Pauls Geschichte [nicht löschen]

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  • So, nach ner halben ewigkeit schreibe ich jetzt wieder einen KOmmentar. Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat.


    Naja, erst mal allgemeines zur Story:
    Dein Schreibstil gefällt mir wirklich gut(gut möglich, dass ich das schon mal gesagt habe...) Es ist wirklich spannend, mal alles aus Pauls sicht zu sehen, und die Ideen die du hast, sind wirklich gut.


    Kapitel XVIII
    Paul verläuft sich häufig? Würde er wohl nie vor jemandem zugeben XD.
    Drew kommt mal wieder vor^^ Fand ich gut, aber etwas fand ich merkwürdig. Drew sagte ja offenbar, er käme aus Wiesenflur. War das jetzt gemeint, dass er vor Sinnoh noch dort war, oder das er dort eigentlich lebt? In der Serie wird nämlich, beim ersten oder zweiten Grossen Festival gesagt, dass er aus La Rousse City kommt. Nur so als Hinweis ;)


    Kapitel XIX/XX/ XXI
    Die bewerte ich mal zusammen:
    Da hast du dich sehr an die Folgen gehalten. Fand ich gut, denn wenn man die Folgen gesehen hat, wäre es etwas komisch gewesen, wenn alles selber ausgedacht wäre. Aber du hast auch eigenes geschrieben, finde ich gut, weil man sonst nur die Folgen die Serie gehabt hätte. Gerade weil immer eigenes in den Kapiteln hast, sind sie auch nicht langweilig.^^
    Reggie versucht bei Paul eine Moralpredigt :assi: . Das die nicht viel nützen, ist ja klar ;) .


    Rechtschreibefehler sind mir jetzt keine Aufgefallen, also sind wohl auch keine richtig Schlimmen dabei.


    So, das wars mal. Ich werde versuche, in Zukunft den Kommi schneller zu schreiben.Ich hoffe, dieser wurde lange genug


    lg Na'vi

    Kränke nie jemanden, den du nicht kennst.
    Du triffst sein Herz vielleicht tiefer als du denkst...

  • [tabmenu][tab=^^]So, dann will ich mal kommentieren, auch wenn ich recht spät dran bin... Hoffe, du nimmst mir das nicht übel. ^^[tab=Fehler - Kap 21](...) dass ich glaube, dass das ein großer Fehler war, Paul.", meinte Reggie und (...)
    Du hättest etwas mehr überlegen sollen, mir gefällt es sowie so nicht, (...)
    Reggie klang mitleidig, was Paul mit einem wütenden Schnauben quittierte.
    Es ist schwer mit einem Pokemon, das auf keinen Fall gegen Sengo kämpfen kann, (...)
    (...) Paul wurde hellhörig, "du hast im Kampf eindeutig den Befehl gegeben, (...)
    Die beiden siegreichen Trainer, die das wohl am schlechtesten funktionierende Team des Turniers gebildet hatten, (...)
    (...) also wusste er über den letzten Kampf gut Bescheid.
    "Bevor du auflegst, Reggie, ich brauche noch ein Pokemon."
    Nicht, dass er beschäftigt gewesen wäre, er hatte schlicht nicht vorgehabt warten zu müssen.
    "Warum kommst du so spät?", knurrte er wütend.
    "Ist doch egal.", konterte Paul.
    Nach einem kurzen, im Schweigen absolvierten Fußmarsch, (...)
    "Wow... das...also...", stotterte er ungläubig und begutachtete das Pokemon von allen Seiten.
    "Nimm schon, die Sache ist geritzt!"
    Die beiden Trainer hatten kein Wort miteinander gewechselt, ja, sie ingnorierten sich gar völlig. *Leerzeichen* Paul war das nur Recht, (...)
    (...) damit er genügend Zeit hatte, wieder einen vernünftigen Trainingsrhythmus zu finden.
    Paul wurde Ashs Kumpanen in diesem Wettkampf einfach nicht los.
    "Das zweite Halbfinale beginnt!", tönte der Bürgermeister laut und (...)
    Nachdem der Schiedsrichter euphorisch ein "Der Kampf beginnt!" geschmettert hatte, wurden in Windeseile Befehle erteilt.
    Rockos Anweisung an sein Giftpokemon war: *Leerzeichen* "Konter mit Gifthieb!"
    "Schnell, Porenta ...", weiter kam sie nicht, denn in diesem Moment feuerte Chelterrar (...)
    (...) welches inmitten des sich lichtenden Rauches lag, der durch die Explosion hervorgerufen worden war.
    "Chelterrar hat Staravia getroffen!", schimpfte der Trainer und (...)
    "Dein Staravia ist einfach viel zu langsam.", kommentierte Paul abwertend und (...)
    "Was für ein mieser Kampf", gähnte Paul.
    Pauls Teampartner beugte sich zu ihm hinunter und lobte: (...)
    "Was hat es denn schon gemacht?", sagte Paul deshalb herablassend.
    Paul hatte damit sicher als allerletztes ein Problem.
    "Panflam!", rief das Feuerpokemon voller Kampfgeist.
    Du gehörst jetzt zu unserem Team!", sagte daraufhin jener Trainer aufmunternd, (...)
    Wenn das gegnerische Team nur ein bischen Grips hatte, (...)
    Nun war der Zeitpunkt perfekt., was auch Elekid bemerkte.
    "Jetzt schlag zurück, mit Vergeltung!", befahl Conway mit einem schiefen Grinsen.
    "Ach, mach doch was du willst, ich schaff das hier auch alleine!" konterte Ash, (...)
    "Panflam, setz Schaufler ein!"
    "Spring, Bamelin!"
    Offenlegung war für Pauls Verteidigungsstrategie ein absolut tödlicher Angriff.
    (...) woraufhin ihm Panflam aus dem entstandenen Loch hervorspringend einen Kinnhaken verpasste.
    "Panflam, Flammenwurf auf Skaraborn!"
    (...) und blockte den Angriff mit seinem Horn.
    Paul brauchte eine Weile um zu schalten.
    Beide waren schnell Bestandteil seines Teams geworden, (...)
    "Endlich ist es soweit.", flüsterte er leise zu sich selbst und (...)
    "ELEKTEK!", brüllte das neu entwickelte Pokemon mit einer enormen Lautstärke.
    (...) auf dem Kopf saßen nun zwei dünne Antennen jeweils an der rechten und linken Seite.
    (...) und man konnte förmlich spüren, wie sich Elektek mit Unmengen von Strom auflud.
    "Spring, Panflam, und dann Flammenwurf!"
    (...) der das heranfliegende Käferpokemon komplett einhüllte und abstürzen ließ.
    (...) und ließ die Glocke immer wieder aufs Neue bimmeln.
    Na, wenn er das Teil so toll fand, dann konnte er die zweite sicher auch widerstandslos nehmen.
    (...) was Ash überrascht herumfahren ließ.[tab=Kritik - Kap 21]Ja, dann wollen wir mal. Viel mehr als Kämpfe gab es ja nicht, deshalb will ich gleich einmal mit diesen beginnen. Denn die Beschreibungen gefielen mir um einiges besser als in den vorherigen Kapiteln.
    Amüsant fand ich den Kampf, den Chelterrar eigentlich vollkommen alleine gewonnen hat - und Ash sein Pokémon dann auch noch lobt, obgleich es nicht das Geringste in diesem Kampf getan hat. Elekids Entwicklung zu Elektek (tatsächlich eine Stelle, an der mir ein Wort in Caps Look sogar gefällt, obwohl ich normalerweise der Meinung bin, dass Solches störend ist) war zeitlich gut platziert, und irgendwie war auch damit zu rechnen (leider kenne ich den Anime in dieser Hinsicht nicht so gut, von daher weiß ich nicht, ob du hier deiner Vorlage entsprichst), da dieses nicht funktionierende Team ja gewinnen muss.
    Paul überprüft gar nicht, ob sich auch wirklich das Pokémon, das er haben will, in dem Pokéball des Karatekämpfers ist? Es könnte sich doch rein theoretisch auch um einen leeren Ball handeln... Ich nehme an, dass sich das Sengo darin befindet, denn immerhin hast du erwähnt, dass es unnatürlich groß ist und auch interessante Attacken beherrscht. Von daher wäre es ja ein gutes Pokémon für Paul, da es sicherlich ein enormes Potenzial aufweisen kann...
    An die letzte Szene in diesem Kapitel kann ich mich auch im Anime erinnern, eine Stelle, die mir wirklich gefällt. Vor allem, sie einmal aus Pauls Sicht zu sehen, hat etwas für sich.
    Ich nehme einmal an, zumindest das nächste Kapitel wird wieder einmal vollständig deiner Phantasie entsprungen sein? Zumindest hoffe ich es, denn leider scheinen meine Kommis immer kürzer zu werden... wenn ich etwas zu deinen eigenen Ideen sagen kann, wird mir hoffentlich mehr zum Schreiben einfallen.
    In diesem Sinne,
    LG, Maj[/tabmenu]

  • So, da bin ich wieder. ^^ Diesmal rechtzeitig und nach nur einem Kapitel. xD


    Das Kapitel war ja echt mal wieder geil, hat mir wirklich total gut gefallen. ^_^ Im Gespräch mit Reggie hast du wieder wunderbar beiden Charakteren ihren Raum gelassen, so dass man wieder beide ein Stück besser versteht. Und um es spannend zu machen, verrätst du zunächst gar nicht, welches Pokemon Paul sich schicken lässt. Genauso wenig verrätst du auch, gegen was Paul eigentlich Pinsir eingetauscht hat, wie gemein. xD Also ich hab irgendwie überhaupt keine Ahnung, was das betrifft.
    Der Kampf war wieder mal total genial beschrieben, ich fand es einfach nur lustig, wie Chelterrar einfach mal so neben bei beide Pokis vom Gegner platt macht. Echt toll beschrieben und auch noch realistisch! ^^ Auch der andere Kampf hat mir richtig gut gefallen, der Kampfverlauf war absolut nachvollziehbar und taktisch interessant, und du hast ebenso die Attacken und Reaktionen der Pokemon beschrieben wie auch ihrer Trainer. Einfach klasse.^^ Außerdem kommt immer mal wieder der Konflikt zwischen Paul und Panflam durch, genauso wie Pauls ironische/sarkastische Kommentare und seine Wirkung auf Panflam.
    Das Ende das Kapitels fand ich auch toll gemacht, das war wieder so ein ganz typischer Paul-Abgang. Der letzte Satz kommt unglaublich kalt rüber und dadurch, dass du das Kapitel damit abschließst, verstärkst du diese Wirkung noch. Cool. ^^ (Im wahrsten Sinne, lol)


    Dein Schreibstil ist immer noch klasse, und es macht mir immer noch sehr viel Spaß deine FS zu lesen (was wirklich nicht auf jede zutrifft ;P). ^^


    Mit den Fehlern war Maj ja ziemlich gründlich, und sie hat auch viel mehr gefunden als ich (wahrscheinlich hast du einige einfach schon verbessert?), aber einen hab ich noch den sie nicht hat! *freu* xDD
    Nach einem kurzen im Schweigen absolvierten Fußmarsch, fanden sich Brian und Paul auf einer ebenen Fläche wieder. es heißt "in Schweigen", ist ein fester Ausdruck

  • Danke für eure netten Kommis! :thumbup:


    Ich wollte micha uch mal wieder melden, nicht dass ich als verschollen gelte :D
    Ich bin mit nichten inaktiv oder habe aufgehört zu schreiben. Ich habe nur momentan wenig Zeit, ihr versteht sicher, dass ich während eines Schüleraustausches möglichst viel Zeit mit den Leuten hier verbringen möchte, da die Zeit die ich weg bin ja nur sehr begrenzt ist. Die Priorität der FS ist dadurch ganz einfach etwas nach hinten gerückt. Ich habe das neue Kapitel aber schon angefangen und es wird auch noch im September fertig gestellt und veröffentlicht. Ich gebe schonmal zwei kleine Infos:


    -Es wird ein neuer Nebenchar eingeführt
    -Das Kapitel wird nicht so kampflastig wie die vorigen, ein kurzer Kampf ist drin, aber er liegt definitv nicht im Fokus

  • Soo, zwei Tage bin ich im Verzug, aber heute bin ich endlich dazugekommen das Ende zu schreiben. Zugegeben, das Kapitel ist sehr knapp, wenn man es mit den vorrangegangenen vergleicht. Aber mir gefällt es persönlich mehr als gut. Vielleicht das beste bisher, was die Beschreibugn von Pauls Emotionen angeht. Das nächste Kapitel kommt shcneller, versprochen :thumbup:


