Ritzen, warum?!

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  • Viele sind der Meinung, dass man sich nur selbst verletzt, weil man die Aufmerksamkeit der anderen auf sich ziehen will. Das trifft aber nicht auf alle zu!
    Wenn sich Menschen ritzen, dann kann das auch ganz andere Gründe haben. Für alle die, die es noch immer nicht verstanden haben: Nicht die schwarz-gekleideten, sich düster schminkenden und hardrock hörenden Menschen sind hiermit gemeint! Es gibt auch "ganz normale" Menschen wie du und ich, die einfach nicht mit ihrer aktuellen Lebenssituation auskommen und sich deshalb selbst verletzen.


    Ich glaube, dass man sich ritzt um den seelischen Schmerz, den man fühlt, umzuwandeln in etwas Sichtbares. So eine Art Projektion.
    Jetzt die Frage, was es denn überhaupt für einen Sinn macht. Natürlich sieht es unschön aus, aber als Außenstehender kann man nicht verstehen, dass es wirklich hilft. Man fühlt sich danach besser. Ich jedenfalls. Es ist ja auch nicht so, dass man jeden Abend da sitzt und sich die Haut bis zur Verblutung aufschneidet. Ich selbst mach es wirklich nur höchstens zweimal im Monat und meine Wunden sind auch nicht so tief, dass mörderische Narben zurückbleiben.


    Ja, ich verletze mich auch selbst. Nein, ich bin kein Klischee Emo, sondern sehe - meiner Meinung nach - wie jeder andere aus.
    Und zu dem Punkt der Aufmerksamkeit: Ich schneide mich an Stellen, an denen es niemand sieht (Beine, Hüfte, Bauch,...) und will auch nicht, dass dies irgendwer zu gesicht bekommt.


    Es steht außer Frage, dass Menschen, die sich selbst verletzen ein Problem haben, aber meistens will man mit niemandem darüber reden, weil man glaubt, dass man die Probleme so einfach vergessen kann. Also wenn ihr jemanden kennt, der sich ritzt, redet mit ihm darüber und wartet nicht, dass er zu euch kommt, denn meist wird er das nicht. Achso und verurteilt ihn nicht wegen seiner Probleme, das macht es nur noch schlimmer.


    lg Voltilamm

  • Ich stimme den meisten hier zu, wenn sie sagen, dass Ritzen ein Weg ist, um (seelischen) Schmerz zu lindern und auch ein Hilferuf sein kann. Es mag zwar unverständlich erscheinen, aber es hilft tatsächlich, die Schmerzen wenigstens zu vergessen. Man fühlt sich wenigstens für eine kurze Zeit besser. Ritzen hat, vor allem wenn es etwas mehr Blutet, etwas befreiendes.


    Abgesehen davon gibt es meiner Meinung nach noch einen anderen Aspekt beim Ritzen, nämlich Macht und Selbstkontrolle. In gewissen Maßen kann man nämlich beim Ritzen eine gewisse Macht über sich selbst ausüben, sich selbst beherrschen, und auch wenn einem das in anderen Situationen nicht gelingen mag, dann wenigstens bei der Selbstverletzung. Und dadurch fühlt man sich auch erheblich besser. (jedenfalls für den Moment)
    Noch etwas, was jetzt aber eher weniger betrifft, die sich Ritzen: manche mögen einfach den Anblick von Schnitten oder Blut auf der Haut. Und sei es die eigene.


