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  • Doppelpost. x.x


    Da sich hier nicht sonderlich viel getan hat, mein letzter Wettbewerbsbeitrag (#4). Bei mir tut sich nämlich schreiberisch grad nur was in Richtung Geschichte-Arbeit. Die erste Strophe war bei Wetti nicht dabei, da sowohl ich als auch Sheep sie nicht als würdig und gut genug empfunden haben, trotzdem hab ich sie hier mal gepostet, um auch andere Meinungen zu hören. Und noch einmal danke an meinen braven Beta-Leser. ^^


    Unser Tag (14. Februar 2012)


    Gemeinsam gehen wir
    Erkunden den Wald
    Und all sein Getier.
    Ich entdecke es bald:


    Komm einmal her
    Siehst du das?
    Es wundert mich sehr
    Da ist etwas.


    Schenk mir deine Zeit
    Nicht lange, dort war es
    Es ist nicht mehr weit
    Hier ist etwas Wunderbares.


    Gib mir deine Hand
    Das zeig ich nicht allen
    Dort, hinter dem Waldrand
    Es wird dir gefallen


    Wir lachen beide
    Du bleibst mit mir
    Auf der sonnigen Weide
    Es ist so schön hier!


    Wir haben Spaß wie nie
    Zeit ist der einzige Dieb
    Zu schnell vergeht sie
    Aber ich, ich hab dich lieb!

  • [size=8]Da es keiner für nötig hält, zu kommentieren, kommt halt ein Dreifachpost :<
    (weniger Arbeit für mich)


    Der Bücherwurm (16. März 2012)


    Der Bücherwurm, der Bücherwurm
    Frisst sich durch einen ganzen Turm
    Knabbert sich in ein Buch hinein
    Mei, das muss ein Leben sein!


    Der Bücherwurm, der Bücherwurm
    Ihn kümmert nicht der ärgste Sturm
    Isst genüsslich ein paar Seiten
    Und andere Kleinigkeiten.


    Der Bücherwurm, der Bücherwurm
    Und sein Freund, der liebe Ohrwurm
    Verbringen einen schönen Tag
    So wie auch ich es gerne mag.


    In Worten und Tönen
    Können sie sich gut versöhnen.


    Ende (also die letzten zwei Zeilen) stammen größtenteils von Sheep, da mir kein gutes eingefallen ist. >.<

  • Sou,
    ich bin zwar ober, mega noob, was Gedichte angeht, aber ich hoffe du kannst trotzdem irgendetwas gutes aus meinem Kommi ziehen :3 Zum Thema des Gedichtes kann ich schonmal sagen, dass es mir sehr zusagt. Die Tatsache, dass mal etwas weltlicheres beschrieben wird, gefällt mir sehr. Auch, wenn ich eigentlich auf so transzendente Sachen stehe, wie Liebe, Hass etc.pp. ist das doch mal eine nette Abwechslung und gleichzeitig ein Titel, der, zumindest bei mir, die Erwartungen weckt <:

    Zitat

    Der Bücherwurm, der Bücherwurm
    Frisst sich durch einen ganzen Turm
    Knabbert sich in ein Buch hinein
    Mei, das muss ein Leben sein!

    Schon bei Vers 1 und 2 fällt mir auf, dass da leider der Versfuß sehr stark gebrochen wird. Durch die Wortwiederholung im ersten Vers gibst du einen Takt vor, den man nur schwer einhalten kann. Anbieten würden sich da dann natürlich mehrere kürzere Wörter, die den Takt dann wieder aufnehmen. So etwas wie "Der frisst sich durch nen ganzen Turm" würde zum einen das "der" von Vers 1 aufgreifen und das Wort "einen" umgehen, was in meinen Augen den Wohlklang etwas bricht. Auch in Vers 3 ist wieder "ein" vertreten und könnte durch "Bücher rein" ersetzt werden, um glatt in Vers 4 überzuleiten. Durch deinen erschaffenen Paarreim bindest du die Verse 1 und 2, sowie 3 und 4 zusammen, weshalb du auf alle Fälle darauf achten solltest, dass die nicht nur durch Worte, sondern auch durch den Klang verbunden sind.

    Zitat

    Der Bücherwurm, der Bücherwurm
    Ihn kümmert nicht der ärgste Sturm
    Isst genüsslich ein paar Seiten
    Und andere Kleinigkeiten.

    Hier hast du das mit dem Versfuß in Vers 5 und 6 gut gelöst. Im Vergleich zu den vorangegangenen Zeilen wird dieser hier wirklich gut durchdacht und auch in sich abgeschlossen. Auch Vers 7 und 8 finde ich gut gelungen, jedoch ist auch hier wieder das Problem des Klanges vorhanden (wenn auch nicht so stark). Ich weiß nicht, ob das jetzt so gewollt war, denn das sieht mir irgendwie sehr danach aus - falls ja, dann finde ich das gut gelungen, auch, wenn man da den Reim hätte brechen können. Aber das ist wieder soeine Geschmackssache. Falls nein, dann pass weiterhin darauf auf, dass die Verslängen sich ungefähr gleichen <:

    Zitat

    Der Bücherwurm, der Bücherwurm
    Und sein Freund, der liebe Ohrwurm
    Verbringen einen schönen Tag
    So wie auch ich es gerne mag.


    In Worten und Tönen
    Können sie sich gut versöhnen.

    Auch hier kann ich mich eigentlich nur wiederholen; besonders Vers 9 und 10 sind hier sehr unrein und brechen den tollen Reim, den du durch "der Bücherwurm, der Bücherwurm" erschaffst. Die letzte Strophe passt in meinen Augen nicht wirklich in das Gedicht hinein, da es da auf einmal wieder so leicht transzendente Neigungen annimmt. Ich weiß nicht, wie viel Sheep da mitgewirkt hat, aber man merkt schon, dass es von jemand anderem kommt. Allgemein kann ich sagen, dass ich zwar ziemlich viel Kritik geäußert habe, das aber nicht heißt, dass das Gedicht schlecht ist oder so. Im Gegenteil. Inhaltlich finde ich es wirklich sehr gelungen und auch nachvollziehbar, auch, wenn du, wie du selber sagtest, keinen wirklichen Abschluss gefunden hast. Das Gedicht liest sich sehr..."erfrischend" (ich hoffe, du weißt, was ich meine, haha) und macht mich persönlich sogar noch neugieriger auf andere Gedichte :3 Wenn diese Brüche alle gewollt waren, dann sry - ich mag so etwas nicht, vielleicht fällt mir das gerade so stark ins Auge *laut hust*
    Ich finde deine Wortwahl (nicht nur in diesem Gedicht) übrigens auch sehr angenehm zu lesen - behalte das bloß bei o:!
    Ich bin gespannt, welche Werke du noch so schreibst. Was ich dir jedoch als Tipp geben würde: Such dir vielleicht mal einen Versfuß und ein Reimschema aus, welches zum Inhalt deines Gedichtes passt. Das kann man bei den berühmten Gedichten auch mehr als häufig betrachten - vielleicht liegt dir das ja. Probier mal etwas besonderes aus, was auf Technik basiert, das würde ich zu gerne einmal sehen :3

  • [tabmenu][tab=x][subtab=blabla]So, nach monatelanger KG&G-Abstinenz nehm ich mir jetzt endlich die Zeit, dir dein versprochenes Rekommi zu schreiben, ich hoffe du bist mir nicht böse, dass es so lange gedauert hat ._. Heute gibts zwei Wettbewerbstexte als Update, Haiku & Special-Fabel.
    [subtab=Kommikommentar]Also, liebe Aka:

    Zitat

    Schon bei Vers 1 und 2 fällt mir auf, dass da leider der Versfuß sehr stark gebrochen wird. Durch die Wortwiederholung im ersten Vers gibst du einen Takt vor, den man nur schwer einhalten kann. Anbieten würden sich da dann natürlich mehrere kürzere Wörter, die den Takt dann wieder aufnehmen. So etwas wie "Der frisst sich durch nen ganzen Turm" würde zum einen das "der" von Vers 1 aufgreifen und das Wort "einen" umgehen, was in meinen Augen den Wohlklang etwas bricht. Auch in Vers 3 ist wieder "ein" vertreten und könnte durch "Bücher rein" ersetzt werden, um glatt in Vers 4 überzuleiten. Durch deinen erschaffenen Paarreim bindest du die Verse 1 und 2, sowie 3 und 4 zusammen, weshalb du auf alle Fälle darauf achten solltest, dass die nicht nur durch Worte, sondern auch durch den Klang verbunden sind.

    Das Problem war, dass mein lieber Betaleser und ich uns entschieden haben, dass jede Zeile (bis auf das Ende) 8 Silben beinhalten soll, da ich das in der Rohversion schon fast überall hatte. Somit blieb an einigen Stelle ein bisschen was vom Klang für die Technik liegen. Ich finde außerdem schon, dass die Verse vom Klang her passen; du musst die ersten beiden in einem raschen Tempo lesen, bei den zweiten beiden nimmt es jedoch jeweils ein bisschen ab, was auch durch den Bruch zwischen den beiden Abschnitten klar werden sollte. ^^ Was Versfüße angeht, mach ich mir kaum Gedanken, da ich mich mit diesen ganz und gar nicht auskenne. x.x'


    Zitat

    Hier hast du das mit dem Versfuß in Vers 5 und 6 gut gelöst. Im Vergleich zu den vorangegangenen Zeilen wird dieser hier wirklich gut durchdacht und auch in sich abgeschlossen. Auch Vers 7 und 8 finde ich gut gelungen, jedoch ist auch hier wieder das Problem des Klanges vorhanden (wenn auch nicht so stark). Ich weiß nicht, ob das jetzt so gewollt war, denn das sieht mir irgendwie sehr danach aus - falls ja, dann finde ich das gut gelungen, auch, wenn man da den Reim hätte brechen können. Aber das ist wieder soeine Geschmackssache. Falls nein, dann pass weiterhin darauf auf, dass die Verslängen sich ungefähr gleichen <:

    Purer Zufall, würde ich eher sagen. Ich schreibe schon immer, was ich denke, und wenns gut klingt, freut es mich noch mehr. Du solltest mal mein zweites Gedicht lesen, und zwar "zuhause". Da ist nichts, wie es sein sollte. xD


    Zitat

    Auch hier kann ich mich eigentlich nur wiederholen; besonders Vers 9 und 10 sind hier sehr unrein und brechen den tollen Reim, den du durch "der Bücherwurm, der Bücherwurm" erschaffst. Die letzte Strophe passt in meinen Augen nicht wirklich in das Gedicht hinein, da es da auf einmal wieder so leicht transzendente Neigungen annimmt. Ich weiß nicht, wie viel Sheep da mitgewirkt hat, aber man merkt schon, dass es von jemand anderem kommt. Allgemein kann ich sagen, dass ich zwar ziemlich viel Kritik geäußert habe, das aber nicht heißt, dass das Gedicht schlecht ist oder so. Im Gegenteil. Inhaltlich finde ich es wirklich sehr gelungen und auch nachvollziehbar, auch, wenn du, wie du selber sagtest, keinen wirklichen Abschluss gefunden hast. Das Gedicht liest sich sehr..."erfrischend" (ich hoffe, du weißt, was ich meine, haha) und macht mich persönlich sogar noch neugieriger auf andere Gedichte :3 Wenn diese Brüche alle gewollt waren, dann sry - ich mag so etwas nicht, vielleicht fällt mir das gerade so stark ins Auge *laut hust*

    Den Schluss mochte ich noch nie, weder in meiner noch in seiner Form... aber seine war besser und ich dachte, es braucht einfach einen Schluss. Die Brüche kommen wirklich daher, dass ich weniger auf die Versfüße geachtet hab sondern eher auf die Silbenanzahl und den Klang. Ganz zufrieden bin ich selbst nicht, aber was solls. ^^'


    Zitat

    Ich finde deine Wortwahl (nicht nur in diesem Gedicht) übrigens auch sehr angenehm zu lesen - behalte das bloß bei o:!
    Ich bin gespannt, welche Werke du noch so schreibst. Was ich dir jedoch als Tipp geben würde: Such dir vielleicht mal einen Versfuß und ein Reimschema aus, welches zum Inhalt deines Gedichtes passt. Das kann man bei den berühmten Gedichten auch mehr als häufig betrachten - vielleicht liegt dir das ja. Probier mal etwas besonderes aus, was auf Technik basiert, das würde ich zu gerne einmal sehen :3

    Da bist du nicht die erste, die meinen Schreibstil mag :3 krieg ich ja auch bei meiner neuen FF gesagt und sogar mein Deutschlehrer liebt ihn xD Das mit den Versfüßen nehm ich mir schon so lange vor und schaff es doch nie - aber ich werd es mir weiterhin vornehmen! ^^
    [tab=Update][subtab=Körper & Geist]Körper & Geist (25. März 2012)


    Sowohl dein Geruch
    Als auch deine warme Haut -
    Sie betören mich.


