ausnahme von Paul, der sich provoziert fühlte, das Gegenteil zu tun, großes Gewicht zu haben.
    Einzelnd machten sie sich auf den Weg durch die Halle, um ihre Schützlinge zu finden und zu befreien. Paul beachtete sie nicht weiter, sondern postierte sich vor der offenen Tür , durch die sie die Halle betreten hatten. Mit verschränkten Armen lehnte er sich dort an die stählerne Wand und grübelte nach. Was waren diese Pokemondiebe für Leute? Wie hatten sie diese seltsamen Gefängnisse erbaut? Und was hatten der Muskulöse, das Mädchen, Sabine und die zwei etwa zanzigjähirgen Männer, die ebenfalls gefangen worden waren, mit Rob zu tun? Welches Spiel spielte man hier und warum war Paul mit den Regeln nicht vertraut?
    Ein Poltern ließ ihn aus seinen wütenden Gedanken aufschrecken. Schritte hallten durch die Gänge in der Nähe. Es waren schnelle Schritte. Schritte, die näher kam.
    Alamiert sprang er auf und rief in die Weite der Halle: „Wir kriegen Besuch!“
    Der Ruf nahm änhliche Ausmaße wie Despotars Gebrüll an, was an den Wänden lag. Kaum war er verklungen, da hörte er aufgeregte Stimmen, die sich zu den nun sehr nahen Schritten gesellten.
    Hastig sprnitete er los und hechtete hinter ein Reihe von gefangenen Pokemon. Er hatte keine Sekunde zu früh gehandelt, denn schon im nächsten Augenblick wurde die Tür weiter aufbestoßen und etwa zwanzig Männer von unterschiedlichem Alter und Körpergröße stürmten, die Waffen im Anschlag und zehn flatternde Golbats im Schlepptau, in die Halle.
    Der Muskulöse, der gerade um eine Reihe Pokemon gestürmt kam, sah die Bedrohung und riss entsetzt die Augen auf.
    Die ersten Schüsse fielen.


    Vorher war die Halle absolut ruhig gewesen, doch jetzt schlugen Kugeln durch die Panzergläser oder prallten ab und flogen als unberechenbare Querschläger durch die Luft. Es krachte überall. Die Golbats flatterten in Formation los und stürzten sich angressiv in das Labyrinth aus gefangenen Pokemon. Dann ertönte das Brüllen von Despotar und ein goldener Hyperstrahl fegte durch den Schwarm der fliegenden Angreifer.
    Paul kauerte hinter einer Mauer aus Pokemon, seine Beine zitterten unwillürlich. Er konnte die unmittelbare Gefahr spüren, sie riechen.
    „Kommt raus und ergebt euch, dann passiert euch nichts!!“ schrie eine Männerstimme, begleitet von pfeifenden Kugeln. Eine Antwort war aus dem Durcheinander nicht zu erkennen.
    Vorsichtig kroch Paul auf dem Bauch aus seiner Deckung hervor und spähte um die Ecke. Die Bewaffneten leifen paarweise durch die Halle und durchstöberten wild schießend die Gassen. Nicht weit von Pauls Versteck entfernt schlug Lohgock energisch auf ein Magnayen ein, welches wie ein großer grauer Wolf aussah und winselnd neben seinem bewusstlosen Besitzer lag. Hinter Lohgock stand Rob und blickte sich hektisch um. Sein Blick traf Paul.
    „Paul!! Hierher, schnell!“
    Paul vergass seine Abneigung gegen Rob und gehrochte. Ohne seine eigenen Pokemon blieb er schutzlos, was in Lohgocks Gesellschaft anders war. Nun stampfte auch polternd Despotar herbei, verfolgt von drei Gangstern, die feuerten , was die Waffen hergaben. Am Arm Despotars trat bereits Blut aus und eine Spitze am Rücken war durchbohrt.
    „Was machen wir jetzt?“ brüllte Rob. Panik stand in seinem Gesicht genauso wie in Pauls.
    Beide sahen zum freien Ausweg und vergaßen jede Solidarität. Sie sprinteten hinaus und rannten mit Robs Pokemon was das Zeug hielt durch die Gänge. Sie sprachen kein Wort, sondern konzentrierten sich drauf Lohgock zu folgen, das den Weg zu kennen schien.
    In Pauls Kopf kreisten die Gedanken, sodass er meinte dieser würde gleich platzen. Panik, Adrenalin, Verwirrung und Erschöpfung vermengten sich zu einem drückenden Dröhnen, das ihn zu betäuben schien. Endlich machte Lohgock ein scharfe Biegung und Paul und Rob liefen hinter dem stampfenden Despotar bergan. Vor ihnen lag eine Tür aus Stahl. Der Ausgang. Sie würden es schaffen.
    Lohgock hielt inne und wartete auf Despotar, das die Tür ohne viel Federnlesen mit dem Schwanz zerschlug und so den Weg ins dämmrige Freie ebnete. In einer Reihe stürmten die beiden Menschen und die beiden Pokemon hinaus.
    Der Krater, den Paul vor einer knappen halben Stunde unfreiwillig betreten hatte, war ausgefüllt von einem riesigen dunkelgraues Gebilde, das eingestrandeten U-boot glich, welches Stützem zum Stehen besaß. An der viereckigen Schnauze des grauen Etwas' war eine Rampe ausgefahren, die einen Blick in das innere freigab. Es handelte sich wohl um ein Raumschiff oder ähnliches.
    Am Fuß der Rampe standen etwa Fünfzig in schwarz und grau gekleidete Männer, die Gewehre und Pistolen in der Hand hielten. Sie gehörten augenscheinlich zu den Pokemondieben. Das Erstaunlichste war jedoch, ein großer blauer Drache mit tiefroten Flügeln, der über ihnen flog und auf dessen Rücken eine Gestalt stand.
    Rob, Paul, Despotar und Lohgock erstarrten. Sie waren in eine Falle gelaufen.
    Der Drache näherte sich nun dem Boden und landete schwerfällig in dem Krater, worauf sein Reiter geschickt absprang. Es handelte sich um eine hochgewachsene Frau mit hellvioletten, kurzen Haaren, die in einer Art schwarzen Rüstung, die einem Mantel glich steckte, die ihren Oberkörper umschloss und eine enge rote Hose trug. An ihrem linken Handgelenk war eine seltsame Aparatur angebracht, die Paul nicht identifizieren konnte.
    Alle Blicke richtete sich auf die Frau. Dann sprach sie mit kalter und für eine Frau tiefer Stimme:
    „Es ist vorbei für euch. Ich hätte euch unschädlich machen sollen, aber sei's drum. Ergebt euch jetzt, oder ich muss meine Männer anweisen zu feuern.
    „Sie! Sie schon wieder!! Despotar, Hyperstrahl!“ schrie Rob vor Wut schäumend, worauf Despotar den mächtigen Angriff auf die Frau entsante. Der Drache, welcher das seltene Pokemon Brutalanda war, konterte mit dem selben Angriff, was eine Explosion verursachte.
    Aus den Rauchschwaden redete die Frau erneut auf sie ein.
    „Ich gebe euch diese letzte Chance.“
    Pauls Gedanken tanzten Pogo. Er konnte nicht überlegen, was zu tun war und wenn schon kontne er eh nichts ausrichten, denn er war wehrlos.
    Erneut war es totenstil, bis plötzlich ein leises, aber nervtötendes Summen den Krater erfüllte. Paul spürte, dass in seiner Jeans etwas vibrierte. Sein Handy.
    Dieser eine Moment der Ablenkung genügte, um alles für Paul und Rob zu wenden, denn in den Büschen hatten die Spezialeinheiten der Polizei nur auf einen günstigen Moment gewartet.
    In schusssichere Westen gehüllt und mindestens hundert Mann stark rutschten sie die steilen Hänge zum Krater hinunter und liefen auf den Eingang der Höhle zu. Nun brach unter den Ganoven Panik aus. Sie eröffneten ziellos das Feuer auf einzelne Polizisten, doch auch auf sie wurde geschossen.
    „Wir ziehen uns zurück.“ sagte die Frau ruhig, aber laut.
    Paul betrachtete mit offenem Mund das erstaunliche Szenario. Die Verbrecher hetzten in das Raumschiff, worauf das Brutalanda mit der Frau als letztes hineinflog. Kurze Zeit später passte sich das Fluggerät wie ein Chamäleon der Umgebung an und erhob sich mit fauchenden Triebwerken.
    Paul stand inmitten des unglaublichen Chaoses und blickte dem Schiff nach.
    Rob sah ihn an.
    „Ich glaube, ich habe dir einiges zu erzählen.“ meinte er und lachte.

  • Huhu.


    Endlich geht es weiter. <3
    Erstmal: ich habe hier und da ein paar Fehler gefunden. oo
    Aber irgendwo war zB. ein Komma, wo keins hingehörte... sorry, ich hab vergessen wo. >_<
    Ich find das ja eigentlich immer selber schlimm... kritisieren und dann nicht mal sagen wo was falsch ist...


    Das Kapitel hat mir ganz doll gut gefallen. xDDD
    Schon allein beim ersten Satz... er hat Rob geschlagen, Yeah xDDD
    Ich mag einfach deinen ganzen Schreibstil.
    Der passt so unglaublich gut zu Pauls Art... so etwas lässiges hat er. xDD
    Du kommst auf Formulierungen und Wörter, bei denen ich in gewissen Situationen nur staunen kann.
    (1. Satz xD):

    Zitat

    Es gibt Situationen im Leben, da reagiert der Körper, bevor das Gehirn überhaupt schalten kann. Paul war kein Mensch dem so etwas häufig passierte, doch in diesem Moment war seine Faust schneller in Robs Gesicht gelandet, als er sich bewusst machen konnte, was eigentlich vor sich ging.


    Auf so was wäre ich nie gekommen!
    Naja... warscheinlich denke ich einfach ein bisschen anders als du... wenn ich aus Pauls Sicht schreiben würde, ginge das bestimmt schief. :P
    Ah, hab jetzt doch nen Fehler noch gefunden (wenigstens einer x_x):

    Zitat

    Paul regestrierte, dass sein unüberlegtes Handeln sehr unklug gewesen war. Rob ging seinerseits auf Paul los und drückte ihn gegen die grüne Tür des Raumes, wobei er Paul ordentlich durchschüttelte.


    Registrierte muss es heißen.


    Wie es aussieht hat Rob irgendetwas mit Jägerin J zu tun. :)
    Sie kannten sich jedenfalls offenbar schon länger. xD Gleich als du von Statuen in Panzerglas geschrieben hast habe ich so gedacht:
    Das kenne ich doch irgendwoher... und dann hast du das mit dem Regler geschrieben und da hats dann bei mir pling gemacht. xD
    Ich bin schon auf Robs Erklärung gespannt... und wo sind wohl Pauls Pokémon hin? oo Im Wald?!
    Was das jetzt so geplant von Rob das Paul geschnappt und Lohgock ihn dadurch befreien kann? Miese Nummer...
    Vielleicht wars aber auch nur ein Plan B?!... /=


    lG Anchesenamun

  • Ich melde mich auch mal wieder.^^ Schön dass du weitergeschrieben hast.
    Dieses Kapitel war ja im Vergleich zu den vorherigen ganz schön kurz. Ich finde, dass manche Sachen zu schnell passiert sind, wie z.B. die Befreiung durch Lohgock oder die kurze Zeit, in der die Gruppe die Halle mit den Pokemon gefunden hat. Ich fand es auch etwas unrealistisch, dass Lohgock dieses Mal ohne Probleme mit den bewaffneten Wachen zurecht gekommen ist, wo es doch beim ersten Versuch sogar angeschossen wurde.
    Dafür hast du wieder viele gute Beschreibungen gemacht, die z.B. diese "Statuen". An der Stelle war mir gleich klar, wer hinter den Pokemondiebstählen steckt, aber ich war sehr überrascht, dass Rob Jägerin J schon kannte. Insgesamt war das Kapitel sehr spannend und brachte einige unvorhergesehene Wendungen. Ich hätte nie gedacht, dass Paul schon so schnell wieder frei sein würde, dass sie die anderen Leute im Stich lassen würden oder dass die Polizei am Ende tatsächlich aufkreuzt.
    Überhaupt nimmt deine Story immer komplexere Ausmaße an. Am Anfang war es ja nur diese Rivalengeschichte zwischen Ash und Paul, dann auch zwischen Paul und Rob, später kam dann noch die noch unvollständige Vergangenheit von Paul dazu und jetzt taucht auch noch J auf. Ich bin schon gespannt, wie du das alles unter einen Hut bringen willst.^^


    Dein Schreibstil ist immer noch gut, besonders was das Schreiben aus Pauls Sicht angeht. Schlecht fand ich aber, dass du diesmal ein paar sehr umständliche Satzkonstruktionen drin hattest. So etwas liest sich nicht so flüssig.
    Ein Beispiel: Was hinter dem Gitter lag, war kein Raum, sondern eine Halle, die von einer weiteren Tür gesichert worden war, welche zwar nicht abgeschlossen gewesen war, aber den Anschein von Finsternis erweckt hatte. Diese dreifache Verwendung von 3. Vergangenheit hört echt nicht schön an. Ich hab den Satz mehrmals lesen müssen, um überhaupt zu kapieren, wie du das mit der zweiten Tür gemeint hattest.
    Sonst hab ich auch noch ein paar Rechtschreibfehler - neben ein paar Tippfehlern - gefunden:
    Sie wirkte absolut lächerlich auf Paul und war kein rethorischer Gegner. rhetorisch
    Einzelnd machten sie sich auf den Weg durch die Halle, um ihre Schützlinge zu finden und zu befreien.
    Der Krater, den Paul vor einer knappen halben Stunde unfreiwillig betreten hatte, war ausgefüllt von einem riesigen dunkelgrauesn Gebilde, das einem gestrandeten U-boot glich, welches Stützemn zum Stehen besaß.

  • Wieder da :sarcastic:
    Vorher war dieses Kapitel nicht vollständig, jetzt ists fertig.



    Kapitel XV: Erfolgserlebnisse


    Paul beobachtete mit glasigem Blick die beiden Pokemon, die im Schein der Mittagssonne über den Rasen huschten und sich einen heftigen Kampf lieferten. Der Kampf versprühte Intensität, denn beide Kontrahenten hatten das klare Ziel des Sieges vor Augen, schließlich stand einiges auf dem Spiel, doch Paul sah zwar hin, verfolgte aber den eigentlichen Kampfverlauf gar nicht. Er war mit anderen Dingen beschäftigt.
    Paul saß mit Rob im Park von Ewigenau auf einer schmalen Bank. Es fiel ihm schwer zu glauben, was ihm sein Gegenüber als Erklärung, für die Ereignisse des letzten Tages lieferte, doch gleichzeitig zweifelte er nicht an Robs Worten, das passte einfach nicht zu ihm.
    Laut Robs Aussage, hatte die Verkettung unglücklicher Geschehnisse in der Nähe von Flori begonnen, einer kleinen Stadt hinter dem Ewigwald.
    Bei einem einem Training Robs mit seinen drei Pokemon, Lohgock, Despotar und Guardevoir, hatten eine Gruppe bewaffneter Verbrecher und eine Frau mit einem unglaublich starken Brutalanda
    den Versuch unternommen, Guardevoir einzufangen und zu verschleppen. Rob hatte sich natürlich gewehrt, doch letzlich hatte die Frau eine Art Kanone verwendet, die Guardevoir zu einer der goldenen Statuen gemacht hatte und war geflohen.
    Hätte Paul die Sache mit den Statuen nicht mit eigenen Augen gesehen, hätte er spätestens in diesem Moment Rob für wahnsinnig erklärt.
    „Okay, die haben also dein Pokemon entführt und sind getürmt, was hast du dann gemacht?“ wollte Paul nun genauer wissen. Er fragte sich, wie es die Verbrecher es geschafft hatten, Lohgock von Rob zu trennen.
    „Ich wollte Guardevoir nicht einfach aufgeben. Ich habe nur diese drei Pokemon und jedes von ihnen ist wie ein Teil von mir.“
    Der jüngere Trainer kannte dieses Gefühl, doch es war ihm nur von Chelterrar bekannt. Dass Rob dieses Gefühl bei gleich drei Pokemon haben konnte erschien ihm lächerlich und gefühlsduselig.
    Rob verschränkte nun die Arme vor der Brust und schüttelte kurz den Kopf.
    „Aber ich war zu unvorsichtig. Wir griffen die Bande bei ihrem Haupquartier an.”
    Er grinste schief und schmunzelte: “Das kennst du ja, von innen und von außen.”
    Dafür hatte Paul nur ein Grunzen übrig.
    Wieder ernst führ der Ältere fort.
    “Der Kampf war einseitig, doch ich konnte Guardevoir vorerst befreien. Letzlich packte die Frau wieder ihre Kanone aus und setzte Despotar schachmatt, womit wir verloren hatten. Guardevoir hat aber vorrausgedacht, sie ist unglaublich schlau!”
    Paul fiel auf, dass Rob immer darauf achtete seine beiden weiblichen Pokemon, Lohgock und Guardevoir und sein männliches, Despotar, mit “sie” und “er” anzureden. Paul war längst an ein “es” gewöhnt.
    “Guardevoir setzte Teleport ein, um Lohgock aus der Gefahrenzone zu schicken. Noch während der Attacke, befahl ich Lohgock dich zu suchen.”
    Damit war also ein weiteres Rätsel gelöst. Die Teleportattacke von Guardevoir hatte Lohgock direkt zu Paul geschickt. Doch Paul kamen weitere Fragen und Unstimmigkeiten in den Sinn.
    Skeptisch fragte er: “Aber warum hat Guardevoir nicht dich teleportiert? Und woher wusste es wo ich bin, es hat mich doch vorher noch nichtmal gesehen!”
    Robs Schultern zuckten kurz.
    “Ich habe keinen Schimmer. Guardevoir ist eben was besonderes, genau wie Lohgock und Despotar.”
    Immer diese Lobeshymnen! Rob war geradezu fanatisch in seine Pokemon vernarrt.
    “Naja,” fuhr Rob fort “Jedenfalls gerieten Despotar, Guardevoir und ich in Gefangenschaft. Die anderen Gefangenen, sind durch unglückliche Umstände dorthin geraten.”
    “Juckt mich doch nicht.” brummte Paul.
    “Was ne Überraschung.” Wieder ein wissendes Grinsen.
    “Um es kurz zu machen: Bis du ankamst und durch Zufall Lohgock eine Möglichekeit zur Rettung gegeben hast, hab ich mir die Zeit mit Quatschen totgeschlagen, den Rest kennst du ja.”
    Paul schüttelte den Kopf. Da waren noch viele Fragen.
    “Wer ist diese Frau?”
    Robs Gesicht verfinsterte sich.
    “Sie nennt sich Hunter J und ist die meistgesuchteste Pokemonjägerin der Welt. Sie kennt keinen Skrupel und ist die beste ihres Fachs, ihre Crew zählt fast zweihundert Mann, alles Ganoven, die sie aus einem Gefängnis befreit hat.”
    Hunter J also. Wofür das “J” wohl stehen mochte?
    Das Gespräch wurde nun unterbrochen, denn der Kampf, der auf dem Rasen getobt hatte, hatte sein Ende gefunden. Paul sah aus en Augenwinkeln, wie das genesene Panflam mittles Schaufler aus dem Boden unter Magmar hervorstieß und es gegen einen Baum schmetterte. Das größere Pokemon blieb erschöpft liegen.
    “Dein Panflam ist besser geworden, kann jetzt sogar Feuerwirbel, beachtlich.”
    Paul winkte ab und zog beide Pokemon ohne ein weiteres Wort in ihre Pokebälle zurück.
    “Trainingssache. Es kann aber mehr und den Feuerwirbel hat Reggie ihm gezeigt.”
    “SIE kann mehr und Reggie hat es IHR beigebracht!” korrigierte Rob unwirsch. Was sollte das denn nun wieder?
    “Panflam ist ein Weibchen, klar an der Locke am Kopf zu erkennen, die ist bei Männchen viel größer.”
    Paul schnaubte verächtlich. Dann eben “Sie”!
    “Jedenfalls heißt das doch, dass du Magmar wegschickst und mit Panflam die Arena besteitest, oder?”
    Ein einfaches Nicken bestätigte dies.
    “Die Arena ist ein Kinderspiel, Lohgock ist heute Morgen fast wieder eingepennt, als ich dort war.”
    Nun fiel Paul aus allen Wolken. Es kam ihm wie Betrug vor, dass Rob den Kampf morgens ausgetragen hatte, um ihn so vor Paul zu gewinnen. Er ließ sich die Überraschung aber nicht anmerken. Dennoch schien Rob, die Empörung gespührt zu haben, denn er sagte beschwichtigend:
    “Bella wollte es unbedingt so früh tun. Sie ist etwas hyperaktiv.” Er entblößte eine Reihe weißer Zähne.
    Bella war das fünzehnjährige Mädchen, das ebenfalls in Hunter Js Gefangenschaft gewesen war und bei Pauls Auseinandersetzung mit Rob jenen aufgefangen hatte, nachdem Paul seinen Kinnhaken platziert hatte. Rob schien offensichtliches Interesse an ihr zu haben.
    “Na Herzlichen Glückwunsch! Ich packs jetzt.”
    Mit diesen Worten sprang Paul auf und wollte mit dem Ziel, ins Pokemoncenter zu gehen, seine Pokemon heilen zu lassen und Magmar zurück zu Reggie zu schicken, verschwinden, doch Rob hielt ihn zurück.
    “Jetzt habe ich noch eine Frage. Wer ist der Held, der dir die SMS geschickt hat? Ohne diese Nachricht, säßen wir immer noch da unten rum.”
    Paul zog wortlos sein Handy herraus, tippte eine Weile darauf herrum und zeigte Rob die Kurznachricht.
    “Ich hab den Orden!” lautete sie.
    Paul spie seine Worte praktisch aus: “Das kam von dem größten Vollidioten, den ich je treffen musste. Warum ich ihm meine Nummer gegeben habe, hab ich vergessen, aber das war wohl das erste Mal, dass der Schwachkopf etwas sinnvolles getan hat.”



