Der vergessene Schatten des Wolfs

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  • So;
    ich kam lange Zeit nicht zum schreiben, weshalb natürlich auch kein Kapitel online gestellt wurde. Jetzt habe ich es aber endlich geschafft, Kapitel 9 fertigzustellen. Und ja es ist ein kleines Brückenkapitel. Denn jetzt geht die Handlung richtig los und ich werde dann ab jetzt auch anfangen langsam die offenen Fragen zu beantworten; Was jedoch nicht heißen soll, dass sich keine neuen auftun werden. ^^ Ich hoffe die teils etwas knapperen Absätze zerstückeln den Lesefluss nicht, aber ohne diese Absätze geht´s leider nicht. Aber das könnt ihr selber entscheiden, denn nun kommt das etwas kürzere


    Kapitel 9

    „Es scheint mir so, du hättest mir doch nicht alles erzählt. Oder warum verstehe ich auf einmal gar nichts mehr?“ Sam stand Bran mit ernster Miene und verschränkten Armen gegenüber.

    „Ich hatte dir nur das erzählt, was ich für nötig hielt, da du es so eilig hattest.“ Bran schien in Gedanken versunken zu sein. „Eigentlich hätte das nicht passieren dürfen. Ich meine, warum sollte er gerade dich ... Und überhaupt, ist es wirklich so extrem, dass er sich nicht mehr unter Kontrolle hat, wenn es passiert?“

    Da es nicht den Anschein hatte, dass Brans Monolog bald zu ende sei, brachte Sam das Gespräch wieder zum Ausgangspunkt zurück. „Was hätte nicht passieren dürfen? Was ist mit mir? Und warum verdammt noch mal hat er sich nicht mehr unter Kontrolle?“

    Bran blickte von seinen Schuhen auf und Sam direkt ins Gesicht, scheinbar nicht erfreut darüber, aus seinen Überlegungen gerissen worden zu sein. „Es scheint so, als wären seine Beschützerinstinkte noch stärker ausgeprägt, als ich dachte. Und sein Wolf scheint sich generell auch nur zurückzuziehen, wenn er so schnell komplett die Kontrolle übernehmen kann.“ Da Sam nur als Zeichen seines Unverständnisses eine Augenbraue hob, atmete Bran einmal tief durch, bevor er mit formeller Stimme noch einmal von vorne begann. „Gut, ich werde dir die komplette Geschichte erzählen: Es hatte gleich an jenem Tag, an dem man mir einen wild um sich schnappenden Wolf ins Haus schleppte, angefangen. Unser Jon ist zwar nach außen kühl und ausgeglichen, in seinem Inneren sieht es jedoch anders aus. Ich konnte herausfinden, dass es seinen menschlichen Teil dermaßen verstört hatte, seine Freunde, die, die er mit seinem Leben beschützt hätte, zu töten, dass er alleine in einer Nervenklinik gelandet wäre. Sein neuer Teil, für den Töten noch normaler war und diese Menschen Feinde gewesen waren, hatte ihm aber geholfen, die Beherrschung zu behalten. Doch es ist nicht ohne Spuren an ihm vorbei gegangen. Durch dieses Erlebnis hat er sich so sehr an seinen Wolf geklammert, dass von dem Menschen nicht mehr allzu viel übrig ist. Er versucht zwar peramanet, seinen Wolf zu unterdrücken, braucht dazu aber viel zu viel Kraft und wenn dann etwas seinen Wolf wirklich alarmiert, ist es endgültig vorbei. Jedoch ist sein Wille, die, die ihm nahe stehen, zu beschützen, dadurch stärker denn je geworden. Er ist stärker als bei einem Alpha, sogar stärker als bei mir, er ist so stark, dass er sich ohne zu zögern umbringen würde, um seine Freunde zu beschützen. Oder aber den, der ein getötet hat, bis ans Ende der Welt verfolgen. Das ist die einzige Sache, er hat aus diesem Grund einen ausgeprägten Selbsthass entwickelt, wieder auf seine toten Kameraden zurückzuführen. Er sieht sich immer wieder als Monster und war noch nie wirklich stabil. Um zu dir zu kommen, sieht es so aus, als würde er dich zu seinen Schützlingen zählen, so komisch sich das anhören mag. Genauso bei Charles. Hätte Charles nicht gespürt, dass Jon wirklich etwas an ihm lag, hätte er ihn noch immer zerrissen, oder zumindest versucht, ihn von sich zu treiben.“

    Sam war schockiert. Das hätte er nicht erwartet. Doch da stimmte etwas nicht. „Aber warum ist er dann geflohen, als Tommy ermordet wurde?“

    „Ganz einfach, da stand sein Wolf dazwischen. Auch, wenn er nicht ganz normal ist, konnte er doch nicht seinen Alpha angreifen. Der zählte ja außerdem auch noch zu den Menschen, die er um alles beschützt hätte. Es war so gesehen ein Verzweiflungsakt. Er konnte weder seine gefallenen Freunde rächen, noch seine lebenden Freunde beschützen, was ihm so sehr zusetzte, dass ihm nichts anderes blieb, als zu fliehen. Hätte er von mehr Toten erfahren, würde er wahrscheinlich nicht mehr unter uns sein. Wäre noch mehr Verzweiflung hinzugekommen, hätte sein Selbsthass wahrscheinlich alle Vernunft besiegt. Du solltest es ihm bei Gelegenheit versuchen zu erklären, zwar nicht sofort, aber bald. Er sollte wissen was los ist, auch wenn es schwer für ihn sein wird, zu akzeptieren, dass das bisschen Mensch, an das er sich klammert, immer kleiner wird. Je stärker er sich an seine beschützerischen Wolfsinstinkte hängt, desto mehr übernehmen sie ihn. Irgendwann, bei Vollmond oder nach einem solchem Kampf, wie eben, wird er nicht mehr in der Lage sein, sich zurück zu verwandeln. Er wird seine Menschlichkeit verlieren. Wenn das passiert, wird er die Kontrolle verlieren und seine Tötung unumgänglich sein, wenn er uns nicht zuvor kommt und sich irgendwo ertränkt.“ Man konnte den Kloß, der sich beim letzten Satz in Brans Hals bildete, fast sehen, so deutlich war die Bitternis in seiner Stimme.

    Und auch Sams Stimme war düster und sein Blick gesenkt, als es erwiderte. „Ich verstehe. Ich halte dich auf dem Laufenden.“ Damit meinte er sowohl seinen Auftrag, als auch Jons Zustand. Nun fragte Sam noch nach Charles und den beiden Aufräumern. Einen formellen Handschlag später gingen seine Vater und sie gingen in entgegengesetzte Richtungen auseinander.


    Als er bei Jon ankam, hatte dieser bereits alles wieder mehr oder weniger akkurat im Kofferraum verstaut. Er lehnte mit verträumten Gesichtsausdruck an der Fahrertür und zeigte keine Regung, als Sam neben ihm stehen blieb. „Jon?“

    Er tippte Jon vorsichtig auf die Schulter, woraufhin ihn dieser augenblicklich umklammerte und mit glasigen, hellgelben Augen anstarrte. „Was ist los mit mir? Warum fühle ich mich so verloren, so rastlos?“ Doch bevor Sam überlegen konnte, wie viel er Jon jetzt direkt erzählen wollte, wandte dieser ihm den Rücken zu und ging zur Beifahrertür, durch die er auch sofort einstieg.

    Sam zuckte nur kurz mit den Schultern und stieg seinerseits ebenfalls ein.


    Jon hatte keine Ahnung was mit ihm los war. An dieses komische Gefühl, welches ihm permanent im Magen saß, hatte er sich im Lauf der Jahre gewöhnt, doch das hier war anders. Er konnte noch jetzt spüren, wie ihn seine animalische Hälfte komplett übernommen hatte, seine so lange trainierte Kontrolle so schnell niedergerissen hatte. Auf der einen Seite wollte er Sam danach fragen, doch auf der anderen Seite hatte er das Gefühl, dass er es bereuen würde, gefragt zu haben. Jetzt fühlte er sich so hilflos, weil er gefragt hatte. Doch als Sam einstieg, ging er nicht weiter darauf ein sondern fragte nur. „Geht es dir soweit gut? Willst du noch immer mitkommen, oder mit Bran zurückfahren?“

    Jon spürte wie er sich im Sitz verkrampfte und antwortete gepresst. „Ich bringe das zu Ende. Die haben mir das bisschen Leben, das ich noch hatte, zerstört und Charles haben sie ...“ Er ließ den Satz unvollendet, da es ihm die Kehle vor Wut zuschnürte.

    Sam nickte, ebenfalls mit angespanntem Rücken. „Ich weiß. Doch auch wenn es für uns beide etwas persönliches ist, dürfen wir nicht die Kontrolle verlieren und müssen objektiv bleiben.“ Mit einiger Wucht drehte Sam den Zündschlüssel und trat das Gaspedal durch, sodass es ein paar Sekunden dauerte, bis die Reifen griffen und der Wagen über den Schnee preschte.

    Noch bevor sie die Straße erreicht hatte, war Jon eingeschlafen und hing in seinem Sicherheitsgurt. Sam weckte in nicht wieder auf, da er so der unangenehmen Aufgabe, Jon über seinen Zustand aufzuklären, für einen Moment entgehen konnte.


    Für immer könne er es aber nicht herausschieben, das war ihm klarer als jemals zuvor, als er Jon später wach rüttelte. Dieser steckte sich ausgiebig, bevor er blinzelte und noch immer verschlafen fragte. „Wo sind wir? Sind wir etwa schon da?“

    Sam lachte einmal laut und klang eindeutig erleichtert. „Ja, wir sind da. Wenn du mal rausguckst siehst du, dass die Sonne schon am untergehen ist. Du hast den ganzen Tag lang geschlafen, schienst auch ein paar mal Alpträume gehabt zu haben.“

    „Ja die hatte ich.“ Jon verharrte wie er war und starrte in die Unendlichkeit, als ihn plötzlich wieder ein Gefühl der Hilflosigkeit überkam. Er hatte schlimme Alpträume gehabt, doch er wusste nicht mehr, was genau in ihnen geschehen war. Er verspürte nur diese Angst, die drohte alle Dämme niederzureißen. Langsam vernebelte sie ihm die Sicht und machte es immer schwerer klar zu denken. Er wurde immer tiefer hineingezogen in die Dunkelheit.

    „Jon?“ Eine verschwommenen Stimme drang in seinen Geist und schitt durch seine Angst, wie ein Sonnenstrahl durch Regenwolken.

    „Jon?“ Das kleine Loch wurde größer, die Stimme erfühlte ihn mit Wärme und er klammerte sich daran fest.

    „Was ist los mit dir?“ Nun wurde die Angst komplett vertrieben und er begann wieder seine Umgebung wahrzunehmen. Er war in Sam Auto und erinnerte sich daran, dass sie gerade angekommen waren. Leise, mit einem Knurren in der Stimme antwortete er. „Das wüsste ich selber gern.“ Verwundert blickte er Sam ins Gesicht. „Und was ist mit dir los? Nach jedem Mal, das du mit dem Marrok gesprochen hast, warst du verschlossener. Und warum habe ich das Gefühl, dass du mir etwas verheimlichst?“

    Nun war es Sams Miene die sich verfinsterte, während er versuchte den Kloß in seinem Hals herunterzuschlucken. „Du hast Recht, ich habe dir nicht alles erzählt, doch es ist nur zu deinem Besten. Es würde dich nur unglücklich machen, es zu erfahren und ist nicht so wichtig.“ Das Jons Welt wahrscheinlich zusammenbrechen würde, das verschwieg er lieber weiterhin. Es gab einen Unterschied zwischen einer Lüge und einer gekonnt verdrehten Wahrheit. „Wenn wir Zeit haben werde ich es dir erklären, du musst dich aber noch ein wenig gedulden.“

    Jon atmete einmal tief durch. „Okay, ich vertraue dir. Was werden wir jetzt tun?“

    Verwundert darüber, wie leicht Jon das hingenommen hatte, musste Sam erst seine Gedanken neu sortieren, bevor er die weitere Vorgehensweise erläuterte. „Also, wir werden erst mal ganz normal da hingehen und ein paar Fragen stellen, vielleicht war es ja nur ein Missverständnis und wenn nicht, dann erfahren wir wenigstes was los ist. Und nein, es ist nicht gefährlich, keiner von den noch lebenden Wölfen wäre dumm genug, zwei dominante Wölfe wie uns anzugreifen. Auch wenn du immer denn Unterwürfigen gespielt hast, du bis annähernd so dominant wie Hauptmann, der Wolf der unter Charles und mir steht.“

    Jon schüttelte in sichtlichem Unverständnis den Kopf. „Und was war mit Charles, denn haben sie auch einfach so angegriffen. Oder etwa nicht. Und was auch immer du da über mich erzählst, mich haben sie auch angegriffen. Warum sollten sie es nicht wieder tun?“

    „Ganz einfach, da die, die euch angegriffen haben, einsame Wölfe gewesen sind, die nur von einem der vier Rudel angeheuert worden sind. Und außerdem sind sie mittlerweile fast alle fünf tot, nur einer konnte bis jetzt entkommen. Also, wenn wir erfahren haben, was da los ist sehen wir weiter. Wenn wir nichts erfahren sollten, sind wir autorisiert, die Rudel komplett auseinanderzunehmen, bis wir wissen, was da vor sich geht. Wir werden die ersten beiden Alphas noch heute Abend besuchen, das Haus des ersten ist nur noch zehn Meilen entfernt.“

    „Und was passiert dann mit den Rudeln?“

    Sowohl Sams Blick als auch seine Stimme wurden eiskalt. „Wahrscheinlich wird Bran diese Chaosrudel auflösen, oder aber die Probleme entfernen. Wenn es wirklich schlimm wird, dann kann es auch sein, dass sie offen rebellieren und dann, na ja, das kannst du dir denken. Und du kannst dir vorstellen, wie gefährlich das für uns alle werden würde: Werwölfe die sich gegenseitig zerfleischen, es reichen schon die verdammten neuen medizinischen Verfahren, das brauchen wir wirklich nicht. Vor allem nicht, wenn Bran uns bald ins Licht rücken will. Doch lass uns einfach sehen, wie es kommen wird, das ganze Spekulieren bringt doch nichts.“

    „Dann fahr los!“ Jon schien es nicht abwarten zu können.

    „Wie du meinst.“

    Als der Motor zum Leben erwachte, fügte Jon noch mit sehnsüchtiger Stimme hinzu. „Ich muss endlich mein Rudel wiedersehen, auch wenn sie mich in Stücke reißen könnten. Ich habe sie nie vergessen.“

    „Es wird sich einiges verändert haben. Erwarte lieber nicht zu viel.“

    „Es ist egal, was ich vorfinden werde. Ich habe nichts zu verlieren, ich möchte nur wissen, was aus ihnen geworden ist. Ich habe ihr Leid und ihre Angst bis tief in die Berge gespürt, bis meine Rudelbindung unterbrochen wurde, als Jack endlich tot war.“

    Und sie fuhren immer tiefer in den wunderschönen Sonnenuntergang.

  • So, wieder mal ein ziemlich verspäteter Kommi, aber deine Story ist da irgendwie untergegangen. ^^" Naja, dafür kommt sie jetzt wieder nach ganz oben auf die erste Seite. ^^


    Das macht gar nichts, dass das ein Brückenkapitel ist, ich fand es nämlich ziemlich interessant und aufschlussreich. Jons Problem ist tatsächlich schlimmer als ich gedacht hätte, und der arme Kerl weiß noch nicht einmal etwas davon (wobei man sich hier drüber streiten kann, ob es wirklich besser wäre, wenn er's wüsste).
    An dem Dialog zwischen Bran und Sam hab ich echt nichts zu kritisieren. Und diesmal hast du wirklich einmal richtig aus Jons Sicht geschrieben, das mit der Angst und den Alpträumen fand ich sehr überzeugend.
    Ein neuer faszinierender Gedanke ist auch, dass der Marrok ja anscheinend bald die Existenz der Werwölfe veröffentlichen möchte. Das wird sicher auch noch ganz unabsehbare Folgen nach sich ziehen. Es gab sicherlich mehrere gute Gründe, warum sie ihre Existenz so lange geheim hielten.^^ Jedenfalls wird es in der nächsten Zeit ja richtig spannend werden, wenn Jon und Sam jetzt diese "Chaosrudel" besuchen, zu denen ja auch Jons alte Rudelgefährten gehören. Bin schon ganz gespannt, wie dieses Wiedersehen sich gestalten wird. Einen großen Pluspunkt gibts von mir noch für den Schlusssatz, der ist richtig schicksalshaft und steht in einem schönen Kontrast zu den besorgniserregenden Gesprächsthemen von vorhin. Wirklich, der Satz wirkt alles andere als kitschig, sondern richtig bedrohlich, wenn man weiß, was da alles noch kommen wird. ^^


    Fehler machst du praktisch gar keine mehr, in manchen Sätzen waren recht viele Kommas drin, da könntest du dir überlegen, ob du die nicht nächstes Mal lieber in mehrere aufteilen willst. Einen Fehler hab ich noch gefunden:
    Er konnte nichts gegen weder seine gefallenen Freunde rächen, noch seine lebenden Freunde beschützen, ... das rote gehört komplett raus ^^

  • Das mit dem verspätet mach doch nichts.
    So, in Lauf der Woche wird die Geschichte dann auch noch ein wenig ausgebessert. Ich hatte mir nämlich mal alles für eine 18-stündige Zugfahrt ausgedruckt und nochmal kontrollgelesen. Ergebnis: 151 Fehler gefunden!
    Jap, die werden verschwinden und ansonsten hoffe ich, dass ich demnächst wieder mehr schreiben kann, da ein Kapitel alle *scroll runter und seh nach* *Schock* anderthalb Monate meiner Meinung nach ein bisschen wenig ist. Aber was die Zukunft bringt werden wir sehen, jetzt kommt erstmal das neu Kapitel, in dem die Story jetzt richtig beginnt. Vorhang auf für


    Kapitel 10

    „Was wollt ihr hier?“ knurrte eine scheinbar nicht sehr erfreute Stimme durch den kleinen Schlitz, den die Tür geöffnet war.

    „Wir wollen einfach nur mit dem Alpha dieses Rudels sprechen. Unseres Wissens nach müssten Sie das sein. Oder sind Sie nicht Paul Wagner?“ Wie immer blieb Sam komplett neutral, während Jon neben ihm permanent von einem Fuß auf den anderen wippte.

    „So, und was will der Marrok dieses Mal? Will er uns wieder dezimieren?“

    „Und wenn es so wäre, Paul, lässt du uns jetzt rein oder wollen wir es uns hier draußen gemütlich machen?“ Und wiedereinmal war Jon erstaunt, wie auch Sam seine Befehle so umschreiben konnte, dass jeder normale Mensch nichts davon bemerkt hätte.

    „Dann kommt eben rein, aber zieht die Schuhe aus! Sonst wird meine Frau sauer, sie kann ein ganz schönes Biest sein.“ Der Alpha lachte Sam und Jon ins Gesicht, als er die Kette von der Tür nahm und die beiden mit einer altmodisch wirkenden Geste ins Haus bat. Ohne auf seine „Gäste“ zu warten verschwand er im Flur des etwas heruntergekommenen Herrenhauses.

    Nachdem sie ihre Schuhe ausgezogen und neben die Tür gestellt hatten betraten auch Jon und Sam nebeneinander das Haus und gingen wortwörtlich „der Nase nach“. Nach einigen Gängen und Treppen landeten sie in einem Arbeitszimmer auf der dritten Etage, wo sie Wagner bereits erwartete. „Ich biete euch erst gar keine Stühle an, ihr bleibt ja so oder so stehen.“ Seine Stimme war mittlerweile keine Knurren mehr, sondern klang mehr nach einem übermüdeten Geschäftsmann. „Also, worum geht es?“

    „Es gibt Anzeichen dafür, dass es sich wiederholt und zwar wieder genau hier. Ich beschuldige nicht dich, Paul, aber die Tatsache, dass es wieder hier geschieht, lässt sich nicht wegdiskutieren.“ Auch Sam redete wieder wie ein Geschäftsmann, mit dem kleinen Unterschied, dass er nicht übermüdet klang.

