*Pflicht und Ehre*

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  • Die Geschichte geht endlich weiter 8-)
    Das es so in die richtung weitergehen würde war klar, jetzt bin ich aber gespannt, wie es weitergeht. Nach wie vor interessant, dass deine Pokemon wesenszüge haben, die man eigentlich nicht erwartet, bestes Beispiel ist der gelbe Kotzbrocken auf Beinen, und deine Sichtweise des Pokemons, die sich doch gravierend von unseren Unterscheidet. Ich finde die Umfragen auch sehr schön und die Andeutungen, was passieren wird, machen die Sache spannender. Im englischen nennt man das übrigens "forshadowing", Textanalyse hatten wir gerade als Thema... Bin ich froh, dass das vorbei ist.


    Weiter so
    LG
    Arkande <- wants btw. PN -Benachrichtigung

  • Part 3: Die Hausmacherplatte für zwei, bitte


    Eine lange, ruhige und traumlose Nacht lag hinter mir, als ich am darauffolgenden Morgen langsam aus meinem Schlaf fand. Lange war es her, wo ich eine solch erholsame Ruhe genießen durfte - was mich jedoch nicht im Geringsten verwunderte. Schließlich schläft es sich um einiges besser, wenn man sein Bett nicht mit einem unruhig herumwälzenden Menschen teilen musste. Doch irgendwie war mir, trotz dieser ausgiebigen Nachtruhe, noch recht dösig zumute. Die Last meiner Augenlider wog noch tonnenschwer und nur langsam kehrte das Leben wieder in meinen Körper ein.


    Noch nicht gänzlich Herr über meine Kräfte, schweiften meine trüben, von Müdigkeit zerfressenen Augen durch die bedächtige Stille des, nur in schwachem Morgenlicht erhellten Zimmers. Doch wohin ich auch sah – überall das gleiche Bild: Friedlich schlummernd lagen meine Zimmerkameraden in ihren Betten und genossen offenbar die schönsten Träume. Selbst Pikachu verharrte, als ob er kein Wässerchen trüben konnte, fest in seinen wohlbehüteten und wahrscheinlich käseumwogenen Träumen.


    Leise seufzend ließ ich meinen Kopf wieder in das weiche Kopfkissen meines Bettes sinken. Warum um alles in der Welt hätte ich auch schon jetzt die Geborgenheit meines einladenden Domizils verlassen sollen? Wer wusste schon, wann sich eine solche Gelegenheit wieder bieten würde? Kräfte sammeln und jede Sekunde dieses trügerischen Friedens auskosten... So wie ich es Feurigel am gestrigen Tag prophezeit hatte: Das Leben wird wieder seinen gewohnten Gang nehmen. In wenigen Stunden würde ich wieder Seite an Seite mit Stan, meinem Freund und Trainer auf Reisen gehen. Schließlich hatte ich meine Entscheidung getroffen...


    Unruhige Minuten verrannen, in denen ich mich stanähnlich in meinem Bett herumwälzte und vergebliche Versuche unternahm, wieder einzuschlafen. Doch nun, wo ich die Welt der Träume weit hinter mich gelassen hatte, blieb mir der weitere Einlass leider verwehrt.
    Sehnsüchtig schielte ich durch meine geschlossenen Augen zu Feurigel, meinem Bettnachbar, hinüber. Täuschte ich mich, oder war auf seinen Lippen tatsächlich ein leichtes Schmunzeln zu erkennen? Was für Hirngespinste gingen in seinem Kopf wohl in diesem Moment vor?
    Ich meine: was träumte einer wie Feurigel wohl? Jede Wette wäre ich eingegangen, dass er just in diesem Moment in seiner Traumwelt entweder vom essen oder schlafen phantasierte. Die blanke Vorstellung, wie er so fröhlich durch eine grüne Idylle hüpfte und eine Sinnelbeere nach der nächsten in seinen gierigen Rachen schob, oder sich vielleicht auch nur selbst beim Pennen betrachtete, zauberte ein verstohlenes Grinsen in mein Gesicht. Ja, essen oder schlafen; das würde ihm ähnlich sehen.
    Mhm, essen...


    Erst jetzt wurde mir endlich klar, warum meine Einschlafversuche kläglich scheiterten. Eine schier endlose Leere hatte sich über die Nacht die Kontrolle über meinen Bauch übernommen. Oder war ich etwa bereits am gestrigen Abend so hungrig gewesen? Egal... Auf jeden Fall mache mein Magen an diesem Morgen Geräusche, als ob er sich gerade selbst verdauen würde; und genau so fühlte er sich an.


    Mürrisch verließ ich die Obhut meines warmen Betten und schleppte mich leisen Schrittes durch den Raum. Etwas halbwegs essbares würde ich hier in diesem Zimmer nicht finden, das war mir klar. Aber in einem Pokémon-Center würde man garantiert nicht verhungern, solange man sich auf seinen Instinkt und einen guten Riecher verlassen konnte. Doch mein kleiner, spontaner Ausflug nahm mit der Ankunft vor einer massiven, meterhohen Holztür bereits ein jähes Ende. An diesem Punkt wies mich das, unter normalen Umständen glückliche Schicksal, ein kleines und gewitzigtes Pokémon und kein großer und schwachköpfiger Mensch sein zu dürfen, kaltherzig in die Schranken. In unerreichbaren Höhen ragte die silberne Türklinke aus der beigefarbenen Holztür hinaus und funkelte mit seinem blank polierten Griff herablassend auf mich hinab. Bei den Menschen sah das alles immer so leicht aus. Mühelos drückten sie den Hebel hinab und schon fügte sich die Türe ihrem Willen und gab den Weg, wie durch Zauberhand, frei.


    Glücklicherweise blieben mir neugierige Blicke erspart. Es wäre auch zu peinlich gewesen, hätte mich jemand bei meinen stümperhaften Versuchen, irgendwie den kalten Griff der Türklinke zu erhaschen, beobachtet. Meine Beine stießen sich heftig von dem kalten Boden unter meinen Pfoten ab, doch blieb mir das Berühren des ersehnten Schalters verwehrt.
    Wie es wohl aus der Ferne aussah, wie ich mich so zirkusreif in die Lüfte erhob und verzweifelt nach dem Griff schnappte? Ich mochte es mir gar nicht ausmalen... Die geradezu lächerlichen Bilder Sandans, wie er während eines Turniers vergeblich seinen fliegenden Gegner mit seinen plumpen Angriffen und Sprüngen aus der Luft fegen wollte, tauchten vor meinem Auge auf. Ich erschauderte bei dem peinlichen Gedanken, ich könnte in diesem Moment eine ähnliche Figur machen.


    Schon nach kurzer Zeit gab ich meine, sicherlich lächerlich anzusehen Ausbruchsversuche auf. Mein Magen, von dieser kurzen Kraftaufwendung auf dem absoluten Nullpunkt, knurrte mich böse an.
    „Ich kann doch auch nichts dafür!“, fluchte ich leise, tat meinem Missmut freien Lauf und hämmerte meine rechte Vorderpfote gegen die vor mir liegende sture Ansammlung von Holz.
    „Was ist denn los...?“
    Erschrocken zuckte ich zusammen und wirbelte herum. Ein schläfriges schwarze Knopfaugenpaar ruhte auf mir: Marills Augen. War ich etwa zu laut gewesen?
    „Nichts...“, log ich rasch. „Ich wollte nur einen kleinen Spaziergang machen, mir ein wenig die Pfoten vertreten, du weißt schon...“
    Ihr müdes Gesicht verformte sich sekundenschnell zu einem amüsierten Grinsen.
    „Wolltest du etwa wieder Gänseblümchen pflücken?“
    Ich konnte nicht anders: auch ich grinste.
    „Nicht direkt, nein“, antwortete ich ihr. „Mir ist eher nach etwas essbarem. Aber wie du siehst...“, ich machte eine deutliche Geste zu der dickköpfigen Tür zu meinem Rücken.


    Ohne auch nur einen weiteren Augenblick zu zögern, hüpfte Marill aus ihrem Bett heraus und schlurfte gemächlichen Schrittes zu mir herüber.
    „Hm...“, murmelte sie und betrachtete die verschlossene Tür und den in schier unerreichbarer Höhe liegenden Drücker. „Ich glaube nicht, das ich so hoch springen kann.“
    Ich verdrehte die Augen. Um mir das mitzuteilen war sie nun extra aufgestanden? Das hätte ihr dich auch bereits aus ihrem Bett klar sein müssen. Schließlich war sie auch nicht viel größer als ich es war. Mein Magen gab derweil ein wütendes Knurren in die Runde.
    „... Aber wenn ich auf deinen Rücken steigen dürfte vielleicht.“
    Meine Augen, vor wenigen Sekunden noch auf die hölzerne Barrikade vor mir gerichtet, huschten zu Marill hinüber. „Du? Auf meinem Rücken?“
    „Ja, aber nur wenn du einverstanden bist. Oder hast du ein Problem damit?“ Sie musterte mich neugierig. „Dann lassen wir es einfach. Vielleicht fällt uns ja auch etwas anderes ein...“
    „Nee, ist schon okay“, willigte ich schließlich nach kurzem, aber heftigem Kampf mit mir selbst, ein.“ „Normalerweise würde ich so etwas niemandem gestatten, aber ich denke, für dich kann ich eine Ausnahme machen...“
    Der Zweck heiligt die Mittel. Anders kann ich es mir nicht erklären, das ich tatsächlich jemandem erlaubte, auf mir herumzutrampeln. Aber glücklicherweise war ja außer mir und Marill niemand da, der mich in dieser demütigenden Rolle betrachten konnte.
    „Oh, wie niedlich“, kicherte Marill. „Du bist aber süß. Na dann lass es uns versuchen.“


    Mit leichtem Widerwillen in meiner Brust schlagend, baute ich mich vor dem Eingang in die Freiheit, und unter dem heißbegehrten Türdrücker, auf.
    „Aber bring ja nicht mein Fell durcheinander!“, betonte ich lautstark und ging demonstrativ in die Knie, als sich Marill mir näherte.
    „Ja, ich pass schon auf, keine Angst“, antwortete sie und setzte einen ihrer geschmeidigen Füße auf meinen Rücken.
    Leicht gab mein Körper dem Gewicht meiner “Bezwingerin“ nach, als diese endlich vollständig meinen Rücken bestiegen hatte.
    „Geht es?“, fragte mich Marill mit leicht besorgter Stimme. „Bin ich dir auch nicht zu schwer?“
    „Geht schon“, ächzte ich mit leicht zitternden Knie. „Aber beeil dich bitte. Du bist nicht gerade eine Elfe...“, letzteres sagte ich so leise, das sie es unmöglich hören konnte.
    „In Ordnung. Ich springe dann jetzt. Halte dich bereit.“


    Beinahe dreimal so schwer kam mir die Last auf meinem Rücken vor, als sich Marills Beine kräftig von meinem Buckel abstießen. Just in dem Augenblick, als ich meinen Blick in die Höhe richten wollte, krachte meine Helferin auf ihre Sprunghilfe – also mich – hinab. Meine Beine knickten unter der plötzlich scheinbar tonnenschweren Last Marills zusammen., während sich der heftige Schmerz des Aufpralls unerbittlich jede Faser meines Körpers durchflutete. Röchelnd und japsend nach Luft und nun mit sichtlich heftig zitternden Knien, rappelte ich mich auf. Leicht stöhnend purzelte Marill dabei von meinem Körper hinab und klatschte bäuchlings auf den Kalten Boden. Die Tür war nach wie vor verschlossen.


    „Autsch...“, fluchte ich und Marill wie aus einem Mund.
    „Was tut ihr da?“
    Zum zweiten Mal wirbelte ich erschrocken herum. Diesmal waren es die Augen Pikachus, in dessen ich blickte. Neugierig stierte er aus seinem Bett in unsere Richtung hinab.
    „Was soll das denn werden, wenn es erst fertig ist?“, fragte er argwöhnisch.
    „Das geht dich nichts an...“, entgegnete ich ihm kühl und versuchte verzweifelt mein Fell irgendwie wieder grade zu richten.
    „Ihr wollt raus, stimmt doch, oder?“, hakte Pikachu nach.
    „Das geht dich verdammt noch mal nichts...“
    „Wir wollen nur etwas spazieren“, unterbrach Marill mich und richtete sich auch wieder auf. „Spricht doch nichts dagegen, wenn wir uns etwas die Beine vertreten“, meinte sie mit freundlicher Stimme.
    „Colin und auch dein Trainer, Sheinux, haben sich sicherlich dabei etwas gedacht, uns hier unbeaufsichtigt im Zimmer zurückzulassen“, entgegnete Pikachu. „Sicherlich schenken sie uns dabei großes Vertrauen. Am Ende gibt es für uns alle nur großen Ärger. Also lass es, sonst...“
    „Sonst was? Heulst du dir ansonsten bei deinem Trainer die Augen aus?“, höhnte ich und schnitt ihm dabei eine hässliche Grimasse. „Tu es doch. Lauf doch zu deinem Trainer, Maus. Ich genieße derweil den Geschmack der Freiheit, wenn auch nur kurz.“
    „Bitte, kein Streit“, versuchte Marill mit bedachter Stimme unseren Zwist zu schlichten. „Wir bleiben auch nicht lange, Pikachu. Nur ein paar Minuten. Also keine Sorge.“
    „Vergiss ihn“, sagte ich und ging erneut in die Knie. „Versuchen wir es noch einmal. Los!“


    „In Ordnung...“, sagte Pikachu mit unüberhörbarem abfälligen Ton, als Marill ein weiteres Mal meinen Rücken erklomm. „Aber glaubt ja nicht, das ich euch den Rücken decke. Die Suppe müsst ihr für euch selbst auslöffeln.“
    „Von dir hätte ich auch nichts anderes erwartet, Maus“, antwortete ich ihm gehässig. „Können wir dann?“
    „Ja“, quiekte Marill. „Diesmal klappt es auch sicher ganz bestimmt. War eben nur ganz knapp.“


    Erneut strömte eine ungeheure Wucht aus Marills Beinen direkt in meinen Körper, als sie sich in die Lüfte erhob. Doch diesmal wich ich einen mehr als nur großzügig gewählten Schritt von der Tür zurück; unnötigerweise, wie ich sogleich feststellen musste. Die Gestalt Marills schwebte förmlich in der Luft und klammerte sich dabei fest an die silberne Türklinge. Die noch vor dem Hauch einer Sekunde verschlossene Tür öffnete sich Millimeter um Millimeter vor meinen Augen. Schwester Joy hatte in ihrem gestrigen Zustand der Müdigkeit tatsächlich fahrlässigerweise vergessen, die Tür wieder abzuschließen. Tja, Pokémon eins, Menschen null.


    „Du hast es geschafft!“, jauchzte ich, nachdem Marill wieder sicheren Boden unter den Füßen verspürte. „Einfach klasse!“
    „Danke“, schnaufte Marill erschöpft, als hätte sie soeben an einem Marathon teilgenommen. Doch ihre Augen strahlten vor Freuden.
    Die Tür hatte sich mittlerweile gänzlich geöffnet und gab die von uns ersehnte Außenwelt widerwillig preis. Sanft und einladend wehte mir die zarte Brise der Freiheit durch mein Fell. Ich warf einen hämischen Blick über die Schultern. Pikachu blickte uns abfällig, ja beinahe schon angeekelt, an. Unsere anderen beiden Zimmerkameraden hatten von dem ganzen Tohuwabohu um sie herum offenbar gänzlich nichts mitbekommen. Sandan drehte sich, scheinbar noch im tiefsten Schlaf gefangen, zur Seite. Feurigel hingegen war inzwischen völlig unter seiner Bettdecke verschwunden. Ich glaubte ein leises Schmatzen unter seinem Laken herauszuhören.
    „Also dann“, feixte ich. „Bis später dann, Maus.“


    Ruhige, menschenleere und nur mit dem fahlen Licht der Nachtbeleuchtung erhellte Korridore lagen vor uns. Frohgestimmt hüpfte Marill an meiner Seite und schien dabei ihre wiedergewonnene Freiheit sichtlich zu genießen. Ein weiterer, nicht weniger ausgestorbener Gang lag vor uns, als wir um die nächste Ecke bogen. Was nun; jetzt wo wir endlich “frei“ waren? Wohin sollten wir gehen und was sollten wir tun? Doch diese Frage hätte ich mir ebenso gut sparen können. So lautstark das ich glaubte, man hätte ihn wohl im ganzen Pokémon-Center hören müssen, erinnerte mich mein Magen daran, warum ich eigentlich hier und nicht mehr in unserem Zimmer war. Begierig auf jeden noch so kleinen Krümel, reckte ich meine feine Nase in die Höhe und sog die pharmazeutisch riechende Luft in meinen Körper. Marill warf mir neugierige Blicke zu.
    „Was schnüffelst du so?“, fragte mich meine Begleiterin. „Liegt irgendetwas erwähnenswertes in der Luft?“
    In der Tat. Etwas lag tatsächlich in der Luft - wenn auch nur schwach. Konnte es...? Ja, ein solch aromatisches Duftgemisch konnte eigentlich nur eines sein...
    „Komm mit!“, rief ich und wetzte los.
    „Hey warte! Nicht so schnell!“


    Angetrieben von dem verlockenden Aroma in meiner Nase und so schnell mich meine Beine tragen wollten, nahm ich einen Korridor nach dem nächsten. Mit jedem weiteren meiner Schritte wurde der Duft immer intensiver. Flur um Flur, Tür um Tür. Eine Weggablung brachte mich erstmalig für einen Augenblick zum Zögern. Ein rascher Blick zu beiden Seiten, ein tiefer Luftzug...
    „Nach links!“, rief ich mit triumphierender Stimme.
    „Sheinux, warte!“
    Einen weiteren, schier endlosen Gang ließ ich mit der etwas hinter mir zurückliegenden Marill hinter mir. Stimmen lagen nun in der Luft. War mir noch so, als würde ich die Stimmen kennen? Egal. Was interessierte es mich? Eine weitere Abbiegung, die nur darauf wartete, von mir überwunden zu werden...