    Paul war den ganzen Tag über schon schlecht gelaunt. Dass ihn jetzt Rob und Bella, die ihre langen blonden Haare frei über die Schultern fallen ließ und der Witterung entsprechend ein hellblaues Kleid trug, dass zu ihren ähnlich gefärbten Augen passte, zu seinem Arenakampf begleiteten, machte es für ihn nicht besser. Er stapfte mit den Händen in den Taschen vorraus durch die parkartige Anlage auf die ihm schon bekannte Arena zu, die ihn einmal mehr an ein Gewächshaus erinnerte, und Rob und Bella liefen ihm hinterher, wobei sie sich gegenseitig mit Witzen unterhielten. Paul konnte Rob nicht wirklich leiden, doch wenn es Konkurenz zu Ash gab, dann war es Bella. Sie war den ganzen Tag über bestens gelaunt, grinste unentwegt und lachte über jeden Mist, größtenteils den, den Rob von sich gab. Und ihre Lache war wie ein schrilles Wiehern, das Paul an ein gequältes Pferd erinnerte. Ein furchtbare Person, die unverschämt gut aussah.
    Nun trat Paul endlich zur Tür der Arena von Ewigenau, zu seinem zweiten Kampf um einen Sinnohorden. Anders als in Erzelingen, war lediglich die Tür aus silbrigem Stahl. Zentral war ein Pokeball von etwa ein Meter Größe auf ihr abgebildet, welcher in der Mitte geteilt wurde, als die Tür automatisch und völlig lautlos aufglitt, um Paul und seine unliebsamen Begleiter hineinzulassen. Und wieder gab es große Unterschiede zur Arena von Erzelingen. Es gab keine Räume zwischen dem Kampffeld und dem Eingang, die Tür mündete direkt in einen kleinen umzäunten Wald, der rechteckig angelegt worden war. Außenrum gab es zwei Reihen Bänke, die für eventuelle Besucher und Zuschauer Platz boten.
    An den kurzen Seiten des Zaunrechtecks standen kleine Podeste, einer in blau, einer in grün, von denen man perfekte Sicht auf die ebene Rasenfläche im Zentrum des Waldes hatte, welche wie eine breite Straße durch die Bäume schnitt.
    Ein weiteres farbloses Podest stand in der Mitte der langen Seite, von dem gerade eine junge Frau in einem blauen Trainingsanzug hüpfte, die ihre langen schwarzen Haare zu zwei Zöpfen gebunden hatte, was zusammen mit ihrer Brille eine seltsame Erscheinung war. Im Schlepptau hatte sie ein Blanas, welches ein Pflanzenpokemon der Hoennregion war. Blanas Arme und Kopf ähnelten einer großen Zwiebelknolle und es war etwa einen Meter groß.
    Die Frau und das Blanas trafen sich mit zwei weiteren Personen in der Mitte des Kampffeldes, während Paul jenes Umrundete. Dieses Feld war für den ampf mit Pflanzenpokemon geschaffen und bot ohnen viele Vorteile. Dennoch sollte dieser Kampf für Paul keine Schwierigkeiten bereit halten, hatte er doch mit Snibunna, Panflam und Kramurx gleich drei effektive Pokemon dabei.
    Er sah noch, wie die drei Personen in der Mitte sich gegenseitig die Hand schüttelten, dann verschwand eine, ein etwa zehn Jahre alter Junge, mit griesgrämigem Gesichtsausdruck und auf den spärlich belegten Tribünen kam vereinzelnd Applaus auf. Paul hatte schon öfter erlebt, dass die Leute einer Stadt mit Arena den Kämpfen gerne zusahen.
    Jetzt schritt Paul durch das Gras und dabei fiel ihm auf, dass die Arena ohne Dach war und die Sonne beinahe zentral auf die Mitte des Feldes schien.
    Neben der offensichtlichen Schiedsrichterin stand die Arenaleiterin von Ewigenau. Paul wurde gleich zweifach überrascht: Erstens war sie kaum älter als Rob und Bella, zweitens hatte Paul sie schone einmal gesehen und gesprochen.
    Die junge Frau besaß kurze orangfarbene Haare, von denen zwei lange Strähnen an beiden Seiten der Stirn herabhingen. Sie trug einen grünen Überwurf über einem langärmligen, schwarzen und bauchfreien T-Shirt und eine kurze, weite Hose, mit ausgefranzten Enden, die die gleiche Farbe wie ihre Haare hatte. Sie war gertenschlank und ihre braunen Augen leuchteten aufgeweckt.
    Paul wusste sofort woher er sie kannte. Bei seinem kruzen Aufenthalt in Ewigenau vor etwa einer Woche, hatte sie ihn zu den unverhofften Ausflügen in die Vergangenheit verholfen und er hatte sie bei der Gelegenheit beleidigt. Damals hatte sie lediglich andere Sachen angehabt und ihre Haare hatten rot gewirkt. Auf dem Gesicht der Frau entdeckte Paul, dass sie auch ihn wiedererkannte. Sie kräuselte die Lippen.
    “Du bist der Penner aus dem Park.”
    Paul merkte, dass diese Frau mehr Selbstvertrauen hatte, als ihre zierliche Gestalt vermuten ließ. Denoch konterte er unerbittlich.
    “Und du die Trainerin mit dem Faible für besonders schwache Pokemon.”
    Empörung zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab.
    “Also erstmal bin ich Silvana, die Arenaleiterin von Ewigenau und zweitens solltest du “Sie” zu mir sagen.”
    Der Jüngere wollte jetzt keines Falls den Rückzieher machen und ihr den Gefallen tun. Lieber fuhr er mit der Provokation fort.
    “Das kannst DU vergessen. Im übrigen will ich mit DIR um den Orden kämpfen, mein Name ist Paul.”
    Er betonte das “Du” und “Dir” besonders und grinste frech. Wenn schon kein Ash in der Nähe war, tat es auch eine unautoritäre Arenaleiterin.
    Sie schnaubte abfällig, schwieg jedoch. Ihr blieb nichts anderes übrig, schließlich war es ihr Job. Ihre Augen fixierten Paul kurz feindseelig, dann marschierte sie schnellen Schrittes auf das grüne Podest zu und winkte die Schiedsrichterin auf das ihre.
    “Na gut, wenn du unbedingt verlieren willst, bitte.”
    Paul schlenderte gemächlich zu seiner Position. Betont gleichmütig erklomm er das Podest und versengte die Hände tiefer in den Taschen. Es herrschte angespannte Stimmung in der Arena. Aus den Augenwinkeln registrierte er, wie Rob und Bella auf einer der Bänke aufgeregt tuschelten. Grimmigkeit packte ihn und er blendete gezielt das übliche Gelaber der Schiedsrichterin aus, eine Fähigkeit, die sich anzueignen sich gelohnt hatte, denn die Regeln waren überall gleich.
    “... ist vorbei, wenn einer der Kontrahenten kein kampffähiges Pokemon mehr zur Verfügung hat. Los gehts!” murmelte die Kampfrichterin mit gelangweilter und leicht lallender Stimme. Ein lustiger Job war das sicher nicht.
    “Jetzt zeig ich dir was Sache ist, auf gehts Kikugi!!”
    Der erste Pokeball der Arenaleiterin schwirrte durch die Luft und gab ein kleines rotes Pokemon frei, das einer zu großen Kirsche mit Beinen und Gesicht gleichkam. Die Augen des winzigen Geschöpfes wurden von einem Blatt auf dem Rücken überschattet.
    Paul kannte dieses Pokemon nicht, doch es sah ihm nicht nach einer Herrausforderung aus. Seine Wahl war schon vor dem Kampf gefallen. Pauls Pokeball entschlüpfte Panflam. Sein Trainer hatte es bedauert, das Training des Feuerpokemons so lange nicht fortsetzen zu können, doch die Verletzungen, die nun genesen waren, waren eine unüberwindbare Behinderung gewesen. Der einzige Vorteil der langen Pause war, dass Pauls Bruder Reggie Panflam die Attacke Feuerwirbel beigebracht hatte, welche der erste Schritt auf dem Weg zum mächtigen Feuersturm war.
    Das weibliche Affenpokemon zeigte sich motiviert und fit. Kampfbereit streckte es die Fäuste gen Himmel.
    “Fang schon an Paul.” rief Silvana provozierend, doch Paul fiel darauf nicht herrein. Er wollte sehen, wie effizient Panflam wirklich geblieben war, denn den Kampf mit Magmar, hatte er nur flüchtig beobachtet.
    “Panflam, fang mit Glut an!”
    Mit einem Hagel von kleinen glühenden Klumpen eröffnete Panflam den Kampf. Die Geschoße pfiffen durch die Luft und hätten dem Pflanzenpokemon Kikugi sicherlich einigen Schaden zugefügt, wäre dieses nicht im letzten Augenblick zur Seite gesprungen.
    Panflam setzte erneut an und sandte eine zweite Salve los, die wieder ins Leere ging. Ein dritter Versuch scheiterte ebenso.
    “Gib dir gefälligst mehr Mühe!” tadelte Paul sein Pokemon. Es konnte doch nicht wahrsein, dass es so ein halbes Hemd nicht traf!
    “Dein Pokemon ist wohl nicht schnell genug Paul! Kikugi ist flinker als man denkt.” meinte Silvana altklug. Paul blendete sie erneut aus.
    “Geh in den Nahmkapf mit Flammenrad.”
    Nun spie Panflam eine Flamme aus und umhüllte sich mit ihr. Mit beachtlicher Geschwindigkeit steuerte es eine Kollision mit seinem Gegner an.
    “Kikugi, spring und setz Zauberblatt ein!” rief die Arenaleiterin hastig, woraufhin ihr Pokemon über das angreifende Panflam hopste und eine Reihe leuchtender Blätter erscheinen ließ, die auf Panflam niederprasselten.
    Mit einem Aufschrei wurde das Feuerpokemon zu Boden gedrückt und hielt sich jammernd den Rücken.
    “Steh gefälligst auf, Panflam und mach es diesmal besser!!” befahl Paul ungeduldig. Die Bewegungen seines Pokemons kamen ihm lasch und unkoordiniert vor. Magmar musste sich nicht richtig bemüht haben.
    Energisch versuchte es Panflam erneut. Und wieder konterte Kikugi mit einem Ausweichmanöver und Zauberblatt. Diesmal jedoch war Panflam vorgewarnt und es sandte ohne Pauls Befehl eine Ladung Glut gegen die Attacke. Die Überreste der Zauberblätter schwebten verkohlt zu Boden.
    “Jetzt setz Schauler ein!”
    Bevor Kikugi eine Attacke ausführen konnte, grub sich Panflam blitzschnell in den Boden ein und begann einen Tunnel zu graben.
    Kikugi war nun sichtlich irritiert und hopste nervös umher.
    “Geh zu einem Baum und bring dich dort in Sicherheit.”
    Der Tipp seiner Trainerin wurde sofort befolgt. Das Pflanzenpokemon beeilte sich Schutz in einem der Bäume zu suchen, die das Kampffeld umgaben.
    Paul gedachte dem zuvorzukommen.
    “Panflam greif mit Kratzer an.”
    Überraschenderweise zeigte sich Panflam dieses mal schneller als sein Kontrahent und so schlug das Feuerpokemon Kikugi im Vorbeilaufen nieder, sodass dieses aus dem Gleichgewicht kam und schmerzhaft mit dem als Deckung angestrebten Baum kolidierte.
    Ein kleines Grinsen umspielte Pauls Lippen. Jetzt war Kikugi verletzlich, es war Zeit es zu beenden.
    “Feuerwirbel und anschließend Flammenrad.” ordnete er an. Zum ersten Mal seit Paul sein Pokemon zur Genesung seinem Bruder überlassen hatte, konnte er nun die neue Attacke begutachten, die Reggie Panflam beigebracht hatte. Aus Panflams Mund wurde eine lange dünne Flamme ausgespien, die Kikugi kräuselnd einhüllte und schließlich in einer Flammensäule auflodern ließ. Mehr als geschwächt und äußerst verkohlt kauerte Kikugi am Boden. Dann traf Panflam mit seinem zweiten Angriff und katapultierte seinen Gegner punktgenau vor seine Fassungslose Besitzerin. Kikugi hustete matt und eine Rauchwolke stob aus seinem Mund.
    Die Schiedsrichterin verkündete lahm das Ergebnis des ersten Schlagabtausches, während Silvana ihren geschlagenen Kämpfer mit einer Salbe einrieb und anschließend in seinen Ball beförderte.
    “Das war schonmal nicht übel.” meinte sie und sah Paul so an, als hätte sie und nicht er den ersten Kampf gewonnen. Ein Grund mehr, auch ihrem nächsten Pokemon ordentlich die Fresse zu polieren, dachte sich Paul und ballte die Faust.
    Schwungvoll entließ Silvana ihr Roserade ins Freie. Paul hatte es bereits gesehen, als er das letzte Mal in Ewigenau gewesen war. Damals hatte er Silvana für irgendeine Trainerin gehalten, die ihre Pokmeon verhätschelte. Er war sich sicher, dass Roserade nicht allzu stark sein würde. Grund genug also auf eine etwas riskantere Taktik zu setzen.
    Paul schwieg ganz einfach. Er befahl seinem Pokemon nichts, welches die Geste als Anweisung zum Nichtstun interpretierte, was auch genau Pauls Absicht war. So ergriff Silvana die Initiative.
    Ihr Pflanzenpokemon schoß aus den Rosenartigen Armen auf ihren Befehl zwei lange grüne Ranken ab, die sich um Panflams Körper wickelten und es bewegungsundfähig machten. Paul wartete ab.
    Roserade ließ sich davon nicht irritieren und schleuderte Panflam gegen einen Baum.
    “Mach weiter mit Matschbombe!” ordnete Silvana nun an. Rosearde feuerte eine violette Masse auf Panflam ab, die beim Aufprall detonierte und das Feuerpokemon aufschreien ließ. Noch immer reagierte Paul nicht auf die Angriffe, sondern konzetrierte sich auf sein Pokemon. Er durfte den rechten Zeitpunkt nicht verpassen, sonst würde Panflam schlicht und ergreifend verlieren, bevor Großbrandt aktiv war. Vielleicht war es Zeit für ein wenig Gegenwehr.
    Als Roserare anstürmte um irgendeine physische Attacke durchzuführen, nickte Paul Panflam zu, eine Art Erlaubnis auf eigene Faust zu handeln. Durch die einfach erreichten Erfolge zuvor, war Roserade unvorsichtig und so war seine Überraschung groß, als Panflam hastig auswich und ein Flammenrad bildete. Blitzschnell spurtete das kleien Affenpokemon durch die Arena und hinterließ auf dem Boden verkohlte Grasstummel, dann drehte es ab und nahm Kurs auf seinen Gegner. Dieser hatte die neue Situation bereits begriffen und setzte eine Attacke ein, die Paul noch nie hatte beobachten können: Strauchler. Kurz vor ihrem Zusammenstoß, stieß Roserade die Arme in den Boden und es schossen Ranken aus der Erde, die Panflams Beine umfassten, sodass Panflam fiel.
    Doch zur Verwunderung aller prallte es nicht auf den Boden sondern stieß gegen Roserade. Obwohl der vorige Schwung längst verpufft war, reichte die kurze Berührung aus, um Roserade in Brand zu setzen. Beide Rosenhände fingen Feuer und das Pflanzenpokemon lief panisch umher, während es versuchte das Feuer zu löschen.
    Die Situation war zwar alles andere als geplant, doch Paul gedachte die Chance zu nutzen. Das bereits brennende Roserade wurde von Panflams Feuerwirbel eingeschlossen und kassierte ein gut platziertes Flammenrad. Durch den Aufprall schlitterte Roserade über den Boden, was jedoch den Vorteil hatte, dass die Flammen zum erliegen kamen. Dennoch war das Pokemon sichtlich geschafft. Ganz am Ende war es noch nicht, jedoch waren die Verbrennungen schon vom Zusehen schmerzhaft.
    “Ich nehme Roserade aus dem Kampf.” verkündete Silvana bedrückt, was die Schiedsrichterin mit einem Nicken quittierte.
    “Panflam gewinnt durch Roserades Aufgabe.”
    Das überraschte Paul sehr. Roserade hätte noch weiterkämpfen können, auch wenn Panflam es bereits stark geschwächt hatte. Silvana war eine seltsame Frau.
    Als diese ihr Pokemon in seinem Pokeball verstaut hatte, schickte sie ihren letzten Kämpfer in den Ring. Es handelte sich um das Chelast, das Paul ebenfalls schon einmal gesehen hatte. In Anbetracht der vorrangegangenen Siege, schätzte er dessen Stärke eher gering ein. Dies stellte sich schnell als Fehleinschätzung herraus. Obwohl Panflam gut zielte und seine Angriffe stark waren, gelang es ihm nicht seinen Gegner zu treffen. Immer wieder entkam Chelast den Angriffen in letzter Sekunde. Seine Fähigkeit zum Ausweichen übertraf gar die seines Teamkollegen Kikugi.
    Seinerseits jedoch vollführte auch Chelast einige Attacken, welche ihr Ziel weit besser trafen als Panflams. Trotz des großen Vorteils auf Pauls beziehunsgweise Panflams Seite, sah der Kampf schlecht für das Team der Herrausforderer aus. Ein Einfall musste her.
    Zu allem Überfluss hörte Paul, wie Bella mit Rob tuschelte. Er meinte zu verstehen, dass Rob etwas wie “Sie nutzt das Kampffeld, während er es ignoriert” murmelte. Draufhin wurde ihm klar, was Rob meinte. Chelast benutzte die Bäume am Rand des Kampfplatzes als gelegentliche Deckung oder riss mit einem Rankenhieb Äste aus, die es als Wurfgeschoss verwendete.
    Doch wie sollte Panflam als Feuerpokemon eine Waldumgebung für sich nutzen? Eigentlich gar nicht. Aber wenn Panflam schon keinen Vorteil aus der Umgebung zog, dann konnte Paul wenigstens dafür sorgen, dass dies bei Chelast ebenfalls nicht der Fall war.
    Vor eine Glutattacke flüchtend war Chelast gerade in einen Baumwipfel gehechtet. Panflam spurtete hinterher, um den Nahkampf zu suchen. Paul hielt es ab.
    “Nein du Dummkopf, das erwartet Chelast doch gerade.”
    Panflam kam schlitternd zum Stehen und Chelast sah höhnisch aus seinem Baum herrab.
    “Setz Feuerwirbel auf die Bäume ein.”
    Panflam spie die schmalen Schlieren aus Flammen aus, die sich um den ganzen kleinen Wald zur Rechten Pauls sammelten und diesen kurz drauf lichterloh in Brand setzten. Ängstlich floh Chelast und lief auf die übrigen Bäume auf der anderen Seite zu. Panflam erkannte seine Chance und wiederholte das Manöver, sodass zu beiden seiten des Kampffeldes die Bäume in Flammen standen.
    Silvanan rief erbost zu Paul: “ Was machst du denn da? Was fällt dir ein meine Bäume anzuzünden?” Die Schiedsrichterin sah ebenfalls entsetzt aus, aber das sie nicht einschritt, schien Pauls Idee wie von ihm angenommen keinen Regelbruch darzustellen.
    Chelast hatte nun sichtlich die Fassung verloren. Einerseits fehlte ihm nun die Deckung und der Platz, um ordentlich auszuweichen, andererseits sah es seinen vertrauten kleinen Wald in Flammen und schien über eine Möglichkeit nachzudenken diesen zu retten. So kam es, wie es kommen musste. Chelast wurde unbedacht und Panflam gelange es, seinen Gegener mittels Flammenrad mitten in die brennenden Bäume zu befördern, was kurze Zeit später zu dessen Kampfunfähigkeit führte.
    “Chelast ist kampfunfähig. Panflam hat gewonnen und damit gewinnt Paul den Arenakampf.” kommentierte die Schiedsrichterin und traf sich mit den Kontrahenten in der Mitte des größtenteils verbrannten Kampffeldes.
    “Deine Methoden gefallen mir ganz und gar nicht.”
    Silvana verschränkte die Arme.
    “Ich denke nicht, dass ich dir den Orden geben sollte. Du hast geschummelt.”
    Zu Pauls hämischer Freude schüttelte die Schiedsrichterin jedoch den Kopf und erklärte der Arenaleiterin mit Bedauern, dass Pauls Brandtaktik gegen keine geltene Regel des Arenakampfes verstieß und sie nach eben jenen Regeln verpflichtet sei, den Orden auszuhändigen.
    Letzlich kam Paul auch zu seinem Recht. Die säuerliche Miene Silvanas war ihm einiges Wert.


    Erst vor der Arena holten Bella und Rob Paul ein, der die Arena strammen Schrittes verlassen hatte. Nun besaß er also schon zwei der acht Sinnoh-Orden. Ein Erfolg, wenn auch ein kleiner.
    “Guter Kampf Paul!” lobte Rob und schlug Paul auf die Schulter, als ob sie seit Jahren beste Freunde wären. Der Violetthaarige schob die Hand unwirsch von der Schulter.
    “Ich dachte am Ende schon, du würdest es gegen Chelast nicht packen. Auf die Idee mit dem Brand wäre ich nicht gekommen, das war clever.”
    Paul fand es seltsam, dass Rob ihn derart mit Lob überschüttete. Zuvor hatten die beiden Rivalen sich ausschließlich mit Hohn begegnet.
    “Was willst du Rob? Mach nicht so ein Theater und sags, damit ich meine Ruhe habe.” knurrte Paul miesepetrig. Er war sich sicher, dass Rob etwas beabsichtigte.
    “Nun gut, wie du meinst.” platzte nun Bella herraus. Zuvor hatte sie hinter Rob gestanden und Paul hatte sie wie immer einfach ignoriert.
    “Rob und ich wollten wissen, was du davon halten würdest, wenn wir zu dritt weiter durch Sinnoh striefen! Das wäre doch sicher viel lustiger als alleine meinst du nicht? Ihr könntet eure Orden sammeln und ich suche nach seltenen Flugpo...”
    “Du solltest ganz genau wissen, was ich davon halte.” unterbrach Paul ungehalten und wendete sich mit seiner Aussage eher an Rob.
    “Ich bin froh dieses Lohgock los zu sein, glaubst du ich lad mir das Vieh noch länger auf den Hals? Nein!”
    Mit diesen Worten machte Paul bereits einen Abgang. Er kontne Rob noch immer nicht leiden. Rettung hin oder her. Doch was Lohgock betraf spürte er, dass seine Aussage nicht ganz ehrlich gewesen war.
    Kurz bevor Paul außer Hörweite war, rief Rob noch: “Danke, Paul”, was dieser mit einem Schnauben abtat. Er hatte selten etwas dümmeres getan als Rob zu helfen.



    Ich hoffe nach dieser langen Inaktivität gibt trotzdem noch Leute, die hier wieder mitlesen werden. Dieses vorher unvollständige Kapitel wurde komplettiert.

  • Cool, dass du tatsächlich nochmal weitergeschrieben hast. ^^ Klar lese ich noch, danke für die PN.
    Endlich wird mal diese ganze mysteriöse Sache mit Lohgocks plötzlichem Auftauchen erklärt (ja, es ist lange her, aber ich erinnere mich noch ^^). Witzig, dass gerade Ash sie alle unwissentlich mit seiner SMS gerettet hat.^^ Pauls Zwischenkommentare sind wie immer absolut typisch, ich kenne wirklich niemanden, der Pauls Charakter so perfekt wiedergibt wie du. Den Dialog mit Silvana fand ich sehr lustig.^^
    Der Kampf war einfach genial beschrieben, wie immer. Sehr ausführlich, und es war eine gute Idee, den Wald in Brand zu setzen, wenn auch etwas gemein. ^^ Kein Wunder das Silvana sauer war, aber Regel ist nun mal Regel.
    Es war klar, dass Paul sich nicht länger als nötig mit Bella und Rob abgegeben will, aber anscheinend mag er Lohgock doch ein wenig.^^


    Fehler:
    “Und du die Trainerin mit dem Faible für besonders schwache Pokemon.”
    Im übrigen will ich mit DIR um den Orden kämpfen, meine Name ist Paul.” Ich weiß, nur ein Tippfehler, aber der hat mich dermaßen genervt xD
    Die Geschoße pfiffen durch die Luft und mit Doppel-s bitte
    Kurz vor ihrem Zusammenstoß, stieß Roserade die Arme in den Boden und es schossen Ranken aus dem Boden, unschöne Wiederholung
    Seine Fähigkeit zum Ausweichen übertraf gar die seinen Teamkollegen Kikugi. seines Teamkollegens
    Auf die Idee mit dem Brand wäre ich nicht gekommen, das war klever.” autsch. clever mit c
    Auch sonst noch einige Tippfehler, aber die spar ich mir.


    Insgesamt wieder ein langes und gutes Kapitel. Dann hoff ich mal, dass du noch viele Kommis bekommst, jetzt wo die Story nicht mehr im hintersten Eck rumgammelt (hast es ja tatsächlich geschafft, sie auf Seite 8 nach ganz hinten zu bekommen xD), sondern wieder auf der ersten Seite steht.^^ Ich werde fragen, ob deine Story wieder zurück in den Profi-Bereich verschoben werden kann, jetzt wo du wieder weitergeschrieben hast.^^

  • So ich hoffe mal, dass hier mit der Zeit noch ein paar mehr Leser anrücken, als die treue Espeon :D
    Danke, dass ich so ohne weiteres wieder zurück in den Profibereich durfte!
    Das nächste Kapitel ist an die Animefolge "Der große Traum der Meisterin" angelehnt (wir erinnern uns: angelehnt = langes Kapitel).
    Ist schon einige Kapitel her, dass die Serie direkten Einfluss hatte. Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit dem Kapitel, ich hoffe es gefällt (und passt in einen Post :P )


    XIV: Moralappell


    Aufgrund seiner schlechten Orientierung sah sich Paul gezwungen für seine weitere Route Informationen von Einheimischen einzuholen. Er kannte den schnellsten Weg zu seinem nächsten Ziel nicht und wurde aus seinen Karten wie üblich wenig schlau. Von Ewigenau sollte es in die Metropole Herzhofen gehen. Eine riesige, pulsierende Stadt im Herzen Sinnohs. Dort würde er um seinen dritten Arenaorden kämpfen und am alljährlichen Herzhofen-Wettkampf teilnehmen, von dem Reggie ihm so viel erzählt hatte. Die meisten Trainer machten einen Bogen um die Arena von Herzhofen, wenn sie gerade mal zwei Orden besaßen. Häufig nahmen sie sich zuerst die Arena von Schleiede vor. Doch Paul erschien dies schwachsinnig. Er war schließlich kein Anfänger. Die Reihenfolge der Arenen spielte nun wirklich überhaupt keine Rolle.
    Obgleich er dort mit Sicherheit auf Bella und Rob treffen konnte, hatte Paul seinen Marsch aus der Stadt schnell beendet, um ein Pokecenter aufzusuchen. Die Türen glitten zur Seite und er trat in das überfüllte Gebäude. Tatsächlich sah er Rob an einem Computer in der Ecke hocken, Bella stand gleich neben ihm. Die Mehrzahl der anderen Personen starrte auf einen Fernseher, der parallel zum Tresen der hiesigen Schwester angebracht worden war, sodass sich dort viele Leute knubbelten und verhinderten, dass die Sanitäterin ordentlich arbeiten konnte. Bald sah Paul auch, was die Menschen so faszinierte. Auf dem Bildschirm lief eine Übertragung eines Pokemonkampfes. Schnell war Paul klar, dass eine der beiden Trainer der hiesige Champion der Pokemonliga war: Cynthia. Den anderen Trainer erkannte Paul ebenfalls, obwohl er nicht wusste wer er war. Der Kampf auf dem Bildschirm lief deutlich zu Gunsten des Champions. Cynthias Knakrack dominierte das Match und entschied es letztlich für seine Trainerin.
    Das Bild verschwand und an seine Stelle trat ein Mann Mitte vierzig vor einem blauen Hintergrund.
    „Dies war also eine Zusammenfassung von Cynthias letztem Sieg. Ob diese Frau jemals geschlagen werden kann, bleibt abzuwarten. Zur Zeit befindet sie sich in Ewigenau, um im dortigen Park der Treue ...“
    Hier in Ewigenau? Der Champion war hier?
    Eine grimmige Entschlossenheit packte Paul. Das war eine Gelegenheit, die er sich nicht würde entgehen lassen!
    Er drehte sich bereits zum Ausgang, doch er war nicht der einzige, der auf die Idee gekommen war, den Park der Treue aufzusuchen. Scharen von plappernden Menschen strömten nach draußen und machten sich hastig auf den Weg in den Park. Paul nahm das mit Gelassenheit entgegen. Er würde nicht wie ein Trottel in den Park rennen. Gemächlich machte er sich auf den Weg.
    Den Ort auszumachen, an dem Cynthia zu finden war, war denkbar einfach. Paul musste nichts anderes tun als den aufgeregten Leuten zu folgen, die sich durch den Park drängten.
    Er war sich jedoch ziemlich sicher, dass all diese Menschen bloß gaffen wollten, eine komische Angewohnheit der weniger Intelligenten. Was war so toll daran jeden halbwegs Berühmten zu fotografieren und ihm auf die Nerven zu gehen? Paul würde es wohl nie verstehen.
    Mittlerweile war er der Menschenmenge zu einer Ansammlung von Säulen gefolgt und bahnte sich seinen Weg durch die Reihen der Tuschelnden. In einem Halbkreis im ehrfürchtigen Abstand von etwa 20 Metern hatten sich die Leute um die zentrale Säule versammelt. Auf ihr waren einige Zeichen und Bilder eingemeißelt und vor ihr stand das Objekt der allgemeinen Aufregung: Cynthia. Sie trug einen langen schwarzen Mantel und gleichfarbige, hochhackige Stiefel. Ihre langen goldfarbenen Haare reichten ihr beinahe bis zu den Knien und bildeten auslandend lange Locken. Cynthia schien all den Trubel hinter sich völlig zu ignorieren. Sie betrachtete die Säule fasziniert, während sie abwesend an einem Eis leckte. Paul war überrascht, dass sie niemand ansprach. Er hätte erwartet, dass zumindest einige Eiferer um ein Autogramm betteln würden, doch dies war nicht der Fall. So war er mit seinem Vorhaben sehr allein. Schon im Pokemoncenter hatte er den Plan gefasst, gegen Cynthia anzutreten. Privat und damit inoffiziell, am besten im Park. Er war sich zwar sicher, dass er den Kampf nicht gewinnen konnte, doch ihm lag mehr daran seinen Pokemon einen wirklich harten Kampf zu liefern. Sein Ehrgeiz befahl im jedoch, zumindest ein gegnerisches Pokemon auszuschalten.
    Als nach einigen Minuten noch immer niemand einen Schritt auf Cynthia gewagt hatte, beschloss Paul das Wagnis einzugehen. Langsam schritt er aus der Reihe und machte sich gemächlich auf den Weg zur zentralen Säule. Dabei versenkte er die Hände tief in den Taschen und legte sich die passenden Worte zurecht. Man konnte ihm sicher nicht nachsagen feige zu sein oder gar schüchtern, doch den Champion der Sinnoh-Liga einfach so herauszufordern erforderte selbst bei ihm einiges an Überwindung.
    Cynthia hatte sein Kommen mittlerweile bemerkt und sich zu ihm umgewandt. Sie blickte ihn mit ihren stahlgrauen Augen an, als ob sie verwundert wäre, dass sie nicht alleine im Park war. Sie wirkte beinahe erschrocken, dass sie scheinbar beobachtet worden war. Paul räusperte sich unauffällig und nuschelte dann: “Du bist Cynthia, nicht wahr?”
    Ein respektvolles Raunen ging durch die Menge, doch Cynthia lächelte freundlich und leckte erneut an ihrem Eis.
    “Bin ich.”
    Nun fasste Paul mehr Mut. Die Leute schienen ihm deutlich Respekt für sein Wagnis zu zollen und von Cynthia ging keine Abneigung oder Gereiztheit aus. Nun ruhiger stellte er sich vor.
    “Meine Name ist Paul, aus Schleiede. Ich fordere dich zu einem Kampf heraus.”
    Die beiden kurzen Sätze waren sehr trocken gesprochen worden und wirkten gelangweilter als geplant. Auf seine Worte hin wurde das Getuschel zu aufgeregten Rufen wie “Den Champion herausfordern?” “Wer ist das?” oder “Der holt sich eine blutige Nase!”.
    Cynthia lächelte freundlich.
    “Nun, warum nicht. So bin ich schon lange nicht mehr herausgefordert worden. Ich mag deine direkte Art.”
    Na bitte! Das war nicht allzu schwer gewesen. Jetzt würden seine Pokemon lernen, was Anstrengung bedeutete.
    “6 gegen 6? Ist das okay?” fragte Paul sicherheitshalber nach, doch Cynthia erhob keinen Einspruch.
    Die Menge hatte den Radius ihres Kreises deutlich erhöht und auf einer Wiese des Parks eine große Fläche frei werden lassen, an deren Ende sich die Kontrahenten positionierten. Ohne große Worte beförderte Cynthia ihren ersten Pokeball in die Luft, sodass dem grellen Licht die Gestalt eines zwei Meter großen Drachenpokemons entsprang. Paul erkannte das Knakrack, das Cynthia bereits in dem Kampf verwendet hatte, der im Fernsehen übertragen worden war.
    In Natura war es deutlich beeindruckender. Sein gesamter Körper war von einem dunklen Violett, bis auf den Bauch, der rot, weiß und auch stellenweise gelb war. Aufrecht stehend stützte sich der Drache auf einen kräftigen Schwanz. Die Hinterbeine waren mit scharfen Krallen bestückt und glichen damit den Klauen, die jedoch wesentlich kleiner waren. Das Auffälligste waren die langen Flügel, die direkt an den Armen saßen. Das zähnefletschende Maul wurde von einem Kopf getragen, der dem eines Hammerhais nicht unähnlich war.
    Paul ignorierte das Geplapper rund um sich herum und konzentrierte sich. Wie konnte er Knakrack schlagen? Es war schnell, ausdauernd und würde mit wenig Aufwand die meisten von Pauls Pokemon außer Gefecht setzen können. Einzig Chelterrar und Snibunna hatten eine reelle Chance gegen das Ungetüm anzukommen. Doch sollte Paul riskieren, dass diese beiden Pokemon gleich durch die ersten Angriffe zu Boden gingen? Vielleicht war es besser vorerst Knakracks Kampfstil zu beobachten und nebenbei seine Pokemon stark zu fordern. Und welches Pokemon benötigte mehr Forderung als Panflam? Nach dem Arenakampf hatte es schließlich mehr als eine Stunde Pause gehabt, wohlgemerkt nicht im Pokemoncenter, doch das musste genügen. Schließlich war der Arenakampf keines Wortes würdig gewesen.
    “Los Panflam!” rief Paul also und schickte das kleine Feuerpokemon in den ungleichen Kampf.
    Die meisten Leute lachten bei dieser Aktion auf. Doch Paul war das egal. Panflam sollte bis zum Äußersten gehen und seine Grenzen kennenlernen.
    “Fang du doch an, Paul", lud Cynthia gönnerhaft ein, was Paul prompt tat. Er befahl seinem Pokemon einen Feuerwirbel. Schnell wurde Knakrack in eine Meterhohe Flammensäule gehüllt und war nur noch als dunkler Schemen in mitten des Feuers auszumachen. Cynthia reagierte auf den Angriff genauso wenig wie ihr Pokemon, daher fuhr Paul fort, indem er sein Pokemon anwies, sich per Schaufler einzugraben. Nun wurde auch Pauls Gegnerin aktiv.
    “Knakrack, setz ebenfalls Schaufler ein.”
    Noch immer lodernd von Panflams Feuerwirbel grub sich der Drache mit enormer Geschwindigkeit ins Erdreich ein und nur kurze Zeit später ließ er ein Brüllen hören, dem ein panischer Schrei Panflams folgte. Mit einem Mal stieß Knakrack wieder aus dem Boden hervor. Die Flammen waren erstickt worden und Panflam wurde zwischen Knakracks Klauen eingeklemmt. Das größere Pokemon vollführte eine steile Wende und flog senkrecht zu Boden. Kurz vor dem Aufprall ließ es Panflam fallen, welches schmerzhaft aufschlug und wimmernd liegen blieb.
    Paul war baff. In dieser kurzen Zeit hatte Knakrack ihm jede Chance zur Reaktion genommen. Alles in allem hätte Panflam in einer solchen Situation eh nicht reagieren können. Doch wieso hatte das kleinere Pokemon sich unter der Erde fangen lassen? War es denn so langsam? Vielleicht war es Zeit, ein neues Trainingsprogramm mit Panflam auszuarbeiten.
    “Das war erbärmlich, Panflam. Du könntest dich wenigstens anstrengen, du Mistvieh!” schnauzte er das verletzte Pokemon an und zog es zurück. Cynthia rümpfte still die Nase, doch hinter Paul ertönte eine nur allzu bekannte Stimme mit einer nur allzu bekannten Aussage:
    “Hey, sei gefälligst etwas freundlicher zu Panflam! Es hat sein Bestes gegeben!”
    Paul musste sich nicht umdrehen, um zu wissen, dass Ash hinter ihm stand.
    Den Blick hatte er immer noch auf seine Gegnerin gerichtet. Wie kam es, dass diese Null ihm immer wieder über den Weg lief? Unfassbar! Wie ein Zecke war dieses dumme Kind.
    “Das geht dich einen Scheißdreck an.”
    Er war nicht in der Gemütslage sich jetzt noch ausgiebiger mit dem Idioten hinter ihm auseinander zusetzen. Der Kampf ging vor.
    Falls Ash etwas erwidert hatte, so bekam Paul es nicht mehr mit, den er schickte nun Snibunna in den Kampf. Das Eispokemon war seinem Gegenüber vom Typ her im Vorteil, denn sowohl Boden- als auch Drachenpokemon hatten eine Eisschwäche.
    Der Begleiter Ashs mit dem Namen Rocko kommentierte diese Wahl mit einer Erklärung an die Umstehenden, wie die Typen-Verhältnis aussahen. Derweil laberte Ash immer noch irgendetwas von Moral und Rücksicht, Paul versuchte ihn nicht wahrzunehmen.
    Da Cynthia schwieg, nickte Paul seinem Pokemon zu, welches in den Angriff überging.
    Snibunna öffnete sein Maul und entfesselte einen mächtigen Schneesturm mit vielen kleinen aber spitzen Eisklumpen, der auf Knakrack zurollte. Dieses hob bloß gelangweilt die beiden Flügel vor den Kopf, was völlig ausreichte, um den Angriff wirkungslos verpuffen zu lassen. Als Blizzard vorbei war, senkte es seine provisorischen Schilder wieder und knurrte drohend.
    Paul konnte sich ein entsetztes “Was?” nicht verkneifen. Blizzard war die stärkste Eisattacke von Snibunna. Wie konnte Knakrack so einfach blocken?
    Es blieb kaum Zeit für weitere Überlegungen, denn das Drachenpokemon hatte sich in die Luft erhoben und nahm nun über dem Geschehen kreisend eine Angriffsstellung ein. Um seinen Körper bildete sich eine blaue Aura, woraufhin sich das Pokemon unter lautem Gebrüll in die Tiefe stürzte.
    Snibunna feuerte einen Eisstrahl ab, doch auch dieser war wirkungslos und so kam es, wie es kommen musste: Snibunna blieb keine Zeit zum Ausweichen und wurde unter dem donnernden Gebrüll seines Gegners in den Boden gestampft.
    Ohne Snibunna eines weiteren Blickes zu würdigen, beförderte Paul es zurück in seinen Pokeball.
    Anders als Panflam hatte es nicht die Möglichkeit gehabt auszuweichen. Der Angriff Knakracks war offensichtlich ein Drachenstoß gewesen und dieser Attacke konnte man nur schwer entrinnen. Doch von Snibunnas Angriffen war Paul mehr als enttäuscht. Das musste sich bessern.
    Insgeheim hatte Paul beim Anblick des herabstürzenden Pokemons gehofft, dass es sich bei der Attacke um Gigastoß handeln würde. Nach einem solchen Angriff wäre Knakrack verwundbar gewesen. Wie konnte er Gigastoß provozieren?
    Eine andere Möglichkeit als weiter ein Pokemon nach dem anderen besiegen zu lassen gab es kaum.
    “Los Kramurx!” Der nächste Ball auf Seiten des Herausforderers schwirrte durch die Luft und entließ einen kleinen schwarzen Vogel, mit einer hutartigen Kreppe um den Kopf. Der Schnabel war lang und kräftig, die Augen wachsam funkelnd.
    Paul hatte Kramurx ursprünglich als Alternative für die Arena dabei, doch er war der Meinung, dass Kramurx noch immer viel ungenutztes Potenzial hatte, das er zu wecken gedachte.
    Nun musste Paul es schaffen einen Angriff zu provozieren, am besten ohne dabei Kramurx Gefahr laufen zu lassen, durch eine andere Technik zu verlieren.
    “Hüll Knakrack mit Dunkelnebel ein.” lautete der Befehl des jüngeren Trainers, woraufhin sein schwarzer Vogel eine dunkle Wolke ausspie, die sich wabernd auf sein Ziel zubewegte. Auf ein knappes Zeichen des Champions erhob sich Knakrack jedoch erneut und wich so gekonnt aus.
    “Kramurx, setz Silberblick ein!”
    Kramurx' Augen weiteten sich erschreckend und färbten sich tiefrot. Ein Blitzen ging von ihnen aus und sobald Knakrack hinein gesehen hatte, blieb es starr in der Luft schweben. Kurz darauf benutzte Kramurx die Attacke Finsteraura. Wie der Name schon sagte, bildete sich eine seltsame Aura um es herum, die zuerst durchsichtig war und sich dann langsam zu verdichten begann. Schließlich feuerte das Unlichtpokemon die finstere Masse ab, die auf Knakracks Haut detonierte.
    Unfähig sich zu rühren, wurde dieses getroffen und zurückgeworfen. Wirklich beeindruckt war es allerdings nicht, denn es stürzte sich mit einem erneuten Drachstoß auf seinen Gegner.
    Paul reagierte diesmal klüger und vor allem zur rechten Zeit. Auf seinen Befehl hin erzeugte Kramurx eine schillernde Schutzwand vor sich, an der das Drachenpokemon abprallte.
    Es hatte sich durchaus gelohnt nahezu jedem seiner Pokemon die Attacke Schutzschild beizubringen.
    Offenbar wurde es Cynthia nun zu bunt. Sie rief: “Knakrack, zeig ihnen den Gigastoß.”
    Unwillkürlich musste Paul lächeln. Hätte er nicht den vorigen Angriff schon geblockt, so hätte er ein weiteres Mal Schutzschild verwendet, doch diese Möglichkeit war nun aus dem Spiel. Sowieso war es besser dafür zu sorgen, dass der Angriff des Drachen gelang.
    “Konter mit Himmelsfeger! Los!” schrie er laut über das Getöse Knakracks hinweg, das eine ähnliche Aura wie beim Drachenstoß bildete, die dieses Mal blassrot war. Gleichzeitig leuchtete Kramurx hell auf und stürzte sich seinem Gegner mutig entgegen.
    Beim Aufprall der beiden entstand eine mächtige Explosion, sodass sich alle Zuschauer und Beteiligten erschrocken die Hände vors Gesicht hielten.
    Wie erwartet stürzte aus dem sich lichtenden Qualm das geschlagene Kramurx, gefolgt von Knakrack, welches sich topfit vor seiner Trainerin niederließ.
    Paul nahm den erneuten Wechsel gelassen. Genauso hätte es zuvor schon laufen sollen. Kramurx hatte einen guten Job gemacht. Hätte Paul es nicht für die Provokation von Gigastoß opfern müssen, hätte er den Kampf auf diesem Niveau weitergeführt, doch der Wunsch, Knakrack zu bezwingen hatte mittlerweile das Vorhaben, seine Pokemon in einen heftigen Kampf zum Training zu verwickeln verdrängt.
    Leise lachend hob er den nächsten Pokeball und schickte das gigantische Chelterrar in den Kampf.
    Er verschwendete auch weiterhin keine Zeit, sondern befahl seinem stärksten Pokemon den Gigasauger anzuwenden.
    Aus den drei Zacken auf Chelterrars Rücken schossen grüne Energiestrahlen, die Knakracks bewegungslosen Körper umschlangen. Man konnte förmlich sehen, wie die Energie aus Knakracks Körper langsam durch die Strahlen zu Chelterrar wanderte. Es wand sich in seiner Fessel und gab wimmernde Laute von sich.
    Aufschreie kamen aus den Reihen der Zuschauer. Viele konnten sich scheinbar Knakracks Inaktivität nicht erklären. Cynthia wusste dagegen ganz genau, dass Knakrack nach Gigastoß vorerst ruhen musste, bevor es wieder zum Zug kam.
    Lautstark kommentierte Paul das Geschehen mit: “Gigastoß mag ein mächtiger Angriff sein, doch er hat auch seine Tücken.”
    Ein genießerisches Lächeln umspielte Pauls Lippen bei diesem kleinen Triumph.
    “Jetzt mach weiter mit Fauna-Statue!” ordnete er nun an, woraufhin sein Pflanzenpokemon die Strahlen in seinen Körper zurückzog, was das befreite Knakrack in die Knie gehen ließ, und stampfte wild brüllend auf dem Boden auf. Der Aufprall riss nahezu alle Umstehenden und auch Knakrack um. Aus der Erde schossen nun lange, dicke und mit Dornen bestückte Ranken, die wie riesige Peitschen auf das am Boden liegende Drachenpokemon eindroschen. Dieses schrie vor Schmerz auf, als zwei Ranken einen besonders mächtigen Hieb gegen seinen Kopf führten.
    Mittlerweile schien Cynthia jedoch einen Plan zu fassen. Sie starrte grübelnd auf Knakrack, das sich unter den Schlägen der Ranken krümmte. Dann rief sie hastig: “Schütz dich mit Delegator!”
    Blitzschnell führte ihr Pokemon den Befehl aus. Es leuchtete auf und zwischen zwei Hieben durch Fauna-Statue verschwand es mit einem Mal und an seine Stelle trat eine Art großes grünes Stofftier, das wie ein Dinosaurier aussah. Die restlichen Schläge prasselten auf das seltsame Gebilde nieder, doch sie hinterließen nicht einen Kratzer. Eine Weile lang griff Chelterrar unbeirrt an, doch schließlich stoppte es verwirrt, da Fauna-Statue mit einem Mal nutzlos geworden war.
    Einen Herzschlag später leuchtete das Stofftier und Knakrack erschien putzmunter. Es nutzte das Überraschungsmoment, indem es in die Luft sprang und weit mit seinen Armen ausholte. Die Flügel begannen zu leuchten und zuckende Wellen purer Energie umspielten ihre weiß glühende Oberfläche. Dann stürzte Knakrack auf das überraschte Chelterrar hinab und schlug ihm mit beiden Flügeln direkt in den Nacken. Damit nicht genug verpasste es seinem Gegner einen Kinnhaken, der das tonnenschwere Pflanzenpokemon stöhnend auf den Rücken schleuderte, wo es erschöpft liegen blieb.
    Paul blieb die Spucke weg. Dazu fiel ihm wahrlich nichts mehr ein.
    Langsam hob er den Pokeball und Chelterrar wurde in einem roten Strahl wieder hineingezogen.
    “Das wars dann wohl”, murmelte er.
    “Das will ich doch meinen”, bestätigte Cynthia lächelnd und nahm auch ihren tapferen Kämpfer zurück. Das Getuschel schwoll zu Buh-Rufen und Schmähungen gegen Paul an. Dieser schämte sich jedoch keineswegs für seine klare Niederlage. Ihm war stets bewusst gewesen, dass der Kampf für ihn nicht zu gewinnen war. Dennoch hätte er schwören können, dass er kurz davor gestanden hatte, Knakrack zu besiegen.
    Die Menge stob nun auseinander. Sie hatten wohl genug von Cynthia gesehen und damit reichlich Stoff für ihr sinnloses Getratsche.
    Nur drei der Zuschauer blieben an Ort und Stelle. Natürlich handelte es sich um Ash, Rocko und Lucia. Versöhnlich dreinblickend stapfte Ash zu Paul hinüber und meinte aufrichtig:
    “Das war ein ziemlich aufregender Kampf, Paul.”
    Dafür hatte Paul bloß ein Schnauben übrig. Was wollte der denn wieder?
    “Mies war der Kampf, sonst nichts”, grunzte er zu Ash ohne sich umzudrehen und wandte sich dann mit einer leichten Verbeugung an Cynthia.
    “Ich werde weiter trainieren und es wieder versuchen.”
    Die Angesprochene lächelte freundlich.
    “Ich freue mich schon drauf.”
    Damit war für Paul das Gespräch beendet. Der Kampf hatte nicht das Erwünschte gebracht, einzig für Kramurx und Chelterrar hatte sich die Herausforderung gelohnt, denn beide hatten einen heftigen Kampf bestritten. Was Snibunna und vor allem Panflam anging, würde ein spezielles Training die Defizite, die das Desaster ihrer Auftritte aufgedeckt hatte, sicher bereinigen können.
    Paul vergrub die Hände in den Hosentaschen und machte sich in Richtung Osten aus dem Park davon. Wenn er heute noch einiges an Strecke gutmachte, konnte er unter Umständen noch einen der kleineren Orte auf seinem Weg nach Herzhofen erreichen.
    Völlig unerwartet riss ihn Ash wieder aus seinen Überlegungen.
    “Halt Paul, falsche Richtung”, rief er erstaunt. Paul ignorierte ihn.
    “Dort gehts doch gar nicht um Pokemoncenter!” Keine Reaktion.
    “Paul, bleib sofort stehen!” Diesmal heilt er inne. Es war nicht Ash gewesen, der die Aufforderung ausgesprochen hatte, sondern Cynthia. Sie klang mit einem Mal sehr streng und autoritär.
    “Verletzte Pokemon in ein Pokemoncenter zu bringen ist, wie du eigentlich wissen solltest, deine erste und wichtigste Pflicht als Trainer.” Der Befehlston in ihrer Stimme ließ keinen Widerspruch zu. “Ja.” brummte Paul widerwillig.


