Zeig mir, wie du träumst.

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  • Zeig mir, wie du träumst.
    Stunde um Stunde


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    Willkommen
    Ich bin äußerst froh, dass ihr hierher gefunden habt, in meine eigene, kleine Schreibwerkstatt. Hier werde ich meine Gedichte präsentieren, die aus meinem eigenen Alltag, meinen Träumen oder meiner Fantasie inspiriert wurden.
    Denn die eigenen Gedanken, die eigenen "Träume" sind etwas, das einem nicht genommen werden kann.
    Deshalb bitte ich euch, keine Texte aus diesem Topic ohne meine Erlaubnis zu verwenden.
    Ansonsten hoffe ich, dass euch meine Gedichte gefallen werden und wünsche euch viel Spaß beim Lesen!


    Inhalt
    01: Nächtlicher Regen
    02: Treue
    03: Schreibblockade
    04: Sowohl damals als auch heute

  • Geschrieben: Herbst 2011
    Grund: Ihr kennt es doch sicher auch, wenn man des Nachts nicht schlafen kann? Einmal hat mich der Regen davon abgehalten, also habe ich meine Gefühle zu Papier gebracht.



    Nächtlicher Regen


    Zärtlich prasseln die Regentropfen
    Bis der Morgen grellt
    Fahles Licht in meiner Welt


    Lausche den Klängen der Nacht
    Mache die Augen zu
    Bald ruhest auch du

  • Also, ich möchte ehrlich sein: Du hast es mir bei dem Titel nicht leicht gemacht, ihn zu ignorieren, denn das war nahezu unmöglich. Ich kann dir zwar nicht zeigen, wie ich träume (dazu bräuchte es schon einen Text meinerseits), aber zumindest kann ich mir deine Art zu träumen ansehen und vielleicht sogar verstehen. Unwichtig zu sagen, dass du bereits verstehst, einen Startpost simpel und dennoch eindrucksvoll zu gestalten, wenngleich mir persönlich der Header, trotz des netten Effekts, zu sehr glitzert, aber das ist eher Geschmackssache. Alles Wichtige ist da (vielleicht noch eine Benachrichtigungsliste für später, sollten Leute das wünschen) und: Habe ich schon erwähnt, dass ich den Topic-Titel liebe? Jetzt weißt du es!


    Nächtlicher Regen

    Zitat

    Zärtlich prasseln die Regentropfen

    Wenn man von dem vergessenen Buchstaben absieht, würde ich dir raten, Satzzeichen zu verwenden; seien das jetzt Semikolons (wie ich es eben tat), Kommata am Ende eines Verses (falls der Sprung zum nächsten Vers größer sein sollte oder einfach eine Atempause dazwischenliegen soll) oder Punkte. Dadurch gibst du dem kurzen Gedicht durch längere und kürzere Atempausen noch mehr Dynamik und man kann das Geschriebene auch besser verarbeiten.
    Bei der ersten näheren Betrachtung des Gedichtes hätte ich an ein Haiku gedacht, dass dann aber leider doch keines war. Am Ende hast du wohl die freieste Form des Gedichtes gewählt und in den jeweils letzten beiden Versen einer Strophe mit einem Reim versehen; gut gewählte Worte, muss ich aber dazusagen, denn das kann auch vom Klang her unterschiedlich sein, welche Wirkung sie erzielen. Da es frei geschrieben wurde, fällt das Metrum eher in den Hintergrund, aber besonders für die reimenden Zeilen hättest du darauf achten können. Beispielsweise hier:

    Zitat

    Bis der Morgen grellt
    Fahles Licht in meiner Welt

    Fünf Silben gegen sieben Silben; auch wenn der Betonungsgrad im Grunde derselbe ist, so fehlt dem ersten Vers ein Wort, um diese Lücke auszufüllen. Wie gesagt, darauf musstest du in diesem Fall nicht achten.
    Inhaltlich hört es sich nach einer netten Geschichte an. Geweckt von den Regentropfen, die an die Fensterscheibe trommeln, überkommt einen das Gefühl, aus dem Fenster sehen zu müssen, um das gedämpfte Morgenlicht am Nachthimmel zu sehen. Schließlich überkommt einen doch wieder die Müdigkeit und man kann sich beruhigt schlafen legen; als ob alles nur ein Traum gewesen wäre. Was theoretisch eben wie gesagt nett ist, kommt in der Ausführung eher ernüchternd daher. Wirklich auf den Regen beziehst du dich nur im ersten Vers, was für die Thematik meines Erachtens doch zu wenig ist. Vor allem auch deswegen, weil du mit der zweiten Strophe auf die allgemeine Wahrnehmung der nächtlichen Geräusche umschwenkst und damit mehr oder weniger einen Bruch beinhaltest. Hilfreich wäre es für das gesamte Gedicht vielleicht gewesen, das Gefühl des Regens einzufangen und das lyrische Ich einfach nachdenken und näher lauschen zu lassen. Das hätte wiederum mindestens eine weitere Strophe vorausgesetzt. Die Wortwahl hingegen ist sehr sanft und untermauert dieses träumende Gefühl, das man mit Regen zeitweise verbindet.


    Im Endeffekt ist dieses Gedicht nett, aber verbesserungswürdig. Ich würde zu gerne eines deiner neueren Werke lesen, da dieses doch schon vor einem Jahr entstanden ist und für dieses Mal, so hoffe ich, konnte ich etwas helfen.


    ~蛇

  • Tüdelü Sound of Silence. ^^
    ich dachte mir, ich hinterlasse mal einen kleinen Kommi bei dir. Der Topictitel zieht einen nämlich magisch an, sehr gut gewählt. ;3 (Wurde wie Snake regelrecht davon gefangen.)


    Der Startpost ist recht simpel gehalten, gefällt mir eigentlich sehr gut. Du scheinst den Leser mit dem Topictitel direkt aufzufordern selbst etwas zu schreiben, was ich interessant finde. Da wird man richtig motiviert. Das Bild funkelt sehr viel, some kind of magic? Finde ich jedenfalls ganz schön anzusehen, ich denke mal, viele Leute schreiben in ihren Zimmern, wo sie auch träumen und da hat das etwas spezielles, wenn sich dort auch die Inspiration zeigt. Und Inspiration hat ja doch irgendwie etwas magisches an sich. Also, das sind so meine Gedanken zu dem Header. (:
    Dein Vowort ist kurz und bündig, zeigt aber alles auf, was man wissen muss. ^^


    Ich widme mich dann auch gleich mal deinem ersten Werk hier.