    Pauls Haltung versteifte sich, doch seine Stimme blieb ruhig. „Dann scheint an dem, was James erzählt hatte, doch etwas dran zu sein.“ Sam brauchte nur eine Augenbraue zu heben und schon erläuterte Paul, worum es ging. „James meinte, dass Jacks Nachfolger, irgendwelche Brutalos in seinem Revier duldet, während er jeden aus unserem Rudel von dort vertreibt. Das mit unseren Rudelmitgliedern wusste ich, aber dass mit den Fremden konnte ich nicht glauben. Allerdings habe ich angefangen, mir Gedanken zu machen, als ich James vor zwei Wochen übel zugerichtet im Garten gefunden habe. Ich kam mir vor, wie in einem schlechtem Film!“ Paul kramte kurz in einem der drei Schränke, bis er Sam ein Paar Bilder reichte und bemerkte. „Sieh dir das an! Das hätte für fünf Menschen gereicht.“ Während Sam die Bilder mit einer Mischung aus Interesse und Zorn betrachtete, musterte Wagner Jon mit schief gelegtem Kopf. Langsam versteifte sich nun auch Jons Haltung, doch gerade als Wagner den Mund öffnete, um das Ergebnis seiner Musterung zu verkünden, war Sam mit den Bildern fertig. „Was hat dieser James denn alles erzählt? Und könntest du uns seine Adresse geben?“ Sam schwieg einen Moment, ließ den Blick einmal durch den Raum schweifen, blickte sein Gegenüber jedoch erst wieder an, bevor er weitersprach. „Warum hast du bei so seltsamen Dingen eigentlich nicht den Marrok informiert? Du weißt doch, was wir vereinbart hatten.“

    Paul wurde sichtlich ein wenig nervös. „Na ja, wer rennt schon gerne zu jemandem und bittet ihn um Hilfe, noch dazu, wenn dieser jemand einen schon zweimal gerettet hat. Nach dem was mit James passiert ist wollte ich ihn informieren. Wirklich! Ich wollte aber erst mal sehen was an der Sache dran ist. Das musst du verstehen.“

    Die nach dem Betrachten der Bilder versteinerten Züge Sams Gesichts wurden wieder weicher. „Du musst dich nicht entschuldigen. Du hast das Recht solche Entscheidungen zu treffen. Ich habe nur aus reiner Neugier gefragt. Erzähl mir lieber noch ein bisschen mehr über diesen James.“

    „James!“ Er zog den Namen nachdenklich in die Länge. „Er ist noch relativ neu, gerade mal zwei Jahre ist er hier. Wir haben ihn einmal bei Vollmond aufgegabelt, bei seiner zweiten Verwandlung. Mittlerweile hat er sich aber voll und ganz unter Kontrolle, wie du ja an den Bildern sehen kannst. Selbst mich hätten diese Schmerzen und der, der sie verursacht hat, zur Verwandlung getrieben. Aber er ... Er ist so ruhig. Manchmal mache ich mir richtig Sorgen um ihn. Das schlimmste war ja, dass ich mich fast verwandelt hätte, als ich ihn gefunden habe. Er ist der unterwürfigste Wolf, der mir je über den Weg gelaufen ist. Da du selber einer bist, weißt du ja, wie stark die Beschützerinstinkte eines Dominanten einem Unterwürfigen gegenüber sind.“ Er drehte sich kurz herum und schrieb einen kleinen Zettel, den er Sam reichte. „Das ist seine Adresse, solltest du finden. Doch bevor du wieder verschwindest, sag' mir wenigstens, wer dich da begleitet.“

    Sam seufzte und blickte Jon an. „Es ist eine einsamer Wolf, der aber ursprünglich aus Jacks Rudel stammt. Er ist aus verschiedenen Gründen mit.“

    Jon wunderte es, dass es ihn überhaupt nicht störte, wie sie über ihn sprachen, als wäre er gar nicht da. Während er noch darüber nachdachte drang eine leise Stimme durch die Tür. „Wann ist da oben denn endlich Ruhe?“ Sie mussten Pauls Frau geweckt haben.

    Dieser runzelte die Stirn und blickte Jon und Sam mit gespieltem Tadel an. „Na klasse! Da hab ihr mein Schlafzimmer in die Höhle eines Löwen verwandelt. Ich rufe kurz James an, dann werde ich die Bestie zähmen.“ Er lachte einmal leise, bevor er zwei Schritte zwischen seinen Gästen hindurch machte und die Tür öffnete. „Man sieht sich.“

    Der indirekten Aufforderung das Haus zu verlassen leistete Jon nur zu gerne Folge. Er nickte Paul zum Abschied einmal zu, während Sam ihm auf die Schulter klopfte und scherzhaft meinte, dass wenn seine Frau ein Werwolf wäre, er den ganzen Tag um sie herum kriechen würde.

    Danach verließen sie das Haus und nachdem sie die Tür extra leise geschlossen hatte, stiegen sie wortlos ins Auto.


    James Empfang war das genaue Gegenteil von Pauls. Fast unmittelbar nachdem Jon geklingelt hatte öffnete James die Tür. Er stand ihnen mit gesenktem Kopf gegenüber und fragte mit gemäßigter Stimme. „Wollt ihr herein kommen? Wenn ihr wollt, kann ich euch einen Kaffee kochen oder einen Whisky anbieten.“

    Sam schüttelte nur den Kopf, da er wichtigeres zu tun hatte, doch Jon ging auf das Angebot ein. „Ich nehme einen Whisky.“ Es war eine Ewigkeit her, dass er so etwas getrunken hatte.

    „Dann geht gerade ins Wohnzimmer durch, ich komme gleich nach.“

    James verschwand in der Küche und nach kurzen Zögern traten Sam und Jon ein und gingen wortlos ins Wohnzimmer.

    Das erste, was Jon auffiel, waren die Bilder, sowohl Fotos als auch Zeichnungen, von Wölfen, die ihm schon im Flur aufgefallen waren. Auch Sam schien verwundert und seine Augen blieben an einem Foto hängen. Er machte sogar drei Schritte auf den schwarzen Wolf zu und betrachtete ihn aus der Nähe, bevor er vergnügt murmelte. „So sieht man sich wieder.“

    Jon wollte gerade fragen, was es mit dieser Bemerkung auf sich hatte, doch Sam kam ihm zuvor. Er drehte sich herum und erklärte Jon unaufgefordert. „Dies ist das Bild eines anderen Werwolfes, den ich einmal kennengelernt habe. Das war mal in ...“

    Sowohl Sam als auch Jon zuckten herum, sichtlich erschrocken davon, wie sich James angeschlichen hatte. Dieser machte einen verwunderten Gesichtsausdruck und brachte seinen Teil ins Gespräch ein. „Als ich ihn vor drei Jahren fotografiert habe, hielt ich ihn für einen ganz normalen Wolf.“ James lachte einmal kurz. „Und bis eben habe ich das auch noch gedacht.“

    Sam blickte noch einmal durch den gesamten Raum. „Wie kommst du zu so einer Sammlung?“

    Jetzt war James wieder so schüchtern wie zuvor, als würde er sich dafür schämen und blickte Jon auch nicht an, als er diesem ein randvolles Glas reichte. „Ich habe im Auftrag einer privaten Forschungseinrichtung das Verhalten von Wölfen studiert und war schon immer ein begeisterter Hobbyfotografen. Die Tiere, die ich beobachtet habe, waren außerordentlich schöne Motive. Aber genau diese Faszination hat mir auch mein zweites Gesicht verpasst. In einer, wie mir im Nachhinein aufgefallen war, Vollmondnacht bin ich drei Wölfen gefolgt und wie es das Schicksal wollte, waren es Werwölfe, verdammte abtrünnige Streuner. Die Fotos, die ich vorher noch von ihnen machen konnte, hängen unten im Keller. Ich habe sie wieder ausgegraben, da ich mir ziemlich sicher bin, dass sich einer von denen in Holgers Revier aufhält, sonst hätte ich mich auch nicht über die Grenze gewagt.“

    Sam wurde wieder ein wenig verärgert, was Jon beunruhigte und James dazu brachte, sich lieber neben Jon zu stellen, da ein Dominanter im Zweifelsfall Sicherheit bedeuten würde. Sam war das alles aber vollkommen egal, er begann langsam durch den Raum zu tigern, wobei er allen Stühle, die im Weg standen, gekonnt auswich. „Jetzt also keine Fremden mehr, sondern Abtrünnige. Junge, du hast es dir verscherzt.“

    Nun hielt Sam kurz inne und blickte James mit glühenden Augen ins Gesicht, was dieser falsch verstand und den Kopf sehr tief senkte. Sams gesamter Gesichtsausdruck wurde wieder ein wenig weicher, bevor er wütend weiter lief. „Keine Angst,der wird seiner gerechten Strafe nicht entgehen!“

    Nun blickte Sam Jon an, der glaubte, etwas wie Scham zwischen den Wutfalten sehen zu können. „Ich habe dir nicht die ganze Wahrheit erzählt.“ Nun hörte Jon auf, darüber nachzudenken, was Sam beschämen würde und hörte gespannt zu. „Henry ist nicht tot. Gerade der Kopf der Rebellion musste uns entkommen. Er konnte gerade noch rechtzeitig irgendwo nach Europa fliehen. Verfolgen war ein wenig schlecht, da er insgesamt über fünfzig Flüge von verschiedenen Flughäfen aus gebucht hatte und wir ja schlecht hunderte von Wölfen nach Europa schicken konnten. Das Verhältnis mit den europäischen Wölfen ist so oder so schon nicht so gut, ganz zu schweigen davon, dass Henry einer der gefährlichsten Wölfe überhaupt ist. Abgesehen davon haben wir ja auch noch ein normales Leben.

    So weit stellte er kein Problem mehr dar, doch in letzter Zeit gab es immer wieder Berichte von Alphas, deren Rudelmitglieder einen Wolf mit sehr wenn nicht komplett identischen Zeichnungen gesehen haben wollen. Das kurioseste ist aber, dass er, vorausgesetzt er ist es, immer an der Spitze eines Rudels gesichtet worden ist. Er scheint sich ein paar Freiwillige aus dem Urlaub mitgebracht zu haben. Und jetzt will er anscheinend sein kleines Rudel auf Holgers Gebiet verstecken, auch wenn sie sich ja nicht sehr unauffällig verhalten. Wer weiß, was für eine Rolle Holger selbst spielt, ob er aktiv an all dem beteiligt ist, oder nur eine von Henrys Spielfiguren darstellt? Und was zm Teufel hat er vor?“

    Auch Jon achtete im Moment nicht auf James, da er seinerseits auch sehr aufgebracht war. „Soll das etwa heißen, das dieser Bastard, der mein Rudel schon einmal auf dem Gewissen hat, hat es sich nochmal unter den Nagel gerissen?“

    Jon spürte, wie sich sein Wolf gegen die Fesseln seiner Selbstkontrolle warf. Sams Antwort machte es dann auch nicht besser. „Mit hoher Wahrscheinlichkeit.“

    Nun hatte Jons animalische Hälfte endgültig gewonnen und er gab mit in den Nacken gelegtem Kopf ein schauriges Heulen von sich.

    Für einen Moment schien die Zeit still zu stehen, doch dann begann sie unaufhaltsam zu rasen: James sprintete vor Schreck zurück in den Flur, Sam sprang auf Jon, zerrte ihn zu Boden und hielt ihn wieder in einem festen Griff, wie bei ihrer ersten Begegnung. Im Vergleich dazu hielt Jon diesmal aber nicht still, sondern wehrte sich mit aller Kraft gegen Sam. Mittlerweile hatte nicht mehr nur Jon bernsteinfarbene Augen, Sams begannen ebenfalls zu glänzen, als er Jon anschrie. „Beruhig' dich! Es bringt niemandem etwas, wenn du jetzt jagen gehst. Halt jetzt gefälligst still!“

    Doch auch die klaren Befehle eines Dominanteren brachten jetzt nicht mehr und Sam hatte langsam Probleme damit, Jon so zu halten, dass dieser nicht fliehen konnte.

    Es wäre fast zu spät gewesen, als James wieder in den Raum trat und eine Pistole, die nach Silber roch, auf Sam richtete. Durch das Klicken des Entsicherns alarmiert drehten sich Sam und Jon zu James herum. Erst schien es ein Fehler gewesen zu sein, dass Sam einen Teil seiner Aufmerksamkeit von Jon abwand und dieser entkommen konnte. Anstatt aber wegzurennen, warf er sich mitten in der Verwandlung befindend in James Richtung. Er griff ihn jedoch nicht an, sondern hockte unsicher einen Schritt von ihm entfernt auf dem Boden und begann damit, sich zu beruhigen. So kam es, dass die Verwandlung unterbrochen wurde, was nur sehr selten geschah und er sich nach einer Minute wieder auf zittrige Beine kämpfte. James schien dem Frieden noch nicht ganz zu trauen, denn er richtete seine Waffe nun auf Jon und wich einen weiteren Schritt zurück. An seiner Einstellung änderte sich auch nichts, als Jon versuchte, ihn zu beruhigen. „Ich habe mich wieder vollkommen im Griff. Alles in Ordnung.“

    James gab erst nach, als Sam langsam an Jon vorbeiging und den Lauf Richtung Boden drückte und Jon mit fester Stimme aufforderte, sich zu „Setzten!“.

    Sowohl Sam, als auch James waren extrem verwundert darüber, dass Jon sich, als wäre nichts gewesen setzte und begann seinen Whisky, den er vorhin in seinem Zorn auf ein Tischchen geschmettert hatte, zu trinken.

    Doch auch wenn es so schien, fühlte sich Jon nicht so, als wäre nichts gewesen. Er spürte, wie die seltsame Müdigkeit, die ihn schon beim letzte Vorfall in der Scheune eingeschläfert hatte, wieder übermannte. Er kämpfte zwar dagegen an, doch trotz allem, was er tat, waren die letzten beiden Dinge, die er noch mitbekam, wie James die Pistole weglegte und mit Sam den Raum betrat.

    Danach war er verloren in seinen Gedanken und Träumen, die keine waren. All das handelte von Henry und seinem alten Rudel, doch zu den Szenen aus der Vergangenheit gesellten sich andere, in denen er sowohl Henry, als auch Sam und Charles tötete. Und egal wie stark er es wollte, er konnte nicht aufwachen, er war in diesen Schrecken gefangen.

  • Wow, das Kapitel war echt wieder spannend! ^^ Hat mir wirklich sehr gut gefallen, ich weiß gar nicht was ich noch schreiben soll, dein Schreibstil ist einfach fantastisch.^^ Endlich scheinen die Ereignisse ja ihren Lauf zu nehmen, Henry ist also zurückgekehrt und schart wieder Wölfe um sich. Ich frage mich, was er als nächstes vor hat... Und welche Rolle spielt James bei alledem? Wer hat ihn so zugerichtet, wie auf den Bildern scheinbar abgebildet war? Ich finde es übrigens echt interessant, dass James früher Wölfe erforscht hat und überall noch Bilder von ihnen hängen. Das gibt ihm auch als Nebenfigur mehr Charakter. Komisch fand ich nur, dass er die Pistole zunächst auf Sam gerichtet hat, während Jon sich verwandelte. Das war irgendwie seltsam.
    Jon tut mir nach wie vor leid, er weiß immer noch nicht was mit ihm los ist, und jetzt pennt er wieder ein und verpasst wieder alle interessanten Gespräche...^^

    Kommen wir zu den Fehlern:
    "Sie" schreibt man groß, wenn damit eine Anrede gemeint ist. Wobei es seltsam war, dass Sam diesen Alpha nur im ersten Satz siezt und danach duzt. Da solltest du auf mehr Einheitlichkeit achten, das ist sonst verwirrend.
    Während Sam die Bilder mit einer Mischung aus Interesse und Zorn musterte Wagner Jon mit schief gelegtem Kopf. In dem Satz fehlt ein Verb. Schreib doch noch z.B. ein "betrachtete" rein. ^^
    "Fotograph" kann man durchaus noch so schreiben, aber später verwendest du den Ausdruck "fotografierte". Entscheide dich für eine Variante und benutze die dann einheitlich. ;)
    "denn" hast du ein paar Mal mit nur einem n geschrieben.



    Edit:
    Achso, wenn das so gemeint war, kannst du das mit den "Sie"s und "Du"s natürlich lassen. ^^
    Wegen dem Lesen: Keine Ursache ^^ An so einer tollen Geschichte führt kein Weg vorbei. Ich habe übrigens jetzt das gemacht, was ich schon lange hätte tun sollen: Deine Story für den Profi-Bereich vorgeschlagen.

  • *grins* danach *freu*
    Langsam bekomme ich es immer besser hin, die Wirkung meiner Geschichte vorauszusehen. Zum Beispiel das mit der Pistole, das war so gedacht, dass man am Anfang noch nicht weiß, warum James das getan hat und was es mit Jons Reaktion auf sich hat. Aber ich verspreche, es im nächsten Kapitel aufzudecken.
    Und zu der Sache mit dem Siezen und Duzen: Das hatte ich mir eigentlich so gedacht: Erst die formelle Begrüßung, dann, dass Paul erkennt, wer vor ihm steht und sie dann als die Freunde, die sie sind, reden. Oder kann man das nicht machen? Dann würde ich die "Sie"s nämlich in "du"s umwandeln.


    Ansonsten: Mittlerweile sind Alle Kapitel bis drei "nachkorrigiert".


    Nach einmal ein großen "Danke" an Espeon, dafür, dass du meine Geschichte liest und korrigiert, das gibt mir immer wieder, wenn ich eigentlich lieber lesen möchte, denn Ansporn, dann doch selber zu schreiben. Danke!


    NiKo

  • Halloh du^^ Auf deine Geschichte habe ich schon länger ein Auge geworfen, konnte mich aber nie wirklich überreden, mal reinzulesen - die Verschiebung in den Profibereich hat dann wohl ihre Arbeit getan, denn dank ihr habe ich vor *zur Uhr lins* einer halben Stunde begonnen, doch zu lesen und bin durch. Dein Stil ist wirklich fesselnd und verbessert sich von Kapitel zu Kapitel.
    Mh, diese ganze Marroksache, Bran, Charles, Sam... ich habe mal ein buch gelesen, in dem die auch vorkamen, aber vergessen, wie es heißt... auf dem Titelbild war ein Wolfsgesicht mit, glaube ich, roten Augen, weißt du da vielleicht den Titel? Das habe ich mir mal ausgeliehen und fand die Idee schon damals toll, deine Umsetzung ist aber auch super. Spannend, mysteriös - du wirfst Fragen auf, die einen geradezu dazu zwingen, weiterzulesen, beantwortest sie dann, ohne dass es gequetscht wirkt und.. hach <3 Einige Rechtschreibfehler habe ich noch gefunden, mal sehen, ob sie jetzt wiederfinde...

    Zitat

    Ich muss endlich mein Rudel wiedersehen, auch wenn sie mich in Stücke reisen könnten

    Hier müsste es 'reißen' sein, denn 'reisen' kommt von Reise... dank diesem Fehler habe ich erstmal lauthals losgelacht, und er hat etwas die Atmosphäre zerstört^^ War im Kapitel 9
    Die anderen finde ich jetzt gerade nicht, leider...
    Diese Spannung ist wirklich super, ich möchte unbedingt wissen, was als nächstes passiert, und ob Sam Jon jetzt alles erzählt. Von Sam, Charles & Bran war ich ja schon nach dem Buch ein Fangirlie, Werwölfe mag ich seitdem auch viel mehr (diese Bis(s)-Schönlinge nenne ich nicht Werwölfe, eher Quotenwuffis) als davor. Ihre Regeln und die Rudelstruktur finde ich so faszinierend, das regt mich oft zum Grübeln an. Du schaffst es, die Charas alle sehr sympathisch rüberzubringen, und in Jon kann ich mich die meiste Zeit gut hineinversetzen, sehr schön.


    Verzeih mir dieses Gewusel von Kommentar, und ich bitte um eine Benachrichtigung per GB, bei Erscheinen eines neuen Kapitels^^
    Liebe Grüße, Mausi

  • So;
    jetzt also im Profi-Bereich. Hoffen wir mal, dass ich mein Niveau halten kann und ihr mich nicht wieder im hohen Bogen rausschmeissen müsst. Bei meinem neuen Kapitel hatte ich nämlich ziemliche Probleme und was jetzt kommt ist die *schätz* mindestens fünffach überarbeitete Fassung. Konstruktive Verbesserungsvorschläge, ich brauche sie!
    @ ღ Ai-Chiღ: Welches Buch das war, die Sache mit dem Textauszug, etc. haben wir ja schon per PN/GB geklärt, doch eine Bitte habe ich noch: Bitte, bitte, trinke keine Cola, bevor du einen Kommentar schriebst. ^^


    Hier ist dann aber das endgültige


    Kapitel 11

    Als Jon wieder aufwachte, hatte er keine Ahnung wo er sich befand und was passiert war. Alles, was er wusste war, dass er mit Sam Paul besucht hatten und das vor einiger Zeit. Langsam öffnete er die Augen und tastete seine Umgebung ab. Er lag auf einem weichen Bett, welches nach einem anderen Werwolf roch. Dieser Geruch schien überall im Zimmer zu sein, also nahm Jon an, dass er, warum auch immer, im Haus eines Artgenossen war. Moment, dachte er sich, den Geruch kenne ich. Und mit der Erinnerung an den Wolf, der diesen Geruch verströmte, kamen auch andere Erinnerung wieder zurück, Erinnerungen, die er am liebsten in der Schwärze belassen hätte, aus der sie kamen. Sie zeigten nämlich, wie seine Beherrschung anscheinend immer schlechter wurde. Er hatte seinen Wolf nicht mehr im Griff und hätte fast einen Unterwürfigen angegriffen.

