Rache

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  • Jeder hat das Recht zu leben. Wenn jemand einem anderen das Leben mutwillig nimmt um sich selbst zu bereichern (materiell oder immateriell, sei es auch nur Lust), der hat somit das Recht auf sein eigenes Leben verworfen, womit es für mich persönlich aus moralisch-ethischer Sicht nicht verwerflich ist, diesen Menschen zu bestrafen. Er hatte nicht das Recht dazu einem anderen das Leben zu nehmen und zu vergewaltigen, warum hat er also jetzt das Recht sein gewohntes Leben weiterzuleben mit dem Blut eines anderen an seinen Händen? Deshalb begibt sich ein Rächer auch nicht auf dasselbe Niveau wie der eigentliche Mörder, weil immer das Motiv eine Rolle spielt.

    Du sagst es, jeder hat das Recht zu leben, auch Mörder. Der Witz nämlich am Recht zu leben ist, dass es das grundlegenste Recht ist, was jeder Mensch hat und welches prinzipiell niemals an eine Bedingung geknüpft sein kann. Somit kann ein Mensch sein Recht auf Leben nicht verwirken, er kann lediglich das Recht verwirken, sich frei in der Gesellschaft ohne Einschränkung zu bewegen.
    Und ja, der Rächer begibt sich eben doch auf das selbe Niveau, wie ein Mörder oder Vergewaltiger. Ein Mensch, der mordet, handelt aus niederen Beweggründen, die meist die Aufgabe haben, ihm selber Genugtunung oder Vorteile zu verschaffen. Jemand der sich rächt, tut genau das selbe. Jemanden, der sich rächt, geht es nicht darum andere zu schützen, es geht darum, dass seine eigene Vorstellung von Gerechtigkeit durchgeboxt wird, es geht ihm darum, seine Wut zu besänftigen. Jemanden zu töten, um dabei seine eigenen Wünsche und Vorstellung durchzusetzen, ist letztendlich auch nur eine Handlung, die durch Egoismus und eigenen Trieben angetrieben wird und somit vom Motiv her nicht viel anders als ein Mord oder eine Vergewaltigung ist.


    Denn genauso ist der Rechtsstaat bis zu einem gewissen Punkt subjektiv und verlässt sich auf seine eigene Einschätzung. Oft werden Menschen zu Unrecht verurteilt, teils zum Tode, oder kommen erst nach Jahrzehnten wieder aus dem Gefängnis raus, weil im nachhinein festgestellt wurde dass die Rechtssprechung falsch war und die Person unschuldig ist. Subjektivität aufgrund fehlender oder falscher Faktenlage ist nichts was sich nur auf Rache projiziert; der Rechtsstaat hat da dieselben Lücken. Und wie oft kommt es vor, dass Menschen zu milde bestraft werden für eine skrupellose Tat, womit den Angehörigen, die ohnehin schon leiden, auch noch ins Gesicht gespuckt wird?

    Objektivität hat rein gar nichts mit Fehleranfälligkeit zu tun. Objektivität beschreibt schlichtweg die Unabhängigkeit der Beurteilung eines Sachverhaltes vom jeweiligen Betrachter, sprich, dass ich mein Urteil durch die Betrachtung der vorgelegten Tatsachen fälle und nicht aufgrund meiner eigenen subjektiven Meinung, die ich mir auf Grundlage meiner eigenen Moralvorstellungen gebastelt habe. Gerichte fällen ihre Urteile in einem Gerichtsverfahren, wo Beweise vorgeführt und Zeugen vernommen werden und man beide Seiten der Medaille beleuchtet, die Urteilsfindung beruht nicht auf den Einfluss von Emotionen, sondern schlichtweg auf Grundlage von gesammelten Beweisen. Dass diese Beweise natürlich manchmal fehlerhaft sind und dass man aufgrund dieser, falsche Urteile trifft, ist eben normal und kann passieren. Und genauso, wie Gerichtsurteile falsch sein können, so ist die Urteilsfindung der Person extrem fehleranfällig und das nebenbei noch stärker, weil schlichtweg zu wenige Seiten betrachtet werden und das eigene Empfinden im Vordergrund steht.