    Schmeicheln tust du mir
    Mit deinen zarten Worten.
    Sagst mir du liebst mich.
    [subtab=Schnell wie der Blitz]Schnell wie der Blitz (13. März 2012)


    Eines schönen Tages, an einem sonnigen Nachmittag, fand ein Pikachu ein seltsam glänzendes, goldenes Blatt.
    „Oh, wie wundervoll! Das würde sich sicher gut als Anhänger für meine Kette machen.“
    Also fädelte es das schimmernde Blatt auf seine silberne Kette und stapfte durch das hohe Gras zurück zu seinem Nest. Glücklich und erfreut über den Fund legte es sich schlafen und schlief schon bald selig ein.


    Am nächsten Morgen machte sich das Pikachu auf den Weg zum naheliegenden Bach. Dieser floss entlang des weit gestreckten Feldes genau auf der gegenüber liegenden Seite seines Heims. Die Breite des Feldes bemaß vom Waldrand im Osten zu jenem im Westen gute drei Meilen, an denen friedlich der Bach vorbeiplätscherte. Jeden Morgen machte sich das Pikachu auf zu dem Gewässer, um sich zu waschen und einige Beeren zum Frühstück zu pflücken. Heute traf er jedoch ein Pottrott, das langsam und gemächlich den Weg entlang des Ufers spazierte.
    „Guten Morgen!“, grüßte das Fremde Pokémon das Pikachu. „Ein schöner Morgen, nicht wahr? Die Sonne lässt das Blatt an Eurer Kette wunderschön glitzern.“
    Unbeeindruckt fragte das Pikachu nur: „Was machst du hier und wer bist du überhaupt?“ Es schien eher verärgert als begeistert über seinen morgendlichen Gesprächspartner. Abfällig sah es das Pottrott an.
    „Ich bin Swinegel und ich mache nur meinen täglichen Morgenspaziergang. Aber Euch habe ich hier noch nie gesehen. Wer seid ihr, gnädiger Herr und was führt euch hierher?“ Die edle Kette veranlasste Swinegel, besonders auf seine Manieren zu achten, denn er war zwar ein einfaches Pottrott, stammte jedoch aus keinem schlechtem Hause.
    „Meister Lampe mein Name. Ich würde dich bitten, dich zu beeilen, denn ich befürchte, dass du mit deinen kurzen Beinchen nicht schnell genug vorankommst. Ich hätte gerne noch vor Mittag meine Ruhe, damit ich baden kann.“


    Die Aussage von Meister Lampe ärgerte Swinegel sehr. Erbost erwiderte das Pottrott: „Meinst du, dass ich langsam bin? Deutest du an, deine Beine seien besser als meine?“ Alle guten Manieren waren vergessen, denn zu einem unhöflichen Pokémon musste man nicht höflich sein. Höhnisch erwiderte das Pikachu, dass es das auch beweisen könne. „Abgemacht“, antwortete das Pottrott. „Wenn du gewinnst, ziehe ich aus meinem Bau aus und du darfst darin wohnen. Ich habe ihn persönlich gegraben und rundherum brüten Schneckmag, es ist also immer warm.“ Der Bau war sein ganzer Stolz, damit hatte Swinegel seine Frau für sich gewinnen können.
    Meister Lampe dachte an sein Nest, in dem er im Winter immer fror.
    „Und was willst du, falls du gewinnen solltest?“, fragte das Pikachu lachend. Selbstsicher verlangte Swinegel nach der Kette samt dem goldenen Blatt. Das würde sich gut am Hals seiner Frau machen, fand er. „Geht in Ordnung, morgen um dieselbe Zeit am Waldrand im Osten. Wir laufen die komplette Feldbreite. Mit einem lauten Lachen und freudig darüber, ab morgen im Warmen schlafen zu können, zog Meister Lampe von dannen.


    „Der wird sich noch wundern“, sagte das Pottrott zu sich selbst und setzte seinen Spaziergang fort, sammelte ein paar Amrenabeeren, die seine Frau Arbnora so gern hatte und ging nach Hause. Dort erzählte er seiner Frau von der Wette. Arbnora war nicht sehr begeistert, eher schockiert, da sie sich nun ein neues Zuhause suchen müssen.
    „Aber nein!“, meinte Swinegel. „Ich werde gegen Lampe gewinnen. Und du hilfst mir dabei.“ Das Pottrott erklärte ihr den Plan.


    In den frühen Morgenstunden des nächsten Tages trotteten die beiden Pottrotts hinüber zum Bach. Nach einem kurzen Abschiedskuss entfernte sich Arbnora in Richtung Westen, während Swinegel sich zum Treffpunkt im Osten aufmachte. Schon von weitem sah das Pokémon Meister Lampe wie wild herumspringen und hin und her flitzen. Er hatte anscheinend schon begonnen, sich aufzuwärmen.
    „Guten Morgen, Herr Lampe.“ Ihn mit Meister anzureden, das behagte Swinegel nicht. Das Pikachu bemerkte das und rümpfte verächtlich die Nase.
    „Lass‘ uns anfangen“, meinte es. „Ich habe Hunger und mein Frühstück wartet.“ Es dachte an die Sinelbeeren, die es in seinem neuen Heim kochen und verspeisen würde. Es hatte noch nie gekocht, und zur Feier des Tages würde es sich vielleicht sogar eine Tsitrubeere aus seinem Vorrat gönnen. Beereneintopf zum Frühstück.
    „Ich bin bereit“, verlautbarte Swinegel. „Wir können beginnen.“ Die beiden unterschiedlichen Pokémon stellten sich am Waldrand auf und gingen in Startposition. Das Pottrott auf der Bachseite, das Pikachu an der Feldseite, rannten sie los. Zumindest rannte das Pikachu los, denn das Swinegel war ja nicht so schnell. Jeder Schritt kostete ihn dreimal so viel Zeit wie Lampe, welche schon nach wenigen Sekunden ein Fünftel der Strecke zurückgelegt hatte. Lächelnd sah das Pottrott seinem Konkurrenten hinterher und drehte um, um sich am Start gemütlich unter den Baum zu legen und zu warten.


    „Ich bin schon hier!“, ertönte es vom Ziel, kurz bevor auch Meister Lampe angeflitzt kam. „Was…? Wie…? Das kann gar nicht sein!“ Verwirrt und erschöpft sah er das Pottrott an. Wie konnte es nur mit den kurzen Beinen so schnell sein? Da ging etwas nicht mit rechten Dingen zu. Das Pikachu setzte sich kurz, verschnaufte und als es wieder bei Atem war, stand es auf. „Ich will eine Revanche. Diesmal werde ich schneller sein. Du kannst deinen Bau auch behalten, wenn du verlieren solltest.“
    Also rannten die beiden ein weiteres Mal. Abermals war das Pikachu um vieles schneller und kam trotzdem später an als das Pottrott. Swinegel begrüßte das geschwächte Pokémon herzlich, das jedoch wollte sofort noch einmal laufen. Als er wieder bei Arbnora ankam, brach Meister Lampe zusammen und die beiden mussten ihn zu Chaneira bringen.


    Als er wieder zu Kräften kam, bat er, dass man Swinegel zu ihm bringen würde. „Ich habe mich in dir getäuscht, Swinegel. Es tut mir leid, dass ich deine Art beleidigt habe, denn wie auch immer du es geschafft hast, mich zu besiegen, es war nicht okay von mir, schlecht von dir zu denken.“ Da lächelte das Pottrott und bat seine Frau herein. Als das Pikachu das zweite Pottrott erblickte, musste es schmunzeln. „Da hat wohl der Geist über den Körper gesiegt. Hier, nehmt die Kette, ihr habt sie verdient.“ Meister Lampe übergab Swinegel die Kette, welcher sie seiner Frau umhängte.


    Und die Moral der Geschicht‘: Lieber einen treuen, klugen Freund, der nie über einem stehen würde als einen, der reich und beliebt, aber zu sehr von sich selbst überzeugt ist.[/tabmenu]

  • Hallöle Narime. ^^
    In letzter Zeit bekleckere ich mich ja nicht gerade mit Ruhm hier. Tut mir leid. .__.


    Weil ich nicht zum Voten bei dem Fabelwetti kam - wie auch, wenn ich ihn leite - dachte ich mir, kümmere ich mich doch gleich mal um dein kleines Kunstwerk. (:


    Schnell wie der Blitz

    Wow, das ist eine richtig geniale Fabel geworden. ^^ Und ich hab ja noch die Illustration vor Augen, großes Lob, das Bild war auch sehr gelungen von Quetzalcoatl. ^^
    Aber zurück zu deiner Story. Was mir von Anfang an sehr gut gefallen hat, war die Sprache, du die hier angewendet hast. Sie passt sehr schön in den kindlichen Sprachgebrauch, ist aber trotzdem auf diesem Niveau, was man aus Büchern kennt. Sprich du schaffst hier ein sehr authentisches Gefühl.
    Hase und Igel, sehr genial, im ersten Moment habe ich bei Pottrott eher an Hase und Schildkröte gedacht, aber diese Umsetzung gefällt mir persönlich auch sehr, außerdem ist die Sache mit der Überlistung ohnehin spannender.
    Die Wahl der Pokémon gefällt mir auch gut, die Blitzmaus als Hase zu nehmen, passt vom "Tier" her nicht hundertprozentig, aber wir wissen ja, dass Pika den Ruckzuckhieb beherrscht und das hier zwar nicht explizit erwähnt wurde, aber doch für die Schnelligkeit spricht. Pottrott ist klassische Schildkröte, obwohl sich hier auch Chelast angeboten hätte, aber Potti sieht schon wesentlich langsamer aus. Gelungene Charawahl, ebenso gelungen finde ich auch die Namen, zwar war "Meister Lampe" etwas hart, wenn man dagegen Swinegel und Arbnora hat, letztere klingen in meinen Ohren irgendwie deutsch, aber so altdeutsch. Gefallen mir aber sehr gut.
    Der Aufbau ist so natürlich stark an die Fabel angelehnt, unterscheidet sich aber gerade in der Einleitung doch schon mal grundlegend. Du hast mit dem Finden des glänzenden Blattes die Story schön eingeleitet und gleichzeitig den Preis für später festgelegt. Fand ich hier erzählerisch recht interessant, weil man mit so einer Einleitung erstmal nicht rechnet. Das Aufeinandertreffen der beiden hast du auch gut beschrieben, ich war gleich ganz angetan von der höflichen Art Swinegels und konnte mit ihm fühlen, als er von Meister Lampe so absolut von oben herab behandelt wurde. (Ich meine, ist ja nicht so, als ob der Meister irgendwie der Großgrundbesitzer oder so gewesen wäre... Bissl mehr Höflichkeit ist wohl zu viel verlangt.) Es haben sich beide ganz schön aus dem Fenster gelehnt, Swinegel aber natürlich mit seinem Einsatz seines Hauses am Meisten, was Lampe natürlich gereizt haben muss. Arbnora war natürlich verständlicherweise geschockt - konnte mir hier ihr Gesicht sehr gut vorstellen -, aber so einen hohen Einsatz hätte Swinegel natürlich nicht ohne Plan gemacht. Ich mag Charas mit Köpfchen. ^.^
    Den sie natürlich auch gleich in die Tat umgesetzt haben und jetzt kommt der Teil der Fabel, den man kennt. Geschickt wird Meister Lampe bis zur Erschöpfung - die er sich aber selbst zuzuschreiben hat - von einem Ende zum anderen getrieben. Hier fand ich den recht unerwarteten Auftritt - wenn auch nicht körperlich, sondern nur erwähnt - von Chaneira echt gelungen.
    Ende gut, alles gut, so muss es sein. Wenigstens ist Lampe bereit sich zu entschuldigen und gibt den Preis sogar trotzdem Swinegel. Das nenne ich wahre Größe. ^^
    Ohne Moral von der Geschicht', geht natürlich nichts bei einer Fabel und diese hier passt natürlich.
    Meister Lampe wirkte wirklich wohlhabend, dagegen muss Swinegel einfach gewirkt haben, aber am Ende war die Freundschaft - oder auch Liebe - zwischen Swinegel und Arbnora stärker und wertvoller, als es die Bekanntschaft mit Lampe gewesen wäre. Obwohl, wer weiß, ob die beiden nicht inzwischen gute Freunde sind? ;)
    Zum Schluss war der gewählte Titel perfekt. Ja, hier ist dir wirklich eine schöne Fabel gelungen, tolle Charas, runder Erzählung und ein angenehmer Stil.


    Körper und Geist
    Bei diesen beiden Werken halte ich mich mal kurz, da meine Begründung ja schon recht ausführlich denke ich, im Votetopic des Wettis steht. Ich wollte aber trotzdem noch einmal sagen, wie sehr mir diese beiden Haikus gefallen. Liebe wird hier - trotz der wenigen Worte - doch sehr tiefgründig behandelt, und gerade bei diesem Gefühl reichen oft wenige gut gewählte Worte. Mich haben beide sehr angesprochen, ich finde sie sehr schön und rund um gelungen. <3
    Zwei meiner Favoriten aus deinen Werken und du hast einige Schmuckstücke hier schon veröffentlicht. (:


    Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat und dass ich nicht mal zu jedem Werk etwas sagen konnte. ._. Ich hoffe, ich komme bald dazu, mich auch der vergangenen etwas anzunehmen.
    Freu mich auf weiteres! ^^


    ~ Feurigel

  • Hallöle Narime, :)
    Damit das also nicht so kurz wird, dachte ich mir, ich mache das wahr, was ich in meinem letzten Kommentar erwähnt habe, wo ich ja ein paar deiner früheren Werke ausgelassen habe. Deshalb kommt hier noch meine Meinung zu Unser Tag.


    Was die erste Strophe betrifft so stimme ich dir zu, sie macht den Einstieg in das Gedicht nicht so schön, wie es die zweite tut, auch wenn mir diese etwas sehr unvermittelt vorkommt. Aber das liegt wahrscheinlich nur daran, weil man direkt angesprochen wird, ohne, dass irgendwie eingeführt wird, was ungewöhnlich, aber deshalb nicht schlecht ist. Ich mag halt Einführungen. ^^
    Ich mag die zweite Strophe auf Anhieb sehr gerne, diese persönliche Ansprache zusammen mit der Frage machen einen gleich zum Teil des Gedichtes. Das ist immer schön, wenn man sich als Leser angesprochen fühlt. Allgemein kommt mir das wie eine Entdeckungsreise vor, zumindest bekomme ich schon mit dieser Strophe das Gefühl, dass man sich draußen in der Natur befindet.
    In der dritten Strophe merkt man, dass das lyrische Ich dem Leser oder einer anderen nur noch nicht namentlich genannten Person etwas zeigen möchte. Gerade die Formulierung „Zeit schenken“ ist hier sehr schön, weil Zeit ja doch etwas wertvolles ist und diese Bitte ist sehr persönlich, finde ich. Ich frage mich, was das Wunderbare sein wird, das in der letzten Zeile erwähnt wird, man ist richtig gespannt darauf.
    Die vierte Strophe beschreibt weiterhin den „Weg“, also diese Entdeckungsreise, wie ich finde und es gelingt dir gut, dadurch Spannung aufzubauen. Zum einen scheint es etwas Geheimes zu sein, was nicht jeder sehen darf und dann ist es ganz nah. Also ich war zumindest sehr begierig, die nächste Strophe zu lesen.
    In der fünften Strophe sind sie wohl am Ziel angekommen, auf einer sonnigen Weide, wo die beiden Personen lachend sich aufhalten. Was dort genau passiert wird nicht erwähnt, aber auf so einer Weide kann man ja von wildem Herumlaufen bis faulem Herumliegen so einiges machen. Und da ja Zeit als Faktor erwähnt wurde, könnte es auch einfach nur die Möglichkeit für ein ausgiebiges Gespräch sein.
    Und die sechste Zeile rundet das Ganze schließlich sehr schön ab. Viel Spaß hatten die beiden zusammen, nur ist die Zeit nicht nur ein Geber, sondern auch ein Dieb, da sie ja viel zu schnell vergeht. Du beendest dieses heitere Gedicht in einem jugendlichen Stil mit einer sehr schönen letzten Zeile: „Aber ich, ich hab dich lieb!“ Herrlich, das gibt mir gerade ein sehr schönes Gefühl. Ich hatte während des Gedichtes zwei Personen vor Augen, die sich erst durch den Wald begeben, bis sich schließlich vor ihnen diese Weide auftut und sie dort ihre Zeit verbringen.
    Hierbei handelte es sich wohl um zwei gute Freunde oder sogar ein Pärchen. Sehr gelungen. ^^
    Zum Schluss komme ich noch etwas zu den üblichen Formalitäten eines Gedichtes, wo ich ja weniger Ahnung von habe, aber der Vollständigkeit halber sag ich etwas dazu. ^^ Der von dir gewählte Kreuzreim gibt ein schönes Tempo vor und einen stetigen Rhythmus, der es einfach macht das Gedicht zu lesen, weil die Reime kurz hintereinander kommen. Das verstärken dann noch die kurzen Zeilen. Das „jugendliche“, was ich vorhin angesprochen habe, zeigt sich - imo – dadurch, dass die Reime recht einfach sind: Zeit-weit, beide-weide, was ich aber nicht als schlecht ansehe sondern das lockert alles auf. Das vermittelt Leichtigkeit und Unbeschwertheit, zumindest bei mir. (:
    Also durch und durch gelungen.


    Sou, damit bin ich auch schon fertig für's erste. Ich bin schon auf weitere Werke gespannt.
    ~ Squeek-san Feurigel

  • Danke Cynda~ Das wär mir viel zu blöd so eine WoT am Handy zu tippen, deshalb achte ich deine Leistung, mir ein tolles Kommi zu geben, noch mehr ♥ o.o


    Da ich aber nicht so viel Zeit habe, kann ich nicht so genau auf den Kommi eingehen ;o; ich will nur endlich mal meine zwei neuesten Werke on stellen.


    [tabmenu][tab=I]Unbekannt (14. Oktober 2012)
    Es dachte sich, es kenne seinen Wald. Das kleine Pokémon, das unweit seiner Wohnhöhle durch die Sträucher marschierte, dachte auch, dass es in diesem Wald zwar Gefahren gab, wusste aber nicht, was es diesmal erwartete; neben ein paar leckeren Beeren zum Frühstück.


    Schritt für Schritt tat es an diesem schönen Morgen, hin bis zu seiner Lieblingslichtung, an der es ach so viele schmackhafte Leckerbissen gab. Doch heute, da fand das Pokémon noch etwas anderes im hohen Gras der kleinen Lichtung. Es war nicht eckig, es war nicht krumm, es war – irgendwie ein Rundherum. Vorsichtig tappte es auf das rot-weiße Etwas zu, verwundert über dieses sonderbare Ding. Sanft, ganz behutsam, stoß es dann mutig mit seiner winzigen Pfote die fremde Kugel an. Lautlos rollte sie ein Stückchen zur Seite. Erschrocken sah sich unser verwirrter Held nach Hilfe um.


    »Du!«, rief es einem zu, »weißt du, was das Dings da ist?« Schnell kam dieser ihm zur Hilfe und begutachtete das Fundstück.
    »Du«, sagte er, »du, das ist ein Käfig. Damit wollen uns die großen Leute fangen.« Entsetzt blickten sie sich gegenseitig an. Was der wohl hier, in ihrem Wald, zu suchen hatte? Wohl war ihnen bei der Sache nicht.

    [tab=II]Am Ende (9. September 2012)
    Du bist der Letzte
    Der jetzt noch steht.
    Nach der ganzen Hetze,
    Wie’s Dir wohl geht?


    Die anderen sind gefallen,
    Haben sich alle ergeben,
    Ließen sich abknallen.
    Aber Du bist am Leben.


    Stehst hier ganz allein,
    Alles Geschehene bereuend.
    Willst nur bei ihnen sein,
    Kannst dich nicht freuen.


    Du fällst auf die Knie,
    Blickst auf Deine Welt.
    Heile wird sie nie,
    Nicht mit allem Geld.


    Gequält wird Dein Herz -
    Kannst dich nicht abwenden,
    Trotz dem schlimmen Schmerz.
    Das wird nicht gut enden.


    Du findest Deine Lösung,
    Musst Dich überwinden.
    Es gibt keine Anleitung,
    Du musst‘s herausfinden.


    Du hebst die Waffe an,
    Richtest auf Dein Ziel -
    Jetzt bist Du dran.
    Hier endet das Spiel.


    Nun endlich fällst auch Du.
    Blut rinnt über Dein Gesicht
    Auf den trock’nen Boden zu.
    Du standest am Ende nicht.

    [tab=III][Blockierte Grafik: http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/dsc0253p70f68urzy.jpg]
    neues Bild zum Gedicht "hold me".

  • Hallöle Narime. (:
    Oh, da hab ich mich wohl falsch ausgedrückt. Ich habe das Kommi nicht am Handy getippt - das ist viel zu anstrengend, aber ich konnte dank dem Handy deine Geschichte lesen. Das Kommi hab ich auf dem ArbeitsPC getippt und später vom Handy aus gepostet. ^^
    Ja, das mach ich öfter so, wenn sich Zeit findet - man muss in der Mittagspause ja irgendwas machen.


