Der Himmel hat gewählt

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“
  • Der Himmel hat gewählt



    [Blockierte Grafik: http://oi47.tinypic.com/eqyypf.jpg]


    (selbstgemacht)




    Vorwort ~


    Hallo, schön, dass ihr hier seid!
    In meiner ersten Fanstory geht es um das Mädchen Vanessa, das auf Reise geht.
    Da ich erst seit kurzem schreibe, würde ich mich sehr über konstruktive Kritik freuen.
    Ansonsten... ja, in meiner Geschichte wird es sehr friedlich zugehen, weshalb ich wohl keine Warnung brauche. Es macht mir sehr viel Spaß, diese Geschichte zu schreiben und ich hoffe, es machte euch auch ein wenig Spaß, sie zu Lesen.



    Genre ~


    Man nehme Reise, mische nach einiger Zeit immer wieder ein wenig Fantasy
    hinzu, irgendwann nehme man das Reise weg und lasse die Fanstory von Fantasy dominiert sein, bis schließlich etwas geschieht und man einiges an Fantasy wieder wegnehmen kann. Danach nehme man vor allen Dingen Reise und lasse nur ab und zu eine Prise Fantasy mit einfließen. Je nach Geschmack kann man auch ein wenig Romanze untermischen. Und fertig ist der Fanstory-Teig! Jetzt bloß noch in den vorgeheizten Ofen und bei 120 Grad eine viertel Stunde backen.




    Danksagung und Widmung ~


    Danke an meine Freundinnen, die meine Texte über Pokemon brav ertragen, obwohl sie selbst keine Pokemonfans sind und mich immer loben (auch wenn ein wenig Kritik wahrscheinlich nicht schaden würde). Und an die User, die meine Titel im "Wann -passt-der-Titel-zur- Geschichte"-Thread bewertet haben. Widmen tue ich die Geschichte all denen, die – genau wie ich – gerne einfach vor sich hin träumen.




    Inspiration und Idee ~

    Ja, eigentlich stand als erstes die Idee, eine Fanstory zu schreiben und sich zu verbessern. Das Andere hatte ich zwar auch schon größtenteils im Sinn, aber noch nicht in diesem Zusammenhang. Das hat sich dann irgendwann zusammengemogelt. Inspirieren tut mich - ja, eigentlich allles Übliche. Musik, das Leben, Werke von anderen Künstlern ...



    Charaktere ~




    [tabmenu][tab='x']
    Natürlich wird dieser Teil des Startposts Spoiler enthalten.
    Richtige Steckbriefe werdet ihr hier allerdings nicht finden. Ich wüsste ja noch nicht einmal, wie ich meine Charas mit so wenigen Worten beschreiben könnte.



    [tab='Hauptcharaktere'][subtab='Vanessa']


    Alter: 13


    Aussehen: Vanessa hat violette Haare, die ihr ungefähr bis zur Brust gehen. Sie hat einen Pony, der in das normale Haar übergeht.
    Ihre Augen haben einen grünbräunlichen Farbton.
    Am liebsten trägt sie ein Top und eine violette Strickjacke darüber und dazu eine dunkelblaue Jeans. An Schuhwerk trägt sie am liebsten Turnschuhe oder Römersandalen.


    Pokemon: Flemmli (w)



    [tab='Nebencharaktere'][subtab='Vivian']



    Alter: 42


    Vivian ist die Mutter von Vanessa. Früher war sie Pokemonforscherin in Einall und hatte sich besonders auf die Träume von Pokemon spezialisiert. Doch dann lernte sie Vanessas Vater kennen und folgte ihm nach Hoenn. Dort hat sie weitergeforscht, bis sie mit Vanessa schwanger wurde.

    Pokemon: Somniam




    [subtab='Sue']
    Alter: 6


    Sue ist die kleine Schwester von Vanessa.
    [subtab='Isabelle']Alter: 13


    Aussehen: Isabelle hat bauchnabellange, hellblonde Haare und gletscherblaue Augen.
    Sie trägt immer verschiedene Sachen, liegt aber immer voll im Trend.


    Pokemon: Eneco (m), Sheinux (w)[/tabmenu]




    Copyright ~


    Das Copyright von allen Pokemon, Vivian und Prof. Birk sowie der Hoenn-Region liegt bei Nintendo bzw. Game Freak. Bei allen Personen, die ich selbst erfunden habe und bei Wesenszügen einiger Pokemon liegt das Copyright allerdings bei mir. Woher die Zitate kommen, steht hinter oder darunter und bei den Bildern (wenn ich denn welche hätte) steht auch darunter, wo es herkommt.




    Benachrichtigungsliste ~


    Laschoking




    Kapitelübersicht ~


    Prolog ~ Freiheit
    Kapitel 1 ~ nur ein Traum
    Kapitel 2 ~ Die Reise beginnt
    Kapitel 3 ~ Kleine Kämpferin I
    Kapitel 4 ~ Kleine Kämpferin II





    Anmerkung ~



    Der Titel ist nur vorübergehend, da ich noch keinen Besseren gefunden habe.
    Ich habs geschafft! Endlich ist sie on!

  • Prolog ~
    Freiheit





    Behände kletterte Vanessa auf ihren Lieblingsbaum und schwang sich auf einen besonders bequemen Ast.
    Als sie sich hingesetzt hatte, durchströmte sie ein Gefühl wohliger Vertrautheit. Hier saß sie manchmal
    den ganzen Nachmittag lang, sah den wilden Pokemon beim Spielen zu und träumte vor sich hin.
    Sie stellte sich das Leben als Trainer vor, wie sie in die weite Welt hinaus reiste und viele Pokemon
    und andere Trainer traf. All dies würde sie bald auch in Wirklichkeit tun. Voller Vorfreude warf sie
    dem Zigzachs und dem Fiffyen, den einzigen Pokemon, die heute auf der zu zwei Seiten mit Bäumen
    umgebenen Wiese waren, einen Blick zu. Die noch sehr jungen Pokemon spielten begeistert fangen
    und schienen sehr viel Spaß miteinander zu haben. Bestimmt lagen ihre Eltern ganz in der Nähe im
    Gebüsch und beobachteten ihren Nachwuchs mit wachsamen Augen.
    Vanessa wusste nicht so recht, was sie tun sollte. Sie hatte ein wenig Angst davor, alleine,
    ohne Bekannte, in die Ferne zu reisen. „Nein, nein, nein! Verdammt noch mal!
    Dir wird schon nichts passieren! Und du wirst sicher viele neue Freunde finden.“,
    schimpfte sie mit sich selbst. Zigzachs erschrak sich daraufhin.
    Das braunweiß gestreifte Dachspokemon bremste apprupt ab und sah zu ihr hoch,
    weshalb Fiffyen in es hineinlief. Vanessa meinte aus einem der Büsche ein Knurren
    zu vernehmen. Sichtlich verdattert schaute nun auch das graue Wolfspokemon in die Baumkrone.
    Die fragenden Gesichter der Beiden gaben ein so herrliches Bild der Verwirrung ab, dass Vanessa
    sich vorsehen musste, vor Lachen nicht vom Baum zu fallen. „Alles okay, ihr Süßen!“,
    versuchte das junge Mädchen die Welpen unter Lachen zu beruhigen,
    woraufhin die Pokemon ihr Spiel wieder aufnahmen und Fiffyen Zigzachs quer über die Wiese verfolgte.
    Schließlich holten sie ihre Gedanken wieder ein. „Ich werde ein Pokemontrainer!“, hauchte sie entzückt
    von der Vorstellung. Gestern, zu ihrem dreizehntem Geburtstag, hatten ihr ihre Eltern endlich
    die Erlaubnis gegeben, auf Reise zu gehen. Wenn man nämlich in Hoenn gute Noten in der Schule hatte und
    dazu die Erlaubnis der Eltern, durfte man schon nach Abschluss der sechsten Klasse auf Reise gehen.
    Mit zwölf hatte Vanessa nach Meinung ihrer Eltern aber noch nicht genügend Verantwortungsbewusstsein und Selbstständigkeit gehabt, um auf Reise zu gehen und sich eigenständig um ihre Pokemon zu kümmern.
    Doch nun, mit stolzen dreizehn Jahren, sei sie so weit. Prof. Birk war auch da gewesen und
    hatte dem Geburtstagskind erklärt, dass er sie bald zu sich einladen würde,
    wenn ein anfängerfreundliches Pokemon gefunden wäre. Überglücklich jauchzend stellte sie sich nun
    vorsichtig hin und balancierte geschickt bis an die Spitze des Astes. Dann breitete sie die Arme aus und
    schloss die Augen. Sie stellte sich vor, wie ihre Schwingen aus Träumen sie,
    erfasst vom Wind der Abenteuer, immer höher trugen. Immer höher, in den blauen Himmel hinein.
    Verzaubert öffnete sie ihre Augen und sah durch einige ihrer violetten Ponyfransen hinauf in
    den azurblauen Himmel, wo einige Wolken gemächlich dahinzogen.

  • [tabmenu]
    [tab=Hallöle]

    Nach einem langen KreaTief muss ich hier wieder in der Community meinen Status als Empfangskomitee wieder rechtfertigen. Da kommt mir deine Geschichte, die ja deine erste ist, gerade recht, weswegen ich dir gerne ein Kommentar hinterlassen möchte. Ich hoffe jetzt schon, dass er hilfreich sein wird, und bitte daher um kurze Rückmeldung, wenn du fertig mit dem Lesen bist :3


    Aber später dazu, erst einmal mein Kommentar für deine Geschichte:


    [tab=Startpost]

    Lugia ~ Startpost ~ Lugia


    Der Startpost besticht inhaltlich mit entsprechend guten Ausmaßen, optisch hingegen etwas weniger.


    Unter diesem Punkt der Optik fällt unter anderem das Fehlen eines entsprechenden Covers, ein Artwork oder Bild, welches deine Geschichte im Ansatz repräsentiert. Vielleicht findest du auf verschiedenen Internetseiten ein paar gute, vergiss aber im Nachhinein nicht, anzugeben, aus welcher Quelle du dein Bild beziehst. Ist es aber ein eigens erstelltes Kunstwerk, brauchst du lediglich anzugeben, dass es von dir ist ;3


    Es ist gut, dass du eine Art Vorwort benutzt; nicht nur, dass ich das lieber mag als eine Fanfiction ohne sowas, sondern du heißt auch mit freundlichen Worten die Leser willkommen und machst klar, was du von deiner Geschichte erhoffst; Spaß, wie es bei dir der Fall ist. Und auch der Wunsch nach konstruktiver Kritik wird hier ausgesprochen, damit wird auch ein gewisses Maß an die Leser gestellt, damit sie seriös mit dem Kommentieren sind.