    „Genügt es nicht zu sehen, dass ein Garten schön ist, ohne dass man auch noch glauben müsste, dass Feen darin wohnen?“
    ~Douglas Adams~


    Y [pokemon]Fennexis[/size][size=10][/pokemon] [/size][pokemon]Florges[/size][size=10][/pokemon][/size][pokemon]Durengard[/size][size=10][/pokemon][/size][pokemon]Turtok[/size][size=10][/pokemon][/size][pokemon]Blitza[/size][size=10][/pokemon][/size][pokemon]Viscogon[/size][size=10][/pokemon][/size]

  • Ich finds ehrlich gesagt auch ganz schrecklich, dass es Leute gibt, die keinen anderen Ausweg sehen, als sich versuchen Schaden zuzufügen. Wir kennens doch alle, es gibt halt so Zeíten, in denen es so wirkt, als würde das Schicksal es auf einen abgesehen hat, aber ich sag mir auch immer wieder, das bessere Zeiten kommen. Ich hab noch nie dran gedacht, mir wehzutun, aber ich finds traurig, dass es wirklich Personen gibt, für die dieser Gedanke eine Erleichterung sozusagen ist. Wie andere hier schon geschrieben haben, kommt es für mich auch in Erwegung, dass es einfach eine Ablenkung ist, es nichts anderes als ein Ausgleich zu den sonstigen Schmerzen ist. Ich kenne das Gefühl nicht beachtet zu werden und am Liebsten würde man auf der Stelle weg sein, aber wehtun würde ich mir deshalb nie. Vielleicht tun manche Leute das auch nur um mit den anderen mithalten zu können, so wie Drogen nehmen. Dieses "Coolsein, weil man Drogen nimmt" ist nichts anderes als ätzend. Wahrscheinlich gibt es für andere einfach keine andere Lösung, sie wissen sich nicht anders zu helfen, aber das man sich dann so verletzt ist schon schlimm. Es macht mich traurig, dass manche überhaupt keine Bezugspersonen haben oder sie sogar haben, aber es in sich hinein fressen. Was soll man machen, ich hoffe, es geht irgendwann wieder vorbei und bald ist etwas Harmloseres "cool" und die Menschen denken vielleicht positiver. Ich denke aber eher, dass es von Jahr zu Jahr extremer wird...


    Naya

  • Ich finds ehrlich gesagt auch ganz schrecklich, dass es Leute gibt, die keinen anderen Ausweg sehen, als sich versuchen Schaden zuzufügen.

    Klar ist es schrecklich, doch für die Opfer, sagen wir jetzt mal ''Abhängigen'' ist es eben eine Art Droge oder eine Befriedigung.
    Sie machen es garantiert nicht absichtlich, es beruhigt sie. Warum so etwas wirklich für diese Menschen beruhigend ist, weiß
    ich auch nicht so genau. Das Ritzen ist nun mal für diejenigen da, um von einem Geschehen, was anscheinend ziemlich schrecklich
    gewesen ist, abzulenken, also eine Sucht. Um mit diesem Geschehen endlich ein Ende zu finden, sollte man sich aber nicht ritzen,
    es macht die Sache nur noch schlimmer. In einer solchen Situation sollte man einen Psychiater um Rat bitten.

  • Naya das stimmt auch nicht wirklich...
    Ich selbst habe mich mal geritzt und es hat nichts mit befriedigung oder irgend sowas zu tuen. Wenn sich eine Person ritzt ist es ein Hilfeschrei diese Person möchte beachtet werden will das man sie versteht die Schmerzen erkennt. Sich aufhören zu ritzen ist schwierig wenn man immernoch unglücklich oder deprimiert ist, Ich selbst habe erst damit aufgehört als ich mit meiner Freundin zusammen gekommen bin sie versteht mich und sie hilft mir. Und wenn sich eine Person ritzt kann ich dem jenigen nur raten auf zu hösrn und sie Jemanden anzuvertrauen ihm alles zu Erzählen.

  • Ja es macht es nicht schlimmer. wie schon gesagt wurde, es ist ein hilfeschrei. Ich wollte mir sogar mal das leben nehmen. Ich wurde gemobbt und meine Familie hatte mich nicht unterstützt. Dann kam ich aufs ritzen. Es half mir mit dem seelischen schmerz klarzukommen denn dann dachte ich an die körperlichen schmerzen. Ich finde es schade dass einige so feindseelig mit sowas umgehen. Solche leute brauchen Hilfe und nicht Hass, denn DAS macht es schlimmer.