    Aber jetzt mal zu deinen neueren Werken, die sind ja hier im Vordergrund. Wie ich gerade sehe war Am Ende eine Abgabe zu einem Gedichte Wettbewerb, ich denke, da hab ich dann im Vote schon genug gesagt.


    Unbekannt
    Unbekannt, weil es keinen Titel hat oder ist der Titel „Unbekannt”? Stellt mich jetzt erstmal vor ein Rätsel, aber gut, ich denke ich werde es schon noch herausfinden. Bei dem Text handelt es sich - nachdem ich woerter-zaehlen.de zu rate gezogen habe - also um ein Doppeltes Drabble. Vielleicht deine Abgabe zu der IdF, die ich aufgrund von RL nicht wirklich verfolgt habe?
    Was mir an diesem Text gleich auffällt, ist, die Sprache. Ich weiß nicht, wie du es schaffst, aber ich liebe diesen Stil total. Einfach gestaltet, aber trotzdem so abstrakt gehalten. Du gibst nicht viele Informationen, man weiß weder, welche Pokémon agieren, noch überhaupt, wo wir uns befinden. Man muss sich vieles selbst zusammenstellen, hat aber somit die freie Wahl sich den Protagonisten auszusuchen, was du vielleicht auch deshalb gemacht hast, da die Geschichte recht „frei” von festen Charakteren leben kann. Wer das Pokémon ist, spielt eigentlich gar keine Rolle, es geht um das Ereignis, was so an jedem Wald oder an jedem Ort in der Pokémonwelt stattfinden könnte. Und doch passiert es hier und du machst es trotz der Unpersönlichkeit der Charaktere und der skizzierten Umgebung zu einem einschneidenden Ereignis. Ich steh auf so was, srsly. Mag ich aber nur bei kurzen Texten, ansonsten stört es mich arg, wenn sich vor meinem Inneren Auge kein Bild formt, weil die ganzen Details fehlen. ^^
    Jetzt wo ich das gelesen habe, denke ich mir auch, dass der Titel passt, denn das Ding - der Pokéball - ist für die beiden Pokémon etwas unbekanntes und das bringt uns zu dem Titel zurück.
    Besonders hat mir im Übrigen die Beschreibung des Pokéball gefallen:

    Zitat

    Es war nicht eckig, es war nicht krumm, es war – irgendwie ein Rundherum.

    Das klingt total niedlich, hat etwas herrlich kindliches an sich und ist irgendwie lyrisch. Gefällt mir jedenfalls unglaublich gut. Auch das Ende des Doppelten Drabble ist schön offen, zwar wirkt es, wie ein Ende, aber ich könnte mir gut vorstellen, dass es da noch weitergeht. (Sogesehen ist irgendwie keine Geschichte wirklich zu Ende.)
    Jap, gefällt mir rundum, ich weiß gar nicht, was ich noch sagen soll. ^^”


    Freu mich jedenfalls sehr auf weiteres. (:


    - Squeek-san

  • Vielen lieben Dank, Sirius. Dass die Geschichte nicht so meine beste ist, hab ich von Anfang an gewusst; sie war damals mein erster Versuch für den Vorlesewettbewerb und hat es dann nicht geschafft, mich zu überzeugen. Ich wünschte, ich könnte an dieser Stelle den dann von Phil de Mon vorgelesenen Text vorzeigen, leider muss ich aber dazu Phil fragen, ob er ihn noch hat; ansonsten ist er nämlich leider bei meinem Festplattencrash verloren gegangen. ._.
    Der Grund, warum ich die Geschichte trotzdem gepostet habe, ist der, dass ich daraus für die Zukunft lernen will. Deshalb macht es mich umso glücklicher, dazu Feedback bekommen zu haben, danke nochmal <3


    Ein Update hab ich auch noch, obwohl der eben genannte Text zurzeit nicht da ist. Ein paar Wettbewerbsabgaben halt noch. ^^





    Würde mich zwar auch über Rückmeldungen freuen, ist aber nicht unbedingt notwendig, da das ja bereits bei den Votes geschehen ist. :)


    Meinen Startpost habe ich, wieder einmal, komplett überarbeitet. ich hoffe dort herrscht jetzt Ordnung und Übersichtlichkeit. XD Und damit es auch Sinn macht, hier zu kommentieren, noch ein neues Elfchen, eher humoristisch:


    schlaf (1. Juli)


    schnarch.
    gähn umdreh.
    kopf anhau - bumm.
    aua aua was passiert?
    weiterschlaf.


    bin auf nem Trip der experimentellen Poesie. <3

  • Huhu^^


    Da du im Kommitopic um Kommis gebeten hast, nehme ich mich deiner an (wie hochgestochen das klingt). Vorneweg, ich mag Gedichte sehr, weshalb ich auch dein neuestes Werk, das Elfchen schlaf, kommentieren werde. Ich achte vor allem auf den Gesamteindruck, auf das lyrische, poetische, weniger darauf, ob ein Gedicht nun alles reine Reime hat und ob der fünffussige Jambus durchgezogen wird oder nicht. Es soll schön klingen, wenn man es vorliest, wobei Reime und Versmass natürlich helfen.


    Es sind weder Reime noch Versmass vorhanden (wer hätte es gedacht), was bei Elfchen auch nicht üblich ist. Es mag auf seine Weise zu überzeugen, aber meiner Meinung nach fehlt ein wenig die Tiefe und Abgeschlossenheit, die in der experimentellen Poesie doch sehr wichtig ist. Es kann etwas Einfaches sein, etwas Durchgeknalltes, aber damit es wirklich klasse ist, muss die Bedeutung durch das "Experiment" besser, oder wenigstens gleich gut hervorgehoben werden können, wie durch ein normales Gedicht.


    Das ist dir recht gut gelungen, besonders auch durch die Einarbeitung der (Ich hab so lange nach dem Wort gesucht) ...-gramme, wie Bumm eins ist, und auch die Verwendung der dem Gerund im Englischen ähnlichen Formen wie schlaf, schnarch, umdreh, etc. Ich mag die Umsetzung der Idee in die Worte, das ist wirklich grosse Klasse. Dennoch fehlt für den Himmel der Poesie die Tiefgründigkeit, die Bedeutung ist etwas gar banal. Zwar kann sich jeder damit identifizieren, aber ein Gedicht nur über das zu schreiben, ist mir zu wenig. Man könnte es prima in eine Werkserie aus mehreren Elfchen, die ähnliche Themen verfolgen, einbauen. Beispiel: einschlaf - schlaf - aufwach. Das mittlere hättest du schon, und durch den Zusammenhang der drei Elfchen könnte man ein viel intellektuelleres Werk schaffen, das zum Nachdenken anregt. Das fehlt mir momentan. Es ist natürlich arg schwierig, in elf Worten viel rüberzubringen.


    Die traditionelle Form des Elfchens wurde nur teilweise eingehalten, was aber meiner Meinung nach überhaupt nicht stört, da experimentelle Poesie sich eben gerade nicht an die althergebrachten Muster haltet.


    Alles in allem ein recht gutes, wenn auch noch nicht perfektes, Gedicht. Es wirkt ein wenig unvollkommen, ein wenig in den Raum gestellt, und der Leser fragt sich nachher: Was nun? Es wirkt nicht in sich abgeschlossen, zu wenig Tiefgang, wenngleich es mit einer wirklich tollen Wortwahl brillieren kann.


    Ich hoffe, man versteht, was ich meine (meine Gedanken sind immer so ungeordnet, weshalb es auch oft Wiederholungen gibt).
    Buxi

  • Huhu Lisa.
    Habe den Kommentar eigentlich schon fertig gehabt, als der dumme PC hier im Hotel selbigen einfach mal geloescht hat … Deshalb schreibe ich ihn heute abend schnell neu, hab zwischen den Universell Studios und dem Abendessen eh nichts zu tun, haha. Ich beziehe mich dabei lediglich auf deine Liebesszene, weiteres wird dann im naechsten Kommentar aufgegriffen, weilwegen bin in den USA, lol. Ansonsten tuts mir Leid, aber hier gibts keine Umlaute.


    Momente danach
    Wahrscheinlich wirst du es mir nicht uebel nehmen, wenn ich sage, dass der Titel irgendwie … na ja, es klingt einfach, als meintest du Momente nach dem Geschlechtsverkehr. Jetzt wo ich die Kurzgeschichte ja doch schon gelesen habe, erscheint es mir so, als meintest du damit auch genau das. Oder ist damit etwas anderes gemeint? Zum Beispiel kuessen oder was, keine Ahnung, haha. Obwohl der Titel einen … “ruden” Beigeschmack hat, gefaellt er mir doch eigentlich ganz gut. Er verraet zwar worum es geht, aber nicht was passiert und das ist ja genau das, was einen guten Titel ausmacht, von daher denke ich, dass du den Titel gut gewaehlt hast.


    Die Kurzgeschichte an sich ist eventuell wirklich etwas zu kurz. Es ist zwar eine Kurzgeschichte und natuerlich gibt es in der Beziehung keine Vorschriften wie lange so etwas werden muss, allerdings ist diese wirklich kurz, das kann man ja nicht abstreiten. Ich finde, dass auch derartig kurze Texte gut sein koennen, ist nur schwerer die Message so rueberzubringen als wenn man gleich etwas mehr schreibt. Das ist ja auch allgemein die Schwierigkeit an Kurzgeschichten, also mal sehen wie du das gemeistert hast …
    Suess (lol, scheiss amerikanische Tastatur) ist die Geschichte auf jeden Fall. Ich sag es gleich mal vorne weg, ich stehe nicht auf so einen Kitsch und derartige Kosenamen, wie Himbeere, oder so … na ja, kannst dir in etwa vorstellen, was ich davon denke. Aber gut, aufgrund meiner eigenen Interessen moechte ich natuerlich kein wertendes Wort ueber deinen Text sagen, weshalb ich darauf auch nicht weiter eingehen werde, aber ich moechte es nur anmerken, denn das waere beim Wettbewerb wohl auch einer der Gruende gewesen, warum ich die Abgabe beim Wettbewerb wohl eher nicht gevotete hatte, beziehungweise nicht mit sonderlich vielen Punkten, ich mag sowas einfach nicht. Aber gut.
    Der Text ist meiner Meinung nach in zwei Abschnitte geteilt, zum die Aktionen in den ersten beiden Absaetzen und zum anderen die Gedanken in den letzten beiden Absaetzen. Was mich etwas stoert, ist dass der zweite Abschnitt einfach nicht genug beschrieben wurde. Du bist sehr oberflaechlich an die Gedanken, vor allem aber an die Emotionen, der Charaktere heran gegangen, da fehlt es einfach noch. Der erste Abschnitt hingegen hat mir rein technisch gut gefallen. Die Spielerein des Paerchens sind ja echt ganz sweet und die hast du auch mehr oder weniger gut beschrieben, also was das Beschreiben von Aktionen angeht warst du schon ziemlich gut. Die Probleme sehe ich wie gesagt eher im zweiten Abschnitt, wo du einfach nicht genug beschreibst, beziehungweise nur an der Oberflaeche des Wesentlichen kratzt.
    Mir fehlen die exzessiven Beschreibungen der Gefuehle von ihr. Du schreibst im Praesens und dazu noch in der ersten Person, viel intensiver geht es kaum. Dafuer hast du einfach zu wenig geschrieben, das ist sehr schade. Denn eigentlich bietet genau das eine sehr gute Moeglichkeit auf Gedanken und Emotionen sehr detailliert einzugehen. Vor allem letzteres ist in solchen Situationen wie diesen, wo doch Liebe regiert, eine sehr wichtige Sache. Aber auch die Gefuehle von ihm koenn(t)en, trotz der gewaehlten Perspektive beschrieben werden, nur auf eine andere Art. Mit der Beschreibung von Gestik, Mimik, Bewegungen und aehnlichem kann sich der Leser auch ueber seine Gefuehlswelt ein Bild machen und das, obwohl du im Grunde kein einziges Wort ueber diese schreibst. Du musst ja nicht das Resultat von Gesichtsausdruck XY nennen, das soll sich der Leser dann selbst denken.
    Allgemein ist es eben eine sehr intensive Szene, in einer sehr intensiven Schreibperspektive und mit den richtigen Stilmitteln und Beschreibungen waere es einfach noch etwas schoener gewesen. Was allerdings nichts daran aendert, das die Kurzgeschichte ein sehr suesses Thema aufgreift und dieses rein von der Handlung her auch gut rueberbringt. Die Beschreibungen sind zwar vorhanden, nur sind sie recht kurz und oberflaechlich und demnach nicht allzu ausfuehrlich.
    Besonders gefaellt mir uebrigens das Ende, das ist dann schon wieder fast etwas, was ich gut finde, rein vom inhaltlichen her. Also mit gut finden meine ich, wie schon gesagt, wirklich meinen eigenen Geschmack. Das ist einfach nur ein sehr schoenes Ende und wurde auch mit einer treffenden Wortwahl abgerundet.


