Musikalben

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“
  • Name: Lass es uns tun
    Interpret: Sondaschule
    Erscheinungsjahr: 2012
    Genre: Ska-Punk



    (1) Neue Welt
    Es wurde auch höchste Zeit, dass diverse Internetplattformen und Onlinedienste endlich mal ihr Fett weg kriegen. Aber nicht nur textlich haut dieser Opener richtig rein, auch musikalisch wirkt er ungewöhnlich brachial. Ein sehr gelungener Opener!
    Bewertung: 5/5 Trompeten


    (2) Deine Ängste
    Angesichts des rockigen Anfangs dachte ich natürlich, dass die Stimmung des Openers im zweiten Song übernommen wird. Aber leider münden die Strophen in einen Refrain, der zwar nicht unbedingt schlecht ist, das Tempo des Songs aber dermaßen herunterfährt, dass man im ersten Moment mit dem Tanzen aufhört. Auch das Ende des Songs ist in meinen Augen nicht optimal gelöst. Schade, hier wurde Potential verschenkt.
    Bewertung: 3/5 Trompeten


    (3) Sklave der Uhr
    Hier rückt der Ska-Charakter zum ersten Mal so richtig in den Vordergrund. Endlich dürfen die Blasinstrumente zeigen, dass sie von absoluten Könnern bedient werden. Hinzu kommt ein guter wie tiefgründiger Text, der sich dem Thema annimmt, wie manche Menschen mit der Zeit umgehen.
    Bewertung: 5/5 Trompeten


    (4) Sie mich nicht so an
    Für dieses Lied gibt es wahrlich nur eine passende Bezeichnung: Macho-Song! Textlich absolut genial, musikalisch eine Mischung aus Entspannung (Strophen) und schnellem Ska (Refrain) und rein stimmlich mehr als passend. Wieso gebe ich dann nicht die volle Punktzahl? Das liegt schlicht und einfach daran, dass der Song nach etwas mehr als zwei Minuten für 20 Sekunden von Gelächter und einer Brummstimme, die den Refrain singt, unterbrochen wird, was mich dann doch gestört hat. Diese Stelle hat auf mich wie eine plötzliche Bremse gewirkt.
    Bewertung: 4/5 Trompeten


    (5) Irgendwie andersrum
    Und der nächste Partysong wird direkt hinterher geschoben. Hier setzen unsere Sondaschüler auf altbewährte Mittel, die zwar nicht mehr wirklich neu sind, dem Hörer aber dennoch Freude und Spaß bereiten werden.
    Bewertung: 4/5 Trompeten


    (6) Es ist wie es ist
    Die Strophen könnten kaum nichtssagender sein, der Refrain ist an Zusammenhangslosigkeit kaum zu überbieten und ein richtiges Thema ist auch nicht unbedingt erkennbar. Aber dieser Song macht vor allem durch seine musikalische Untermalung verdammt gute Laune und wertet jeden noch so trüben Tag ein wenig auf. Hinzu kommt eine deutliche Anspielung auf Scooter.
    Bewertung: 5/5 Trompeten


    (7) Für immer nie nüchtern
    Ein Song, der mich thematisch und teilweise auch textlich an "Kein Alkohol ist auch keine Lösung" von den toten Hosen erinnert hat. Von Sondaschule ist man solche Songs ja mittlerweile auch gewohnt, weshalb man dieses Stück nicht als Kopie ansehen sollte. Zur Abwechslung wird es vor allem am Anfang des Songs mal richtig ruhig auf der Platte.
    Bewertung: 4/5 Trompeten


    (8) Aber sicher
    Die Strophen dieses Songs werden nicht gesungen, sondern gesprochen. Außerdem münden sie in einen meiner Meinung nach durchwachsenen Refrain. Schade, denn das Thema des Songs ist eigentlich gar nicht so schlecht. Zum Schmunzeln gebracht hat mich hier übrigens das "Dee dee na na na", was mich an den Song "Saturday Night" von der dänischen Sängerin Whigfield erinnert hat.
    Bewertung: 3/5 Trompeten


    (9) Das Leben geht weiter
    Zwar ist die Aussage des Songs nichts Neues mehr und so schon in sehr vielen anderen Stücken überall auf der Welt vorgekommen, aber musikalisch und textlich ergibt sich hier doch ein Gesamtpaket, das sich vom Standard deutlich abhebt.
    Bewertung: 5/5 Trompeten


