.: Tropfsteinhöhle :.

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  • Verfasst am: Dezember 2009
    Beweggründe:Ich wollte eine Weihnachtsgeschichte schreiben und hatte ein klares Ziel vor Augen. Leider kam ich doch in Stress und musste die Geschichte knapper gestalten, als es meinen Vorstellungen entsprach. Trotzdem hoffe ich, dass ich meine ganz persönliche kleine Weihnachtsbotschaft, an meine Leser vermitteln kann.



    .: Kinderaugen :.





    Verfasst am: 15. Dezember 2010
    Beweggründe:Ein etwas "modernes" Weihnachtsmärchen. Es ist keine ausgefallene Geschichte, denn sie soll und eigentlich nur an eines erinnern: An die einfachen Dinge, die uns glücklich mache.



    .: Schneeflocken :.


  • So, wird Zeit mein Versprechen einzulösen: noch einen 2010er Kommentar. Mach ich's mal chronologisch:


    Bezüglich Ein Ratschlag


    Die Gegensätze, die berühmten (sich anziehenden?) Gegensätze. ;D Zu viel Blut im Kopf ist schlecht? Oder meinste, das Gehirn ist währenddessen in den Hintern? :P ;D


    Hm, mit der Aussage des Gedichts bin ich mir leider immer noch etwas unsicher, nach (mehr als genug?) Tagen des Nachdenkens und wiederholten Lesens... Normalerweise kommt man dahin, dass man in jedem Vers etwas sieht, das die Kernaussage in irgendeiner Form unterstützt, aber so weit bin ich hier noch nicht ganz. Ich würd sagen, ich schreib einfach mal; irgendwie fällt mir öfter gerade dann auch noch Neues ein.
    Kurz vorher aber noch die Form, wobei ich zu der nicht wirklich viel zu sagen hab: Das Ding ist halt ein riesiger Parallelismus und eine riesige Antithese ineinander verzahnt oder sowas und damit sicher genau das, was Du erreichen wolltest. ;D


    Zitat

    Du Freund, halte still!
    - denn du musst laufen.
    Oh Freund, höre zu!
    - denn du musst reden.
    Mein Freund, wache auf!
    - denn du musst träumen.

    Fang ich mal mit den drei Paaren an; irgendwie find ich, ergeben die zusammen ein bisschen mehr als einzeln.
    Wir haben einen Freund, der stillhalten, zuhören und aufwachen soll, so viel ist offensichtlich. Das Nächste ist aber schon Interpretation: Er soll das alles tun, weil er in Wirklichkeit läuft, redet und träumt. ;D Wie das im Rest Deutschlands aussieht, hab ich im Moment keine Ahnung, aber hier gebrauchen wir dieses „müssen“ tatsächlich öfter in diesem irgendwie ironischen Sinne, dass man jemandem damit unter die Nase hält, was er entgegen Willen/Bedürfnisse/… irgendwelcher Leute (könnte sogar er selbst sein, ist nicht beschränkt) macht, aber eben nicht machen sollte.
    Unter der Vorstellung hab ich irgendwie einen alten Bekannten im Sinn, der viel geredet hat, dabei nicht immer realistisch war lol, und es mit dem Stillhalten ganz genau genommen auch nicht so hatte. Das lyrische Ich würd dem dann also sagen, dass er einfach mal kurz seine Fresse halten soll und mal wieder zurück auf den Boden kommen. ;D


    Zitat

    Ach Freund, gehe langsam!
    - denn die Zeit läuft weg.

    Das interessanteste Paar ist aber wohl das letzte hier. Erstmal losgelöst vom Rest vermittelt es mir den Eindruck, dass nicht mehr viel Zeit für irgendwas bleibt, aber der Freund dazu aufgefordert wird, dennoch nichts zu überstürzen, wie man sagt. Wenn ich jetzt das Vorherige wieder dazu nehme, dann hab ich insbesondere durch das „ach“ das Gefühl, dass die ersten drei Aufforderungen nichts gebracht haben und das hier jetzt vielleicht ein letzter Versuch ist, irgendwie auf ihn einzuwirken. Nur ob's was bringt, das bleibt offen… Na ja, soll er's halt so kriegen, wie er will, dann wird sich schon zeigen, wo es hinführt, oder? ;D


    Ok, ich hab's offenbar geschafft, mit meinem Kommentar zumindest länger als das Gedicht zu werden. Alle Klarheiten beseitigt? ;D ;D ;D (und noch ein paar mehr von den Rudeltieren………jk)



    Bezüglich Spielablauf


    Zitat

    Emotionaler Mist. Und ich sagte noch zu mir "Nein, du postest jetzt nicht zu diesem Thema". Aber wann hör ich je auf mich.

    Haha, perfekte Überleitung. Wie als ob Du im vorherigen Werk mit Dir selbst (vergeblich) geredet hättest. ;D

    Zitat

    Dafür könnt ihr euch an einem weiteren Gedicht austoben ^^ (falls das überhaupt einer machen will).

    Klar, ich schon.


    Ach ja, im Sommer hab ich mich doch noch über Deine Titel beschwert (und davon ziehe ich überhaupt nix zurück, meine Gutste, laal) – diesmal sieht's anders aus, ich mag diesen Titel, nein vielleicht liebe ich ihn sogar! ;D Wie gewohnt hat der Titel was Kaltes, was Steriles, aber er ist diesmal doch schon recht konkret und symbolisch zugleich (ha! schon wieder ein Gegensatz), wo wir uns tatsächlich in so einem sterilen Spiel als Figuren wiederfinden… Na dann mal wieder chronologisch durch, würd ich sagen.


    Zitat

    Fühl mich einsam, will jetzt nicht allein sein.
    Möchte dich bitten: "Bleib ein wenig hier - bei mir".
    Doch statt zu reden, fallen Tropfen auf dieses Papier.

    Papier… Briefpapier? Das ist jetzt ziemlich random, aber mich erinnert das Bild so ein wenig an den Brief der Eltern in Kästners Fliegendem Klassenzimmer, das wir in der Grundschule gelesen haben (ein gutes Kinderbuch imho, insbesondere um Weihnachten herum). Aus welchem Material die Tropfen beschaffen sind, wär dann damit wohl auch geklärt… Und noch dazu ist es ja bekanntlich erwiesenermaßen leichter zu schreiben als zu reden. Wenn doch nur überhaupt eines davon leicht wäre… Der Sprecher würd zwar schon gern mit dem Angesprochenen reden, aber er springt nicht über seinen Schatten. Und damit eröffnet sei die nächste Runde des Spiels!


    Zitat

    Ich beherrsche nur Schweigen
    Und während die Seele bricht,
    Kann ich bezaubernd lächeln,
    So wie es euren Wünschen entspricht.

    Hm, das sieht nach dem ersten Punkt für das Umfeld des Sprechers aus. Der Sprecher lässt sich dazu bewegen, denen 'ne Maskerade aufzuziehen und damit haben die ihren kleinen Triumph, denn scheinbar sind alle glücklich…
    Notiert sei mal noch das abcb-Reimschema.


    Zitat

    Ich bin die Beste in diesem Spiel;
    Ich hab es mein Leben lang gelernt.
    Es gibt hier nur ein perverses Ziel:
    Sorge dafür, dass dich keiner enttarnt.

    …Und verändern wir's doch mal zu einem abac! ;D Irgendwie sinnbildlich für eine womöglich neu eintretende Spielsituation, auf die der Sprecher ebenfalls eine (gute?) Antwort hat – insbesondere, wenn wir dann den Text mal genauer lesen…
    Ähm, von mir aus auch die Sprecherin *hust*, wenn's denn sein muss. ;D
    Jo, die Strophe lichtet den Schleier darüber, was davor eigentlich losgewesen ist: „Zeige keine Schwäche oder die Geier benutzen's dann direkt gegen Dich!“ – eine Message, die ich nebenbei handschriftlich unterschreiben kann… Das perverse Ziel? Geht aus meiner Sicht sogar doppeldeutig zu deuten:
    Variante 1: Na, normalerweise ist der kleine Mensch ein Rudeltier (mehr als die Smileys ;D ;D ;D) und biegt teils sogar den Charakter nur für den Kontakt zur Rotte, aber der Protagonist hier nicht, er hat in dem Sinne eine „verdrehte“, eine pervertierte Einstellung.
    Variante 2, vielleicht treffender: Der Sprecher pervertiert genau seinen eigenen Auftritt, um denen eben keine Angriffsfläche zu geben. Dass die Realität anders aussieht als er sie denen spielt, weiß im Moment nur er.
    Es stehen meistens traurige Geschichten dahinter, wenn man sowas „sein Leben lang lernt“, aber als kleiner und dennoch hartnäckiger positiver Punkt des ganzen Spiels wird dann wohl immer stehen bleiben, dass man, indem man dieses Spiel in seiner härtesten Form annimmt, so schnell nicht mehr aus dem Konzept gebracht werden kann und schließlich auch einst Erfolg haben wird, solang man sich denn nicht geschlagen gibt. Also was ich sagen will: Es ist zwar schade, dass es überhaupt erst zu diesem Spiel kommen muss, aber wenn man darin gut ist, dann muss auch erstmal einer kommen, der einen dazu bringt, das Spiel zu verlieren.


    Ansonsten gibt's eben natürlich auch noch den nicht seltenen Fall, wo man es nichtmal mit den scheiß Geiern zu tun hat, sondern mit durchaus vertrauten Leuten, die nur nicht vertraut genug sind und/oder die man einfach nicht mit seinen Problemen nerven will, bei denen die einem vielleicht sowieso nicht weiterhelfen können? Geht alles…


    Zitat

    Vor allem ist es schön zu wissen, dass sich andere darin wiederfinden.

    Hier haste den Nächsten. *hust*





    Die Kurzgeschichten hab ich zwischendurch auch gelesen, und zwar alle. Fühl mich einfach nur nach wie vor noch nicht effektiv qualifiziert, die offiziell zu kommentieren. :( Ich mag sie, aber wo ich Dir da am ehesten helfen könnte, wäre höchstwahrscheinlich



    Dann liest man sich sicher bald wieder. :)


  • Verfasst am: 06. März 2009
    Beweggründe: Wir haben im Deutsch LK über Propaganda geredet. Dadurch bin ich auf diese Idee gekommen.




    Stehst alleine

    Sieh die Menschen, folge ihnen!

    Wie die Fahne folgt dem Winde.
    Willst doch sicherlich gewinnen?
    Mensch du weigerst dich? Verschwinde!


    Mach es wie der Wassertropfen,

    Der vereinigt sich im Meere.
    Kannst die Macht dann aus der Masse schöpfen,
    Wirst nie greifen in die Leere!


    Doch, oh Mensch, bedenke gar,

    Wenn die Entscheidung lautet Masse,
    Muss es nicht richtig sein und nicht wahr,
    Denn ihre Wahrheit ist nur eine Gasse.


    Wenn du fliesst entlang den Fluss,

    Wirst versickern mit der Zeit.
    Willst du sein, dann mache Schluss,
    Sei nicht mehr abmarschbereit.


    Wenn die letzte Meinung fällt,

    Geht mir ihr auch diese Welt.



  • Hier kommt der versprochene Kommentar ;)
    Hatte ja schon im GB geschrieben, dass mir das Thema deines neusten Gedichtes sehr gefällt. Du schreibst, es ist entstanden, weil ihr über Propaganda geredet habt. Das hab ich erst nach dem Gedicht gelesen, deshalb drehten sich meine Gedanken beim Lesen eher um das Thema "mainstream". Naja ich schreib dir einfach mal meine Gedanken dazu auf.


    Sieh die Menschen, folge ihnen!
    Wie die Fahne folgt dem Winde.
    Willst doch sicherlich gewinnen?
    Mensch du weigerst dich? Verschwinde!


    Schon in der ersten Strophe wird man als Leser direkt dazu aufgefordert, sich die Menschen um sich herum anzusehen, sich ihnen anzupassen, genauso zu werden, wie alle sind. Im dritten Vers bekommt man "versprochen", dass man auf diese Art gewinnen kann, z.B. glücklich wird, Erfolg hat, es einem gut geht. Der vierte Vers zeigt, dass die Menschen, die dies eben nicht tun, die individuell bleiben, verstoßen werden, nicht erwünscht sind. Sie werden quasi von der Gesellschaft weggeschickt oder ausgeschlossen.


    Mach es wie der Wassertropfen,
    Der vereinigt sich im Meere.
    Kannst die Macht dann aus der Masse schöpfen,
    Wirst nie greifen in die Leere!


    In dieser Strophe wird dem Leser erzählt, dass er in der Masse stärker ist, als alleine. Den Vergleich mit dem Wassertropfen, der sich mit vielen anderen Wassertropfen zu einem Meer zusammenschließt, und dadurch Macht bekommt, ist dir sehr gut gelungen. Mit persönlich gefällt der "Reim" von "Tropfen" und "schöpfen" sehr gut, kann nicht genau erklären warum, aber es klingt einfach sehr schön. Glaube, das Metrum stimmt in der dritten Zeile nicht ganz, aber ich kenne mich nicht genug aus, um da was bemängeln zu können.

    Doch, oh Mensch, bedenke gar,
    Wenn die Entscheidung lautet Masse,
    Muss es nicht richtig sein und nicht wahr,
    Denn ihre Wahrheit ist nur eine Gasse.


    Hier "wendet sich dann das Blatt" ein wenig. Es werden auch die negativen Seiten angesprochen. Denn nur weil die Gesellschaft bzw eine bestimmte Personengruppe eine bestimmte Meinung hat, muss diese noch lange nicht richtig sein. Oft werden den "Mitgliedern" nämlich nur die ach so zahlreichen Vorteile einer "Mitgliedschaft" angepriesen, alles was dort gesagt wird ist gut, und der Rest der Welt böse. Dieses "ihre Wahrheit" zeigt, dass die "Wahrheit" der Gruppe nicht umbedingt auch die "Wahrheit" der Realität sein muss. Ach ich drücke mich immer so kompliziert aus, ich hoffe du verstehst, was ich meine.


    Wenn du fliesst entlang den Fluss,
    Wirst versickern mit der Zeit.
    Willst du sein, dann mache Schluss,
    Sei nicht mehr abmarschbereit.


    Hier gefällt mir wieder der Vergleich mit dem Fluss sehr gut. Wer sich selbst und sein Handeln ständig an die Gesellschaft anpasst, der wird immer unscheinbarer, hebt sich nicht ab, lebt nur als Teil des Ganzen, und nicht als eigenständiges Individuum. Die letzten beiden Verse zeigen, dass es aus diesem "angepasst-sein" durchaus noch einen Ausweg gibt, und man herauskommen kann aus diesem Zwang.


    Wenn die letzte Meinung fällt,
    Geht mir ihr auch diese Welt.