    Ɯιɛ ∂ιɛ Ƶɛιт ∂σcн иʋя ʌɛяɢɛнт?
    Ƨιɛ ℓäʋғт ʓʋ ℓαиɢƨαм...
    Ƨιɛ ℓäʋғт ʓʋ ƨcниɛℓℓ...
    Ƨιɛ ℓäʋғт Єϰακт.

  • Ein sehr ernstes Thema. Um ehrlich zu sein, hatte ich eigentlich gar nicht vor, hier mal zu antworten, obwohl ich das Topic schon viel früher entdeckt hatte.
    Ich hatte einfach keine Ahnung was ich hier schreiben sollte. Ich konnte mir nicht vorstellen, wieso sich jemand ritzt und in wie weit es dem Betroffenen helfen könnte. Nicht, dass es mich jetzt auf einmal persönlich betreffen würde, aber ich bin durch eine Soap auf RTL - vielleicht kennt sie jemand, heißt "Alles was zählt" - darauf aufmerksam gemacht worden.
    In der Soap ritzt sich eine junge Frau, Katja, weil sie vergewaltigt wurde. Anfangs konnte ich mir auch da nicht erklären, weshalb sie das macht, aber mit der Zeit kam ich dahinter - glaube ich zumindest. Ihr wurde von ihrem Peiniger eingeredet, dass sie selbst daran schuld sei (oder sie hat es sich selbst eingeredet, ich weiß es nicht mehr so genau). Auf jeden Fall glaube ich, dass sie und viele Betroffene in der Realität sich ritzen, um sich entweder zu bestrafen oder vielleicht auch um ihre eigene Aufmerksamkeit auf andere Schmerzen zu lenken.


    Hm, das ist das einzige, was ich mir vorstellen könnte.

  • Betrachten wir es von der biologischen Seite. Werden dem Körper Verletzungen zugefügt, so wird Adrenalin ausgeschüttet, um trotzdem rational Handeln zu können und "einen klaren Kopf zu bewahren". Was der Körper nicht weiß, ist dass die Wunde so klein und unbedeutend ist. Klar ist die ausgeschüttete Menge Adrenalin ungleich geringer als wenn man ein beispielsweise bei einer Verfolgungsjagt seinen Arm aufreißt oder beim Sport sein Beim prellt (was man häufig erst nach dem Sport merkt), doch die Wirkung ist dieselbe. Nur halt ebenfalls weniger stark.
    Stark genug allerdings um abhängig zu machen. Das ist recht einfach zu erklären. Nervenzellen im Körper haben Rezeptoren, die auf einen bestimmten Botenstoff (Glutamat ist so ein Stoff) reagieren. Es gibt immer eine bestimmte Anzahl an Rezeptoren, sagen wir, der Einfachheit halber 10.


    Nun komme ich daher und verursache eine ungewöhnliche Ausschüttung von Glutamat und der Körper sagt sich: Los, du musst jetzt top arbeiten, mach hin.
    Wir kippen also Glutamat in den synaptischen Spalt (da sind die Rezeptoren) und das Glutamat wandert an die Rezeptoren und verursacht dort einen Reiz. Der wird bis zum Gehirn weitergeileit, wo er zu einem Schmerzsignal verarbietet wird, und das Gehirn sagt: Los schütte Adrenalin aus. Adrenalin kommt nun, und hemmt diese Rezeptoren, sodass der Schmerz vorerst nachlässt, aber später wiederkommt.


    Was man nun aber macht, wenn man sich regelmäßig ritzt ist folgendes: Man sorgt dafür, dass ständig Adrenalin die Rezeptoren blockiert, sodass kein Glutamat mehr an sie binden kann. Das merkt die Zelle und macht neue Rezeptoren. Das hat zur folge, dass wenn man nun aufhört sich zu ritzen, das Schmerzempfinden gesteigert wird und es einem schlecht geht. Also ritzt man sich mehr, um das Bedürfnis weiterhin zu decken.