    Rumms!
    Hart getroffen purzelte ich zurück. Irgendetwas hatte tatsächlich die Dreistigkeit besessen, sich mir in den Weg zu stellen. Dünn und knochig und doch leicht raufasrig kam es mir vor.
    Mit einer sekundenschnell größer werdenden und dumpf pochender Beule an meiner Stirn rappelte ich mich auf, doch nur um gleich wieder von etwas anderem unsanft umgestoßen zu werden: Marill hatte mich endlich eingeholt und war ungebremst gegen mich gerempelt.
    „Au! Das wird hässliche Flecken geben...“, murrte ich.
    „Entschuldige...“, murmelte Marill.
    „Was zum... Sheinux?“
    Mir rutschte das Herz in die Kniekehle als ich endlich realisierte, mit was, beziehungsweiße mit wem ich soeben zusammengestoßen war.
    „Lauf!“, brüllte ich Marill zu und huschte unter den kurzen Beinen Colins, welcher völlig perplex neben der umgeworfenen Gestalt meines Trainers stand, hindurch.
    „Marill! Hier geblieben!“, rief Colin.
    „Was soll das? Sheinux bleib hier!“, hörte ich meinen Trainer mir nachrufen, doch der verzweifelte Schrei meines Magens war lauter. Auf Stan warten? Bis dahin wäre ich garantiert verhungert. Und wer wusste schon, was diese völlig unberechenbare Krankenschwester heute noch mit uns vorhatte?


    Die von mir aufgetriebene Luft peitschte mir ins Gesicht. Marills keuchenden Atemzüge brannten in meinem Nacken, während die schwere Schritte unserer Verfolger wie ein Trommelfeuer mir in meinen Ohren hämmern. Ich gebe es nicht gerne zu, aber ausgerechnet meinen Trainer in einen dieser Korridore zu treffen, gehörte nicht unbedingt zu meinem Plan. Doch weder er noch diese verrückte Pokémon-Doktorin konnte mich von meinen Essensbeschaffungsplänen abhalten.
    „Sheinux... Ich kann... nicht mehr... Wohin willst du... eigentlich...?“
    „Gleich da“, rief ich ihr über meinen Rücken zu.


    So intensiv das ich beinahe glaubte, die Ursache dieses köstlichen Aromas vor Augen haben zu müssen, war der Duft mittlerweile geworden. Auch gesellten sich plötzlich zu den keuchenden Geräuschen meiner Begleiterin und dem kräftigen Hämmern unserer sechs Beinen auf dem Boden eine, mir auf die ein oder andere Art, vertraut vorkommende Stimme. Doch Stan konnte es nicht sein. Zwar dicht auf den Fersen liegend musste er dennoch irgendwo hinter uns liegen.
    „Ja, ich bin erst vor kurzem mit meiner Familie von Dukatia City - das liegt in Johto, wissen Sie? - in die Hoenn-Region gezogen. Natürlich war es nicht leicht. Aber wir haben uns bereits gut eingelebt und die Leute hier sind alle furchtbar nett und die Seeluft ist so schön erfrischend. Aber wissen sie: Wenn ich so meine gewohnte Arbeit ausübe, fühle ich mich fast als wäre ich wieder in Johto. Alles beim Alten.“ Die Stimme lachte, nur kurz nach einem hellen Kichern gefolgt.


    So schnell wie alle anderen, hatte ich auch diesen Korridor überwunden. Plötzlich, da war sie endlich. Die Quelle des Geruchs. Zwei Menschen, Schwester Joy und... Moment konnte das sein? War es tatsächlich? Ja, er war es. Zweifelsohne. Ein großer, bulliger Mann in einem blauen Overall, der auf einem kleinen Wägelchen eine sonnengelbe, offenbar prallgefüllte Mülltonne spazieren fuhr und dabei mit seiner Begleiterin ein kleines Schwätzchen hielt.
    „... Aber einer Sache trauere ich garantiert nicht nach, sag ich Ihnen. Da war so ein kleines vierbeiniges Ungetüm in einem Pokémon-Center in der Nähe von Teak City, das...“
    „Aber wir kennen uns doch!“, rief ich und wetzte los.
    Die Augen meines blauen Bekannten weiteten sich, als er mich erblickte. Wohl vor Freude endlich ein vertrautes Gesicht zu sehen.
    „Was du? Nein, das kann nicht...“
    Schepper!


    Die Beute, so tapfer und doch vergebens vor mir flüchtend, war schließlich endlich erlegt. Binnen weniger Sekunden hatte sich der köstliche Inhalt des Imbisswagens über den ganzen Fußboden verteilt. Ohne zu zögern hüpfte ich über meinen, soeben seltsamerweise schluchzend zusammengeklappten Freund in Blau und machte mich gierig über den Preis für meine Mühe her.
    „Was soll das sein?“, hörte ich Marills piepsige und leicht angeekelte Stimme hinter mir erklingen.
    „Ich nenne es ’Früh~stück’“, sagte ich glücklich und scharrte neugierig mit meinen Pfoten im Unrat.
    „Und ich nenne es ’wi~der~lich’. Das kannst du gerne alleine essen...“
    „Umso besser. Mehr für mich, danke“, schmatzte ich, den Mund mit einem bunten Gemisch aus weggeworfener Schokolade, einer halbaufgegessenen Apfelsine und einem etwas trockenem Stück Brot, gefüllt.


    Jäh erstarben die lauten Schritte meines Trainers, als dieser endlich das Schlachtfeld erreichte. Wie es zu erwarten war, benötigte Stan gut und gern eine Minute bis er endlich realisiert hatte, was soeben geschehen sein musste.
    „Oh nein...“, mischte sich seine Stimme unter das resignierende Schluchzen des Müllmannes und dem heftigen Gefluche Schwester Joys.
    Auch Colin, dank seiner kurzen Beine wohl etwas von seinem Freund abgeschlagen, erreichte schließlich das Festbankett.
    „Stan, endlich...! Boah, was ist denn hier passiert!? Hat hier eine Bombe eingeschlagen?“
    Ich warf einen frechen Blick über die Schulter. Stan, die Hälfe seines Gesichts unter seiner linken Hand vergraben, machte mit seinem Daumen eine demonstrative Geste in meine Richtung.
    „Hinten anstellen, ja?“, feixte ich und widmete keine Sekunde später wieder meine ganze Aufmerksamkeit meinem Frühstück.

  • Huhu, Eagle!


    Hab mich sehr gefreut über den neuen Part - bild ich mir das ein oder ist der diesmal ziemlich lang? Naja, egal.


    Also ich hab bei deiner Umfrage für Marill gestimmt - und lag richtig :D
    Man hat schon im letzten Teil gemerkt, dass die zwei sich gut verstehen, Marill scheint Scheinux sogar zu bewundern.
    Das Aufwachen von Scheninux hast du sehr gut beschrieben, ich kenn das selbst leider all zu gut, wie es ist, wenn man morgens nicht mehr einschlafen kann.
    Und dann kommt wieder der Hunger... ich fands nur komisch, dass Scheninux es nicht schafft, die Tür zu öffnen, ich hätte gedacht, er ist "sportlicher" (?), naja, keine Ahnung wie groß so ein Scheinux ist. Und dann Marill, die zögert ja garnicht, aus dem warmen Bett rauszu hüpfen, Respekt, und dann lässt sie Scheinux auch gleich auf ihren Rücken klettern, die ist nicht schüchtern :D
    Das Pikachu sich einmischt war ja fast klar. Die zwei Elektropokemon schenken sich ja nichts. Aber wieso nennt Scheinux Pikachu immer so abfällig Maus, Marill ist doch auch eine, fühlt die sich denn nicht beleidigt?
    Am allerbesten fand ich, dass dieser Müllmann aus Johto wieder auftauchte, hihi der arme Mann, so hatte er sich das sicher nicht vorgestellt.
    Wann hat Scheinuix denn endlich genug von diesem Mülltonnenessen? Immerhin weiß er doch inzwischen, wie gut frische Nahrung schmeckt :D


    Alles in allem hat es mir sehr gut gefallen, aber ich hoffe ein wenig, dass sie im nächstem Kapitel wieder weiter ziehen.


    Gruß Milchbroetchen

  • Huhu^^
    Dann hinterlasse ich dir auch endlich nochmal ein Kommentar.


    Part 2 – Pokémon unter sich
    Ein nettes Kapitel^^ Die Wunden werden versorgt und die Pokémon zu Bett gebracht. Ein ruhiges und dennoch gut inszeniert, da man die einzelnen Charaktere dadurch besser kennenlernt, die ja scheinbar auch weiterhin noch eine Rolle spielen werden. Vom Schreibstil mal wieder top, auch wenn es diesmal eine Menge Dialog gibt, wobei das ja auch verständlich ist. Wie sollten wohl sonst die Pokémon kommunizieren? Mit Telepathie wohl kaum xD
    Alles in einem ein netter Part. Vor allem Marill finde ich supi^^


    Part 3 – Die Hausmacherplatte für zwei, bitte
    Wow! Der ist lang geworden^^ Jedenfalls ist der Part einfach nur genial^^


    Ich finde die Idee super, dass Sheinux Magen sich mal wieder zu Wort meldet und er daraufhin (also Sheinux nicht der Magen xD) eine „Tour“ unternehmen will. Die Türklinke hast du super dargestellt: Ein unerreichbarer Punkt für ein kleines und dennoch ehrgeiziges Pokémon. Ich konnte mir richtig gut vorstellen, wie er an der Tür hochspringt und dabei ein nicht allzu geschicktes Bild abliefert. Als dann das kleine mollige Marill sich dazu gesellt (dafür habe ich auch abgestimmt) ist etwas Spaßiges vorhergesagt. Wie schon gesagt finde ich Marill super, da es so eine leichtgläubige Art hat. Als sie dann gemeinsam die Tür aufbekommen und einem nach dem Anderen über den Weg laufen… super xD Vor allem der Mann in blau mit der Mülltonne. Hamma, das du den wieder mit eingebracht hast.


    Super Kapitel, ich musste teilweise echt grinsen, als ich das gelesen hab.
    LG

  • Kapitel 2: Verbrannte Erde und luftige Höhen



    Part 1: Liebeskummer


    Stan und Colin hatten wahrlich alle Hände voll zu tun, der aufbrausenden Krankenhausleiterin Rede und Antwort zu stehen. Ob es dabei an dem ohrenbetäubenden Lärm Schwester Joys, oder an dem Scheppern bei der Abernte der Mülltonne lag, dass wir plötzlich von einer bunten Menge Schaulustigen umringt waren, vermochte ich nicht zu sagen. Natürlich war mir durch meine gemeinsame Reise an der Seite eines Menschen mittlerweile völlig klar, dass ein solches Chaos ungefähr so beliebt wie eine widerspenstige Erkältung war, doch was sollte man eben tun? Mein Magen genoss eben Vorrang, das hätte er mittlerweile auch wissen müssen. Aber im Grunde genommen durfte sich mein Trainer überhaupt glücklich schätzen, mich an seiner Seite zu wissen. Ein solches Glück hatte schließlich nicht jeder und da war doch dieses kleine bisschen Unordnung ein akzeptabler Preis, den er dafür zahlen musste.
    Mir war dieses ganze Palaver natürlich reichlich egal und lies mich von dem Spektakel um mich herum nicht im Geringsten stören.


    Nun gut: Nach einer minutenlangen Standpauke – und nachdem ich mir meinen Nachtisch einverleibt hatte - wurden wir endlich von der rasenden Furie entlassen. Zum Leidwesen Colins und meines Trainers, wurden uns vorerst ein weiterer Besuch in den großzügigen Hallen dieses Pokémon-Centers verwehrt. Soll heißen: Hausverbot. Unter den neugierigen Blicken der schaulustigen Gaffer, bahnten wir uns unseren Weg durch die Menschenmenge.
    Allzu glücklich waren meine Pokémon-Kameraden – insbesondere Feurigel - über die Nachricht natürlich nicht, das unser Erholungsaufenthalt ohne Frühstück ein jähes Ende gefunden hatte. Über die genauen Umstände fragte glücklicherweise niemand und solange Marill innehielt, würde die Sache wohl auch irgendwann untergehen. Mir entging jedoch nicht, dass Pikachus argwöhnischer Blick auf mir allein ruhte. Er schien zu ahnen, dass ich an dieser Misere meine Pfoten im Spiel hatte.


    Gesenkten Hauptes und ohne weiteren Abschiedsgruß stahlen wir uns aus unserer Herberge. Ich sog die mehr oder wenige frische Luft der dicht bevölkerten Außenwelt in meine Nase.
    Nur noch vage erinnerten die Wassertröpfchen auf schlafenden Automobilen, unverständlichen Schildern und Dächer der Häuser, welches Unwetter in der letzten Nacht gewütet haben musste. Die blassgelbe Morgensonne bahnte sich bereits entschlossen ihren Weg Richtung Zenit des mit vereinzelten Schleierwölkchen bedeckten Morgenhimmels.
    „Also, wo wollen wir jetzt hin?“, fragte Colin, während wir offenbar recht ziellos durch die übervölkerten Einkaufspassagen schlenderten. „Ich weiß ja nicht wie es dir geht, aber ich schiebe gehörigen Kohldampf.“
    „Geht mir nicht anders...“, seufzte Stan. Leicht missmutig schielte er zu mir hinab. Unsere Blicke trafen sich.
    „Schau mich nicht so an. Du hättest dich ja vorhin auch bedienen können; hättest nur fragen müssen. Ich hätte dir sicherlich den ein oder anderen Krümel abgegeben. Aber soviel Schneid scheinst du ja nicht zu besitzen...“
    Wie auf Kommando huschten die Augen meines Trainers von mir weg.
    „Ist doch wahr...“, schnaubte ich.


    „Was hältst du davon, wenn wir irgendwo frühstücken gehen? Geschäfte gibt’s hier ja in rauen Mengen“, meinte Stan.
    „Gute Idee, aber was ist mit unseren Pokémon?“, fragte Colin.
    „Was soll mit ihnen sein?“, fragte Stan schulterzuckend und offenbar recht verwirrt.
    „Hauptsache dein Bauch glänzt...“, schnaubte ich verächtlich und hatte dabei deutlich die hungrige Gestalt Feurigels, vor Augen wie er in der Schwerelosigkeit seines Gefängnisses langsam dahinsiechte.
    Colin grinste.
    „Nun, bis zu dem Zeitpunkt als ich dich kennen gelernt hatte, hatte ich keinerlei Probleme, mich und meine Pokémon in den hiesigen Pokémon-Centern zu versorgen. Bis eben zu besagtem Tag.“
    Stan schabte nervös einen seiner Schuhe auf dem bepflasterten Gehweg herum.
    „Sorry“, murmelte er.
    „Nee, kein Problem. Ist mal was neues, mit einer Schwester Joy auf Kriegsfuß zu stehen“, lachte er.
    Die Worte seines Freundes schienen Stan jedoch nicht wirklich aufzumuntern.
    „Was hältst du davon, wenn wir uns einfach in der nächst besten Bäckerei einfach ein paar Brötchen besorgen und auf dem Weg zum Raumfahrtzentrum etwas essen?“, fragte Colin. „Bis wir irgendein Lokal gefunden haben wo wir unsere Pokémon mitnehmen dürfen, ist Sheinux sicherlich an Hunger gestorben.“ Er grinste mich an.
    „Ha Ha Ha...“, sagte ich trocken. „Du tust besser daran, selbst ordentlich zu essen, Stummel.“


    Doch die Idee war gut. Zweifelsohne. Auch Stan schien von dem Einfall seines Freundes mehr als nur begeistert zu sein. Es dauerte nicht lange, bis die Rucksäcke der beiden Menschen, nach einem kleinen Abstecher in eine Konditorei, mit den unterschiedlichsten und wohlriechenden Köstlichkeiten beladen waren. Doch Geduld war eine Tugend. Das wusste auch ich. Außerdem gebot es der Anstand, dieses Mahl gemeinsam mit meinen hungrigen Kameraden zu teilen. Ich entschloss mich also, mich in Geduld zu üben. Allzu lange konnte es ja schließlich dauern. Stan schien durch die zusätzliche Last auf seinem Rücken bereits am Ende seiner Kräfte zu sein, während Colin von Minute zu Minute kleiner zu werden schien.