    (10) Nie im Radio
    Und hiermit wären wir bei meinem absoluten Favoriten der Platte. Wie oft liest man über bestimmte Bands, dass sie kommerziell geworden wären oder sich verkauft hätten? Genau an dieser Stelle setzt der Song ein. Er beschreibt den schnellen Weg eines Liedes vom unbekannten Song zum Radio-Hit. Der Songtext gehört mit zu den besten auf der gesamten Platte, und nachdem es ein paar Songs eher ruhige Klänge zu hören gab, wird endlich wieder richtig gerockt.
    Bewertung: 5/5 Trompeten


    (11) Wenn sie tanzt
    Im Vergleich zum Vorgänger wird das Tempo wieder deutlich heruntergeschraubt, was aber überhaupt nicht schlimm ist, denn so ein Thema verdient keine andere Stimmung. Rein textlich handelt es sich einmal mehr um einen der besten Songs der CD. Es geht um eine Frau, die in einer Großstadt lebt, ihre Gefühle im stressigen Alltag nicht zeigt und die Musik als Ventil benutzt. Laut Aussagen von Sondaschule hat sich die Band auf diesem Album zu einer Art "nachdenklichen Kapelle" entwickelt. Diese Bezeichnung trifft den Nagel auf den Kopf und kommt vor allem bei diesem Song deutlich zum Vorschein.
    Bewertung: 5/5 Trompeten


    (12) Lass es uns tun
    Zum Abschluss der Platte gibt es eine Ballade ohne Schlagzeug oder fetzige Klänge, sondern einfach nur Costas Stimme und eine Akustikgitarre. Allein für den Vers "Werde tot oder frei, es kann alles passieren - doch für einen Regenbogen musst du Regen akzeptieren." hat dieser Song die volle Punktzahl verdient. Aber er hat wesentlich mehr zu bieten und überrascht den Zuhörer am Ende noch einmal ein wenig.
    Bewertung: 5/5 Trompeten



    Fazit: Die altbewährten deutschen Punkbands treten langsam aber sicher in den Herbst oder sogar Winter ihrer Karriere ein. Da ist es absolut beruhigend zu wissen, dass der Nachwuchs sich nicht nur sehen, sondern auch hören lassen kann. Die deutsche Ska-Punk-Band Sondaschule hat die Tour zu ihrem neuesten Album vor wenigen Wochen hinter sich gebracht. Rund einen Monat tourte die Band quer durch Deutschland - mit insgesamt zwölf neuen Songs, die alles haben, was eine gute Ska-Punk-Band braucht.

  • Name: Rosenrot
    Interpret: Rammstein
    Erscheinungsjahr: 2005
    Genre: Neue Deutsche Härte



    (1) Benzin
    Dieser Song hat bereits im Vorfeld für einige Überraschungen gesorgt, da er bei einigen Konzerten der vorherigen Tour gespielt wurde. Die Entstehungsgeschichte des Songs könnte kurioser nicht sein: Laut der Aussage von Till Lindemann hatte er einst eine Tragikomödie gesehen, in dem der Protagonist süchtig nach Benzingerucht ist. Ähnlich abhängig klingt auch Till Lindemann in diesem Song. Ein gutes Lied, aber meiner Meinung nach nicht direkt ein guter Opener. Da waren die anderen Einstiege auf jeden Fall besser ausgewählt.
    Bewertung: 4/5 Pyroeffekten


    (2) Mann gegen Mann
    In diesem Lied behandelt Rammstein das Thema Homosexualität, was durch den einstigen Arbeitstitel des Songs ("Schwuhla") überdeutlich wird. Meiner Meinung nach handelt es sich hier um ein Highlight des gesamten Albums. Der Song fängt noch relativ ruhig an, wird aber hinterher ein richtiger Brecher. Der Text ist für so ein Thema absolut treffend gewählt und wird auf altbekannte Art und Weise vorgetragen.
    Bewertung: 5/5 Pyroeffekten


    (3) Rosenrot
    Der Titeltrack des Albums, und ein richtig guter noch dazu. Allerdings muss man dazusagen, dass die melodischen Parallelen zu "Stein um Stein" unüberhörbar sind, was mit dem Arbeistitel der beiden Songs zu erklären ist. Rosenrot war ursprünglich für das Vorgängeralbum vorgesehen und wurde zusammen mit dem Song "Stein um Stein", dessen Arbeitstitel "Rosenrot 60" war, aufgenommen. Inhaltlich schneidet dieser Song sowohl Goethes "Heidenröslein" als auch das Märchen "Schneeweißchen und Rosenrot" an.
    Bewertung: 5/5 Pyroeffekten