    Eine seltene und ungewöhnliche, aber dennoch bildliche Vorstellung des Genres. Mehr sage ich mal nicht, da dieser Punkt in der Tat sehr schnell erklärt ist und keines weiteren Kommentars bedarf. Genau so wie das Erwähnen deiner Inspirationsquelle und deiner Idee, da diese Punkte persönliche Dinge sind, weswegen ich darauf auch nicht näher eingehen werde.


    Die Charakterbeschreibungen etnhalten sowohl Kritik und Lob zur Optik als auch zur inhaltlichen Darstellung:

    • Zunächst einmal nenne noch den Namen des Charakters; du zählst zuerst das Alter auf, und kommst dann auf die Person zu sprechen. Aber ich sehe gerade, dass du dich an einem Tabmenü versuchtest; das wäre dann etwas anderes. Da ich nicht weiß, woran es gerade bei dir lag, werde ich dir nochmal den Quellcode eines funktionierendes Tabmenüs darlassen:

      Code
      [tabmenu]
      [tab= Name des Tabs]
      Inhalt
      [/tabmenu]


      Du kannst dann weitere Anreihung an Tabs machen, achte nur darauf, dass diese nicht inmitten eines Quellcodes stehen. "(tab= ...]" darf nicht zum Beispiel nicht zwischen den Quellcodebefehlen (align=justify] - (/align] stehen. Den sonst kann der Tab nicht gelesen werden. Zieh daher immer, wenn du Beiträge bearbeitest und erstellst, den Quellcode editor vor, damit du stets den Überblick behältst ;3


    • Zuviel zum Erstellen eines Tabmenüs :3 Desweiteren kannst du durchaus mehrere Dinge zu Charakteren schreiben; deine Beschreibungen zum Aussehen sind gut und revidieren eine Benutzung von Bildern, aber vielleicht kannst du mehr Dinge zu ihrem Charakter (frech, lebensfroh etc.) und zu persönlichen Stärken und Schwächen schreiben. Dann hast du schon eine solide Vorstellung eines Charakters.


    Die Angabe des Copyrights verläuft im korrekten Rahmen, soll heißen, du erwähnst, dass die Pokémon Produkte der Firma Pokémon-Company ist. Und auch dein geistiges Eigentum wird hervorgehoben


    An sich könnte man nebenbei über ein farblicheres Aussehen streiten bei dem Startpost streiten; zum Beispiel könntest du die Überschriften einzelner Punkte farbig setzen, damit man sie vom rechtlichen Text unterscheiden kann. Sonst fasst dein Startpost guten Fuß, nur fehlt leider ein essentieller Klappentext, damit man weiß, worum es im Ungefähren in deiner geschichte gehen wird.



    [tab=Prolog]
    [subtab=Kommentar]

    Lugia ~ Prolog ~ Lugia


    Auf dem ersten Blick erscheint der Titel Freiheit recht nicht zum Thmea zu passen,


    Doch der Eindruck legt sich schnell wieder: Vanessa hält es zu Hause nicht mehr so richtig aus, da sie so sehr von ihrem Traum erfüllt ist, es dringt zu Tatendrang. Das führt sie auch zu solch leicht gefährlicheren Aktionen wie das Balancieren auf einem relativ dünneren Ast. Aber damit wird gut ihre Empfindung ausgedrückt; in ihrem zukünftigen Dasein als Trainer sieht so wohl Entfaltung ihres Lebens, frei von den Zwängen des elterlichen Haushaltes und frei sein, auf der Reise überall hingehen zu wollen. Irgendwie sehe ich das Sehnsuchtmotiv recht schön hier drin.
    Allerdings verpackst du die Atmosphäre nicht so ganz in Ortsbeschreibungen; zum Beispiel hättest du mehr über den Wald beschreiben können, in dem sie sich befindet. Aber an sich kann durchaus ihre inneren Empfindungen mehr in den Vordergrund gerückt werden. dies zeigt sich am Ende relativ deutig, als du ihre Vorstellung erläuterst:


    Sie stellte sich vor, wie ihre Schwingen aus Träumen sie,
    erfasst vom Wind der Abenteuer, immer höher trugen. Immer höher, in den blauen Himmel hinein.


    Ein schönes Bild; daran sieht man sehr deutlich, dass sie in der Tätigkeit die Freiheit in ihrem Tun sieht. Wahrlich schön bildhaft :3


    Auf sprachlicher Ebene stößt deine Geschichte auch gut an, auch wenn manche Ecken bestehen, zum Beispiel könntest du auf die einfachen Erwähnungen von Zigzachs und Fiffyen auslassen. Umschreibungen, wie die eine zum Zigzachs, machen ein relativ schönes Bild. Wenn du dennoch weiterhin Gebrauch von den Namen machen willst, dann tu es indefinierter; Beispiel: "Das Zigzachs und das Fiffyen/die beiden Pokémon". Dann weiß auch direkter, dass die beiden Pokémon gemeint sind, und keine Allgemeinheit. Im weiteren Verlauf findest du noch ein paar Korrekturen von Fehlern, die häufiger auf getreten sind, und von einfacheren Fehlern^^



    [subtab=Korrekuren]

    Vanessa wusste nicht so recht, was sie tun sollte. Sie hatte ein wenig Angst davor, alleine,
    ohne Bekannte, in die Ferne zu reisen.


    Einschübe werden mit Kommas beendet.


    „Nein, nein, nein! Verdammt noch mal! Dir wird schon nichts passieren!
    Und du wirst sicher viele neue Freunde finden.“, schimpfte sie mit sich selbst. Zigzachs erschrak sich daraufhin.


    Wenn nach der wörtlichen Rede ein Verb wie in dem Beispiel kommt, muss nach den Anführungszeichen ein Komma hin. Das war einer der häufigeren Fehler ;3


    „ich werde ein Pokemontrainer!“, hauchte sie entzückt
    von der Vorstellung.


    siehe oben


    Prof. Birk


    Kann so bleiben, aber ausgeschrieben sähe das vielleicht besser :3


    [tab=Schluss]

    Ich hoffe, ich konnte dir ein bisschen helfen.
    Bis demnächst vielleicht wieder^^


    Lugia~Silvers~Lugia


    [/tabmenu]

  • [tabmenu][tab='x']Rekommi ^^




    (Das Kapitel kommt irgendwann später)[tab='silvers']
    Danke für den Kommentar!



    Startpost ~
    Header ist da, Startpost ein wenig aufgehübscht.
    Das Tabmenu war nicht da, weil es nicht funktioniert hat. Und da waren halt die Namen der Charas drin ...
    Und die Beschreibung ... ich kann und möchte sie nicht beschreiben, das Möchten, da meine Leser sich ein eigenes Bild von den Personen machen sollen. Aber ich werd es aber versuchen. Sie werden zwar nie so ausführlich sein wie die von die Legende vom Dämonen, aber tja.

    Zitat

    nur fehlt leider ein essentieller Klappentext


    Wenn mir etwas dafür einfällt, mach ich einen. Allerdings möchte ich ja auch nicht zu viel verraten.



    Insgesamt kann man sagen, dass ich erst einmal den Startpost raushaben wollte, da ich mir nicht sicher war, wie lange ich den 'Mut' dazu haben würde.



    Prolog ~
    Was soll ich sagen? Was du bemängelst, verstehe ich. Jaja, die Ortsbeschreibungen sind echt mein Problem. Hach, das Bild mag ich auch voll gern. Sonst wäre es ja auch nicht drin.


    Sonstiges ~
    Dein Kommi hat mir geholfen, ganz klar. Ja, wenn du mal wieder kommentieren würdest, würd mich das echt freuen.


    [/tabmenu]

  • Kapitel 1 ~
    Nur ein Traum


    Hektisch sprang Vanessa von ihrem Schreibtisch auf und kniete sich noch einmal vor ihren großen,
    lilafarbenden Rucksack. Dann machte sie den Reißverschluss auf und sah nach, ob auch wirklich alles da war.
    Kulturtasche, Hosen, T-Shirts, Langarmshirts, Handtücher, Regensachen, Unterwäsche,
    ein Pullover und ein Schal. Es schien alles da zu sein. Erleichtert machte sie den Reißverschluss wieder zu
    und prüfte nun die Seitentaschen. In einer von ihnen waren Pflaster und Salbe.
    In einer anderen steckten ihr Notizbuch, ein Stift, Pokemonfutter, ein Napf und Geld.
    Darin würden später aber auch Trainerpass, Proviant und leere Pokebälle aufbewahrt werden.
    Ihr Schlafsack war oben am Rucksack mit dafür vorgesehenen Gurten festgemacht.
    Nun setzte sie sich wieder auf ihren Schreibtischstuhl zurück und sah sich in ihrem Zimmer um.
    Sie würde es sicher nicht mehr oft sehen. Bloß noch morgen früh …
    In dem oberen ihrer beiden Buchenregale verweilten dicke Wälzer über Reisen und Legenden Seite an Seite.
    In dem unteren hingegen tummelten sich Figürchen, Hefte, CDs und anderer Krimskrams.
    Neben der Tür, die dem Schreibtisch genau gegenüberlag, stand ihr Kleiderschrank, der ungefähr
    die Ausmaße eines Ursarings haben musste und wegen seiner dunklen Holzmaserung so gar nicht
    zu den Regalen passen wollte. In einigem Abstand davon befand sich ihr Bett, so,
    dass der Schrank ohne Probleme geöffnet und geschlossen werden konnte. In der Ecke zwischen
    Bett und Schreibtisch befand sich noch eine Kommode, die sich der Farbe her dem Schrank anpasste
    und lange, elegant geschwungene Beine besaß. Auf diese war Vanessa besonders stolz.
    Sie war von ihrem Großvater. Dieser war Tischler und hatte sie ihr zur Geburt geschenkt.


