Colorieren mit Photoshop (oder anderen Grafikprogrammen)

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  • Colorieren mit Photoshop


    Da ich schon von mehreren Leuten darauf angesprochen wurde, wie ich meine Zeichnungen mit Photoshop coloriere, dachte ich mir, ich schreibe mal ein Tutorial für alle Nachwuchskünstler ^^
    Da ich selbst, als ich gerade Photoshop und ein Grafiktablett bekommen habe, große Schwierigkeiten hatte, ein gutes Tutorial zu finden und überall immer nur Halbheiten, bzw. komplizierte Fachbegriffe standen, möchte ich eine sehr ausführliche und genaue Anleitung schreiben. Ich schreibe es allerdings so, wie ich es mache und wie es für mich am besten funktioniert, es gibt viele verschiedene Techniken, mit meiner komme ich gut klar, es muss nur jeder für sich selbst herausfinden, wie es für ihn am besten ist!
    Vorweg:
    Ich selbst verwende ein Grafiktablett und kann deshalb nicht sagen, ob sich diese Technik auch zum Colorieren mit der Maus eignet. Im Zweifelsfall einfach mal ausprobieren…
    Außerdem habe ich für dieses Tut ein Bild verwendet, das ich bereits fertig gezeichnet habe. Deshalb stimmen teilweise die Ebenen nicht ganz, denn es sind mehr zu sehen, als für den jeweiligen Schritt nötig wären. Bitte nicht davon irritieren lassen!!


    Dieses Tutorial ist für Photoshop geschrieben, allerdings funktioniert dieses Prinzip mit so gut wie jedem Grafikprogramm, Hauptsache, es arbeitet mit Ebenen! Unten mehr zu verschiedenen Softwares!



    Ebenen


    Das Ebenenprinzip wurde früher (heute teilweise auch noch) verwendet, um Trickfilme zu produzieren. Man kann sich die Ebenen vorstellen, wie Klarsichtfolien, also dünne, durchsichtige Plastikfolien. Zeichnet man auf eine Ebene beispielsweise einen Hintergrund, legt eine neue Ebene an und auf diese neue Ebene einen Schmetterling, dann kann man je nachdem, auf welcher Ebene man sich befindet, einzelne Bildelemente bearbeiten, ohne dass andere davon betroffen sind! Wenn ich jetzt also bei dem Schmetterling abrutsche und etwas wegradieren möchte, dann muss ich keine Angst haben, dass ich den Hintergrund gleich mitwegradiere, schließlich befindet er sich auf einer separaten Ebene.

    Ebenen lassen sich leicht verschieben, man kann also den Schmetterling zum Beispiel auch weiter nach oben oder nach unten setzen.

    Soviel zu den Ebenen, jetzt stelle ich euch die Werkzeuge vor, die ihr braucht!


    Werkzeuge


    Werkzeugspitzen- oder Pinselwerkzeug

    Mit diesem Werkzeug arbeite ich eigentlich am meisten.

    Der Pinsel funktioniert ähnlich, wie das Bunstiftwerkzeug, allerdings ist der Pinsel, durch verschiedene Einstellungsmöglichkeiten flexibler und leichter in der Handhabung.

    Außerdem sehen Linien, welche man mit diesem Werkzeug zieht im Gegensatz zum Bunstiftwerkzeug weicher aus, weniger verpixelt.

    In der Tabelle ganz oben findet man verschiedene Einstellungsmöglichkeiten, wie Fluss, Deckkraft, Pinseldicke und Pinselspitze.

    (Mit Rechtsklick auf der Werkzeug-Palette kann man vom Stift zum Pinsel wechseln)


    • Radiergummi-Werkzeug
      Sollte klar sein ^^
      Man kann Farbe wieder wegradieren, betroffen ist immer nur die aktive Ebene. (also die, die auf der Palette blau angezeigt ist)
    • Zauberstab
      Dieses Werkzeug ist praktisch, wenn man einzelne Bildelemente auswählen möchte.
      Wenn man ein Element ausgewählt hat, kann man nicht außerhalb der Auswahl zeichnen, praktisch zum colorieren!
    • Abwedler/Nachbelicher-Werkzeug
      Mit diesem Werkzeug lassen sich Farben heller, bzw. dunkler machen.
      Je nachdem, wie man es eingestellt hat, mehr oder weniger, sehr praktisch um schnelle Effekte zu erzielen!
      (Mit Rechtsklick auf der Werkzeug-Palette kann man vom einen zum anderen wechseln)


    Schritt 1


    Transparente Outlines öffnen (wie man Outlines transparent macht, wird am Ende erklärt!)