    Die beiden letzten Verse zeigen dann, dass die Welt zusammenbrechen würde, wenn sich jeder Mensch an die Gesellschaft anpasst und nicht mehr für sich lebt. Es würden dann nur noch die Interessen dieser einen großen Gruppe vertreten, egal ob gut oder schlecht.


    Im ersten Teil des Gedichtes werden einem die positiven seiten einer Anpassung an die Gesellschaft bzw die Zugehörigkeit zu einer Gruppe erklärt, man schöpft z.B. Kraft aus der Gruppe, was in einem gewissen Maße auch sein kann. Im zweiten Teil wird der Leser dann aber aufgefordert, nicht in der Masse unterzugehen.
    Insgesamt hab ich das jetzt mal die "politischen" Seiten der Propaganda außen vor gelassen, weil ich mich damit nicht wirklich auskenne (trotz nem halben Jahr Nationalsozialismus in der 10. Klasse x) Das hier waren eben meine ersten Gedanken zu dem Gedicht. Ich hoffe der Kommentar ist okay so.

  • Wat, letzte Aktivität am siebten Januar!? Immer diese Kommentierfaulis da draußen, nicht zu fassen... :patsch: Na dann, ich wollte Dir ja eh so langsam mal wieder einen schreiben, also los geht's.


    Haha, die Tatsache, dass heute mal ein "politisches" Geschreibsel der Gegenstand ist, hat mit dieser Mubarak-Geschichte in den Nachrichten gerade. (Hab ich eigentlich schonmal erwähnt, dass es mir so langsam auf den Sack geht, wie jeden Tag über 5 Minuten Ägypten in der Tagesschau läuft bevor mal was zu Deutschland kommt?) Ich komm da nicht wirklich hinter die Logik, warum die sich den Spaß jahrzehntelang gefallen lassen und es dann plötzlich über Nacht überhaupt nicht mehr geht, schon irgendwie seltsam. Aber so schreibt sich wohl Geschichte...
    So, na dann mal zum Text! ;D


    Zitat

    Sieh die Menschen, folge ihnen!
    Wie die Fahne folgt dem Winde.
    Willst doch sicherlich gewinnen?
    Mensch du weigerst dich? Verschwinde!

    Hachja, der gute alte Mensch - ich glaub langsam, der ist überhaupt Dein Lieblingssymbol (in der Top 3 ist er aber definitiv!). ;D Bin ich jetzt nur irgendwie doof, oder ist mein Gefühl, dass die beiden Verwendungen hier gar nicht mal für dieselbe Bedeutung stehen müssen, aber letztendlich, sicher auch der inhaltlichen Grundlage geschuldet lal, trotzdem irgendwie synchronisiert werden? Na ja, gehen wir mal weiter. (Irgendwie hab nehm ich aus meinen letzten Kommentaren mit, dass ich's in den meisten Fällen hassen muss, erste Strophen zu kommentieren, nicht Deine Schuld. ;D)


    Zitat

    Mach es wie der Wassertropfen,
    Der vereinigt sich im Meere.
    Kannst die Macht dann aus der Masse schöpfen,
    Wirst nie greifen in die Leere!

    Hm, nu haste mich verwirrt. Er soll sich als Tropfen im Meer "verstecken" (ist jetzt vielleicht weit hergeholt, aber irgendwie assoziier ich das Bild genau damit, es ist eben die Aufgabe der Individualität), so weit komm ich mit, aber wieso sollte er woraus schöpfen? Ich hätte da mehr an die Machthaber gedacht, die eben aus diesem seelenlosen "Meer" schöpfen ohne selbst Teil davon zu sein (imho sind sie nunmal keiner, weil sie ja nicht genauso blöd wie die Tropfen sind). Also wie gesagt, bin da irgendwie verwirrt. :(
    Erwähnenswert hier vielleicht noch der lustige Seiteneffekt von Vers 3, der da etwa mit der Masse als Schlüsselwort direkt mal einen Takt länger ist als der Rest. ;D


    Zitat

    Doch, oh Mensch, bedenke gar,
    Wenn die Entscheidung lautet Masse,
    Muss es nicht richtig sein und nicht wahr,
    Denn ihre Wahrheit ist nur eine Gasse.

    Oh, keine Klasse nach der Masse. ;D (Keine Wertung - nur der Reim, dessen Erwartung mich nirgendwohin geführt hat. ;D)
    Hm, das Bild mit der Gasse find ich interessant, hab da irgendwie gerade so eine "Moses-Assoziation", lol. (Zur Erinnerung, das war der Typ, der in der Bibel die 10 Gebote empfangen und das Meer geteilt hat.) Hm, aber ja, das ist irgendwie gar nicht mal schlecht, merk ich gerade. Der Moses war halt quasi der Typ, der die ganzen Schafe geführt hat und damit hat der auch die Beschaffenheit bzw. die Route dieser Gasse bestimmt. Wahrheit, Realität und was nicht alles ist wie so oft Interpretationssache. Ach Mist, jetzt hab ich die letzte Folgerung irgendwie aus dem Kopf verloren... Na ja, die Kernaussage dürfte eh in die Richtung gehen, die ich schon genannt hab, also das mit der Ansichtssache.


    Zitat

    Wenn du fliesst entlang den Fluss,
    Wirst versickern mit der Zeit.
    Willst du sein, dann mache Schluss,
    Sei nicht mehr abmarschbereit.

    Scheissß Bayern, diskriminiert das ß doch nicht, egal wie hässlich es auch aussieht! ;D
    Hm ok, der Moses hilft mir hier wahrscheinlich nicht mehr weiter, aber muss er auch nicht. Auf jeden Fall wird hier der Individualitätsverlust spätestens deutlich, da ganz direkt erwähnt wird, wie der "Tropfen" untergeht ("versickert"). Willst Du sein...sieht mir irgendwie nach einer Anspielung auf Descartes oder Shakespeare aus - kannst Dir einen aussuchen, ich hab im Moment keine Ahnung, wer früher da war oder sowas. ;D
    Hm, das abmarschbereit ist da noch. Stimmt, da sind wir wieder bei Propaganda wie am Anfang versprochen, man macht doch auch gern mal Propaganda für so ein fiktives Konstrukt, das sich bellum iustum schimpft. Der Scheiß ist nur, dass der eine, der sich dagegen stellt, halt direkt mal standrechtlich abgeknallt wird und dann ebenso versickert... Der Widerständige braucht doch insbesondere starke Leute, die hinter ihm stehen, wenn er Aussichten auf Erfolg haben will. Wenn wir bspw. ans Dritte Reich denken, hat es zwar zig Widerstandsvereinigungen gegeben, aber das war doch im Endeffekt einfach der kollektive Heldentod. :( Verloren wurde der Krieg nicht gegen das eigene Volk, sondern gegen die Übermacht der Russen, Amis und Briten. (Haha, die haben halt gezeigt, wie's geht: Die sind genau stark genug gewesen, um einfach von Natur aus gewinnen zu müssen. Wobei, gegen Deutschland hat's diese "unfairen Klammer-Allianzen" ja auch schon davor gegeben, lal... Ich schweif schon wieder ab.)


    Zitat

    Wenn die letzte Meinung fällt,
    Geht mir ihr auch diese Welt.

    Ah ja genau, das Ende, diese beiden Zeilen sind mir über die ganzen Wochen im Kopf geblieben, nun kann ich endlich zu ihnen schreiben. ;D Haha, das Doofe ist nur, was soll ich eigentlich schreiben, muh, inhaltlich ist das ja ziemlich selbsterklärend, aber merkt sich einfach so gut, weil's einfach starke Worte sind - diese Dramatisierung, die ich da irgendwie in der Wortwahl sehe, trägt also perfekt dazu bei, das ist im Prinzip genau die Klimax des Gedichts.


    ...Ach Scheiße, das ist doch jetzt mal grenzwertig idiotisch. Schau mal, da ist ein Tippfehler im letzten Vers und selbst ich Depp hab den die ganze Zeit nicht sehen wollen - erst jetzt, wo ich eigentlich den Kommentar abschließen wollte, fiel der mir überhaupt auf. Kognition kann eine Hure sein, meine Fresse! ;D (Oder ist da doch kein Fehler und es soll echt "mir" statt "mit" heißen? Aber bitte nicht... ;D)



    Tjo also dann, soviel zu diesem Kommentar, würd ich mal sagen. Wir lesen uns ja sicher eh bald wieder in irgendeiner Form. Hoffe Du hattest einfach Spaß, meine geistigen Ergüsse hier zu lesen. Gute Nacht. ;D


  • Verfasst am: 20. Januar 2009
    Beweggründe: Das Gedicht war für meine damalige Englischlehrerin. Wir haben uns darüber unterhalten, welche Art von Kunst uns denn am meisten anspricht. Ansonsten ist dieses Gedicht eine kleine Anspielung auf die moderne Gesellschaft.




    Little pet

    Looking through the window

    Seeing life's glitt'ring stage.
    Everything's covered with snow
    But I'm here in a dark cage.


    My wings were made for flying,

    My melody for all.
    But I am only sitting
    Awaiting the last call.




  • Verfasst am: 16. Februar 2011
    Beweggründe: Ich hab ein Lied auf der Heimfahrt angehört und dann kam mir plötzlich diese Idee. Musste ich natürlich sofort niederschreiben, bevor ich die tollen Geistesblitze wieder in meinem Hirn verloren hätte.




    Wieso erwecktest du Schatten?

    Damals als es Licht wurde

    Kamen auch die Schatten.


    Wir möchten das Leben einfach gestalten

    - doch einfach ist nicht immer einfach.
    Wir möchten zusammen uns an den Händen halten
    - doch zusammen ist nicht immer zusammen.


    Warum konnten wir das Paradies nicht erben?

    Spüle weg die Krankheit.
    Warum entschieden wir uns für die grauen Farben?
    Spüle weg die Ketten.


    Wir sind wie Kampfhunde eingesperrt

    In einem Kreis, der uns verbindet
    Und wir zerfleischen uns.


    Lass den Regen weinen.

    Lass die Sintflut kommen.
    Lass uns alle frei.


    Du wolltest, dass es Licht wird.

    Wieso erwecktest du Schatten?



  • Cassi ^____^ <3
    Du batest mich ja um ein Kommentar und da du wirklich schon verdammt lange keines bekommen hast, widme ich mich dir zuerst. Hoffentlich stört dich das nicht, dass ich mich mit Gedichten eigentlich gar nicht auskenne und nur rein interpretiere. ^^‘


    Wieso erwecktest du die Schatten?
    Du hast geschrieben, dass dich ein Lied inspiriert hat … ich würde gerne wissen, welches Lied, weil es immer interessant ist, von was der Künstler seine Inspiration nimmt – und vielleicht kann man dann auch den Bezug zu dem Gedicht erforschen.
    Den Titel finde ich ziemlich interessant, nicht nur, weil er eine Frage ist, sondern auch (man muss jetzt die ersten zwei Zeilen miteinbeziehen), weil mit Licht immer Schatten folgt. Und dass man die erwecken kann … Musst du jetzt nicht verstehen.


    Damals als es Licht wurde
    Kamen auch die Schatten.

    Wie gesagt – mit Licht muss auch Schatten kommen, denn ohne Licht keine Schatten. Wenn du „damals“ schreibst, muss ich sofort an die Schöpfungsgeschichte aus der Bibel denken, wo Gott sagt: „Es werde Licht.“ und dann wurde es halt Licht. Ich weiß nicht, ob du darauf ansprichst, aber nach meinem Denken zufolge ja. Und mit Licht kommt natürlich auch der Schatten (was ich zum 3. Mal bereits sage ..)


    Wir möchten das Leben einfach gestalten
    - doch einfach ist nicht immer einfach.

    Oh ja, wer will das Leben bitte nicht einfach gestalten? Menschen nehmen alle möglichen Abkürzungen und nur die einfachsten Wege, damit sie möglichst unbeschadet durch das Leben kommen. Manchen gelingt es, doch manchen hat das Schicksal einen mühsamen Weg auserwählt. Und einfach ist wirklich nicht immer einfach, was man hier so interpretieren könnte wie … hm. Also wenn zum Beispiel für jemand Mathe leicht ist, ist es für jemand anderen vielleicht total schwer. (ich weiß, ich schreib nur Mist ..)
    Wir möchten zusammen uns an den Händen halten
    - doch zusammen ist nicht immer zusammen.

    Der letzte Vers gefällt mir sehr gut. Ist genau wie mit dem einfach =/= einfach, da oben. Ansonsten weiß ich nicht mehr, was ich hier schreiben könnte, obwohl mir die Stelle wirklich sehr gut gefällt. D:


    Warum konnten wir das Paradies nicht erben?
    Spüle weg die Krankheit.

    Ich denke bei diesem Gedicht ständig an irgendwelche biblischen Stellen. Ist das etwa Absicht? Wenn ich die Zeile mit dem Paradies lese, muss ich an Eva und den Apfel denken und dann daran, dass Gott sie aus dem Paradies „gejagt“ hat, welches wir dann – logische Schlussfolgerung daraus – nicht erben konnten. Was mich ein wenig verwirrt hat, war dann die Stelle mit der Krankheit, da du eine Krankheit nun zum ersten Mal in deinem Gedicht erwähnst. … und da du was mit Spülen geschrieben hast, muss ich sofort an die Sintflut denken. ô.o
    Warum entschieden wir uns für die grauen Farben?
    Spüle weg die Ketten.

    Eine berechtigte Frage, warum sich der Mensch oft für die Grauzonen entscheidet, vielleicht einfach deshalb, weil sie die bequemsten sind, was uns sofort an das Einfach-Gestalten des Lebens zurückbringt aus der zweiten Strophe. Die Ketten erinnern mich an einen Käfig, da – wenn man‘s genau nimmt – der Mensch in einem solchen Käfig lebt, sich aber nicht dagegen wehrt. Was eigentlich schade ist, da das Leben imo viel mehr bieten könnte als das, was wir leben.


    Wir sind wie Kampfhunde eingesperrt
    In einem Kreis, der uns verbindet
    Und wir zerfleischen uns.

    Hier sprichst du den Käfig schlussendlich an, schon das ganze Gedicht über kommt es mir so vor, als würdest du die ganze Zeit auf jenen Käfig ansprechen wollen. Das mit dem Kreis klingt schön – obwohl wir eingesperrt sind, haben wir doch immer etwas, was uns verbindet – und zwar unser Käfig. Dass man sich zerfleischt muss nicht unbedingt sein … aber es ist doch oft so. (was mich jetzt auch ein bisschen an die Tribute von Panem erinnert … s:) Aber ansonsten hat man auch nichts anderes zu tun in einem langweiligen, eintönigen Käfig.


    Lass den Regen weinen.
    Lass die Sintflut kommen.
    Lass uns alle frei.