    Nein, es gab nichts wichtiges, was noch mitmusste. Am Morgen hatte nämlich Professor Birk angerufen
    und ihr verkündet, dass er einen Partner für sie besorgt hatte und sie doch am nächstem Morgen
    gegen elf in sein Labor, welches in Wurzelheim war, kommen sollte. Von hier bis nach Wurzelheim
    war es mit dem Fahrrad nur eine halbe Stunde. Morgen würde sie allerdings von ihrer Mutter
    mit Auto gefahren werden. Zum Glück. Sie hatte nämlich keine Lust, morgen erst noch den ganzen Weg
    mit Fahrrad zu fahren.


    Vanessa schrak zusammen und fuhr herum. Es hatte geklopft. Jetzt wurde die Tür geöffnet und ihre Mutter,
    Vivien, betrat den Raum. Gespielt streng zeterte sie: „Junges Fräulein! Du bist immer noch nicht im Bett?
    Es ist schon fast Mitternacht!“ Dann fügte sie in einem ruhigerem Ton hinzu: „Ich weiß,
    dass du aufgeregt bist. Aber du kennst das bestimmt: je eher du einschläfst,
    desto kürzer fühlt es sich bis morgen an. Außerdem solltest du morgen gut ausgeschlafen sein.
    Also husch, husch, ab in die Federn!“
    Wie zur Bestätigung musste das müde wirkende Mädchen jetzt gähnen.
    „Ist ja gut, Mama! Ich bin halt total nervös!“ erwiderte sie und schlüpfte schnell unter ihre Bettdecke.
    „Gute Nacht, Mama, bis morgen früh!“ wisperte sie.
    „Schlaf gut, meine Kleine.“ flüsterte ihre Mutter liebevoll zurück, machte das Licht aus und
    schloss die Tür leise hinter sich, als sie den Raum verließ.


    Als Vanessa dann im Dunkel lag, überlegte sie, welches Pokemon wohl ihr Partner werden würde.
    Dann dämmerte sie langsam weg und fand sich in einem seltsamen Traum wieder.
    Sie stand im Dunkeln. Dann rief ihr jemand etwas zu: „Hey, Vanessa, komm her!“ Nun trat Professor Birk
    aus der Dunkelheit. Er war größer und breiter als in ihrer Erinnerung und seine eigentlich braunen
    Haare waren fast schwarz. „Hier, guck, dein erstes Pokemon!“ sagte er und ein Karpador sprang
    ihr aus einem Wasserbecken, welches aus dem Nichts aufgetaucht war, direkt ins Gesicht.
    Sie stolperte und landete auf ihrem Hosenboden. Das Karpador fiel ihr in den Schoß.
    Schnell rappelte sie sich auf und nahm das glitschige Wasserpokemon unter den Arm.
    Der Höflichkeit halber wollte sie sich bedanken, obwohl sie den Karpfen eigentlich nicht so
    berauschend fand, aber ihre Lippen waren wie zusammengeklebt.
    Nun stand der Professor mit in die Hüfte gestemmten Händen und drohendem Blick vor ihr.
    Er schien noch größer zu sein als vorher. „Wenn du meinst, du müsstest jetzt beleidigt
    spielen und nicht mehr mit mir reden, dann bist du dieses Pokemon nicht wert!“ rief er trotzig
    wie ein kleines Kind und riss ihr das Karpfenpokemon unterm Arm weg. Er und das Pokemon,
    welches er mit Hingebung streichelte, sahen sie bitterböse an. Vanessa lief ein Schauder über den Rücken.
    Dieser Professor war ihr unheimlich. Plötzlich fand sie sich, Birk und das Pokemon in einem Wald wieder.
    Die Äste der grauen Nadelbäume schienen nach ihr zu greifen. Auf einmal leuchtete das Karpador auf.
    Der plumpe Fischkörper wurde länger und geschmeidiger und schließlich zu dem einer Seeschlange.
    Als das Leuchten aufgehört hatte, stieß das frisch entwickelte Garados einen ohrenbetäubenden Schrei aus.
    Dann rief der Professor, dessen vorher weißer Kittel nun schwarz geworden war und
    im nicht vorhandenem Wind hin und her flatterte, dass die Seeschlange dem Mädchen Respekt beibringen sollte.
    Das Monster schlängelte in hoher Geschwindigkeit auf die Träumerin zu. Panik stieg in Vanessa auf.
    Sie musste hier weg, sonst wäre ihr Ende gekommen. Von ganz alleine fingen ihre Beine an, zu laufen,
    schneller und schneller. Nachdem sie einige Zeit gelaufen war, stellte sie fest, dass die Umgebung exakt
    gleich aussah. Jeder Baum stand an genau derselben Stelle.Wo war sie nur?
    Gerade wollte sie ein wenig verschnaufen, als sie einen heißen Atem im Nacken spürte.
    Sie drehte sich langsam um und sah direkt in die riesigen, zornigen, blutroten Augen von Garados.
    Voller Angst schrie sie, so laut sie konnte und wartete darauf, dass das Seeungeheuer sie verschlang.


    Erschrocken fuhr Vanessa hoch. Ihre Augen blickten suchen durch die Dunkelheit, die sie umgab.
    Wo war sie? Hatte Garados sie verschlungen? War sie tot? Dann sah sie ein kleines,
    bläuliches Licht und erinnerte sich schließlich. Sie lag in ihrem Bett – besser gesagt saß sie aufrecht-
    und das Garados gab es gar nicht. Sie hatte nur geträumt. Erleichtert blichte sie nun zu ihrem Digitalwecker,
    der auf ihrem kleinem Nachttisch stand. 02:14. Dann entschloss sie sich, noch etwas zu trinken,
    kroch aus ihrem Bett, tapste aus ihrem Zimmer und ging die Treppe hinunter in die Küche.
    Dort holte sie sich ein Glas und goss sich Mineralwasser ein. Als sie ausgetrunken hatte,
    stellte sie das Glas wieder weg. Beim Verlassen der Küche stieß sie sich an der Tür und ging dann,
    leise vor sich hin fluchend, wieder nach oben.
    „Hey, Vanessa!“ Die Angesprochene erstarrte. „Was machst du denn noch hier?“ fragte ihre Mutter sie
    mit krächzender Stimme. Sie war anscheinend gerade aus dem Schlafzimmer gekommen.
    Nachdem Vanessa sich einigermaßen wieder von dem Schreck erholt hatte, entfuhr ihr ein verblüfftes
    „Mami!“ Dann erzählte sie, dass sie schlecht geträumt hatte und nur noch etwas getrunken hatte.
    Danach murmelte sie ein „gute Nacht, Mami!“ und verschwand wieder in ihrem Zimmer.
    Als sie kurz darauf im Bett lag, hörte sie, wie ihre Mutter in Richtung Badezimmer schlurfte.
    Dann drehte sie sich um und hoffte, nun besser zu träumen.

  • Wirklich nette Geschichte, ein einladender Titel und eine tolle Story!
    Obwohl ich den Prolog nur nett fand, hat sich das beim 1. Kapitel sofort geändert. Du beschreibst du Umgebung ausgezeichnet und man kann ishc genau in die Geschichte hineindenken, außerdem beschreibst du den Traum wirklich super. Denn wenn ich träume wechseln Umgebungen auch plötzlich, genau wie beschrieben.
    Ich bin wirklich gespannt wie deine Geschichte weitergeht und welches Pokemon Vanessa erwarten wird.
    Du kannst mich gerne zu den benachrichtigungen schreiben ;)
    Lg Laschoking

  • Huhu! Von mir bekommst du auch gleich mal ein Kommi ^^


    Also ich muss sagen, das, was bisher da ist, liest sich wirklich sehr flüssig und gut! =D Ich fand die Traumschilderung sehr schön, und auch die Atmosphäre auf dem Baum gefiel mir. Die kleine scheint schon sehr gespannt auf ihr zukünftiges Leben zu sein, und ich bin gespannt, was ihr widerfahren wird. Witzig fand ich, dass die Mutter bereit ist, ihre Tochter auf Reisen gehen zu lassen und sie trotzdem noch wegen der Schlafenszeiten belehrt - ob sie sie wirklich gehen lassen will? ^^
    Deine Rechtschreibung und Grammatik sind hervorragend, entweder du hast tüchtige Betaleser oder dein Talent was das angeht ist herausragend - oder beides! =D Stellenweise stolpert man über etwas überflüssige Sätze und Konstruktionen und manchmal erscheinen die Formulierungen etwas schwammig, das gibt sich denke ich aber mit der zeit, je mehr man schreibt.
    Ein Beispiel:

    Zitat

    Hektisch sprang Vanessa von ihrem Schreibtisch auf und kniete sich noch einmal vor ihren großen,
    lilafarbenden Rucksack. Dann machte sie den Reißverschluss auf und sah nach, ob auch wirklich alles da war.
    Kulturtasche, Hosen, T-Shirts, Langarmshirts, Handtücher, Regensachen, Unterwäsche,
    ein Pullover und ein Schal. Es schien alles da zu sein. Erleichtert machte sie den Reißverschluss wieder zu
    und prüfte nun die Seitentaschen. In einer von ihnen waren Pflaster und Salbe.
    In einer anderen steckten ihr Notizbuch, ein Stift, Pokemonfutter, ein Napf und Geld.

    Ich habe die überflüssigen Satzteile bzw die Wiederholungen mal farblich markiert. Außerdem das "Dann" im zweiten Satz - das kann man auch weglassen: "Hektisch sprang Vanessa von ihrem Schreibtisch auf und kniete sich noch einmal vor ihren großen, lilafarbenden Rucksack. Sie öffnete den Reißverschluss überprüfte den Inhalt."
    So oder so ähnlich eben - dass sie nachsieht, ob alles da ist, wird klar, weil danach die Aufzählung folgt. Wie gesagt, sowas lernt man mit der Zeit und das ist auch nicht schlimm ^^


    Zuletzt würde ich dir noch empfehlen, nicht direkt aus dem Word- bzw Writer-Dokument raus in den Editor zu kopieren, sondern in den Quellcode, wenn du ein Kapitel postest. Wenn du einen Beitrag erstellst kannst du oben zwischen "Editor" und "Quellcode" wechseln. Das Problem, wenn man in den Editor kopiert ist, dass der versucht, die bisherige Formatierung beizubehalten, und dann pflanzt er an alle Ecken unschöne Absätze rein, die den Lesefluss stören. Das passiert beim Quellcode nicht, da müsstest du dann aber kurz Schriftart und -größe von Hand berichtigen. =)


    Nagut, ich hoffe ich konnte ein bisschen helfen! ^^ Ich freue mich schon auf das nächste Kapitel.
    Liebe Grüße,
    Aprikose

  • [tabmenu][tab='x']Danke für die Kommentare! Das Kapitel kommt auch gleich![tab='Laschoking']Gibts rein theoretisch nicht viel zu sagen. Danke für das Lob, wrdest sofort auf die Benachrichtigungsliste gesetzt ... ja. [tab='Aprikose']auch dir danke!