    Der Titel gefällt mir schon mal sehr gut, einfach, weil ich mir gleich eine Situation vorstellen kann. (: Regen bei Nacht ist etwas wunderbares, ich persönlich hab das immer gerne, wenn ich in der Nacht aufwache und ich höre draußen das Rauschen des Regens. An meine Fensterscheibe können die Tropfen leider nicht prasseln, weil mich der Balkon der Nachbarn über uns davor schützt, aber das Rauschen und Plätschern ist herrlich. Könnte ich stundenlang zuhören. ^^ Komischerweise ist es gerade bei Nacht am Schönsten, finde ich, kann das gar nicht genau beschreiben warum.
    Anyway, dich hat ein Regenschauer bei Nacht zu diesem kurzen Gedicht inspiriert. (:


    Erstmal möchte ich etwas zu deinem Reimschema sagen, bevor ich mich an den Inhalt wage - ich mache das immer unterschiedlich, ob ich zuerst auf den Inhalt oder die Form eingehe, also nicht wundern. ^^
    Du hast hier das Schema abb - cdd gewählt, was man so eher selten liest. Ich weiß gar nicht, ob ich das schon jemals irgendwie in dieser Form gelesen habe, aber vor kurzem habe ich selbst ein Gedicht geschrieben mit drei Zeilen pro Strophe, wo sich die letzten beiden reimen. Gut möglich, dass du mich dazu inspiriert hast, denn dein Gedicht hatte ich vorher schon mal kurz überflogen. (: *ja, ich war neugierig, was Snake so kommentiert. xD*
    Das Metrum dagegen ist sehr unregelmäßig, keine Zeile besitzt die gleiche Anzahl wie eine andere. Aber ich glaube, dass schon das eher ungewöhnliche Reimschema darauf abzielt, dass das Gedicht eher frei gehalten ist und du deshalb auf ein Metrum eher nicht geachtet hast. Macht aber nichts, ist ja nicht alles. ^^


    Der Inhalt ist leicht verständlich, ich würde sagen, es handelt sich um eine einfache Beschreibung. Du beginnst in der ersten Zeile unvermittelt, es wird nicht die Nacht beschrieben, die im Titel vorkommt, stattdessen kommt gleich der Regen zu Wort - möchte ich mal sagen -, die zärtlich prasseln. Die Frage ist nur, worauf prasseln sie? Man erwartet eigentlich eher das Wort "fallen" hier, was du aber mit Prasseln umgangen hast und so nicht nur das ganz logische dargestellt hast - nämlich, dass der Regeln herunterfällt - sondern gleich auch einen Klang beschrieben. Und das mit nur einem Wort. Man hört den Regen gleich und der nimmt auch nicht ab, bis der Morgen grellt, wie es in der zweiten Zeile heißt. Und mit dem Steigen der Sonne, nimmt auch das Licht zu, durch die Wolken ist es aber nur fahl, kraftlos und wahrscheinlich wird man den Sonnenaufgang gar nicht in seiner vollen Schönheit sehen können.
    Die zweite Strophe dagegen verwirrt mich. In der ersten beschreibst du bereits den Morgen etwas, er wird also in absehbarer Zeit Tag, aber jetzt gehst du wieder einen Schritt zurück und bist noch bei den Klängen der Nacht. Ich frage mich, welche Klänge, da es regnet, wird man nicht viel anderes hören können, außer vielleicht die ersten Vögel, die den Morgen begrüßen, aber auch das sind ja keine Klänge der Nacht. Also, entweder gehst du da einen Schritt zurück oder ich stehe auf dem Schlauch. ^^"
    Interessant ist auch der Wechsel der Perspektive in den letzten zwei Zeilen. Die vorletze Zeile könnte man noch aus der Sicht des lyrischen Ichs sehen, aber wenn man die letzte Zeile hat, wo das lyrische Ich den Leser anspricht, könnte auch die vorletzte Zeile bereits eine Art Aufforderung des lyrischen Ichs an den Leser - oder eine andere Person - sich schlafen zu legen. Obwohl ich finde, dass "ruhen" nicht dasselbe ist wie schlafen. Ruhen hat etwas mehr mit Kräftetanken zu tun - frag mich nicht warum, daran muss ich bei dem Wort einfach denken. ^^
    Ich bin etwas unschlüssig ob ich wirklich verstanden habe, was du mit dem Gedicht meinst, grundsätzlich gefällt es mir aber gut. Deine Sprache ist schön, das merke ich schon an den wenigen Worten, dass du weißt, wie man sich ausdrückt.


    Ich hoffe auf ein baldiges Update. (:


    - Squeek-san Feurigel

  • [tabmenu][tab=~]~[tab=Info]Hach, so viel Zeit ist vergangen, seit ich dieses Topic erstellt habe, ich schäme mich...
    Ursprünglich hatte ich ja einen Ordner, wo ich meine gesamten Gedichte niedergeschrieben hatte, doch eine etwas ältere weibliche Person, deren Namen ich nicht erwähnen möchte, (man kann aber durchaus sagen, dass ich mit ihr verwandt bin und ihr im Grunde mein Leben zu verdanken habe) hat ihn leider beim Aufräumen verloren.^^"
    Deshalb werde ich nun meine Abgabe der IdF posten, die den 4. Platz erreicht hat. Ich bin im Grunde stolz, da dies mein erster Drabble war. :)
    Da ich mitsamt den Votes wenig Feedback erhalten habe, würde es mich freuen, wenn mir jemand die Ehre erweisen würde...^-^
    [tab=Snake]Das Gedicht von damals war etwas unreif und, um ehrlich zu sein, war es sogar mein Erstlings-Werk.^^ Ich hatte eine Menge damit zu kämpfen und habe viel zu sehr darauf geachtet meine Vorstellung von Gedichten umzusetzen, als vielmehr auf den Inhalt zu achten. :d
    Ich habe zwar bisher Satzzeichen am Ende vion Zeilen vermieden, da es für mich etwas unschön aussah, aber im Grunde geht es wohl darum, das Gefühl an den Leser weiterzureichen, und tatsächlich habe ich eben diesen Effekt bemerkt. Danke. ^-^[tab=Cyndaquil]Es freut mich, dass dir mein Startpost gefällt.^^
    Ich bin leider nicht sehr gut darin, wenn es um das Metrum geht. Ich weiß wie sie heißen, aber nicht, was dazu gehört. ^^" (Ich bin wirklich schlimm.) Beim Dichten habe ich bisweilen eher improvisiert, statt wirklich ein genaues Bild vom Aussehen des Textes zu machen. Ich habe zwar genau im Bilde, was ich darstelen möchte, aber im Grunde genommen fehlen mir dann immer ungewöhnlicherweise die Worte, ich hoffe, das legt sich...
    "Die Klänge der Nacht"... Ja, auf den ersten Blick ein wenig verwirrend, aber ich habe es damals wirklich genau so erlebt. :D Ich habe zwar bereits gehört, wie die Vögel den neuen Morgen begrüßt haben, doch da war irgendetwas... Die Erinnerung ist ein wenig schwammig, wenn ich versuchen würde, es zu umschreiben, würde es zu lange werden.^^'
    Auf jeden Fall vielen Dank für deinen Kommentar, ich denke, ich werde bald mal wieder ein Gedicht schreiben. ^-^ (Dieser Ordner...)[/tabmenu]
    Treue