    Hier ist die Sintflut. Hier, genau hier. Irgendwie erscheint mir das Gedicht sehr biblisch. Diese Strophe gefällt mir am allerbesten – frag mich nicht wieso. Den Regen als weinend zu bezeichnen ist mir ganz neu, jedenfalls hab ich es bis jetzt immer nur mit Himmel gehört. Ich muss sagen, dass gefällt mir echt gut, dann halt die Sintflut, die ich oben irgendwo angesprochen haben. Wenn der Regen zuviel weint, dann kommt irgendwann die Sintflut, wie uns die Geschichte mit der Arche Noah ja bereits mitgeteilt hat. … und die Sintflut befreite uns damals erstmals von den vielen Sünden (bzw. auch den Städten Sodom und Gomorrha). Wie gesagt, ein sehr meiner Meinung nach biblisch gerichtetes Gedicht.

    Du wolltest, dass es Licht wird.
    Wieso erwecktest du Schatten?

    Hier stellt sich mir die Frage wer „du“ ist. Gott? Eine bestimmte Person? Oder doch irgendwas belangloses? Und die Frage, warum diejenige Person/das Wesen die Schatten erwacht hat, ist eine gute Frage, aber ohne Licht gibt es keinen Schatten – aber was wäre, wenn es kein Licht und kein Schatten gibt? Nur Dunkelheit, also Schatten, oder was? d:


    Ich muss zugeben, Cass, dein Gedicht ist wirklich schön und wirft meiner Meinung nach eine Menge Fragen auf, die mich wohl jetzt die nächsten paar Stunden beschäftigen werden. Es ist flüssig zu lesen und mit jedem Wort vertiefte ich mich mehr in deine poetischen Zeilen. … was nicht wirklich oft passiert. Du kannst wunderbar schreiben, echt toll. :3


    ~ Ayu


  • Verfasst am: 09. November 2009
    Beweggründe: "Wünsche sind eine grausame Angewohnheit von Menschen. Sie lassen uns am Anfang Grenzen vergessen, nur um uns dann am Ende daran zu erinnern, dass es welche gibt. Eine erfundene Selbstfolter des Menschen. Und wenn die Liebe mit ins Spiel kommt, dann gibt es kein Erwachen mehr."
    Wer schon mal unerwidert geliebt hat, wird dieses Gedicht verstehen. Es ist immer wieder interessant in was für einen moralischen Zwiespalt uns Gefühle bringen können.




    Ich wünscht ...


    Ich wünscht, ich wär ein Diktator,

    Dann wüsst ich was zu tun.
    Ich würd es dir befehlen
    "Lieb mich nur ganz allein!"


    Ich wünscht, ich wär der Zauber,

    Der dich hypnotisiert.
    Dann wärest du verzaubert,
    Dein Auge nur an mir.


    Ich wünscht ich wär ein Adler,

    Der frei am Himmel schwebt.
    Dann hätt ich dich im Auge
    Auf ewig und noch mehr.


    Ich wünscht, ich wär die Zeit,

    Die gleich dem Schicksal ist.
    Dann liefe ich zurück
    Und wäre vorher da.


    Ich wünscht, ich wär die Luft,

    Die du doch brauchst zum Atmen.
    Umfassen würd ich dich,
    Du könntst mich nicht verlassen.


    Ich wünscht, ich wär die Sonne,

    Die dich so herzlich wärmt.
    Du bräuchtest mich zum Leben,
    Ich wär dein Licht und Halt.


    Ich wünscht, ich wär dein Schlaf,

    Ich würd im Traum dir flüstern,
    Wie sehr du mich doch brauchst,
    Auch wenn am Tag du wachst.


    Ich wünscht, ich wäre sie,

    Dann wäre ich so glücklich.
    Dann wärest du nur mein,
    Mehr bräucht ich nicht zum Leben.


    Ich wünscht, ich könnts mir wünschen

    Und dass es Wahrheit wird.
    Doch kann ich dies nicht machen,
    So wünsch ich mir Vergessen.



  • Huhu Cassandra^^
    Da du mir vor einer Weile einen Kommentar geschrieben hast, möchte ich es dir gleich tun und mich auch mal näher mit deinen Gedichten befassen. Zuerst werde ich mir da natürlich nur eins vorknöpfen und ich hoffe, das ist auch okay^^


    Ich wünscht…
    Da dein neues Werk noch keinen Kommentar bekommen hat, dachte ich, dass ich das nun mal mache. Deine Beweggründe gefallen mir wirklich gut, denn es kann wirklich wehtun, nicht von der Person geliebt zu werden, die man selbst liebt. Demnach scheint es mir ein sehr emotionales Gedicht zu sein.


    Zitat

    Ich wünscht, ich wär ein Diktator,
    Dann wüsst ich was zu tun.
    Ich würd es dir befehlen
    "Lieb mich nur ganz allein!"

    Eine nette Idee, mit dem Titel jeden Vers aufs Neue zu beginnen, was auch im Laufe der Strophe klarmacht, wie sehr sich das Lyrische Ich etwas wünscht. Das in dem ersten Vers direkt schon das Wort „Diktator“ erwähnt wird, hat mich überrascht. Oft ist es ja so, dass die Leser erst mal angelockt werden bzw. zum Lesen des Gedichts veranlagt werden. Durch dieses Wort kommt es mir ein wenig so vor, als stünde direkt jemand über einem, nämlich ein Diktator. Dennoch ist es ja „nur“ der Wunsch der Person, dieser zu sein, damit er befehlen kann. Man weiß dadurch auch schon direkt, worauf das Lyrische Ich aus ist, nämlich von dieser einen Person geliebt zu werden und auch das nur allein. Das heißt wohl, es muss da noch jemanden geben.


    Zitat

    Ich wünscht, ich wär der Zauber,
    Der dich hypnotisiert.
    Dann wärest du verzaubert,
    Dein Auge nur an mir.

    Ein Zauberer der hypnotisiert? Ein solcher zu sein stelle ich mir auch ganz nett vor, nur heißen diese nicht für gewöhnlich auch Hypnotiseur anstatt Zauberer? Aber gut, einerseits um eine Wortwiederholung zu vermeiden und andererseits weil es etwas magischer klingt, passt es wohl trotzdem ganz gut darein. In dieser Strophe gefallen mir besonders der dritte und der vierte Vers zusammen. Denn wenn jemand verzaubert ist, dann kann man ihn vermutlich wirklich so „ausrichten“ wie es einem beliebt. Was ich aber entscheidend finde ist, dass diese Liebe dann ja nur eine leere Magie ist, die nicht von den Gefühlen aus dem Herz heraus entstehen. Sie sind eben nur herbeigezaubert.


    Zitat

    Ich wünscht ich wär ein Adler,
    Der frei am Himmel schwebt.
    Dann hätt ich dich im Auge
    Auf ewig und noch mehr.

    Adler in Gedichte mit einzubringen bzw. deren Flügel gefällt mir sehr gut. Demnach mag ich die ersten beiden Verse auch sehr gerne, wo das Lyrische Ich sich wünscht, selbst so ein majestätischer Vogel zu sein. Somit wäre das Lyrische Ich frei und könnte durch den Himmel frei gleiten, ohne dass es eine Grenze gäbe. Doch hier ist es einzig und allein das Ziel, das „dich“ im Auge zu behalten und das für die Ewigkeit. Das hieße ja quasi, dass man seine Freiheit einzig und allein für einen Menschen aufgibt, was man ja auch durchaus als negativ ansehen kann.


    Zitat

    Ich wünscht, ich wär die Zeit,
    Die gleich dem Schicksal ist.
    Dann liefe ich zurück
    Und wäre vorher da.

    Wieso musste ich bei Schicksal wohl gleich an Fatum denken? xD Aber gut, die Strophe umfasst ja auch Einiges, denn das Lyrische Ich scheint immer stärkere bzw. intensivere Wünsche zu hegen. Schließlich erscheint es einem mehr und mehr unmöglich zu sein, dass das Lyrische Ich seinen wirklich innigsten Wunsch erfüllen kann. Demnach ist auch eine Steigerung der Emotionen zu verspüren. Das Lyrische Ich möchte in der Zeit zurückspringen und vor demjenigen da sein, der ihre Liebe sozusagen „entführte“. Vermutlich gibt sich das Lyrische Ich somit auch selbst die Schuld, dass ihre/seine Liebe nicht erwidert wurde. Denn wäre es früher da gewesen, dann hätte vielleicht etwas daraus werden können… so würde man wohl immer denken, doch herausfinden kann man es leider nie.


    Zitat

    Ich wünscht, ich wär die Luft,
    Die du doch brauchst zum Atmen.
    Umfassen würd ich dich,
    Du könntst mich nicht verlassen.

    Diese Strophe hat mich ehrlich gesagt ein wenig überrascht. Das Lyrische Ich möchte Luft sein, damit es ewig bei dem „Du“ weilt, was mir aber ein kleines Rätsel stellt. Denn dann wäre es ja sozusagen unsichtbar und würde nicht mal von demjenigen, den es liebt, wahrgenommen werden. Mir kam es quasi so vor, als hätte das Lyrische Ich es schon aufgegeben, als ein sichtbares Objekt geliebt bzw. gebraucht zu werden. Zudem stellte mir sich die Frage auf, ob das „du könntst mich nicht verlassen“ wirklich der Wahrheit entspricht. Schließlich wird der Sauerstoff ja verbraucht und wäre demnach nur einmal im Körper, wenn mich nicht alles täuscht. So könnte das Lyrische ich mit dem „Du“ wohl auch nicht so lange zusammen sein. Das heißt, die Zeit ist auch hier begrenzt, egal was für Wünsche ausgesprochen werden.


    Zitat

    Ich wünscht, ich wär die Sonne,
    Die dich so herzlich wärmt.
    Du bräuchtest mich zum Leben,
    Ich wär dein Licht und Halt.

    Ich finde, hier werden besonders Warme Gefühle im Leser geweckt, da die Sonne und das Licht nun mit ins Spiel kommen. „Herzlich Wärmen“ könnte man ja auch als solches verstehen, dass das Lyrische Ich warme Gefühle in dem Herz des „Du“ halten möchte, sodass dieses wohlmöglich niemals erfrieren kann. Hier kommt es mir so vor, als hätte das Lyrische Ich auch einfach den Wunsch, von jemandem gebraucht zu werden. Auch wenn ich die vorherige Strophe nochmal so betrachte, dann könnte das deutlich werden. Vielleicht fühlt es sich dann ja, als wäre es nutzlos auf dieser Welt, da nicht mal die einzig wahre Liebe sie annimmt, wie sie ist. „Dein Licht und Halt“… auch eine schöne Vorstellung, denn wär hätte nicht gerne jemanden auf seiner Seite, der einen auf ewig „erhalten“ würde?


    Zitat

    Ich wünscht, ich wär dein Schlaf,
    Ich würd im Traum dir flüstern,
    Wie sehr du mich doch brauchst,
    Auch wenn am Tag du wachst.

    (Der Schlaf erinnert mich gerade daran, dass ich eigentlich ins Bett muss ^^“) Wieder eine Strophe, die mir sehr gefühlvoll erscheint. Seltsamerweise hatte ich bei den ersten zwei Versen eine langhaarige Frau vor Augen, die sich über einen schlafenden Mann legt, dem ihre Haare dann ins Gesicht fallen. Der Hintergrund dann trüb und grau, was die Nacht symbolisiert. Woher diese Vorstellung kommt, weiß ich nicht, aber irgendwie gefällt sie mir. Jedenfalls scheint das Lyrische ich dem Schlafenden in diesem Falle einreden zu wollen, dass er sie brauch, was meine Vermutung von eben verstärken würde. Sie möchte nicht nur ihre Liebe erwidert haben, sondern auch für jemanden wertvoll sein können. Am Tage wachen? Mir war nicht auf Anhieb klar, was es damit auf sich hält, da bei „wachen“ selbst immer gleich ein Krieger vor meinem inneren Auge erscheint ^^“ Vermutlich ist aber einfach gemeint, dass das „Du“ tagsüber unterwegs ist und das Lyrische Ich demnach zu der Zeit nicht bei dem "Du" sein kann.


    Zitat

    Ich wünscht, ich wäre sie,
    Dann wäre ich so glücklich.
    Dann wärest du nur mein,
    Mehr bräucht ich nicht zum Leben.

    Hier erfährt man nun auch deutlich, dass es sich um eine Frau bei dem Lyrischen Ich handelt. Nun bringt sie ihre eigentlichen Gefühle zum Ausdruck, denn sie möchte anstatt dem „sie“ an seiner Seite sein. Dadurch wird hier auch deutlich, wieso das „Du“ die Liebe des Lyrischen Ichs nicht erwidern kann, nämlich weil er schon eine Freundin hat. Sowas kann sehr schmerzhaft sein, dass weiß ich und man kann mit dem Lyrischen Ich auch gut mitfühlen. Die Emotionen der Erzählperson sind sogar so stark, dass es nichts anderes mehr zum Leben bräuchte als nur ihn. Demnach ist diese Person wirklich in einer verzweifelten Lage, aus der sie sich aber nicht befreien kann.


    Zitat

    Ich wünscht, ich könnts mir wünschen
    Und dass es Wahrheit wird.
    Doch kann ich dies nicht machen,
    So wünsch ich mir Vergessen.

    Zuletzt kommt also zum Ausdruck, dass das Lyrische Ich sich wünscht, wünschen zu können. Wirklich eine Aussage, die berechtigt ist, weil Wünsche nun mal nur in den seltensten Fällen wirklich in Erfüllung gehen. Doch die Wahrheit lässt sich ja für bekanntlich nicht belügen und so muss es das Lyrische Ich einsehen, dass es nichts mehr machen kann, was auch in dem dritten Vers sehr deutlich wird. Es wünscht sich sogar, vergessen zu können, was in so einem Fall glaube auch das Beste ist, was man tun sollte, selbst wenn es anfangs schwer erscheinen mag. Bei dem letzten Vers war ich erst skeptisch ob statt „Vergessen“, „zu vergessen“ nicht vielleicht schöner gewesen wäre, da auch die anderen Verse mit einem Verb aufhören. Letztendlich ist es aber vermutlich Ansichtssache.