    Zitat

    oder dein Talent was das angeht ist herausragend

    Aaalso, nen Betaleser hab ich nicht und naja, im letztem Rechtschreib-Grammatiktest hatte ich ne 1 ... bin halt ein Genie ;) (und office hilft auch mit)

    Zitat

    ob sie sie wirklich gehen lassen will?

    Werden wir bald sehen! Danke für den Tipp! Das zu korrigieren ist immer voll fies! Ja, in dem neuem Kapi sind warscheinlich auch wieder jede Menge Füllwörter drin. Muss halt noch üben ...
    [/tabmenu]











    Kapitel 2 ~
    Die Reise beginnt




    Es war früher Vormittag. Die Vogelpokemon zwitscherten, Zigzachs strichen durch das Gebüsch
    und das Gras war noch taubenetzt. Noch war wenig los am Rande von Neudorndorf.
    Die Dörfler saßen noch am Frühstückstisch, aßen ihr Marmeladenbrot, lasen die Zeitung
    und tranken ihren Kaffee.


    Der Wecker schrillte wie eine Alarmglocke, laut, gnadenlos und unnachgiebig. Kurz nachdem er
    angefangen hatte, saß Vanessa auch schon aufrecht im Bett. Fluchend stellte sie ihren Aufwecker aus,
    warf ihre Bettdecke zur Seite und stand auf. Nachdem sie ausgiebig gegähnt hatte, ging sie ins Bad,
    schnappte sich ihre bereitliegende Kleidung und zog sich an. Fast wehmütig sah sie
    auf ihren grünen Schlafanzug hinab. Zu gerne hätte sie noch länger geschlafen.
    Doch heute war ihr großer Tag, da konnte sie ja schlecht bis um zehn im Bett liegen.
    Seufzend rieb sie sich die Augen. Schließlich schnappte sie sich ihre Bürste,
    die auf der Ablage des Spiegelschranks lag, bürstete sich sorgfältig
    die etwa bis kurz unter die Brust gehenden, violetten Haare und zog sich einen Scheitel.
    Danach schnappte sie sich ihren Schlafanzug, den sie auf die Toilette gelegt hatte und tat ihn
    in den blauen, etwa bis zur Hälfte der Hüften gehenden Wäschebottich.
    Dann nahm sie ihren neuen Pokeballgürtel und legte ihn um. Schließlich nahm sie
    wieder ihre Bürste, ging in ihr Zimmer zurück und packte sie ein.
    Sie warf sich ihren Rucksack über die Schulter und ging hinunter in die Küche.
    Neben der Tür stellte sie ihn wieder ab und setzte sich an den Frühstückstisch.
    „Guten Morgen, Große!“ wurde sie von ihrer Mutter begrüßt, die schon ein Vollkornbrötchen
    mit Himmihbeermarmelade aß und nebenbei in der Tageszeitung blätterte.
    Knapp über dem Boden schwebte Somniam, die Partnerin ihrer Mutter. Vanessa musste grinsen.
    Sie erinnerte sich daran, wie sie damals, mit fünf Jahren wohl ungefähr, ihrer Mutter erklärt hatte,
    wie Somniam entstanden sei. Es sei einem Mädchentraum entsprungen, hatte sie aufgeregt erzählt,
    deshalb habe es auch so ein Blumenmuster. Ihre Mutter hatte sie damals nicht ausgelacht, nein,
    sie hatte überrascht gemurmelt, dass dies sogar stimmen könnte. Das hatte Vanessa ihr damals
    hoch angerechnet. Dann hatte ihre Mutter sie vor den Fernseher gesetzt und telefoniert.
    Vanessa hatte damals vermutet, dass sie das einen ihrer Professorenkollegen erzählt habe und
    sie bald berühmt werden würde. Nach dieser Erinnerung setzte sie sich an den Tisch,
    sah sich kurz auf diesem um und schnappte sich dann ebenfalls ein Vollkornbrötchen.
    Dieses beschmierte sie mit Butter und schließlich mit Sinelbeermarmelade.
    Mit einem Bissen schob sie sich dann fast die Hälfte des Brötchens in den Mund und kaute
    wie ein Camerupt. Ihre Mutter hob ihren Kopf und sah sie belustigt mit hochgezogener Augenbraue an.
    „Hast du nicht noch zehn Sekunden Zeit, bevor wir losfahren?“, fragte sie scherzhaft,
    „Ich muss erst noch aufessen und der Professor erwartet uns erst in ein paar Stunden.“
    Vanessa murrte und erwiderte:“Mensch, Mami! Du bist fies.Und Außerdem kannst du froh sein,
    dass ich nicht auf und ab springe wie ein Gummiball!“ Daraufhin vernahm sie ein Kichern hinter sich.
    Sie drehte sich um und sah zur Tür. Dort stand Sue, ihre Schwester, die, als wollte sie ihrer Rolle
    als Nesthäkchen gerecht werden, recht klein für ihre sechs Jahre war – im Gegensatz zu Vanessa,
    die relativ groß war. Ihr feuerrotes Haar war zu frechen Rattenschwänzen zusammengebunden
    und sie hielt sich den Bauch vor Lachen.
    „Na, Sonnenscheinchen, wieder mal gut gelaunt?“, fragte ihre große Schwester.
    Sue gab zurück: „Ja, die Vorstellung, dich wie einen Gummiball rumhüpfen zu sehen ist einfach zu lustig!“
    Daraufhin setzte sie sich auf den dritten der vier Stühle, die um den Tisch herumstanden.
    Der vierte würde heute und in der nächsten Zeit nicht besetzt werden, da der Vater der Familie
    gestern Nachmittag zur Arbeit im Klimainstitut auf der anderen Seite Hoenns aufgebrochen war.



    Das Auto rauschte durch die Landschaft. Vanessa drückte sich wie ein kleines Kind die Nase
    an der Fensterscheibe platt. Sie sog alle Eindrücke in sich auf, stellte fest, wie schön die zartgrüne,
    knielange Gerste doch im Wind hin und her schwang und überlegte, ob die Blätter
    der Bäume des angrenzenden Waldes wohl im gleichen leise vor sich hin wisperten.
    Dann packte die Nervosität sie wieder. Gleich würde sie ihr erstes Pokemon bekommen.
    Würde sie ihm eine gute Trainerin sein? Würde sie Erfolg haben?
    Nun fuhren sie auf einen braun gepflasterten Hof. Ihre Mutter stellte den Motor aus,
    öffnete die Fahrertür und stieg aus dem Auto. Nach kurzer Verwirrung begriff Vanessa schließlich,
    dass sie da waren, stieg ebenfalls aus und schulterte ihren Rucksack. Sie fröstelte. Der Wind,
    der eben noch die Gerstenhalme hatte hin und her schwingen hatte lassen, griff nun mit kalten Finger
    unter dem Ärmeln ihrer schwarzweiß karierten Jacke hindurch an ihre Arme. Sie sah sich um.
    Das Labor war ein weiß verputztes Fachwerkhaus mit fast ebenholzfarbenen Balken.
    Es schien drei Etagen zu umfassen. Neben dem riesigem, aber doch freundlich wirkendem Haus
    begann ein Palisadenzaun mit sauber aufgereihten, spitz zulaufenden, ockerfarbenen Brettern.
    Dahinter erstreckte sich ein großer Garten, der fast nur aus eine Grasfläche zu bestehen schien.
    Das Gras war anscheinend länger nicht mehr gemäht worden und Vanessa meinte einige Pokemon
    zu sehen, die Fangen spielten. Ein flaues Gefühl breitete sich in ihrem Magen aus. Wollte sie das wirklich?
    So lange von Zuhause weg sein? Keinen festen Platz haben? Alleine, ohne eine Zuflucht?
    Plötzlich wurde sie gedrückt. Verwundert sah sie in das Gesicht ihrer Mutter.
    Diese schien den inneren Konflikt ihrer Tochter gespürt haben – vielleicht der berühmte Mutterinstinkt? -
    und versuchte sie mit einem zuversichtlichem Lächeln zu beruhigen.
    „Du schaffst das schon. Komm, Kleine!“ forderte sie Vanessa auf. Über den letzten Satz konnte diese
    nur lächeln, sie war schließlich bloß ein wenig kleiner als ihre Mutter. Fix löste sie sich
    aus der Umarmung ihrer Mutter und ging auf die aus massivem Holz bestehende Tür zu
    und betätigte den Klingelknopf. Daraufhin war im Haus eine wohlklingende Melodie zu vernehmen,
    gefolgt von hastigen, polternden Schritten. Schließlich wurde die Tür geöffnet.
    Dahinter stand ein kräftig gebauter Mann von ungefähr Vanessas Körpergröße und musterte Vanessa kritisch.
    Er trug einen langen, weißen Laborkittel und darunter ein hellgrünes Hemd,
    das sorgsam in die braune Cordhose gesteckt war.
    „Du bist also Vanessa, die Tochter der legendären Professor Vivian?“ fragte Prof. Birk und
    fuhr sich nervös durch das streichholzlange, mittelbraune Haar. Während ihre Mutter,
    die nie wusste, wie sie mit Lob umgehen sollte, schwieg, überlegte Vanessa,
    warum der Professor so nervös war. War es wegen ihrer Mutter? Nein, das wäre unlogisch,
    er war schließlich mindestens genauso berühmt wie sie. Es könnte auch sein,
    dass er bei jedem erstem Pokemon, das er vergab, so nervös war wie die Kinder, die es erhielten.
    War jedes Mal etwas Besonderes für ihn? „Kommt doch rein!“ forderte der Professor seine Gäste auf,
    wohl um die Stille zu unterbrechen, die sich zwischen ihnen gebildet hatte.
    Zu Vanessas Mutter fügte er hinzu: „Schön, dich mal wieder zu sehen, Vivian!“
    Die Beiden waren früher Kollegen gewesen, hatten sogar mal zusammengearbeitet
    als Vivian Vanessa Vater wegen nach Hoenn gekommen war. Als Vivian damals allerdings
    schwanger mit Vanessa geworden war, hatte sie sich nach und nach aus ihrem Job zurückgezogen.