    Das Gras schnitt meine dünnen Beine. Die Nacht war dunkel, lediglich der Mond schimmerte leicht durch die Baumkronen des Waldes. Ich musste ihn finden. Egal, was es kostete.
    Der Schrei eines jungen Mannes hallte durch die Dunkelheit, er war voller Angst und Verzweiflung. Ich durfte ihn nicht verlieren, selbst nach allem, was er mir angetan hatte.
    Mein Körper spannte sich an, ich versuchte die Tränen zurückzuhalten. Noch war es nicht zu spät. Trotz meiner Erschöpfung lief ich weiter, meine Entschlossenheit war ungebändigt. Es war meine Pflicht, meinem Trainer treu zu sein.
    Endlich erreichte ich die Lichtung, das Mondlicht überflutete die gesamte Umgebung. Sie war umhüllt von einer bedrückenden Aura. Vor mir lag mein angsterfüllter und zitternder Trainer, bedroht von dem fuchsähnlichen Pokémon, dessen neun Schweife vor Zorn in alle Richtungen ausgestreckt waren. Vulnona.
    „Du wirst für deine Tat büßen.“, sprach sie mit ihrer tiefen Gedankenstimme, die erzürnt durch den gesamten Wald hallte. Ihr Körper wurde in dunkles Licht getaucht.
    Tief in mir wusste ich, dass ich das, was nun kommen würde, verhindern musste. Um jeden Preis. Vulnona schrie, ihr Fluch brach über meinen Trainer. Ich warf mich dazwischen.
    „Guardevoir!“, rief er verzweifelt, bevor mein Bewusstsein in Dunkelheit gehüllt wurde.

  • Hallöchen Silence.


    Dein Drabble für die IdF war schon kurios. Ich las sowohl den Titel als auch den ersten Satz und hatte danach sofort an dieses eine Guardevoir gedacht. Erst mit dem weiteren Verlauf stellte sich das als richtig heraus, aber angesichts der Thematik des Wettbewerbes ist das eine sehr dramatische Szene, die du umgesetzt hast und die besonders durch einige ihrer detaillierten Beschreibungen überzeugt. Atmosphärisch bietet die Nacht einige Vorzüge, besonders was Licht- und Schattenspiele angeht, aber auch Vulnona erlangt dadurch eine ungewohnt übermächtige Ausstrahlung. Dennoch stehen natürlich Guardevoirs eigene Eindrücke und Gefühle im Vordergrund und die erste Person bietet sich dafür nahezu perfekt an. Man fiebert mit ihr mit, wie sie durch den Wald läuft und den Tränen nahe ihren Trainer sucht, bis sie am Ende Vulnona gegenübersteht und sich entscheiden muss, ob sie ihn nun rettet oder nicht. Der Titel impliziert das ja eigentlich schon und er passt hier wie die Faust aufs Auge.
    Ein paar Dinge sind mir aufgefallen. Erstens wäre da die Erwähnung, dass der Trainer ihr etwas angetan hat, was auf eine eher schwierige Vergangenheit schließen lässt. Später auch, als Vulnona von "dieser Tat" spricht, weswegen er büßen muss. Zugegeben, das kann man vernachlässigen, wäre aber durchaus interessant zu wissen, für das Doppeldrabble aber wegen der Wortobergrenze schon zu viel gewesen.
    Nummer Zwei war, dass die eigentliche Pointe, mit der sich Guardevoir entscheiden musste, nicht ganz den Effekt erzielen konnte, den du wolltest. Es fehlt nämlich hauptsächlich dieser Zwiespalt zwischen "will ich" und "will ich nicht" und gerade weil sie mit ihm aufgrund der weiter oben beschriebenen Vergangenheit nicht auf einer Wellenlänge liegt, wäre das wichtig zu erwähnen gewesen. Hin und hergerissen zwischen ihren Gefühlen hätte sie sich dann entscheiden müssen und das hätte einen noch gewaltigeren Effekt erzielen können; den Pokédexeintrag jetzt einmal außen vorgelassen, obwohl der aussagt, dass Guardevoir treu sind, aber das kommt auch nicht einfach von irgendwoher.


    Davon abgesehen hat es mir aber gefallen. Stilistisch relativ gut, wenngleich mir persönlich die Sätze zum Schluss hin etwas unzusammenhängend wurden, aber das lässt sich verschmerzen. Umso interessanter die Tatsache, dass sich das Drabble mit einer meiner zukünftigen Ideen gleicht. Danke für diese Erfahrung.