    “Diese Stelle hier ist viel zu heiß”, tadelte Cynthia und berührte eine Stelle in der Verästelung des Baumes auf Chelterrars Rücken. Sie nahm das Kühlspray zur Hand und trug es großflächig auf. Chelterrar ließ ein entspanntes Schnauben hören.
    “Aber Knakracks Durchbruchattacke hat doch ganz wo anders getroffen.” wunderte sich Ash mit einem erstaunten Gesichtsausdruck. Cynthia hielt ihm und seinen Begleitern daraufhin einen Vortrag über die richtige Behandlung von Verletzungen und irgendwas von Schocks, die sich über den ganzen Körper verteilten.
    Paul folgte der Behandlung seiner Pokemon nur halbherzig. Etwas abseits von Cynthia und den drei Jammergestalten, die sich aus scheinbar selbst zum Mitkommen eingeladen hatten, beobachtete Paul, wie sich der Champion der Sinnohliga persönlich um die leichten Verwundungen kümmerte, die Pauls Pokemon nach dem Kampf davongetragen hatten. Schwester Joy befand sich in der Notaufnahme und so hatte Cynthia beschlossen, die Angelegenheit, der sie so viel Wert beimaß, selbst in die Hand zu nehmen.
    Angesichts der oberflächlichen Verletzung seiner Pokemon, hielt Paul das ganze Verfahren für unnötige Verhätschelung, doch er wagte es nicht Cynthia gegenüber etwas Derartiges anzumerken.
    Letztlich hatte sie ihm nur allzu deutlich bewiesen, dass sie wusste wovon sie sprach, wenn es um Pokemon ging. Also konnte es nicht allzu falsch sein, Panflam, Kramurx, Chelterrar und Snibunna in ihre Obhut zu übergeben.
    Nun war sie mit Chelterrars Behandlung fertig, die wohl zum Großteil aus dem Besprühen einiger betroffener Stellen bestanden hatte. Sie wandte sich Panflam zu, das in Pauls Augen einen sehr fidelen Anschein machte.
    “Ich möchte, dass du das hier schluckst.”
    Sie flößte dem Feuerpokemon eine kleine Tablete ein, wahrscheinlich ein Schlafmittel und lobte es übertrieben.
    Tatsächlich fiel Panflam prompt in einen tiefen Schlaf, was Paul unwillkürlich ein Schnauben entlockte. Tolle Behandlung!
    Die bunte Gruppe befand sich in einem Nebenraum des Pokemoncenters, der eigentlich nur ein Aufenthaltsraum war. Er war wie ein Wohnzimmer ausgestattet, nur die Betten, auf denen Snibunna, Panflam und Kramurx lagen passten nicht recht ins Bild. Chelterrar hatte sich im angrenzenden Garten niedergelassen, da es zu groß für den Raum war. Ale vier Pokemon schlummerten friedlich vor sich hin.
    “So das wars.”
    Paul blickte auf. Er hatte die Behandlung aus einer Ecke heraus beobachtet und trat nun an Cynthia heran.
    “Alle Pokemon sind behandelt, sie brauchen nur noch etwas Ruhe.”
    Paul zwang sich zu einem “Vielen Dank, Cynthia.” und deutete eine höfliche Verbeugung an.
    Er war überrascht, dass sie nun ein Lob aussprach.
    “Deine Pokemon sind alle sehr gut trainiert, du kannst stolz auf sie sein. Besonders Chelterrar ist wirklich beachtlich.”
    Es kam selten vor, dass jemand den Paul respektierte ein solches Lob aussprach. Freude und ehrlicher Stolz machte sich in ihm breit. Immerhin hatte die Niederlage ihm den Respekt des Champions eingebracht. Es gab durchaus Schlimmeres. Er dachte, dass es angebracht wäre, etwas zu erwidern.
    “Chelterrar war mein allererstes Pokemon.”
    Übertriebenermaßen überraschte dies die Gruppe um Pauls lächerlichen Verfolger.
    Die blauhaarige Lucia rief aus: “Dann war also Chelast dein Starterpokemon?”
    “Genau.” Paul nickte und verkniff sich eine sarkastische Bemerkung wie “Nein es war ein Plinfa und jetzt ist es halt ein Chelterrar.”
    “Wir reisen schon eine halbe Ewigkeit zusammen und haben in den Ligen der Hoenn, Kanto und Johto-Region teilgenommen.”
    Paul wies auf die schlafenden Snibunna und Kramurx.
    “Snibunna habe ich als Sniebel in Johto gefangen, ebenso Kramurx.”
    Ash blickte zu Panflam.
    “Ach und was ist mit Panflam?” Sein Gesicht spiegelte Neugierde wieder.
    “Das habe ich hier in Sinnoh gefangen.”
    Cynthia schien kurz abzuwägen, wie lange Paul wohl schon in Sinnoh kämpfte und kam wohl zu dem Schluss, dass es noch nicht allzu lange war.
    “Dafür ist es bereits sehr gut trainiert.”
    Der Violetthaarige zuckte nur mit Schultern.
    “Finden Sie? Dafür hat es seinen Job gegen Knakrack nicht gerade gut gemacht.”
    Der vertraute Anblick eines vor Zorn brodelnden Ash entlockte Paul ein leichtes Lächeln. Wenn Ash soviel daran lag, dass Paul nichts Schlechtes über Panflam sagte, dann sollte er ihm nicht ständig auf die Pelle rücken.
    Der Kappentragende erhob wütend die Faust und zeterte: “Bis zu Knakracks Gigastoß war es dir doch völlig schnurz, wie viele deiner Pokemon schon verloren hatten!”
    Damit lag er völlig richtig. Paul fasste diese Feststellung nicht gerade als Beleidigung auf.
    “Was du nicht sagst.”
    Daraufhin deutete Ash mit einer ausladenden Geste auf Pauls schlafende Pokemon.
    “Ahnst du denn nicht, was das für ein Gefühl für deine Pokemon ist? Kapierst du das denn nicht? Auf diese Weise zu gewinnen ist doch bloß ein Sieg für dich!”
    Jetzt ging das wieder los! Diese wandelnde Moralapostel sollte lieber mehr trainieren und weniger dumm daher reden.
    “Unfug. Ein Sieg ist ein Sieg.” erwiderte Paul gereizt.
    “Der einzige Sieg der zählt, ist der den du zusammen mit deinen Pokemon erringst. Warum kümmerst du dich nicht um sie?” Er konnte es einfach nicht lassen.
    Paul verfiel in einen herablassenden Tonfall. Er war nun schon recht sauer über dieses ständige Gefasel von guten und schlechten Methoden. Für ihn war das alles gleichgültig, solange es seinen Zweck erfüllte.
    “Weil sie dann verzogen werden, so wie deine! Das perfekte Beispiel ist ja wohl Panflam. Es ist ein faules, verzogenes Pokemon, das sich kaum einsetzt.”
    Ash klappte die Kinnlade herunter.
    “Du musst deine Pokemon unterstützen, nur dann unterstützen sie dich auch!”
    “So ein Käse.” höhnte Paul verächtlich.
    Nun rastete Ash richtig aus, was Paul nun weniger als Belustigung denn als Störung empfand.
    “Waas? Alles was in einem Kampf zählt, ist das Band zwischen dir und deinen Pokemon! Auf deine Weise wirst du NIE ans Ziel kommen!”
    “Mach du doch so weiter, wie du meinst und ich auf meine Weise. Dann werden wir ja sehen wer stärker wird.”
    Plötzlich unterbrach Cynthia den Streit mit einem wissenden Lächeln.
    “Du willst also wirklich stärker werden?”
    Überrascht blickten Paul und Ash sie an.
    “Ich werde dir was erzählen. Ich habe nicht ohne Grund die Säule im Park der Treue betrachtet. Auf ihr ist eine uralte Botschaft eingemeißelt, die mein Leben für immer verändert hat.”
    Nun war Paul gespannt.
    “Sie lautet: 'Wenn ein Wesen und ein anderes zusammentreffen, wird irgendetwas entstehen.'”
    Paul ließ die Worte auf sich wirken. Er wiederholte sie ein paar Mal im Kopf, konnte ihnen aber auch nach längerer Konzentration nichts Besonderes abgewinnen. Das stank ihm zu gewaltig nach Esoterik-Kram. An so einen Firlefanz sollte man besser keine Zeit verschwenden. Cynthia mochte erfolgreich sein, doch war sie gleichzeitig auch etwas verschroben, wie es schien.
    Plötzlich hatte Paul es sehr eilig, das Gespräch zu beenden. Er hatte schon zu viel Zeit hier vergeudet.
    “Ich werde darüber nachdenken. Ich danke Ihnen Cynthia.” sagte er steif und ging hastig davon.
    Die Gruppe blieb etwas verdutzt zurück. Besonders Cynthia war wohl etwas enttäuscht von ihm.
    “Auch wenn du es nicht weißt Paul, unser Treffen hat jedem von uns etwas ganz Besonderes geschenkt, etwas Einzigartiges.”

  • Hallo KnightoftheNine (Ritter der Neun?),
    ich hab deine FS entdeckt, als sie (wieder?) in den Profi-Bereich verschoben wurde. Vielleicht etwas armselig meinerseits bei der Menge, die du bereits geschrieben hast, aber ich bin halt manchmal recht schwer von Begriff ^^
    Wie dem auch sei, ich mag deinen Schreibstil wirklich. Er ist angenehm zu lesen und es geht auch recht flüssig, nur machst du ziemlich viele Tippfehler (dazu siehe Spoiler am Ende des Kommis). Das Problem kenne ich, hatte ich am Anfang auch... du solltest dir am besten deine Kappis noch mal durchlesen, auch wenn die Menge vielleicht recht abschreckend wird (laut meinem Word hat dein neustes Kappi knapp 4300 Worte, nicht schlecht ^^ Ich dachte, meine Kappis sind lang, aber mein neustes hat knapp 500 Worte weniger als deines, nicht schlecht). Viele Dinge würden dir dann sicherlich auffallen. Ansonsten solltest du dir unter Umständen einen Betaleser zulegen.
    Tja... und das ist auch schon das einzig Negative, was ich zu deiner FS sagen kann. Dein Stil, wie schon gesagt, gefällt mir wirklich sehr und auch die Länge der Kappis ist gut. Du beschreibst auch ausführlich, und alles, was du schreibst, passt auch gut zum Chara. Zwar kann ich es nicht wirklich beurteilen, aber ich stelle es mir nicht einfach vor, immer am Vorbild aus dem Anime zu bleiben. Und das, obwohl du die Aktionen Pauls, wie sie im Anime vorkommen, anders auffasst, als sie dort aufgefasst werden. Zum Beispiel machst du aus der Arroganz einen eigentlich gelangweilten Ton, der dann etwas anders ankommt als geplant... (Wenn du nicht kapierst, was ich meine, dann zerbrich dir nicht den Kopf darüber...)
    Auch die Idee an sich ist wirklich gut (Ich kommentiere irgendwie im Durcheinander...). Paul ist einer der wenigen Charaktere aus der DP-Staffel, die mir nicht komplett unsymaptisch sind und es ist auch interessant zu wissen, was er so treibt, während man ihn nicht sieht.
    Das einmal zum Allgemeinen, nun zu Kap XIV:
    Eine der wenigen Folgen, die ich mir auch aus der DP-Staffel angesehen habe... und eine gute Folge, wohlgemerkt. Ich war schon gespannt, wie du alles umsetzt.
    Am besten gefallen an dem Kapitel hat mir die Schilderung des Kampfes. Du beschreibst wirklich lebendig, bringst auch die Gedanken Pauls sehr gut ein. Und obwohl ich die Folge bereits kannte, ist mir beim Lesen nicht langweilig geworden; im Gegensatz wird jemand, der die Folge nicht kennt, sich auch auskennen, da du alles von Bedeutung beschrieben hast (sogar das Eis von Cynthia - aber wo es plötzlich abgeblieben ist, wird nie geklärt - weder im Anime noch in deiner FS).
    Außerdem gefällt mir das Image, das Ash & Kumpanen hier haben. Sie sind ausnahmsweise nicht die großen Helden, sondern ein Störfaktor (allerdings ein für den Leser positiver). Diese ständigen Belehrungen seitens Ash über Liebe und Freundschaft... vollkommen sinnlos. Du bringst aber selbst diese Störungen gut hinüber.
    Cynthias Image hast du ebenfalls gut getroffen - so, wie es im Anime ist. Freundlich, doch autoritär und an antiken Fundstücken interessiert (und am Eisessen *g*).
    Besonders gefallen hat mir auch die Reaktion Pauls auf den Satz von Cynthia. Esoterik-Kram... kein Wunder, dass Paul dem nichts abgewinnen kann.


    *seufz* Mehr fällt mir aber jetzt nicht ein, was ich kritisieren könnte... deine FS ist wirklich zu Recht hier im Profi-Bereich.
    Ich füge nur hinzu: PN-Benachrichtigung, bitte!
    LG, Maj

  • Da ich ein grosser Paulfan bin, hab ich mir deine Fanstory mal durchgelesen. Ich gebe mir auch mühe, einen langen Komentar zu machen.


    Die Geschichte ist gut geschrieben, deinen Schreibstil gefällt mir.
    Super ist auch, dass du immer wieder Abschnitte machst. So ist das Kapitel sehr übersichtlich. Hab nämlich mal ne story gelesen, wo das nicht war...
    Es ist auch toll, dass du die Geschichte immer wieder an die DP-folgen anlehnst, so weiss man immer, wo er gerade steht im Kampf um die Orden.
    Ist auch mal spannend, Pauls Reise zu sehen. Die Idee an sich ist schon super! Meiner Meinung nach bringst du Pauls Charakter sehr gut rüber.


    Zum letzten Kapitel:
    Zwar Rechtschreibefehler, aber dafür sonst super. ;)
    Das Kapitel war echt gut geschlidert. Ich hab die Folge gesehen, aber ich denke, jemand der die Folge nicht gesehen hat, kann sich sehr gut vorstellen, was passiert. Du beschreibst wirklich gut und detailiert.


    Zitat

    Er war sich jedoch ziemlich sicher, dass all diese Menschen bloß gaffen wollten, eine komische Angewohnheit der weniger Intelligenten. Was war so toll daran jeden halbwegs Berühmten zu fotografieren und ihm auf die Nerven zu gehen? Paul würde es wohl nie verstehen.


    :assi: Das war super, das denke ich auch immer. ;)


    Naja, das wars mal. HOffentlich genug.


    lg Na'vi girl

    Kränke nie jemanden, den du nicht kennst.
    Du triffst sein Herz vielleicht tiefer als du denkst...

  • So das neue Kapitel ist endlich fertig. Ich muss dazusagen, dass es sehr schwer war, dieses Kapitel zu schreiben und es gefällt mir auch nicht wirklich gut. Das nächste wird wieder besser, versprochen!


    Danke an all die Kommenatare, ich freue mich über so viele neue Leser und werde eure Tipps beherzigen!
    Glum-Andi und Na'vi girl: Wenn ihr auch eine PN-Benachrichtigung wollt, sagt mir per PN kurz bescheid und ich trag euch ein! Selbiges für Espoen ürbigens.


    Kapitel XVII: Streitigkeiten


    Da war wirklich keiner. Nirgends.
    Paul stülpte seinen Rucksack nun gänzlich um und verteilte ein Sammelsorium an Pokebällen, Nahrungsmitteln und allerlei Kleinkram, worunter auch seine zwei Sinnoh-Orden fielen, die er achtlos in die Tasche gestopft hatte, auf dem staubigen Boden. Jede Menge unnötiges Zeug war in diesem Rucksack. Nur kein Dosenöffner.
    Panflam starrte ihn erwartungsvoll an, während er seinen Blick ein letztes Mal durch das Durcheinander auf dem Boden schweifen ließ.
    „Pan?“ machte es fragend, doch Paul ignorierte es. Er hatte den Dosenöffner doch vorhin noch gehabt! Nun war er aber weg, typischerweise genau dann, wenn für Panflam die Fütterung anstand. Kurz zuvor hatte Elekid seine Ration vertilgt und die war ebenfalls in einer Dose gewesen. Praktischerweise waren Elekid und Panflam die einzigen von Pauls Pokemon, die er auf diese Weise versorgen musste, der Rest tat sich üblicherweise an dem gütlich, was die Natur ihm bot. So fraß Chelterrar ganze Bäume kahl, während Sniebel, Kramurx und Ursaring auf die Jagd gingen. Der Nachteil daran war, dass Paul vor allem Ursarings Fell immer aufs Neue säubern musste, um nicht den Gestank von Pokemonblut ertragen zu müssen, dass das Pokemon bei seiner Speisung hinterließ.
    „Na, wenn du das Ding aufkriegst, dann mach doch.“ knurrte Paul ungehalten und warf Panflam die verschlossene Dose vor die Füße. Das Pokemon schreckte durch das Poltern des Aufpralls kurz zurück und nahm dann das Objekt skeptisch in die Hände. Es schlug die Dose einige Male auf den Boden und versuchte auch mit Zähnen und Krallen an das Innere zu kommen, doch das war von wenig Erfolg gekrönt.
    Schließlich rief Paul Ursaring zur Hilfe, das sich faul auf den Boden gelegt hatte und nun zu Panflam ging. Es riss dem kleineren Pokemon rüde die Dose aus den kleinen Pfoten und zerschlug den Deckel ohne viel Federnlesen mit seiner Pranke. Brummend überreichte es das Futter an Panflam und ließ sich erneut nieder.
    „Jetzt friss schon. Wir sind mit dem Training weit hinterher.“ forderte Paul nun. Tatsächlich war die Fütterung der Pokemon schon immer eine lästige Notwendigkeit gewesen. Das kostete immer so viel Zeit! Zeit die besser für harte Trainingseinheiten genutzt werden sollte. Es kam dem jungen Trainer so vor, als gingen seine Pokemon das Kämpfen in letzter Zeit viel zu locker an. Besonders der Kampf mit dem Champion Cynthia war ein Desaster gewesen.
    Paul musste unbedingt erreichen, dass Panflam Großbrand einsetzte. Und das am besten so oft wie irgendwie möglich. Also hatte er beschlossen, das Pokemon unter permanenten Druck zu setzen. Irgendwann musste es funktionieren und wenn er herausgefunden hatte, wie er Panflam schnell in diesen Optimalzustand versetzen konnte, dann würde Panflam sein stärkstes Feuerpokemon sein.
    Gütigerweise hatte Panflam sich mit dem Essen beeilt und sah ihn nun fragend an.
    “Na endlich. Wir machen weiter.” brummte Paul unwirsch und sah sich um. Das ständige Attackieren Panflams mit den Attacken der anderen Pokemon hatte bisher nur selten einen Großbrand während des Trainings erzielt. Er würde diese Methode zwar weiterhin verwenden, doch zugleich musste eine Alternative her. Eine Idee war ihm bereits gekommen.
    Er bedeutete seinen ausgeruhten Pokemon, sich im Kreis um Panflam zu stellen, das ängstlich umhersah.
    “Panflam, setz Flammenrad ein und bleib auf der Stelle!”
    Das Pokemon tat wie ihm geheißen und hüllte sich in eine lodernde Schale aus Feuer, die seinen ganzen Körper umgab. Statt jedoch jemanden durch diese Flammen verstärkt zu rammen, blieb es dort wo es war und hielt den Angriff aufrecht.
    “Ursaring Fokusstoß, Kramurx, Spukball.” befahl der Trainer knapp. Die Pokemon formten jeweils einen Energieball vor sich, Ursaring einen blauen, Kramurx einen schwarzen, und feuerten diese auf Panflam ab. Die Angriffe detonierten an den schützenden Flammenwand, doch Panflam blieb wo es war, jedoch war es um einige Zoll von Ursaring zurückgewichen.
    Paul ließ dem Pokemon keine Ruhe. Schon ordnete er einen Eistrahl durch Snibunna an, der eine dampfende Wolke um Panflam entstehen ließ.
    Der Angriff war offensichtlich ohne Wirkung geblieben, doch nun brach das Flammenrad zusammen und Panflam stand keuchend in Mitten des zerfurchten Bodens.
    “Elekid, Durchbruchattacke. Panflam setz Flammenrad ein.”
    Unter augenscheinlicher Anstrengung erzeugte Panflam erneut ein Flammenrad, doch diesmal kleiner. Es raste auf Elekid zu, dass seine leuchtende Faust erhob und sie mitten in die Flammen stieß. Kreischend wurde Panflam zurückgeworfen und prallte unsanft auf dem Boden auf.
    Es durfte nicht zur Ruhe kommen.
    “Greif jetzt Chelterrar mit Feuerwirbel an.”
    Mit Mühe kam das Pokemon auf die kurzen Beine, kniff die Augen kurz zusammen und stieß dann einen langen dünnen Flammenstrahl aus, der sich um Chelterrar wand und zu einer Säule aus Feuer wurde, die das Pflanzenpokemon einhüllte.
    Auf ein Nicken Pauls brüllte Cheleterrar laut auf und erzeugte einen Tornado aus messerscharfen, leuchtenden Blättern, der den Feuerwirbel zerschlug.
    Sekunden später nahm Ursaring den nächsten Befehl war und schickte einen weiteren Fokusstoß auf Panflam. Dieses nahm erneut Flammenrad, um den Angriff zu überstehen. Es gelang nur halb, denn die Detonation durchbrach die Feuerattacke und ließ Panflam in die Knie gehen. Es keuchte und hielt sich die scheinbar schmerzende Schulter.
    Noch bevor Paul entnervt das Training beenden konnte, hob Panflam den Kopf und funkelte Ursaring böse an. Paul kannte den Ausdruck und ein Lächeln stahl sich auf sein Gesicht.
    Panflam schrie laut und wütend auf und kurz darauf loderte die Flamme an seinem Hinterteil grell auf und wuchs auf eine Größe, die den Körper Panflams deutlich überstieg.
    “Sehr gut Panflam! Greif Ursaring mit Flammenrad an!” rief Paul freudig. Endlich hatte Panflam Großbrand erreicht! Zwar hatte Paul den Effekt schon das ein oder andere Mal beim Training erreicht, doch so schnell war es noch nie gegangen. Konnte das der Schlüssel sein? Permanenter Angriff durch andere Pokemon, aber gleichzeitig Konter mit Feuerattacken? Oder war es der permanente Stress? Solange Paul dies nicht wusste, würde er künftig beides fortsetzen müssen, bis er Gewissheit hatte. Nun würde er Panflam erst einmal intensiv seine neue Kraft nutzen lassen.