    Trotzt der vielen Kritik die ich geaussert habe, muss ich doch sagen, dass du mich mit der Kurzgeschichte schon mehr oder weniger ueberzeugen konntest. Es gibt immer Dinge, die man verbessern kann und genauso gibt es auch immer jemanden, dessen Geschmack man mit etwas nicht trifft. Derartiger Kitsch ist eben nicht mein Ding, aber gut ist die Kurzgeschichte trotzdem.


    Das Feedback ist jetzt tatsaechlcih etwas kurz, das tut mir Leid, aber ich bin etwas in Eile. Wenn ich zu Hause bin werde ich noch etwas ausfuehrlich etwas zu dem Elfchen sagen und dann melde ich mich natuerlich auch beim naechsten Update wieder, hab dein Topic ja immerhin uebernommen. (:
    Liebe Gruesse aus Hollywood!

  • Hallo Narime. ^^ Dein Topic ist mir schon lange aufgefallen und da dachte ich mir, ich gebe dir einfach mal einen Kommentar ab. Im allgemein muss ich sagen, das ich deinen Schreibstil und allgemein,ein deine Werke sehr mag, viele habe ich mir allerdings nicht durchgelesen, aber das wenige was ich bereits gelesen habe, hat mir durchaus gefallen.Ich werde auf eines deiner älteren Werke eingehen, ich hoffe das es okay für dich selber ist, da ich diesbezüglich zu einem deiner Gedicht keine Rückmeldung gesehen habe, dachte ich, das ich dir dazu einfach etwas schreibe. Besonders weil mir dieses sehr gefallen hat.


    Unser Tag
    Ich bin wahrlich kein Held wenn es um das Kommentieren von Gedichten geht, aber dieses hier von dir hat mich sehr beeindruckt. Ich werde aber allgemeiner darauf eingehen, statt auf jede Strophe.
    Das Gedicht besitzt etwas leicht „märchenhaftes“, ich weiß nicht, jedenfalls hat es mich sehr an ein Märchen erinnert, es ist zwar idyllisch und weist nicht ernsthafte Probleme oder Personen die einem Schaden wollen, aber dennoch kam mir der Gedanke auf, als ich es gelesen habe. Ich mag es sehr, die Geschichte die sich dahinter verbirgt ist sehr schön und deine Reime ergänzen es alles. Das Bild welches mir mit dem Gedicht dargeboten wird, wirkt sehr harmonisch, zwar beschäftigt es sich nicht um ein sehr tiefgründiges Thema, aber umso mehr wirkt bleibt auch dadurch diese „Leichtigkeit“ erhalten und es hat auch etwas Natürliches. In mir keimt das Bild eines Waldes im Frühling, während die Sonne ihre letzten Strahlen durch das Blätterdach der Bäume sannt und sich verabschiedet.
    Die erste Strophe ist zwar eher so etwas wie ein Zusatz, wobei sie selber nicht schlecht kling, wenn es auch einige Fragen aufwirft und eher mir so erscheint, als sei sie nicht besonders gut überdacht worden, sondern das du dich eher auf die Reime konzentriert hast und wenig auf das Gesamtbild bzw. ob auch diese Strophe zu dem Gedicht passt. Wobei selbst wenn man diese mit liest merkt man es zu beginn nicht, das du diese weggelassen hast.


    Ein kurzer Kommi, tut mir Leid, aber mir selber ist nicht mehr eingefallen was ich dazu schreiben konnte und ich hoffe du freust dich dennoch etwas über meinen mageren Kommentar.



    Liebe Grüße

  • Danke euch dreien. :) Ich habe mich sehr gefreut, mal ein paar Kommentare in meinem Topic zu lesen, auch wenn meine Werke in letzter Zeit so spärlich daherkommen. ^^




    Liebe Grüße und noch frohe Feiertage,
    Narime~

  • Hallo Narime (:


    Dein Topic verfolge ich schon ziemlich lang, habe bis jetzt aber irgendwie nie kommentiert, wie mir gerade so auffällt. Du musst wissen, dass ich deine Werke teilweise wirklich sehr gerne mag, da sie ziemlich oft zum Nachdenken anregen, wie zum Beispiel deine beiden Kurzgeschichten Tigeraugen und Wasserversorgung. Die erste wurde ja schon einmal kommentiert, weshalb ich mir Letztere heute vornehme, da ich sie wunderbar, aber gleichzeitig wirklich brutal finde, vor allem, wenn man bedenkt, was man damals von Yoshio und vielen anderen verlangt hat.


    Der Titel – „Wasserversorgung“ – ist eigentlich ziemlich unspektakulär, denn man stellt sich darunter eigentlich etwas ganz anderes vor, als das, was die Soldaten dort eigentlich machen. Du hast also die irreführende Betitelung der Einheit 731 im Zweiten Weltkrieg genommen. Wasserversorgung klingt im ersten Moment total harmlos und da ich diese Geschichte von dem Sezieren von Menschen nur mal gehört hatte (da ich mich im Moment eher mit dem Ersten Weltkrieg auseinandersetze und wir den Zweiten Weltkrieg auch erst nächstes Jahr in Geschichte bekommen), konnte ich mir da nicht wirklich etwas darunter vorstellen. Der Titel passt aber irgendwie dennoch zum Text: Eine irrtümliche Betitelung einer Einheit in ihrer Aufgabe, wo Yoshio erst hinter kommt, als er selbst zur Hand gehen muss.


    Das Zitat finde ich hier sehr passend und ich als Leser wusste gleich, dass es diese Kurzgeschichte in sich haben würde. Es spiegelt diese Verbrechen wieder, zu denen Yoshio gezwungen wurde, obwohl er es sich ja eigentlich indirekt selber eingebrockt hat, indem er sich dem Heer angeschlossen hat, was ihm ja hinterher auch klar wird, da er es bereut, sich je dafür gemeldet zu haben. Wenn man jedoch bedenkt, was für eine Auswahl er an Möglichkeiten hatte, kann ich seine Entscheidung nachvollziehen. Lieber im Militär sein, als auf der Straße leben, auch wenn man dann hoffen würde, nicht gerade in eine solche Einheit eingeteilt zu werden.


    Was ich sehr schön finde, dass du sehr solide schreibst. Man merkt, dass du auf diesen Schockmoment, den auch der Leser haben soll, wenn er diese Geschichte nicht kennt, hinarbeitest und man kann gut unterscheiden von dem, was wirklich passiert ist, und dem, was du so hinzugefügt hast, um die Geschichte ein wenig auszubauen und abwechslungsreicher zu gestalten. Du konzentrierst dich hier nicht nur auf geschichtliche Fakten, also Sachen, die Yoshio Shinozuka damals wirklich getan hat, sondern auch alltagsübliche, mit denen man ständig konfrontiert wird: wie zum Beispiel dem Rauchen.
    Deshalb verspürt man kurz nach dem Anfang, nachdem er sich entschieden hatte, was er tun sollte, und was vermutlich später besser für ihn sein würde – was es nun ja doch nicht war -, eine gewisse Ruhe. Diese abstoßenden Fakten, wie der Blutgeruch in den Zimmern, lässt du in den Hintergrund rücken, als er sich in dem Gefängnis umschaut und dann eine raucht. Du weist einen mit dem Satz „[…], bis heute.“ auf das Ereignis schon sehr früh hin, zu diesem Ereignis, worum es sich in der ganzen KG dreht. Auch die nach Blut riechenden Laken und die ganze Kleidung in den Spinden, die du erwähnst, lassen einem schon etwas erwarten, was unangenehm ist.
    Und trotzdem trifft es einen an, als es zu der Szene kommt. Dieses emotionale Ereignis hättest du vielleicht etwas mehr beschreiben können, auch wenn du es geschickt gemacht hast, indem du schreibst, dass er sich nicht wirklich daran erinnern kann. Hier hätte ich es besser gefunden, wenn du ein wenig mehr auf die Emotionen geachtet hättest, Fragen, Überlegungen die er sich stellt, auch nach dem Ereignis. Warum er das getan hatte. Weil er keine andere Wahl hatte. Keine Beschreibungen, wie er das getan hat, da reichen die Andeutungen mit dem Skalpell vollkommen aus, denn man kann es sich selber vorstellen, aber mehr Emotionen oder Gedanken hätte ich hier schön gefunden. Auch, als er i Gefängnis sitzt. Andeutungen, dass er darüber nachdachte, was er wohl ohnehin schon jeden Tag tat und was er tagtäglich bereute. Einfach, dass du diese Gedanken und Gefühle noch ein Stück mehr ins Zentrum rückst, denn meiner Meinung nach, geht es hier darum und diese Taten, zu denen er gezwungen wurde.


    Dann hast du hier wieder ein relativ offenes Ende dem Leser vorgesetzt, welches zum Nachdenken über diese Kriegsverbrechen anregt. Auch wenn dieses Ende ein wenig abrupt kommt, nach dieser vorherigen Szene und ziemlich kurz und wieder ausbaufähig ist, so finde ich es dennoch gelungen. Ich finde auch, dass dir solche Geschichten wie diese auch gerade auch Tigeraugen, mit einem dramatischen Ende, bzw einer dramatischen Handlung ziemlich gut gelingen. Auch wenn du dann meistens etwas distanziert schreibst und abrupt aufhörst, mit einem Satz, der wie eine „Bombe“ einschlägt, wie bei Tigeraugen „Und dann, mit einem Satz, war Anouks Leben zu Ende.“, finde ich diese Geschichten gelungen. Da kann ich getrost sagen, dass du das mit deinem eigenen Schreibstil so gut machst, wie das Fotografieren :D


    Könntest du mich bei neuen Werken benachrichtigen? Ich hatte es schon so lange vor, bei dir mal zu kommentieren, da kam mir dein Eintrag in der Feedback-Kette eigentlich ziemlich gelegen. Am besten wäre per Gästebuch, wenn es dir keine Umstände macht (: Dann verabschiede ich mich wieder und wünsche dir noch einen schönen 2. Weihnachtstag, außerdem einen guten Rutsch ins Jahr 2014! (=


    Liebe Grüße
    ~ Naryk

  • Bevor das neue Jahr kommt, will ich die Fünfe voll machen und noch ein letztes Update bringen. Vielen Dank Naryk, mit dem nächsten Update bekommst du dann auch Rückmeldung, genauso wie deine drei Vor-Kommentatoren. ^^'





    e/

  • 2014 will ich mit einer Neuauflage von "unwissen" erfreuen. Oder auch nicht. Lange schon will ich meine Fanfiction wieder aufleben lassen, jedoch verliere ich so oft die Geduld und Lust, dass ich bisher kaum über 5 Kapitel hinweg kam. Deshalb will ich mein neues Konzept von unwissen nun vorerst hier erproben, bis es sich warmgelaufen hat (das hat es nämlich nach mehreren Monat Arbeit immer noch nicht). Die Länge der "Kapitel" bzw. Sequenzen ist absichtlich kurz gewählt. Sie sollen wirklich einzelne Szenen darstellen und werden auch in Zukunft nicht länger. ^^


    [tabmenu][tab=1.0]


    unwissen
    Wenn du vergisst, wer du bist.