    Ist wie Rauchen, nur weniger schädlich für die Lunge. Dafür schädlicher für den Rest des Körpers



    Greetz
    Ogichi

  • Auch wenn das Thema etwas veraltet ist muss ich meinen Senf dazu geben.
    Erstmal ist Emo eine Musikrichtung, nämlich emotional-hardcore. Daher können Menschen keine 'Emos' sein.
    Manche denken sie sind Emos weil die ja immer traurig sind und depressiv. RTL hat euch da falsch informiert, haha.
    Naja darum geht es nicht.


    Sich selbst zu verletzten ist einen Psychische Krankheit.
    Wer das zum spaß macht um zu denken 'Dann bin ich ein richtiger Emo' (ich lache über solche Leute und reg mich gleichzeitig auf) die sind dumm im Kopf. Wirklich dumm.
    Damit ist nicht zu spaßen und die Leute die sich ritzen etc. haben ernsthafte Probleme.
    Darüber sollte man niemals Scherzen, niemals.
    Natürlich gibt es andere und bessere Wege seine Probleme zu bekämpfen und man könnte sich auch professionelle Hilfe suchen.
    Aber sowas musst du erstmal probieren einem psychisch Kranken Menschen zu verklickern.
    Das ist wie eine Sucht.
    Vergleichen wir es mit rauchen. Ich seh selber wie schwer es für manche Menschen ist mit dem rauchen aufzuhören. Sie machen immer weiter.
    So ist es beim ritzen nicht anders.
    SVV ist keine Lösung, aber ein Thema das man ernst nehmen sollte und aufkeinenfall über Menschen urteilen die ja anscheinend eine Musikrichtung sind und sich ritzen.
    Das sind sogenannte Wannabes.
    Ich habe nichts gegen Menschen die die Musik hören und sagen 'Ich gehöre zu der Szene Emo weil ich die Musik höre'.
    Aber kleine 12 jährige Kinder die sagen 'Ich bin Emo weil ich immer traurig und depressiv bin', die haben einen an der Waffel.

  • Ganz schnell:
    Ich würde sagen es gibt 3 Möglichkeiten warum man sich Ritzen könnte.
    (ich rede jetzt nicht von den Umständen, aber weiß auch nicht wie ich es anders nennen soll)


    1. Grund:
    Vlt. kennt das jemand von euch. Manchmal hat man, wenn man jemanden verliert, der einem sehr nahe stand(egal ob derjeniger verstorben ist oder einen verlassen hat), das Gefühl innerlich leer zu sein. Es ist als ob etwas fehlt. Und ich glaube dann ritzt man sich, um etwas zu fühlen. Um diese Leere wieder zu füllen.., mit Schmerzen.


    2.Grund
    Es könnte ein Hilfeschrei sein, den keiner Höhrt. Vlt. tun diejenigen es, weil sie denken sie bekommen ärger, mitleid, oder Sonstiges wenn es bemerkt wird, aber auf jeden Fall aufmerksamkeit. Es könnte sein, dass sie es nichtmal wissen warum sie es tun, aber eigentlich tun sie es weil sie Aufmerksamkeit wollen und brauchen.


    3. Es könnte sein, dass man es tut um Sachen zu vergessen. Um innerliche Schmerzen mit Äußerlichen zu "bekämpfen" und ich kann mir auch vorstellen, dass es für einen Moment hilft. Jedoch.. kenne ich eine viel bessere und effektievere Art, dabei auszuhelfen. Ich hatte das auch schon, jedoch habe ich mich dafür entschieden, mich in meine Träume zu verflüchtigen. Man legt sich einfach schlafen und vergisst für Stundne die ganze Welt.! Und irgendwann, kann man kaum mehr die realität von der Traumwelt unterscheiden... das ist eine der negativen Eigenschaften, so wie, dass man dann immer müde ist. Selbst wenn man 10Stunden gerade geschlafen hat. Tja, ich weiß schon oft nichtmehr ob Erinnerungen von mit aus Träumen oder erlebnissen kommen ;3 ist aber manchmal auch ganz schön, dann hat man schön was zum grübeln ;)