    Ein Mensch dem direkt geschadet wurde, betrachtet die Sache in der Regel immer subjektiv, da er aufgrund seiner Wut und seiner Trauer selten die Möglichkeit hat, einen so bereiten Raum an Fakten zu sichern, da verlässt man sich zunehmens auf sein eigenes Gefühl und will gerade auch oftmals das Eigenverschulden nicht sehen, man ignoriert somit sogar Fakten. Mein Beispiel verdeutlicht das. Die Fernsehbeispiele dagegen, sind in dieser Diskussion schlichtweg unbrauchbar, weil sie, wie bereits gesagt wurde, genau konstruiert sind und es das klar abgetrennte Böse und Gute gibt, wo die Ursachen und die Beweggründe der Tat eben niemals erläutert wurden. Im echten Leben allerdings sind die Fälle komplexer, der durchschnittstäter wird nicht als Mörder geboren, sondern wird durch Jahrelangen Umgang in der Gesellschaft so, wie er ist, zumal die meisten Tötungsdelikte Affekttaten sind.


    Ihr redet hier ständig von einem Teufelskreis.

    Wir reden von einem Teufelskreis, weil Rache diesen schafft, wenn wir von der Theorie ausgehen, dass sie erlaubt und gesellschaftlich anerkannt wäre. Sorry, aber wir haben keine Gutmenscheneinstellung, sondern haben anscheinend begriffen, dass, anders als im Fernsehen, selbst Mörder keine vereinsamten Menschen sind, die sozial auf einer verlassenen Insel großgeworden sind, weshalb wir logischerweise Fälle auf der Grundlage der Realität nennen. Auch ein Mörder hat Menschen um sich herum, die eben diesen Menschen lieben und der ihnen nahesteht. Wie gesagt, viele Straftaten sind faktisch Affekttaten, passierten somit nicht geplant, weshalb es eben selten diesen kaltblütigen Obergangster aus dem Fernsehen gibt. Die Menschen haben auch Freunde, Familie, Kinder usw. Und wenn du Rache ausübst, dann fragt sich die Gegenseite eben, warum du dir das Recht rausgenommen hast, jemanden zu töten, da eben, wenn die Schuld nicht einwandfrei vor Gericht feststellbar war, du jemanden getötest hast, der in deren Augen unschuldig gewesen ist. Folglich werden sie sich an dir rächen, und deine Angehörigen werden sich wiederum an deinem Mörder rächen und immer so weiter. Bei Rache geht es nie um Gerechtigkeit, sondern schlichtweg darum, dass man sich selber besser fühlt, somit handelt man aus egoistischen, nicht schützenswerten Motiven, was moralisch ebenfalls verwerflich ist, denn man macht dies nur, um Genugtuung zu erlangen.

  • Auch ein Mörder hat Menschen um sich herum, die eben diesen Menschen lieben und der ihnen nahesteht.

    Das ist auch der Punkt warum ich es auch gut finde noch ein Gewissen zu haben, was aber auch bei mir die Gewissenbisse auslösen würde, schließlich war er der Täter, er ist das allerletzte, aber ich schädige seinen ANgehörigen damit wenn ich ihn töten würde. (Wenn ich kein Gewissen hätte würde mich das nicht stören, aber was für ein Glück habe ich eins, denn durch diese Tat würde ich im nachhinein nicht mehr glücklich werden, nicht direkt, weil der Massenmörder (zum Beispiel) tot wäre, nein weil die Familie die dieses kranke Schwein noch hatte, zerstört wird, ihr Leid, wäre das was mich mein lebenlang (in Form von Gewissenbissen) verfolgen würde.

  • Übergutmenschen

    Ich könnte immer kotzen, dass die Tatsache, dass man Gutes will, als Beleidigung benutzt wird.

    Aber auch an Que und Anti, ich hab mir jetzt nicht alles durchgelesen, wie würdet ihr handeln wenn jemand eure Familie abmurkst?