    Er hatte dies noch nicht ganz verarbeitet, als er wie in Trance aufstand und auf die Tür zu steuerte. Dabei schwankte er so sehr, dass er zweimal fast umgefallen wäre und bevor er die Tür öffnete, stützte er sich erst an der Wand ab und versuchte, sein Gleichgewicht wiederzufinden.

    Anscheinend hatten Sam gehört, wie er aufgestanden war, denn als er meinte, wieder gerade gehen zu können und die Tür öffnete, lehnte er mit gekreuzten Armen an der Wand gegenüber der Tür.

    „Wie geht’s? Du siehst blass aus.“ Sam klang wirklich besorgt und stieß sich von der Wand ab, anscheinend wollte er ihn stützen oder ihm anderweitig helfen.

    „Geht schon. Erzähl mir lieber, was hier los ist.“ Jon war sehr angespannt und man konnte das Knirschen der Tür, an der er sich noch immer festhielt, über seine heisere Stimme hinweg hören, als sich seine Hände darumkrampften.

    Sams Miene verfinsterte sich, Jon wusste nicht genau, womit das zu tun hatte, schätzte aber, das sein Zustand der Grund war „Das Gleichgewicht zwischen dir und deinem Wolf ist durcheinander gekommen. Ähnlich wie bei einem alten Wolf.“

    „Wie bei denen, die zum Wohl des Rudels getötet werden? Ist jetzt etwa meine Zeit, zu sterben?“


    Sam konnte nichts als Gleichgültigkeit in Jons fragendem Blick erkennen und das machte ihn nervös. „Nein, ich meinte, was in den instabilen Wölfen passiert. Ach, lass uns unten weiterreden. Dann kannst du auch gleich James für deine Rettung danken.“

    Jon merkte, dass Sam eigentlich nur Zeit schinden wollte, doch warum sollte er das tun? Doch er hatte auch Recht, er musste James wirklich danken. Er hatte ihm geholfen, seinen Wolf wieder unter Kontrolle zu bekommen, auch wenn er das fast mit dem Leben bezahlt hätte. Während sie langsam die Treppe heruntergingen, dachte Jon weiter darüber nach, wie riskant es gewesen war, einen scheinbar komplett außer Kontrolle geratenen Wolf auf sich zu hetzen, während man nicht mehr tun konnte, als darauf zu vertrauen, dass Jons Beschützerinstinkt ihn daran hindern würde, James in Stücke zu reißen. Fast wäre es schiefgegangen und er hätte noch mehr unschuldiges Blut vergossen. Auf der einen Seite wollte Jon James von Herzen danken, auf der anderen Seite würde er ihn am liebsten anschreien. Weit hinten in seinem Bewusstsein gab es jedoch auch noch einen Teil, den er nicht verstehen konnte, da dieser James nie wieder unter die Augen treten wollte.

    Und so fühlte er sich erleichtert, als James nicht im Wohnzimmer war, als sie eintraten und sich auf zwei Sesseln gegenüber niederließen. Während des Weges herunter hatte sich Sam auch wieder gefasst und ohne den eindeutigen Geruch hätte Jon Sams Verzweiflung und Aufregung gar nicht bemerkt, als dieser nahtlos an das unterbrochene Gespräch anknüpfte. „Bei dir ist es alles so seltsam. Ich weiß nicht, wie ich es erklären soll. Bei dir gibt es immer entweder dich oder den Wolf, kein Gleichgewicht. Generell verhält du dich ziemlich ungewöhnlich, wenn dich gerade deine Wolfsinstinkte lenken. Obwohl du dominant bist, fast so dominant wie ich, verhältst du dich wie ein Unterwürfiger, sobald ein anderer Dominanter anwesend ist. Ich weiß auch nicht, wie das kommt, aber eins weiß ich ganz genau: Wenn du die nächsten Tage unbeschadet überstehen willst, dann musst du dich wieder in den Griff bekommen.Ich verlange ja nicht, dass du jetzt, nach Jahren in denen du es nicht getan hast, sofort deinen Wolf als Teil deiner Selbst akzeptierst, sondern nur, dass du mal über die Zusammenhänge nachdenkst. Wenn der Wolf dich weiter so beiseite drängt, wie du es mit ihm tust, dann wirst du dich nächstes Mal “ Sam blickte in Richtung Küche. „eventuell überhaupt nicht mehr unter Kontrolle bekommen und dann bleibt mir keine Wahl mehr, du weißt ja, was mit denen geschieht, die unschuldiges Blut an den Fingern haben.“

    Einen Moment schwieg Jon, denn er hatte wirklich langsam damit begonnen, zu verstehen, dass er und sein Wolf nicht zwei in einem Körper lebende Persönlichkeiten waren, sondern ein und dieselbe Person, auch wenn er sich weiter dagegen sträubte. Aus Sams Mund hörte sich alles aber wieder so richtig an, es konnte doch nur wahr sein. Er überlegte, was passieren würde, sollte er seine zweite Hälfe wirklich akzeptieren, sie schien ja wirklich ein Teil vom ihm zu sein. Mit dieser ersten Einsicht beruhigte sich sein Wolf, der eigentlich noch immer nach Henrys Blut dürstete, ein wenig, doch die Wut, die in Jons Wolfshälfte fehlte, verspürte jetzt seine Menschenhälfte. Er wurde von ihr dermaßen überrumpelt, dass er fast aufgesprungen und zu Henry gerannt wäre, wo auch immer dieser sein mochte. Wie groß musste der Zorn seines Wolfes sein und wie bitte schön konnte er damit umgehen? Während er noch immer mit seiner Wut rang, antwortete er Sam durch zusammengebissene Zähne „Ich glaube, ich weiß, was du meinst.“

    Ohne ein weiteres Wort stand Jon auf und trottete mit zu Boden gerichtetem Blick, hängenden Schulter und geballten Fäusten auf die Ausgangstür zu.

    Zurück bleib ein verwunderter Sam, der nicht wusste, was er tun sollte. Sollte er Jon aufhalten, mit ihm gehen, oder ihn einen Moment in Ruhe lassen? Musste er weiter auf ihn aufpassen, oder hatte Jon sich wieder komplett unter Kontrolle? Eigentlich war sich Sam sicher, dass Jon wieder ganz der alte war, doch er wollte kein Risiko eingehen, also stand auch er auf und folgte Jon. Im Vorbeigehen entschuldigte er sich noch bei James, der verdutzt im Türrahmen zur Küche stand, für ihr überstürztes Aufbrechen. „Irgendwas ist wieder mit Jon. Wir kommen dann morgen oder so wieder. Tut mir wirklich leid.“

    „Aber was ...“ Doch es war zu spät, die Haustür war bereits zu.


    „Was ist denn los mit dir?“, fragte Sam Jon, der direkt vor der Haustür stand und den noch immer zu drei Vierteln vollen Mond verträumt, aber gleichzeitig zornig betrachtete. Doch Jon reagierte nicht einmal, als Sam ihn leicht durchschüttelte, er stand einfach nur da und starrte gen Himmel.

    „Jonathan Shaw,“, knurrte Sam Jon mit fester Stimme an. „Was ist los? Warum antwortest du mir nicht?“ Wieder schüttelte er Jon durch, dieses Mal etwas fester. Doch anstatt zu antworten, fiel dieser nur auf seine Knie und begann zu schluchzen. Das überraschte Sam und er kniete sich fast instinktiv neben Jon, wie eine Mutter es bei einem Kind machen würde, das sich das Knie aufgeschlagen hatte. Auch seine Stimme war nun so weich wie die einer Mutter, jedoch schwang noch ein großer Teil Verzweiflung mit. „Ganz ruhig.“


    Jon bemerkte am Rande, dass Sam irgendetwas gesagt hatte, doch er konnte nicht verstehen, was. Zu tief war er in seinen Gedanken versunken. Da ihn jedoch Sams bloße Präsenz beruhigte, schaffte er es, genauer hinzuhören, als Sam wieder etwas sagte. „Jon, du kannst es mir ruhig erzählen.“ Er sollte Sam etwas erzählen? Was sollte er ihm erzählen? Er wusste es nicht, doch es hörte sich nach einem guten Rat an, also erzählte er einfach von seinem momentan einzigen Gedanken. „Ich habe sie umgebracht.“ Sam schien genau zu wissen, worum es ging, denn er blickte ihm direkt in seine von Tränen glänzenden Augen. „Es ist nicht deine Schuld, Du konntest nichts dafür.“

    Doch, das konnte er. Hätte er früher gewusst, dass es kein reines Glück gewesen war, wie er den Angriff eines scheinbar tollwütigen Wolfes überlebt hatte, dann hätte er dieses Problem ein für alle Mal lösen können. „Ich habe sie umgebracht.“ Wie konnte es nicht seine Schuld sein? Sam wollte ihm doch eben noch erklären, dass sein Wolf nur ein Teil seiner Selbst war und nicht neben ihm existierte.

    Sam schien das jedoch anders zu sehen. „Du bist zu streng mit dir, du wusstest von deiner zweiten Hälfte nichts und hast aus Instinkten heraus gehandelt.“ Verdammt, so einfach konnte es doch nicht sein. Warum hörte es sich also so richtig an?

    „Das kannst du doch nur sagen, weil du noch nie unschuldiges Blut an deinen Händen hattest.“ Noch während er diese Worte aussprach bemerkte er, wie sich Sams Gesichtszüge verhärteten. „Ich musste schon genug meiner Freunde töten. Doch ich habe gelernt, mich nicht an gestern festzuklammen, sondern nur an Morgen zu denken. Was vergangen ist, ist für immer vorbei.“

    Das klang einleuchtend, doch ein Sache war da noch. „Aber wie kann ich hinter mir lassen, dass es für diese armen Seelen kein Morgen mehr gibt?“

    „Du machst dich dafür verantwortlich. Du musst endlich einsehen, dass du dafür nichts kannst, dann wirst du Frieden finden.“

    Wie konnte Sam die ganze Zeit behaupten, dass er nicht Schuld sei? Er konnte in jeder Vollmondnacht noch immer das Blut von seinen Lefzen tropfen spüren, konnte noch immer die letzten keuchenden Atemzüge hören und die Wut dieser Momente spüren.

    Wenn er wirklich nicht schuld war, Sam konnte unmöglich lügen, warum konnte er das dann nicht einsehen? Moment, begann er jetzt etwa auch noch damit, all dies zu glauben?

    Jon warf den Kopf wieder in den Nacken und begann, bitter zu lachen. Sam irrte sich, da war er sich ganz sicher. Doch was, wenn nicht?

    Von einem Augenblick zum nächsten verstummte sein Lachen und er war wieder ganz er selbst. Sam war die Nervosität anzusehen, als er aufstand. Amüsiert blickte er zu ihm herab. „Was ist los? Komm, lass uns gehen, wir haben noch was vor!“

    Ohne zurückzublicken ging er zum Geländewagen und setzte sich auf den Beifahrersitz, wo er abermals bitterem Gelächter verfiel.

  • Ja, ich glaub dir, das dieses Kapitel nicht allzu einfach zu schreiben war. Aber ich finde, du hast das eigentlich ganz gut hingekriegt.^^
    Ich denke du hast Jons Reaktion auf diese Offenbarung, was mit ihm los ist, ganz gut beschrieben. Nur finde ich, dass Jons Einsicht etwas zu schnell kommt. Ich meine, er hat den Wolf in sich doch die ganze Zeit bewusst unterdrückt, wofür er sicher Gründe hatte. Es ist unlogisch, dass er jetzt auf einmal so schnell einsieht, dass er und sein Wolf eins sind, wenn er vorher die ganze Zeit diese Spaltung vorangetrieben hat, indem er sich von seiner anderen Hälfte abgrenzte.
    Aber dass es ihn immer noch beschäftigt, dass er die anderen damals umgebracht hat, fand ich wieder gut nachvollziehbar und auch dass er sich dafür verantwortlich macht und entsprechend sichtlich darunter leidet.
    An den Gesprächen hab ich nichts auszusetzen, es ist eigentlich nichts zu kurz gekommen. Passt schon so.^^


    Hier war noch ein Fehler:
    Wie konnte Sam sei ganze Zeit behaupten, dass er nicht Schuld sei?


    Sorry dass ich sowenig schreibe, aber bei dir kann man einfach nicht mehr viel verbessern.^^" Das Kapitel war insgesamt gut und ich bin gespannt, wie's weitergeht.^^

  • Mit einiger Verspätung komme ich dann auch noch reingeschneit, um dir das versprochene Backrate zu hinterlassen - vorher hab ich's entweder aufgeschoben oder war auf Klassenfahrt, von der ich ein tolles Souvenir mitgebracht habe (Sonnenbrand) xD


    Ich stimme Espeon zu, das Kapitel war wohl nicht einfach zu schreiben. Ich finde, du hast es ganz ordentlich hinbekommen. Hm, warte... wenn ich so zu kommentieren versuche, wird das nichts, also les' und tippsel ich parallel.
    Jon erfährt also endlich, was mit ihm los ist. Auch ganz nett beschrieben; Jons Erkenntnis kommt zu plötzlich, finde ich. Er hat sich ja lange Zeit total gegen den Wolf gesträubt, und jetzt sitzt er da, und akzeptiert ihn nach einer Art 'Meditation'? Er könnte beginnen, sich mit dem Wolf abzufinden, sich einen zu wollen, aber das wirkt gerade alles etwas hektisch. Hm. Auch, dass ihn die Tatsache, dass er seine Kameraden umgebracht hat, noch beschäftigt - da ist ja der Wolf zum ersten Mal vorgetreten - ist doch bisher immer ein Grund gewesen, sich gegen den Wolf zu sträuben. Okay, Sam sagt ja, er müsse den Wolf jetzt akzeptieren - aber woher weiß er, dass Jon sich sonst nächstes Mal nicht mehr unter Kontrolle bekommt? Das wirkt etwas hellseherisch. Jon wirkt gerade gegen Ende des Kapitels etwas irre, dass er da so komisch lacht. *grusel* Aber na gut, in seiner Situation ist es verständlich.


    Einige Fehlerchen ~
    Alles, was er wusste war, dass er mit Sam bei Paul gewesen war und dass dies einige Zeit her war. <-- Etwas viel 'war', findest du nicht? Vielleicht solltest du den Satz ein klein wenig umformulieren? Ansonsten liest sich das Kapitel flüssig, Fehler sind mir auch nicht großartig aufgefallen.
    Das Gleichgewicht zwischen dir und einem Wolf ist durcheinander gekommen. <-- meinst du hier nicht eher 'deinem'?
    „Was ist denn los mit dir?“, fragte Sam Jon, <-- ein Flüchtigkeitsfehler, und das Komma auch noch vergessen^^"


    Hm, tut mir leid für den ziemlich kurzen Kommentar, aber mr fällt nichts mehr ein, was ich schreiben könnte... Ach, und danke für die Benachrichtigung^^ Liebe Grüße ~

  • [tabmenu]


    [tab=<3]Hallo, einsamer Wolf!
    Ich dachte du freust dich vllt. über einen Kommentar, daher hast du hier einen. Habe damals schließlich nicht aus Mitleid zugestimmt, deine FS in den Profibereich zu verschieben, sondern weil du es wirklich verdient hast. Und ich weiß wie man sich bei Kommentarmangel fühlt (im Moment habe ich den nicht, aber es war lang genug so und kann sich ja wieder ändern...), daher muss das wirklich nicht sein.


    [tab=Startpost]Was mir auffällt, ist dass du gleich zwei Genres in der Überschrift hast. Entscheide dich doch für eins, das sieht einfach besser aus. Alle weiteren Genres schreibst du einfach in den Startpost, den sollte man sowieso jedes Mal ansehen, bevor man kommentiert. Dann ist es auch gleich ein wenig übersichtlicher. Der Titel macht neugierig, deutsche Titel sind selten und daher hier ein großes Plus.
    Das Bild im Startpost ist eher simpel, ein Mond ist natürlich perfekt fürs Thema, aber da gäbe es sicher schönere Bilder, bei deviantArt.com zum Beispiel, aber ist dir im Endeffekt überlassen. Es sieht auch hübsch aus, nur etwas... verschwommen? Weiß nicht genau.
    Beim Thema fehlt ein 'e' wenn es um die Probleme des Werwolfs geht, da steht nämlich 'sein'. Die Altersempfehlung ist ein wenig nutzlos, wenn du dann gar keine hinschreibst - stattdessen könntest du daraus eine 'Warnung' machen und dann dazu sagen, dass es wegen des Themas öfter mal ein wenig blutig werden könnte, im Zweifelsfall würdest du aber am Anfang des Kapitels vorwarnen, oder so. Generell könntest du den Startpost etwas strecken, wenn du alles etwas ausformulierst und dann untereinander schreibst, mit Überschriften und so. Beim Inhaltsverzeichnis stört mich dieses 'Beitrag xx', denn wenn da schon der Link ist, interessiert es nicht, der wievielte Beitrag das ist. Stattdessen schreib nur Kapitel 1, etc hin, oder den Namen des Kapitels, oder auch Beides, aber lass das mit den Beiträgen weg. ^^


    [tab=Kapitel eins bis drei]Hatte ich damals ja schon kommentiert; habe nochmal grob drübergelesen, um wieder reinzukommen und bin immer noch ziemlich angetan von deinem Schreibstil, du hast Talent und was mich früher gestört hat (die Umgangssprache) fällt mir jetzt als ein sehr passendes Detail auf. Dementsprechend war mein Comment damals eher das Gegenteil von diesem hier ^^'' Aber da war ich auch noch nicht so lange im FS Bereich tätig wie jetzt, ich habe auf jeden Fall dazu gelernt.


