Fragile Dreams

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  • VIII. L U C I D
    In my mind's eye

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    Wir reden nicht viel.
    Okay, es ist eine Untertreibung. Wir reden eigentlich gar nicht.
    Seit einer gefühlten Ewigkeit gehen wir einfach den Glasweg entlang. Nicholas ist immer ein paar Schritte vor mir, geht stur geradeaus, auf die Dunkelheit zu, die in der Ferne den Weg verschluckt. Er dreht sich nicht zu mir um, es scheint ihn nicht zu interessieren, ob ich mithalte oder nicht.
    Nichts um ihn herum lenkt ihn ab.
    Mich dagegen schon. Mit jedem Schritt tauchen neue Sterne im Abendhimmel auf, leuchten bunt und hell. Zwischendurch tauchen Sternschnuppen auf, die wie Pfeile durch das dunkle Blau streifen und dann verschwinden.
    Am liebsten würde ich Nicholas fragen, warum der Korridor aussieht, wie er aussieht. Aber ich gewöhne mir gerade an die Stille und ich habe keine Lust, das fragwürdige Interesse, das er an mir hat, noch neu zu entfachen.
    Eigentlich bin ich ganz froh, dass er vor geht. So sieht er nicht, wie angestrengt ich bin. Seit diesem Erdbeben merke ich, wie alle Kraft aus meinem Körper weicht. Ich fühle mich, als würde man mir das Blut aus den Adern saugen, es schmerzt nicht wirklich, es ist eher wie ein… Ziehen. Ein Ziehen an jedem Zentimeter meiner Haut. Als würde die Luft mich auseinanderreißen wollen.
    Der Gedanke ist grässlich. Ich verschränke meine Arme vor der Brust und gehe ein paar Schritte schneller, bis ich nur noch einen halben Meter von Nicholas entfernt bin.
    Ich blende meinen eigenen, rasselnden Atem aus, der stoßweise und schon fast hektisch ist. Ich zittere als würde ich frieren, aber eigentlich spüre ich gar nichts, weder Kälte noch Hitze. Kein Wind, keine Geräusche, die Gegend ist schlichtweg leer. Je mehr ich darauf achte, desto unheimlicher wird der Korridor mir.
    Ein Ort, wo nichts ist, der dir aber nach und nach die Energie raubt… Hört sich vermutlich nicht schön an. Ist es auch nicht.


    Irgendwann merke ich, dass dieser Korridor nicht nur mir etwas ausmacht. Es dauert eine ganze Weile- oder vielleicht auch nur ein paar Sekunden, hier wird einem das Zeitgefühl regelreicht eingestampft- bis ich merke, dass Nicholas genauso schwer atmet wie ich. Ich starre seinen Hinterkopf an und konzentriere mich auf die schweren Atemzüge, die seinen ganzen Körper zum Beben bringen.
    „Ist das normal?“, keuche ich und erschrecke mich dabei vor mir selbst. Meine Stimme ist krächzig und trocken, als hätte ich schon seit Jahren nicht mehr gesprochen. Ich greife mir an die Kehle und räuspere mich, aber die Trockenheit bringt sie zum Brennen.
    Nicholas nickt.
    „Zu zweit“, meint er und holt einmal tief Luft. „Ist es besonders schwer. Aber auch, wenn man alleine ist, wird man schnell müde. Wir nutzen vielleicht mehr von unserem Gehirn… Aber unsere Energiereserven sind genauso beschränkt wie die der anderen Menschen.“
    „Und ihr macht das jede Nacht mit?“
    Langsam aber sicher frage ich mich, ob es mir das wirklich wert ist. Klar, die Albträume sind keine schöne Sache, aber es ist ja auch nicht so, als ob ich dauernd nur die schrecklichen Ausflüge erleben darf. Zwischendurch sind auch ein paar schöne dabei, nicht so häufig wie man sich so vorstellt, aber schon mit einer gewissen Regelmäßigkeit.
    „Normalerwiese bleiben wir nicht so lange im Korridor“, schnauft Nicholas und streicht sich durch die Haare. Er dreht sich kurz zu mir herum und ich sehe, dass ihm Schweiß auf der Stirn steht.
    „Aber der Raum, in dem wir liegen, blockiert unsere Fähigkeiten.“
    „Wie jetzt?“, frage ich etwas verwirrt. Meine Beine sind so unglaublich schwer. Ich würde am liebsten einfach stehen bleiben und mich hinsetzen, aber ich weiß, dass er das nicht zulassen wird. Also zwinge ich meinen schmerzenden Körper dazu, sich weiter zu quälen.
    „Der weiße Raum“, setzt Nicholas an. Weiter kommt er aber nicht. Als wäre er ein kleines Kind, das gerade erst Laufen lernt, setzt er seine Füße völlig falsch vor sich, schwankt hin und her. Ich sehe genau, wie er mit den Augen rollt und wie seine Finger zittern.
    Aus einem Reflex heraus packe ich ihn an den Schultern und stemme ihn irgendwie wieder auf die Beine. Wie ich das schaffe? Keine Ahnung. Plötzlicher Adrenalinkick vielleicht?
    Ob ihr es mir glaubt oder nicht, ich war nicht scharf darauf, dass er den Glasweg herunterfällt. Er war nämlich mit einer beachtlichen Zielstrebigkeit genau auf den Rand zugetorkelt.
    „Alles okay?“, pruste ich und versuche mit zitternden Knien mein Gewicht so zu verlagern, dass Nicholas nicht wieder umkippt. Er nickt etwas zittrig, schüttelt dann den Kopf als könnte er damit die Müdigkeit einfach abschütteln und stellt sich wieder gerade hin.
    „Der weiße Raum“, beginnt er wieder, als wäre nichts geschehen. „Der ist eine Spezialanfertigung. Das Material in den Wänden blockiert unsere Gehirnströme. Wir können also nur in die Träume schlüpfen, die innerhalb dieses Raumes sind. Deswegen gibt es auch keine Türen“ Er nickte zum Glasweg. „Weil es keine Träume gibt. Normalerweise dauert es nicht so lange, vielleicht gibt es ein Problem mit dem BOIA.“
    „BOIA?“ Was war das denn bitte? Der… Buchsbaum-ohne-Igel-Abteil?
    Fragt nicht. Ich habe keine Ahnung, wie ich da jetzt drauf komme, glaubt mir.
    „Die Maschine, an die wir angeschlossen wurden“, murmelt Nicholas und stampf einmal auf dem Glasweg auf, als könnte er damit die Tür auftauchen lassen. Klappt natürlich ganz wunderbar… gar nicht.
    „Die soll uns also in einen Traum schicken?“
    „Nein, sie simuliert einen Traum“, erklärt er weiter. „Und er unterstützt deine Gehirnströme. Alleine kannst du noch nicht in den Korridor.“
    „Schon klar“, grummele ich und sehe mich etwas um. „Habe gerade auch kein wirkliches Bedürfnis, das zu können. Ich bin auch so schon ganz gut zurecht gekommen.“
    Nicholas öffnet den Mund um etwas zu sagen, aber bevor er etwas sagt, entscheidet er sich offenbar dagegen.
    Ich hole einmal tief Luft und lasse mich auf den Weg plumpsen. Irgendwie schaffe ich es, meine Arme dazu zu bewegen, meine Waden zu massieren, die unangenehm prickeln, sobald sie in den Ruhemodus verfallen.
    „Wir können also nur hier warten“, fasse ich zusammen. Nicholas ächzt ein wenig, als er sich neben mich setzt. Er legt sich sogar gleich hin und verschränkt die Arme hinter dem Kopf. Als er die Augen schließt blinzele ich verwirrt.
    „Willst du hier etwa schlafen?“
    „Ausruhen“, murmelte er. „Viel mehr können wir wirklich nicht machen. Und wir werden es schon merken, wenn etwas passiert.“
    „Ja, aber“, beginne ich, klappe aber meinen Mund sofort wieder zu. Im Grunde hat er Recht. Ich meine, er muss Recht haben. Nicholas macht das schon sein ganzes Leben. Und so sehr es mir auch widerstrebt ihm die Führung zu überlassen… Es bleibt mir nichts anderes übrig. Und mein Körper zeigt mir mehr als deutlich, dass er mir da zustimmt.
    Also strenge ich meine Bauchmuskeln etwas an und lasse meinen Oberkörper so sanft wie möglich auf den Boden gleiten.


    Wir schweigen eine ganze Weile. Das einzige, was ich höre, ist ein regelmäßiges Klopfen meiner Finger auf dem Glasweg. Nicholas scheint es nicht weiter zu stören, sein Fuß bewegt sich im gleichen Takt.
    Jetzt, wo er die Augen geschlossen hat, kommt er mir gar nicht mehr so bedrohlich vor. Eher wie ein relativ normaler Junge. Seine Haare sind etwas heller als die von Benjamin, ein schönes Goldbraun, das ihm in leicht wirren Strähnen im Gesicht hängt. Er macht sich scheinbar kaum etwas daraus, sie zu stylen. Das Gleiche zeigt mir seine Kleidung. Er trägt ein einfaches, graues Shirt mit einem Logo auf der Brust, das ich nicht kenne, und Jeans, die etwas ausgewaschen aussehen. Ob gewollt oder nicht weiß ich nicht.
    Eigentlich ist er ein völlig normaler Junge. Einer, den man nicht einmal beachten würde. Er ist vollkommen unauffällig. Aber warum genau sticht er dann trotzdem jedes Mal aus der Menge hervor? Merkt man ihm seine Fähigkeiten etwa doch irgendwie an?
    Und wenn ja, ist das bei mir genauso?
    Damals, als ich klein war, bin ich mit dieser ganzen Sache nicht gut zurecht gekommen. Es hat mich fertig gemacht, dauernd müde zu sein. Und diese ständigen Therapien haben auch nicht angeschlagen. Ich war ein ruhiges Kind, und trotzdem haben die Lehrer mich ständig angeschaut. Als würde ich ein riesiges, leuchtendes Schild über mir halten, auf dem steht, dass ich jeden Augenblick Ärger mache.
    Irgendwann habe ich tatsächlich angefangen Ärger zu machen, weil sie mich ja ohnehin immer so merkwürdig angestarrt haben. Warum dann also nicht auch ihren Erwartungen entsprechen? Es war einfacher, es zu akzeptieren, wenn man wirklich Blödsinn machte. Weil ich dann das Gefühl hatte, dass ihre Blicke nur daher rührten, dass ich eine kleine Göre war. Auch wenn ich es eigentlich besser wusste.
    Ist das vielleicht auch der Grund, warum Nicholas mir so unheimlich ist? Weil ich von Anfang an gemerkt habe, dass er etwas an sich hat, etwas, das nicht normal ist? Bin ich plötzlich wie einer meiner Lehrer geworden?
    Ich starre weiter in den Himmel und versuche krampfhaft den Gedanken loszuwerden. Niemals bin ich das, immerhin habe ich meine Lehrer nicht angestarrte, als würde ich sie sezieren wollen. Da ist etwas Vorsicht und vielleicht auch ein Funke… Angst durchaus gerechtfertigt. Denke ich.


    „Was ist eigentlich“, murmele ich irgendwann. „Wenn dieses BOIA Ding niemals anspringt?“
    Nicholas antwortet nicht. Ich richte mich auf- Himmel, wenn ich gewusst hätte, das meine Bauchmuskulatur mich dafür ziemlich bestraft, hätte ich das wohl nicht getan- und versuche irgendwie einen Blick auf sein Gesicht zu erhaschen. Er hat die Augen immer noch geschlossen und sein Atem geht jetzt etwas regelmäßiger. Ist er etwa tatsächlich eingeschlafen?
    Ich meine, geht das? Einschlafen in einem Traum?
    Obwohl, ist das hier überhaupt ein Traum? Ich meine, vom Korridor aus kommen Traumschläfer doch erst in die Träume hinein. Das heißt, eigentlich müsste es also eine Art Zwischenstufe sein. Und die ist offenbar noch so nah an der Realität dran, dass man her schlafen kann. Ich runzele die Stirn und reibe mir die Schläfen. Gott, kann ich nicht einfach wieder… aufwachen? Ist das überhaupt der richtige Ausdruck?
    Wenn das so weitergeht verknotet sich mein Gehirn noch mit sich selbst. Da nützen mir auch meine besser ausgeprägten Gehirnwindungen nichts…
    „Ich weiß es nicht“
    Ich zucke etwas zusammen, als Nicholas sich dann doch entscheidet zu antworten. Er schaut mich aus dem Augenwinkel an und blinzelt nicht mal.
    „Sowas ist bisher nicht passiert.“
    „Na wundervoll“, stöhne ich. Ich schaffe es nicht, mich von seinem Blick loszueisen. Seine Augen sind ziemlich hübsch… Und ich hasse mich dafür, dass ich das gerade wirklich gedacht habe. Es gibt anderes, worüber ich mir Gedanken machen sollte. Und ich denke daran, dass seine Augen.. hübsch sind. Ja, Lana. Du bist wirklich tief gesunken.
    Ich schiebe es einfach auf die Müdigkeit. Ja, alles dieser Korridor schuld, ganz bestimmt.
    „Ich bin also das erste Mal in diesem Korridor und komme vermutlich niemals wieder heraus“, fasse ich einigermaßen nüchtern zusammen. „Ein wundervolles Erlebnis. Ihr bekommt fünf Sterne in Sachen Verlässlichkeit.“
    Nicholas hebt nur eine Augenbraue. Ich weiß nicht, ob er den Sarkasmus einfach nur nicht hört oder nicht darauf eingehen möchte. Ich tippe eher auf Letzteres und öffne gerade meinen Mund für einen patzigen und möglichst provozierenden Kommentar, da wackelt mit einem Male schon wieder der gesamte Boden.
    Die Glasstraße klirrt, als würde eine ganze Hochzeitsgemeinschaft gleichzeitig einen Toast aussprechen wollen, und die Sterne am Himmel verschwimmen zu undeutlichen, hellen Schemen. Ich versuche, meine Finger irgendwo festzukrallen, aber stattdessen schlittere ich über das Glas, als der Weg anfängt zu schwanken. Ich stoße einen leichten Schrei aus, als ich immer weiter Richtung Abhang rutsche.
    Meine Füße baumeln schon im Leeren, als mich etwas an Arm greift und zurückzieht. Ich schlittere zurück auf den Weg, bis ich in etwas hinein knalle.
    „Festhalten“, befiehlt Nicholas mir und ohne zu zögern kralle ich mich an seinem Shirt fest. Er hat sich auf dem Glasweg breit gemacht und irgendwie scheint das zu funktionieren, denn er rührt sich keinen Zentimeter, obwohl mit mir jetzt zusätzliches Gewicht an ihm hängt.
    „Was ist das?“, kreische ich etwas perplex, doch bevor er antworten kann, stöhnt er und verdreht sie Augen als stände er kurz davor, das Bewusstsein zu verlieren. Ich will fragen, was los ist, aber da erfasst die Dunkelheit mich schon. Für einen Moment höre ich nur Rauschen und alles bewegt sich in Zeitlupe. Ich spüre nur noch ein Kribbeln, das meinen ganzen Körper durchfährt, die Umgebung wird seltsam verschwommen. Schmerz pocht durch meine Adern.
    Und dann ist es wieder vorbei.
    Heftig atmend liegen wir am Boden.
    „Was zum“, stoße ich hervor, werde aber von einem Keuchen unterbrochen. Ich merke, wir mir etwas die Kehle hochkriecht und presse verzweifelt den Mund zusammen. Meine Sicht ist immer noch etwas eingeschränkt und mein ganzer Körper bebt nach.
    „Der BOIA ist aktiviert“, informiert Nicholas mich. Er sieht allerdings auch nicht gerade topfit aus. Sein Gesicht ist leicht grünlich- ich zweifele nicht daran, dass ich genauso schlimm aussehen- und seine Arme zittern, als er versuchte sich aufzurichten, den Blick auf einen Punkt in der Ferne gerichtet. Als ich in die gleiche Richtung blicke, sehe ich einen weißen Umriss, der direkt neben dem Glasweg in der Luft schwebt. Als meine Sicht wieder etwas schärfer wird, erkenne ich, dass es eine Tür ist.
    „Komm schon“, richtet er sich an mich, die Blick weiter auf die Türe geheftet. „Je schneller wir hier wegkommen…“
    „Desto besser?“, rate ich. Erst, als er sein Gesicht wieder zu mir wendet merke ich, dass ich mich immer noch in seinem Shirt verkralle. Für einen Moment starren wir uns einfach nur an.
    Und, oh Gott, ich gebe es zu. Seine Augen sind hübsch. Das meine ich nicht einmal als Scherz. Sie sind einfach außergewöhnlich. Rund um die Pupille haselnuss brauch und außen mossgrün. Einfach… Hübsch.
    Trotzdem ist dieser Gedanke so unglaublich klischeehaft, dass er schrecklich peinlich ist und ich dachte, so eine Peinlichkeit würde mir nur in Benjamins Gegenwart passieren- was übrigens auch unglaublich klischeehaft ist, aber egal- und genau deswegen hasse ich mich dafür, dass ich das hier denke.
    Aber er hat auch etwas Gutes an sich, denn dieser Gedanke bringt mich dazu, ihn endlich loszulassen und unter Stöhnen irgendwie wieder hochzukommen. Ein Kunststück, wenn man bedenkt, dass mein Gleichgewicht noch immer im Eimer ist. Schwankend stehe ich auf der Glasstraße und schaue mich unsicher um, das Gewicht so verteilt, dass ich nicht sofort wieder umkippe, selbst wenn es plötzlich wieder zu beben anfängt.
    Als Nicholas an mir vorbeirauscht, folge ich ihm eilig. Er hält zielstrebig auf die Türe zu und mit einem Male scheint seine Müdigkeit wie weggeblasen. Als hätte ihm dieses Beben wieder mehr Kraft verliehen. Vielleicht ist er aber auch einfach nur froh darüber, dass irgendetwas passiert. So geht es mir nämlich. Dass diese Tür aufgetaucht ist, ist für mich ein schönerer Moment als der von letzten Mittwoch, wo uns mitgeteilt wurde, dass unser Coach den Sportunterricht ausfallen lassen muss. Und das heißt wirklich viel.


    Vor der Tür bleibt Nicholas stehen und wartet auf mich. Er starrt das weiße Holz an, das mitten in der Luft schwebt, genau vor der Glasstraße.
    „Und… wie funktioniert das jetzt?“, frage ich ihn etwas unsicher.
    „Du öffnest die Türe.“
    „Das ist mir bewusst.“
    „Und dann gehst du hindurch.“
    „Ja, so funktionieren Türen im Normalfall.“
    „Warum fragst du dann?“ Er schaut mich mit hochgezogener Augenbraue an. Aber wieder sehe ich weniger Spott darin als pure Neugierde. Vielleicht hat Loreen ja recht und er macht mich zu seinem Forschungsprojekt. „Ich bringe einer dummen Nuss bei, wie man eine Türe benutzt“ hört sich doch sehr vielversprechend an. Und ein gutes Sozialprojekt ist es wohl auch.
    „Schon okay“, murmele ich und strecke meine Hand nach dem großen Messingknauf aus. Er fühlt sich kalt an, als ich ihn berühre, eine Gänsehaut schleicht sich über meine Arme herauf und breitet sich auf meinem gesamten Körper aus. Ich habe schon fast wieder vergessen, wie seltsam temperaturlos es hier ist.
    Ich schaue aus dem Augenwinkel zu Nicholas herüber, der mir mit einem Nicken bedeutet, endlich die Tür zu öffnen. Er hat die Arme vor der Brust verschränkt und klopft mit seinen Fingern auf ihnen herum.
    Als ich das weiß gestrichene Holz der Türe betrachte habe ich das Gefühl, dass mir jemand einen Stein in den Bauch gelegt hat. Wie bei „Der Wolf und die sieben Geißlein“. Als hätte man mir meinen Körper aufgeschlitzt und die Zwischenräume mit Steinen gefüllt. Es schmerzt und es zieht mich herunter, meine Finger fangen an zu zittern. Und ich beiße mir schon wieder auf der Unterlippe herum.
    Das geht so einfach nicht. Ich habe regelrechte Panik, weil ich nicht weiß, was mich erwartet. Ich habe einfach keine Kontrolle darüber, was gleich passiert und ich habe Angst, dass-
    „Ganz ruhig.“ Nicholas legt seine Finger über meine. Ich spüre, wie warm sie sind, aber auch wie sehr sie zittern. Aber bei ihm ist es nur die Anstrengung. Bei mir ist es die schiere Panik. Ich fühle mich wieder wie ein kleines Kind, das einfach nicht begreifen kann, warum es diese Fähigkeit hat und das denkt, dass es sie loswird, indem es weint. Das klappt nicht. Das hat nie geklappt und das wird nie klappen.
    Ich muss kämpfen. Jeder muss kämpfen. Aber ich würde lieber laufen.
    „Es ist okay. Am Anfang ist es immer schwer.“
    Ich weiß nicht genau, warum mich das motivieren sollte. Es ist ein Standartsatz unter Lehrern, Trainern, Eltern. Jeder sagt dir so etwas, um dich zu beruhigen.
    Aber bei Nicholas merke ich, dass er es ernst meint.
    Nein, ich weiß einfach, dass er so etwas nicht sagen würde, wenn es nicht wahr wäre. Ich mag ihn nicht gut kennen, aber… So ein Mensch ist er einfach nicht. Er hat die Sozialkompetenz eines Toastbrotes und deswegen würde er vermutlich niemals so weit gehen, für jemand anderen zu lügen, um ihm ein besseres Gefühl zu geben.
    Er spüre seine Hand auf meiner Schulter, und die andere, die auf meiner liegt und den Knauf umfasst.
    „Bereit?“, fragt er mich.
    Ich zwinge mich irgendwie dazu, möglichst tapfer zu nicken. Und in einer kleinen Pause meiner Panik schaffe ich es auch, den Türknauf zu drehen. Die Scharniere quietschen, als die Holztür aufschwingt und gleißendes Licht mich blendet.


    Eine Tür zu durchschreiten ist nicht viel anders, als ein in einem normalen Traum aufzuwachen. Man ist für eine Weile bewegungslos und spürt nichts. Schritt für Schritt kommt das alles dann zurück.
    Dieser Traum ist allerdings etwas anderes.
    Hier spürt man absolut nichts.
    „Mach die Augen auf“, meint Nicholas.
    Kann ich das etwa schon? Normalerweise zeigt mir ein Kribbeln doch ganz deutlich, dass ich jetzt wieder einsatzfähig bin. Aber gerade merke ich nichts. Probeweise wackele ich mit den Fingern. Ich spüre an ihnen selbst nichts, aber ich merke, dass ich sie bewege. Es ist komisch zu beschreiben, aber es funktioniert. Also wage ich mich etwas weiter. Ich hebe einen Arm, dann ein Bein.
    Und als ich einmal tief durchatme, wage ich es auch, meine Augen zu öffnen.
    Für einen Augenblick habe ich das Gefühl, dass ich einfach wieder aufgewacht bin. Dass ich wieder in diesem weißen Raum bin, denn etwas anderes sehe ich nicht. Nur Weiß, überall Weiß. Der Boden ist weiß, die Umgebung ist weiß, Ich kann nicht einmal genau sehen, wo Boden aufhört und Decke beginnt. Wenn es überhaupt eine Decke gibt. Ich kann nur einen leichten Schimmer über dem Weiß unter mir erkennen, an dem ich sehe, dass es doch so etwas wie eine Abgrenzung gibt.
    Nicholas läuft plötzlich an mir vorbei. Er sieht wieder etwas besser aus, auch wenn seine Augenringe durch die weiße Umgebung noch sehr viel mehr hervorstechen, aber ich bin von mir daran gewöhnt, so etwas zu sehen, von daher fällt es mir kaum mehr auf.
    „Willkommen im BOIA“, raunt er mir zu, die Hände in den Hosentaschen, mit dem Blick durch den gesamten Raum schweifend.
    „Das hier ist also… Ein Traum?“, frage ich etwas fassungslos.
    „Eine Simulation“, antwortet er. „Jeder Mensch träumt von einer Sache, die er erlebt hat. So einen Traum wird es niemals geben. Weil er von einer Maschine produziert ist.“
    „Okaaay“, murmele ich. „Und was genau bringt mir das dann?“
    „Damit kannst du deine Fähigkeiten trainieren.“
    „Indem ich hier… was genau tue?“
    Nicholas antwortet nicht. Nein, stattdessen dreht er sich um und geht ein paar Schritte weiter. Ich will ihm gerade folgen, da sehe ich erst, dass etwas anders ist.
    Überall dort, wo er seine Füße hinsetzt, färbt sich der Untergrund schwarz. Nein, nicht ganz schwarz. Es ist mehr so, als würde sich der Boden in Stein verwandeln. Ich kann die feinen Risse daran sehen, als wäre dort plötzlich Marmor. Er glänzt und hat diese typische Maserung.
    Nicholas dreht sich zu mir um und ich bin mir sicher, einen Funken Selbstzufriedenheit in seinen Augen zu sehen.
    „Du lernst, wie du Träume nach deinem Willen verändern kannst“, sagt er irgendwann. Der Marmor wird langsam von dem weißen Untergrund verschluckt. Es sieht aus wie eines dieser Zeitraffervideos, das zeigt, wie die Natur sich über die Städte hermacht und sie wieder einnimmt.
    „Bei echten Träumen ist das schwieriger, weil die Träumenden sich dagegen sträuben, einem die Kontrolle zu überlassen. Da braucht es Übung.“ Nicholas schlendert auf mich zu und stellt sich neben mich, beobachtet mich aus dem Augenwinkel. „Hier gibt es aber niemanden, der den Traum steuert.“
    Ich stemme die Arme in die Hüfte und schaue auf den Boden. Klar, es wäre schon cool, wenn ich ab sofort nicht mehr vor den Schauergestalten oder wild gewordenen NPCs wegrennen müsste, aber… Irgendwie habe ich das Gefühl, dass das längst nicht so einfach ist, wie es bei Nicholas aussieht.
    „Mach für den Anfang die Augen zu“, weist er mich an.


    Ich bin froh, dass ich nach so vielem Weiß endlich mal wieder etwas Dunkelheit für mich habe. Blöd nur, dass mir die dazu gehörige Entspannung und Stille nicht gegeben ist.
    „Stell dir einfach etwas vor. Etwas Kleines für den Anfang.“
    „Gib mir doch etwas vor. Ich weiß gerade wirklich nicht, was ich nehmen könnte“, entgegne ich und beiße mir auf die Unterlippe.
    „Es muss aber von dir selbst kommen.“
    Ich stöhne frustriert und ich höre Nicholas seufzen. Schritte kommen näher und als er mir eine Hand auf die Schulter legt, zucke ich zurück.
    „Ich kann das nicht“, grummele ich.
    „Du hast es noch gar nicht richtig versucht“, behauptet er, was aber eine glatte Lüge ist. Ich habe es versucht, wirklich. Ich habe meine Ansprüche sogar auf einen kleinen Schraubschlüssel heruntergeschraubt, was beachtlich ist, wenn man bedenkt, dass ich mit einem Baum angefangen habe. Aber egal was ich mache, es passiert einfach nichts. Ich könnte mich vermutlich auf den Kopf stellen- nein, das habe ich nicht ausprobiert, ich gehe einfach davon aus- und es würde nicht funktionieren. Nicholas wird auch schon ungeduldig und das macht die Sache auch nicht besser, denn man merkt ihm einfach an, wie genervt er langsam ist. Und wenn ich genervt sage, dann meine ich auch genervt. Ich bin bisher davon ausgegangen, dass er nicht genervter sein kann als an dem Tag, an dem er an unsere Schule gekommen ist, um Holly und mich abzuholen, aber nein, da habe ich mich kräftig geschnitten. Ich merke, dass er um mich herum geht und dass er immer mal wieder seufzt, auch wenn er sich dazu zwingt, es nicht so offensichtlich zu machen.
    Was kann ich denn bitte dafür? Gar nichts. Wenn ich etwas nicht kann, dann kann ich es nicht, Punkt!
    „Das hat keinen Zweck“, maule ich deutlich lauter als ich eigentlich wollte. Ich öffne die Augen und verschränke die Arme vor der Brust, stolpere aber sofort ein paar Schritte rückwärts, als ich merke, dass Nicholas direkt vor mir steht und mir einen deutlich genervten Blick zuwirft. Ein Blick der Sorte „Reiß dich zusammen, verdammt, andere haben das auch geschafft“.
    „Was denn?“, frage ich etwas erstickt, als er mich weiterhin mit seinen Blicken durchlöchert. Und genau da fängt es wieder an, unangenehm zu werden. Bis jetzt hatte ich keine Probleme, mit ihm zu sprechen. Weil er aufgehört hat, mich anzustarren. Aber jetzt geht es wieder von vorne los. Und diesmal ist es schlimmer als vorher.
    Denn jetzt merke ich ganz genau, dass sein Interesse langsam einer zunehmenden Aggression weicht. Er starrt mich einfach in Grund und Boden und ich kann nicht anders, als die Schultern anzuziehen und zu versuchen, irgendwie seinem Blick auszuweichen.
    „Vielleicht bin ich einfach nicht dazu gemacht“, murmele ich und kratze mich am Arm. Es tut nicht mal weh, also mache ich weiter, bis ich sehe, wie tiefe, rote Striemen darauf erscheinen. „Diese Gene sind bei mir nicht so ausgeprägt wie bei euch.“
    „Du bist eine Traumfängerin“, sagt Nicholas. „Du hast die Veranlagung, also kannst du das hier auch. Du weigerst dich ganz einfach, es zu probieren.“
    „Tu ich nicht!“, widerspreche ich und merke selbst, wie sehr ich einem kleinen, bockigen Kind ähnele. Ich verschränke aus Reflex sogar die Arme vor der Brust. Gott, Lana. Daran musst du wirklich arbeiten. So wird dich niemals jemand ernst nehmen…
    „Dann versuch es noch einmal“, weist Nicholas mich an und ich merke, wie sehr er sich zurückhalten muss, nicht zu lauter zu werden.
    Ich stöhne und werfe die Hände in die Höhe. Er schaut mich an, als wolle er mir am liebsten an die Kehle springen, da ich aber nicht vorhabe, seine Toleranzgrenze auszutesten, presse ich die Lieder zusammen.
    „Versuch es mit etwas, was du gerne sehen würdest.“
    Etwas, was ich gerne sehen würde? Mein Bett vermutlich, aber das kann ich schlecht herzaubern, könnte einen falschen Eindruck erwecken und das Letzte, was ich jetzt brauche, ich eine noch angespanntere Situation, als sie ohnehin ist.
    Denk, Lana, denk. Etwas, was du magst. Meine Freunde, klar. Aber das dürfte für den Anfang vielleicht etwas zu viel sein.
    Denk an dein Zimmer. An etwas Kleines, was dich jetzt glücklich machen würde.
    Dads Bild. Das würde mich jetzt vielleicht etwas aufmuntern. Dad hat es immer irgendwie geschafft, mich zum Lachen zu bringen. Aber ich weiß nicht, ob mir das jetzt etwas nützen würde. Aber auf dem Schrank kann ich bleiben. Was liegt sonst noch darauf herum?
    Eine Bürste- langweilig-, ein paar Haargummis… Die Vase mit den frischen Veilchen. Blumen. Ja, Blumen könnte ich jetzt gut gebrauchen. Dieser Ort ist viel zu weiß. Und Blumen fand ich schon immer schön.
    Gut, eine einzelne. Eine kleine Pflanze. Das bekommen selbst meine verknoteten Gehirnwindungen noch hin. Hoffe ich zumindest.
    „Okay“, murmele ich und hole einmal tief Luft.
    „Stell dir vor, was passieren soll.“
    Ich nicke und runzele die Stirn.
    Wie soll die Blume hier erscheinen? Am besten wächst sie.
    Ich lasse vor meinen Augen den weißen Boden erscheinen. Er bricht langsam auf, wie ein Spiegel ziehen sich Risse durch ihn hindurch. Splitter lösen sich ab und versinken in der saftigen, braunen Erde, die darunter erscheint. Ich stelle mir vor, wie ein kleiner Erdhaufen sich hochwölbt und wie sich die Pflanze darunter langsam ausbreitet, wie etwas Lebendiges, das seinen Weg zur Sonne sucht.
    Grüne Wurzeln schlängeln sich aus der Erde heraus und graben sich wieder in sie herein, aus der Kuppel fräst sich ein Stängel, leicht gewunden. Er wächst in die Höhe, einen Meter, zwei Meter. Denk groß, Lana! Blätter lösen sich und wiegen in der Umgebung, werfen einen Schatten auf mein Gesicht. Hoch oben am Stängel wächst langsam eine Knospe, sie wird größer und größer, schwillt an als wolle sie bald explodieren. Das Grüne geht verloren, saftiges Rot dringt durch die dünne Schicht hindurch.
    Und dann lasse ich sie aufspringen.
    Die Blütenblätter klappen auseinander, leicht in Falten geworfen wie die Flügel eines frisch geschlüpften Schmetterlings. Langsam breitet sie sich aus, nur die innerste Knospe bleibt erhalten. Ich stelle mir vor, wie die Blütenblätter leicht im Wind treiben. Ja, so eine Blume würde ich jetzt gerne sehen.
    Ich genieße noch etwas die Sicht meiner imaginären Blume. Wenn ich die Augen jetzt öffne, was wird dann wohl passieren? Sie wird nicht da sein. Es hat sich nicht anders angefühlt, als vorher. Es wäre aber schön, wenn es endlich klappt. Ich kann den Duft der Blumen schon fast in meinen Lungen spüren.
    Moment mal.
    Ich nehme einen tieferen Atemzug, diesmal durch die Nase. Das kann nicht sein.
    Als ich meine Augenlider wieder aufreiße stehe ich im Schatten. Ich brauche etwas um die Lichtblitze, die mir meine Sicht vernebeln, wegzublinzeln. Aber ich sehe den Schatten und ich weiß ganz genau, wer ihn wirft. Weil ich mir vorgestellt habe, dass sie es tut.
    Vor mir ragt eine rosenähnliche Blume in die Luft, hoch in das Weiß hinein. Das leuchtende Rot hebt sich vom Hintergrund ab. Und es ist das schönste Rot, was ich bisher habe sehen dürften. Kann aber auch einfach sein, dass ich froh darüber bin, dass es endlich funktioniert hat.
    „Na also“, kommentiert Nicholas. Er stellt sich neben mich und schaut ebenfalls zum Blumenkopf hoch, der leicht hin und her wiegt. „Und gleich so groß.“
    „Wenn schon, denn schon“, murmele ich noch etwas durch den Wind. Dieses riesige Ding habe ich einfach so aus dem Nichts entstehen lassen? Vielleicht sind meine Gehirnwindungen doch noch nicht ganz so verdreht, wie ich dachte.
    Ich muss etwas grinsen. Ha! Es klappt also doch! Da will noch einmal jemand behaupten, dass ich-
    „Weiter“, reißt Nicholas mich aus meinen Gedanken. „Bring noch etwas hier her.“
    Und da ist das Grinsen auch schon wieder verschwunden.
    Dieser Kerl weiß echt, wie man einem die Stimmung verderben kann…