    Es war schon spät als Paul das Pokemoncenter der Stadt Etnak erreichte. Man konnte Etnak eher als Ort bezeichnen, denn im Vergleich zu Jubelstadt, Erzelingen oder Schleiede war Etnak eher überschaubar. Etnak lag Südöstlich von Ewigenau und Südwestlich von Elyses. Letztere wäre die nächste große Siedlung in der Nähe von Ewigenau gewesen, doch sie lag nicht wirklich auf dem Weg nach Herzhofen.
    Das Pokemoncenter jedoch war modern und komfortabel eingerichtet. Paul gab seine Pokemon bei Schwester Joy ab und nahm sich ein Zimmer. Dabei merkte er, dass sein Bargeldvorrat rapide abnahm. Er würde bald Reggie anrufen müssen.
    Die Räumlichkeiten des Centers waren ziemlich leer. Die meisten Leute waren wohl schon in ihren Zimmern. Jedoch hatten sich einige wenige in einer Ecke vor dem Fernseher niedergelassen und verfolgten interessiert einen Pokemon-Wettbewerb. Da Paul noch nicht wirklich müde war stapfte er herüber, um sich auf dem Sofa vor dem Bildschirm niederzulassen. Die anderen Trainer blickten nur kurz auf, keiner sagte ein Wort. Paul ließ jedoch den Blick über die Gruppe schweifen. Da waren drei Männer um die vierzig. Allesamt etwas rundlich und offensichtlich kurz vor dem Einschlafen. Ein Junge mit halblangen grünen Haaren saß neben Paul und hatte den Blick gebannt auf den Bildschirm geheftet. Er war wohl in etwa so alt wie Paul. Auf einigen Stühlen saßen mehrere junge Frauen, die beim Zusehen allerhand Süßigkeiten konsumierten.
    Nun sah Paul auf den Fernseher. Er hatte nicht viel für Pokemon-Wettbewerbe übrig. Aber wenn nichts anderes lief, musste er sich eben damit begnügen.
    Es handelte sich wohl bereits um das Halbfinale des Wettbewerbs, welches von zwei Jungen ausgetragen wurden, die ein Papinella und ein Pliprin gegeneinander kämpfen ließen. Wie bei einem solchen Match üblich, ging es den Kontrahenten weniger darum, den Gegner kampfunfähig zu machen, als ihn vor der Jury dumm dastehen zu lassen. In diesem Moment verwendete das schmerterlingsgleiche Papinella die Attacke Windstoß, bei der es kräftig mit den Flügeln schlug. Pliprin dagegen war einem blauen Pinguin ähnlich und setzte dem Angriff einen Wasserstrahl entgegen, der durch den Wind schoss und Papinella aus der Luft holte. Unsanft schlug das Pokemon auf. Damit war der Kampf bereits vorbei, den ein akustisches Signal erklärte die Zeit für abgelaufen. Als Sieger ging der Junge mit dem Pliprin hervor. Er mochte etwa 11 Jahre alt sein, hatte braune Haare und winkte dumm grinsend in das klatschende Puplikum.
    Was für eine Pfeife! Solche Gestalten gehörten wirklich zu den albernen Wettbewerben.
    Paul war wohl ein Schnauben entfahren, denn der Grünhaarige neben ihm blickte feindseelig zu ihm und musterte ihn mit stechend grünen Augen.
    “Was ist so komisch?” fragte er in die allgemeine Stille, da niemand während des Fernsehens ein Wort gesagt hatte.
    “Der kleine Hampelmann da!” sagte Paul verächtlich und realisierte, dass auch die anderen Zuschauer ihn nun musterten, mit Ausnahme eines der rundlichen Männer, der mit dem Kinn auf der Brust vor sich hin döste.
    “Hast wohl nicht viel übrig für Wettbewerbe?” hakte der Junge nach und begann Paul lästig zu werden.
    “So siehts aus.”
    “Der Champ von Hoenn ist ein Koordinator!” mischte sich nun eine der jungen Frauen ein, woraufhin die anderen zustimmend tuschelten. Ihr Tonfall ließ darauf schließen, dass sie diese Tatsache für das stichhaltigste Argument für die Begeisterung an Wettbewerben
    Paul musste kurz überlegen, wer der amtierenden Champion von Hoenn überhaupt war. Dann fiel es ihm ein. Nachdem Troy das Amt freiwillig verlassen hatte, war nun der frühere Arenaleiter Wassili der Champion.
    “Der Champ von Hoenn ist eine Schwuchtel.” kommentierte er knapp.
    “Der Clown von eben wahrscheinlich auch.”
    Nun wurde der Grünhaarige sichtlich wütend.
    “Willst du damit sagen, dass du alle männlichen Koordinatoren für schwul hältst?”
    “So ziemlich, ja.”
    In der Gesellschaft dieses Idioten hatte Paul nicht vor länger zu bleiben. Während einige Verwünschungen auf ihn niederprasselten, die er gekonnt ignorierte, stapfte er in Richtung seines Zimmers. Mit so einem musste er sich schließlich nicht abgeben.


    “Jetzt Arkani, Lohekanone!”
    Ein Pokemon, das wie ein großer Hund mit prachtvoller Mähne aussah, spie eine geballte Flammenkugel in die Luft aus, welche etliche Meter höher in einem gewaltigen Inferno explodierte und das gesamte Publikum zum Staunen brachte. Das Feuerpokemon sprang elegant mitten in die verbliebenen Schlieren des Feuers und erzeugte ein Flammenrad rund um seinen Körper. Es drehte sich, während es dem Boden immer näher kam und dann stoben die Flammen weg. Es blieb das Pokemon, das sich auf seinen Tatzen verneigte. Der blonde Junge mit Namen Jasper, der neben ihm stand, verbeugte sich ebenfalls und genoss den Applaus. Lächelnd blickte er in das tobende Publikum. Er sah zu einem Jungen mit violetten Haaren, der in der obersten Reihe gesessen hatte, jetzt jedoch stand und zurückgrinste. Für einen Außensteheden war es nicht ersichtlich, doch für Jasper bedeutete dieses Lächeln mehr als der Applaus, denn er war erleichtert, dass sein Freund seine Entscheidung, Koordinator zu werden unterstützte, obgleich er sich immer wieder über Wettbewerbe lustig gemacht hatte.


    Auf Grund einiger Erinnerungen, die Paul in der Nacht geplagt hatten, war er am Morgen sehr müde. Er zwang sich dennoch sehr früh aufzustehen, denn er wollte schnell weiterreisen, um nicht zu spät in Herzhofen anzukommen. Das Turnier würde sicherlich nicht auf ihn warten.
    Er rieb sich die juckenden Augen, als er den Eingangsraum des Pokemoncenters betrat. Gähnend nahm er die Pokebälle von Schester Joy entgegen und murmelte ein Dankeschön.
    Mürrisch verließ er nun das Gebäude. Er musste nach Süden und das ein gutes Stück. Bis Herzhofen würde er noch einiges an Strecke gutmachen müssen. Resignierend machte er sich auf den Weg. Plötzlich trat ihm ein Junge mit grünen Haaren und gleichfarbigen Augen entgegen.
    Paul brauchte eine Weile, um sich zu erinnern. Er war mit selbigem letzten Abend aneinandergeraten.
    “Mach Platz, Graskopf.” murrte Paul verstimmt. Auf Diskussionen hatte er nun wirklich überhaupt keine Lust.
    “Du hast dich gestern schnell aus dem Staub gemacht.” Die Schmähung wurde ignoriert.
    “Du meinst also, Trainer hätten mehr auf dem Kasten als Koordinatoren? “
    Paul schnaubte bloß und wollte sich an dem Jungen vorbeischieben, doch dieser vertrat energisch den Weg.
    “Beweis es doch, lass uns kämpfen!”
    Paul sah ihm ins Gesicht. Wenn es das war, was er wollte, dann sollte er es bekommen!
    “Ich bin mir sicher, dass ich meine Zeit vertue, aber gut, kämpfen wir.”
    Der Grünhaarige grinste.
    “Sei besser nicht enttäuscht, wenn du verlierst, du wärst nicht der Erste.”
    “Wir kämpfen nicht nach diesen Weicheiregeln, die du vielleicht gewohnt bist.” kommentierte Paul gelassen.
    Die beiden stapften um das Pokemoncenter herum, um zum Kampfplatz zu gelangen, wobei sie sich gegenseitig permanent angifteten.
    Schließlich einigten sie sich darauf, den Kampf endlich zu beginnen. Der Grünhaarige tat dies, indem er ein kleines Pokemon aussand. Es war kaum einen Meter groß, ein bischen humanoid und hatte kleine Rosen statt der Hände. Es handelte sich um ein Roselia, die Vorstufe von Roserade.
    “Was? Mit dem Gartenzwerg willst du Kämpfen?” höhnte Paul verächtlich und versuchte nicht zu gähnen.
    “Dann will ich es mal nicht ganz so unfair machen und mein schwächstes Pokemon verwenden. Los Panflam!”
    Das Affenpokemon mochte klein sein, doch es war noch immer größer als sein Kontrahent. Sogar auf Panflams Gesicht zeichnete sich Belustigung ab.
    “Dann mal los!” rief der Grünhaarige und befahl seinem Pokemon die Attacke Zauberblatt. Roselia schwenkte seine Arme und um es herum entstanden leuchtende Blätter, die sich um es schwebend anhäuften. Paul tat nichts. Er würde diesen Kampf einfach als Training missbrauchen und Panflam nur kontern lassen.
    Nun sandte Roselia die Blätter, wie schimmernde Geschosse auf Panflam ab. Rein aus Routine formte das Feuerpokemon das Flammenrad und ließ die Geschosse am Feuer zerschellen. Paul grinste schief.
    “Das Lachen wird dir noch vergehen! Roselia, Duplexhieb!”
    Die Rosenhände leuchteten grell auf und Roselia eilte auf seinen Gegner zu, um ihn damit anzugreifen.
    “Ramm es weg!”
    Panflam tat wie ihm geheißen und kolidierte mit dem kleineren Pokemon, sodass dieses leicht verkohlt zurückgeworfen wurde. Es wirkte schon jetzt sehr mitgenommen. Dieses Pokemon taugte wohl kaum als Trainigseinheit. Also brachte Paul den Kampf lieber schnell zu Ende, damit er seine Zeit nicht noch weiter vergeudete.
    “Mach es fertig!” rief er Panflam zu. Das Feuerpokemon stieß einen Kampfschrei aus, ließ den Mund offen und dann strömte ein langer, dicker Feuerstrahl aus seinem Maul, der Roselia komplett in Flammen aufgehen ließ und sofort besiegte.
    Paul lächelte triumphierend. Panflam hatte scheinbar Flammenwurf gelernt. Während der Grünhaarige sein Pokemon umsorgte, das rauchend am Boden lag, zog Paul Panflam mit einem minimalen Lob zurück. Damit war der Kampf wenigstens zu etwas nutze gewesen.
    “Der Kampf sagt überhaupt nichts!” zeterte der Junge, der, wie Paul erst jetzt auffiel, für sein Alter eine recht hohe Stimme hatte. Was für eine Witzfigur!
    “Sieh zu, dass du dein Gemüsepokemon loswirst und ein Mann wirst, du Null.”
    Dies war Pauls mehr oder minder nette Verabschiedung. Die Schwächlinge schienen sich in letzter Zeit wie Fliegen auf ihn zu stürzen, die den Honig ansteuern!

  • [tabmenu][tab=Hi ^^]*interessiert deine Sig studier* Ah, so ist das also... gut zu wissen. Kenn mich dabei zwar nicht aus, aber ist ja egal ^^
    Gut, wie dem auch sei, komme ich gleich zu deinem neuen Kappi. Tippfehler waren dabei, aber fast nur ein paar Zeichensetzungs-Sachen, nichts Weltbewegendes ^^ Hab trotzdem alles im passenden Tab aufgelistet.
    So, aber nun zum Inhalt. Das kenn ich, wenn ein Kapitel nicht wirklich gefällt, weil man keine Lust zum Schreiben hatte... Wenns dir aber so geht wie mir, wird das nächste aber dein Glanzstück ^^ (und beim übernächsten sind dann die Ideen weg, bah).
    Wie auch immer, mir hat es gefallen ^^ Vor allem der Humor ist nicht zu kurz gekommen, angefangen vom Suchen des Dosenöffners und Pauls Gedanken zum Füttern über die Meinung zu den Wettbewerben (vor allem die Aussage mit dem Hoenn-Champ fand ich gut) bis hin zum "Gemüsepokémon" (auch wenn Rosen Blumen und kein Gemüse sind, lol).
    Auch die Beschreibung des Trainingskampfes war sehr gut gelungen, man merkte, wie Paul Panflam zur Eile antreiben wollte. Funktioniert hat es ja auch... Die Attacken waren auch gut beschrieben, alles bestens ^^
    Der Typ im Fernsehen war vermutlich Kenny, oder? *den Typen nicht wirklich leiden kann* Nur - was macht Drew (das war doch Drew, oder?) in Sinnoh? Wenn ich an die eine Wassili-Cup-Folge denke, sah man ihn doch mit Solidad und Harley in Teak City. Oder ist er nur gerade in Sinnoh, um sich einen passenden Evolutionsstein für Roselia zu besorgen (später ist es ja ein Roserade)? Ich fand das jedenfalls reichlich verwirrend... Ansonsten muss ich, was Drew angeht, sagen, dass du auch hier wieder gute Arbeit geleistet hast, seine arrogante Art kam gut rüber *Annahme hab, dass sich Paul und Drew recht gut verstehen könnten, wenn Drew keine Wettbewerbe machen würde*
    Die Erinnerung fand ich irgendwie süß <3 Eine Sache ist zwar unlogisch, aber die ist in den Fehlern aufgezählt. Außerdem war die Attackenbeschreibung wirklich herrlich *hoff, dass du sowas Ähnliches irgendwann wieder einbauen wirst* Es wäre nur interessant zu wissen, was vorgefallen ist, dass Paul nun Wettbewerbe so (abgrundtief?) hasst (?). Hat sicherlich etwas mit diesem Jasper zu tun, sonst wäre er wohl kaum von solchen Erinnerungen geplagt worden.
    So, und damit hab ich schon fast zum ganzen Kappi was gesagt... bleibt nur noch der abschließende Kampf mit Drew (?). Woher will Paul wissen, dass Roselia schwach ist? Immerhin hat es keine Level-up-Entwicklung, deshalb kann man schließlich aus der Entwicklungsstufe keine Schlüsse ziehen. Auch ein Knospi kann stark sein... Aber wir wissen ja alle, wie Paul ist, von daher geht es auch wieder in Ordnung.
    Panflam scheint ja etwas bei der vorherigen Trainingseinheit gelernt zu haben, es hat das Flammenrad ja ganz von alleine geformt, um sich zu schützen. Braves Kerlchen, es denkt also mit ;) Drew scheint aber auch nicht mitgedacht zu haben. Ist es nicht logisch, dass ein Pflanzenpokémon, das ein in Flammen gehülltes Feuerpokémon angreift, selbst verletzt wird, bevor es einen Treffer landet? Gut, Koordinatoren scheinen also tatsächlich nicht zu können. Was bleibt jetzt noch zu sagen? Ach ja, wie schön, dass Panflam Flammenwurf gelernt hat. Dann war das Roselia ja doch eine recht praktische Trainingseinheit, sonst wüsste Paul immer noch nicht, dass es diese Attacke kann...
    Nun, das Kommi scheint ja hauptsächlich aus Lob zu bestehen, einmal von der Fehleraufzählung abgesehen. Aber was soll ich kritisieren, wenn es so gut wie nichts zu kritisieren gibt?
    LG, Maj[tab=Fehler](rote Dinge gehören weg, grün sind meine Verbesserungen und blau Anmerkungen)
    „Pan?“, machte es fragend, doch Paul ignorierte es.
    Wir sind mit dem Training weit hinterher., forderte Paul nun.
    Wir machen weiter., brummte Paul unwirsch und sah sich um.
    “Ursaring Fokusstoß, Kramurx, Spukball., befahl der Trainer knapp.
    (...) und Panflam stand keuchend inmitten des zerfurchten Bodens.
    Panflam, setz Flammenrad ein.
    Es raste auf Elekid zu, dass seine leuchtende Faust erhob und sie mitten in die Flammen stieß.
    Sekunden später nahm Ursaring den nächsten Befehl wahr und schickte einen weiteren Fokusstoß auf Panflam.
    Sehr gut, Panflam!
    Etnak lag südöstlich von Ewigenau und südwestlich von Elyses.
    In diesem Moment verwendete das schmetterlingsgleiche Papinella die Attacke Windstoß, (...)
    Er mochte etwa 11 (Zahlen bis zwölf immer ausschreiben!) Jahre alt sein, hatte braune Haare und winkte dumm grinsend in das klatschende Puplikum.
    “Der Champ von Hoenn ist eine Schwuchtel., kommentierte er knapp.
    Jetzt Arkani, Lohekanonade! (Außerdem können nur die dritten Entwicklungsstufen der Feuer-Starter diese Attacke erlernen.)
    “Mach Platz, Graskopf., murrte Paul verstimmt.
    “Du meinst also, Trainer hätten mehr auf dem Kasten als Koordinatoren? (Leerzeichen weg)
    (...) die du vielleicht gewohnt bist., kommentierte Paul gelassen.
    Mit dem Gartenzwerg willst du kämpfen?
    Los, Panflam!
    Nun sandte Roselia die Blätter, wie schimmernde Geschosse, auf Panflam ab. (Entweder beide Beistriche oder gar keiner... nur einer geht nicht.)
    Panflam tat wie ihm geheißen und kollidierte mit dem kleineren Pokemon, (...)
    “Mach es fertig!”, rief er Panflam zu.
    “Der Kampf sagt überhaupt nichts!”, zeterte der Junge, (...)[/tabmenu]

  • Soooo das Kapitel hat ja etwas auf sich warten lassen, doch jetzt ist es da. Ich bin ein großer Fussballfan und war in den letzten Wochen doch sehr beschäftigt ;)
    Zum Schreiben bin ich erst gestern gekommen. Das Kapitel lehnt sich an "EIn Irrgarten zum irre werden" an und wird euch hoffentlich gefallen, viel Spaß:


    Kapitel XVIII: Die letzte Hürde


    Panflam legte den Kopf in den Nacken und spie Elekid einen langen lodernden Flammenstrahl entgegen. Das Elektropokemon wurde noch in der Luft getroffen und von der Wucht der Attacke mehrere Meter weit weg katapultiert. Benommen landete es vor Pauls Füßen.
    „Pan! Panflam!“ jubelte das siegreiche Pokemon freudig und hüpfte auf und ab, sichtlich zufrieden mit sich und seinem Sieg.
    Paul hob einen Pokeball und Elekid verschwand in einem roten Lichtstrahl. Mit grimmiger Miene wandte er sich Panflam zu, das noch immer herumsprang und dabei ein Echo durch die Landschaft schickte, das von jedem Felsen aufgenommen und weitergetragen zu werden schien.
    „Hör auf mit diesen Albereien! Da gibt es überhaupt nichts zu feiern.“
    Panflam verstummte.
    „Solange du Großbrand nicht gezielt einsetzen kannst, halt dich mit dem Jubel gefälligst zurück. Bis dahin bist du nutzlos!“
    Kleinlaut ließ Panflam den Kopf hängen. So harsch war Paul schon länger nicht zu seinem Pokemon gewesen. Doch wenn es Großbrand nach wie vor nur unter größtem Druck von mehreren Gegnern zu Stande brachte, war das Verhältnis zwischen Nutzen und Aufwand einfach unrentabel.
    Dazu kam, das Paul in ungewöhnlich mieser Laune war und sich zudem mal wieder verlaufen hatte.
    Was hatte er auch so wagemutig diesen eher unbekannten Weg eingeschlagen? Er war gut in der Zeit gewesen, hätte sogar einen Umweg nehmen können. Das Herzhofen-Turnier hätte er ganz sicher nicht verpasst. Dennoch hatte das Gerede von dem Ibitakweibchen, das das sogenannte Berglabyrinth bewohnen sollte, ihn dazu verleitet auf unsicheren Pfaden zu reisen. Nun war er in Mitten des Berges, in dem irgendwo ein Labyrinth erbaut worden sein sollte und von dem Ibitak war keine Spur zu sehen.
    Ibitak war ein Vogelpokemon, das von Natur aus ein agressives und kampflustiges Wesen hatte. Einen perfekten Kämpfer, eine optimale Alternative zu Kramurx stellte dieses Pokemon dar.
    Paul stieß einen ungeduldigen Seufzer aus und blickte sich zum x-ten Mal um. Seine Verschnaufpause, die er größtenteils Panflams Training gewidmet hatte, dauerte nun schon fast eine Stunde an. Er musste weiter. Doch rings herum war nichts als zerklüftete Berglandschaft. Er konnte ebenso gut im Kreis laufen, es wäre ihm nicht aufgefallen.
    Dennoch zwang er sich einen Fuß vor den anderen zu setzen und zu hoffen, dass er irgendwann auf einen Weg oder ein Anzeichen von einem Labyrinth stieß. Insgeheim fürchtete er sich ein wenig davor, ein Labyrinth zu betreten. Wenn er sich schon so ständig verlief, wie sollte es dann in einem Irrgarten werden?
    Sein selten verlässlicher Instinkt führte ihn nach Osten, wo der staubtrockene Boden leicht abfiel.
    Die Berglandschaft wand sich immer weiter hinab, bis sie am Horizont in einer Felswand mündete, die sich hoch über dem Gelände erhob. Dort war wohl kein Weiterkommen.
    Resignierend setzte Paul sich an Ort und Stelle auf den Boden und fuhr sich durch die violetten Haare. Wenn es so weiter ging, würde er niemals irgendwo ankommen.
    Grübelnd stützte er den Kopf auf den Händen ab und sah umher. Ihm fiel in all dem Grau und Braun kaum eine Änderung auf. Wie sollte er jemals einen Weg finden?
    Plötzlich hatte Paul eine Idee. Er griff in seinen Rucksack und stöberte eine Weile darin herum. Schließlich förderte er den gesuchten Pokeball zu Tage. Er schnippte ihn in die Luft, wo er aufklappte und das nachtschwarze Kramurx entließ. Es ließ ein befreites Krächzen hören und begann die Flügel ausgiebig auszuschütteln.
    “Keine Zeit für Gemütlichkeiten, “ murrte der genervte Trainer ungeduldig.
    “Flieg los und halt nach einem Labyrinth Ausschau. Wenn du es gefunden hast, komm zurück und zeig mir den Weg.”
    Kaum hatte Paul das letzte Wort gesprochen, da erhob sich das Pokemon bereits in die Luft und nahm an Höhe auf. Immer weiter stieg es und war bald nur noch als kleiner schwarzer Fleck auszumachen. Beinahe ebenso schnell wie es verschwunden war, kehrte das Pokemon per Sturzflug an den Boden zurück. Das war überraschend schnell gegangen.
    “Wo?” fragte Paul knapp, woraufhin Kramurx mit der Flügelspitze gradewegs auf die Felswand deutete, die sich über dem Gelände auftürmte und die Paul zum Anhalten gebracht hatte.
    “Wehe, wenn nicht.” knurrte dieser und machte sich auf den Weg.


    Der Bezeichnung Labyrinth war mehr als nur gerechtfertigt. Innerhalb des Tals, das von hohen Bergen umringt war, hatte jemand hunderte von Mauern errichtet, die sich völlig strukturlos durch das Tal wanden, sich kreuzten und unüberschaubare Gassen und Engpässe bildeten.
    Paul war durch einen kleinen und kurzen Tunnel innerhalb des hinter ihm liegenden Berges an den Rand des Gebildes gelangt. Vor ihm führte eine schmale Treppe hinab in das Gewirr von mehreren Kilometern festen Gemäuers.
    Wie sollte er in Mitten dieses Irrgartens das Ibitak finden, von dem ihm in einem nahen Pokemoncenter berichtet worden war? Skeptisch sah er über die Mauern. Sie waren sehr solide und vor allem breit. Der Abstand zwischen ihnen war zumeist sehr schmal, doch das die Mauern nicht grade waren gab es auch Stellen mit größeren Lücken. Diese Eigenschaften brachten Paul auf einen Einfall. In Mitten des Gewirrs wäre er chancenlos, doch was wäre, wenn er auf den Mauern liefe?
    Einen Versuch war es in jedem Fall wert. Paul nahm sorgfältig Augenmaß, lief an ... und sprang. Sein Sprung war schwungvoll, was sich in diesem Fall als dumm erwies. Statt auf der Mauer zu landen, kam er hinter ihr auf dem Boden auf. Er war einen guten Meter über das Ziel hinweggesprungen.
    “Na toll” murmelte er verärgert und blickte an der Mauer hinauf. Hochspringen konnte er definitiv nicht. Heute war wohl einfach nicht sein Tag.
    Bevor er jedoch über seine mageren Optionen nachdenken konnte, vernahm er ein langsam anschwellendes Grollen. Er spitzte die Ohren. Was war das?
    Das Geräusch wurde immer lauter und wurde zu einem ohrenbetäubenden Rummpeln. Ein Erdbeben?
    Angespannt blickte Paul in die Richtung, aus der die Laute kamen. Eine Staubwolke stieg aus den ihm nahen Gassen auf. Das musste ein Pokemon von ungeahnter Kraft sein! Oder mehrere. Jedenfalls war es wohl nichts mit dem Paul gänzlich ohne Deckung konfrontiert werden wollte. Also folgte er der einzig logischen Option und nahm die Beine in die Hand. Er stürmte in die dem Geräusch entgegengesetzte Richtung davon. Der Lärm wurde jedoch noch lauter, die Wolke dichter, sie kam näher. Die Pokemon schienen um ihn herum zu sein. Oder verfolgten sie ihn?
    Panik packte den sonst eher konzentrierten Paul. In dieser Enge war der Einsatz seiner eigenen Pokemon sehr risikoreich. Einzig ein Flugpokemon könnte sich als nützlich erweisen, doch Kramurx war weder in der Lage Horden von offensichtlich massigen Pokemon abzuwehren, noch Paul aus der Gefahrenzone zu tragen. Also blieb ihm nichts weiter, als zu laufen.
    Vor ihm wurde der Abstand zwischen den Beiden Mauern, die er durchquerte, immer schmaler. Vielleicht würde es seinen oder seine Verfolger abschütteln, wenn er eine Engstelle passierte?
    Einen Versuch war es alle Mal wert.
    Der Lärm hinter ihm nahm nun noch einmal zu und Paul riskierte einen Blick über die Schulter. Nun konnte er seine Verfolger endlich sehen. Es waren mindestens vier dutzend Geowaz, die sich in ihre Felsenpanzer zurückgezogen hatten und unaufhaltsam durch das Labyrinth auf Paul zu rumpelten. Dem Trainer wurde klar, dass der Abstand zu klein war, er würde die Engstelle nicht schnell genug erreichen.
    Trotz dieser Erkenntnis rannte er weiter, immer weiter. Seine Lungen schienen zu brennen, jeder Muskel seines Körpers protestierte. Die Geowaz kamen näher. Und näher. Er spürte die Vibrationen in seinem Nacken.
    Dann ertönte vor ihm ein ohrenbetäubendes Brüllen und kurz darauf schien die Welt zu explodieren.
    Paul wurde von den Füßen gerissen, schlug schmerzhaft auf dem Boden auf und schlitterte einige Meter weiter vor. Die Geräusche der walzenden Geowaz waren verstummt. Stattdessen hörte er ein gleichmäßiges Flappen eines Flügelpaars und langsame schritte, die näher kamen.
    Was zur Hölle war passiert?
    Paul hatte unwillkürlich beim Sturz die Augen geschlossen, jetzt öffnete er sie langsam. Sterne tanzten vor seinem Gesicht und er musste blinzeln um den Schmutz loszuwerden. Dann hörten die Schritte auf und eine Hand erschien in seinem Blickfeld. Er griff nach ihr und ließ sich wieder auf die Füße ziehen. Als er die Person erkannte, die vor ihm stand, machte er überrascht einen Schritt rückwärts.
    Er kannte seinen Namen nicht, doch dieser Junge war ihm erst kürzlich in einem Pokemoncenter begegnet. Damals hatten sie während einer Fernsehübertragung eines Wettbewerbes einen Streit angefangen, den sie am nächsten Tag in einem Pokemonkampf zu Pauls Gunsten entschieden hatten. Auffällig waren wieder seine grasgrünen Haare. Was machte der den hier?
    Paul war einfach nur verwirrt und starrte sein Gegenüber weiter an.
    “Ein Dankeschön wäre nicht verkehrt.” meinte dieser und verschränkte die Arme vor der Brust.
    “Wofür genau, wenn ich fragen darf?”
    Paul bemerkte einen Luftzug und dann flog ein großes Drachenpokemon über ihn hinweg. Es landete direkt hinter dem Grünhaarigen und stupste diesen vertraut mit der Schnauze an. Es war vielleicht drei Meter groß, sein Körper in verschiedenen Grüntönen gefärbt. Die unproportional großen Augen leuchteten rötlich und an Kopf und Schwanz waren einige Büschel ebenfalls grüner Haare. Das war wohl ein Libelldra. Vom Typ ein Drachen und Bodenpokemon.
    Der Junge streckte die Hand nach dem Pokemon aus und strich ihm über die Flanke.
    “Na dafür, dass Libelldra dir das Leben gerettet hat.” Seine Stimme war voll Hohn und purer Arroganz.
    Paul sah erst ihn und dann Libelldra ungläubig an. Dann warf er einen Blick über die Schulter und erblickte die Geowaz, die ausnahmslos benommen auf dem Boden verstreut lagen und sich wenig bis gar nicht rührten. Libelldra musste sie mit einer mächtigen Attacke besiegt haben und war wohl für das Gebrüll und die Explosion verantwortlich.
    “Dein Libelldra kann mit einer einzigen Attacke dutzende Geowaz auf einmal plätten?”
    fragte Paul verduzt. Nicht nur, dass die Emporkömmling es geschafft hatte ein Libelldra aufzuziehen, was ob durch Zucht oder Jagd fast ein Ding der Unmöglichkeit war, es war auch noch überaus stark. Das passte nun gar nicht zu dem Bild, dass Paul sich jüngst von diesem Kerl gemacht hatte.
    Der Junge fühlte sich sichtlich geschmeichelt und auch das Libelldra brummte zufrieden.
    “So ist es.”
    Paul nickte anerkennend. Vielleicht war dieser Typ doch nicht so übel.
    “Respekt.” sagte Paul. Dann fügte er kurz und vor allem widerwillig ein “Danke” hinzu.
    Der Grünhaarige grinste. “Gerne.”
    Eine Weile lang standen die beiden unschlüssig voreinander, wobei Paul ab und zu einen Blick auf das Libelldra warf, das in ausgezeichnetem Zustand war. Was für ein Kontrast zu dem schwachen Roselia, das Paul vor kurzem besiegte.
    Der Gerettete streckte die Hand aus.
    “Wir hatten wohl einen schlechten Start. Ich bin Paul.”
    Ohne zu zögern wurde die Hand ergriffen.
    “Scheint so. Drew.”