    Nach etwa einer halben Stunde Fußmarsch, ließen wir endlich Moosbach City mit seinen verstopften Fußgängerzonen und lärmenden Verkehrsstraßen hinter uns und setzten, mit der Sonne im Nacken, unseren Weg gen Osten Westen fort. Gar nicht allzu viel Zeit zog ins Lande, bis sich weite, grüne Graslandschaften – wie lange war es eigentlich schon her, seitdem ich an der Seite meines Trainers eine solche menschenleere Abgeschiedenheit wirklich genießen durfte? – vor unseren Augen ausbreiteten, während wir auf einem schmalen, kiesigen Feldweg entlang wanderten. Selbst Colin schien von meinem innerlichen Frieden und der Ruhe, die ich ausstrahlte, angesteckt worden zu sein. Zum ersten Mal, seit ich ihn kannte, fehlten ihm – glücklicherweise - die Worte. Aber vielleicht war es aber auch nur der Hunger, der ihn zu jenem Zeitpunkt plagte...


    Ich weiß nicht wie lange, vielleicht nach einer weiteren halben Stunde des Fußmarsches, erreichte unsere kleine Gesellschaft eine einsame, recht marode wirkende, alte Holzbank. Von Wind und Wetter arg gebeutelt, machte sie den Eindruck, als hätte sie bereits die Ewigkeit an diesem Ort überdauert. Hier und da splitterte sich sprödes Holz von der Sitzgelegenheit ab und an einigen Stellen waren verdächtige Kratzspuren in die Sprossen eingekerbt. Doch für unsere Zwecke schien sie allemal genügen.


    Laut stöhnte die Bank vor dem Gewicht ihrer Besucher auf, als sich Stan und Colin glücklich auf ihr niederließen. Und ihre kürzlich erworbenen Habseligkeiten auspackten.
    „Hey, und was soll aus mir werden?“, rief ich empört, als sich Stans Mund gefährlich dem herzhaft belegten Brötchens näherte. Doch zu spät. „Kracks!“ Hilflos musste ich mit ansehen, wie sich das Teigstück in seine Bestandteile auflöste. Auch Colin schien seine vorherig aufgesagten Worte längst vergessen zu haben und machte sich ebenfalls gierig über seine Ausbeute her.
    „Ja ja. Warum bloß wundert mich das überhaupt nicht? Nichts als weiter als leere Worte...“
    Angewidert von diesem Schauspiel zeigte ich den beiden Lügenbolden meine eiskalte Schulter. Doch was mir plötzlich in die Augen fiel, stimmte mich trotz der widrigen Umstände schlagartig zufrieden. So einsam wie die verlassene Bank wirkte, war sie nämlich gar nicht. Keinen Mauzisprung entfernt, leistete ihr eine recht zerbeulte und verlassene Mülltonne mitleidvoll Gesellschaft.
    „Lasst gut sein. Ich mach mich dann über das Selbstbedienungsbuffet her.“


    Mit einem leichten Satz hüpfte ich zur Linken meines Trainers, meinen Blick fest auf die prallgefüllte Vorratskammer gerichtet.
    „Oh nein, das lässt du schön bleiben!“ Eine zittrige Hand schloss sich um meinen Nacken, mich unbarmherzig packte und zurückzerrte.
    „Hey! Was soll...“, fluchte ich und warf Stan einen sichtlich beleidigten Blick zu.
    „Ja, tut mir leid...“, entschuldigte er sich und klang dabei tatsächlich so, als hätte er seinen Fehler eingesehen. „Wir haben euch natürlich nicht vergessen, wobei du eigentlich dein...“, er räusperte sich auf leicht abfällige Weise“,... Frühstück bereits hattest.“
    „So?“, sagte ich ungläubig. Meine Laune besserte sich jedoch schlagartig, als Stan in seinen weiße Papiertasche griff und mir endlich ein Brötchen reichte.


    Binnen weniger Sekunden gestellten sich auf Feurigel und die anderen unserer gemütlichen Frühstücksrunde hinzu, und machten sich laut schmatzend über die edlen Gaben ihrer menschlichen Fürsorger her.
    „Und du meinst, das geht in Ordnung?“, fragte Colin, als er Sandan eine Stulle reichte. „Wird ihnen davon auch wirklich nicht schlecht?“
    „Sheinux hat sich bislang nie bei mir beschwert“, antwortete Stan schulterzuckend. Im Gegenteil. Er verlangt förmlich regelmäßig nach mehr.“ Stan seufzte.
    „Dann ist ja okay“, sagte Colin, griff beherzt in seinen Beutel und machte sich daran, ein salzig riechendes Backwerk zu verschlingen.


    So verging die Zeit. Die Sonne setzte unbeirrt ihren Eroberungszug gen Vormittagshimmel fort, während kleine Wölkchen, in ihren unterschiedlichsten Formen, lautlos über unsere Köpfe hinwegschwebten. Abgesehen von dem gierigen Geschmatze unsererseits, herrschte eine beharrliche Stille.
    „Hey Stan. Wirf mal einen Blick darüber.“
    Wie so alles im Leben hatte auch dieser Frieden natürlich irgendwann enden müssen. Es wunderte mich auch gar nicht, dass Colin die Rolle des Friedensbrechers einnahm. So gut mir es nur möglich war, versuchte ich ihn, und was auch immer er gerade erspäht hatte, zu ignorieren.
    „Was soll da sein? Die Mülltonne?“
    „Nein, nicht die Mülltonne. Der Wald natürlich.“
    „Ist das unser -, ich meine, du weißt schon -Wald?“
    „Jupp, das ist er. Ein Glück das wir da draußen sind. Um nichts in der Welt setze ich da auch nur einen Fuß hinein.“
    Verstohlen linste ich an der Mülltonne vorbei. Jetzt verstand auch ich, auf was Colin wohl hinauswollte. Die in der ferne liegenden Bäume mussten zu dem Wald gehören, in dem wir in der letzten Nacht um unser Leben gekämpft hatten. Es konnte durchaus behaupten, dass die an diesem Ort erlebten Ereignisse zu den schrecklichsten in meinem ganzen Leben gehörten. Die Hitze der lodernden Flammen, die auf meiner Stirn brannte und das Kratzen in meinem Hals. Das verzweifelte Ringen mit dem Tod... Auch wenn ich in jener Nacht eine wahrhaft heldenhafte Tat vollbracht hatte, gehörte sie dennoch zu den Dingen, die im am Liebsten vergessen würde...
    „Sag mal... Wer kommt denn da?“


    Besuch für Stan? Wer um alles in der Welt konnte das sein? Aber was interessierte es mich eigentlich? Vollkommen desinteressiert widmete ich wieder meine ganze Aufmerksamkeit meinem zweiten Frühstück.
    „Stan! Dem Himmel sei Dank, dir geht es gut. Ich habe mir solche Sorgen gemacht. Als du gestern in den Wald ranntest dachte ich bereits, ich würde dich nie wieder sehen. Stan? Warum antwortest du mir nicht? Hey, hallo? Du hast mich doch nicht etwas vergessen?“
    „Äh, Sheinux? Warum auch immer, aber ich glaube dein Typ wird verlangt“, sagte Marill plötzlich zu mir.
    „Wer ist das? Kennst du sie?“, fragte Feurigel.
    „Sheinux? Wieso Sheinux?“
    „Was ist denn? Ihr seht doch, dass ich esse. Was wollt ihr gerade alle von...“ Verärgert wandte ich meinen Blick von dem halb aufgegessenen Brötchen zu meinen Pfoten ab und beäugte Stans werten Besuch.


    „Fiff...! - hust, würg,... -“ Schlagartig blieb mir der soeben getätigte Bissen im Halse stecken, als ich endlich feststelle, wer soeben unserer kleinen und gemütlichen Runde einen Besuch abgestattet hatte. Ein vierbeiniges, aschegraues und arg zerzaustes Pokémon musterte mich lächelnd, während ich verzweifelt nach Luft rang.
    „Fiff-Fiffyen...“, keuchte ich. „Wo kommst du den her?“
    Fiffyen zog eine Schnute. „Doofe Frage. Ich hab dir doch gesagt, dass das meine Lieblingsmülltonne ist. Du bist ganz schön vergesslich.“ Sie wirkte auf einmal völlig entsetzt. „Dir ist doch hoffentlich nichts passiert, oder?“
    Ehe ich es mir versah, hatte sich Fiffyen ganz eng an meinen Körper geschmiegt. Ihre raue Zunge streichelte über meine Wange.
    „Fiffyen! Lass das! Das ist doch peinlich. Außerdem habe ich erst vor einer Woche gebadet...“, rief ich am ganzen Leib zitternd und machte einen gewaltigen Satz nach hinten.
    Pikachu kicherte hämisch
    „Sheinux? Willst du uns nicht vielleicht bekannt machen?“
    „Wieso eigentlich Sheinux?“, fragte Fiffyen und verdrehte argwöhnisch den Kopf.
    „Hab dir doch gestern noch gesagt, wie ich heiße...“, murmelte ich.
    „Aber warum hast du mir denn nicht gleich deinen richtigen Namen gesagt? Aber egal. Wichtig ist ja nur, dass dir nichts passiert ist.“
    Fiffyen tapste glücklich zu mir hinüber und kuschelte sich erneut an mein Fell.
    „Niedlich“, hörte ich Colins Stimme von oben auch mich herablachen. „Sheinux hat eine Freundin.“
    Meine Wangen, noch von Fiffyens Speichel bedeckt, begannen zu glühen.
    „Sie ist nicht...“
    „Sind das hier deine Freunde, Sheinux?“ Fiffyen wandte sich zu Feurigel und den anderen und begrüßte sie mit freudigem Schwanzwedeln. „Hallo“, sagte sie. „Ich heiße Fiffyen. Sheinux hier hat mir gestern Abend das Leben gerettet, wisst ihr? Aber er hat euch aber sicherlich schon von mir erzählt? O~der?“
    „Also um ehrlich zu sein...“, begann Marill, wurde jedoch gleich wieder schlagartig von Fiffyen unterbrochen.


    „Aber sag mal Sheinux...“, sie klang plötzlich ganz und gar nicht mehr liebevoll, sondern sogar recht abweisend. „Was tust du eigentlich bei diesen... na du weißt schon...“, sie machte eine deutliche Geste zu Stan und Colin hinauf.
    „Über was reden die denn?“, fragte Stan.
    „Kein Plan“, antwortete Colin recht atemlos.
    „Also, die Sache ist die...“, begann ich unter immer heißer werdenden Kopf.
    „Pass auf Sheinux. Wenn du noch röter wirst, könnte Feurigel dich glatt mit einer Tomate verwechseln“, sagte Pikachu und kringelte sich vor Lachen.
    „Ich weiß nicht, aber die zwei scheinen sich tatsächlich zu kennen“, keuchte Colin. „Halte ich also nur für fair, wenn du dir dieses Pokémon fängst.
    „Danke. Also dann...“
    Ein eisiger Schauer lief mir über den Rücken, der komplette Inhalt meines Magens schien plötzlich Purzelbäume zu schlagen.
    „Moment! Wie, was, fangen?“, rief ich entsetzt. „Das könnt ihr doch nicht...“ Doch es war bereits zu spät. Stan, dieser unehrenhafte Schuft, hatte tatsächlich Fiffyen von hinten überrascht, und ihr einen dieser verteufelten Pokébälle an den Kopf gedonnert.
    Mein ganzer Körper schien sich plötzlich in eine Eisskulptur zu verwandeln, während die völlig erschrocken wirkende Gestalt vor meinen Augen in die Tiefen des Balls gesogen wurde. Mit einem hellen Geräusch fiel der Pokéball ins Gras. Völlig entsetzt musste ich mit ansehen, wie Fiffyen wohl gerade in seinem Inneren verzweifelt gegen ihre Gefangenschaft kämpfe, doch vergebens. Noch vor wenigen Augenblicken wild auf dem Boden herumkullernd, erstarb der Ball urplötzlich. Fiffyens Widerstand war – ebenso wie ihre Freiheit – gebrochen.


    Mit einem heimtückischen Grinsen im Gesicht, hob Stan seinen regungslosen Pokéball, mitsamt seinem Inhalt, auf.
    „Gute Arbeit“, lobte ihn Colin, als ob sein Freund gerade jemandes Leben gerettet hätte.
    Blanker Hass bahnte sich den Weg in meinem Kopf. Binnen weniger Sekunden standen mir sämtlich Haare zu Berge.
    „Bist wahrscheinlich auch noch stolz darauf? Weißt du eigentlich, wie feige und hinterhältig das war!? Sie hatte dir doch überhaupt nichts getan!“
    Wutentbrannt sammelte ich bereits jedes noch so kleine Fünkchen Volt in meinem Körper. Für diese Bodenlosigkeit sollte er bezahlen.
    „Hey Stan. Jetzt wo auch du drei Pokémon besitzt, müssen wir irgendwann unbedingt unseren Kampf wiederholen. Dann werde aber ich gewinnen, das verspreche ich dir.“
    „Hinten anstellen, Zwerg. Jetzt bin erst ich dran“, ertönte urplötzlich eine weitere, mir völlig unbekannte Stimme.
    Wirklich sämtliche Augenpaare wanderten zu der Gestalt eines Menschen, der unsere Gemeinde von der Ferne aus musterte. Ich wusste nicht warum, aber es roch nach Ärger. Großen Ärger...

  • Hallihallo, ich melde mich mal wieder

    , während Colin von Minute zu Minute kleiner zu werden schien.^

    erklärt sich von selbst


    Sheinux, Sohn des Sechsten Hauses, unangefochtener Champion und Revierherrscher des westlichen Nationalparks, großmeisterlicher Mülltonnendurchwühler, mit dem blechernen Bierdeckel ausgezeichneter Meisterlangfinger, legendärer Voltensobezwinger, unverzagter Hüter der Reisekasse und gnadenloser Albtraum blauer Mülltonnenhüter. Armer Müllman, den noch mal auftauchen zu lassen war genial. :assi: Er erinnert mich etwas an den Kohlhändler aus "Avatar- der Herr der vier Elemente". Mal sehen, ob er noch ein Comeback kriegt


    Liebeskummer:
    Ich hab noch nie von einer dermaßen ausgetickten Schwester Joy gehört (gelesen). Tolle Idee,irgendwann wird Stan noch berühmt berüchtigt in Pokecentern.Schön das Fiffyen wieder da ist, ich finde sie süß. Mal sehen wie sie reagiert auf ihren Trainer. Mir spukt gerade eines dieser Zeichentrickszenen durch den Kopf, wo zwei ausgerastete Katzen auf den Kopf eines Menschen losgehen.
    Ich freu mich schon aufs nächste Kapitel


    I was here,
    Arkande

  • Huhu Eagle^^


    Eigentlich hatte ich zwei kleine Fehlerchen gefunden, aber dann lese ich einfach weiter und vergesse sie wieder O.o Naja… war auch nichts Großes xD


    Arkande: Das stimmt xD Der Verglich mit dem Kohlhändler von Avatar ist wirklich perfekt^^ Wäre witzig, ihn nochmals „anzutreffen“ ^^


    Es kommt mir wie eine halbe Ewigkeit vor, als ich zum letzen Mal eines deiner Kapitel gelesen habe xD Dabei… solange kann es ja noch nicht her sein, aber *freu* es geht weiter.


    Der Titel hat mich anfangs wirklich überrascht, da ich dachte „auf wen könnte es sich beziehen“. Einerseits dachte ich ja, es müsste Sheinux sein, aber andererseits war ich mir nicht sicher, ob er wirklich Liebeskummer haben könnte. Aber umso besser, dass es immer wieder nicht zu erwartende Wendungen in deiner Story gibt, wobei ich mir das mit Fiffyen schon ein wenig so ausgemalt habe^^


    Inhaltlich einfach wieder top^^ Deine Ironie und dein Humor ist wirklich super in die Geschichte mit eingebracht und ich muss immer wieder lächeln, wenn ich deine Kapitel lese. Auch super, dass Colin so ein „Knirps“ ist (also im Sinne von klein xD). Stan redet neuerdings mehr, nicht wahr? Scheint ja noch richtig gesprächig zu werden^^ Und ich muss schon sagen, es war durchaus hinterlistig, dass Stan Fiffyen hinterrücks so überrumpelt hat, aber nice: Er hat jetzt drei Pokémon (wenn auch nicht unbedingt ehrenhaft xD).
    Bin gespannt, wen sie jetzt antreffen werden. Nicht zuletzt weil Sheinux nun wirklich, wortwörtlich, geladen ist. Du machst es wieder spannend^^
    Freu mich schon auf den nächsten Part


    GLG
    ♥Absol♥

  • Hii,


    also zu aller erst: Juhuu, Fiffyen! Seit die in deiner Geschichte vorgekommen ist, ist es zu einem meiner Lieblingspokemon geworden :D


    Ich fang mal mit dem Positiven an:
    -Krach mit Schwester Joy - mal ne super Idee, die kann ja nicht immer alles verzeichen und zuvorkommend sein ... Hausverbot im Pokemoncenter - genial.
    -Der Satz mit der rasenden Furie :D
    -Scheniux nennt Colin Stummel.
    -Die Stelle als Fiffyien wieder kam - obwohl es irgendwie klar war... :D
    -Scheinuxs Stimmungswechsel: erst ist ihm das mit Fiffyen total peinlich, dann wird er wütend - mal wieder klasse bschrieben.