    ~蛇

  • Hallö Sound of Silence. (:
    Ich dachte mir, ich statte dir mal wieder einen kleinen Besuch in deinem Topic ab und da kam mir dein Drabble gerade recht. War für die IdF, ne? Und du hast damit sogar den vierten Platz gemacht, Congratulations. ^.^


    Treue
    Toller und sehr aussagekräftiger Titel. Haben nicht viele Wörter diese Aussagekraft, aber gerade Treue ist da besonders stark, finde ich. Interessanterweise kannte ich die Szene ebenfalls, wie man doch sein Wissen durch Freunde erweitern kann und ein guter Freund von mir hat diese Szene einmal etwas anders aufgeschrieben. ;) Nun, jedenfalls kenne ich die Szene, wenn auch nicht im Original - ich habe ständig das Gefühl, da etwas verpasst zu haben, aber sei’s drum.
    Mir gefällt die Tatsache, dass du hier die Ich-Perspektive gewählt hast, was sich hier natürlich durchaus angeboten hat, allein schon, weil in dieser Szene die Gefühle sehr zum Tragen kommen müssen und da ist die Ich-Perspektive natürlich eindeutig die beste Wahl dafür. Allein schon der erste Satz hat mir durchaus gefallen - auch wenn ich das Gefühl habe, da fehlt ein Wort, ich weiß nur nicht welches - weil gleich mehrere Dinge klar werden:
    A) damit das Gras derart „scharf” sich anfühlen kann, muss eine gewisse Geschwindigkeit vorhanden sein, sprich der Protagonist muss laufen
    B) wird die Perspektive klar und C) die Person hat dünne Beine.
    Komischerweise musste ich bei den dünnen Beinen auch gleich an Guardevoir denken, frag mich aber nicht warum, ich kann es selbst nicht so erklären.
    Was mir auch gefallen hat, ist, dass du dich nicht nur auf die Szene an sich konzentriert hast, sondern auch auf das Ganze drumherum, was besonders durch die Umgebungsbeschreibungen deutlich wird. (Auch wenn ich sagen muss, dass viel Gras im Wald nun wirklich nicht wächst, insofern beißt sich das leicht mit dem ersten Satz.) Sehr schön hast du die Entschlossenheit des Protagonisten zum Ausdruck gebracht durch den inneren Monolog bereits im ersten Abschnitt. Das hat sich dann sofort mit dem Titel gedeckt, denn derartige Entschlossenheit eine Person zu finden ist ein sehr starker Ausdruck von Treue - würde ich mal sagen. ^^
    Spannung hattest du ja bereits im ersten Satz aufgebaut, aber als der Schrei durch die Dunkelheit hallt legst du noch ein bisschen was obendrauf. Man merkt, dass es ein Wettlauf gegen die Zeit ist und auch, dass der Protagonist entschlossen ist, diesen zu gewinnen. Sehr interessant fand ich hier den Satz, dass es die Pflicht war, dem Trainer treu zu sein. Da könnte man jetzt hinterfragen, ob die Treue nun echt ist oder nur aus reinem Pflichtgefühl vorhanden ist. Ist ja doch ein Unterschied ob man Treu ist, weil man denkt, es ist seine Pflicht oder ob man Treu ist, weil … man treu ist, so selbstlos. Aber gut, ich glaube ich sollte das nicht so stark analysieren. ^^” (Keine Ahnung von Psychologie, aber trotzdem versuch ich’s immer wieder. *Hüstl*)
    Der Protagonist erreicht die Lichtung, sofort machst du auch ein Bild von der Umgebung, was mir hier sehr gefallen hat, das hilft - jedenfalls mir - immer, sich alles vorzustellen. ^^ Eigentlich hätte man auch ohne, dass du den Namen des Pokémon genannt hast, wissen können, dass es sich um Vulnona handelt, gibt immerhin bisher nur einen neunschwänzigen Fuchs unter den Pokémon, aber ich fand gerade die Aussprache - wenn auch nur gedanklich, da wir uns ja in der Ich-Perspektive befinden - einfach sehr passend. Zeigte mir persönlich auch, dass der Protagonist nicht nur die Art des Pokémon kennt, sondern genau dieses eine Vulnona. Geschickt gemacht. ;D
    Okay, die Fragen haben sich allgemein ja schon etwas angehäuft im Laufe des Doppeldrabbles:
    A) wer ist der Protagonist?
    B) warum ist der Trainer in Gefahr?
    C) wie ist die ganze Situation zustande gekommen? - immerhin fehlen jegliche Hintergründe
    Aber jetzt mit dem Ausspruch von Vulnona, dass der Trainer für seine Tat büßen wird, wird eine weitere, recht entscheidende Frage aufgeworfen, die C etwas konkretisiert: welche Tat?
    Wird hier nicht ausgeführt, wäre auch zu viel für das Doppeldrabble, vermittelt für mich aber diesen herrlichen Charakter den Doppeldrabbles haben: es ist lediglich ein Stück eines großes Werkes, ein Ausschnitt. (Deshalb liebe ich diese kurze Form, gerade wegen der vielen Fragen die man als Autor aufwerfen darf. ^.^) Den Leser macht das aber natürlich neugierig. (Ich denke, ich kann mir eine Vorstellung der Tat machen, was aber wohl eher an meinem guten Freund liegt, der über das Guardevoir mal eine FF geschrieben hat. (: )
    Vulnona greift also an und der Protagonist weiß, dass er es verhindern muss. Auch hier hinterfrage ich irgendwie noch die Motive - zuerst war es Treue aus Pflichtgefühl, aber was ist es jetzt? Immer noch Pflichtgefühl oder mehr? Klar, man kann jemanden auch nur aus reinem Pflichtgefühl das Leben retten, aber ich weiß nicht, ich finde, da sollten größere Gefühle hinter so einer Tat stehen. Man versteht nicht ganz, warum Vulnona diesen Fluch jetzt ausspricht und was dieser überhaupt mit einem Menschen machen kann, aber das erfahren wir auch nicht, weil sich der Protagonist nämlich dazwischen wirft. Jetzt am Ende erfahren wir auch, um wen es sich handelt, um Guardevoir - was ich zwar bereits vermutet hatte, aber so eine Auflösung am Ende macht sich immer gut. (:
    Sehr schöner letzter Satz finde ich, schließt das Ganze gut ab. (Und der einzige Fehler, den ich so gefunden habe, ist der Punkt nach „büßen” in der wörtlichen Rede von Vulnona, den brauchst du nämlich nicht.)
    Du siehst, dein Doppeldrabble hat mich ganz schön beschäftigt, man kann sich sehr viele Gedanken dazu machen. Du bist jedenfalls verdient weit gekommen, gefällt mir alles sehr gut, auch von der Sprache her, auch wenn ich glaube, dass sich das in einem so kurzen Werk bei dir nicht so entfalten kann. Freu mich jedenfalls auf mehr von dir, vor allem längere Werke. (:


    - Squeek-san

  • Oh mein Gott, ich schäme mich so, ich verkrieche mich ins nächste Loch... *wieder hervorkomm* Mal im Ernst, wie lange ist es her, dass ich in diesem Bereich etwas geschrieben habe? Ein paar Monate...? :/ Diese verfluchte Schreibblockade. <.< Ja, ich seh genau dich an, du... du Ungeheuer!
    Wie dem auch sei, ich bin gerade viel zu aufgekratzt um auf eure Kommentare zu antworten, tut mir furchtbar leid. -.- Na ja, da hab ich einfach versucht, ÜBER meine Schreibblockade zu schreiben, damit ich vielleicht etwas Motivation kriege... Und es hat funktioniert! :D
    Ich werde es bestimmt bereuen, dass ich das tue, aber ich werde diese Geschichte hier und jetzt on stellen. 70% bestehen zwar nur aus Achromas-Fangirlgeschwafel, aber was soll's... Vielleicht kann sich der ein oder andere Schreiber bei einer Blckade mit meinen Emotionen identifizieren? (für drei Sekunden hatte ich vergessen, wie man das Wort schreibt)
    Ich wünsche euch jedenfalls viel Spaß beim Lesen... Und nein, ich will nicht, dass ihr ÜBER mich lacht! Ich will, dass ihr MIT mir lacht! xD


    Schreibblockade


    Gottverdammt! Gottverdammt! Gottverdammt! Gottverdammt!
    Nein, ich kann nicht mehr! Drei! Drei meiner FFs! Nicht zu zählen die in den anderen Foren! Warumwarumwarumwarumwarum?!?
    Ich hasse es! Mannmannmannmann!
    Ich kann nicht mehr! Es ist grausam! Ich habe die Motivation zu schreiben! Es macht mir auch Spaß! Doch warum, gottverdammt, kommen die Wörter nicht auf den Computer!? Es ist zum Mäuse melken!
    Vor allem, da meine Stories noch nicht allzu weit fortgeschritten sind. Ich kann nicht mehr! Es ist nicht zum Aushalten!
    Ngaaaaaaah!
    Schreib endlich, du vermaledeite Tastatur! Schreib!
    Grrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr!
    Gaaaajhaaaaaaaa!
    Wraaaarrrgh!

    Jetzt fällt mir tatsächlich nichts mehr ein. Toll. Na ja, ich habe zumindest etwas auf den Computer gebracht. Bringt mir das was? Ich hab keine Ahnung. :/
    Der Tipp, über Schreibblockaden zu schreiben ist wirklich witzig. Aber ich fühle mich irgendwie erleichtert. :D
    Irgendwie.
    Na ja, Ideen fließen wie der Rhein, aber sie umzusetzen ist wieder eine andere Sache.
    Vielleicht sollte ich zumindest eine der FFs für eine Weile in den inaktiven Bereich verschieben lassen, um zumindest etwas Druck von mir zu nehmen?
    „Die FF-Abbrecherkönigin schlägt wieder zu!“
    Ich hasse diesen Titel, er bringt mich zum Schmunzeln. :/
    Aber hey, ich breche sie ja immerhin nicht direkt ab, sondern lasse sie nur für eine Weile ruhen?
    Gah, ich kann nicht mehr klar denken…
    Denk nach. Nein, denk nicht nach. Wenn man unter einer Schreibblockade leidet, soll man sich ausruhen, zurücklehnen, nicht nachdenken…
    Das halte ich nicht mal eine verdammte, halbe Minute aus! Wrrrraaaagh!
    Ich dachte, mir würde etwas einfallen, wenn ich mich nebenbei noch ein bisschen mit RPGs beschäftige, aber…
    Na ja, zumindest hat sich mein Schreibstil dadurch verbessert. ^-^
    Immer positiv denken. Ich denke schon wieder. Mann…
    Neurotische Menschen denken halt zu viel. Warum bin ich ein solch nervöser Mensch? Tja, keine Ahnung.
    Manchmal wünschte ich, ich wäre nicht ich, sondern jemand anders…
    Na ja, seht euch doch mal Achromas an!
    „Hey, yo, ich bin jetzt ganz easy und missbrauche Pokémon zusammen mit Team Plasma! ^-^ Hä, was? Team Plasma will die Welt einfrieren? Oh… Na ja, wenn kümmert‘s? :D“
    Wem teile ich das hier überhaupt mit?
    Jeder, der das liest, lacht sich sicher den Arsch ab. :D Aber was soll ich mit diesem Text machen? Na ja, es schadet ja nicht, Leuten etwas Humor nahe zu bringen.^^
    Aber Achromas ist wirklich… Hm… Mann, ich kann es gar nicht ausstehen, wie er im Anime personifiziert wird.