    [Blockierte Grafik: http://i.imgur.com/qi7rsWJ.png]


    Arc 1: Winter


    Sequenz 1.0 - Prolog

    D E R R A B E


    Bist stets begleitet durch Gesang
    Umhüllt vom schwarzen Winterklang
    So fliegst Du deinen Weg entlang.



    Lautlos schwebte der Schatten über die Felder. Hier und da wandte er seinen Kopf zur Seite, sah, wie sich der Wind durch seine Federn bauschte. Kräftig waren die Schwingen, die sich unter dem Gefieder verbargen, kräftig genug, um den Raben viele lange Stunden am Stück durch die Lüfte über das Land zu tragen. Baum für Baum rauschte auf seinem Weg unter dem Vogel vorbei, alle standen sie da wie grauenvolle Totenwächter im Schnee, die mit ihrer Vielzahl an dürren Armen gen Himmel schrien. Der Klang ihrer Worte verhallte tief im Innersten des schwarzen Tiers; es sog ihn in sich auf und zehrte von der Trauer seiner Umgebung.


    Mit einem Schwung seiner Flügel entkam er wieder ein Stück weiter den sich nach ihm streckenden Baumkronen, spähend nach seinem eigentlichen Ziel. Sein Gefühl verriet ihm, dass der Weg sein Ende nahm, und am Horizont tauchten schon vereinzelt Lichter auf. Wie von Glühwürmchen im Sommer, schwirrten sie durch das leichte Auf und Ab, verursacht durch seine verstärkten Flügelschläge, am Himmel herum. Straßenlaternen, Kerzen in den kleinen Häusern mit den dunkeln Fassaden – schwelende Lichtquellen, die nur schwach die Straße erhellen konnten.


    Je näher der Rabe kam, desto mehr fing ihn die trostlose Stimmung des Städtchens ein. Umso klarer wurde ihm, dass er sie schnell finden musste, finden und auf den rechten Pfad führen. Er landete auf einer Stange, die den Namen des Gasthauses trug, an dem sie angebracht worden war. Der Vogel streckte seine kalten Schwingen und faltete sie dann an seinem Körper zusammen. Er versuchte, in das Lokal hineinblicken zu können, senkte seinen Schnabel gefährlich weit unter die Stange, um einen Blick auf das Innere zu erhaschen. Es war kein Gasthaus.
    [tab=1.1][font=tahoma]Sequenz 1.1

    D A S M Ä D C H E N


    Verloren und unwissend sein:
    Sie saßen da, im Kerzenschein
    Und dennoch warst Du ganz allein.



    Die schwächelnde Flamme der Kerze flackerte, als sie durch den Windstoß seines Mantels berührt wurde. Das Mädchen konnte ihren Blick von ihr nicht abwenden, zitternd, scheu und klein, wie eine orangegelbe Krone, die am Kopf der Stummelkerze saß. Doch es war nicht die einzige Lichtquelle in dem großen Schankraum, an den Wänden flimmerten Öllampen, die einen düsteren Schatten hinter alles und jeden in dem Raum zeichnete. Die Kerze hingegen war dafür verwendet worden, um geheimnisvolle Dokumente zu lesen – zumindest durfte das Mädchen von deren Inhalt nichts wissen, da man ihr einfach nichts verriet.


    Der Duft von schwerem, alkoholgiftigem Punsch schwoll ihr entgegen, als der Mann sich gegenüber mit seinem wuchtigen Humpen niederließ. Seine großen, dunklen Augen wurden umrahmt von tiefen Augenhöhlen, seine Brauen waren wild, wie das raue Fell eines Tieres. Die dicken Lippen ließen kein Wort verlautbaren, während der Unbekannte das Mädchen musterte. Grimmig sah er drein. Dann nahm er einen Schluck von seinem Gesöff, hustete und winkte einen zweiten Mann her, der an einem anderen Tisch weitere Schriften studiert hatte. Sie waren wie Tag und Nacht – der zweite war jung, und wirkte gepflegt. Dennoch schien es so, als würden beide nicht wissen und verstehen, in welcher Situation sich ihre kleine Runde befand – und auch die vielen, gelesenen Zeilen den Nebel in der Geschichte nicht lüften konnten.


    Der dicke Bärtige mit den buschigen Augenbrauen nuschelte etwas dem anderen zu. Dann nahm er einen großen Schluck von seinem Getränk, setzte ab und starrte das Mädchen an. Er hob ein letztes Mal seinen Krug und leerte den Rest in sich rein, bevor er sich erhob, die Bank ein erleichtertes Ächzen von sich gab und seine dumpfen, stampfenden Schritte seinen Abgang begleiteten. Nun waren das Mädchen und der Zweite allein.


    „Du weißt also nicht, wer du bist?“, fragte er.
    „Nein“, antwortete sie. Zum ersten Mal drang Leben in den blassen Körper, der auf einem Stuhl mitten im Raum saß. Ihre blauen Haare umrahmten ein zartes Gesicht, das einen derart schneeweißen Teint besaß, dass sie hätte genauso gut tot sein können. Zerbrechlich wie eine Porzellanpuppe starrte sie den Fremden an, der vor ihr stand und sich über sie gebeugt hatte.
    „Und wo du bist, auch nicht? Wie du herkamst?“
    „Nein.“ Fast lautlos drang das Wort aus ihrem schmalen Mund. Ihre Augen waren weit geöffnet und fixierten das Gesicht ihres Gegenübers, um alles aufzuschnappen, was es zu erfahren gab. Doch sie begegneten einem Blick, der in dem Mädchen etwas auslöste. Ihre Augen erstarrten ihre Pupillen weiteten sich vor Angst.


    Sie beide waren unwissend.

  • Tut mir Leid Narime, dass ich dein Topic missbrauche um langsam wieder ins Kommentieren reinzukommen, aber da du die letzte bei der Feedbackkette bist, bist du irgendwo auch selbst schuld.


    Eine Neuauflage also, leider kenne ich nicht das Original, um irgendwo vergleichen zu können, andererseits macht das aber auch gar nichts. Als erstes ist wohl zu sagen, dass mich der kleine Bereich für "unwissen" rein äußerlich schon extrem gut gefällt, sowas lernt man wohl, wenn man ein Fototopic, einen eigenen FC und dazu noch eine Einzelwerkesammlung besitzt schnell. Für mich persönlich harmonieren die beiden Hintergrundbalken als sich zwar nicht ganz so gut, aber da sie sich in deinem Foto wiederfinden, wirkt es doch stimmig.
    Ich muss mal anmerken, dass mich das "Arc 1" dabei, aber doch etwas irritiert. Eine vertrauenswürdig Quelle erklärte mir die Abkürzung als Kapitel, aber wozu steht dann noch Prolog dabei? Ich meine, du studierst wohl Deutsch und das wird schon seine Richtigkeit haben, aber mir erschließt sich das Prinzip dahinter nicht so ganz.
    Fangen wir mal mit der Interpretation an. Da über den drei einleitenden Zeilen das Wort Rabe steht, wird einem wohl klar, dass dieser damit angesprochen wird bzw. mit im Mittelpunkt steht. Dabei das Wort Gesang zu wählen, ist wohl etwas widersprüchlich, zumindest wirkt es so auf mich. Wenn man daran denkt, mit was der Rabe entfernt assoziiert wird, denkt man nicht unbedingt an etwas Positives, was mit Gesang vielleicht verbunden wird, denn einen wirklich schönen Gesang gibt ein Rabe ja nicht wirklich von sich. Man könnte dabei dann meinen, dass er von anderen Vögeln umgeben ist, was dann aber nicht so gut mit dem Winter an sich harmoniert. Versteht man wie ich das meine? Der Rest fügt sich aber gut ineinander, vor Augen hat man ein gutes Bild der "Situation" bzw. sieht man den Raben vor seinem inneren Auge fliegen.
    Kommen wir aber jetzt mal zum eigentlichen Prolog.
    Bei dem zweiten Absatz verwirrt mich allerdings eine Sache. Weswegen schwirrt den der Schein einer Laterne, durch den Flügelschlag das Raben? Aufgrund dieser Aussage, würde ich meinen, dass man sich mit der geplanten FF auf eine Art Zeitreise macht, denn die Laternen werden zu dem Zeitpunkt von Unwissen noch mit Kerzen.. betrieben. Oder das ist in England heute noch so, kenne mich wohl zu wenig damit aus. Ansonsten ist zu sagen, dass der Prolog passend endet, denn man will wissen, was in dem Gebäude vor sich geht oder was einen erwartet, wenn es doch kein Gasthaus ist.
    Man merkt schnell beim Lesen, dass dein Schreibstil schon ausgereift ist, es lässt sich sehr schön lesen, auch wenn es manchmal etwas kompliziert wirkt. Die Atmosphäre die du aufgebaut hast, wirkt stark und düster, man ist beim Lesen eingenommen von ihr.
    Wenn ich schon mal dabei bin - und die beiden "Werke" auch noch so schön kurz sind, mache ich auch gleich mit Sequenz 1.1 weiter. Bei diesem Vorspann, habe ich nach dem Lesen sofort an die Anwesenheit eines Geistes gedacht und das hat mir wirklich super gefallen. Du schaffst es im Grunde schon mit wenigen Sätzen, viel zu erzählen und dabei - gerade bei diesen drei Zeilen - lässt du, meiner Meinung nach, dem Leser noch sehr viel Interpretationsfreiheit. Einzig der Wechsel von dem "sie" zu "du", missfiel mir im ersten Moment etwas, da man sich da eher wie ein Beobachter fühlt, dann aber direkt angesprochen wird. Hat mir aber dennoch auch wieder gut gefallen, falls das noch nicht klar wurde. :rolleyes:
    Was ich gleich mal zu Beginn anmerken möchte, falls es später nicht mehr gut in meinen Schreibfluss passt; du schreibst zwar von einem großen Raum, aber als ich den Text gelesen hatte, wirkten die Beschreibungen eher passend zu einem etwas kleineren Raum. Da hätte ich mir eventuell noch mehr Angaben zur Umgebung gewünscht, was sich also noch alles dort drin befindet. Beispielsweise eine Theke, wie in einem Gasthaus üblich, etc?


