Die Fehler hab ich gleich mal ausgebessert, danke Cyndaquil ^^
In der Überschrift stand du wolltest ein paar Kommis mehr und da dachte ich mir, ich schau mal vorbei. ^^
Nett von dir ^^ Eigentlich stand ja, dass es nett wäre... Tja... menschliche Psyche ^^
Du beschreibst die Umgebung und das passt an dieser Stelle auch, aber die Sätze sind leider oftmals kurz geraten und lassen einen beim Lesen etwas stocken, denn viele von ihnen hätte man zusammenfassen können. Auch einige Beschreibungen vermisse ich, vielleicht hättest du den Sonnenaufgang beschreiben können oder wie der Berg auf das Dorf wirkt. Majestätisch oder eher bedrohlich? So ein gigantischer Drachenzahnberg hat doch sicher eine Wirkung auf die Menschen dort. ^^
Kurz geraten *seufz*? Dieses Überarbeiten ist schon recht kompliziert, wie ich finde... Ich werd mir ab dem zweiten Kap überarbeiten mehr Mühe geben.
Ein Berg ist einfach ein Berg, vor allem, wenn eine Stadt in einem Gebirge liegt, wo es viele Berge gibt ^^ Da kommts auf einen mehr oder weniger auch nicht an (gut, da redet grade die Richtige... Ich wohn im absoluten Flachland...)
Teilweise sind im Prolog viele kurze Sätze enthalten, vielleicht schaust du noch einmal drüber und konzentrierst dich darauf einige Sätze zu verbinden und Konjunktionen zu verwenden. Mir fehlen auch etwas die Empfindungen und Gefühle des Hauptcharakters, die sind bei der Ich-Perspektive doch recht wichtig.
Ich habs einfach mal versucht, diesen Prolog umzuarbeiten, ohne viel an der Handlung zu ändern. Das Problem liegt darin, dass er schon zwei Seiten hatte und ich nicht mehr als diese drei, die es jetzt sind, wollte. Es heißt doch immer, ein Prolog soll kurz sein, nicht wah?
Negatives zum Inhalt könnte man vielleicht anführen, das sich Evoli etwas zu schnell entwickelt hat, aber da eine lange Freundschaft vorausging, denke ich kann man das auch so stehen lassen. ^^
Ich habs Moonrise schon auf der ersten Seite erklärt, dir brauch ichs nicht erklären, das ist schon mal gut. Aber ich wollte einfach die Verbinung mit Evoli/Psiana darstellen (ich geb einen Tipp: siehe Ende neues Kappi ^^)
Positiv ist, das du aus der Ich-Perspektive schreibst, weil ich das persönlich als schwieriger zum schreiben empfinde und deshalb nicht aus dieser Perspektive schreibe. Aber ich lese gerne Geschichten aus dieser Perspektive, weil sie eine Herausforderung darstellen, man muss sich schließlich gut in den Charakter einfühlen, damit es nicht nüchtern wirkt. Im Prolog ist dir das gelungen, aber einige Beschreibungen hätten hier noch etwas nachhelfen können. ^^
Bei mir ists genau umgekehrt: ich habe die Ich-Perspektive lieber, da ich mich so auf eine Person konzentrieren kann, während ein allwissender Erzähler alles beschreiben muss und ich Probleme damit hab, wann ich von welcher Person schreiben soll ^^
Was mir sehr gut gefällt ist die Idee für die Story: Nicht nur das ich Johto, von allen Ländern der Pokémonwelt am meisten liebe, nein, du beleuchtest einen Winkel von Johto der doch recht unbekannt ist, nämlich Ebenholz City, die Stadt der Drachen. Das zusammen mit der Tatsache, dass die Hauptperson mit Siegfried verwandt ist macht die Story wirklich außergewöhnlich und fantasievoll. Mir gefiel auch, wie du die Verwandtschaft erklärt hast und das sie Drillinge sind, hat mich doch sehr überrascht. ^^
Tja... weil Siegfried und Sandra/Clair(e) eigentlich ja Cousine und Cousin sind, was? *g* Tja... als ich damals angefangen habe, zu schreiben, wusste ich das nicht...
Das man in Ebenholz City ein Drachenpokémon bekommt, wenn man zehn Jahre alt ist, finde ich passend, schließlich sind wir in der Stadt der Drachen. ^^
Klar doch... zumindest die Leiterkinder ^^ Wie in der restlichen Stadt aussieht, ist eine andere Sache.