    Na ja, ich hätte mir so etwas vorstellen können wie: „Oh, Asch, dein Pikachu ist ja so außergewöhnlich und es stört mich überhaupt nicht, dass mich dein Name an das Zeug erinnert, dass ich mir sonst auf die Pommes mache! Du musst solch ein fabelhafter Trainer sein. *-*“
    Damit hätte ich ja noch leben können, obwohl ich Ashderp wirklich zum kotzen finde. Aber was machen die komischen Leute des Animezeugs aus Achromas?
    „Jahaa! Ich experimentiere mit euch, ihr mickrigen Pokémon! Sterbt, ihr nutzlosen Viecher! MWAHAHAHAHA!!!“
    Obwohl das ja noch irgendwie cool ist. :D Aber es ist so… Out of Character. :/ Ich hatte mir Achromas irgendwie immer als einen ruhigen, naiven Wissenschaftler vorgestellt, der über Leichen für seine Experimente geht. Na ja, obiges trifft diese eine Seite ja schon ziemlich gut, aber trotzdem… Er wirkt dadurch wie ein wahnsinniger Amokläufer. D:
    Obwohl das ja auch schon wieder irgendwie cool ist. xD
    Vielleicht sehe ich mir die Folgen des Anime ja im Internet an… Aber nur die mit Achromas. Ich will, dass er Asch in den Hintern tritt. >:D
    Ich hab’s! Ich werde Achromas in meiner FF ein wenig opfermäßig darstellen! ^-^ Vielleicht werde ich ihn ja dazu zwingen, mit diesem Lin-Fu Gassi zu gehen? Das wäre auf jeden Fall lustig und würde die Stimmung etwas erheitern. ^-^
    Oh, das Genre ist Drama… Egal, ich streich es durch und schreib Parodie hin! x3 Nein, das mache ich besser nicht… Vielleicht Dramedy? Nee…
    Aber wer sagt denn, dass ein Drama nicht lustig sein darf? Dürrenmatts „der Besuch der alten Dame“ war ja auch eine komische Tragödie… Äh, tragische Komödie! Oder? Egal! Na ja, wir haben uns den Film angesehen – und der war nicht lustig – aber man hätte da an ein paar Stellen mehr Humor mit hineinbringen können wie an der Stelle, als der Lehrer betrunken war.
    Achromas betrunken… Nein, ich sollte mir auf der Stelle diese schmutzigen Fangirlgedanken aus dem Kopf wischen. Oder er beobachtet Rosy beim Duschen! Oder er geht aus Versehen ins Bad, Rosy schreit und er geht mit hochrotem Kopf wieder raus… oder er torkelt raus, weil Rosy ihm ihr Handtuch an den Kopf wirft.
    Irgendwie hat Achromas eine richtige Denkerstirn. Aber sein Haar ist genial, wer ist sein Friseur? xD
    Jaaa, ich habs! Endlich! Zunächst muss ich diese Szene mit G-Cis, N usw. überwinden, aber ich denke, dann kommt zumindest diese eine FF wieder ins Rollen!
    Ha, ich denke schon wieder… Egal!
    Heya, ich freu mich schon so! :D
    G-Cis: „Achromas, du mieser Verräter!“
    Achromas: „Wut?“
    G-Cis: „Dafür wirst du bezahlen!“
    Achromas: „Ach ne, weißt du, das passt mir jetzt überhaupt nicht in den Kram. Tja, ich kündige! *jumps off*Weeeeeeee! :D *dong* Autsch…. 2524058906060911_>.<_0“
    Colress Bond. xD
    :DDDD Ich liebe es, ihn komplett Out of Character darzustellen! ^-^ Aber das sollte dann wohl ETWAS seriöser rüberkommen. Vielleicht könnte ich ja Bonuskapitel zu meiner FF schreiben, in denen ich meine eigene Geschichte parodiert darstelle? Jaaaa! :D
    Es lohnt sich wirklich, über die eigene Schreibblockade zu schreiben, dieser Tipp ist echt genial, ich bin jetzt wieder voll motiviert!
    Wenn ich das durchlese, was ich bisher geschrieben habe, lache ich mich bestimmt tot. xD Normalerweise bin ich doch viel ernster? :/ Ich erkenne mich selbst nicht mehr wieder. D: Vielleicht hätte ich auch nicht so viel Cola trinken sollen… Na ja. Das ist wahrscheinlich alles nur ein Zuckertraum.
    Ich sollte so lange in die Tasten hauen, wie er anhält, damit diese Motivation noch anhält. Oder nein, wenn ich mir DAS da oben ansehe, wohl besser nicht… Oder doch? Keine Ahnung! xD
    Na ja, ich schreibe jetzt einfach mal, mal sehen, was sich ergibt.
    Buhbye! :3