    Drei Buchsbäume, vier Schraubenmuttern, ein Fernseher, zwei massive Backsteinmauern, ein schwarzer Kleinwagen und ein weißes Kaninchen mit regenbogenfarbenem Schwanz- fragt nicht. Er sagte, ich soll mal etwas versuchen, was es eigentlich nicht gibt und das erste, das mir einfiel, was eben ein Kaninchen- später bin ich vollkommen ausgelaugt.
    Ich sinke auf die Mauer und beobachte meinen Nager, wie er an den Wurzeln meiner übergroßen Blume knabbert. Seine Ohren färben sich langsam bunt, als ich ihn lange genug mustere und mir in meinem Kopf ausmale, wie das wohl aussehen könnte.
    „Sehr gut“, lobt Nicholas mich und setzt sich neben mir auf die Backsteine.
    „Langsam krieg ich den Dreh raus“, lächele ich matt und massiere mir dabei die schmerzenden Schläfen. „Ist das immer so anstrengend?“
    „Man gewöhnt sich daran“, antwortet er und gähnt. Er sieht auch ziemlich ausgelaugt aus, obwohl er nichts getan hat. „Aber du wirst auch außerhalb des BOIA trainieren müssen.“
    „Warte mal… Du meinst… Fitnesstraining?“ Ich kann nicht ganz verhindern, dass ich das Gesicht geradezu angeekelt verziehe.
    „Genau das.“
    „Laufen und so etwas?“
    „Ja.“
    Ich stöhne und fahre mir durch die Haare. Das kann doch nicht wirklich sein Ernst sein. Ich schaffe es ja so schon kaum, genug Energie über den ganzen Tag verteilt zu haben, ohne zwischendurch ein Zwangsschläfchen einzulegen. Wie soll ich mich denn dann bitte auch noch sportlich betätigen?
    Nicholas steht auf.
    „Darüber wird Loreen dich aufklären“, meint er und bedeutet mir mit einer Geste, auch aufzustehen. Pause ist also zu Ende. Na wundervoll. Das bringt meine Laune noch einmal so richtig in Schwung.
    Nicht.
    „Jetzt versuchen wir, die natürlichen Gesetze außer Kraft zu setzen.“
    „Du meinst die Schwerkraft aufheben?“
    „Zum Beispiel. Oder Eis dazu zu bringen, sich warm anzufühlen.“
    Ich nicke, eher weniger motiviert, aber ich weiß genau, dass er nicht eher Ruhe geben wird, bis ich es schaffe. Seit ich Fortschritte mache, ist Nicholas geradezu freundlich zu mir. Und Himmel, ich will ihn wirklich nicht noch einmal erleben, wenn er schlecht auf mich zu sprechen ist. Also beschließe ich, den Mund zu halten und es zu probieren. Immerhin nützt es mir auch etwas. Wenn ich mitten in einem Traum einfach wegschweben könnte, in den Himmel, wo ich geschützt bin vor explodierenden Geschenken oder grölenden Zuschauermengen, wäre ich schon zufrieden.
    „Nehmen wir uns mal die Schwerkraft vor“, wendet sich Nicholas wieder an mich. „Du musst sie nicht ganz verschwinden lassen, nur so weit aufheben, dass du etwas sehr Schweres heben kannst. Das Auto zum Beispiel.“
    Ich strecke mich und mustere den Kleinwagen dabei etwas argwöhnisch. Wie zur Hölle soll ich den denn hochbekommen? Ich meine, Vorstellungskraft und so ist ja schön und gut, aber wenn ich mir nicht vorstellen kann, dass ich mal eben ein Auto hochhebe bringt mir das alles nicht.
    In dem kurzen Moment in dem ich meine Augen geschlossen habe, sind zwei Stelzen unter den Achsen des Autos aufgetaucht und haben es anderthalb Meter in die Höhe gehoben, sodass ich bequem darunter passe, ohne mich großartig beuge zu müssen.
    Ich nähere mich dem Gerät und kratze mich am Kopf. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass das hier ganz und gar nicht gut gehen wird.
    „Versuch es“, sagt Nicholas mir. Er steht nur zwei Meter von mir entfernt, gerade so viel Platz, dass ich ihn nicht versehentlich mit dem Auto eins über den Deckel geben kann.
    „Wenn du meinst“, murmele ich leise und gehe etwas in die Knie.
    Ich muss zugeben, ich war noch nie unter einem Auto. Das erklärt vermutlich auch, warum der Boden des Fahrzeuges komplett glatt ist und es auch keine richtigen Achsen gibt. Von hier unten aus betrachtet sieht es so aus, als wären sie Räder einfach an das Gestellt heran geklebt worden. Vielleicht sollte ich mein Wissen über Elektronik etwas ausbauen… Man weiß ja nie.
    Ich drücke meine Schulter gegen die glatte Unterseite und lege die Handflächen darauf an. Meine Beine spreize ich etwas, damit in einen möglichst festen Stand habe. Etwas in die Knie gehen und es kann losgehen.
    Ich drücke einmal, zweimal.
    „Das klappt nicht!“, rufe ich unter dem Auto hervor.
    „Stell dir vor, du hättest eine Feder auf die liegen. Nur das Gewicht, nicht die Erscheinungsform.“
    „Was meinst du denn, was ich hier versuche?“, knurre ich kaum hörbar.
    Ich atme also tief ein, so tief, dass ich das Gefühl habe, dass mein Brustkorb gleich platzt, spanne alle meine Muskeln an.
    Leicht wie eine Feder. Ein Fliegengewicht. Dieses Auto besteht aus Pappkarton, es ist nicht schwer. Ein Windhauch könnte es davon tragen.
    Ich drücke ein wenig.
    Und es fühlt sich tatsächlich etwas leichter an. Aber noch längst nicht genug.
    Einige, wenige Kilos nur. Nichts, was ich nicht anheben könnte. Ich bin stark. Wenn ich die großen Kisten aus dem Keller hochschleppen kann, dann wird das hier ja wohl auch klappen!
    Schaumstoff. Der ganze Wagen ist aus Schaumstoff. Locker, flockigem Schaumstoff.
    Diesmal drücke ich komplett. Ich strecke meine Beine durch und glaube fest daran, dass der Wagen sich hochheben lässt.
    Und es klappt.
    Gegen alle verdammten Naturgesetze hebe ich den Wagen ganz einfach von den Stützen. Verdammt, ich kann sogar meine Arme ausstrecken und ich merke das Gewicht nicht einmal!
    „Ich hebe ein Auto!“, stoße ich halb verblüfft, halb triumphierend aus. „Heilige Scheiße!“
    Nicholas versucht, sein Grinsen zu unterdrücken, aber letztlich gibt er sich geschlagen.
    „Freu dich nicht zu früh.“
    „Zu früh freuen?“ Mit dem Auto über meinem Kopf marschiere ich einmal um ihn herum. „Das ist unglaublich! Schau es dir doch an!“
    Ich muss etwas lachen, so sehr freue ich mich darüber. Niemals im Leben hätte ich gedacht, dass ich meine Hirnwindungen mal so benutzen könnte. Ich meine, ganz ehrlich, sonst sagt man Leuten mit großen Gehirnen doch eher nach, dass sie schwach auf der Brust sind. Aber ich hebe ein Auto!
    Ein Klacken lässt mich herumfahren. Mitten aus der weißen Umgebung erscheint plötzlich ein dunkler Umriss. Es sieht aus, als hätte jemand ein Stück der Wand herausgeschnitten. Ich kann die Sterne des Korridors sehen, den Glanz der Glasstraße. Und dann sehe ich, dass jemand herein kommt.
    Es ist nur ein Schatten, eine Silhouette. Erst erkenne ich ihn nicht. Aber als die Tür zufällt, verschwindet die Schwärze als hätte man ihr einen Umhang von den Schultern gerissen.
    „Holly!“, stoße ich verwirrt aus.
    Holly schaut mich leicht verwirrt an. Und dann fällt ihr Blick auf das Auto. Sie runzelt die Stirn.
    „Scheiße“, höre ich Nicholas fluchen. Er schaut zwischen mir und Holly hin und her. Aber ich habe keine Zeit mehr, mich darüber zu wundern, wie Holly hier her kommt.
    „Du musst gehen!“, schreit Nicholas ihr entgegen. Das arme Mädchen zuckt zusammen und starrt ihn perplex an. Sie will etwas stottern, aber er drückt sie nur zurück zu dem Platz, an dem die Tür aufgetaucht war. Nur die ist schon längst wieder verschwunden.
    Holly schaut noch zu mir. Nein, eigentlich schaut sie nicht direkt mich an. Eher das Auto auf meinen Handflächen.
    Ich merke es nicht sofort, aber ich habe ein ungutes Gefühl. Nicholas schaut beinahe hektisch zwischen mir und ihr hin und her.
    „Lana!“, ruft er mich zu. „Lass das Auto fallen!“
    „Hä?“, frage ich selten geistreich.
    Aber da ist es schon zu spät.
    Die Schwerkraft kommt zurück und mit ihr das Gewicht eines Kleinwagens, alles auf meine mickrigen Arme. Sie knicken ein und das Auto saust auf mich herunter.
    Ich höre Holly schreien, höre Nicholas nach mir rufen.
    Aber ich kann nur wie versteinert stehen bleiben. Kein Ton dringt aus meinem Mund, ich schaue nach oben und sehe, was der Boden des Wagens auf mich hinunterfällt. Ich werde zerquetscht werden von einem Kleinwagen. Und alles, was mir dazu einfällt ist Folgendes:


    Wenigstens hat der Wagen Stil.

  • Hallo Cáithlyn,
    seit einiger Zeit schon schwirrt mir der Name deiner Fanfiction schon im Kopf umher und ich habe mir fest vorgenommen, sie zu lesen und zu kommentieren. Nun da ich endlich Ferien habe, finde ich auch die Zeit dazu. Ich kommentier jetzt erst einmal alles ab dem 4. Kapitel, da du davor ja ziemlich regelmäßig Kommentare erhalten hast. Ansonsten wäre zuvor noch zu erwähnen, dass ich die Kapitel lese, während ich sie kommentiere, daher könnten sich Fragen o.ä. meinerseits im Laufe des Kommentars von selbst klären.


    IV. L U C I D
    As You Like It

    Also eigentlich stimmt es auch, dass ich, wie oben geschrieben, die Kommentare zu den Kapitel verfasse, während ich das Kapitel selbst lese, aber zumindest bei diesem Kapitel muss ich gestehen, dass es mich so sehr gefesselt hat, dass ich vollkommen vergessen habe, dass ich mir ja eigentlich Notizen machen wollte. Ich habe das Kapitel jetzt noch einmal überflogen und hoffe einfach mal, dass ich mir zumindest die wichtigsten Gedanken beim Lesen und Dinge die mir aufgefallen sind, notieren konnte, um nun dieses Kapitel zu kommentieren.
    Beginnen wir also am Besten mit den zwei noch ein wenig mysteriösen Figuren Nicholas Shepherd und Bejamin Chamberlain:
    Nicholas wirkt ziemlich unheimlich durch sein Verhalten, aber vor allem durch seinen Blick. Als Leser kann man sehr gut verstehen, warum Lana sich nicht wirklich wohl fühlt, wenn er sie so anstarrt und du hast es bei diesen Stellen auch sehr gut geschafft, die Anspannung Lanas auf den Leser zu übertragen, wodurch man automatisch das Gefühl bekommt, selbst mitten in der Geschichte zu stecken.
    Was Benjamin angeht, so weiß zumindest ich noch nicht so recht, ob ich ihm vertrauen soll. Durch seine Dialoge mit Lana wirkt er charmant, aber es macht auch den Anschein, als versuche er Lana von sich zu überzeugen, wobei er es anscheinend versteht, Leute um den kleinen Finger zu wickeln. Ich kaufe es ihm zumindest noch nicht wirklich ab, dass er Lana komplett uneigennützig helfen möchte oder so, meiner Meinung nach hat er da noch Hintergedanken.
    In der Schule ist es wirklich lieb vom Mrs. Blake, dass sie Holly nach Hause schickt und sich immer solche sorgen um das Mädchen macht. Der Name der Lehrerin, ist allerdings schon zuvor in der Geschichte aufgetaucht und die Frage ist, weiß sie etwas von Traumfängern? Die Briefe, die Holly von ihrer Vorfahrin gelesen hat, sind schließlich auch von einer Jennifer Blake geschrieben, daher ist der Gedanke gar nicht so abwegig, dass Mrs. Blake vielleicht auch zu einem Familienzweig der Traumfänger gehört, selbst wenn sie diese Fähigkeit nicht vererbt bekommen hat.
    Ein wenig merkwürdig war dann gegen Ende, dass sie einfach zu ihm ins Auto steigt und sich nach Hause fahren lässt. Natürlich mag sie ihn ja irgendwie und hat daher vermutlich ein wenig vertrauen gefasst, trotzdem wird einem meist als kleines Kind so sehr eingebläut, dass man nicht zu fremden Menschen, was er ja im Prinzip noch ist, ins Auto steigt. Daher wirkt es ein wenig komisch, dass sie nicht zumindest ein bisschen misstrauisch wird oder so.
    Ein Pluspunkt für die neuen Traumfänger aus England ist eindeutig, dass Lulu ihnen anscheinend vertraut bzw. sie zumindest mag. Sie macht den Eindruck, dass man ihrer Menschenkenntnis eigentlich vertrauen kann, daher wirken die Chamberlains und damit auch die Shepherds gleich ein wenig sympathischer, auch wenn zumindest ich ihnen noch nicht vollkommen alles abkaufe.
    Das beinhalten zum Beispiel unter andere, dass Mr. Chamberlain für das fast schon überstürzte Kontaktieren der Mädchen und Lanas Großmutter als Erklärung abgibt, dass es sein Wunsch sei, die drei in die Familie einzuführen. Wobei er damit noch nicht erklärt hat, warum das alles so schnell gehen musste.
    Was den Titel angeht, so hatte ich am Anfang nicht wirklich eine Vorstellung, was er mir über das Kapitel verraten könnte. Nach dem Lesen finde ich ihn durchaus passend gewählt, wobei ich mich frage, ob du ihn eher gewählt hast, weil Lana Benjamin mag und es ihr anscheinend gefällt, dass dieser sich um sie bemüht, oder weil der Titel ironisch gemeint ist und darauf anspielt, dass das plötzliche Eindringen von Benjamin und Nicholas in das Leben der Mädchen den beiden in dieser Art nicht so ganz gefällt.


    V. L U C I D
    The Passionate Dreamwalker

    Also nur vom Titel her, wird sich das Kapitel vermutlich auf Nicholas beziehen oder es tritt ein neuer Traumfänger auf; aber Nicholas war eher meine erste Intension. Wobei wenn ich jetzt so länger drüber nachdenke, könnte damit genauso gut Mr. Chamberlain gemeint sein...
    Ich muss gestehen, Lanas Rückzug zu Beginn des Kapitels finde ich durchaus gut; ein wenig Vorsicht kann nicht schaden. Besonders, als sie einen Plan und einen Vertrag erwähnt hat, war mein Misstrauen geweckt. Wozu brauchen sie einen Vertrag, wenn sie nichts im Schilde führen? Warum brauchen sie etwas rechtskräftiges?
    Der Moment, indem Benjamin plötzlich im Zimmer steht, etwas sagt und Lana so sehr erschrickt, hat an ein diese Szenen in Filmen erinnert, in denen der Zuschauer weiß, dass sich irgendjemand hinter dem Protagonisten befindet und wenn dieser sich umdreht, sieht man, dass es nur jemand harmloses ist. Und genau wie diese Szenen in Filmen es schaffen, dass sich einige Zuschauer erschrecken, so hast du es auch hier geschafft, dass man sich als Leser zusammen mit Lana erschreckt.
    Also jetzt hat Benjamin es geschafft, mich komplett von sich zu überzeugen. Es ist einfach nur süß, wie er sich um Lana kümmert und sie tröstet und das kleine harte Etwas in ihrer Tasche muss einfach von ihm sein. Eins muss man ihm lassen, er weiß, wie er Lana (und nebenbei auch die Leser) für sich gewinnt.
    Also mal ehrlich, wie soll man Benjamin jetzt eigentlich nicht vertrauen können? Immerhin möchte er seinen Traum mit Lana verbringen. Auch wenn sich ganz hinten noch ein winziger Gedanke regt, dass er das tut, weil er im Traum quasi die absolute Kontrolle hat, so ist es schwer, sich vorzustellen, dass dies seine Beweggründe sein sollen. Ich geb's ja zu, ich bin ein Fan von guten Liebesgeschichten und bin inzwischen absolut dafür, dass Lana und Benjamin ein Paar werden.
    Inzwischen glaube ich zudem, dass sich der Titel nicht auf einen wirklichen Traumwandler bezieht, sondern mehr im übertragenen Sinne zu verstehen ist und Benjamin bezeichnet, da dieser zwar selbst kein Traumwandler ist sich mit diesem Thema aber sehr gut auskennt und versucht Lana zu helfen, mit ihrer Fähigkeit zurecht zu kommen.


    Ich weiß noch nicht ganz genau, wann ich die weiteren Kapitel kommentieren kann, daher wollte ich die zumindest schon einmal die Kommis zum vierten und fünften Kapitel geben. Wenn ich es schaffe, ein paar andere Kapitel noch vor dem Erscheinen des nächsten neuen Kapitels zu kommentieren, editier ich die Kommis einfach und geb dir dann bescheid, dass ich sie editiert habe, in Ordnung?
    Ansonsten wollte ich dir noch sagen, dass ich es wirklich faszinierend finde, wie du es schaffst, mich vollkommenen mitzureißen, sodass ich noch lange nach dem Lesen des Kapitels, wenn ich mich eigentlich mit etwas anderem beschäftige, in Gedanken bei Lana, Holly und den anderen bin. Das hatte ich nun schon lange nicht mehr und umso glücklicher bin ich, dass ich mich dazu entschlossen habe, diese Fanfiction von dir zu lesen.
    Und danke nochmal, dass ich die Kapitel auf meinem Kindle lesen darf =3
    Liebe Grüße,
    Caroit


    /Edit:
    Hallöchen,
    Freistunden können manchmal wirklich verdammt praktisch sein und so konnte ich nun auch dein 6. Kapitel kommentieren ^-^


    VI. L U C I D
    Summer's lease hath all too short a date

    Die perfekte Tramuwelt, die Lana in Benjamins Traum erlebt war zwar zu erwarten gewesen, aber trotzdem hast du diese sehr schön beschrieben und man kann gut nachvollziehen, warum es Lana in diesem Traum so gut gefällt, mal ganz abgesehen davon, dass Benjamin da ist. Ich glaube nebenbei gesagt auch nicht, dass es ein Zufall ist, dass sie sich Paris, die Stadt der Liebe, ausgesucht hat, um diese in Benjamins Traum zu sehen.
    Ein paar kleine Frage hätte ich auch noch zu Träumen: Kann Lana entscheiden, wie sie ihm Traum aussieht? Wobei der Satz von Benjamin "So sehe ich dich." darauf schließen lässt, dass er entscheidet, wie sie aussieht und auch aus einem früheren Traum hat man ja erfahren, dass der Träumende beeinflussen kann, was Lana trägt. Aber wie weit kann der Träumende ihr Aussehen beeinflussen? Denn wenn er ihr gesamtes Aussehen beeinflussen könnte, wie sieht sie dann aus, wenn sie in dem Traum von jemandem ist, der sie nicht kennt? Ich hoffe, du weißt was ich meine (denn irgendwie habe ich mich grade selbst ziemlich verwirrt ^^").
    Lana wirkt am nächsten Morgen tatsächlich schon fast wie ein komplett neuer Mensch; sie scheint einfach wirklich glücklich zu sein. Da sieht man mal, was eine ruhige Nacht und ein Junge alles ausmachen können. Ich würde ihr wirklich wünschen, dass das auch so bleibt, aber irgendwas sagt mir, dass nicht unbedingt so bleiben wird, dass es vielleicht doch noch irgendwo einen Haken gibt.
    "Ich nicke und stelle ihr eine Tasse Tee vor die Nase. Sie dankt mir kurz und beginnt damit, mir mein Brot zu schmieren." Also diese Sätze ergeben so nicht so wirklich Sinn. Es wäre zwar rein theoretisch möglich, wenn auch sehr umständlich, sich mit einer Tasse ein Brot zu schmieren, aber ich denke, du wolltest hier eigentlich etwas anderes sagen.
    Der Dialog zwischen Lana und ihrer Mutter, indem zweitere von Benjamin erfährt und das Verhalten von ihr danach ist ziemlich amüsant, weil es einfach einen an eine typische Mutter erinnert und ein wenig Normalität in Lanas Leben bzw. Umfeld bringt.
    Es wäre ja doch zu schön um war zu sein gewesen, wenn Benjamin sie auch noch abgeholt hätte. Nicholas hatte ich jetzt aber zum Beispiel über die ganze Entwicklung zwischen Lana und Benjamin so ziemlich vergessen und so ist es nicht unbedingt schlecht, dass er wieder in die Geschehnisse mit eingebunden wird.
    Vielleicht ist es ja auch irgendwann möglich, dass sich Nicholas mit ihr normal unterhält. Immerhin macht er ja schon einmal Fortschritte, indem er ihren Namen nennt und auch einmal Emotionen zeigt. Es wird sicherlich noch sehr interessant werde, Nicholas Hintergrund zu erfahren und heruaszufinden, warum er so schweigsam und auch ein wenig gruselig ist.


    Ach ja, was ich letztes Mal noch vergessen habe: Könntest du mich bitte auf die Benachrichtigungsliste setzen?
    Liebe Grüße,
    Caroit


    /Edit2:
    Hallöchen,
    langsam scheint es zur Gewohnheit zu werden, dass ich deine Kapitel kommentiere, solange meine Lehrerin noch krank ist und ich Dienstags zwei Freistunden habe ^^


    VII. L U C I D
    Our remedies often in ourselves do lie

    Am Anfang erwähnst du noch einmal die dunkel violetten Schatten unter Mr. Chamberlains Augen, was mich auf die Frage gebracht hat, warum dies eigentlich so ist, wenn er sich doch "gute" Träume aussuchen kann? Schließlich war Lana voller Energie und guter Laune, nachdem sie eine ruhige Nacht in dem Traum von Benjamin verbracht hat, also müsste Mr. Chamberlain sich doch eigentlich auch solch erholsame Träume aussuchen können. Wobei es natürlich auch sein könnte, dass irgendwas an dem Ganzen mit dem Korridor-durch-Hilfe-sehen faul ist und es gar nicht so toll ist, wie es bisher vorgestellt wurde.
    Die Vermutung, dass irgendwas nicht so toll an dem Ganzen ist, wird auch noch von der Umgebung unterstützt. Zuerst sieht alles so wunderbar aus und dann sieht alles mehr als gruselig aus. Das lässt die Vermutung aufkommen, dass alles nur schön zu sein scheint und es in Wahrheit nicht ist.
    Auch die Ausrede, dass alles schon im Umbau sei, scheint ein wenig löchrig zu sein, da man zumindest die tote Ratte hätte wegräumen können. Zudem ist es gerade die Tatsache, dass dort eine tote Ratte liegt, die dafür sorgt, dass alles eher wenig vertrauenserweckend wirkt. Vielleicht könnte man sogar so weit gehen, dass man die tote Ratte als Indiz dafür sieht, dass an diesem Ort auch der Tod heimisch ist, wobei ich ein wenig das Gefühl habe, dass das ein bisschen überinterpretiert ist.
    Je länger sie die Gänge entlanglaufen, desto schöner werden sie zwar, aber unheimlich bleiben sie trotzdem, da sie komplett weiß so steril wirken und das Auge nicht so wirklich etwas hat, woran es sich festhalten kann.
    Hinzu kommt noch, dass auch Lana ein ungutes Gefühl hat, was die böse Vorahnung, die durch die Gänge aufkommt, noch bestätigt bzw. verstärkt. Insgesamt ist dir also gelungen, sowohl durch die Umgebungsbeschreibungen als auch durch Lanas Gedanken, eine unheimliche Atmosphäre zu schaffen und den Leser an den guten Absichten von Mr. Chamberlain zweifeln zu lassen.
    Als Lana von Loreen untersucht wird, spricht sie von einem Gewicht von "57. Mh". Ich muss gestehen, dass ich keine Ahnung habe, was "Mh." bedeutet. Könntest du mir das vielleicht erklären?
    Das zuvor schon aufgekommene, ungute Gefühl wird nochmals unterstützt, als Loreen sagt:" Es läuft alles so glatt...". Da stellt sich natürlich die Frage, warum sollte es nicht glatt laufen? Wenn es anscheinend schon zu Komplikationen gekommen ist, wirkt das ganze Unterfangen nur noch umso zweifelhafter und es bleibt zu hoffen, dass es zumindest nicht gefährlich für Lana wird.
    Wenigstens Loreen wirkt sympathischer, nachdem sie solch ein offenes Gespräch mit Lana über Nicholas geführt hat. Vielleicht werden Lana und Nicholas ja doch noch miteinander warm oder sie freundet sich zumindest mit Loreen an und hat noch eine Verbündete in diesem gruseligen Gebäude bzw. Stockwerk.
    Meine erste Vermutung dazu, warum der Raum, indem Lana letztendlich in den Korridor finden soll, komplett weiß ist, wäre, dass die Gedanken so an nicht hängenbleiben können und es ihr so vielleicht leichter fällt den Korridor zu finden.
    Dass Nicholas letztendlich auftaucht, um ihr zu helfen, war nun keine so große Überraschung, da ich schon erwartet hatte, dass er irgendwie so etwas aufgetragen bekommt, weil er ja auch ein Traumfänger ist und ihr dadurch helfen kann, wenn die Wissenschaftler sie nicht mehr wirklich erreichen. Obwohl er ihr vielleicht nicht freiwillig hilft, sollte sie ihm meiner Meinung nach eine Chance geben, da er vielleicht wirklich nicht so schlimm ist, wie es scheint und er ihr generell sicherlich einige hilfreiche Tipps mit auf den Weg geben könnte.
    Ich hätte da auch noch eine kleine Frage zum Korridor: Was passiert eigentlich, wenn man die ganze Nacht in ihm bleibt? Theoretisch könnte man ja auf die Idee kommen, einfach keine Türen zu öffnen und in keinen Traum zu gehen, wenn man mal die Nase gestrichen voll davon hat, dauernd in den Träumen fremder Menschen zu sein.
    Das Lächeln am Ende ist da doch schon ein riesiger Fortschritt von Nicholas und zeigt, dass er auch anders kann, was ihn auch sympathischer wirken lässt.
    Was den Titel angeht, so würde ich sagen, dass er gut zu dem unheimlichen Gang und den anderen Dingen, die Zweifel aufkommen lassen, passt. Ich würde mir zwar für Lana wünschen, dass alles so wunderbar ist, wie es scheint, jedoch verstärkt auch der Titel erneut das Gefühl, dass dort nicht unbedingt alles so toll ist.


    Und ein weiteres Kapitel ist kommentiert, sodass jetzt nur das Achte noch aussteht, aber dafür finde ich sicherlich auch noch irgendwann Zeit ^-^
    Liebe Grüße,
    Caroit

  • Huhu,
    ich hatte dir ja vor geraumer Zeit vor Wochen, lal... versprochen, dass ich deine FF mal kommentiere und da Freistunden in der Tat außerordentlich praktisch sind (sowie die Tatsache, dass ich eigentlich nur auf den Bus warte, um nach Hause zu kommen, haha), dachte ich mir, dass ich das Statement zu deiner Fanfiction auf diesem Wege einmal nachhole. Ich sagte ja zu dir, dass ich dein Werk erst einmal nur allgemein kommentieren werde, also nicht auf die bisherigen Kapitel als solche eingehe (indirekt natürlich schon, weil wegen Inhalt und Co.); ... sagte ich nicht?, nju ~ dann habe ich es jetzt gesagt. xD Ich hoffe natürlich, dass du dich über mein Feedback freust und ich dir auch weiterhelfen kann. Ach ja, bei deinen nächsten Updates werde ich sicherlich auch wieder mit dabei sein; hab zwar deine FF unter den Abos, aber eine Benachrichtigung ist doch so viel persönlicher. Also: ab auf die Liste mit mir. o/
    & ohne jetzt noch weiter rumzulabern, fange ich auch gleich mal mit meinem Kommi an.


    • Startpost & erster Eindruck
      Teilweise hängen die beiden Punke ja direkt zusammen, da der Startpost zumeist der erste Eindruck einer FF ist, quasi das Aushängeschild hier im Bisaboard. Ich muss sagen, dass er insgesamt sehr schön gestaltet wirkt und du dir dahingehend sicherlich auch viel Mühe gegeben hast. Ich finde das an sich ziemlich wichtig, da es eben schon Einiges aussagen kann, als wenn man den SP vlt einmal weglässt, auch wenn das natürlich jedem selbst überlassen ist. In Büchern gibt es ja schließlich auch nur den Klappentext und eine kurze Biografie über den Autor. Allerdings scheint es im BB zu einer Gewohnheit geworden zu sein, einen ansehnlichen Startpost zu kreiieren, lel, und das es eher komisch wirkt, wenn man keinen hat. Aber gut, ich weiche vom Thema ab. Die Farben wirken auf den Betrachter beruhigend und angenehm (weiß halt nicht, wies in anderen Stilen aussieht, haha, sollte man aber vlt. mal schauen), es ist nicht so, als wenn man davon quasi vom Hocker gehauen wird, was dementsprechend auch gut ist, weil es sich eben um das Gestaltungsmittel und nicht um den Schreibtil o.ä. handelt. Außerdem mag ich den Farbton. Der Startpost an sich beinhaltet auch alle wichtigen Informationen, sodass man hierzu eigentlich nichts weiter sagen kann, außer, dass er dir eben sehr gut gelungen ist. Durch den Background hat man auch mal etwas anderes vor Augen und ich denke, dass es nicht nur mir so ergangen sein wird, dass du dadurch eben auch mein Interesse geweckt hast.
      Neben dem Startpost ist der Titel einer FF natürlich auch noch mit das Wichtigste, um den ersten Eindruck zu erzeugen. Du hast ja erwähnt, dass es sich aus einem Lied/ Spiel abgeleitet hat und daher nicht unbedingt von dir allein stammt. Find ich an sich überhaupt nicht schlimm; immerhin verwende ich selbst auch sehr oft Titel, die ich aufgrund eines Liedes sehr gern habe (hach ja, ich liebe die Art von Inspiration!). Englische Titel sind ja immer so eine Sache; es gibt jene, die damit nichts anfangen können und jene, die einfach ein Fan davon sind. Ich gehöre letzterer Gruppe an, weswegen ich daran auch nicht allzu viel zu kritisieren habe. Für diejenigen, die möglicherweise nicht so gut bzw gar nicht Englisch sprechen hast du auch eine Übersetzung mit angegeben, was natürlich auch noch als sehr positiv aufzufassen ist. Im Übrigen würde ich dir das auch bei deinen Kapitelnamen raten (bin mir grad nämlich nicht sicher, ob du da auch eine Übersetzung mit angegeben hast, wenn es ein andessprachiger Titel war, verzei x.x), damit es einheitlich ist. Außerdem muss man ja immer davon ausgehen, dass es den ein oder anderen eben auch interessiert, wenngleich er die Sprache nicht so wirklich versteht, haha. Fragile Dreams an sich ist kein 0815-Titel, dass muss ich dir lassen und im Groben betrachtet sagt er mir auch mehr als zu. Einzig allein das 'fragile' als Wort an sich mag ich nicht ganz so sehr (verbinde damit nämlich leider andere Dinge, als hier gemeint sind, lal), aber das ist an sich eben kein Kritikpunkt, sondern eine persönliche Auffassung. Mal davon abgesehen, dass es sowieo beim Autor liegt, wie er sein Werk nennt! Aber wie gesagt, an sich sagt mir der Titel wirklich zu.
      Prinzipiell kann ich also sagen, dass mein erster Eindruck deiner FF alles andere als schlecht war. Du hast meine Aufmerksamkeit durch mehrere Aspekte, wie etwa Gestaltung und Titel, erregt. Ich bin zudem der Meinung, dass es schon für sich spricht, wenn man sich im Profibereich befindet. Man merkt, dass du dir viel Mühe gegeben hast! Dementspechend habe ich auch nichts zu kritisieren. :3



    • Inhalt & (bisheriger) Handlungsstrang
      In meinen Augen ein sehr wichtiger Punkt einer Fanfiction; besser gesagt: es ist ja im Prinzip die FF. Dementsprechend ist es auch relativ wichtig, dass dort alles passt bzw. Sinn macht. Eigentlich kann man es mitten in einer FF noch gar nicht so genau sagen, da sie ja noch kein Ende gefunden hat und daher auch noch nicht alle Handlungsstränge Sinn machen können (wer weiß schon, was du noch alles vor hast?) und inwiefern sich der Inhalt eben bisher widerspiegelt. Aus diesem Grund kann ich bisher nur sagen, wie deine Ideen bis zu diesem Punkt zusammenpassen. Allerdings gehe ich stark davon aus, dass du das sicherlich auch weißt und dich bei Kommentaren sowieso daran erinnern musst, dass wir nicht alles wissen können, haha. Also macht das an sich ja keinen Unterschied, ich wollte es nur mal anmerken, dass man, sofern man eben treuer Leser ist und bleibt, erst am Ende sagen kann, ob dir die Umsetzung im Gesamtpaket gelungen ist. Das scheinen irgendwie immer wieder User zu vergessen, wobei ich auch nicht recht weiß warum. Ach, da fällt mir auch gleich eine Frage zu ein: hast du die FF bis zum Ende durchgeplant oder machst du das alles spontan, wie es dir gerade einfällt? Finde es immer interessant, wenn ich bedenke, dass das ja jeder Autor anders handhabt.
      Ich muss sagen, dass mir die ersten Kapitel ziemlich gut gefallen haben, da sie ja einen Einstieg in die Handlung bilden sollen. Ich fand es faszinierend und schön, wie man Stück für Stück das Leben von Lana miterlebt. All die alltäglichen Dinge in Kombination mit ihrer Fähigkeit - echt gut verpackt, muss ich dir lassen. Außerdem finde ich persönlich es immer wichtig, dass man den Leser nicht gleich mit x Ereignissen erschlägt, sodass er gar nicht mehr weiß, wo vorn und hinten ist. Das hast du übrigens in der gesamten FF sehr gut hinbekommen bisher; der passende Ausgleich zwischen, ich nenns mal 'Fillerabschnitten' und wirklich wichtiger Handlung. Es ist in meinen Augen mit das A und O, damit das Werk zum Einen realistisch wird und zum Anderen der Leser genug Zeit hat, sich mit den Geschehnissen auseinander zu setzen und sich dazu eine Meinung bilden kann. Aus diesem Grund kann ich auch gar nicht groß an deinem bisherigen Handlungsstrang meckern.
      Das Auftreten der verschiedensten Charaktere (genaueres später) ist dir auch gut gelungen. Es sind nicht zu viele auf einmal, sodass man Probleme dabei bekommen könnte, sich deren Namen zu merken bzw. dass sie an einem quasi vorbei gehen, ohne das man ihre eigentliche Funktion versteht. Herje, wenn du wüsstest, was ich schon für Sachen gelesen habe (nicht im BB wohlgemert x)), haha, da kamen pro Kapitel wirklich 3 neue Gesichter dazu, sodass man bald wirklich gar keinen Überblick mehr hatte. Das ist in meinen Augen eben auch wichtig; die Charaktere sollten die Handlung nicht dominieren. Klar, sie sind essentiell für die FF, will ich gar nicht abstreiten, immerhin hat ja jeder so seine Lieblingscharaktere (!). Außerdem bin ich sowieso ein Fan davon, wenn man den Figuren die Möglichkeit gibt, die Handlung bzw den Inhalt einer FF zu bestimmen (was sie ja so oder so eigentlich tun); allerdings sollte das eben nicht zu krass bzw störend werden, wie im angesprochenen Besispiel von mir.
      Aktuell bist du an einer Stelle deiner FF die mir auch gut gefällt. Sie wirft einige Fragen auf, sodass man sich selbst auch einige Gedanken dazu machen kann und davon bin ich ja eh ein Fan, haha. Das ist in meinen Augen (meine Güte, wie oft habe ich das jetzt eigentlich schon gesagt, lol?) auch sehr wichtig, immerhin sollte man den Lesern nicht gleich alles vor die Nase werfen, sodass sie sich keine Gedanken um irgendwas machen brauchen. Mag Ansichtssache sein, aber ich mag solche Geschichten nicht; gebe ich ganz offen zu. Ich weiß nicht wie du das siehst, aber das machst du bei deiner FF nicht und dafür liebe ich dich/ die FF sowieso schon!
      Wie gesagt: eigentlich kann ich so oder so bisher noch nicht wirklich viel kritisieren, da ich ja nicht weiß, inwiefern das wirklich beabsichgt ist und du das später nutzen wirst, haha. Aber keine Sorge, wäre mir etwas vollkommen suspekt vorgekommen, hätte ich schon was gesagt. Da das aber nicht der Fall war und die Handlung für mich bisher eben einen logischen und nachvollziehbaren Aufbau hat, war das nicht nötig. Außerdem liebe ich es, den Autor dabei 'so beobachten', wie er die verschiedensten Dinge ein- bzw. ausbaut. Also überrasch mich doch bitte in der Hinsicht weiterhin!