Die Kampfbeschreibung finde ich gelungen, leider wenig ausgebaut, aber doch gut, ebenso wie die Beschreibung der Entwicklung von Evoli.
Auch gefällt mir die Idee, das Maj als Praktikantin, bei Professor Lind anfängt, da liegt also eine Reise vor ihr, die man gut ausbauen kann und ich hoffe das nutzt du auch. ^^
Wenig ausgebaut? Mal sehen, wie dir der Arenakampf (-> neues Kappi) gefällt. Ich hab versucht, was nur ging.
Tja... die Reise wird was werden... du wirst (hoffentlich) noch sehen ^^
Allgemein finde ich deine Story sehr gut, man merkt, das du bereits Erfahrung im Schreiben hast, allerdings kannst du dich noch mehr verbessern, wenn du dich mehr in die Story und die Umgebung einfühlst. Mir gefällt das Konzept der Story und die Art wie du schreibst. Allerdings ist das ja erst der Prolog und ich freue mich darauf das überarbeitete Version des ersten Kapitels zu lesen, das werde ich in den nächsten Tagen machen. ^^
Danke ^^ (ich hab Erfahrung? Ich lese nur sehr viel... und meine neue Deutschlehrerin ist begeistert von meinem ersten Aufsatz...) hm... mehr in die Umgebung einfühlen... ich werds mal versuchen. Danke für den Tipp^^
Das Kap hat ganze sechs Seiten, soweit ich weiß, ist es damit das längste. HF beim Lesen und Kommentieren ^^
11. Kapitel: Akrobaten der Lüfte…
[align=justify]Ein durchdringendes Piepen brach die Stille des anbrechenden Morgens und weckte mich nach einer traumlosen Nacht recht früh, sodass ich erschrocken hochfuhr. „Was denn...“, knurrte ich, als ich die Quelle des Geräuschs ausfindig gemacht hatte. Auf meinem PokéCom war eine Textnachricht angekommen. Verärgert über die frühmorgendliche Störung nahm ich das kleine Kommunikationsgerät vom Nachtkästchen und überprüfte den Absender. „Maria?“, fragte ich verwundert in den leeren Raum. Meine Cousine, die in Hoenn bei Opa lebte, meldete sich nicht sonderlich häufig. Doch wenn sie es tat, gab es meist einen bestimmten Grund dafür. Trotz meiner Müdigkeit neugierig geworden öffnete ich mit einem Knopfdruck die Nachricht, die sofort angezeigt wurde.
Morgen Maj, so lautete die forsche Begrüßung, Claire hat mir erzählt, dass du momentan in Viola bist. Könnten wir uns morgen vielleicht treffen? Ich komm nämlich nach Johto (ohne Opa), um Lisa und euch drei zu besuchen. Soll heißen, bei euch in Ebenholz war ich schon. Bin gerade mit Dragon von der Arena weggeflogen, wird aber noch bis in die Nacht hinein dauern. Wie wär‘s?
Theatralisch seufzte ich auf. Das war einmal typisch Maria! Frühaufsteherin und von allen anderen das gleiche verlangen. Schnell tippte ich ein Ja gern, morgen gegen acht vor dem Pokémon-Center?, als Antwort und legte den PokéCom wieder zurück. Davor warf ich noch einen kurzen Blick auf die Uhrzeit, die halb sieben anzeigte. Ich knurrte ungehalten. An Schlaf war nicht mehr zu denken, das war klar. Egal wie müde ich war, um eine solche Uhrzeit war Einschlafen nicht möglich. „Maria, du nervst“, murmelte ich, als ich die Bettdecke zurückschlug und zum Fenster eilte, um die Vorhänge zu öffnen.
Der Himmel war wolkenverhangen, doch sah es nicht nach Regen aus, eine Tatsache, die mich verhalten lächeln ließ. Perfekt für Dragonirs Spezialangriff. Ich riss den Blick von der Glasscheibe weg und tappte ins Bad meines Einzelzimmers.
Punkt sieben betrat ich den recht großen, doch bis auf zwei Chaneira, die das Buffet herrichteten, vollkommen leeren Speisesaal. Wer außer mir kam auch schon auf die Idee, so früh auszustehen? Die Arena öffnete, so lautete die Bestimmung, erst um acht und der Wettbewerb fand morgen statt, kein Grund also, schon zu einer solchen Uhrzeit auf den Beinen zu sein.