    Alles in einem wirklich ein ansprechendes Gedicht, weil es die innigsten Wünsche ausdrückt, die wohl jeden Mal überkommen können, wenn man in solch einer Situation ist. Mir gefällt es besonders gut, das du auch vor allem fantasievolle Bilder verwendet hast, wodurch sich bei mir auch direkt Bilderfolgen auftaten, die ich auch direkt am liebsten erfassen würde. Ich weiß nicht, ob dich gerade ein ähnlicher Fall wie in diesem Gedicht betrifft aber wenn hoffe ich für dich, dass diese unangenehme Zeit schnell wieder ihr Ende findet. ^_^


    Das war es dann erst mal von mir. Ich denke man sieht sich hier nochmal (und wenn du magst, darfst du mich auch benachrichtigen). =)
    LG~




  • Verfasst am: 16. April 2011
    Beweggründe: Ich las mal die Aussage 'Nicht der Tod ist das Gegenteil vom Leben, sondern die Gleichgültigkeit'. Mich fasziniert diese Aussage, vor allem, weil ich ihr Recht geben muss. Als ich also auf dem Weg nach Berlin am Bahnhof saß und Zeit hatte nachzudenken, entstand dieses Gedicht.



    Nichts


    Bezauberndes Leuchten,

    Du helles Erwachen.
    Deine Geburtststunde
    Lässt alles erblassen.


    Es ist ein Augenblick der Freude,

    Ein Moment des puren Glücks.
    Es ist ein Grund für ein Lachen,
    Den der Himmel persönlich schuf.


    Ich sehe es.

    Ich verstehe es.
    Ich weiß, was es bedeutet.
    Doch ich fühle nichts.


    Erdrückende Schatten,

    Ein dunkles Schluchzen.
    Der Sense Stund'
    Nimmt alles dir weg.


    Es ist ein Augenblick des Leids,

    Ein Moment der reinen Qualen.
    Es ist ein Grund für Tränen,
    Aus Höllenfeuer entflammt.


    Ich sehe es.

    Ich verstehe es.
    Ich weiß, was es bedeutet.
    Doch ich fühle nichts.


    Ich lebe tot.


  • Ok, es reicht. So kann es nicht weiter gehen.























    ...Mit meiner Inaktivität hier. Jetzt warst Du doch tatsächlich gleich doppelt schneller als ich und unterm Strich steh ich da als der Blöde. Na, nehm ich das doch einfach mal als letzten Tropfen aufs Fass der Motivation (beachte: nicht aus dem Fass der Motivation ;) ;D). Einverstanden? :)



    Wie jetzt, ist das Datum doch nicht falsch?



    Nichts


    Hachja, die Tradition des einen Worts hat, wie sollte es auch anders sein, auch hier und heute Bestand. :P ...Ist jetzt natürlich absolut nichts gegen Dich, aber so irrwitzig es klingt: Solang ich "den ganzen Rest" nicht lese, kann ich mir leider auch nichts vorstellen. Meine Fantasie (akzeptier sie mit F, weil sie doof ist) ist doof... Ich komm später drauf zurück. ;D


    Ah wunderbar, ich sehe schonmal einen symmetrischen, antithetischen Aufbau. Sowas mag ich irgendwie immer. ;D Und es ist ja auch eine bekannte Tatsache der Welt, dass kaum etwas ohne seinen jeweiligen Gegensatz überhaupt existieren kann. Kein Schatten ohne Licht, kein Licht ohne Schatten (!), kein Hass ohne Liebe, keine Liebe ohne Hass (!), kein Leben ohne...erwischt.

    Zitat

    Ich las mal die Aussage 'Nicht der Tod ist das Gegenteil vom Leben, sondern die Gleichgültigkeit'. Mich fasziniert diese Aussage, vor allem, weil ich ihr Recht geben muss.

    Kannst Du mir das genauer erklären (notfalls auch privat)? Wenn ich das jetzt so lese, merk ich, dass da schon nicht wenig Wahrheit drinnen steckt, aber was mich stört, ist der bestimmte Artikel. Er lässt die Aussage von außen "stark" klingen, aber leugnet die Option, dass sie beide Gegenteile vom Leben sein könnten - was sie in meiner Sicht auch sind. (Und insbesondere ist das mit dem Tod ja nunmal seit der Definition des Lebens bekannte Tatsache, sollte man zumindest glauben. Aber wie gesagt, wenn jemand (bzw. Du) das zu widerlegen versucht, würd mich das definitiv interessieren, wie. Ich selbst sag ja lieber, dass Gegensätze, wie oben schon angedeutet, durchaus koexistieren, aber deshalb ihre Gegensätzlichkeit nicht verlieren.)


    (Ich nehm sie mal gleich zusammen, weil sie semantisch zusammengehören und weil ich außerdem finde, dass der Kern der Kraft des Gedichts nicht in einzelnen Versen liegt, sondern in mehreren, die über den gesamten Verlauf verteilt zusammenarbeiten - was die Zitatauswahl wiederum trotzdem schwachsinnig wirken lässt, fail.) ...Egal. Also, bei der Geburt sind wir, bei einem "Moment des puren Glücks", les ich. Genau da begegnet mir die angekündigte Gleichgültigkeit sogar schon indirekt: Denken wir doch mal an die ganzen nicht gerade bewundernswerten Eltern, die ein Kind in die Welt setzen und dieses "pure Glück" nicht fühlen! Ja, ich geh so weit, dass ich sage, dass es ohne Zweifel einfach in Form des Kindes selbst da ist, aber es wird links liegen gelassen - eine Ausprägung von Gleichgültigkeit. Es ist doch eine der wunderbarsten Sachen auf der Welt, neues und individuelles Leben erschaffen zu können - lässt, so wie ich das verstehe, "alles" vor Neid/relativer "Bedeutungslosigkeit" usw. "erblassen". (Ach bäh, ich sollte mir endlich mal eine Methode überlegen, um Zitat-Anführungszeichen von anderen Anführungszeichen zu trennen...)


    Hm, spring ich direkt mal zum zweiten Teil, indem ich das Stück dazwischen für den Moment mal auslasse:

    Ja, wie oben schon angedeutet, ich mag solche syntaktischen und semantischen Wortspiegeleien! ;D Wenn ich so Zeile mit Zeile vergleiche, sehen die einander "bedrohlich" ähnlich, aber beinhalten so ziemlich genau das Gegenteil. Es hat, wie ich finde, einen noch interessanteren Effekt, wenn man sie tatsächlich direkt nebeneinander liest. Ich stell's mal grafisch dar zur Verdeutlichung:

    (Haha, ich bin der Meinung, da ist tatsächlich was Wahres dran, dass der Himmel sein Schwert mitten im Feuer der Hölle schmiedet! ;D Inspirierend... *hust*)
    Gut, wir waren vorher bei der Geburt, bei dem Zustand der absoluten inneren Unbeschwertheit, sozusagen, zumindest des Geborenen. Nun sind wir auf der anderen Seite, das letzte Stündlein (wenn Du diesen populären Diminutiv schon nicht zitierst, nutz ich ihn mal für meinen Kommentar, dann haben wir sie bald alle ;D) hat geschlagen. Bei all der Parallelität gibt es nun aber - außerhalb des Gedichts - einen nicht so ganz unwichtigen Unterschied... Ich finde, im Moment unmittelbar vorm Tod spielt es für die Gefühlswelt eine große Rolle, wie denn das Leben davor eigentlich war, wie der Charakter ist usw. Leute, die in ihrem Leben beispielsweise all ihre großen Ziele erreicht haben, werden guten Gewissens mit einem Lächeln sterben können, aber was ist mit denen, die ihr ganzes Leben im Prinzip für Belanglosigkeiten verpulvert haben und nun da stehen? Vielleicht lächelt der genauso, weil er sich freut, dass das Narrenspiel nun vorbei ist, aber vielleicht holt ihn dann auch doch mal sein Gewissen ein und er wünscht sich nichts mehr als die zweite Chance, die er nie mehr sehen wird. ...Fakt ist, der Sprecher ist entweder selbst der Sterbende, der sein Leben bereut ("erdrückende Schatten" ist da ein perfektes Bild, harmoniert gut mit der verbreiteten Formulierung der "Schatten der Vergangenheit"), oder er ist jemand, der durchaus noch 'ne Weile zu leben hat, aber jemand anderem etwas predigen will. Muss ja zugeben, dass ich die Verwendung von Himmel und Hölle, die dem Ganzen so einen scheinbar religiösen Kontext geben, nicht so wirklich mag, aber na ja, andererseits wär ich absolut dafür, dass jeder einzelne (erwachsene) Mensch in der Hölle brennen muss, egal woran er glaubt oder nicht glaubt, aus dem einfachen Grund, weil ich mal den sehen will, der tatsächlich im ganzen Leben keinen unerwünschten Schaden bei anderen angerichtet hat! ;D Gut, also weg von dem Religionskokolores: Man kann es auch so verstehen, dass er jemandem in perfekter carpe-diem/memento-mori-Manier sagen will, dass er sein Leben aufs Vollste zu nutzen hat, um am Ende eben nicht so unverrichteter Dinge dazusitzen. Das halt ich persönlich auch für sinnvoll...


    Ok, ich mach mal weiter mit dem letzten Teil. Theoretisch hätte ich jetzt noch 'ne halbe Ewigkeit an der bloßen Wortwahl herumphilosophieren können, aber dann wird der Beitrag in nächster Zeit nicht fertig. Hab jedenfalls so Einiges gefunden. :)


    Zitat

    Ich sehe es.
    Ich verstehe es.
    Ich weiß, was es bedeutet.
    Doch ich fühle nichts.

    Mhm ok, jetzt wo ich so detailliert drüber nachdenke, stell ich fest, dass mit dem Sprecher doch eine ganze Ecke mehr los ist als dass er nur jemanden "belehren" will, oder aber es gibt in Wirklichkeit zwei Sprecher und dieser hier antwortet auf den (bzw. die, falls man selbst da von zweien ausgeht, spielt aber keine Rolle imho) der Strophen. So oder so kommen wir aber spätestens hier tatsächlich auf das genannte Schlüsselwort "Gleichgültigkeit" - das steht hier ja tatsächlich quer drübergestempelt fett in Tiefrot. Und im Kontext des Todes ist es außerdem die dritte Option, die ich oben außen vor gelassen hab. Hm, oder die hypothetische dritte Option? Reden kann man nunmal viel auch darüber, dass man keine Angst vor dem Tod hätte oder sowas, aber dann auch wirklich nichts zu fühlen, das muss man erstmal schaffen (ich bezieh mich da insbesondere auf einen natürlichen Tod; bei einem schweren Unfall beispielsweise wird man gar nicht die Chance haben, viel zu fühlen, weil man tot ist, bevor man Tropfsteinhöhle denken kann).


    Zitat

    Ich lebe tot.

    (Und weiter gehen die Gegensätze! :P) Oh, hier seh ich mich doch glatt bestätigt in meiner Aussage. Der Sprecher hier - derselbe noch - steht an einem unbekannten Punkt des Lebens und behauptet, es sei ihm gleich. Er hat vielleicht den Tod noch gar nicht mal unmittelbar vor sich und fürchtet ihn deshalb auch im Moment nicht, obwohl er "sollte". Hm, schließt ja nicht aus, dass er irgendwann seine Meinung doch noch ändern wird, wenn es an der Zeit ist... In dem Sinne ja, Gleichgültigkeit, ist ein Gegenteil vom Leben - sie legt das Leben auf Eis ohne physikalischen Tod (Erinnert mich entfernt auch an meine eigene Aussage, dass Selbstmord auch geht, ohne sich physikalisch umzubringen. ;)), denn es macht doch das Leben insbesondere aus, dass man irgendwas fühlt, und sei es auch nur schwach - Gefühl ist Gefühl. Und da ich den, der generell überhaupt nichts fühlt, auch mal sehen will, meine ich, dass die Gleichgültigkeit auch eine Hülle ist. Eine Hülle, die wie so viele schützen soll, aber wie so viele auch ihre Nebeneffekte hat...



    Was zum Geier. Wenn ich das Zitat bei Google eingebe, krieg ich einen politisch angehauchten Kontext. Wieso verfolgt mich bloß die Politik überall hin in letzter Zeit, dadurch werd ich sie gewiss nicht lieber mögen...



    So. Mehr dann im weiteren Verlauf des Sommers. :)



    (Gott, die ganzen Smileys schon wieder. Zum Glück wird keine scientific correctness von der Moderation gefordert... *hust*)

  • [tabmenu]
    [tab='Hallo']
    Cassi ;3
    Ich wünsche einen wunderschönen guten Abend und hoffe, dass du in ein wenig besserer Verfassung als ich bist. Nun, da ich dir dieses Kritik versprochen habe und ich mich da auch nicht lang rumdrücken mag oder so, werde ich sofort mal mit einem kleinen, unbedeutenden Kommi mit einem Zehntel meines Gehirns zusammen puzzeln. Sry, dass ich mir nun nur schlichtweg eines der Gedichte vornehme, aber du kennst meinen momentanen Zustand D:
    [tab='Nichts']
    [subtab='Gedicht']
    Nichts


    Okay, dann wagen wir uns mal an den Titel ran. Das Gedicht ist aus einem meiner Meinung nach sehr schönen Grund entstanden. Jeder hat sich sicherlich schon mal gefragt, was denn nun das nichts ist. Ich denke, du hast eine passende Überschrift ausgewählt, die mich und sicher auch andere ins Überlegen bringen kann.



    Bezauberndes Leuchten,
    Du helles Erwachen.
    Deine Geburtststunde
    Lässt alles erblassen.


    Diese Strophe klingt ganz nach dem neuen Leben. Oft wird der Weg ins Leben von Menschen, die versuchen diese Dinge in Worte zu fassen, genau so beschrieben. Wie du in deiner Beschreibung ja angabst, geht es um etwas, zwischen zwei Dingen. Vom Nichts in ein Leben. Die Strophe ist schön schlicht und irgendwie nicht in deinem üblichen Stil geschrieben. Dies wundert mich schon ein wenig, aber es ist dennoch gut. Eben anders. Am Ende eines Sätzchens, dem dritten Vers fehlt mir irgendwie ein Satzzeichen. Ich weiß nicht, ob das bei Gedichten so üblich ist, aber ich hätte irgendwas hin gemacht xD



    Es ist ein Augenblick der Freude,
    Ein Moment des puren Glücks.
    Es ist ein Grund für ein Lachen,
    Den der Himmel persönlich schuf.


    Eigentlich eine Strophe mit dem selben Thema wie schon in der ersten. Ich denke, damit verdeutlichst du diesen Augenblick nochmal. Ich frage mich, warum du schreibst, dass man sich in diesem Moment freut. Kann man dieses Gefühl da schon realisieren? Andere können dies empfinden, aber ein neuer Mensch ist noch nicht in der Lage zu solchen Annahmen.



    Ich sehe es.
    Ich verstehe es.
    Ich weiß, was es bedeutet.
    Doch ich fühle nichts.


    Ich kann mir bei dieser Strophe nicht ganz erklären, ob es sich um das Leben oder den Tod handelt. Beides könnte man so verstehen. Es kommt wohl ganz auf den Menschen an. Da ich dich ein wenig kenne, denke ich, dass es sich um den Tod handeln muss. Ich mag diese Art von Wortspiel. Simple Worte mit viel Sinn dahinter.