    So, Negatives hab ich eig. nichts. Nur diese Fehler hab ich entdeckt:

    Zitat

    Du hättest dich vorhin ja auch bedienen können; hättest du fragen müssen.


    Ist zwar kein richtiger Fehler, aber hätte es nicht besser geklungen, wenn du es so geschrieben hättest:... hättest nur fragen müssen. War vielleicht auch nur ein Tippfehler.


    Zitat

    Eine zittrige Hand schloss sich um meinen Nacken und hielt mich unbarmherzig packte und zurückzerrte.


    Ich weiß nicht, vielleicht steh ich auch einfach nur auf dem Schlauch, aber irgendwie stimmt da was nicht... Eine zittrige Hand schloss sich um meinen Nacken, die mich hielt, unbarmherzig packte und zurückzerrte. ?? Vielleicht solls auch anders heißen, aber so seh ich irgendwie keinen Sinn drin...


    Ich glaub, mir ist beim Lesen noch etwas aufgefallen, aber jetzt find ichs nicht mehr, vielleicht hab ich mich auch nur verlesen.


    Aufjedenfall freue ich mich schon auf den nächsten Teil ;)


    Lg Milchbroetchen

  • Huhu Eagle. ^^


    Ich finde übrigens dass du, in Anbetracht wie viele Parts/Kapitel du schon rausgebracht hast, viel zu wenige Kommentare hast. Deswegen hab ich mich entschieden dir auch einen zu hinterlassen. Ich werde pro Kommentar mir fünf Kapitel vornehmen. Das bedeutet, du bekommst von mir drei Kommentare bis Band 1 fertig ist und dann kann ich mich auf Band 2 stürzen. ^^


    [tabmenu]
    [tab=Startpost und Prolog]
    Okay, ich muss sagen, zuerst bin ich vor dem langen Inhaltsverzeichnis zurückgeschreckt. Ich habe mir gedacht: Wenn der Autor seine Kapitel in drei Parts aufteilen muss, dann müssen sie wohl sehr lange sein. Dann hab ich dennoch reingeschaut und festgestellt, dass die drei Parts zusammen eine ganz gewöhnliche Kapitellänge ergeben. Da frage ich mich natürlich warum die deine Kapitel aufteilst, wenn sie zusammen doch eine normale Kapitellänge ergeben, aber gut, das ist nur Formsache und vor allem die Sache des Autors.
    Ich habe jetzt Pflicht und Ehre angefangen zu lesen, da mir der Startpost, sowie dessen Storyidee, interessant vorkam. Sheinux Steckbrief, den du in der Ichform schreibst, sowie der dessen Trainers, den du aus Sheinux Sicht beschreibst, ist einmal etwas Neues.
    Ich würde auch sagen, dass mir das Pokemon nicht zu vermenschlicht vorkommt. Schon alleine wie er die Dinge so benennt, wie es für ihn verständlich ist.
    Für mich auch positiv ist, dass du deinem Pokemon nicht einen gewöhnlichen Menschennamen gegeben hast, für ein Pokemon find ich das eher peinlich, wenn ich ehrlich bin ^^" Gut, dass das Pokemon einfach Sheinux heißt.


    Allerdings bin ich beim Prolog im Stutzen gekommen, da du manche Handlungen in Sternchen schreibst. Das hat für mich einmal nicht gepasst, wenn man vergleicht wie übersichtlich der Startpost geworden ist und wie lebendig die Steckbriefe sind. Du wirkst auf mich nicht wie ein "Anfänger", der nicht wüsste, wie man beschreibt. Im ersten Kapitel hast du mir ja schon gezeigt, dass ich eben damit Recht hatte. Die Beschreibungen in den Sternchen stechen mir dennoch ins Auge und sind mir dort irgendwie ein Dorn....


    [tab=Kapitel 1]
    Gute Beschreibung des Pokeballs. Ich meine, ich hab mir auch schon oft vorgestellt wie sich die Pokemon wohl darin fühlen. Sheinux zumindest fühlt sich darin nicht besonders gut, eher eingeengt und eingesperrt. Das ist eine der wenigen Geschichten, in denen ich es mag in der Ichform zu lesen. Da Sheinux eben ein Pokemon ist, stellt das deine Story sehr lebendig dar.
    Für ein anderes Pokemon wäre es hart vom Trainer entlassen zu werden, aber Sheinux freut sich natürlich darüber. Da stellst du perfekt seinen Charakter dar. Ich mag dickköpfige und freiheitsliebende Persönlichkeit, aber irgendwie finde ich es auch schade, dass er überhaupt nicht auf seinen Menschen eingehen möchte.
    Für den Wettbewerb also geschmückt, hu? Wenn das die wilden Pokemon sehen...*gg*
    Und eben das was du jetzt ansprichst, denke ich mir auch oft in den Spielen: ich entlasse mein Pokemon irgendwo. Und woher soll es wissen, wohin es soll? Beziehungsweise wie soll es zurückfinden?
    Was mich jetzt etwas irritiert: Warum sollte Sheinux je lesen gelernt haben? Es ist doch ein Pokemon. Das ist für mich unlogisch und bleibt es vorerst, in der Hoffnung, dass die nächsten Kapiteln Antworten darauf liefern.
    Sheinux Ansichten sind lustig. Achtunddreißig Schritte und er ist wieder im Zentrum der Welt lol. Allerdings hat er vor Stan wohl nie etwas Anderes kennengelernt. Daher: wie soll er wissen, dass der Nationalpark nicht das Zentrum der Welt ist?
    Ich tippe darauf, dass das Fremde ein Reptain ist. Ich liebe Reptain.<3 Aber Reptain(?) hat ja auch Recht: es ist wirklich niedlich, wie es da mit seinen Schmuckstücken kämpft.
    Armes Sheinux, liegt da völlig energielos, seines Stolzes beraubt und braucht nun doch Hilfe =(
    Und da ist er wieder gefangen, das nenne ich eine Ironie *g*


    [tab=Kapitel 2]
    Sheinux glaubt also, er ist tot. Naja, er hat interessante Ansichten über das Paradies. Mülltonnen... Aber er ist auch noch in Ungewissheit.
    Wie will er die Pfoten vor Augen sehen? Ist er denn in einem Pokeball nicht nur Energie?
    Da blickt er in das neue Gesicht seines Trainers... naja, wäre schön gewesen dieses Gesicht etwas zu beschreiben, aber Sheinux ist es wohl unwichtig. Vielleicht hast du es deswegen nicht beschrieben.
    Allerdings bezweilfe ich, dass ein Sheinux Lippen hat. Den Begriff finde ich einfach unpassend.
    Hab ich dir schon einmal gesagt, dass ich Sheinux Sarkasmus liebe? Glaube nicht und der Kommentar ist bereits zu "lang" um hochzusrollen, deswegen jetzt: Ich LIEBE Sheinux Sarkasmus. <3
    Da lernt er also ein Pokemoncenter kennen, beziehungsweise erinnert sich nun daran wieder, da er schon einmal in einem zu sein gewesen schien.
    Entführen *g* Okay, dass er sich darüber ärgert, dass man statt er einfach mal so es sagt, als wäre er ein Ding, kann verstehen, das ihn das ärgert. Ich hasse es auch, wenn jemand zu meinem Kater sagt "deine Katze", obwohl derjenige es schon besser weiß. >__<
    Er hat Sheinux Leben gerettet, mit ein bisschen Supertrank oder was auch immer das gewesen sein mochte? Nun gut... da steht das kleine, stolze Pokemon wohl ganz schön in der Schuld des Jungen.
    Sheinux hat aber auch Ehrgefühl im Leib. Deswegen heißt der Titel also Pflicht und Ehre, was?


    [tab=Kapitel 3]
    Eigentlich sollte Sheinux froh sein. Ihn hätte es absolut schlechter treffen können. Man stelle sich nur einmal vor, er wäre von Shinji/Paul gefangen worden zum Bleistift. Ich wette, dann gebe es Mord und Todschlag. XD
    Warum so schlecht von den Menschen denken? Sie legen ihn schon nicht in irgendeine Ecke. Da wird er dann doch in warmes Bettchen gebracht. ^^
    Und jetzt kennt er wenigstens seinen Namen.
    Natürlich wusste ich, dass Sheinux träumte. Aber ich finde, das hättest du auch zum Beispiel kursiv gestalten können, damit man auch weiß wie lange der Traum dauert und wo er endet und das alles. So hast du den Leser etwas überraschend reingeworfen, allerdings fand ich die Beschreibungen im Traum wie gewöhnt auch hier wundervoll und passend. ^^
    Sheinux ist wirklich sieben Jahre alt? Nun ja... das ist für ein Tier, also Pokemon sind ja die Tiere der Pokemonwelt, ein recht schönes Alter. Dafür erscheint er mir doch etwas kindlich und ein wenig naiv.
    Dem Trainer also das Leben zur Hölle machen, was? *g*


    [tab=Kapitel 4]
    Sheinux lebte bis jetzt in einer ganz anderen Welt, in seiner eigenen. Sozusagen paralllel zu den Menschen. Auf einmal wird er gefangen, kommt frei, nochmals gefangen. Natürlich kommt er er mit seiner Umgebung nicht wirklich klar. Das finde ich auch nachvollziehbar be- und geschrieben von dir.
    Trotzdem ziemlich gemein von ihm, Stan zu unterstellen, er hätte kein Rückgrat. =O Okay, er ist etwas schüchtern und vielleicht verpeilt, aber ich mag den Jungen zumindest schon sehr gerne. ^^
    Sheinux macht deine Geschichte auch witzig. Stichwort: Kafeewasfürnding? und Mülltonnenausräumen lol.
    Auch versteht der kleine Möchtegernprinz auch nicht warum sich Stan andauernd entschuldigt, warum sollte er auch? Das findet er lecker und dafür war die Sache für ihn erledigt.
    Nerven so breit wie Bandnudeln? Lol, die Formulierung muss ich mir merken!
    Dass er nicht davon zurückschreckt seinen Trainer zu beißen... erinnert mich an das Mauzi meines Protagonisten. Nur hat sich diese mit ihm verbündet - also normalerweise, nicht immer. x)
    Sheinux sagt bitte...darf man sich das Premiere merken? XD


    [tab=Kapitel 5]
    Sheinux denkt also nur an das Eine *g*......an Essen.
    Aber langsam müsste er doch merken, dass Menschen ihn nicht verstehen. Ich stell mir das sehr lustig vor. Er will mit seinen Menschen reden, der versteht wiederrum nur "Sheinux, Shei-Sneinux, nux.." und so weiter, und sofort. So kommen sie niemals auf einen grünen Zweig, würde ich meinen. Irgendwie sollen sie das auch nicht, wo bleibt dann die Komik? >=D
    Schwester Joy sagt Meer und von Sheinux nicht anders zu erwarten versteht der natürlich mehr. XD
    Der Arme muss dann gleich zurück wieder in den Pokeball. Das ist wirklich nett von dem Trainer, aber ich würde das wahrscheinlich auch so machen. Vielleicht nicht, wenn ich erst ein Pokemon habe, das kann ruhig laufen. Aber sechs Pokemon, die einem hinterherlaufen? Nein danke!
    Da wehrt er sich aber gleich. Sein gutes Recht sozusagen.
    Und da sieht er auch, dass dieses Reisen nicht nur schlechte Seiten hat. Schließlich hat er sich sowieso gefragt was hinterhalb seines Nationalparks liegt.
    Stan trifft auf einen anderen Trainer und zeigt sich ziemlich schüchtern. Ich finde Stan süß, weil ich schüchterne Jungs süß finde, aber okay... das gehört wohl nicht ganz hier her, oder doch? XD Das war doch klar, dass das auf einen Kampf hinausläuft, oder? Naja, etwas begriffsstutzig der Gute. ^^
    Und Sheinux Kommentare sind wie eh und je einfach nur...cool!
    Auch interessant was die Pokemon unter sich reden. Ich hoffe Sheinux macht Machollo zur Schnecke, ich mag diese Pokemon nicht...wie 90% der Kampfpokemon, die es gibt.
    Und natürlich... Sheinux weiß nicht wie die Menschen seine Attacken nennen. Das sich Stan davor nicht schlau gemacht hat, finde ich eher traurig. Auch etwas blauäugig, der Junge, oder? ^^"
    Aufgeben? Sicherlich das Schrecklichste für Sheinux!
    Also na Bitte: Sheinux gewinnt doch, obwohl das eher nicht Stans Verdienst war...
    [/tabmenu]


    Ich freue mich auf die nächsten Kapiteln, aber jetzt...Frühstück XD


    LG Bastet^^

  • Part 2: Von Höflichkeiten und anderen Komplimenten


    Drei doch recht interessante Fragen brannten mir auf der Seele, während ich den Fremden von der Ferne aus musterte: Wer er war, was er wollte, und welches Recht er sich hinausnahm, Colin „Zwerg“ zu nennen, denn dieses Privileg genoss nur einer: nämlich ich allein.


    Ich war mir absolut sicher, diesen Besucher noch nie zuvor in meinem Leben getroffen zu haben. Auch Stan und Colin warfen sich gegenseitig ratlose Blicke zu. Das Erscheinungsbild des Fremden grenzte sich stark von allen Menschen ab, denen ich je im meinem Leben begegnet war. Zwar trug auch er – wie sollte es auch anders sein? – irgendwelche Fetzen an seinem Körper, doch wirkten diese, im Vergleich zu Stans oder Colins Klamotten, eher trist: Dunkle Schuhe, lange graue Hosen mit etwas weiterem Schlag, ein weißes Shirt, welches aber zum größten Teil von einem offenen pechschwarzen Hemd verdeckt wurde. Vereinzelte graue Haarsträhnen lugten unter seiner schwarzweißen, rücklings aufgezogenen Kappe hervor, auf der außerdem eine seltsam aussehende Brille thronte. Zu guter Letzt zierte außerdem eine silbrigfarbene Kette, an deren Ende das Abbild eines kleinen Greifvogels sein lebloses Dasein fristete.


    Ich wusste nicht, was ich von dieser Erscheinung halten sollte. Seine giftgrünen Augen jedoch, die uns auf eine solch eiskalte und herablassende Art und Weise anfunkelten, verhießen definitiv nichts Gutes. Täuschte ich mich, oder hatte ich sogar einen solchen Blick vor gar nicht allzu langer Zeit bei einem anderen Menschen bereits beobachtet. Ich vermochte mich nicht zu erinnern...


    „Wer bist du denn, und wen nennst du hier Zwerg?“ Es war natürlich Colin, der von uns als erstes seine Sprache wiederfand. Offenbar von der recht einschüchternden Aura des Fremden völlig unbeeindruckt, schien er diese Beleidigung nicht auf sich sitzen lassen zu wollen.
    „Der Vorgartenzwerg hat Recht. Man stellt sich erst einmal vor. Das gehört zum guten Ton. Uns gegenseitig mit Komplimenten bewerfen können wir nachher auch noch tun“, fügte ich hinzu.
    „Nettigkeiten können wir später austauschen...“, entgegnete er und näherte sich langsam unserer Gemeinschaft. „... Wenn ihr meiner würdig seid, versteht sich.“
    Der Typ produzierte so viel heiße Luft das es mich wunderte, dass sein Kopf sich nicht jeden Moment in ein Driftlon verwandelte. Doch irgendwie hatte er auch Stil. Ein solch selbstbewusstes Auftreten hätte ich mir schon längst bei meinem Trainer gewünscht. Ich schenkte Stan, der sich hinter der zwergenwüchsigen Gestalt seines Freundes verkrochen hatte, und so tat, als würde er gerade in seiner Tasche irgendetwas wichtiges suchen um sich nicht an dem Gespräch zu beteiligen, einen traurigen Blick. Es hatte sich scheinbar nichts verändert...