Langsam ging ich in Richtung Buffet und suchte nach meinen geliebten knallroten Beeren. Schnell fand ich diese, doch was daneben stand, ließ meine Augen aufleuchten. Eine kleine Schale mit klein geschnittenen Tamotbeeren war ebenfalls auf dem langen Tisch vorhanden. „Lecker“, meinte ich, als ich mir mit der Zunge über die Lippen fuhr und mir die Stücke in die Schüssel füllte, in der sich bereits das Joghurt befand. Voller Genuss widmete ich mich dem seltenen Frühstück mit meinen Lieblingsbeeren.
Eine Stunde später stand ich, nachdem ich lange gefrühstückt hatte, vor der Arena, die soeben ihre Pforten öffnete. Das Gebäude selbst war ein Turm, dessen Straßenseite komplett verglast war und so einen Aufzugschacht bis zum Dach hin offenbarte. Ich wollte in die Arena eintreten, doch kaum war ich durch die Tür getreten, fand ich mich ein einem kleinen Raum wieder.
Zumindest dachte ich das, bis ich die Reihe silbriger Knöpfe an der hellbraunen Wand mir gegenüber bemerkte. „Ein Aufzug?“, murmelte ich verwundert. Konnte diese Arena nicht einfach ein stinknormales Kampffeld in einem stinknormalen Raum haben, wie es auch in Ebenholz der Fall war?
Ich trat auf die Knöpfe zu und drückte den obersten, der mit dem Wort Herausforderung gekennzeichnet war. Sogleich setzte sich die Kabine in Bewegung und ich konnte, immer weiter nach oben fahrend, durch die Verglasung die Straße beobachten.
Nur ein paar Sekunden dauerte es, bis ich auf dem Dach angekommen war und sich die Tür wieder öffnete. Von hier war der Ausblick einfach fantastisch; man konnte jegliche Einzelheit der Stadt erkennen, ebenso, wie man fast bis nach Teak City, wie es schien, sehen konnte, sofern das Wett besser war. Dank dem wolkenverhangenen Himmel war dies aber leider nicht möglich.
Ein hellbauhaariger, in altmodische Kleidung derselben Farbe gekleideter Mann kam auf mich zu. Seine Haare waren zwar nicht besonders lang, doch hingen sie ihm so ins Gesicht, dass sie das rechte Auge vollkommen verdeckten. „Willkommen in der Arena von Viola City“, begrüßte er mich, „ich bin Falk, der Arenaleiter hier. Ich nehme an, dass du um den Orden kämpfen willst?“
Wie eine Begrüßung in einer Arena ablief, war mir vollkommen klar, da ich Mum so oft dabei zugesehen hatte. Also sagte ich: „Ganz genau. Ich bin Maj aus Ebenholz City. Ein kleiner Kampf wäre genau das Richtige heute.“
Der Leiter warf einen kurzen Blick zum Himmel. „Es sieht nach Regen aus“, erklärte er vollkommen unzusammenhängend. Was sollte das jetzt?
„Laut Wetterbericht wird es heute nicht regnen, und außerdem bist du hoffentlich nicht aus Zucker. Also lass uns endlich kämpfen!“, wies ich ihn ein wenig gereizt zurecht. So lange hatte dieser Moment auf sich warten lassen, nun war es endlich so weit, dass ich um meinen ersten Orden kämpfen konnte. Und der Arenaleiter, den ich gerade herausgefordert hatte, redete über das Wetter. „Also könnten wir nun bitte anfangen, da die Wetterlage geklärt ist?“, fügte ich hinzu, als Falk nicht reagierte.
Dieser zuckte überrascht zusammen. „Natürlich. Ich hatte nur schon recht lange keinen wirklich guten Gegner mehr.“ Danach begab er sich auf die entgegengesetzte Seite des Kampffeldes, das sich hier auf dem Dach befand, während ich mich ihm gegenüber stellte. Auch ein Schiedsrichter in einem grünen Pullover mit Pokéball-Motiv nahm seinen Platz am Rande des Feldes ein.