    • Charaktere & Charakterbeziehungen
      Hui, ein Lieblingsthema in FFs von mir! Neben der Handlung auch ein sehr wichtiges Element. Ich muss jetzt aufpassen, dass ich nicht vollkommen den Faden verliere, lel, weil ich wie gesagt äußerst gerne über Charaktere rede in FFs, weil sie für mich mit das Aussagekräftigste in einem Werk sind bzw sein sollten. Ich mein, was würde man ohne diese machen (ok, lol. Ne FF ohne Figuren macht iwie keinen Sinn, aber weißt du was ich meine?^^). Sie spiegeln ja oft mehrere Sichtweisen von einem selbst oder anderen wieder und nehmen meistens auch eine ganz bestimmte Rolle ein, die man im Laufe der FF ausarbeitet bzw. vertieft. Und Tiefe ist für mich bei Charakteren wirklich das Wichtigste, da ich 'platte' Figuren auch nicht sonderlich mag. Klar, Nebencharaktere oder 'Statisten' sind nie so wichtig, was ich damit im Übrigen auch nicht meine, aber Hauptcharaktere sollten in einer Geschichte schon Charakter besitzen. Mal davon abgesehen liebe ich Tiefgründigkeit oder eine ausführliche Geschichte über die Protagonisten. Man kann sich eben so wunderbar in sie hineinversetzen und mit ihnen mitfiebern!
      Desweiteren sollten die Eigenschaften ausgeglichen sein und keine Mary Sue/ Gary Sue daraus werden. Jeder hat eben so seine Schwächen und Fehler, dafür gibt es eben unter anderem Freunde, die das ausgleichen und einem weiterhelfen können. Und well, Freunde war jetzt das beste Stichwort, was ich hätte finden können: Lana und ihre Clique (ich zähl Holly btw. schon lange dazu, haha). Ich lese selten Geschichten in denen so viele Charakterzüge aufeinander treffen. Es ist nicht gelogen, wenn man sagt, dass du da ein bunt gemischten Haufen zusammen gestellt hast. Ich find ja Jeremy sowieso richtig knuffig, haha. Übrigens richtig rüber gebracht, dass er schwul ist; es kam nicht plötzlich irgendwie aus der Pistole geschossen, sondern wurde ehe beiläufig in der Geschichte eingebaut, was ich eben gut fande. So bekommt das Ganze irgendwie was Gewöhnliches und Alltägliches; im Übrigen hast du das mit mehreren, an sich eher unwichtigen, Informationen gemacht. Im Ganzen betrachtet war es aber eben sehr interessant, es zu lesen. Eben weil es richtig untergebracht worden ist. Wieder ein Kompliment dafür.
      Lana, Lulu & Holly sind ja mit deine Hauptcharaktere und sind dementsprechend auch sehr viel genauer erläutert worden. Besonders die Grandma ist dir einfach wundervoll gelungen; sie wirkt nicht wie eine typische Oma aus dem Supermarkt, sondern ist schlicht und ergreifend etwas Besonderes in der FF. Ich denke, dass dies auch beabsichtigt von dir ist, hu? Jedenfalls kann ich da nicht meckern. Lana und Holly sind so gesehen 'noch wichtiger' für die FF (komisch... ) und dementsprechend fande ich es auch gut, dass man noch nicht gleich alles über sie sofort erfahren hat. Zum Beispiels Lanas überlegte Art ist erst in den letzten Kapiteln wirklich richtig zur Geltung gekommen, was man vorher eben noch nicht so mitbekommen hat. So was finde ich eben auch (gott, mir mag kein Synonym für wichtig einfallen ~.~) wichtig, da man die Charaktere ja im Laufe der FF auch erst kennenlernen soll. Da kommt der kurze Steckbrief im Startpost übrigens auch wieder sehr gelegen, haha. Ein kurzer und knapper Überblick über die Leute, die wichtig sind mit ein paar Fakten. Mehr nicht und das ist gut so. Gefällt mir, wie gesagt.
      Von Nicholas und Benjamin hat man ja bisher noch nicht so arg viel mitbekommen; wobei ich sagen muss, dass ich die Beiden auch durchaus interessant finde. Vor allem die Tatsache, dass Nicholas auch Traumfänger ist, obwohl Lana anfangs ja damit rechnet, die Einzige zu sein. Tjah, dann kam allerdings Holly und dann Nicholas, haha. Also ich mag das etwas Geheimnisvollere was von den beiden Kerlen ausgeht/ ausging und macht sie dementsprechend interessanter und die FF spannender. Prinzipiell kann ich also wieder sagen, dass du bei den Charakteren bisher auch ganz gute Arbeit geleistet hast.



    • Schreibstil & Umsetzung der FF
      Das du Talent hast, brauch ich wohl nicht erwähnen (Hallo Profibereich). Du schaffst es, mit deinen Worten eine richtige Atmosphäre beim Leser zu erzeugen, sodass er sich wunderbar in die beschriebene Situation hineinversetzten kann und keine wirklichen Schwierigkeiten hat, die Dinge zu verstehen. Besonders das Kopfkino ist gut hervorgehoben durch deine vielen Beschreibungen, die manchmal dezent gesetzt sind und manchmal eben ihre Vielfältigkeit 'ausleben'. Du solltest an manchen Stellen vlt. nur beachten, dass du dich nicht zu sehr in Aussschweifungen verlierst, da man sonst unter anderem das Problem bekommen könnte, mit den Gedanken ganz woanders zu sein (sich also mit der beschriebenen Situation mitdenkt) und dann irgendwann den Faden verliert. Allerings ist das Kritik auf dem höhsten Niveau, was größtenteils auch individuell aufgefasst wird von jedem. Ich achte darauf eben besonders, da ich selber auch dazu neige, mich manchmal etwas in Beschreibungen o.ä. zu verlieren. Daher: keine einfache Kiste das Ganze, da es eben von jedem anders aufgefasst wird.
      Desweiteren hat mich dein Tempus erstaunt; ich lese sehr selten FFs, die im Präsens geschrieben sind und es war demnach auch etwas vollkommen Neues für mich, gleich mehrere Kapitel in der Art zu lesen. Aber ich muss sagen, dass mir das relativ gut gefällt. Es hat etwas 'direktes' an sich, was ich gar nicht so wirklich erklären kann, haha. Es macht einfach Spaß, 'im Hier und Jetzt' mitzueifern, was die Charaktere so machen. Außerdem, so finde ich, hat es was davon, dass einem das Ganze wirklich erzählt wird, quasi von face to face, haha.
      Die Umsetzung ist dir daher auch gelungen. Besonders die Idee mit den Traumfängern finde ich sagenhaft schön. Es ist etwas vollkommen Neues, was man so in der Art eben noch nicht oft gelesen hat und ist dementsprechend einfach lesenswert. Der Traum, in dem Lana das erste Mal auf Holly trifft, ist mir auch sehr gut im Gedächtnis geblieben, dadurch, dass du eben wunderbar mit Worten umzugehen weißt. Zwar kam mir die Wendung an der ein oder anderen Stelle (unabhängig jetzt vom Traum) manchmal etwas plötzlich, aber das ist wohl auch Geschmakssache, haha. Das Gesamtpaket stimmt einfach, was deine FF auch zu einem kleinen Schatz hier im BB macht.
      Im Ganzen betrachtet kann ich also sagen, dass dein Schreibstil toll ist. Zwar hast du hier und da mal kleinere Fehler (meist Flüchtigkeitsfehler), aber die passieren eben jeden. Von daher auch kein Kritikpunkt seitens von mir. Du hast wirklich Talent dafür, die Charaktere in Verbindung mit der Handlung realistisch darzustellen, was nicht jeder von sich behaupten kann!



    So. Das wars an der Stelle dann auch mal von mir & meinem kleinen Feedback an dich. Ich kann mich eigentlich nur wiederholen: es hat wirklich Spaß gemacht, sich diese FF durchzulesen, weil sie wirklich so echt und lebendig wirkt! Und wie gesagt, ich hoffe einfach mal, dass du dich (verspätet xD) gefreut hast und ich dir auch weiterhelfen konnte. Ich wünsche dir viel Spaß beim Schreiben und man liest sich! :3


    ~ Liz

  • Random Fangirling-Kommentar incomiiiiiing!


    Ja, Freistunden sind tatsächlich eine schöne Sache, da muss ich meinen Vorposterinnen zustimmen. Ich muss allerdings vorwarnen - dieser Kommentar wird in absolut keinster Weise hilfreich! =D


    Startpost & Design


    Ooh, ich mag die Farben, die du gewählt hast. So schön sanft und angenehm, und irgendwie passend zur Geschichte. Ähnlich sieht's bei dem Titel aus, der zur Story passt wie der Müll zum Eimer, umd es spricht ja überhaupt nichts dahegen, sich den Titel eines Spiels auszuborgen, zumindest, wenn er so allgemein gehalten ist wie dieser. Und er klingt halt einfach auch toll.
    Der Charaspoiler gefällt mir nicht so, was allerdings eher an meiner persönlichen Abneigung gegenüber Spoilertags liegt, die wollen nie so ganz in den Gesamtzusammenhang passen... Ist allerdings besser, als das ganze ohne irgendeine Art von Verdeckung machen, hab mich selbst mit der Holly-Traumfänher-Sache ein wenig gespoilert. ^^" Dass kein Bild im Startpost steht, ist schade, aber zu verkraften, gibt oft Situationen, wo man einfach keinen passenden Header findet oder wo man vielleicht gar keinen will, ist bei mir ja auch gern mal so. Trotzdem fände ich irgendwie so ne in Gimp oder so nett gebastelte Überschrift ganz hübsch, ist aber optional. :3


    Dass du die Kapitel Lucids nennst und mit Shakespeare-haften Titeln versiehst, finde ich super kreativ, und die römischen Zahlen, ich mag römische Zahlen. x) Was ich ein bisschen unschön finde, ist, dass die Texte linksbünding formatiert sind und nicht im Blocksatz, das sieht so unordentlich aus. Ist eine Kleinigkeit, aber eine ästhetische, die den sowieso schon positiven Eindruck noch einmal heben könnte.
    Ansonsten mag ich das Schwarz auf Weiß und die vielen Absätze irgendwie. Die geben deiner Story etwas Besonderes und waren am Anfang ungewohnt, aber doch, es gefällt mir.


    Gestaltlerisch kann man also wirklich nur auf höchstem Niveau meckern. o/


    Sprachliches


    Dein Schreibstil. Omg. *~* Ich liebe deinen bzw. Lanas Sarkasmus, ist genau mein Humor. Es gab teilweise wirklich Passagen, wo ich sehr gelacht habe, beispielsweise, als in In my mind's eye die ganzen Sachen aufgezählt wurden, die Lana sich heraufbeschwört, oder auch am Ende, herrlich. xD Mach da so weiter, wirklich, das macht die Geschichte so wunderschön leicht zu lesen.
    A propos leicht zu lesen... Ich wollte eigentlich nur mal reinschauen, was alle an FD so toll finden, als ich das erste Mal hier war (also, richtig hier war, die anderen Male habe ich nur den Startpost angestarrt xD). Nur mal eben kurz reinlesen in den Prolog und dann wieder gehen. Naja, das Ende der Geschichte war, dass es auf einmal drei Uhr morgens war und ich mich irgendwo in Kapitel 4 befand... Das haben bis jetzt nur SEHR wenige FFs geschafft, mich so zu fesseln. Eine, um genau zu sein, und das war Elements / Revival / RevivEl / whatever von Minou, und die habe ich damals extrem gefangirlt. Wenn man bedenkt, dass ich FD noch mehr fangirle, kannst du dir da echt was drauf einbilden. Und daran ist auch dein Stil schuld - keinerlei Ungereimtheiten abseits von R&G, und gleichermaßen lustige wie irgendwie außergewöhnliche Sprache. Und gib mir was von deiner Kapitellänge ab. OTL


    Bei R&G bin ich immer mal wieder über etwas gestolpert; du hast eine Tendenz dazu, Wörter, die zusammen gehören, auseinanderzuschreiben. (Wie Mafiafamilie, das du Mafia Familie geschrieben hast. Warum ich mich gerade daran erinnere, weiß ich auch nicht.) Und dann und wann fehlen Kommata und es schleichen sich Tippfehler ein, was bei deiner Kapitellänge nicht sonderlich verwunderlich ist, sowas passiert, was wohl jeder Autor bestätigen kann. Dx Hast du einen Betaleser? Ich meine, ich hab auch keinen, weil ich es nicht mag, einen Betaleser zu haben, aber manchmal könnte es grad bei so banalen Sachen recht hilfreich sein. (Solltest du einen suchen: I VOLUNTEER AS TRIBUTE! ;A;)
    Was mich stört, sind die Art, wie du Gedankenstriche schreibst. Ich reite hier so oft auf Kleinigkeiten herum, aber es sieht einfach so viel schöner aus, wenn man sowohl vorne als auch hinten ein Leerzeichen macht - in Büchern ist es ja auch so und ich weiß ehrlich gesagt nicht mal, ob es, wie du es machst, überhaupt so richtig ist. ^^" Jetzt alle Gedankenstriche zu suchen, wär Mordsarbeit, aber lass er dir mal für die Zukunft durch den Kopf gehen.


    Ansonsten nichts zu meckern ~


    Story & Charaktere


    ICH LIEBE LANA. Ich liebe auch Holly und Lulu und Lanas verrückte Freunde, aber Lana liebe ich am meisten. Warum, weiß ich auch nicht. Wahrscheinlich liegt's an ihrem Sarkasmus und der Tatsache, dass sie so realistisch wirkt, was aber alle tun. Ist ja auch egal, warum ich sie liebe, ich liebe sie einfach *~*
    Benjamin ist mir einerseits sympathisch, andererseits suspekt. Bei Nicholas ist es genau andersrum. Weiß gar nicht, wen von den beiden ich lieber mag, momentan tendiere ich allerdings zu Nicholas, der ist einfach so ein Typ Charakter, den ich gern hab.
    Der ganzen Firma stehe ich misstrauisch gegenüber - VOR ALLEM Mr. Chamberlain, der wirkt so aufgesetzt. Da steckt bestimmt was dahinter. >=( Allerdings mag ich Loreen und David irgendwie, von allem, was ich bis jetzt von ihnen gesehen habe, her, meine ich.
    Allgemein schreibst du deine Charas sehr realistisch, weiter so o/


    Warning: insane fangirling in 3... 2... 1...


    ICHLIEBEDIEIDEEUNDICHLIEBEDIEUMSETZUNG. Dank dir (und Silber... Aber vor allem dir) denke ich bei Träumen NICHT mehr an das grauenvolle Buch namens S-s-s-splitterherz (*schüttel*), sondern an die extrem awesomigen Mysterien und Fragen - Fragen sind toll, solange ich nicht sofort eine Antwort oder gar gar keine kriege - von FD und an einen Sternschnuppenkorridor und an böse Schwärze und an Paristräume. Und ich wette, früher oder später schreib ich ähnlich wie Darkheart ein Drabble oder ein Gedicht dazu. Weil es einfach zu episch ist, das nicht zu tun.
    Das war's. Mehr hab ich nicht zu sagen. Weil let's face it - kritisieren kann ich hier eh nichts. Und wenn ich noch weiter fangirle, wird das hier noch unprofessioneller als eh schon... ;A;


    Benachrichtigungsliste (GB) oder KETTENSÄGE. >=(


    *stiehlt sich klammheimlich heraus*

  • [tabmenu][tab=.]Drei ganze Kommentare, vielen Dank ihr drei, bei jedem habe ich mich unglaublich gefreut und ich habe mich ja auch schon dafür bedankt, aber trotzdem auch hier noch einmal: Vielen Dank für die Mühe, die ihr euch gemacht habt. :)
    Dementsprechend auch noch ein sorry, dass es wieder so lange gedauert hat, bis ein neues Kapitel kommt. Viel Stress im RL haben mich leider vom Schreiben abgehalten, aber jetzt geht es endlich weiter. Ich hoffe, dass das nächste Kapitel nicht ganz so lange auf sich warten lässt, aber versprechen kann ich nichts. :) Jetzt aber erst einmal ein paar Rekommentare. Ich gehe nicht auf alles ein, sondern nur auf das, wozu ich so meinen Senf geben will. Here we go!

    [tab=Caroit]

    Zitat

    In der Schule ist es wirklich lieb vom Mrs. Blake, dass sie Holly nach Hause schickt. Der Name der Lehrerin, ist allerdings schon zuvor in der Geschichte aufgetaucht und die Frage ist, weiß sie etwas von Traumfängern? Die Briefe, die Holly von ihrer Vorfahrin gelesen hat, sind schließlich auch von einer Jennifer Blake geschrieben, daher ist der Gedanke gar nicht so abwegig, dass Mrs. Blake vielleicht auch zu einem Familienzweig der Traumfänger gehört, selbst wenn sie diese Fähigkeit nicht vererbt bekommen hat.


    Das stimmt nicht ganz, sie schickt nämlich nicht Holly sondern Lana nach Hause. :) Naja, Blake ist ein ziemlich weit verbreiteter Name, von daher ist es nicht unbedingt ein Zwang, dass sie auch der Familie angehört, beziehungsweise dem Strang der Familie, der die Chance hat, ein Traumwanderer zu sein. :)

    Zitat

    Inzwischen glaube ich zudem, dass sich der Titel nicht auf einen wirklichen Traumwandler bezieht, sondern mehr im übertragenen Sinne zu verstehen ist und Benjamin bezeichnet, da dieser zwar selbst kein Traumwandler ist sich mit diesem Thema aber sehr gut auskennt und versucht Lana zu helfen, mit ihrer Fähigkeit zurecht zu kommen.


    Da "the" im englischen auf kein spezielles Geschlecht hinweist, muss es nicht unbedingt ein Mann sein. Tatsächlich habe ich damit sogar Lana gemeint, da sie von dem Traum so angetan war. Zumindest meine ich, mich daran erinnern zu können. Kann natürlich auch sein, dass ich etwas anderes gemeint habe, ich glaube aber, das Lana meine Intention war. :D

    Zitat

    Ansonsten wollte ich dir noch sagen, dass ich es wirklich faszinierend finde, wie du es schaffst, mich vollkommenen mitzureißen, sodass ich noch lange nach dem Lesen des Kapitels, wenn ich mich eigentlich mit etwas anderem beschäftige, in Gedanken bei Lana, Holly und den anderen bin. Das hatte ich nun schon lange nicht mehr und umso glücklicher bin ich, dass ich mich dazu entschlossen habe, diese Fanfiction von dir zu lesen.
    Und danke nochmal, dass ich die Kapitel auf meinem Kindle lesen darf =3


    Kein Problem und vielen Dank für das Lob. Ich freue mich so darüber, dass die Story es schafft, andere zu begeistern und zu beschäftigen, denn genau das möchte ich erreichen. :)

    Zitat

    Kann Lana entscheiden, wie sie ihm Traum aussieht? Wobei der Satz von Benjamin "So sehe ich dich." darauf schließen lässt, dass er entscheidet, wie sie aussieht und auch aus einem früheren Traum hat man ja erfahren, dass der Träumende beeinflussen kann, was Lana trägt. Aber wie weit kann der Träumende ihr Aussehen beeinflussen? Denn wenn er ihr gesamtes Aussehen beeinflussen könnte, wie sieht sie dann aus, wenn sie in dem Traum von jemandem ist, der sie nicht kennt?


    Grundsätzlich entscheidet das Unterbewusstsein eines Träumenden darüber, was passiert. In Benjamins Fall ist es aber ja nicht sein Unterbewusstsein, da er wachträumt und sich bewusst entscheidet, etwas zu ändern oder nicht. Bei normalen Träumenden ist das nicht der Fall, und da Lana de facto nicht richtig zum Traum gehört, ist sie mehr so etwas wie eine Requisite. Die Träumenden, die sie nicht kennen, werden sich am nächsten Morgen auch nicht an ihr Gesicht erinnern, und können auch nicht mit ihr interagieren, es sei denn, Lana tut es von sich aus. Bei Leuten, die sie kennen, bemerkt das Unterbewusstsein, dass sie ein bekanntes Gesicht ist, dann können auch gewisse Dinge verändert werden, aber niemals das komplette Gesicht, weil es das ist, was die Person im traum ausmacht. Ich hoffe, ich habe das verständlich erklärt :D

    Zitat

    "Ich nicke und stelle ihr eine Tasse Tee vor die Nase. Sie dankt mir kurz und beginnt damit, mir mein Brot zu schmieren." Also diese Sätze ergeben so nicht so wirklich Sinn. Es wäre zwar rein theoretisch möglich, wenn auch sehr umständlich, sich mit einer Tasse ein Brot zu schmieren, aber ich denke, du wolltest hier eigentlich etwas anderes sagen.


    Haha, oh je, das meinte ich damit aber nicht. :D Die Tasse steht zwar vor ihr, aber das ganze ist nur eine temporale Abfolge. Erst stell Lana die Tasse hin, dann fängt Lulu (?) an, das Brot zu schmieren, weil sie vorher mit etwas anderem beschäftigt war, eventuell.

    Zitat

    Am Anfang erwähnst du noch einmal die dunkel violetten Schatten unter Mr. Chamberlains Augen, was mich auf die Frage gebracht hat, warum dies eigentlich so ist, wenn er sich doch "gute" Träume aussuchen kann? Schließlich war Lana voller Energie und guter Laune, nachdem sie eine ruhige Nacht in dem Traum von Benjamin verbracht hat, also müsste Mr. Chamberlain sich doch eigentlich auch solch erholsame Träume aussuchen können. Wobei es natürlich auch sein könnte, dass irgendwas an dem Ganzen mit dem Korridor-durch-Hilfe-sehen faul ist und es gar nicht so toll ist, wie es bisher vorgestellt wurde.


    Gute Träume und der Energieverlust durch die Fähigkeit sind zwei verschiedene Sachen. Dadurch, dass das Gehirn vierundzwanzig Stunden aktiv ist, wird auch der Körper sehr ausgezehrt, egal ob der Traum ein guter ist oder nicht. Dadurch gibt es auch Müdigkeitserscheinungen wie die Schatten unter den Augen. Dass Lana so aktiv war, ist, btw, eher Benjamin zu verdanken, und das Tatsache, dass sie durch ihn zum ersten Mal einen sicheren Traum hatte, bei dem nichts schief gehen konnte. Sie fühlt sich dadurch sicher und auch der Kontakt zu ihm hat ihr etwas bessere Laune gegeben, müde/erschöpft ist sie dennoch, auch wenn ihre gute Laune diese Müdigkeit überdeckt. :)

    Zitat

    Auch die Ausrede, dass alles schon im Umbau sei, scheint ein wenig löchrig zu sein, da man zumindest die tote Ratte hätte wegräumen können. Zudem ist es gerade die Tatsache, dass dort eine tote Ratte liegt, die dafür sorgt, dass alles eher wenig vertrauenserweckend wirkt. Vielleicht könnte man sogar so weit gehen, dass man die tote Ratte als Indiz dafür sieht, dass an diesem Ort auch der Tod heimisch ist, wobei ich ein wenig das Gefühl habe, dass das ein bisschen überinterpretiert ist.


    Du musst auch mit einberechnen, dass die gerade Mal zwei Tage in dem Gebäude sind und der BOIA erst einmal Priorität hatte :D Von daher liegt es wirklich nur an dem kurzen Aufenthalt bisher.

    Zitat

    Ich hätte da auch noch eine kleine Frage zum Korridor: Was passiert eigentlich, wenn man die ganze Nacht in ihm bleibt? Theoretisch könnte man ja auf die Idee kommen, einfach keine Türen zu öffnen und in keinen Traum zu gehen, wenn man mal die Nase gestrichen voll davon hat, dauernd in den Träumen fremder Menschen zu sein.


    Die Frage ist glaube ich im letzten Kapitel beantwortet worden: Es kostet ihnen unglaublich viel Kraft. Der BOIA saugt ihnen geradezu die Energie aus, weil es anstrengend für das Unterbewusstsein ist, nirgendwo verankert zu sein. Daher ist es auch nicht unbedingt gesund und schon gar keine Option, lange im Korridor zu bleiben.


    Vielen Dank noch einmal für den ausführlichen Kommentar. Ich wünsche dir mit dem nächsten Kapitel noch viel Spaß beim Lesen. :)
    [tab=Liz]

    Zitat

    Ich hoffe natürlich, dass du dich über mein Feedback freust und ich dir auch weiterhelfen kann. Ach ja, bei deinen nächsten Updates werde ich sicherlich auch wieder mit dabei sein; hab zwar deine FF unter den Abos, aber eine Benachrichtigung ist doch so viel persönlicher. Also: ab auf die Liste mit mir. o/


    Es hat mich sowohl gefreut, auch geholfen hats und natürlich landest du auf der Liste, wenn du möchtest :D Danke sehr. :)

    Zitat

    Im Übrigen würde ich dir das auch bei deinen Kapitelnamen raten (bin mir grad nämlich nicht sicher, ob du da auch eine Übersetzung mit angegeben hast, wenn es ein andessprachiger Titel war, verzei x.x), damit es einheitlich ist. Außerdem muss man ja immer davon ausgehen, dass es den ein oder anderen eben auch interessiert, wenngleich er die Sprache nicht so wirklich versteht, haha.


    Möglich ist das theoretisch schon, allerdings handelt es sich bei den Titeln ja um poetische Zitate von Shakespeare, deswegen ist es nicht ganz so einfach, da eine passende Übersetzung zu finden, die auch wirklich alle Aspekte abdeckt. Ich werde mal überlegen, was sich da machen lässt.

    Zitat

    (wer weiß schon, was du noch alles vor hast?)


    Sehr, sehr viel :D So viel, dass ich nicht so genau weiß, ob ich auch wirklich alles eingebaut bekomme, haha. :D Der Hauptkonflikt ist aber noch nicht aufgetreten, soviel kann ich dir sagen.

    Zitat

    Hast du die FF bis zum Ende durchgeplant oder machst du das alles spontan, wie es dir gerade einfällt? Finde es immer interessant, wenn ich bedenke, dass das ja jeder Autor anders handhabt.


    Bestimmte Szenarien sind fix eingeplant, die Konflikte sind im Grundgerüst auch geplant, wie ich das alles miteinander verbinden, sprich die Zwischenstücke der Story, ist eine Mischung aus Planung und Spontanität.

    Zitat

    ich lese sehr selten FFs, die im Präsens geschrieben sind und es war demnach auch etwas vollkommen Neues für mich, gleich mehrere Kapitel in der Art zu lesen. Aber ich muss sagen, dass mir das relativ gut gefällt. Es hat etwas 'direktes' an sich, was ich gar nicht so wirklich erklären kann, haha. Es macht einfach Spaß, 'im Hier und Jetzt' mitzueifern, was die Charaktere so machen. Außerdem, so finde ich, hat es was davon, dass einem das Ganze wirklich erzählt wird, quasi von face to face, haha.


    Es ist echt schwer, auch im Präsens zu bleiben, haha. Manchmal, wenn ich etwas im Präteritum schreiben muss, weil es schon vorbei ist, bleibe ich in der Vergangenheit und merke erst nach ein paar Sätzen, dass ich eigentlich wieder wechseln müsst. :D

    Zitat

    Ich kann mich eigentlich nur wiederholen: es hat wirklich Spaß gemacht, sich diese FF durchzulesen, weil sie wirklich so echt und lebendig wirkt! Und wie gesagt, ich hoffe einfach mal, dass du dich (verspätet xD) gefreut hast und ich dir auch weiterhelfen konnte. Ich wünsche dir viel Spaß beim Schreiben und man liest sich! :3


    Vielen Dank für das viele Lob, es hat mich sehr gefreut, so eine positive Rückmeldung zu bekommen. :) Danke noch einmal für die Mühe und sorry, dass ich dich vor so eine Monsteraufgabe gestellt habe, haha. :D
    [tab=Nija]

    Zitat

    Random Fangirling-Kommentar incomiiiiiing!


    Cáithlyn hat die Meute aufgescheucht! :D

    Zitat

    Der Charaspoiler gefällt mir nicht so, was allerdings eher an meiner persönlichen Abneigung gegenüber Spoilertags liegt, die wollen nie so ganz in den Gesamtzusammenhang passen... Ist allerdings besser, als das ganze ohne irgendeine Art von Verdeckung machen, hab mich selbst mit der Holly-Traumfänher-Sache ein wenig gespoilert. ^^"


    Ich hatte ein bisschen Sorge, dass zu viele Charaktere auf einmal da sind, deswegen wollte ich zumindest schon einmal die wichtigsten aufzählen. Spoiler eben auch nur, damit man sich nicht spoilered :D

    Zitat

    Trotzdem fände ich irgendwie so ne in Gimp oder so nett gebastelte Überschrift ganz hübsch, ist aber optional. :3


    Hübsch fänd ich die auch, allerdings klappt das bei mir mit den Maßen nie so ganz, haha. :D Und wenn da so ein Kästchen neben ist, sieht das wieder blöd aus.

    Zitat

    Was ich ein bisschen unschön finde, ist, dass die Texte linksbünding formatiert sind und nicht im Blocksatz, das sieht so unordentlich aus. Ist eine Kleinigkeit, aber eine ästhetische, die den sowieso schon positiven Eindruck noch einmal heben könnte.


    Haha, und Blocksatz mag ich nicht, weil der die Wörter immer so komisch auseinander zieht, um die Zeilen füllen zu können. Das ist also vermutlich Geschmackssache :D

    Zitat

    Nur mal eben kurz reinlesen in den Prolog und dann wieder gehen. Naja, das Ende der Geschichte war, dass es auf einmal drei Uhr morgens war und ich mich irgendwo in Kapitel 4 befand... Das haben bis jetzt nur SEHR wenige FFs geschafft, mich so zu fesseln.


    Haha, oh je, dann hab ich wohl für ordentlich Müdigkeit gesorgt :D

    Zitat

    Wenn man bedenkt, dass ich FD noch mehr fangirle, kannst du dir da echt was drauf einbilden.


    ^/////^ Danke <3

    Zitat

    (Solltest du einen suchen: I VOLUNTEER AS TRIBUTE! ;A;)


    Ich schreib dich die Tage mal an, okay? :D

    Zitat

    Dank dir (und Silber... Aber vor allem dir) denke ich bei Träumen NICHT mehr an das grauenvolle Buch namens S-s-s-splitterherz (*schüttel*), sondern an die extrem awesomigen Mysterien und Fragen - Fragen sind toll, solange ich nicht sofort eine Antwort oder gar gar keine kriege - von FD und an einen Sternschnuppenkorridor und an böse Schwärze und an Paristräume. Und ich wette, früher oder später schreib ich ähnlich wie Darkheart ein Drabble oder ein Gedicht dazu. Weil es einfach zu episch ist, das nicht zu tun.