    Wie sich herausstellte war Drew ebenfalls auf der Suche nach einem Pokemon, das in dem Labyrinth wohnen sollte. Er machte ein riesen Getue um sein Vorhaben und wollte scheinbar Pauls Neugierde wecken, da er nicht verriet nach welchem Pokemon er Ausschau hielt. Paul war das aber herzlich egal. Auf einem besonders dicken Mauerabschnitt hatte Libelldra die beiden Trainer abgesetzt und Drew hatte es wieder in einem Pokeball verstaut. Innerhalb der Mauern war es zu unsicher.
    “Wieso bist du überhaupt in Sinnoh?” fragte Paul gerade. Drew hatte ihm bereits erzählt, dass er aus einer Stadt namens Wiesenflur kam, was Pauls Erinnerung nach irgendwo in Hoenn lag. Doch was der Koordinator fernab seiner Heimat trieb hatte er nicht erklärt.
    Paul war aufgefallen, dass Drew viel Wirbel um seine angeblichen Talente im Wettbewerb und sein ach so großes Wissen über Pokemon und ihr Training. In Letzterem zumindest war Drew allerdings kein Aufschneider. In ihrer kurzen Unterhaltung hatte er über Libelldras Aufzucht und Training berichtet und Paul hatte schnell erkannt, dass dieser Junge wusste wovon er sprach. Er überschätzte sich bloß maßlos.
    “Eigentlich bin ich in Johto unterwegs gewesen, um an verschiedenen Wettbewerben teilzunehmen. Man hat mir aber erzählt, dass in Trotsu ein wahrer Meister des Wettbewerbs Urlaub macht. Und ich hab mir gedacht ein paar Kniffe wird er sicherlich kennen, die ich noch nicht entdeckt habe.”
    “Mhm.” machte Paul desinteressiert.
    “Und selbst?” fragte Drew.
    “Das Übliche? Orden jagen?”
    Ein knappes Nicken. Drew jedoch fragte weiter.
    “Diese immer gleichen Kämpfe finde ich ja nicht so spannend, was hast du gegen Wettbewerbe?”
    Diese Frage war Paul schon öfters gestellt worden. Es gab aber keinen wirklichen Grund dafür. Es existierten schließlich auch Leute, die kein Fussball mochten.
    “Ich mags halt einfach nicht. Ist mir zu ... feminin.”
    “Zu feminin?!?” Drew wirkte gekränkt und vor allem entsetzt.
    “Du hast keine Ahnung wie ermüdend es ist ständig bei etwas zusehen zu müssen, dass du einfach scheiße findest.” Paul erinnerte sich ungern zurück. Witzig war was anderes.
    Immer noch wütend zeigte Drew Interesse an der letzten Aussage.
    “Wieso? Wann hast du denn ständig Wettbewerbe gucken müssen?”
    “Ein Freund von mir hat das mal gemacht und ... tja es hat ihm einfach immer viel bedeutet, wenn mal einer zum Zugucken kam.” Eigentlich wollte Paul nicht an alte Zeiten denken. Das machte ihn immer trübsinnig.
    Drew hakte nicht weiter nach, sondern förderte einen Pokeball aus seiner Jacke zu Tage.
    “Genug gequatscht.” sagte er harsch, ganz als ob Paul hemmungslos getrascht hätte, was bei dessen Wortkargheit völlig absurd wirkte.
    Ohne eine Erwiderung abzuwarten, warf er den Ball hoch und entließ so Libelldra, welches die Flügel ausbreitete und erwartungsvoll die Schwebe hielt.
    “Wenn du willst, nehmen wir dich ein Stück mit. Libelldra kann das Ibitaknest von oben sicher sehen.”
    Paul brummte nur zustimmend.


    Drews Idee erwies sich als sehr nützlich, denn Libelldra fand das Nest in der Tat sehr schnell. Etwas abseits des Zentrums des Labyrinths gab es eine Erhöhung, die deutlich über die Mauern ragte. Auf der Spitze war das Nest auszumachen. Von Ibitak fehlte jedoch jede Spur.
    Drew kündigte an, später widerzukommen, um Paul abzuholen, sodass sie beide aus dem Labyrinth fliegen konnte. Paul war die Zuneigung des Grünhaarigen fast schon unangenehm, doch eine “Mitfluggelegenheit” schlug er auf keinen Fall aus.
    Libelldra erhob sich in die Lüfte und das grüne Duo verschwand rasch. Paul war wieder allein. Drew war okay, Pauls erster Eindruck war falsch gewesen, doch irgendwie ging er auf die Dauer ganz schön auf die Nerven.
    Nun jedoch musste Paul eben jene haben, denn es lag eine Wartezeit bevor. Das Ibitakweibchen war scheinbar auf Jagd und je nachdem wie lange es schon weg war, würde es dauern, bis es zurückkehrte. Also legte sich Paul auf den steinernen Boden und schloss für eine Weile die Augen.
    Die Stille im Labyrinth war entspannend und so konnte er sich nach den Strapazen der letzten Stunden erholen. Paul legte selten Pausen ein, um sich zu entspannen, dazu war er zu ehrgeizig. Man konnte schließlich jede Stunde für intensives Training nutzen. In diesem Fall jedoch war das eher undurchführbar, denn in diesem Gelände war Training ein Ding der Unmöglichkeit.
    Er wurde schlagartig aus seinen Gedanken gerissen, als er ein triumphierendes Kreischen hörte, das nah zu sein schien. Sofort kramte er seinen Pokedex hervor und schaltete den Stimmenanalysator ein. Und tatsächlich. Das Gerät identifizierte den Ruf als den von Ibitak.
    Schnell sprang er auf die Füße und sah sich um. Den Pokedex hätte er sich sparen können. Das Ibitak war höchstens dreihundert Meter entfernt.
    Es saß auf einem Gebilde in Mitten den Labyrinthmauern, dass im Irrgarten von Paul schon öfters gesehen worden war. Es war wie ein Pyramide ohne Spitze, in die zu allen Seiten der quadratischen Grundfläche Treppen zum verjüngten Ende führten. Diese Ebene am höchsten Punkt des Pyramidenstumpfes war exakt auf der Höhe der umgebenden Mauern. Direkt neben dem Stumpf und zwei relativ dünnen Mauern führte eine Anhöhe wieder in den Berg hinein, der an dieser Stelle des Labyrinths den Rand bildete.
    Das Ibitak war ein großer schlanker Vogel mit braunem Gefieder und einem langen roten Schnabel. In diesem hielt es ein offenbar totes Rattfratz. Wenn es die Beute schon hatte, musste Paul sich beeilen, damit es nicht entkam!
    Er merkte sich von seiner erhöhten Position aus den Weg zum Stumpf und spurtete los. Dem kurzen Weg zum Trotz kam er dennoch zu spät, denn das Ibitak erhob sich bereits, als er den Pyramidenstumpf erreichte. Schnell lief er die Treppen hinauf, um vielleicht noch einen Pokeball werfen zu können. Er wühlte in seinem Rucksack, doch er fand keinen leeren Pokeball. Er wurde hektisch und das Ibitak entfernte sich bereits. Frustriert stieß er einen wütenden Aufschrei hören.
    Praktischerweise hatte dieser zu Folge, das Ibitak in der Luft wendete und auf ihn aufmerksam wurde. Böse funkelte es den Eindringling in sein Revier an. Es verharrte in der Luft, der perfekte Augenblick für einen Wurf auf gut Glück. Endlich fand Paul auch einen leeren Pokeball. Er holte zum Wurf aus und wollte das Gerät gerade mit aller Kraft auf das Ibitak schleudern, als er auf einmal von hinten angesprochen wurde.
    “Paul, hey, Paul!” rief die traurigerweise nur allzu bekannte Stimme.
    Zornig fuhr Paul herum und wurde mit dem Anblick seines selbsternannten Dauerstörers ash belohnt, der mitsamt seinem Pikachu im Schlepptau aus der Felswand gelaufen kam und auf ihn zuhielt. Paul wollte sich gerade gehässig darüber freuen, dass Ash gleich in die Lücke zwischen den Mauern fallen würde, da er offenbar nicht auf den Weg achtete, als dieser schlitternd an der Kante stoppte und mit den Armen rudernd um sein Gleichgewicht kämpfte. Schließlich ließ er sich nach hinten fallen und landete unsanft auf seinem Hinterteil. Na immerhin.
    Ächzend erhob Ash sich wieder und rief: “Hast du zufällig Lucia oder Rocko gesehen?”
    Wütend rief Paul zurück. “Nein! Sollte ich?”
    Daraufhin wandte sich Ash an sein Pokemon und begann eine Art Monolog.
    “Oh Mann, wo sind die denn nur abgeblieben. Was wenn ihnen was passiert ist?”
    Wie von der Tarantel gestochen sprang er hoch.
    “Da mach ich mir am meisten Sorgen!! Pikachu, wir müssen sie finden!”
    “Pika!” rief das Elektropokemon zustimmend die Störenfriede liefen eilig davon.
    Hoffnungsvoll wandte sich Paul wieder zu Ibitak, doch dieses flog bereits in Richtung seines Nestes davon. Resigniert stieg Paul die Treppen hinunter und nahm die Verfolgung auf.
    Einen kurzen Sprint später stand Paul auch schon wieder bei dem Turm auf dem Ibitak sein Nest hatte. Als das Vogelpokemon ihn jedoch erblickte, erhob es sich erneut.
    “Mist!” fluchte Paul und bemerkte eine schmale Treppe, die hinauf auf den Turm führte. Warum war ihm das vorhin nicht aufgefallen?
    Die Stufen waren nah beieinander, sodass Paul viele kleine Schritte machen musste um nach oben zu gelangen. Seine Beine schmerzten.
    “Jetzt aber!” rief der Trainer außer Atem und holte erneut aus. Nur um erneut von einer bekannten Stimme unterbrochen zu werden.
    Diesmal handelte es sich um Lucia und ein Froschartigees Pokemon das neben ihr her lief. Beide kamen, wie Ash zuvor, aus dem nahen Bergkomplex.
    “Paul!!” rief sie laut, sodass dieser böse herumfuhr.
    “Hast du Ash oder Rocko gesehen?”
    Das durfte doch echt nicht wahr sein, konnte diese Pappnasen ihn denn nicht einmal in Ruhe lassen?
    “Verschwinde, du nervst!” schimpfte er und wandte den Blick ab.
    Er hörte nur noch, wie Lucia einige empörte Bemerkungen machte und dann eiligst verschwand.
    Das Ibitak war noch da, doch Paul wurde wieder seiner Chance beraubt, als kaum einen Herzschlag nach Lucias Verschwinden auch schon der dritte Quälgeist erschien. Der ebenfalls aus den Felsen kommende Rocko rief laut zu Paul herüber:
    “Hey Paul!”
    Vor Wut schäumend fuhr Paul herum und blaffte: “Meine Fresse, hat man denn keine Ruhe hier?”
    Rocko ignorierte das und fragte “Hast du Ash oder Lucia gesehen?”, was ja wohl zu erwarten gewesen war.
    “Nein!! Hab ich nicht!” schrie er denn jungen Mann an und sah aus den Augenwinkeln, dass das Ibitak sich entgültig aus dem Staub machte.
    Nachdem auch Rocko verschwunden war, beschloss Paul die Sache aufzugeben. Es hatte wohl einfach keinen Sinn. Böse auf alles und jeden, allem voran Ash, Lucia und Rocko, wartete er auf Drew und Libelldra.

  • Das war mal wieder klasse! Du verstehst es wirklich, Paul's Sicht perfekt zu beschreiben und das ganze für den Leser ansprechend zu gestalten und immer mal wieder lustige Szenen einzubauen, wie hier zum Beispiel:


    “Ein Dankeschön wäre nicht verkehrt.”
    “Wofür genau, wenn ich fragen darf?”
    “Na dafür, dass Libelldra dir das Leben gerettet hat.”




    [tabmenu][/tabmenu]


    Zitat

    Bis dahin bist du nichts als nutzlos!

    Heißt das wirklich so? Ich würde schreiben:
    Bis dahin bist du nutzlos.


    Zitat

    Plötzlich kam Paul eine Idee.

    Das ist grammatikalisch richtig, aber schöner fände ich:
    Plötzlich bekam Paul eine Idee.

    Zitat

    Im weiter stieg es und war bald nur noch als kleiner schwarzer Fleck auszumachen.

    Immer weiter stieg es und war bald nur noch als kleiner schwarzer Fleck auszumachen.




    Das waren die Fehler im ersten Abschnitt, die ich gefunden habe,. Weiter bin ich noch nicht gekommen. Den rest werde ich in diesem Post editieren, wenn bisdahin kein anderer die Fehler aufgelistet hat. ;)

  • [tabmenu][tab=^^]Sou, dann kommentiere ich auch einmal. Aber Respekt, wenn du das ganze Kapitel in nur zwei Tagen geschrieben hast, das ist eine ordentliche Leistung. Immerhin hast du dein normales Niverau gehalten. Nun, dafür sind es aber auch mehr Fehler als im vorherigen Kapitel...[tab=Fehler]„Pan! Panflam!“, jubelte das siegreiche Pokemon freudig und hüpfte auf und ab, (...)
    Nun war er inmitten des Berges, (...)
    “Keine Zeit für Gemütlichkeiten", murrte der genervte Trainer ungeduldig.
    (...) bereits in die Luft und nahm an Höhe auf. (Ich bin mir nicht ganz sicher - aber sollte das nicht eher "und nahm an Höhe zu" oder "und nahm Höhe auf" heißen?)
    (...) kehrte das Pokemon per Sturzflug auf den Boden zurück.
    “Wo?”, fragte Paul knapp, (...)
    “Wehe, wenn nicht., knurrte dieser und machte sich auf den Weg.
    Wie sollte er inmitten dieses Irrgartens das Ibitak finden, (...)
    (...) doch da die Mauern nicht grade waren, gab es auch Stellen mit größeren Lücken.
    Inmitten des Gewirrs wäre er chancenlos, doch was wäre, (...) (Allerdings hast du bereits drei Zeilen zuvor "inmitten" verwendet, wie wäre es stattdessen mit "Im Gewirr"?
    “Na toll”, murmelte er verärgert und blickte an der Mauer hinauf.
    Vor ihm wurde der Abstand zwischen den beiden Mauern, die er durchquerte, immer schmaler.
    Einen Versuch war es allemal wert.
    Es waren mindestens vier Dutzend Geowaz,
    (...) und langsame Schritte, die näher kamen.
    “Ein Dankeschön wäre nicht verkehrt., meinte dieser und verschränkte die Arme vor der Brust.
    Vom Typ ein Drachen- und Bodenpokemon.
    “Dein Libelldra kann mit einer einzigen Attacke dutzende Geowaz auf einmal plätten?”, (Absatz weg) fragte Paul verduzt.
    Nicht nur, dass dieser Emporkömmling es geschafft hatte ein Libelldra aufzuziehen, (...)
    “Respekt., sagte Paul.
    Was für ein Kontrast zu dem schwachen Roselia, das Paul vor kurzem besiegt hatte.
    “Wieso bist du überhaupt in Sinnoh?”, fragte Paul gerade.
    (...) dass er aus einer Stadt namens Wiesenflur kam, (...) (Drews Heimatstadt ist LaRousse City, wie bei einem Großen Festival erwähnt wird...)
    (...) dass Drew viel Wirbel um seine angeblichen Talente im Wettbewerb und sein ach so großes Wissen über Pokemon und ihr Training machte.
    Man hat mir aber erzählt, dass in Trostu ein wahrer Meister des Wettbewerbs Urlaub macht.
    “Mhm., machte Paul desinteressiert.
    “Und selbst?”, fragte Drew.
    Es existierten schließlich auch Leute, die kein Fußball mochten.
    “Genug gequatscht., sagte er harsch, ganz als ob Paul hemmungslos getrascht hätte, (...)
    Drew kündigte an, später wiederzukommen, um Paul abzuholen, sodass sie beide aus dem Labyrinth fliegen konnten.
    Es saß auf einem Gebilde inmitten den Labyrinthmauern, das im Irrgarten von Paul schon öfters gesehen worden war.
    Er wühlte in seinem Rucksack, doch er fand keinen leeren Pokeball. Er wurde hektisch und das Ibitak entfernte sich bereits. (Zwei Sätze hintereinander mit "Er" begonnen... da fällt dir sicherlich etwas Besseres ein.)
    Frustriert stieß er einen wütenden Aufschrei hören. (Entweder "ließ ... hören" oder "stieß ... aus". Nicht mischen, bitte ^^)
    “Paul, hey, Paul!”, rief die traurigerweise nur allzu bekannte Stimme.
    Zornig fuhr Paul herum und wurde mit dem Anblick seines selbsternannten Dauerstörers Ash belohnt, (...)
    Da mach ich mir am meisten Sorgen!! (Zwei Satzzeichen hintereinander... Geschmackssache, aber nicht mein Fall. Aber wenn's dir gefällt...)
    “Pika!”, rief das Elektropokemon zustimmend die Störenfriede liefen eilig davon.
    “Mist!”, fluchte Paul und bemerkte eine schmale Treppe, (...)
    “Jetzt aber!”, rief der Trainer außer Atem und holte erneut aus.
    Diesmal handelte es sich um Lucia und ein froschartiges Pokemon, das neben ihr her lief.
    “Paul!!, rief sie laut, sodass dieser böse herumfuhr.
    “Verschwinde, du nervst!”, schimpfte er und wandte den Blick ab.
    “Nein!! Hab ich nicht!”, schrie er denn jungen Mann an und (...)[tab=Kritik]Gut, da ich von dieser Folge nur die Episodenbilder kenne, kann ich zu den Dialogen mit Ash, Rocko und Lucia wenig sagen. Allerdings bin ich positiv überrascht, dass Drew bereits in diesem Kapitel auftaucht, denn damit hätte ich um ehrlich zu sein kein bisschen gerechnet.
    Auch der Humor ist nicht zu kurz gekommen, der Redewechsel, den Glum-Andi erwähnt hat beispielsweise ist amüsant, wie auch das Auftauchen der drei Anime"helden", auch wenn du dich dabei vermutlich an die bewusste Folge gehalten hast. Die sarkastischen Überlegungen von wegen des Orientierungssinnes waren auch genial.
    Aber bevor ich vollkommen planlos dieses Kapitel kommentiere, sollte ich doch chronologisch vorgehen. Alles beginnt schließlich mit einer Szene, wie wir sie von Paul gewohnt sind - dem Training, und alschließend der üblichen Belehrung für Panflam. Alles wie immer sehr gut beschrieben.
    Ebenso typisch ist die Erklärung, was Paul in dem Gebiet macht, obwohl er doch keinen bis kaum einen Orientierungssinn besitzt. Ein starkes Pokémon will er fangen, um damit Kramurx ersetzen zu können. Klingt im ersten Moment schade, macht aber auf der anderen Seite Sinn - immerhin ist schon Snibunna zum Teil ein Unlicht-Typ, wieso sollte ein Trainer wie Paul dann noch ein Pokémon dieses Typs im Team haben? Außerdem könnte er dann ja jederzeit auf Kramurx zurückgreifen. Freilassen würde er es schließlich kaum, stark ist es ja.
    Diese Geowaz, ja, an die erinnere ich mich, wenn ich an die Episodenbilder denke. Dennoch kam die Auflösung, dass gerade Drew Paul rettet, überraschend. Noch überraschender ist die Tatsache, dass Paul den Grünhaarigen schließlich als starken Trainer akzeptiert. Nebenbei bemerkt ist dir die Beschreibung von Libelldra gut gelungen. *Drachen-Fan sei*
    Schön auch, dass du erklärst, was Drew in Sinnoh macht. Er will also einen Meister des Wettbewerbs treffen... Nun, zwar verfolge ich den Anime nicht sonderlich aktiv, doch nehme ich an, dass es sich dabei um Wassili handelt. Nun, andererseits ist das für Paul eher uninteressant, von daher wirst du auch kaum näher darauf eingehen.
    Du bist also auch der Meinung, dass manche Pokémon andere fressen und nicht nur vegetarisch leben. Macht immerhin Sinn, wieso sollten sie sonst über im Falle Ibitaks einen langen, gefährlichen Schnabel besitzen? Die Annahme, dass Pokémon keine anderen Pokémon töten, mag zwar nett sein, ist aber auch unlogisch.
    Apropos Unlogik - ein Punkt ist doch recht seltsam. Du beschreibst die Stufen als nahe beieinander - warum hat Paul dann nicht gleich zwei auf einmal genommen? Wenn es sich um hohe Stufen gehandelt hat, hättest du das besser erwähnen sollen, so ist es doch recht undurchsichtig.
    Mir scheint, etwas mehr Ordnung in seinem Rucksack würde den Violetthaarigen nicht schaden, wenn er so lange nach einem leeren Pokéball suchen muss. Hätte ihm vielleicht die Unterbrechungen ersparen können, da er schon früher einen Pokéball hätte werfen können. Von daher zeugt es von Ingoranz seinerseits, dass er auf Ash, Lucia und Rocko wütend ist. Nun, vielleicht will er es auch einfach nicht wahrhaben.
    Dass dieses Kommi sonderlich hilfreich gewesen ist, bezweifle ich, aber ich schiebe es einfach einmal auf die Uhrzeit. Es ist immerhin schon spät (bzw. früh).
    LG, Maj[/tabmenu]

  • Danke erstmal für eure Kommentare. An dieser Stelle will ich auch Glum-Andi loben. Dein Kommentar ist wesentlich besser und nützlicher als der letzte, der ja leider von den Mods gelöscht worden ist. Ich war sehr positiv überrascht.
    Dieses Kapitel lehnt sich an die erste der drei Herzhofenfolgen an, für mich das Highlight der 10.Staffel. Erst wollte ich die ersten beiden Folgen zu einem Kapitel machen, aber, da ich schon nach der ersten Folge, in der vergleichsweise wenig passiert, 6 Seiten voll habe, mache ich doch lieber drei Kapitel daraus. Dieses hier lehnt an "Ein Partner zum Abgewöhnen" an. Obgleich sehr viel von der Folge 1:1 übernommen wurde, ist der Kampf am Ende nahezu völlige Eigenkreation. Die Kämpfe werden generell anders verlaufen, was mehrere Gründe hat. Zum Beispiel ist es absolut unlogisch, welche Superpokemon Ash und Paul besiegen, obwohl Paul zu arrogant ist, um zu kooperieren. Ich habe sie durch andere ersetzt, auch um mal ein paar ungewöhnlichere Pokemon vorzustellen.
    Hoffentlich gefällt euch das letzte Kapitel, das ich von Deutschland aus schreiben werde, trotzdem gut. ab morgen bin ich nämlich, wie meine Signatur schon ankündigt, im Ausland unterwegs und das bis kurz vor Weihnachten. Wo es hingeht will ich nicht verraten, Privatssphäre muss auch sein ;)
    Edit: Ich habe die ganze Zeit Schalellos statt Gastrodon geschrieben. Das habe ich jetzt geändert, ich hoffe es fällt keinem auf ...
    Viel Spaß also mit:



    Kapitel XIX: Völlig Inkompatibel


    Tosender Applaus empfing den rundlichen Mann im Frack und Zylinder, als dieser auf das große Podest an der Ostseite des Stadions trat. Hinter ihm flackerte ein gewaltiger Monitor auf und präsentierte den Mann in Nahaufnahme, sodass die Menge ihn auch von den entfernten Sitzplätzen aus beobachten konnte.
    Dieser trat nun an ein Mikrophon und strich sich über den gräulichen Schnauzbart. Dann machte er eine ausholende Bewegung mit beiden Armen, ganz so als wollte er jeden in Reichweite umarmen, und rief euphorisch: „Willkommen! Willkommen zum diesjährigen Herzhofen Zweiermatch-Turnier!“
    Prompt brandete frenetischer Applaus auf. Paul widerstand während dessen der Versuchung sich den Finger in den Hals zu stecken.
    Der dicke Mann, der sich bald als Bürgermeister von Herzhofen vorstellte schwang eine große Rede von verbundenen Herzen, Teamgeist und ähnlichem Unfug, die der junge Trainer allerdings über sich ergehen lassen musste. Er selbst stand mit den anderen Teilnehmern des Turniers vor dem Podest mit dem Monitor, also im Zentrum des Stadions.
    Viele der Kokurenten spendeten dem Bürgermeister ihren Applaus, doch Paul hielt von all dem Gefasel nicht viel. Er selbst legte keinen Wert auf gutes Verständnis mit dem Teampartner. Er hoffte im Gegenteil darauf einen Mitstreiter zu erwischen, der jeden Kampf prompt verlor, sodass Paul zwei gegen eins kämpfen würde. So konnte er Panflam größerem Streß aussetzen und es durch mögliche Gegner des Feuertyps auch noch verstärken. Diesen Aspekt hatte er während des intensiven Trainigs bisher stets außer Acht gelassen, doch irgendwann musste er schließlich auch damit beginnen.
    „... denn darum geht es beim Zweiermatch! Und während der kommenden Tage soll das Stadion von diesem Geist erfüllt sein!“
    Der Bürgermeister schien endlich zum Ende zu kommen. Nachdem der Applaus verklungen war, förderte er eine Karte zu Tage. Sie war auf der Rückseite bläulich und trug in der Mitte einen roten Pokeball.
    „Nun nehmt bitte eure Teilnehmerkarten heraus! Der Computer wird jetzt eure Partner und Gegner ermitteln!“
    Alle Teilnehmer inklusive Paul zogen ihre mit der vorgezeigten identischen Karten hervor. Pauls trug die Nummer fünf.
    Auf dem großen Monitor erschien nun eine Turniergrafik. Sie war in acht Blöcke eingeteilt, in der jeweils vier Kästen in zwei nah beieinander stehende Doppelkästen eingeteilt waren.
    „In diesen Kästen werden gleich die Nummern erscheinen. Sucht die Nummer, die direkt neben eurer steht, denn das wird der Partner, mit dem ihr das Turnier bestreiten werdet.“
    Die Erklärung des Bürgermeisters war so unnötig wie seine gut gelaunte Stimmung nervtötend.
    Nach einem „Jetzt wollen wir doch mal sehen, wer gegen wen spielt!“ hämmerte der dicke Redenschwinger seine Faust auf einen roten Knopf neben dem Mikrophon woraufhin in jedem der Kästen eine Nummer zwischen eins und 32 erschien. Paul fand seine Nummer im letzten Block mit dem Buchstaben H neben der Nummer 15.
    Er sah zu Elekid hinunter, dass schweigend neben ihm gestanden hatte.
    „Halt Ausschau nach der 15, klar?“ befahl sein Trainer, woraufhin Elekid sich umzusehen begann.
    Die anderen Teilnehmer irrten ihre Karten schwenkend und ihre Nummern brüllend durch die Gegend, was ziemlich dämlich aussah. Paul würde einfach stehen bleiben und abwarten, auf dieses Niveau musste er sich schließlich nicht begeben.
    „Ele!“ machte das Pokemon zu Pauls Füßen. Es deutete mit ausgestrecktem Arm auf ein Pikachu, dass auf dem mit einer Kappe bedeckten Kopf seines Trainers stand und dessen Teilnehmerkarte mit der Aufschrift „15“ umherschwenkte. Großartig, von allen Vollidioten, die hier rumliefen, musste natürlich die größte Pflaume mit Namen Ash der Teampartner von Paul sein.
    Mit zugleich herablassendem und wütendem Tonfall sprach Paul ihn an:
    „Logisch. Du hast die Nummer 15.“
    Wie ein Ballettänzer wirbelte der Angesprochene herum und rief freudestrahlend: „Und wir werden gewinnen!“
    Dann verblasste sein Lächeln so schnell wie es gekommen war, als er Paul erblickte.
    „Oh, hallo Paul.“
    Paul zerknickte die Karte in seiner Hand und ließ sie zu Boden fallen.
    „Tja, leider lässt sich das wohl nicht ändern. Du hast nur eine Aufgabe, steh mir nicht im Weg rum!“
    Das passte Ash scheinbar gar nicht.
    „He, jetzt mach mal nen Punkt. So redet man nicht mit seinem Zweiermatchpartner!“
    Bevor die beiden zur Kooperation verdammten Trainer weiter streiten konnten, sprang Ashs Pikachu von dessen Schulter und sprach das neben Paul stehende Elekid gestenreich mit einem „Pika, Pika!“ an.
    „Ele!“ erwiederte dieses freundlich und streckte seine Hand aus.
    Kaum hatte Pikachu die scheinbar freundschaftlich angebotene Hand ergriffen, da durchzuckte es ein leichter Stromschlag, der es zurückwarf. Elekid lachte gehässig, während Paul in sich hinein grinste.
    „Ihr seid wirklich erbärmlich. Es ist zum Heulen.“ sagte Paul verächtlich und wurde dann von einer erneuten Ansprache des Bürgermeisters unterbrochen.
    „Nun, da alle ihren Partner gefunden haben, sollten sich alle mit ihren Team auf das Match vorbereiten, denn nur wenn beide fest zusammen arbeiten, wird es ihnen möglich sein diesen wunderbaren Preis zu gewinnen!“
    Er hielt zwei kleine Glocken in die Höhe, welche einen sanften Klang hören ließen. Alles wurde still und die Leute lauschten. Paul konnte dem Läuten hingegen nichts abgewinnen. Ein ganz toller Preis.
    „Die eigentlichen Kämpfe werden heute nachmittag beginnen, also nutzt die Zeit, um mit eurem Partner zu trainieren!“
    „Na ganz sicher“, murmelte Paul verächtlich und ging Ash wütend zurücklassend aus dem Stadion.