    MfG Ich :)



    Edit: Schriftgrösse geändert. In Zukunft bitte darauf verzichten, da eine unnötige Änderung der Schriftgrösse den Lesefluss stört und den Post nicht wichtiger erscheinen lässt. ~Gucky

  • also, ich habe ja eine Freundin,
    die das jetzt schon seit ein paar Monaten macht,
    aber ich hab ihr schon ganz oft gesagt sie soll das lassen... :(
    naja, ich hatte auch vor ein Paar Monaten kurzzeitig so ne Phase, aber das hat mir nur noch mehr Stress
    gemacht, von daher hab ich jedes Mal wenn ich fast wieder angefangen hätte, mit meinem
    kleinen Bruder darüber geredet. Reden hilft, und Ritzen ist Sch....
    das hab ich selbst gemerkt. Mittlerweile geht es mir wieder blendend ;D und Naja, ich hoffe das hat dem Thema weitergeholfen :)

    Für Rechtschreibfehler haftet mein Handy!!!
    Dann möchte ich einmal Werbung für meine FF machen! lasst mir doch bitte nen Kommi da,
    ich würde mich freuen
    :D ;)

  • Das ist ein unglaublich schweres Thema.


    Ich denke, dass niemand genau sagen kann, warum sich Menschen ritzen. Es kann viele Ursachen dafür geben. Aber ritzen ist nie gut, weil es feige ist und
    weil es vor allem Dingen lebensgefährlich ist bzw. sein kann.
    Wenn sich Menschen ritzen, dann brauchen sie ernsthafte Hilfe und müssen sie entweder bei ihren Eltern, bei Freunden oder sonst wo suchen.
    Es gibt immer Leute, wie Psychologen, die einem helfen.

  • Ich denke, dass Ritzen eine Krankheit ist, wie Depressionen. Betroffene Leute können mal nicht einfach mal eben aufhören zu ritzen, sondern haben da einen inneren Zwang. Jedenfalls bezweifle Ich, dass sie es nur aus reiner "Lust" machen und es auch jederzeit stoppen können.

    Zitat

    Aber ritzen ist nie gut, weil es feige is


    Was ist denn an Ritzen bitte feige?! Das ist doch nicht feige, eher im Ggenteil .. Man muss "Mut" haben um sich zu ritzen, außerdem wird ja keine andere Person dadurch benachteiligt oder so, von daher verstehe ich nicht, warum ritzen feige sein sollte. Wie dem auch sei ..

  • Ich schreibe auch mal was zu dem Thema, weil ich mich, naja, schonmal mehr oder weniger intensiv damit beschäftigt habe. Ein Kumpel von mir hat sich ziemlich oft selbst verletzt, und er war danach auch wirklich süchtig. Man kann also wirklich nicht sagen, hör mal auf damit, denn es schlichtweg eine Krankheit, ähnlich wie Bulimie oder etwas in der Art. Nur eben viel lebensgefährlicher. Und man tut das auch gewiss nicht, um Aufmerksamkeit zu erlangen. Ich zum Beispiel habe es auch nur aus Zufall herausgefunden, und er hat auch durch den Sommer hindurch lange Pullis getragen. Und wieso tut man das ? Ich glaube, da gibt es einfach die verschiedensten 'Gründe'. Man sagt ja, man tut das, um sich von den seelischen Schmerzen abzulenken, indem man sich eben körperliche zufügt. Das klappt auch - kurz. Und dann denkt man - wieso hab ich das getan? Und schon hat man wieder diesen Schmerz. Für mich ist das also wie eine Art Kette, aus der man kaum ausbrechen kann. Es ist wirklich ein schwieriges Thema, mit dem man nicht locker umgehen sollte. Es müssen ja auch nicht bloß Emo's sein, die das tun, das ist nur ein weit verbreitetes Kliché - mein Kumpel war und ist auch kein Emo, sondern ein ganz normaler Junge. Man sollte sich nicht zuviele Vorurteile über's Ritzen bilden, bevor man nicht vielleicht etwas ähnliches erlebt hat, nicht unbedingt am eigenen Leib, aber man sollte schon etwas toleranter sein. Es ist schließlich eine Art Krankheit, die können irgendwann nicht mehr damit aufhören.
    ~Onee-chan