    [tab=Kapitel vier bis elf]Eines fällt hier extrem auf und stört ein wenig: die vielen 'wars'. Lies dir mal die ersten paar Sätze durch, dir wird auffallen, dass du das sehr oft verwendet hast. Ist natürlich ein Wort, das schwer zu ersetzen ist, aber eventuell würde hier ein Umformulieren der Sätze helfen? Klingt nämlich stark nach Wiederholungsfehler und zieht deinen tollen Stil unnötig herunter. Hin und wieder ist auch ein 'das', 'dass' Fehler dabei... Und einige Sätze klingen so... simpel, verstehst du? Werwölfe sind ja nicht dumm und du kannst ganz sicher auch etwas komplexere Sätze bauen, ohne dass es gestelzt wirkt. Werwölfe haben kein Problem mit Silber? Dachte immer, dass sie das umbringt. Nun gut, ein Klischee weniger, ist erfreulich. Im Kapitel sind einige Fehler drin, meistens nur Tippfehler, aber es fällt schon auf; schau da am besten nochmal drüber. Dein Stil macht das wieder wett, aber ich wollts mal ansprechen. ^^ Schließlich bringt ein Kommentar ohne Kritik nicht allzu viel, ausser fürs Ego. xp Die Beschreibungen sind detailliert und realistisch, dadurch ist man ziemlich genau in der Handlung drin. Auch finde ich es gut, dass die Werwölfe im Prinzip auch nur Menschen sind und sich nicht allzu seltsam verhalten, so wie es ja öfter bei Werwolfgeschichten der Fall ist, zumindest bei denen, die ich kenne. Samuel ist mir sympathisch, bei Carter weiß ich das noch nicht genau, Jon und Samuels Bruder sind auch nett. Wow, das Kapitel war ziemlich lang. Bis auf einige Tippfehler (die mich nur stören, weil ich so eine Art Fehlersensor habe, sollte Lektorin werden...) war das Kapitel gut, die Länge war für deine Verhältnisse ungewöhnlich lang (für meine auch, nicht falsch verstehen) und auch vom Inhalt her war es zufriedenstellend, bin schon gespannt, wie es weitergehen wird.
    Okay, das Kapitel 5 ist sehr viel kürzer als das letzte, was gut ist, da ich im Moment ein wenig lesefaul bin. Aber natürlich lese ich dennoch alles. Als Jon überlegt, ob er 'Bleiben' oder 'Gehen' soll, entscheidet er sich zwar für Gehen, er bleibt aber doch. Also vielleicht gerade umdrehen? Wirkt so etwas konfus. Niedlich ist es, dass er einen anderen Werwolf über den Kopf streichelt, wie süß. So, viel mehr ist im Kapitel ja nicht passiert; Jon entscheidet sich also, nicht zu fliehen, sondern mit Jagen zu gehen. Hatte ich so erwartet, würde ja sonst etwas seltsam sein.
    Kapitel 6, auf gehts. Mike ist ja ein lustiger Zeitgenosse, ignoriert einfach seine wölfische Seite wenn es darum geht, anderen Werwölfen Respekt zu erweisen. Und ein echtes Plappermaul ist er auch, ein Freund von mir ist genauso, der hört nicht mehr auf zu reden wenn er einmal angefangen hat, allerdings helfen da auch Zwischenrufe meist nichts mehr, lol. So, viele Erklärungen im Kapitel, die werden aber nicht langweilig, da du auch viel Humor mit reinbringst. Das Kapitel las sich sehr gut und flüssig, aber du hast so ein paar Tippfehler, die dir immer wieder unterlaufen, wie zum Beispiel 'in' oder 'im' statt 'ihn' oder 'ihm'. Aber das kriegst du mit der Zeit sicherlich noch in den Griff, da bin ich zuversichtlich.
    Und so schnell bin ich auch schon bei Kapitel 7. Ich lese ja sowieso schnell und bei guten Geschichten noch ein wenig schneller. ^^ Wow, hier wird es dann schlagartig spannend und actionreich, von Anfang an. Gut finde ich an deiner Geschichte auch, dass die Werwölfe sich langsamer verwandeln als sonst, also nicht von 0 auf 100 in zwei Sekunden, sondern auf realistische Art und Weise. Okay, ich habe so vertieft gelesen, dass ich erst jetzt weiter schreiben kann. Gutes Kapitel, Jon hat also ein Gewissen, nachdem er gemordet hat. Etwas eklig zwar (nicht das Gewissen, die Szene) aber realistisch und so soll es ja auch sein. Dann widme ich mich mal Kapitel 8. Wie immer gut geschrieben, interessante und wenig vorauszusehende Handlung; der Kampf war dramatisch und auch Johns Erinnerungen daran... Ich bin gespannt, wie es weiter geht und entschuldige mich gleich mal dafür, dass ich so wenig schreibe zu den einzelnen Kapiteln ^^'' Liegt daran, dass ich so vertieft ins Lesen bin und das ist ein Kompliment an deine Schreibkunst. (=
    Kapitel 9, ich komme schnell voran. Liegt an der angenehmen Kapitellänge & deinem tollen Stil *sich wiederholt*. Wenn du mal Lust hast, kannst du den Kapiteln ja auch Namen geben, muss aber nicht sein. Ich überarbeite meine FS ständig, daher fällt mir sowas immer auf...
    Jons Zustand scheint ja wirklich schlimm zu sein. Momentan kann ich mir für deine FS kein Happyending vorstellen; ist aber bei Werwolfgeschichten sowieso unrealistisch (das schafft nur Stephenie Meyer, und die schreibt grauenhaft). Wie er wohl reagiert, wenn er erfährt, dass er seine Freunde umgebracht hat? Hoffentlich sagen sie es ihm nicht direkt, sondern in Häppchen... Schöner letzter Satz, so ein romantischer Abschluss. <3 Kurzes Kapitel zwar, aber das stört mich nicht, ist angenehmer zu lesen, so ab und zu.
    So, Kapitel 10, auf gehts. (= Was mir auffällt ist, dass deine Geschichte von Kapitel zu Kapitel besser wird. Anfangs fiel es mir noch etwas schwer, in die Handlung rein zu finden, aber so seit Kapitel acht ist das gar kein Problem mehr, im Gegenteil, ich finde es richtig schade, dass ich schon bald beim (bisher) letzten Kapitel angekommen bin! Wow, spannendes Kapitel wiedermal und aufwühlendes Ende. Ich hoffe, dass das nicht wirklich geschieht, der arme Charles, und Sam ist auch total sympathisch... *gleich zu Kapitel 11 scrollt*
    Die alte Version lese ich nicht, denn das wäre dann ein wenig verwirrend. Speicher sie doch ab und nimm sie dann raus, ich habe die alten Versionen der Elements Kapitel auch nicht mehr im Topic, sieht einfach besser aus. Ist aber natürlich dir überlassen.
    Ich mag solche Sachen wie 'seinen Wolf' und 'Bruder Wolf', das klingt total niedlich irgendwie... Generell hast du eine tolle Wortwahl. So, ich bin durch und auch Kapitel elf las sich extrem gut. Rechtschreibung & Grammatik bereiten dir zwar ab und zu einige Schwierigkeiten, abgesehen davon ist deine Geschichte aber wirklich gut, ich bereue nicht, dich in den Profibereich verschoben zu haben und hätte Espeon dich nicht damals schon vorgeschlagen, hätte ich es jetzt getan. (= Bekomme ich eine Benachrichtigung per Gästebuch, alle 1-2 Kapitel, bitte?


    [/tabmenu]

  • Juhu;
    Kitty (ich hoffe mal, ich darf dich so nennen) ist wieder zurück. Und dann auch noch mit einem so umfangreichen Kommi, auf den ich dann mal eingehe:
    So, Startpost ist ausgebessert, nur ein neues Bild habe ich noch nicht gefunden, ich suche aber praktisch schon seit ich das aktuelle reingestellt habe nach einem neuen, irgendwann muss ich einfach eins finden. Und ja, ich habe auch schon bemerkt, dass (vor allem) die alten Kapitel wirklich mal eine Überarbeitung verdient haben. Werde ich wahrscheinlich in den Ferien machen. So und jetzt noch zu den Werwölfen: Warum sollten sie sich "anders"/"seltsam" verhalten? Sie haben schärfere Sinne, neue Instinkte und mehr Kraft, aber na ja, eben keine komplette neue Identität. Und zum Verständnis noch die Sache mit dem Silber: Bei Briggs, deren Werwölfe ich mir je geliehen habe, ist das so, dass Werwölfe von "normalen" Waffen verletzt werden können, diese Wunden jedoch sehr viel schneller wieder verheilen als bei Menschen. Ein gebrochenes Bein zum Beispiel in einer Woche. Sie können aber weiterhin verbluten. Von Silber verursachte Wunden hingegen heilen nur mit "Menschentempo" und Verletzungen, die bei Menschen Narben hinterlassen würden, hinterlassen von Silber verursacht auch oft Narben, wenn auch nicht immer. Ansonsten sind Werwölfe insofern empfindlich gegen Silber, als dass es im Körper zu starken Abstoßungsrektionen, wie Eitern etc., führt und Wunden überhaupt nicht heilen, solange sich noch Silber in ihnen befindet. Und Werwölfe können Silber nicht so leicht verbiegen wie Stahl. Kurz hat Silber auf sie die Wirkung, die "normale" Metalle/Waffen auf Menschen haben. Deshalb hatte Charles auch so Probleme mit seinen von Silber verursachten Schnitten. Woher die kommen, dazu komme ich dann später noch. ^^
    Jetzt kommt auf jeden Fall erstmal mit (noch nicht allzu viel jetzt hoffentlich) besserem Stil, als der dieses Posts, in auf Espeons Kommi basierender überarbeiteter und verlängerter Fassung:


    Kapitel 12

    Wie mittlerweile schon so oft fuhren sie schweigend in den Morgen hinein, ungewiss, was ihr Besuch bei Holger, dem Alpha des Rudels, auf dessen Grund Henry sich angeblich aufhalten solle, bringen würde. Während Sam über den wahrscheinlichen Inhalt des Gespräches, insofern es zustande kommen sollte, nachdachte, war er nicht sicher, was Jon durch den Kopf ging. Er saß einfach nur auf seinem Sitz und starrte in die Ferne. Am liebsten hätte er ihn auch seinen Gedanken überlassen, doch er musste unbedingt noch einmal mit ihm sprechen, bevor sie bei Holger ankamen und das würde nicht mehr lange dauern. „Hey, Jon!“

    „Was ist, sind wir schon da?“ Jon klang um einiges angespannter, als er aussah.

    „Noch nicht ganz, aber bist du sicher, dass du mit kommen willst? Vielleicht solltest du lieber in der nächsten Stadt auf mich warten.“ Sam hatte mehrere Gründe, aus denen er Jon lieber auf Distanz halten wollte.

    „Und dich allein dahin fahren lassen? Vergiss es! Ich komme mit, da kannst du machen was du willst. Sollte es wirklich problematisch werden, wirst du mir dankbar sein. Und wie ich schon sagte, ich muss einfach wissen, was aus meinem Rudel geworden ist.“

    Sam merkte schon, dass eine weitere Diskussion über dieses Thema nichts bringen würde, also machte er sich lieber daran, Jon so gut wie möglich auf das Bevorstehende vorzubereiten. „Du weißt, wie du dich zu verhalten hast, oder?“

    Jon schien überrumpelt vom plötzlichen Themenwechsel. „Was? Ach so! Warum sollte ich das nicht wissen? Ich habe schon mit mehr als einem Alpha geredet.“

    Sam lachte. „Das meine ich nicht. Es ist mir klar, das du schon mit Alphas geredet hast, mir geht es darum, dass wir ohne um Erlaubnis zu fragen in sein Gebiet eingedrungen sind und jetzt, ohne uns auch nur anzukündigen, bei ihm auf der Matte stehen werden. Er wird nicht sehr erfreut darüber sein, egal, in welchem Verhältnis er zu Henry steht.“

    „Und noch ein Grund, dich nicht alleine gehen zu lassen. Aber keine Angst, ich überlasse das Reden einfach dir und versuche nichts zu tun, was irgendjemand als Herausforderung sehen könnte.“

    Sam war sich nicht sicher, warum Jon nicht verstand, was er meinte. Direkter wollte er es ihm aber auch nicht sagen, da er vermutete, es würde ihn verletzten, also ließ er wieder ein tiefes Schweigen das Auto übernehmen.


    Als sie bei Holger ankamen, war der kleine Kiesplatz vor dem schlichten, kleinen Gebäude, das sie, ohne zu wissen, was es wirklich war, für ein Ferienhaus gehalten hätten, bereits mit Fahrzeugen aller Fabrikanten und Preisklassen belegt, sodass sich Sam einfach vor diese stellte. Er ließ dabei so wenig Platz, das Jon darauf achten musste, mit seiner Tür nicht den in den ersten Sonnenstrahlen glänzenden Lack eines Porsches zu beschädigen. Das er den Schaden nicht bezahlen könnte, wäre noch das kleinere Problem, dachte er sich. Als er dann aber draußen war, sah er keinen Grund, die Tür ebenso vorsichtig wieder zu schließen und warf sie einfach zu. Er wollte sich gerade zu Sam umdrehen, als er aus dem Augenwinkel heraus eine verschwommene Bewegung wahrnahm. Er versuchte, die Ursache dieser Bewegung zu finden, konnte jedoch nichts sehen. Es war ein ganz anderer Sinn, der ihm mittelte, wo sich die Person versteckte, die er gesehen hatte: Er konnte Nervosität gemischt mit einem anderen ihm vertrauten Geruch wahrnehmen. Doch was war dieser Geruch, womit verband er ihn?

    Er hatte den Gedanken noch nicht fertig gedacht, da drang es ungläubig „Jon?“ an sein Ohr und hinter einem ziemlich dreckigen SUV kam eine beinahe ebenso verdreckte Person hervor. „Sam?“ fragte sie nun und eine Windböe trug ihren Geruch zu Jon herüber. Er kam ihm so vertraut vor, er verband Erinnerung mit ihm, schöne Erinnerungen und ließ sich einen Moment in ihnen treiben. Doch er bemerkte auch, das der Geruch ihm irgendwie fremd vorkam und so verblassten die Bilder in seinem Kopf so schnell wieder, wie sie gekommen waren. Jetzt verstand er, das es der Geruch seines Rudels war, den er all die Jahre so vermisst hatte. Und jetzt, jetzt war er ihm endlich wieder nahe.

    Auch wenn es sich wie Stunden angefühlt hatte, waren nur die paar Sekunden verstrichen, die zwischen der Frage des Fremden und Sams Gegenfrage lagen. „Woher kennst du unsere Namen?“ In Sams trockener Stimme lag wieder so viel Nachdruck, dass Jon bezweifelte, dass die Antwort ausbleiben könne. Was ihn dann aber verwunderte war, dass ihr Gegenüber amüsiert zu sein schien und mit weicher Stimme auf Sam einging. „Sollte ich mich etwa nicht an den erinnern, der mich vor einem Jahr wieder zusammen geflickt hat?“ Jetzt wand er sich wieder Jon zu und lächelte ihm einmal zu. „Oder an unseren alten Fahnenflüchtigen? Wo hast du dich nur die ganze Zeit 'rumgetrieben? Hier hätten wir dich gebraucht.“ Egal wie freundlich der Rest gewesen sein mag, die Enttäuschung des letzten Satzes spürte Jon bis ins Mark.

    Bei Sam schien dies nicht so zu sein, er blieb kühl wie immer und behielt eine ausdruckslose Stimme. „Vor einem Jahr? Dann warst du wohl einer der möglichen Alphas. Und scheinst verloren zu haben.“

    „Ja, ja, hack du auch noch auf mir rum!“ Einmal lachte ihr Gegenüber noch, dan wurde es von einen Moment auf den nächsten todernst. Wo eben noch Humor in der Stimme gewesen war lag nun nur noch eisige Objektivität. „Was macht ihr hier? Wenn nur du hier wärst, Sam, dann wäre das ja nichts Außergewöhnliches, aber Jon, ich glaube nicht, dass du sehr willkommen bist, auch wenn ich persönlich glücklich bin, zu erfahren, dass du noch lebst. Na ja, was auch immer ihr hier wollt, kommt am besten erst mal mit rein.“ Der andere drehte sich um und schickte sich an, wieder in den Schatten zu verschwinden, als er noch über Schulter hinzufügte: „Holger hat euch schon bemerkt und möchte wissen, warum ihr hier seid.“

    Zurück blieben ein in Gedanken versunkener Jon und ein ausdrucksloser Sam, der sich neben ihn stellte und ihm tröstend die Hand auf die Schulter legte. „Ich habe es dir ja gesagt.“

    Ein bitteres Lächeln zwang sich auf Jons Lippen, bevor sie ebenso bittere Worte formten. „Immerhin erinnern sie sich noch an mich, über alles andere kann man reden.“ Trotz seiner tapferen Wort ließ er den Blick zu Boden sinken. „Jetzt bist du aber erst einmal mit Reden dran.“ Jon gab sich einen Ruck und hob das Gesicht wieder, aus dem alle Sorgen verschwunden waren. Wenn er es schaffte, seinen Wolf zu unterdrücken, dann sollten ein paar lächerliche Gefühle auch kein Problem sein. Und so forderte er Sam mit wieder gefestigter Stimme auf: „Lass uns gehen.“

    Sam setzte sich aber nicht sofort in Bewegung, sondern warf Jon vorher noch einen besorgen Seitenblick zu, auf den dieser komplett gefasst antwortete. „Alles in Ordnung. Wirklich. Ich bin nur ein wenig überrumpelt.“ Diese Antwort schien Sam zu reichen, denn er lief nun schnellen Schrittes auf die kleine, an der Vorderseite des Hauses gelegene Tür zu.

    Jon trottete in einem gemächlicheren Tempo hinterher und ließ Sam den Vortritt, als sie durch die Tür gingen, die gerade groß genug für einen von ihnen war.

    Da Sam bei ähnlichen Anlässen schon zweimal hier gewesen war, lief er zielsicher in den größten Raum, den es in diesem Haus gab: Den halb unter der Erde gelegenen Keller. Auch Jon war schon einmal hier gewesen, auch wenn der Werwolf, der hier lebte, da noch kein Alpha gewesen war.

    Für Holger mit seinem hektischen Wesen schienen sie nicht schnell genug gewesen zu sein, gerade als sie de Treppe verlassen hatte, schwang die direkt davor gelegene Tür auf und brachte Sam dazu, einen Schritt rückwärts zu machen. „Sam!“, konnte Jon, der noch weiter oben auf der Treppe stand, eine leicht verärgerte, aber immer noch freundliche Stimme hören. „Kannst du dich nicht einmal vorher ankündigen? Ist das den so schwer? Du hast mit einen riesigen Schrecken eingejagt. Und wo ist ...“ Jetzt hatte Holger Jon entdeckt und der freundliche Anteil verschwand aus seiner Stimme. „Was hast du denn hier zu suchen?“, fuhr er ihn an und wollte einen Schritt an Sam vorbei machen.

    Dieser stellte sich ihm jedoch in den Weg und hob abwehrend die Hände. „Ruhig! Ohne mich wäre er gar nicht hier. Ich werde das alles nachher erklären. Jetzt musst aber erst mal du erklären, warum du das ganze Rudel zusammen getrommelt hast.“

    Bis auf einen letzten Hauch wich der Zorn aus Holgers Gesicht und wurde durch eine Mischung aus Überraschung und Panik ersetzt, die sich auch in seinem Geruch widerspiegelte. „Rausreden bringt jetzt eh nichts mehr.“, wand er sich noch ein wenig.“ Wir haben Probleme, gewaltige Probleme.“ Jon verstand, warum Holger so lange um den heißen Brei herum redete, schließlich wollte niemand seine Schwächen offenbaren.“Henry ist wieder hier.“ Nun überwog Holgers Panik und er versuchte, Sam nicht in die Augen zu blicken. „Er war bei mir und hat gefordert, dass ich sein sogenanntes Rudel bei mir verstecke, bis er weiterzieht.“

    „Wo ist er?“ platze Jon energisch heraus und machte die letzten Schritte, die Treppe herunter.

    „Wenn ich das nur wüsste.“, knurrte Holger. „Niemand hat ihn oder einen seiner Wölfe gesehen. Er kann aber eigentlich nur im alten Industriegebiet oder bei den Bergwerken sein.“ Holger versuchte, Jon niederzustarren, versagte jedoch. „Aber was interessiert es dich?“, schloss er geringschätzig und Jon wusste, dass seine Augen die Farbe von Bernstein annehmen musste, während er antwortete. Seine Stimme konnte er jedoch weiterhin unter Kontrolle halten und so blieb sie trocken wie zuvor. „Ich habe mit ihm noch eine ganz persönliche Rechnung offen und habe nicht vor, ihn noch einmal entkommen zu lassen!“

    Auch wenn er neutral geblieben war, schien irgendetwas an seiner Aussage Holger zu verärgern. „Nicht noch einmal, ich höre wohl nicht recht! Wie kannst du es nur wagen, so etwas zu sagen, nachdem du uns dermaßen im Stich gelassen hast.“ Holgers Kopf begann Rot anzulaufen, als er immer mehr zu brüllen begann. „Wäre Sam nicht hier, würde ich dich in Stücke reißen.“ Zornig machte Holger wieder einen großen Schritt auf Jon zu und dieser hob in einer abwehrenden Geste die ausgestreckten Hände vor den Oberkörper. Er wollte wollte doch nur reden! Warum ließ Holger also keine Chance ungenutzt, ihn herauszufordern?

    Sam bemerkte Holgers neuerlichen Vorstoß natürlich und meldete sich wieder zu Wort, nachdem er zuvor nur dagestanden und überlegt hatte. Mit fester Stimme forderte er: „Schluss ihr beiden.“ Und eine Welle blanker Macht durchströmte das Haus und aus dem angrenzenden Raum konnte Jon das Ächzen der anderen Werwölfe hören, die von Sams Dominanz einfach hinweggefegt wurden. Auch an Jon und Holger ging es nicht spurlos vorbei, sie beide senkte den Kopf und verharrten auf ihren Positionen. Sam schien damit zufrieden zu sein, denn nun war er wieder komplett sachlich, wenn auch eine Spur Neugier in seiner Stimme lag. „Henry ist also bei dir im Revier und du hast es nicht als notwendig erachtet, meinen Vater zu informieren?“

    „Ich habe es noch niemanden erzählt, da ich zu große Angst hatte.“ Wer hätte das nicht, dachte sich Jon, wenn man sein Leute hat, kann man sie nicht einfach für einen lächerlichen Befehl auf Spiel stellen. „Ach kommt doch einfach mit rein, dann kann ich es euch zusammen mit dem Rudel erklären. Sie würden es zwar auch so hören, ich würde es aber vorziehen, vor ihnen zu stehen.“

    Und wieder konnte Jon Holger voll und ganz verstehen. Sam schien das auch zu tun, denn er nickte steif und folgte Holger fast auf den Fuß, nachdem er Jon noch einen warnenden Blick zu geworfen hatte, den dieser sofort verstand: Er solle nichts mehr sagen, was Holger provozieren könnte. Was der Blick nicht aussagte, Jon sich aber denken konnte, waren die Konsequenzen, die entstehen würden, sollte er sich nicht zurück halten und er wollte seinen alten Freund, auch wenn er ihn nicht gerade freundlich empfangen hatte, in keine unangenehme Situation bringen. Wobei er nicht davor zurückschrecken würde, ihn selber herauszufordern, sollte er versuchen, ihn bei seiner Jagd nach Henry zu behindern. Wie der Kampf ausgehen würde, wusste er bereits, auch wenn ihn dieser Sieg nicht erfreuen würde. Doch darum würde er sich Gedanken machen, wenn es soweit war, jetzt folgte er Sam erst einmal in den großen Raum und setzte sich auf einen der drei noch freien Campingstühle, wobei er möglichst weit weg von allen anderen rutschte, aber so nah wie möglich bei Sam blieb.