    „Also was ist? Wen von euch beiden darf ich besiegen? Ich warte...“, sagte der Mensch, der sich offensichtlich auch ein Pokémon-Trainer nannte, mit deutlich herablassenden, ja fast schon gelangweilten Tonfall.
    „Stan, mich kribbelt es. Lass mich dem Typen Mores lehren“, sagte ich und warf dem kleinen Bisschen, was hinter Colins Gestalt hervorlugte, einen mehr als nur entschlossenen Blick zu.
    „Von wegen ’besiegen’. Stan hier wird dir es gleich zeigen, wirst schon sehen“, entgegnete Colin.
    „Der da?“ Der Trainer versuchte einen Blick von seinem furchterregenden Widersacher zu erhaschen, scheiterte jedoch an der Gestalt seines Freundes, welche den zusammengekauerten und emsig in seiner Tasche wühlenden Stan vor neugierigen Blicken abschirmte. Die Gesichtszüge des Trainers verwandelten sich sekundenschnell in ein hämisches, „soll das etwa ein Witz sein?“, Grinsen.
    „Dir wird das Lachen noch vergehen. Stan hier hat nämlich erst kürzlich ein großes Turnier gewonnen. Er hat dich schneller aus dem Ring gefegt, als du gucken kannst“, fügte Colin ehrfürchtig hinzu.
    „Colin, lass gut sein...“, murmelte die Stimme seines Freundes hinter seinem Rücken hervor.
    „Stan! Die Gieskanne, um Colin zu wässern, kannst du später noch suchen! Jetzt kommt endlich raus!“, rief ich.
    Der Fremde hob die Augenbrauen. Seine Gesichtszüge nahmen interessierte Formen an.
    „So? Vielleicht dann doch eine Herausforderung. Also los, komm! Lass uns kämpfen! Oder hast du etwa bammel, deinen Ruf zu verlieren? Soll ich vielleicht mit dem Stöpsel beginnen, bis du deine Courage gefunden hast?“
    Colins Gesicht hatte bereits apfelähnliche Gestalt angenommen, als endlich die lang ersehnten Worte hinter seinem Rücken ertönten.
    „Also gut... Ich komme“, seufzte Stan und trat hervor.

  • Komi-Time :D
    Wow, mittlerweile hast du eine beachtliche Anzahl von Lesern, schön zu sehen^^


    So, dann fasse ich mal die letzten 3 Parts zusammen.


    Fehler:
    Einen Tippfehler gefunden... ist es schon fast unnötig hier zu erwähnen, aber ich machs trotzdem:

    Zitat

    „Wir ist das? Kennst du sie?“, fragte Feurigel.


    Sagte ja, nur ein Mini Tippfehler^^


    Inhalt:
    Sheinux, Pokemoncenter, Mülltonnen? Das hatten wir doch schon mal gehabt, nicht wahr XD Am Anfang dachte ich kurz: schon wieder ein Pokemoncenter? Aber da dieses Kapitel dennoch höchst amüsant war, spielt das hier nicht so eine Rolle (trotzdem aufpassen nicht zu sehr zu übertreiben, auch wenn es schwierig ist, da man ja immer wieder ins Pokemoncenter muss...)
    Dieses Mal mit einer Begleitung, sehr fein. Den kleinen Ausbruch hast du recht schön beschrieben, besonders die Stelle, wo Marill und Sheinux versuchen die Türklinke zu erreichen. Ich kann mir die Szene richtig vorstellen. Nicht zu vergessen Feurigel, träumt wieder von Essen oder Faulenzen. Oh man, ich hab das Pokemon einfach schon so ins Herz geschlossen^^
    Sheinux hat natürlich sofort wieder sein Lieblings Aroma aufgespürt und Stan, Colin und dem armen Müllmann (der kann einem richtig leidtun…) eine schwere Zeit gegeben. Das Resultat –Hausverbot für das Pokemoncenter- ist auch mal was neues, dafür das das Duo (und nun Trio) schon oft Mist in Pokemoncentern verbrochen hat : D


    So jetzt doch noch unterwegs ins Raumfahrtzentrum, sehr schön. Ich freu mich persönlich schon drauf.
    Was mich besonders bei diesem Part gefreut hat, war das wieder auftauchen von Fiffyen. Ehrlich, du hast mich jedenfalls erfolgreich mit diesem „Hallo Stan“ Auftritt hinters Licht geführt., Fiffyen hätte ich in diesem Moment nicht erwartet. Die beiden sind ja so niedlich, auch wenn das Sheinux wahrscheinlich gar nicht gern hört. Aber das Stan sie einfach gleich fangen musst… ziemlich ernüchtern, so viel zum Slogan „catch 'em all“
    Keine Ahnung ob ihr das gefallen wird XD


    Und zu guter Letzt haben wir wieder so einen Rivalen-Angeber-Typ. Hab ich schon mal erwähnt, dass ich solche Typen nicht ausstehen kann… naja aber was würde man in Geschichten ohne diese Menschen machen. Also wie es aussieht ist wieder ein Kampf angesagt, bin schon mal gespannt^^ *Sheinux Fahne schwingen*


    Also, freue mich auf den nächsten Part!

  • Huhu Eagle^^


    Juhu, ein neues Kapitel. Zuerst hat es mich verwundert, dass es s kurz war, aber es dient wirklich gut als Spannungsaufbau, so finde ich *-*


    Hab minimale Fehlerchen entdeckt, nichts Großes^^


    Zitat

    Zu guter Letzt zierte außerdem eine silbrigfarbene Kette, an deren Ende das Abbild eines kleinen Greifvogels sein lebloses Dasein fristete.

    Bin mir nicht genau sicher, aber fehlt da vielleicht noch ein Wörtchen am Ende oder ist das absichtlich so? Jedoch weiß man ja nicht, was sie ziert, wobei es eigentlich ja klar ist, dass es der Hals sein müsste^^

    Zitat

    ...verhießen definitiv nichts gutes.

    Muss „gutes“ nicht großgeschrieben werden, da es hier als Nomen gilt? ^^ Bin mir aber nicht sicher O.o

    Zitat

    ...bis zu deine Courage gefunden hast?“

    Ich glaube ein kleiner Tippfehler, oder?


    Der fremde Trainer ist wirklich interessant und scheint ein regelrechtes Gegenteil von Stan zu sein, wodurch der Kampf wohl einiges zu bieten hat. Ein Trainer, der wohl noch nie von dem Wort „Selbstbewusstsein Gebrauch gemacht hat, gegen einen Wiedersacher, der vor Selbstsicherheit nur so trotzt. Eine gute Idee, dass sich Stan hinter seinem Freund versteckt, dass stelle ich mir lustig vor, vor allem, dass er dazu auch noch in den Taschen rumwühlt… du hast wirklich einfallsreiche Ideen, die wirklich gut sind.


    Deine Beschreibungen sind einfach nur lesenswert, weil man jedes Mal darüber schmunzeln muss. Am besten fand ich den Vergleich:

    Zitat

    Der Typ produzierte so viel heiße Luft das es mich wunderte, dass sein Kopf sich nicht jeden Moment in ein Driftlon verwandelte.


    Der ist einfach genial^^ Wobei... funktionieren Driftlon überhaupt mit heißer Luft? xD


    Oha! Colin nimmt ja große Worte in den Mund, wodurch Stan, als auch Sheinux, sich jetzt wohl beweisen müssen. Das ist echt spannend und ich hoffe es geht bald weiter^^


    LG


    ♥Absol♥

  • Huhu ^^


    Die nächsten zwei Kapiteln gelesen. Hatte dir zwar fünf versprochen, aber zwei sind besser als nichts. Außerdem bekommst du auf diese Art mehr Kommentare *g*


    [tabmenu][tab=Kapitel 6]
    Da macht also Sheinux dem armen Stan weiterhin das Leben schwer, obwohl er es selbst nicht leicht hat. Schließlich ist er ein kleiner Löwe und Löwen sind nunmal Katzen. Katzen wiederrum sind für ihre Wasserscheue bekannt.
    Besonders lustig war natürlich der Kampf zwischen Stan und Scheinux, die Kommentare wie Autsch in den Klammern und am Ende sagt er einfach mal gar nichts mehr *g* Als wäre es für den armen Jungen nicht genug, setzt ihn sein widerspenstiges Pokemon auch noch unter Strom. Ich möchte da nicht in seiner Haut stecken...
    Aber schon alleine Sheinux Auftreten in der Pension. Kommt rein und saut erstmal alles ohne schlechtes Gewissen ein.
    Stan ist gegenüber seinen Zimmerkameraden etwas schüchern, aber irgendwie find ich das süß ^^"


    [tab=Kapitel 7]Über Nacht wird es auch nicht unbedingt besser für den Jungen. Er drängt Stan ans Bettende. (das kenn ich von meiner eigenen Katze. Gleiche Situation auf dem Sofa und wenn man sich etwas mehr Platz machen will, wird man gekratzt, gebissen und angefaucht XD) Naja und wer bei diesem Pokemon nicht aufstehen will, wird wohl aus den Federn geworfen - im wahrsten Sinne des Wortes!
    Aber irgendwie... Sheinux vermisst nur seine Heimat, daher versucht er alles zurückzukommen. Er wurde ja gar nicht gefragt, ob er auf Reise wollte. Allerdings muss er sich wohl oder übel mit der Situation abfinden.
    Die Jungs erscheinen mir sehr freundlich und ich mag sie. Da hat es Stan eigentlich gut mit seinen Zimmerkameraden getroffen. Und ich wette, dass er nicht ziellos in der Weltgeschichte herumtrödeln wird, obwohl Tom auch Recht hat. Irgendwie hätte das schon Stil. *g*
    Ich freue mich für Stan, dass er nun ein Feurigel hat. Sheinux handelt nach seinem Ehrenkodex. Schlafende Gegner werden nicht angegriffen. Aber wie man sieht, fängt man auch so schlafende Gestalten. Allerdings macht ihm dieses Pokemon auch nicht gerade das Leben leichter... Scheint mir fast so, als würde Stan solche extravaganten Gesellen regelrecht anziehen. XD[/tabmenu]


    LG Bastet ^^

  • Part 3: Fiffyens Höllentrip


    Es wurde aber auch allmählich Zeit, dass Stan in Bewegung kam. Abermals musste man sich an seiner Seite förmlich in Grund und Boden schämen. Colin schien das zwar nicht wirklich zu interessieren, mich wiederum aber schon, wobei mich natürlich auch niemand nach meiner bescheidenen Meinung fragte...

    Der Kampfplatz für dieses Spektakel war schnell gewählt. Viel zu Bruch gehen konnte in dieser verlassenen Einöde schließlich nicht. Colin erklärte sich zu der Aufgabe bereit, den unparteiischen Ringrichter für diesen Kampf zu spielen, und so standen sich Stan, und der mysteriöse Fremde, nach wenigen Augenblicken endlich von Angesicht zu Angesicht gegenüber.

    „Es dürfen maximal zwei Pokémon eingesetzt werden, wobei Kämpfe immer Eins gegen Eins ausgetragen werden. Es gibt kein Zeitlimit. Pokémon dürfen jederzeit im Kampf ausgewechselt werden. Wessen Team ohnmächtig wird, oder nicht mehr weiterkämpfen kann, hat verloren. Trainer, wählt eure Pokémon!“
    Zuversichtlich, dass ich auch diesen Sieg nach hause tragen würde, trat ich vor. Stan schien jedoch völlig andere Pläne zu haben...
    „Feurigel, los!“, rief er und übertönte dabei mit seiner Stimme mein, über diese Entscheidung, abwertendes Schnauben.

    Ereignislose Sekunden zogen dahin. Augenblicke, in denen wir energisch auf Feurigels Erscheinen im Ring warteten. Doch da konnten wir offensichtlich noch lange warten...
    „Feu...?“, verwirrt schaute Stan zu seinen Füßen hinab, wo er sein zuverlässiges Feuerpokémon vermutete, jedoch “nur“ mich vorfand.
    „Sheinux mein Name. Schön dich kennen zu lernen“, sagte ich abfällig. „Feurigel findest du übrigens da drüben...“ Ich warf meinen Kopf demonstrativ über die Schulter.
    Einen wirklich kurzen Blick konnten wir noch auf einen kleinen orangeroten Schleier erhaschen, der sich bei unserem Anblick blitzschnell hinter die blecherne Mülltonne verkrümelte.
    „Stan, Feurigel ist immer noch nicht ganz bei Kräften. Vielleicht solltest du besser Sheinux, oder dein neues Pokémon einsetzen“, rief ihm Colin zu, seine Hände zu einem echoverstärkendem Trichter verformt.
    „Mein neues...? Ach ja, stimmt!“

    Stan starrte nachdenklich auf den Pokéball, in welchem er die arme Fiffyen gefangen hielt. Doch blieb es mir nicht verborgen, dass er einige Male mit mir rasche und äußerst nervöse Blicke tauschte.
    „Du willst doch nicht allen ernstes...“, sagte ich abweisend und funkelte ihn böse an.
    „Ich weiß aber doch gar nichts über dieses Pokémon...“, murmelte Stan leise, während er weiterhin mit seinen Blicken Löcher in Fiffyens Gefängnis bohrte.
    „Dann lass es bleiben und gib mir den Vortritt. Es wird auch sicher nicht lange dauern, versprochen.“

    Abermals trafen sich unsere Blicke. Stan wirkte verunsicherter denn je. Mittlerweile glaubte ich sogar zu wissen, warum. Bislang hatte er sich nämlich nahezu immer auf Feurigels lodernde Stärke verlassen können, doch jetzt, ja jetzt war er gezwungen auf ihn verzichten zu müssen. Stattdessen hatte er nun Fiffyen, ein Pokémon, welches er noch keine zehn Minuten kannte und folglich auch nicht einschätzen konnte, und natürlich mich... Lebte er etwa immer noch in diesem albernen Irrglauben, ich könnte ihn blamieren? Sicherlich: nicht einmal im Traum dachte ich daran, irgendeinem seiner unüberlegten Kommandos zu befolgen, aber hatte ich ihm nicht bereits mehr als einmal bewiesen, das ich sehr wohl auch ohne seine Ratschläge kämpfen konnte?
    Ich warf einen flüchtigen Blick in das Gesicht meines Trainers, dessen Augen nach wie vor die Kugel in seiner Hand fixierten. Was hinderte mich eigentlich daran, auch ohne seine Erlaubnis einfach in den Ring zu steigen...?

    Zum dritten und letzten Mal trafen sich unsere Blicke. Stan seufzte schwermütig. Offenbar kannte er mich mittlerweile so gut, dass er ahnte, was zu jenem Zeitpunkt in mir vorging und was ihm gleich drohen würde.
    „Du darfst kämpfen, versprochen...“, seufzte Stan. „Wir testen aber erst einmal die Stärke unseres Gegners aus. Okay?“
    „Damit kann ich leben“, antwortete ich. „Auch wenn ich nicht ganz damit einverstanden bin, Fiffyen den Vortritt zu lassen, aber lassen wir das...“

    Nach wie vor über seine eben getroffene Entscheidung sichtlich verunsichert, schleuderte mein Trainer Fiffyens Pokéball in die Mitte des von ihm und seinem Gegner ausgewählten Kampfrings. Mit dem vertrauten “Plopp“-Geräusch, öffnete sich die wild kreiselnde Kugel noch in der Luft, und gab seine in ihm gefangene Insassin frei. Langsam aber sicher nahmen die undeutlichen Formen in dem rosaroten Lichtschein des Pokéballs Fiffyens Züge an. Vier Beine hielten einen schlanken und verstrubbelten Körper im Gleichgewicht, eine buschige, nicht weniger zerzauste Rute formte sich im Hauch einer Sekunde am Heck des zu Materie werdenden Körpers, und schließlich und endlich materialisierte sich auch Fiffyens zierlicher Kopf mitsamt der beiden spitzen Ohren und ihrer rosaroten und stets feuchten Stupsnase.

    Nur allzu gut konnte ich mit der unverkennbar geschockten Fiffyen mitfühlen, als sie sich plötzlich wieder unter dem freien Himmel der grünen Idylle ihrer nun verlorenen Heimat wiederfand. In helle Panik versetzt, huschte ihr Kopf auf der Suche nach Antworten wild in alle Richtungen. Unfähig die wilde und ungebändigte Haarpracht zu zähmen, verdeckte ihre zottelige Mähne gut und gern die Hälfte ihres Gesichts, als Fiffyen endlich ihren neuen Herrn und Meister, und natürlich auch mich, erspähte.
    „Sheinux? Was... was ist...“
    Ich brachte einfach keinen Ton aus mir heraus, während Fiffyen mit ihren sanften rubinroten Augen tief in die meinen sah. Wie hätte ich ihr auch mit einfachen Worten verständlich machen sollen, dass sie nun ihr altes, unbeschwerliches Leben in Freiheit für immer verloren hatte? Ich konnte es einfach nicht...
    „Sheinux?“
    Unfähig ihr die Wahrheit zu sagen und noch länger in ihre kleinen und sanften Augen zu blicken, warf ich meinen Kopf resignierend zur Seite, wo Stan – mein alter, und Fiffyens neuer Trainer – seinen ewig piepsenden Minicomputer konsultierte.
    „Fiffyen, das Biss-Pokémon. Fiffyen besitzen einen stark ausgeprägten Geruchssinn. Einmal einem Duft auf der Spur, gibt dieses Pokémon nicht eher auf, bis es die Ursache des gewitternden Aromas entdeckt hat. Fiffyen sind sehr bekannt für ihre Hartnäckigkeit und Ausdauer insbesondere bei der Futtersuche. Fühlt es sich jedoch bedroht, kann es auch vorkommen, dass Fiffyen trotz großem Hunger klein bei gibt und zurückweicht.“

    Vorwurfsvoll und zutiefst beleidigt, musterte Stans neues Pokémon ihren unfreiwillig ausgewählten Trainer. Offenbar hatte sie begriffen, was mit ihr geschehen sein musste. Die Frage, die sich mir nun jedoch stellte war, was sie wohl über mich dachte? Machte sie gar mich für den Verlust ihrer Freiheit und das Leid, welches ihr von nun an widerfahren sollte, verantwortlich? Verwandelte sich ihre Liebe und Güte - so wie es mir einst in einem meiner Träume widerfahren war – in blankem Hass mir gegenüber?
    Abweisend schüttelte ich meinen Kopf, als wollte ich meine Gedanken wie ein lästiges Insekt verscheuchen. Nein, das würde Fiffyen ganz und gar nicht ähnlich sehen und soweit würde es sicherlich auch niemals kommen. Eines war aber absolut sicher: Das wohl von ihr erdachte glänzende und völlig makellose Heldenbild von ihrem Lebensretter war zerstört und lag nun in niemals wieder zusammensetzbare Scherben. Sie würde mich sicherlich nun in einem ganz anderem Licht sehen. Fragte sich nur, in welchem?