    Die Professoren gingen, über die neuesten Forschungsergebnisse fachsimpelnd, in das Haus hinein
    und dann den klinisch anmutenden Flur entlang. Am Ende des Flurs öffnete der Professor
    eine Tür und führte sie in den dahinter gelegenen Laborraum. Er war ziemlich groß und hoch
    und hatte eine riesige Glasfront auf der dem Fenster abgewandten Seite. Durch diese fiel
    wahrscheinlich viel Licht, wenn die Sonne schien, doch diese wurde von einer weißen Wolkendecke verdeckt.
    Hinter der Glasfront war eine Terrasse und dann begann der Garten.
    Vanessas Blick wanderte im Raum herum. An den weiß gestrichenen Wänden standen viele Schränke
    und seltsame Apparaturen. Der Boden war mit bläulichen Kacheln bedeckt.
    Der Professor hielt nun auf einen Tisch zu, der in der Mitte des Raumes stand.
    Auf ihm lagen eine Pokeball, eine Karte, die ein wenig an eine Kreditkarte erinnerte
    und ein taschenrechnerähnliches, rotschwarzes Gerät.
    „So, Vanessa“, er nahm die rotweiße Kapsel hoch und wog sie in der Hand,
    „Hier ist dein erstes Pokemon drin. Komm raus, Kleine!“ Er drückt den Knopf, der die rote
    und die weiße Hälfte trennte, woraufhin ein weißbläulicher Strahl entstand.
    Als dieser auf den Boden traf, wurde er zu einer etwa fußballgroßen Kugel.Vanessas Herz fing an,
    schneller zu schlagen. Gleich würde sie erfahren, welches Pokemon ihr erstes werden würde.
    Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis die Kugel ihre Form verändert hatte.
    Dann verschwand der Strahl urplötzlich und auch die verformte Kugel löste sich auf.
    Vor dem Professor stand ein kleines, in orange und gelb gehaltenes, kükenähnliches Wesen
    und sah ihn mit leicht zur Seite geneigtem Kopf an fragend an. Er deutete auf Vanessa
    und erklärte dem Pokemon: „Das ist Vanessa. Sie wird ab jetzt deine Trainerin sein.“
    Das Wesen folgte dem Finger des Professors und tschiepte entzückt.
    Anscheinend gefiel ihm seine neue Trainerin. Prof. Birk fügte währenddessen zu Vanessa hinzu:
    „Das ist deine Partnerin Flemmli“ Mit seinen zum Vergleich zum Körper recht großen Füßen
    tapste das Genannte auf seine Trainerin zu. Diese kam ihr entgegen
    und kniete sich schließlich vor ihr hin.Dann streckte sie ihre Hand aus und berührte
    das Feuerpokemon vorsichtig an dem orangem Flaum, der auf seier Stirn wuchs.
    Dahinter befand sich eine Art Kamm, der ein wenig wie ein Blatt oder eine Flamme aussah.
    Dann nahm sie ihre Hand wieder weg. „Du bist also meine Partnerin.“ stellte sie fest.
    Flemmli stieß einen zustimmenden Pieps aus und hüpfte ihr aufs Knie. Verwundert stellte Vanessa fest,
    dass Flemmli recht leicht war. Ihr Gewicht war ganz anders verteilt war als bei Menschen.
    Es schien, als würde sie mit dem Gleichgewicht ringen. Vanessa schloss Flemmli vorsichtig
    in den Arm und stand auf. Flemmli strampelte sich frei und setzte sich auf ihren Arm.
    Vanessa fühlte sich wie ein Vogeltrainer, der seine Pokemon immer stolz auf dem Arm trug.
    Da diese ihren Arm immer ein wenig vom Körper abspreizten und die Hand zur Faust ballten,
    tat sie das auch.
    „Schön, dass ihr euch so gut versteht! So, Vanessa, hier ist dein Pokedex“ ,meldete sich
    der Professor wieder zu Wort und nahm das taschenrechnerähnliche Gerät in die Hand,
    „er gibt dir Informationen zu den Pokemon, die du triffst.“ Er reichte ihr das entgegen
    und sie ging Tisch, um ihn abzuholen. Flemmli schien ein wenig überrascht zu sein,
    als sie losging, kippte ein wenig nach vorne und flatterte mit ihren Stummelflügelchen.
    Schnell hatte sie sich wieder gefangen und saß wieder gerade mit stolz herausgestreckter Brust
    auf dem Arm ihrer neuen Partnerin. Nachdem Prof. Birk Vanessa den Pokedex gereicht hatte,
    nahm er die Kreditkarte in die Hand. Sie war hellviolett, einige Farbtöne heller als Vanessas Haar.
    „Das ist deine Trainerkarte. Sie ist die Bestätigung dafür, dass du Reisen und Pokemon trainieren darfst.
    Also pass' gut auf sie auf. Außerdem kannst du dich damit für Wettbewerbe eintragen
    und Arenakämpfe beantragen.“, er reichte ihr die Karte. Vanessa ging in die hocke und führte ihren Arm,
    auf dem Flemmli saß, in Richtung Boden. Flemmli deutete dies richtig und sprang ab.
    Dann nahm Vanessa ihren Rucksack ab und stellte ihn auf den Boden. Sie öffnete das Fach,
    das sie extra für die Sachen freigelassen hatte und tat den Pokedex und die Trainerkarte,
    die zum Schutz in eine Hülle gesteckt war, hinein. Flemmlis Pokeball, den Birk ihr dann
    in die Hand drückte, befestigte sie an ihrem Pokeballgürtel.
    „Danke, Professor Birk! Vielen Dank!“ versuchte Vanessa ihrem Dank Ausdruck zu verleihen.
    In ihr kribbelte alles. Ihr Abenteuer fing an!



    „Dann geht es jetzt wohl los.“ stellte Vivien mit dünner Stimme fest. Bis eben hatte sie an der Wand
    neben der Tür gelehnt und mit gemischten Gefühlen ihre Tochter beobachtet.
    Einerseits freute sie sich natürlich für Vanessa, aber sie fühlte jetzt schon die Leere,
    die das Kind hinterlassen würde, wenn es auf Reise war.
    „Ja, Mami! Endlich ist es so weit!“ erwiderte es. Wie aufgeregt ihre Tochter doch klang!
    Genau wie damals, als sie ein Trasla im Wald gesehen hatte. Dann ging sie auf Vivien zu,
    um sie mit einer gewissen Vorsicht um ihre Partnerin, die wieder stolz auf ihrem Arm hockte,
    zu umarmen. Als Vivien sich schließlich aus der Umarmung löste, sah sie sich das Flemmli an,
    das von jetzt an die Partnerin ihrer Tochter sein würde. Dieses kleine, süße Wesen
    sollte ihre Tochter beschützen? Sie konnte es sich gar nicht richtig vorstellen.
    Aber sie spürte, dass die Beiden es zusammen schaffen würden. Sie würde ihre Tochter ziehen lassen,
    auch wenn dieser Abschied ihr wehtun würde. Vanessa hatte diese Chance verdient. Mit langsamen,
    weit ausgreifenden Schritte folgte sie ihrer Tochter auf dem Weg nach draußen. Die Sonne,
    die vorher noch ab und zu hinter den Wolken hervorgelugt hatte, war nun ganz verschwunden.
    Vivien drückte ihre Tochter noch einmal fest an sich – es musste schließlich für länger reichen -
    sagte ihr auf Wiedersehen und sah zu, wie sie widerstrebend den Gehweg nahm.
    Immer wider sah sie sich um, als würde sie überlegen, ob sie wirklich gehen sollte.
    Mit aller Kraft hielt Vivien ihre Tränen zurück. Warum war sie eigentlich so traurig?
    Vanessa war nicht tot und sie würde auch nicht für immer gehen.
    Eine Hand legte sich von hinten auf ihre Schulter. Erschrocken unterbrach sie ihre Gedanken
    und fuhr herum und sah direkt in Prof. Birks Gesicht. Ein verständnisvoller Ausdruck lag
    auf seinem Gesicht. „Willst du noch einen Kaffee?“ fragte er mitfühlend. Vivien nickte schwach.
    Sicherlich würde ihr ein Kaffee besser bekommen, als wenn sie dabei zusah, wie ihre Tochter
    hinter den Häusern des Dorfes verschwand. Mit leicht hängendem Kopf trottete sie dem Professor
    in das Wohnzimmer nach.



  • So, gleich kommt das neue Kapitel! Dieses Mal gab es keine Kommentare, schade.
    Ich merk nämlich manche Sachen gar nicht selbst ...
    Auf jeden Fall gibts jetzt das meiner Meinung nach bisher Beste Kapitel.