    Erdrückende Schatten,
    Ein dunkles Schluchzen.
    Der Sense Stund'
    Nimmt alles dir weg.


    Cassandras berühmt berüchtigte Metaphern kommen wieder ins Spiel xD Ich nehme mal an, dass du zu einer grauen Stunden an den Tod gedacht hast. Du hast den Tod exakt richtig mit deinen ernsten Worten beschrieben. So bringst du den Leser immer wieder zum Nachdenken. Du magst zwar auch ein sehr fröhlicher Mensch sein, aber deine Gedichte verraten dich xB



    Es ist ein Augenblick des Leids,
    Ein Moment der reinen Qualen.
    Es ist ein Grund für Tränen,
    Aus Höllenfeuer entflammt.


    Ich sehe es.
    Ich verstehe es.
    Ich weiß, was es bedeutet.
    Doch ich fühle nichts.


    Da auch ich mal sehr faul bin, nehme ich diese beiden Strophen mal zusammen. Hoffe, dass es dich nicht all zu sehr stört, aber die Uhr geht weiter. Du redest wieder vom Leben und dem Tod. Erst der Tod, dann das Leben. Welche Qualen meinst du? Der Sinn dieser beiden Strophen will momentan nicht in meinen Kopf hinein gehen x_X



    Ich lebe tot.


    Ein einfaches Sätzchen, das man gut verstehen kann, wenn man das Gedicht kennt. Schön ~
    [subtab='Fazit']
    Du hast alles schön einfach zu verstehen gemacht, sodass sogar dusselige Menschen wie ich hinter die Bedeutung kommen können. Du machst einem klar, was du als was bezeichnest. Einzigartige Beschreibungen *.*


    Das Leben - Du schreibst ständig, dass du es nicht fühlen kannst. Was steckt denn da dahinter? Auch wenn ich deine Verse, deine Strophen generell gut verstehe, fällt es mir immer und immer bei diesem Satz nicht leicht. Was ist es, nichts zu fühlen? Versuchst du dies zu beschreiben?


    Einige deiner Worte sind mir einfach ein Rätsel, aber dies mag auch gut so sein, denn du hast es geschrieben. Allein du musst den Sinn verstehen und diverse Dinge sind und bleiben eben verschlüsselt. Mal sehn, ob ich bei 100% meines Gehirns dahinter kommen werde^^
    [tab='...']
    Da du nun ja auch einige meiner Beiträgchen gestalkt hast, wirst du sicher eine Kritik in etwa in diesem Stil erwartet haben. Da ich nun wirklich fast am Einnicken bin und meine Augen des öfteren zuklappen, muss ich mir genauere Beschreibungen und mehr Kritik auf ein andermal verschieben. Ich hoffe, du hast ein bisschen Verständnis und der Kommi ist dir nicht zu kurz oder so. Ich habe mir jedenfalls Mühe gegeben.


    Hab dich lieb ❤
    Lg Choco
    [/tabmenu]


  • Verfasst am: 02. November 2008
    Beweggründe: Es ist ein Gedicht über die Hauptgegner aus dem ANime Bishounen Senshi Sailormoon. Mich hat jeder einzelne von ihnen fasziniert, hatten sie doch alle eine Vergangenheit und einen Grund das zu tun, was sie taten. Wer Sailormoon nicht kennt, wird sich hier womöglich etwas schwer tun, aber ich hoffe trotzdem das man Gefallen an dem Gedicht findet. Es hat mir Spaß gemacht dieses zu verfassen und ich habe es sehr gerne.




    Dunkle Seite


    Ihr kennt die Kriegerinnen mit ihren Planeten,

    Ihr gutes Herz, ihren Mut und ihr Vertrauen.
    Die Macht mit der sie die Erde retten.
    Auf ihren inneren Stern kann die Menschheit bauen.
    Doch wo Licht ist, ist auch Schatten,
    und wer ihm verfallen, das werde ich euch verraten:


    Es heißt in der Liebe und im Krieg ist alles erlaubt,

    Und so wollte sie sehen alles vernichtet!
    Denn als ihr Herz zerfiel in scharfen Staub,
    hat sie ihre Wut gegen das Silberreich gerichtet.
    Geblendet von der unerwiderten Liebe Schmerzen,
    verschwand sie auf ewig, besiegt durch das Licht eines reinen Herzen.


    Er wollte den blauen Planeten, die Erde machen sein,

    geblendet vom Phantom, war er sogar bereit zum Mord.
    Die Verzweiflung lies Blut fliessen so rot wie Wein,
    er begegnete der Einsamkeit, sein Bruder war fort.
    Sie suchten nur ein zu Hause, einen Ort wo sie hingehörten,
    denn Albträume der Heimatlosigkeit ihren Schlaf störten.


    Verzweiflung und Tod gehen Hand in Hand mit der Stille,

    es zerbrach die Harmonie der starken Seele.
    Gebrochen war das Mädchen, gebrochen wie ihr Wille.
    Es Drang der stumme Hilfeschrei durch ihre Kehle.
    Sie schwang die Sense, nahm ihr Schicksal an,
    denn wo etwas endet dort fängt auch was an.


    Schönheit und Macht, das war ihr Traum,

    So legte sie dem Wächter die Zügel an.
    Ein wahrer Traum mit Macht, die sie verstand kaum,
    erweckte den sonnenfarbenen Kristall , durchbrach den Wahn.
    Was wollte das Mädchen- schwarze Haare und der Blick so rein?
    Ein Schlaflied und ein Traum- in dem sie nicht mehr war allein.


    Es heißt in uns allen leuchten reine Sterne,

    doch ihr Licht verbannt durch des Chaos Macht,
    entsandt sie die Hoffnung an einen Ort, der lag in der Ferne.
    Sie nahm sich die Sterne , die Seelen und hat kalt gelacht.
    Doch als ihr die Liebe wehrlos reichte die Hand,
    erstrahlte die Hoffnung und durchbrach des Chaos Gewandt.


    Ihr kennt die Kriegerinnen mit ihren Planeten,

    Ihr gutes Herz, ihren Mut und ihr Vertrauen.
    Die Macht mit der sie die Erde retten.
    Auf ihren inneren Stern kann die Menschheit bauen.
    Doch wo Licht ist, ist auch Schatten,
    ob wir böse oder gut, das entscheiden unsere Taten.



  • Hallo Cassy :3


    Schon so lange habe ich dir mein Feedback versprochen und weil ich meine Versprechen halte, kommt es nun. Hier ist ja ohnehin nicht viel los, liebe Schwarzleser. Dann wollen wir mal und dich nicht länger auf die Folter spannen.


    Ich muss allerdings sagen, dass ich mir als erstes deine Kurzgeschichten vornehme. Warum? Ich möchte dir ein angemessenes Feedback geben können und damit kenne ich mich nun mal besser aus. Du hast ja auch einige Werke on gestellt und diese werde ich mir vornehmen und den Kommi schreiben, während ich lese.
    Deine Gedichte nehme ich mir später vor, für jene werde ich mir länger Zeit nehmen, da ich sie meist mehrmals lese und verschiedenes reininterpretiere. Ich hoffe, das ist okay so ^__^


    Startpost

    Dein Startpost gefällt mir sehr, ich habe allerdings auch gleich eine Frage, die mir nicht unwichtig scheint: Hast du diese Bilder irgendwie bearbeitet/selber gemacht, oder sind diese „Banner“ von irgendeiner Seite? Wenn ja, wo ist der Link? Denn hättest du, falls es nicht deine sind, noch angeben können/sollen. Sie wirken nicht störend oder zu gross, nein, sie geben ein gutes Bild ab. Auch dass du sie quasi als „Überschriftenersatz“ nimmst find eich ziemlich kreativ. Und ich freue mich für dich, dass dir das nicht gleich jeder nachmacht, soll ja dein Stil bleiben!
    Dass du sowohl die User als auch deine Werke verlinkst- anders hätte ich es nicht erwartet und habe daher da nicht viel anzufügen. Dein kleines Cassandra-Muster .: mag ich auch, aber das weißt du ja schon. Auch das macht dein Topic wirklich zu deinem und nicht zu einem unter vielen. Dass du auf vieles verzichtest, wie Widmung oder Warnung, nehme ich an, du wolltest keinen zu vollen SP und wenn’s das nicht braucht, dann passt das. Regeln hast du ja sogar aufgestellt, was zwar nicht oft vorkommt, mir aber sinnvoll erscheint. Immerhin bekommst du so ja auch wirklich nur konstruktive Kommis, hat sich also gelohnt.


    Vergessen

    Oh, russisch? Das würde Maj sehr freuen, muss ich sie mal drauf aufmerksam machen.
    Dein Stil ist recht interessant, du beschreibst viel und hast zwar einige Wortwiederholungen zu Anfang, das verfliegt sich aber dann, nach einigen Zeilen. Könnte sein, dass du zu den Autoren gehörst, die etwas Aufwärmzeit brauchen, oder aber, du lässt dich ganz von deiner Inspiration leiten.
    Die Idee mit der Lieblingspuppe hat gleichzeitig was Klischeehaftes und auch was Mystisches, ich weiss auch nicht wieso. Puppen sind was Spezielles, ich persönlich hatte immer Angst, dass sie nachts lebendig werden. Dass du anhand der Puppe quasi das Altern des Mädchens beschreibst, ob Absicht oder nicht, ist ein schöner Übergang. Auch wie für Kurzgeschichten typisch, verlierst du dich nie zu sehr in Details, wie es leicht passieren könnte. Die [] Stellen zwischendrin passen meiner Meinung nach gut zum Stil der Geschichte und bringen sogar noch eine Prise Spannung mit. Schade ist zwar, dass Marie sehr im Vordergrund steht und die anderen neben ihr etwas verblassen, aber so ist das nun mal, wenn man einen Hauptcharakter hat.
    Ein Spinnennetz aus Blitzen? Ein eigenwilliger Vergleich, sind Spinnennetze nicht zart und dünn? Meinst du diese ganz kleinen Blitze, die ebenso dünn sind? Ich mag das Bild, dass du in meinen Kopf gesetzt hast :3 Dass sie mit Sophie auf Mike einschlägt hat auch was Symbolisches, irgendwie. Es war die Puppe, nicht sie. Dass sie dann die Puppe scheinbar wegwirft passt ebenfalls, ein wundervoller und trauriger Schluss. Ich mag Melancholisches, und du verstehst es, das rüber zu bringen!


    -schrie sie begeistert auf und sprang von ihrem Bett um gleich zu dem schwarzen Klavier zu laufen, das gegenüber in ihrem Zimmer stand.
    Hm, vllt eher: "[..] zu dem schwarzen Klavier, das gegenüber zu ihrem Bett in ihrem Zimmer stand, zu laufen" oder so.
    -„Hast du mit deinen Eltern gesprochen?“,


    Träume süss

    Erinnert mich wieder an Kindheit und allem, was damit zu tun hat. Das scheint irgendwie dein Thema zu sein :3
    Schon wieder ein Gewitter, auch das passt irgendwie zu dir. Ich finde Gewitter ja immer sehr inspirierend, kann also gut sein, dass es dir auch so geht. Aber wie kann ein Blick nass werden? Meinst du Tränen damit? Ansonsten wär’s eher unpassend, da ein Blick nicht wirklich nass sein kann, imo.
    Aus den Blumen die blau sind ein „Meer“ zu machen ist ein schöner und bildlicher Vergleich. Es würde mich interessieren, wie sie sich dort gefühlt hat. Ob sie vielleicht die Erde berührt hat und ob sie an diesem Lagerfeuer etwas empfunden hat. Träume können ja Visionen sein, wie wir beide wissen ;3
    Auch hier schreibst du wieder ziemlich speziell, ich erkenne langsam eine Handschrift, wie ich es gerne nenne. Du machst das vielleicht nicht mit Absicht, aber so was wie einen Traum gerade eben nicht kursiv zu machen, wie ich es oft rate, hat zur Folge, dass man hier wirklich erst am Schluss merkt, dass sie träumt. Leider habe ich das Ende bereits vermutet, es ist wieder traurig und hat was Mystisches. Du bereitest deinen Lesern ja richtige Gänsehaut, denn deine Texte ziehen einen so hinein, dass man erst am Schluss aufsieht und denkt „das habe ich ja bloss gelesen“. Ich mag Autoren, die ein so gutes Kopfkino zaubern.


    -Keine kurzen mit Grasflecken bedeckte jeans mehr.


    Kinderaugen

    Ja, wundervoll, ich liebe Einworttitel und schon wieder etwas, was in die Kindheit zu gehen scheint. Irgendwann musst du mir das näher erklären, ja?^^
    Zum Glück beginnen deine Weihnachtsgeschichten nicht mit „es war einmal“, das wär zu klischeehaft gewesen. Dass in diesem Ort Menschen leben macht ihn zauberhaft? Wer oder was würde sonst in einem Dorf leben? Sicher der Weihnachtsmann *.* Du weißt ja nicht, wie sehr ich gerade Lust auf Weihnachtskekse und Lebkuchen habe.
    Hier schreibst du im Präsens, wieder was Neues und du kannst es. Du scheinst recht flexibel zu sein und trotz des Unterschieds merkt man, es ist von Cassandra. Du hast diese Andeutungen komplett verinnerlicht, du streust sie wie eine Zuckerglasur über deine Texte. Ich liebe es.
    Die Sätze, die zwischendrin stehen, erinnern an die Kurzgeschichte mit der Puppe, und auch das hat was Spezielles. Ich denke, du schreibst aus der Sicht eines Kindes? Würde, wenn man den Titel ansieht, ja Sinn machen. Ich lese bei dir auch raus, was dir als Autorin gefällt, da kannst du schwer leugnen. :3 Als Kind sieht man den ganzen Weihnachtszauber halt anders und diese kurzen Einschübe machen das schön deutlich.
    Das Weisenmädchen weckt ja schon Beschützerinstinkte, auch wenn es nur eine fiktionale Figur ist. Dass sie Handschuhe bekommt ist hier ein wundervoller und trotzdem trauriger Schluss, ich hatte fast Tränen in den Augen. Du bringst mich in Weihnachtsstimmung ^^ Fehler machst du übrigens praktisch keine.


    -Ihre dunklen, lockigen Haare umrahmen vorsichtig das zerbrechlich wirkende Gesicht.
    Alles in allem hast du manchmal etwas wenig Kommas, fällt mir grad auf. Aber ne Kommaschwäche würd ich das nicht nennen, vielleicht "Schreibflash"?