    Ganz ehrlich, ich habe keine Ahnung. Ich weiß es nicht. Ich hoffe, ich würde mich an die hier von mir niedergeschriebenen Moralvorstellungen halten. Garantieren kann ich es nicht, da ich in einer emotionalen Extremsituation wäre, die vermutlich keiner ernsthaft einschätzen kann. Was ich jetzt, wo ich bei klaren Gedanken bin, sicher sagen kann, ist, dass ich unbedingt möchte, dass man diese Moralvorstelllung auch bei mir anlegt und mich bei zuwiderhandeln entsprechend bestraft. Würde ich also als Rache jemanden umbringen, so will ich als ein Mörder betrachtet werden.
    Meine Freundin, die neben mir sitzt und mitliest, hofft übrigens, dass ich einen Mord an ihr nicht mit einem Mord rächen würde.

  • Meine Freundin, die neben mir sitzt und mitliest, hofft übrigens, dass ich einen Mord an ihr nicht mit einem Mord rächen würde.

    Wenn deine Freundin tot ist, hat sie keine Meinung mehr. Alles was sie hinterlässt ist eine große Wunde in deinem Herzen, in die jedes mal Salz gestreut wird wenn du dir nochmal klar wird, dass die Person, die sie abgestochen hat um an das Portemonnaie zu kommen, Gründe im Leben findet zu lachen. Die Frage ist dann nur noch, wie du mit dieser Tatsache umgehst und nicht, ob deine tote Freundin es gewollt hätte oder nicht.

  • Wenn deine Freundin tot ist, hat sie keine Meinung mehr.

    Interessant, wenn ich deiner Aussage korrekt folge, dann muss ich, wenn ich meine Freundin wirklich liebe, im Falle ihres Todes das komplette Gegenteil von dem tun, was ihr zu Lebzeiten immer wichtig war. Das ist ein viel größerer Beweis meiner Liebe, als wenn ich für das eintrete, was ihr und mir zu Lebzeiten immer wichtig war. Und wenn ich mich dann an dem Mörder räche, dann tue ich das nicht für mich, sondern für sie und für die Gesellschaft. Scheint mir völlig logisch, damit würde ich mich sicher nicht im geringsten selbst belügen, ich wäre ein Held, ein strahlendes Vorbild für die Menschheit.
    Ich nehme an, es war nicht zu überlesen, da ich trotzdem nicht davon ausgehen kann, dass es jeder mitbekommen hat: Sarkasmus

  • @Tarakesa Also gibst du hier ja gerade selber zu, dass dieser Racheakt alleine eine Befriedigung für dich wäre und sonst keinen Nutzen hätte. Also ich weiß ja nicht, aber für mich ist dieses Motiv genauso verwerflich, wie alle anderen Mordmotive. Gefühle sind keine Rechtfertigung für Handlungen. Nur weil du etwas fühlst, musst du diesem Gefühl nicht nachgehen. Welch eine Doppelmoral, herrlich. xD
    Übrigens nice, dass du auf die anderen Beiträge nicht eingegangen bist.

  • @QueFueMejor


    Solltest du also mit dem Mörder deiner Freundin in einem Raum sein oder wissen wo er sich so aufhält, bei dem der Rechtsstaat versagt hat, dann lässt du ihn gehn mit dem Argument, meine Freundin hätte es nicht gewollt dass ich dir was antue, also komm, geh mal. Ja gut, weil die Freundin es damals so aus dem Affekt heraus gesagt hat als wir daheim im Forum diskutiert haben, hast du nochmal Glück gehabt. Aber mach das bloß nicht nochmal, das mit dem abstechen um an's Portemonnaie zu kommen, versprochen?


    Realistisch.


    Zitat von Antiheld

    Übrigens nice, dass du auf die anderen Beiträge nicht eingegangen bist.

    Du kannst nicht von mir verlangen, dass ich mit 5 Leuten gleichzeitig diskutiere, sprich die 5fache Arbeit habe. Deshalb versuche ich das wichtigste zusammenzufassen. Nene. :b

  • Würde ich also als Rache jemanden umbringen, so will ich als ein Mörder betrachtet werden.