    Holger stand an seinem Platz am Ende der aus einzelnen Tischen zusammengestellten Tafel, obwohl das irgendwie falsch auf Jon wirkte, er kannte nur einen zurückhaltenden Dritten im Rudel und keinen Mensch, auf den alle Augen gerichtet waren. Holger schien sich momentan auch nicht wohl in seiner Haut zu fühlen, denn er hatte keine gerade Haltung und klang leicht beschämt. „Ihr fragt euch wahrscheinlich, warum ich euch heute alle hier versammelt habe. Doch glaubt mit, ich frage mich das gleiche. Ich habe selber noch nicht wirklich verstanden, was hier vor sich geht, aber ihr sollt wissen, was ich weiß.“ Er machte eine kurze Pause und blickte jedem mit Ausnahme von Jon in die Augen. Dieser konnte den Kloß, der sich in Holgers Kehle gebildet haben musste, förmlich sehen. „Jeder wird sich noch an Henry erinnern können. Er ist hier, in unserem Revier.“ Unruhe machte sich breit und niemand konnte ruhig sitzen bleiben. Aufregung, Verunsicherung und in wenigen Fällen auch Panik waren die vorherrschenden Gerüche. „Er ist geschlagen worden, geflüchtet und ich habe keine Ahnung, was er jetzt wieder hier will. Alles, was ich weiß ist, dass er sich bei uns versteckt hält und mir gedroht hat, es würde blutig enden, sollte ich den Marrok informieren.“ Holger machte wieder ein Pause und es wurde totenstill. „Er weiß ganz genau, dass wir seinem europäischen Rudel nicht gewachsen sind. Ich hatte euch noch nichts erzählt, da ich dachte, ich könnte mit ihm verhandeln.“ Jeder im Raum wusste, dass diese Pause nicht gewollt war, sondern einfach Holgers inneren Kampf darstellte. „Es hat aber alles nichts gebracht.“ Mit resigniert hängenden Schultern seufzte Holger einmal und Jon verstand, wie er sich fühlen musste, unfähig, für die Sicherheit der seinen garantieren zu können. Da er jetzt jedoch einmal angefangen hatte, redete Holger einfach weiter, auch wenn seine Stimme so düster war, wie die Stimmung des Raumes. „Ich konnte ihn weder dazu bringen, unser Revier zu verlassen, noch dazu, sich zu erklären. Ich hatte keine andere Wahl, als mich ihm zu beugen. Es tut mir Leid.“ Er blickte einen Moment zu Boden, bevor er tief durchatmete und sich Sam zu wandte, dem er schwach zulächelte. „Jetzt haben wir aber einen Marrokssohn in unserer Mitte, was unsere Lage nicht wirklich verbessert, das wäre nicht einmal der Fall, wenn es Charles wäre. Dieses Mal bringt uns Kampfkraft so gut wie gar nichts.“ Wie sollte man gegen einen Feind kämpfen, der so übermächtig war? Jon verstand die Problematik: Selbst wenn sie genug kampferprobte Wölfe hätte, würde das alles zu auffällig werden. Auf das Nächste Thema war Jon jedoch nicht vorbereitet. „Mit Sam zusammen ist jedoch auch ein alter Verräter zurückgekehrt.“ Er spürte, wie sich erst nur Holgers und nach wenigen Sekunden auch die Blicke aller anderen Anwesenden in ihn bohrten. „Vielleicht sollten wir erst entscheiden, was mit ihm passieren soll.“ Holgers Stimme war herausfordernd und sein Blick rachsüchtig. „Genau genommen ist er ja noch immer Teil unseres Rudels, was uns das Recht gibt, über ihn zu richten.“

    Jon hätte alles einfach über sich ergehen lassen, wie in alten Zeiten, doch Sam stand auf und wurde leicht zornig. „Nein! Er hat deine Herrschaft noch nie anerkannt, gehört also nicht mehr zu eurem Rudel und mein Vater persönlich hat ihn zum einsamen Wolf erklärt. Außerdem ist er von ihm hierher geschickt worden. Und ich wische mit jedem den Boden, der es wagen sollte, zu versuchen, ihm etwas anzutun.“ Sam machte eine kurze Pause und jeder, dem er in die Augen sah, wandte schnell den Blick ab, sogar Holger. Daraufhin lachte Sam kurz, setzte sich wieder und jeglicher Zorn war aus seiner Stimme verschwunden. „Wobei ich bezweifle, dass ich noch dazu kommen würde. Wir sollten lieber besprechen, was wir bezüglich Henry tun wollen.“

    Es folgte eine schier endlose Diskussion über Möglichkeiten, die kaum länger als zehn Minuten im Gespräch waren und schon wieder verworfen wurden. Jon fand das alles ermüdend, schon im der Army hatte er das Denken lieber den Generälen überlassen, während er einfach nur seine Befehle ausgeführt hatte. Da es ihn also nicht interessierte, lehnte er sich leicht zurück und dachte über die Feindschaft nach, die Holger ihm entgegengebracht hatte. War sie gerechtfertigt? War er wirklich ein so großer Verräter? Hätten sie vielleicht doch das Recht, über ihn zu richten?

    Seine Gedanken drehten sich genauso lange um dieses Thema im Kreis, wie sich die Diskussion im Kreis bewegte. Unterbrochen wurde beides dann, als Holger sie alle aufforderte, zum Mittagessen in die obere Etage zu gehen.

    Ursprünglich hatte Jon vorgehabt, sich mit Sam in eine Ecke zu stellen, denn er hatte wirklich Hunger, schließlich hatten sie seit mehr als einem Tag nichts mehr gegessen und kaum geschlafen. Auf dem Weg wurde er aber von dem Werwolf abgefangen, der sie schon ins Haus begleitet hatte und denn Jon nun auch wiedererkannte. Es war William, einer der Unterwürfigen seines Rudels. Seines alten Rudels, wie ihm wieder einmal schmerzhaft klar wurde. Er holte ihn und Sam auf der Treppe ein und forderte Jon belustigt auf: „Komm mal mit raus! Ich muss dir was zeigen.“

    „Und was?“, fragte Jon leicht gereizt.

    William schien das aber nicht zu stören, er redete amüsiert weiter. „Ich habe noch ein paar Sachen, die ich dir schon vor einer Ewigkeit geben wollte.“ Als Jon nur die Augenbrauen hob, erklärte er weiter. „Bei deinem überstürzten Aufbruch hast du einiges zurückgelassen, ich habe das meiste davon aufgehoben und warte schon eine Ewigkeit auf dich.“

    Er schien es gar nicht abwarten zu können, Jon seine alten Sachen zu zeigen und auch Jon selber wollte wissen, worum es sich handelte, also ging er trotz seines Hungers mit William wieder auf den Hof und musste die Augen kneifen, da die Sonne mittlerweile hoch am Himmel stand und es in dem Kellerraum nicht sehr hell gewesen war. Sam, den er für einen Moment glatt vergessen hatte, folgte ihm wortlos, und sein Gesichtsausdruck war sowohl interessiert als auch verunsichert.

    Sie gingen zu einem Kombi, einem alten VW Passat, der schon bessere Zeiten erlebt hatte und Jon hatte keine Ahnung, was William noch alles bei sich Zuhause hatte, dass sein Geruch fast nur aus Aufregung bestand. Sein Haus war praktisch um die Ecke, sodass die Mittagspause reichen würde, um dort hin zu kommen und rechtzeitig wieder zurück zu sein.

  • Ich schreib den Kommentar lieber jetzt; am Ende komm ich sonst so lange nicht dazu, dass du mindestens eine Woche oder so warten müsstest. Here we go: ^^


    Das Gespräch im Auto fand ich noch gut, das mit dem Typen, der sie entdeckt, war auch okay. Aber sobald du mit Holger anfängst, sinkt dein Stil ziemlich ab. Das liegt vor allem daran, dass du zwar Sams und Jons Reaktionen zumindest äußerlich beschreibst, bei Holger aber fast gar nichts. Du solltest mehr solche Sachen wie Tonlage und so weiter mit reinbringen, damit man sich besser vorstellen kann, wie etwas gesagt wird.
    Auch Jons innere Reaktionen kommen diesmal wieder etwas zu kurz, allerdings nur stellenweise. Wie Jon zum Rudel steht, kam z.B. wieder recht gut raus. Dafür zeigt er überhaupt keine Reaktion, als William ihn auffordert, mit nach draußen zu kommen. Zumindest ein wenig wundern hätte er sich doch können, oder? ^^
    Der Inhalt der Dialoge war eigentlich recht interessant, allerdings kommt davon wenig an, weil die Sätze zu trocken kommen, zu emotionslos. Da hätte wesentlich mehr Spannung drin sein können, so aber wirkt das Kapitel eher langweilig. Zwar hast du auch hier immer beschrieben, wie das Rudel reagiert, oder was die Leute machen, während sie sprechen, wie gesagt aber nicht deren Emotionen mit rein gebracht.
    Beispiel: „Ich habe es noch niemanden erzählt, da ich zu große Angst hatte. Ach kommt doch einfach mit rein, dann kann ich es euch zusammen mit dem Rudel erklären. Sie würden es zwar auch so hören, doch es ist mir lieber, ich stehe vor ihnen.“
    besser: Holger zögerte. „Ich habe es noch niemanden erzählt, da ich zu große Angst hatte", gab er schließlich zu. "Aber kommt doch besser mit rein, dann kann ich es euch zusammen mit dem Rudel erklären. Sie würden es zwar auch so hören, doch es ist mir lieber, ich stehe vor ihnen", erklärte er.
    Es ist nachvollziehbarer, wenn man merkt dass es ihm unangenehm ist, Angst einzugestehen.
    Aber Sam fand ich in dem Kapitel mal wieder richtig cool. ^^


    Jetzt komme ich noch zu den Fehlern, von denen du diesmal rekordverdächtig viele gemacht hast. Hattest du keine Zeit mehr, um das Kapitel nochmal durchzulesen? ^^


    Als er die Tür weniger vorsichtig wieder zugeschmissen hatte, bemerkte er aus dem Augenwinkel heraus eine verschwommene Bewegung wahr. nahm wahr
    Doch es war ein ganz anderer Sinn, der ihm sagte, dass diese Ursache ein jemand und viel wichtiger ein Werwolf gewesen ist: Sam schien ganz andere Gedanken zu haben, denn er fragte den Fremden sofort: ... gewesen war (Vergangenheit!)
    Ach, dann warst du einer der möglichen Alphas. Ich dachte zuerst: Hm, ist das jetzt ne Frau? xD
    Wenn nur du hier wäre, Sam, ... wärst
    auch wenn der Werwolf, der hier lebte, da noch kein Alpha gewesen ist. war
    Nun über wiegte Holgers Panik. überwog
    "Henry ist also bei dir im Revier und du hast es nicht als notwendig erdacht, meinen Vater zu informieren?“ erachtet
    Er blickte einen Moment zu Boden, bevor er tief durchatmete und sich Sam zu wandte.
    Sam machte eine kurze Pause und jeder, dem er in die Augen sah, wandte schnell den Blick ab,
    Jon fand das alles ermüdend, schon im der Army hatte er das Denken lieber den Generälen überlassen, während er einfach nur seine Befehle ausgeführte und lehnte sich leicht zurück und dachte über die Feindschaft nach, die Holger ihm entgegengebracht hatte. ausgeführt hatte; außerdem viel zu langer Satz und zweimal "und" hintereinander geht auch nur in Ausnahmefällen; mach den Schnitt am Besten vor "lehnte sich leicht zurück ..."


    Ansonsten noch mehrere das/dass Fehler, sehr viele Tippfehler, besonders bei den/denn, oft ein Punkt anstelle eines Fragezeichens. Mach auch mal ein Ausrufezeichen, wenn jemand verärgert ist, das macht die Sache glaubwürdiger ;) (z.B: 'Nicht noch einmal', ich höre wohl nicht recht!) Dann hat hin und wieder auch ein Doppelpunkt gefehlt (z.B. Mit fester Stimme forderte er: „Schluss ihr beiden.“)


    /Edit: Viel besser. ^^

  • So;
    Ausnahmsweise mal kein neues Kapitel sondern nur Updates:
    Drei Wochen war ich im Urlaub und habe mein Ziel doch nicht erreicht. Ich habe erst 34 von 48 Seiten nachbearbeitet. In diesen Kapiteln hat sich jedoch einiges geändert und ich bin mit relativ sicher, dass sie jetzt auch dem „Standard“ der aktuelleren entsprechen. Ich habe nämlich meine alten Schwachstellen so gut es ging ausgebessert und einige Teile hinzugefügt, sodass ein Kapitel sogar um satte 800 Wörter länger wurde. ^^ Die wichtigsten Sachen, die ich dabei bemerkt habe:
    1. Jons Zeichnungen haben sich ein wenig geändert. Ich habe einfach mal den Satz mit der Beschreibung aus dem Text kopiert: „Sein Fell war im wesentlichen dunkelgrau, von der Schauze zog sich jedoch ein breiter weißer Streifen den gesamten Bauch entlang und drei Pfoten waren erdbraun.“
    2. Ich habe zwei der Bücher, auf denen das ganze basiert noch einmal gelesen (in vier Tagen zusammen ^^) und eine kleine Unstimmigkeit bemerkt, die ich jedoch noch nicht ausgebessert habe: Ich dachte, ich hätte Brans Haus in den ersten Kapiteln einfach eine Kelleretage hinzugefügt, die es in den Büchern nicht gibt, jetzt musste ich aber bemerken, dass es schon eine hat und sie komplett anders ist. Na ja, darum werde ich mich dann demnächst auch noch kümmern.
    3.Und ich habe noch zwei kleine Parallelen zu eben diesen Romanen entdeckt, die ich auch irgendwann noch ausbügeln werde.
    Vorerst werde ich aber nur diesen Kontrollgang beenden und dann erst mal wieder ein neues Kapitel zusammenbasteln. Und zwar so, dass ohne Überarbeiten in Ordnung ist. So was wie das letzte Kapitel möchte ich nicht wiederholen. Allermindest Espeon sollte sich noch erinnern.


    Joah, das nächste Kapitel kommt dann voraussichtlich in einer Woche. Jetzt wisst ihr wenigstens, warum ihr so lange warten musstet.
    Ansonten gehen die neuen Versionen der Kapitel, die ich jetzt schon überarbeitet habe heute und morgen on, sobald ich das neuerliche Kontrolllesen beendet habe.


    NiKo

  • Nach langer Zeit des Überarbeitens und einer zweiwöchigen Schreibblockade melde ich mich mal wieder zurück. Tut mir Leid, dass es so lange gedauert hat. Ich hoffe mal, ihr verzeiht mir und ich habe das Schreiben nicht verlernt. Beim Schreiben kam's mir nämlich zeitweise so vor. Na ja, es besteht ja immer noch die kleine Wahrscheinlichkeit, das mein Gefühl unbegründet ist, deshalb jetzt:


    Kapitel 13

    Eine gewisse Vertrautheit überkam Jon, als sie durch die Straßen fuhren, die zwar nie mehr als fünfzig Meilen und doch soweit weg gewesen waren. Gerade zu unerreichbar hatte all dies gewirkt. Ebenso die Straßen, als auch das weiße Ein-Familien-Haus, vor dem sie gerade hielten und das in einem einwandfreien Zustand war, wenn auch der Vorgarten ein wenig mehr Pflege bedurfte. Es hatte sich also nicht alles verändert, dachte sich Jon, als sie ausstiegen und sein Blick auf das Haus geheftet blieb. Er konnte sich erst davon losreißen, als Sam ihn auf dem Weg fragte: „Wo hast du eigentlich gewohnt? Es war so, als wäre dir das alles bekannt.“

    Noch immer in seinen Gedanken versunken, zeigte Jon in die entsprechende Richtung. „Keine zwei Meilen da lang. War das Haus meiner Eltern.“

    William schien nicht zu bemerken, dass Sam Jon nur aus seinen Gedanken reißen wollte und fuhr an Jons Stelle mit freudiger Stimme fort. „Jetzt steht's leer. Da Jon ja nur als vermisst gilt, konnte es noch nicht versteigert werden. Es dürfte zwar eine dicke Staubschicht auf allem liegen und sowohl Strom, als auch Wasser sind abgestellt, aber wenn ihr euch nicht unbedingt bei Holger einquatieren wollt, könntet ihr es euch da noch immer gemütlich machen. Oder ihr bleibt bei mir. Na ja, ...“ Mit einem Ruck öffnete er die Tür, die er gerade aufgeschlossen hatte. „... bis dahin ist ja noch ein bisschen. Jetzt geht erst mal ins Wohnzimmer, ich hol nur kurz was zu essen.“ Noch während des letzten Satzes verschwand William in Richtung Küche und ließ Sam und Jon zurück. Diese sahen sich verdutzt an, da sie beide davon ausgegangen waren, von William auf einen Speicher geführt, oder mit Bildern überschüttet zu werden. Jon zuckte jedoch nach einem Moment nur mit den Schultern, drehte sich um und betrat das Haus, welches im ein Gefühl von Geborgenheit verlieh. Wie früher trottete er durch die Tür am Ende des kleinen Flurs und stand einem großen Fenster gegenüber, durch das man einen schönen Blick auf die momentan nebelverhangenen Berge hatte. Dieses Haus war, ebenso wie sein eigenes, das ja sogar noch zu stehen schien, am Stadtrand gelegen, wodurch kein einziges anderes Haus die Sicht verdeckte. Er schwelgte derart in Erinnerung und Gefühlen, dass er kaum merkte, wie sich jemand neben ihn stellte und ebenfalls aus dem Fenster sah. „Eine schöne Aussicht hat er ja.“ kommentierte Sam, bevor er sich abwand und auf einem Sessel niederließ.