    Kapitel 3 ~
    Kleine Kämpferin I


    Vanessa schnaufte und ging zu einer Bank, die am Wegesrand stand
    und nur darauf zu warten schien, dass ein erschöpfter Wanderer auf ihr seine Kräfte
    zurückgewann. Das dunkelbraune Holz wirkte nicht verwittert, aber auch nicht so,
    als wären die Balken frisch gestrichen. Sie stellte ihren Rucksack ab, setzte sich und stöhnte.
    Der Rucksack war am Anfang ja noch recht leicht gewesen. Doch nach einiger Zeit
    hatte er begonnen, zusammen mit ihren Beinen, immer schwerer zu werden.
    Und ihre Füße taten weh. Noch konnte sie keine Blasen fühlen, bloß diese warmen,
    unnachgiebigen Schmerzen eines langen Weges waren zu spüren. Jetzt, wo sie saß,
    klangen sie langsam ab. Wahrscheinlich würde sie morgen auch einen riesigen Muskelkater haben.
    Flemmli, das bestimmt genauso erschöpft war wie sie selbst, sah sie flehend an,
    hüpfte auf die Bank und tschiepte herzzerreißend. „Na, du? Hunger?“ fragte Vanessa
    und schnappte sich ihren Pokecom. Es war schon zwei Uhr. „Dann essen wir mal.“,
    legte sie fest, holte Pokemonfutter, einen weißen Napf und eine Brotdose mit Sandwiches
    aus ihrem Rucksack und stellte alles neben sich auf die Bank. Dann öffnete sie die Tüte,
    in dem sich das Pokemonfutter befand und schüttete reichlich in den Napf.
    Sie stellte ihn auf den Boden und sah zu, wie ihre Partnerin von der Bank hopste
    und sich hungrig über ihn stürzte. Danach nahm sich Vanessa eines der Sandwiches
    aus der Brotdose und biss genüsslich hinein. Während sie aß, nahm sie sich ihren Pokécom,
    den sie wie die restlichen Sachen neben sich auf die Bank gelegt hatte, und rief
    die Kartenfunktion auf. Sie hatte schon einiges an Strecke geschafft.
    Beinahe den halben Weg nach Rosaltstadt. Aber nur, wenn sie großzügig war.
    Eher ein Drittel.


    Nachdem sie vom Labor aus gestartet war, hatte sie Wurzelheim umrundet.
    Dann hatte ihr Weg an einem Bach entlang geführt. Dieser hatte nach einiger Zeit
    in einen Teich gemündet. Später sie durch ein Dorf gekommen und danach durch ein Waldgebiet.
    Sie stopfte sich den letzten Bissen vom Sandwich in den Mund und packte
    den Pokecom wieder in ihren Rucksack. Dann nahm sie sich noch ein Sandwich
    und widmete sich der Landschaft. Hinter ihr befand sich ein Teil des Waldes,
    den sie vor ein paar Minuten verlassen hatte. Vor ihr erstreckten sich weite Felder mit Raps,
    dessen Blüten leuchteten wie abermillionen kleiner Sonnen.
    Diese einzigartige Vollkommenheit wurde nur durch Reifenspuren gestört,
    die sich in regelmäßigen Abständen schnurgerade durch die Felder zogen.
    Etwas pickte ihr gegen das Bein. Ruckartig blickte sie nach unten. Dort stand Flemmli
    und blicke sie mit sehnsüchtigen Kulleraugen an. „Hey!“, rief sie erstaunt aus,
    „Du willst noch mehr zu Fressen, oder, du kleiner Vielfraß?“ Ihre Partnerin
    nickte daraufhin bloß und Vanessa schüttete ihr noch ein Wenig ein.



    Vanessa hatte ihren Rucksack gerade wieder auf dem Rücken und wollte
    den Weg nach Rosaltstadt fortsetzen, als ein Jaulen aus Richtung Wald ertönte.
    Der Verursacher schien ziemlich nahe zu sein. Dann hörte die junge Trainerin
    ein Rascheln im Gebüsch. Plötzlich preschten drei Fiffiyen aus dem Dickicht.
    Schnell hatten die Wolfspokémon Trainerin und Pokemon umzingelt.
    Knurrend gingen sie in Angriffsposition. Eines schnappte nach Vanessas Bein.
    Erschrocken wich diese zurück. Als wäre dies der Startschuss gewesen,
    attackierte ein anderes nun Flemmli. Mit einem überraschtem Piepsen sprang es zur Seite,
    direkt in die Fänge des Dritten.
    „Flemmli! Setzt schnell Ruckzuckhieb ein!“, versuchte die frisch gekürte Trainerin
    ihr Pokemon aus dieser misslichen Lage zu befreien. Ihre Partnerin schien sich
    für kurze Zeit in einer Schockstarre zu befinden. Dann schüttelte sie den Kopf,
    als wollte sie die Lähmung so loswerden und griff an. Mit schnellen Sätzen
    bewegte es sich auf das Wolfspokemon zu, das Vanessa angriffslustig anknurrte,
    und rammte es. Dieses wurde zurückgeschleudert. Schnell rappelte es sich auf und ging,
    nun lauter knurrend, auf Flemmli zu. Auch seine Artgenossen kamen nun näher.
    Langsam kreisten sie das Küken ein und fletschten die bedrohlich spitzten Zähne.
    Als wären Vanessas Herzschlag nicht schon schnell und ihre Verzweiflung groß genug,
    fing jetzt der Pokedex an, zu piepen. „Was ist denn?“ fragte Vanessa sich selbst
    und kramte hektisch in ihrem Rucksack herum. Als sie das piepende Gerät aufklappte,
    fing eine schnarrende, elektronische Stimme an, zu sprechen:
    „Fiffyen, das Wolfspokemon. Es ist ein äußerst beharrlicher Jäger.
    Stößt es allerdings auf Gegenwehr, gibt es schnell klein bei.“
    „Das ist gut. Moment, kannst du eigentlich Glut, Flemmli?“ erkundigte sich Vanessa
    bei dem Feuerpokemon. Ihr war gerade eingefallen, dass Feuerattacken besonders effektiv
    gegen Pokemon des Typen Unlichts waren. Ihre Partnerin wich geschickt
    einem Angriff aus und nickte. „Gut, Flemmli! Setze Glut ein!“ rief das Mädchen dann.
    Das Feuerwesen öffnete seinen Schnabel, sprang in die Luft und spuckte orangen
    glimmende Glutstückchen auf den Vertreter der Dunkelheit, der ihm am nächsten war.
    Dieser jaulte, weil die Attacke ihm das Fell versengte und zog sich schnell in den Wald zurück.
    „Nochmal!“ rief Vanessa beinahe euphorisch und erstaunt über die Kraft,
    die ihrer kleinen Begleiterin innewohnte. Flemmli ließ die Schwerkraft ihren Dienst tun
    und kam wieder auf dem Boden auf. Dann holte sie tief Luft und noch einmal
    quollen ihr die kleinen Körnchen munter aus dem Schnabel. Die übrigen Fiffyen zogen
    allerdings nur die Nasen kraus und schlossen die Augen. Dann schlug eines mit
    seinem seltsam aufgebauschtem Schwanz nach Flemmli.
    Um dieser Rutenschlagattacke auszuweichen, sprang das Küken erneut hoch.
    Aber genau darauf schien das andere Unlichtpokemon gewartet zu haben.
    Es stieß sich ebenfalls vom Boden ab und tackelte seine hilflos in der Luft hängende Gegnerin.
    Danach landete es auf allen Vieren, während die Angegriffene hart auf der Seite landete.
    Vanessas Hochmut legte sich schnell und ihr wurde wieder klar, wie ernst die Lage war.
    Eine Trainerin, die gerade ihr Pokemon erhalten hatte, gegen zwei gewiefte wilde Rabauken.
    „Los Flemmli! Ich weiß, dass du es kannst! Steh bitte wieder auf!“ ermutigte sie
    das matt keuchende Wesen, das so verletzlich dalag und dessen Augen traurig glänzten
    und versuchte sich dabei ihre eigene Verzweiflung nicht anmerken zu lassen.
    Ächzend richtete sich das Feuerpokemon wieder auf. Schwer atmend wand es sich
    zu seiner Trainerin, als wollte es sich für die Motivation bedanken.
    Seine beiden Peiniger kamen wieder näher und nahmen ihre Angriffsstellung ein.
    „Schnell, Flemmli! Gib alles! Mach sie mit dieser Glutattacke platt!“,
    spornte die Trainerin ihr Pokemon zum finalem Schlag an.
    Mit einem feurigem Glimmen in den Augen und einem rötlichem Schimmer,
    der auf einmal seinen kleinen Körper umgab, sprang das Feuerpokemon in den blauen Himmel,
    öffnete seinen Schnabel ein letztes Mal und stieß einen riesigen Strom an Glutkörnchen aus.
    Beinahe angriffslustig schossen diese auf die Gegner zu und verbrannten ihnen das Fell
    und wahrscheinlich auch die darunterliegende Haut.
    Einen kurzen Augenblick hielten die Wolfspokemon der Attacke stand, erkannten dann aber,
    dass diese zu stark für sie war und stoben unter gequältem Fiepsen zurück ins Gebüsch.


    Flemmli sank unterdessen kraftlos wie ein Blatt im Herbst zu Boden.
    Nach einer Schrecksekunde sprintete Vanessa zu ihrer Gefährtin, sprang das letzte Stück,
    um sie wirklich zu fangen, und schloss sie mitten in der Luft in die Arme.
    „Hey, super!“, sagte sie in einem leisem, stolzem Tonfall und wischte sich eine Träne
    der Erleichterung aus dem Gesicht. Erschreckend dünn tschiepte das Pokemon zurück
    und schloss die Augen. Der seltsame Glanz war von seinem Gefieder verschwunden.
    Stattdessen war es nun schweißverklebt. Mit dem Vorsatz, möglichst schnell
    ein Pokemoncenter zu finden, holte die junge Trainerin ihren Schützling in seinen Ball zurück,
    befestigte diesen am Gürtel und fing an zu rennen.

  • [tabmenu]
    [tab=#]
    So dann bekomms du wieder ein Kommi, da du beim letzten Kapitel eh keines bekommen hast :) Na dann.
    [tab=Kapitel 2]
    So im 2. Kapitel bekommt Vanessa also ihr Startpokemon und ich bin erstaunt, dass die Forscherin Vivian aus Einall ihre Mutter ist. Interessant.
    Ich persönlich hätte da natürlich eher Geckarbor gewählt, obwohl ein Lohgock nicht zu unterschätzen ist. ^^
    Da ich zum 2. Kapitel nichts mehr zu sagen habe gehts gleich mit Nummer 3 weiter ;)
    [tab=Kapitel 3]
    Der Titel kleine Kämpferin ließ mich zuerst an die Trainerin denken, doch anscheinden ging es ja um ihr kleines Küken Pokemon.
    Der Weg nach Rosalstadt ist wohl wirklich weit, und dann ist dort noch nichtmal eine Arena. Aber um nach Blütenburg City zu kommen führt wohl kein Weg an Rosalstadt vorbei ^^
    Du beschreibst die Umgebungen übrigens wirklich gut und auch die Situationen und die Gefühle kommen nicht zu kurz. Gut gemahct.
    Ui, nach dem Essen greifen plötzlich eine Gruppe Fiffyan an und der Pokedex rettet wohl gerade noch die Situation.
    Gut, Flemmli besiegt die Fiffyan und ist selbst wohl auch ziemlich angeschlagen, das arme. Jetzt muss Vanessa natürlich schnell zu einem Center und wird sich wohl ziemlich beeilen. Ich freu mich schon wenn sie ihr erstes Pokemon selbst fängt.
    Edit:Hab noch einen Fehler gefunden, Feuer ist nicht effektiv gegen Unlicht. ^^
    Eine kleine Frage noch zum Schluss; Sind die Kapitel mit Absicht so linksorientiert formatiert?
    [tab=Ende]
    So das war es dann, ich hoffe ich habe alle meine Eindrücke geschildert und du freust dich über das Kommi,


    Lg Laschoking Laschoking





    [/tabmenu]

  • Grrr ... ich hatte das Ganze beinahe fertig und dann bin ich auf eine falsche Taste gekommen. Gemeinheit!
    Also nochmal: Ich denke, ich werde ab jetzt jeden Monat so ein, zwei Kapitel posten, das dürfte ungefähr zu meinem Schreibtempo passen.