    Dem steht auch nichst entgegen, ich würde mich auch niemals als Held feiern oder sagen es ist das richtige was ich getan habe, ich wollte lediglich andere davor schützen (auch wenn es in deinen AUgen extrem ist), genau so einen Verlsut in kauf zu nehmen wie ich es würde.
    Ich bin der letzte der sagen würde, preist mich als Held an shet ich habe einen Masenmörder ERMORDET, ich würde mich auch keineswegs einer Strafe entziehen, in dem Moment in dem das Hirn abschaltet und die Emotionen überkochen bin ich unzurechnungsfähig und denke nur, der muss aus dem weggeräumt werden, damit er KEINEM mehr schaden antut, dass ich dafür in den Knast gehe VERLANGE ich auch.
    Denn ich hab in diesem Moment einem Menschen das Leben genommen, was ich zwar in dem Moment durch Emotionen ausblenden werde und nur weiß "der macht nichts mehr", aber später ohne mich selbst zu belügen sagen kann, "und dafür gehst du in den Knast". (ich hoffe du kommst mir noch hinterher :D , in dem wirren^^)



    Meine Freundin, die neben mir sitzt und mitliest, hofft übrigens, dass ich einen Mord an ihr nicht mit einem Mord rächen würde.

    Umarm deine Freundin, gib ihr einen Kuss, den diese Denkweise ist vollkommen richtig, wenn Sie schon sagt, dass Sie nicht will dass du dir dein Leben kaputt machst und unter anderem auch das Leben der Familie des Täters. (Der Satz ist übringes mehr als ernst gemeint, da ist weder Ironie oder Sarkasmus enthalten)

  • @Tarakesa
    Nochmal zum Mitschreiben: Wie ich in der Situation handeln würde, weiß ich nicht. Ich kann nur hoffen, dass ich moralisch richtig handeln würde, also keine Rache nehmen würde. Denn Rache ist nicht gerecht und nicht moralisch richtig, egal, wie sehr du versuchst sie so aussehen zu lassen. Die Beweggründe mögen nachvollziehbar erscheinen, manch einem sogar richtig, die Handlung, im aktuell besprochenen Extremfall Mord, ist schlichtweg falsch. Sie ist immer falsch und sie wird nie richtig und gerecht werden.

  • Realistisch.

    Du meinst, es ist realistischer, dass man den Mörder, der einen geliebten Menschen getötet hat, zufällig alleine in einem Raum trifft, keine anderen Menschen sind in Hör- oder Sichtweite und man hat zufällig eine Waffe dabei oder schafft es sogar, diesen Mörder mit bloßen Händen zu töten? Und natürlich ist die Hemmschwelle zum Mord, die eigentlich jeder Mensch (oder beinahe jeder Mensch) hat, auf einmal so weit herabgesetzt, dass man einfach einen anderen Menschen töten kann? Hast du eine Ahnung davon, wie schwer das in der Praxis allein schon aus emotionaler Sicht ist, selbst wenn du an Rache gedacht hast? Wenn du in dem Moment über Leben oder Tod entscheiden musst? Dein Szenario ist kompletter Unsinn und berücksichtigt Emotionen deutlich weniger als ich es tue.

  • @Tarakesa
    Nochmal zum Mitschreiben: Wie ich in der Situation handeln würde, weiß ich nicht. Ich kann nur hoffen, dass ich moralisch richtig handeln würde, also keine Rache nehmen würde. Denn Rache ist nicht gerecht und nicht moralisch richtig, egal, wie sehr du versuchst sie so aussehen zu lassen. Die Beweggründe mögen nachvollziehbar erscheinen, manch einem sogar richtig, die Handlung, im aktuell besprochenen Extremfall Mord, ist schlichtweg falsch. Sie ist immer falsch und sie wird nie richtig und gerecht werden.