    Kapitel XXII: Der Rastlose


    Ein vereinzelter Schweitropfen rann Pauls Gesicht hinab und verschwand in seinem T-shirt.
    Er schluckte schwer und senkte den Kopf. Seine Augen schlossen sich, sodass er in völlige Konzentration verfiel. Das konnte er doch besser! Was war los? Lag es an diesem Ort? Oder war sie einfach besser als er?
    Beides fiel Paul schwer zu glauben. Er hatte Situationen wie diese schon gemeistert,sogar wesentlich schwierigere. Die Rahmenbedingungen mochten ein wenig neu für ihn sein, doch war das so ausschlaggebend? Ein letztes Mal atmete er tief durch. Er würde das schaffen. Er hatte es immer geschafft. Mit der Hand fuhr er über die Pokebälle in seiner Tasche. Mit welchem Pokemon konnte es gelingen? Ursaring und Snibunna waren bereits ausgeschaltet, Chelterrar würde Paul traditionell in einem Arenakampf nicht einsetzen. Blieben also Kramurx und Elektek. Vom Typ her wäre Kramurx im Vorteil, doch das war Snibunna auch gewesen und es hatte den Job alles andere als gut erledigt. Vielleicht konnte die Kraft des kürzlich entwickelten Elektropokemons den Tag retten.
    "Los Eletek!"
    Paul öffnete die Augen und warf den Pokeball in die Luft. Dort klappte dieser auf und spie in grellem Licht das gelbe Elektropokemon aus, welches drohend eine Ladung Strom durch seinen muskulösen Körper zucken ließ und seinem Gegner in die Augen sah. Beim Anblick desselben wich es nicht zurück, doch der Instink war mit Sicherheit dagewesen. Mit seinen großen rot glimmenden Augen und dem fratzenartigen Maul sah Gengar auch alles andere als einladend aus.. Das Geistpokemon hatte nun Ursaring und Snibunna erledigt, ohne dabei größeren Schaden davonzutragen. Da das gescheiterte Duo allerdings die beiden anderen Pokemon der Arenaleiterin von Herzhofen besiegt hatten, war der Kampf zwischen Gengar und Elektek nun der finale in dieser Herrausforderung.
    "Ein Elektropokemon? Wie überaus entzückend!" trällerte die Arenaleiterin von der anderen Seite des Kampffeldes aus und Paul musste einmal mehr ihren grauenhaften französischen Akzent in ihrem grammatisch makelosen Japanisch ertragen. Er hatte schon bei seiner letzen Herrausforderung am gestrigen Tag mehr als einmal den Kopf über diesen Beiklang geschüttelt.
    Lamina war auch sonst ein äußerst seltsamer Mensch. Sie trug ein langes violettes Kleid und hatte ihre gleichfarbigen Haare zu mehreren dicken Zöpfen gebunden, die wie ein Kranz um ihren Kopf angereiht waren. Ihre Hände steckten in langen weißen Handschuhen, während eine Schicht dicker Schminke ihr bleiches Gesicht bedeckte. Hübsch wäre das falsche Adjektiv für diese Frau gewesen, skuril traf es besser.
    "Elektek, Donner!" rief Paul nun knapp und ging auf die Bemerkung der Arenaleiterin nicht ein. Er hatte nicht vor diesen Kampf wieder zu verlieren. Zwei Herrausforderungen in der selben Arena waren bereits eine zuviel.
    Blitze zuckten durch Elekteks Antenen und prompt feuerte das Pokemon eine Salve starken Stroms ab. Gengar machte in der Schwebe einen gelangweilten Hüpfer zur Seite und streckte hämisch die Zunge heraus.
    "Das war ein wenig langsam, meinst du nicht?" kam es von Lamina, was bedeutete, dass die Frage mehr wie "Das waaaar ohn wenisch lankchsaaam, meinst du nischt?" klang.
    Ihr gespenstisches Pokemon lies nun seine Augen hell aufblitzen, was eine Attacke wie Horrorblick oder Silberblick ankündigte.
    "Schließ die Augen Elektek!"
    Paul reagierte schnell genug. Sein Pokemon folgte dem Befehl rasch und als Gengar seinen Blick auf Elekek richtete, verpuffte die Attacke wirkungslos an den geschlossenen Lidern.
    Ein Lächeln trat kurz auf Pauls Gesicht, ob dieses kleinen Triumphes. Es verblasste jedoch rasch.
    "In den Nahkampf, Donnerschlag!" lautete der nächste Befehl.
    Mit dieser Attacke hoffte Paul mehr zu erreichen. Spontan fiel ihm nichts ein, was Gengar im direkten Kampf einen Vorteil verschaffen konnte. Elektek dagegen konnte mit roher Muskelmasse auftrumphen.
    Blitze zuckten und sammelten sich in Elekteks Faust. Dann sprang das Pokemon hoch und noch bevor das sonst sehr flinke Gengar etwas unternehmen konnte, wurde der Stromschlag direkt auf es übertragen. Stöhnend krachte das Geistpokemon zu Boden.
    War das die Chance?
    "Donner, volle Power!" schrie Paul fast, was sein Pokemon prompt ausführte.
    Das Ergebnis war überwätigend. Das recht wehrlose Geistpokemon wurde vollends elektisiert und ließ geschafft die lange Zunge aus der wenig freundlichen Fratze hängen.
    "Gengar ist kampfunfähig! Elektek hat gewonnen, damit ist der Herrausforderer der Sieger."
    Der Schiedsrichter war ein alter, gelangweilter Mann, dem man ansah, dass er den Job eher aus Mangel an Alternativen angenommen hatte, denn aus Berufung.
    Das kurze Lächeln von vorhin erschien in Form eines Grinsens auf Pauls Gesicht. Das war ja vergleichsweise kurz und schmerzlos gewesen.
    "Sähhr güt. Du schaaainst würklisch ein wenisch dasugelärnt su aben!" trällerte Lamina im Sinne von "Sehr gut. Du scheinst wirklich etwas dazugelernt zu haben."
    Seit langem verspürte Paul etwas, das nahe an Freude war, als er den frisch erworbenen Arenaorden in seine Tasche gleiten ließ. Das war auch einer der mit Abstand am härtesten verdienten.
    "Es war ein guter Kampf." meinte er knapp zu der Arenaleiterin und verbeugte sich ebenso sparsam.
    "Auf Wiedersäään!"
    Nicht zum letzten Mal an diesem tage schluckte Paul eine Bemerkung über die Aussprache der skurilen Frau hinunter.
    Nun stieß er die Tür der finsteren Arena auf und trat ins Freie, das dank der strahlenden Sonne ein äußerst schmerzhafter Kontrast war. Zumindest sahen Pauls Augen das so.
    Er musste einige Male blinzeln, bevor er erkennen konnte, dass vor ihm ein Junge seines Alters stand und ihn gespannt ansah. Er trug ein in den Farben Weiß und Orange gestreiftes T-Shirt, kurze beige Hosen und hatte strohblondes Haar, das etwas kürzer war als Pauls und in alle Richtungen wild abstand. In seinen Augen lag etwas hektisches.
    Tatsächlich riss er seinen linken Arm mit samt Armbanduhr hoch, um in ebenso hastigen Thempo auf deren Zeiger zu hämmern und dabei auf und ab zu hüpfen, während er rasant einen verwirrenden Monolog herunterlrasselte:
    "Da-bist-du-ja-endlich-was-brauchts-du-denn-so-lange-ich-meine-ich-war-schon-draußen-und-mein-Weg-war-länger-was-fällt-dir-ein-egal-jetzt-hast-du-zehn-sekunden-um-mir-deinen-Trick-zu-verraten!!"
    Wie ein einziges Wort floss das Satzgefüge aus seinem Mund.
    "Ich warte!! 10, 9, 8 ..."
    Er begann wieder auf die Uhr zu klopfen.
    Paul beobachtete den Kasper ein wenig irriterit und kam zu dem Schluss, diesen offensichtlich an Parkinson oder Ähnlichem leidenen Jungen einfach zu igonieren und wegzugehen.
    Mit seinem Vorhaben kam er leider nicht weit.
    "Bleibst-du-wohl-hier-was-fällt-dir-eigentlich-ein-und-überhaupt..." setzte der Irre erneut an, wurde diesmal jedoch von Paul rüde unterbrochen.
    "Lass den Kafee weg und lern reden."
    Der Blonde sah verdutzt drein.
    "Im Ernst, was für eine jämmerliche Witzfigur bist du denn bitte?" schnaubte Paul verächtlich.
    "Ich? Ich bin Barry!" kam die verdutzte Erwiederung.
    "Und was ist dein Problem?"
    Resignierend ließ Barry die Schultern hängen und atmete tief aus.
    "Tut mir leid, ich bin immer ein wenig in Eile." Er lächelte vorsichtig, was Paul ein Schnauben entlockte. Er wusste immer noch nicht was das Problem des unter offensichtlich Koffeineinfluss stehenden Barrys war. Was wollte er?
    "Du musst mir unbedingt verraten, wie du das machst!"
    "Was?"
    Wieder trat der gehetzte Ausdruck auf Barrys Gesicht.
    "So stark zu sein! Du bist so ein guter Trainer und nicht mal älter als ich, WAHNSINN!"
    Das letzte Wort brüllte er fast.
    Paul sah ihn verdutzt an. Damit hatte er jetzt eher nicht gerechnet.
    "Ich hab gesehen, wie du das Herzofenturnier gewonnen hast, fast ohne Hilfe von diesem anderen Typen. Und dann habe ich den Arenakampf von der Tribüne aus gesehen. Du bist verdammt stark!"
    Die Augen des Jungen leuchteten.
    Immernoch etwas verdattert ordnete Paul seine Gedanken. Entweder der Typ hatte vor sich auf skurile Weise über Paul lustig zu machen, oder aber er war so etwas wie ein Fan. Beides erschien dem Violetthaarigen wenig vielversprechend.
    "Okaaaay." meinte er deshalb nur langezogen und blickte sich kurz um. Nicht dass ihn irgendwer mit Barry sah und dachte Paul wäre mit diesem Irren befreundet.
    "Also?" fragte Barry gespannt und missachtete dabei gekonnt Pauls offensichtliches Unbehagen.
    "Was ist dein Geheimnis?"
    "Ähm..." kam es zurück.
    Immernoch war Paul sich unsicher, wie er die Situation einschätzen sollte. Offensichtlich hatte Barry nicht mehr alle Murmeln unter der Mütze, aber genau so offensichtlich war es, dass Paul ihn ohne eine zufriedenstellende Antwort vorerst nicht loswerden würde.
    "Naja, ich glaube ein Unterschied zu anderen Trainer wäre zum Beispiel, dass ich meine Pokemon nicht ständig verhätschel und wie verzogene Kinder behandel. Man muss hart und oft trainieren, damit man stark wird." sagte er deshalb, was schlicht seiner eigenen Sichtweise und Überzeugung entsprach.
    "Viel Training, ja? Nicht verhätscheln, so so." brabbelte Barry aufgeregt.
    "Genau." bestätigte Paul ein wenig höhnisch und machte Anstalten die Flucht zu ergreifen.
    "Wenn du mich jetzt entschuldigst, ich hab nicht vor den ganzen Tag vor dieser Arena rumzugammeln."
    Er wandte sich hastig ab.
    Glücklicherweise schien Pauls recht knappe Antwort Barry bereits zufrieden gestellt zu haben, denn er rief nur:
    "Danke, Paul! Du wirst sehen, bald bin ich sogar besser als du!"
    Paul verdrehte die Augen und sah zu, dass er außer Sichtweite kam.
    In Sinnoh liefen definitiv zu viele nervtötende Spinner rum.

  • So, dann Kommentiere ich doch gleich mal


    Kapitel XXII
    Paul kommt bei einem Kamp mal ins Schwitzen? Finde ich gut, er kann ja nicht immer locker gewinnen. Er muss sich auch mal was einfallen lassen. Der Kampf war realistisch und auch super beschrieben. Ich konnte mir den Kampf richtig vorstellen. Wie du die einzelnen Attacken dargestellt hast, fand ich beeindruckend. Das ist meiner Meinung nach gar nicht mal so einfach.
    Laminas Charakter hast du gut getroffen, auch ihren nervenden Aktzent (der hat mich schon im Spiel genervt und in der Serie erst recht ;) ). Und dann kam Barry :assi: . Auch seine hektische art hast du gut beschrieben. Er gab sich aber schnell zufrieden, als Paul ihm eine Antwort gab, zu Pauls Glück.
    Wo Pauls Reise wohl als nächstes hingehen wird? Vermutlich weiter in den Westen, oder?


    Rechtschreibe- und Grammatikfehler
    Davon habe ich keine gefunden. An der einen Stelle, dritter Abschnitt, wo Elektek auftritt, hast du ausversehen zwei Punkte am Ende des Satzes gemacht. Sonst war aber nichts zu finden :thumbup:


    Auch wenn das Kapitel kürzer war als die anderen, war es wirklich gut. Kann ja mal vorkommen, dass eines länger wird.


    Na'vi

    Kränke nie jemanden, den du nicht kennst.
    Du triffst sein Herz vielleicht tiefer als du denkst...

  • Schade, dass das Kapitel diesmal so kurz war... Aber besser überhaupt eine Fortsetzung als gar keine. ^^
    Den Arenakampf hast du ja ziemlich rausgekürzt, was so an sich schon okay ist, angesichts der superausführlichen Kämpfe, die du sonst beschreibst. Trotzdem fand ich, dass Gengar doch etwas zu schnell besiegt war. Zuerst stellst du es so hyperstark dar, weil es ja schon Ursaring und Snibunna besiegte, aber dann verliert es doch ziemlich schnell gegen Elektek. Das kam etwas unlogisch, besonders, da die beiden vorigen Pokemon sicher Unlichtattacken einsetzen konnten. Was auch nicht wirklich ins Taktikkonzept von Lamina gepasst hat, war die Horrorblickattacke von Gengar, es sei denn, sie wirkt nicht wie im Spiel und verhindert das Wechseln (der in Pauls Fall nicht mehr möglich gewesen wäre, da Elektek schon das dritte Pokemon war). Vielleicht hättest du da noch schreiben können, was denn passiert wäre wenn Horrorblick getrofffen hätte oder so. Von diesen kleinen Makeln abgesehen aber wieder schön geschrieben, besonders die Beschreibung von Lamina. ^^
    Wirklich geil fand ich dann aber das Treffen mit Barry. Du hast ihn wirklich genial getroffen. xD Und Pauls Reaktionen auf ihn sind sowas von nachvollziehbar und verständlich. ^^ Der Vergleich mit Parkinson war herrlich böse und das mit der Koffeinüberdosis schlicht genial. xD Hoffentlich taucht Barry bald wieder auf, der ist nämlich eine ziemlich lustige Nervensäge.


    Fehler in diesem Kapitel:
    Elektek dagegen konnte mit roher Muskelmasse auftrumphen. auftrumpfen (nur Triumph schreibt man mit ph)
    Elektek hat gewonnen, damit ist der Herrausforderer der Sieger. nur ein r
    um in ebenso hastigem Thempo auf deren Zeiger zu hämmern und dabei auf und ab zu hüpfen,
    dass ich meine Pokemon nicht ständig verhätschel und wie verzogene Kinder behandel. verhätschle; behandle

  • [tabmenu][tab=^^]Hallöchen ^^
    Bin ich relativ spät dran mit dem Kommi, scheint mir. Dennoch will jetzt dazu kommen, da ansonsten die Wahrscheinlichkeit besteht, dass das Kommi sonst noch ein Doppelkommi mit dem nächsten Kap wird.[tab=Kritik - Kap 22]Der Arenakampf auf das finale Duell der letzten beiden Pokémon beschränkt? Eine gute Variante, um einen Kampf zu kürzen und ehrlich gesagt bin ich auch recht froh darüber. Versteh mich nicht falsch, deine Beschreibungen von Kämpfen sind wirklich ansprechend, doch nach den ganzen Kämpfen beim Doppelkampfturnier reichts dann doch einmal damit und man würde man lieber ein wenig Storyline lesen, auf die, wie ich hoffe, zumindest im nächsten wieder mehr Wert gelegt wird.
    Dennoch, wie Espeon schon gesagt hat, ist Gengar nach nur zwei Angriffen viel zu schnell besiegt. Wenn es Snibunna und Ursaring ausgeschaltet hat, muss es schließlich stark sein; der Umstand, dass Elektek es so schnell ausschaltet, wirkt einfach vollkommmen unlogisch, wohl wolltest du den Kampf schnell abschießen.
    Die Beschreibung Laminas als "skuril" war einfach genial. Ihr französischer Akzent nervt mich auch, ich verstehe Paul wirklich vollkommen... Auch Barry war einfach amüsant, mit seiner hektischen Art. Ich bin schon gespannt, inwieweit du noch vorhast, ihn später einzubauen - vorstellen, dass du ihn nur als einfache, einmalige Statistenrolle verwenden willst, kann ich mir nicht vorstellen, vor allem, wenn ich da an seinen letzten Satz denke. Irgendwie erinnerte mich dieser auch stark an Ash...
    Warum will mir schon wieder nicht mehr einfallen?
    LG, Maj[tab=Fehler - Kap 22](Ich habe jetzt von der Liste nicht die Fehler genommen, die Espeon bereits aufgezählt hat.)
    Ein vereinzelter Schweißtropfen rann Pauls Gesicht hinab und verschwand in seinem T-Shirt.
    Er hatte Situationen wie diese schon gemeistert, *Leerzeichen* sogar wesentlich schwierigere.
    "Los, Elektek!"
    Beim Anblick desselben wich es nicht zurück, doch der Instinkt war mit Sicherheit dagewesen.
    Mit seinen großen rot glimmenden Augen und dem fratzenartigen Maul sah Gengar auch alles andere als einladend aus.. (Ein Punkt oder drei, aber nicht zwei.)
    Da das gescheiterte Duo allerdings die beiden anderen Pokemon der Arenaleiterin von Herzhofen besiegt hatte, (...)
    "Ein Elektropokemon? Wie überaus entzückend!", trällerte die Arenaleiterin von der anderen Seite des Kampffeldes aus und Paul musste einmal mehr ihren grauenhaften französischen Akzent in ihrem grammatisch makellosen Japanisch ertragen.
    Er hatte schon bei seiner letzen Herausforderung am gestrigen Tag mehr als einmal den Kopf über diesen Beiklang geschüttelt.
    "Elektek, Donner!", rief Paul nun knapp und ging auf die Bemerkung der Arenaleiterin nicht ein.
    Zwei Herausforderungen in der selben Arena waren bereits eine zu viel.
    Blitze zuckten durch Elekteks Antennen und prompt feuerte das Pokemon eine Salve starken Stroms ab.
    "Das war ein wenig langsam, meinst du nicht?", kam es von Lamina, was bedeutete, (...)
    "Schließ die Augen, Elektek!"
    (...) auf Elektek richtete, verpuffte die Attacke wirkungslos an den geschlossenen Lidern.
    "In den Nahkampf, Donnerschlag!", lautete der nächste Befehl.
    "Donner, volle Power!", schrie Paul fast, was sein Pokemon prompt ausführte.
    Elektek hat gewonnen, damit ist der Herausforderer der Sieger.
    Du schaaainst würklisch ein wenisch dasugelärnt su aben!", trällerte Lamina im Sinne von (...)
    Seit langem verspürte Paul etwas, das nahe an Freude war, als er den frisch erworbenen Arenaorden in seine Tasche gleiten ließ. (Mir scheint, du meintest eher etwas wie "Zum erstem Mal seit langem"?
    "Es war ein guter Kampf.", meinte er knapp zu der Arenaleiterin und (...)
    Nicht zum letzten Mal an diesem Tage schluckte Paul eine Bemerkung über die Aussprache der skurilen Frau hinunter.
    In seinen Augen lag etwas Hektisches.
    (...) um in ebenso hastigem Tempo auf deren Zeiger zu hämmern und dabei auf und ab zu hüpfen, während er rasant einen verwirrenden Monolog herunterrasselte: (...)
    Da-bist-du-ja-endlich-was-brauchst-du-denn-so-lange- (...)
    Paul beobachtete den Kasper ein wenig irritiert und kam zu dem Schluss, (...)
    (...) was-fällt-dir-eigentlich-ein-und-überhaupt...", setzte der Irre erneut an, (...)
    "Lass den Kaffee weg und lern reden."
    "Im Ernst, was für eine jämmerliche Witzfigur bist du denn bitte?", schnaubte Paul verächtlich.
    "Ich? Ich bin Barry!", kam die verdutzte Erwiderung.
    Ich hab gesehen, wie du das Herzhofenturnier gewonnen hast, fast ohne Hilfe von diesem anderen Typen.
    Immer noch etwas verdattert ordnete Paul seine Gedanken.
    "Okaaaay.", meinte er deshalb nur langezogen und blickte sich kurz um.
    "Also?", fragte Barry gespannt und missachtete dabei gekonnt Pauls offensichtliches Unbehagen.
    "Ähm...", kam es zurück.
    Immer noch war Paul sich unsicher, wie er die Situation einschätzen sollte.
    (...) dass ich meine Pokemon nicht ständig verhätschle und wie verzogene Kinder behandle.
    Man muss hart und oft trainieren, damit man stark wird.", sagte er deshalb, (...)
    "Viel Training, ja? Nicht verhätscheln, so so.", brabbelte Barry aufgeregt.
    "Genau.", bestätigte Paul ein wenig höhnisch und (...)[/tabmenu]

  • Zu meiner Inaktivität sag ich jetzt mal nichts...