    Unterdessen drang aus dem Flur ein Klappern und Williams Stimme. „Irgendwann wird's aber langweilig. Jon kann aber immer Stunden lang die Wolken beobachten.“

    „Und du starrst immer endlos diese komischen Glasfiguren an.“, gab Jon leicht amüsiert zurück und setzte sich Sam gegenüber auf einen weiteren Sessel, sodass sie den Glastisch zwischen sich hatten. Unterdessen betrat auch Williams den Raum und stelle ein Tablett mit belegten Brötchen auf den Tisch. „Bedient euch, ich habe noch genug da.“

    Das brauchte er Jon nicht zweimal sagen, da dieser bereits das erste Brötchen zur Hälfte herunter geschlungen hatte, bevor auch William sich setzen konnte. Sam nahm sich zwar auch eins, doch bevor er zu essen anfing, hatte er noch eine Frage, die er mit gerunzelter Stirn an William stellte. „Warum sind wir hier? Dass du Jon etwas zeigen willst ist allerhöchstens ein Vorwand, damit du ihn nicht anlügen musstest.“

    Mitten im Bissen hielt Jon inne, da er überrascht von Sams Feststellung war. Mit nicht deutbarem Gesichtsausdruck drehte er sich zu William herum, der mindestens genauso überrascht war, da er mitten in der Bewegung innehielt, bevor er seinen Arm ebenso wie seinen Kopf sinken ließ. „Musste ja auffallen.“ Er klang nervös und erleichtert zugleich. „Aber ja, eigentlich will ich auch mit dir sprechen, Sam. Sorry, Jon, dass ich dich benutzt habe, aber es war kaum anders möglich.“ Bedauernd blickte er Jon an, doch dessen einziger Kommentar bestand aus einem „Passt schon.“ und einem Schulterzucken. Erleichtert darüber, dass Jon ihm so leicht verzieh, fuhr William, jetzt wieder an Sam gewandt, fort. „Du bist sicherlich wegen Henry hier, nicht wahr?“

    Sams Interesse war geweckt und mit sehr geschäftlicher Stimme ging er auf William ein. „Unter anderem. Was willst du mir den erzählen?“

    „Na ja, ich weiß schon ein bisschen länger, dass er hier ist und auch ...“ Mitten im Wort schnitt Jon ihn mit leicht wütender Stimme ab. „Und warum hast du das niemandem gesagt? Der Kerl hat dein Rudel auf dem Gewissen, schon vergessen?“

    Unter Jons Zorn schrumpfte William sichtlich, bis Sam dem ganzen mit einigem an Überzeugungskraft in der kühlen Stimme Einhalt gebot. „Ich glaube, dass will er uns gerade erklären. Lass ihn doch einfach ausreden!“ Kein bisschen beruhigt, dafür jetzt aber wieder still lies sich Jon wieder auf seinen Sessel fallen und William fuhr mit fast schon zitteriger Stimme fort. „und ich weiß sogar, wo er ist, besser gesagt, wo er vor einem Monat war. Ich hatte es niemandem erzählt, weil ich einfach Angst hatte. Nicht direkt vor Henry, sondern davor, was passieren würde, wenn Holger und der Rest versuchen würde, sich ihm in den Weg zu stellen. Versteht ihr? Sie hätten doch nicht den Hauch einer Chance gehabt. Und jetzt kann ich es Holger wohl kaum erzählen. Ihm jetzt so etwas zu sagen wäre lebensmüde.“

    Mit einer erhobenen Hand erzwang Sam eine Pause, um mit dringlicher Stimme die Frage zu stellen, die ihn am meisten interessierte. „Worauf willst du hinaus? Warum erzählst du uns das jetzt alles?“
    William setzte gerade dazu an zu antworten, als Jon mit noch immer zorniger eine weitere Frage hinzufügte. „Und wo ist Henry?“

    William schrumpfte zwar unter Jons Wut, doch gleichzeitig mischte sich ein gewisser Trotz in seine Stimme. „Irgendwo im alten Industriegebiet, in dem Teil, der gerade umgebaut wird. Da war er zumindest vor einiger Zeit.“

    Leicht genervt rollte Jon die Augen. „Und welcher Teil wird umgebaut? Mir fehlen zwei Jahre.“

    „Im Osten, das alte Stahlwerk. Ich bin da durch Zufall vorbei gekommen und da habe ich ihn gesehen, zweimal.“ Flehend sah er Sam an. „Könnt ihr euch um ihr kümmern? Es bringt doch nichts, wenn irgendjemand sinnlos sterben muss.“

    Sam schnaufte kurz. „Und wenn wir sterben ist das nicht sinnlos? Außerdem solltest du bedenken, was er zu Holger gesagt hat: Wenn der Marrok davon erfährt wird es blutig werden. Wenn ich dahin gehe, weiß Henry, dass der Marrok von ihm weiß und dann gute Nacht.“

    Jon musterte Sam kurz, bevor er kühl verkündete, „Dann gehe ich da eben alleine hin.Wenn wir etwas gegen ihn tun, gehen Leben verloren, wenn wir nichts tun genauso. Da gibt es nur einen Unterschied: Wenn wir was tun, haben wir die Möglichkeit, etwas zu ändern. Ich gehe jetzt nach hause!“ Zornig schob er den Sessel zurück und hätte ihn dabei fast in ein Regal gerammt. Sam versuchte nicht, ihn aufzuhalten, auch wenn er verstand, dass es das war, was William mit seinem flehenden Blick erreichen wollte. Er ließ Jon einfach gehen und saß still da, bis Jon die Haustür mit einigem an Schwung wieder zu geschlagen hatte.

    Dann schloss er die Augen und seufzte einmal, schlug die Augen wieder auf, fixierte William mit ihnen und sprach ruhig als wäre als dies nicht geschehen zu ihm. „Mach dir um den keine Sorgen! Er braucht einfach nur ein bisschen Ruhe. Du musst dir das so vorstellen, dass er zwei Jahre abgeschieden von jeglicher Zivilisation gelebt hat und erst vor zwei Tagen von einem Abtrünnigen angriffen worden ist und zudem durch einige Ereignis, die ich dir jetzt nicht erzähle und nach denen du ihn auch besser nicht fragst, ein wenig durch den Wind ist. Bald ist die Mittagspause aber zu ende, wenn du mir noch was erzählen willst, dann solltest du es langsam tun.“

    „Ja. Ich meine nein, es gibt nichts mehr. Was ich weiß, habe ich euch schon erzählt.“

    Damit war die Sache für Sam abgehakt und er biss in sein Brötchen, welches er die gesamte Zeit über in der Hand gehalten hatte. William sah ihn dabei verblüfft an, schüttelte dann jedoch den Kopf und begann seinerseits zu essen.


    Unterdessen trottete Jon durch die Straßen, die sich teilweise ziemlich verändert hatten und dachte nach. Was hatte sich William nur dabei gedacht? Er hatte gewusst, wo Henry war, aber nichts unternommen, noch nicht einmal Holger hatte er informiert. Doch egal, jetzt war er ja selber hier und dieses Mal würde er nicht wegrennen. Nein, er würde nicht eher ruhen, als dass Henry tot war. Wie genau er ihn besiegen wollte, das wiederum wusste er noch nicht so genau, doch als er am Ende der Straße, in die er gerade eingebogen war, sein Haus entdeckte, waren alle Rachegedanken hinfortgespült, zu stark war sein Bedürfnis nach Geborgenheit. Und was sollte ihm mehr Geborgenheit geben als sein eigenes Haus, in dem er jahrelang gelebt hatte?

    Mit einem Gefühl der Zufriedenheit ging er einmal um das Haus herum und stelle fest, dass es von außen, abgesehen davon, dass die Farbe ausgeblichen war, noch komplett heil war. Wie es wohl drinnen aussah? Ups, drinnen? Jon fiel wieder ein, das er keine Schlüssel mehr hatte. Er zuckte jedoch nur mit den Schultern und begab sich durch fast hüfthohes Gras zur Hintertür. Im Vergleich zur Vordertür war sie nämlich nur aus Holz und gab relativ schnell nach, als er einmal gegen das Schloss trat. Mit versteinerter Mine stand er vor der nun offenen Tür und wagte es nicht richtig, das Haus zu betreten. Würde alles noch so sein, wie er es verlassen hatte, oder würde er auf leere Räume treffen? Wollte er das wirklich wissen? Er hatte dieses Leben eigentlich aus gutem Grund hinter sich gelassen. Sollte er also einfach so in es zurückkehren? Nach kurzem Überlegen entschied er sich jedoch dafür, dass es nichts ausmachen würde, wenn er sich einfach mal sein Haus ansah und trat bedächtig durch die Tür, die er hinter sich wieder schloss, da die Nachbarn es vielleicht falsch deuten würden, wenn nach all der Zeit auf einmal eine Tür offen stand. Aus diesem Grund widerstand er auch der Versuchung, die Rollläden aufzureißen und die Zimmer mit Licht zu fluten, sondern zog nur sein Benzinfeuerzeug aus der Hosentasche, was zusammen mit seinen Werwolfaugen reichte, um alles zu sehen. Wobei es nicht allzu viel zu sehen gab, da wirklich noch alles unangerührt war. Langsam ging er von Raum zu Raum und während er immer glücklicher wurde, glaubte er langsam zu verstehen, warum alles bis auf den Inhalt der Vorratskammer, in der er nun stand, noch da war. Seine Nachbarn, mit denen er auch schon das eine oder andere Mal zusammen gegrillt hatte, wussten, dass er bei der Armee war und seine Einheit meist auf Abruf für Auslandseinsätze bereitstand. Sie mussten denken, dass dieser Fall eingetreten war und er sich nun irgendwo anders auf der Welt befand. Ein Grinsen machte sich in seinem Gesicht breit, als er daran dachte, wie sie reagieren würden, wenn sie ihn jetzt entdecken würden. Zwar hatte er mittlerweile neu Klamotten an, doch seine Haare und sein Bart mussten noch immer aussehen, als käme er gerade aus dem Dschungel. Was ja auch gar nicht mal so falsch war. Doch darum würde er sich demnächst kümmern, jetzt stand er erst einmal vor seinem Bett und konnte der Versuchung nicht wiederstehen, das Feuerzeug zuzuklappen und sich einfach nach vorne kippen zu lassen. Einen kleinen Moment fiel er, dann landete er weich auf der ausgebreiteten Decke, wenn auch die gesamte Konstruktion gefährlich knarzten. Er hatte zwar schon die vorletzte Nacht in einem Bett verbracht, einfach nur hier zu liegen fühlte sich tausendmal besser an. Es war sein Bett, in dem auf Grund der langzeitigen Benutzung sogar nach zwei Jahren noch sein Geruch hing. Tief sog er all die anderen vertrauten Gerüche seines Hauses ein, auch wenn er sofort niesen musst, da er mit der Nase in der Staubschicht des Bettes gelegen hatte. Doch dies alles war zu zufriedenstellend, als dass ihn das hätte stören können. Und so überkam ihm wie schon vor kurzem in der Scheune ein tiefes Bedürfnis, einfach zu schlafen, dem er trotz seines noch immer knurrenden Magens sofort nachgab. Dieses Mal plagten ihn auch keine Alpträume, er träumte einfach nur von all den schönen Momenten, die er mit der Vertrautheit dieses Ortes verband. Das einzige Ungewöhnlich war, dass seine Augen unter den Lidern bernsteinfarben wurden.


    Schweigend hatten Sam und William zu Ende gegessen, bevor sie, ebenfalls ohne ein Wort, wieder zu Holger zurückgefahren waren. Erst als Sam im Begriff war auszusteigen, wandte sich William nochmal mit verhaltener Stimme an ihn. „Du wirst es ihm erzählen, nicht wahr?“

    Sam ließ den Kopf sinken und antwortete so ruhig er konnte. „Nicht sofort. Ich werde erstmal mit Jon dahin gehen und sollte irgendwas passieren, kann Holger noch immer sagen, dass er von nichts wusste und das ohne zu lügen. Ist vorerst am sichersten für dein Rudel. Sollten wir uns aber nicht bald wieder melden, solltest du überlegen, ob du Holger nicht lieber sagst, was los ist. Wenn Henry aber nicht mehr dort ist, sehe ich keinen Grund, irgendwelche Andeutungen zu machen.“

    Auch wenn sein einziger Kommentar ein stummes Nicken war, konnte Sam in Williams sich entspannenden Muskel sehen, wie sehr seine Antwort ihn beruhigt hatte. Mit den Gedanken wieder komplett bei der Diskussion, die nur unterbrochen worden war, ging Sam wieder ins Haus und ließ dabei William, der noch das Auto abschließen musste, ein wenig zurück. Drinnen waren die meisten zu zwei oder zu dritt in Gespräche vertieft, sodass ihre Rückkehr kaum auffiel.

    Die nach kurzer Zeit wieder fortgeführte Diskussion bewegte sich jedoch weiterhin überwiegend im Kreis und da Sam schon vor der Pause alle Fakten genannt hatte, die er bereit war Preis zu geben, hielt er sich zurück und dachte darüber nach, was Jon und ihn wohl erwarten würde, sollte Henry noch immer in dem alten Stahlwerk sein. Würde er sie eventuell sogar erwarten? Ganz wohl war ihm bei dieser Möglichkeit nicht, doch nur abwarten würde zeigen, was wirklich los war.

  • Dann kommentier ich nochmal schnell bevor ich mich in den Urlaub verziehe.^^


    Das war wieder mehr ein Übergangskapitel, aber es war besser als die erste Version vom letzten Kapitel.^^ Die Umgebungsbeschreibungen waren wieder so gut wie immer, so detailliert, dass man sich alles gut vorstellen kann. Und diesmal bist du auch auf die Gesprächssituation mehr eingegangen, so dass man ein besseres Gefühl für die einzelnen Personen und ihre Sichtweisen bekommen hat. Außer ein paar Rechtschreibfehlern kann ich sonst wieder gar nichts verbessern.^^
    Was wohl mit Jon wieder los ist? Ich frage mich, was das für eine Bedeutung hatte, dass im Schlaf wieder das Wolfs-Ich übernommen hat. Eigentlich ja eine sehr ungewöhnliche Situation dafür, aber bei Jon ist ja irgendwie alles ungewöhnlich.^^
    Mal sehen, was bei dieser Diskussion jetzt noch rauskommt. Ich bin mal gespannt, ob Jon (und Sam?) Henry finden werden... oder ob er vielleicht sie findet? Wer weiß schon (außer dir xD) ob er nicht nochmal bei Holger vorbei schaut?


    Abgesehen von einigen Tippfehlern auch noch ein paar andere Fehler:
    Sam nahm sich zwar auch eins, doch bevor er zu essen anfing, hatte er noch eine Frage, die er mit gerunzelter Stirn an Williams wand. eine Frage kann man nicht an jemanden wenden, man kann sie nur stellen; -> ..., die er [...] an William stellte.
    Zwar hatte er mittlerweile neue Klamotten an, doch seine Haare und sein Bart mussten noch immer aussehen, als käme er gerade aus dem Jungel. Dschungel heißt das auf Deutsch.^^
    Das einzige was ungewöhnlich war, war dass sich seine Augen unter den Liedern bernsteinfarben verfärbten. Lider ohne e
    Erst als Sam im Begriff war auszusteigen, wandte sich William nochmal mit verhaltener Stimme an ihn. "wand" ist die Vergangenheitsform von "winden" ;)
    Wenn Henry aber nicht mehr dort ist, sehe ich keinen Grund, irgendwelche Anspielungen zu machen.“ ich finde "Andeutungen" würde besser passen, ist aber nicht 100% falsch

  • Juhu;
    trotz Schule und vollem Terminkalender habe ich es geschafft (überwiegend in Arbeit nach 11 Uhr) ein neues Kapitel zusammenzuflicken. Ich hoffe mal, das Zusammensetzten der einzelnen Schreibabschnitte hat geklappt und der vermehrte Einsatz von Gedanken gefällt euch / ist nicht nach hinten losgegangen. Und von allen, die kommentieren wäre eine Meinung zum Ende ganz praktisch, da diese Art von Kapitelende noch nicht so meine Stärke ist. Okay, dann wollen wir mal:
    Edit: Nach einer Ewigkeit nun endlich in einer überarbeiteten Form.


    Kapitel 14

    Langsam wurde Jon wieder wach und setzte sich auf. Er hatte wunderbar geschlafen und selbst seine Wolfshälfte wurde erst richtig wach, als seine teils noch leicht wirren Gedanken zu Henry fanden. Henry, dem Mann, dessen Schuld nicht nur Tommys Tod war und wegen dem er hierher zurückgekehrt war. Das Bedürfnis war groß, sich von der Rache leiten zu lassen und das alte Stahlwerk, welches William erwähnt hat, aufzusuchen und dem allem ein für alle mal ein Ende zu setzten, egal wie es ausgehen würde, doch das wollte Sam nicht. Und da er sich Sam sehr verbunden fühlte, lag es mehr daran, dass er diesen nicht verärgern wollte, als an seiner Selbstkontrolle, dass er nicht losstürzte. Einem Gefühl folgend ging er jedoch trotzdem langsam wieder zur Hintertür, wenn er auch nicht wusste, wohin er gehen sollte. Irgendwie konnte er aber auch nicht länger in seinem Haus bleiben, dafür war er einfach zu nervös, seitdem seine Gedanken wieder um Henry kreisten. Also ließ er sich einfach von seinem Gefühl leiten und wartete ab, wo er landen würde, denn schon früher, im Krieg, hatte er gelernt, seinen Gefühlen zu vertrauen. Ja, damals, als jede Entscheidung die letzte gewesen sein konnte und er noch selber etwas tun konnte, um einen Sieg zu erringen. Einen Sieg. Gab es eigentlich eine Möglichkeit für Sam und ihn zu siegen? Und wie würde dieser Sieg aussehen? Würde er wieder ein unbeschreibliches Gefühl von Zufriedenheit verspüren, oder seiner Liste einfach nur einen weiteren toten Feind hinzufügen? Mit versteinerten Gesichtszügen blieb er stehen und betrachtete die Stelle, an der vor wenigen Minuten die letzten Sonnenstrahlen hinter den fernen Bergen verschwunden sind. Wieder musste er an vergangene Tage denken, in denen diese Zeit gleichbedeutend gewesen war sowohl mit ein klein wenig Frieden, aber auch den tödlichsten Angriffen. Doch auch in der Ferne konnte er keine Antworten auf seine Fragen finden und so senkte er den Blick wieder und bemerkte, dass er sich in keinem Kriegsgebiet befand, sondern auf halbem Weg zum Industriegebiet. Stutzig musterte er seine Umgebung und verstand nicht wirklich, warum er jetzt hier an einer verlassenen Landstraße, mindestens eine Meile vom Ort entfernt stand. Er war in Gedanken und einfach seinem Gefühl folgend durch die Gegend getrottet, dem Gefühl, das ihm doch eigentlich gesagt hatte, dass es falsch war, ohne Sam nach Henry zu suchen. Warum leitete es ihn also nun genau dort hin, wo er sich wahrscheinlich aufhielt? Sollte er seinen Gefühlen nun wirklich trauen? Und warum sollte er sich das Gelände nicht einfach mal ansehen? Nur einmal die Umgebung abschnüffeln und dann wieder verschwinden. Wenn er aufpasste war die Wahrscheinlichkeit, dass Henry, sollte er überhaupt noch da sein, ihn bemerkte, verschwindend gering. Ja, damit würde er nichts riskieren und während Sam noch am reden war, schon erste Ergebnisse bringen. Außerdem hatte er Lust, einfach zu laufen, auf vier Beinen zu laufen, was erst das zweite Mal in seinem Leben war und ihn ein wenig verunsicherte. Was war mit ihm los, dass er in den letzten Tagen andauernd von seinen Wolfsinstinkten geleitet wurde? Nachdem er es sich nicht erklären konnte, war es ihm auch egal, denn die Verwandlung hatte bereits begonnen, da er nicht versucht hatte, sie zurückzuhalten. Es fühle sich schließlich trotz der immer stärker werdenden Schmerzen verdammt gut an, wie ihm langsam ein Fell wuchs. Gerade noch so auf zwei Beinen schleppte er sich mit schmerzverzerrtem Gesicht ein wenig von der nun ins Mondlicht getauchten Straße weg in den noch nicht abgeholzten Wald. Dort zerrte er sich die Kleider mit mehr Kraft als Geschick vom Körper, damit sie nicht nicht komplett zerrissen, wenn seine Verwandlung weiter fortschritt. Nun nackt krümmte er sich unter den Schmerzen sich verschiebender und dabei an noch nicht veränderten Muskeln zerrender Knochen, die dann aber doch nicht ganz so schlimm waren, wie er sie in Erinnerung hatte. Auch war sein Wolf ruhiger als sonst, er wollte zwar laufen, doch es war kein Problem ihn unter Kontrolle zu halten.