    Das freut mich :) Und: gerne, sag mir nur bitte bescheid, mag das hier dann auch erwähnen und posten und stuff :D

    Zitat

    Das war's. Mehr hab ich nicht zu sagen. Weil let's face it - kritisieren kann ich hier eh nichts. Und wenn ich noch weiter fangirle, wird das hier noch unprofessioneller als eh schon... ;A;


    Tolles Fangirling ist toll und motivierend <3

    Zitat

    Benachrichtigungsliste (GB) oder KETTENSÄGE. >=(


    Die Kettensäge gehört aber mir D: Wird erledigt :D
    [/tabmenu]



    IX. L U C I D
    Our doubts are traitors



    Dunkelheit.
    Schwärze überall. Kann nichts sehen.
    So dunkel, dunkel, dunkel.
    Spüre nichts mehr. Au. Schmerzen. Jeder Atemzug tut weh. So schrecklich weh! Knirschen? Pochen? Schmerz, Schmerz, Schmerz… Will nicht mehr. Tut so weh!
    Meine Beine? Ich kann mich nicht bewegen? Warum? Was passiert?
    Auto. Auf mir. Ich spüre nichts mehr. Mein Herz pocht so grässlich. Aua.
    Angst, so große Angst. Mein Körper zuckt, aua. Panik. Will hier raus!
    Raus, raus! Hilfe! Schmerzen! Angst!
    Ich höre einen Schrei. Nur noch Schwärze und rasselnder Atem. Ich spüre etwas warmes auf meinem Gesicht. Es schmeckt metallisch.
    Schmerz und Angst.
    Hilfe!


    Grelles Licht, ich sehe nichts mehr. Bunte Schatten vor meinen Augen. Kreischen in meinen Ohren, Schreie und Rufe, alles durcheinander, mein Kopf vibriert, höre nichts und spüre nichts. Es tut weh! Kann mich nicht bewegen.
    Augen brennen. Kriege keine Luft. Schreie. Ich spüre etwas Hartes. Die Welt verschwimmt. Kälte und Wärme gleichzeitig. So hell, dass es mich blendet. Aua.
    Warum hilft mir denn keiner?
    Bitteres in meinem Mund. Ich will spucken, aber etwas hält meinen Mund zu. Ich würge und wehre mich, aber ich bin nicht stark genug. Eklig bitter. Magensäure in meinem Hals.
    Müde. So müde. Summen und Murmeln. Alles verschwimmt. Ich sehe nichts mehr. Gedanken… verschwinden.
    Müde. Schlafen…


    „So können wir sie nicht nach Hause bringen.“
    „Natürlich nicht. Wir müssen warten, bis sie wieder aufwacht.“
    Mein Schädel brummt… Die Stimmen kommen nur seltsam verzerrt bei mir an. Ein weit entferntes Echo, ganz dumpf und schwer zu verstehen.
    Ich habe Kopfschmerzen. Und ich kann nicht richtig atmen. Mein Körper verkrampft sich bei jeder Bewegung. Arme und Beine sind taub. Ich kann mich nicht mehr bewegen.
    Was ist denn… passiert?
    Schwärze.
    Ich reiße meine Augen auf und schnelle hoch.
    Etwas greift mich an den Armen. Ich merke gar nicht, wie sehr ich mich wehre und um mich schlage. Mein Schrei hört sich seltsam an, nicht menschlich. Ich verstehe erst nicht, dass ich es bin, die schreit.
    „Lana!“
    Lasst mich los! Was ist passiert? Das Auto? Das Auto! Es hat so weh getan! Bin ich gelähmt? Ich spüre meine Beine nicht mehr!
    Nein, nein, nein! Bitte nicht!
    Kalte Tränen brennen auf meiner Wange.
    „Lana!“
    Ich kann meinen Kopf nicht mehr schütteln. Er wird fest gehalten, zwischen zwei warmen Händen, eisern und kraftvoll. Wirre, schwarze Strähnen versperren mir die Sicht. Ich sehe nichts, bis sie mir von langen Fingern aus dem Gesicht gewischt werden. Ich sehe grüne Augen vor mir, dunkle Schatten und eine blaue Färbung an eine der eingefallenen Wangen. Sie wirkt geschwollen.
    „Lana, hörst du mich?“
    Ich kann nicht nicken, er hält mich zu sehr fest. Meine Zähne klappern und vor lauter Schluchzen kann ich nichts sagen, jeder Laut wird im Keim erstickt. Schwarze Ränder an meinem Sichtfeld. Mein ganzer Körper kribbelt. Ich zittere.
    „Es ist alles okay“, höre ich. Bunte Blitze tauchen vor mir auf. Mir ist so schwindelig. Und schlecht, so furchtbar schlecht. Ich spüre, wie es mir hochkommt, aber ich schlucke die bittere Flüssigkeit wieder herunter. Ich bin so müde. Mein Kopf fällt nach vorne, auf etwas Weiches und Warmes. So erschöpft…


    Als ich das nächste Mal aufwache, fällt orangenes Licht auf meinen Körper. Ich liege auf etwas, es ist weich und warm, aber ich weiß nicht, was es ist. Meine Arme und Beine sind schwer, aber ich spüre, wie sehr sie schmerzen. Dunkle Flecken sind auf meinen Schienbeinen. Wann habe ich mich so gestoßen?
    Ich fühle mich wie in Trance. Ich brauche länger, um etwas ganz scharf zu erkennen und mir ist noch immer ein wenig schwindelig. Aber meine Atmung ist wieder ruhiger. Ich zittere nicht mehr, dafür bin ich viel zu müde.
    Ich spüre etwas an meiner Stirn. Meine Haare kitzeln mich.
    „Du bist wach“, höre ich jemanden sagen.
    Ich brauche eine Weile um zu verstehen, wer mit mir spricht.
    „Benjamin“, versuche ich zu sagen, doch alles was aus meinem Mund herauskommt, ist ein undeutliches Röcheln. Meine Kehle brennt.
    „Ich bin hier“, antwortet er. Ich stöhne. Meine Gedanken sind alles andere als klar. Ich denke an allen möglichen Kram, der nur leider absolut unwichtig ist.
    Habe ich mein Fenster zu Hause geschlossen? Welche Art von Benzin braucht Ames‘ Wagen wohl? Wie ging dieser Merkspruch noch gleich? Mein Vater erklärt mir jeden Sonntag…
    „Geht es dir besser?“
    Ich grummele eine knappe Zustimmung. Dann öffne ich meinen Mund und röchele ein halb verständliches „Wasser“. Benjamin scheint zu verstehen. Er legt seine Hand unter meinen Kopf und hilft mir dabei, mich aufzurichten. Meine Bauchmuskulatur streikt und meine Beine zucken, als wollten sie beweisen, dass sie noch dran sind. Mir fehlt die Kraft, komplett aufrecht zu bleiben, also muss ich mich an Ben lehnen. Ich ächze etwas.
    „Hier, trink etwas“, höre ich ihn sagen. Er hält mir eine Flasche Wasser an den Mund und kippt sie langsam. Der erste Schluck tut höllisch weh, so als würde ich kein Wasser, sondern kleine Steine schlucken. Aber ich zwinge mich dazu, weiterzumachen. Ansonsten wird es nicht besser werden. Irgendwann hört das Durstgefühl auf. Ich drehe meinen Kopf zur Seite, ein wenig Wasser spritzt auf mein Shirt, da richtet Ben die Flasche auch schon wieder auf und nimmt sie aus meinen Sichtfeld.
    „Besser?“
    „Ja“, murmele ich und stelle fest, dass das Sprechen schon wesentlich einfacher geht. Erschöpft und absolut kraftlos klinge ich aber trotzdem noch. Und genau so fühle ich mich gerade auch.
    „Was ist passiert?“, frage ich leise, als ich endlich genug Kraft dazu aufgebracht habe. Ich lege meinen Kopf in den Nacken und sehe Benjamins Gesicht über mir. Er zwingt sich zu einem Lächeln, aber ich sehe, dass er bleicher ist als sonst. Vorsichtig streicht er mit seinen Finger über meinen Kopf. Ich drehe mich leicht weg und schaue ihm eindringlich in die braunen Augen.
    Ben beißt sich auf seine Lippen und wendet seinen Kopf von mir ab.
    „Wir wissen noch nicht, was genau schief gegangen ist.“
    „Oh, das kann ich dir sagen“, raune ich und schließe sie Augen. Ich sehe wieder, wie ich das Auto anhebe, wie ich grinse und lache. Und dann öffnet sich eine Türe und Molly erscheint. Und ab dann-
    Ich schaudere. „Ein Auto hat mich zerquetscht.“
    Wir schweigen für eine Weile und die Stille macht mich nervös. Als ich meine Augen wieder öffne, schaut mich Benjamin an. Nur kann ich diesen Blick beim besten Willen nicht deuten. Er scheint bedrückt, aber da ist noch etwas…
    „Wir wissen noch immer nicht, wie Holly…“, beginnt er und bricht dann trotzdem ab. Ben schaut zur Seite. Offenbar kann er mir nicht in die Augen sehen. Ich halte mir meine Hände vor die Augen und konzentriere mich darauf, gleichmäßig zu atmen.
    Es ist nicht das erste Mal, dass ich in einem Traum beinahe gestorben bin. Ich wurde erstochen, bin eine Klippe heruntergestürzt und auch schon einmal bei lebendigem Leibe verbrannt. Absolutes Highlight war, so lange mit Süßigkeiten gefüttert zu werden, bis ich geplatzt bin. Wortwörtlich. Seitdem mag ich auch Hänsel und Gretel nicht mehr, denn die Erfahrung war nicht allzu schön. Ganz besonders, wenn man bedenkt, dass die Süßigkeiten doch verdächtig stark nach Wurst geschmeckt haben. Warum? Fragt das nicht mich, sondern den Träumenden. Ich konnte wochenlang keinen Schinken mehr essen…
    Warum es mich also dieses Mal so mitnimmt?
    Fakt ist, dass es mir noch nie solche Angst gemacht hat. Ich bin zerquetscht worden, aber der Traum hat einfach nicht aufgehört. Normalerweise hätte der Schock reichen müssen, oder die Panik, aber der Traum ging einfach weiter. Und es tat fürchterlich weh. Sogar dann noch, als ich wieder bei Bewusstsein war. Dieser Traum war so intensiv… Alleine beim Gedanken daran beschleunigt sich meine Atmung.
    Benjamin merkt es wohl. Er legt seine Arme um meinen Oberkörper.
    „Es ist okay, Lana“, murmelt er mir ins Ohr. Seine Wange streift meine und sein Atem ist warm auf meiner Haut. Ich zittere, nur für einen kurzen Moment. Mir ist immer noch so unglaublich kalt und auch meine Finger sind noch etwas taub. Ich spüre sie noch, ja, ich kann sie auch bewegen. Aber das Gefühl kommt nur langsam zurück… Als wäre ich für einen Moment tot gewesen.
    „Das hätte nicht passieren dürfen“, raunt er mir zu. Er vergräbt sein Gesicht in meinen Haaren.
    „Warum ist es dann passiert?“, frage ich merkwürdig gefasst. Ich weiß nicht, woher ich die Stärke habe, nicht völlig auszuflippen. Aber ich bin ruhiger, als ich gedacht hätte. Vielleicht, weil ich so müde bin.
    „Ich weiß es nicht“, antwortet Ben. „Vielleicht, weil Holly…“
    Ich öffne die Augen, doch bevor Benjamin mir sagen kann, was es mit Holly auf sich hat, öffnet sich die Türe. Ich drehe meinen Kopf zur Seite, dahin, von wo das Geräusch kommt.
    Nicholas steht in der Tür und verharrt dort für einen Moment. Ich könnte schwören, dass er kurz die Augenbraue hebt.
    „Du bist wach“, stellt er fest. Nicholas schließt die Türe hinter sich und tritt ein paar Schritte in den Raum hinein. Er mustert mich eingehend und erst jetzt wird mir klar, warum er so komisch schaut. Ich will mich von Benjamin lösen, aber der drückt mich noch enger an sich. Etwas verwirrt drehe ich den Kopf zu ihm herum, aber er sieht mich nicht an. Nein, er durchlöchert seinen Cousin mit einem Blick, der mich etwas zusammenzucken lässt. Wow. Ich hätte nicht gedacht, dass er genauso übel dreinschauen kann, wie Nicholas.
    Nicholas hält dem Blick für ein paar Sekunden rührungslos stand. Dann wendete er sich an mich, als würde Ben gar nicht existieren. Ich könnte schwören, dass die Temperatur im Raum ein paar Grad absinkt, so mies ist die Stimmung.
    „Geht es dir besser?“, fragt er mich. Ich nicke und streiche mir nervös einige Strähnen meiner Haare aus dem Gesicht. Es ist mir ziemlich unangenehm, hier mitten in diesem emotionalen Schlachtfeld zu stecken, so etwas bin ich einfach nicht gewöhnt. Bei uns zu Hause streitet man sich nicht. Dafür verstehen sich Mum, Lulu und ich einfach viel zu gut.
    Nicholas mustert mich kurz von oben bis unten, dann dreht er sich um und geht auf ein Regal an der Wand zu. Er beugt sich vor und öffnete etwas, das ich als Kühlschrank erkenne, sobald die Türe offen ist. Der Junge zieht ein leuchtend blaues Paket heraus und schließt den Schrank, wickelt das dampfende Kühlpack in ein Handtuch, dass eine Etage darüber liegt und drückt es sich an die Wange. Er stöhnt etwas.
    Wir schweigen für eine kurze Zeit. Ich behalte Nicholas fest im Blick, warum weiß ich selbst nicht so genau. Ich erinnere mich an ein paar vage Bilder. An die Hände, die meinen Kopf festgehalten haben. Die Stimme, die meinen Namen gerufen hat. Die grünen Augen.
    Ich hatte gedacht, das wäre Benjamin gewesen, aber er hat braune Augen. Nein, es war Nicholas gewesen, der sich um mich gekümmert hatte.
    Habe ich da noch geschlafen? Alles ist so verschwommen… Ich kriege einfach kein klares Bild in meinen Kopf.
    „Was ist passiert?“, frage ich irgendwann, als ich es aufgegeben habe, meine Gedanken zu ordnen. Ich war so in Panik gewesen, dass ich nichts wirklich mitbekommen habe. Meine Erinnerung war verzerrt und surreal. Wie in einem Traum. Ich kann nicht auseinander halten, was wirklich geschehen ist und was ich in diesem BOIA erlebt habe…
    Nicholas schaut auf und nimmt für einen Moment das Kühlpack von seinem Gesicht. Ich weiß nicht, warum es mir vorher nicht aufgefallen ist, aber seine Wange ist blau und dick geschwollen. So sah er in meiner Erinnerung auch aus.
    „Als wir dich aus dem BOIA geholt haben, warst du absolut panisch“, beginnt Nicholas zu erklären, aber Benjamin fährt ihm über den Mund.
    „Du hast ihm eine verpasst“, beantwortet er meine Frage. „Und das hat er sich definitiv verdient.“ Ich ziehe die Schultern hoch und verziehe etwas das Gesicht. Nicht nur wegen Bens Tonfall, der mir geradezu Angst einjagt, sondern auch, weil die Schwellung wirklich übel ist.
    „Oh“, stoße ich wenig intelligent hervor. „Tut mir leid.“
    „Schon okay.“ Nicholas zuckt bloß mit den Schultern. Er fummelt kurz an dem Handtuch herum, das er um das Kühlpack gewickelt hat. Dann wendet er sich wieder mir zu, und- ich kann es nicht ganz fassen- grinst ein wenig. „Du hast einen ziemlich kräftigen Schlag.“
    Ich bin für einen Moment viel zu perplex, als dass ich antworten könnte. Benjamins Arme drücken mich fester an sich. Ich winde mich etwas in seinem Griff, aber er lässt einfach nicht locker, nein, greift sogar ein wenig fester zu. Zischend umfasse ich seine Handgelenke und versuche, sie irgendwie von meinem Bauch zu entfernen, aber es funktioniert nicht. Erst als ich ihn kneife, zuckt er zusammen und gibt mir etwas Freiraum.
    „Er hätte mehr als bloß eine geschwollene Wange verdient“, grummelt Benjamin so laut, dass Nicholas definitiv hört. Nur reagiert er nicht darauf, er zuckt nicht einmal mit der Wimper.
    „Tut mir echt leid“, widerhole ich, einfach weil es stimmt. Er wollte mir immerhin helfen und ich habe ihm dafür eine verpasst. Nicht gerade der beste Lohn… Ich öffne meinen Mund, um noch etwas zu sagen, aber in dem Moment spüre ich, dass Benjamin aufsteht. Weil ich mich so an ihn gelehnt habe, wedele ich etwas mit den Armen, um die Balance zurück zu finden. Ohne ein Wort geht er zur Türe und öffnet sie. Ich will ihn gerade zurückrufen, da dreht er sich zu mir um.
    Und in seinen Augen glänzte so viel Wut, dass es mir glatt die Sprache verschlägt. Benjamin knallt die Türe zu und ich bleibe verwirrt mit Nicholas zurück.


    Langsam schwinge ich die Beine über die Kante des Tisches, auf dem wir die ganze Zeit gesessen hatten, und versuchte angestrengt, nicht allzu sehr hin und her zu schwanken. Was war denn in ihn gefahren? Ich verziehe das Gesicht, als mir kurz schwarz vor Augen wird.
    „Vorsichtig“, höre ich Nicholas sagen. Er greift mich am Arm und richtet mich auf. Ich halte mich für einige Momente an seinem Shirt fest, bis ich wieder etwas sehen kann und der Schwächeanfall zu Ende ist.
    „Danke“, murmele ich, als ich loslasse. Er mustert mich noch für einen Moment, vermutlich um sicher zu stellen, dass es mir besser geht. Dann lehnt er sich neben mich gegen die Tischkante.
    „Ist dir schlecht?“
    Ich nicke matt. „Und mir ist schwindelig.“
    „Das kommt von dem Mohnextrakt. Sobald du dich etwas ausgeruht hast, wird es dir wieder besser gehen.“
    „Tut das eigentlich weh?“, frage ich, ohne wirklich darüber nachzudenken. Nicholas Auge ist etwas zugeschwollen und die Beule in seinem Gesicht wirkt echt übel, jetzt, wo ich nah dran bin.
    „Es pocht etwas“, antwortet er und zuckt mit den Schultern. „Es ist nicht deine Schuld, Lana.“
    „Doch, schon“, murmele ich. Als ich meine Beine anziehe und die Arme darum schlinge, zucke ich kurz zusammen. Die blauen Flecken tun ziemlich weh, wenn man sie berührt. „Tut mir Leid wegen Benjamin.“
    Nicholas hebt eine Augenbraue und starrt mich an, als würde ich Chinesisch reden.
    „Er war ziemlich gereizt.“ Ich rede einfach weiter, weil er nicht antwortet und die Stille merkwürdig ist. „Und auch nicht gerade gut auf dich zu sprechen, deswegen-“
    „Mach dir keine Gedanken darüber.“
    „Warum ist er dann so verärgert?“
    „Er wirft mir vor, dass ich es mit Absicht gemacht habe“, antwortet Nicholas ungerührt. Mir steht für einen Moment der Mund offen.
    „Bitte was?“, frage ich eine Oktave zu hoch. Das kann er doch nicht wirklich von ihm denken… Oder? Ich meine, dazu hätte Benjamin doch gar keinen Grund. Ich meine, klar, Nicholas war mir gegenüber bisher immer ziemlich unterkühlt, aber während wir im BOIA waren, da war er sogar relativ… Nett. Was mich immer noch etwas verwirrt, nebenbei erwähnt. Aber sagen wir es so: Es stört mich nicht gerade.
    Dass Benjamin Nicholas jetzt aber tatsächlich verdächtigt, das absichtlich gemacht zu haben… Das kann ich nicht glauben. Er war doch selbst ziemlich panisch, als Holly plötzlich mit im Traum war. Geschauspielert war das sicherlich nicht. Und selbst wenn, welchen Grund hätte er denn?
    Ich musterte Nicholas aus dem Augenwinkel und wende schnell den Kopf weg, als er seinen zu mir dreht.
    Nein.
    Das Ganze ist erst losgegangen, als Holly mit dazu kam. Ihr Auftauchen war der Auslöser. Nicholas konnte ganz sicher nichts dafür. Ganz sicher. Denke ich.
    Ich nehme all meinen Mut zusammen und presse eine Frage hervor.
    „Wie ich Holly in diesen Traum gekommen?“
    Erst reagiert Nicholas nicht. Er starrt vor sich auf den Holzboden, dunkelbraune Planken mit beinahe schwarzer Maserung. Sieht ziemlich teuer aus, so wie alles in diesem Raum. Der Schreibtisch, auf dem ich sitze, besteht vermutlich aus Mahagoni, zumindest lässt die Farbe darauf schließen, die hohen Wandregale sind, bis auf einige Fleckchen, vollgestopft mit dicken Büchern, einem Globus und bunten Ordnern, an den Wänden hängen Gemälde, ganz offensichtlich ebenfalls wertvoll, und auf dem Boden liegt ein dicker Perserteppich. Der Raum sieht fast so aus, wie das Büro von Mr. Chamberlain, aber als ich mich umdrehe und aus der Glasfassade schaue, die die ganze Wand einnimmt, schaue ich auf einen anderen Teil der Stadt. Weit hinten sehe ich das hohe Gebäude vom Einkaufszentrum. Unten auf der Straße brausen die Autos vorbei, teure Wagen von irgendwelchen Geschäftsleuten. Auf den Bürgersteigen tummeln sich Anzugträger, die wild gestikulierend in ihre Handys quatschen. Ich muss mir ein kleines Grinsen verkneifen. Niemand von ihnen bemerkt, wie bescheuert das aussieht, weil es wirklich jeder macht.
    „Offiziell haben wir noch keine Antwort darauf.“
    Ein Kopf schnellt zurück nach vorne. Ich habe gar nicht gemerkt, dass Nicholas nicht mehr am Tisch lehnt, sondern durch das Zimmer wandert. Er kratzt sich mit der einen Hand über den Kopf, mit der anderen fummelt er an seinem Shirt herum, das an der Stelle schon ein Loch hat und weiter ausfranst.
    „Aber... Ich bin mir sicher, dass es mit Holly zu tun hat.“
    „Wie ist sie überhaupt in den Traum gekommen? Ich dachte, der Raum würde alles andere abschotten“, stoße ich aus. Loreen hatte es mir auf dem Weg zum BOIA erklärt. Der Raum ist so konzipiert, dass unsere Gehirnwellen nicht aus ihm heraus konnten und sich andere Träume suchen, in die sie eindringen können… oder so ähnlich. Stark vereinfacht zumindest. Es ist ein vollkommen isolierter Raum. Kommt nichts rein und geht nichts raus.
    Normalerweise. Nur scheint der Raum bei Holly eine Ausnahme zu machen. Hat wohl eine Schwäche für schüchterne Mädchen.
    „Ich habe keine Ahnung“, antwortet Nicholas. Er steht am Fenster, die Arme vor der Brust verschränkt, und starrt in den Himmel. Ich drehe mich um, sodass meine Beine auf dem Tisch liegen und ich mich mit einem Arm abstützen kann.
    „Es könnte etwas mit ihren Testergebnissen zu tun haben.“
    „Testergebnisse?“
    „Wir haben gestern den gleichen Test an ihr durchgeführt, wie wir es auch an dir getan haben. Blutbild, eine Verbindung zum BOIA und damit verbundene Messung der Hirnströme. Sie..“
    Er zögert. Ich weiß nicht genau warum, aber ich kann sehen, dass er nicht aus dem Fenster schaut. Er mustert mich über meine Reflektion auf der Scheibe. Ich kaue mir auf meiner Lippe herum.
    „Sie hat Testergebnisse erzielt, die bisher noch nie vorgekommen sind.“
    Ich frage nicht einmal, wie er es meint. Bin zwar noch etwas benommen, aber ich kann mir so ziemlich erschließen, was es bedeutet. Unsere Fähigkeit baut auf der Fähigkeit auf, dass wir mehr von unserem Gehirn benutzen können, als andere Menschen, doppelt so viel, erinnere ich mich. Das bedeutet also, dass Holly-
    „Ganze 86 Prozent.“ Nicholas lacht trocken, fast so, als glaubt er es selbst nicht so ganz. „Das Maximum bisher war knapp siebzig Prozent. Sie knackt diese Grenze locker und gestern hat sie sich nicht einmal angestrengt. Wer weiß, wozu sie fähig ist, wenn sie es bewusst einsetzt…“
    Ich schlucke. Telekinese? Spontane Selbstentzündung? Gedankenlesen? Alles drei?
    Oh Gott, sie könnte ein absoluter Übermensch werden… Nur sind wir hier nicht in einem Sci-Fi-Thriller, also sollte ich eventuell davon absehen, mir auszumalen, wie sie mit laserschießenden Augen durch Springfield marschiert und ihre Weltherrschaft verkündet. Es ist auch nicht wirklich einfach, sich das vorzustellen. Holly ist nicht der Typ Mensch, der sich zur Königin der Welt ausruft.
    Und Kronen stehen ihr sicherlich nicht. Wenn ich mir das vorstelle… Nein, sie stehen ihr nicht.
    Zum Teufel noch einmal, warum denke ich über so einen Schwachsinn eigentlich nach? Ich bin von einem Auto zerquetscht worden, und alles worüber ich mir Gedanken mache ist Hollys Kopfform?
    Ganz offensichtlich hat der BOIA mein Gehirn in Matsch verwandelt. Das muss es sein.
    Hoffentlich festigt sich das bald mal wieder. Ich schreibe in ein paar Tagen immerhin eine Geschichtsklausur, und ich glaube kaum, dass der amerikanische Unabhängigkeitskrieg in meinem Schwabbelhirn noch Platz findet und-
    Ernsthaft. Ich sollte lernen, mich zu konzentrieren.
    „Das könnte auch eine Erklärung dafür sein, warum sie es in den BOIA geschafft hat.“
    Ich schrecke ein wenig aus meinen Gedanken hoch. Nicholas lehnt jetzt gegen die Glasscheibe und schaut mir in die Augen. Naja, nicht ganz, es fühlt sich eher so an, als würde er durch mich hindurch schauen. Er fixiert einen bestimmten Punkt und verharrt vollkommen reglos. Bis auf seine Finger, die auf den verschränkten Armen herumtrommeln bewegt er sich nicht.
    „Es könnte sein, dass der Raum nur bis zu einer bestimmten Grenze schützen kann. Das würde erklären, warum Holly uns finden konnte. Und dass sie hier ist, hat wohl auch dazu beigetragen…“
    Ich brauche einen Moment, um herauszufinden, was mich an der Aussage stört.
    „Moment, Holly ist hier?“, stoße ich verwirrt aus. Letzter Stand der Dinge war doch, dass sie Angst davor hatte…
    „Sie ist gestern schon hier angekommen“, erklärt Nicholas. „Nachdem ich mit ihr gesprochen und erklärt habe, dass alles, was wir möchten, ein paar Daten für unsere Forschung sind, hat sie sich bereit erklärt, es zu versuchen.“
    Oh. Okay. Schon klar. Mir macht sie also weiß, dass man Benjamin und Nicholas nicht vertrauen kann. Aber sobald ausgerechnet Mister „Meine-Blicke-sind-so-scharf-wie-Skalpelle“ mit ihr spricht, ist plötzlich alles okay?
    Ich hebe eine Augenbraue, aber Nicholas braucht eine knappe Minute, um das zu bemerken.
    „Sie war wesentlich einfacher zu überzeugen als du“, meint er schlechthin und zuckt mit den Schultern.
    „Was merkwürdig ist, wo sie doch diejenige war, die meinte, dass wir euch nicht trauen dürfen.“
    Mir entgeht nicht, dass ich leicht zickig klinge. Ich bin nicht wütend auf Holly. Zumindest denke ich das. Ich weiß nicht, auf wen ich wütend bin. Aber gerade würde ich am liebsten auf irgendetwas eindreschen. Mein Kopf brummt und mein Körper kribbelt, als wäre er eingeschlafen. Ich bin müde und frustriert und genervt und ich habe Angst und mir ist zum Heulen zu mute. Und das alles gleichzeitig.
    Und dabei habe ich nicht einmal meine Tage, auf die ich dieses verdammte Gefühlschaos abschieben könnte.
    Nicholas antwortet wieder nur mit einem Schulterzucken und erneut habe ich keine Ahnung, was in seinem Kopf vorgeht. Es macht mich kirre, dass er für mich ist wie ein Buch mit sieben Siegeln. Aus seinem Gesicht kann man einfach nichts, wirklich absolut gar nichts ablesen. Ist er genervt? Wütend? Nachdenklich? Ich kann es einfach nicht erraten.
    Stöhnend lege ich mir eine Hand an die Schläfe und grummele in mich hinein. Ordne deine Gedanken, Lana. Du bist nur etwas erschöpft. Das wird schon wieder. Die blauen Flecken an deinen Beinen werden verschwinden, dein Hirn wird sich von Matsch auch wieder in einen unförmigen, aber zumindest festen Klumpen verwandeln und in ein paar Tagen wirst du über diese Autosache auch nur noch herzhaft lachen können. Ganz bestimmt.
    Hoffentlich.
    Oh Gott, ich bin sowas von am Arsch.
    „Wenn sie es wirklich schafft, die Abschirmung so einfach zu übertreten, müssen wir uns etwas Neues einfallen lassen.“
    Mit knirschenden Zähnen starre ich Nicholas an.
    „Ach meinst du?“, murre ich. „Ich fand es so eigentlich ziemlich kuschelig. Hätte nicht gedacht, dass Autos als eine gute Decke fungieren können.“
    Nicholas Mundwinkel zucken kurz nach oben. Für einen ganz kurzen Moment nur, aber ich habe es genau gesehen. Das kann auch sein mahnender Ton nicht ändern.
    „Das war ziemlich knapp, Lana, ist dir das eigentlich bewusst?“
    „Es war ein Traum. Da war gar nichts knapp dran.“
    „Ja, es war ein Traum. Aber es hat weh getan, oder?“ Nicholas verengt die Augen zu Schlitzen. Ich horche auf. Ja, es hat weh getan. Na und? Das ist bei jedem anderen Traum doch auch so.
    „BOIA Träume sind anders als normale Träume. Du bist darin gefangen, außer sie schalten das Gerät ab oder du entschließt dich bewusst, den Traum zu beenden. Und das kannst du nicht, wenn du in Panik gerätst.“
    Deswegen hat er nicht aufgehört, egal wie schmerzhaft es war. Ich bin nur daraus gekommen, weil sie den BOIA abgeschaltet haben. Hätten sie das nicht… Dann würde ich immer noch unter dem Wagen liegen. Das Auto würde mich immer noch zerquetschen und-
    Ich merke gar nicht, dass ich die Luft angehalten habe. Ich schlucke den dicken Kloß in meinem Hals herunter.
    „E-Es war vielleicht schmerzhaft“, stoße ich aus und merke, dass meine Stimme sich überschlägt. „Aber… Ich kann doch nicht da drin sterben… Ich meine, es ist doch nur ein Traum…“ Ich beiße mir kurz auf die Lippe, als das angehängte „Oder?“ eine Oktave zu hoch rutscht.
    Das Ganze macht mir noch sehr viel mehr aus, als ich es gedacht habe.
    „Sterben kannst du nicht, nein. Schließlich wird deinem Körper kein Schaden zugefügt“, antwortet Nicholas nüchtern. Er stößt sich von seiner Position am Fenster ab und geht zum Schreibtisch, stützt seine Arme auf das Holz und schaut mir in die Augen. Sie leuchten grün zwischen den unordentlichen Strähnen hervor. „Aber dein Kopf“, sagte er, und tippte sich mit dem Zeigefinger gegen die Stirn. „Dein Kopf kann dir vorgaukeln, dass du stirbst. Und wenn das passiert… Dann wachst du einfach nicht mehr auf.“
    „Wie jetzt?“ Meine Stimme bricht schon nach diesen zwei, kleinen Worten.
    Nicht mehr aufwachen? Weil mein Kopf denkt, dass ich sterbe? Wie… Wieso? Wie kann das denn sein? Ich meine, ich muss doch irgendwann aufwachen!
    „Es ist ein Schutzmechanismus. Du spürst die Schmerzen im Traum ja auch, obwohl sie nicht real sind. Weil dein Bewusstsein an dein Gehirn meldet, dass etwas passiert, dass für deinen Körper nicht gut ist. Schmerzen sind bloße Illusionen. Sie sind Anzeichen dafür, dass das, was passiert, deinem Körper schadet. Ob das passiert während du wach bist oder während du träumst, das ist egal.“
    „Das erklärt aber nicht, warum ich nicht aufwachen kann, wenn ich… wenn ich verletzt werde!“, stoße ich viel zu heftig aus.
    Es macht mir Angst. All die Jahre hätte ich tatsächlich nicht mehr aufwachen können? Einfach von heute auf morgen?
    Dabei dachte ich immer, dass…
    „Wenn ein Mensch schwer verletzt wird, was passiert dann?“ Nicholas beugt sich zu mir vor um mir weiter in die Augen zu sehen. Sein Blick ist drängend, fast so, als wolle er mich dazu antreiben, die Wahrheit endlich einzusehen.
    Ich will seine Frage nicht beantworten. Aber ich kann auch nicht einfach nichts sagen. Meine Gedanken sind längst dabei, eine Antwort zu finden.
    Als Dad den Unfall hatte und im Krankenhaus lag, da war er ziemlich schwer verletzt. Seine Organe waren beschädigt gewesen. Und um ihn behandeln zu können, mussten sie ihn… Ich schlucke.
    „Koma“, murmele ich mit seltsam dumpfer Stimme. „Man versetzt den Menschen ins künstliche Koma.“
    „Und genau das wird dein Kopf machen, wenn er vermittelt bekommt, dass die Schmerzen viel zu stark sind, als dass dein Körper sie ertragen könnten. Egal, ob man den BOIA ausschaltet... Du wirst nicht aufwachen, Lana.“
    Nicholas senkt endlich den Blick auf die Tischplatte. Ich atme rasselnd aus. Meine Finger fangen schon wieder an zu zittern. Diesmal kämpfe ich dagegen an. Die Panik darf mich nicht schon wieder überfallen. Diesmal nicht, nein. Bitte… Bitte nicht. Das… halte ich nicht aus. Nicht noch einmal.
    Meine Lippe bebt.
    „Dann ist das alles doch viel zu gefährlich!“, stoße ich aus. „Ihr habt gesagt, ihr würdet mir helfen, mit meiner Fähigkeit klar zu kommen! Aber ihr habt nie erwähnt, dass ich dabei sterben könnte!“
    „Weil es im Normalfall auch nicht passieren wird.“
    „Im Normalfall?“ Ich schreie ihn schon fast an. Meine Augen brennen und ich kralle mich mit meinen Fingernägel an der Tischkante fest. „Schon an meinem ersten Tag wäre ich beinahe drauf gegangen!“
    Nicholas zuckt nicht einmal mit der Schulter. Aber jetzt ist er derjenige, der mir nicht in die Augen sehen kann.
    Vielleicht hatte Benjamin doch Recht. Es ist seine Schuld. Hätte er mir nicht gesagt, ich solle ein Auto hochheben, dann...
    Oh Gott… Ich wäre beinahe gestorben. Einfach nicht mehr aufgewacht. Nie mehr aufgewacht. Nie wieder…
    Ich schlinge meine Arme um meinen Körper. Es hat keinen Zweck dagegen anzukämpfen. Ich spüre, wie die Panik kommt. Ich fühle sie ganz genau. Dieses taube, brennende Gefühl in meinem Körper. Das Zittern, die Tränen. Die Schwärze, die immer näher kommt.
    Ich spüre etwas auf meiner Schulter. Eine Hand. Nicholas Hand.
    „Lana, so etwas wird nie wieder vorkommen.“ Er spricht leise und eindringlich. „Wenn du lernst, wie du deine Fähigkeiten kontrollieren kannst.“
    „Wofür denn?“, murmele ich leise. Meine bebenden Lippen und mein rasselnder Atem machen es schwer, überhaupt verständlich zu reden. „In normalen Träumen wache ich immer auf, wenn der Schmerz zu groß wird!“
    „Und was ist, wenn du keine Schmerzen hast?“
    Ich hebe verwirrt den Kopf.
    Keine Schmerzen?
    „Wenn du ertrinkst? Oder erstickst?“
    Ich zucke zusammen. Nicholas greift meine Schultern und schüttelt mich sanft. Schwarze Strähnen fliegen durch die Luft, aber die Schwärze um meine Sicht herum, ein Rahmen aus Dunkelheit, verschwindet langsam.
    „Du wirst keine Schmerzen haben. Zumindest keine, die ausreichen, um dich aufzuwecken. Deswegen ist es wichtig, dass du lernst einen Traum zumindest so weit zu kontrollieren, dass du von alleine aufwachst. Verstehst du das?“
    Ich nicke kraftlos. Und dann spreche ich aus, was ich die ganze Zeit schon gedacht habe.
    „Ich habe Angst.“
    Nicholas erstarrt. Er sieht auf mich herunter, verwundert, schon fast hilflos. Ich sehe ihm an, dass er keine Ahnung hat, was er tun soll.
    Seine Sozialkompetenz reicht wirklich an den Nullpunkt heran, Loreen hatte recht. Ich will mich zu einem Lächeln durchringen, aber es klappt nicht.
    „Ich…“ Nicholas zögert. Es ist ein merkwürdiger Anblick. Zum ersten Mal kann ich ganz klar sehen, was in ihm vorgeht. Wie sehr er sich wünscht, gerade nicht da zu sein. Er schaut mir in die Augen, auch wenn ich merke, dass es ihm schwer fällt.
    „Es wird nicht mehr vorkommen“, stößt er gepresst aus.
    „Und wenn doch?“ Ich schaudere. „Wenn ich das nächste Mal nicht mehr aufwache?“
    „Das wird nicht passieren, Lana.“ Er beißt sich auf die Lippe und schaut für einen Moment auf den Tisch. Dann hebt er wieder den Kopf, mit einem sehr viel entschlosseneren Blick. „Das verspreche ich dir.“ Ich spüre, dass er es ernst meint.