  • (Bisaboard-Olympiade Runde 1 - Kategorie Fanfiction // Platz 9 mit 6 Punkten)



    Sowohl damals als auch heute


    Dieses Rattern… es nervte mich einfach nur. Jede Bewegung, jedes Ächzen dieses alten Metalls zerrte an meiner Seele wie ein Machomei, das mich mit all seinen vier Armen auseinanderriss. Ich war froh, wenn dieses alte Klappergestell endlich abgerissen war, dann würde dieser Schandfleck von Riesenrad den hochmodernen Vergnügungspark von Rayono nicht länger verunstalten.
    Doch die Bevölkerung war anderer Meinung. Kurz nach Ankündigung des Abrisses waren zahlreiche Beschwerdebriefe eingegangen.
    Doch der Beschluss unserer Firma war unabänderlich, wir hatten uns fest dazu entschlossen, diese alte Schrottmühle zu entfernen.
    Sie verursachte im Moment mehr Kosten, als sie Einnahmen brachte. Und für die Sicherheit der Menschen mussten wir ebenfalls Verantwortung tragen.
    Ein paar der Menschen starrten mich an. Wahrscheinlich glaubten sie, dass ich zu den Leuten gehören würde, die den Abriss planten. Ich stach sicherlich hervor mit dem dunkelgrauen Anzug und der roten Krawatte, man konnte mich sicher als einen Büroangestellten identifizieren. Aber der Termin des Abrisses war erst in zwei Monaten. So lange konnten diese Leute die Attraktion doch noch genießen.
    Weshalb waren die Menschen hier dann so mies gelaunt?
    Gab es hier denn keinen einzigen Befürworter dieses Projekts? Ich sah hoch und betrachtete die einzelnen Kabinen dieses uralten Teils. Es war schon immer Tradition gewesen, dass man mindestens zu zweit sein musste, um mitfahren zu dürfen. Einerseits war das bloß so gewesen, um die Kapazität besser ausnutzen zu können, so konnte man verhindern, dass Einzelgänger eine Kabine für sich selbst besetzten.
    Andererseits wurde dem Riesenrad dadurch eine Menge Romantik angedichtet, anscheinend hatten viele Leute hier schon ihre erste Liebe gefunden…
    Ein unangenehmes Gefühl machte sich ein meinem Magen breit, er fühlte sich so verkrampft an. Letzten Abend hatte ich einen Anruf von meiner Mutter erhalten. Sie hatte mich mit trauriger Stimme darum gebeten, den Abriss des Riesenrads doch zu verhindern und eine Protestaktion in meiner Abteilung dagegen zu starten.
    Und meinen Job dabei riskieren? Nein, danke!
    Trotzdem packten mich leichte Schuldgefühle. Immerhin besaß sie ja…
    „Entschuldigung?“
    Eine zarte Mädchenstimme riss mich aus meinen Gedanken. Etwas perplex blickte ich nach rechts neben mich. Ich musste meinen Blick senken, die junge Frau war kleiner als ich. Sie besaß hellbraunes Haar, das an beiden Seiten zu zwei Zöpfen zusammengebunden war und trug ein blauweißes T-Shirt und einen hellgelben Minirock. Ihre großen, meerblauen Augen sahen mich fragend an.
    „Was möchtest du?“, entgegnete ich leicht genervt. Ich war gerade nicht in der Stimmung, mit dahergelaufenen Jugendlichen zu sprechen. Das Fräulein blickte erst zu dem Riesenrad, bevor es mich fokussierte.
    „Stimmt es, dass es abgerissen werden soll?“
    „Ja, warum?“, antwortete ich knapp. Das Mädchen wirkte nun leicht traurig. Es blickte wieder zum Riesenrad, verschränkte ihre Arme hinter seinem Rücken und seufzte. Dieses steinharte Gefühl in meinem Magen wurde intensiver. Irgendetwas an dieser Situation fühlte sich vollkommen falsch an.
    War ich vielleicht ein wenig zu unhöflich gewesen? Wäre möglich. Nun musste ich ebenfalls seufzen.
    Es gab wohl viele Leute, die am Riesenrad hingen, obwohl es bereits sehr alt war und regelmäßig gewartet werden musste. Durch sein Alter war es aber schon fast ein Wahrzeichen von Rayono City. Trotzdem gehörte es immer noch unserer Firma. Daran ließ sich nicht rütteln.
    „Das kommt jetzt vielleicht etwas plötzlich, aber möchten Sie vielleicht eine Runde mit mir fahren?“
    Ich war erneut überrascht. Dieses Fräulein war wirklich äußerst… Wie könnte man es ausdrücken? Direkt. Sie hatte überhaupt keine Scheu, auf Menschen zuzugehen.
    Ich musterte sie mit einem etwas irritierten Blick und musste schmunzeln, sie schien es bemerkt zu haben und lächelte mich an. „Wie heißen Sie eigentlich? Mein Name lautet Rosy.“
    Sie streckte mir ihre Hand hin. Teils war das eine ziemlich beeindruckende Charaktereigenschaft, teils war es aber auch etwas beunruhigend…
    Ich nahm ihre Hand und schüttelte sie sanft. Sie war kleiner und zarter als meine. „Mein Name lautet Augustin, freut mich.“
    Rosy blickte wieder zum Riesenrad. „Und?“
    Warum war dieses Mädchen so versessen darauf, mit mir im in diesem Teil zu fahren? Vielleicht, weil ich die ganze Zeit davor gestanden war und es mit unglücklicher Miene angestarrt hatte. Aber schön, warum nicht. Immerhin schuldete ich das meiner Mutter auch irgendwie. Sie verband mit diesem Riesenrad ganz besondere Erinnerungen.
    „Also gut, lass uns gehen.“
    Ich begann zum Ticketschalter zu laufen und die Braunhaarige folgte mir mit einem breiten Grinsen. Das kam mir alles so irreal vor. Wahrscheinlich war das hier ein Streich irgendeines Fernsehsenders, jeden Moment kam sicher irgendein Moderator aus dem Gebüsch gesprungen und dann sahen mich die Leute im Fernsehen, um sich über mich totzulachen.
    Aber wie abwegig war denn das? Ich wahrscheinlich derjenige mit den irrealen Gedanken…
    Wir teilten uns den Preis für das Zweierticket und stellten uns anschließend in die Warteschleife für die Gondeln. Es war später Abend, deshalb befand sich vor uns nur ein Paar, das glücklich Händchen hielt. Unwillkürlich wurde ich rot. Rosy musste ungefähr 16 Jahre alt sein. Ich war 21.
    Eigentlich könnte sie ja meine kleine Schwester sein. Aber nein, sie sah mir kein bisschen ähnlich… Und ich fuhr mit diesem jungen Mädchen Riesenrad. Schon der Ticketverkäufer hatte mich so komisch angesehen, wahrscheinlich hatte er mich sogar wiedererkannt…
    Ich schielte zu Rosy. Sie stand fröhlich neben mir und lächelte in sich hinein. Wenigstens hatte eine von uns Freude an dieser Fahrt.