    Der erste Kampf des Turniers war bereits annähernd vorüber, als Paul sein Trainig am Rande des Kampffeldes beendete, um seine Pokemon vor dem Kampf nicht zu stark zu ermüden. Er hatte die Zeit genutzt, um Panflam klar zu machen, wie es sich zu verhalten hatte. Es sollte rücksichtslos kämpfen und nach Möglichkeit die Unterstüzungsversuche durch Ashs Pokemon blockieren. Von der einfachsten Lösung, nämlich das Pokemon seines Teampartners gleich zu Anfang zu attackieren und so auszuschalten musste er leider absehen, denn dies wäre ein Verstoß gegen die Regeln gewesen und hätte zu einer direkten Disqualifikation geführt.
    Bisher hatte Paul seinem Schicksal mit Ash kämpfen zu müssen nur ein Gutes abgewonnen. Immerhin musste er nicht mit Rob zusammen kämpfen, obgleich dieser nicht anwesend war. Mit ihm wäre es nahezu unmöglich gewesen die gegnerischen Angriffe auf Panflam zu fokusieren.
    In diesem Moment übte Paul ein letztes Manöver mit Elekid als Testobjekt.
    „Elekid, setz Donnerschlag ein. Panflam weich im letzten Moment nach hinten aus und greif mit Flammenwurf an“, befahl Paul woraufhin seine Pokemon genau dies taten. Doch Panflams Flammenwurf zeigte nicht annähernd die Effizienz, die Paul sich erhofft hatte. Trotz des geringen Abstandes zu seinem Ziel, verfehlte Panflam Elekid um mehrere Zentimeter. Besonders stark sah der Angriff für Paul ebenfalls nicht aus.
    Ein überraschter Aufschrei ließ Paul in die Richtung sehen, in die Panflams Attacke abgefeuert worden war. Ash lehnte dort halb auf dem Boden liegend an einer der Banden, die das Kampffeld umgaben. Scheinbar war er beim Versuch Panflams Flammenstrahl zu entrinnen hingefallen.
    „Was sollte das denn?“, fragte er erbost und stand wieder auf.
    „Tja, dass musst du wohl mit Panflam klären“, erwiederte Paul und schob Panflam mit dem Fuß grob vor.
    Als Ash das Feuerpokemon erblickte, hellte sich seine Miene auf.
    „Wow, Panflam, du hast wohl an deinem Flammenwurf gearbeitet, was?“
    „Dabei beherrscht es ihn immer noch nicht. Eine schwache Flamme von einem schwachen Pokemon.“
    Darauf ging Ash gar nicht erst ein. Er lobte Panflam sogar noch einmal.
    „Ich fand ihn großartig. Sag mal, warum können wir euch nicht ein bischen helfen?“
    Gewohnt überfreundlich und mit Pikachu im Gefolge ham er zu Paul und seinen Pokemon herüber.
    Paul verspürte das Verlangen, ihm das ekelhafte Grinsen aus der Visage zu wischen.
    Verächtlich tat er das Angebot mit einem „Wir brauchen keine Hilfe, kapiert?“ ab.
    „Aber das ist doch ein Zweiermatch, wir müssen zusammenarbeiten, wenn wir gewinnen wollen!“
    Als ob Paul an diesem dämlichen Turnier teilnahm, um diesen lächerlichen Preis zu gewinnen. Der Sieg war ihm völlig egal, er brauchte nur Übung für Panflam. Ash ging es wohl darum, sein Ego zu bekräftigen, indem er siegte. Erbärmlich.
    Paul versah seine Stimme mit einer guten Portion Spott, als er antwortete: „Es geht immer nur um dich, nicht wahr?“
    Die Streitenden funkelten sich böse an. Die Abneigung der beiden schwang langsam aber sicher in Hass um.
    Der Streit wurde jäh von der hohen Stimme Lucias unterbrochen, die mit einem ziemlich hässlichen Jungen, mit langen, fettigen blauen Haaren und einer riesigen Brille im Schlepptau zu Paul und Ash herüberkam.
    Sie sagte tadelnd: „Ihr habt wohl den Sinn des Wettbewerbs vergessen. Tatsache ist, dass sich sowohl Trainer, als auch Pokemon ständig über den anderen Gedanken machen müssen.“
    Mit einem wissenden Blick zu Paul fügte sie hinzu: „Das sagt jedenfalls Cynthia.“
    Paul konnte sich nicht erinnern, dass Cynthia, der Champion der Sinnoh-Region, bei ihrem Treffen vor einiger Zeit ein Wort über ein Zweiermatch verloren hätte. Das einzige was sie gesagt hatte war das selbe, was Paul als Antwort gab.
    „Wenn ein Lebewesen und ein anderes zusammen kommen, wird etwas neues entstehen. Tja. Panflam, Elekid, wir gehen.“
    Er stopfte seine Hände in die Hosentaschen und ging ohne weitere Worte in Richtung Tribüne. Mit Ash und seinen Jämmerlingen wollte er sich nicht unnötig lange beschäftigen.
    „Sag mal Paul, wieso hast du dich überhaupt hier angemeldet?“, rief Ash ihm fragend hinterher.
    Ohne sich umzudrehen, antwortete Paul: „Um gegen Feuerpokemon anzutreten.“
    Dies war zwar nur einer von mehreren Gründen, aber was verstand diese wandelnde Peinlichkeit schon davon?


    „Kommen wir nun zu unserem letzten Kampf der ersten Runde! Die beiden Teams aus Block H werden mit Sicherheit einiges zu bieten haben!“
    Die Ansprache des Bürgermeisters blendete Paul genauso aus, wie die vorweggegangenen Instruktionen des Kampfrichters und das euphorische Gefasel von Ash zu seinem Pikachu.
    Offensichtlich wollte Pauls Teampartner sein stärkstes Pokemon einsetzen. Das würde es schwer machen, Panflam ausreichend unter Druck zu setzen, doch die gegnerischen Pokemon waren schließlich auch noch ein Faktor.
    Nachdem Pikachu von Ashs Schulter gehüpft war, um seinen Platz auf dem Kampffeld einzunehmen und Panflam den Pokeball zu selbigem Zweck verlassen hatte, schleuderten die beiden anderen Trainer ihre Pokebälle in die Luft.
    Da das Kampffeld recht groß war, konnte Paul von den beiden Menschen nicht viel mehr erkennen, als, dass einer von ihnen einen weißen Kittel trug und der anderen schulterlanges blondes Haar hatte.
    Aus ihren Pokebällen materialisierten sich ein kleines rosafarbenes Pokemon, dass mit einer Schnecke große Ähnlichkeit hatte und Gastrodon hieß, sowie das pferdeähnliche Ponita, dessen feurige Mähne wild loderte.
    „Das wird sicher nicht leicht werden.“, murmelte Ash.
    „Mit Pikachu war das doch wohl zu erwarten.“ Paul wusste zwar, dass Pikachu vergleichweise stark war, doch das musste er Ash ja nicht zwangsweise unter die Nase reiben.
    Dessen Erwiederung sollte wohl spötisch klingen. Oder provokant.
    „Panflam könnte dem Kampf nicht gewachsen sein.“
    „Wer hat dich denn gefragt?“, schnauzte Paul ihn an und wandte den Blick zu den Gegnern, da der Schiedsrichter den Kampf soeben eröffnet hatte.
    Überraschenderweise war es denoch Ash, der die Initiative ergriff und den ersten Angriff befahl. Pikachu sollte einen Donnerblitz auf Ponita ausführen. Das Elektropokemon sandte sofort einen starken Stromstoß in die Richtung des Pferdepokemons aus, doch statt dass dieses auswich, sprang Gastrodon im richtigen Moment schützend vor seinen Partner und ließ den Angriff über sich ergehen. Da es ein Bodenpokemon war, zeigte der Donnerblitz keinerlei Wirkung.
    Diese Strategie war nicht dumm, das musste Paul zugeben. Feuerattacken würde Ponita auf sich nehmen, Elektro dagegen Gastrodon, sodass keines der beiden viel Schaden davontrug.
    Doch keiner war wohl auf Panflams Schaufler vorbereitet.
    „Panflam, grab dich ein!“, befahl er und das Pokemon verschwand in Sekundenschnelle im Boden.
    Die Konkurenz blieb ihrerseits ebenfalls nicht untätig.
    „Ponita, Agilität!“, rief der Mann mit dem Kittel, „Eissturm auf Pikachu!“ der blonde Mann.
    Ponita begann schnell durch das Stadion zu rennen, wahrscheinlich um Panflam keine Möglichkeit zum Angriff zu geben, während Gastrodon den Mund für seine Eisattacke öffnete. Paul entschied, das Schneckenpokemon vorerst zu ignorieren, damit es kurzen Prozess mt Pikachu machte.
    Wie konnte er in dieser Zeit Ponita angreifen? Eine Finte musste her. Doch dafür würde er Gastrodon in seinem Angriff stören müssen. Ein geringes Übel.
    „Jetzt Schaufler auf Gastrodon!“
    Im richtigen Moment stieß Panflam aus dem Boden und schlug das rosafarbene Pokemon nieder.
    „Mach weiter mit Flammenrad!“ Hoffentlich klappte es.
    „Ponita, schnell!“ Falle geglückt.
    Ponita warf sich zwischen das am Boden liegende Gastrodon und Panflam, das die bekannte Hülle aus Feuer gebildet hatte.
    „Abbrechen und Feuerwirbel!“ konterte Paul, sodass Panflam innehielt um seinen Gegner in eine große Säule aus Flammen zu hüllen. Viel Schaden richtete der Angriff nicht ab, doch das war auch nicht dessen Ziel. Durch Feuerwirbel wurde es viel einfacher, das wendige Ponita mit Schaufler zu erwischen.
    Durch die Verblüffung der Trainer und Pauls Initiative gelang der Schaufler sehr schnell. Ponita erlitt einen schweren Treffer und konnte sich nur mit Mühe wieder aufrichten.
    Nun würde Paul dieses Pokemon erstmal in Ruhe lassen. Er wartete noch immer auf eine Feuerattacke, die er zur Verstärkung von Panflam nutzen konnte.
    Das Publikum spendete der gelungenen Kombination Panflams seinen Applaus. Unverdient, wie Paul fand. Die war nichts als ein Mittel gewesen, um Ponita und Gastrodon aus der Reserve zu locken. Mit defensiven Gegnern konnte Paul nicht gut trainieren.
    Ganz anders sah das wohl Ash, der Ponitas Situation ausnutzen wollte. Pikachu sollte per Ruckzuckhieb weiter Druck machen. Zu Ponitas Glück griff Gastrodon Trainer ein, indem er seinem Pokemon befahl Blizzard einzusetzen.
    Das aufgerissene Maul des rosafarbenen Pokemons spie eine Wolke aus spitzen Eiszapfen aus, die auf ihre Ziele zuschoss. Paul hätte sein Pokemon ausweichen lassen können, doch das wäre nicht Sinn der Übung. Stattdessen forderte er sein Pokemon dazu auf sich direkt in das Eis zu begeben.
    Während der überraschte Ash Pikachu befahl, dem Blizzard auszuweichen, stellte Panflam sich also der Attacke. Zwar war Eis gegen Feuer nicht gerade wirksam, doch Panflam musste trotzdem die Zähne zusammenpressen. Keuchend stüzte es sich am Boden ab, als der Angriff endlich ein Ende fand.
    Das Team aus Gastrodon und Ponita startete die Gunst der Stunde nutzend direkt die nächste Kombination. Ponita führte wie Gastrodon eine Attacke aus, die alle Pokemon auf dem Feld treffen würde, nämlich Flammensturm. Paul hörte auf sich über die enorm starken Attacken der beiden Pokemon zu wundern. Die Trainer hatten offensichtlich das Geld sich teure Tms zu leisten.
    Ponita wieherte laut und die Flammen seiner Mähne loderten auf. Dann ging von dem Pokemon ein Gebilde aus Rauch und Feuer aus, das sich rasch in alle Richtungen ausbreitete.
    Gastrodon setzte Schaufler ein, um sich in Sicherheit zu bringen. Sicherlich hatten die Trainer der beiden Pokemon sich vor dem Kampf einige Strategien zurechtgelegt.
    Das Inferno rollte auf Pikachu und Panflam zu. Wie eine weitere bedrohliche Wolke walzte der Flammensturm durch den Kampfplatz. Wieder musste Panflam auf Pauls Befehl hin den Angriff über sich ergehen lassen.
    „Vorwärts Panflam, na los!“ Widerwillig, doch mit dem Wissen, dass Widerstand zwecklos war, stürzte Panflam sich direkt in das tosende Flammenmeer.
    Paul spürte geradezu, dass Ash ein empörter Aufschrei auf der Zunge lag, doch er musste vorerst Pikachu eine rettende Instruktion geben:
    „Pikachu setz Donnerblitz ein und schneid eine Bresche in das Feuer!“
    Durch Pikachus Attacke stob der Flammensturm vor Pikachu auseinander, sodass dieses unversehrt blieb. Das einzige Pokemon, das durch Flammensturm getroffen wurde, blieb also Panflam.
    Das Feuer schloss es komplett ein und es schrie schmerzerfüllt auf. Durch den Rauch und die Flammen hindruch konnte Paul jedoch deutlich sehen, dass die Flamme an seinem Hinterteil stärker zu brennen begann. Das war genau das, was er hatte erreichen wollen.
    „Jetzt Flammenwurf auf Ponita!“ rief er seinem Pokemon zu. Sicher, eine Feuerattacke würde nicht allzu viel Schaden anrichten, doch Ponita war bereits geschwächt und würde den Angriff nicht einfach wegstecken können. Das Affenpokemon spie eine Flamme aus, die mächtiger war als alles, was es bisher zu stande gebracht hatte. Sein Trainer grinste zufrieden.
    „Jetzt Gastrodon!“
    Urplötzlich brach das eingegrabene Pokemon aus dem Boden hervor und stieß Panflam hoch in die Luft. Flammenwurf verfehlte Ponita um Haaresbreite.
    Zum ersten Mal kam nun Ash richtig zum Einsatz. Sein Pikachu preschte Pfeilschnell heran und rammte das überraschte Gastrodon zur Seite.
    „Und jetzt Eisenschweif!“
    Pikachus Schwanz begann aufzuleuchten und wurde hart wie Stahl. Mit einer fließenden Bewegung holte das Elektropokemon aus und schmeterte seinen Schweif auf das am Boden liegende Gastrodon. Der Schlag wirbelte den staubigen Boden auf, sodass die beiden Pokemon in eine Staubwolke gehüllt wurden. Als diese sich legte, sah man Gastrodon regungslos am Boden liegend. Pikachu hatte es mit nur zwei Treffern ausgeschaltet.
    „Jaaaa!“, jubelte Ash triumphierend und reckte die Faust gen Himmel.
    „Ab jetzt kämpfen wir auf meine Weise! Donnerblitzattacke!“
    Ashs Übermut kam Paul alles andere als Recht. Dieser dumme Junge, er machte alles kaputt! Doch den Triumph, beide Gegner geschlagen zu haben, gönnte Paul ihm keineswegs. Das Trainig endete wohl hier, aber Panflam würde den finalen Schlag ausführen, nicht Pikachu!
    „Schaufler!“
    Panflam verschwand im Boden.
    Die Menge beachtete dies jedoch kaum. Die Zuschauer waren immer noch beeindruckt von Pikachus Sieg über Gastrodon und verflogten gebannt, wie Ponita den Donnerblitz mit einem Flammwurf konterte. Der Strahl aus Strom und sein Konterangriff aus Feuer prallten aufeinander und hielten sich die Waage.
    „Unglaublich! Ponita und Pikachu haben gleich viel Power!“ staunte der Bürgermeister über das Mikrophon. Er hatte den Kampf schon die ganze Zeit über kommentiert, doch Paul war es bisher gelungen, alles auszublenden, was der Übergwichtige von sich gab.
    Panflam nutzte nun aus, dass Ponita sich auf die Aufrechterhaltung seines Flammenwurfs konzentrieren musste. Der Boden unter Ponitas Kopf bröckelte und Panflams Faust verpasste dem Pferdepokemon einen sauberen Kinnhaken. Benommen sank nun auch Ponita zu Boden.
    „Gastrodon und Ponita sind kampfunfähig. Somit haben Panflam und Pikachu gewonnen!“ verkündete völlig überflüssigerweise der Schiedsrichter und reckte eine grüne Flagge in Richtung Paul und Ash, welcher überschwenglich jubelte. Auf dem Monitor erschien eine Großaufnahme der Köpfe der siegreichen Trainer und das englische Wort „Winner“. Der Bürgermeister rief laut die Namen der Sieger aus.
    Statt sich zu freuen, schimpfte Paul mit Ash:
    „Geh mir im nächsten Kampf gefälligst aus dem Weg!“
    „Auf keinen Fall.“ Ash ballte die Faust.
    „Wir sind Zweiermatchpartner, wir müssen zusammenhalten!“
    Dafür hatte Paul nur ein Schnaube übrig. Hoffentlich gab es im nächsten Kampf mehr Gelegenheit, Panflam zu fordern, denn heute hatte es kaum gereicht. Dem Feuerpokemon stand noch ein intensives Training bevor. Wenn es sein musste, die ganze Nacht durch.

  • Mein erstes Kapitel aus dem Ausland. Ich hoffe es gibt mehr kommis als beim letzten?


    Kapitel XX: Ausgemustert


    Es war bereits spät in Herzhofen, als die Schreie eines Pokemons in Not durch die Stadt hallten. Sie kamen von einem kleinen Wald nahe dem großen Stadion in dem auch das berühmte Herzhofen-Zweiermatch seinen Austragungsort fand. Man konnte leicht auf den Gedanken kommen, dass das schreiende Pokemon um Leben und Tod zu bangen hatte, doch dem war nicht so. Es handelte sich bei dem leidenden Wesen um ein Panflam, Pauls Panflam. Und sein Training war härter denn je.
    „Elekid, Donnerattacke!“
    Panflam war bereits sichtlich erschöpft, aber Pauls ließ die anderen Pokemon weiter angreifen.
    Auf den neuen Befehl hin begann Elekid seine Arme schnell zu drehen, woraufhin sich an seinen Kopfantennen zuckende Blitze bildeten. Das Pokemon lud einen mächtigen Stromstoß auf.
    „Chelterrar, Hyperstrahl!“
    Das mächtige Pflanzenpokemon warf den Kopf in den Nacken und erzeugte eine Kugel grell gelben Lichtes in seinem Maul, die, wie Paul wusste, bald zu einem Strahl purer Energie werden würde.
    Kramurx flatterte unterdessen aufgeregt von Chelterrars massigem Körper und bereitete sich auf Pauls Befehl hin ebenfalls auf eine Attacke, in diesem Fall Spukball, eine schwarze Kugel, die sich im Schnabel des Unlichtpokemons sammelte, vor.
    Auch Ursaring bekam den Befehl zum Angriff: „Ursaring, Fokusstoß!“
    Die vier Pokemon griffen von allen Seiten an und Paul wusste, dass die Attacken Panflam mehr als nur zusetzen würde.
    „Flammenrad, los verteidige dich!“
    Wie schon so oft in Pauls speziellen Trainingseinheiten, spie Panflam Feuer aus seinem Maul, welches sich wie eine Kugel um seinen Körper schlang und es komplett einschloss.
    Durch laute Detonationen begleitet, schlugen die Attacken auf der Feuerwand um Panflam auf. Zwei der Angriffe, der Hyperstrahl und der Fokusstoß, trafen das Pokemon nicht richtig, sondern explodierten nahe bei ihm. So war es nicht verwunderlich, dass der Schutz aus Feuer seine Wirkung gezeigt hatte und Panflam noch immer stand. Paul gedachte jedoch nicht, dem Pokemon eine Pause zu gönnen. Er befahl: „Jetzt Flammenwurf!“ woraufhin das Feuerpokemon den vorhergegangenen Angriff unterbrach, um erneut Feuer zu speien, dieses Mal in Form eines lodernden Strahles, der unkontrolliert in eine unbestimmte Richtung schoss und keines der anderen Pokemon traf.
    Überraschenderweise rief die fehlgeschlagene Attacke wie schon am Nachmittag, als Elekid und Panflam am Rand des Kampffeldes im Stadion trainiert hatten, eine Aufschrei hinter Paul hervor.
    Er brauchte sich gar nicht erst umzudrehen, um zu wissen, dass es sich um Ash handelte, welcher erneut von der Attacke ins Nirgendwo getroffen worden war. Der Junge war wie eine Klette, nur viel viel schlimmer. Mit Sicherheit war er hier, um irgendwas von Freundschaft und Teamarbeit zu schwafeln.
    Zu Pauls Verärgerung lief Panflam besorgt los, um sich der Gesundheit seines unfreiwilligen Opfers zu versichern.
    Da der violetthaarige Trainer sich noch immer nicht umgedreht hatte hörte er nur, wie Ash auf Panflams Rufe mit einem beeindruckten: „Wow, du wirst ja immer stärker!“ antwortete.
    Paul dachte wohl nicht zum letzten Mal, dass Panflam mit Ash als Trainer längst ein ziemlich verweichlichter Jämmerling geworden wäre.
    „Wir sind noch nicht fertig, Panflam“, tadelte der Trainer laut. Noch immer hatte er dem Neuankömmling, der zugleich sein unfreiwilliger Teampartner war, den Rücken zugewandt.
    Pauls Gehör verriet ihm, dass Panflam sich langsam dahertrottend auf den Weg machte. Die Schritte der kurzen Beine kamen näher, doch dann meldete Ash sich lauthals zu Wort:
    „Warum machst du das Paul? Wieso ziehst du mit Panflam so ein hartes Training durch?“
    Mit allergrößter Herablassung antwortete Paul: „Das geht dich überhaupt nichts an Ash!“
    Der nervtötende Strahlemann sollte sich einfach mal aus Pauls Angelegenheiten raushalten, Paul bekam das Gefühl, dass Ash es auf die Provokation immer wieder anlegte.
    „Und ob mich das etwas angeht, wir sind ein Zweierteam!“ Bei dieser Erwiderung deutete Ash erst auf sich, dann auf Paul.
    „Na und?“
    Ash stieß ein wütendes „Was?“ aus. Wahrscheinlich schüttelte er den Kopf oder tat Ähnliches, Paul konnte natürlich nicht sehen, was er in seinem Rücken tat.
    „Ich verstehe einfach nicht, warum du an diesem Turnier überhaupt teilnimmst, wenn dein Zweierteam dir doch so egal ist.“
    „Das würdest du auch nie. Ich will meine Pokemon einem echten Kampf aussetzen.“
    In der Tat schien Ash das nicht zu verstehen.
    „Statt deine Pokemon so unter Druck zu setzen, solltest du lieber ihre starken Seiten fördern!“
    Paul ließ ein genervtes „Oh bitte“ hören und spuckte auf den Boden.
    „Wenn man seine Zeit damit vergeudet, die starken Seiten eines Pokemon zu fördern, dann ist das so, als ob man ein verzogenes Balg verhätschelt!“
    Ash sah sich einen Weile lang alle Pokemon von Paul an, dann fragte er: „Heißt das, dass du deinen anderen Pokemon auch so behandelst?“
    „Nein, das ist einen spezielle Trainingsart, die Panflam braucht und auch will.“ Dabei warf er einen vernichtenden Blick zu dem kleinen Feuerpokemon, das daraufhin entschlossen nickte.
    „Wenn es dir nichts ausmacht, gehen wir jetzt und trainieren weiter. Komm Panflam.“
    Damit ging Paul gefolgt von Kramurx, Ursaring, Elekid und Chelterrar davon. Sie würden sich eine andere Lichtung suchen müssen, wenn Ash weiter hier rumlungerte.
    Widerwillig folgte letztlich auch Panflam der Truppe. Jedoch konnte es sich einen traurigen Blick zu Ash und Pikachu wohl nicht verkneifen, was dem Trainer mit der markanten Kappe ein „Das Ärmste“ entlockte. Paul widerstand der Versuchung, erneut auf den Boden zu spucken.


    Kaum war sein Teampartner nicht mehr zu sehen, verdrängte Paul alle Gedanken an ihn und fuhr sofort mit dem Training fort. Zu seiner positiven Überraschung fand Panflam den Faden schnell wieder. Dennoch gefiel Paul die Reaktionszeit nicht.
    „Ursaring, Hammerarm!“
    Brüllend stürzte sich das Bärenpokemon auf seinen Teamkollegen, wobei seine Unterarme hell leuchteten. Dem Feuerpokemon gelang es zur rechten Zeit zwischen den Beinen seines Angreifers hindurch zu schlüpfen. Triumphierend lächelte Panflam, was Paul mit einem: „Jetzt Blättersturm!“ kommentierte.
    Der Baum auf Chelterrars Rücken begann grell grün zu leuchten und kurz darauf fegte ein mächtiger Windstoß, in welchem leuchtende Blätter umherschwirrten, auf Panflam zu, welches zu überrascht war, um zu reagieren und direkt erfasst wurde. Paul ließ dem Pokemon keine Ruhe. Schon führte Kramurx einen Himmelsfeger aus, bei dem sein Körper grell aufleuchtete und es pfeilschnell mitten in den Blättersturm vorstieß.
    „Konter mit Flammenwurf!“
    Panflam spie eine Flamme aus, doch sie ging gute drei Meter an Kramurx vorbei, welches Panflam mit aller Kraft rammte und schmerzhaft zu Boden fallen ließ. Wimmern blieb es dort liegen.
    „Steh auf!“ knurrte Paul. Panflam machte schon wieder vor der Zeit schlapp!
    Zitternd versuchte das Pokemon sich zu erheben, doch es fiel schon nach wenigen Zentimetern wieder schlotternd zu Boden. Wenn es nicht anders wollte …
    „Elekid, sei so gut und weck es mit einem Donner!“
    Elekid ließ seine Arme rotieren und schickte einen Stromstoß auf das am Boden liegende Panflam.
    Dieser erreichte sein Ziel jedoch nicht. Kurz vor der Kollision kam ein gelb leuchtendes Etwas von Links herbeigeeilt und blockierte die Attacke. Eine kleine Explosion vernebelte die Sicht für kurze Zeit, dann sah Paul, dass sich Ashs Pikachu in die Attacke geworfen hatte.
    Wie zu erwarten, stürmte auch schon Ash herbei. Er kauerte sich neben Panflam und hob es auf.
    „Ich bringe Panflam jetzt ins Pokemoncenter, kapiert?“
    Paul überlegte kurz. Ash würde nicht locker lassen und Panflam war schon wieder am Ende. Er wollte keinesfalls riskieren, dass es erneut für einige Zeit ausfiel. Wenn es denn sein musste…
    „Na gut, von mir aus“, meinte Paul gleichgültig und wandte den Blick ab.


    Zu Pauls Verdruss wurde er Ash und seine Kumpanen trotz seines Einlenkens nicht los.
    Er war dem Trainer zum Pokemoncenter gefolgt und saß nun mit ihm, Lucia, dem hässlichen Brillenträger, einer großen rothaarigen Frau und Rocko, der einen weißen Kittel trug, im Aufenthaltsraum des Pokemoncenters. ER hatte nicht vor sich auf große Diskussionen einzulassen, doch Rocko befragte ihn dennoch.
    „Panflam musste ganz schön hart trainieren, habe ich Recht?“ Er klang besorgt. Paul verstand einfach nicht, warum diese Leute so viel Wert auf Panflams Gesundheit legten. Was kümmerte es sie, wenn es verletzt war?
    „Das weißt du von Ash, oder?“ Paul nickte mit dem Kopf zu Ash, der glücklicherweise so weit weg von Paul saß, wie nur irgendwie möglich.
    Energisch schüttelte Rocko den Kopf.
    „Nein, das weiß ich nicht von ihm. Ich habe Panflam behandelt. Ich habe seine Verletzungen gesehen! Entweder ist es nun stärker geworden oder du bist auf dem besten Weg es zu traumatisieren. Warum übst du diesen Wahnsinnsdruck aus?“
    Paul schwieg. Er hatte es doch mehr als einmal erklärt.
    Rocko bestand jedoch auf einer Antwort.
    „Weißt du, ich frage dich das nicht, weil ich Ashs Freund bin, sondern weil ich Panflams Freund bin.“
    So ein Käse!
    „Wir wollen doch alle das Selbe, oder etwa nicht?“, konterte Paul.
    Ash fragte verdutzt nach: „ Hää, was meinst du?“
    „Na, unsre Pokemon stärker machen, was sonst? Ich werde nie vergessen, wie mein erster Tag hier in Sinnoh ablief.“
    Paul begann in groben Zügen von der Verfolgung Panflams durch die Sengo zu berichten.
    Er hob dabei besonders die unglaubliche Kraft Panflams hervor, als es Großbrandt einsetzte.
    „Panflam war so stark, wie ich es noch nie gesehen habe. Ich wusste sofort, dass ich dieses Pokemon haben musste.“ Er räusperte sich kurz und bemerkte belustigt, dass Ash während des Berichts den Mund weit offen stehen hatte. Was für eine Witzfigur!
    „Mir war klar, dass ich mit dieser Power die Pokemon-Liga mit Leichtigkeit gewinnen konnte. Und das ist es doch was wir alle wollen, nicht wahr? Seit dem versuche ich diese Kraft in Panflam wieder zu wecken, doch bisher habe ich nie diese Intensität erreichen können.“
    Paul schüttelte den Kopf. Wieso erzählte er das überhaupt?
    „Deshalb setzt du Panflam diesen Kämpfen aus. Du willst den Stress, den die Sengo erzeugt haben, wieder herstellen.“
    Der violetthaarige Trainer stand auf.
    „Ich muss Panflam dazu bringen, seine Grenzen zu überschreiten! Wenn es nur wieder diese Power von damals hätte, dann wäre es mit Abstand mein stärkstes Feuerpokemon!“
    Er warf einen Blick in Richtung des Behandlungsraumes, wusste aber nicht wo sein Pokemon genau lag.
    Nun standen Ash und Rocko ebenfalls auf und traten zu Paul. Ash redete auf seinen Teampartner ein:
    „Hör mal Paul, du musst Panflam eine Auszeit gönnen.“
    Langsam strich sich Paul eine Strähne aus dem Gesicht.
    „Tja, und wenn nicht?“ Prompt schaltete sich Rocko ein.
    „Du musst! Panflams Gesundheit steht auf dem Spiel.“
    Mit einem Mal, kam von hinten die lokale Schwester Joy herbei. Sie sah sehr besorgt aus und sprach ebenfalls tadelnd zu Paul. Dieser fühlte sich an Damals erinnert, als er mit Lohgock unterwegs gewesen war und Panflam wegen Knochenbrüchen zu Reggie geschickt worden war. Auch damals hatte eine Schwester Joy ausführlichst mit ihm geschimpft.
    „Bitte hör auf sie! Panflam ist am Ende und es könnte ernsthafte gesundheitliche schäden davon tragen.“
    Resignierend seufzte Paul. Am liebsten hätte er all den Leuten hier sehr wortreich beschrieben, wie sehr er Panflam eine Auszeit gönnen wollte, doch in Gegenwart von Schwester Joy wollte er gewisse Ausdrücke lieber nicht in den Mund nehmen.
    Ohne ein Wort zu sagen und sich damit zu verpflichten, stopfte er die Hände in die Hosentaschen und schlurfte davon. Und ob er Panflam wieder einsetzen würde!