Dann begann der Kampf. „Es geht um den Flügelorden. Es treten an: Maj aus Ebenholz City gegen den Arenaleiter Falk aus Viola City. Jeder Trainer darf drei Pokémon jeweils einzeln in den Kampf schicken, doch nur die Herausforderin darf ihre Pokémon austauschen. Der Kampf gilt als beendet, wenn alle Pokémon eines Gegners nicht mehr weiterkämpfen können.“, spulte der Schiedsrichter gelangweilt herunter. Spaß machte ihm seine Arbeit wohl kaum. „Trainer, wenn ihr bereit seid, ruft eure Pokémon.“
Falk zückte sogleich einen Pokéball und warf ihn schwungvoll auf das Feld. „Noctuh, zeig, was du draufhast!“, rief er. Aus dem Ball entschlüpfte eine große hellbraune Eule, die mich mit ihren klugen, großen Augen misstrauisch betrachtete, als sie sich mit ausgebreiteten Schwingen auf das Kampffeld setzte.
Mein Verstand begann, fieberhaft zu rotieren. Drei Pokémon durfte ich einsetzen, was genau nach meinem Geschmack war. Doch mit welchem sollte ich gegen diesen nachtaktiven Vogel vorgehen, der wohl Hypnose beherrschte? Meine Hand näherte sich dem hintersten der Bälle an meinem Gürtel, doch kurz, bevor ich diesen nahm, hatte ich schlagartig eine Strategie vor Augen, die wie aus dem Nichts erschienen war. Ich griff nach einem anderen Pokéball. „Deine Bewährungsprobe folgt noch“, murmelte ich leise. „Diesen Kampf bestreite ich lieber mit... Dragonir!“ Das letzte Wort entschlüpfte mir laut, als sich der Ball im Flug öffnete. Wie eine Gestalt gewordene Version zeitloser Eleganz erschien der Drache vor mir und meinem Gegner. Es war einfach wieder einmal wunderschön, es zu betrachten.
Dieser Meinung war anscheinend auch der Schiedsrichter, denn er begann erst mehrere Sekunden später zu sprechen: „Noctuh gegen Dragonir, die Herausforderin darf den ersten Angriff starten! Der Kampf beginnt!“ Er streckte beide Hände, in der Rechten eine rote Fahne, die Dragonir symbolisierte, in der Linken eine grüne für Noctuh.
Noch bevor er die Arme wieder gesenkt hatte, winkte ich ab. „Von mir aus kannst du anfangen, Falk!“, rief ich übermütig, da ich meinen Drachen eher auf Konterangriffe ausgelegt hatte. Wozu sollte ich auch mit Drachenwut – Dragonirs Lieblingsattacke, die es auch am besten beherrschte – starten, die sowieso meist daneben ging? Lieber wartete ich ab, was die gegnerische Seite plante.
Der Arenaleiter verschränkte lässig, wie er es wohl darstellen wollte, die Arme, wobei er anscheinend nicht bedachte, dass dies eigentlich ein Zeichen der Unsicherheit war. Überrascht war ich davon nicht. Wen verwundete es denn auch nicht, wenn der Gegner freiwillig auf den ersten Angriff verzichtete? „Von mir aus, wenn du denkst, dass du keinen Fehler begehst. Noctuh, Hypnose!“ Die Pupillen der Eule begannen, in einem furchterregenden Rot aufzuleuchten, bis schließlich kaum sichtbare ebenfalls rot gefärbte Ringe von ihnen ausgingen.
Eingeschüchtert wurde ich davon nicht im Geringsten, im Gegenteil, der Leiter verfolgte eine geradezu banale Strategie, der noch dazu einfach entgegenzuwirken war. „Silberblick, dann hochziehen!“, gab ich ein schnelles Kommando. Orangerot begannen nun die Augen des Drachens zu schimmern, das Gesicht verzog sich zu einer furchterregenden Grimasse. Leicht überheblich musste ich grinsen. Was war einfacher, als eine Attacke, für die Augenkontakt vonnöten ist, mit einer anderen solchen zu blockieren? Sobald sich die beiden Pokémon in die Augen starrten, begann Dragonir, sich in die Lüfte zu erheben. Dort oben war der Drache recht wendig, das heutige Wetter bedeutete ebenfalls einen Vorteil.
Dem Vogel blieb nichts anderes übrig, als seine Schwingen zu bewegen und sich auf gleicher Ebene dem schlangenartigen Pokémon zu nähern. „Bodycheck!“, rief sein Trainer impulsiv. Das Noctuh legte die Flügel an und schoss mit halsbrecherischer Geschwindigkeit auf Dragonir zu, das sofort richtig mit einem Ausweichmanöver in Richtung Boden begann.