    Nach einiger Zeit stand er dann so entspannt wie nach einer Verwandlung überhaupt möglich war auf vier Beinen und heulte aus reiner Freude und Übermut den Mond an. Sobald der letzte Ton verklungen war, lief er los, der Straße in einigem Abstand folgend. Er lief, lief so schnell er konnte, wich Bäumen aus und mit jedem Meter, den er zurücklegte, fühlte er sich besser. Sonst hatte er es nicht sonderlich gemocht, als Wolf durch die Gegend zu laufen, da sein Sichtfeld sehr viel niedriger war als als Mensch und er immer das Gefühl gehabt hatte, komplett die Kontrolle zu verlieren. Jetzt konnte er sich jedoch kaum dazu durchringen, erst langsamer zu laufen und ein wenig später geduckt im Unterholz zu verschwinden, als neben riesigen Schloten nun langsam auch die ersten bröckelnden Betonbauten des Industriegebietes in Sicht kamen. Die sofort aufkommende Überlegung, woran das liegen konnte, verschob er aber auf einen späteren Zeitpunkt. Vorerst konzentrierte er sich jetzt lieber auf das, was ihm seine Sinne sagen, als er den Kopf aus seinem Versteck reckte. Das erste, was ihm auffiel, war die Tatsache, dass über einen Teil des Gebiet verstreut einige Kräne standen, die mit ihren roten Warnleuchten wie Riesen auf ihn herabzustarren schienen. Das war aber auch das einzige Auffällige, was es zu sehen gab, da alles andere genau so war, wie man sich ein verlassenes Industriegebiet vorstellt: Grau und alles was sich bewegte, waren Ratten, die sich in den leeren Gebäuden versteckten. Und auch seine Ohren konnten ihm nicht weiter sagen, als das Totenstille herrschte. Interessant wurde es erst, als er seine Nase noch ein wenig weiter hob und die kälter werdende Nachtluft einsog, die angereichert war mit den Gerüchen von mehreren Zig Menschen, wahrscheinlich der Bauarbeiter, unter denen jedoch auch der Geruch gleich mehrerer Werwölfe war. Jon erstarrte und schnupperte wieder und wieder, versuchte, die Besitzer dieser Gerüche zu erkennen. Auf die große Distanz mischten sie sich jedoch zu sehr mit den anderen Gerüchen, weshalb Jon sich entschied, näher an die Stelle heranzuschleichen, von der die Gerüche zu kommen schienen. Immer den Schatten und Erdverwerfungen folgend gelangte er relativ nah an die erste Lagerhalle. In ihr standen nur einiges an Baumaschinen, doch einige von ihnen waren in der letzten Zeit auch von einem Werwolf bedient worden. Nachdem er sich jedoch stärker auf diesen einen Geruch konzentriert hatte, konnte er ihn als Teil von Holgers Rudel identifizieren. Die anderen kannte er weder von der Besprechung, noch aus seiner Vergangenheit, konnte allerdings mittlerweile schon sagen, dass es sich um drei Artgenossen handelte, die jedoch nie lange hier in der Nähe gewesen waren. Der Großteils ihres Geruchs kam tiefer aus dem Industriegebiet, in das Jon nun auch vorsichtig immer weiter vordrang. Denn auch wenn er keine Anzeichen für anderen Anwesende finden konnte, so fühlte er sich doch besser dabei, geduckt um die Ecken zu schleichen und in jedem Schatten, den er finden konnte zu verschwinden. Die Stille hatte zu dieser Stunde immer wieder etwas bedrückendes und so zuckte Jon zusammen, als er aus dem Augenwinkel heraus eine kleine Bewegung wahrnahm und bleckte vor dem Feind die Zähne, der sich relativ schnell als ein vom Wind getragenes Blatt herausstellte. Innerlich über seine eigene Paranoia lachend, folgte er sofort wieder den Fährten, von denen die eine schon älter sein musste, da sie sich bereits nach kurzer Zeit verlor. Eine der anderen wurde dafür jedoch umso stärker und mit einem mal konnte Jon sie als Holger identifizieren. Diese Erkenntnis veranlasste ihn dazu vorerst stehen zu bleiben und zu überprüfen, ob er sich nicht vielleicht doch irrte, denn warum sollte Holger hier gewesen sein? War dies vielleicht der Ort gewesen, an dem er sich mit Henry getroffen hatte, zu ihren Verhandlungen? Doch nein, das konnte nicht sein, nirgendwo war Henrys Geruch und der andere Werwolf, der hier gewesen war, war niemand, den Jon kante. Was auch immer Holger hier zu suchen gehabt hatte, Henry war nicht auf der Baustelle gewesen und ebenso konnte er den gesamten westlichen Block als mögliche Verstecke ausschließen. Blieben also nur noch der östliche Block, in dem auch das Stahlwerk lag und der fast komplett von einer Autofabrik belegte, nördliche Block übrig. Vor etlichen Jahren hatte die Fabrik geschlossen und so nicht nur viele Menschen der Stadt arbeitslos gemacht, sondern auch den Untergang dieses Industriegebietes eingeleitet. Nach und nach hatten erst das Stahlwerk, dessen größter Abnehmer die Autofabrik gewesen war und bald der gesamte Rest der Firmen rote Zahlen geschrieben und musste schließen. Da er sich noch immer nicht sicher war, was er tun würde, sollte Henry wirklich in diesem Stahlwerk sein, entschied sich Jon dafür, sich erst einmal den Nord-Block vorzunehmen. Er trottete nicht mehr allzu sehr auf Tarnung bedacht mit dem Wind, denn sollte dort wo er hinging ein Werwolf aufhalten, dann hatte dieser ihn längst gerochen, während sein Geruch Jon bis auf wenige Meter verborgen bleiben würde.

    Aus genau diesem Grund war ihm ein wenig mulmig, als er die gigantische Fertigungshalle betrat, in der er sich seltsam verloren fühlte. Mit ihren zerbrochenen Fenstern und riesige, Schatten werfenden, teilweise auseinandergefallenen Maschinen erzeugte sie eine düstere Stimmung, zu der der pfeifende Wind auch seinen Teil beitrug.

    Umso froher war Jon, als er das Gebäude nach einer kurzen Überprüfung, bei der er nur die Fährten von Ratten gefunden hatte, wieder verließ und sich davor auf den mittlerweile von Gras eroberten Parkplatz setzte, um einen Moment auszuruhen. Zwar war er körperlich nicht sonderlich erschöpft, doch die Anspannung der letzten drei Stunden zeigte langsam ihre Wirkung, da er spürte, wie er langsam unaufmerksamer wurde. Und er wollte volle Konzentration haben, wenn er den Block betrat, in dem sich Henry angeblich aufhalten sollte. Nicht weil er ihm jetzt gegenübertreten wollte, sondern weil er dies um jeden Preis vermeiden wollte. Jetzt, wo er darauf geachtet hatte, war ihm nämlich aufgefallen, wie stark er nach Sam roch und das hatte ihn an Henrys Androhung, für den Fall, dass sich der Marrok einmische, erinnert. Er wollte nicht riskieren, dass, sollte er Henry nicht standhalten können, auch dieser Sams Geruch bemerkte und mit seinem europäischen Rudel bei Holger auf der Matte stand. Also legte er sich für ein paar Minuten flach ins Gras und wartete, wobei sich seine Ohren jedoch wie kleine Satellitenschüsseln fast ununterbrochen bewegten.

    Es war jedoch weiterhin absolut ruhig und abgesehen von den sich im Wind wiegenden Bäume bewegte sich auch nichts, sodass Jon langsam wieder ein wenig ruhiger wurde. Er hatte gelernt, dass die Stille zwar Gefahr bedeuten konnte, in einem so absoluten Stadium jedoch meist Sicherheit brachte. Am liebsten hätte er hier den Rest der Nacht verbracht, da er sich hier unverständlicherweise sicher fühlte. Sein scharfen Sinne straften dieses Gefühl jedoch Lügen, da er mit ihnen bemerkte, wie sich ihm ein Fahrzeug näherte. Langsam hob er den Kopf ein wenig und sah, dass das Auto nicht wirklich auf in zu kam, sondern einfach nur der Straße folgte, die zweihundert Meter vor ihm in Richtung östlichem Block abknickte. Moment, begannen Jons Gedanken zu rasen, ein Auto, welches in Richtung Stahlwerk unterwegs ist? Warum sollte ein normaler Mensch, noch dazu mitten in der Nacht, da hin wollen? Irgendwie verdächtig!

    Er wollte dem Wagen gerade in einem Halbkreis folgen, als ihm ein weiter Gedanke durch den Kopf schoss. Was war, wenn es Henry war? Sollte er wirklich weitergehen und ihm möglicherweise direkt in die Arme laufen, oder sollte er es dabei belassen, dass er ein verdächtiges Auto durch das Industriegebiet fahren sehnen hat? Lange brauchte er jedoch nicht überlegen, da er schon immer ein Mann gewesen war, der zu Ende brachte, was er begonnen hatte. Also schlich er mit fast auf dem Boden schleifendem Bauch weiter, bis er wieder in den Schluchten zwischen den Lager- und Fertigungshallen verschwunden war. Hier begann er fast schon zu rennen, da der Wind günstig stand und das leise Klickern seiner Krallen verbergen würde, während er genau hörte, wo sich das Auto gerade befand. Es fuhr noch ein kleines Stück mit unveränderter Geschwindigkeit weiter, bis es langsamer wurde und letztendlich komplett verstummte. Sowohl sein Gefühl, als auch sein Orientierungssinn sagten Jon, dass sie sich ganz in der Nähe des Stahlwerks befanden. Um sich jedoch wirklich sicher zu sein, suchte er eine offene Tür, die ihn in eines der Lagerhäuser führen würde, da er sich entweder durch ein Fenster, oder vom Dach einen besseren Blick erhoffte. Außerdem würde er in einem Gebäude recht gut versteckt sein. Auf dem gesamten Weg hatte er jedoch keine offene Tür gesehen und umso glücklicher war er, als er eine Feuertreppe an einem der höheren Gebäude fand. Langsam und sich immer wieder umsehend tastete er sich bis auf das Flachdach des dreistöckigen Betonklotzes vor und schlich mit auf den Boden gepresstem Bauch bis an die Kante, die in Richtung Stahlwerk wies. Was er dann in kaum hundert Meter Entfernung sah, oder besser gesagt roch, lies ihm den Atem stocken: Es war wirklich Henry gewesen, der in dem Auto gesessen hatte. Noch interessanter war jedoch, dass die drei anderen Personen, die anwesend war, keine Werwölfe, sondern Menschen waren. Was zur Hölle hatte Henry mit Menschen am Hut? Das war doch sonst nicht seine Art gewesen. Da er sie jedoch weder vom Geruch, noch anhand irgendwelcher anderer Merkmale erkennen konnte, prägte Jon sich einfach ihren Geruch ein um zog sich zur Feuertreppe zurück. Er hatte genug gesehen und wollte jetzt unter keinen Umständen das Risiko eingehen, entdeckt zu werden. Also schlich er die gerostete Treppe so leise, wie ihr Zustand zuließ, wieder hinunter.

    Am Boden entschied er sich dann dafür, dass die Häuserreihen die Geräusche genug dämpfen würden und rannte mit hohem Tempo den Weg zurück, den er gekommen war und missachtete dabei eine der grundlegendsten Lehren des Militärs. Fast wäre er in zwei patrouillierende Männer mit Maschinenpistolen um den Hals gerannt, da er bereits passiertes Gebiet für immer noch sicher gehalten hatte. Er schaffte es jedoch gerade noch, leicht schlitternd in einem Nebengang zu verschwinden, in dem er verharrte, bis die beiden um die nächste Ecke waren. Da sie wahrscheinlich ebenfalls mit Henry zu tun hatten, mussten sie wissen, dass es Werwölfe gab und hätten garantiert nicht lange gezögert zu schießen. Und auch wenn er es wahrscheinlich geschafft hätte beide zu überwältigen, wäre dass alles andere als lautlos gewesen und dann wäre sein gesamtes bisheriges Schleichen umsonst gewesen. Während er in seinem Versteck wartete, stellten sich ihm sofort einige Fragen. Was waren das für Leute, dass sie bewaffnete Patrouillen hatten? Gehörten sie vielleicht sogar mit denen zusammen, die ihn und Sam angegriffen hatten? Und wie passte Henry verdammt noch mal da hinein?

    In der Hoffnung, dass sich Sam einen Reim darauf machen konnte, streckte er die Nase um die Ecke und rannte, als sicher war, dass keine weiteren Überraschungen auf ihn warteten, den direktesten Weg zurück in die Stadt. Um seine Klamotten machte er sich dabei keine Gedanken, die konnte er am nächsten Tag immer noch holen, jetzt musste er erst einmal Sam finden, wo auch immer der sein mochte. Entweder er würde noch immer bei Holger sein, oder aber, er würde bei seinem Haus auf ihn warten. Wahrscheinlicher erschien Jon aber die erste Möglichkeit und so korrigierte er seinen Lauf, sodass er knapp an der Stadt vorbei, aber immer noch im Schutz des Unterholzes bis zu Holgers Haus kommen würde. Die Gedanken an sein Ziel wurden jedoch bald beiseite gedrückt, als er erneut feststellte, wie glücklich es ihn auf einmal machte, als Wolf durch die Nacht zu laufen. Noch etwas, worüber ich unbedingt mit Sam reden muss, dachte er, während Wind und Büsche sein Fell zausten.


    Die Diskussion fand erst fast um Mitternacht ein Ende, doch für Sam war auch nachdem alle Rudelmitglieder gegangen waren nicht an Ruhe zu denken, er hatte noch ein paar Sachen, die er mit Holger unter vier Augen besprechen musst. Zum Teil waren es offizielle Angelegenheiten des Marrok, doch eine andere Frage war für Sam von wesentlich größerer Bedeutung. Er wandte sich sofort mit ihr an Holger, sobald dieser wieder in den Kellerraum zurückkehrte, in dem Sam noch immer auf seinem Stuhl saß, den er nun jedoch recht erfolgreich auf zwei Beinen balancierte. „Warum hasst du Jon eigentlich so?“

    Ein wenig überrumpelt von Sams eiskalter Frage blieb Holger kurz mitten im Türrahmen stehen, bevor er weiterging und sich mit einem Seufzer Sam gegenüber setzte. „Das weißt du doch genau. Ohne die Hilfe des Marrok wäre hier alles den Bach heruntergegangen, obwohl er das hätte verhindern können.“ Auch wenn in dieser Antwort keinerlei Emotionen mitschwangen, verrieten Holgers verhärtete Gesichtszüge doch seinen Zorn. „Er ist so verdammt stark, könnte mich ohne selber einen Kratzer zu bekommen umbringen und verzieht sich einfach, als es auf ihn ankommt.“

    „Wie meinst du das, er ist verdammt stark? Ich dachte, er hätte gerade so über euren Unterwürfigen gestanden.“ Sam konnte die Antwort schon ahnen, ließ sich dies jedoch nicht anmerken.

    „Das war er auch, er hat vor jedem den Kopf eingezogen.“ Holger zuckte mit den Schultern und wirkte ratlos, während sein Stimme bitter wurde. „Doch das war irgendwie nur eine seiner Seiten. Wenn er sauer war, was jedoch nicht allzu oft vorkam, konnte er alles und jedem mit bloßen Blicken das Blut in den Adern gefrieren lassen. Abgesehen von dir und deinem Bruder ist er der dominanteste Wolf, der mir je über den Weg gelaufen ist. Aber nur solange er wütend war. Wenn er ruhig war, dann war er wie jeder x-beliebige andere, der in der Rangordnung ganz unten steht. Er hätte es aber garantiert mit Henry aufnehmen können und ist trotzdem weggerannt.“ Die letzten Worte spuckte Holger geradezu aus.

    Sam bekam dies aber nicht einmal mit, zu sehr war er mit den Teilen des großen Rätsels um Jon beschäftigt, die sich gerade neu zusammensetzten. Lange konnte er aber nicht über die neuen Erkenntnisse nachdenken, da er nach kurzer Zeit von einem Klappern unterbrochen wurde. Holger war sofort aufgesprungen und hastete in dem Moment, in dem Sam noch aufstand, bereits die Treppe hinauf. Noch während Sam seinerseits die Treppe hinaufstieg, hörte er Holgers halblauten, verwirrten Ausruf. „Jon?“ Im gleichen Moment drang auch Jons Geruch zu ihm. Es war jedoch nicht einfach Jons Geruch, er war Wolf und hatte anscheinend einen ausgiebigen Lauf hinter sich, so viele Gerüche, wie er an sich trug. Noch während Sam überlegte, warum Jon sich verwandelt hatte, kam dieser auf ihn zugelaufen und hätte ihn fast die Treppe herunter geschubst. Anstatt sich jedoch einfach neben ihn zu stellen, wie er es die beiden Male zuvor gemacht hatte, sprang Jon umher wie ein aufgedrehter Welpe. Das Winseln und Knurren, welches er dabei jedoch von sich gab, ließ sowohl Sam, als auch Holger sprachlos da stehen. Er schien ihnen etwas mitteilen zu wollen, doch sie hatten beide keine Ahnung, was das sein sollte. Alles was sie verstanden war, dass irgendetwas mit Jon nicht stimmte.

  • Hallo du einsamer Wolf :D Hier wie versprochen mein Kommentar. Die Story ist super, wenn man sie liest fühlt man sich, als würde man neben dem Erzählten stehen & alles beobachten. Man fühlt sich auch in die Personen hineinversetzt. Ich bewundere deinen Schreibstil, Hut ab :D


    Natürlich gibt es einige kleinere Fehler oder Sachen, wo ich eine andere Wortwahl gehabt hätte. Hier ein paar davon:
    ...mal ein Ende zu setzten... -> ein kleiner Schreibfehler, passiert halt^^
    ...ein für alle mal ein Ende zu setzen, egal wie es aus ging. Doch das wollte Sam nicht. -> Ich hätte hier einen Punkt gesetzt, da der Satz sonst übermäßig lang erscheint.
    ...was ihm seine Sinne sagten -> Du schreibst in der Vergangenheit. Ich tippe auf Flüchtigkeitsfehler ;)
    ...Er hätte es aber garantiert mit Henry aufnehmen können. -> Wenn du das garantiert weglässt, klingen die Worte 'hingespuckter'^^


    Zu deiner Bitte, das Kapitelende besonders zu kommentieren, werde ich mich jetzt bequemen. Ich finde das Ende hast du toll hinbekommen. Es lässt einige Fragen aufkommen, die Verwandlung Jons', was stimm nicht mit Jon, das merkwürdige Klappern zum Bleistift. Äh, Beispiel. ;D Es ist besonders spannend geschrieben & man (oder auch frau^^) freut sich bereits auf das nächste Kapitel. Mach weeeeiter so :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup:


    Liebste Grüße
    Mila.

  • So, dann kommentier ich mal wieder.^^
    Ich fang mal von hinten an: Ich weiß gar nicht was du hast, ich finde das Ende absolut klasse. ^^ Es war genau der richtige Zeitpunkt, Jons Perspektive zu verlassen und wieder etwas mehr über ihn in Erfahrung zu bringen. Das Gespräch zwischen Holger und Sam war toll gestaltet und es ist schön, zur Abwechslung mal mehr als die beiden zu wissen (da man als Leser ja Jon quasi durch das Industriegebiet begleitet hat). ^^
    Beim Industriegebiet hätte ich mir am Anfang etwas ausführlichere Beschreibungen gewünscht, um die Atmosphäre besser wirken zu lassen. Wirklich geschafft hast du das nämlich nur im Nordblock, das war richtig gruselig. ^^ Ich fand es auch ab der Stelle spannend, als Jon das Auto bemerkt. Da hab ich mich die ganze Zeit über gefragt, ob das nicht vielleicht Henry ist und hab die ganze Zeit gezittert, was wohl passiert wenn Jon jetzt gleich in irgendeine Falle tappt. War auch ganz erleichtert, als ers dann endlich wieder rausgeschafft hatte (aber die Begegnung mit der bewaffneten Patrouille war auch nochmal nett eingebaut^^). Dabei ist mir übrigens ein kleiner Logikfehler in Jons Gedanken aufgefallen: Niemand, und sei er noch so dämlich oder unwissend, könnte einen Werwolf je für einen Kojoten halten. Ein Kojote ist ein Mini-Wölfchen von etwa einem halben Meter Schulterhöhe, ein Wolf (und ganz besonders ein Werwolf) dagegen ist fast doppelt so groß. Sowas kann man imo nicht verwechseln. ;3
    Naja, und sonst fand ich es nicht so schön, wie schnell Jon vom Haus ins Industriegebiet gekommen ist. In einem Satz denkt er nämlich noch, dass er dort nicht hinwill, und im nächsten ist er schon so gut wie angekommen. Das passt irgendwie nicht. Da hättest du vielleicht noch ein paar mehr Sätze dazwischen schreiben sollen, so dass man sich ganz in Jons Gedankenwelt versetzt und dann genauso von der Tatsache überrascht wird, dass er jetzt doch ins Industriegebiet gelaufen ist. Also da kommt dieser "Schock" nicht plötzlich genug.


    Zu deinem Schreibstil muss ich noch was sagen: Ich hab nichts gegen lange Sätze, aber du hast teilweise Sätze gebildet, die über 3-4 Zeilen laufen und wo das Ende gar nichts mehr mit dem Anfang zu tun hat, und das ist einfach unschön. Ich hab hier mal zwei Beispiele rausgepickt und einfach mal neu aufgetrennt, nur als Beispiel.


    Immer den Schatten und Erdverwerfungen folgend gelangte er relativ nah an die erste Lagerhalle, in der nun einiges an Baumaschinen stand, die in der letzten Zeit auch von einem Werwolf bedient worden war, den er als Teil von Holgers Rudel identifizieren konnte, da er sich an seinen Geruch noch von der Besprechung erinnerte.
    Immer den Schatten und Erdverwerfungen folgend gelangte er relativ nah an die erste Lagerhalle, in der nun einiges an Baumaschinen stand, die in der letzten Zeit auch von einem Werwolf bedient worden waren. Jon erkannte ihn als Teil von Holgers Rudel, da er sich an seinen Geruch noch von der Besprechung erinnerte.


    Da er sich noch immer nicht sicher war, was er tun würde, sollte Henry wirklich in diesem Stahlwerk sein, entschied sich Jon dafür, sich erst einmal den Nord-Block vorzunehmen und trottete nicht mehr allzu sehr auf Tarnung bedacht mit dem Wind, denn sollte dort wo er hinging ein Werwolf sein, dann hatte dieser ihn längst gerochen, während sein Geruch Jon bis auf wenige Meter verborgen bleiben würde.
    Da er sich noch immer nicht sicher war, was er tun würde, sollte Henry wirklich in diesem Stahlwerk sein, entschied sich Jon dafür, sich erst einmal den Nord-Block vorzunehmen. Nicht mehr allzu sehr auf Tarnung bedacht trottete er mit dem Wind los, denn sollte dort wo er hinging ein Werwolf sein, dann hatte dieser ihn längst gerochen, während sein Geruch Jon bis auf wenige Meter verborgen bleiben würde.