    Kapitel XXIII: Gedenkstätte


    Die Stadt Trostu war sicher kein schöner Ort. Nichts das man in Erinnerung behielt, wenn man einmal dort gewesen war. Viele Menschen hier waren Bauern und lebten von dem, was die Landwirtschaft abwarf. Einzig nennenswert war vielleicht die Pokemon Pension im Norden der Stadt. Ein altes Paar bot dort einen Service zum Trainieren fremder Pokemon an.
    Für Paul war das jedoch nicht relevant. Er war ein Trainer, der sich auf seine Methoden verließ und der konsequent war. Diese Pension war reine Geldverschwendung.
    Dennoch gab es in Trostu etwas, das Paul wichtig genug war, um mehr als einen Tag dort zu bleiben. Es würde ihm nicht gefallen, doch er und Chelterrar waren stillschweigend darüber einig geworden, dass es die Höfflichkeit erforderte diese Pflicht zu übernehmen.
    Paul starrte bei den Gedanken an die am Horizont bereits sichtbare Stadt in die Leere. Trostu war vielleicht ein Wehrmutstropfen, doch danach würde er auf direktem Wege nach Schleiede reisen. Schleiede. Seine Heimat. Dort wohnte Reggie, dort waren all seine Pokemon, die er nicht dabei hatte. Und dort wartete ein Arenaleiter der besonderen Art. Paul brannte schon ewig darauf diesen Kampf endlich ausführen zu dürfen. Er war bereit dazu, das wusste er.
    In Schleiede war es seit jeher Tradition, dass der Arenaleiter Kampfpokemon verwendete. Die Stadt blickte auf eine lange Geschichte zurück, die geprägt vom Kampfsport war. Nur ein Mitglied des Jin-Jitsu Verbandes kam für das Amt des Arenaleiters in Frage und nur die Jin-Jitsu Meister durften bestimmen, wer einen abtretenden Leiter ersetzte. Sie waren es auch, die einen schlechten Leiter absetzen durften. Das war jedoch noch nie geschehen, worauf man in Schleiede stolz war. Seit Dutzenden von Generationen war die Schleiede-Arena ein harter Brocken und so würde aus auch immer bleiben. Der aktuell amtierende Leiter hieß Elias und war schon lange vor Pauls Geburt Arenaleiter geworden. Der nun fast 70-Jährige war der Stolz von Schleiede. Seit 50 Jahren schon war er Arenaleiter und er war der wahrscheinlich beste Jin-Jitsu Kämpfer, den man je gesehen hatte. Trotz seines Alters gab er sein Können noch immer eifrig an die Jugend weiter und stellte sich konsequent jedem Herausforderer seiner Arena. Gegen sein Kapoera zu gewinnen würde Paul mit Stolz erfüllen.
    Der junge Trainer lächelte ein wenig bei dem Gedanken. Als Kind hatte er ganze Tage in der Arena verbracht, um Elias zuzusehen. Nun würde er bald gegen den Meister antreten. Und es würde eine Ehre sein. Mittlerweile war Paul bei Trostu angelangt. Ein müdes Kaff mit einigen weit auseinander stehenden Hütten und einem Pokemoncenter in der Mitte. Paul überlegte, ob er zuerst in jenes gehen sollte, doch seine Pokemon hatten heute noch kein Training absolviert. Es bestand folglich kein Grund sie abzugeben. Also beschloss der Trainer unwillig seiner Pflicht nachzukommen. Kurz vor dem Ortsschild mit der Aufschrift „Trostu“ bog er nach rechts ab und folgte einem schmalen Pfad. Da es noch früh am Tag war, traf er kaum jemanden an. Er war sogar überrascht, als er ein altes Ehepaar überholte, das leise redend den Pfad entlangschritt. Bald schon kam das imposante Bauwerk inmitten einige Bäume zum Vorschein. Es war der alte Turm, den man den Turm der Ruhenden nannte. Er stand im Zentrum einer großen Fläche voller Grabsteine. Sogar einige kleinere Gruften waren zu erkennen. Dies war der Friedhof von Trostu, der Pokemonfriedhof der Sinnoh-Region. Paul war erst einmal hier gewesen und die Erinnerung war alles andere als schön. Die grauen Steine standen wie Mahnmale dort und glichen sich in vielerlei Hinsicht. Es schien spöttisch, das diese vielen verschiedenen Pokemon, die hier begraben worden waren im Tod kaum voneinander unterscheidbar waren. Das passte nicht zu der großen Individualität dieser Wesen.
    Paul machte sich darüber aber weniger Gedanken. Er war sogar fast sicher, dass es ihm gleichgültig wäre, läge hier eines seiner Pokemon begraben. Vielleicht würde es ihn stören, hätte man hier sein Chelterrar zu Grabe getragen. Vielleicht.
    Das führte ihn zu dem Gedanken, Chelterrar aus seinem Pokeball zu holen. Immerhin teilten sie beide diese Erinnerung und stellten sich gemeinsam der Pflicht. Also befreite er das große Pflanzenpokemon. Beim Anblick der tristen Umgebung konnte man an der Miene des Giganten leichte Wehmut erkennen.
    „Da sind wir also.“ meinte Paul leise und stierte weiter ausdruckslos in die Gegend. Ihm und Chelterrar war das ganze einfach so unangenehm. Es waren Schuldgefühle, die sie hier heimsuchten. Schuldgefühle und die Erkenntnis, dass sie nichts hätten ändern können. Dazu kam ein weiteres boshaftes Gefühl. Das Gefühl der Trauer.
    Bedächtigen Schrittes setzte Chelterrar nun seinen gewaltigen Körper in Bewegung. Das Pokemon wusste, wo sie hinmussten. Paul hätte das Grab nicht gefunden. Vielleicht aus purer Scheu.
    Als sie schweigend durch die Reihen der Grabsteine stapften sah Paul abwesend über die Inschriften.
    „Hier liegt Bisaknosp, mein bester Freund.“ stand auf einem. Die Blumen auf dem Grab waren längst verdorrt. Ein anderes verkündete: “Webarak ist stets ein treuer Partner gewesen”.
    All diese Pokemon hatten ihre eigene Geschichte und dennoch war all das in einem Satz auf ihrem Grabstein zu verewigen. Zumindest einem von ihnen wurde das nicht annähernd gerecht.
    Und vor dem Grabstein jenes Pokemons blieb Chelterrar stehen. Der Stein war von den anderen nicht wirklich zu unterscheiden. Er stand inmitten einiger kleinerer Gräber, die laut Inschrift allesamt Bidifas enthielten, die einer schlimmen Seuche zum Opfer gefallen waren. Bedächtig senkte Chelterrar sein gewaltiges Haupt und berührte sachte den Stein. Auch Paul legte teilnahmslos eine Hand auf das Gestein. Nun war es schon zwei Jahre her, dass dieses Pokemon sein Leben verloren hatte. Was hatte es denn schon falsch gemacht? Nichts an all dem war die Schuld des Pokemons, das am Ende als Einziger den Tod gefunden hatte. Dieses Grab war die letzte Ruhestätte eines Unschuldigen, eines sinnlosen Opfers von unkotrollierter Wut und brodelndem Hass. Pauls Faust krampfte sich zusammen, als er die Grabschrift begutachtete:
    “Im Gedenken und mit Dankbarkeit für Tauboss.”
    Einen Moment lang ließ Paul die wenigen Worte auf sich wirken. Sie waren so leer. So nichtssagend. Wer hätte aus dieser kümmerlichen Zeile lesen könne, welche Tragik Tauboss das Leben gekostet hatte? Würde ein Unbeteiligter wissen, dass das Pokemon ein wahrer Held gewesen war? Paul konnte nicht anders als den Blick abzuwenden und ihn Chelterrar zuzudrehen.
    Das Pflanzenpokemon starrte weiterhin auf den Grabstein. Der Trainer war sich indessen nicht sicher, ob Chelterrar dieser Besuch am Grab von Tauboss nicht doch näher ging, als es zugeben wollte. In dieser Hinsicht waren die beiden wohl gleich. Das war vielleicht der Grund, warum Paul und Chelterrar einander vertrauten, trotz oder gerade wegen den Dingen, die geschehen waren.
    “Wir hätten Blumen mitbringen sollen.” krächzte Paul tonlos. Sein Hals fühlte sich trocken und rau an. Chelterrar brummte zustimmend. Dann stob auf einmal eine Ranke aus dem Baum auf seinem Rücken und grub sich sanft in die Erde vor dem Grab. Prompt sprossen einige Gewächse hervor, die mehr kleinen Sträuchern als Blumen ähnelten. Paul pflückte das Gestrüpp und legte es auf den Grabstein. Zweifelnd betrachteten die beiden ihr Werk. Hübsch war es definitiv nicht. Aber Tauboss und vor allem sein Trainer waren schon immer von der gefühlsduseligen Art gewesen. Wahrscheinlich zählte die Geste alleine mehr als es schönere Blumen gekonnt hätten. Paul hoffte dies zumindest. Erfahren würde er es wohl nie.
    “Liegt hier dein Pokemon?” fragte unverhofft eine sanfte Stimme hinter Paul. Hastig drehte der Trainer sich um und erblickte zu seiner Überraschung eine wahre Berühmtheit. Es war ein großer und schlanker Mann mit blau gefärbten Haaren, der in einem recht engen weißen Kostüm steckte, zu dem auch ein flacher Hut zählte. Das war ganz unverkennbar Wassili, der Champ der Hoenn-Region, Meister des Pokemon-Wettbewerbes. Pauls Verblüffung wich schnell Verärgerung. Was bildete der sich denn ein, ihre Privatsphäre dermaßen mit Füßen zu treten? Nach kurzem Schweigen drehte sich Paul wieder um und heftete den Blick wieder auf das Grab. Er schenkte dem Mann hinter ihm keinerlei Beachtung. Offenbar überrascht über diese Reaktion, rührte sich Wassili nicht. Schließlich entschloss er sich jedoch näher an Paul heran zu treten.
    “Es ist sicher nicht leicht. Ich kenne das.” sagte er freundlich und sah sich ebenfalls das Grab an. Paul reagierte nicht.
    “Ein Tauboss also.” meinte der Champ wissend. “Ein prächtiges Vogelpokemon.”
    Eine Weile lang wartete der Mann auf eine Reaktion, doch Pauls permanentes Starren wurde nicht unterbrochen. Der junge Trainer hoffte, dass Wassili nach einer Weile einfach das Interesse verlieren und gehen würde. Wassili hatte dies jedoch nicht vor. Stattdessen begann er Chelterrar zu begutachten.
    “Was für ein kräftiges Pokemon. Beeindruckend.” Vorsichtig legte er eine Hand auf Chelterrars Flanke, das sich unbehaglich auf den Fremden blickte. Das reichte.
    “Verschwinden Sie.” sagte Paul leise aber bestimmt. Es war für Chelterrar und Paul schwer und unangenehm mit dem Tod von Tauboss umzugehen und es hatte sie Überwindung gekostet sein Grab aufzusuchen. Das Mitgefühl dieser Witzfigur machte es doch nur lächerlich, was Tauboss nicht verdient hatte.
    “Warum so feindselig?” erkundigte sich der Störenfried und runzelte die Stirn.
    “Lassen Sie uns gefälligst alleine.” erwiderte Paul unwirsch und bemühte sich weiterhin nicht zu dem Champ zu sehen.
    “Nun gut.” sagte dieser resignierend. “Manchmal ist es einfacher, wenn man mit jemanden redet, weißt du? Ich bin hier, um das Grab eines Pokemons zu besuchen. Es gehörte einst meiner Mutter. Es ist richtig und ehrenhaft die Toten zu ehren, aber du solltest darüber nicht die Lebenden vergessen.” Mit diesen Worten verschwand Wassili so plötzlich und unauffällig, wie er gekommen war.
    Paul ließ sich diese Weisheit eine Weile durch den Kopf gehen. Er war traurig, dass Tauboss gestorben war, keine Frage. Doch was machte Wassili so vermessen, ihm vorzuwerfen, dass er die Gegenwart zu Gunsten der Vergangenheit vernachlässigte? Das war doch lächerlich! Was wusste dieser Kerl schon von Paul? Nichts! Bloß weil er erfolgreich und berühmt war, hatte er noch lange nicht das Recht den großen Philosophen und Menschenversteher zu spielen!
    “Was für ein Idiot.” blaffte Paul und drehte sich zu Chelterrar um.
    “Er ist nichts als ein Idiot, verstanden? Und ich werde ihn besiegen, irgendwann. Weil ich besser bin! Ich werde besser als alle sein!” Chelterrar betrachtete den Wutausbruch seines Trainers mit trägem Blick. Neben Reggie war Chelterrar wohl das einzige Lebewesen, das verstand was in diesem Jungen vor sich ging.

  • WOOOOAAAAAHHHHHOOOOO, PAULS GESCHICHTE GEHT WEITER!!!!!^^;D ;D ;D :assi:


    Mann oh mann, dachte echt schon, da kommt gar nix mehr. Dabei hab ich mir schon geärgert, kein Kommi mehr dazu abgeben zu können. Verfolge diese FS nämlich sehr ausgiebig und sie ist meiner Meinung nach einer der Besten auf dem Bisaboard, doch als du dann deine lange Inaktivität hattest, war ich hier noch nicht mal registriert O.o


    Naja, genug geblubbert, jetzt mal zum Text:


    Das Kapitel is ja im Vergleich zum Rest ein wenig kurz geworden, aber nach sooooo langer Wartezeit is man froh, wenn überhaupt mal wieder was kommt. Auch vom Inhalt her unterscheidet es sich ziemlich von allem bisher Geschriebenen. Eine sehr interessante Idee, eine derartige Vergangenheit mit einer dicken Ladung Gefühlen hier reinzupacken, denn so etwas erwartet man ja nicht unbedingt von Paul. An sich find ich aber, dass dies ein toller Einfall ist und Pauls innerer Monolog liest sich hier sehr flüssig und gefühlvoll. Schön zu sehen, dass du nach deiner langen Abwesenheit noch immer so viel Hingabe für deine FS zeigst :thumbup:.


    Generell bietet der Charakter Paul aber auch viele Möglichkeiten, um sich über seine Vergangenheit Gedanken zu machen, allerdings glaube ich kaum, dass man es viel besser niederschreiben kann, als du es hier getan hast. Kann mir echt sehr gut vorstellen, dass Paul nach außen hin zwar ziemlich gefühlstot ist, innerlich aber echt aufgekratzt sein kann. War ein echt cooles Kapi (wenn auch etwas kurz, wie gesagt) und ich hoffe, dass es nun wieder in regelmäßigerem Tempo weitergeht.


    Ach ja, schreib mir bitte ne PN beim nächsten Kapitel ja?^^


    So, dann war´s das erst einmal von mir. Hoffe, es gibt hier bald wieder was zum Kommentieren^^


    mfg, aiguL 92

  • Hiho, dann hintelasse ich hier mal mein erstes Kommi.


    Also Knight, erstmal schön, dass du wieder da bist, ich hab deine Story ca. seit dem Zeitpunkt als Kapitel 19 neu war verfolgt, damals halt noch anonym. Jetzt bin ich halt hier und werd möglich zu jedem neuen Kapitel ein Kommentar schreiben.


    Allgemeines: Deine Beschreibung zu Paul ist einfach genial und es ist interessant mal die Welt aus seiner Sicht zu sehen. Am Anfang habe ich den Kerl gehasst. Seine Art gegenüber Mensch und Pokemon, einfach respektlos. Dennoch ist mir einfach sofort afgefallen, dass es immer mit einem Schlag interessant wurde, wenn er auftauchte. Mit deiner Story hasst du ihn mir sehr viel sympatischer gemacht, denn nun kann ich nicht wenige Gedanken von ihm nachvollziehen. Und bei vielen seiner (oder deiner ^^) Beleidigungen musste ich derbe lachen. Das du die ganze Story hinweg massenhaft Kopfkino veursacht hast, was längst nicht nur bei den Kämpfen der Fall war, hat mir ebenfalls sofort gefallen. Außerdem ist mir die Geschichte einer solchen Hauptpersonsehr wichtig un hier bahnt sich schon lange etwas ganz Großes an, was mich jetzt auch gleich zum neuen Kaptel bring. Zunächst bleibt einfach zu sagen, dass es verdammt es ist einfach mega interessant Paul außerhalb der Auftritte im Anime zu erleben.:thumbsup:


    Kapitel XXIII: Das war ja mal wieder ne sehr coole Idee, die du dir da hast einfallen lassen. Ein Friedhof für Pokemon. Wenn man so drüber nachdenk eigentlich logisch, da abgesehen von den legendären wohl kaum ein Pokemon ewig lebt. Jetzt frag ich mich natürlich was es mit diesem Tauboss genau auf sich hat. (oh neeeiiiiin warum ein Tauboss, siehe Signi) Hängt das vielleicht auch mit dem Koordinator zusammen, der zuvor in der Story erwähnt wurde? Das Paul hier Gefühle zeigt, auch wenn es jetzt kein Überfluss war und auch wenn er es nicht mochte...gut zu sehen das er mehr als eine hassefüllte Hülle ist. Tja, dann kam noch Wasilli, dann ging er ud dann wars auch schon vorbei. Auch nicht dein längstes Werk, aber ähnlich wie das Kapitel "Der Anruf" ungemein wichtig.