    Und ich… Ich kann nicht ganz glauben, dass ich das jetzt sagen, aber…
    Ich vertraue ihm.

  • Huhu meine Liebe!
    Neues Kapitel und somit bin ich auch wieder da. ...warum hast du dich umbenannt? Ich habe mich erstmal gewundert, warum auf einmal jemand komplett Fremdes in mein Gästebuch schreibt, dass es bei Fragile Dreams weitergeht, haha. Aber gut, an sich ein hübcher Name - aber genug vom Off-topic-Geplauder. Freut mich übrigens, dass es bei dir weitergeht und es stört mich persönlich auch nicht, dass du etwas länger für Kapitel brauchst, immerhin kennt ja jeder das Mysterium Reallife und weiß daher, dass man oftmals nicht so wirklich Zeit hat und auch nicht zum Schreiben kommt; hetz' dich nur nicht. Auf jeden Fall hoffe ich auch dieses Mal, dass ich dir ein bisschen weiterhelfen kann mit meinem kurzen (ja, diesmal ist es wirklich kürzer xD) Feedback weiterhelfen kann.



    IX. L U C I D - Our doubts are traitors
    Ich wusste btw. gar nicht, dass das Zitate von Shakespear sind, gut dass du es mir sagst, haha. Demnach hat sich nämlich auch meine kleine Kritik bezüglich der anderssprachigen Titel von selbst geklärt; Zitate an sich kann man ja eher schwer übersetzen (wobei so eine ungefähre Richtung gerade jüngeren Usern sicherlich zu Gute kommen würde, haha, wenn du verstehst was ich meine). Ich habe den hiesigen Kapitelnamen einfach mal mit Unsere Zweifel sind Verräter übersetzt (das, was man eben als erstes vermuten würde, wenn man den Titel liest und versucht, ihn zu übersetzen). Finde ich sehr interessant, wenn ich ehrlich bin. Zweifel werden ja allgemein immer in einem etwas negativeren Licht dargestellt und hier auch gleich mit einem Verräter assoziiert, was mir in Anbetracht des Kapitelendes wirklich gut gefällt. Denn: sie vertraut ja Benjamin, auch wenn sie sich nicht recht erklären kann, warum dem so ist und wenn man den Lauf des Kapitels aufmerksam verfolgt, dann merkt man schon, dass da gewisse Zweifel aufkommen. Zumindest kam es mir so vor und ich habe es demnach auch damit in Verbindung gesetzt, haha, immerhin ist mangelndes Vertrauen ja gewissermaßen ein Zweifel (an der jeweils anderen Person). Aus diesem Grund war es das Naheliegenste für mich das miteinander in Beziehung zu setzen, wenn ich mich dahingehend irre: bitte ich um Berichtigung (und Erklärung).
    Sehr gut an diesem Kapitel hat mir gefallen, dass man Benjamin besser kennenlernt. Mir hat vor allem seine ruhige und eindringliche Art gegen Ende des Kapitels gefallen. Er hat somit für den Leser ein völlig neues Bild angenommen - von dem eher mysteriösen Kerl zu jemanden, der dem Lese durch die Tatsache des letzten Absatzes aus der Sicht von Lana durchaus sehr sympatisch geworden ist. Mal davon abgesehen hat mir auch seine Erzählstrategie (haha) oder allgemein sein Verhalten in der Situation gefallen. Ich fande vor allem die Erklärungen zu den BOIA Träumen ziemlich interessant, wobei ich teilweise bei dem Gedanken daran erschauderte; denn... ein Traum, aus dem man im Normalfall nicht aufwachen kann? Schön und gut, wenn es kein Alptraum ist aber... nun ja, ehrlich gesagt möchte ich nicht in so einer Situation wie Lana gefangen sein. Nicholas Auftreten im Kapitel empfand ich im ersten Moment irgendwie lustig, wobei ich nicht mal sagen kann, woran das genau lag, haha, wahrscheinlich ebenfalls die Art und Weise, wie er mit Lana gesprochen hat. Generell mag ich die beiden Kerle, auch wenn man sich als Leser (bzw. ich) noch immer nicht ganz sicher ist, inwiefern man den wirklich trauen kann. Immerhin gibt es ja an der einen oder anderen Stelle so ein paar Eindeutungen, dass vlt. nicht alles so ist, wie es im ersten Moment erscheint - aber da lasse ich mich einfach mal überraschen.
    Ja, stilistisch und schreibtechnisch war das Kapitel auch wieder recht gut. Ich muss allerdings sagen, dass ich gerade den Anfang einerseits zwar unglaublich faszinierend geschrieben fand, andererseits entspricht es aber auch nicht so ganz meinem Geschmack. Zwar mag ich abgehackte Sätze und Gedankensplitter (was ja hier der Fall war), allerdings hat das für mich gerade am Anfang an der einen oder anderen Stelle etwas komisch geklungen - aber wie gesagt: das ist Geschmackssache. Es war auf jeden Fall mal ein etwas anderer Schreibstil, den du sonst so an den Tag legst. Die Einarbeitung der verschieden Textstellen bzw. Gedankenfetzen hätte vlt. noch etwas sauberer sein können, aber das ist echt Kritik auf dem höhsten Niveau (mal davon abgesehen, dass es Gedanken so an sich haben, so abgehackt zu klingen, haha, aber wenn man es liest, erscheint es einem doch schon etwas komisch). An sich sind mir wieder keine Fehler aufgefallen und das Kapitel hat mich inhaltlich wirklich wieder sehr mitgerissen und angesproche, mach bloß weiter so!


    So, das war es an der Stelle auch mit meinem kurzen Statement zu deiner FF bzw. zum neusten Kapitel. Hoffe hast dich darüber gefreut und wir lesen uns mit dem nächsten Kapitel wieder. :3
    ~ Liz

  • Och menno, da hat mich Liz doch glatt geninjat. Was mich jedoch nicht vom Kommentieren abhält, dazu bin ich ja hier. o/ Diesmal auch in schön formatiert, da ich mal nicht am Handy sitze, sondern am Computer. =D


    Ach, und was ich letztes Mal noch vergessen hatte - "The two Gentleman of London" -> Gentlemen. Bitte. So ist's nämlich falsch und das tut mir in meinem Englisch-LKler-Herz weh. ;___;


    IX. LUCID - OUR DOUBTS ARE TRAITORS


    Ich würde jetzt sagen, ich wüsste, wie sich der Titel auf das Kapitel bezieht, aber entweder bin ich blind oder einfach zu blöd dazu, denn ich weiß es nicht. x) Schön klingen tut's in jedem Fall.
    Was, Benjamins Grund, sauer auf Nicholas zu sein, überzeugt mich nicht wirklich, immerhin war Nicholas zwar derjenige, der bei Lana war und der sie mehr oder weniger motiviert hat, ihre Fähigkeiten auszutesten, aber das hätte sie ja auch tun müssen, wenn jemand anderes dabei gewesen wäre... Naja, ich schätze, Liebe macht blind oder zumindest verschleiert sie die Sicht. An seiner Stellen wäre ich wohl auch wütend, aber seine Reaktion war ja schon etwas heftig. Dagegen wird mir Nicholas immer sympathischer, scheint ja tief in sich drin doch ein recht netter Kerl zu sein, wenn man mal von der Sozialkompetenz eines Toastbrotes (oder wie war das?) absieht.
    Dass man im Traum sterben kann, fand ich schon heftig. o.o Wenn man dann mal bedenkt, wie sich Lana auch schon in den "Tod" gestürzt hat, bekommt das alles eine ganz andere Stimmung, brr. Die Vorstellung ist nicht unbedingt schön. Mir war ja klar, dass zumindest die Schwärze, vor der Lana und Holly in Kapitel 3 (?) weggerannt sind, irgendwie gefährlich ist, aber so ist das Ganze noch ernsthafter.
    Das Geheimnis bzw die Fragen um Holly werden größer und größer, da bin ich wirklich gespannt, wie sich das entwickelt, verdammt, das ist alles so spannend, argh. ;A;
    Ich mag ja den Anfang. Bin ein Fan von solchen Gedankensplittern, und es ist auch nur natürlich, dass Lana nicht unbedingt klar denken kann, immerhin wurde sie gerade fast von einem Auto erschlagen. Da gibt's doch deutlich wichtigere Dinge, als sich besonders eloquent auszudrücken. Allgemein ist dein Schreibstil natürlich toll, ich glaube nicht, dass ich da noch viel zu sagen muss. Und mir sind auch beim Lesen fast keine Rechtschreibfehler aufgefallen, was entweder daran liegt, dass ich nicht darauf geachtet habe (was ich aber sonst auch nicht tue, zumindest nicht hier, aber sonst fällt mir mehr auf), oder, dass du einfach keine gemacht hast. Was löblich ist. =D
    Und der letzte Teil mit Lana und Nicholas war einfach mal aw. ♥


    Super, so viel sagen wie Liz kann ich leider nicht und es ist auch wieder so gut wie nichts Hilfreiches dabei, aber der gute Wille zählt oder so. D=


    *wirft rauchball*

  • Hallöchen,
    haha, ich habe mal wieder eine Freistunde uhnd rate mal, was ich jetzt mache. Langsam bekomme ich irgendwie den Eindruck, dass ich am ehesten während Freistunden dazu komme, dir einen Kommi zu schreiben ^^


    VIII. L U C I D
    In my mind's eye

    Also irgendwie habe ich ja die Hoffnung, dass der Korridor die beiden vielleicht ein wenig mehr zusammen schweißt und sie besser mit einander auskommen. Immerhin raubt er ihnen beiden Energie und das sie ihn dann stützt, als er droht hinzufallen, ist doch gar nicht mal so schlecht. Vielleicht sind die Startschwierigkeiten von ihnen ja bald überwunden. Ich denke, dass sie auf jeden Fall beide von einander profitieren könnten, wenn sie freundlicher zu einander wären und sich austauschen würden. Lana könnte von einem im gewissen Sinne erfahrenderen Traumfänger lernen und Nicholas würde Lanas gesellschaft dahingehend gut tuen, dass er vielleicht nicht mehr ganz so unheimlich auf andere wirkt.
    Lanas erster Gedanke, was BOIA bedeuten könnte, lockert die ganze eher Atmosphäre wieder ein wenig auf, indem er einfach schlichtweg lustig ist und den Leser an dieser Stelle zum Schmunzeln bringt.
    Es widerstrebt ihr, ihm die Führung zu überlassen? Er hat doch eigentlich schon die ganze Zeit über im Korridor geführt und gesagt, was getan wird. Daher kommt einem dieser Gedanke and dieser Stelle ein wenig komisch vor.
    Dass sie in der Schule anfängt Ärger zu machen, ist irgendwie verständlich, wenn die Lehrer immerhin dies quasi schon von ihr erwarten. Diese Stelle hat mich zudem gerade total an Moise aus "Monsieur Ibrahim et les fleures du coran", da sein vater ihn verdächtigt zu klauen und er daraufhin beschließt, seinen Vater zu bestehlen, wenn dieser immerhin dies schon von ihm glaubt.
    Also langsam glaube ich wirklich, dass Lana und Nicholas doch noch warm mit einander werden, wenn sie schon seine Augen hübsch findet. Außerdem rettet er sie schließlich, als der Korridor einbricht, und in anbetracht dessen, dass sie ihm zuvor schon mal geholfen hat, scheint sich die Beziehung dieser beiden Charaktere zu einander nun wirklich zu bessern.
    Nachdem sich der Korridor wieder beruhigt hat, schreibst du, dass ihr etwas die Kehle hochkriecht. Das klingt ehrlich gesagt ein wenig komisch, so als würde ihr irgendein Insekt die Kehle hochkriechen (was irgendwie ein gruseliger Gedanke ist...).
    Der Wortwechsel von den beiden vor der Tür ist wiederrum ziemlich lustig und bringt wieder ein wenig Leichtigkeit hinein. ich muss sagen, dass es mir wirklich gut gefällt, wie du es immer wieder schaffst, solch kleine lustige Szenen so miteinzubringen, dass sie nicht fehl am Platz wirken, sondern einen amüsieren.
    Es ist einfach nur süß und irgendwie auch ungewohnt, dass Nicholas versucht, sie zu berühigen. Bisher hat man ihn als nicht ganz so sympathischen Charakter kennen gelernt, aber hier wirkt er einfach nur total nett. Es ist wirklich überraschend, dass er in dieser Szene eher mitfühledn wirkt, da man bisher diese Seite von ihm noch nicht so recht zu gesicht bekommen hat.
    Also dass sie Träume verändern bzw. leicht beeinflussen können, ist wirklich verdammt cool. Wie weit reicht eigentlich diese Möglichkeit Traäume zu beeinflussen in richtigen Träumen? Könnten sie den Träumenden eventuell sogar aus einem Alptraum heraus helfen oder ihnen einen beschehren?
    Nicholas ist irgendwie unheimlich, wenn er wütend ist und Lana wieder so komisch anstarrt. Ich würde in dieser Situation wirklich nicht gerne mit ihr tauschen wollen. Ein wenig kann man zwar Nicholas auch verstehen, da er das alles ja extra für Lana tut und da kann es einen schon mal wütend machen, wenn man das Gefühl hat, dass sie sich nicht genug anstrengt, aber ein wenig mehr Geduld könnte er schon haben.
    Haha, also wenn schon denn schon. Anstatt einer kleinen, feinen Blume erschafft sie gleich eine eine riesige und am Ende hat sie eine kunterbunte Sammlung verschiedener Gegenstände. Ich bin wirklich schon sehr gespannt darauf, was Lana als erstes in einem wirklichen Traum erschaffen wird.
    Noch mehr Sport, wenn sie jetzt schon immer total ausgelaugt durch die Träume ist? Dass wird wohl nicht unbedingt das einfachste Unterfangen werden, aber vielleicht unterstützt benjamin sie ja dabei und dann können sie zusammen Sport machen, was vermutlich auch viel motivierender ist, als sich alleine dazu aufzuraffen.
    Das Ende des Kapitels schreit einen geradezu an, weiter zu lesen, immerhin möchte man wissen, was nun mit Lana passiert. Sie kann zwar in einem Traum nicht wirklich sterben, aber das ist ja kein normaler Traum, also gelten hier vielleicht andere Regeln.
    Was macht Holly eigentlich plötzlich in diesem simuliertem Traum bzw. wie kommt sie dort hinein? Wegen dem Wagen, wenn er durch Lanas Vorstellungskraft leicht geworden ist, wird er dann durch Hollys schwerer, da sie nicht glauben kann, dass Lana solch einen Wagen hebt? Müsste dann nicht eigentlich Hollys und Lanas Vorstellungen entgegengesetzt wirken, aber wieso überwiegt dann letztendlich Hollys, sodass der Wagen wieder schwerer wird?


    Okey, ich glaube, das nächste Kapitel auch noch zu kommentieren, schaffe ich in dieser Freistunde nicht. Dann hänge ich zwar immernoch ein Kapitel hinterher, aber vielleicht schaffe ich es ja am Donnerstag (da ich an dem Tag Schulfrei habe ^^), dass neuste Kapitel zu kommentieren. Ich würde den Kommi dann einfach wieder editieren und dir dann Bescheid geben ^-^
    Liebe Grüße,
    Caroit


    /Edit:


    Huhu,
    am Donnerstag habe ich es zwar nicht ganz feschafft, aber ein Tag macht da jetzt meiner Meinung nach auch keinen großen Unterschied. Auf jeden fall noch viel Spaß beim Lesen des Kommis ^-^


    IX. L U C I D
    Our doubts are traitors

    Der Anfang ist zunächst ziemlich verwirrend, da man aus ihren Gedanken nicht wirklich schlau wird, aber gerade dies bringt ihren Zustand in dieser Situation authentisch rüber, da man dadurch genau mitverfolgt, was ihr durch den Kopf geht und was sie überhaupt um sich herum so mitbekommt. Dadurch kann man später dann auch nur zu gut ihre anfängliche Verwirrung beim Aufwachen nachvollziehen, da man als Leser auch nur das weiß, was Lana weiß und so ebenfalls zuerst ziemlich verwirrt ist.
    Es ist irgendwie süß, wie sehr sich Benjamin um Lana sorgt, aber es ist schon ein wenig extrem, wie er mit Nicholas umgeht, immerhin kann dieser doch nichts dafür, dass etwas schief gelaufen ist und in gewisser Weise ist es daher höchst unfair von ihm, Nicholas so zu behandeln. Ich denke, es hätte Benjamin besser gestanden, wenn er nicht ganz so - sagen wir mal - ausgerastet wäre, vor allem da er zuvor auch eher einen besonneneren/ruhigeren Eindruck gemacht hat. Deswegen wirkt diese Reaktion von ihm auch ein ziemlich überraschend.
    Später erfährt man dann auch, dass Benjamin von Nicholas denkt, das alles mit Absicht verursacht zu haben, was zum Teil seine heftige Reaktion von vorhin zwar erklärt, aber auch ein wenig aus der Luft gegriffen scheint. Wie hätte Nicholas es denn hinbekommen sollen, dass alles so passiert ist, wie es passiert? Den BOIA hätte er zwar noch eventuell manipulieren können, aber die Sache mit Holly, dass so etwas passieren kann, das wusste schließlich niemand. Außerdem hat ihm das lange Verweilen im Korridor ja selbst ziemlich zugesetzt.
    Ein wenig später im Gespräch mit Nicholas gibt es eine Stelle, an der sich Lana wiederholt und irgendwie wirkt das dort ziemlich komisch, so als sei das erste Mal nicht gewesen, als sie fragt, wie Lana in den Traum gekommen ist. Erst fragt sie dies, dann meint Nicholas, dass es offiziell noch keine Antwort darauf gibt, dann fragt Lana noch einmal und er meint, dass er es nicht weiß. Sie drehen sich an dieser Stelle einfach ein wenig im Kreis und es wirkt ein wenig komisch, weil der zweite Teil sich auch nicht großartig auf den ersten bezieht.
    Es erscheint mir auch ein wenig komisch, dass Holly so bereitwillig dann mit Nicholas geredet hat und sich überzeugen ließ, nachdem sie solch große Angst hatte. Was dass angeht, bin ich wirklich sehr gespannt darauf, was für eine Antwort es darauf in den nächsten Kapiteln geben wird (da Lana es ja auch komisch findet, wird sie Holly sicherlich irgendwann einmal darauf ansprechen).
    Am Ende hätte es meiner Meinung nach vielleicht ein wenig deutlicher gemacht werden, dass man auch in ganz normalen Träumen sterben kann, wenn man nur auf die richtige Art stirbt. Es hat zunächst so gewirkt, als könne man nur in Träumen vom BOIA sterben, da man dort nicht einfach so wieder rauskommt, wenn man in Panik ist, und dass man bei normalen Träumen ruhig sterben kann. Erst nach einer ganzen Weile ist mir ein Licht aufgegangen und ich habe bemerkt, dass man auch in normalen Träumen sterben kann (oje, hoffentlich überlegt Lana es sich das nächste Mal zweimal, wenn sie sich wieder in den Tod stürzt...).
    Irgendwie gefällt es mir, dass man Nicholas Stück für Stück besser kennenlernt und dass er immer sympathischer wird. Vor ein paar Kapiteln hätte ich noch kopfschüttelnd die Stelle am Ende gelesen, in der steht, dass sie ihm vertraut, aber inzwischen kann ich verstehen, warum sie das tut und ehrlich gesagt vertraue ich ihm inzwischen auch.


    Ich hoffe, du hast dich über den Kommi gefreut, obwohl ich dieses Mal, im Vergleich zu den anderen Kommis, mehr zu kritisieren hatte. Im großen Ganzen hat mir dieses Kapitel wirklich gut gefallen und ich freue mich auf jeden Fall schon auf das nächste Kapitel.
    Liebe Grüße,
    Caroit

  • Himmel bin ich fertig, das gibts ja garnicht. Da fängt man ganz nichtsahnend einfach mal an was zu lesen & endet ein paar Stunden später beim Kommentar schreiben ohne auch nur den Hauch einer Ahnung zu haben wie man das denn anstellen soll.
    Ums jetzt nochmal zu verdeutlichen, ich glaube ich bin kein großer Kommentarschreiber & werde das in Lebzeiten auch nicht mehr werden, aber zumindest dazulernen um die Qualität meinerseits zu verbessern kann ich in Zukunft versuchen. Vielleicht tun mir bei zukünftigen Kommentaren auch meine Augen weniger weh, ich bin mir jetzt garnicht so sicher obs an der Kombination von dem weißen Hintergrund & meinem Crypto-Layout lag oder ob ich einfach nur zulange durch die Zeilen geflogen bin. Zu meiner Schande muss ich dann vorneweg noch gestehen dass ich zwischendurch immer mal ein paar Zeilen nur überflogen habe weil ichs kaum abwarten konnte fertig zu werden, so eine Kombination aus dem starken Drang weiterlesen zu wollen & den Schmerzen in den Augen die dir sagen dass du aufhören sollst ist nicht das beste was mir passieren konnte.
    Aber ich will ja was über deine Story sagen & nicht darüber wie anstrengend es ist jetzt noch rein zu kommen wenn man so irre viele Kapitel zu lesen hat.
    Nur um kurz den Startpost anzuschneiden - mein Ding ist die Farbwahl jetzt nicht, muss es aber auch nicht sein. Ansonsten ist das natürlich ne top Gestaltung, aber ich bin da nicht gerade der Typ Leser der die große Ahnung davon hat.
    Überzeugt hat mich die Handlung schon eben in jenem Startpost, sonst hätte ich ja auch nicht angefangen zu lesen. Durch die Träume bietet diese natürlich enorm viel Spielraum den du meines Erachtens auch wunderbar ausnutzt, die Umsetzung - ich meine jetzt grade das irgendwo in einem der Kommentare schon gelesen zu haben aber doppelt hält besser - ist dir wunderbar gelungen. Die Idee, die die Handlung verfolgt kann man nicht viel besser umsetzen.
    Einfach machst du dir es natürlich durch die Perspektive der 1. Person, was in Sachen Sprachstil enorm viele Möglichkeiten gibt, vorallem bei einem Charakter wie Lana. Mit ihrer Art, die man übrigens schon im Prolog wunderbar nahegebracht bekommt ist sie eine perfekte Erzählerin, aus ihrer Sicht wirkt vorallem zu Beginn der Handlung alles so leicht & die Wendungen die die Handlung nimmt, bzw. eben die steigende Spannung, Wendung konnte man das bisher noch nicht wirklich nennen, spiegelt sich eben auch in ihrem Charakter wieder.
    Was mich dann gleich zum nächsten Punkt bringt, der Charakterentwicklung. Diese finde, ich neben all dem Lob dass man dir sonst so ausschütten kann, einfach würdig herauszuheben. Dein Schreibstil fasziniert unheimlich, die Art ist sehr speziell, wirkt irgendwie leicht aber zieht durch die unheimlich guten Beschreibungen den Leser auch hinein, leicht und dennoch fesselnd, anders weiß ich das jetzt grade nicht auszudrücken. Aber darauf wollte ich garnicht hinaus, sondern dass die Charakterentwicklung für mich sogar eben diesen herauszustellenden Schreibstil übertrifft.
    Für meinen Geschmack kommt dabei Holly etwas kurz, aber ich glaube das ist jetzt auch nur ne persönliche Vorliebe für den Charakter, bzw. dass ich am liebsten mehr von ihr lesen würde. Ansonsten bleibt eben die Entwicklung die man ja auf Grund ihrer Rolle als Erzählerin bei Lana mitmacht, als Leser wird man mitgenommen & erlebt eben gleichzeitig auch wie sich die Menschen in ihrer Umgebung, insbesondere eben Nicholas & Benjamin, auf sie auswirken und an ihrer Entwicklung maßgeblichen Anteil haben. Dieses Einwirken geschieht aber nicht nur einseitig sondern in einer Wechselbeziehung, die Hauptcharaktere wirken aufeinander ein & ziehen sich mit, ich finde das unheimlich stark gemacht. Entweder die Handlung ist wirklich bis ins kleinste Detail durchgeplant oder es ist Zufall dass es so unfassbar gut rüberkommt, aber ich gehe mal stark von Ersterem aus.
    Uff, jetzt weiß ich garnicht wo ich mit meiner Planung mit dem Kommentar hier bin. Auf die Handlung einzugehen sehe ich da jetzt nicht zwingend notwendig, da diese in vorhergegangenen Kommentaren ja ziemilch ausführlich behandelt und kommentiert wird. Das was ich dir da als Reflektion geben kann wird auch nicht mehr helfen. Ich bin einfach nur gespannt in welche Richtung sich die Story jetzt entwickelt, wie sich die Charaktere weiterentwickeln, alles das halt, wie ich das besser beziehungsweise konstruktiver in Worte fassen könnte weiß ich leider nicht, ich bemühe mich aber mal bei den nächsten Kapiteln zu der Handlung und wie ich diese wahrnehme mehr zu sagen. Ansonsten würde ich mich über eine Benachrichtigung per GB bei neuem Kapitel freuen.
    Liebe Grüße & vielen Dank für die sehr schöne Story,
    Tyleon :)

  • Caithy, dein Kommentar, wie versprochen. Ich werde hier nur das letzte Kapitel ansprechen, da es sich sowieso nur ungefähr wiederholen würde, was ich zu sagen habe.


    Letztes Kapitel


    Noch immer bin ich begeistert von deinem Schreibstil. Das Kapitel beginnt sehr gut, ein rascher Einstieg in eine Gefühlssituation, welche in guter Art wiedergeben wird. Man spürt es so richtig. Nur hast du es für mich fast schon übertrieben. Wenn nach 500 Worten immer noch diese kurzen Sätze kommen, hat man als Leser wie keine Verschnaufpause. Es ist recht anstrengend, deinen kompletten Einstieg zu lesen.
    Dennoch verbessert sich die allgemeine Wirkung wieder auf dein gewohntes Niveau jenseits des Mt. Everests. Die Wende von Benjamins Charakter kommt sehr passend, es verleiht dem Text die unangenehme Atmosphäre, was es so enorm spannend macht. Genau dies fehlt den meisten anderen - sagen wir mal - 0815-Stories. Da käme jetzt der Held Beni, verpasst dem Arsch Nicholas einen Tritt und alles ist Friede-Freude-Eierkuchen. Aber hier kümmert sich der Arsch um den Protagonisten, und der Held wird plötzlich ganz schwach. Er reagiert falsch und bringt dadurch eine Prise Würze in die Geschichte. Dies fand ich wirklich sehr toll. Was mir aber noch besser gefallen hat, ist, dass Lana Nicholas trotzdem noch nicht wirklich mag. Damit kommt noch eine eher weniger standardmässige Wende, welche aber sehr realistisch und daher auch gelungen ist. Chapeau. Bis zum Schluss kannst du dieses exzellente Niveau der Spannung halten, was ich klasse finde. Ich habe dich nicht umsonst für den Profibereich vorgeschlagen. Noch ein wenig Korinthenkackerei zum Schluss (wow, Chrome kennt das Wort):



    Jo, ich hoffe, du kannst etwas damit anfangen, und wenn nicht, dann entlass mich halt. .D
    Buxi

  • [tabmenu][tab=.]Fünf Kommentare, oh mein Gott, Leute, ihr seid die Besten. <3 Vielen, vielen Dank für die Mühe, die ihr euch gemacht habt, ich habe mich unglaublich gefreut.
    Ich weiß, dass ich wieder ziemlich lange gebraucht habe, dabei ist ein Großteil des Kapitels erst heute entstanden, irgendwie hatte ich keinen Drive dazu, weiterzuschreiben, und habe es irgendwann einfach vergessen. Es tut mir wirklich sehr Leid, dass ihr so lange warten müsst und ich hoffe, dass sich das jetzt bald mal ändert. Wenn nicht, dann dürft ihr gerne immer mal wieder daran erinnern. :)


    Die Rekommentare werde ich morgen editieren... also, äh, heute... Gerade ist es mir schon etwas zu spät, auch die Benachrichtigungen schicke ich wohl erst später heraus. Ich hoffe, das könnt ihr mir verzeihen.
    Viel Spaß mit dem neuen Kapitel,
    Dandelion / Cáithlyn /Cáith / Lynn / Dandy / Pusteblume

    [tab=Liz]
    <3



    Zitat

    Ich wusste btw. gar nicht, dass das Zitate von Shakespear sind, gut dass du es mir sagst, haha.


    Ich glaube, ich habe das auch nur irgendwo mal in einem Kommentar erwähnt, von daher ist das wohl mein eigener Fehler. :D Ich überlege auch, ab dem zehnten Kapitel- beziehungsweise ab dem elften, das zehnte wäre dann das letzte mit Shakespeare Titel- andere Dichter zu wählen, oder Teile von Lyrics oder so, da muss ich mal schauen.

    Zitat

    Sehr gut an diesem Kapitel hat mir gefallen, dass man Benjamin besser kennenlernt.


    Ich glaube, ich habe dir das mal in einem GB Eintrag geschrieben, aber hier kann ich es ja auch noch einmal machen. Du hast Benjamin mit Nicholas verwechselt. :) Benjamin ist der, der nicht Traumwandern kann, Nicholas ist der, der sie immer anschaut, als wolle er Lana sezieren- und der, der ihr verspricht, dass ihr nichts geschehen wird. :D

    Zitat

    Ich muss allerdings sagen, dass ich gerade den Anfang einerseits zwar unglaublich faszinierend geschrieben fand, andererseits entspricht es aber auch nicht so ganz meinem Geschmack.


    Das kann ich verstehen, weil es wirklich sehr anders ist. Da Lana ja aber die ganze Geschichte im Präsens erzählt, es quasi sofort erlebt, daher hielt ich es für merkwürdig, wenn sie ganz ruhig wäre. Sie hat immerhin Schmerzen und ist panisch. Dass man da keinen klaren Gedanken fassen kann, ist ja eigentlich logisch. ^^

    Zitat

    So, das war es an der Stelle auch mit meinem kurzen Statement zu deiner FF bzw. zum neusten Kapitel. Hoffe hast dich darüber gefreut und wir lesen uns mit dem nächsten Kapitel wieder. :3


    Danke noch einmal für die Mühe und das Lob. :) Es hat mich sehr gefreut. <3
    [tab=Nija]
    <3



    Zitat

    Ich würde jetzt sagen, ich wüsste, wie sich der Titel auf das Kapitel bezieht, aber entweder bin ich blind oder einfach zu blöd dazu, denn ich weiß es nicht. x) Schön klingen tut's in jedem Fall.


    Ich habe mir überlegt, dass Lana ja große Zweifel an allem hat, was Nicholas tut oder sagt, einfach, weil er ihr unsympathisch ist und sie gewissermaßen auch etwas Angst vor ihm hat. Dabei ist er ja gar kein schlechter Kerl- hat nur eben die Sozialkompetenz eines Toastbrotes. Deswegen auch "Unsere Zweifel sind Verräter", weil sie sie davon abhalten, das Gute in ihm zu sehen. ^^

    Zitat

    Was, Benjamins Grund, sauer auf Nicholas zu sein, überzeugt mich nicht wirklich, immerhin war Nicholas zwar derjenige, der bei Lana war und der sie mehr oder weniger motiviert hat, ihre Fähigkeiten auszutesten, aber das hätte sie ja auch tun müssen, wenn jemand anderes dabei gewesen wäre...