    Unter die Outlines Ebene eine neue Ebene anlegen (Ebene --> neu --> Ebene)

    Diese Ebene füllt ihr ganz einfach mit Weiß. Jetzt verschwinden die Outlines, aber keine Angst! Ihr schnappt euch einfach auf der Ebenenpalette die Weiße Ebene und zieht sie unter die andere. Dann habt ihr deren Lage geändert, die weiße Ebene liegt unter der Outlines Ebene und man sieht wieder beide!


    Oder --> *Klick*
    Jetzt sperren wir die Weiße Ebene und die mit dem Outlines mit dem Schloss, damit wir nicht aus Versehen draufzeichnen.


    Danach legen wir eine neue Ebene ÜBER die anderen Ebenen an (dazu gehen wir auf die Ebene ganz oben, also die mit dem Outlines und erstellen dann eine neue)
    Auf diese Ebene machen wir in eine Ecke kleine Kleckse mit den Farben, die wir verwenden wollen. Ob man dann auch gleich die Schatten dazumacht, bleibt einem selbst überlassen, ich mache es eigentlich nicht. Sinn und Zweck des Ganzen ist es, dass man hinterher nicht mehr viel Zeit braucht, um die Farben herauszusuchen und dass man außerdem sieht, wie die Farben zusammen wirken.
    Danach auch diese Ebene sperren!


    Oder --> *Klick*


    Schritt 2


    Das war jetzt genug Vorbereitung, nun beginnen wir mit dem Colorieren!

    Dazu füllen wir die weiße Ebene mit einem Hellen Grau/Lila oder Blauton (zum Entsperren der Ebene einfach die Ebene markieren und dann auf das Schloss oben klicken)

    Man lässt die Ebene nicht weiß, da man vor allem bei helleren Tönen sonst nicht sehen kann, ob man beim Radieren etwas vergessen hat. --> Ebene wieder sperren.

    Dann legen wir direkt unter der Outlines-Ebene eine neue Ebene an. (Dazu entweder auf die Ebene darunter gehen und eine neue erstellen, oder die neue einfach drunterschieben)

    Diese Ebene benennen wir nach ihrem ’’Inhalt’’, ich habe diese Ebene einfach ’’Haut’’ genannt. Dann könnt ihr hinterher besser sehen, welche Ebene das jetzt ist, wird nämlich sonst ein bisschen unübersichtlich.

    Was ihr zuerst coloriert, bleibt euch selbst überlassen, allerdings ist es sinnvoll, mit den großen Flächen anzufangen. Ich beginne eigentlich immer mit der Haut (wenn es denn eine gibt xD) Danach dann einfach immer die Fläche nehmen, die am größten ist.

    Ihr müsst jetzt aber nicht ganz sorgfältig darauf achten, nicht rauszumalen, denn da ihr euch unter der Outlines-Ebene befindet, könnt ihr da nicht draufpatzen. Einfach ganz grob ausmalen!


    Oder --> *Klick*


    Jetzt geht’s an die Doktorarbeit! Wir bleiben weiterhin auf der Haut-Ebene und zoomen mit dem Lupen-Werkzeug, bzw. dem Navigator nah an die Outlines hin. Dann packen wir den Radiergummi aus und fangen an, alles Rausgemalte wieder wegzuradieren. Das ist echt ne große Arbeit und es empfiehlt sich, dabei geduldig zu bleiben, wenn man ein sauberes Endergebnis haben möchte.