    Ich würd mich freun, wenn's nun wieder regelmäßig mehr von dir gibt, und wenn du mir dann ne Nachricht schreibst.


    so long

  • [font='Tahoma, Arial, Helvetica, sans-serif'][align=justify][tabmenu][tab=^^]Hallo!
    Wie schön, dass es weitergeht hier, das muss ich sagen. ^^[tab=Kritik]Ach, Trostu, diese Stadt ... hat genau eine nützliche Sache, meiner Meinung nach: Die Ruinen. Paul scheint da ja ganz ähnlicher Meinung zu sein, wie man es von ihm auch gewöhnt ist. Überraschend ist es da, dass er den Friedhof aufsucht - passt schließlich gar nicht zu ihm. Da fragt man sich ja sogleich, weshalb dem so ist, dass es einen Grund geben muss, ist auch ohne Erklärung klar.
    Oh, Schleide hat einen anderen Arenaleiter als Hilda? Das ist ja mal interessant. Oder ist dem auch im Anime so? Tut mir leid für die dumme Frage an dieser Stelle, aber in dieser Hinsicht bin ich schlussendlich eben unwissend. Wenn es deine Idee ist, dann muss ich sagen, dass das eine wirklich gute ist, vom Einfall her.
    Eine faszinierende Beschreibung des Turmes legst du da hin, und gehst auch gut auf die Empfindungen Pauls ein. Interessant, wie du den Turm der Ruhenden beschreibst. Gruften also gibt es dort auch ... auf eine solche Idee wäre ich nie gekommen. Aber andererseits, irgendwie ist das auch naheliegend bei einem Friedhof, der sich in einem Gebäude befindet.
    Dir gelingt es famos, die Atmosphäre einzufangen, das Ruhige, Unheimliche, aber doch Abwesende bis aus unerfindlichen Gründen Anziehende. Genau so soll eine solche Szene dargestellt werden, und das ist dir unglaublich gut gelungen, ganz ehrlich.
    Wie schön, man erfährt also über den Grund, wenn auch nichts über den Hergang. Was wohl mit diesem Tauboss geschehen ist? Das wäre sicherlich interessant zu wissen, schließlich scheint dieses Ereignis ein einschneidendes in Pauls Leben gewesen zu sein. Wie schön, dass auch er, der sonst so kühl und berechnend ist, auch einmal Gefühle zeigt. Passiert schließlich selten genug, und hier wirkt es auch nicht übertrieben, da man nichts über das Ereignus weiß. Deshalb bleibt die nagende Frage immer noch: Was nur war das? Ein neues Geheimnis Pauls, wie ich es gerne habe, auch wenn es doch nervt. Irgendwann wird es sich sicherlich aufklären. ^^
    Was macht bitte der Champ Hoenns in Sinnoh? Ach so, Wettbewerbe. Stimmt. Dennoch, was hat das mit dem Turm der Ruhenden zu tun? Mir scheint, das wird nicht die letzte Begegnung mit ihm gewesen sein, was mich nicht stört, im Gegenteil. Er ist mir nämlich sehr sympathisch, weshalb es spannend wäre zu beobachten, wie du ihn weiterhin charktisierst. Diese eine Begegnung ist schließlich zu oberflächlich und überstürzt, als dass du es bei ihr belassen würdest, dessen bin ich mir vollkommen sicher. Nur bei was für einer Gelegenheit das passieren wird - und wie Paul reagieren wird, das ist die Frage. Da ist man natürlich schon gespannt, was sich noch so tun wird, auch wenn als Nächstes wohl der Arenakampf ins Haus steht. ^^
    Nun, das wars dann wieder einmal.
    ~ LG, Maj[tab=Fehler]Es würde ihm nicht gefallen, doch er und Chelterrar waren stillschweigend darüber einig geworden, dass es die Höflichkeit erforderte diese Pflicht zu übernehmen.
    Paul brannte schon ewig darauf, diesen Kampf endlich ausführen zu dürfen.
    Seit Dutzenden von Generationen war die Schleiede-Arena ein harter Brocken und so würde aus auch immer bleiben.
    „Da sind wir also., meinte Paul leise und stierte weiter ausdruckslos in die Gegend.
    „Hier liegt Bisaknosp, mein bester Freund., stand auf einem.
    “Webarak ist stets ein treuer Partner gewesen.Nur Plusquamperfekt in einem Satz ohne eine einfache Vergangenheitsform geht nicht. ^^
    All diese Pokemon hatten ihre eigene Geschichte und dennoch war all das in einem Satz auf ihrem Grabstein zu verewigen.
    Nichts an all dem war die Schuld des Pokemons, das am Ende als Einziger den Tod gefunden hatte.
    Der Trainer war sich indes/indessen nicht sicher, ob Chelterrar dieser Besuch am Grab von Tauboss nicht doch näher ging, als es zugeben wollte.
    “Wir hätten Blumen mitbringen sollen., krächzte Paul tonlos.
    Paul pflückte das Gestrüpp und legte es auf den Grabstein.
    “Liegt hier dein Pokemon?”, fragte unverhofft eine sanfte Stimme hinter Paul.
    Es war ein großer und schlanker Mann mit blau gefärbten Haaren, der in einem recht engen weißen Kostüm steckte, zu dem auch ein flacher Hut zählte.
    Was bildete der sich denn ein, ihre Privatsphäre dermaßen mit Füßen zu treten?
    “Es ist sicher nicht leicht. Ich kenne das., sagte er freundlich und sah sich ebenfalls das Grab an.
    “Ein Tauboss also., meinte der Champ wissend.
    “Was für ein kräftiges Pokemon. Beeindruckend.” Vorsichtig legte er eine Hand auf Chelterrars Flanke, das sich unbehaglich auf den Fremden blickte.
    “Verschwinden Sie., sagte Paul leise, aber bestimmt.
    “Warum so feindselig?”, erkundigte sich der Störenfried und runzelte die Stirn.
    “Lassen Sie uns gefälligst alleine., erwiderte Paul unwirsch und bemühte sich weiterhin nicht zu dem Champ zu sehen.
    “Nun gut., sagte dieser resignierend.
    Paul ließ sich diese Weisheit eine Weile durch den Kopf gehen.
    Doch was machte Wassili so vermessen, ihm vorzuwerfen, dass er die Gegenwart zu Gunsten der Vergangenheit vernachlässigte?
    “Was für ein Idiot., blaffte Paul und drehte sich zu Chelterrar um.

  • Kapitel XXIV: Auf der Jagd


    Eine seltsame Stadt war dieses Darang. Die Nachbarstadt von Trostu stellte den Standort des Pokemonfriedhofs gewaltig in den Schatten. Die meisten Häuser in Darang waren Hochhäuser mit gläsender Fasade. Generell machte die Stadt einen sehr modernen Eindruck. Was Paul beim Betreten jedoch viel eher auffiel war, dass es sehr windig war. Manchmal fegten kurze aber heftige Windböen durch die Straßenschluchten. Seltsam, dass dieses Phänomen nur hier in Darang auftrat, in der näheren Umgebung dagegen nicht. Paul hatte jedoch keine Wahl, er musste einen Supermarkt in dieser Stadt finden und neue Vorräte kaufen, da er dies dummerweise in Trostu vergessen hatte. Gerade bog er in eine schmale Gasse ein, um ein wenig Schutz vor dem Wind zu bekommen. Eine ungemütliche Stadt war das. Wie schafften es die Bewohner auf Dauer mit diesem Umstand zurechtzukommen? Paul machten die Böen schon nach zehn Minuten total agressiv, wie mochte es da denen gehen, die ihnen tagtäglich ausgesetzt waren?
    Paul warf aus seiner windstillen Gasse einen Blick nach draußen und beobachtete die Leute. Sie hatten sich sichtlich an die Umstände angepasst. Keiner trug einen Hut oder ähnliche lose Dinge, die bei einem Windstoß leicht verloren gehen konnten. Außerdem blickten die Passanten ständig auf die Laternenmasten, an deren Spitze Fahnen hingen. Dank dieser Vorrichtung konnten die Bewohner von Darang erkennen, wann eine Böe durch die Gassen fegte. An den Laternen waren zudem Griffe angebracht. Man konnte sich also im Notfall an ihnen festhalten. Dumm waren diese Leute sicher nicht, sie hatten gelernt mit den Umständen umzugehen.
    Nun blickte auch Paul auf die Fahnen, die schlaff herabhingen. Er konnte sich also wieder hinaustrauen und seine Suche nach einem Supermarkt fortsetzen. Unglaublich, dass es in einer so großen Stadt derart kompliziert war einen Laden zu finden. Schließlich erblickte der junge Trainer jedoch einen und schlüpfte gerade noch rechtzeitig vor einer neuen Böe in das Geschäfft. Es sah mehr nach einem großen Kiosk aus, doch es gab hier Nahrungsmittel zu scheinbar vernünftigen Preisen. Es waren noch einige andere Kunden in dem Laden. Der Verkäufer, ein rundlicher alter Mann, schien sie alle zu kennen, denn er führte lautstark Gespräche über das Wohlbefinden aller und vor allem das Wetter, natürlich hautpsächlich den Wind betreffend.
    „Unglaublich in letzter Zeit, nicht auszuhalten!“, tönte er und eine Frau, die einige Zeitschriften begutachtete nickte abwesend.
    Dann bemerkte der Alte seinen neuen Kunden.
    „Guten Tag junger Mann! Kann ich dir helfen?“, fragte er freundlich und sprach dabei ziemlich laut. Wahrscheinlich hörte er schon nicht mehr so gut und merkte nicht in welcher Lautstärke er tatsächlich sprach. Paul schenkte ihm vorerst keine Beachtung, sondern schnappte sich eine Tüte, in welche er wahllos verschiedene Lebensmittel stopfte. Mit seiner Ausbeute trat er zu dem Verkäufer, der etwas komsich dreinsah. Offenbar hatte ihn Pauls Ignorieren irritiert.
    „Was kriegen Sie?“, fragte Paul ungeduldig und hielt dem Mann seine Tüte vor die Nase. Nun kam doch wieder Bewegung in den Alten und er begann Pauls Tüteninhalt zu inspizieren. Paul wurde mit der Zeit, die sich der Verkäufer in großen Maßen nahm, immer ungeduldiger. Vor allem das Gemurmel des Verkäufers, als er die Preise in seine Kasse eingab nervte zunehmden.
    „Cola, soso. Aha. Brot, Mhm“, mrumelte er abwesend. Der junge Trainer unterließ jedoch einen bissigen Kommentar. Ausnahmweise.
    Schließlich brachte es der Verkäufer doch noch fertig die Waren mit einem Preis zu versehen und Paul konnte endlich bezahlen. Als Paul erleichtert gehen wollte, sprach ihn ein vielleicht Zehn Jahre alter Junge mit stopeligen blonden Haaren an.
    „Pass besser auf mit dem ganzen Essen. Draußen bist du damit nicht sicher.“
    Diese Warnung machte Paul stutzig. Hielt der Junge ihn etwa für zu blöd, um eine Tüte im Wind festzuhalten?
    „Ich denke nicht, dass der Wind so schlimm ist“, brummte Paul deshalb unfreundlich und wollte sich an dem Ratgeber vorbeischieben, doch dieser setzte hastig nach:
    „Nein nein, es ist nicht der Wind. Es ist Skorgro und sein Skorglaschwarm! Sie klauen den Leute auf offener Straße das Essen!“
    Skorgro? Skorglaschwarm? Wovon redete dieser Kerl?
    „Was?“, blaffte Paul nur.
    Nun schaltete sich der alte Verkäufer ein.
    „Er hat Recht. Steck deine Sachen lieber gleich in den Rucksack und sieh zu, dass du schnell in ein Gebäude kommst. Seid ein paar Wochen schon machen diese Skorgla mit ihrem Anführer die Stadt unsicher. Wir wissen nicht, warum sie hier sind, aber sie klauen alles Essbare.“
    Paul schüttelte ungläubig den Kopf.
    „Sollten die es wagen, einen Versuch zu starten, werden meine Pokemon ihnen schon zeigen, was sie davon haben.“
    Der Alte und auch der Junge lachten kurz auf.
    „Das wirst du wohl kaum schaffen. Dieses Skorgro, das die Skorgla anführt, ist ungewöhnlich stark. Schon viele Trainer hier in Darang haben versucht es zu besiegen, doch bislang hat es noch jeden Gegner, der seinen Schwarm bedroht hat, ausgeschaltet“, sagte der Verkäufer spöttisch.
    Mit einem Mal war Pauls Interesse geweckt. Ein unglaublich starkes Skorgro? Nichts was man alle Tage zu hören bekam! Vielleicht war dieses Pokemon es wert gefangen zu werden. Der Boden-Flug-Typ machte es so oder so schon zu einem interessanten Kämpfer.
    „Was sollte ich tun, wenn ich Skorgro finden will?“, fragte Paul, er hatte ein breites Grinsen im Gesicht.


    Im Zentrum von Darang gab es eine große Parkanlage. Früher war dies ein Treffpunkt von vielen Familien gewesen, der ideale Ort für ein Picknick, da die Bäume den Wind abschirmten. Seid die Skorglas jedoch in der Stadt hausten, war der Park wie ausgestorben. Hier etwas zu Essen auszupacken war angeblich purer Selbstmord.
    Paul hatte vor sich dieser Ggefahr zu stellen. Er betrat den Park mit Snibunna im Schlepptau. Als Eistyp war es den Boden-Flug Pokemon deutlich überlegen. Sicher würde es leicht werden die Skorgla aus dem Weg zu räumen, um an Skogro ranzukommen. Die Leute im Laden hatte nicht übertrieben. Kaum hatte Paul einige Schritte gemacht, da zischte es über seinem Kopf und ein ganzer Schwarm fliegender Pokemon rauschte über ihn hinweg mit dem offensichtlichen Ziel ins Zentrum des Parks zu gelangen. Die Skorgla waren Fledermauspokemon, die die Scheren und den Schwanz einens Skorpions hatten. Ihre Haut war matt violett, die Flughäute dagegen blau.
    An ihrer Spitze flog ein Skorgro, das wie eine sehr viel größere Version der Skorglas aussah. Seine Haut war jedoch schwarz und seine riesigen gelben Augen stachen bösartig hervor. Allein optisch hatte dieses Pokemon etwas. Sicher war es ein nahezu perfektes Pokemon für Pauls Team!
    Schnell folgte Paul dem Schwarm, der ihn völlig ignorierte und stattdessen in die Mitte des Parks auf eine Wiese zuschoss.
    Wenn sie es nicht auf Paul abgesehen hatten, was lockte sie dann in diese Richtung? Da die Pokemon von den Sturmböen getragen wurden, war Paul deutlich langsamer als sie. Schon bald waren sie außer Sichtweite gelangt. Der junge Trainer gab dennoch nicht auf und lief in die Richtung, in der er den Schwarm vermutete.
    Während er durch die leeren Pfade des Parks spurtete, vernahm er mit einem Mal erschrockene Rufe. Es waren also noch weitere Fremde hier, die von dem Schwarm attackiert worden waren. Wenn Paul Glück hatte, hielten diese Leute die Pokemon lange genug an einem Ort, damit Paul sie einholen und bekämpfen konnte.
    Paul brauchte noch eine Weile, um in die Parkmitte zu gelangen. Was er dort vorfand konfrontierte ihn mit gemischten Gefühlen. Einerseits war der Schwarm zugegen. Die Skorgla hatten sich mit allerhand Essbarem in die Baumwipfel zurückgezogen, die sie offenbar kürzlich erbeutet hatten, das größere Skorgro dagegen hing lässig mit dem Kopf nach unten im Geäst und hielt sich mit seinem kräftigen Schwanz fest. In den Klauen hatte es Sandwiches, die es genüsslich verspeiste.
    Andererseits erkannte Paul die Gruppe von Bestohlenen. Wie es der böse Zufall wollte, handelte es sich um seinen ständigen Rivalen Ash samt Gefolge. Etwas verstört hatten sich die drei Menschen mit Pikachu, Plinfa und dem dicken Chelast von den Skorgla und ihrem Anführer zurückgezogen.
    Die wilden Pokemon hatten die Neuankömmlinge in Form von Paul und Snibunna offensichtlich noch nicht bemerkt. Der Trainer musste also schnellstmöglich zum Angriff übergehen, solange er noch diesen Vorteil auf seiner Seite hatte.
    “Snibunna, setz Eisstrahl auf Skorgro ein!”, befahl Paul so leise wie möglich, um die Aufmerksamkeit der Pokemon nicht auf ihn zu ziehen.
    Sogleich sammelte sich in Snibunnas Maul eine Ladung eiskalter Energie, welche sich in einem Strahl bläulicher Blitze entlud. Der Strahl zischte auf das ahnungslose Skorgro zu. Doch scheinbar alleine durch das verräterische Zischen stieg das angegriffene Pokemon alamiert in die Lüfte und entkam so dem Eisstrahl.
    Ash und seine beiden Freunde bewusst ignorierend entschied sich Paul das nun gewarnte Skogro weiter unter Druck zu setzen. Es durfte keine Gelegenheit bekommen sich aus dem Staub zu machen.
    “Los Kramurx! Dunkelnebel!”
    Paul warf den entsprechenden Pokeball und heraus kam das schwarze Vogelpokemon.
    Skorgro reagierte noch bevor der Angriff des soeben eingesetzten Pokemons beginnen konnte. Es schrie einen seltsamen Laut, woraufhin eine ganze Meute der Skorgla sich auf Kramurx stürzte.
    Paul sah sich gezwungen sein Pokemon aus der Gefahrenzone zu bringen.
    “Steigflug!”, rief er gerade noch zur rechten Zeit, sodass sein Pokemon die Skorgla unter sich hinwegfliegen lies.
    Fast paralel mit dem Gegenangriff der Skorgla frischte der Wind auf. Ein starker Luftstrom fegte durch den Park. Die wilden Pokemon nutzten die Gunst der Stunde, um sich behände in die Böe zu stürzen und somit weit hinaus in die Stadt getragen zu werden. Sie waren Paul entkommen.
    Während Ash sich mit einem Nachzügler der Skorgla zu prügeln schien, blickte Paul dem Schwarm nach. Das Skorgro hatte hervorragende Reflexe gezeigt, als es dem Eisstrahl so leicht ausgewichen war. Außerdem wusste es die Winde perfekt zu nutzen. Ohne auch nur einen Angriff dieses Pokemons gesehen zu haben, wusste Paul, dass die Gerüchte, die er im Supermarkt über Skorgro aufgeschnappt hatte, wahr waren. Es war ein erstklassiges Exemplar.
    Enttäuscht ob des fehlgeschlagenen Fangversuches, beförderte Paul Snibunna und Kramurx zurück in ihre Pokebälle.
    “Dieses Skorgro”, sagte Paul an Ash gewandt, welcher, nachdem er das Skorgla nun losgeworden war, zu Paul blickte, “macht seinem Ruf alle Ehre, findest du nicht?”
    Er war sich ziemlich sicher, das Ash noch nicht ein Wort über Skorgro gehört hatte, sonst wäre er nicht so überrascht worden. Ganz bewusst spielte Paul mit seiner Aussage auf diese offensichtliche Leichtfertigkeit an.
    Ash schien die verborgenen Beleidigung nur zu gut zu verstehen und antwortete grimmig: “Dann bist du also hier um Skorgro zu fangen?”
    Paul hatte nicht das Bedürfnis mit dem Taugenichts hier ins Gespräch zu kommen, er musste schließlich seine “Beute” einholen.
    “Komm mir nicht in die Quere, ja?”, knurrte er deshalb und verließ den Park in die Richtung, in welche die Windböe den Pokemonschwarm getrieben hatte.