„Donnerblitz bereithalten!“, zischte ich ihm zu. Selbst wenn der Plan nicht aufging, konnte es doch noch eine sehr effektive Attacke einsetzen.
Alles klappte dennoch wie am Schnürchen; um Zentimeter verfehlte das braune Geschoss den blauen Drachen und bohrte sich mit dem Schnabel in den Boden des Kampffeldes. „Jetzt“, murmelte ich, sobald die Eule auf der Erde aufgeschlagen war. Von der Kugel gingen bläuliche Blitze aus, denen Noctuh vollkommen wehrlos ausgesetzt war. Nach nur einigen wenigen Sekunden unter elektrischer Spannung wurde der Vogel, noch benommen vom Aufprall, ohnmächtig.
„Noctuh kann nicht mehr weiterkämpfen!“, erklärte der Schiedsrichter, als er die rechte Hand nach oben streckte, „damit hat Dragonir den Kampf gewonnen!“ Wortlos, doch mit eindeutig griesgrämiger Miene, zog Falk sein Pokémon zurück und warf einen weiteren Pokéball.
„Mal sehen, wie du damit zurechtkommst. Ibitak!“, kommentierte er seinen neuen Kämpfer. Wie schon Noctuh war auch dieser Vogel braun, doch hatte er im Vergleich zum Körper größere Schwingen und der Schnabel dominierte sein Gesicht. Schnell rief ich meinen Drachen zurück. Auch wenn Dragonir den Kampf sehr gut überstanden hatte, wollte ich etwas Neues versuchen.
Meine Hand griff nun tatsächlich nach dem hintersten Pokéball. „Blitza!“, stellte ich kurzum klar. Das gelbe Elektro-Pokémon, das sich nun auf dem Feld blicken ließ, stand vor seiner ersten Bewährungsprobe. Ich war nun um einiges nervöser. Im Gegensatz zu Dragonir hatte ich mir Blitza noch keine wirkliche Verbindung aufgebaut, also wäre es möglich, dass es einen Befehl verweigern konnte, sofern es diesen für falsch hielt. Diese Tatsache konnte zu einem Problem werden. Dennoch war es besser, dieses Pokémon einzusetzen als Aquana, da ich es nicht für sonderlich erstrebenswert befand, Aurorastrahl zu verwenden.
„Wir kommen nun zum zweiten Kampf: Ibitak gegen Blitza! Trainer, wenn ihr bereit seid...“ Mein Gegner und ich nickten im selben Moment. „Dann lasst den Kampf beginnen!“, befahl er.
„Agilität, dann Bohrschnabel!“ Diesmal versuchte er wohl, auf die Geschwindigkeit seines Pokémons zu setzen. Sollte er doch, die von ihm befohlene Attacke traf nur recht selten. Allerdings... reichte ein Treffer für einen Sieg bereits aus. Daran erinnerte ich mich, als der große Vogel sich mit solch hoher Geschwindigkeit bewegte, dass er gar nicht mehr zu sehen war. Ich sah nur eine mögliche Antwort darauf.
„Doppelteam in Verbindung mit Donnerwelle!“, erklärte ich dem Pokémon schnell mein Anliegen. Es warf mir einen verwunderten Blick zu, ohne irgendeinen der Befehle auszuführen. Einige Sekundenbruchteile starrte es mich trotzig an, dann erschien wie aus dem nichts Ibitak, den Schnabel weiß leuchtend und auf fast die doppelte Länge angewachsen.
Blitza bekam die Attacke frontal ab. „Nach nur einem Treffer ist nun Blitza kampfunfähig! Es steht somit eins zu eins!“, erklärte der Schiedsrichter. Wäre ich nicht gerade mit meinem Pokémon beschäftigt gewesen, hätte ich ihm wohl meine Meinung gesagt. Dragonir hatte auch nur einen Treffer gebraucht!
„Blitza, das ging wohl voll daneben“, seufzte ich den Pokéball an, „daran, dass du meine Instruktionen sofort ausführen musst, sollten wir noch arbeiten. Schwach bist du sicher nicht, du musst mir aber vertrauen, denn sonst wird es nie etwas mir dir werden...“ Ich steckte den Ball wieder an den Gürtel, als Ibitak landete. „Ich brauch dich wohl schon wieder“, sagte ich, als ich erneut meinen Drachen in den Kampf schickte, da ich auf weitere Experimente für heute verzichten wollte. Ich brauchte nur eine neue Taktik und musste auf Dragonirs Wendigkeit und Reaktion vertrauen.