    "Dennoch schien es so, als würden beide nicht wissen und verstehen, in welcher Situation sich ihre kleine Runde befand – und auch die vielen, gelesenen Zeilen den Nebel in der Geschichte nicht lüften konnten." Der Satz nach dem "-" verwirrt mich etwas, bzw. wirkt es auf mich irgendwie so, als würde da noch ein Wort fehlen oder eines wäre falsch, auch wenn ich nicht genau sagen kann, was für eines. In meinen Ohren, würde es besser klingen, wenn es in etwa so dastehen würde: "und auch die vielen, gelesenen Zeilen konnten den Nebel in der Geschichte nicht lüften."
    Viel mehr kann ich aber auch fast nicht zu diesem Part sagen. Die Geschichte ist jetzt schon unglaublich dicht und eigentlich möchte ich schleunigst den ganzen Rest davon lesen, den du noch parat hast. Mir ist es zwar nicht wirklich recht, dass sie blaue Haare hat, da diese der Geschichte irgendwie das realistische nehmen, auch wenn es natürlich im RL blaue Haare gibt, so passen diese nicht so wirklich.


    Mir ist außerdem noch ein kleiner Fehler untergekommen:
    "Ihre Augen erstarrten, ihre Pupillen weiteten sich vor Angst."
    Sind imo sogar zwei, denn ich bin der Meinung, dass da mein blau gekennzeichnetes Komma fehlt, oder meine Grammatikskills sind einfach schon extrem eingerostet. Der andere wäre das rot markierte "r" bei ihre, dass im Original gefehlt hat.
    Und jetzt komme ich noch schnell zum letzten Satz. Bei dem wundert es mich nur etwas, dass beide unwissend sind, denn auf mich macht es eher den Eindruck, dass der eine Mann etwas weiß. Außer bei deinem Satz handelt es sich um etwas das in der Zukunft passiert, wer weiß.


    Ich hoffe jedenfalls, dass dich mein Kommentar ein bisschen gefreut hat und ich freue mich schon auf mehr von "Unwissen"! (:


    PS: Ach, ich hatte noch etwas beim Prolog vergessen, was ich jetzt einfach hier dran hänge.
    "Baum für Baum rauschte auf seinem Weg unter dem Vogel vorbei"
    Dieser Satz lies mich beim Lesen etwas stolpern. Denn ich finde, den Satz einfach irgendwie komisch, lol. Entweder würde ich das "auf seinem Weg" oder das "unter dem Vogel" weglassen, denn mir kommt es etwas doppelt gemoppelt vor, aber vielleicht ist das einfach nur extrem.. hohes Deutsch, das nicht für normale Bürger gedacht ist, haha.


  • unwissen
    Wenn du vergisst, wer du bist.


    [Blockierte Grafik: http://i.imgur.com/qi7rsWJ.png]


    Arc 1: Winter


    Sequenz 1.2

    L A N G E N Ä C H T E


    Der Wind blies durch den Himmelsdunst
    Und so als sei es eine Kunst
    Zauberte er in Nachtens Gunst.



    Das Mädchen saß, hilflos die Hände in ihrem schmalen Schoß zusammengefaltet, auf einer Pritsche. Sie war kalt, hart und aus sprödem Holz gefertigt – vielleicht war es mal in besserer Verfassung gewesen, jedoch roch das Material nun alt und modrig, passend zu dem feucht-kühlen Gefühl, das auf ihrer elbenweißen Haut lag. Man hatte ihr eine Decke gereicht, aus kratziger Wolle und Grau in der Farbe, zumindest konnte sie keine Farbe in der Halbdunkelheit ausmachen, die der fahle Schein der Kerzen erzeugte.
    Der junge Mann hatte sie hierher gebracht, stumm und mit traurigem, entschuldigendem Blick zeigte er ihr das kleine Zimmer oberhalb des Schankraumes. Die anderen Gästezimmer der leeren Herberge waren größtenteils mit Gittern und Eisenstangen und dicken Schlössern versehen. Das war kein Gasthaus mehr, nein, das war die örtliche Wache.


    Mit mulmigem Gefühl saß die Blauhaarige da und blickte durch das vergitterte Fenster den Sichelmond an. In seltsamen Formationen schoben sich die Wolken mal schneller, mal langsamer an ihm vorbei und machten sie, trotz der schweren Gedanken, durchaus schläfrig. Dennoch stand sie auf aus ihrer Position und machte einige Schritte zur Tür hin – sie war unverschlossen und einen Spalt breit geöffnet, sodass das Mädchen sie lautlos anstoßen und weiter öffnen konnte. Etwas mehr Licht fiel nun in ihre umfunktionalisierte Zelle und in ihr Blickfeld schob sich ein schwerer Schreibtisch, auf dem viele Papierrollen, Bücher und Dokumente lagen, die von den beiden Männern begrübelt wurden. Es waren anscheinend dieselben, die sie unten schon ausgebreitet und selektiert hatten und nun eingehender begutachtet werden sollten. Erst schien sie unbemerkt zu bleiben, doch dann richtete der Blick des Jungen auf das Mädchen, während der Dicke gefährlich weit die Augen schloss und seinen letzten Becher Bier schräg dem Boden zuneigte. Kein Rätsel der Welt konnte den Mann nach so viel Alkohol wachhalten, und der junge, anscheinend genauso wie er der Wache angehörig, vergewisserte sich, ob er tatsächlich eingeschlafen war. Dann, mit vorsichtigen Schritten um nicht die Dielen knarzen zu lassen, näherte er sich der offenen Tür.


    Die Blauhaarige zuckte erschrocken zusammen und ließ sich zurück auf die Pritsche fallen. Ihr Herz klopfte, rasend schnell wie galoppierende Pferde auf Kopfsteinpflaster. Jeder Ton ihres Körpers dröhnte in ihren Ohren und mit jedem Pochen und jedem seiner Schritte hatte sie das Gefühl, dass sie lauter würde und man sie bis nach draußen höre. Dann ging die Tür ganz auf. Das schwache Licht aller Kerzen flutete den relativ dunklen Raum, verschwand aber zugleich wieder, als er hinter sich die Türe schloss.
    „Keine Angst“, flüsterte er, „ich bin ja da.“




  • Servus Narime. (:


    Ich hab hier mal wieder reingeschaut und die Sequenzen zu „unwissen” entdeckt. (War ja ne Weile nicht mehr hier unterwegs, aber es ist immer noch so gemütlich wie zuvor. Besser: es ist noch gemütlicher!) Und nachdem ich die gelesen habe, dachte ich mir, ich geb dir ein bissl Feedback dazu. (:


    unwissen
    Der Titel an sich macht schon sehr neugierig - die Kleinschreibung ist gewollt, denk ich? -, da sich unweigerlich mehrere Fragen ergeben. Wer ist unwissend? Und was weiß derjenige nicht? Sehr gut würde der Titel auch in eine moderne Geschichte passen, in der die Regierung vor der Bevölkerung wichtige Dinge versteckt und die Hauptperson versucht das „Unwissen” darüber zu beseitigen. Aber ich glaube bei dir ist das Setting nicht in der Neuzeit angelegt, mal ganz davon abgesehen, dass der Untertitel „Wenn du vergisst, wer du bist.” schon deutlich macht, dass eine Person nicht weiß, wer sie ist. Und das ist ja doch die gesamte Identität eines Menschen, die setzt sich ja aus Dingen wie dem Namen, der Familie und einer ganzen Menge Erinnerungen zusammen. Und wenn man die durch Amnesie verliert … keine schöne Sache. Natürlich will man auch wissen, warum die Person ihre Erinnerungen verloren hat und nun nicht mehr weiß, wer sie ist. Und natürlich möchte man wissen, wer die Person denn nun ist. Insofern, ein durchweg interessanter Titel der mit dem Untertitel schön harmoniert und nur noch neugieriger macht.
    (Zu der Thematik, dass du schnell die Geduld und die Lust verlierst: Bist du Plotterin oder Nichtplotterin? Je nachdem, muss man nämlich etwas anders arbeiten - finde ich jedenfalls. Und ich glaube, dass Nichtplotter sich etwas schwerer tun im Fluss zu bleiben, weil sich der Plot quasi vor ihren Augen während des Schreibens entwickelt. Plotter dagegen können durchaus recht gut im Voraus planen, wo es hingeht und müssen nur noch schreiben. Was nicht heißt, dass auch Plotter monatelang nichts machen, geht mir ab und an so, obwohl ich den Plot schon kenne. Die Schreibschule hat da ein Topic dazu (Hier noch ein anderer Link, den ich entdeckt habe, zusammen mit diesem hier. Ist jetzt beides nicht grundsätzlich über das Nichtplotten - dummerweise ist "Plot" kein Ausdruck, der im Deutschen so oft in Verbindung mit dem Schreiben gebraucht ist und wenn man nur Plotten in Google schmeißt, dann kommt so was hier heraus. xD) - irgendwie hab ich im Kopf, dass du Nichtplotterin bist, aber frag mich nicht warum … - vielleicht hilft’s ja, das durchzulesen? Ansonsten hat das Dranbleiben an einem längeren Schreibprojekt auch immer viel mit dem Überwinden des inneren Schweinehunds zu tun. Da kämpf ich auch. ^^ Vielleicht hilft es dir ja, wenn du kleine Inhaltsangaben schreibst, bevor du gleich das ganze Kap tippst? Dadurch findet sich vielleicht ein roter Faden - nur so als spontane Idee.)


    Dann mach ich mich gleich mal an die erste Sequenz. (:


    Sequenz 1.0 — Prolog
    Nachdem unter dem Dreizeiler keine Quelle genannt ist, denk ich mir, dass er aus deiner Feder stammt? Gefällt mir jedenfalls sehr gut, die drei Verse sind schön zu lesen und läuten das Kapitel auch gut ein. Durch den Fokus auf den Raben, hatte ich gleich das Gefühl, dass die Natur eine Rolle spielt und bei „Winterklang” dachte ich an eine verschneite Landschaft weit weg von der Zivilisation. Spricht also schon mal für ein eher ländliches, wenn nicht sogar mittelalterliches Setting - da bin ich sehr gespannt!