    Paul schritt durch die im Moment sehr leeren Straßen der Stadt und hielt ungeduldig nach den Skorgla Ausschau. Nun suchte er schon mehr als eine Stunde und noch ließ sich nicht mal ein Zeichen erkennen, wo die Pokemon sich aufhalten konnten. Die Winde erschwerten sein Vorankommen zudem erheblich. Immer wieder musste er sich an die Vorrichtungen an den Masten klammern, um nicht davongeweht zu werden. Da die Böen zu dieser Tageszeit am stärksten waren, hieltensich kaum Menschen draußen auf. Paul überlegte bereits, ob er seine Suche nicht auf den Abend verlegen sollte. Doch konnte es sein, dass die Skorgla mit ihrem Anführer die Stadt bis zum Abend vielleicht schon wieder verließen. Was hielt sie überhaupt hier? Der natürliche Lebensraum dieser Pokemon war schließlich der Wald und nicht eine belebte Großstadt wie diese. Noch dazu war Darang eine Stadt voller Wolkenkratzer, die die starken Winde noch verstärkten. Ein Pokemon, das sich vom Wind tragen ließ war hier eigentlich vollkommen fehl am Platz, dachte Paul. Irgendetwas hielt die Pokemon also hier. War es das reichliche Essen, das die Bewohner sich abluchsen ließen? Oder hatten die Skorgla und das Skorgro vielleicht gar keine Wahl als hier zu bleiben?
    Paul dachte angestrengt nach, während er vor einem weiteren Luftstoß in eine Gasse floh.
    Er zog seinen Pokedex hervor, der ihm Informationen über die beiden Pokemon lieferte.
    “Skorgla segelt lautlos durch die Lüfte. Es verankert sich mit Hilfe der Krallen an seinen Hinterbeinen und der riesigen Scheren an seinen Vorderbeinen am Gesicht eines Feindes fest und vergiftet ihn mit seinem Giftstachel.
    Skorgro. Es hängt kopfüber von einem Ast und beobachtet seine Beute. Bei Gelegenheit stürzt es sich auf sie. Erwischt es auch nur ein Lüftchen auf die richtige Weise, kann es ohne einen Flügelschlag den Erdball umkreisen.”
    Diese Angaben halfen Paul nicht wirklich weiter. Also durchforstete er den Speicher des elektronischen Lexikons nach weiteren Informationen. Er fand heraus, das Skorgla überraschenderweise deutlich mehr wog als Skorgro, obwohl dieses viel größer war. Daher konnte sich das Pokemon wahrscheinlich so behände bewegen. Desweiteren verständigten sich die beiden Pokemonarten mit Hilfe von Schallwellen und nutzten diese auch, um Hindernisse zu erkennen. Das musste es sein!
    Durch die vielen Gebäude der Stadt konnten die Schallwellen den Pokemon nicht mehr wirklich bei der Orientierung helfen. Wahrscheinlich fanden sie den Weg aus der Stadt nicht mehr und fühlten sich zeitgleich zu wohl, um größere Anstrengungen zu unternehmen. So musste es sein.
    Also bestand letzlich kaum ein Grund sich übertrieben zu beeilen.
    Es blieb Zeit nachzudenken. Paul überlegte, wie er die Pokemon effektiv aufspüren konnte, ohne den ganzen Tag durch die Stadt zu irren. Durch die vielen hohen Gebäude musste er schon sehr viel Glück haben, um die Pokemon durch Zufall zu sehen. Er konnte ja nichtmal von einer Straße zur anderen sehen!
    Der Gedankengang machte ihn stutzig. Vom Boden aus waren seine Erfolgsaussichten sehr gering. Was aber, wenn er von weiter oben auf die Straßen herabsah?
    Paul sah zu den beiden Gebäuden, die die Gasse bildeten, in welcher er sich befand. Beide schienen alt und verlassen. Perfekt, um sich auf das Dach zu stehlen!
    Er brauchte eine Wele, bis er eine Tür entdeckt hatte. Es kam ihm zu Gute, dass die Straßen wie leergefegt waren. Falls es verboten war, die maroden Häuser zu betreten, so würde er wenigstens nicht entdeckt werden.
    Durch eine verrostete Eisentür betrat Paul das verlassene Haus. Innen fehlte es an jeglicher Einrichtung. Das Gebäude schien schon länger leerzustehen. Die Treppen wirkten trotz des offensichtlich schlechten Gesamtzustandes des Hauses sehr stabil. Paul machte sich an daran sie hinaufzusteigen.
    Es dauerte annähernd zehn Minuten bis Paul völlig erschöpft das Dach erreichte. Es war sehr flach und hatte kein Geländer oder ähnliches, sodas Paul nach Atem ringend problemlos nach unten sehen konnte.
    Während er sich von seinem vielleicht etwas zu überstürzten Treppensteigen erholte, blickte er aufmerksam umher, immer nach einem Zeichen der Skorgla und des Skorgros Ausschau haltend.
    Plötzlich fiel ihm etwas ins Auge. Ein Lastwagen mit offenem Anhänger stand etwa einen Kilometer weit weg neben einem abgerissenen Hochhaus. Paul konnte nicht sehen womit er gefüllt war, doch was seine Aufmerksamkeit erregte waren die violetten Leiber die sich um die Fracht stritten. Das mussten die Skorgla sein! Und wo sie waren, da war auch Skorgro sicher nicht weit.
    Endlich hatte er sie wiedergefunden! Nun musste Paul nur noch schnellstmöglich zu ihnen gelangen. Er sah die Treppe an und machte sich unwillig auf den Weg nach unten.


    Paul brauchte zu lange, um die Treppen wieder hinabzusteigen. Er merkte dies schon, als er mit immer schwerer werdenden Beinen eine Stufe nach der anderen nahm. Und tatsächlich: Als er auf die Straße hinaustrat, stand der Lastwagen zwar noch an Ort und Stelle, doch die Pokemon waren bereits wieder verschwunden. Bis auf eines. Wie schon im Park schien ein Skorgla Schwierigkeiten zu haben mit seinem Schwarm zusammenzubleiben. Es war beim Lastwagen zurückgeblieben und machte sich erst jetzt daran, seine Artgenossen einzuholen. Das war eine günstige Gelegenheit, die Paul sich nicht entgehen lassen wollte!
    Die Müdigkeit vergessend nahm Paul die Verfolgung des etwas konfus wirkenden Pokemons auf. Es zischte schnell durch die Gassen und ließ sich vom Wind vorantreiben. Dennoch schien es genau zu wissen, wo es seinen Schwarm finden würde. Paul hatte Probleme Schritt zu halten, daher befreite er sein Snibunna aus dessen Pokeball. Seine Jagdinstinkte würden im Notfall sicher hilfreich sein.
    Gerade bog Skorgla scharf auf eine der Hauptstraßen ab und Paul folgte sprintend, sein eigenes Pokemon im Schlepptau. Und dann hatte er es endlich erblickt. Das verfolgte Skorgla flog gerade auf den Rest seines Schwarmes zu, der angeführt von Skorgro auf Paul unnd Snibunna zuflog, wobei die Pokemon eine Gruppe Menschen verfolgte. Wahrscheinlich wollten sie ihnen das Essen abluchsen.
    “Eisstrahl!”, befahl Paul seinem Pokemon, welches prompt die eisige Energie abschoss.
    Die Menschengruppe sowie das reaktionschnelle Skorgro entkamen dem Angriff, doch die gesamte Gruppe Skorgla, denen sich nun auch der Nachzügler wieder angeschlossen hatte, wurde von der Attacke erfasst und zu einem großen Eisklumpen gefroren.
    “Jetzt Blizzard!”
    Snibunna griff nun auf seine stärkste Attacke zurück. Ein eisiger Sturm mit Eissplittern bestückt wurde aus seinem Maul entfesselt. Skorgro konterte, indem es mit seinen Flügel schlug. Es entfachte so die Attacke Sandsturm, welche Blizzard hinwegfegte und auch die Skorgla aus dem Eis befreite.
    Paul und Snibunna musste sich die Arme schützend vor die Gesichter halten, um dem Sand zu entkommen. Die wilden Pokemon nutzten die Chance um in eine Gasse zu fliehen. Schnell nahmen Paul und sein Pokemon die Verfolgung auf.
    “Hey, wartet gefälligst!”, schrie Paul erbost hinter den feigen Pokemon her. Er musste dieses Skorgro unbedingt haben!
    Durch die Gasse spurtend schleuderte er einen weiteren Pokeball, der Elektek freisetzte. Natürlich waren dessen Elektroattacken wirkungslos gegen Bodenpokemon, doch vermengt mit einer Eisattacke von Snibunna richteten sie ebenfalls großen Schaden an.
    “Elektek, Donner! Snibunna, Eisstrahl!”
    Die beiden Pokemon setzten zum Angriff an. Skrogro unterbrach plötzlich die Flucht und hetzte mit aufgeregten Rufen seinen Schwarm auf die Verfolger. Wild durcheinander fliegend verwirrten die Pokemon Elektek und Snibunna, welche ihre Angriffe utnerbachen. Sie wusste nicht mehr welches Ziel sie angreifen sollten.
    “Konzentriert euch gefälligst! Elektek Donnerschlag!”
    Auch diese Attacke würde kaum Wirkung zeigen. Da sie jedoch mit einem Schlag einherging, wurde allein die Wucht den Skorgla eine Lehre sein.
    Elektek holte weit aus und schlug ein ganzes Dutzend der Skorgla zu Boden.
    Schneller als Paul oder eines seiner Pokemon reagieren konnten, quitierte Skorgro den Angriff auf seinen Schwarm mit einer Kreuzschere. Dabei leuchteten seine beiden Klauen bläulich auf und vollführte einen beidhändigen Hieb über Kreuz gegen Elektek, welches von der Wucht weggeschleudert wurde und Snibunna und Paul mit von den Füßen riss. In einem Knäuel aus Händen und Füßen verhedderten sich die drei inneinander und kamen versuchten vergeblich wieder auf die Beine zu kommen.
    “Du dummes Mistvieh, geh von mir runter!”, schmimpfte Paul wütend und stieß sein Elektek grob von sich. Endlich hatten die drei sich entwirrt und standen wieder aufrecht. Zu Pauls Überraschung waren nun Ash, Lucia und Rocko zugegen. Sie musste die Gasse erreicht haben, während Paul am Boden gelegen hatte. Nun redeten sie gestenreich auf Skorgro ein und lenkte es ab. Perfekt! Endlich erwies sich dieser Haufen von Nervensägen mal als nützlich.
    “Donner und Eisstrahl auf Skorgro, beeilt euch!”
    Prompt feuerten Pauls Pokemon die Attacken ab, welche sich auf dem Weg zu ihrem Ziel vermischten und zu einem Strahl mächtiger Energie wurden. Diese Energie traf Skorgro frontal und ließ es unsanft zu Boden gehen.
    “Jetzt entkommst du mir nicht!”, rief Paul entschlossen und schleuderte einen leeren Pokeball aus seinem Gepäck auf das benommene Skorgro. Dieses wurde eingesaugt. Der Pokeball wackelte und wackelte am Boden, während sowohl Paul als auch Ash auf diesen starrten. Schließlich erlosch ein rotes Signal an dem Gerät und bestätigte somit einen erfolgreichen Fang. Zufrieden hob Paul den Ball auf und vollzog den Scan mit seinem Pokedex. Das Skorgro beherrschte neben den bereits bekannten Attacken Kreuzschere und Sandsturm auch Erdbeben und Guillotine.
    “Dieses Skorgro kann mir sehr nützlich sein”, murmelte Paul zufrieden und steckte den Pokeball weg.
    Ash schien erst jetzt zu realisieren, dass Paul soeben erfolgreich seinen “Gesprächspartner” eingefangen hatte. Wütend schrie er Paul entgegen: “Warte! Was soll jetzt mit den ganzen Skorgla werden, Paul?”
    Verächtlich antwortete dieser: “Das ist mir vollkommen egal, verstanden?”
    Ash ballte erbost die Faust.
    “Was hast du du gesagt?”, fragte er ungläubig, obgleich er sehrwohl verstanden hatte, was Paul gesagt hatte. Im gleichen Maße zornig stürzte sich nun eines der Skorgla auf Paul.
    Mit offensichtlichem Vergügen schlug Elektek es zu Boden, bevor es seinem Trainer auch nur ein Haar krümmen konnte. Zufrieden mit sich und seinem Erfolg, beförderte Paul seine beiden Pokemon zurück in die Pokebälle.
    Mehr zu sich selbst als zu jemand anderem sagte er: “Ich habe echt genug von dieser Stadt, Ich verschwinde.”
    Noch während er die Gasse verließ, hörte er wie unter den nun führerlosen Skorgla die Panik ausbrach. Mit einem boshaften Grinsen berührte Paul den Pokeball seines neuen Pokemons in der Tasche. Ja, dieses Pokemon hatte nun eine andere Aufgabe.

  • erster!
    Es war sehr interessant, ich war auf Elias gespannt. Du hast ihn sehr stark im vorherigen Kap beschrieben, so stark kam er mir aber doch net vor xD. Rechtschreibung beachte ich nie, Gramatik war ok. Die Beschreibung vom Haus von Paul und Bruder war sehr schön. Werden eigentlich auch die Einall-Pokis in deiner Story vorkommen? Ich denke an Karadonis bei Hilda xD
    Naja, bin wie immer gestresst, war aber ein tolles Kap!
    Lg,
    Alma

    Warum wollen Männer keine Osterhasen sein?


    Rechtschreibfehler sind rein zur Belustigung da. Ihr müsst mich auch nicht darauf hinweisen, wie toll ihr sie fandet.

  • Wow, hast du das Kapitel in der kurzen Zeit geschrieben? Von so einem Thempo könnte ich nur träumen xD


    Ich hab ja schon im letzten Kommi deine guten Ideen gelobt und fand auch diesmal sehr interessant wie du Sachen, die man aus der Serie nicht kennt einbaust. Ich bin irgendwie nie auf den Gedanken gekommen, wie Züchter größere "Bestellungen" an Pokemon aufnehmen und dafür entlohnt werden. An so einfache Dinge hätte ich nie gedacht :patsch:
    Danach ist mir etwas ein klein wenig negativ aufgefallen. In der Szene als Paul seine Schlüssel hervorholt und ins Haus eintritt, hast du mehrere kleinere Sätze verwendet, die man sicher hätte verbinden können. So würde sich das sicher besser lesen.
    Den Teil als Reggie kam fand ich dann besonders gelungen. Ihr Gespräch hast du so hinbekommen, dass jeder merkt wie sie sich als Brüder verstehen. Und Reggie scheint einem aus die verrücktesten Geschichten abzukaufen ;)
    Der Kampf war auch interessant. Aber wann hat Elektek den Feuerschlag gelernt? :D Ich bin gespannt ob du dich von der Serie noch etwas mehr entfernen wirst und die Attacke noch öfter bringst bzw. andere Pokemon ebenfalls unbekannte Attacken lernen. An Pauls Kritik bei den Kämpfen hat man sich ja schon gewöhnt.^^ Das ein Erdbeben für Kapoera reicht ist ja auch eigentlich nicht so wunderlich, immerhin war es eingegraben und da wird der Angriff logischer Weise stärker.


    Ein paar kleine Rechtschreibfehler hab ich gesehen, aber das kümmert mich eigentlich nicht. Ich finde es unnötig den Text danach abzusuchen, aber einen weiß ich noch:


    Reggie hatte es ebenfalls nie über die simple Teilnahme an einer nationlen Liga gebracht.


    War ein sehr schönes Kapitel. Ich freue mich schon auf den Kampf gegen Hilda!

  • So, da bin ich dann auch wieder^^


    erstmal schön, dass du dieses nun wieder längere Kapi so schnell online gestellt hast. War ja wieder ne sehr interessante Sache zwischen Paul und Elias. Ich hätte eigentlich nie gedacht, dass es neben Reggie und vielleicht Cynthia überhaubt noch jemanden gibt, den Paul wirklich respektiert. Doch diese Idee finde ich echt gut, ich bn ja sowieso der Ansicht, dass Paul eigentlich mehr Gefühle besitzt, als er seinen Mitmenschen offenbart. Dass ein angesehener Arenaleiter zu den wenigen Leuten gehört, denen er nicht gerade mit Spott und Ähnlichem entgegentritt, ist da nicht unbedingt verwunderlich. Vor allem, da er der (nun nicht mehr) Arenaleiter seiner Heimatstadt ist. Okay, ich merke, ich verlier hier langsam den Faden, lass mich nur noch schnell loswerden, dass ich es klasse finde, wie du den doch recht komplizierten Charakter Paul für deine Leser ersichtlich machst und ihm ein Gesicht verpasst, dass sowol mit der Serie zum Großteil übereinstimmt und dennoch etwas Eigenes hat.