„Nun folgt die dritte Runde. Die Kontrahenten sind: Dragonir und Ibitak. Beginnt!“, gab der Schiedsrichter sein Kommando.
„Furienschlag!“, gab der Arenaleiter einen Befehl, woraufhin sein Vogel sich wieder in die Lüfte erhob und mit nach vorne gestrecktem Schnabel auf meinen Drachen zuflog.
„Mit spiralförmigem Flug nach oben hin ausweichen!“, kommentierte ich einfach, „und Drachenwut!“ Was war das für ein Arenaleiter, der nur solch offensichtliche Strategien verwendete? Hypnose bei Noctuh, während er bei Ibitak auf Geschwindigkeit setzte. Was erst würde sein drittes Pokémon können?
Als ob es einer Wendeltreppe folgen würde, stieg der schlangenartige fliegende Drache gen Himmel, während er seine Kräfte sammelte, um anschließend heiße Feuerbrocken auszuspeien, denen Ibitak zumeist ausweichen konnte. Einige Male wurde der braune Vogel dennoch getroffen, es schien ihm allerdings nicht viel auszumachen. Er schien um einiges stärker als die Eule, die Dragonir schließlich recht schnell weggefegt hatte. Zeit wurde es für eines...
„Spezialangriff!“, befahl ich dem dunkelblau und weiß gefärbten Drachen, woraufhin seine Kugel gefährlich zu glänzen begann, er allerdings weiterhin glühende Brocken ausspie.
„Ibitak, was immer jetzt kommt... sieh zu, dass du ausweichst!“
„Wenn du denkst, dass das irgendetwas bringt... Los jetzt!“, rief ich Dragonir zu. Es begann, seine blauen Blitze zu entladen, allerdings nicht gegen den Gegner, sondern in den Himmel. Kaum hatten die Wolken die Elektrizität gespeichert, glühten sie in einem unheilvollen Gelb auf und gaben sie mithilfe von weit verästelten Blitzen wieder ab. Mein Pokémon, das wusste, was nun kam, schützte sich schnell mit einem Bodyguard und tauchte unter die Brocken der Drachenwut, die nun auf dem Kampffeld verstreut herumlagen.
Ibitak flatterte nur wild herum, dachte nicht daran, dass es jetzt der höchste Punkt war, eine Tatsache, die anscheinend auch Falk entging.
„Gleich gibt’s gebratenes Ibitak“, murmelte ich, „wenn möglich, hätte ich gern ein Stück Flügel.“ Kaum hatte ich diesen Satz ausgesprochen, traf auch schon der erste Blitz; Falks Vogel-Pokémon wurde von der elektrischen Spannung erfasst und stürzte recht angebrannt in die Tiefe. Besiegt war es allerdings noch nicht. „Dragonir, wenn es angreift, weichst du sofort aus!“, wies ich den schlangenartigen Drachen zurecht. Kein Risiko eingehen, nicht in einer solchen Situation.
„Bohrschnabel!“, erklärte Falk seinem Pokémon, er wollte es wohl auf ein Doppel-KO anlegen. Aber warum? Ein leichter Schauer lief mir den Rücken hinunter. Entweder dachte er, all meine Pokémon wären so untrainiert wie Blitza, oder... er hatte noch ein Ass im Ärmel. Schlagartig änderte ich meinen Plan.
„Slam!“, lautete mein Befehl. Der Drache stieß unter den noch immer glühenden Brocken hervor, nahm Geschwindigkeit auf und... Ibitaks Schnabel bohrte sich in dem Moment in seine Seite, als Dragonir es mit voller Kraft rammte.