    Schneeflocken

    Was hier schade ist, dass keine Gerüche, keine Geräusche und kein Wetter von New York zu Tage kommt. Klar, es geht nicht nur darum, aber die Atmosphäre kommt noch klarer rüber, wenn man alles einfängt an Details. Dass es sich wieder um eine Frau handelt verstehe ich, man nimmt wohl immer gern das eigene Geschlecht :3
    Dass sie als Geschäftsfrau Weihnachten vergisst, kann ich mir gut vorstellen. So was ist schade, aber in der Filmbranche wohl nicht ungewöhnlich, ich will mir den Terminplan gar nicht vorstellen. Aber was genau macht sie, führt sie Regie? Du stellst sie jedenfalls gut dar, auch die Befangenheit der scheinbaren Mutter gegenüber. Ich finde die Idee rührend und auch klassisch, dass die alte, geheimnisvolle Dame dann zur Aufklärung beiträgt. Du hast in allen deinen Geschichten etwas Trauriges und trotzdem lebensbejahendes, das ist eine spannende Kombination, muss man dir lassen. Und das Ende, das ist dir ja wieder Mal fabelhaft gelungen. Das Beste der Enden bisher. Musste ja fast so kommen, ich hatte es vermutet. Zwar wendet sich die Persönlichkeit von Akiko relativ schnell, aber manchmal muss man über den Haufen geworfen werden um sich noch mal zu besinnen. Und an Weihnachten sowieso!


    -„Tut mir Leid wegen der Störung, aber wie sie sicherlich bemerkt haben, wird draußen vor diesem Gebäude hier gedreht. Das Problem ist,
    Wenn das Verb im Satz getrennt erscheint, schreibt man leid klein. Nach neuer Rechtschreibregel.


    Wie du siehst lobe ich mal wieder zu viel, aber bei dir muss man schon suchen, um irgendwas bemängeln zu können. Vielleicht solltest du mal eine KG schreiben, die von deinem Schema abweicht, kein richtiges Ende hat vielleicht, auch wenn ich persönlich offene Enden nicht mag- wäre aber so eine Idee, die ich dir ans Herz lege. Deine Gedichte nehme ich mir als nächstes vor, versprochen ^__^
    ~Lynn

  • So, nun widme ich mich mal wirklich euren Kommentaren, denn unbeantwortet sollen sie nun wirklich nicht bleiben.
    Tut mir Leid für diese ewige Zeit, aber ich bin manchmal so unzuverlässig bei sowas ._. Verzeiht.


    [tabmenu]
    [tab=Vorwort]
    Um euch mal auf dem aktuellen Stand zu halten:
    Es gibt einige neue Gedichte, die in Rohform existieren, mir aber noch nicht so Recht gefallen wollen. Einige werde ich euch aber nicht mehr lange vorenthalten.


    Zudem habe ich bereits auch zwei Ideen, eine von beiden sogar schon begonnen. Selten schreibe ich Gedichte, die ich bestimmten Personen widme, aber das wird eines sein :3 Weswegen es wohl auch etwas dauern wird, weil ich unter Versagerängsten leide und fürchte mit einem miserablen Werk die Person zu enttäuschen ^^" Aber das ist eines der Gründe, wieso ich es euch erzähle. So habe ich mehr Motivation und Zwang es tatsächlich zu Ende zu führen und nicht aus Angst, im Papierkorb verenden zu lassen.
    Drängelt mich also ruhig, wenn in ein paar Wochen noch immer nichts da ist. Lasst bitte nicht zu, dass ich das einfach aufgebe.


    Und nun zu den Kommentaren.


    [tab=Fatum]
    [subtab=Ein Ratschlag]

    Zitat

    Die Gegensätze, die berühmten (sich anziehenden?) Gegensätze. Zu viel Blut im Kopf ist schlecht? Oder meinste, das Gehirn ist währenddessen in den Hintern?

    XD Nein, aber zu viel Blut im Kopf (zum Beispiel wenn man kopfüber steht) ist wirklich nicht so angenehm XD


    Zitat

    Das lyrische Ich würd dem dann also sagen, dass er einfach mal kurz seine Fresse halten soll und mal wieder zurück auf den Boden kommen.

    Ich denke damit hast du eigentlich eine gute Interpretation meiner ursprünglichen Gedanken hingelegt :D Tatsächlich geht es mir darum, dass man insgesamt mal inne halten sollte, um dann richtig zu handeln. Erstmal still stehen, um sich zu orientieren, wohin man den laufen muss. Erstmal zuhören, bevor man Blödsinn labert und danach erst reden, erstmal aufwachen aus irrealen Träumen und dann seine richtigen Träume verwirklichen. Denn das geht nur im wachen Zustand.
    Wird es verständlich, was dich etwas verwirrt hat? XD


    Zitat

    Das interessanteste Paar ist aber wohl das letzte hier. Erstmal losgelöst vom Rest vermittelt es mir den Eindruck, dass nicht mehr viel Zeit für irgendwas bleibt, aber der Freund dazu aufgefordert wird, dennoch nichts zu überstürzen, wie man sagt.

    Hm, ja genau. Eine letzte zusammenfassende Aufforderung. Das Leben läuft und es gibt keinen Wiederholungsknopf. Deswegen sollte man ab und zu still halten, um keine Zeit zu verschwenden. Denn mit falschem Handeln ist sie noch schlimmer verschwendet, als wenn man mal kurz innehält um es gleich richtig zu machen, oder?


    Zitat

    Na ja, soll er's halt so kriegen, wie er will, dann wird sich schon zeigen, wo es hinführt, oder?

    Haha, genau. Und hoffentlich nicht ins Verderben.
    [subtab= Spieleablauf]

    Zitat

    …Du mich nicht mit Seemannsgarnmond und Konsorten trollst, lol, dacht ich mir, kommentier ich Dir einfach alle Gedichte. So viel Zeit für die persönliche Lieblingsautorin des Forums muss sein.

    HAHA, wie ich jetzt aber wirklich ein Sailormoon-Gedicht gepostet habe. Zu gerne würd ich dich zum Kommentieren dieses Werkes verführen :D


    Zitat

    Ach ja, im Sommer hab ich mich doch noch über Deine Titel beschwert (und davon ziehe ich überhaupt nix zurück, meine Gutste, laal) – diesmal sieht's anders aus, ich mag diesen Titel, nein vielleicht liebe ich ihn sogar!

    Schön, dass dich mal mein Ein-Wort-Titel überzeugen konnte XD Aber ich versuch ihnen trotzdem treu zu bleiben, solang es für mich Sinn ergibt. Du weißt, wie ich das Wort liebe (und nein, ich rede nicht von dem in der Bibel)


    Zitat

    Papier… Briefpapier?

    Mmh.. hab ich schon mal erwähnt, dass ich es liebe, wenn in Gedichten so völlig zusammenhangslos Dinge vorkommen? So ist es hier. Man kann sich zwar denken, dass es sich um einen Brief handelt, aber es ist trotzdem so unbestimmt (trotz des bestimmten Artikels XD)


    Zitat

    Variante 1: Na, normalerweise ist der kleine Mensch ein Rudeltier (mehr als die Smileys) und biegt teils sogar den Charakter nur für den Kontakt zur Rotte, aber der Protagonist hier nicht, er hat in dem Sinne eine „verdrehte“, eine pervertierte Einstellung.

    Interessanter Gedanke. Aber so läuft es teilweise wirklich in unserer Gesellschaft. Was nicht der Norm entspricht, nicht so läuft wie beim Durchschnitt, wird oft als abartig, als pervers bezeichnet. Darunter kann auch natürlich eine Person fallen, die sich nicht auf Biegen und Brechen verändert, um reinzupassen.


    Zitat

    Variante 2, vielleicht treffender: Der Sprecher pervertiert genau seinen eigenen Auftritt, um denen eben keine Angriffsfläche zu geben. Dass die Realität anders aussieht als er sie denen spielt, weiß im Moment nur er.

    Das kommt wohl meinen Gedanken wirklich näher. Wäre er wirklich so "unangreiflich", würden ja auch keine Tropfen fallen, wie am Anfang erzählt.


    Insgesamt finde ich aber beide Seiten... pervers. Der, der spielt und die, die das verlangen. Wir wissen doch oft genug, dass es dem Gegenüber nicht ganz so gut geht, nicht alles perfekt ist, und trotzdem spielen wir. Alle zusammen. Und das find ich recht pervers an unserer modernen Gesellschaft.


    Zitat

    Also was ich sagen will: Es ist zwar schade, dass es überhaupt erst zu diesem Spiel kommen muss, aber wenn man darin gut ist, dann muss auch erstmal einer kommen, der einen dazu bringt, das Spiel zu verlieren.

    Ja und Nein. Es ist, wie du sagst, natürlich vorteilhaft, wenn man das Spiel gut beherrschst. Man schützt sich so. Aber wir wissen wohl beide, dass eine Schutzmauer nicht nur Feinde abhält. Je besser man also in diesem Spiel ist, desto schwerer können dich auch die Leute schlagen, die eigentlich nicht wollen, dass du es spielst.


    Zitat

    Ansonsten gibt's eben natürlich auch noch den nicht seltenen Fall, wo man es nichtmal mit den scheiß Geiern zu tun hat, sondern mit durchaus vertrauten Leuten, die nur nicht vertraut genug sind und/oder die man einfach nicht mit seinen Problemen nerven will, bei denen die einem vielleicht sowieso nicht weiterhelfen können?

    Ja, auch so ein Fall. Und obwohl man genau weiß, dass alles in sich hineinfressen auch keine Lösung ist, tut man es trotzdem. Nur um nicht zu nerven. Dabei möchte die Person vielleicht sogar genervt werden, weil, wenn man einen Menschen mag, dann hört man ihm doch gerne zu? Zumindest mir geht es so.


    Zitat

    Hier haste den Nächsten. *hust*


    [subtab=Stehst alleine]

    Zitat

    Hachja, der gute alte Mensch - ich glaub langsam, der ist überhaupt Dein Lieblingssymbol (in der Top 3 ist er aber definitiv!).

    Ach komm, wie könnte er das nicht sein? Der Begriff "Mensch" ist so widersprüchlich, so vielseitig, so kompliziert, misshandelt und zweckentfremdet, dass man mit ihm so viele Dinge beschreiben kann. Natürlich gehört er zu meinen Favoriten ;D


    Zitat

    Bin ich jetzt nur irgendwie doof, oder ist mein Gefühl, dass die beiden Verwendungen hier gar nicht mal für dieselbe Bedeutung stehen müssen, aber letztendlich, sicher auch der inhaltlichen Grundlage geschuldet lal, trotzdem irgendwie synchronisiert werden?

    Siehst du wie verdammt toll dieser Begriff ist? Ja, er steht für zwei verschiedene Dinge hier und doch für das gleiche :D


    Zitat

    Er soll sich als Tropfen im Meer "verstecken" (ist jetzt vielleicht weit hergeholt, aber irgendwie assoziier ich das Bild genau damit, es ist eben die Aufgabe der Individualität), so weit komm ich mit, aber wieso sollte er woraus schöpfen?

    Sagen wir es so, als einzelner Tropfen kann er nicht viel ausrichten. Aber vereinigt mit der Masse des Ozeans, kann daraus auch mal ein Tsunami werden. Dann bist du Teil etwas Mächtigen. Das kannst du aber dann nicht mehr lenken, sondern bist halt mittendrin dabei. Das ist im Übrigen auch die Definition von "Masse" in der Psychologie. Eine Menge von deindividualisierter Menschen.


    Zitat

    Du sein...sieht mir irgendwie nach einer Anspielung auf Descartes oder Shakespeare aus - kannst Dir einen aussuchen, ich hab im Moment keine Ahnung, wer früher da war oder sowas

    Descartes ;D ABer hmm... Shakespeare wäre auch ein interessanter Gedanke. Ich habe mich aber nie mit seiner Aussage befasst, weswegen ich nicht sagen kann, ob das hier stimmig wäre.
    Aber ich empfinde ein Versinken in der Masse als Existenzverlust.


    Zitat

    Der Widerständige braucht doch insbesondere starke Leute, die hinter ihm stehen, wenn er Aussichten auf Erfolg haben will.

    Damit wären wir wohl wieder bei der ersten Streophe. Irgendwo hat die Masse dann auch ihre Vorteile. Manchmal muss das sein um gegen eine andere Masse anzukämpfen. Die Frage ist nur, wo zieht man die Grenzen zwischen "schlechter" und "guter" Masse?


    [subtab=Nichts]

    Zitat

    Wie jetzt, ist das Datum doch nicht falsch?

    *hust* ja *hust*


    Zitat

    Solang ich "den ganzen Rest" nicht lese, kann ich mir leider auch nichts vorstellen. Meine Fantasie (akzeptier sie mit F, weil sie doof ist) ist doof...

    Ach man Fatum :/ Wenn ich das Wort lese, sehe ich unglaublich viele Bilder vor meinem geistigen Auge. Aber was solls- vielleicht macht es dich umso neugieriger :P


    Zitat

    Kein Schatten ohne Licht, kein Licht ohne Schatten (!), kein Hass ohne Liebe, keine Liebe ohne Hass (!), kein Leben ohne...erwischt.

    Aber da stellt sich die Frage "Wirklich?". Wäre es kein Leben, wenn wir unsterblich wären? Ich persönlich gebe dir hier Recht. Ich glaube, wir könnten "Leben" nicht als solches schätzen, wenn wir nicht wüssten, dass es begrenzt ist.


    Okay, da will ich mich gar nicht auf bestimmte Aussagen beziehen. Deine Interpretation ist gut, ich habe daran nichts auszusetzen in dem Sinne. Mich wudnert nur etwas, du müsstest mich in dem Sinne doch besser kennen und wissen, wie gerne ich mit Metaphern spiele. Genau hier war es nämlich der Fall :D Ich hab keinen einzigen Gedanken an die Geburt des Lebens und dessen Tod nachgedacht.
    Erinnerst du dich an das Gespräch letztens in Skype,von wegen Vorfreude soll die schönste sein? Und meine Meinung, dass der Augenblick eigentlich noch schöner sein kann oder nach deiner Aussage natürlich auch total enttäuschend. Und darum geht es, um Augenblicke im Leben.


    Zitat

    In dem Sinne ja, Gleichgültigkeit, ist ein Gegenteil vom Leben - sie legt das Leben auf Eis ohne physikalischen Tod (Erinnert mich entfernt auch an meine eigene Aussage, dass Selbstmord auch geht, ohne sich physikalisch umzubringen. ;)), denn es macht doch das Leben insbesondere aus, dass man irgendwas fühlt, und sei es auch nur schwach - Gefühl ist Gefühl. Und da ich den, der generell überhaupt nichts fühlt, auch mal sehen will, meine ich, dass die Gleichgültigkeit auch eine Hülle ist. Eine Hülle, die wie so viele schützen soll, aber wie so viele auch ihre Nebeneffekte hat...