    Das Gespräch mit Reggie hat mir auch sehr gut gefallen. Man erkennt richtig, die Einstellung der beien zueinander und wie sie ticken. Ist ne echt interessante Beziehung zwischen den Brüdern.


    Ein Mal muss ich aber doch meckern: Dass du Elektek nun so spontan die Feuerschlag-Attacke verpasst hast gefiel mir nicht ganz so gut. Hätte es hier besser gefunden, wenn du dazu vielleicht noch ne kurze Trainingseinheit gemacht oder den Leser zu Beginn des Kampfes wenigstens nen Hinweis gegeben hättest, dass Paul eine Geheimwaffe in der Hinterhand hat. Dir wär da sicher was eingefallen.


    So, das wär´s dann erstmal von mir. Sehen uns dann beim nächsten Kapi^^

  • [font='Tahoma, Arial, Helvetica, sans-serif'][align=justify][tabmenu][tab=^^]Nun, dann will ich mal wieder.
    Ging ja flott mit dem Kapitel, das muss man sagen. Ich nehme an, du hattest es bereits geschrieben? Oder hast du es wirklich so schnell getippt? Dann Respekt.[tab=Fehler]Als er nun eines der Gartentore im Zaun hinter sich ließ und auf das zentral gelegene Haus zuhielt, sah er bereits um sich herum all die Pokemon, die Reggie gehörten und von ihm aufgezogen wurden.
    Er züchtete Ponita, die im Moment in der Hoenn-Region verdammt gute Preise erzielten. Kein Plural-s bei Pokémonnamen ... ;)
    Von Weitem meinte Paul auch die vom Rest der Anlage abgetrennte Koppel der feurigen Pferde zu erblicken.
    Ob sich die Einrichtung wohl verändert hatte? Ich würd ja sagen, so mit einem Fragezeichen würde es besser aussehen ... aber Geschmackssache sicherlich.
    Diese Orden waren nichts weiter als eine Erinnerung an Pauls dreifaches Versagen, was ihn jedoch noch ehrgeiziger und zielstrebiger gemacht hatte.
    Lange schon hatte Paul den Moment herbeigesehnt, in dem er sich endlich offiziell mit Elias, dem alten Meister des Jin-Jitsu und der Kampfpokemon messen konnte.
    Elias war stark und klug, doch Paul war sich trotz dieser Tatsachen schon jetzt sicher, dass er den Kampf gewinnen würde.
    Reggie hatte es ebenfalls nie über die simple Teilnahme an einer nationalen Liga gebracht.
    Doch er hatte immerhin sechs von sieben Symbolen der Kampfzone in Kanto gewonnen. Zumindest Zahlen bis zwölf in Fließtexten immer ausschreiben.
    Sein Kangama traf Elias' Pokemon mit Megahieb und versuchte anschließend mit Kometenhieb nachzusetzen.
    Dank einiger wirklich guter Ausweichmanöver, gelang es der Endstufe des kleinen Staralilis, auch das Nockchan zu schlagen.
    Auch Elias' Kicklee musste sich nach wenigen Angriffen geschlagen geben.
    Ja, gegen Elias zu gewinnen war eine Ehre.
    Seine Haare waren noch immer sehr lang und von ihm zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden.
    „Elias sollte sich warm anziehen“, meinte der jüngere Bruder und schlug in die von Reggie angebotene Hand ein.
    Er nahm neben Paul auf der beigen Couch Platz.
    „Wieso das denn? Er ist oder ...“, Paul unterbrach um sich zu verbessern, „war der beste Arenaleiter, den wir je hatten!“
    Etwas, das sich niemals ändern. Nicht ganz deutsch, der Satz.
    „Du bist nicht der Einzige, der das traurig findet, Paul“, sagte Reggie aufmunternd und lächelte freundlich.
    Hilda war einer der allerletzten Menschen, die Paul für Elias' Nachfolge ausgewählt hätte.
    „Du verarschst mich doch!“, widersprach er laut.
    Außerdem benutzt sie Medite und Maschock.
    In den sechs Monaten, die sie schon Arenaleiterin ist, hat sie einige Gegner besiegt.
    Sechs Monate schon?
    Ich habe ihm meine Nummer irgendwann gegeben, um ihn ein bisschen zu verarschen.
    Auf Reggies Gesicht ließ sich erkennen, dass er sich an Ash erinnerte.
    „Ja“, meinte Paul knapp und legte eine Prise Abscheu in seine Stimme, die sowohl Ash als auch Panflam galt.
    Zu Pauls Verärgerung machte Reggie den Eindruck, die Meinung Ashs zu Pauls Trainingsmethoden zu befürworten.
    Oft warf er ein „Da hat er nicht Unrecht“ in die Erzählung ein.
    „Und wann glaubst du wird Ash hierher kommen?“, hakte der ältere Bruder weiter nach.
    „Du findest ihn in der Trainingshalle“, gab er bereitwillig Auskunft und (...)
    “Du hast ein falsches Bild von Hilda“, sagte der Alte gerade bedächtig und (...)
    “Darf ich um eure Aufmerksamkeit bitten?”, rief Elias nun.
    Wir werden einen drei-gegen-drei Kampf austragen, bei dem der gewinnt, der zuerst alle drei Gegner ausgeschaltet hat.
    “Du hast die Ehre, Paul“, raunte Elias und der langersehnte Kampf zwischen Paul und Elias begann.
    “Los Elektek!”, rief Paul und warf den Pokeball des gelb-schwarzen Elektropokemons.
    Sein Kopf war von einer grünen, pilzartigen Kappe bedeckt, sein langer Schwanz endete in einer Verdickung aus vier dicken grünen Kugeln.
    “Donner!”, befahl er deshalb laut und prompt schickte Elektek einen Stromschlag auf die Reise.
    “Ausweichen und dann Tempohieb!”, lautete Elias' Gegenmaßnahme, woraufhin Kapilz zu Seite sprang und dann in einem ungeheuren Tempo auf Elektek zuschoss.
    Stöhnend kippte das getroffene Elektek zur Seite und hielt sich den Bauch.
    Da Elektek noch immer am Boden lag, hatte Kapilz alle Zeit der Welt es mit einem Dutzend kleiner Kerne zu beschießen, die aufplatzten und schnell ein dichtes Netz aus Ranken um den gesamten Körper des Pokemons sponnen.
    “Steh gefälligst auf!”, brüllte Paul und ärgerte sich, dass sein Pokemon es nicht schnell genug auf die Beine geschafft hatte.
    Es holte mit seinem keulenartigen Schwanz aus und schlug Elektek erneut nieder.
    Pauls Geheimwaffe für diesen Kampf sollte selbigen entscheiden.
    Elektek beherrschte diese Technik noch nicht lange und da es ein Elektropokemon war, waren Feuerattacken nicht ganz so stark, wie sie sein konnten.
    “Nicht übel. Nicht übel“, murmelte er und zog sein Pokemon zurück.
    “Wir beginnen mit Dreifachkick!”, rief Elias.
    Sein Pokemon begann rasend schnell zu kreisen und es hielt auf seinen Gegner zu (?).
    “Donner!”, brüllte Paul und Elektek stieß mit aller Kraft Wellen von Strom gegen Kapoera.
    “Was?”, fragte Paul ungläubig.
    “Was für ein mieser Donner, Elektek“, sagte Paul deshalb kopfschüttelnd und zog sein geschlagenes Pokemon zurück.
    Das riesige Pokemon beeindruckte die Umstehende mit seiner puren Masse und Paul meinte einen Anflug von Furcht auf Kapoeras Gesicht zu erkennen.
    Alle Umstehenden wurden von den Füßen gerissen, auch Paul und Elias.
    “Beeindruckend“, kommentierte dieser und lobte sein geschlagenes Pokemon.
    Paul sah zu Reggie, der anerkennend nickte.
    “Los gehts, Quappo!”, rief Elias jetzt und schickte sein letztes Pokemon in den Kampf.
    Eine ungewöhnliche Wahl gegen ein Pflanzenpokemon wie Chelterrar, befand Paul.
    Das getroffene Pokemon knurrte wütend und schüttelte das schmerzende Haupt.
    Zu Quappos Nachteil standen die beiden Pokemon sehr nah, sodass die grünen Strahlen aus Chelterrars Rücken ihr Ziel sehr sicher trafen.
    “Power-Punch!”, rief Elias.
    “Schutzschild“, sagte Paul ruhig und sah zufrieden, wie Quappo an der Schutzwand scheiterte.
    Als Nächstes befahl Paul Chelterrar einen Blättersturm.
    Zeit, es zu beenden.
    “Los, Hyperstrahl!”[tab=Kritik]Damit wäre Paul also wieder in seiner Heimatstadt, auch wenn er wohl nicht länger verweilen wird als bis er den Orden in Händen hält. Die Füße hochlegen und eine Pause machen passt auch gar nicht zu ihm, selbst wenn er schon lange nicht mehr daheim war.
    Die Beziehung zwischen den Brüdern ist interessant. Auf eine gewisse Art und Weise distanziert, aber doch ... Man merkt einfach, dass sie einander wichtig sind, auch wenn es Paul nie direkt zugeben würde, denke ich. Man merkt es aber schon daran, dass Reggie keine offensichtliche Kritik an Pauls Trainingsmethoden übt, obwohl er eindeutig nicht damit einverstanden ist und Paul seinem Bruder auch alles erzählt, was ihm widerfahren ist - nun, zumindest fast alles.
    Eigentlich schon seltsam, dass Reggie Paul nichts von dem Abgang des alten Arenaleiters gesagt hat, muss ich feststellen. Vermutlich hängt es mit Hilda zusammen, da Paul von der ja wirklich keine hohe Meinung zu haben scheint. Verständlich eigentlich, wenn ich so in meiner Erinnerung krame und überlege, wie sie eigentlich im Anime dargestellt wurde.
    Hm, interessant, wie Paul mit Elias spricht. Nicht gar zu höflich, das würde auch kaum zu seinem Charakter passen, aber auch nicht so, wie er normalerweise spricht. Schließlich ist es deutlich erkennbar, dass Paul Elias einen gewissen Respekt zollt, aufgrund seiner (ehemaligen) Position und der Stärke seiner Pokémon. Dass Elias die Herausforderung annimmt, war ja zu erwarten, alles andere wäre ja recht seltsam gewesen, hätte eigentlich die ganze Stimmung hier kaputtgemacht.
    Dieser so überlegene Sieg Pauls kam wirklich überraschend. Etwas eher Ausgeglichenes, sodass auch er drei Pokémon hätte einsetzen müssen, hätte ich eher erwartet. Aber nur mit Elektek (das immerhin auch noch einen Typ-Nachteil gegenüber Kampf-Pokémon hat) und Chelterrar - ich schätze, damit willst du nur verdeutlichen, wie siegessicher Paul gegenüber Hilda eigentlich ist (und sein kann). Vom Kampf her, Beschreibungen und Taktik, kann ich nicht meckern, alles gut beschreiben und durchdacht. Wirklich gut, wie man es von dir erwartet.
    Oh, aber denk bitte mal an die richtige Zeichensetzung bei direkten Reden, ja? ^^ Ein wenig nervig ist es nämlich schon, wenn das immer falsch ist.
    ~ LG, Maj

  • @maj: in zwei dingen muss ich dir ganz eindeutig wiedersprechen: 1. flott? wtf? das letzte kapitel kam im august! oO 2. seit wann hat elektek einen typ-nachteil gegen kampf? ist mir neu da elektek ein reines elektro-poki ist...



    aber nunmal zur kritik ( rechtschreib- bzw tippfehler überles ich normalerweise und maj macht das ja schon ausfürhlich genug ;) ):


    ich fand das kapitel echt toll vorallem wie du die einrichtung des hauses und die beziehung zwischen paul und reggie beschrieben hast. interessant fand ich auch den kampf gegen elias, auch wenn paul tatsächlich etwas die oberhand zu haben schien, was nicht unbedingt richtig ist wenn elias ein recht starker arenaleiter war. aber es ist auch schön zu lesen, dass paul tatsächlich jemanden (außer reggie) zu respektieren scheint^^


    okay ich in schlecht im kritisieren und mein beitrag wird eh gelöscht....

  • @Kleine_Feuerblüte:
    Das letzte Kapitel war am 8.3.11 und das davor im Oktober 2010, vielleicht hast du ein paar überlesen^^
    Ich glaube Maj meinte (obwohl sie es nicht geschrieben hat), dass Elektek gegenüber Kapilz benachteiligt war, da ja Elektro gegen Pflanze ineffektiv ist.
    Dass Paul so überlegen gewonnen hat gefällt mir im Nachhinein persönlich trotz der Kritik daran noch besser, keine Ahnugn warum. Vielleicht gerade weil man bei einem starken Leiter eher an einen knappen Ausgang denkt. Ich hoffe ich sehe auch in Zukunft noch Kommentare von dir. Soll ich dich auf die PN-Liste setzen?


    @Maj
    Ich hoffe, dass im neuen Kapitel wegen der Zeichzensetzung alles stimmt, ich habe extra oft geguckt ob ich es richtig mache ^.^
    Schön, dass die Beziehung zwischen den Brüdern für dich gut rüberkam, ich fand es sehr schwer es so darzustellen, wie es in meiner Vorstellung sein soll.
    Das Kapitel hatte ich noch nicht geschrieben.Ich hatte nach "Gedenkstätte" allerdings schon das Kapitel 26 geschrieben, weil ich gerade die Ideen dazu hatte. Letzlich bin ich dann in einer Art schreibwütigen Anfall geraten und habe gleich noch ein Kapitel hinterher geschrieben. Mal eine schöne Abwechslung zur Ideenflaute :P
    Auch an dich die Frage: Willst du per PN benachrichtigt werden?


    @aiguL 92
    Auch bei dir freut es mich, dass dir die Beschreibungen der Bruderbeziehung gut gefallen haben. Außerdem scheint dich ja Elias zu interessieren, er war aber eigentlich nur mehr oder weniger ein Mittel zum Zweck, um die Überlegenheit von Paul im nun folgenden Kapitel übertrieben zu zeigen und auch seine Abneigung gegen Hilda zu verstärken.
    Ganz spontan war der Feuerschlag nun nicht, da Elektek die Attacke (zumindest in den Spielen ;) ) regulär erlernt. Andere Attacken lasse ich ja auch nicht jedes Mal erwähnen, wenn sie gelernt werden. In Zukunft werde ich darauf achten, so spezielle Attacken vor dem Kampf wenigstens zu erwähnen ;)


    Kerolorth
    Mit solchen Dingen wie der Zucht der Ponitas versuche ich eine mehr oder weniger logische bzw realistische Pokemonwelt aufzubauen, daher lasse ich mir oft solche banalen Dinge einfallen. Schön, dass du es bemerkt hast :D
    Ich habe die Passage, die du kritisiert hast noch einmal gelesen und stimme mit dir überein. Das hätte ich wirklich schöner lösen kann. Was solls, passiert :D
    Von der Serie abweichen tue ich ja so oder so, aber es wird mit den späteren Kapiteln schlimmer, da vor allem die Sinnoh-Liga amgar nicht mehr dem Original entsprechen wird.