    Angenommen, jemand klaut dir 5000 Euro und der Rechtsstaat kann dir nicht helfen. Ist es fair, dass du dir, wenn sich die Gelegenheit ergibt, auch 5000 Euro oder Wertsachen von ihm stiehlst um den Schaden zu begleichen, auch wenn schon viel Zeit vergangen ist (da du vorher sowieso nicht die Möglichkeit hattest das zutun und er deine 5000 Euro schon investiert hat)? Oder sagst du, ist meine Schuld, nächstes mal pass ich besser auf mein Geld auf.




    Zitat von Thrawn

    Du meinst, es ist realistischer, dass man den Mörder, der einen geliebten Menschen getötet hat, zufällig alleine in einem Raum trifft, keine anderen Menschen sind in Hör- oder Sichtweite und man hat zufällig eine Waffe dabei oder schafft es sogar, diesen Mörder mit bloßen Händen zu töten? Und natürlich ist die Hemmschwelle zum Mord, die eigentlich jeder Mensch (oder beinahe jeder Mensch) hat, auf einmal so weit herabgesetzt, dass man einfach einen anderen Menschen töten kann? Hast du eine Ahnung davon, wie schwer das in der Praxis allein schon aus emotionaler Sicht ist, selbst wenn du an Rache gedacht hast? Wenn du in dem Moment über Leben oder Tod entscheiden musst? Dein Szenario ist kompletter Unsinn und berücksichtigt Emotionen deutlich weniger als ich es tue.

    War nur 'n Beispiel. Ich hätte dich für intelligenter gehalten, als dass du jetzt dieses theoretische Beispiel rauspickst und ihn zum Kern meiner These machst. Es muss kein Raum sein in dem du mit ihm eingesperrt bist. Es reicht zu wissen wo er wohnt und zu wissen, was er in seiner Freizeit so treibt und wo er unterwegs ist. Es wird nicht allzu schwer sein ihn irgendwann zu erwischen wenn keiner hinsieht. Und natürlich ist die Hemmschwelle für Mord drastisch gesenkt, wenn dein Leben zerstört und die wichtigsten Menschen in deinem Leben getötet wurden. In solchen Situationen zeigt sich das wahre Gesicht des Menschen. Kannst du mal aufhören mit deinem künstlichen Weltbild?


    Hier geht es nicht darum ob Rache am Mörder die Konsequenz sein muss, sondern darum dass eure Denkansätze ziemlich unrealistisch sind.

  • Und natürlich ist die Hemmschwelle für Mord drastisch gesenkt, wenn dein Leben zerstört und die wichtigsten Menschen in deinem Leben getötet wurden.

    Das ist der Grund, weshalb die Zahl der Rachemorde überall auf der Welt so verdammt astronomisch hoch ist. Oh, richtig, sie ist es nicht.

    Ich hätte dich für intelligenter gehalten, als dass du jetzt dieses theoretische Beispiel rauspickst

    Bitte vielmals um Entschuldigung, dass ich deine eigene Aussage, dass wir viel zu theoretisch und weltfremd seien, ernst und mir zu Herzen genommen habe.


    Und wenn sich das "wahre Gesicht" der Menschen zeigt, heißt das, dieses ist bei allen gleich und sie sind bereit, aus Rache jemanden umzubringen? Oder sieht man in der Situation eher, ob sie es sind oder nicht sind?

  • Kannst du mal aufhören mit deinem künstlichen Weltbild?

    Fragst du und konstruierst zuvor noch das nächste künstliche Beispiel um mir und jedem anderen doch irgendwie die Aussage zu entlocken, Rache wäre gerecht. Bzgl Mord hast dus nicht geschafft, auch beim Geld wirst dus nicht schaffen. Und immer schön mit dem Einschub, dass der Rechtsstaat ja versagt habe, weil er das ja bekanntlich ständig tut. Zumindest bekomme ich hier den Eindruck, dass du dieser Meinung bist.

  • Zitat von QueFueMejor

    Fragst du und konstruierst zuvor noch das nächste künstliche Beispiel um mir und jedem anderen doch irgendwie die Aussage zu entlocken, Rache wäre gerecht. Bzgl Mord hast dus nicht geschafft, auch beim Geld wirst dus nicht schaffen. Und immer schön mit dem Einschub, dass der Rechtsstaat ja versagt habe, weil er das ja bekanntlich ständig tut. Zumindest bekomme ich hier den Eindruck, dass du dieser Meinung bist.