  • Dieses "Ritzen" ist eigentlich meist immer ein Resultat aus verhaltensbedingten Persönlichkeitsstörungen, oder besser gesagt: Menschen, die sich ritzen, leiden an einem Snydrom namens "Borderline" (dt. Grenzlinie). Diese Persönlichkeitsstörung verläuft dabei schubweise in fortlaufenden Mustern und bezieht sich vorwiegend auf das Sozialverhalten, dem eigenen "Selbstbild" und der eigenen Stimmung.


    Soll meinen: Menschen mit der Borderline-Symptomatik reagieren oft impulsiv und sehr wechselhaft. In gedrückter (nicht unbedingt depressiver) Stimmung erleben die Betroffenen zudem oft starke innere Unruhe oder Erregung, haben Angst, spüren Verzweiflung und Wut in sich und können diese Flut an Gefühlen kaum kontrollieren. Die Betroffenen sagen auch, dass sie sich innerlich "leer" fühlen.


    Gründe für eine solcher Erkrankung können vielfältig sein, darunter Probleme in der Familie, ständig wechselnde Beziehungen oder schlechte Erfahrungen im persönlichen Umfeld, genetische Faktoren, traumatische Erlebnisse und so weiter.
    Als Ausweg aus dieser emotional-instabilen Phase ist das "Ritzen". Es können aber auch andere selbstgefährdende Dinge sein, wie das zufügen von Brandwunden, zu schnelles Autofahren, die Konsumierung von Drogen oder das Verspielen von Geld. All diese Möglichkeiten ersuchen Borderliner, um ein "Verlassenwerden" zu vermeiden, sich selbst für etwas zu bestrafen oder sich selbst zu "spüren".


    Wo sich der Betroffene dann letztlich verletzt ist egal, bevorzugt werden aber die Hände und Unterarme, aber auch die Bauchregion, sowie die Innenseiten der Oberschenkel (auf diese Art sieht man die Verletzungen nicht so schnell). Wichtig hier: Reden hilft nicht, nur Hadeln. Diese Menschen benötigen eine umfangreiche Therapie, um wieder selbst zu sich zu finden und das Leben wieder annehmen zu können. Der Weg ist aber schwer, weil das Zufügen der Verletzungen bereits zur "Angewohnheit" geworden ist und dieses erst wieder durch positive Erfahrungen abgelöst werden müssen.


    Und nein, Ritzen ist keine Sucht! Ich weiß nicht, was ihr unter Sucht versteht, aber das ist defintiv keine Sucht, sondern eine impulsive Handlung aus der Persönlichkeitsstörung heraus. Sie wissen, was sie tun und handeln danach, aber das Verlangen ist nicht gegeben. Sie Ritzen sich nur, wenn es in ihren Augen sein muss.

    "Wie beim Kartenspiel kommt es auch im wirklichen Leben darauf an,
    das Beste aus dem zu machen, was einem gegeben wurde,
    anstatt sich über ein ungünstiges Blatt zu beschweren und mit dem Schicksal zu hadern."


    [Astor, Pokémon - Schwarze Edition]

    Nur noch sporadisch im BisaBoard.