    Oder --> *klick*


    So geht das dann mit allen Farben und je mehr Ebenen man hat, desto leichter wird es, da sie dich dann gegenseitig überdecken. Deshalb: Für jede neue Farbe eine neue Ebene UNTER der vorherigen. (Hier gilt das selbe wie oben, entweder gleich darunter erstellen, oder einfach verschieben)
    Wenn man das dann mit allen Farben gemacht hat, hat man schon mal einen großen Schritt geschafft! Sollte dann ungefähr so aussehen:


    Oder --> *klick*


    Schritt 3:


    So, jetzt geht’s ans Schattieren! Das ist eigentlich relativ einfach, vorausgesetzt, man kann einigermaßen gut Schatten setzen, aber da man auch ruhig ein bisschen rumprobieren kann, dürfte das kein Problem sein. (Einfach immer vorstellen, von wo die Lichtquelle kommt und dann logischerweise der Schatten sein müsste).

    Wir gehen auf die Ebene, zu welcher wir einen Schatten hinzufügen möchten, in diesem Falle auf die Haut-Ebene und klicken einmal mit dem Zauberstab-Werkzeug hinein, sodass die ganze Haut markiert ist.

    Dann duplizieren wir diese Ebene (Ebene --> Ebene duplizieren) und haben sie so zweimal und auch auf der kopierten Ebene ist die Haut ausgewählt.

    Wir holen uns eine schöne Farbe für den Schatten (dazu einfach mit dem Pipetten-Werkzeug in die Haut klicken und einen Ton suchen, der euch gefällt.)


    Oder --> *klick*
    Wir erinnern uns: Mit dem Zauberstab ausgewählte Bildbereiche können nur innerhalb der Auswahl bearbeitet werden! Das kommt uns jetzt zugute (=
    Wir können nämlich nicht aus der Auswahl herausmalen, nur innen drinnen rumpfuschen, aber das ist nicht so schlimm! Einfach Schatten draufmalen, Feinarbeiten können hier genauso wie vorhin mit dem Radiergummi gemacht werden. (Um eine Auswahl rückgängig zu machen, einfach mit dem Zauberstab-Werkzeug außerhalb des Bildes klicken)
    Ja, so macht ihr das dann mit allen Ebenen und am Schluss sieht das ganze dann so aus:


    Oder --> *klick*


    Schritt 4:


    Das sieht doch jetzt schon mal ganz ordentlich aus, nicht?

    Aber es geht noch besser!

    Wenn man sich nämlich mal so in seiner Umgebung umsieht, dann fällt einem auf, das Schatten nicht ganz einheitlich sind, sondern dunkler werden, je weiter sie von der Lichtquelle entfernt sind! Das versuchen wir jetzt auch mal!

    Dazu gehen wir auf unsere duplizierten Schatten Ebenen, markieren den Schatten mit dem Zauberstab und drücken die Tastenkombination Strg+C. Danach erstellen wir eine neue Ebene über der Schattenebene, klicken sie an und drücken Strg+V. Wenn man jetzt mal die anderen Haut-Ebenen unsichtbar macht (auf das Auge links klicken), sieht man, dass der Schatten jetzt ganz alleine auf einer Ebene ist! Das ist wichtig, denn jetzt können wir uns das Nachbelichten Werkzeug schnappen und den Schatten nach und nach verdunkeln. Wie dunkel ihr ihn macht, bleibt euch selbst überlassen, man muss einfach ein bisschen mit der Belichtung rumspielen (in der Leiste ganz oben) und dann sieht man ja schnell, wie es aussieht. Wichtig ist hierbei, dass man auch hier auf den Lichteinfall achtet, also dass man den Schatten dort verdunkelt, wo das Licht am wenigsten hinkommt. Wenn man eine weiche Werkzeugspitze verwendet, bekommt man einen sehr weichen Farbverlauf, perfekt für Kleidung!


    Das gleiche könnt ihr natürlich auch bei den hellen Stellen machen! Dazu geht ihr mit dem Zauberstab in den helleren Bereich, kopiert ihn auf eine neue Ebene und verwendet dann das Abwedeln-Werkzeug. Das funktioniert genau gleich, nur macht es die Farben eben heller und nicht dunkler!
    Das Ergebnis kann dann ungefähr so aussehen:


    Oder --> *Klick*


    Schritt 5:


    Das Bild ist jetzt eigentlich fertig, es fehlt nur noch ein netter Hintergrund. Ich persönlich bin ein kleiner Hintergrund-Muffel und gestalte ihn dann auch immer dementsprechend einfach.