    „Dann kann es ja endlich losgehen“
    Es war die anmaßende Stimme unseres schon fast vergessenen Widersachers, welche mich ruckartig aus meinen schuldbewussten Gedanken aufschrecken ließ. Von der Representin seines Gegners scheinbar völlig unbeeindruckt, pflückte er mit ausdrucksloser Miene einen von drei seiner Pokébälle vom Gürtel. Eben diese Belanglosigkeit in dem Blick unseres Gegners, bereitete mir große Sorgen.
    „Sky, der Himmel sei dein! Los!“
    Höher als ich einen seelenlosen Gegenstand jemals fliegen gesehen hatte, schleuderte unser Kontrahent einen seiner Pokébälle in die unendlichen Weiten des Himmelreichs. Höher, immer höher stieg sie, ganz als ob der leblosen Kugel auf einmal Flügen gewachsen wären. Bis zu dem Punkt, als der Ball schließlich von der unbarmherzigen Schwerkraft an seine Grenzen erinnert wurde. Auf der Spitze seines Triumphzuges gen Himmel blieb er plötzlich mitten in der Luft stehen, klappte in der Mitte auseinander und entließ das in ihm gefangene Pokémon wieder der Freiheit.

    Schwarze Flecken nahmen vor meinen Augen Gestalt an und blendeten meine Sicht, während ich der grellen Mittagssonne zum Trotz zu erkennen versuchte, welches heimtückische Biest nun über unseren Köpfen lauerte. Doch viel zu aufdringlich war die Sonne, als das ich irgendetwas erkennen konnte. Es schien sogar, als würde etwas – was auch immer es war – die Intensität der Sonnenstrahlen verdreifachen.
    „Da!“
    Es war Colin, der unseren Gegner im Himmel offenbar als erstes erspäht hatte und auch ich erkannte endlich - wenn auch durch die blendende Reflexion der Sonne nur schemenhaft und stark unscharf - wie ein gigantisches flügelschlagendes Etwas langsam gen Boden schwebte.
    „Um Himmels Willen!“ Mir klappte der Kiefer nach unten, indessen mein Magen rege Anstalten machte, sich auf der Stelle zu übergeben. So etwas war mir selbst noch nicht einmal in meinen wildesten Albträumen untergekommen. Unser Gegner hatte ein gigantisches, offenbar aus blankem Metall zusammengeschmiedetes Ungetüm auf uns losgelassen. Alles an dem Körper dieses Pokémons glich einer Waffe. Waren es nun die offenbar rasiermesserscharfen Schwingen, der blitzende Schnabel in dem zwei Reihen von Reißzähnen nur darauf wartete, seine hilflose Beute unter dem bloßen Gewicht seines Kiefers zu zermalmen, die tödlich wirkenden Klauen an den Enden seiner beiden Füße, oder der schier alles zerstörende Blick seiner topasgelben Augen, mit denen er bereits jetzt die unter ihm kauernde und heftig zitternde Gestalt Fiffyens scharf fixierte.
    „Ein Panzaeron! Stan, sei vorsichtig!“, rief Colin. Mir entging nicht, dass seiner Stimme jegliche Form der Großmäuligkeit verlassen hatte und eine Spur Panik seinen Ton untermauerte.
    Unser Gegner verschränkte indessen beide seiner Arme auf eine solche selbstsichere Art und Weise, als ob er den Sieg bereits in der Tasche glaubte.

    „Wir machen den Anfang! Sky, ab in die Lüfte und dann Angriff von oben!“ rief dessen Trainer und machte eine demonstrative Geste gen Himmel. Sein Pokémon gehorchte aufs Wort. Ohne auch nur einen einzelnen Wimpernschlag seines Trainers zu zögern, erhob sich die fliegende Festung wieder in, für normalsterbliche Bodenbewohner, unerreichbare Höhen. Ehrfürchtig beugte sich das Gras vor den mächtigen Windstößen von Skys kraftvollen Schwingen, während verlorengegangenes Laub wild in alle Richtungen geschleudert wurde. Und auch Fiffyens Mähne konnte sich dem windigen Einfluss unseres Gegners nicht entziehen und flatterte ungebändigt in dem aufgepeitschten Luftstrom.
    Und Stan? Auf was zum Plaudagei wartete er? Stumm und mit hängendem Kiefer sich auf das Schuhwerk sabbernd, beobachtete er wie der Sieg höher und höher in die niemals endend wollende Weiten des Himmelsreichs entschwebte.
    „Stan! Steh hier nicht untätig herum, sonder tu etwas!“, brüllte ich meinen Trainer an und versuchte ihn mit einem leichten Rempler wieder in die Wirklichkeit zurückzuholen. Dumm aus der Wäsche schauend betröpfelte er meine Stirn versehentlich mit seinem klebrigen Speichel.
    „Oh, tschuldigung Sheinux. Das wollte ich...“
    „Jetzt tu etwas! Schnell!“
    „Sky, Sturzflug, los!“

    Natürlich war es nicht Stan zu verdanken, dass Fiffyen in wirklich aller letzter Sekunde dem unheilvollbringenden Angriffs ihres Gegners mit einem rettendem Satz zur Seite ausweichen konnte, doch spielte das auch keinerlei Rolle. Fiffyen war sicher. Für den Moment. Doch ihr Glück schien nur von kurzer Dauer zu sein. Unbarmherzig erhob sich Sky ein weiteres Mal in die Lüfte und setzte erneut, und nicht weniger gnadenlos, zum Angriff gegen das ihm hilflos ausgelieferte Opfer an.
    „Fiffyen, wehr dich!“, rief ich der zitternden, ihre beiden Vorderpfoten über dem Gesicht vergrabenen Gestalt zu. „Tu etwas! Irgendwie!“
    Doch das war natürlich sehr viel leichter gesagt als getan. Sämtliche ihrer Bewegungen zielten nur noch darauf aus, dem silbernen, pfeilähnlichen Geschoss aus der Luft auszuweichen.
    Die Stärke unseres Gegners austesten... Ein wortwörtliches Himmelsfahrtkommando. Mittlerweile kam es mir so vor, als wäre Fiffyen für unseren Gegner nichts weiter als Kanonenfutter.

    „Worauf wartest du Stan?!“, brüllte uns unser unparteiischer Ringrichter von seiner sicheren Seitenlinie aus zu.
    „Ja was denn?“, verzweifelte Stan, sein Augenpaar panisch auf Fiffyen gerichtet, die sekündlich immer atemloser wurde, während die Qualität ihrer Ausweichmanöver mehr und mehr nachließen. Mir entwich ein verängstigter Schrei, als Fiffyen, im wahrsten Sinne des Wortes, nur um Haaresbreite den vernichtenden Krallen ihres sie drangsalierenden Gegners ausweichen konnte.
    „Ich glaube ja nicht, was ich da sehe!“, rief Skys Trainer; seiner Stimmlage zufolge offenbar ganz und gar nicht mit der Leistung seines Pokémons zufrieden, eben diesem zu. „Du beleidigst mit diesem Schneckmag-Tempo alle deine gefiederten und fliegenden Artgenossen! Jetzt leg dich endlich richtig ins Zeug, los!“

    Noch wollte ich meinen Augen oder Ohren glauben schenken. Sky sollte in den Augen seines Trainers langsam geflogen sein? Selbst ich war kaum noch in der Lage, dem rasanten Tempo unseres Gegners zu folgen, und da setzte Sky, von den Worten seines Trainers angespornt, mit einem gewaltigen Geschwindigkeitsschub noch einen drauf. Fiffyen längst am Ende ihrer Kräfte angelangt, musste nun beinahe sekündlich dem herabstürzenden Raubvogel ausweichen.

    „Sh-Shei... Hilf...“, flehte Fiffyen, ihr schönes Gesicht von Anstrengungen und Verzweiflung zerfressen, einen mir nur raschen, verängstigten Blick zuwerfend, bevor sie ein weiteres Mal haarscharf Skys Attacke entkommen konnte.
    „Stan! Ruf sie zurück, schnell!“, bettelte ich meinen nicht weniger verzweifelt wirkenden Trainer an.
    „Ins hohe Gras, Fiffyen! Versteck dich!“, rief Stan.
    „Tu es! Beeil dich!“, stimmte ich Stan auf Fiffyens flüchtigen Blick zu uns herüber zu.
    „O-Okay...“
    Ein letztes Mal noch wich Fiffyen dem unheilbringenden, durch seine rasende Geschwindigkeit nur noch schemenhaft zu erkennenden Geschoss in Pokémon-Gestalt aus, bevor sie die letzte ihrer verbliebenen Kräfte mobilisierte, und sich in letzter Sekunde in ein wildes Meer von meterhohen Gewächsen und Sträuchern flüchtete.
    Abrupt bremste Sky vor dem undurchdringlichen Gewirr in dem sich seine Gegnerin nun von ihm verborgen hielt ab, und blieb nahezu regungslos vor ihm in der Luft schweben.

    Stan, und auch ich, atmeten auf.
    „Gut so. Bleib in deinem Versteck. Ich bin unterwegs“, rief ich in Richtung des schützenden Unterschlupfs, in dem sich Fiffyen nun vor ihrem Gegner verborgen hielt. Unter den Schmerzen meines heftig pochenden Herzens, richtete ich mich an Stan. „Es ist gut. Jetzt lass mich ran.“
    Urplötzlich stieß das fliegende Ungetüm einen wutentbrannten, Mark und Bein erschütternden Schrei aus. Längst hatte er seine alte Position aufgegeben und damit begonnen, raubvogelähnliche Bahnen über Fiffyens Versteck zu ziehen.
    „Verstecken hilft dir nicht weiter!“ Es war Skys Trainer, der mit seiner selbstsicheren Stimme meine schlimmsten Befürchtungen bewahrheitete. „Zeig diesem Feigling, dass wir uns nicht zum Narren halten lassen! Wirbelwind!“

    Vor den meinen Augen spielte sich wie in Zeitlupe der pure Horror ab: Skys immer kräftiger werdendes, wildes Flügelschlagen, löste einen gewaltigen, und stetig wachsenden, teuflisch rotierenden Zyklon über Fiffyens, noch vor wenigen Augenblicken sicher geglaubten Schlupfwinkel, aus. Sämtliches Grünzeug, aufgewirbeltes Laub, Dreck und Geröll und alles was nicht niet- und nagelfest war, fand sich in dem erbarmungslos kreiselnden Wirbelsturm wieder; so wie auch Fiffyen, die zu einem wehrlosen Spielball des unbarmherzigen Windes geworden war.
    „Stan!“, flehte ich.
    Wohl zum ersten Mal traf Stan, ohne auf einen meiner Ratschläge zu hören, die einzige richtige Entscheidung: Die Verzweiflung längst tiefe Kerben in sein Gesicht gezogen, richtete er einen Pokéball auf den von Sky immer weiter angestachelten Orkan, und zielte auf das in ihm gefangene und wohl bereits ohnmächtig gewordene graue Fellbündel namens Fiffyen.
    Bereits vor gar nicht mal all zu langer Zeit hatte Stan seine Zielsicherheit bewiesen und auch diesmal schaffte er es mit einem einzigen Versuch, sein Pokémon dank der Hilfe seines Pokéballs aus der Gefahrenzone zu befreien.

    Sky stieß, von der Flucht seiner Gegnerin nur noch weiter angestachelt abermals einen ohrenbetäubenden Schrei aus, während der von ihm ausgelöste Sturm langsam verebbte und sich förmlich in Luft auflöste.
    Zum ersten Mal, seit wir uns kannten, warf mir Stan einen deutlichen, unmissverständlichen Blick zu. Meine Zeit war endlich gekommen.

  • So, eigentlich wollte schon gestern meinen Kommentar abgeben, aber kaum hatte ich angefangen zu lesen, wurde ich im ICQ genervt. Naja, hab ichs lieber jetzt in Ruhe gelesen und ich muss sagen, dass hat sich gelohn!


    Als der Kampf begann, konnte ich mich vor lauter Spannung nicht mehr losreisen. Das fing schon an, als Stans Gegner sein erstes Pokemon ruft. Und dann war es ein Panzereon. Und die arme kleine Fiffyen - die wusste doch erst garnicht, was überhaupt los ist, und dann bekommt sie gleich einen so furchteinflößenden Gegner. War ja irgendwie klar, dass sie da keine Chance hat :(


    Wie du die Szene, als Panzereron mit Sturzflug angegriffen hat, und Fiffyen ausweichen musste, also da hab ich richtig mitgezittert. Dann wurde auch noch ihr Versteck zerstört, das arme kleine Ding, solche Angst hatte es sicher noch nicht, da ist deine Überschrift wirklich passend gewählt! Zum Glück hat sie Stan dann endlich erlöst. Mal schaun, ob Scheinux den Gegner dann auseinander nehmen kann, immerhin hat er einen Typvorteil... Oh, ich kanns kaum abwarten!

  • Part 4: Die Überlegenheit der Luft


    „Fiffyen ist besiegt. Die erste Runde geht an den unbekannten Herausforderer mit seinem Pokémon Sky“, rief Colin, mit nicht zu überhörbaren niedergeschlagenen Stimmlage.
    Keine weitere Sekunde zögerte ich, stürmte in die Mitte des Kampfplatzes und nahm endlich, wenn natürlich auch viel zu spät, den Platz meiner geschlagenen Gefährtin ein. Sky, der noch vor wenigen Augenblicke in kreisförmigen Zügen den Ring umkreiste, hatte in etwa zwei Meter Höhe vor mir auf der Stelle schwebend, Stellung bezogen, und musterte seinen neuen Gegner mit seinem topasfarbenen Augenpaar scharf. Mein Feind war wahrlich von gigantischem Ausmaß; viel größer als er es mir von der sicheren Seitenlinie den Anschein gemacht hatte. Doch weder ließ ich mich in längst vergangenen Tagen, noch heute von der bloßen Größe meiner Widersacher einschüchtern. Denn wie sagt man doch so schön: Je größer sie sind, desto tiefer fallen sie. Und dieser Vogel würde für das, was er Fiffyen angetan hatte, sehr tief fallen. Für all das Leid, was meiner Kameradin durch ihn widerfahren war, sollte er büßen.


    „Ein Elektro-Pokémon?“
    Erstmalig löste sich mein Blick von der raubvogelähnlichen Gestalt meines Widersachers. Der plötzlich nicht mehr siegessichere, sondern eiskalte, ja beinahe schon angewiderten Blick von Skys Trainer, ruhte einzig und allein auf mir.
    Was war mit diesem Typen bloß los? Noch hatte ich schließlich seinem überdimensionalen Hühnchen keine Feder gerupft... Wohl als Kind zu heiß gebadet, oder vielleicht hatte er einfach auch nur einen Vogel...
    “Ja, ein Elektro-Pokémon“, erwiderte ich, seinen kalten Blick mit einem nicht weniger abgeneigten Blick entgegnend. „Watt ist denn los? Warum tust du plötzlich so schockiert? Standest doch die ganze Zeit über unter Strom. Was also soll dieser schlagartige Widerstand? Oder ist dein Kampfesfunken etwa schon erloschen? Zu schade, denn du bist herzlich zu dieser elektrisierenden Party eingeladen.“ Ich feixte hämisch grinsend.