    Als wir schließlich in die Gondel einstiegen, setzte sich das Rad mit lautem Rattern in Bewegung. Fürchterlich. Es war rätselhaft, wie dieses alte Gestell für eine romantische Amosphäre sorgen konnte. Doch meine Begleitung schien ganz und gar begeistert.
    Sie hatte sich auf die Sitzbank gekniet und ihre Hände gegen die Glasscheibe gepresst, während sie völlig fokussiert die Aussicht genoss. Ich hatte mich lediglich auf dem Sitz zurückgelehnt und die Beine überkreuzt. Über meine Schulter hinweg sah ich mir die Skyline von Rayono City an und wie alles allmählich kleiner wurde.
    Die Sonne war fast untergegangen, der Himmel gehüllt in dunkles Violett. Die Sterne funkelten mit einem klaren Licht, als wären sie wie Diamanten in ein Seidentuch gewoben und ins Licht gehalten worden.
    Der Horizont hingegen gab eine andere Szene preis, er war in ein dunkles Orange getaucht, das feurig die letzten Lebenszeichen der Sonne bekanntgab.
    In den Gassen und Häusern am Stadtrand gingen allmählich die Lichter an und strahlten wie hellgelbe Sterne zwischen den dunklen Silhouetten der Gebäude, näher am Stadtzentrum und am Riesenrad konnte man das Blinken verschiedener Reklame- und Neonschilder wahrnehmen. Rayono City war eine Stadt voller Leben. Ich fragte mich, ob meine Eltern diesen Ausblick damals auch genossen hatten.
    Wie meine Mutter erzählt hatte, war dies der Anfang von allem gewesen…
    „Die Aussicht ist wunderschön, nicht?“
    Ohne dass ich es bemerken konnte, hatte Rosy sich zu mir umgedreht und lächelte mich an. Ihre großen, niedlichen Augen glänzten vor Freude.
    „Ja… Ähm… Ich schätze, es ist ganz in Ordnung.“ Ich druckste ein wenig herum. Es war mir ein wenig peinlich zuzugeben, dass die Fahrt trotz der Geräuschkulisse ganz angenehm war, immerhin war ich dieser Attraktion eher feindlich gestimmt.
    Das Mädchen lachte. „Ach, kommen Sie schon, Sie mögen es doch auch! Sie strahlen ja regelrecht.“ Strahlen? Nun gut, das war etwas übertrieben, aber ja, ich lächelte. Tatsächlich. Dass ich es nicht selbst gemerkt hatte…
    „Ja, eigentlich habe ich dem Riesenrad eine Menge zu verdanken…“, setzte ich mit einem leicht nostalgischen Unterton an. Rosy wirkte daraufhin ziemlich interessiert, also fuhr ich mit einem kurzen Lachen fort: „Meine Eltern haben sich damals hier kennengelernt. Mutter wollte unbedingt mit diesem Rad fahren und hatte sich die erstbeste Person geschnappt, die sie gefunden hatte. So führte eines zum anderen und schließlich hatten sie geheiratet.“
    Es war ein seltsames Gefühl, das Ergebnis einer kitschigen Liebesgeschichte zu sein. Aber Rosy schien sie zu gefallen. Ihre großen Augen leuchteten noch mehr, als sie es zuvor getan hatten, schließlich sagte sie schmachtend: „Das ist so romantisch…“
    Erneut wurde ich rot. Dieses Fräulein machte mich wahnsinnig… Unwillkürlich stöhnte ich in Gedanken. Da war wieder dieses unangenehme Gefühl in meiner Magengegend.
    „Ich bin übrigens noch nie mit diesem Riesenrad gefahren.“, fuhr das Mädchen fort, „Eigentlich ist es schade, dass es bald abgerissen wird.“
    Sie seufzte kurz und legte ihr Kinn auf ihren Handrücken, während sie aus dem Fenster sah. „Ich bin zum ersten Mal in Rayono City, eigentlich komme ich aus Eventura City. Im Moment bin ich als Trainerin unterwegs und möchte morgen die Arena herausfordern.“
    Ein kurzes Lächeln zog sich wieder über ihr Gesicht.
    „Dann wünsche ich dir viel Glück.“, sagte ich kurz und wurde nachdenklich. Ich hatte eigentlich nur mein Rotomurf… Kein besonders starkes Pokémon, da ich nie Trainer werden wollte.
    Urplötzlich drehte sich Rosy wieder zu mir um. „Wissen Sie, Augustin, Sie sind mir sympathisch. Könnten Sie mir vielleicht ihre Visocaster-Nummer geben?“
    „Was?!“ Mein Körper reagierte und ich sprang auf, anschließend schlug ich mir den Kopf an der niedrigen Decke der Gondel. „Aua..“
    Rosy lachte, während ich mir meinen Schädel mit schmerzverzerrtem Gesicht hielt. Das war nicht lustig! Trotzdem konnte ich nicht anders, als in ihr Lachen miteinzustimmen. Ja… es schadete wohl nicht, wenn ich mich mit ihr anfreundete. Sie war wirklich süß.

  • Hey Lau! (:
    Als ich etwas durch den Bereich hier geschlendert bin, ist mir dein Topic aufgefallen und kurzerhand habe ich mir deine letzte Geschichte durchgelesen und mir gedacht, ich hinterlasse dir einen Kommentar dazu.


    Sowohl damals als auch heute
    Was mir besonders bei deinem Schreibstil aufgefallen ist, dass du eine sehr unkomplizierte Ar hast, die Dinge zu beschreiben, es scheint so als würden dir diese Dinge leicht von der Hand gehen, was ich wirklich beneide. Zwar mag ich auch gerne mal etwas ausschweifende Beschreibungen, welche sich vom dem Inhalt vielleicht auch mal ganz gerne distanzieren, dennoch aber dadurch, deine Geschichte sehr angenehm zu lesen war. Deinen Titel würde ich auch als solchen deuten, dass dies vielleicht erst Beginn von Augustins eigener (kitschigen) Liebesgeschichte ist und „damals“ eine Anspielung der seiner Mutter sei. So dass beide ihre Liebe auf dem selben Weg kennengelernt haben. Interessant war auch, die Geschichte aus dessen Sicht zu betrachten bzw. zu lesen, wobei ich auch finde das du einige Charaktergeigenschaften gut zur Geltung gebracht hast, wie die von Rosy eben, nur aus den Augen eines anderen, aber diese trotzdem hervorgehoben hast. Zwar waren diese eher nebensächlich, aber ich mochte es sehr, dass du auch dieser Geschichte einen „Hintergrund“ gegeben hast – und vor allem eine Persönlichkeit, wenn du du verstehst was ich meine. Generell mag ich auch diese Unbeschwertheit, die in dieser Geschichte mit schwingt wobei ich nicht weiß, ob diese von dir gewollt war, aber dennoch war sie vorhanden. Nebenbei erwähnt, mochte ich die BW Spielreihe auch sehr gerne, habe aber zugegebenermaßen die zweiten nicht selbst gespielt, sondern mir lediglich einige Let's Plays dazu angeschaut, aber mir auch selber diese Thematik sehr zugesagt hat. Das was mir persönlich noch etwas gefehlt hat, war dass du das Aussehen von Augustin kaum beschrieben hast (oder habe ich etwas übersehen?), zumindest nichts außer der Kleidung, was ich schade fand, so konnte man sich von ihm selber zwar trotzdem ein gutes Bild machen, dennoch fehlte einfach der Aspekt, wie er wohl selbst vom Gesicht her aussieht (héhé).
    Ansonsten fand ich das du die Beschreibungen und die Handlung, in einem ausgewogenen Einklang erwähnt hast und diese auch zum Zuge kamen. Besonders mochte ich diese Art von Augustin, wie er zwar nur ein „Anzugträger“ ist, aber nicht im geringsten auf mich unsympathisch wirkte, aber was wohl vor allem an deiner Perspektive lag, weswegen man ihn im einen anderen Licht betrachten konnte. Die Idee dahinter fand ich einfach gut umgesetzt von dir und auch dass mit dem Riesenrad, fand ich gut von dir erläutert. Auch eben das du dieses Gegenseite „wirken“ von beiden Charakteren natürlich dargestellt hast – es wirkte auf mich keineswegs irgendwie künstlich, sondern eher sogar real und gut vorstellbar.


    Ich war von deinem Werk wirklich positiv überrascht und freue mich auch auf baldige von dir.


    Dunames