    Es hat einen Grund, dass er sauer auf ihn ist. Ob das ganze allerdings mit Liebe, die blind macht, zusammenhängt... Na, das wirst du dann schon sehen. ^^

    Zitat

    Und der letzte Teil mit Lana und Nicholas war einfach mal aw. ♥


    *insgeheim die NicholasXLana-Flagge schwenk. Oder doch eine NicholasX*insert-spoiler-here*-Flagge... Argh. So kompliziert. Ich mag beide meine Pairings gerne xD Und jetzt ärgere dich, weil du nicht weißt, an wen ich denke :D
    Hast ja sogar schon das neue Kapitel kommentiert, dann werd ich dich wohl anschreiben müssen, damit du das re- hier siehst :D <3
    [tab=Caroit]
    <3



    Zitat

    Lanas erster Gedanke, was BOIA bedeuten könnte, lockert die ganze eher Atmosphäre wieder ein wenig auf, indem er einfach schlichtweg lustig ist und den Leser an dieser Stelle zum Schmunzeln bringt.


    Funfact- BOIA als Abkürzung existierte schon, bevor ich das hier eingebracht habe. Ist ein Insider zwischen Buxi und mir. Weil ich aber überhaupt keine Ahnung hatte, was ich für eine Abkürzung benutzen sollte und weil ich es mal als Scherz gesagt habe, hab ich die Abkürzung einfach auch hier verwendet. Weil ich es dann aber verwendet habe, musste ich versuchen, mir einen Namen für das Gerät auszudenken, der mit der Abkürzung übereinstimmt und auch Sinn ergibt...
    Nur sagte meine Kreativität "Haha, nein" und weil mir partout nichts einfiel, musste eben auch der Herr im Kapitel unwissend bleiben. Quasi ein kleiner Scherz auf meine eigenen Kosten :D

    Zitat

    Es widerstrebt ihr, ihm die Führung zu überlassen? Er hat doch eigentlich schon die ganze Zeit über im Korridor geführt und gesagt, was getan wird. Daher kommt einem dieser Gedanke and dieser Stelle ein wenig komisch vor.


    Lana traut ihm ja immer noch nicht- wenn auch aus einem ziemlich irrationalen Grund: Ihr Gefühl. Und genau aus diesem Misstrauen schöpft sie auch ihren Widerwillen. Sie ist generell eine eher eine Person, deren Vertrauen man sich erarbeiten muss (was bei Nicholas ziemlich schwierig werden wird) und die selbst gerne die Führung übernimmt, weil sie sich dann sicher sein kann, dass auch etwas gemacht wird. Daher auch der Widerwille, sich führen zu lassen. Außerdem mag sie die Vorstellung nicht, dass er mehr Erfahrung mit dem Korridor hat und genau weiß, was passiert, sie dagegen nicht. Damit fühlt sie sich etwas nutzlos und unerfahren, was ihr einfach nicht behagt. Riesige Erklärung vom Charakter... Ich hätte da eventuell einfach etwas mehr zu schreiben sollen- aber innerhalb des Kapitels xD

    Zitat

    Nachdem sich der Korridor wieder beruhigt hat, schreibst du, dass ihr etwas die Kehle hochkriecht.


    Damit war die Galle gemeint ^^ Oder der Mageninhalt. Oder beides. :D

    Zitat

    Es ist wirklich überraschend, dass er in dieser Szene eher mitfühledn wirkt, da man bisher diese Seite von ihm noch nicht so recht zu gesicht bekommen hat.


    Es wird wohl auch noch ziemlich lange dauern, bis er es schafft, dauerhaft mitzudenken- im Sinne der Gefühlslage von anderen zu verstehen. Der Gute hatte in seinem Leben einfach anderes zu tun, als mit Menschen zu interagieren- Freunde waren auch eher Mangelware. Daher weiß er in vielen Situationen nicht so genau, wie er zu reagieren hat. Nichts, was ich ihm vorwerfen könnte, tbh, aber auf andere kann er dadurch ziemlich gefühlskalt wirken. Oder eben wie ein Toastbrot :D
    Aber ich schätze, dass bald jemand da ist, der es ihm beibringt. Und nein- Lana ist es nicht. Zumindest nicht primär. ;)

    Zitat

    Wie weit reicht eigentlich diese Möglichkeit Traäume zu beeinflussen in richtigen Träumen? Könnten sie den Träumenden eventuell sogar aus einem Alptraum heraus helfen oder ihnen einen beschehren?


    Ja und ja. Es hängt von der Gehirnkapazität an- naja, nicht ganz, eben von der Ausprägung des Gens, könnte man sagen, weil das ja auch das Gehirn beeinflusst. Was mit Alpträumen ist wird aber später noch angesprochen. Die werden nämlich eine ziemlich große Rolle spielen- wenn auch nicht auf die Art, wie es jetzt vielleicht vermutbar ist.

    Zitat

    Ich denke, es hätte Benjamin besser gestanden, wenn er nicht ganz so - sagen wir mal - ausgerastet wäre, vor allem da er zuvor auch eher einen besonneneren/ruhigeren Eindruck gemacht hat. Deswegen wirkt diese Reaktion von ihm auch ein ziemlich überraschend.


    Sollte man meinen, aber- es hat seinen Grund, keine Sorge :D Auch wenn es jetzt noch nicht klar scheint, es hat definitiv Gründe. :)

    Zitat

    wie Lana in den Traum gekommen ist. Erst fragt sie dies, dann meint Nicholas, dass es offiziell noch keine Antwort darauf gibt, dann fragt Lana noch einmal und er meint, dass er es nicht weiß.


    Beim ersten Mal redet er ein wenig darum herum und sagt, dass es offiziell noch keine Erklärung gibt. Offiziell heißt aber nicht, dass er es nicht weiß, deswegen fragt Lana noch einmal nach, einfach um sicher zu sein, dass er ihr nichts verheimlicht.

    Zitat

    Ich hoffe, du hast dich über den Kommi gefreut, obwohl ich dieses Mal, im Vergleich zu den anderen Kommis, mehr zu kritisieren hatte. Im großen Ganzen hat mir dieses Kapitel wirklich gut gefallen und ich freue mich auf jeden Fall schon auf das nächste Kapitel.


    Ich freue mich über jeden Kommentar, egal, ob er jetzt mehr Kritik beeinhaltet oder nicht. Immerhin möchte ich lernen, und dafür brauche ich eben auch Kritik. Daher auch dieses Mal wieder ein großes Dankeschön! Ich habe mich sehr gefreut, dass du deine Freistunden dafür opferst, meine Story zu kommentieren. :)
    [tab=Tyleon]
    <3



    Zitat

    Himmel bin ich fertig, das gibts ja garnicht. Da fängt man ganz nichtsahnend einfach mal an was zu lesen & endet ein paar Stunden später beim Kommentar schreiben ohne auch nur den Hauch einer Ahnung zu haben wie man das denn anstellen soll.


    Haha, oh je, das tut mir Leid. :D Ich hätte nicht gedacht, dass jemand so gefesselt von meiner Story sein könnte. Aber ich freue mich sehr darüber. :)

    Zitat

    Dein Schreibstil fasziniert unheimlich, die Art ist sehr speziell, wirkt irgendwie leicht aber zieht durch die unheimlich guten Beschreibungen den Leser auch hinein, leicht und dennoch fesselnd, anders weiß ich das jetzt grade nicht auszudrücken.


    Vielen, vielen, vielen Dank. :)

    Zitat

    Für meinen Geschmack kommt dabei Holly etwas kurz, aber ich glaube das ist jetzt auch nur ne persönliche Vorliebe für den Charakter, bzw. dass ich am liebsten mehr von ihr lesen würde.


    Keine Sorge, das kommt noch. Idealerweise im nächsten Kapitel :)

    Zitat

    Entweder die Handlung ist wirklich bis ins kleinste Detail durchgeplant oder es ist Zufall dass es so unfassbar gut rüberkommt, aber ich gehe mal stark von Ersterem aus.


    Nicht bis ins letzte Detail- aber vieles habe ich geplant. Konflikte und bestimmte Szenen sind schon da, beziehungsweise ich habe eine gewisse Vorstellung, wie ich Gespräche angehen möchte. Allerdings wird auch vieles relativ spontan entschieden- Beispielsweise im Nachfolgenden Kapitel das Auftauchen von Lulu- erst wollte ich, dass man sie von der Firma aus nach Hause fährt und Lulu erst dort erfährt, was passiert. Aber irgendwie fand ich es passender, sie bereits informiert zu gestalten. Teilweise kommen Idee aber auch schon viel früher und werden dann spontan noch in die Storyline integriert. o/ Es ist im Grunde genommen eine Vermischung aus beidem.


    Auch dir noch einmal vielen Dank für deinen Kommentar, ich hoffe, dir gefällt die Story auch weiterhin so gut. ^^
    [tab='Buxbäumchenmeerschweinhalbgott (dat name)']
    <3



    Zitat

    Wenn nach 500 Worten immer noch diese kurzen Sätze kommen, hat man als Leser wie keine Verschnaufpause. Es ist recht anstrengend, deinen kompletten Einstieg zu lesen.


    Ich habe es absichtlich etwas übertrieben. Für Lana ist die Situation ja auch sehr anstrengend, das sollte der Leser eben auch etwas spüren. Es passiert viel in kurzer Zeit und alles ist schrecklich verwirrend und angstmachend.
    Ich kann es aber auch verstehen, dass es dir nicht gefällt. ^^ Lesen soll ja eigentlich auch entspannen.

    Zitat

    Noch ein wenig Korinthenkackerei zum Schluss (wow, Chrome kennt das Wort):


    Jetzt weiß ich gar nicht, ob ich die Fehler schon berichtigt habe oder nicht, dammit. Und wow.. Meines kennt den Begriff auch, hätte ich nicht gedacht :DD

    Zitat

    Jo, ich hoffe, du kannst etwas damit anfangen, und wenn nicht, dann entlass mich halt. .D


    Du weißt doch, dass ich nur in Erwägung gezogen habe, dich zu feuern, als du etwas mit meiner Tochter angefangen hast. Aber selbst da habe ich mich ja dagegen entschieden. Weil ich eine gnädige Anführerin bin und tolle Schultern habe.


    /Oh gott das wird niemand verstehen und alle halten mich jetzt für komisch haha
    Danke nochmal :)
    [/tabmenu]



    X. L U C I D
    I would not wish any companion in the world but you


    Lucid X


    Es ist ganz schön schwere Kost, gesagt zu bekommen, dass man sein Leben lang Gefahren ausgesetzt war. Vor allem, wenn man sich doch ganz sicher war, dass diese Gefahren niemals tödlich sein könnten.
    Bin ich die ganze Zeit über einfach zu naiv gewesen? Hätte ich mehr zweifeln sollen? Und selbst, wenn ich das getan hätte… Hätte es mir etwas gebracht?


    Sich solche Fragen zu stellen ist hart. Man kann es einfach nicht anders sehen. Und egal, wie sehr man sich auch davon abzulenken versucht… Es klappt einfach nicht. Die Gedanken schweifen immer wieder zurück zum Thema, egal wie verkrampft man die Umgebung um sich herum betrachtet.
    Himmelherrgott, nicht einmal das stumme Wiederholen von Matheformeln lenkt mich ab! Im Normalfall brauche ich dafür alle meine Konzentration, aber gerade jetzt nützt es gar nichts.


    Zwischen Nicholas und mir war es zu einer angespannten, geradezu peinlichen Stille gekommen, zumindest, wenn man im Nachhinein darüber urteilt. In dem Moment, in dem er mir versprochen hat, auf mich aufzupassen, war ich einfach viel zu müde und geistig am Ende gewesen, um zu begreifen, dass diese Situation zwischen uns extrem merkwürdig war. Immerhin kannten wir uns noch nicht lange. Und sonderlich nett war er bis dato auch nicht zu mir gewesen. Er hätte also keinen Grund gehabt, bei mir zu bleiben und mich zu beruhigen. Wir hatten keine enge Bindung zueinander. Dafür war Benjamin bisher eigentlich zuständig gewesen. Aber der ist ja wutschnaubend abgedampft und hat sich seitdem nicht mehr blicken lassen.
    Nach ein paar Minuten Schweigen zwischen Nicholas und mir war Loreen ins Zimmer gestürmt. Sie sah unglaublich ernst aus, als sie mir konzentriert in die Augen blickte, kurz meinen Puls überprüfte und mich dann anwies, ihr schnellstmöglich in das zum Krankenzimmer umfunktionierte Büro zu folgen, in dem sie mich vor nicht einmal drei Stunden erst von Kopf bis Fuß untersucht hatte.
    Mir blieb nicht einmal mehr genug Zeit ein kurzes Danke an Nicholas zu richten- ich war wirklich dankbar. Ohne Scherz, wäre er nicht da gewesen, dann hätte ich mich sicherlich nicht so schnell wieder beruhigt-, da griff Loreen auch schon nach meinem Handgelenk und schliff mich durch das Gebäude, um Ecken und durch Gänge, die alle vollkommen gleich aussahen.
    Ich war noch immer fertig gewesen. Nicht mehr ganz so aufgebracht und panisch, aber müde und… verzeiht die Ausdrucksweise, aber einfach am Arsch. Ich versuchte nicht einmal, mich gegen den konstanten Zug vorwärts zu wehren. Schloss einfach die Augen und ließ mich weiter ziehen, bis Loreen ihre Hände auf meine Schultern legte und mich auf ein Bett drückte.
    „Und jetzt erzählst du mir alles, was passiert ist!“, wies sie mich an. Ich hatte das Gefühl, dass sie meinen schleppenden Erklärungen nicht einmal ganz zuhört, weil sie damit beschäftigt war, an meinen Gliedmaßen zu ziehen und auf ihnen herumzudrücken wie eine Geisteskranke. Mal befahl sie mir, meine Augen weit zu öffnen, dann schlug sie keine zwei Zentimeter vor meiner Nasenspitze ganz unvermittelt die Hände zusammen- als ich irritiert und erschrocken stockte, herrschte mich die Platinblonde schon fast an, ich solle weiterreden-, aber irgendwie schien sie trotzdem alles genau abzuspeichern. Sie huschte an mir vorbei, in einem Tempo, dass mein müdes Gehirn gar nicht richtig verarbeiten konnte, stellte Fragen, kritzelte etwas auf kleine, leuchtend bunte Post-Ist und schnippte mit den Fingern vor meiner Nase, wenn ich kurz die Augen schloss. Dann zuckte ich erschrocken zusammen. Ich solle bloß nicht einschlafen, grummelte die junge Ärztin. Ich murrte nur zurück, dass das einfacher gesagt, als getan wäre, was sie aber kaum als Entschuldigung sah.
    Wann genau sie mir einen Haufen an Drähten, befestigt an bunten Noppen, auf meinem Kopf, anbrachte, bemerkte ich nicht so ganz. Sowieso ist alles ab einem bestimmten Punkt restlos verschwommen und vage. Alles, was ich wollte, war ein wenig schlafen. Und ich gehe davon aus, dass ich meinen Willen irgendwie bekommen habe, denn als ich meine Umgebung das nächste Mal bewusst wahrnahm, lag ich in diesem Raum.


    Es ist eine Art Lobby, denke ich. Die Wände sind mit Holz vertäfelt, der Boden mit weißen Fliesen belegt, hier und da abgedeckt durch dunkelrote Teppiche. In der Mitte des großen Raumes befindet sich ein Gang, der zu einem unbemannten Tresen führt, rechts und links dieses Ganges, abgetrennt durch massive, quadratische Säulen, gibt es Seitenräume, zumindest würde ich es so nennen. Sie sind genau symmetrisch, große, bequeme Sofas- das bequem kann ich bezeugen, denn ich liege selbst auf einem- stehen an den Wänden, Stechpalmen in Keramiktöpfen in den Ecken. Auf einem kleinen, dunklen Holztisch liegen eine Reihe von Magazinen, die bisher noch keiner angefasst hat. An den Wänden hängen surrealistische Bilder, an denen ich keinen Kopf bekomme, egal wie lange ich sie auch anstarre. Für mich sind das nur bunte Striche, die genauso gut ein Kleinkind hätte malen können. Vielleicht ist das ja auch passiert und so ein Möchtegern hat einfach seinen Namen darunter gesetzt…
    Jedenfalls liege ich, wie erwähnt, seit ich mich genau erinnern kann, auf einer dieser Couchen im rechten Flügelraum und versuche verzweifelt mich von dem abzulenken, was sich immer wieder in meine Gedanken schleicht. Der Tatsache, dass ich schon so oft hätte sterben können. Alleine zwei Mal in der letzten Woche.
    Denn auch das ist mir klar geworden. Hätte Holly mich nicht aus meinem Traum von der verrückten Poolparty unserer Schulzicke gerissen, dann wäre ich tatsächlich erstickt. Also nicht richtig erstickt. Mein Gehirn hätte gedacht, ich würde ersticken, und ich wäre nicht mehr aufgewacht. Oder so.
    Ich will ehrlich sein: Ich bin eindeutig zu müde, um alles genau zu verstehen, und gerade habe ich auch einfach nicht die Lust darauf. Ich will nicht zählen, wie oft ich schon hätte sterben können. Das ist kein sonderlich erfreulicher Gedanke, wenn ihr versteht, was ich meine.
    Aber was ich verstehe sind drei simple Fakten:
    1. Ich werde nicht aufwachen, wenn ich im Traum ersticke oder ertrinke oder einen Herzinfarkt habe oder was weiß ich, wie genau man das differenzieren muss. Also bleibe ich einfach bei Folgendem: Es gibt die Chance, dass ich irgendwann zum letzten Mal einschlafe. Einfach, weil ich nicht mehr aufwache.
    2. Einfach nicht mehr zu schlafen ist dummerweise keine Option. Ich werde also weiter in diesem BOIA trainieren müssen. Zusammen mit Nicholas, der mir versprochen hat, es nicht mehr so weit kommen zu lassen. Wobei ich bezweifle, dass er es wirklich beeinflussen kann…
    3. Holly hätte mich beinahe umgebracht. Klingt hart, ja, aber es ist so. Ich nehme es ihr nicht übel. Sie hat es nicht mit Absicht getan. Und ich bin mir sicher, dass es sie weitaus mehr belastet als mich, was wirklich etwas heißen soll, denn mich macht es schon ziemlich fertig. Aber die Tatsache, dass Hollys Fähigkeit so extrem ausgebildet ist, dass sie sogar durch diese speziellen Wände hindurch wirken… Das ist erstaunlich. Und zu einem gewissen Teil auch angsteinflößend. Wenn sie so etwas nicht einmal mit Absicht macht… Was passiert denn dann, wenn sie bewusst beginnt, ihre Kräfte zu benutzen? Plötzlich erscheint mir Telekinese und spontane Entzündung von Gegenständen doch gar nicht mehr so abwegig…


    Scheiße. Scheiße, scheiße, scheiße.
    Ich greife mir ein Kissen und presse es über mein Gesicht, damit mein frustrierter Schrei nur gedämpft durch die Lobby schallt.
    Mein Leben war noch nie normal. Das habe ich irgendwann akzeptiert. Aber nur, weil ich damit jetzt zurechtkomme, muss man mir gleich noch mehr Mist in den Weg werfen. Ich meine, komm schon! Wie läuft das beim Schicksal eigentlich ab?
    „Hey, mir fällt gerade auf, dass Lana ganz gut zurechtkommt, so geht das nicht… Wie wäre es, wenn wir einfach alles auf den Kopf stellen! Ja, eine ganze Horde von Leuten, die auch traumwandern, eine Nahtoderfahrung, ein bisschen Panik und natürlich muss ihr auch nach ganz deutlich gezeigt werden, dass sie selbst in dem, was sie eigentlich ausmacht, noch sehr viel schlechter ist als die anderen! Geben wir ihr doch direkt eine Freundin an die Seite, die so begabt ist, dass sie das Universum aus den Fugen reißen kann, wenn sie nur will! Ja, das hört sich doch nach einem guten Plan an. Den setzen wir durch!“
    Ja, hört sich ziemlich gut an. Zumindest wenn ihr vorhabt, mich so weit zu bringen, dass ich mich irgendwann mal von einem Dach stürze. Aber das steht noch relativ weit unten auf meiner Prioritätenliste. Betonung auf noch.
    Das alles ist doch ein schlechter Witz… Innerhalb von nicht einmal einer Woche so viel zu erleben ist definitiv ein schlechter Witz. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich den Raum nach einer versteckten Kamera durchsuchen, aber ich spare mir die Mühe. Meine Fähigkeit ist echt. Der Schmerz ist echt. Und die Gefahr ist auch echt. Und das kotzt mich ziemlich an.


    Doch je mehr ich darüber nachdenke, desto klarer wird mir, dass es absolut keinen Sinn hat, sich zu ärgern. Oder Angst zu haben. Ich könnte jede Sekunde sterben, auch wenn ich diese Fähigkeit nicht hätte. Weil es nirgendwo wirklich sicher ist. Ein Auto könnte mich auf dem Weg zur Schule überfahren. Ich könnte in einen Banküberfall geraten. Ein Pädophiler könnte mich entführen und vergewaltigen. Das soll abwegig sein? Ist es das denn wirklich? Ich weiß es nicht. Ich weiß nicht, was alles passieren kann und man muss es vermutlich nicht einmal darauf anlegen. Außerdem traue ich meinem Schicksal seit neustem noch sehr viel schlimmere Alternativen zu, mein Leben zu beenden.
    Ich seufze in den Stoff über meinem Gesicht. Warum rege ich mich eigentlich so auf? Was ändert es? Nichts. Richtig. Es ändert rein gar nichts.
    Dummerweise auch nicht mein Bedürfnis, meinen Kopf gegen eine Wand zu rammen.


    Irgendwann höre ich Schritte. Und leise Stimmen. Eine von ihnen ist mir so vertraut wie keine zweite. Und sie klingt ziemlich aufgebracht.
    Ich ziehe das Kissen schnell von meinem Gesicht herunter und richte mich ruckartig auf. Lulu ist noch ein paar Meter entfernt und in ein scheinbar heftiges Gespräch mit Mr. Chamberlain verstrickt, dessen Gesicht beinahe so weiß ist, wie der Boden auf dem er steht. Seine Augenringe stechen violett hervor und Schweißperlen stehen ihm auf der gekräuselten Stirn. Er wirkt unglaublich nervös. Das Gesicht meiner Grandma dagegen leuchtet so glühend rot wie ihre Haare, die scheinbar von ihrem Kopf abstehen, als hätte sie in eine Steckdose gepackt. Ihre Augen funkeln wütend und sie starrt das Oberhaupt der Firma mit einem Blick an, bei dem ich mich zurück in den Bauch meiner Mutter gewünscht hätte. Und ich glaube, dass es Mr. Chamberlain nicht viel anders geht.
    „Sie haben versprochen, dass ihr nichts geschieht!“, zischt Lulu gerade.
    „Faktisch betrachtet“, murmelt ihr Gesprächspartner und wischt sich mit dem Anzugärmel über die Stirn. „ist ihr ja überhaupt nicht passiert.“
    „Faktisch betrachtet?“
    Lulus Stimme rutscht eine Oktave zu hoch, was bei einer so glockenhellen Tonlage wie sie sie besitzt schnell in einem Kreischen endet. Ich verziehe das Gesicht und ziehe instinktiv die Schultern an. Mr. Chamberlain schrumpft sofort um weitere zwanzig Zentimeter. Es kommt mir so vor, als ob die Erde ihm tatsächlich den Wunsch erfüllt, ihn in sich versinken zu lassen.
    „Ich sage ihnen jetzt einmal etwas, ganz faktisch betrachtet!“, begann Lulu. Sie holte tief Luft, wohl um eine Tirade zu starten, die sich gewaschen hat. Versteht mich nicht falsch. Meine Grandma ist im Normalfall die Liebenswürdigkeit in Person. Aber wenn einer ihrer Liebsten etwas passiert, dann wird sie zu einer riesigen Mutantenlöwin, die alles zerfleischt, was ihr in den Weg kommt. Das passiert nicht häufig… Aber wenn es passiert, dann ist man erst einmal für die nächste Woche traumatisiert.
    Bevor sie die eingeatmete Luft dazu nutzen kann, Mr. Chamberlain mit einer Reihe Schimpfwörtern zu bedecken, bei der selbst die härtesten Rocker dieser Welt blass werden würden, springe ich von meinem gemütlichen Platz auf dem Sofa auf und laufe auf die beiden zu.
    „Lulu!“, unterbreche ich sie mit einem strahlenden Lächeln, als wäre ich gerade bei der Wahl zur Miss Universum. „Was machst du denn hier?“
    Ja, ich spiele tatsächlich die Dumme. Ich weiß natürlich genau, was sie hier macht. Irgendwer aus dieser Firma muss bei ihr angerufen haben, und weil nur sie von dieser ganzen Traumwanderersache weiß, hat man eben Lulu benachrichtigt und nicht meine Mum, die vermutlich sowieso noch auf der Arbeit ist und dementsprechend gar nicht kommen könnte.
    Sobald meine Grandma mich sieht, entspannen sich ihre Züge sofort etwas. Sie greift mich ungewohnt fest an den Schultern und drückt mich etwas von mir weg, um mich von oben bis unten mit eingehenden Blicken zu bedecken. Nach gefühlten Stunden seufzt sie erleichtert und umarmt mich… Oder presst allen Atem aus meinen Lungen, je nachdem, wie man es sehen will. Eingeklemmt in einem Schraubstockgriff, den ich ihr gar nicht zugemutet habe, röchele ich ein verzweifeltes „Kann… nicht… atmen!“, was aber gekonnt ignoriert wird. Und zum zweiten Mal an einem Tag habe ich das Gefühl, dass man mir alle Rippen bricht.
    „Ms. Wells, ich denke, sie sollten-“, wagt Mr. Chamberlain auszusprechen, als er sieht, wie hilflos ich bin, wird aber jäh von einem giftigen Blick meiner Grandma zum Schweigen gebracht. Er zieht die Schultern ein und begutachtet seine ziemlich teuer wirkenden Lederschuhe, die urplötzlich sehr interessant erscheinen.
    Zumindest lässt Lulu mich jetzt los. Ich greife sie aber sofort am Arm, um zu verhindern, dass sie sich direkt wieder auf den armen, eingeschüchterten Mann stürzt, der sich sicherlich ganz weit weg wünscht.
    „Mir geht’s gut!“, sage ich beschwichtigend. Ich versuche es mit einem leichten Lächeln, nicht zu übertrieben, gerade so, dass es sie besänftigt. Und Gottseidank- es klappt. Lulu atmet einige Male bewusst langsam ein und aus, bis die gefährlich rote Gesichtsfarbe gewichen war.
    „Ich habe mir große Sorgen gemacht, Lana“, murmelte sie mir zu. Ich sehe, dass sie noch sehr viel blasser ist, als sonst. Und wie gerötet ihre Augen sind. Sicherlich hatte sie auf dem Weg hierher geweint.
    Ich schlinge meinen Arm um ihre Hüfte und drücke mein Gesicht gegen ihren Hals. Ihre roten Haare mit den Krauselocken kratzen ein wenig auf der Haut, aber es ist trotzdem ein schönes Gefühl, ihre Wärme so direkt zu spüren. Plötzlich fühle ich mich wieder unglaublich müde.
    „Lulu? Können wir bitte einfach nach Hause fahren?“, höre ich mich selbst vor mich hinmurmeln. Lulu brummt eine Zustimmung und streicht mir vorsichtig den Vorhang an schwarzem Haar aus dem Gesicht, der mir für einen Moment ein wenig Dunkelheit gewehrt hat. Ich stoße mich leicht von ihr ab und drücke sie sanft in Richtung Ausgang. Sie hebt eine Augenbraue, als sie sieht, dass Mr. Chamberlain sich mir zuwendet, aber ich lächele nur. Das reicht ihr scheinbar. Lulu verschwindet durch die große Glastür, die geräuschlos aufschwingt, als sie sich ihr nähert.
    „Lana…“
    Mr. Chamberlain bringt es nicht wirklich fertig, mir direkt in die Augen zu sehen. Er lässt seinen Blick immer wieder über meine Schultern gleiten, als stände hinter mir etwas, das unbedingt seine Aufmerksamkeit braucht. Ich beiße mir auf die Lippe und warte darauf, dass er das sagt, was er unbedingt loswerden will.
    „Es tut mir leid.“
    Mehr sagt er erst einmal nicht. Wir verfallen in tiefes Schweigen und stehen uns einfach gegenüber, als wäre es das Natürlichste der Welt. Ich will gerade mit diesem doch recht einseitigen Gespräch abschließen, da platzt es aus dem älteren Herren heraus.
    „So etwas hätte niemals passieren dürfen! Es ist völlig undenkbar, dass die Wände es nicht schaffen, Ms. Ashdowns Kraft auszuschließen. Wir konnten ja nicht ahnen, dass sie so… so… Es tut mir alles so furchtbar leid!“
    Diesmal schaut er mir tatsächlich in die Augen. In seinen sehe ich dieses riesige Schulbewusstsein… Es tut ihm wirklich leid. Und er will es am liebsten alles ungeschehen machen. Aber so einfach geht das nicht und das weiß er ganz genau.
    „Es ist nicht ihre Schuld. Unfälle… passieren, schätze ich.“
    Für einen Moment entgleiten ihm seine Gesichtszüge. Offenbar hat er nicht damit gerechnet, dass ich seine Entschuldigung akzeptiere. Ich kann es ja selbst nicht ganz fassen. Ich meine… Eigentlich dürfte ich das alles nicht einfach so abtun, oder? Eigentlich müsste ich vollkommen am Rad drehen.
    Vielleicht bin ich dazu aber auch einfach nur zu müde, um mich großartig aufzuregen. Oder hab diese Phase schon wieder überwunden.
    Ehrlich gesagt ist es mir ziemlich egal. Hauptsache ist doch, dass ich mich damit abgefunden habe. Nützt ohnehin nichts, sich zu ärgern oder die Schuld bei jemandem zu suchen. Ja, ich bin ganz ruhig. Und fürchterlich müde.
    „Hören sie“, meine ich und wende mich schon wieder dem Flügelzimmer zu. Dort liegt nämlich noch meine Tasche und ohne die will ich ungerne gehen. „Können wir uns da später drüber unterhalten? Ich möchte jetzt wirklich nur noch nach Hause und schlafen. Ich fühle mich gerade, als hätte mich ein Auto erschlagen.“ Ich setze eine alberne Grimasse auf. Es ist zwar nur ein kleines Lächeln, aber zumindest muntert mein blöder Witz Mr. Chamberlain etwas auf. Er streicht sich über die schweißnasse Stirn und nickt mir lächelnd zu.


    „Was genau ist eigentlich passiert?“
    Wir fahren schon eine Weile stumm die Straßen des Geschäftszentrums entlang. Lulu hat bisher geschwiegen, vielleicht um mich zu schonen. Jetzt hat sie es aber scheinbar einfach nicht mehr ausgehalten.
    „Ich habe ein Auto in die Luft gestemmt und bin dann davon erschlagen worden“, antworte ich schlicht. Mein Kopf lehnt gegen die kühle Scheibe unseres Wagens. Ich versuche krampfhaft, meine Lider irgendwie oben zu halten, aber es mag mir nicht so recht gelingen. Ich bin einfach viel zu müde und zu kraftlos.
    Zwischen den Bürogebäuden mit ihren Glasfassaden scheint ein orange-roter Himmel. Es ist also schon wieder Abend. Ich habe mein Zeitgefühl vollkommen verloren. Wie lange ich wohl im BOIA war?
    Lulu bleibt für einen Moment still.
    „Von einem Auto?“, fragt sie dann und ich höre deutlich die Ungläubigkeit aus ihrer Stimme. Sie behält den Blick aber fest auf der Straße, auch wenn ich ganz genau weiß, dass sie mich jetzt am liebsten ganz genau untersuchen würde, um sicher zu gehen, dass in meinem Kopf noch alles richtig ist.
    „Lustige Sache“, sage ich, ehe mich ein herzhaftes Gähnen unterbricht. Ich drücke mein Gesicht noch etwas fester gegen das kühle Seitenfenster. Bequem ist es nicht. Aber das Rattern des Motors, das ich über die Scheibe spüre, beruhigt mich etwas. „Holly ist plötzlich im Traum aufgetaucht. Und als sie gesehen hat, dass ich ein Auto hebe… Ich weiß selbst nicht genau, warum, aber ab da ging irgendwie alles den Bach runter. Ihre Fähigkeiten sind wohl noch stärker als Mr. Chamberlain gedacht hat.“
    Als ich seinen Namen erwähne, verkrampfen sich Lulus Hände scheinbar unbewusst um das Lenkrad.
    „Holly ist jetzt also auch dort?“
    „Offensichtlich. Ich habe sie zwar nicht gesehen, aber aus dem, was die anderen gesagt haben, lässt sich das zumindest herleiten.“
    „Ist ihr denn auch etwas passiert?“
    „Weiß ich nicht.“
    Ja, ich weiß es wirklich nicht. Aber jetzt, wo ich darüber nachdenke. Was ist eigentlich mit Holly? Geht es ihr gut? Wo genau war sie die ganze Zeit?
    Ich muss dringend mit ihr sprechen, alleine schon um sie zu fragen, wie sie auf die Idee gekommen ist, jetzt doch noch der Familie beizutreten. Himmelherrgott, wie das klingt. Als ob ich jetzt ein Teil der Mafia wäre. Ich sollte mir definitiv einen anderen Namen dafür ausdenken.
    Ob Holly wohl ihr Handy dabei hat?
    Ich krame in meiner Tasche und fische mein eigenes Telefon heraus. Es braucht eine Weile, bis ich die Pin eingegeben habe und mein Gerät tatsächlich auch Empfang hat. Langsam durchsuche ich meine Kontakte nach ihrer Nummer. Als ich sie endlich gefunden habe, zögere ich ein wenig.
    Was soll ich sagen?
    „Hey, Holly, wie geht es dir so? Ach, mir geht es ganz gut. Fühle mich gerade zwar etwas erschlagen… Verstehst du? Erschlagen? Weil ein Auto auf mich heruntergefallen ist, weil du plötzlich in meinem Traum erschienen bist?“
    Ja, klar. Warum auch nicht.
    Aber je länger ich darüber nachdenke, desto weniger fällt mir zu dem Thema ein. Fast bin ich versucht, Lulu nach Rat zu fragen. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass sie gerade nicht unbedingt über so etwas nachdenken möchte. Ich starre noch für eine Weile auf mein Handydisplay, sehe zu, wie es dunkel wird und schließlich ganz schwarz. Es hat wirklich keinen Zweck. Seufzend lasse ich es zurück in meine Tasche gleiten, drücke meine Stirn gegen die Scheibe und schließe die Augen.
    Später vielleicht. Ja, später, nach ein wenig Schlaf, da wird mir das bestimmt leichter fallen.