  • Mag sein, dass ich bei diesem Thema eine Art Tunnelblick habe, was größtenteils mit eigenen Erfahrungen mit dem Thema zu tun hat, aber ich sehe es ebenfalls als keine Sucht an. Wenn sich Menschen selbst verletzten, dann ist das mit Sicherheit nicht mehr normal. Für mich spielt es dabei auch keine Rolle, ob man Aufmerksamkeit sucht, ob man einen Adrenalinrausch spüren möchte oder wasauchimmer. In meinen Augen war/ ist und wird es keine Lösung für seine Probleme sein. Leider kann man das den betroffenen Personen so oft sagen wie man will, man wird größtenteils auf taube Ohren treffen bzw. verinnerlichen die Betreffenden es nicht wirklich oder vollständig. Erschwert wird es auch noch durch die Individualität eines jeden, denn jeder Mensch geht anders mit seinen Problemen um. Während die einen einfach allein sein müssen, um wieder klar denken zu können, so müssen andere Menschen mit einer Vertrauensperson reden. Ich möchte keinesfalls über solche Menschen urteilen, doch bin ich der Meinung, dass man ihnen klar machen muss, dass nur sie selbst etwas an der "aussichtslosen" Situation verändern können. Von allein oder durch selbst zugefügte Schmerzen wird es nicht besser werden.


    ~ Kräme

  • Und nein, Ritzen ist keine Sucht! Ich weiß nicht, was ihr unter Sucht versteht, aber das ist defintiv keine Sucht, sondern eine impulsive Handlung aus der Persönlichkeitsstörung heraus. Sie wissen, was sie tun und handeln danach, aber das Verlangen ist nicht gegeben. Sie Ritzen sich nur, wenn es in ihren Augen sein muss.

    Ich kenne viele Fälle aus der Praxis, in denen die Betroffenen meinen, dass sie nach einer gewissen Zeit nicht mehr damit aufhören können, unruhig werden, gestresst sind und selber wissen, adss das was sie tun schädlich ist. Genauso, dass der Effekt des Selbstverletzendesn Verhaltens nach einer gewissen Zeit immer kürzer anhält, so das man es wiederholen muss. Demnach kann man hier schon von einer Sucht sprechen, zumal man mit der Borderlinestörung nicht jeden Fall erklären kann. Es gibt zuviele Krankheiten, bei denen SV als Symptom auftreten kann z B Zwangsgedanken und Zwangshandlungen (OCD).

  • Der folgende Post stammt von einem User, der nicht namentlich genannt sein möchte. Aus diesem Grund haben wir den Weg gewählt, dass ich es in seinem Namen poste.


    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

    Per aspera ad astra!

    Momentan kein Partneravatar mit Missy!

  • Also vorwegs möchte ich sagen, dass nicht nur ' Emos ' sich ritzen, nur weil sie auf das dunkle bzw. schwarze stehen. Eher ritzen sich depressive Menschen - bitte nicht mit Emos verwechseln.
    Leute können sich wegen schlimmen Ereignissen ritzen, zum Beispiel den Tod eines nahestehenden Verwandten oder so. Da es die Person sehr schwer treffen kann, lassen sie ihren Schmerz irgendwo aus. Wenn diese Personen öfters negativen Ereignissen ausgesetzt sind, denken diese höchstwahrscheinlich, dass ihr Leben ' schei*e ' sei, unbrauchbar, unnütz, dass sie ihr Leben hassen. Ich denke, dass man sowas als Depressionen beschreiben kann. Und was depressive Leute tun, ist nunmal höchstwahrscheinlich sich selbst Leiden zu lassen, bishin zum Selbstmord. Wenn sie sich ritzen, heißt das für sie, dass sie ihre Trauer vergessen. Sie fühlen langsam keinen Schmerz mehr dabei.
    Und sie davon loszukriegen ist nunmal auch schwer bis gar unmöglich ohne Therapeut oder Anti-Depressiva.


    Liebe Grüße ~