    „Sky, zurück ins Nest!“
    Damit hatte wohl weder ich, noch Stan oder Colin gerechnet. Skys Trainer hatte sein Pokémon zurück in die Tiefen seines Pokéballs zurückgerufen. Hatten ihn etwa meine Worte so verunsichert? Ja, das musste es sein. Meine Grimasse wurde von meinem bereits jetzt schon erfahrenen moralischen Sieg umso breiter. Doch mein Gegner schien sich noch lange nicht geschlagen geben zu wollen. Mich nach wie vor mit einem verabscheuungswürdigen Blick betrachtend, festigte er Skys Pokéball wieder an seinem Gürtel und löste stattdessen einen anderen. Langsam verformten sich seine Gesichtszüge ansatzweise zu seinen alten, triumphierenden Zügen, ohne jedoch die Abscheu, die er offensichtlich mir gegenüber hegte, gänzlich zu verlieren.
    „Weder zeigen wir Gnade oder Schwäche und schon gar nicht...“, er fixierte mich schärfer als es seinem soeben zurückgerufenen Pokémon überhaupt möglich gewesen wäre, „... werden wir vor einem Elektro-Pokémon kapitulieren.“
    „Red du nur. Große Klappe aber nichts dahinter“, gähnte ich, mich provozierend mit einer meiner Hinterpfoten am Ohr kratzend.
    „Wir lassen uns von nichts und niemandem einschüchtern. Scorpio, zeig es ihm!“


    Mit diesen seiner Worte schleuderte er seinen eben ausgewählten Pokéball in den Kampfring. Mir entging dabei nicht, dass er diesen nicht ganz so hoch in den Himmel katapultierte, wie er es einst bei Skys Auftritt getan hatte, doch auch diesmal manifestierten sich die Züge eines beachtlich großen Pokémons in der Luft. Doch zeichneten sich bei diesem meinem Gegner deutliche Unterschiede zwischen ihm und seinem Vorgänger auf: Nahezu der gesamte Körper dieses Pokémons war mit einer irgendwie unnatürlich wirkenden azurblauen Farbe bemalt. Keine wirklichen Flügel, sondern dünne schwarze, hautähnliche Membranen bedeckten gänzlich seinen Rücken und hielten das Pokémon namens Scorpio in der Luft. Zwei mächtige Scheren zierten die beiden etwas zu kurz geratenden Armen meines Gegners, während ein giftig aussehender Schwanz ihm wohl zugleich als Waffe als auch als Segelruder diente. Irgendwie hatte er etwas von Zubat, dessen flüchtige Bekanntschaft ich vor gar nicht all zu langer Zeit gemacht hatte. Doch wirkte Scorpio, seiner absonderlichen Erscheinung zum Dank, weitaus bedrohlicher, als es Zubat jemals war. Allerdings schien mein Gegner nicht ganz so wild und ungebändigt zu sein, wie es sein Vorgänger gewesen war. Im Gegenteil: Er wirkte sogar merkwürdig scheu.


    „Was soll das denn sein?“, hörte ich Stans verunsicherte Stimme hinter mir erklingen, als das Pokémon namens Scorpio anmutig im Gras landete und mich aus der Distanz mit einem recht fragenden Blick musterte.
    Colin, an der Seitenlinie stehend, zuckte ahnungslos die Schultern.
    „Skorgro, das Zahnskorpi-Pokémon...“, piepste es plötzlich hinter mir, als Stan seinen Minicomputer aus meinen Gegner gerichtet hatte.
    Verbissen verbannte ich die künstlich klingende Stimme aus meinem Kopf. Dieser Kampf gehörte mir, mir ganz allein. Weder brauchte ich die Ratschläge meines Trainers, noch die seines altklugen Firlefanzes.
    „Die zweite Runde – Sheinux versus Scorpio – beginnt jetzt. Ring frei!“


    Als ob sich die Elemente persönlich gegen mich verschworen hatten, fegte – kaum hatte Colin seinen Satz zuende gesprochen – eine sanfte Brise über die Landschaft, erfasste die hautdünnen Schwingen Scorpios, und trugen ihn binnen weniger Sekunden wieder in luftige Höhen und begann mich mit eleganten Bahnen zu umkreisen. Mit entging nicht, dass sich Scorpio in der Luft zwar um einiges graziler als Sky bewegte, dafür schien er jedoch nicht einmal ansatzweise dem Tempo, das sein Kamerad vor ihm an den Tag gelegt hatte, mithalten zu können. Folglich war es für mich kein Problem, den Möchtegernluftikus vom Himmel zu fegen. Zwar schwebte er weit außerhalb der Reichweite meiner brachialen Körpergewalt, doch dank meiner stets zuverlässlichen Stromstöße, war dieser Kampf schon so gut wie gewonnen. So glaubte ich zumindest...


    „Scorpio, wir machen den Anfang: Angriff aus der Luft!“
    Folgsam wie ein quengelndes Menschenkind, dass man mit zahnsteinvernichtenden Süßigkeiten gefügig machte, ging Scorpio sofort zur Attacke über und begann mich aus der Luft mit seinen gewaltigen Scherenklauen zu drangsalieren.
    „Ausweichen, Sheinux!“, rief mir Stan unnötigerweise zu.
    Leichtfüßig tänzelte ich den gefährlichen Scherenhänden meines auf mich herabstürzenden Gegners aus. Ein heftiger Luftstrom fegte jedes Mal als ich Scorpios Attacke entging über mich hinweg.
    „Kleinigkeit“, rief ich schon beinahe gelangweilt, wich dabei auf besonders akrobatische Art und Weise der nächsten Attacke meines Gegners aus und schenkte dabei Scorpios Trainer sogar noch eine hämische Grimasse. „Wirklich erfrischend, echt“, spottete ich höhnisch.
    Offenbar fasset der Trainer meines Gegners meine zu ihm gerichtete Geste sofort als Beleidigung auf, was er natürlich keine Sekunde auf sich sitzen ließ.


    „Wir lassen und nicht zum Narren halten, und schon gar nicht von einem Elektro-Pokémon. Scorpio, zeug diesem mickrigen Wurm aus welchem Holz wir wirklich geschnitzt sind! Gifthieb!“
    Scorpio, auf den Wogen der günstigen Winde reitend, vollzog in der Luft schlagartig eine Kehrtwende und stürzte mit teuflisch glühender Schere auf mich hinab.
    „Ausweichen Sheinux, schnell!“, brüllte mir Stan von seinem sicheren Beobachtungsposten am Rande des Kampfeldes aus zu.
    Abermals hielt auch ich es für die beste Idee, den Ratschlag meines Trainers zu beherzen, und somit dem Hieb meines Gegners auszuweichen. Ich meine, was erwartet ihr? Das ich mich zur lebendigen Zielscheibe machen lasse? Wohl kaum...


    Toxische Dämpfe brannten wie Höllenfeuer in meiner Nase, als Scorpios nicht mehr aquamarinblaue, sondern dunkelviolette Schere mich bei meiner seitlich ausgeführten Ausweichrolle nur knapp verfehlte, und mir im Vorbeiziehen einige meiner zu lang geratenen Rückenhaare wegbrannte. Die von mir noch vor wenigen Augenblicke aufgelegte hämische Grimasse löste sich, in Anbetracht dieser nur knapp entgangenen vernichtenden Attacke und dem beisenden Gestank in meiner Nase, binnen weniger Augenblicke in Luft auf. Unter heftig gegen meinen Brustkorb hämmernden Herzen rappelte ich mich auf. Das war knapp. Ein wenig zu knapp für meinen Geschmack. Mein Gegner war nicht zum Scherzen auferlegt. Die Zeit für Spielchen war wohl vorbei.


    „Jetzt nicht nachlassen! Kreuzschere, los!“, herrschte der Befehl Scorpios Trainer über das Feld.
    Pure und reine Energie durchströmte meinen Körper, als ich endlich die in mir schlafenden Kräfte weckte, und sie auf meinen erneut auf mich herabstürzenden Gegner entfesselte. Der Boden schien unter meinen Pfoten zu beben, als sich die mir im Gleitflug nähernde Gestalt meines Gegners gänzlich in ein grelles und gleißendes Licht gehüllt wurde. Doch weder wurde durch den von mir ununterbrochen ausgehenden Funkenstrom gebremst, noch ließ er sich in seinem zerstörerischen Vorhaben in auch nur irgendeiner Weise aufhalten.


    „Wamm!“
    Brutal von zwei stahlharten Hieben gegen den Schädel getroffen, riss es mich unbarmherzig von den Beinen, und purzelte, unter den in meinem Kopf heftig klingelnden Schmerzen in meinem Kopf, rücklings einige Meter zurück. Die ganze Welt schien wild Karussell zu fahren, als ich mich unter brutalen Kopfschmerzen und heftig zitternden Leib niedergestreckt im warmen Gras des Kampffeldes wiederfand.
    „Gut so! Gleich noch einmal! Feg ihn vom Feld!“
    Von der Stimme meines Gegners wachgerüttelt, fand ich langsam meine Besinnung wieder und rappelte mich unter Stans panischen Rufen wieder auf. Mit der festen Überzeugung, ich hätte meinen Gegner wohl nicht richtig getroffen, oder das ich bloß noch etwas eingerostet war, mobilisierte ich erneut – und diesmal sämtliche meiner verfügbaren Kräfte. Die von Energie nur so knisternde Stromladung fand problemlos sein Ziel; doch ohne wirklichen Erfolg zu erzielen. Statt Scorpio vom Himmel zu fegen und ihn auf den Boden der Tatsachen zu bringen, wurde sein auf mich durchgeführter Sturzflug stattdessen um einige Grad verschoben, ganz als ob ich ihn soeben nur sanft angeschubst hätte. Zwar gelang es mir durch rasches auf den Boden herunterkauern gerade noch dem Angriff meines Gegners zu entgehen, doch half mir Verstecken und Ausweichen auf Dauer einfach nicht weiter. Während meine Elektro-Attacken allem Anschein nach bei meinem Gegner keinerlei Wirkung erzielten, bereitete Scorpio im Auftrieb bereits sein nächstes Attentat auf mich vor.


    Von Scorpios Trainer tönte ein amüsiertes, hüstelndes Geräusch zu mir herüber. Seine Lippen zu einem hämischen Grinsen gekräuselt, starrte er mich mit sichtlich selbstzufriedenen Gesichtsausdruck an.
    „Geblitzt wird nicht“, sagte er mit sekündlich breiter werdendem Grinsen und verschränkte lässig seine beiden Arme aufeinander. „Billige Tricks ziehen bei uns nicht. Das kannst du dir ebenso gut sparen.“
    Was an meinen allseits bewehrten und mit dem S.H.E.I.N.U.X. (Sheinuxgeprüft auf Haltbarkeit, Effizienz, Idiotensicherheit, Nahrhaftigkeit und X-Beliebigem anderen Krempel) – Prüfsiegel versehenen Elektro-Attacken “billig“ sein sollte, verstand ich zwar nicht, jedoch musste ich mir schleunigst etwas einfallen lassen; wollte ich aus diesem Kampf siegreich hervorgehen. Gewünscht mit Fiffyen Plätze zu tauschen hatte ich es mir zwar, aber dass ich mich plötzlich in genau der selben prekären und aussichtslosen Situation wie sie wiederfinden würde, damit hatte ich nie im Leben gerechnet. Doch da war ich nun. Hilflos einem mir deutlich überlegenen Gegner ausgeliefert, der mich unerbittlich mit seinen alles zerstörenden Scheren aufs Korn nahm, während die meinigen Kräfte von Mal zu Mal schwanden. Lange konnte ich dieser Tourtour nicht mehr standhalten, soviel stand fest. Schon jetzt bereitete mir jeder einzelne Atemzug beinahe größere Qualen, als die durch Scorpio zugefügten Schmerzen in meinem Schädel. Auf Stans Hilfe konnte ich sicherlich lange warten; so machte es zumindest den Eindruck als ich bei einem weiteren Ausweichmanöver einen flüchtigen Blick in seine verzweifelten Augen erhaschte.


    Von den Anstrengungen das Kampfes bereits völlig ausgezehrt, fasste ich einen Entschluss; meine vielleicht allerletzte Chance, doch noch siegreich aus dieser Schlacht hervorzutreten.
    Mit letzter Kraft und dem Mut der Verzweiflung in meinen Augen lodernd, stieß ich mich kräftig von der grasbedeckten Oberfläche unter meinen Pfoten ab und schlug meine Krallen in das erste, was sie zu fassen bekamen. Das Aufstöhnen der Menge ging in dem tosenden Wind unter, der mir plötzlich ins Gesicht peitschte. Ehe ich es mir versah, hatte ich mich selbst in luftige Höhen verschlagen. Scorpio wusste wohl nicht wie um ihn geschah, als er plötzlich mich als blinden Passagier auf seinem Rücken reitend wiederfand.


    In jenem Moment wusste ich nicht, was mir größere Sorgen machte: Der wackelige Halt, den mir meine Krallen in dem Rücken meines Gegners verschafften, aufrecht zu erhalten, oder das Frühstück in meinem aufgewühlten Magen zu behalten. Scorpios schriller Schmerzensschrei hämmerte in meinen Ohren, während sich meine Fänge wie Widerhaken immer tiefer in seinen Körper bohrten.
    „Schüttel ihn ab! Mach schon!“, brüllte die schier meilenweit entfernte Stimme von Scorpios Trainer durch den aufgepeitschten Wind hindurch.
    Ich wusste nicht wie lange - vielleicht nach dem zweiten in der Luft aufgeführten Salto, der dritten scharfen Kehrtwende, oder einem der unzähligen Hieben mit Scorpios peitschendenden Schwanz – verlor ich schließlich meinen nur dürftigen Halt und knallte auf spektakuläre aber äußerst schmerzhafte Art und Weise auf feste Mutter Erde. Schwertatmend und zermalmt von dem Sturz aus sicherlich drei Meter Höhe, schienen keine Knochen sondern nur noch der Schmerz meinen Körper in einem Stück zusammenzuhalten.
    „Gut so! Jetzt beende es! Erdbeben!“
    So ausgezehrt, dass ich nicht einmal mehr die Kraft hatte meine Augen zu öffnen, krachte plötzlich etwas gewaltiges, schier tonnenschweres meiner unmittelbaren Nähe auf. Unter heftigem Höllenlärm begann der feste Boden, auf dem ich lag, heftig zu vibrieren. Meine Schultern, noch vor wenigen Augenblicke schlaff auf der harten Erde hängend, verloren binnen weniger Sekunden völlig ihren Halt. Erneut peitschte mir der Wind in mein Gesicht; fast so, als wäre ich erneut auf einen Rundflug gegangen, doch ahnte ich, dass ich mich wohl nicht in luftigen Höhen, sondern im freien Fall tiefer und tiefer in eine kalte und wohlmöglich endlose Grube befand. Irgendwann nach wenigen Sekunden schließlich, als kein einziger Funken Licht mehr durch meine noch immer geschlossenen Augen sickerte, und mein Körper inzwischen vor lauter Kälte zum Eiszapfen geworden war, verlor ich gänzlich das Bewusstsein und ersparte mir so glücklicherweise den schmerzhaften Aufprall auf den Boden der Grube.


    „... war schwach, ganz ehrlich. Ich brauche Gegner, keine Opfer.“
    „Ist ja gut, du Held. So langsam wissen wir es.“
    „Freu dich Zwerg, dir bleibt deine Tracht Prügel heute erspart. Mit Schwächlingen gebe ich mich nicht weiter ab.“
    „Was glaubst du eigentlich, wer du bist, du...?“
    „... wer ist hier schwach?“, murmelte ich. Meine eigene Stimme klang schwach und merkwürdig fremd. Doch es war die meine. Ich lebte also noch...
    „Sheinux! Er ist wach!“
    Langsam öffnete ich meine Augen. Helles Sonnenlicht strahlte von Himmel auf mich herab. Saft- und kraftlos blinzelte ich in ein Gesicht; in die Augen meines Trainers. Schützend hielt er mich in seinen dünnen Armen an seinen Körper gepresst.
    „...Stan... verloren?“
    „Ein Glück. Er ist in Ordnung!“, rief er glücklich und streichelte mir mit seiner zitternden Hand über meine schweißgebadete Stirn.
    „Gott sei Dank!“ Ein Schatten schob sich zwischen mir und sie Sonne. Es war Colin.
    Ein abfälliges Schnauben ertönte von der Seite.
    „Dann zieh ich mal weiter. Man sieht sich.“
    „Hey, was hältst du von einer Entschuldigung?“, tobte Colin und stellte sich provozierend dem siegreichen Fremden in den Weg. „Er war doch schon am Boden, warum musstest du noch unbedingt nachsetzen? Das hätte böse ins Auge gehen können!“
    Völlig unbeeindruckt von der zwergenhaften Gestalt, die sich ihm in den Weg stellte, schritt Scorpios Trainer, ohne ihn auch nur eines Blickes zu würdigen, an Colin vorbei.
    „Hast du nicht gehört? Ich hab gesagt...“
    „Sieh zu, dass du und dein Pokémon nächstes Mal stärker seid“, sagte der Fremde, ganz so, als ob Colin für ihn Luft wäre. „Denn auch ich werde nächstes Mal auch stärker sein. Verlass dich drauf.“ Mir diesen Worten entfernte er sich Schritt für Schritt von unserer dumm aus der Wäsche glotzenden Runde.
    „Warte, wie hast uns noch gar nicht gesagt, wie du heißt!“, rief ihm Colin nach.
    Ein letztes Mal noch warf er einen Blick über seine Schultern. Seine Augen wanderten von Stan, über mich und hinüber zu Colin. Seine Mundwinkel verformten sich ansatzweise zu einem Grinsen.
    „Eagle mein Name. Merkt ihn euch! Schon bald werdet ihr von mir hören.“


    Stumm starrten wir der Gestalt unseres Gegners nach, dessen Gestalt immer kleiner wurde.
    „Eagle? Was soll das für ein Name sein?“, sagte Colin achselzuckend.
    „Komischer Vogel...“, murmelte Stan.
    „... aber stark...“, nuschelte ich, bevor mich erneut Dunkelheit umgriff und das Bewusstsein verlor.