    Ich weiß nicht, wie genau ich ins Bett gekommen bin. Jedenfalls liege ich darin, Beine und Arme von mir ausgestreckt, starre an die Decke und hänge meinen Gedanken nach. Was das für welche sind? Weiß ich selbst nicht so genau. Ich befinde mich irgendwie in einem Dämmerzustand, bin nicht ganz wach, schlafe aber auch nicht wirklich. Ich schaue einfach an die Decke, wo die grünen Sterne leuchten und wage es nicht, mich zu bewegen.
    Ich weiß nicht, wie viel Zeit vergeht. Wie spät ist es eigentlich? Ich kann meinen Kopf nicht bewegen… Nein, eigentlich will ich ihn nicht bewegen. Dazu bin ich irgendwie zu träge…
    Ich mache die Augen wieder zu. Ah, Dunkelheit. Ich konzentriere mich auf meine Atmung. Ein und aus. Ganz langsam und regelmäßig. Ordnung in meine Gedanken bringen.
    Irgendwie bringe ich es fertig, nach links zu schauen, wo mein Wecker rote Buchstaben in die Dunkelheit leuchten lässt.
    Drei Uhr zweinunddreißig… Pm? Es ist schon Nachmittag? Was zum… Habe ich wirklich beinahe einen ganzen Tag verschlafen? Unglaublich. Ich war wohl wirklich unglaublich müde.
    Eigentlich kann ich noch liegen bleiben. Es ist Sonntag. Da werde ich mich noch ausruhen. Das habe ich mir verdient. Nach allem, was gestern passiert ist. Hab ja eh den halben Tag verschlafen. Was können da ein oder zwei Minuten mehr noch ausrichten…
    Ich schwinge die Beine über die Bettkante, richte mich langsam auf. Meine Haare fallen mir ins Gesicht, aber da es in meinem Zimmer ohnehin dunkel ist, stört es mich nicht. Träge taste ich über meinen Nachttisch. Ich spüre das metallische Gehäuse vom Wecker. Noch etwas weiter rechts…
    Gelbliches Licht blendet mich. Ich presse mit einem Stöhnen meine Augen zusammen und wende mich ab. Ätzend. Ich hätte liegen bleiben sollen.


    Als der stechende Schmerz in meinen Augen langsam nachlässt, stehe ich vorsichtig auf. Ich reibe mir über die Lider und arbeite mich langsam zu meinem Fenster vor. Die Rollladen sind zugezogen, was ungewöhnlich ist. Normalerweise benutze ich lieber meine Gardinen. Vielleicht hat Lulu ja… Damit ich etwas länger schlafen kann.
    Die Läden klappern, als ich sie hochziehe. Licht dringt durch die Spalten, helles, blasses Licht. Der Himmel ist wolkenverhangen und trübe, aber zumindest regnet es nicht. Ein merkwürdiges, gedrücktes Wetter. Ich weiß jetzt schon, dass heute kein allzu toller Tag wird.


    Mit gekämmtem Haar, in einen flauschigen, mintgrünen Bademantel gehüllt, wage ich mich schließlich aus meinem Zimmer heraus. Barfuß schleiche ich die Treppe in den ersten Stock herunter, dann noch durch den Flur und eine weitere Treppe, die mich ins Erdgeschoss führt. Kaum habe ich die letzte Stufe betreten, höre ich gedämpft zwei Stimmen. Und ich weiß genau, zu wem die gehören, auch wenn es mich bei einer definitiv überrascht.


    „Ich kann sie wecken gehen. Lana hat sowieso schon viel zu lange geschlafen.“
    Als ich ins Wohnzimmer schaue, sitzt Lulu vor einer Tasse Tee und einem großen Teller voll mit Keksen und sonstigem Gebäck. Sie knabbert gerade an einen Zimtstern, absolut unpassend für die Jahreszeit, aber sie liebt diese Dinger.
    „Lana ist schon lange wieder wach“, stoße ich aus, als ich den Raum betrete und zum Sessel herübergehe, in dem meine Lieblingsblondine sitzt.
    „Ach, die werte Madame lässt sich auch noch einmal blicken?“ Ames hebt eine Augenbraue und schaut mich an, als wolle sie mir ein schlechtes Gewissen machen. Nur, weil ich sie solange habe warten lassen? Nein, das glaube ich nicht, aber was habe ich denn sonst verbrochen, dass sie-
    Oh. Oh Mist.
    „Verdammt. Ich wollte dich gestern besuchen!“, murmele ich in einem Anfall plötzlicher Erleuchtung und schlage mir tatsächlich die Hand vor die Stirn. Mist, das hatte ich ganz vergessen. Ames war ja die letzten Tage krank gewesen und ich habe versprochen, ihr einen Besuch abzustatten und ein wenig Krankenschwester zu spielen. „Sorry. Das habe ich total-“
    „Vergessen?“, unterbricht Amy mich. „Das habe ich gemerkt. Dabei hab ich sogar extra meine Filmsammlung sortiert, damit wir schnell etwas finden!“ Sie schnaubt und schiebt die Unterlippe vor. Und spätestens da weiß ich, dass sie sich so schnell nicht besänftigen lässt.
    „Aber nein“, grummelt sie weiter. „Madama Lana trifft sich lieber mit diesem Typen… Nicholas? Nicholas war es doch? Ja, Liv und Haruhi haben mir alles brühwarm erzählt. Dabei kannst du ihn scheinbar nicht mal leiden!“
    Nicht, dass sie etwas Falsches sagt, nur weiß ich nicht, woher sie all das weiß. Klar, dass ich mit Nicholas nicht ganz so gut zu recht komme, haben meine Freunde sicherlich gemerkt. Aber dass er mich gestern abgeholt hat... Ich werfe Lulu einen fragenden Blick zu. Sie zuckt nur mit den Achseln und lächelt unschuldig.
    Ah. Verstehe. Plaudertasche Grandma. Ab und an wäre ein Keks in ihrem Mund doch besser als Worte, die daraus strömen…
    „Warum hast du überhaupt so lange geschlafen?“ Wenn Ames einmal in Rage ist, führt sie sich auf wie eine eifersüchtige Freundin. Sie stellt so viele Fragen und schaut einen so vorwurfsvoll an, dass man am liebsten die Flucht ergreifen will. Ich starre das Gemälde an, das mein Grandpa gemalt hat und versuche hektisch, mir eine Erklärung zusammenzureimen. Wobei ich hier ja eigentlich bei der Wahrheit bleiben kann.
    „Ich war einfach hundemüde, Ames. Hab von gestern Abend bis gerade durchgeschlafen. Selbst wenn ich gekommen wäre, mit mir hättest du absolut nichts mehr anfangen können.“
    „Ach, und weswegen warst du so müde? Bist du mit diesem Nicholas etwa einen Marathon gelaufen, oder was?“ Ich weiß, dass ich noch nicht ganz aus der Schussbahn bin. Aber alleine die Tatsache, dass sie schon so etwas wie einen Witz macht, ist ein gutes Zeichen. Ames ist vermutlich schon lange nicht mehr so wütend, wie sie vorgibt. Jetzt geht es ihr nur noch ums Prinzip. Und ums Drama. Weil sie Drama liebt.
    Also gut. Dann soll sie ihr Drama haben.
    „Bin gewissermaßen in einen Autounfall geraten.“
    Stille.
    Ups. Vielleicht war das zu viel des Guten.
    Ames‘ Augen weiten sich, ihr Mund klappt offen. Lulu schluckt den letzten Bissen Keks herunter und wendet sich dann von mir ab. Dumm, dumm, dumm...! Wie bin ich nur auf diese bescheuerte Idee gekommen, so etwas ausgerechnet vor meiner Grandma zu sagen? Ich wollte mich schlagen. So fest es nur irgendwie geht.
    „Ein Unfall?“ Ames‘ gespielte Wut ist sofort verschwunden. Sie springt geradezu auf und stellt sich direkt vor mich. „Mein Gott, geht es dir gut, Lana?“
    „Ja… Es ist nicht einmal wirklich etwas passiert. Nur ein kleiner Schock, mehr nicht. Ich hab gestern einfach überreagiert und war deswegen müde.“ Naja. Ganz wahr war das nicht. Ich stand nun einmal an der Schwelle des Todes. Meine Rippen waren gebrochen gewesen. Nur eben nicht im echten Leben. Meinem Körper ging es ja gut- würde ich jetzt behaupten, dass ich mir etwas getan habe… Wie sollte ich das dann wohl erklären?
    „Was ist denn passiert?“, stößt Ames aus, scheinbar schon etwas ruhiger. Trotzdem sehe ich genau die Sorge in ihren Augen. Und das Schuldbewusstsein dafür, dass sie mir so eine Szene gemacht hat.
    „Nur ein kleiner Zusammenstoß. Nichts Dramatisches, wirklich. Ich saß auf dem Rücksitz, und es war nur ein Stubbser.“
    Schweigen, nur für eine kleine Weile.
    „Ist dieser Nicholas gefahren? Ist der dafür verantwortlich?“
    Mir entgleiten die Gesichtszüge. Teils aus Entsetzen, dass sie so schnell schon einen Schuldigen sucht. Und teils... Weil es einfach Ames ist, die ich kenne und liebe. Die eine harte Schale hat, aber trotzdem alles stehen und liegen lässt, wenn eine Freundin sie braucht. Ich muss für einen kurzen Moment nur Lächeln und fast bin ich versucht, sie einfach in den Arm zu nehmen. Dafür, dass sie es mir nicht übel nimmt, dass ich nicht bei ihr war, und das sie in ihren Gedanke auch schon Rachepläne schmiedet, um den Schaden, den Nicholas in ihrer Vorstellung an mir angerichtet hat, zu begleichen.
    Und genau da fällt mir ein, dass ich das hier wohl besser klar stelle. Weil diese Pläne nämlich andernfalls nicht nur Pläne bleiben.
    „Ames, komm runter, okay. Nein, er ist nicht gefahren. Und er war genauso geschockt wie ich auch. Es ist nicht seine Schuld. Ohnehin ist ja gar nichts passiert…“ Beschwichtigend lege ich meine Arme auf ihre Schultern und drücke sie aus dem Raum heraus.
    „Lulu? Wir schauen uns oben ein paar Filme an!“, rufe ich noch über die Schulter zurück ins Wohnzimmer. Meine Grandma schaut auf. Und zu meiner Verblüffung lächelt sie.
    „In Ordnung, Schätzchen, ich bring euch später ein wenig Gebäck hoch!“


    Ames ist ungewöhnlich ruhig, als sie sich in meinem Zimmer auf mein Bett setzt. So machen wir es immer, wenn wir einen Filmabend veranstalten. Sie links, ich rechts, Haruhi auf meinem Schreibtischstuhl, Liv auf meiner Couch, Jeremy am Ende des Bettes, möglichst flach auf der Decke, damit wir noch etwas sehen können.
    „Du bist aber wieder gesund, oder?“, frage ich, als ich in meinem Regal nach einem Film suche, der die Stimmung etwas lockert. Etwas möglichst Albernes oder Lustiges. Mal sehen… „Nicht, dass ich mich noch bei dir anstecke.“
    „Ich hab die Bakterien an meinen Vater weitergegeben.“ Ich höre so etwas wie Belustigung aus ihrer Stimme. „Jetzt jammert er wieder den ganzen Tag, als würde er im Sterben liegen!“
    Ich muss grinsen. Na also. Sind die düsteren Gedanken also auch endgültig weg.
    „Dann ist ja gut“, antworte ich. „Was meinst du… Barbie und die Prinzessinnen Akademie oder Fairytopia?“


    Drei Stunden später, in denen wir uns mit Keksen vollgestopft und mehreren Lachanfällen gehabt haben, ist Ames auch schon wieder weg. Ihre Mutter hat angerufen und sie zurück nach Hause zitiert, wo sie sich gefälligst um ihren Vater kümmern soll, immerhin, und Achtung, das ist ein originales Zitat, ist sie es ja auch Schuld, dass er nahezu weinend im Bett liegt und schon rund acht Packungen Taschentücher verbraucht hat. Ames Protest, dass ihre kleinen Brüder ja eigentlich die Auslöser waren wurde mit dem Abbruch des Gespräches einfach so beiseite gewischt.
    Nachdem ich sie verabschiedet habe, bin ich wieder in mein Zimmer verschwunden. Über die beiden Filme ist mir eingefallen, was ich unbedingt noch machen wollte.
    Holly.
    Mein Gedanke, dass ich heute wesentlich besser denken kann als gestern ist übrigens glatt falsch gewesen. In meinem Kopf herrscht nämlich immer noch tiefe Leere. Und das ändert sich dummerweise auch nicht, als ich mir an den Haaren zog und leichte Schläge gegen die Stirn verteilte.
    Mittlerweile ist es neun. Mum ist noch immer noch zu Hause, weil sie noch bei einer Freundin ist, Grandma hat schon etwas gegessen und ich habe einfach keinen Hunger, was nach der Ladung Keksen kaum verwunderlich ist.
    Leider habe ich jetzt also auch keine Ausrede mehr, dieses Gespräch aufzuschieben.
    Seufzend drücke ich auf das Icon, das mit „Anrufen“ betitelt ist.
    Ein Piepsen. Noch ein Piepsen.
    Was soll ich denn jetzt eigentlich sagen? Am besten einfach natürlich wirken. Ein ganz normales Gespräch. Ich möchte ja nur mit ihr reden.
    Piep. Piep.
    Aber.. Worüber eigentlich? Wäre es nicht besser, eine Unterhaltung über diese ganze Auto Affäre zu halten, wenn wir einander gegenüberstehen?
    Piep. Piep.
    Klack.
    „Hallo?“
    Also gut, jetzt kommt‘s drauf an. Ich schlucke und öffne den Mund.
    „Hi, Holly, ich-“
    „Hier ist die Mailbox von Holly Ashdown. Leider bin ich derzeit nicht erreichbar und-“
    Ich nehme das Handy von meinem Ohr weg und schaue aufs Display. Die Mailbox.
    Langsam stoße ich einen tiefen Atemzug aus. Ich habe gar nicht gemerkt, dass ich die Luft angehalten habe.
    Dann eben morgen. Von Angesicht zu Angesicht ist es sowieso besser.

  • Da will mal nur eben das Entwicklungslevel von Waumpel nachgucken, schaut noch schnell im BB rein und auf einmal ist ein neues Kapitel FD da. Tja, technisch gesehen sollte ich gerade schlafen oder zumindest noch Smaragd weiterspielen, stattdessen liege ich hier rum, schreibe einen Kommentar und freue mich. =D Für etwaige Rechtschreibfehler haftet mein Handy!


    Lange musste ich nicht warten tho, keine Ahnung wie das anderen Menschen und Nichtmenschen geht, ich brauch für meine weitaus kürzeren Kapitel deutlich länger. x)


    X. LUCID - I WOULD NOT WISH ANY COMPANION IN THE WORLD BUT YOU


    Bei Kapitel 10 sind wir schon, woah, kam mir irgendwie weniger vor. OwO Absolut niedlicher Titel und auch schön passend zum Kapitel, übrigens! Da oben hat sich allerdings ein "Lucid X" eingeschlichen, das ich fast übersehen hätte, aber da irgendwie nicht unbedingt hingehört, huh?
    Am Anfang hat mich das Tempus etwas verwirrt, da hast du denke ich auch ein, zwei Zeitfehler drin, einmal ist da was im Präsens was ins Imperfekt muss und der Anfang wirkte auch nicht so ganz sauber, was wohl das war, was mich verwirrt hat. x) Als ich dann aber erstmal begriffen habe, wie sich das alles zeitlich einordnet, fand ich's wieder gut. Irgendwie bin ich Fan von solchen Kisten, keine Ahnung. '-'
    Absolut nicht hilfreiche Grammarnazi-Anmerkung da ich gerade das exakte Wort nicht mehr finde: irgendwo war in einem Wort mit un ein d drin, das da nicht reingehört. Frag mich jetzt bloß nicht, in welchem. ^^"


    Genug zu R&G, wichtig ist der Inhalt! Ähmja das setzt voraus, dass ich dazu fähig bin, das anständig zu reflektieren anstatt rumzufangirlen. Was schwieriger ist, als es klingt. Ich versuch es trotzdem mal, juche! \(^w^)/
    Ich will jetzt endlich mal Hollys Meinung zu dem ganzen Krimskrams der sich da so angesammelt hat hören. >=| Hoffe doch mal stark, die kommt im nächsten Kapitel zum Zuge! Sieht ja recht gut aus, was das angeht. Ich will mehr Nicholas tho, wo ich doch so langsam mit ihm sympathisiere. =< Gawd was will ich eigentlich noch alles, furchtbar... Dx
    Ich mag Lulu auch in wütend, würde ihr aber nicht gern nachts begegnen. Also, wenn sie sauer ist. Und hurra Weihnachstgebäck zu den unpassendsten Jahreszeiten! o/
    Die Amy-Lana-Szene(n) waren einfach mal... Hm, nicht niedlich, aber irgendwie schön. Wenn man von der Sache mit dem So-halb-Autounfall absieht; Lana weiß auf jeden Fall, wie man Leute schockt, aber ich schätze, in dem »Business« (haha am Handy kann ich die epischen Anführungszeichen machen ich fühl mich so coooool! xD) lernt man einiges.


    Zitat

    „Dann ist ja gut“, antworte ich. „Was meinst du… Barbie und die Prinzessinnen Akademie oder Fairytopia?“


    Und es wird nichtmal aufgelöst, welcher es schließlich geworden ist. ;A; prinzessinenakademie prinzessinnenakademie prinzessinenakademie Wo ich das grad so sehe, Prinzessinenakademie schreibt sich zusammen. Wie war das noch gleich mit genug zu R&G? ._.
    So cliffhangerig war das Ende ja dann doch nicht, puuh... x) Ich warte dennoch gespannt! Wie immer eigentlich!


    Nija, die endlich mal als Erste kommentieren konnte (SUCCESS!) fluchtseil


  • Fragile Dreams
    Die Hintergründe


    .

    [tabmenu]
    [tab='Einleitung']


    Ja, ich weiß. Ihr habt jetzt wahrscheinlich mit etwas anderem gerechnet, immerhin sind seit dem letzten Update auch schon wieder eineinhalb Monate vergangen und langsam aber sicher sollte ja auch ein neues Kapitel kommen. Wird es auch, keine Sorge, ich schreibe schon fleißig!
    Aber bevor das kommt, habe ich hier ein kleines Special für euch, anlässlich der zehn veröffentlichten Kapitel, die ich sonst nicht so einfach erreiche, und den rund 130 Wordseiten, die ich Lana jetzt schon auf ihrem Leidensweg begleite.
    Ihr werdet es eventuell schon erahnen, aber eine kurze Erklärung gebe ich trotzdem. Bei diesem Special handelt es sich um Hintergrundwissen, kleine Fakten, lustige Geschichten, alles was mir so zum Entstehungsprozess der Story einfällt. Einfacher wäre das wohl gewesen, wenn ich es direkt von Anfang an gemacht hätte, da mir jetzt sicherlich schon einiges entfallen ist, aber ich persönlich finde es immer noch recht interessant, wenn man die Gedanken eines Autors erfährt und bestimmte Dinge von ihm noch einmal beleuchtet werden, warum auch immer. Hin und wieder werde ich wohl auch ein paar Kommentare zu bestimmten Dingen abgeben und mich selbst für Ausdrücke oder Storybestandteile verprügeln wollen… Naja, wir werden schon sehen. Mit etwas Glück werden es nicht allzu viele Beulen werden.



    [tab='Wow, such infos']
    [subtab='Grundsätzliches']
    Die grundsätzliche Idee



    • Träume haben mich schon immer unglaublich fasziniert und das hier ist nicht das erste Mal, dass ich mich an eine Story heranwage, die mit Träumen zu tun hat. Allerdings ist die Idee dennoch eine komplett andere.
      In meinem ersten Versuch, den ich nie veröffentlicht habe, ging es um ein Mädchen mit einer Persönlichkeitsstörung, die keinerlei Anschluss an die Außenwelt findet. Als in ihrer Heimatstadt jedoch urplötzlich Menschen beginnen, aggressiv und depressiv zu werden, ehe sie Suizid begehen, bemerkt sie, dass etwas nicht stimmt. In einem Traum begegnet sie schließlich einem Mädchen, das sich selbst als Traumfängerin bezeichnet. Sie erklärt, dass jeder Mensch einen Traumfänger besitzt, ein Wesen, das ihn in Träumen beschützt. Doch ein anderes, bislang unbekanntes Wesen dringt seit geraumer Zeit in die Träume anderer Menschen ein, besiegt und vernichtet die Traumfänger, die als Schatten, die Nachtmahre, wiedergeboren werden. Als solche treiben sie ihren Wirt letztlich in den Wahnsinn. Die Traumfängerinnen bittet das Mädchen schließlich um Hilfe- Ihr wurde von den fünf großen Traumgeistern aufgetragen, die Nachtmahre aufzuspüren und sie zu vernichten, damit sie als Traumfänger wiedergeboren werden können. Doch auch X, der Unbekannte, läuft frei herum und zieht immer mehr Menschen in den Wahnsinn.
      Nach und nach schließen sich immer mehr Menschen der Protagonistin an und kämpfen Seite an Seite mit ihren Traumgeistern gegen die Nachtmahre. Jetzt, wo ich darüber nachdenke, könnte ich mich durchaus noch einmal an die Idee heranwagen… Hier und da ein paar kleine Änderungen… Vielleicht ein anderes Mal.


    • Die Namensgebung fällt mir immer fürchterlich schwer. Deswegen war es auch das, was mich am meisten bei dieser Story aufgehalten hat. Letztlich sind die Namen relativ gewöhnlich geworden, wenn ich es zusammen bekomme, kann ich euch ein paar Inspirationsquellen nennen.


      Lana Wells: Der erste Name, den ich meiner Playlist zu verdanken habe. Ja, Lana kommt tatsächlich von Lana del Rey aufgrund mangelnder Inspiration. Der Name gefiel mir von Anfang an recht gut, erschien aber irgendwie einfallslos. Habe mich dann aber schließlich doch damit zufrieden gegeben und bin ganz glücklich damit. Vor allem, weil sich Lana so gut schreiben lässt und nicht so ellenlang ist wie Angelique zum Beispiel. Wells kommt, nebenbei erwähnt, dadurch, dass ich einen typisch englischen Nachnamen genommen habe (Wellington), und ihn dann ein wenig verändert habe, um amerikanischer zu klingen.
      Ludmilla Wells: Auch hier habe ich länger überlegt. Letztlich habe ich mich für Ludmilla entschieden, weil er sich so gut mit Lulu abkürzen lässt. :D


      Lanas Freundekreis:
      Holly Ashdown: Der zweite Name, der von meiner Playlist inspiriert ist. Diesmal vom Album „Holly“ von Justin Nozuka. Zwar höre ich das eine Lied, das ich von ihm habe, nicht mehr, allerdings gefiel mir der Name doch ganz gut, also habe ich ihn übernommen. Ashdown als Familienname war eine relativ spontane Zusammensetzung und hat keine besondere Bedeutung.
      Amy "Ames" Kingston: Hierzu kann ich euch keinen genauen Grund sagen, um ehrlich zu sein. Eigentlich mag ich den Namen "Amy" nicht einmal besonders, aber für Lanas beste Freundin passte er dann doch ganz gut. Zumal ich sie in den Kapiteln ohnehin immer nur Ames nenne, und den Namen finde ich ganz in Ordnung. Kingston ist dagegen wieder etwas random gewählt.
      Olivia "Liv": Für sie habe ich bisher nicht einmal einen Nachnamen, oh je. Olivia kommt jedenfalls von der gleichnamigen Tänzerin aus Fire Emblem: Awakening, die ebenso schüchtern ist, wie diese hier.
      Haruhi: Auch für sie habe ich keinen Nachnamen, da sollte ich mir wirklich etwas überlegen, haha. Haruhi kommt jedenfalls von der Protagonistin aus Ouran High School Host Club, den Anime habe ich damals geschaut, als ich mit der Story anfing, und als ich mir dann die bunte, kleine Clique von Lana ausgedacht habe, mussten so zwei Paradiesvögel wie Haruhi und der nächste Kandidat irgendwie herein.
      Jeremy: Hier habe ich ehrlich gesagt kaum eine Ahnung mehr, warum ich für ihn ausgerechnet diesen Namen ausgesucht habe. Ich glaube, ich habe in ein paar Hitlisten für Namen nachgesehen, und da ist mir spontan Jeremy ins Auge gefallen. Auch, dass er schwul ist, was anfangs nicht unbedingt geplant, aber bei einer Gruppe aus vier (beziehungsweise mit Holly ja fünf) Mädchen der einzige Junge zu sein, fand ich etwas merkwürdig. Und irgendwie mochte ich die Vorstellung, einen Hipster im Cast zu haben, doch ziemlich. :D


      Andere Charaktere:
      Benjamin Chamberlain: Vor dieser Story hatte ich beim Namen Benjamin immer einen kleinen Jungen im Kopf, niemand älteren, schon gar keinen 21-jährigen (ich weiß gar nicht, ob ich sein Alter irgendwann einmal verraten habe, haha. Jetzt ist es auf jeden Fall raus, und ja, er ist damit ungefähr drei Jahre älter als Lana- ungefähr, weil sie irgendwann in nächster Zeit wohl mal Geburtstag haben wird.) Auch diesen Namen habe ich aus einer Hitliste von Jungennamen. So einfallsreich, oh mein Gott... Chamberlain war übrigens auch ein Nachname, den ich durch Googlen gefunden habe. Was haben Autoren eigentlich vor dem Internet gemacht? :P


      Nicholas Shepherd: Hier fange ich mal mit dem Nachnamen an... Der stammt nämlich aus der Fernsehserie "Die Nanny", bei der der Boss besagter Nanny eben Shepherd mit Nachnamen heißt. Ich fand den Namen immer ziemlich interessant und da er zu Nicholas passte, habe ich ihn eben gewählt.
      Nicholas dagegen zählt schon lange zu meinen Lieblingsnamen, was Jungen betrifft, und war auch der einzige, der einigermaßen normal klang und bisher noch nicht verwendet war. :D


      Ich werde jetzt nicht alle Charaktere erklären, das sind die wichtigsten und bei vielen war es auch einfach spontan.


    • Lanas Heimatstadt, Springfield, habe ich zwecks Unkreaktivität gewählt. Und wegen der Tatsache, dass es haufenweise Springfields in Amerika gibt, von daher passt das schon. Ich bin mir nicht mehr ganz sicher, ob ich es mal erwähnt habe, aber dieses Springfield findet man in Kalifornien an der Westküste vor. Westküste deswegen, weil ich die immer schon interessanter fand als die Ostküste. Simple as that.


    • In den ersten zehn Kapiteln war jede Überschrift eine Anspielung auf Shakespeare oder direkt von ihm übernommen. Damals haben wir Romeo&Juliet in Englisch durchgenommen, und weil "A Midnight's Dream" so gut passte, habe ich es übernommen... Und bin schließlich auf die Idee gekommen, das weiter durchzuziehen, was immer schwerer geworden ist. Und deswegen werden die nächsten zehn Kapitel erst einmal nach Songtiteln. :D


    [subtab=Prolog]
    Der Prolog



    • Der Kettensägenkiller im Omakleid war tatsächlich mal ein Charakter in meinem Traum. Einiges von dem, was ich beschreibe, habe ich auch tatsächlich mal geträumt. Dabei weiß ich nicht einmal, wie mein kranker Kopf auf so etwas kommt. Im Nachhinein betrachtet erinnert mich das aber ziemlich stark an Neville, der sich Snape in den Klamotten seiner Großmutter vorgestellt hat.


    • Ich liebe Pancakes mit Krischmarmelade. So does Lana. Solche kleinen Details übernehme ich gerne von mir selbst, solange sie dem Charakter nicht vollkommen widersprechen, da ich finde, dass die kleinen Dinge auch etwas ausmachen und sie irgendwie realer erscheinen lässt. Das kann ich mir natürlich aber auch nur einbilden.


    • Jennifer’s Body habe ich tatsächlich komplett gesehen, Freitag der 13. Und Saw dagegen nicht, weil ich damals doch noch recht schreckhaft war und meine Freundinnen und ich irgendwann einstimmig beschlossen haben, den Fernseher doch lieber auszuschalten. Lana dagegen wird ja schon seit siebzehn Jahren mit so etwas konfrontiert, daher fand ich es doch recht passend, dass sie, was Horrorfilme betrifft, relativ abgestumpft ist. Lulu genauso, bei ihr mochte ich das Bild der junggebliebenen, aktiven Großmutter, die aber auch nicht ganz normal ist, wenn ihr versteht was ich meine.


    • Lanas Mutter war von Anfang an eher als Nebendarstellerin vorgesehen. Dadurch, dass sie keinerlei Verbindungen zum Traumfängerdasein hat, gibt es zwischen ihr und Lana immer eine Grenze, die bei Lulu nicht besteht. Zusätzlich dazu ist sie eine hart arbeitende und unglaublich ehrgeizige Frau, die gerne arbeitet und sich voll ins Zeug legt. Was nicht bedeutet, dass sie nicht doch etwas schusselig ist- daher ist sie auch ziemlich froh, Lulu bei sich wohnen zu haben.


    • Dass ich immer wieder mal Verweise auf Filme, Serien oder Musik mache, liegt einfach daran, dass Lana, trotz ihrer Fähigkeiten, ja doch ein ziemlich normaler Teenager ist. Sie rettet weder die Welt, noch hat sie eine geheime Identität. Mit ihrem Problem hat sie sich längst abgefunden und durch Lulu hat sie jemanden, der sie versteht. Es ist einfach kein allzu großes Problem mehr und sie hat dementsprechend auch relativ viel Freizeit. Genug, um sich mit ihren Freunden, die alle ziemlich an diesen Dingen interessiert sind, damit zu beschäftigen. Fluch der Karibik wählte ich, nebenbei, auch nur deswegen aus, weil gerade, als ich an dieser Stelle war, eine entsprechende Werbung im Fernsehen kam. :D


    • Der kleine Exkurs, wie Lana und Ames Freundinnen wurden, war ein spontaner Einfall. Vermutlich ist es auch nicht so wichtig, aber was mich an vielen Jugendromanen stört, ist der permanente Fokus auf den Hauptcharakter. Auf viele Nebencharaktere dagegen wird kaum Wert gelegt, zum Teil wird nicht einmal erwähnt, wie sie sich kennen lernten, sondern einfach nur gesagt, dass sie Freunde sind. Das will ich etwas anders machen, denn für Lana sind ihre Freunde unglaublich wichtig. Sie sind eine Ablenkung und akzeptieren sie trotz ihrer schlechten Launen, auch wenn sie ihnen nicht alles sagen kann.


    • Gleiches gilt auch für den relativ langen Exkurs hinsichtlich der Familiengeschichte. Auch das hätte man anders machen können und rückblickend betrachtet, wäre eine gleichmäßige Verteilung von Informationen über die Kapitel hinweg vielleicht besser gewesen.


    • Funfact: Wenn mir bei Kleidung partout nichts passendes einfallen will, nehme ich mir gerne „Style Boutique“ für den 3DS zur Hilfe und kombiniere die Klamotten, die es da gibt, ungefähr so, wie ich mir den Charakter vorstelle. Das hilft mir auch ein wenig, ein gewisses Bild von ihnen zu haben. Dementsprechend ist jedes Outfit, das im Prolog beschrieben wurde, auf diese Weise erstellt.


    • Die Gerüchte bezüglich der Neuen habe ich bewusst etwas überspitzt dargestellt. Ich finde es nämlich immer wieder lustig, auf was für bescheuerte Ideen manche kommen, und gerade so ein Schulwechsel mitten im Jahr ist definitiv Stoff für Legenden. Oder dumme Gedanken, je nachdem.


    • Croucher, der fiese, eklige Mathelehrer, ist an einen ähnlichen Charakter aus irgendeiner Serie angelehnt, dummerweise weiß ich gerade nicht mehr, welche das war. Hupsi. Mr. Wade, der cooler Englischlehrer, dagegen ist an eine meiner Lehrerinnen angelehnt, die wir alle sehr gern hatten. Die Sekretärin musste dagegen irgendwie rein, schon alleine deswegen, weil ich solche Personen extrem unterhaltsam finde.


    • Oh Gott, habe ich viele Kommafehler gemacht. Von dem Zeitenwechsel mal ganz abgesehen. Damals fiel mir das auch unglaublich schwer, weil ich bisher immer nur im Präteritum geschrieben habe und jetzt plötzlich Präsens kam, was einfach ungewohnt war. Facepalm Counter steht im Übrigen jetzt bei 1.


    [subtab=I.]
    Der I. Lucid



    • Lanas angesprochene Angst vor der Dunkelheit wird in Zukunft noch eine größere Rolle spielen. Merkt es euch. ;D


    • Ich gestehe, dass ich und mein Freundeskreis gerne so albern sind wie Ames es ist, als sie einen auf hochnäsige Tussi macht. Dementsprechend ist das etwas, was ich für die Story übernommen habe.


    • Ich war mir bis gerade nicht mehr sicher, wann genau die Story spielt. Jetzt weiß ich es wieder, da ich es gottseidank mal im Text erwähnt habe. Es ist Mai. Und das erwähne ich jetzt hier auch nur, damit ich einen Ort habe, wo ich nachschauen kann, hihi.


    • Jeremy ist ziemlich empathisch. Dadurch, dass er allerdings noch nicht so oft aufgetreten ist, merkt man das wohl weniger, aber man kann es erschließen, als er erkennt, warum Holly so schüchtern ist. Auch wenn der Junge ziemlich aufgedreht ist (nicht ganz so sehr wie Haruhi zum Beispiel, aber doch auch ziemlich aktiv), hat er ein feines Gespür für die Gemütslagen anderer.


    • Hier gibt es eine Stelle, die leider kaum jemand verstanden hat, was aber an meinen Formulierungen liegt. Zwischen dem Gespräch mit Wade und der Pause liegt nämlich eine Stunde Mathe mit Croucher. Durch die Einweisung, die Ames und Lana Holly geben sollen, kommen sie zu spät zur Stunde und bekommen Ärger. Dafür entschuldigt sich Holly. Das mit den verschimmelten Heften ist unserer Parallelklasse im Übrigen passiert, und ich kann es immer noch nicht so recht fassen.