    Versuch in Zukunft einfach, Sätze nach Sinnabschnitten aufzuteilen, und einfach immer wenn eine neue Handlung beginnt, auch einen neuen Satz anfangen zu lassen.


    Hab jetzt nur mal die größeren Fehler aufgelistet:
    und das alte Stahlwerk, welches William erwähnt hatte, Vergangenheit
    Nachdem er es sich nicht erklären konnte, war es sicher auch egal, denn die Verwandlung hatte bereits begonnen, da er nicht versucht hatte, sie zurückzuhalten.
    Das erste, was ihm auffiel, war die Tatsache, dass über einen teil des Gebiets verstreut
    wodurch nur noch der östlichen Block, in dem auch das Stahlwerk lag und der fast komplett von einer Autofabrik belegten, nördlichen Block übrig blieben. das kommt von den langen Sätzen, da zieht man Fehler dann den ganzen Satz lang durch
    Aus genau diesem Grund war ihm ein wenig mulmig, als er die gigantische Fertigungshalle betrat, Wort vergessen
    Er wollte dem Wagen gerade in einem Halbkreis folgen, als ihm ein weiterer Gedanke durch den Kopf schoss.
    Sam konnte die Antwort schon ahnen, ließ sich dies jedoch nicht anmerken. wieder Wort vergessen

  • Einsamer Wolf! <3

    Da bin ich wieder, das erste Mal seit Juni, wow. Aber ich habe ja „nur“ drei Kapitel verpasst, auch wenn diese relativ lang sind. Ich hoffe, ich schaffe den Kommentar heute noch komplett, aber mal schauen, ansonsten teile ich ihn über die nächsten Tage auf ^.^

    Nochmals zum Startpost: Sieht schon sehr viel besser aus, Kompliment! Das Einzige, was mir jetzt noch einfällt, etwas mehr Farbe wäre gut. Nichts zu grelles natürlich, aber mehr als nur schwarz oder grau, sofern du das jedenfalls möchtest, wenn nicht, auch okay. Das neue Frontbild ist schon wesentlich besser, gefällt mir. Aber: Bitte gib deinen Kapiteln doch Namen. Das wirkt erstens viel ansprechender auf potenzielle neue Leser und auch irgendwie „professioneller“ und ich bin sicher, du würdest tolle Titel finden. Eventuell könntest du sie auch nicht senkrecht untereinander verlinken, sondern nebeneinander, durch eine Trennlinie geteilt. Das sieht wirklich gut aus, finde ich – wenn du möchtest, kannst du in einen meiner Startposts schauen, da handhabe ich es so... Ist aber optional, wie immer. So, das dazu und jetzt komme ich zu den neuen Kapiteln.

    Ab und zu hast du die unschöne Angewohnheit, extrem lange Sätze zu konstruieren. Das ist an sich nicht schlimm, aber in hoher Dosis wirkt es sehr ermüdend auf den Leser, vielleicht wendest du einfach öfter Satzzeichen zwischendrin an, die keine Kommata sind, dann passt das schon.
    Manchmal fehlt auch ein bisschen die innere Handlung, also der Tonfall oder ein kleiner Hinweis, wieso jemand etwas sagt, oder was er währenddessen tut. Oft hast du das schon drin, aber ab und zu nicht, daher hier mein Hinweis darauf. Wie gesagt, ist hier alles nur Hinweis, dass du gut bist, habe ich dir ja schon öfter gesagt.
    „Sein Wolf“, ach das klingt immer so wahnsinnig niedlich, ich liebe diese Details an deiner Geschichte... Habe es schon mehrfach gesagt, ich tue es wieder: Ich hasse Werwölfe und die Geschichten über sie. Bis deine kam, ehrlich. Klingt nett, ist aber wahr. Sonst lege ich Werwolfbücher nach zwei Zeilen weg oder verkaufe sie wieder, falls ich sie denn gekauft haben sollte (so auch „die Werwölfe“, habe es für 20 Euro bei Amazon verkauft, hat sich immerhin gelohnt. Gelesen habe ich es nie...). Aber ich glaube, würdest du ein Buch schreiben, ich würde es kaufen wollen. Du machst aus dem Ganzen etwas Liebevolles, nicht das übliche Blabla zum Thema. So, das zwölfte Kapitel fand ich ziemlich gut. Die nicht überarbeitete Fassung hatte ich angelesen und ich finde, dass die Überarbeitung dir auch gut gelungen ist, besser als die vorherige Version. Einige kleinere Rechtschreibfehler waren noch drin, aber ich bin zu faul zum Aufzeigen und das macht auch gar nichts, da sie sich immer mehr und mehr verabschieden. Ab und zu kannst du dich aber nicht entscheiden, welche Art Anführungszeichen du verwenden sollst, nimm doch bitte durchgängig oben und unten, sonst sieht es einfach nicht besonders schön aus. Vom Inhalt her war es bisher nicht allzu viel, nur Gespräch, Feindschaft, Sam ist nett, Gespräch Ende. Bin aber gespannt, was jetzt passieren wird.
    Wie viele Kapitel hast du eigentlich in etwa geplant, habe ich dich das schon gefragt? Interessiert mich nur. Übrigens finde ich es gut, dass du mehr Gedanken einbaust, das macht es plastischer. Auch wenn ich mir Charakterbeschreibungen wünsche, weil ich ab und zu etwas heraus bin, dabei beschreibst du die Protagonisten gut und es sind auch nicht zu viele, aber... Ich komme da gerne einmal etwas durcheinander. So, viel mehr fällt mir zum dreizehnten Kapitel nicht ein, ich fand es gut geschrieben, aber es führt die Handlung weiter, ohne, dass wirklich viel passiert. Sieh das nicht negativ, das kenne ich von meiner eigenen Geschichte viel extremer, bei dir macht es ja Sinn.
    Damit bin ich auch schon beim vierzehnten Kapitel angekommen, ich hoffe, es geht bald mit Kapitel fünfzehn weiter, damit ich endlich wieder etwas aufzuholen habe ^.^ Werde natürlich auch weiterhin kommentieren, vielleicht auch öfter, als alle drei Kapitel, seufz... Blöde Schule, nimmt mir meine ganze Zeit weg. Wäre ich nicht das Wochenende über krank gewesen und ohne Enthusiasmus, was zu machen, hätte ich wohl nicht einmal Gelegenheit für diesen Kommentar gefunden, verdammt. Aber das wird sich bis in circa sechs Wochen (Winterferien) nicht ändern. Egal, besser zu viel zu tun, als zu wenig.
    So, also zurück zum Kapitel. Was mir immer wieder positiv auffällt ist die Leichtigkeit, mit der du dich in einen Werwolf hineinversetzt. Das wirkt so realistisch, so plastisch, dass ich geneigt bin, den Mond vor lauter Freude anzuheulen. Ehrlich. Jons kleiner Trip auf vier Pfoten war auch schön gemacht, habe mir das bildlich vorgestellt und empfand es als schön. <3
    Dieses Kapitel ist sehr spannend, ich habe kontinuierlich mit Jon und Sam mitgefiebert. Gut gemacht! Immer mehr Geheimnisse offenbaren sich – was ist mit Jon? Und was hat Henry mit der ganzen Sache zu tun? Fragen über Fragen... Ich freue mich, in spätestens sechs Monaten wieder hier vorbei zu schauen. (= Lasse dir Kekse und liebe Grüße da.

  • So, da ich in der Zeit seit dem letzten Kapitel mit Kapitel 15 nicht so ganz voran kommen, habe ich überlegt, wie ich aus meinem Kreatief heraus komme.
    Recht schnell habe ich also herausgefunden, dass meine Gedanken für Kapitel 15 und den weiteren Verlauf recht verknotet waren/sind und so habe ich beschlossen ein Kapitel zu schreiben, welches zwar etwas mit DvSdW zu tun hat, aber nicht mit der aktuellen Handlung. Auf diese Art und Weise konnte ich schon öfters meine Gedanken entwirren. ^^ Ob es was gebracht hat, wird sich bald zeigen. Auf jeden Fall habe ich entschieden, das Sonder-Kapitel nicht zu löschen, sondern euch zu präsentieren, da es nochmal einen teil von Jons Geschichte erzählt. Wahrscheinlich wird noch vor Kapitel 15 noch ein weiteres Kapitel dieser Art folgen, welches vielleicht sogar direkt an dieses anknüpft. Hierbei bilden sich nämlich auch noch mal (zu mindestens für mich beim Schreiben) schön Jons Charakterzüge heraus und das wird mir hoffentlich helfen, bald wieder in der Handlung voranschreiten zu können.
    Ach so, das ist jetzt auch das erste Kapitel mit Namen. Denn ich finde es nicht gerade einfach im Nachhinein Namen für die Kapitel zu finden. Das wird aber noch. ^^
    Und noch was zum Kapitel: Ich bin wegen der Handlung zwangsweise ein wenig ins militärische gerutscht. Zwar habe ich versucht es möglichst allgemeinverständlich zu halten, doch ein paar feststehende Begriffe konnte ich nicht umgehen, deshalb: Ein "Feuerteam" ist vier bis fünf Mann starke Einheit, die die kleinst Mögliche Kommandogruppe bei einem Einsatz darstellt. Ein "Platoon" besteht aus 30 - 40 Mann (aufgeteilt auf mehrere Gruppen, die wiederum in die Feuerteams aufgeteilt sind) und untersteht dem Kommando eines Anführers. Ansonsten gibt es nicht nur die "klassischen" Scharfschützen, die mit Schafschützengewehren auf eine Distanz von einem halben bis zwei Kilometer kämpfen, sondern in einer Einheit kann es auch Scharfschützen geben, die einfach anstelle einer offenen Visierung (Kimme und Korn) ein Zielfernrohr auf ihrer Waffe haben und auf Ziele bis in etwa einen halben Kilometer schießen. Genau dies ist der Scharfschützenbegriff, den ich verwende.
    Edit: Juhu, wie mir gerade aufgefallen ist, habe ich dieses Kapitel exakt ein Jahr nach dem ersten gepostet. ^^
    Okay, wer bis her aufmerksam gelesen hat, kann sie sogar einordnen, die


    Unheilvolle Begegnung

    Die Abenddämmerung senkte sich auf den bewaldeten Teil des Übungsgeländes herab. Zwei Stunden lief die Feldübung nun schon. Jon und die anderen drei Mitglieder des zweiten Feuerteam lagen in den Kuhlen, die sie ausgehoben hatten und wartete zusammen mit dem Rest des Platoons auf ihre „Feinde“.

    Die werden Augen machen, wenn sie auf einmal dreißig Gewehre auf sich gerichtet entdecken, dachte er sich und holte vorsichtig sein Fernglas unter dem mit viel Mühe gebastelten Tarnanzug hervor. Sein Feuerteam war bei dieser Übung in zwei Partnergruppen aufgeteilt worden und sollte die Aufgabe sowohl der Späher als auch Scharfschützen bei dieser Geländeverteidigung übernehmen. Doch selbst durch das starke Fernglas und auch bei zugeschalteter Nachtsicht konnte Jon keine einzige Bewegung ausmachen und auch sein Partner schüttelte nach einem fragenden Blick den Kopf. Also legte er das Fernglas vorsichtig neben sich und holte sein Gewehr hervor, froh darüber, es noch einmal überprüfen zu können, bevor er es verwenden musste. Eigentlich entsprach es nicht den Vorschriften eine Waffe mitten im Einsatz zu überprüfen, doch seit er bei seinem ersten echten Einsatz mit Ladehemmung zu kämpfen gehabt hatte, lud Jon sein Gewehr immer noch einmal trocken durch, wann immer er den Scharfschützen zugeteilt war und die Zeit dazu hatte. So entriegelte er auch jetzt das Magazin und zog es langsam heraus, um es dann direkt neben das Fernglas zu legen. Mit einem weiteren Handgriff, den er selbst im Schlaf beherrschte, zog er am Ladehebel, um sicherzustellen, dass sich keine Patrone im Lauf befand. Dann entsicherte er das Gewehr, wählte am Modusschalter Einzelfeuer und zog einmal den Abzug. Doch wie zu erwarten gewesen war, gab es nur ein leises Klacken, mit dem der Bolzen wieder zurückschlug und kein Knirschen von Dreck und so sicherte Jon die Waffe wieder und brachte auch das Magazin wieder an seinen Platz.

    Mittlerweile war die Sonne fast komplett untergegangen und wie jede Viertelstunde kam eine schroffe Routineanfrage über Funk. „Rot-Eins an Grau-Drei: Wie ist ihr Status?“

    Darum bemüht, möglichst leise zu sprechen, erstattete er Bericht. „Hier Grau-Drei. Haben Stellung bezogen und sind einsatzbereit. Kein Feindsichtungen, beide Sektoren sind frei.“

    „Roger. Halten Sie die Augen offen, ich will nicht wieder gegen diese Angeber verlieren! Rot-Eins, Ende.“

    Fast musste Jon lachen, die Rivalität zwischen den beiden Führern der Nachbarsbaracken war gerade zu lächerlich. Jeder war überzeugt, die bessere Einheit zu haben und bei jeder Gelegenheit traten sie in Feldübungen gegeneinander an. So auch heute. Jons Platoon hatte die Aufgabe, ein imaginäres Feldlager gegen angreifende Truppen zu verteidigen, während die anderen einen möglichst geschickten Angriff organisieren sollten. Die Meinungen über diese Übungen waren unter den Soldaten allerdings sehr gespalten. Manche liebten den permanenten Wettkampf und standen immer in erster Reihe, wenn wieder einmal der Aufruf zum Übungsmanöver kam. Jons Meinung entsprach jedoch in etwa der seines Waffenbruders, der sie nun mit einem Brummen kund tat. „Das ist doch für'n Arsch. Jetzt hocken wir schon zum dritten Mal in diesem Monat in diesem Wald und werden bald wieder auf die gleichen Sektoren schießen. Wo ist da der Sinn?“

    Jon war sich zwar ziemlich sicher, dass das eine rhetorische Frage gewesen war, er antwortete jedoch trotzdem mit nicht minder brummiger Stimme. „Dass wir vielleicht mal für eine Woche Ruhe haben, wenn wir gewinnen. Also achte lieber auf die Lichtung, anstatt darum zu fluchen! ändern kannst du so oder so nichts.“

    Auch selber nahm er wieder sein Fernglas und beobachtete bei nun aktivierter Nachtsicht das Gelände. Das einzige wirklich interessante war allerdings das recht nahe Heulen eines Wolfes, das recht bald von zwei, vielleicht sogar drei weiteren beantwortet wurde. Beim ersten Mal, als er ihr Heulen in der Kaserne gehört hatte, hatte es ihn aus seinem Zimmer auf den Exerzierplatz gezogen, doch heute war es nicht mehr als eine willkommene Abwechselung zum Schweigen der Nacht.

    Ganz vergessen war es dann sogar, als sich etwas auf dem grünen Bild vor seinen Augen bewegte. Er prägte sich die Umgebung ein, durch die sich die eindeutig menschliche Gestalt ihren Weg bahnte und ebenso die Distanz des Richtlasers. Auf dem vor ihm liegenden Luftbild suchte er nun die entsprechende Stelle und erstattetet sofort Meldung. „Grau-Drei an Rot-Eins. Feind gesichtet in Sektor Echo-Dreizehn. Ich wiederhole: Feind in Echo-Dreizehn. Scheint ein Späher zu sein. Ausschalten?“

    Der Platoon-Führer konnte seine Begeisterung über diese Meldung nicht ganz verbergen, als er unmittelbar antwortete. „Rot-Eins an Grau-Drei: Grünes Licht. Hau ihn weg! An Feuerteam Grau: Uneingeschränkte Feuererlaubnis bei normaler Distanz erteilt. Treffer und Kontakte sofort melden. Rot-Eins, Ende.“

    Mehr brauchte Jon nicht hören. Während das Heulen der Wölfe immer näher kam, öffnete er die Schutzklappen der Zieloptik seines Gewehrs, aktivierte auch an ihr die Nachtsicht, lud durch und legte auf Sektor E-13 an. Nach wenigen Sekunden hatte er sein Ziel gefunden und überprüfte noch ein letztes Mal die Angabe des Entfernungsmessers, während er die Luft anhielt. Die Welt schien fast wie eingefroren, als er noch ein klein wenig höher zielte, um die Distanz auszugleichen und dann langsam den Finger am Abzug anspannte. Von einem leichten Ploppen und einem etwas stärkeren Rückstoß begleitet flog das Übungsgeschoss auf sein Ziel zu. Es würde keine wirklichen Verletzungen geben, spüren würde der Soldat das harte Gummi, das ihn in die Brust traf jedoch schon und die enthaltene Farbe würde Jons Treffer bestätigen.

    Das war es für den nun leicht nach hinten stolpernden Soldaten, er war raus. Den Regeln folgend musste er jetzt seinen Sender aktivieren, um nicht noch einmal abgeschossen zu werden und das Ende der Übung abwarten.

    Gerade wollte Jon seinen Erfolg melden und somit den ersten Treffer des Abends offiziell machen, da schrie sein Waffenbruder einen Meter neben ihm erschrocken auf. Noch während Jon seinen Kopf herumriss, spürte er einen stechenden Schmerz in seiner Seite. Als er dann sah, wie sich ein gigantischer Wolf in die Schulter seines Kameraden verbissen hatte, wurde ihm auch recht schnell klar, um was es sich bei seinem eigenen Schmerz handelte. Bestätigt wurde seine Vermutung, als der Wolf, der sich bei ihm verbissen hatte, den Kopf herumriss, um die Wunde größer zu reißen.

    Von jahrelang trainierten Instinkten und Reflexen geleitet riss er seine Waffe herum, schaltete auf Vollautomatik und ziele rein aus dem Gefühl knapp über den zweiten Scharfschützen. Er verschoss einige Salven und schien sogar zu treffen, denn der Wolf sprang mit einem Jaulen zurück und betrachtet nun ihn aus eiskalten Augen heraus. Doch er war auf Distanz, also versuchte Jon nun, auf den zweiten anzulegen, der ihn mit einem weiteren kräftigen Schütteln seines Kopfes auf den Rücken herumdrehte. Praktisch sich selbst auf den Bauch zielend, zog Jon den Abzug durch und spürte, wie das Gewehr mit jedem der letzten vier Schüsse ein Stück weiter nach oben zuckte. Doch auch dieses Mal schien er getroffen zu haben. Der Druck auf seine Hüfte ließ nach, wenn auch der Schmerz immer größer wurde. Trotzdem überkam Jon ein schwaches Gefühl von Erleichterung, denn mit hängenden Schwänzen und fliegenden Hinterläufen entfernten sich beide Tiere.

    Das Gewehr immer noch krampfhaft umklammert robbt er zu seinem Waffenbruder, doch dieser regte sich nicht mehr, was an seinem Kopf zu liegen schien. Dieser hing in einem mehr als unnatürlichen Winkel auf den Schultern und aus einer handtellergroßen, klaffenden Wunde am Hals lief Blut, welches bereits ein Lache gebildet hatte.

    Komplett überrumpelt von den letzten zehn Sekunden, tastete Jon nach seinem Mikrofon, während er spürte, wie sich auch unter seinem Bauch eine warme Pfütze bildete. Mit zittrigen Fingern aktivierte er es und presste einige schmerzverzerrte Worte heraus. „Grau-Drei ... Verletzt ... Sofort Sani!“ Gleich mehrere Stimmen antworteten ihm erschrocken und verwundert, doch mit der Schwärze, die ihn überkam, war es kein Problem für ihn, sie zu ignorieren. „Position: ... Beta-Sieben! ... Schnell!“ Nach diesen Worten blinzelte er und schaffte es nicht mehr, die Augenlider wieder aufzuzwängen.

    Mit einem kaum hörbaren „Scheiße!“ fiel nun auch der Arm, der eben noch am Mikrofon gewesen war, zu Boden und Jon lag genauso regungslos da, wie der Soldat, auf den er gerade noch geschossen hatte. Der große Unterschied war jedoch, dass Jon bewusstlos und nicht nur in Deckung gegangen war. Wie er in einem letzten Gedanken festgestellt hatte, würde er bei seinem momentanen Blutverlust binnen weniger Minuten tot sein. Er bekam jedoch nichts von der Veränderung mit, die sich, mit hoher Geschwindigkeit, von den blutigen Löchern in seinem Bauch ausgehend, durch seinen Körper ausbreitete.