    „… Und jetzt zu unserem letzen Kampf des heutigen Tages!“
    Der rundliche Bürgermeister war wieder einmal am Werk und kommentierte lautstark, wie Paul, Ash und die beiden Konkurrenten sich auf das Kampffeld begaben.
    „Die Teams sind bereit, also lasst die Pokemon auf das Kampffeld!“
    Die Gegner, mit denen es Ash und Paul nun zu tun hatten , waren ein großer schlaksiger Mann mit roten Haaren, der einen blauen Mantel trug und ein kleinerer Mann mit breitem Kreuz, der in einem Karateanzug erschienen war. Für Paul sahen sie beide gleichermaßen lächerlich aus, doch der Lächerlichste schickte sein Pokemon zuerst in den Kampf.
    „Auf geht’s ,Chelast!“, tönte Ash also laut und schleuderte den entsprechenden Pokeball, dem die kleine Schildkröte entsprang. Stolz reckte das Pokemon das Blatt auf seinem Kopf gen Himmel.
    Paul zog einen Pokeball hervor, drückte auf die Aktivierung und begann mit „Panflam,“, was Ash sowie seinen Kumpanen am Rande des Kampffeldes ein entsetztes „Was?“ entlockte.
    „Du bist dran!“
    Der Ball wurde hoch in die Luft geworfen, spie ein weißes Licht aus und formte so das Feuerpokemon Panflam, welches mit einigen Verbänden und Pflastern auftrat, jedoch fest auf beiden Beinen stand.
    „Nein, Nein, Nein, Panflam! Du musst dich ausruhen!“ rief Ash besorgt, was Panflam mit einem energischen Kopfschütteln abwies. Es reckte den Daumen hoch. Immerhin hatte es gelernt, das Kneifen nicht drin war. Ash jedoch hatte nichts gelernt.
    „Chelast, du musste Panflam im Kampf beschützen.“
    Paul kommentierte mit: „Du würdest deinen Part schon erfüllen, wenn du nicht im Weg stehst.“
    Dies blieb vorerst ohne Erwiderung, denn der Rothaarige warf nun seinerseits einen Pokeball. Heraus kam eine Art schwebendes Sechseck aus blaugrauem Stahl, das in der Mitte ein fehl am Platz wirkendes Gesicht hatte. Das seltsame Pokemon war vielleicht einen halben Meter groß und schwebte leicht über dem Feld. Hier hörte Pauls Wissen auf. Sein Pokedex verriet ihm, dass es sich um ein Bronzel handelte. Bronzel war die Vorstufe des starken Brinzong und wie seine Evolution vom Typ Stahl und Psycho. Ein Raunen ging durch das Publikum. Bronzel war ein seltenes Pokemon.
    Der Karatemann warf nun den letzten Ball. Zu Pauls allergrößter Freude enthielt dieser ein unnatürlich großes Sengo. Es sah aus wie eine weiße Wildkatze mit riesigen Klauen. Seine Augen funkelten in einem boshaften Rot. Unwillkürlich machte Panflam einen Schritt zurück. Perfekt! Das war noch besser als jeder Stress! Mit Sengo würde der Großbrandt mit allergrößter Sicherheit wieder entfacht werden.
    „Der Kampf beginnt!“, tönte der Bürgermeister. Der Rothaarige rief sofort: „Patronenhieb!“, woraufhin Bronzel orange aufleuchtete und sich um die eigene Achse drehend auf seine Gegener zubewegte. Zuerst musste Paul dieses Bronzel loswerden, es war nur im Weg und kein echter Gegner, wie er sich dachte., Feuer war Stahl klar überlegen.
    „Flammenwurfattacke!“
    Panflam legte gehorsam den Kopf in den Nacken um einen Flammenstrahl in seinem Maul zu sammeln. Es kam jedoch nicht dazu diesen abzufeuern, da das Sengo hinter Bronzel hervorsprang und Panflam mit beiden Klauen nieder schlug. Die Wucht war so enorm, dass Panflam bis an die Bande am Rand des Kampffeldes schlitterte.
    Der Patronenhieb traf seinerseits das verdutzte Chelast, das sich mit einigen recht wirkungslosen Rasierblattatacken zu retten versuchte und dennoch einen harten Schlag einstecken musste.
    „Bronzel und Sengo legen eine perfekte Kombination hin!“jubelte der Bürgermeister zusammen mit der tosenden Menge.
    „Schaufler!“ Paul blieb von all dem unbeeindruckt. Endlich gab es eine Chance Panflam zu fordern, er musste konzentriert bleiben. Zu spät fiel ihm ein, dass Bronzel die Eigenschaft Schwebe besaß und deshalb gegen Bodenattacken völlig immun war. Der Fehler wurde hart bestraft, denn der Schaufler ging ins Leere und Sengo hieb mit leuchtenden Klauen erneut auf Panflam ein. Wimmernd und schreiend blieb dieses vor Pauls Füßen liegen.
    Chelast kam langsam in die Gänge. Mit viel Anlauf versuchte es das Sengo zu rammen, welches gelangweilt auswich. Chelast sah sich nun Bronzel gegenüber, dessen Augen nun violett leuchteten.
    Mit einem Mal wurde Chelast von einer violetten Aura umgeben und mehrere Meter weit weggeschleudert. Das musste Konfusion gewesen sein!
    Durch diese erneut mehr als gute Kombination lagen nun Chelast und Panflam benommen vor ihren Trainern.
    „Sengo, Zermalmklaue!“ rief der Karatemann. Erneut leuchteten Sengos Klauen auf und es lief rasant auf Panflam zu. Die Augen des Katzenpokemons funkelten mit enormer Boshaftigkeit und Mordlust. Panflam blickte direkt in diese Augen und erstarrte vor Furcht. Wie elektrisiert stellten sich seine Haare auf. Was war nur los? Sollte es nicht voller Wut angreifen, so wie damals? So war der Kampf nicht geplant!
    Zum ersten Mal seit Ash und Paul sich kannten, war Paul dankbar für Ashs Initiative. Auf dessen Befehl hin, lief Chelast beherzt los und versengte seine Zähne in der funkelnde Klaue Sengos. Dieses versuchte das kleinere Pokemon abzuschütteln, doch Chelast blieb energisch und verbissen.
    „Wow! Mit einer perfekten Bissattacke hat Chelast Zermalmklaue geblockt! Was für eine hervorragende Attacke!“ Ausnahmsweise gab Paul dem Kommentator Recht.
    Doch was sollte er nun tun? Vielleicht war es das Beste, die Angst Panflams zu mildern, indem es Sengo einen Hieb versetzte. Dabei konnte er auch gleichzeitig Chelast etwas bei Seite räumen. Es mochte jetzt nützlich gewesen sein, doch letztlich stand es doch nur im Weg.
    „Panflam, Flammenrad auf Chelast!“
    „Waaas?!?“ schrie ash entsetzt und Panflam guckte so, als wollte es das selbe tun.
    Böse funkelte Paul sein Pokemon an. Der Blick ließ keinen Widerspruch zu.
    „Los.“ Sagte er leise aber mit solcher Autorität, dass Panflam verzweifelt aufschrie und sich in Flammen einhüllte. Es fegte auf Sengo und Chelast zu und traf beide mit enormer Wucht. Angebrannt wurden beide zu Boden geworfen. Panflam blickte nicht zurück sondern rammte auch im selben Zug noch Bronzel, welches einen metallischen Laut austieß. Vielleicht war das so etwas wie ein schmerzhaftes Aufschreien.
    „Was sollte das denn?“ tobte Ash, doch er blieb ungehört, denn der Karatemann nutze die allgemeine Verwirrung, indem er sein Sengo erneut mit Zermalmklaue angreifen ließ. Das war vom Timing der perfekte Moment, da Chelast hilflos am Boden lag.
    Sengo sprang auf. Ihm machte Feuer nicht annähernd so viel aus, wie Bronzel und Chelast.
    „Flammenrad!“
    Panflam wollte gerade erneut mit Flammenrad angreifen, da war Sengo auch schon bei ihm und quetschte das kleinere Pokemon zwischen seinen Klauen und dem Boden ein. Ängstlich schrie Panflam auf. Paul befahl ihm, Sengo vom Boden aus mit Flammenwurf anzugreifen, doch ein einziger Blick des Katzenpokemons genügte um jede Reaktion Panflams zu unterbinden.
    „Das war‘s dann wohl“, murmelte Paul.
    Er meinte damit nicht nur, dass der Kampf entschieden war. Es war vorbei. Sein Training mit Panflam hatte ein Ende gefunden. Ein Pokemon, das gegen eine bestimmte andere Art nicht kämpfen konnte, kam für Pauls Team einfach nicht in Frage. Das war‘s.
    „Chelast, Rasieblatt!“
    Sengo wurde aus dem Nichts heraus von dutzenden scharfen Blättern beschossen und taumelte einige Schritte zurück. Hinter ihm gelangte Bronzel wieder in eine unsichere Schwebe.
    Die Anstrengung, Panflam zu befreien, war wohl zu viel für Chelast, denn es brach erschöpft zusammen. Scheinbar war das genau der Moment auf den der Karatemann die ganze Zeit über gewartet hatte. Sein Sengo war noch immer kampfbereit und Chelast nicht fähig auszuweichen.
    „Los Sengo, Feuersturm!“
    Es gab wohl niemanden im Stadion, der darüber nicht erstaunt war. Feuersturm war wohl eine der ungewöhnlichsten Techniken für ein Normalpokemon wie Sengo. Dieser Erkenntnis zum Trotz spie Sengo einen langen Feuerstrahl aus, an dessen Ende die Flammen ein großes Kreuz bildeten. Dieses Feuerkreuz hatte Chelast zum Ziel und hätte ihm wohl ernsthaften Schaden zugefügt, wenn nicht völlig überraschend Panflam zwischen den Feuersturm und Chelast gesprungen wäre. Es streckte beide Hände gegen das Feuerkreuz und blockierte es so, dass die Enden des Kreuzes an Chelast vorbeigelenkt wurden. Wie von Paul schon öfters beobachtet, hatte dieser direkte Kontakt mit Feuer sofort Auswirkung auf Panflam. Die Flamme an seinem Hinter loderte grelle auf. Es war nicht Großbrandt, doch ein Zeichen für verstärkte Feuerpower.
    Erwartungsvoll sah nun Panflam zu Paul. Ash tat es ihm gleich. Doch Paul tat oder sagte nichts. Er hatte mit Panflam abgeschlossen. Er würde zusehen, wie es den Kampf verlieren würde und es dann wieder sich selbst überlassen. Er hatte seine Zeit mehr als nur verschwendet, es war wirklich ein Jammer.
    „Los Bronzel, Patronenhieb!“
    Wie schon am Anfang des Kampfes, leuchtete Bronzel orange auf und drehte sich schnell um die eigene Achse, um mit enormem Tempo auf Panflam zu zuschweben.
    Sollte es doch, Paul würde Panflam nichts mehr sagen.
    „Was ist denn los Paul, los gib Panflam einen Befehl!“
    Ashs Ruf blieb ohne Reaktion.
    „Oh man, du hast doch ein Rad ab!“
    Paul schloss die Augen und drehte sich demonstrativ vom Geschehen ab. Nun stand er seitwärts zu Panflam und mit dem Rücken zu Ash, der fassungslos den Mund aufklappte. Sollten doch alle sehen, was er von Panflam hielt!
    „Panflam, setz Flammenwurf ein! Los!“
    Der Ruf war nicht von Paul gekommen. Es war Ash gewesen, der den Befehl zum Angriff gab. Paul war es egal.
    Nach einigen ermunternden Zurufen, fasste Panflam sich scheinbar ein Herz. Der Feuersturm hörte auf, da Sengo die Puste ausgegangen war und Panflam nutzte diese Chance um einen Flammenwurf auf Bronzel loszulassen, der größer und mächtiger war, als alles, was Panflam zuvor zu Stande gebracht hatte. Das Stahlpokemon verschwand in tosenden Flammenmassen und fiel schließlich vollkommen schwarz zu Boden.
    „Bronzel kann nicht weiterkämpfen!“ meinte der Schiedsrichter, der bisher, zumindest dem nach, was Paul mitbekommen hatte, nicht ein Wort gesagt hatte.
    Der dagegen sehr wortreiche Bürgermeister kommentierte mit:
    „Wow, was für Flammenwurf! Bronzel ist am Ende! Doch, der Befehl kam nicht von Panflams Trainer, sondern von Ash, dem Trainer von Chelast!“
    Ash nutzte die Gelegenheit, indem er Chelast das verdutzte Sengo angreifen ließ. Der Triumph über Bronzel hatte Chelast scheinbar neue Kräfte gegeben.
    Sengo konnte kaum reagieren, da wurde es auch schon von einer raschen Folge diverse Angriffe tangiert. Da Paul versuchte alles auszublenden was passierte, achtete er nicht besonders auf den Kampfverlauf. Das Ende vom Lied war jedoch, dass Chelast Sengo von hinten rammte und dieses mit dem Kopf gegen eine der Banden flog, wo es kampfunfähig liegen blieb.
    „Chelast und Panflam gewinnen, da Bronzel und Sengo nicht mehr weiterkämpfen können.“
    Manchmal fragte sich Paul, wozu man den Schiedsrichter überhaupt aufstellte. Das war der mit Abstand sinnloseste Job überhaupt.
    Während Paul sein ungeliebtes Pokemon in den Pokeball zurückbeförderte, jubelte Ash lauthals und der Bürgermeister heizte das Publikum für den kommenden Tag an, an dem das Halbfinale und schließlich das Finale stattfinden würden. Paul wollte nur noch weg. Ihm war der Sieg egal, dieses Turnier bedeutete ihm gar nichts.


    Helles blaues Licht schoss aus dem geöffneten Pokeball und aus dem Licht heraus materialisierte sich das geschundene Panflam. Verwirrt blickte es zu seinem Trainer, der den nun leeren Pokeball achtlos ins gebüsch warf.
    „Es ist vorbei Panflam. Ich gebe dich wieder frei.“
    „Pan?“ machte das Pokemon ängstlich und zugleich verzweifelt. Es blickte ungläubig zu seinem ehemaligen Trainer. Scheinbar konnte es nicht glauben, was es da hörte.
    In seinen Augen, die sich nun langsam mit einigen Tränen füllten, spiegelte sich die untergehende Sonne, die den Wald nahe des Stadions in ein rötliches Licht tauchte.
    „Ist das etwa das Ende von deinem Spezialtraining?“
    Ash war mit großem Gefolge hinter ihm aufgetaucht. Chelast war noch immer außerhalb seines Pokeballs, Pikachu hockte auf der Schulter des Trainers. Lucia hatte ein Plinfa im Schlepptau und Rocko war ebenfalls anwesend.
    „Genau, etwas dagegen einzuwenden?“
    Langsam machte Paul sich auf den Weg zu gehen. Schließlich verschwendeter er in den letzten Tagen schon genug Zeit mit diesen Pappnasen.
    „Ich muss mir wohl ein neues Feuerpokemon organisieren.“
    Paul dachte an einige der Pokemon, die bei Reggie lebten. Vielleicht Magmar oder auch Schneckmag. Mal sehen.
    „Du willst Panflam einfach so aufgeben?“ Ashs Frage blieb ohne Antwort. Auch Lucia meldete sich zu Wort: „Aber ihr beide hattet doch vor, zusammen stärker zu werden!“
    Schließlich sprach auch Rocko. „Die ganzen Fortschritte schmeißt du einfach so auf den Müll?“
    Paul antwortete nicht, sondern ging nur weiter. Er würde seine Meinung über Panflam nicht ändern.
    Einige Sekunden blieb es still. Man konnte nur den Wind in den Baumkronen, sowie die leisen Schritte von Paul und dem in den Wald gehenden Panflam hören. Dann durchbrach erneut Ashs Stimme die Stille und was er sagte, ließ Paul stutzen und sich umdrehen.
    „Panflam warte! Komm mit uns mit!“
    Paul sah, dass Ash vor dem verwirrten Panflam kniete und diesem die Hand reichte.
    „Wir haben viel Spaß und arbeiten hart! Es wird dir gefallen.“
    Da war Paul überzeugt. Ashs Vorstellung von hartem Training würde sicher perfekt zu der des Feuerpokemons passen.
    Panflam starrte noch immer mit offenem Mund zu Ash hoch, als könne es nicht fassen, wie vielen Gefühlen es heute ausgesetzt war.
    „Du gibst immer alles und das ist der Wahnsinn. Ich würde wirklich zu gerne mit einem so starken Pokemon wie dir arbeiten!“ Mit Ashs Redekunst war es nicht weit her, doch in einem Punkt musste Paul ihm Recht geben. Panflam würde es bei Ash sicher mehr als gemütlich finden, angesichts der Art wie Ash seine Pokemon verhätschelte.
    „Ihr beide habt euch wirklich verdient. Ihr seid beide verzogene Jammergestalten. Geh ruhig zu diesem Kleinkind Panflam, er hält genauso wenig von echtem Training wie du.“ Paul hatte schon oft gehässig gesprochen, aber diese Sätze hatte er mit ernst gemeintem, purem Hass gesprochen. Sollten sie doch beide zur Hölle fahren!
    Ash verkündete daraufhin laut: „ Der ist Luft für mich! Nun schlag schon ein Panflam, nun arbeiten wir zusammen!“
    Eine Weile lang starrte Panflam ihn weiter an.
    Paul war sich mehr als sicher, dass Panflam sich Ash nun anschließen würde. Mit einem leichten „Tss“ auf den Lippen bog er um die letzte Ecke und verschwand außer Sichtweite. Endlich war er das Mistvieh los. Wahrscheinlich war es besser so.

  • [tabmenu][tab=^^]So, gut. Endlich überwinde ich mich und schreibe das längt überfällige Kommi, das sich wie versprochen gleich auf beide Kapitel bezieht. Es ist übrigens leicht möglich, dass ich einge Fehler übersehen habe - denn diese habe herausgesucht, als es ein Uhr morgens war ^^'[tab=Fehler Kap XIX]Dieser trat nun an ein Mikrophon und strich sich über den gräulichen Schnauzbart. (Das wäre die alte Rechtschreibung... und da du auch nicht "daß" schreibst, würde ich dir empfehlen, "Mikrofon" zu schreiben ^^
    Paul widerstand währenddessen der Versuchung sich den Finger in den Hals zu stecken.
    Viele der Konkurrenten spendeten dem Bürgermeister ihren Applaus, (...)
    So konnte er Panflam größerem Streß aussetzen und (...) (Schon wieder die alte Rechtschreibung ^^ "Stress", bitte.
    „Halt Ausschau nach der 15, klar?“, befahl sein Trainer, (...)
    „Ele!“, erwiderte dieses freundlich und streckte seine Hand aus.
    Elekid lachte gehässig, während Paul in sich hineingrinste.
    Es ist zum Heulen. sagte Paul verächtlich und (...)
    (...) sollten sich alle mit ihren Team auf das Match vorbereiten, (...) (Entweder "ihrem Team" oder "ihren Teams").
    Die eigentlichen Kämpfe werden heute Nachmittag beginnen, (...)
    Panflam, weich im letzten Moment nach hinten aus und (...)
    (...) erwiderte Paul und schob Panflam mit dem Fuß grob vor.
    Gewohnt überfreundlich und mit Pikachu im Gefolge kam er zu Paul und seinen Pokemon herüber.
    Das einzige was sie gesagt hatte war dasselbe, was Paul als Antwort gab.
    Wenn ein Lebewesen und ein anderes zusammenkommen, wird etwas Neues entstehen.
    „Das wird sicher nicht leicht werden.“, murmelte Ash.
    Dessen Erwiderung sollte wohl spötisch klingen.
    Die Konkurrenz blieb ihrerseits ebenfalls nicht untätig.
    „Ponita, Agilität!“, rief der Mann mit dem Kittel, „Eissturm auf Pikachu!“ der blonde Mann. (Zweimal "Mann"... kannst eines davon ja durch "Kerl" oder "Typ" ersetzen.
    „Abbrechen und Feuerwirbel!“, konterte Paul, (...)
    Viel Schaden richtete der Angriff nicht an, (...)
    Die Trainer hatten offensichtlich das Geld sich teure Tms zu leisten. (Ist vermutlich Geschmackssache, aber ich fände "TMs" hübscher, auch wenn Word es wohl ausbessern würde.)
    „Jetzt Flammenwurf auf Ponita!“, rief er seinem Pokemon zu.
    (...) was es bisher zustande gebracht hatte.
    „Jetzt, Gastrodon!“
    Sein Pikachu preschte pfeilschnell heran und rammte das überraschte Gastrodon zur Seite.
    Mit einer fließenden Bewegung holte das Elektropokemon aus und schmetterte seinen Schweif auf das am Boden liegende Gastrodon.
    (...) wie Ponita den Donnerblitz mit einem Flammenwurf konterte.
    „Unglaublich! Ponita und Pikachu haben gleich viel Power!“, staunte der Bürgermeister über das Mikrophon.
    (...) was der Übergewichtige von sich gab.
    (...) Somit haben Panflam und Pikachu gewonnen!“, verkündete völlig überflüssigerweise der Schiedsrichter und (...)
    Dafür hatte Paul nur ein Schnauben übrig.[tab=Fehler - Kap XX](...) als Elekid und Panflam am Rand des Kampffeldes im Stadion trainiert hatten, einen Aufschrei hinter Paul hervor.
    Der Junge war wie eine Klette, nur viel, viel schlimmer.
    Warum machst du das, Paul?
    „Das geht dich überhaupt nichts an, Ash!“
    Bei dieser Erwiderung deutete Ash erst auf sich, dann auf Paul. (Wenn sich Paul nicht umgedreht hat, warum weiß er das dann? Noch dazu erwähnst du im nächsten Satz, dass Ash "wahrscheinlich" den Kopf schüttelte. Logikfehler ^^)
    Komm, Panflam.
    Wimmernd blieb es dort liegen.
    Kurz vor der Kollision kam ein gelb leuchtendes Etwas von links herbeigeeilt und blockierte die Attacke.
    Er hatte nicht vor sich auf große Diskussionen einzulassen, doch Rocko befragte ihn dennoch. (Oder war es Absicht, dass du das "er" groß geschrieben hattest?)
    „Wir wollen doch alle dasselbe, oder etwa nicht?“, konterte Paul.
    (kein Leerzeichen) Hää, was meinst du?“
    Er hob dabei besonders die unglaubliche Kraft Panflams hervor, als es Großbrand einsetzte.
    Seitdem versuche ich diese Kraft in Panflam wieder zu wecken, (...)
    Dieser fühlte sich an damals erinnert, (...)
    Panflam ist am Ende und es könnte ernsthafte gesundheitliche Schäden davontragen.
    (...) und begann mit „Panflam,“, was Ash sowie (...)
    (..) Du musst dich ausruhen!“, rief Ash besorgt, (...)
    „Chelast, du musst Panflam im Kampf beschützen.“
    Bronzel war die Vorstufe des starken Bronzong und wie seine Evolution vom Typ Stahl und Psycho.
    Mit Sengo würde der Großbrand mit allergrößter Sicherheit wieder entfacht werden.
    (...) und kein echter Gegner, wie er sich dachte., Feuer war Stahl klar überlegen. (Eines von beiden gehört weg; oder ein Strichpunkt hin.)
    (...) da das Sengo hinter Bronzel hervorsprang und Panflam mit beiden Klauen niederschlug.
    „Bronzel und Sengo legen eine perfekte Kombination hin!“, jubelte der Bürgermeister zusammen mit der tosenden Menge.
    „Sengo, Zermalmklaue!“, rief der Karatemann.
    „Waaas?!?“, schrie Ash entsetzt und Panflam guckte so, als wollte es dasselbe tun.
    „Los.“ Sagte er leise aber mit solcher Autorität, (...) (Entweder änderst du den begleitenden Satz ab, dass es beispielsweise "Dieses Wort sagte er leise (...)" oder du musst es auf '"Los", sagte (...)' abändern.)
    „Was sollte das denn?“, tobte Ash, doch er blieb ungehört, (...)
    „Chelast, Rasierblatt!“
    Die Flamme an seinem Hinter loderte grelle auf. (Ich nehme an, das soll entweder "grell" oder "geller" heißen ;))
    Es war nicht Großbrand, doch ein Zeichen für verstärkte Feuerpower.
    „Was ist denn los, Paul, los, gib Panflam einen Befehl!“
    (...) als alles, was Panflam zuvor zustande gebracht hatte.
    „Bronzel kann nicht weiterkämpfen!“, meinte der Schiedsrichter, der bisher, zumindest nach dem, was Paul mitbekommen hatte, nicht ein Wort gesagt hatte.
    (...) da wurde es auch schon von einer raschen Folge diverser Angriffe tangiert. (Meinstest du wirklich "tangiert"? Schließlich bedeutet es nur "berühren"... "traktiert" wäre wohl passender.)
    Verwirrt blickte es zu seinem Trainer, der den nun leeren Pokeball achtlos ins Gebüsch warf.
    Es ist vorbei, Panflam.
    „Pan?“, machte das Pokemon ängstlich und zugleich verzweifelt.
    Schließlich verschwendete er in den letzten Tagen schon genug Zeit mit diesen Pappnasen.
    Geh ruhig zu diesem Kleinkind, Panflam, er hält genauso wenig von echtem Training wie du. (Eigentlich wäre "es" hier richtig, da es sich ja auf das Wort "Kleinkind" bezieht.)
    (kein Leerzeichen) Der ist Luft für mich! Nun schlag schon ein Panflam, nun arbeiten wir zusammen!“[tab=Kritik - beide Kaps]

    Nun, schön, dass du andere Pokémon als im Anime als Gegner genommen hast - ich habe zwar die Episodenbilder nur undeutlich im Kopf, aber ich erinnere mich, dass es recht unlogisch ablief. Von daher ist eine eine gute Idee deinerseits, andere Pokémon einzubauen - und ich habe einmal wieder die Möglichkeit, deine vollkommen eigenen Ideen zu lesen und kritisieren.
    Mir ist bei der Beschreibung der Konfusion eines aufgefallen - dass du als Farbe Violett gewählt hast. Ist recht ungewöhnlich, denn schließlich wird diese Attacke eigentlich immer als blau dargestellt (zumindest im Anime). Aber eine nette Idee, das muss ich sagen. Öfter mal was Neues.
    Gut herübergebracht hast du wieder einmal die Ablehnung, die Paul Ash und den anderen gegenüber aufbringt. Man merkt, wie sehr er diese drei verachtet, auch wenn er bemerkt, dass Pikachu recht stark ist - wie du nett beschrieben hast.
    Ebenfalls gut gelungen fand ich die Begründung, warum Paul Panflam freilässt. Möglicherweise hast du das ja aus dem Anime übernommen, leider kann ich es nicht beurteilen - wie gesagt, ich kenne nur die Episodenbilder.
    Nun, mir scheint, viel Text bekomme ich nicht zusammen, denn ich bin bereits beim letzten Punkt, den ich ansprechen will, angelangt: Den Kämpfen. Die verschiednenen Trainingseinheiten sind dir gut gelungen, sowohl von den Überlegungen als auch den Beschreibungen her. Die Kämpfe hingegen waren teilweise recht verwirrend geschrieben, was aber verständlich ist - immerhin muss man bei Doppelkämpfen auf vier Pokémon gleichzeitig achten, und wenn dann noch vier Trainer auf dem Feld stehen und man nur die Gedankengänge eines Einzigen beschreiben kann... Vielleicht wäre es besser, du würdest mehr Angriffe in direkten Reden wiedergeben. Mag vielleicht sein, dass es nicht ganz zu Paul passen würde, wenn er darauf achtet, was die Gegner bzw. Ash sagen, doch bezweifle ich, dass er sich einfach von den Attacken überraschen lässt, wenn die Pokémon diese einsetzen.
    Außerdem frage ich mich, warum Paul Panflam befiehlt, Chelast anzugreifen, wenn dies doch ein Verstoß gegen die Regeln ist.
    Nun, es ist tatsächlich ein recht kurzes Kommi geworden, vor allem, wenn man bedenkt, dass es sich um zwei Kapitel handelt.
    LG, Maj

    [/tabmenu]

  • So, dann melde ich mich auch mal wieder. Sorry, dass ich so lange nicht kommentiert hab. ^^" Weißt du was, schreib mir doch auch einfach eine PN, wenn ein neues Kapitel kommt, dann denke ich eher dran.
    Also, dann mal zu den vier Kapiteln, die ich verpasst habe:


    Kapitel 17:
    Ich finde das immer wieder toll, wie du den Trainer-Alltag mit Fütterungen usw. einbringst, ohne dass es langweilig rüber kommt. ^^ Interessant, dass die meisten von Pauls Pokemon auf die Jagd gehen und andere Pokemon fressen. Das liest man nicht so oft. An die vielen Trainingseinlagen gewöhnt man sich langsam, aber ich finde das passt sehr gut zu einer Paul-Story. Witzig fand ich besonders das Gespräch im PokemonCenter, als sie alle diesen Wettbewerb im Fernsehen anschauen. Ich hatte schon einen Verdacht als du den Jungen mit den grünen Haaren erwähntest...^^ Als du dann noch geschrieben hast, dass er grüne Augen hat, wusste ich dass es Drew ist! Interessant, dass der auch gerade in Sinnoh ist...
    Einen Fehler hast du allerdings gemacht: Arkani kann kein Lohekanonade lernen! Das können nur Feuerstarter. Falls du es ausbessern willst, nimm doch stattdessen Feuersturm.
    Aber eine interessante Erinnerung. War das der gleiche Junge wie der mit dem Glumanda?
    Der Kampf mit Drew war ja echt geil. xD Der Spruch am Ende, "Gemüsepokemon"... ich musste echt lachen. ^^


    Kapitel 18:
    Das war ja mal ein lustiger Zwischeneinschub. ^^ Paul und das Labyrinth. Das finde ich cool, dass er jetzt doch mit Drew auskommt. Du hast gut erklärt, was er in Sinnoh macht. Schade für Paul, dass er das Ibitak jetzt doch nicht erwischt hat. Aber die ganze Sache war wirklich schwierig bei der vielen Ablenkung. Lustig, wie einer nach dem anderen der "Quälgeister" auftaucht und nach den jeweils anderen fragt. Aber da könnte man ja echt durchdrehen. xD Wieder toll gemacht, und man konnte sich wieder gut in Paul reinversetzen.
    Was ich von der Struktur her nicht so schön fand: Ganz am Anfang hast du echt viele Zeilenumbrüche drin. Ein paar weniger würden sicher besser aussehen.