  • Wow! Du bist wirklich flott^^ Von dir kann man sich wirklich eine Scheibe abschneiden, denn du kommst ja richtig gut voran (keine Sorge, ich lass dich doch lieber ganz xD).


    Part 3: Fiffyens Höllentrip
    Yay! Wieder ein langes Kapitel, wie immer toll geschrieben.
    Das erste, was mir eingefallen ist, war: Armes Fiffyen und das hab ich auch durchlaufend gedacht. Zuerst wird sie, ohne es zu ahnen, ihrer Freiheit beraubt, um sich Minuten später auf dem Kampfplatz wiederzufinden. Vor allem setzt Stan sie in seiner Unbeholfenheit ein, wodurch sie den gefährlichen Attacken ihres Wiedersachers schutzlos ausgeliefert ist und das bei so einem Gegner. Nicht das du mich falsch verstehst, eigentlich mag ich Panzaeron, aber du hast es so gut in ein „dunkles“ Licht gestellt, das man es regelrecht spüren kann, wie es zum Fürchten ist. Die Beschreibung des Pokémon hat mir unglaublich gut gefallen und man weiß schon ab diesem Zeitpunkt, dass die Überschrift des Parts keineswegs übertrieben ist. Mir gefällt es, dass Sky (den Namen mag ich auch, selbst wenn er recht simpel ist) immer die Laute von sich lässt, die Fiffyen vermutlich noch mehr einschüchtern. Als er dann mit seinen Attacken beginnt stockt einem fast der Atem und man fiebert regelrecht mit, dass das kleine Pokémon es auch ja schafft auszuweichen. Hoffentlich gibt sie Sheinux nicht die Schuld für ihre Qualen, so wie er es vermutet bzw. nicht vermutet, denn es ist ja zuteil Stans Schuld, wenn nicht Colins, der seinen Freund so angespornt hat.
    Das Ende von Fiffyens und somit der Anfang von Sheinux‘ Kampf, in Form eines Wirbelsturms, ist super gewählt. Man möchte einfach wissen wie es weiter geht.
    Wahrscheinlich hast du auch aus dem Grund direkt weitergeschrieben, oder?^^
    Muss direkt weiterlesen


    Part 4: Die Überlegenheit der Luft
    Yay^^ Die Erste.
    Wow! Der Part ist wirklich super, wenn auch etwas traurig, denn Sheinux hat nicht nur verloren, nein, ihm geht es nach einem harten Kampf auch sichtlich schlecht.
    Erst hat es mich verwundert, dass der „Fremde“ Sky zurückruft und stattdessen Scorpio für den Kampf wählt, aber die mit der scheinbar scheuen Art des Skorgros hat Sheinux wohl nicht ganz recht behalten. Zumindest heißt scheu nicht gleich schwach, dass wird einem in dem Kapitel klar. Immer wieder setzt der Gegner seine Attacken ein und man fiebert abermals mit, vor allem als Sheinux begreift, dass die Zeit zum „Spielen“ vorbei ist. Vor allem setzt Scorpio so gefährliche Attacken ein, die Sheinux besser nicht treffen sollten. Für einige Zeit dachte ich wirklich, dass er vergiftet wird oder ähnliches. Stan ist abermals keine große Hilfe, wie es schein, sodass sich das Elektro-Pokémon sich allein durchboxen muss. Wobei… Sheinux hätte wohl eh nicht auf die Anweisungen seines Trainers gehört, nicht wahr? Die Wendung, als er mit in die Luft verfrachtet wird um kurze Zeit später auf den Boden zu krachen, hat mir wirklich die Sprache verschlagen. Armer Sheinux… vor allem das Wort „zermalmt“ hat mich aufschrecken lassen. Hoffentlich sieht es nicht allzu schlimm für ihn aus. Man kann also dementsprechend gut mit ihm mitfühlen und hofft auf Besserung.
    Ich hätte übrigens nicht erwartet, dass der Trainer deinen Namen trägt. Nice^^
    Das Ende, wie so oft, sehr spannend, denn man weiß nicht, wie es Sheinux geht auch wenn man es gerne wissen würde.


    Das war es von mir. Ich hoffe es geht bald weiter^^


    LG
    ♥Absol♥

  • Part 5: Sich die Wunden lecken

    Den Rest des Tages verbrachte ich schweigsam in mich gekehrt. Zwar hatten Stans heilende Hände, in Form eines pinkfarbenen Medizinfläschens, die meisten meiner körperlichen Gebrechen kuriert, doch mein gebrochenes Herz vermochte er auf diese Weise nicht zu heilen.

    Verloren? Ich? Wie nur, wie um alles in der Welt konnte ich nur verlieren? Gedanklich ging ich den verlorenen Kampf vom glorreichen Beginn bis zum traurigen Ende durch, doch konnte ich einfach keinen Fehler in meinem Handeln erkennen. War es vielleicht einfach so, dass mein Gegner mir überlegen war? Zugeben wollte ich es mir selbst zwar nicht, aber letztendlich sprachen die Ereignisse der letzten Stunden Bände.
    Das zurecht selbstzufriedene Grinsen Eagles tauchte vor meinem inneren Auge auf. Was half es mir es zu leugnen? Seine Stärke übertraf die meine bei Weitem; oder um es mit anderen Worten zu sagen: Ich war schwach... Weder gab ich Stan, und schon gar nicht Fiffyen Schuld für unsere erlittene Niederlage. Dieses Debakel musste ich mir ganz allein zuschreiben. In jenem Moment hasste ich mich einfach nur selbst. Gar widerte mich meine eigene Schwäche förmlich an.

    Selbst als wir uns schließlich am späten Abend in kleiner Runde um unser Lagefeuer eingefunden hatten, wollten mir die schrecklichen Bilder der Niederlage nicht aus dem Kopf gehen. Was Stan wohl über mich dachte? Schließlich hatte ich ihn vor den Augen unseres Gegners lächerlich gemacht. Er hatte allen Grund über meine miserable Vorstellung verärgert zu sein... Nicht einmal Colins an diesem Abend zum ersten Mal zum Tage gelegten formidablen Kochkünste, vermochten mir nicht wirklich Trost zu spenden. Ich war schwach. Weder verdiente ich Mitleid, noch Aufmerksamkeit und schon gar kein Essen. Dreck, das war ich. Selbst der räudigste und verfaulteste Abfall besaß größeren Wert als ich.

    Alles in allem war die Stimmung an diesem Abend recht gedrückt. Stillschweigend saßen meine Pokémon-Kameraden nur so da und schlürften leise ihre in würziger roter Soße eingelegten Teigfäden. Ja sogar Fiffyen – noch etwas von ihrem Kampf gegen Sky gezeichnet und wohl noch nicht ganz über den Verlust ihrer Freiheit hinweg - hielt es an diesem Abend wohl für die beste Idee, mich in meinem Schwermut allein zu lassen. Stan und Colin hingegen unterhielten sich leise, während auch sie ihr Essen in sich hineinschaufelten. Oftmals spürte ich sowohl von meinen Kameraden, als auch von den beiden Menschen, einen flüchtigen Blick zu meinem abgelegenen Liegeplatz vor dem Lagerfeuer hinüberschweifen. Was dachten sie wohl alle über mich? Verurteilten sie mich für mein Scheitern - Stan, Colin, Fiffyen und der Rest? Wie konnte ich ihnen überhaupt noch in die Augen blicken, nachdem ich eine solche Schande über unsere Gruppe gebracht hatte?

    Ein Schatten schob sich plötzlich zwischen den Schein unseres flackernden Lagerfeuers und spendete wohltuende Kühle auf meiner von der Hitze aufgeheizten Stirn. Fast schon teilnahmslos hob ich den Kopf langsam in die Höhe. Es war Stan. Er ließ sich neben mir nieder.
    „Schöne Nacht“, sagte er, während er verträumt ins Lagerfeuer starrte.
    Ich schwieg. Ebenfalls richtete ich meinen Blick auf das flackernde Flammenwirrwarr vor mir.
    „Weißt du, wir machen uns Sorgen, Colin und ich – und deine Freunde sicherlich auch...“
    Sorgen? Sie sorgten sich – um mich? Nach dieser peinlichen Vorstellung? Lächerlich, diese Rührseligkeit... Doch warum fühlte ich mich plötzlich irgendwie besser?
    „Es ist, äh wie soll ich sagen...? Ich bin nicht wirklich gut darin...“
    Ich neigte nun meinen Kopf interessiert zu Stan hinüber. Seine Gedanken schienen sich tatsächlich um mich zu kreisen.
    „Ach ja...“, murmelte er. „Also, äh, es ist keine Schande, zu verlieren, okay? Ich meine, du hast dein Bestes getan.“
    „Nichts ist okay. Mein Bestes geben... Gut und schön, aber mein Bestes war eben nicht gut genug. Das hast du doch gesehen“, antwortete ich tonlos.
    „Du hast uns schon mehr als einmal deine Stärke deutlich unter Beweis gestellt...“
    „Ich bin schwach...“
    „...bei dem Turnier während der Überfahrt groß abgeräumt...“
    „...Glück, nichts weiter...“
    „...uns sogar letzte Nacht die Haut gerettet...“
    „...das war...“
    „...und hast bislang doch...“, Stan räusperte sich vornehmlich, „...den Inhalt einer jeden Mülltonne auf unserem Weg abgeräumt.“
    Ich konnte einfach nicht anders und gab nach diesem Satz ein heftiges Glucksen von mir.
    „Na also“, sagte Stan schmunzelnd, als er schließlich doch ein verstohlenes Grinsen auf meinem Gesicht erhaschte. Er legte mit eine seiner beiden großflächigen Hände auf die Schultern und streichelte mir sanft über den Rücken.
    „Es gibt immer noch ein morgen; schließlich hat er uns Revanche versprochen. Nächstes Mal zeigst du ihm, was Sache ist.“
    Stan schien überraschenderweise endlich die Gebrauchsanweisung zum Herzen seines Pokémons gefunden zu haben und zu wissen, welche Knöpfe er bei mir drücken musste, um nicht auf taube Ohren zu stoßen. Seine ausnahmsweise Mal sorgfältig gewählten schlichtenden Worte hatten ihren Zweck erfüllt. Ruckartig war ich wieder auf meinen vier Beinen; von Selbstmitleid keine Spur mehr.
    „Weißt du was? Du hast recht! Nächstes Mal wisch ich mit dem Typen den Boden auf, wirst schon sehen“, rief ich, endlich wieder nach mir selbst klingend und starrte meinem Trainer tief in die Augen. „Ha, hast du eigentlich gemerkt, was er für einen Bammel bekommen hatte, nachdem ich in den Ring gestiegen war? Musste sogar sein überdimensionales Hühnchen zurückpfeifen, bevor ich es zu Frikrasee verarbeiten konnte. Was für ein Jammerlappen!“
    Stan grinste.

    Den restlichen Abend verbrachte ich wieder an der unmittelbaren Seite meines Trainers. Nach unserem kleinen Zwiegespräch wollte mir auch endlich das von Colin zubereitete Mahl schmecken. Für das, das er kaum über die Feuerstelle, auf welcher sein Kochtopf munter vor sich hin blubberte, hinausragte, verstand er wahrlich etwas vom Kochen; das musste man ihm einfach lassen. Sah man noch von der kleinen Reiberei beim Zubettgehen zwischen mir und Stan ab, als ich meinem Trainer erst meinen Anspruch auf ein ordentliches Stückchen seines Schlafsackes klar machen musste, zog der restliche Abend ereignislos an uns vorbei.
    Stan hatte an diesem Tag eine Seite von sich offenbart, die ich ihm nie und immer zugetraut hätte. Unsere Bindung zueinander schien auf dem Höhepunkt. Enger, als ein Pokémon und ein Mensch verbunden sein konnten. Davon ging ich zumindest an jenem Abend, an der Seite meines Trainers in unserem warmen Nachtquartier gebettet, aus. Doch die bevorstehenden Ereignisse sollten uns auf eine Art und Weise verbinden, wie ich es mir niemals erträumt hatte.

  • So, nun kommt auch mein Kommentar, ein bisschen spät zwar, aber irgendwie bin ich nicht dazu gekommen..


    Part 4:
    Boah, jetzt tauscht der sein Pokemon aus... also ich hab ehrlich gesagt damit gerechtnet, dass Sheinux Panzaeron mit einer Elektroattacke vom Himmel holt, und dann ein "übermächtiger" Gegner kommt, aber das er gleich austauscht... naja, der Trainer hat halt dann endlich mal Ahnung von Typvorteil! Armer Sheinux, seine Elektroattacken nützen garnichts... aber woher soll er auch wissen, dass Elektro gegen Boden nichts bringt... das wär doch die Aufgabe von Stan gewesen, aber selbst wenn er es ihn gesagt hätte, hätte Sheinux es sicher nicht geglaubt.
    Den Kampf hast du gut beschrieben, wieder sehr spannend, obwohl dann doch schnell klar war, dass Sheinux diesmal doch verlieren musste. Aber der Kampf Fiffyen gegen Panzaeron (wenn man das Kampf nennen kann, war ja sehr einseitig) hat mit irgendwie besser gefallen, ich weiß nicht wieso, aber das hab ich mir irgendwie bilderlicher vorstellen können.
    Und Mann, wieso musste Skorgro denn noch mal mit Erdbeben nachsetzten, Sheinux war doch schon auf dem Boden... ich merk schon, da entsteht noch eine richtige Rivalität - ein Rückkampf wurde ja schon "versprochen".

    Zitat

    „Eagle? Was soll das für ein Name sein?“, sagte Colin achselzuckend.
    „Komischer Vogel...“, murmelte Stan.

    Hehe, ein Wortspiel. Ich liebe ein Wortspiel, wenn sie auch noch so schlecht sind.

    Zitat

    “Ja, ein Elektro-Pokémon“, erwiderte ich, seinen kalten Blick mit einem nicht weniger abgeneigten Blick entgegnend. „Watt ist denn los? Warum tust du plötzlich so schockiert? Standest doch die ganze Zeit über unter Strom. Was also soll dieser schlagartige Widerstand? Oder ist dein Kampfesfunken etwa schon erloschen? Zu schade, denn du bist herzlich zu dieser elektrisierenden Party eingeladen.“

    Erinnert mich an meinen alten Physiklehrer: "Wasser leitet, deswegen heißt es wohl auch Leitungswasser" :assi:



    Part 5:
    Ohje, Sheinux tut mir soo leid. Er macht sie ja richtig selbst fertig... So kennt man ihn garnicht.
    Aber dann das Gespräch mit Stan - war ja richtig rührend. :D Aber aufjeden Fall sehr süß. Da wird mir Stan ja immer symphatischer^^
    Naja, zu diesem Part gibt es ansonsten ja nicht viel zu sagen. Außer am Schluss, da lässt du mich ja richtig neugierig werden. Da wartet ja sicher ein richtiges Abenteuer auf die beiden *gespanntsei*
    Wie sagt man so schön? Vorfreude ist die schönste Freude.
    In diesem Sinne...

  • Hey Eagle^^ Dann lass ich dir mal wieder einen kleinen Kommentar da


    Part5: Sich die Wunden lecken
    Ich muss sagen, die Überschrift hat mich überrascht^^ Ich dachte erst es wäre bildlich gemeint und Sheinux würde Fellpflege betreiben, aber da lag ich wohl falsch xD Zum Ende hin wurde mir aber wieder klar, was du mit der Überschrift meinst^^
    Sheinux tut mir wirklich leid. Die Gefühle hast du hervorragend beschrieben, denn man leidet förmlich mit. Er macht sich solche Vorwürfe und denkt sogar, dass die Blicke seiner Kameraden böser Absicht entstammen. Als dann Stan an seiner Seite auftaucht hab ich wohl hörbar aufgeatmet, denn ich ahnte schon, dass er für sein Pokémon da sein will. Seine Worte hat er bzw. du gut getroffen um seinen niedergeschlagenen Freund wieder aufzubauen und Sheinux selbst schein seinen Trainer nun wirklich gerne zu haben *-*
    Ein wirklich schönes Kapitel, umso spannender das „Ende“, denn ich persönlich hoffe ja nicht, dass die beiden wieder getrennt werden, etc. Bin gespannt, in was für eine Richtung du deine Geschichte führen wirst^^


    Das war’s dann erst mal von mir.
    LG