    Your point? Hier geht es darum ob Rache moralisch verwerflich ist oder nicht unter den genannten Bedingungen. Ob und wie oft diese Bedingungen zutreffen ist eine ganz andere Sache. Mit deinem Gutmenschendenken kommst du mir wie jemand vor, der alles mit sich machen lassen würde, wenn der liebe Rechtsstaat oder sonst wer dich nicht bei der Hand halten und die Probleme für dich lösen würde (jetzt im Bezug auf das Geldbeispiel). Das perfekte Opfer, um ihm in der Schule das Essensgeld zu klauen.

  • Diese Diskussion verdeutlicht sehr schön meinen Standpunkt, wonach Rache niemals gerecht sein kann. Finde es aber doch etwas schockierend, dass Blutrache von einigen als gerecht empfunden wird, sogar wenn völlig Unbeteiligte getötet werden sollen.


    Gerechtigkeit ist dem Grunde nach natürlich subjektiv, sie ist aber keine Moral bzw. sie bezieht sich nicht ausschließlich auf den Einzelnen. Es ist völliger Unsinn zu sagen, dass jeder selbst frei entscheidet was (für ihn) gerecht ist. Wer Blutrache moralisch in Ordnung findet, der tickt eben so. Keineswegs kann er daraus aber ableiten, dass seine Moralvorstellung auch gerecht ist. Hier wurde schon der kategorische Imperativ genannt, aber auch die Goldene Regel ist ein guter Beurteilungsmaßstab für gerechtes Handeln. Grundprinzip der Gerechtigkeit ist die Gleichheit und somit auch die Verallgemeinerung. Es ist ein Wertungswiderspruch, wenn man Blutrache als gerecht empfindet sie zugleich aber nicht als allgemein gültiges Gesetz einführen möchte.


    Der andere Punkt ist, dass Racheakte grundsätzlich emotionsgeleitete und egoistische Handlungen sind. Wer den Mörder einer geliebten Person als Racheakt töten will, der sieht nur sich und den Mörder und handelt dabei nach Gefühl, nicht nach Vernunft. Angehörige oder Freunde des Mörders sind ebenso gleichgültig, wie die eigenen und der Rest der Gesellschaft. Der Mörder bekommt keinen "fairen Prozess", sondern wird "blind" von seinem Henker verurteilt. Der Rächer will nur eines: Genugtuung. Er will den Mörder töten, damit es ihm selbst besser geht und nimmt dabei billigend in Kauf, dass es nach dem Racheakt anderen, auch Unbeteiligten, schlechter geht. Wo ist da auch nur ein Stückchen Gerechtigkeit?

    Angenommen, jemand klaut dir 5000 Euro und der Rechtsstaat kann dir nicht helfen. Ist es fair, dass du dir, wenn sich die Gelegenheit ergibt, auch 5000 Euro oder Wertsachen von ihm stiehlst um den Schaden zu begleichen, auch wenn schon viel Zeit vergangen ist (da du vorher sowieso nicht die Möglichkeit hattest das zutun und er deine 5000 Euro schon investiert hat)?

    Natürlich wäre das fair und - wenn der Staat tatsächlich versagt hat! - auch gerecht. Allerdings wäre das keine Rache, du würdest nur den erlittenen materiellen Schaden vom Schädiger zurückholen. Du würdest nicht aus dem Motiv heraus handeln, jemanden alleine wegen Rachegelüsten zu schaden.