    Das ist wahr. Völlige Gefühlslosigkeit ist unmöglich... ich würde sogar Gefühlslosigkeit als ein Gefühl bezeichnen. Aber wenn man keinen Sinn sieht in all den Dingen, die passieren, egal wie schön oder schlecht, wenn man allem gegenüber gleichgültig ist, einen nichts mehr wirklich erreicht, dann ist es kein Leben mehr. An diesem Punkt gibt es viele Menschen, die ihr Leben auch gerne beenden wollen, da sie ihre Existenz eh nicht mehr wirklich wahrnehmen.


    [tab=Lemon]

    Zitat

    Du schreibst, es ist entstanden, weil ihr über Propaganda geredet habt. Das hab ich erst nach dem Gedicht gelesen, deshalb drehten sich meine Gedanken beim Lesen eher um das Thema "mainstream". Naja ich schreib dir einfach mal meine Gedanken dazu auf.

    Wie ähnlich jedoch diese Themen sind, deswegen ist es natürlich vollkommen legitim :D


    Zitat

    Dieses "ihre Wahrheit" zeigt, dass die "Wahrheit" der Gruppe nicht umbedingt auch die "Wahrheit" der Realität sein muss. Ach ich drücke mich immer so kompliziert aus, ich hoffe du verstehst, was ich meine.

    Ich kann dir absolut folgen ^__^ Und du triffst es auch sehr gut. Wahrheit ist so ein interessanter Begriff. Wir reden immer gerne von "der Wahrheit", obwohl es sie so gar nicht gibt. Aber je mehr Leute an eine Wahrheit glauben, desto eher lassen wir uns dazu verleiten dies auch zu tun, obwohl diese Wahrheit totaler Blödsinn sein kann :/


    Zitat

    Insgesamt hab ich das jetzt mal die "politischen" Seiten der Propaganda außen vor gelassen, weil ich mich damit nicht wirklich auskenne (trotz nem halben Jahr Nationalsozialismus in der 10. Klasse x) Das hier waren eben meine ersten Gedanken zu dem Gedicht. Ich hoffe der Kommentar ist okay so.

    Mehr als okay. Politisch wollte ich das ganze auch nicht halten, trotz einiger "militärischer" Begriffe. Es ging mir wirklich nur um die allgemeine Aussage, die du gut getroffen hast.


    [tab=Ayu]

    Zitat

    Du hast geschrieben, dass dich ein Lied inspiriert hat … ich würde gerne wissen, welches Lied, weil es immer interessant ist, von was der Künstler seine Inspiration nimmt – und vielleicht kann man dann auch den Bezug zu dem Gedicht erforschen.

    Das Lied ist von Hilary Duff "Coming clear". Direkt hat es mich nicht inspiriert. Die Thematik des Liedes ist doch eine andere. Aber die Wortwahl und die Bilder, die der Text geweckt hat, die waren inspirierend.


    Zitat

    Wenn du „damals“ schreibst, muss ich sofort an die Schöpfungsgeschichte aus der Bibel denken, wo Gott sagt

    Es ist tatsächlich eine Referenz an die Schöpfungsgeschichte. Dass ich mich der Bibel bediene kommt noch öfters vor- wie du gemerkt hast.


    Zitat

    Der letzte Vers gefällt mir sehr gut. Ist genau wie mit dem einfach =/= einfach, da oben. Ansonsten weiß ich nicht mehr, was ich hier schreiben könnte, obwohl mir die Stelle wirklich sehr gut gefällt.

    Insgesamt möchte ich damit ausdrücken, dass nicht alles, was zuerst einfach scheint, auch einfach ist.
    Zum Beispiel, wenn man meint Bindungen zu Menschen aus dem Weg zu gehen, würde das Leben einfacher machen. Dabei kann es genau umgekehrt sein. Oder nehmen wir die immer höher entwickelte Technologie. Auch sie soll uns das Leben erleichtern, aber oft verlieren wir dadurch anderes.
    Ähnliches gilt für das Zusammensein. Manchmal sind wir es nur als Masse, ohne Bindungen zwischen uns. Wir glauben zwar, dazuzugehören, aber im Grunde stehen wir ziemlich einsam da.


    Zitat

    Was mich ein wenig verwirrt hat, war dann die Stelle mit der Krankheit, da du eine Krankheit nun zum ersten Mal in deinem Gedicht erwähnst.

    Nehmen wir mal das Wort Krankheit auseinander. Krankheit ist etwas, das unseren Körper schwächt und uns schadet. Hier dann im etwas übertragenem Sinne. Vielleicht hilft es dann etwas :3


    Zitat

    Eine berechtigte Frage, warum sich der Mensch oft für die Grauzonen entscheidet, vielleicht einfach deshalb, weil sie die bequemsten sind, was uns sofort an das Einfach-Gestalten des Lebens zurückbringt aus der zweiten Strophe. Die Ketten erinnern mich an einen Käfig, da – wenn man‘s genau nimmt – der Mensch in einem solchen Käfig lebt, sich aber nicht dagegen wehrt. Was eigentlich schade ist, da das Leben imo viel mehr bieten könnte als das, was wir leben.

    Das ist auch, meiner Meinung nach, ein sehr aktuelles Thema in unserer Zeit. Wie viel sind wir bereit aufzugeben für unsere Sicherheit? Und oft entscheiden wir uns auch für den "gesicherten" Weg. Das, was am vernünftigsten scheint, auch wenn das unser Leben eher eintönig sein lässt. Wir sind Gefangene unserer eigenen Unsicherheit.


    Zitat

    Hier sprichst du den Käfig schlussendlich an, schon das ganze Gedicht über kommt es mir so vor, als würdest du die ganze Zeit auf jenen Käfig ansprechen wollen.

    Ja, dieser Kreis ergibt auch eine schöne Metapher für die Thematik meines Gedichts. Hier kommt nochmal dieses Widersprüchliche, dass schon durch das "einfach ist nicht immer einfach" und "zusammen ist nicht immer zusammen" symbolisiert wurde.


    Zitat

    Hier stellt sich mir die Frage wer „du“ ist. Gott? Eine bestimmte Person? Oder doch irgendwas belangloses? Und die Frage, warum diejenige Person/das Wesen die Schatten erwacht hat, ist eine gute Frage, aber ohne Licht gibt es keinen Schatten – aber was wäre, wenn es kein Licht und kein Schatten gibt? Nur Dunkelheit, also Schatten, oder was? d:

    So ziemlich jeder Mensch. Eine gewisse Kritik daran, dass man so viele Nachteile(Schatten) über sich ergehen lässt, weil man so stark nach dem Licht strebt. Also, durch den Versuch immer das beste zu schaffen, nur mehr schlimmes mit erweckt.


    Und jetzt zu der Sache mit der Bibel. Ja, die Referenzen waren allesamt beabsichtigt. Die Bibel ist ein äußerst faszinierendes Werk mit unendlich vielen Themen, die wir auch heute in Filmen und Bücher finden. Nur hier, sind sie fast alle auf einem Fleck vereint. Ich habe mich einigen Geschichtend er Bibel bedient, weil hinter den paar Wörtern, die in mein Gedicht reinpassen, stecken so viele weitere Geschichten drin. Ich muss zB. nur die Sintflut nennen und diese bringt so viele neue Facetten ins Gedicht <3


    [tab=Noxa]

    Zitat

    Oft ist es ja so, dass die Leser erst mal angelockt werden bzw. zum Lesen des Gedichts veranlagt werden. Durch dieses Wort kommt es mir ein wenig so vor, als stünde direkt jemand über einem, nämlich ein Diktator.

    Stimmt, Einleitungen sind oft sanft und übergleitend. Hier ist es eher das Gefühl,man muss stramm stehen und horchen. Aber das soll auch wirklich diese "Dringlichkeit" des Wunsches ausdrücken.


    Zitat

    Doch hier ist es einzig und allein das Ziel, das „dich“ im Auge zu behalten und das für die Ewigkeit. Das hieße ja quasi, dass man seine Freiheit einzig und allein für einen Menschen aufgibt, was man ja auch durchaus als negativ ansehen kann.

    Ja, ein königlicher Vogel, der doch gefangen ist. Eine Verschwendung könnte man meinen. Aber ist es nicht oft so, dass sich ein Mensch aufgrund von Liebe an einen anderen verschwendet?


    Zitat

    Wieso musste ich bei Schicksal wohl gleich an Fatum denken? xD

    Haha, ich auch Noxa, ich auch XD


    Zitat

    Denn wäre es früher da gewesen, dann hätte vielleicht etwas daraus werden können… so würde man wohl immer denken, doch herausfinden kann man es leider nie.

    Für mich eines der schrecklichsten Dinge... Diese Frage "Was wäre wenn?". Mich kann sowas teilweise innerlich zereissen >.<


    Zitat

    Am Tage wachen? Mir war nicht auf Anhieb klar, was es damit auf sich hält, da bei „wachen“ selbst immer gleich ein Krieger vor meinem inneren Auge erscheint ^^“ Vermutlich ist aber einfach gemeint, dass das „Du“ tagsüber unterwegs ist und das Lyrische Ich demnach zu der Zeit nicht bei dem "Du" sein kann.

    Im Grunde soll es aussagen, dass das lyrische Du nicht nur Nachts, während das lyrische Ich es ihm einflüstert, daran glaubt, sondern die Worte schon so fest im Kopf setzen, dass er das sogar im wachen Zustand glaubt, ohne dass man es einflüstern muss.


    Zitat

    Bei dem letzten Vers war ich erst skeptisch ob statt „Vergessen“, „zu vergessen“ nicht vielleicht schöner gewesen wäre, da auch die anderen Verse mit einem Verb aufhören. Letztendlich ist es aber vermutlich Ansichtssache.

    Hmm, ja, wäre parallel zu den übrigen Strophen. Aber hier ging es mir eher darum eine Gegenüberstellung zur "Wahrheit" zu haben. Denn wenn es schon nicht Wahrheit werden kann, dann soll wenigstens das Vergessen eintreten.


    Danke für den Kommentar <3 Wir sehen uns sicher bald in deinem Gedichtetopic :3


    [tab=Chocolate]

    Zitat

    Am Ende eines Sätzchens, dem dritten Vers fehlt mir irgendwie ein Satzzeichen. Ich weiß nicht, ob das bei Gedichten so üblich ist, aber ich hätte irgendwas hin gemacht

    Naja, in der deutschen Grammatik ist es zumindest nicht üblich XD Ist ja ein ganzer Hauptsatz. Kommata setze ich nur ein, wenn ich wirklich will, dass eine auffällige Pause eingelegt wird.


    Zitat

    Ich frage mich, warum du schreibst, dass man sich in diesem Moment freut. Kann man dieses Gefühl da schon realisieren? Andere können dies empfinden, aber ein neuer Mensch ist noch nicht in der Lage zu solchen Annahmen.

    Ich denke auch ein Säugling freut sich nicht wirklich, nach der anstrengenden Tortur durch den Geburtstkanal in die Kälte XD Da ich aber gar nicht die Geburt gemeint habe, sondern einen "Augenblick der Freude" ist das Gefühl natürlich auch realisierbar.


    Zitat

    Welche Qualen meinst du? Der Sinn dieser beiden Strophen will momentan nicht in meinen Kopf hinein gehen x_X

    Die erstere gehört auch eher zu der Strophe davor. Beide beschreiben einen "unglücklichen" Augenblick. Die letztere, die sich wiederholt, beschreibt aber die Einstellung des lyrischen Ich zu der Situation. Ob nun glücklich oder unglücklich, das lyrische Ich fühlt nichts. Gleichgültigkeit ist hier das Thema.


    Danke für deine Zeit ^^ Und bleib nicht immer so lang wach! XD


    [tab=Lauriel]
    [subtab=Vorwort]

    Zitat

    Ich muss allerdings sagen, dass ich mir als erstes deine Kurzgeschichten vornehme

    Find ich toll ♥ Bis jetzt hatte ich eher Gedichteleser :3


    Zu den Graphiken im Starterpost habe ich mich ja bereits in eienr PM geäußert. Sind natürlich alle von mir gemacht. Werde ich aber im Starterpost hinzufügen, damit sich die Frage in Zukunft erübrigt ^^


    [subtab=Vergessen]

    Zitat

    Dein Stil ist recht interessant, du beschreibst viel und hast zwar einige Wortwiederholungen zu Anfang, das verfliegt sich aber dann, nach einigen Zeilen

    Ja,die Wortwiederholungen am Anfang... ich hab mir lange den Kopf zerbrochen, ob ich den Anfang umschreibe, aber im Endeffekt hab ich mich entschieden, dass ich ihn nur kaputt mache. Aber mich stören die Wiederholungen trotzdem immer wieder.


    Zitat

    Ein Spinnennetz aus Blitzen? Ein eigenwilliger Vergleich, sind Spinnennetze nicht zart und dünn? Meinst du diese ganz kleinen Blitze, die ebenso dünn sind?

    Ah,ja. Kennst du das, wenn der Himmel wie zerissen wirkt durch diese feinen Blitze? Das erinnert mich immer an die Fäden eines Spinnennetzes, das im Licht glänzt.


    Das Lied, zu dem ich die Geschichte geschrieben habe, macht mich immer wieder furchtbar traurig. Teilweise rührt es mich zu Tränen, je nachdem wie labil ich grad bin XD Die Textstellen dazwischen sind eine freie Übersetzung davon. Thema der Lyrics ist ja die Vergänglichkeit der Kindheit. Es geht darum, dass wir erwachsen werden und unsere Spielzeuge (= Kindheit) hinter uns lassen. Aber ich wollte auch gleichzeitig zeigen, dass die Dinge, für die wir erwachsen werden,ebenfalls vergänglich sein können und es einfach kein zurück gibt in unsere Kindheit.


    [subtab=Träume süß]

    Zitat

    Aber wie kann ein Blick nass werden? Meinst du Tränen damit?

    Schon mal deine AUgen beobachtet, wenn du kurz vorm losweinen bist? Aber man versucht die Tränen zurückzuhalten? Die Augen werden dabei mit Tränen gefüllt, die nicht niederfallen und dann ist dein Blick, wie durch Wasser.


    Zu der Sache mit dem Kopfkino: Wenn ich schreibe, habe ich Bilder im Kopf. Eigentlich sogar einen kleinen Film, der meine Geschichte erzählt. Ich versuche dann diesen Film auf Papier zu bringen und mit Worten diese Bilder "zu malen". Deswegen versinke ich am Anfang gerne in sehr detaillerten Beschreibungen. Wenn der Leser dann erstmal bei mir, in meinem Film ist, fühlt er das Geschehen intensiver mit und ich muss nicht mehr ganz so detaillert beschreiben (was die Geschichte auch langweilig machen würde). Ich hole gerne Leser in meinen Kopf und versuche auch Bewegung in diese Bilder zu kriegen.