    Und als nächstes wird rekommiirt:
    @Laschoking
    Kapi 2
    Ja, irgendwie passte es einfach Vivien zu Vannys Mutter zu machen ...
    Kapi 3
    Mein Bester Titel, so ein guter wird wohl nicht so bald wieder kommen.
    Und die Arena in Blütenburg ist laut Spiel zu stark ...
    Ja, die Stelle, wo Vanny ihr erstes Pokemon fängt, wird sehr viel Spaß beim Schreiben machen ...
    Moment ... irgendwo war doch ...

    Zitat

    WAAAS? Feuer ist nicht effektiv gegen Unlicht?
    Aber Licht vertreibt doch Schatten und Feuer erzeugt Licht ...
    Seltsam. Für mich bleibts aber effektiv.


    Genau das hab ich geantwortet ... für mich bleibts effektiv ...
    Zu der Frage am Ende: Jein. Ich mag diese Zeilenumbrüche nicht, desshalb formatiere ich das Ganze immer vor dem Absenden
    und letztes Mal hab ich das wohl im Quellcode gemacht. Ich benutze nämlich eine kleinere Schriftart als die Standartschrift.
    Danke für den Kommentar!



    Kapitel 4 ~
    Kleine Kämpferin II



    „Schwester Joy! Können sie mein Flemmli heilen? Bitte!“, flehte Vanessa.
    „Gut. Gibst du mir seinen Pokeball?“, fragte die junge Frau, die hinter dem Tresen stand und warf ihr beinahe polanges,
    hellblaues Haar anmutig zurück. Die Trainerin tat wie gehießen. Joy nahm den Pokeball entgegen.
    „Und deine Trainerkarte brauche ich auch kurz!“, verlangte sie dann. Auch diese übergab Vanessa.
    Während Joy die Karte in einen Leseschlitz steckte, fragte sie, wie lange Vanessa schon Trainerin war.
    „Seit heute morgen“ bekam sie als Antwort. Ihre Miene verkrampfte sich und man sah ihr an, dass sie Vanessa gerne einen Vortrag
    über Verantwortung gehalten hätte.
    „Warum hast du schon gekämpft?“ fragte sie stattdessen. Ihre Tonlage blieb sachlich, hörte sich kein bisschen vorwurfsvoll an.
    „Ich … äh … wir wollten gerade weiter und da wurden wir von drei Fiffyen angegriffen. Flemmli hat ihre Sache gut gemacht.
    Sie hat alle Fiffyen vertrieben. Hätte ich wegrennen sollen? Ich wollte doch nicht, dass meine Kleine sich verletzt!“,
    versuchte Vanessa den Vorfall zu erklären. Ihr war Joy Mimik nicht entgangen.
    „Ist gut. Dich trifft keine Schuld. Dann werde ich deine kleine Kämpferin mal heilen.“ beruhigte Joy sie und gab ihr ihre Karte zurück.
    Sie wand sich um und wollte schon mit dem Pokeball in der Hand in einen steril wirkenden Raum hinter dem Tresen verschwinden.
    Dann sah sie sich aber noch einmal um und sah, wie unsicher Vanessas Blicke durch die Gegend glitten.
    „Warum gehst du nicht nicht die Cafeteria?“ schlug sie vor und deutete auf eine Tür, auf der in großen Lettern 'Cafeteria' stand.
    „Mach ich“ antwortete Vanessa dankbar. Dann ging sie zu der Tür. Ihre Schritte hallten hohl im Raum wieder.
    Niemand sonst war da. Verzweifel versuchte sie, den Kloß, der sich in ihrem Hals gebildet hatte, herunterzuschlucken.
    War Flemmli schwer verletzt worden? Würde es bald wieder auf die Beine kommen? Dann öffnete sie die Tür.
    Ihre Beine fühlten sich an, als würden sie gleich zu Wackelpudding zerfallen. Sie war aber auch ziemlich lange gerannt.
    Ihr Sportlehrer hätte ihr dafür wohl eine eins plus gegeben. Und Smilla hätte sie eine Woche lang ignoriert.
    Bei dem Gedanken musste Vanessa lächeln. Smilla, die, die immer die Beste war und unglaublich verletzlich,
    sollte tatsächlich jemand besser sein als sie selbst. Und trotz ihres glattem Einerzeugnisses und ihrer enormen Unterforderung
    in der Schule wollte sie nicht auf Reise gehen. Zu unregelmäßig. Keine Routine. Unvorhergesehene Wendungen.
    So war Smilla. Alles musste genaue Vorgaben haben. Berechenbar sein.
    Warum sie ihre beste Freundin war, konnte sich Vanessa bis heute nicht erklären. Niemand sonst verstand Smilla.


    Aber was hatte sie überhaupt dazu gebracht, so schnell zu laufen, ohne wegen Erschöpfung eine Pausen einlegen zu müssen?
    Es war schließlich die reinste Qual gewesen. Und die Antwort auf ihre Frage war wohl Adrenalin. Ein dumpfer Schmerz ließ sie aufschrecken.
    Sie war anscheinen durch den ganzen Raum gelaufen. Jetzt stand sie vor einem Stuhl und hatte sich den Fuß gestoßen.
    Vorsichtig, weil sie das Gefühl hatte, ihre Oberschenkel hätten jetzt schon Muskelkater, ließ sie sich auf dem Stuhl nieder.
    Dann schloss sie für einige Minuten die Augen und wartete. Worauf, wusste sie auch nicht.



    Sie war beinahe tatsächlich eingeschlafen, aber dann schreckte sie hoch. Verwundert sah sie sich um.
    Neben ihr waren einige Fenster mit schönen, breiten, weißen Rahmen, die sich gut von der hellorangen gestrichenen Wand abhoben.
    Draußen hatte anscheinen gerade ein Pokemonkampf begonnen. Ein Mädchen mit bauchnabellangen, goldig blonden Haaren
    und einem Eneco kämpfte gegen einen Jungen mit hellbraunem Haar und einem Evoli an seiner Seite.
    Fasziniert sah Vanessa dem Geschehen zu. Das Eneco schien die Nase vorn zu haben. Flink wich es den Angriffen
    des Evolutionspokemons aus und attackierte es dann, ohne dass es eine Chance hatte, auszuweichen.
    „Eindeutig überlegen“,stellte Vanessa in Gedanken fest. „Dieses Eneco scheint gut trainiert zu sein!“, schloss sie weiter,
    als sie sich das Kätzchen näher ansah. Sein Fell glänzte gesund in der Mittagssonne. Es schwitzte kaum und sein Atem schien normal zu gehen.
    Jetzt rief der Trainer des Evolis etwas. Das kleine, fuchsähnliche Pokemon schien daraufhin seine letzten Kräfte zu mobilisieren
    und bildete vor seinem Maul eine dunkle, violett schimmernde Kugel. Eneco startete auf den Befehl seiner Trainerin hin
    einen Gegenangriff in Form eines Ruckzuckhiebes. Kurz bevor das rosa-beige Pokemon seinen Gegner erreicht hatte,
    feuerte dieser seine Spukballattacke ab. Die Trainerin des Enecos schien aber genau das vorausgeplant zu haben.
    Sie strich sich lässig eine Strähne aus dem Gesicht und befahl etwas, was von der Länge und Situation her
    bloß ein „Ausweichen!“ sein konnte. Ihr Partner gehorchte sofort, schlug einen Harken und rammte den Gegner von der Seite.
    Das Evoli strauchelte und fiel um. Es versuchte sich aufzurappeln, doch dies misslang. Sein Trainer rannte zu ihm,
    flüsterte ihm etwas zu und holte es dann zurück. Die Enecotrainerin hatte den Kampf gewonnen. Eneco trabte stolz zu seiner Trainerin
    und holte sich ein Lob und ein Tätscheln ab. Dann trabte es mit hoch erhobener Rute zurück in Richtung Pokemoncenter.
    Seine Trainerin sah ihm lächeln hinterher und ging auf den Verlierer zu, um ihm die Hand zu schütteln.
    Danach sprintete sie ihrem Pokemon hinterher, das schon fast den Hintereingang, der zur Cafeteria führte, erreicht hatte.


    Zusammen traten sie ein und das Mädchen ging in Richtung Verkaufstresen. Sie entschied sich für einen Kuchen
    und bestellte sich noch ein Wasser und Pokemonfutter. Dann zückte sie ihr Portemonnaie und bezahlte. Nachdem sie das Rückgeld
    und das Bestellte erhalten hatte, ging sie, die zwei Tablettes – eines für die zwei Portionen Pokemonfutter, das andere für den Rest –
    balancierend, in Richtung Fenster. Genauer gesagt hielt sie genau auf Vanessas Tisch zu. Dort angekommen stellte sie ihre Last ab,
    anscheinend froh, nichts verloren zu haben. „Ich darf mich doch zu dir setzen, oder?“, vergewisserte sie sich.
    „Ja“, erwiderte Vanessa, ein wenig erstaunt über die Direktheit des Mädchens.
    „Gut. Ich bin Isabelle.“, stellte sie sich vor, „Und das sind Eneco und ...“ Verwundert sah sie sich um. Dann schlug sie sich
    mit der Hand vor den Kopf. „Ach ja! Du bist ja noch in deinen Ball! Also: Das ist Sheinux!“, verkündete sie und holte einen Pokeball raus
    Sie drückte den Knopf und aus dem roten Strahl erschien ein kleines, blau-schwarzes, luchsähnliches Wesen.
    Seine Schwanzspitze ziere ein gelber, vierzackiger Stern. Es sah sich um und leckte dann seine Pfote.