    • Zu der Zeit, in der dieses Kapitel entstanden ist, war ich gerade mit meiner theoretischen Fahrprüfung beschäftigt und unglaublich stolz, dass ich den Sinn der Kupplung endlich verstanden hatte. Dementsprechend musste ich das irgendwie einbringen, hihi.


    • Der Einwurf, dass es in Deutschland wesentlich mehr regnet als ich England ist übrigens unnützes Faktenwissen. :> Aber ja, ich habe es kontrolliert.


    • Hin und wieder komme ich um einen gewissen Gamerhumor einfach nicht drum herum...

      Zitat

      „Da bist du ja, Schätzchen!“ Lulu lehnt locker im Türrahmen und schaut auf meine Tüten herunter. „Mission erfolgreich?“
      „Abgeschlossen mit S-Rank!“


      Ich wälze es einfach darauf ab, dass Haruhi großen Einfluss auf Lana hat. Punkt.


    • Auch die Aufschieberei der Hausaufgaben hat Lana von mir. Ganz besonders Mathe wurde immer nur schnell hingekritztelt. Wenn überhaupt. :X


    • Den schönen Traum, den Lana hier erlebt, musste ich mir leider komplett ausdenken, sprich- so etwas Schönes träume ich nicht. Nein, ich träume nur von Horrorzeug. Und Germanys Next Topmodel. Und Tod und Verderben.


    [subtab=II.]
    Der zweite Lucid



    • Ich bin es von Anime und Serien-Charakteren eigentlich gewöhnt, dass sie einfach nichts begreifen, ohne, dass man es ihnen direkt auf die Nase reibt. Deswegen kommt mir Lana auch recht schlau vor, da sie auf bestimmte Dinge schließen kann und Zusammenhänge sieht. Manchmal habe ich aber das Gefühl, dass sie zu schlau ist. Oder aber meine Standarts sind einfach mies.

    • Ich hatte echt Schwierigkeiten, all das, was Lana in diesem Kapitel so erklärt, irgendwie sinnvoll in den weiteren Plot einzubauen. Und ich bin mir auch immer noch nicht komplett sicher, ob es so bleiben wird, wie ich es vorhabe. :P

    • Lanas Panikanfall hatte ich nur noch vage in Erinnerung, um ehrlich zu sein. Holly hat sie in Träumen bisher wirklich nur in schwachen Momenten gesehen, haha.

    • Auch wenn sie es nur als Ausrede benutzt, Lana leidet tatsächlich ein wenig an Schlaflosigkeit. Sie wacht früher auf, als nötig, kann manchmal auch nicht einschlafen, selbst wenn sie es möchte.

    • Ich finds toll, hin und wieder Informationen über die Charaktere einfließen zu lassen. So auch Haruhis Otaku Dasein und Jeremys Schamlosigkeit was das Tragen von Röcken betrifft. :D

    • Schwarzer Tee mit Milch und Zucker ist übrigens mein Morgenritual. Und damit auch das der Wells. :P

    • Zitat

      In einem Ohr schallt laute Popmusik, die mich zumindest ein wenig ablenkt. Gerade beschimpft Britney sich selbst als Bitch.


      Das musste einfach sein, haha.

    • Der reflexartige Schlag nach dem, der einen berührt, passiert mir auch manchmal. Bei Lana ist es aber noch sinnvoller, da in allerlei Horrorszenarien die bösen Buben einen ja erst mal von hinten berühren und "Buh" flüstern. Verteidigungsmechanismus eben.

    • Der Grund, warum Erschossen oder Erstochen zu werden nicht zum Koma führt, ist der direkt folgende Schock, der Lana aufweckt. Es ist also nicht ganz so einfach, ins Koma zu fallen, wie sie denkt, aber nach so einer Erkenntnis denkt man wohl überkritisch.

    • Jeremy ist offiziell ein Luxusweibchen. Oder Männchen. Aber er ist trotzdem ziemlich erträglich, weil er die Dinge irgendwie trotzdem wertschätzt. Die Beats-by-Dre, die jetzt Lana gehören, hat er ihr geschenkt, weil sie sich selbst keine leisten konnte. Weil er aber wusste, dass sie sie mit so einer Begründung nicht annehmen würde, hatte er "plötzlich kein Interesse mehr an inen und wollte sie loswerden".

    • Lana ist übrigens ziemlich selbstkritisch. Ganz so schlimm, wie sie es hier darstellt, sind ihre schlechten Launen nicht. Aber alleine die Tatsache, dass sie sich sowohl verbal, als auch mit Fäusten wehren kann ist für viele Mitschüler schon Grund genug, sich nicht allzusehr mit ihr anzulegen. Die Gerüchte tun nämlich ihr Übriges.

    • Ich finde Ahnenforschung fürchterlich interessant. Deswegen auch die etwas längere Passage über die Suche nach anderen Verwandten. Wie ich auf Squash gekommen bin, ist mir selbst nicht ganz klar. Ich habe mich aber nicht über die Regeln informiert. :P Und die Anspielung auf griechische Mythologie musste auch wieder sein, haha.

    • Ich habe sehr, sehr lange darüber nachgedacht, ob ich eine Passage einfügen soll, die nicht aus Lanas Sicht geschrieben ist oder nicht. Letztlich habe ich mich dafür entschieden, weil man sonst eventuell nicht versteht, wie Mr. Chamberlain auf die beiden aufmerksam wird. Es ist und bleibt dabei aber ein Stilbruch.


    [subtab=III.]
    Der dritte Lucid



    • Der Toastbrotwitz ist fürchterlich alt. Aber ich finde ihn in allen Variationen immer noch herrlich.

    • Ich hab schon öfters davon gehört, dass Leute träumen, dass sie nackt mitten in einem Raum voll von Personen stehen. Mir ist das glücklicherweise noch nicht passiert, haha. Lana dafür schon.

    • Zitat

      Gott, warum müssen NPCs immer so harte Gliedmaßen haben.
      Und alle, die jetzt an etwas anderes denken, gehen bitte in die Ecke und schämen sich!

      Der war vollkommen spontan und ich habe ihn auch erst dann eingebaut, als ich am nächsten Tag die Zweideutigkeit dahinter bemerkt habe.

    • Kennt ihr das, wenn ihr nachts die ganze Zeit wach seid, eigentlich schlafen müsst, dann aber ständig nachrechnet, wie lange ihr noch schlafen könnt? Passiert mir dummerweise viel zu häufig.

    • Im Nachhinein betrachtet ist die extreme Angst von Nicholas und Benjamin doch ziemlich übertrieben. Aber ich kann mich damit herausreden, dass Traumwanderer generell ein Problem mit zwischenmenschlichen Beziehungen haben. Nicholas kann andere Menschen kaum ausstehen, Holly fürchtet sich geradezu vor ihnen, Lana wird schnell aggressiv. Wenn Traumwanderer aufeinandertreffen, wird der Effekt noch etwas verstärkt. Deswegen reagiert Lana auch so extrem auf Nicholas.


    [subtab=IV.]
    Der vierte Lucid



    • Ich bin ziemlich zufrieden mit der Beschreibung von Lanas Angst. Auch, wenn es vollkommen übertrieben wirken kann (da schließe ich mich der Meinung eigentlich auch an, aber weiter oben habe ich ja erwähnt, dass solche überschwänglichen Emotionen bei Traumwanderern sehr verbreitet werden), fühle ich mich in dieser Passage schon fast selbst etwas nervös.

    • Bevor ihr fragt: Ja, auch das Affären-Gelaber, das Haruhi bringt, um Lana etwas abzulenken, habe ich mir nicht unbedingt ausgedacht. Ich habe merkwürdige Freunde, schätze ich.

    • Ich. Hasse. Ausdauernlaufen.

    • Falls es noch niemandem aufgefallen ist: Lana provoziert gerne, wenn man sie nervt. Und vor Erwachsenen macht sie da kaum halt.

    • Dass Benjamin Andy mal eben mit einem Schlafmittel außer Gefecht gesetzt hat mag komisch erscheinen. Merkt es euch vielleicht für später.

    • Hach, Lana. Du Arme musst darunter leiden, dass ich zu viele Jugendromane gelesen habe. Und dass ich dummerweise nicht ganz so in einer Illusion lebe, wie die meisten Mädchen, die sich in die Arme des starken, leicht forschen, aber gutaussehenden Typens schmeißen wollen.
      Wie ich das meine?
      Mihihi.
      Das bleibt ein Ge-heim-nis!

    • Ich habe absolut keine Ahnung von Autos. Ich weiß, wie ich sie zu fahren haben, aber ich kenne mich nicht mit Marken aus und wenn jemand den neuen Opel Adam in den Himmel hochlobt, runzele ich nur die Stirn und schalte innerlich ab.


    [tab='so much data']
    [subtab=V.]
    Der fünfte Lucid



    • Mir ist aufgefallen, dass Lana am Anfang des Kapitels doch ziemlich in Selbstmitleid versinkt. Das konnte ich natürlich nicht zulassen, also stellt sie irgendwann dasselbe fest. :D

    • Wenn ich etwas durch den Wind bin, rede ich noch viel mehr, als ich es ohnehin schon tue, weil ich Stille dann gar nicht leiden kann. Bei Lana passiert es, wenn sie versucht, sich von etwas abzulenken- in diesem Fall, damit sie nicht weinen muss. Klappt leider nicht so.

    • Ich habe tatsächlich einen seit/seid Fehler eingebaut. Ich gehe mich mal gerade selbst verprügeln... Oh, wait. Es sind sogar zwei. .__. GOTT. So viele Fehler!

    • Es lohnt sich offensichtlich, seine Storys noch einmal durchzulesen. *eifrig Notizen mach*

    • Mir fällt gerade auf, wie fürchterlich kitschig Benjamin und Lana sich benehmen, haha. "Ich halte meinen Traum für dich offen", "er drückt meine Hand".. ahaha. Es ist niedlich. Aber ich muss mich die ganze Zeit zusammenreißen.


    [subtab=VI.]
    Der sechste Lucid



    • Auch diese schöne Welt musste ich mir leider komplett selbst ausdenken, da ich so etwas Schönes scheinbar einfach nicht träumen kann. Traurig aber wahr. Vielleicht sollte ich es mal mit lucidem Träumen versuchen...

    • Wie ich ausgerechnet auf Paris gekommen bin, weiß ich selber nicht mehr genau. Ich glaube, ich hatte zu der Zeit etwas mehr davon gehört.. Hatte das mit Bioshock Infinite zu tun? Oder lief nebenbei Ratatouille? Ich weiß es nicht mehr. Aber es passte- auch wenn es ziemlich klischeehaft war, haha.

    • So einen Traum zu haben macht scheinbar selbst der grummeligsten aller Grummeligen gute Laune. :D Ich gebe zu, dass ich selbst manchmal urplötzlich gute Laune habe und zum Teil nicht mal weiß, warum. Aber dann summe ich auch nonstop und springe schon fast durch die Gegend.

    • Diese Färbesache, über die die Frau beim Fernsehsender, in dem Lanas Mutter arbeitet, gesprochen habe, habe ich übrigens direkt aus einer Klatschsendung übernommen. Ich weiß nicht mehr, wer es war, J-Lo vielleicht, auf jeden Fall haben die sich lange daran aufgehalten und das fand ich unheimlich amüsant.

    • Zitat

      Oh wow, es kann Emotionen zeigen. Faszinierend.

      Wo gerade Nicholas größtes Charaktermerkmal (Das Fehlen großartiger Begeisterung oder überhaupt Emotionen) angesprochen wird... Ich habe lange überlegt, ob ich ihn jetzt zu einem Jerk machen soll, wie er im Buche steht, ähnlich Gideon aus Rubinrot, aber genau aus diesem Grund, weil es schon einen Haufen solcher Typen gibt, habe ich mich dagegen entschieden. Ich mag Nicholas sogar ziemlich, muss ich sagen. Lana macht er erst Angst, was aber vor allem daran liegt, dass er ein Traumwanderer ist, und die reagieren aufeinander immer etwas extrem, letztlich versteht er einfach nicht viel von zwischenmenschlichen Beziehungen. Er wurde immer als etwas besonderes behandelt, musste Training durchlaufen und ähnliches, hatte mit den gleichen Menschen Kontakt und viel mit dem Familienbusiness zu tun- da war kaum Zeit für normale Leute. Er hat sich damit zufrieden gegeben, das zu tun, was man ihm sagt, und entwickelt nur selten Interesse in andere Menschen, weil sie eben "normal" sind.

    • Ach, stimmt. Das war ja mein erstes Kapitel im Profibereich. Mann, mann, lang ists schon her. Ich muss wirklich häufiger mal schreiben.


    [subtab=VII.]
    Der siebte Lucid



    • Traumwanderer haben allemale einen nervösen Tick. Sie müssen sich irgendwie, in irgendeiner Form bewegen, und schauen hektisch hin und her, solche Dinge halt. Das bemerken sie nicht und bei ihnen ist es auch kein Zeichen für Nervosität. Sie können noch so ruhig sein, bei ihnen hört das nie ganz auf, was auf andere befremdlich wirken kann.

    • Bei Loreen ist die Nervosität, die Lana verspürt, eine etwas andere. Sie ist ohnehin schon ziemlich nervös, und dadurch, dass Loreen so selbstsicher ist, was Gestik, Mimik und Verbales betrifft, macht sie großen Eindruck auf Lana.

    • Zitat

      In meinen Gedanken schleicht sich eine kleine, mit schlechtem, italienischen Akzent ausgestattete Stimme ein: ‚Lana, man wendet sich nicht gegen Familie.‘

      TV14 Werbung. Old but Gold, ich lache jedes Mal wieder drüber. :D

    • Ich mag Loreen. Punkt aus Ende. Ich kann es nicht ganz begründen, vielleicht, weil sie sich etwas traut, was ich wohl nie könnte, nämlich alle ihre Gedanken ungefiltert auszuspucken und sich zu keinem Zeitpunkt irgendwie schuldig zu fühlen.

    • David, den Assistenten von Dr. Phillips, gibt es übrigens nur, weil ich keine Ahnung hatte, wie ich der Abkürzung "BOIA" übersetzen soll- also, wie ich für jeden Buchstaben ein passendes Wort finden kann. Ich hab damals meinen Buchsbaum gefragt, ob ihm was einfiele und wir haben lange gegrübelt- aber es kam einfach nicht raus. Also musste es als Insider in die Story mit rein und dafür dient David. BOIA ist im übrigen auch schon ein Insider, der auf seinem Mist gewachsen ist, haha. Grüße gehen raus an den Meerschweinchen Halbgott. Huhu o/

    • Gewalt löst jedes Problem- Übernommen aus Thor 2, in dem Thor das fremde Schiff mit einem gekonnten Schlag auf die Tasten wieder zum Laufen bringt.

    • Ah, und noch etwas, was mit Buxi zusammenhängt:

      Zitat

      „Wie heißen diese Noppen eigentlich?“

      Wir haben gegrübelt und wussten es beide nicht. Habs übrigens immer noch nicht herausgefunden, haha.... Ah, stimmt. Elektroden, scheinbar haben wir es doch irgendwann herausgefunden, haha.


    [subtab=VIII.]
    Der achte Lucid


    • Zitat

      Und ich denke daran, dass seine Augen.. hübsch sind. Ja, Lana. Du bist wirklich tief gesunken.

      Ein kleiner Seitenhieb auf all die Jugendromane, die sich so extrem auf "Hübsche" Jungs beschränken, haha. Ich gebe zu, auch Benjamin ist so einer, aber das hat andere Gründe, als das bloße "er ist hübsch, weil er der männliche Hauptcharakter und Love-Interest ist".

    • Auch, wenn man es kaum für möglich hält, Nicholas kann tatsächlich so etwas wie Mitgefühl empfinden. In diesem Fall weiß er nämlich selbst, was für ein Gefühl es ist, wenn man im Korridor ist und die Türen öffnen muss. Dementsprechend kann er Lana hier auch verstehen. Er ist nicht gefühlslos, nur nicht ganz so verständnisvoll, wie manch anderer. Und das auch nicht absichtlich.

    • Ich weiß selbst nicht mehr genau, warum ich ausgerechnet eine Blume genommen habe, die Lana herbeizaubert. Eigentlich sollte man ja davon ausgehen, das etwas, was lebendig ist, schwerer herzuholen ist. Schätze, dass ich es damit begründen kann, dass sie den ganzen Nachmittag im Garten zugebracht hat.

    • Das Kaninchen mit Regenbogenschwanz entspringt im Übrigen einem Romanversuch meinerseits. Die Protagonistin hatte ebenfalls die Kraft, Dinge herbeizuholen (wenn auch aus gänzlich anderen Gründen). Und da hat sie sich eben ein Kaninchen mit buntem Schwanz gewünscht. Der Typ, der neben ihr saß, hat sie übrigens dafür ausgelacht- Nicholas wohl eher nicht, der ist froh, dass sie überhaupt was zu Stande bringt.


    [subtab=IX.]
    Der neunte Lucid


    • Das Abgehackte am Anfang des Kapitels wurde ja zum Teil kritisiert. Hier stand ich auch vor der Wahl, wie ich es handhaben soll. So, wie es jetzt ist, oder, dass Lana direkt in Ohnmacht fällt. Eine nüchterne Beschreibung konnte nicht sein, weil es im Präsens geschrieben ist und aus Lanas Sicht- Schmerzen führen nun einmal zu unzusammenhängenden Sätzen und wirrem Denken. Ohnmacht wollte ich letztlich nicht, weil Schmerz, den sie empfindet, ihr einen Art Denkzettel verpasst. Diesen Schmerz wird sie niemals vergessen und ist auch essentiell für die weitere Story, weil er ihre Angst schürt. Ohnmacht hätte diesen Effekt eher nicht gehabt.
      Ich finde es übrigens auch ziemlich gut, dass diese Passage anstrengend zu lesen ist. Für Lana ist das ganze ja auch kein Zuckerschlecken. Man kann es dementsprechend also als eine Art Stilmittel betrachten.

    • Der Grund, warum das Platzen durch übermäßigen Süßigkeitenkonsum nicht zum Koma geführt hat, ist übrigens, dass dieser Tod einfach viel zu unrealistisch war. Lana konnte sich nicht vorstellen, dass sie dadurch sterben kann, also kann ihr Gehirn ihr das auch nicht zum Verhängnis machen.

    • Ja, Benjamin ärgert sich viel zu sehr. Und ja, seine Reaktion ist überzogen, das ist mir bewusst. Wartet nur etwas ab, das erklärt sich irgendwann. :)


    [subtab=X.]
    Der zehnte Lucid


    • Nach zwei oder auch drei Kapiteln mit einiges an Action für Lana dachte ich, sie hätte noch einmal ein etwas ruhigeres Chap verdient. :) Und die anderen Charaktere (hier ganz besonders Lulu und Ames) müssen ja auch noch etwas... Öh, Screentime haben.

    • Lulu kann sehr, sehr furchteinflößend sein, wenn sie will. Vor allem dann, wenn sie einen ihrer Liebsten in Gefahr sieht. Löwenoma Ludmilla zum Dienst!

    • Zitat

      „Dann ist ja gut“, antworte ich. „Was meinst du… Barbie und die Prinzessinnen Akademie oder Fairytopia?“

      Weil es eine unglaublich spannende Frage ist: Sie haben beide Filme geschaut. :D

    • Wow, zu diesem Kapitel habe ich nicht wirklich etwas zu sagen. Ich finde, es spricht recht für sich selbst. Es passiert nicht viel, außer, dass die anderen Charaktere noch etwas weiter beleuchtet werden. Haruhi, Olivia und Jeremy kommen dann beim nächsten Kapitel wieder etwas weiter dran, Holly wohl auch, eventuell auch Benjamin, je nachdem, wie weit ich komme. Bin ja eine unverbesserliche Vielschreiberin.


    [tab=Fin]

    Oh wow, ihr habt ja keine Ahnung, wie sehr ich dieses Special unterschätzt habe. Es hat echt sehr viel länger gedauert, als ich dacht, weil meine Kapitel so hoffnungslos lang sind, arg. Anyway, ich lasse das hier jetzt recht kurz. Ich hoffe, ihr hattet Spaß mit diesem kleinen Special, bald geht es weiter mit dem nächsten Kapitel- dieses Mal mit anderen Überschriften.
    Ich wünsche euch noch einen schönen Abend!


    [background='#ffffff']Dandelion (die jetzt ziemlich glücklich ist, das alles hinter sich zu haben)
    [/tabmenu]

  • Hallo, Pusteblume!
    Ich habe dir damit ja schon gedroht, aber nun mache ich die Drohung wahr und du bekommst ein Kommentar von mir. Ein paar Dinge, die mir aufgefallen sind, und die vor allem die früheren Kapitel betreffen, habe ich dir ja bereits mitgeteilt, sodass ich sie jetzt nicht nochmal extra aufschreibe, aber das liegt ja alles eh schon ne ganze Weile zurück, dass du das geschrieben hast. Naja, wie dem auch sei, ich halte mich für clever wenn ich das Kommentar in Sinnabschnitte aufteile, also bekommst du zuerst was zu Lesen über Stil und Sprache, dann über das Plotwriting und zuletzt über den Inhalt! Ich habe btw die anderen Kommentare nicht gelesen, also verzeih, wenn dir alles, was ich hier schreibe, schon gesagt wurde.


    1. Stil und Sprache
    Da wirst du von mir wohl am wenigsten Kritik von mir hören, weil du darin verdammt gut bist. Vor allem, weil du es schaffst, den Stil exzellent an den Charakter der Erzählerin anzupassen, wie ich finde – überschnörkeltes, stark umschweifendes Gerede kommt in dieser Geschichte praktisch gar nicht vor, obwohl man das im BB ja doch häufiger liest (nicht, dass ich etwas dagegen hätte, im Gegenteil, nur passt das oft nicht zu den betreffenden Storys). Hier passt es jedoch gut. Bisher habe ich es im übrigen immer kritisiert, wenn eine Geschichte im Präsenz geschrieben war, aber hier sehe ich zu dieser Kritik merkwürdigerweise keine Veranlassung. Du schreibst im Präsenz, aber davon nahm ich als Leser kaum Notiz – es fühlt sich absolut nicht gezwungen an und ehrlich gesagt ist es mir auch erst recht spät überhaupt erst aufgefallen. Da habe ich mich dann gehörig gewundert, weil ich im ersten Moment dachte, du wärst im Tempus verrutscht, bis ich feststellte, dass alles im Präsenz ist. Da hast du also echt gute Arbeit geleistet, wobei ich mich trotzdem irgendwie frage, warum du das überhaupt gemacht hast. Der Ich-Erzähler ist ja dafür da, die räumliche Distanz zwischen Leser und Figur auf 0 zu beschränken, dafür kann man mit diesem Aber eine zeitliche Distanz schaffen – genau das verhinderst du durch die Schilderung im Präsenz jedoch.
    Das kann letztendlich Meta-Fragen aufwerfen, die einen aus dem Lesefluss reißen können. Es kommen Fragen auf, wie – wem genau erzählt Lana die Geschichte? Warum tut sie das? Warum spricht sie den Leser an? Die Beantwortung dieser Fragen hat nicht die geringste Relevanz für die Geschichte und lenkt einen deswegen von der Geschichte möglicherweise ab. Die Wahl einer anderen Perspektive oder eines anderen Tempus hätte das im Keim erstickt. Wäre die Geschichte im Präteritum geschrieben, könnte man die Fragen, sofern sie aufkommen, ja ganz leicht damit beantworten, dass sie die Geschichte später Bekannten erzählt. Naja, ich hoffe, du verstehst, was ich damit meine. Es ist nur eine Anmerkung, keine wirkliche Kritik. Wenn man ein ungewöhnliches Tempus oder eine ungewöhnliche Erzählweise aussucht, dann wird der Leser automatisch nach einer Relevanz innerhalb der Story dafür suchen, und da es bei deiner Geschichte dafür keine direkte Relevanz gibt, geht diese Suche ins Leere.
    Um auch noch zur Rechtschreibung und Zeichensetzung etwas zu sagen – die ist wirklich richtig gut! Mir sind um Längen weniger Fehler aufgefallen, als ich bei einer so langen Story mit derart umfangreichen Kapiteln erwarten würde, wo ja die Konzentration schon mal nachlassen kann. Abgesehen davon habe ich dir das mit den Auslassungspunkten ja schon gesagt, ach und du schreibst irgendwie sehr oft „Standart“ statt Standard, das fällt auch auf. Insgesamt machst du aber so selten Fehler dass man fast nie aus dem Lesefluss gerissen wird. Um es zusammenzufassen: Stil und Sprache sind überdurchschnittlich gut und die Geschichte ist daher exzellent nachzuvollziehen.


    2. Plotwriting und Pacing
    Was mir zum Plot zunächst auffällt, ist natürlich, dass er sehr bunt und vielfältig ist. Du flechtest massig viele Details ein, die der Geschichte Tiefe geben, aber andererseits auch dazu beitragen, dass sie vom Pacing her etwas durcheinander wirkt. Für mich fehlt es irgendwie an einer klaren Plotstruktur, vieles wirkt auf mich spontan und zusammenhangslos. Charakteristisch hierfür ist der Anfang der Geschichte, wo die Schule eine extrem große Rolle spielt und sich alles auf diesen Schauplatz konzentriert, doch wenn ich zurückblicke hat die Schule ja erschreckend wenig Bezug zur bisherigen Handlung. Nehmen wir halt mal an, du hättest das mit der Schule komplett rausgelassen, alle ihre Freunde gestrichen und direkt mit dem Dreamwalking-Plot angefangen – es wäre kaum was anders! Aber ich beziehe mich auch nicht nur auf den großen Schulaspekt, sondern auch auf viele kleine Szenen, für die sich mir (noch) nicht ihr Bezug zur Gesamtstory aufgetan hat. Du flechtest viele Details ein und beleuchtest die (durchaus interessanten) Charaktere sehr schön, das Problem dabei besteht darin, dass du das zu einem Zeitpunkt tust, wo der Haupthandlungsstrang noch kaum begonnen hat und auch noch kein großer Spannungsbogen existiert. Und jetzt sind 10 Kapitel da, und dennoch habe ich irgendwie das Gefühl, dass die Story noch nicht so richtig losgegangen ist.
    Es laufen nur wenige Spannungsbögen, die auch alle kein storytragender Konflikt sind. Außerdem hast du, glaube ich, ein wenig das Problem, dass du mit foreshadowing zu großzügig umgehst, sodass spätere Twists fast immer total vorhersehbar sind. Das Einzige, was mich bisher wirklich überrascht hatte, war, dass Holly nun doch mit der Organisation zusammenarbeitet, wofür mich nun auch wirklich die Gründe interessieren – somit hast du mit diesem Aspekt erfolgreich ein gutes Stück Spannung aufgebaut.
    Was ich mich insgesamt noch Frage – warum gerade Lana? Warum ist die Geschichte gerade aus Lanas Sicht erzählt, warum hast du nicht einen beliebigen anderen Traumwanderer gewählt? Bis diese Frage beantwortet ist und bis demzufolge klar wird, warum nur Lana diese Geschichte erzählen kann und sonst niemand, fühlt es sich auch nicht richtig so an, als würde die Geschichte in Gange sein. Ich nehme an, es wird sich irgendwann rausstellen, dass sie unglaubliche Fähigkeiten hat oder dass Holly so richtig ausrastet und nur Lana sie retten kann, aber wenn das so wäre, hätte man das schon viel früher aufwerfen müssen, finde ich. Ich hoffe mal, dass ich verständlich rübergebracht habe, was ich mit diesen Punkten meine. Für mich wirkt es ein wenig so, als wüsstest du noch nicht zu 100%, was du mit der Geschichte erzählen willst, als wärst du dir noch nicht genau sicher, was du genau aufschreiben möchtest, denn andererseits glaube ich, dass du viel schneller auf diesen Punkt hinarbeiten würdest!


    3. Inhalt
    A) Charakere: Ich mag deine Charaktere. Lana finde ich sehr sympathisch, wenngleich ich aber den Eindruck habe, dass sie ich irgendwie zu jedem männlichen Wesen der Story hingezogen fühlt, das irgendwie in ihrem Alter und nicht schwul ist. Ich bin kein großer Fan von Romanzen, aber hier steht das zumindest nicht allzu sehr im Weg rum, wenngleich ich jedoch finde, dass sie das viel zu überstürzt handhabt, weil sie die Jungen ja kaum kennt. Zwar wird das in der Story auch gelampshaded, andererseits wirkt es aber trotzdem auf mich ein bisschen so, als würdest du das überhetzen, damit du es früh in die Story einbringen kannst. Dabei wäre es so einfach gewesen, das ein wenig realistischer zu gestalten! Was mir bei deinem Storywriting auffällt (und ich hab grade vergessen es beim Pacing zu erwähnen also mogle ich es mal hier dazu): Du scheinst immer alles beschreiben zu wollen, was deiner Lana passiert. Es gibt nahezu keine Raffungen, keine Zeitsprünge, kaum Derartiges. Dabei wäre es gar nicht so unrealistisch gewesen, dass zwischen dem Tag, an dem sie Holly kennen lernt und dem Tag an dem Nic und Ben antanzen, mehrere Wochen vergehen. Ich meine, es ist doch unwahrscheinlich, dass von allen abertausenden Träumen, in denen die zwei landen können, sie ausgerechnet im selben Traum landen! Oder dass der Chamberlain sofort Zeit hat, sich um die zwei zu kümmern und gleich alle Übersee fliegen, als hätten sie Zuhause nichts zu tun. Oder dass sie Lana sofort in ihre Maschine verfrachten wollen, anstelle zu sagen, dass sie noch ein paar Tage warten, um sie an all das neue zu gewöhnen. Selbst, wenn du ein paar dieser Aspekte wegargumentieren kannst, bleibt der Grundsatz bestehen: Du schilderst alles, auch dann, wenn du es einfach überspringen könntest, ohne dass es wirklich schaden würde.
    So, zurück zu den Charas. Ben finde ich ja wirklich sehr bold, oder wie man das nennen soll auf deutsch, haha. Ist mir dadurch sogar eher unsympathisch, weil er sich so schnell an Lana ranmacht, aber wer weiß, vllt erinnert sie ihn an seine Ex oder so. Ich mag Loreen btw auch gern, von ihr zu lesen gefällt mir. Die Freunde von Lana wirken alle auf mich irgendwie etwas übertrieben jugendlich-verzogen, aber das habe ich dir ja schon erzählt. Lulu ist auch angenehm, aber sie kommt mir doch etwas naiv rüber, irgendwie seltsam, aber ich kann das leider nicht so genau beschreiben. Was ich aber auf jeden Fall loben möchte, ist dass durch die vielen Details alle deine Charaktere sehr glaubwürdig und tief wirken, auch und gerade wenn sie nur extrem wenig Screentime haben. Das gefällt mir sehr, ebenso wie die Dynamik zwischen den Personen.
    B) Plot: Ich find es teilweise echt faszinierend, was für eine Aufmerksamkeit du an den Tag legst, wenn du deine Umwelt beobachtest, wenn man bedenkt, wie vieles von solchen Kleinigkeiten du in deine Geschichte packst. Da habe ich echt Respekt vor, dass du das kannst, vieles von solcherlei Dingen würde den meisten gar nicht erst auffallen, noch viel weniger würden auf den Gedanken kommen, das in eine Geschichte zu packen. Das find ich echt richtig gut! Vom Inhalt her gibt es nur ein paar Kleinigkeiten, die ich weniger gut nachvollziehen kann. Beispielweise, aber das ist ja eben schon kurz angekommen, dass die Familie, die ihren Sitz ja in Großbritannien zu haben scheint, einfach mir nichts dir nichts nen Haufen wichtiger Leute nach Amerika schickt und die dann zufällig dort in der Nähe grad das Medizinische Gerät parat haben UND die BOIA, die mit Sicherheit auch nicht gerade billig und überall zu haben ist. Ansonsten wirkt mir Loreen etwas überladen. Sie ist Anfang 20, aber schon mit dem Psychologie-Studium fertig und arbeitet als Psychologin?! Das Studium dauert 5 Jahre – ok, machbar, wenn sie sich beeilt. Aber dass sie dazu noch Ärztin sein soll, ist ja nun wirklich ziemlich an den Haaren herbei gezogen, denn 1. sind Psychologen keine Ärzte, dürfen also auch keine Spritzen oder Medikamente verteilen und 2. dauert das Medizinstudium auch nochmal sicher 7 Jahre. Wenn sie dann auch noch sich um Lana psychiatrisch kümmern soll, bedeutet das, sie ist zusätzlich vielleicht sogar noch Psychotherapeutin, was auch noch mal eine dreijährige Ausbildung für Psychologen ist. Letztlich bedeutet das, sie hat angefangen zu studieren, als sie … sieben Jahre alt war!
    Das ist jetzt natürlich etwas übertrieben. Trotzdem kann sie mit Anfang 20 wohl kaum die Kompetenzen besitzen, die ihr in der Geschichte unterstellt werden. Das ist zwar kein großer Punkt, aber ich wollte es nur mal erwähnt haben. Was mir zusätzlich nur schwer nachvollziehbar scheint, ist die Tatsache, dass die Traumwanderer ins Koma fallen, wenn sie im Traum ersticken oder ertrinken. Erstmal ist ertrinken unglaublich schmerzhaft, immerhin füllen sich die Lungen da mit Wasser, und beim Ersticken ist das variabel. Aber auch so scheint es mir etwas seltsam – wieso sollten sie aus dem Koma nicht wieder herausgeholt werden können? Meine rudimentären Komakenntnisse sind zwar nicht sehr verlässlich, aber immerhin handelt es sich hier um Science Fiction, und wenn die Traumwanderer in anderer Leute Träume einbrechen, Wahrsagen und Telekinese verwenden können, muss doch auch jemand Gedankenlesen können. Oder dem Hirn eines im Koma liegenden Traumwanderers halt sagen, dass es wieder aufwachen kann, weil es nicht tot ist. Aber naja, ich will da deine Story-Logik nicht über den Haufen werfen, ich kann mich nur irgendwie schwer mit dem Gedanken anfreunden, tlmao.
    Abgesehen von diesen Aspekten finde ich das alles aber durchaus nachvollziehbar (über die Hirnprozentsache sehen wir mal großzügig hinweg haha).


    So, ich denke mal, das ist jetzt soweit alles, was ich zu sagen hatte. Insgesamt gefällt mir die Geschichte natürlich echt gut, was ja klar sein sollte, sonst hätte ich sie immerhin nicht so weit gelesen! Ich hoffe, dass du mit dem Kommentar was anfangen konntest und ich bin mal gespannt auf die nächsten Kapitel o/