    @Almarik
    Vielleicht habe ich ein wenig übertrieben bei den Beschreibungen von Elias^^ ich hoffe ich konnte Pauls Sieg trotzdem mehr oder weniger gut verständlich verkaufen^^
    Einall-Pokemon ...? mal sehen, was die Zukunft bringt :P

  • Kapitel XXV: Dinge ändern sich


    Wie lange war Paul nicht mehr hier gewesen? Definitiv viel zu lange. Vielleicht sollte er eine Weile bleiben. Er könnte von Elias lernen. Eventuell brauchte Reggie auch ein wenig Hilfe. So oder so, Paul fühlte sich rundum gut, als er durch die belebte Großstadt Schleiede schritt und den Lärm, um sich herum kaum wahrnahm. Normalerweise war er ja sehr zielstrebig und verweilte nur ungern, aber er war sich in diesem Fall sicher, dass es keine verschwendete Zeit wäre.
    Diese Gedanken gingen dem jungen Trainer durch den Kopf, als er nach etwa einer Stunde Fußmarsch die komplette Stadt durchquert und das etwas abgelegene Landhaus seines Bruders erreicht hatte. Reggies Land war ziemlich groß und von einem weißen Lattenzaun eingegrenzt. Oft kamen Leute hierher, um zu entspannen oder mit ihren Pokemon zu trainieren. Reggie ließ es zu, gutmütig wie er war. Manchmal kam es Paul so vor, als würde sein Bruder einen öffentlichen Park betreiben. Als er nun eines der Gartentore im Zaun hinter sich ließ und auf das zentral gelegenen Haus zuhielt, sah er bereits um sich herum all die Pokemon, die Reggie gehörten und von ihm aufgezogen wurden. Sein Bruder hatte Paul von seinem neuesten Projekt erzählt. Er züchtete Ponitas, die im Moment in der Hoenn-Region verdammt gute Preise erzielten. Mindestens zehn gut ausgebildete Exemplare wollte Reggie zum Ende des Jahres an seinen Geschäftspartner vor Ort verkaufen. Wenn dieses Geschäft glatt lief, könnte Reggie theoretisch für lange Zeit die Beine hochlegen. Aber das würde er nicht. Dazu liebte er seine Arbeit zu sehr. Von weitem meinte Paul auch die vom Rest der Anlage abgetrente Koppel der feurigen Pferde zu erblicken. So wie er Reggie kannte, bekamen sie nur das beste Futter, und hatten sorgfältig ausgewählte Eltern. Das Geschäft würde mit Sicherheit ein voller Erfolg werden.
    Endlich erreichte Paul nun Reggies Haus. Es war auch Pauls Haus, mehr oder weniger. Jedenfalls konnte er mit Fug und Recht behaupten hier zu wohnen. Es war ein komplett aus Holz erbautes weißes Haus im amerikanischen Stil. Viele kleine Fenster ermöglichten den Einlass von viel Tageslicht. Um das Haus herum war nichts als Gras, ein Grünton, der im Kontrast zum dunklen Rot der Ziegel des Daches stand. Über der Haustür war ein weiteres niedrigeres Dach erbaut worden, das mit stabilen Stützbalken gehalten wurde. Paul stieg einige wenige Stufen zur Tür hinauf und blieb dort stehen. Er atmete einmal aus und dann wieder ein. Langsam zog er seinen Schlüssel hervor. Er war über ein Jahr lang nicht mehr hier gewesen. Ob sich die Einrichtung wohl verändert hatte. Er würde es gleich erfahren. Der Schlüssel wurde ins Schloss geschoben. Es klickte leise. Dann schwang die Tür auf und Paul trat hinein.
    Es sah alles noch genauso aus, wie vor einem Jahr, als Paul nach seiner Niederlage im Achtelfinale der Silberkonferenz seinen Frust bei Reggies Trainigseinheiten losgeworden war. Alles hier wirkte gemütlich. Die große beige Couch, der steinerne Kamin, die Bilder von Pokemon an den Wänden.
    Bedächtig und dabei die bekannten Eindrücke aufnehmend schlurfte Paul in sein Zimmer. Es war seit jeher spartanisch eingerichtet. Ein einfaches Bett teilte sich den Platz mit einer Komode und einem Schrank aus Holz. Die Komode musste zugleich die Funktion des Nachttisches übernehmen, eine alte Lampe war auf ihr abgestellt worden. In einer einsamen Ecke stand noch ein Karton. Dort stand er immer. Paul holte ihn hervor und setzte sich damit auf das Bett, das frisch bezogen schien. Scheinbar hatte sich Reggie bereits auf ihn vorbereitet. Paul hob den Deckel und sah in das Durcheinander von 24 kleinen Metallsymbolen. Die Orden der Kanto, Hoenn und Johto-Region.
    Letzlich waren Pauls Siege dort ohne jede Bedeutung gewesen. Es interessierte doch bloß, wer gewann, alle anderen waren nichts als Verlierer. Diese Orden waren nichts weiter als eine Erinnerung an Pauls dreifaches Versagen, was ihn jedoch noch ehgeizig und zielstrebiger gemacht hatte. Daher warf er die Orden nicht weg.
    Paul stellte den Karton zurück und griff in seine Tasche. Zwei weitere Orden hatte er bereits errungen. Der Orden, den er hier in Schleiede zu gewinnen hoffte, würde ein besonderer sein. Lange schon hatte Paul den Moment herbeigesehnt, in dem er sich endlich offiziel mit Elias, dem alten Meister des Jin-Jitsu und der Kampfpokemon messen konnte. Eilias war stark und klug, doch Paul war sich trotz dieser Tatsachen schon jetzt sicher, dass er den Kampf gewinnen würde. Mit dem Anflug eines Lächelns schob er die Orden zurück in die Tasche und ließ diese auf das Bett fallen. Dann stand er auf und verließ das Zimmer wieder. Sein Blick fiel im Wohnzimmer sofort wieder auf eine Reihe von Orden. Sie hingen in Glasvitrinen über dem Kamin. Paul ging zu ihnen. Es waren mehr als Paul besaß, doch sie bedeuteten das gleiche. Reggie hatte es ebenfalls nie über die simple Teilnahme an einer natinalen Liga gebracht. Doch er hatte immerhin 6 von 7 Symbolen der Kampfzone in Kanto gewonnen. Das war schon komisch gewesen damals. Im Kampf um das siebte Symbol hatte Reggie so kläglich versagt, wie noch nie zuvor. Draufhin war mit seiner Trainerkarriere einfach so Schluss gewesen. Reggie hatte aufgegeben. Nur wegen dieses einen Kampfes gegen Brendon, der Kampfkoryphäe. Angeblich war dieser Kerl einer der besten der Welt und eigentlich auch in Lage Champ einer Region zu werden. Doch was interessierte Paul das.
    In den Vitrinen waren auch die Orden der Sinnoh-Region. Pauls Blick fiel fast automatisch auf den Orden der Schleiedearena. Der Kampf zwischen Elias und Reggie war einer der besten gewesen, den Paul je von Reggie gesehen hatte und Paul hatte nahezu alle Kämpfe seines Bruders gesehen. Es war, als wäre der Kampf um den Orden erst gestern ausgetragen worden. Paul sah vor seinem geistigen Auge, wie Elias sein Nockchan mit seinem kühlen Blick aussandte. Reggie dagegen wählte sein Kangama, was den zusehenden Paul genauso verwunderte wie den Arenaleiter, war Kangama doch ein Normalpokemon und damit zumindest in der Theorie dem Kampfpokemon Nockchan unterlegen. Doch der Kampf begann zu Gunsten Reggies. Sein Kangama traf Elias Pokemon mit Megahieb und versuchte anschließend mit Kometenhieb nachzusetzen. Letzlich war es jedoch Elias, der seinem Pokemon einige komplizierte Befehle gab und somit den Kampf für sich entscheiden konnte. Das Nockchan in Pauls Erinnerung tauchte unter den Hieben seines Gegners hinweg und vollführte einige gezielte Schläge, die das gegnerische Pokemon außer Gefecht setzten. Der imaginäre Reggie nickte nur resiginierend und wählte nun Staraptor, eines seiner ersten Pokemon. Als Flugpokemon, war der theoretische Vorteil nun auf seiner Seite gewesen. Dank einige wirklich guter Ausweichmanöver, gelang es der Endstufe des kleinen Staralili auch das Nockchan zu schlagen. Auch Elias Kicklee musste sich nach wenigen Angriffen geschlagen geben. Paul erinnerte sich, wie er damals auf der Tribüne zu seinem kleinen Chelast gesagt hatte: „Jetzt wird es ernst. Kapoera ist sein bestes Pokemon.“
    Und so passierte es auch in der Szene, die Pauls Erinnerung projezierte. Kapoera schlug Staraptor spielend. Reggies letztes Pokemon war dann ein Bibor. Der Erinnerungs-Paul wunderte sich sehr über diese Entscheidung, denn Bibor hatte Reggie seit der Kantoregion nicht mehr verwendet. Doch es erwies sich als äußerst clever, denn Kapoera konnte nur angreifen, wenn Bibor in den Nahkampf ging. Bei Staraptor war das einfach gewesen, denn dieses Pokemon kämpfte ausschließlich per Körperkontakt. Bibor dagegen feuerte Salven spitzer und giftiger Nadeln ab und zermürbte das eigentlich überlegene Kapoera nach einem langen Kampf. Pauls Respekt für Reggies Kampfstil war nach diesem Sieg noch weiter gestiegen. Das Bild aus Pauls Kopf verblasste und er erblickte nun wieder den Kamin mit den Orden.
    Paul nahm den sogenannten Bergorden aus der Vitrine. Ja, Gegen Elias zu gewinnen war eine Ehre.
    „Den wirst du wohl auch bald gewinnen, oder Paul?“ sagte lachend eine freundliche Stimme hinter Paul. Dieser grinste und legte den Orden zurück an seinen Platz. Reggie war da.
    Er sah völlig unverändert aus. Seine Haare waren noch immer sehr lang und von ihm zu eine, Pferdeschwanz zusammengebunden. Sie waren violett, doch der Farbton war tiefer als bei Paul. Wie eigentlich immer trug Pauls Bruder seine grüne Schürze, die ihn bei der Arbeit vor Dreck bewahrte.
    „Elias sollte sich warm anziehen.“ meinte der jüngere Bruder und schlug in die von Reggie angebotene Hand ein. Reggie verzog nach Pauls Worten das Gesicht.
    „Ich glaub diesbezüglich bist du noch nicht ganz auf dem aktuellen Stand der Dinge.“
    Was sollte das denn bedeuten? War Elias etwa etwas zugestoßen? Paul hoffte auf das Gegenteil, als er nachfragte: „Inwiefern?“
    Reggie sagte ihm, er solle sich setzen und verschwand kurz in der Küche. Da Paul seine Nachfrage, ob er ebenfalls etwas zu trinken haben wolle, verneinte, kam erkurze Zeit später mit einer Tasse Kaffee für sich selbst ins Wohnzimmer zurück. Er nahm neben Paul auf der beige Couch Platz.
    „Elias ist nicht mehr der Arenaleiter von Schleiede.“
    Die Worte enttäuschten Paul wirklich. Er hatte sich so gefreut gegen den alten Meister anzutreten.
    „Wieso das denn? Er ist oder ...“, Paul unterbrach um sich zu verbessern „war der beste Arenaleiter, den wir je hatten!“
    Reggie nickte zustimmend und fuhr dann fort: „Er war der Meinung, dass er nun lange genug unser Arenaleiter gewesen ist und wollte einer neuen Generation nicht im Weg stehen. Elias wusste, dass der Rat der Jin-Jitsu-Meister ihn niemals abgewählt hätte. Also hat er seinen eigenen Rücktritt beschlossen.“
    Das war nicht zu fassen. Dass Elias der Arenaleiter von Schleiede war, war für Paul immer wie eine unumstößliche Tatsache gewesen. Etwas, das sich niemals ändern.
    „Du bist nicht der einzige, der das traurig findet, Paul.“ sagte Reggie aufmunternd und lächelte freundlich.
    Paul war sich sicher, dass Reggie Recht hatte. Elias war stets sehr beliebt gewesen und hatte den Respekt der Leute genossen. Nur eine Frage stellte sich nun.
    „Wer ist denn der neue Arenaleiter?“
    Wer nur? Paul konnte sich beim besten Willen keinen würdigen Nachfolger denken. Vielleicht war es aber auch jemand, den er gar nicht kannte. Ein Schüler von Elias wahrscheinlich. Der beste. So musste es sein.
    Reggies Grinsen wurde noch breiter. Er antwortete knapp mit: „Hilda.“
    Überrascht und vor allem zweifelnd zog Paul eine Augenbraue hoch. Hilda? Das musste ein Scherz sein. Ganz sicher wollte Reggie einen Witz machen. Deshalb fragte Paul ungläubig: „Das ist nicht dein Ernst oder?“
    „Es ist mein absoluter Ernst.“ erwiederte Reggie und schien sich dabei über Pauls Ungläugikeit zu amüsieren. Und das zu Recht. Paul kannte Hilda. Sie war ein wenig älter als er und so ziemlich das wandelnde Gegenteil von Selbstvertrauen. Sie hatte oft darunter zu leiden gehabt, dass Paul nach seinen Niederlagen seinen Frust an Schwächeren wie ihr ausgelassen hatte. Über die drei großen Pflaster, die sie stets an den Schultern und auf der Nase trug, hatte Paul sich mit großem Vergnügen lustig gemacht. Er wusste nicht, warum sie diese Lächerlichkeiten freiwillig annahm. Wahrscheinlich war, dass sie eine Art Ausschlag oder so etwas hatte und ihn mit den Pflastern zu verdecken versuchte. Schwer vorstellbar, dass das, was sich unter ihnen verbarg noch dümmer aussah. Paul verband Hilda mit Schwäche und keineswegs mit einem autoritären Arenaleiter, der die Herausforderer in Angst und Schrecken versetzte. Hilda war einer der allerletzten Menschen, die Paul für Elias Nachfolge ausgewählt hätte. Und so weit er wusste, war sie nichtmal eine Schülerin des alten Meisters. Das konnte nicht wahr sein.
    „Du verarschst mich doch!“ widersprach er laut.
    „Es ist die Wahrheit. Und sie macht ihren Job gar nicht mal so schlecht. Sie besitzt ein wirklich starkes Lucario. Außerdem benutzt sie Medite und Maschok. In den 6 Monaten, die sie schon Arenaleiterin ist, hat sie einige Gegner besiegt.“
    6 Monate schon? Warum hatte Reggie ihm nicht früher von diesem wichtigen Ereignis erzählt? Paul stellte diese Frage jedoch nicht. Er war noch immer ein wenig geschockt und wollte das Thema lieber wechseln. Es gab so viel zu besprechen und zu erzählen.
    „Ich glaube ich habe dir noch nichts von dem lustigen Abstecher nach Netro erzählt, den ich wegen deines Freundes Rob machen musste oder?“ Reggie sah interssiert auf und Paul begann unbeschwert zu reden. Reggie verurteilte keine Entscheidung, die Paul traf. Es sagte nichts, als Paul von seinem harten Training mit Panflam berichtete, das schließlich zu der Verletzung geführt hatte. Damals hatte Paul seinem Bruder nicht erzählt, wie sein Pokemon zu den Knochenbrüchen gelangt war. Nun wusste Reggie es und trotzdem hielt er seinem Bruder keine Moralpredigt von Pokemonliebe und anderem Geschwätz. Pauls Bruder mochte diese Methoden vertreten und damit sogar in gewisser Weise auch Ash ähneln. Aber er akzeptierte, dass Paul in diesen Dingen einfach eine ziemlich unterschiedliche Meinung hatte. Und deshalb freute es Paul immer mit Reggie zu reden. Es herrschte ein unbelastetes Verständnis zwischen den Brüdern. Sie konnten einander vertrauen und taten dies auch völlig selbstverständlich. Reggie erklärte Paul nicht für verrückt, als er berichtete, wie Lohgock auf einmal aufgetaucht war und ihn mehr oder weniger davon unterrichtet hatte, dass sein Trainer in Schwierigkeiten gesteckt hatte. Erst als Paul zu dem Abschnitt seines Berichts kam, in welchem Lohgock das erste abendliche Gespräch mit Chelterrar angefangen hatte.
    „Es wundert dich wirklich, dass Pokemon Sympathien zeigen und Freundschaften schließen können?“ fragte Reggie ungläubig. Paul tat dies mit einem einfachen Schulterzucken ab und erwiederte: „Pokemon sollen kämpfen, dafür sind sie da. Ich dachte, es wäre kaum möglich, dass zwei Konkurrenten sich anfreunden.“ Reggie vertiefte seine Frage nicht weiter und ließ Paul fortfahren. Der jüngere Bruder erzählte von der Reise mit Lohgock, den Erinnerungen in Ewigenau und schließlich von seiner Gefangennahme im Krater bei Netro. Reggie schwieg nachdenklich und unterbrach seinen Bruder nicht einmal, als dieser von den Statuen und der Schießerei berichtete. Erst, als Paul die Ereignisse, die schließlich zu ihrer Rettung beigetragen hatten, zusammengefasst hatte, sprach er wieder: „Habe ich das richtig verstanden? Eine SMS hat die Verbrecher abgelenkt und der Polizei die Möglichkeit zum Eingreifen gegeben?“
    Paul bejahte mit einem schiefen Grinsen. Das klang im Nachhinein echt noch dümmer als es schon vor Ort gewesen war. Rob hatte es ebenfalls zum Lachen gefunden.
    Kopfschüttelnd lehnte sich Reggie zurück und nahm einen Schluck seines Kaffees, der mittlerweile eigentlich schon kalt sein musste.
    „Von wem kam die Nachricht denn?“
    Paul knirschte mit den Zähnen. Er hatte Reggie von seinem unliebsamen Konkurrenten Ash noch nichts erzählt. So eine Witzfigur war auch eigentlich keiner Erwähnung wert. Ihm kam in den Sinn, dass Reggie ja das Herzhofenturnier im Fernsehen verfolgt hatte. Also musste er Ash zumindest daher kennen.
    „Kannst du dich an das Zweiermatch erinnern?“ Ein Nicken bestätigte dies. Paul fuhr kopfschüttelnd fort: „Die Pflaume, die meinen Teampartner darstellte ist der Kerl, der mir die SMS geschickt hat. Ich habe ihm meine Nummer irgenwann gegeben, um ihn ein bischen zu verarschen. Eigentlich hatte ich nicht damit gerechnet, dass er sie irgendwann benutzen würde.“
    Auf Reggies Gesicht lies sich erkennen, dass er sich an Ash erinnerte.
    „Ash hieß er oder? Der hat doch auch dein Panflam aufgenommen, nicht wahr?“
    „Ja.“ meinte Paul knapp und legte eine Prise Abscheu in seine Stimme, die sowohl Ash als auch Panflam galt.
    Reggie schien Pauls Unbehagen jedoch nicht zu registrieren oder es bewusst zu übergehen, denn er fragte neugierig: „Das heißt du musst ihn schon vor dem Turnier gekannt haben. Woher?“
    Obwohl Paul nur Schlechtes mit diesem Versager verband, erzählte er seinem Bruder alles über Ash und die vielen Begegnungen der beiden jungen Trainer. Zu Pauls Verärgerung machte Reggie den Eindruck, die Meinung Ashs zu Pauls Traingsmethoden zu befürworten. Oft warf er ein „Da ht er nicht Unrecht“ in die Erzählung ein. Mit einem leisen Anflug von Neid erkannte Paul, dass sein Bruder Ash wohl ziemlich sympathisch fand.
    „Und wann glaubst du wird Ash hierher kommen?“ hakte der ältere Bruder weiter nach.
    Paul wusste es nicht und das Gespräch wurde ihm nun unangenehm. Er wollte sich die Beine vertreten. Irgendetwas machen.
    „Ich glaube, ich suche Elias und rede mit ihm. Würde mich interessieren, was er zu Hilda sagt.“
    Reggie kannte seinen jüngeren Bruder zu gut, um über diesen plötzlichen Abbruch des Gesprächs überrascht oder gar wütend zu sein.
    „Du findest ihn in der Trainingshalle.“ gab er bereitwillig Auskunft und sah dann seinem Bruder hinterher, der sich hastig auf den Weg in die Innenstadt machte, um den alten Meister aufzusuchen.