    Isabelle nahm die Näpfe und stellte sie auf dem Boden ab. Eneco und Sheinux stürzten sich auf sie und fraßen mit gutem Appetit.
    Isabelle lachte. „Das habt ihr euch nach dem Training aber auch verdient!“, lobte sie.
    „Stimmt. Wer bist du eigentlich?“, wand sich die Blondine wieder Vanessa zu.
    „Ich heiße Vanessa“
    „Wo sind denn deine Pokemon?“, erkundigte sich das Mädchen neugierig.
    „Flemmli wird gerade von Schwester Joy behandelt“, erklärte Vanessa.
    „Aha, ein Flemmli. Warum muss es denn behandelt werden?“, harkte Isabelle nach.
    „Na ja, Wir haben gegen drei Fiffyen gekämpft.“
    „Gegen drei Fiffyen? Trotz des Typvorteils … Das war ganz schön schwierig, oder?“, fragte Isabelle betroffen und stopfte
    sich ein Stück ihres Kuchens in den Mund.
    „Ja, das war unser erster Kampf.“, stimmte Vanessa zu und ließ den Kopf hängen, „Ich hoffe, es geht ihm gut.“
    Isabelle sah sie ungläubig an. Beinahe hätte sie das Wasser, das sie gerade zu sich nahm, im hohem Bogen wieder ausgespuckt.
    Doch sie beherrschte sich und schluckte es hastig runter.
    „WAS? Du hast in deinem erstem Kampf drei Fiffyen besiegt?“, rief sie so laut, dass die Verkäuferin anklagend zu ihr herüber sah.
    „Ja. Ich hab sie mit Glut auf Abstand gehalten. Kurz bevor Flemmli nicht mehr konnte, sind sie geflohen.“, fasste Vanessa zusammen
    und wurde leicht rot.
    „Lass mich raten: am Ende waren die Glutattacken stärker, oder?“
    „Ja, die Letzte schien viel heißer zu sein und auf Flemmlis Fell war ein komischer Schimmer!“, plapperte Vanessa aufgeregt los.
    „Hab ich es mir doch gedacht! Dein Flemmli wird seine spezielle Fähigkeit Großbrand eingesetzt haben“, diagnostizierte Isabelle wissend.
    „Aber umgibt ein Pokemon da nicht ein Flammenmeer?“, hinter fragte Vanessa die These.
    „Vielleicht ist die Fähigkeit bei deinem Pokemon noch nicht so ausgeprägt!“, erwiderte Isabelle ungewollt spitz.
    Schwester Joy betrat den Raum. „Vanessa! Hier ist dein Pokemon!“, rief sie der Trainerin fröhlich entgegen.
    „Wie geht es ihr?“, fragte diese mit einem sorgenvollem Unterton.
    „Es ist bloß sehr erschöpft.“, versuchte Joy Vanessa zu beruhigen, „Es muss sich erholen. Bis übermorgen solltest du
    nicht mit ihm kämpfen oder trainieren.“
    „Danke, dass sie sich um Flemmli gekümmert haben, Joy!“, sagte Vanessa und nahm den Pokeball entgegen.
    „Das ist mein Job!“, entgegnete Joy im Gehen und hob zum Abschied die Hand, bevor sie die Cafeteria wieder verließ.
    Vanessa sah auf das kapselähliche Gefängnis ihrer Partnerin hinab und befreite sie dann.
    „Tschiep!“ stieß es aus und ließ sich auf sein Hinterteil plumpsen.
    Die Trainerinnen musste kichern. „Na, wie geht es dir? Möchtest du etwas fressen?“, erkundigte sich ihre Trainerin.
    Das Küken gluckste daraufhin und seine Augen fingen an, zu glänzen. „Das war wohl ein Ja!“, stellte Vanessa fest, „Dann hole ich dir mal was.“
    Sie ging zum Verkaufstresen und besorgte eine Portion Futter.
    Als sie wieder am Tisch angekommen war, setzte sie sich und stellte Flemmli das Futter hin. Diese erhob sich schwerfällig
    und begann, ihr Futter zu verspeisen.
    Nach dem Fressen seufzte sie zufrieden und plumste abermals auf seinen Hintern. Dann nahm Vanessa ihre Partnerin auf den Arm
    und räumte das Geschirr zusammen. Isabelle war bereits zur Abräumstation vorgegangen und wartete auf sie.
    Also trug auch sie ihr Tablett dorthin und packte alles brav weg. Dann wurde sie von hinten angetippt.
    „Hey, was machst du jetzt?“, fragte Isabelle. „Ich weiß nicht“, sagte Vanessa. „Ich kann ja schlecht weitergehen,
    wo sich Flemmli sich doch ausruhen soll. Also bleib ich wohl hier“, schloss sie.
    „Gut. Dann kannst du dir ja ein Zimmer besorgen und dann gehen wir Eis essen.“, schlug die Blondine vor, „Okay?“
    „Ja, das ist eine gute Idee. Aber wie besorgt man sich ein Zimmer? Stumpf zu Joy gehen und fragen?“, erkundigte sich Vanessa.
    „Stumpf zu Joy gehen und fragen“, bestätigte Isabelle. Die Mädchen sahen sich an und lachten.
    Dieser Lachflash wurde jäh unterbrochen, als etwas mit lautem Klappern zu Boden fiel. Sheinux jagte Eneco durch den ganzen Raum.
    Den Beiden war wohl langweilig geworden. Gerade hatte Sheinux dabei einen Stuhl umgestoßen.
    „Hey! Haltet sofort eure Pokemon auf, bevor sie hier alles zerlegen!“, schrei die Verkäuferin die Mädchen mit hochrotem Kopf an.
    Isabelle reagierte blitzschnell. Anscheinen war sie solche Situationen gewohnt. „Sheinux! Eneco! Hier her!“, befahl sie streng.
    Ihre Pokemon brachen die Hetzjagd ab und dackelten mit schuldbewusst gesenktem Kopf zu ihrer Trainerin.
    Diese wand sich zu Vanessa und sagte immer noch knörrig: „Komm, fragen wir!“


    Also verließen sie die Cafeteria und gingen zu Joys Tresen.
    „Schwester Joy, könnte ich ein Zimmer haben?“, fragte Vanessa zaghaft.
    „Nein, tut mir Leid. Wir sind voll“
    Vanessa wollte sich schon zum Gehen wenden und überlegen, wo sie übernachten konnte, als Joy hinzufügte:
    „Aber ich habe Isabelle ein Zweierzimmer gegeben, oder?“ Isabelle bestätigte mit einem Nicken.
    „Wenn das für Isabelle okay ist, kannst du ja mit in ihr Zimmer kommen“, schlug die Schwester vor.
    „Stimmt! Natürlich kommst du mit in mein Zimmer! Möchtest du, Vanny?“,erkundigte Isabelle sich.
    An diese Möglichkeit schien sie gar nicht gedacht zu haben.
    „Gerne!“, entschied die Lilahaarige. Dann zog sie die Augenbraue hoch. Isabelle hatte ihr einen Spitznamen verpasst?
    Sie kannten sich vielleicht gerade sein zehn Minuten!
    "Dann komm!", forderte Isabelle sie auf.
    Sie wollte schon zu den Trainerunterkünften eilen, als Joy sie stoppte:"Warte! Vanessa, du musst mir erst deine Trainerkarte geben!"
    Diese setzte ihre Partnerin ab, holte die Karte hervor, zog sie aus der Hülle und reichte sie Joy.
    Diese schob sie in einen Leseschlitz und tippte auf der Tastatur ihres Computers herum. Vanessa nahn die Karte wieder an
    und steckte sie in die Hosentasche. Kaum hatte sie das getan, packte Isabelle sie auch schon am Arm und zog sie hinter sich her.
    Flemmli, das sich bereits wieder auf ihrem Arm befand, krähte vergnügt.
    Es ging durch einen langen Korridor. Der Boden war mit Laminat belegt und an den weiß verputzten Wänden hingen
    farbenfrohe Bilder von den verschiedensten Pokemon. Ziemlich am Ende des Ganges blieb Isabelle vor einem Zimmer stehen
    und kramte in der beigefarbenden Umhängetasche, die an ihrer linken Seite baumelte. Nach kurzer Zeit hatte sie wohl gefunden,
    was sie suchte und zog einen Schlüssel heraus. Sie schloss die Tür auf, öffnete sie und trat ein. Vanessa folgte ihr.
    An den beiden gegenüberliegenden Seiten des Zimmers standen die Betten. Das Linke der Betten war bezogen.
    Die Decke lag zerknautscht auf der Matratze.
    „Ist das deins?", fragte Vanessa mit einem Nicken in Richtung eines Plüschteddyursas, das auf dem Kopfkissen lag.
    „Ja“, antwortete Isabelle und wurde rot. Das Thema war ihr wohl peinlich.
    „Süß!“, stellte Vanessa fest. Damit war das Thema für sie abgeschlossen. Sie legte ihren Rucksack neben das freie Bett und sah sich um.
    „Wo ist denn die Bettwäsche?“

    , erkundigte sie sich, denn auf dem Bett – wie in manchen Centern üblich - lag keine.
    „Die ist am Anfang des Ganges in einem riesigem Behälter.“, gab Isabelle erstaunt zurück, „Hast du den echt übersehen?“
    „Ja“, antwortete Vanessa wahrheitsgemäß.


    Sie schloss die Knöpfe und zog den Bezug zurecht. Dann faltete sie die Decke in der Mitte und legte sie auf das Bett.
    „Fertig?“, erkundigte sich Isabelle, die ihr neugierig über die Schulter sah.
    „Ja“, erwiederte Vanessa, nahm sich ihren Rucksack, der vor ihrem Bett lag und nahm Portemonnaie und Pokecom heraus.
    Danach nahm sie Flemmli hoch und folgte Isabelle, die in Richtung Tür ging.