Beide – der Drache und der Vogel – stürzten besiegt auf das Feld unter ihnen. „Dies ist ein Doppel-KO!“, kommentierte der Schiedsrichter trocken, „Damit steht jeder Seite nur mehr ein Pokémon zur Verfügung, die nächste Begegnung wird also die Entscheidung bringen!“
Langsam rief ich den geschlagenen Drachen in seinen Ball zurück. „Gute Arbeit, Dragonir. Du hast eigentlich zwei Gegner im Alleingang niedergestreckt. Es war keine Schande, jetzt getroffen zu werden, du hast mehr als erwartet erreicht.“ Blitza allerdings war den Erwartungen nicht gerecht geworden. Mit einer kurzen Bewegung steckte ich den Ball wieder an den Gürtel, als Falk sein neues Pokémon rief. „Tauboss“, kommentierte er, als ein großer Vogel, um einiges größer als sie beiden anderen, sich aus dem roten Licht materialisierte. „Damit wirst du sicherlich Probleme kriegen“, erklärte der Arenaleiter lässig, „denn nur dank ihm bin ich der geworden, der ich heute bin.“
Ich warf dem Psycho-Pokémon, das sich als Urbild der Gelassenheit neben mir Platz genommen hatte, einen auffordernden Blick zu. „Nun ist der Augenblick gekommen, in dem du dich beweisen musst, Psiana. Lange genug haben wir auf so einen Gegner hintrainiert, nun ist es an der Zeit. Und außerdem... deine neue Attacke wird wohl auch ganz hilfreich sein, was?“ Ich zwinkerte ihm zu.
„Interessante Strategie, einen Psycho-Typ in einer Flug-Arena zu verwenden“, murmelte mein Gegenüber.
„Ich setzte mein stärkstes Pokémon ein, wie es du anscheinend auch tust“, konterte ich lässig, dann warf ich einen kurzen Blick auf den Schiedsrichter, der verwundert den Größenunterschied der beiden Gegner betrachtete. „Hey, du!“, fuhr ich ihn an, „Mach was!“ Warum war ich gerade so hitzig? War ich wirklich so scharf auf den Orden, wie ich dachte, oder war ich noch wilder darauf, wie es schien?
„Ähm... wir kommen nun zum entscheidenden Kampf dieser Begegnung, Psiana gegen Tauboss“, erklärte der Mann im grünen Pullover, „Der Sieger dieses Matchs wird als Gewinner aus dem Kampf hervorgehen, also... beginnt!“ Das letzte Wort brüllte er so laut hinaus, dass es mir vorkam, als ob es in der gesamten Stadt zu hören war.
Diesmal wartete Falk nichts ab. „Flügelschlag!“, rief er sogleich, kaum hatte der Schiedsrichter geendet. Ähnlich wie Dragonirs Bodyguard glänzten die Flügel des großen Vogels auf und er schoss auf Psiana zu.
„Halt es mit Konfusion auf!“, sagte ich rasch. Teleport war unsere Geheimwaffe, auf die ich erst im Notfall zurückgreifen wollte. Um einen Vogel im Geschwindigkeitsrausch zu bremsen reichte Konfusion vollkommen aus, wie sich mir sofort bestätigte. Denn kaum waren die Augen des Sonnengeschöpfs blau aufgeleuchtet, hielt eine gleichfarbige Barriere Tauboss in der Luft bewegungslos gefangen. „Psystrahl“, meinte ich lässig. Mit Psiana zu kämpfen forderte aus irgendeinem Grund nicht so viele Nerven wie ein Kampf mit einem anderen meiner Pokémon, sogar mit Dragonir an meiner Seite war ich um einiges nervöser.
Der in den Regenbogenfarben leuchtende Strahl traf den Vogel direkt, sodass er gepeinigt aufschrie, doch wurde dadurch die Konfusion unterbrochen, was Falk sofort für einen Gegenangriff nutzte.
„Ruckzuckhieb!“ Tauboss beschleunigte auf ein solch halsbrecherisches Tempo, dass es schon gar nicht mehr zu sehen war.
Ich sah nur eine Möglichkeit. „Du auch!“
Was auf meinen Kommentar folgte, registrierte ich nur am Rande, doch spürte ich richtiggehend, wie Psiana mich am liebsten fragend angesehen hätte, es folgte meinem Befehl allerdings widerstandslos und verschwand ebenfalls. Keine halbe Sekunde später tauchte das Vogel-Pokémon auch schon an der Stelle auf, an der das hellviolette Wesen eben noch gestanden hatte. Gleich darauf erschien genau dieses dort, wo gerade eben Tauboss noch gesessen hatte. Es schien verwirrt, ebenso wie sein Trainer, was ich mir zunutze machen wollte. „Psychokinese!“, rief ich aus. Wieder begannen Psianas Augen, unheilvoll hellblau aufzuleuchten, um den Gegner zu fesseln und anschließend zusammenzupressen. Ein weiteres Mal blieb dem Vogel nichts anderes übrig, als aufzukreischen.