    Bei diesem Bild habe ich einfach ein helles Blau genommen, eine Ebene über der Grauen Hintergrund-Ebene erstellt (welche ich wieder weiß gefärbt habe) und damit ein bisschen rumgeschmiert. Dann ein dunkleres Blau und eine kleinere Werkzeugspitze genommen und noch mal drüber… ziemlich primitiv, aber wirkungsvoll :D


    Wenn ihr etwas professionelleres haben möchtet, dann müsstet ihr mal ein bisschen nach guten BG Tuts googeln, ich kann da leider nicht wirklich weiterhelfen ^^


    So, jetzt noch die Künstlersignatur und fertig ist das Bild:


    Oder --> *klick*


    Outlines transparent machen


    Hier gibt es zwei verschiedene Möglichkeiten. Man kann die Outlines nämlich entweder direkt am PC erstellen, oder aber auch auf Papier zeichnen und diese dann verwenden.

    Ich beginne mit ersterem!


    Schritt 1:
    Skizze auf Papier zeichnen. Ich persönlich bevorzuge für die Arbeit mit dem PC saubere Skizzen und pause deshalb teilweise meine unordentlichen Skizzen noch einmal sauber auf ein anderes Papier durch, damit ich mich besser auskenne. Geschmackssache!
    Bild scannen und mit Photoshop öffnen!


    Schritt 2:
    Die Ebene auf der Ebenenpalette anklicken und die Deckkraft reduzieren, bis man nur noch ein leichtes Grau hat.
    Neue Ebene darüber anlegen, mit ’’Outlines’’ benennen und die Ebene mit der Skizze sperren.


    Schritt 3:
    Den Pinsel auspacken, schwarze Farbe und eine Werkzeugspitze wählen. Bei der Werkzeugspitze nehme ich immer den kleinen harten Standartpinsel, Größe zwischen 3-4 Pixel und den Fluss reduziere ich in der Tabelle oben auch auf ca. 92%.
    Dann einfach nah an die Outlines heranzoomen (beim Navigator nehme ich immer 300%) und dann einfach alles nachfahren, bis alles schwarz ist. Wenn man dann die Ebene mit der Skizze wegnimmt, hat man schöne saubere Outlines.


    Möglichkeit 2


    Schritt 1:

    Skizze auf Papier zeichnen und dann ganz sauber mit einem dünnen schwarzen Fineliner auf ein anderes Papier durchpausen. Die Outlines müssten sehr ordentlich sein, man darf nicht schmieren und keinen Bleistift verwenden!


    Schritt 2:
    Das Bild mit Photoshop öffnen.
    Mit der Tastenkombination Srtg+A das ganze Bild auswählen. Dann Strg+X drücken und es damit ausschneiden. Eine neue Ebene anlegen, draufklicken und dann Strg+V drücken, um das Bild wieder einzufügen. Die Füllmethode von dieser Ebene auf multiplizieren stellen.
    Das bewirkt, dass die weißen Teile des Bildes transparent (also durchsichtig) und die schwarzen undurchsichtig erscheinen.


    Jetzt kann man auf einer Ebene darunter colorieren und die Outlines bleiben sichtbar!



    Ich hoffe mal, dass mein Tutorial einigermaßen verständlich geschrieben ist und dass man mir folgen konnte ^^"
    Wenn nicht --> bitte rühren, ich erkläre Sachen gerne auch noch mal ausführlicher!
    Aber, wie gesagt, jeder muss mit der Zeit selber für sich herausfinden, wie er es am besten kann, es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, das hier ist einfach ein Grundprinzip, von dem man aber natürlich auch abweichen kann!


    Über ein bisschen Feedback, Verbesserungsvorschläge, Hinweise auf Fehler und ein paar Outcomes würde ich mich sehr freuen (=
    Viel Spaß beim colorieren!


    LG,
    Ichigo


    Ach ja... bitte nicht ohne meine Zustimmung vervielfältigen oder weitergeben ^^

  • effizient

    Hat das Label Digital hinzugefügt.
  • effizient

    Hat das Label Tutorial hinzugefügt.