    Kapitel 19:
    Ah, an diese Folge erinnere ich mich sogar. ^^ Lustig, das Ganze mal aus Pauls Perspektive zu betrachten. Du schreibst das echt voll genial, alle sind total aufgeregt und euphorisch und dann kommt Paul daher, nüchtern und trocken wie immer. xD
    Toll beschriebener kampf; ich weiß zwar nicht mehr, wie viel davon mit der Episode übereinstimmte, aber du hast es spannend gemacht, und darauf kommts schließlich an. ^^


    Kapitel 20:
    Woah, das Kapitel war ja mal böse. Hier kommt wieder ganz besonders stark die "dunkle" Seite von Paul raus. Erst das harte Training, dann der Kampf und schließlich seine Freilassung. War schon ein harter Tag für Panflam... Ich fand die Kämpfe jedenfalls toll beschrieben, und - ich muss Maj widersprechen - ich finde es gut, dass du nicht jeden einzelnen Befehl wörtlich hinschreibst, denn das wäre sehr eintönig und würde den Kampf nicht mehr so spannend rüberkommen lassen. Es ist so einfach realistischer, warum sollte ein Pokemon immer einen Befehl brauchen, um sich zu bewegen? xD
    Du hast wieder perfekt aus Pauls Sicht geschrieben, so wie immer. Ich bleib dabei, dass du Paul wirklich am besten darstellen kannst, fast schon besser als das Original. ^^


    Übrigens fand ich die Titel aller Kapitel wieder ziemlich gut gewählt, besonders aber dieses "Ausgemustert" im 20. Kapitel kommt echt mit voller Härte. Fand ich sehr treffend formuliert. ^^

  • So, das Kapitel hier hat sich ja jetzt etwas gezogen :S War recht schwer, das Kapitel interessant zu machen, ich hoffe es hat geklappt :D


    Kapitel XXI: Die Sanftglocke


    "Ich kann nur wiederholen, dass ich glaube, dass das ein großer Fehler war, Paul.", meinte Reggie und Paul beobachtete wie sein Bruder vor dem Bildschirm seiner Fernsprechanlage tadelnd den Finger hob.
    "Ich habe nur kurze Zeit mit Panflam gearbeitet und ich habe schnell bemerkt, dass es unglaublich viel Potenzial hat. Du hättest etwas mehr überlegen sollen, mir gefällt es so wie so nicht, wie willkürlich du deine Pokemon aus dem Team schmeißt."
    Was dieses Thema anging, waren sich die Brüder schon immer uneinig gewesen. Bisher hatte Paul sich aber stur gezeigt und nichts an seiner Verhaltensweise geändert. Reggie dagegen war mittlerweile zu der Einsicht gekommen, dass seine Moralpredigten nicht viel halfen. Er versuchte es aus Prinzip jedoch immer wieder.
    "Du hast seine Gefühle sicher sehr verletzt." Reggie klang mitleidig, was Paul mit einem wütenden Schnauben quitierte.
    "Das ist mir wirklich ziemlich egal, jetzt ist es jedenfalls weg."
    Der Ältere schüttelte nur den Kopf.
    "Ich fand, dass Panflam nicht schlecht gekämpft hat. Allerdings hast du natürlich Recht. Es ist schwer mit einem Pokemon, dass auf keinen Fall gegen Sengo kämpfen kann, ohne ungute Vorahnungen in den Kampf zu gehen. Aber was anderes:", Paul wurde hellhörig "du hast im Kampf eindeutig den Befehl gegeben, Chelast anzugreifen, was ja ein Regelverstoß ist. Außerdem hat dein Teampartner die letzten Anweisungen für dein Pokemon gegeben. Gabs da keinen Ärger von der Turnierleitung?"
    Den hatte es in der Tat gegeben. Die beiden siegreichen Trainer, die das wohl am schlechtesten funktionierende Team des Turniers bildeten, hatten sich kurz nach dem Kampf eine Warnung des Bürgermeisters anhören müssen, der damit gedroht hatte, die beiden beim nächsten noch so kleinen Vergehen zu disqualifizieren. Ash hatte panisch um Gnade gebettelt, während Paul der Predigt gelangweilt und kommentarlos gelauscht hatte. Letzlich war es ihm egal, ob er hier gewann. Zwei Kämpfe gab es noch und die würde er auf seine Art bestreiten, Regeln hin oder her.
    "Eine Warnung gabs, sonst gings eigentlich."
    Reggie hatte das Turnier bisher vollständig im Fernsehen verfolgt, also wusste er über den letzten Kampf gut bescheid.
    "Bevor du auflegst Reggie, ich brauche noch ein Pokemon."
    Über den plötzlichen Themenwechsel und vor allem die Unterstellung er wolle auflegen, was mehr oder weniger eine versteckte Bitte war eben dies zu tun, erstaunt, fragte Reggie nur: "Welches?"


    Der Trainer mit den violetten Haaren kam ein wenig zu spät zu seinem Treffen. Nicht das er beschäftigt gewesen wäre, er hatte schlicht nicht vorgehabt warten zu müssen. So kam es, dass seinerseits der Karatekämpfer mit dem Namen Brian, der am Vortag im Match gegen Paul und Ash verloren hatte, schon einige Minuten herumstand, ohne dass Paul sich hatte blicken lassen. Dementsprechend schlecht gelaunt war er auch, als der jüngere Trainer zu der Verabredung erschien, gewohnt lässig und mit beiden Händen in den Hosentaschen.
    "Warum kommst du so spät?" knurrte er wütend. Wie schon am Tag des zweiten Zweiermatches, trug er einen Karateanzug, dazu einen braunen Gürtel. Die kurzen Haare hatte der junge Mann sich steil nach oben gegeelt, was ihn trotzdem nicht besonders groß aussehen ließ, denn er maß sicher keine 1,70 Meter.
    "Ist doch egal." konterte Paul.
    Die beiden waren sich so oder so absolut unsympatisch, da machte die eine oder andere Unhöflichkeit auch keinen Unterschied mehr.
    Bald jedoch hörte Brian auch schon mit dem Murren auf, sodass die beiden zum Wesentlichen kommen konnten.
    "Du hast behauptet, du besitzt ein Pinsir, also zeig es."
    Die beiden standen nahe des Stadionzuganges, ein stetiger Menschenstrom war hier zugegen. Hier ein Pokemon wie Pinsir einfach aus dem Pokeball zu lassen, wäre wohl etwas komisch erschienen.
    Die Trainer einigten sich, in den nahen Wald zu gehen, in welchem Paul gestern Panflam hatte aussetzen wollen, bevor Ash es wieder aufgenommen hatte. Beim Gedanken an seinen Teampartner und das ausgemusterte Pokemon, spuckte Paul abwertend auf den Waldboden. Sie würden sich sicher gut verstehen, sehr gut sogar. Doch letzlich würde keiner von beiden davon profitieren.
    Nach einem kurzen im Schweigen absolvierten Fußmarsch, fanden sich Brian und Paul auf einer ebenen Fläche wieder. Nun stand einer Demonstration wohl nichts mehr im Wege. Also schnippte Paul den Pokeball in die Luft, den Reggie ihm vor Kurzem hatte zukommen lassen und welcher das große Käferpokemon ausspie, das Paul zu Beginn seiner Reise durch Sinnoh gefangen hatte. Der junge Trainer erinnerte sich gut daran. Es war sein zweites Käferpokemon innerhalb weniger Tage gewesen, hatte er doch Ninjask nahe der Grenze zu Sinnoh eingefangen, keine Stunde bevor er diese passiert hatte.
    Das Pokemon schien in einem guten Zustand. Die mächtigen Zangen wirkten kräftig wie eh und je, Pinsir strotzte vor Energie.
    Brian war vollkommen begeistert.
    "Wow... das...also..." stotterte er ungläubig und begutachtete das Pokemon von allen Seiten.
    "Es ist perfekt! Ich nehme an, auf jeden Fall!" Schon holte er einen Pokeball aus der Tasche und reichte ihn hektisch zu Paul herüber.
    "Nimm schon, die Sache ist gerizt!"
    Leicht lächelnd nahm Paul den Ball entgegen. Das war ein wirklich guter Tausch. Wahrscheinlich für beide Seiten, da Brians absolutes Lieblingspokemon das starke und unglaublich seltene Pinsir war. Für Paul dagegen handelte es sich um eine Investition in die Zukunft.


    Paul hatte es schon immer lächerlich gefunden, dass Ashs Pikachu nie in seinem Pokeball war, sondern ständig auf der Schulter seines Trainers hockte. Dieses Bild von Ash wurde heute sogar noch übertroffen, denn als das Halbfinale des Zweiermatches in die zweite Runde ging, erschien Pauls Teampartner mit Pikachu auf der einen und Panflam auf der anderen Schulter. Also hatte er das Pokemon tatsächlich aufgenommen, es war ja kaum anders zu erwarten gewesen. Die beiden Trainer hatten kein Wort miteinander gewechselt, ja sie ingnorierten sich gar völlig.Paul war das nur Recht, dann hatte er wenigstens Ruhe vor Ash. Diesen Kampf wollte er bloß schnell über die Bühne bringen, damit er genügend Zeit hatte wieder einen vernünftigen Trainingsrithmus zu finden. Jetzt wo Panflam nicht mehr im Zentrum der Aufmerksamkeit stand, musste er sich wieder umstellen. Er warf einen Blick auf die andere Seite des Kampffeldes. Ihr gegnerisches Team bestand aus Rocko und einer hübschen jungen Frau mit roten Haaren. Paul würde Ashs Kumpanen in diesem Wettkampf einfach nicht los. Im Finale würde Lucia mit ihrem Brillenträger warten.
    "Das zweite Halbfinale beginnt!" tönte der Bürgermeister laut und Paul warf resignierend Chelterrars Pokeball. Das Pokemon hatte kein Training dieser Art nötig, doch Paul verspürte heute schlicht keine Lust, dem Kampf irgendwelche Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Chelterrar kam auch problemlos alleine klar.
    Ash ließ seine beiden Pokemon von den Schultern hüpfen. Paul starrte stur geradeaus, um Panflam keines Blickes zu würdigen. So bekam er nur mit, dass Ash sein Staravia einsetzte, als das Vogelpokemon schon neben dem massigen Chelterrar auf und ab flatterte.
    Rockos Pokemon war ein etwa ein Meter großes Froschpokemon namens Glibunkel, seine Partnerin verwendete wie Ash ein Vogelpokemon, in diesem Fall Porenta. Dieses Pokemon hatte Ähnlichkeit mit einer Ente, doch es hielt eine Lauchstange wie eine Waffe im Flügel. Lächerlich, Chelterrar würde mit diesem Kinderkram mehr als spielend fertig werden. Nachdem der Schiedsrichter euphorisch ein "Der Kampf beginnt!" geschmettert hatte, wurden in Windesweile Befehle erteilt.
    Ash rief: "Staravia, Aero-Ass, schnapp dir Giblunkel!"
    Rockos Anweisung an sein Giftpokemon war:"Konter mit Gifthieb!"
    Die Rothaarige hingegen, schien vorerst auf Pauls Befehl zu warten. Das konnte sie so lange tun, bis sie schwarz wurde, denn Chelterrar handelte wie vorab besprochen auf eigene Faust.
    In seinem Maul sammelte sich eine Kugel orangefarbenen Lichts, die stetig anwuchs. Zu spät erkannte die Trainerin den Angriff.
    "Schnell Porenta ..." weiter kam sie nicht, denn in diesem Moment feuerte Chelterrar einen Strahl reiner Energie ab, der donnernd durch das Stadion jagte und Porenta frontal erwischte. Prompt ging das Pokemon in einer Explosion auf. Nebenbei bemerkte Paul, dass Staravia in der Luft innegehalten hatte und den rechten Flügel schmerzhaft anzuwinkeln versuchte. Scheinbar war es im Weg gewesen, Pauls Problem war das sicher nicht.
    "Porenta ist kampfunfähig!"
    Die Feststellung des Kampfrichters wurde durch das regungslose Porenta unterstrichen, welches in mitten des sich lichtenden Rauches lag, der durch die Explosion hervorgerufen worden war.
    Ein Hyperstrahl. Nur um Porenta direkt auszuschalten? Wahrscheinlich hatte Chelterrar einen faulen Tag.
    Auf der Seite des besiegten Pokemons war allgemeines Entsetzen zu hören. Fassungslos nahm die Rothaarige ihr Pokemon in den Pokeball auf und warf einen entäuschten Blick zu ihrem Partner. Dessen Pokemon hatte genau wie Staravia seinen Angriff unterbrochen.
    "Was sollte das jetzt schon wieder?"
    Paul seufzte. Er hatte schon gehofft, der Kampf könnte über die Bühne gehen, ohne dass Ash ihn nervte. Diese Hoffnung hatte sich als sehr falsch erwiesen.
    "Chelterrar hat Staravia getroffen!" schimpfte der Trainer und das Elektropokemon zu seinen Füßen ließ ein erbostes "Pika!" hören.
    "Dein Staravia ist einfach viel zu langsam." kommentierte Paul abwertend und beobachtete, wie Gliblunkel nun den ersten Angriff der Gegenseite einleitete. Die Hand des Giftpokemons leuchtete hell und das Pokemon holte bereits Schwung, um im vollen Lauf Chelterrar mit eben dieser zu treffen. Das gewaltige Pflanzenpokemon machte dagegen keine Anstalten sich zu wehren. Tatsächlich rührte es sich nicht einmal. Dies war auf den vorhergegangenen Hyperstrahl zurückzuführen, welcher eine Regenerationszeit benötigte.
    Nun war das angreifende Pokemon direkt unter Chelterrars Kinn, in welches es mit aller Kraft die leuchtende Faust stieß, eine Durchbruchattacke. Chelterrar ließ ein empörtes Murren hören.
    Ohne viel Federnlesen hob es eines der mächtigen Vorderbeine und begrub das überraschte Gliblunkel darunter. Als es den Fuß gelangweilt wieder anhob, konnte man deutlich sehen, dass das zerquetschte Froschpokemon am Kampf nicht weiter teilnehmen würde.
    "Was für ein mieser Kampf," gähnte Paul. Das war echt zum Einschlafen gewesen.
    Der kommentierende Bürgermeister brachte lautstark seine Bewunderung für den schnellen und mühelosen Sieg zum Ausdruck.
    Erneut demonstrativ gähnend schickte Paul sein Pflanzenpokemon zurück in seinen Ball. Ash hatte Staravia hingegen erst einmal zu sich gerufen, sodass dieses nun vor ihm saß. Pauls Temapartner beugte sich zu ihm hinunter und lobte: "Du warst klasse, Staravia!"
    Wenn man auf sowas stolz sein wollte, bitte.
    "Was hat es denn schon gemacht?" sagte Paul deshalb herrablassend.
    Ash und seine drei Pokemon kommentierten dies mit bösen Blicken. Darunter auch Panflam. Paul blickte dem Feuerpokemon einschüchternd in die Augen, was bewirkte, dass dieses ängstlich den Blick abwendete und sich hinter seinem neuen Trainer versteckte. Ein boshaftes Lächeln stahl sich auf Pauls Gesicht.


    "Endlich ist es soweit! Das Finale des Zweiermatches unserer Stadt, wo sich die Herzen treffen beginnt! Und bald schon, wird das talentiertere der beiden Teams diese wunderbare Sanftglocke in den Händen halten!"
    Das war für die Verhältnisse des Bürgermeisters eine recht kurze und schlichte Rede gewesen. Paul hatte damit sicher als aller letztes ein Problem. Er hegte die Hoffnung, dass der Dicke wenigstens während des Kampfes ruhig sein würde, welcher endlich der letzte Kampf des Turniers war. Letzlich hatte die Teilnahme hier Paul nur gezeigt, dass er die letzten Wochen enorm viel Zeit aufgewendet hatte, um ein im Endeffekt nutzloses Pokemon zu trainieren. Dass Ash dieses Pokemon nun aufgenommen hatte, machte die Sache weder besser noch schlechter. Eigentlich war es völlig egal. Nach diesem letzten Kampf heute würde er in den Arena von Herzhofen um seinen dritten Orden kämpfen, was hoffentlich etwas mehr Anstrengung erfordern würde, als dieses Turnier.
    "Und nun lasst uns sehen, mit welchen vier Pokemon, das Finale heute bestritten werden wird! Trainer, entsendet eure Kämpfer!"
    Während Paul in seine Tasche griff und einen Pokeball hervorzog, warf sein Partner bereits den seinen und kommentierte lautstark: "Es gibt nur ein Pokemon, dass für diesen Job in Frage kommt!"
    Der Ball klappte auf und aus dem gleißenden Licht formte sich die Kontur eines kleinen Affen, mit einer Flamme am Hinterteil.
    "Panflam!" rief das Feuerpokemon voller Kampfgeist. Eigentlich hatte Paul damit ganz und gar nicht gerechnet, schließlich hatte Ash doch ewig davon erzählt, wieviel Ruhe Panflam nach dem Training mit Paul bräuchte. Viel eher wäre Pikachu zu erwarten gewesen.
    Paul zuckte kurz mit den Schultern und sandte dann Elekid aus. Das Elektropokemon war mit seinen Antennen ein gutes Stück größer als Panflam und hatte vor allem viel breitere Schultern. Es sah gehässig zu seinem ehemaligen Teampartner herüber, sodass Panflams Selbstvertrauen verpuffte. Es blickte ängstlich zu Ash.
    "Kümmer dich nicht um Elekid oder Paul! Du gehörst jetzt zu unserem Team!" sagte daraufhin jener Trainer aufmunternd, woraufhin Panflam wieder stur nach vorne blickte.
    Am Mittag, als das Halbfinale bestritten worden war, hatte Paul keine Lust gehabt, einen Kampf zu absolvieren, sodass er der Einfachheit halber Chelterrar das Feld überlassen hatte. Jetzt jedoch schickte er Elekid in den Kampf, um auch diesem Pokemon mal wieder ein bischen Training zukommen zu lassen.
    Wie einstudiert klappten auch die Pokebälle der Gegenseite, bestehend aus Lucia und dem Jungen, der in der Finalansage als Conway benannt worden war, auf und es erschienen zwei Pokemon, die unterschiedlicher kaum hätten sein können. Für Lucia trat das Wasserpokemon Bamelin an. Es ähnelte einem Otter mit orangefarbenem Fell und einer Art natürlichem Schwimmreif um den Hals. Paul kannte auch das zweite Pokemon, welches in Form eines großen blauen Käfers mit einem weit hervorstehenden Horn, dass in einer Verdickung mündete, auftrat. Dieses Käfer- aber auch Kampfpokemon hieß Skaraborn und konnte Pauls Wissen nach einiges an nützlichen Techniken erlernen.
    Wenn das gegnerische Team nur ein bischen Gribs hatte, dann würden sie primär darauf setzen, dass Elekid nur Skaraborn und Panflam nur Bamelin angreifen konnte, damit der eigentliche Typenvorteil verpuffte. Trotzdem würde Paul zuerst den offensichtlichen Weg wählen, nur um sicher zu gehen, wie die anderen reagierten.
    "Der Kampf beginnt!"
    Voller Tatendrang, wie Paul es zu hassen gelernt hatte, befahl Ash schon wenige Sekunden nach dieser offiziellen Eröffnung des Kampfes: "Panflam, greif Skaraborn mit Flammenwurf an!"
    Wesentlich gelassener sagte Paul: "Donner auf Bamelin."
    Sofort feuerte Panflam einen dicken Flammenstrahl ab, doch Elekid lud noch immer seine Attacke mit schnell rotierenden Armen auf. Das tat es, da Bamelin in Bewegung gekommen war. Von einer Wasserhülle umschlossen, schoss es wie eine Rakete durch den Flammenwurf hindurch und stieß das verdutzte Panflam zu Boden. Nun war der Zeitpunkt perfekt., was auch Elekid bemerkte.
    Also ließ es einen gewaltigen Stromschlag auf das Wasserpokemon los. Wie Paul erwartet hatte, wurde es jedoch von dem heraneilenden Skaraborn geschützt, welches sich zwischen seinen Partner und die Attacke warf. Voller Schmerz schrie das Käferpokemon auf.
    "Jetzt schlag zurück, mit Vergeltung!" befahl Conway mit einem schiefen Grinsen.
    Blitzschnell schoss sein Pokemon vor und schlug Pauls Elektropokemon mit seinem Horn nieder.
    Vergeltung war eine Attacke, die den vom Anwender zuvor davongetragenen Schaden doppelt zurückzahlte. Das war nicht dumm gewesen. Auch Elekid, das sich stöhnend die Stirn rieb, machte nicht den Eindruck, den Angriff als lächerlich eingestuft zu haben.
    "Paul, wir müssen zusammenarbeiten, sonst werden wir in Grund und Boden gestampft!"
    Paul wandte den Blick zu Ash, der die Faust geballt hatte. Provokant verschränkte der angesprochene Trainer die Arme vor der Brust und antwortete mit: "Und was, wenn es so wäre?"
    Es wäre sicher nicht gerade schmeichelhaft gegen diese Knilche zu verlieren, aber wen interessierte schon dieser dumme Wettkampf?
    "Ach, mach doch was du willst, ich schaff das heir auch alleine!" konterte Ash, ganz als wäre es Pauls Vorschlag gewesen zu kooperieren und nicht Ashs. Verstehe einer diesen Jungen.
    "Panflam setz Schaufler ein!"
    Wie Paul es das Pokemon schon oft hatte tun sehen, grub es sich blitzschnell in die Erde ein und verschwand aus dem allgemeinen Blickfeld. Da es für die Gegner nun vorerst nicht möglich war das Pokemon anzugreifen, entschieden sich diese, ihren Angriff auf Elekid zu fokusieren.
    "Bamelin, Wasserdüse!"
    Erneut jagte Bamelin von Wasser umhüllt heran, diesmal um Elekid frontal zu rammen. Das würde ihm allerdings nicht gelingen.
    "Schutzschild!"
    Es war reine Routine für Elekid, die Arme auszustrecken und eine schillernde Schutzwand um sich zu errichten, die jeden Angriff nutzlos würde abprallen lassen.
    "Spring Bamelin!"
    "Offenlegung!"
    Die Kombination der Gegner kam zu schnell, als das Paul oder Elekid hätten reagieren können.
    Bamelin hechtete gen Himmel und hinterließ eine Spur aus Wasser, die Skaraborn als Sichtschutz nutzte um nah an Elekid heranzufliegen und es dann mit leuchtendem Horn zu rammen. Das Schutzschild brach völlig nutzlos zusammen und Elekid steckte einen harten Treffer ein.
    Offenlegung war für Pauls Verteidigungsstraegie ein absolut tödlicher Angriff. Diese Attacke ließ Schutzattacken einfach verpuffen und richtete dazu noch Schaden an. Schutzschild konnte Paul also erstmal vergessen.
    "Mach weiter mit Aquaknarre!"
    Dem Elektropokemon wurde keine Ruhe gelassen. Schon feuerte Bamelin einen Wasserstrahl ab, dem sich Elekid mit aller Kraft entgegenstemmte. Überraschenderweise half ihm Panflam, welches bis dato in Vergessenheit geraten war. Der Boden unter Bamelins Füßen bröckelte und das Wasserpokemon strauchelte, woraufhin ihm Panflam aus dem entstandenen hervorspringend einen Kinnhaken verpasste. Der Schlag war jedoch nicht allzu hart gewesen, denn Bamelin rächte sich ohne viel Federnlesen mit einer weiteren Wasserdüse.
    Bisher hatte die Gegenseite nur jeweils einen Schlag einstecken müssen, wohingegen Panflam und Elekid deutlich mehr zu ertragen gehabt hatten. Der Kampf weckte Pauls Kampfgeist. Er fühlte sich mit einem Mal herausgefordert. Er vermutete, dass dieser Conway, der schon aussah wie ein Streber, der Bücher dem wahren Leben vorzog, der Grund für das geschickte Vorgehen war. Sicher kannte er sich mit Strategie gut aus. Das musste es sein, denn Lucia traute Paul diese Raffinesse ganz und gar nicht zu. Von nun an, würde er versuchen auf den Sieg zu spielen!
    "Panflam Flammenwurf auf Skaraborn!"
    Paul wurde aus seinen Gedanken zurück auf den Kampfplatz gerufen. Panflam hatte sich von der letzten Attacke bereits erholt und griff erneut an. Doch wie schon am Anfang des Kampfes war Bamelin zur Stelle. Es stellte sich schützend vor Skaraborn und konterte den Feuerangriff mit einem Wasserstrahl. Jetzt war vielleicht die Gelegenheit da, Skaraborn anzugreifen.
    "Elekid, Donnerschlag auf Skaraborn!"
    Mit einem mächtigen Satz sprang Elekid über Bamelin hinweg und wollte seine Faust, die von goldgelben Funken durchzuckt wurde, auf das Käferpokemon niedergehen lassen. Dieses bekam jedoch einen raschen Befehl von seinem Trainer und blockte das Angriff mit seinem Horn. Beide Pokemon wurden einige Meter zurückgeworfen.
    Mist. Conway war wirklich alles andere als blöd. Wie konnte Paul diesen Burschen überlisten?
    Sein Elekid stemmte sich nun wieder auf die Füße. Zornig blickte es zu den beiden Pokemon, die es auf Teufel komm raus nicht besiegen konnte. Dann, mit einem Mal, leuchtete sein gesamter Körper grell auf. Paul brauchte eine Weile um zu Schalten. Elekid entwickelte sich weiter. Nach so langer Zeit, hatte es sich nahezu den perfekten Augenblick für seine Evolution ausgesucht. Der Violetthaarige erinnerte sich, wie er Elekid und Magby in einem Wettkampf in Kanto gewonnen hatte. Beide waren schnell Bestandteil seines Teams gworden, doch im Gegensatz zu Magby, das keine zwei Monate, nachdem Paul es erhalten hatte, bereits zu Magmar geworden war, hatte Elekid Paul durch Kanto, Johto und Hoenn begleitet ohne sich zu entwickeln.
    "Endlich ist es soweit." flüsterte er leise zu sich selbst und setzte ein Grinsen auf.
    Nun wuchs die leuchtende Silhouette Elekids. Bald war die schimmernde Gestalt größer als Paul und die Schultern waren ebenfalls ein gutes Stück breiter. Die Arme wurden länger, die Antennen verformten sich. Dann erlosch das Leuchten mit einem Mal.
    "ELEKTEK!" brüllte das neu entwickelte Pokemon mit einer enormen Lautstärke. Elektek war wie Elekid gelb mit schwarzen Streifen. Jedoch war es nicht so Ei-förmig wie seine Vorstufe, sondern von den Proportionen her sehr humanoid. Unter dem gelben Fell spannten sich dicke Muskelpakete, auf dem Kopf saßen nun zwei Dünne Antennen jeweils an der rechten und linken Seite. Ebenfalls neu war ein schmaler Schweif, der wütend umherpeitschte. Die hervorguckenden Eckzähne und Klauen an Füßen und Händen sahen äußerst gefährlich aus.
    Endlich.
    "Elektek, Donnerattacke!" Paul gedachte das allgemeine Erstaunen gut zu nutzen.
    Zwischen den Antennen des frisch entwickelten Pokemons zucketen Blitze und man kontne förmlich spüren, wie sich Elektek mit Unmengen von Strom auflud. Scheinbar wollten Pauls Gegner diesen Angriff gar nicht erst zu spüren bekommen. Auf Befehl der Trainer griffen die Pokemon an. Bamelin nutzte erneut die Aquaknarre und zielte dabei auf Panflam, während Skaraborn mit leuchtendem Horn auf Elektek zuhielt. Jedoch blieb auch Ash nicht lange untätig.
    "Spring Panflam und dann Flammenwurf!"
    Im rechten Moment hüpfte Panflam hoch, sodass der Wasserstrahl unter ihm ins Leere ging. Noch in der Luft stieß es einen mächtigen Flammenstrahl aus, der das heranfliegenden Käferpokemon komplett einhüllte und abstürzen ließ. Zum Unglück Conways und Lucias landete es genau auf seinem Teampartner und riss diesen mit zu Boden.
    Genau in diesem Augenblick entlud Elektek seinen Angriff. Krachend schlug der goldgelbe Stromschlag in das Knäul der am Boden liegenden Pokemon ein und diese schrien vor Schmerz auf.
    Als Elektek den Angriff unterbrach, waren beide Pokemon völlig verkohlt.
    Skeptisch warf der Schiedsrichter einen Blick auf die beiden. Dann schwenkte er eine Flagge in Richtung Ash und Paul und verkündete: "Bamelin und Skaraborn sind kampfunfähig. Elektek und Panflam haben gewonnen!"
    "Damit ist es entschieden. Der Zweiermatchwettbewerb geht an Ash und Paul!"
    Der Kommentar des Bürgermeisters wurde von aufbrandendem Applaus unterstrichen. Neben Paul begann Ash vor Freude auf und ab zu hüpfen.
    Sein Panflam sprang ihm direkt in die Arme und Ash begann es überschwenglich zu loben.
    Elektek kam ebenfalls zu seinem Trainer, welcher den Pokeball hob und es mit einem "Nicht übel" in selbigen verfrachtete. Nun musste Paul also nur noch die Siegerehrung über sich ergehen lassen, dann war es endlich geschafft.


    Paul ließ sein Essen beinahe unangetastet. Irgendwie hatte er keinen Hunger. Erneut streckte er die Hand nach der kleinen Glocke aus, die er als Preis erhalten hatte. Ihr Läuten war leise und er konnte diesem Ding absolut nichts abgewinnen. Seufzend stopfte er sie in die Hosentasche und nahm sein Tablett, um es wegzubringen. Am Besten ging er einfach jetzt direkt zur Arena. Es hatte ja keinen Sinn noch einen Tag in diesem Pokemoncenter zu vergammeln.
    Als er sich auf den Weg nach draußen machte schien ihn das Geräusch der Sanftglocke zu verfolgen. Dabei hatte er sie doch in der Tasche?
    Er wandte den Blick zur Seite und erkannte den banalen Grund. An einem Tisch hatte sich Ash mit seinen Gefährten niedergelassen und ließ die Glocke immer wieder aufs neue bimmeln. Na wenn er das Teil so toll fand, dann konnte er die zweite sicher auch widerstandslos nehmen. Damit würde Paul sich den Weg zum nächsten Mülleimer sparen.
    Mit einem überraschend geschickten Wurf platzierte Paul den ungeliebten Preis auf dem Tisch der Speisenden, was Ash überascht herumfahren ließ.
    "Deine Sanftglocke! Was soll das denn?"
    Paul ging bereits wieder, ohne sich umzudrehen.
    "Für sowas habe ich keine Verwendung."