  • Zitat von Leviator

    Natürlich wäre das fair und - wenn der Staat tatsächlich versagt hat! - auch gerecht. Allerdings wäre das keine Rache, du würdest nur den erlittenen materiellen Schaden vom Schädiger zurückholen. Du würdest nicht aus dem Motiv heraus handeln, jemanden alleine wegen Rachegelüsten zu schaden.
    (...)
    Der Mörder bekommt keinen "fairen Prozess"

    Durch den Mord an einer dir wichtigen Person wird aber ein noch größerer (immaterieller) Schaden zugefügt. Und deshalb ist Auge um Auge auch verständlich, wenn du diesem Menschen den gleichen Schaden zufügen willst. Es ist einfach gerecht. Dass du den Schaden, den du anderen zufügst auch selbst verdienst. Du nimmst dir das Recht raus über das Leben und den Zustand von anderen zu entscheiden, also kannst du nicht das Recht verlangen fair behandelt zu werden, wo du unfair zu anderen bist. Aus rechtlicher Sicht nicht zutreffend, aus moralischer definitiv.

    Zitat von Leviator

    und nimmt dabei billigend in Kauf, dass es nach dem Racheakt anderen, auch Unbeteiligten, schlechter geht.

    Denen wird es auch schlechter gehen, wenn dieser Mensch lebenslang ins Gefängnis kommt. Die Emotion der Mitmenschen kann kein Grund sein, den Täter gehen zu lassen. Es sind auch zwei verschiedene Dinge, Angehöriger einer unschuldigen Person zu sein und Angehöriger eines Täters. Es kommt auch vor dass ein Täter von seinen Angehörigen für seine Tat verstoßen wird. Demnach würde ich auch nicht den Tod eines geliebten Menschen rächen wenn ich wüsste, dass dieser Mord selbst ein Racheakt war, verursacht dadurch dass diese geliebte Person selbst jemanden aus niederen Beweggründen getötet hat. Meine Sicht auf diesen Menschen wäre eine ganz andere und das Verständnis für den Rächer da. Dieser Teufelskreis trifft nur bei subjektiven Schuldzuweisungen zu (wie das Beispiel mit den Eltern, die dem PKW Fahrer die Schuld am Tod des Sohnes gegeben haben, obwohl der Sohn Schuld war), nicht (oder selten(er)) bei deutlichen Taten. Wenn ich weiß, dass mein bester Freund ein Mörder oder Vergewaltiger ist, dann verändert sich mein Bild (wahrscheinlich) schlagartig. Würde ich mich an dem Vater rächen, der sich an meinem Freund gerächt hat dafür dass er seine Tochter vergewaltigt und umgebracht hat? Definitiv nicht.

  • Komplizierte moralische Konstrukte hast du da. Und wieso erlaubst du dir eigentlich, einfach mal so ethische Grundsätze aufzustellen, ohne sie wirklich begründen zu können? Wenn du schon Begriffe wie Ethik, Moral und Gerechtigkeit benutzt, solltest du dich bestenfalls auch mit diesen auskennen und nicht einfach sagen "ja das wäre moralisch richtig, weil der Täter das Gleiche verdient hat wie sein Opfer". Es gibt nun mal ethische Grundsätze, die auch schon hier erwähnt wurden. Und wenn der Racheakt eben gegen diese Grundsätze verstößt, kannst du doch nicht ernsthaft darauf beharren, dass er trotzdem ethisch korrekt ist.
    Außerdem kannst du Mord nicht mit einem Diebstahl vergleichen. Natürlich ist es gerecht, dass das Geld, das dir gestohlen wurde, wieder an dich zurückgeht. Das ist ja auch keine Rache. Aber du kannst doch nicht einfach behaupten, dass es dann auch gerecht ist, wenn man dem Täter stets das Gleiche antut wie es dem Opfer angetan wurde. Nur weil etwas für dich richtig ist, ist es noch lange nicht gerechtfertigt. Den Begriff Gerechtigkeit sollte man viel objektiver angehen, denn verblendet von Emotionen und fernab von Verstand lässt sich kein Gerechtigkeitsbegriff festlegen.


    Das Recht auf Leben ist wohl das grundlegendste Recht, das ein Mensch hat. Dieses Recht ist nicht an irgendwelche Bedingungen geknüpft, es ist konstant und universell. Du kannst dieses Recht nicht verwirken, nur weil du Scheiße baust. Wie du auch selber schon gesagt hast, jeder hat das Recht zu leben. Auge um Auge ist eben in den wenigsten Fällen gerechtfertigt. Und schon gar nicht, wenn es um Menschenleben geht.