    Elias war sichtlich gealtert, obwohl Paul ihn noch vor etwa einem Jahr gesehen hatte. Der Unterschied war deutlich. Noch immer war er ein sehr großer und schlanker Mann, dessen Glatze von Falten durchzogen war. Sein Gesicht signalisierte Weisheit und Erfahrung. Der alte Körper steckte natürlich in einem Kampfanzug. Für sein Alter sah Elias sehr jung aus, doch Paul merkte, dass er nicht mehr lange so aussehen würde. Die beiden gingen in der Sporthalle auf und ab, während sie sich unterhielten und Elias ab und zu der Gruppe von Zehnjährigen, die hier unter seiner Obhut trainierten, etwas zurief. Elias hatte sich gleich an Paul erinnert, da er regen Kontakt mit Reggie pflegte. Nahezu alle Kampfpokemon, die die Organisation austeilte stammten aus Reggies Zucht.
    “Du hast ein falsches Bild von Hilda.” sagte der Alte gerade bedächtig und sah prüfend einen Jungen an, der eine komplizierte Technik ausprobierte und dabei auf seinem Hinterteil landete. Rasch gab er einige Hinweise, damit es beim nächsten Versuch besser klappte.
    Die Stimme des langjährigen Arenaleiters war rau und dennoch fest. Niemand unterbrach jemanden mit einer solchen Stimme.
    Paul erwiderte nichts, sondern wartete auf eine Fortführung der Aussage. Er hatte schon nach wenigen ausgetauschten Worten begriffen, dass Elias sich gerne Zeit ließ und diese auch bekam.
    Und so fuhr er nach einigen Momenten im selben Tonfall fort:
    “Sie ist eine hervoragende Trainerin. Ich halte sie für die Beste, die wir im Moment haben.” Er sah Paul lächelnd an. “Du wirst es ja merken, wenn du gegen sie kämpfst. Ihr Lucario ist unglaublich stark und gibt nie auf. Manchmal glaube ich, dass Lucario die treibende Kraft hinter Hilda ist. Die beiden ergänzen sich perfekt.”
    Eine Weile lang ruhte sein Blick auf den Trainierenden, dann fuhr er fort.
    “Wie steht es eigentlich mit dir und deinem Chelast? Oder ist es schon ein Chelterrar?”
    Paul antwortete: “Es hat sich schon entwickelt. Und es ist mein stärkstes Pokemon.” Vielleicht meinte Elias ein wenig Stolz bei dieser Antowrt gehört zu haben, denn er nickte wissend.
    “Es gibt immer ein Pokemon, das über den anderen steht. Viele versuchen das zu leugnen, doch letzlich hat jeder Trainer nur ein spezielles Band mit einem seiner Pokemon.” Eine bissige Bemerkung zu Bändern zwischen Trainern und Pokemon schluckte Paul schnell hinunter.
    Die beiden waren nun am Ende der Halle angekommen und Elias blickte zurück auf seine Schützlinge.
    “Wenn du noch etwas brauchst, bist du hier jederzeit willkommen, Paul.”
    Paul suchte eine Weile nach den richtigen Worten. Schließlich entschloss er den direkten Weg zu wählen. “Da wäre noch eine Sache. Ich möchte gegen dich kämpfen. Ob du nun der Arenaleiter bist oder nicht, ist mir egal.”
    Elias war sichtlich überrascht. Dann lächelte er.
    “Sehr gerne, Paul. Sehr gerne.”


    Eine beachtliche Menge an Zuschauern hatte sich auf der größten ebenen Rasenfläche auf Reggies Grundstück eingefunden. Einige sitzend, andere stehend, warteten alle gespannt auf den Kampf. Elias hatte wohl seit seinem Rücktritt keinen Kampf mehr bestritten. Viele erkannten auch den Bruder von Reggie wieder und waren auf seine Pokemon gespannt. Alles in allem stand dieser Kampf an Aufsehen einem Arenakampf in nichts nach. Reggie hatte Paul gesagt, dass er sich sehr auf diesen Kampf freute. Paul würde alles tun, um seinem Bruder einen guten Kampf zu zeigen. So wie damals, als Reggie und Elias gekämpft hatten.
    “Darf ich um eure Aufmerksamkeit bitten?” rief Elias nun. Er hatte seine Stimme nur leicht erhoben, doch alle verstummten sofort. Dieser Mann hatte einfach eine Sonderstellung in Schleiede.
    “Dieser junge Mann hier ist Paul, der Bruder von Reggie, dem Züchter. Wir werden einen Drei-gegen-Drei Kampf austragen, bei dem der gewinnt, der zuerst alle drei Gegner ausgeschaltet hat.” Als er geendet hatte, brandete Applaus auf. Die Leute jubelten den Namen des alten Arenaleiters. Paul sah zu Reggie, der den Daumen reckte.
    “Du hast die Ehre, Paul.” raunte Elias und der langersehnte Kampf zwischen Paul und Elias begann.
    “Los Elektek!”” rief Paul und warf den Pokeball des gelb-schwarzen Elektropokemons. Voller Tatendrang ließ das Pokemon eine Stromladung durch sein Fell zucken. Mit rausguckenden Eckzähnen grinste es Elias herausfordernd an.
    “Auf gehts Kapilz!” Auch Elias warf einen Pokeball. Diesem entschlüpfte ein etwa 1,2 Meter großes Pokemon, dass entfernt einem Känguru ähnelte. Sein Kopf war von einer grünen, pilzartigen Kappe bedeckt, sein langer Schwanz endete in einer Verdickung aus vier dicken grünen Kugeln. Seine kurzen Arme, sowie die kräftigen Beine endeten in großen roten Klauen. Das Pflanzenpokemon, das ebenfalls vom Typ Kampf war, sah recht harmlos aus, doch Paul wusste es besser. Die scheinbar kraftlosen Stummelarme konnte austeilen, und das nicht zu knapp.
    Rasch überlegte Paul. Elektroattacken halfen kaum gegen Pflanzenpokemon. Er würde sehen müssen, was Elias tat.
    “Donner!” befahl er deshalb laut und prompt schickte Elektek einen Stromschlag auf die Reise.
    “Ausweichen und dann Tempohieb!” lautete Elias' Gegenmaßnahme, woraufhin Kapilz zu Seite sprang und dann in einem ungeheuren Tempo auf Elektek zuschoss. Seine rechte Klaue leuchtete grell auf und ehe Paul oder Elektek reagieren konnten, hatte Kapilz dem Elektropokemon einen Hieb in den Magen versetzt. Stöhnend kippte das getrofene Elektek zur Seite und hielt sich den Bauch.
    “Sehr gut! Jetzt Egelsamen!” Da Elektek noch immer am Boden lag, hatte Kapilz alle Zeit der Welt es mit einem dutzend kleiner Kerne zu beschießen, die aufplatzten und schnell ein dichtes Netzt aus Ranken um den gesamten Körper des Pokemons sponnen. Diese Samen würden Elektek nach jedem Angriff Energie entziehen und diese Kapilz zukommen lassen.
    “Steh gefälligst auf!” brüllte Paul und ärgerte sich, dass sein Pokemon es nicht schnell genug auf die Beine geschafft hatte. Kapilz jedoch dachte nicht daran Paul eine Chance zu geben. Es holte mit seinem Keulenartigen Schwanz aus und schlug Elektek erneut nieder. So kam Paul nicht weiter. Elektek musste sich irgendwie eine Atempause verschaffen. Vielleicht ging es so:
    “Benutz Donner und steh dabei auf!” Elektek begriff und gehorchte. Da es in alle Richtungen Strom absonderte, konnte Kapilz nicht erneut zuschlagen und Elektek kam wieder in eine aufrechte Position. Jetzt wartete Paul auf einen Angriff durch Elias. Er war sich sicher, dass der Alte nun die unsichere Situation Pauls zur Offensive nutzen würde. Und so kam es auch.
    “Kapilz, Himmelhieb!”
    Das Pflanzenpokemon sprang in die Luft, wobei es sich kräftig mit dem Schweif abstieß und erneut leuchtete seine Klaue gefährlich. Aus der Höhe stieß es blitzschnell hinab, bereit Elektek erneut wuchtig zu treffen. Diesmal dachten sowohl Paul als auch Elektek jedoch mit und Elektek reagierte sogar schneller, als der Befehl Pauls Mund verlassen konnte. Wie schon so oft setzte es Schutzschild ein. Kapilz prallte an der schillernden Schutzwand ab und schlug stöhnend auf dem Boden auf. Jetzt war die Chance zum Gegenangriff.
    “Donnerschlag! Voller Kraft!” Brüllend holte Elektek aus und rammte seine unter Strom stehende Faust mit aller Kraft auf das Pokemon zu seinen Füßen. Obwohl der Pflanzentyp die Attacke schwächte, wurde Kapilz ordentlich durchgeschockt und es kam nur mit Mühe wieder auf die Beine. Dabei nutzte es den kurzen Moment, in dem Elektek den Schmerz durch die Egelsamen wegstecken musste. Paul wurde klar, dass er den Kampf schneller machen musste, damit Elektek nicht einfach zermürbt wurde. Kapilz wollte jedoch die Initiative nicht bei Elektek lassen und schickte aus seinem Mund einige leuchtende Samenkugeln auf den Weg. Samenbomben, wie Paul wusste.
    “Konter den Angriff mit Donner!”
    Wie Paul es gehofft hatte, schnitt der Stromschlag durch die Geschosse und traf Kapilz, welches aufschrie und in die Knie ging. Das war die Chance!
    “Mach schon, Feuerschlag!”
    Pauls Geheimwaffe für diesen Kampf sollten selbigen entscheiden. Elektek behrrschte diese Technik noch nicht lange und da es ein Elektropokemon war, waren Feuerattacken nicht ganz so stark, wie sie sein konnten. Doch als Elektek seine lodernde Faust auf Kapilz niedersausen ließ, verflog Pauls Zweifel. Rauchend kippte das Pflanzenpokemon um und blieb erschöpft liegen.
    Applaus ertönte und auch Elias nickte anerkennend.
    “Nicht übel. Nicht übel.” murmelte er und zog sein Pokemon zurück. Paul dagegen rief zu Elektek:
    “Diesem Tempohieb hättest du locker ausweichen können, streng dich gefälligst mehr an!” Dank der Trägheit seines Pokemons, war dieser Kampf eine knappe Sache gewesen.
    Elias warf mit einem siegessicheren Blick seinen zweiten Pokeball. Diesem entschlüpfte ein Pokemon, das auf dem Kopf stand. Es war humanoid und komplett braun. Sein Kopf war sehr breit und hatte an seiner Spitze etwas, das einer Kreiselspitze ähnelte. Auf jener balancierte das Kampfpokemon Kapoera, das drei Beine besaß. Paul wusste genauso wie alle anderen Anwesenden, dass Kapoera das stärkste Pokemon von Elias war. Das würde nicht leicht werden, vor allem da Elektek die Egelsamen noch immer an sich trug. Kapoera war ein Pokemon, das ausschließlich physisch angriff. Das konnte Paul nutzen.
    “Reflektor!”
    Einem Schutzschild recht ähnlich erzeugte Elektek einen quadratischen Käfig um sich herum, der kurz aufblitzte und dann verschwand. Physische Attacken würden nun weniger stark treffen. Zumindest für eine Weile.
    “Wir beginnen mit Dreifachkick!” rief Elias. Sein Pokemon begann rasend schnell zu kreisen und es hielt auf seinen Gegner. Da Elektek gerade erst Reflektor benutzt hatte, wurde es schwer getroffen und hielt sich stöhnend die betroffenen Körperstellen. Kapoera drehte eine Runde und steuerte erneut auf Elektek zu.
    “Donner!” brüllte Paul und Elektek stieß mit aller Kraft Welle von Strom gegen Kapoera. Das Kampfpokemon biss jedoch die Zähne zusammen und griff noch unter Strom an. Die wirbelnden Beine versetzten Elektek heftige Tritte unter sein Kinn. Ein seltsamer Ausdruck trat auf Elekteks Gesicht.
    “Was?” fragte Paul ungläubig. Dieser Donner hätte Kapoera umhauen sollen! Elektek hatte wahrscheinlich zu schwach angegriffen. Das Pokemon war heute unkonzentriert und das machte Paul wütend. In so einem Kampf durfte man nie nachlassen.
    “Was für ein mieser Donner, Elektek.” sagte Paul deshalb kopfschüttelnd und zog sein geschlagenen Pokemon zurück. Die Wahl fiel nun auf Chelterrar. Das riesige Pokemon beeidruckte die Umstehende mit seiner puren Masse und Paul meinte einen Anflug von Furcht auf Kapoeras Gesicht zu erkennen.
    Erstaunlicherweise machte Elias einen Fehler, den Paul ihm nicht zugetraut hätte.
    “Risikotackle!” Kapoera drehte sich erneut sehr schnell und begann zu leuchten. Dann ging es auf Kollisionskurs. Chelterrar wusste nur zu gut, was es zu tun hatte. Es erzeugte eine schützende Wand vor sich. Zu spät erkannte Paul, dass Elias ihm eine Falle gestellt hatte. Er hatte gar nicht vergessen, dass Paul sich per Schutzschild verteidigte.
    “Schnell, Schaufler!” Kapoera brach den Angriff plötzlich ab und bohrte sich rasend in den Boden.
    Chelterrar war gezwungen den Schild zu unterbrechen, da es diesen nicht lange aufrechterhalten konnte. Noch bevor Kapoera zuschlagen konnte, schaltete Paul und er rief: “Erdbeben!” Brüllend stemmte sich Chelterrar auf die Hinterläufe und ließ krachend sein gesamtes Gewicht auf den Boden prallen. Alle Unstehenden wurden von den Füßen gerissen, auch Paul und Elias. Der Rasen platzte an einige Stellen auf, als die Welle unglaublicher Energie durch den Boden wogte.
    Als alle wieder standen, kämpfte sich Kapoera aus einem Loch am Boden hervor und brach dann vor den Füßen seines Gegners zusammen.
    Das war leichter gewesen, als Paul angenommen hatte. Letzlich hatte es wahrscheinlich daran gelegen, dass Elias nicht mit Erdbeben gerechnet hatte.
    “Beeindruckend.” kommentierte dieser und libte sein geschlagenes Pokemon. Paul sah zu reggie, der anerkennend nickte. Paul grinste leicht.
    “Los gehts Quappo!” rief Elias jetzt und schickte sein letztes Pokemon in den Kampf. Es war eine Art große Quappe mit großen muskulösen Armen und Beinen und einer schwarzen Spirale auf seinem weißen Bauch. Sonst war das Wasserpokemon blau. Eine Ungewöhnliche Wahl gegen ein Pflanzenpokemon wie Chelterrar befand Paul. Schnell machte Elias klar, dass seine Entscheidung ihren Grund hatte.
    “Eishieb!”
    Quappos Faust wurde von einer hellblauen Schicht umgeben, welche es mit aller Kraft gegen Chelterrars Kinn schlug. Das getroffene Pokemon knurrte wütend und schüttelte das schmerkzende Haupt. Letzlich hatte wohl der Reflektor einen Großteil des Schadens absorbiert.
    “Gigasauger!”
    Zu Quappos Nachteil standen die beiden Pokemon sehr nah, sodass die Grünen Strahlen aus Chelterrars Rücken ihr Ziel sehr sicher trafen. Quappo wand sich in den energieraubenden Strahlen,doch es kam nicht frei. Elias hatte allerdings eine Idee. Er befahl seinem Pokemon Hypnose einzusetzen. Die Spirale auf Quappos Bauch drehte sich nun schnell. Chelterrar reagierte völlig richtig und ließ seinen Gegner fallen, sodass der Angriff fehlschlug. Das gab diesem jedoch die Möglichkeit zum Angriff.
    “Power-Punch!” rief Elias.
    Sein Pokemon hob eine leuchtende Faust.
    “Schutzschild.” sagte Paul ruhig und sah zufrieden, wie Quappo an der Schutzwand scheiterte. Als nächstes befahl Paul Chelterrar einen Blättersturm. Die mächtige Attacke aus scharfen Blättern hob Quappo vom Boden und schleuderte es weit von Chelterrar weg. Zeit es zu beenden.
    “Los Hyperstrahl!”
    Ein Energiestrahl wurde aus Chelterrars Maul entfesselt und ließ Quappo in einer gewaltigen Explosion untergehen. Alle Anwesenden schrien überrascht auf, doch allen wahr klar, dass Quapo besiegt war. Paul hatte den Kampf gewonnen!
    Unter dem tosenden Applaus aller Zuschauer zogen Paul und Elias ihre Pokemon zurück und schüttelten sich die Hände. Paul spürte ehrlichen Stolz und Zuversicht. Er hatte es tatsächlich geschafft den großen Elias zu besiegen! Jetzt, dachte er, während er mit Reggie zu ihrem Haus ging, war der Sieg in der Arena gegen Hilda nur noch reine Formsache.