„Weißt du, dass du mich langsam, aber sicher nervst? Spiegeltrick!“, brüllte der Arenaleiter.
Ich reagierte innerhalb von Sekundenbruchteilen. „Teleport!“, befahl ich, da es die erste Attacke war, die mir einfiel. Spiegeltrick... so offensichtlich und doch hatte ich vollkommen vergessen, mir einen Plan dagegen zurechtzulegen. Wie dumm war ich? Das konnte mich den Sieg kosten!
Doch ich hatte Glück. Kaum hatte ich meinen Befehl ausgesprochen, landete Psiana schon auf dem Rücken des Vogels. Wie war das möglich? So schnell konnte das Sonnengeschöpf unmöglich reagieren. Und vor allem, woher hatte es gewusst, dass es auf Tauboss‘ Rücken landen sollte? Ich hatte es zwar vorgehabt, aber wie konnte es das geahnt haben? Irgendetwas war hier seltsam... „Biss!“, erklärte ich einsilbig, aber das Psycho-Pokémon hatte bereits in den Nacken des Vogels gebissen. Wie um alles in der Welt konnte das sein? Wusste Psiana dank dem jahrelangen Training genau, was ich von ihm erwartete? Oder steckte etwas vollkommen anderes dahinter?
Verbindung auf geistiger Ebene..., ertönte plötzlich eine mächtige Stimme in meinem Kopf. War das Rayquaza? Ja, wer sollte ich denn sonst sein, wenn nicht dein Meister?
Was meinst du mit Verbindung auf geistiger Ebene?, fragte ich den legendären Drachen in Gedanken.
Unterhalte dich mit ihr, gib ihr die Befehle für Angriffe mental... nicht einmal Worte musst du dafür verwenden, nur Emotionen und Gefühle... Kaum waren diese Worte ausgesprochen, zog er sich schon wieder aus meinem Kopf zurück. Warum hatte dieses Pokémon nur die Angewohnheit, in Rätseln zu sprechen? Während ich mir darüber den Kopf zerbrach, wandte ich mich wieder dem Geschehen am Kampffeld zu.
Psiana war es gerade – wie es schien, mit einer Serie an Bissen – gelungen, den Vogel vom Himmel zu holen. Ein einziger Psystrahl und...
Genau in diesem Moment setzte das hellviolette Geschöpf diesen Angriff ein.
Freut mich, dass wir uns einig sind, hörte ich bereits zum zweiten Mal an diesem Tag eine Stimme in meinem Kopf. Eine weibliche, das war eindeutig.
Psiana?, fragte ich verwundert.
Wer denn sonst?, fragte es – nein, sie – mich, als der Schiedsrichter wieder einmal die Stimme erhob.
„Tauboss wurde besiegt, damit geht der Sieg an die Herausforderin Maj aus Ebenholz City! Der Preis: Ein offizieller Flügelorden, vom Arenaleiter persönlich überreicht! Herzlichen Glückwunsch!“
Rayquaza, gab ich zur Antwort, während Falk mit griesgrämiger Miene auf mich zugeeilt kam.
Rayquaza ist männlich, im Gegensatz zu mir, erklärte sie beleidigt.
Der besiegte Arenaleiter streckte mir die nach oben gestreckte Hand hin, in der der Orden von Viola City lag, ein kleines silbrig schimmerndes Abzeichen, das aussah wie zwei Flügel. „Der Orden von Viola City“, erklärte er überflüssigerweise, „als Zeichen dafür, dass du mich geschlagen hast. Herzlichen Glückwunsch“, fügte er noch hinzu.
Dankbar, doch wortlos nahm ich den Flügelorden entgegen. Ich hatte es also tatsächlich geschafft, einen Orden zu erringen und es war leichter von der Hand gelaufen, als ich gedacht hatte. Du hast gut gekämpft, sagte ich zu Psiana, als ich mich langsam wieder zurück zum Aufzug begab und die mir folgte.
Was denn sonst?
Du hättest genauso gut so schlecht sein können wie Blitza.
Schlecht oder gut?, fragte das Sonnengeschöpf frech. Was sollte das jetzt?
Schlecht natürlich, brummte ich. Psiana gab keine Antwort darauf.