  • Komplizierte moralische Konstrukte hast du da. Und wieso erlaubst du dir eigentlich, einfach mal so ethische Grundsätze aufzustellen, ohne sie wirklich begründen zu können?

    Ich habe sie begründet. Und wer kann sich denn erlauben zu definieren, was Moral ist? Gibt es eine objektive Definition, eine Regel, die aussagt so und nicht anders? Ich höre hier stark double Standards raus. Ich solle mir doch bitte nicht erlauben so zu reden als würde ich wissen was moralisch verständlich und was verwerflich ist, gleichzeitig diktiert ihr mir hier allgemeingültige moralische Normen.

    Zitat von Antiheld

    Das Recht auf Leben ist wohl das grundlegendste Recht, das ein Mensch hat.

    Hat ein Tier auch das Recht zu leben oder ist sein Leben nichts wert? Somit ist jeglicher Fleischkonsum moralisch verwerflich. Bist du Vegetarier?

  • Nur dass ich, im Gegensatz zu dir, diese Grundsätze nicht selber aufstelle, sondern auf bereits bestehende Grundsätze zurückgreife. Und ja, natürlich gibt es diese Grundsätze, was wäre die Ethik sonst für ein subjektiver Begriff? Der von mir angesprochene kategorische Imperativ gilt zum Beispiel als eines dieser grundlegenden Prinzipien der Ethik. Wenn du mir nicht glaubst, kannst du das auch gerne nachlesen. Auch die Menschenrechte, die wir heute als selbstverständlich ansehen, sind aus jahrhundertelangen Überlegungen hervorgegangen, die gewisse ethische Prinzipien als Grundlage haben. Und wie gesagt sind diese Menschenrechte universell. Sie sind dem Menschen quasi angeboren, oder sollten es zumindest sein. Und sie werden nicht einfach außer Kraft gesetzt, weil ein Mensch einen Fehler gemacht hat. Die Frage nach Gerechtigkeit kann nicht allein aus deinen Gefühlen heraus entstehen. Wäre sie so subjektiv, müsste man sie sich ja gar nicht stellen.
    Wo du von Doppelmoral sprichst, die lese ich aus deinen Beiträgen auch heraus. Mord an sich hat immer niedere Beweggründe. Wenn er als Racheakt geschieht, jedoch nicht. Das sagst du zumindest. Obwohl du zugleich zugegeben hast, dass dieser Racheakt alleine dazu dienen würde, dein Bedürfnis nach Gerechtigkeit (in diesem Fall subjektiv), zu stillen. Du handelst also aus einem einzigen Gefühl heraus. Und so wie ein Vergewaltiger aus einem Gefühl oder einer Neigung heraus handelt, so wie auch ein Mörder vielleicht aus einer Emotion heraus handelt, so würdest du es in diesem Fall genauso tun. Und wenn du erstere beiden als verwerflich bezeichnen würdest, müsstest du konsequenterweise auch deine Handlung als verwerflich ansehen. Der Beweggrund ist genauso nieder, weil du allein aus Rachsucht handelst und darauf aus bist, dein Bedürfnis nach "Gerechtigkeit" zu stillen.
    Und nein, du hast sie nicht begründet. Du hast gesagt, es sei okay, Menschen zu töten, wenn diese zuerst getötet haben. Das ist keine Begründung, das ist Kindergarten.

  • Konsequenterweise bist du dann aber auch ein Vegetarier, oder?
    Es sei denn du sagst jetzt, der Mensch steht als Lebewesen über dem Tier, womit es nicht das Recht hat zu Leben und getötet werden kann weil dir Fleisch schmeckt (denn der Mensch ist in der Position dass er keine natürlichen Feinde hat und auch ohne den Konsum von Fleisch nicht hungert). Hört da bei Tieren die Moral auf, hmm? Wenn du Vegetarier bist nehm ich alles zurück, nene.