    [subtab=Kinderaugen]
    Hmm, ich mag das Bild eines Kindes. Kinder können noch so unschuldig sein, so ganz ohne bösartige Hintergedanken. Und sie sehen oft, was wir nicht mehr sehen. Ein Kind findet zauberhaftes in fast jedem Gegenstand, während ein Erwachsener oft blind durch seine Welt stampft.
    Natürlich benutze ich auch diesen "Beschützerinstinkt" den Kinder auslösen können. Meine Moral dem Leser näher zu bringen, fällt einfacher, wenn ein Kind den Botschafter spielt. Vor allem verbinden auch viele ältere Leser schönes mit ihrer Kindheit und öffnen so eher "ihr Herz" beim Lesen.


    Awh <3 Ich gebe zu, bei einigen Kurzgeschichten bin ich so tief drin im Schreiben, dass ich teilweise mit tränenverschleierndem Blick tippen muss.


    [subtab=Schneeflocken]
    Oh... die Geschichte ist mein kleines Sorgenkind. Ich hatte wirklich eine tolle Idee, aber als ich mich hinsetzte, wollte die Umsetzung einfach nicht klappen. Zudem musste ich die unter Zeitdruck tippen, da es für einen Wettbewerb war. Ich persönlich bin sehr unzufrieden, aber mir gefällt die Idee sehr gut. Deswegen habe ich sie online gestellt.
    Also verzeih, dass diese Geschichte etwas steril wirkt, weil ich kaum Beschreibungen drin hatte. Es gab so viele Handlungen, die ich unterbrignen wollte, dass Beschreibungen einfach nicht reingepasst haben.


    Zitat

    Aber was genau macht sie, führt sie Regie?

    Haha... du, keine Ahnung. Sie ist einfach nur superwichtig und dafür verantwortlich, dass alles glatt läuft XD


    Ja, das Ende. Ich hab es ungefähr 5 mal komplett umgeschrieben, bis es einigermaßen nah an meinen ursprünglichen Vorstellungen war. Mir ist wichtig, dass man sieht, dass Akiko gar nicht so ein kalter Mensch ist. Sie war halt nur ehrgeizig, wollte ihren Job gut erledigen. Perfektionistin. In all diesem Streben vergass sie halt (oder sie hat es verdrängt), dass sie selber viel lieber woanders wäre.
    Passiert uns das selber nicht oft? Man ist so am werkeln, dass man teilweise alles andere übersieht und erst gezwungen werden muss, sich kurz zu besinnen.


    [/tabmenu]


  • Verfasst am: 04. August 2011
    Beweggründe: Das Gedicht schrieb ich zum Todestag meines Patenonkels am 4. August. Es war an dem Tag auch auf meinem Profil (falls sich jemand daran erinnert). Heute, am 11.November wäre sein Geburtstag und ich dachte mir, ich veröffentliche es an diesem Tag.




    Gedanken


    Wo bleibt die Zeit,

    Die angeblich alle Wunden heilt?


    Des Nachtes im Traume,

    Ich fasste nach deiner Hand.
    Doch nur ein Geist mir entgegenstand.


    Die Leere zeriss mich,

    In die ich griff.


    Und bebend berührte meine Hand die Wangen...


    Die Narben zerspringen,

    Durch Flüsse aus Salz.
    Und durch diese Wunden
    Das Gift einer Schlange.


    Wie so oft starr ich in die Ferne.

    Gelähmt von der Erinnerung.
    Der Sinn entschwindet mir.
    Die Atmung wird flach.


    Und doch, holst mich immer wieder her.

    Lässt mein Herz durch Adern schlagen.
    Dein Lächeln lässt die Welt sich drehen.


    Der Krähe flüstere ich am Grabe:

    Ich liebe dich.
    Bunt Zucker bring ich ihr zu Füßen.
    Damit sie meine Worte zu dir trage.


    Du bist es, die Erinnerung,

    Aufgrund der ich sterbe.
    Ich lebe.
    Ich das Leben auf den Schultern trage.
    Ich nicht falle
    Und nicht lache.
    Ich verschwinde,
    mich entfache.


    Du bist alles, darüber mehr.

    Ich vermisse dich, liebster Mensch.




  • Verfasst am: 16. März 2012
    Beweggründe: Ich lag im Bett und dachte über einige Dinge nach und dann kamen mir einige Gedanken zum Leben nach dem Tod und ich fragte mich, wie wertvoll ist eigentlich das, was wir jetzt leben, für das, was danach kommen könnte?




    .: Paradies :.


  • So, meine Liebe. Tut mir leid, dass ich im Kommentieren manchmal so eine Schnecke bin ._. Dein Topic steht ja wirklich noch etwas leer, aber ich kann dir garantieren, das bleibt nicht mehr lange so ;3 lass dich überraschen~


    Paradies
    Gedanken, wie es nach dem Tod weiter geht , finde ich persönlich selbst immer sehr interessant. Ich bin aber noch zu keinem Schluss gekommen, ob ich daran glaube, oder nicht. Es fällt mir zwar schwer, es mir vorzustellen, aber ich kenne diese Situationen ganz genau und ich denke, würde ich dazu auch Kgs schreiben wie du, hätte ich ein volles Topic!
    Nun, ich hatte ja schon in Kurzgeschichten davor bemerkt, dass dir Kindergeschichten- zumindest hat es den Anschein- gefallen. Ich erinnere mich auch mal an einen Avatar mit einer Schaukel von dir. Ich frage mich, ob das für dich symbolisch für Kindheit steht und ob die Andeutungen in deiner Geschichte einfach Andeutungen sind, oder ob du etwas zwischen den Zeilen versteckst, in der Hoffnung, dass ich es finde xD Paradies klingt ja eigentlich eher nach einer Kirmes mit Zuckerwatte, als einem eher stillen Spielplatz und Kinder sollten fröhlich sein anstatt zu weinen. Doch warum weint dein Charakter wegen einer Physikfrage? Wobei ich verstehe, warum die Frage nach dem „Warum“ aufkommt- ich fragte mich das früher auch. Der Beginn deiner „Gegenwart“ beginnt so, dass ich eigentlich dachte, da will sich jemand verabschieden. „vorbei“ klingt so endgültig …
    Deine Unterteilung finde ich by the Way ganz interessant und normalerweise rate ich von so etwas ab, da es stören könnte. Bei dir hingegen hilft es, es ist wie ein kleines Puzzle, das sich anders gar nicht zusammenfügen liesse, denke ich. Allerdings, eine Frage habe ich an diesem Punkt: Wie hört sich eine stumme Stimme an? War damit einfach eine leise gemeint oder eine Geste ohne Sprechen? Stumme Stimme klingt für persönlich wie ein Hilferuf, aber ohne Worte.


    Dein Part „Vorher“ hat etwas Beängstigendes, zumindest erinnert er mich beinahe an gewisse meiner Alpträume, in denen genau sowas passiert. Bzw, nichts so erscheint, wie es eigentlich ist. Ich frage mich, ob wir noch von derselben Person reden, denn hier wirkt sie eher erwachsen, also habe ich das vorher entweder falsch eingeschätzt, oder das ist Absicht, das Alter im Dunkeln zu lassen. Vermutlich ist es bei den Gedanken auch nicht wichtig?
    Oh man, ich wusste, dass jemand stirbt. Das hatte ich so im Gefühl, dass dieses Drama noch kommt, aber ich muss sagen, du hast das wirklich gut verstrickt. Aber war sie denn dort im Klassenzimmer schon tot, weil sie die Scheibe nicht zersplittern konnte, oder hat es einen anderen Grund, dass ich dort schon dachte, sie sei nur ein Geist? Vermutlich habe ich nur nicht die Skills deiner Reihenfolge zu folgen- aber wirklich, diese Form von Kurzgeschichte liegt dir. Du schaffst es, dem Charakter mehr Tiefe zu geben, als wenn du einen seitenlangen Steckbrief anfertigst, weil du vermutlich einfach einen Teil deiner Selbst einbringst- und mehr braucht es gar nicht. Grosses Kino, ich mag deine Kgs ;_;



    ~♥

  • Hallo Cassandra.
    Eigentlich wollte ich mir schon lange einmal die aktuellen Topics im Profibereich ansehen und da du erst kürzlich um Leser gebeten hast, habe ich auch den Ansporn gefunden, das endlich in die Tat umzusetzen. Ich werde mich wohl dem bisher unbewerteten Gedicht "Gedanken" annehmen, möchte aber dazusagen, dass ich bei der Bewertung noch kein richtiges Schema habe und eventuell anders herangehen werde.


    Ich muss allgemein einmal sagen, dass mir freies Reimen mit der richtigen Umsetzung gefällt. Die Kunst dabei ist ja, dass es trotz allem noch gut klingen soll, wenn man kein richtiges Schema anwendet und das gelingt dir über weite Strecken recht gut und die grundlegende Information, wovon das Gedicht handelt, hast du auch in wenigen Worten miteinbezogen. Mein Beileid übrigens; ich weiß, wie schwer es ist, jemand Wichtiges zu verlieren.

    Die ersten zwei Verse bilden dabei, richtigerweise, eine Verkehrung des bekannten Sprichworts "Die Zeit heilt alle Wunden". So schön es nämlich auch klingen mag, so selten trifft es auch wirklich zu und besonders in diesem Fall ist das Vergessen schwierig, wenn nicht sogar unmöglich. Eine kleine Andeutung darauf, wie wichtig dieser Mensch dem lyrischen Ich war.
    Die darauffolgenden Verse kann man beinahe zusammenfassen, da sie auf die Sehnsucht hinweisen und sie in Worte fassen. Ein Traum gilt in Geschichten ja oft als surreales Zufluchtsmittel und findet gern für nicht vorstellbare Dinge Verwendung. Hier wirkt es bildhaft für die flehenden Versuche, noch einmal mit der geliebten Person etwas unternehmen, einfach zusammen sein zu wollen. Dass dieser jedoch nicht mehr unter den Lebenden weilt, zeigt die Leere, in welche die Person greift und durch das Ausbreiten im eigenen Körper noch stärker dargestellt wird. Wenn man das erst realisiert, ist es ein herber Verlust, der einen nicht mehr so schnell loslassen mag und hier gefällt mir die doch sehr wirksame Umschreibung. Insgesamt war die Technik ganz nett, wobei der letzte Vers von der Länge her gesehen einen kleinen Ausreißer bildet und etwas stocken lässt. Ebenso möchte mir nach längerem Überlegen nicht eingehen, worauf du genau mit der Berührung der Wangen anspielen möchtest. Das Einzige wäre jedoch, dass das lyrische Ich die Wangen dieses Geistes "berührt", was in sich ja gar nicht geht, aber insgesamt wohl einen weiteren Tiefpunkt bildet und die Trauer unterstützen soll. Weiterleitend zur nächsten Strophe würde es außerdem einen guten Übergang bereitstellen.


    Zitat

    Die Narben zerspringen,
    Durch Flüsse aus Salz.
    Und durch diese Wunden
    Das Gift einer Schlange.

    Nun realisiert sie das Ableben und lässt ihren Tränen freien Lauf, wobei das offenbar nicht das erste Mal passierte. Narben sind ein Zeichen für eine verheilte Wunde und so scheint es, dass bereits früher etwas Ähnliches passierte. So taucht also erneut dieser Schmerz auf und sucht die erzählende Person heim; das Gift des letzten Verses symbolisiert wohl genau diese Darstellung. Alles in allem sehr anschaulich und treffend umschrieben; gefällt mir.


    Anscheinend ist hier ein kleiner Zeitsprung vonstatten gegangen. Beim ersten Vers, muss ich zugeben, habe ich sofort an den weiten Blick aufs Meer hinaus gedacht, da man sich dort wohl endlos darin verlieren könnte. Mit der aufs Neue in den Sinn gekommenen Erinnerung ist das aber wohl die einzige Möglichkeit, um sich irgendwie abzulenken oder, besser noch, nachzudenken. Tausende Gedanken könnten den Erzähler in solch einem Moment heimgesucht haben, jedoch hast du dies nicht näher behandelt und lässt ihn wohl in einen mehr oder weniger tiefen Schlummer fallen. Das Vorstellungsvermögen nimmt die Überhand über den Gedankenfluss und so bleibt die Person nach wie vor am Leben. Vielleicht eine Andeutung darauf, dass ein Mensch solange nicht tot ist, wie man sich an ihn erinnert? Die vielen guten Erinnerungen an ihn dringen jedoch noch weiter durch als bis zu den Grenzen der Verse; tatsächlich übertragen sich diese positiven Gefühle auch auf mich als Leser. Insgesamt wirkt diese Vorstellung auf jeden Fall nachvollziehbar und lebendig, lässt das lyrische Ich gleich noch menschlicher erscheinen.


    Zitat

    Der Krähe flüstere ich am Grabe:
    Ich liebe dich.
    Bunt Zucker bring ich ihr zu Füßen.
    Damit sie meine Worte zu dir trage.

    Die Krähe am Grabstein; erst letztens habe ich wieder so ein Bild auf einer Internetseite gefunden. Mittlerweile ist es schon etwas klischeehaft, allerdings vermittelt sie auch eine große Botschaft; sie als Zeichen des Zuhörens scheint dafür wie geschaffen zu sein. Der Zucker ist dabei auch sehr ausgefallen integriert worden, wenn es sich dabei um gebrachte Blumen handelt, die nun das Grab zieren sollen. Davon abgesehen ist es hier eigentlich nur der zweite Vers (so einfach sie auch sein mag), die aus dem Kontext etwas herausspringt, weil sie kürzer als die anderen ist. Sie bringt die gesagten Worte zwar auf den Punkt zum Ausdruck, jedoch hätte es mir persönlich mit einer einheitlichen Länge besser gefallen.


    Und nun kann man sagen, dass der Titel diesem Gedicht gerecht wird. Die vielen Gedanken zeigen die Wichtigkeit dieser doch sehr starken Erinnerung und lassen sie mit einigen kraftvollen Ausdrücken dem Ende hin entgegenschreiten. Dort wird noch einmal deutlich hervorgehoben, wie wichtig diese Person für das lyrische Ich war und bildet einen angenehmen Abschluss, wie ich finde.


    Nun ja, mir bleibt eigentlich kaum etwas zu sagen übrig. Das Wichtigste habe ich zu den einzelnen Strophen geschrieben und ansonsten ist es relativ schwer, ein persönliches Gedicht wirklich zu kritisieren. Mir hat es über weite Strecken gut gefallen und ich hoffe, dass ich dir damit, sei es nur auf eine kleine Art und Weise, geholfen habe. Vielleicht sehen wir uns ja bald wieder, wenn du etwas Neues postest; bis dahin warte ich gerne.


    ~蛇