    Herrlicher Einstieg - kurz und knaggisch. ;D Anders kann man es eigentlich nicht sagen. Mir hat der Rabenflug sehr gefallen, besonders durch deine Umgebungsbeschreibungen, die zwar dünn gesät waren, aber absolut konkret und so schön melodisch. Ich mag Vergleiche und Personifikationen sehr - gerade bei Pflanzen und besonders bei Bäumen mache ich das nur zugern selbst. (: Natürlich hätte man hier weitaus ausführlicher werden können, obwohl so eine Schneelandschaft irgendwie konturlos ist und man durch den ganzen Schnee Hügel nicht wirklich ausmachen kann, Bäume nur kahle Äste haben und karg in der Landschaft stehen, als einzige „Farbtupfer” in dem ganzen Weiß, aber gerade die Kälte wäre doch interessant zu wissen. Und der Himmel. Da später Lichter erwähnt werden, muss es wohl Dämmerung oder vielleicht schon Nacht gewesen sein, aber das wäre natürlich trotzdem schon früher interessant zu wissen gewesen. Für das Kopfkino. (: Man merkt jedenfalls, der Rabe hat ein Ziel. Er muss jemanden finden und da er von „sie” spricht, deutet entweder auf eine weibliche Person hin oder auf eine Gruppe von Leuten. Kann man an der Formulierung hier nicht ganz festmachen.
    Der Rabe landet also schließlich auf dem Schild, das an einem Gasthaus an einer Stange angebracht ist. Ich kann mir nicht helfen, aber ich hatte wirklich ein mittelalterliches Setting vor Augen - mal sehen, ob ich da richtig liege. Sehr verwirrend ist dann der allerletzte Satz: Es war kein Gasthaus. Zuvor wird noch von Gasthaus gesprochen und jetzt ist es doch keines? Ich persönlich hätte da ja ein „aber” reingesetzt, aber das muss man natürlich nicht, denk ich jedenfalls. Jedenfalls entpuppte sich das Gasthaus, also doch nicht als solches. Insofern zeigt wohl nur mehr das Schild an, dass es ein Gasthaus ist und eigentlich ist es schon längst etwas ganz anderes. Was es ist, das ist hier natürlich die Frage, die man sich am Ende stellt. Zusammen mit vielen anderen Fragen, beispielsweise woher der Rabe kommt oder ob er geschickt wurde und wen er überhaupt finden muss. Und auf welchen Pfad muss er sie führen? Ja, da kommt einiges zusammen. Bin schon sehr gespannt, ob sich der Nebel etwas lichtet oder ob du in den ersten Sequenzen erstmal eine ganze Menge Fragen aufwirfst. (:


    Sequenz 1.1 — Das Mädchen
    Und erneut steht ein Dreizeiler dem Text voran. Also handelt es sich wohl um eine weibliche Person die unwissend ist, wenn die Sequenz so heißt - also jedenfalls hab ich so das Gefühl. Sagt für mich aber auch die erste Zeile in dem kurzen Gedicht. Trotzdem scheinen mehr Leute anwesend zu sein, wenn in der zweiten Zeile davon die Rede ist, dass ja, die Mehrzahl im Kerzenschein saß. Entweder sind sie in einem dunklen Raum oder es ist Nacht. Wenn es Nacht ist, dann wäre das fast ein nahtloser Übergang vom Prolog, lediglich aus einer anderen Perspektive. Vielleicht mal sehen. Trotzdem, obwohl es mehrere Personen zu sein scheinen, ist eine Person ganz allein - wahrscheinlich die unwissende?
    Na mal sehen, bevor ich hier weiter spekuliere les ich lieber mal die Sequenz. ^^

    Wir befinden uns also tatsächlich im Inneren des Gebäudes in dem der Rabe vorher reingesehen hat. Naja gut, eigentlich weiß man es nicht genau, aber ich schlussfolgere das mal daraus, da von Schankraum die Rede ist und der Rabe ja auf dem Schild von einem Gasthaus sitzt. Würde also zusammenpassen. Viel Handlung ist in dieser Sequenz nicht, man lernt allerdings drei Charaktere kennen - oder hört jedenfalls von ihnen. Ein beleibter Kerl, der gerne Punsch trinkt - warum eigentlich kein Bier? Wäre das nicht viel verbreiteter? -, ein Jüngerer, der scheinbar mehr auf sein Aussehen achtet als der andere und ein Mädchen mit blauen Haaren, die nicht weiß, wer sie ist. Sie ist somit die Unwissende, obwohl am Ende eigentlich alle unwissend sind, weil dem Mädchen von den drei Kerlen nicht geholfen werden kann. Anscheinend ist niemand sonst in dem Gebäude und die Männer studieren alte Dokumente. Wenn das Mädchen zwar menschlich aussieht, aber aufgrund ihrer blauen Haare zu einer anderen Rasse gehören könnte - man weiß ja nicht, inwieweit du hier in der Fantasy drin bist und ob wir es mit High- oder Low-Fantasy zu tun haben - dann könnten sie versuchen darüber herauszufinden, wer sie ist. Ich meine, würde jedenfalls Sinn machen. Versteh in dem Punkt allerdings nicht, warum sie sie da nicht einbeziehen. Aber nach dem kurzen Gespräch würde das wohl auch keinen Sinn machen, da sie wirklich nichts weiß. Auch hier gefielen mir die Beschreibungen wieder sehr, die du verwendet hast. Alle zwar kurz, aber dafür sehr aussagekräftig. Lediglich ein paar Sinneseindrücke fehlten, denn du hast dich vor allem auf die Augen konzentriert. Gerüche? Geräusche? Ich meine, die Stimme der beiden Männer hätte man beschreiben können oder aber, ob es noch nach was anderem riecht, als nach diesem komischen Punsch, den der andere in sich reinkippt. Das Mädchen sitzt wahrscheinlich auch auf einer Bank. Wie fühlt die sich an? Das wären so Kleinigkeiten die man noch hätte erwähnen können, da ja sonst nicht besonders viel Handlung ist. Ach ja, das Geraschel von Papier ist auch immer schön. (:
    Am Ende finde ich merkt man jedenfalls gut, dass dem Mädchen die Unwissenheit der beiden anderen Angst macht. Naja, was auch verständlich ist, immerhin scheint es so, als wollten sie ihr helfen und ich bin mir fast sicher, dass sie das auch gehofft hatte. Aber wenn die auch nichts wissen … steht sie wahrscheinlich wieder am Anfang. Würde mir auch Angst machen.
    Sehr interessant. Na, da bin ich direkt froh, dass ich die Sequenz 1.2 auch gleich lesen kann. (:


    Sequenz 1.2 — Lange Nächte
    Mhm … mit dem Dreizeiler hier kann ich irgendwie nicht so viel anfangen. Ist etwas abstrakt für mich, besonders die letzte Zeile mit Nachtens Gunst versteh ich nicht ganz. Aber gut, schön ist er auf jeden Fall und vielleicht komm ich bissl später drauf. Oder du erklärst es mir. ^^
    Ah, nun erfahren wir also, was dieses Gebäude nun ist, wenn es kein Gasthaus mehr ist: die örtliche Wache. Also wohl auch so eine Art Gefängnis, wenn man die Fenster vergittert hat und ich meine, der Raum in dem das Mädchen nun sitzt macht auch den Anschein als wäre der Ausdruck Zelle passender als Raum. Da bekommt man gleich ein ungutes Gefühl … Mhm … der Jüngere scheint der etwas fürsorglichere der zwei zu sein, aber irgendwie weiß ich noch nicht ganz, wie ich das einschätzen soll. Macht mich skeptisch.

    Obwohl das Mädchen schläfrig ist und es wahrscheinlich gar nicht mal so verkehrt wäre etwas Schlaf zu bekommen, steht sie wieder auf. Was ich auch gut nachvollziehen kann, wer kann in so einer Umgebung schon schlafen? Also öffnet sie die leicht geöffnete Tür noch etwas mehr und sieht in den Raum der sich dahinter befindet. Und wieder sitzen die zwei Männer über den Dokumenten. Machen sie aber schon ganz schön lang, finden die gar nichts? Ich meine, gut, je nachdem wie viele Dokumente es sind und wie die Schrift darauf ist - mhm … wahrscheinlich Handschrift, dann dauert das etwas, bis man findet was man sucht, wenn man erstmal die Schrift entziffern muss - aber es hört sich schon so an, als würden sie da bereits längere Zeit etwas suchen. Was auch immer, man weiß es ja leider nicht. Der Dicke ist also eingeschlafen, na, nach dem ganzen Alk auch überhaupt kein Wunder, aber was will der Junge? Oh mann, jetzt kommt der Kerl auch noch näher … Das ist schon irgendwie gruselig, kann der nicht bei seinen komischen Dokumenten bleiben und da nach Hinweisen suchen? Ich finde jedenfalls die Angst des Mädchens sehr gut nachvollziehbar.
    Okay, jetzt ist der Kerl mit ihr in diesem kleinen Raum? Und wird auch noch gleich so … na, ich weiß nicht, wie ich das beschreiben soll, mir persönlich ist seine Aussage viel zu intim. Die kennen sich doch gar nicht! Und davor hat er sich jetzt auch nicht wahnsinnig für sie eingesetzt oder so - jedenfalls nicht offensichtlich vor seinem Kollegen. (Wenn sie beide der Wache angehören, dann haben sie das Mädchen vielleicht auf einem Streifzug entdeckt? Möglich wär’s schon.) Also irgendwie gefällt mir das nicht und ich kann nicht mal sagen warum. Wahrscheinlich weil mir selbst die Situation jetzt sehr unangenehm wäre, wenn ich in einem kleinen Raum mit irgendeinem fremden Kerl bin. Aber als Cliffhänger ist das mehr als gut gemacht, das auf jeden Fall!


    Die Sequenzen sind allesamt der kurz und du sagst, dass du es auch so haben möchtest. Da will ich dir natürlich auch nicht dreinreden, aber ich persönlich, sehe dahinter eine wahnsinnig spannende Geschichte, die man durchaus sehr ausführlich erzählen könnte. Ich meine, die drei Sequenzen zusammengenommen ergäben schon ein schönes Kapitel ganz grundsätzlich. Gut, da fehlen dann natürlich sämtliche Überleitungen, weil du ja sagst, dass es Szenen sind und nicht mehr. Aber gut, das Konzept ist nicht schlecht und ich bin gespannt, was wir da noch zu lesen bekommen werden. (:


    Allgemein:
    Sou, ganz am Schluss möchte ich noch allgemein was sagen was nicht rein auf unwissen bezogen ist. ^^ Eines ist klar: du verstehst was du tust. Dein Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und ich finde, du hast dich hier wirklich gesteigert. Ich mag deine Wortwahl, deine Beschreibungen und finde, dass du es schaffst in wenigen Sätzen sehr viel Stimmung zu verbreiten. Wenn ich mir vorstelle, was du dann mit mehr Sätzen und detaillierteren Beschreibungen erzeugen könntest — oha! Was ich auch sehr bewundere ist dein Verständnis bei den Gedichten. Nicht nur, dass du auch hier immer eine schöne Wortwahl hast, nein, dein technisches Verständnis mit so Sachen wie Metrum und den ganzen anderen Fachbegriffen die für mich ja nur böhmische Dörfer sind ist wirklich erstaunlich. Ich weiß nicht mal was das ist und kann es infolgedessen auch nicht anwenden. Und ich finde es wirklich bewundernswert, dass du das schaffst. (:
    Deshalb schau ich hier auch gerne rein, wenn ein Update da ist!


    (Einzig wäre es für jeden Leser natürlich sehr toll, wenn du auf das Feedback eingehen könntest. Ich versteh total, dass man sich da manchmal bissl überwinden muss, gerade wenn man erst einige Zeit später dazu kommt und eigentlich nur noch sein Zeug posten will. Aber der Dialog zwischen Autor und Leser macht den Bereich aus. (: Und wir wünschen uns doch eigentlich alle Interaktion. Du kannst es ja so wie I~Weltall machen und in einem Post - unabhängig von deinen Updates - auf das Feedback eingehen. Wenn du gerade nichts herzuzeigen hast, aber ein paar Kommis bekommen hast, freut man sich als Kommentator trotzdem über die Rückmeldung. Und man kommt beim nächsten Update trotzdem gerne wieder, wenn es etwas neues zu lesen gibt. (: Nur als Anregung.)


    In diesem Sinne: einen schönen, ruhigen Feiertag und wir lesen uns beim nächsten Update. ;)


    — Cynda

  • Juni, Juli, August, September... Oktober. Ach, meine liebste Cynda, wenn du wüsstest, wie lange ich mir bereits vornehme diesen Post zu schreiben und wie ungünstig es gerade jetzt ist. Ich hab am Samstag Latinum-Prüfung und mich offiziell als abwesend gemeldet und was tu ich? Rumgammeln. Da will ich doch meine Zeit sinnvoll nutzen und dir endlich diese Antwort schicken, in der Hoffnung, dass dies auch mein Topic wiederbelebt und ich Inspiration finde, wieder mal was zu schreiben.