    (4) Spring
    Dieser Song behandelt die Sensationsgeilheit unserer heutigen Gesellschaft. Das lyrische Ich bemerkt einen Mann, der auf einer Brücke steht und eigentlich nur die Aussicht genießen möchte, von der aufkommenden Menschenmasse aber zum Sprung aufgefordert wird. Der Song endet damit, dass das lyrische Ich selber dafür sorgt, dass der Mann von der Brücke stürzt. Ein aktuelles und wichtiges Thema wurde hier meiner Meinung nach ziemlich gut umgesetzt, wenn der Text an manchen Stellen auch ein wenig schwächelt. Besonders gut hat mir hier der Chor im Refrain gefallen.
    Bewertung: 4/5 Pyroeffekten


    (5) Wo bist du?
    Hier wurde zwar nur Standard verwendet, dafür aber auf eine gute Art und Weise. Bei diesem Song handelt es sich um eine harte Ballade, die mit einer Klarinette anfängt, bevor die sonst üblichen Instrumente eingesetzt werden. Gut gefallen hat mir hier, dass man auf das Mittel des Songs "Du hast" gesetzt hat, indem Till Lindemann einen Satz mehrfach anfängt und nach und nach ergänzt, wodurch sich mehrere Interpretationsmöglichkeiten ergeben. Dennoch gibt es auch hier wieder ein paar kleine Schwächen im Text zu bemängeln.
    Bewertung: 4/5 Pyroeffekten


    (6) Stirb nicht vor mir (Don't Die Before I Do)
    Was ist denn nur mit Rammstein los? Schon wieder eine Ballade? Ja, in der Tat, aber eine sehr gewöhnungsbedürftige. Keine harten Riffs, kein gerolltes "R" und kein tiefer Sprechgesang, dafür aber ein Duett mit der schottischen Musikerin Sharleen Spiteri, die vielen als Sängerin der Band Texas bekannt sein dürfte. Ich finde es gut, dass Rammstein solche neuen Schritte wagt, aber wirklich überzeugt hat mich dieses Experiment nicht.
    Bewertung: 3/5 Pyroeffekten


    (7) Zerstören
    Um diesen Song inhaltlich zu erklären, reicht es, auf ein Zitat von Flake hinzuweisen: "Das ist unser Countrysong über George W. Bush und völlig ernst gemeint. Der führt sich in der Welt auf wie ein Kind, das alles kaputt machen will. Dabei vergreift er sich aber nur an fremden Sachen!"
    Mit dieser Aussage trifft Flake den Nagel auf den Kopf. Ein sehr harter Brecher mit einem türkischen Intro und einem sehr einfach gehaltenen, aber dennoch ziemlich starken Text. Der Song sollte zunächst übrigens "Ankara" heißen. Die letzte Minute des Liedes besteht aus einem kleinen Zusatz, den man fast als eigenständigen Song betrachten kann und der mich irgendwie an "Nebel" erinnert hat.
    Bewertung: 5/5 Pyroeffekten


    (8) Hilf mir
    Der Großteil des Songtextes stammt nicht von Till Lindemann, sondern von Heinrich Hoffmann, der diese Zeilen einst für den "Struwwelpeter" schrieb. Diese Verse sind in "Die gar traurige Geschichte mit dem Feuerzeug" zu finden. Die Textzeilen wurden teilweise im Detail übernommen, werden aber nur mittelmäßig umgesetzt. Vor allem am Ende zieht sich dieser Song doch in sehr unnötige Längen.
    Bewertung: 3/5 Pyroeffekten


    (9) Te Quiero Puta!
    Rammstein versucht es zum ersten Mal überhaupt spanisch, um sich bei ihren mexikanischen Fans bedanken zu können, denn schließlich belegte das Vorgängeralbum in den mexikanischen Charts den ersten Platz. Was für die Mexikaner sicherlich eine Freude sein wird, ist für mich leider ein ziemlich schwaches Lied. Die Trompeten, das Klappern von Pferdehufen und der spanische Gesang werten das Thema des Songs meiner Meinung nach irgendwie ab und lassen das Lied an sich wie eine Parodie wirken. Dieser Song trifft auch nach all den Durchläufen immer noch nicht meinen Geschmack.
    Bewertung: 2/5 Pyroeffekten


    (10) Feuer und Wasser
    Gegen Ende des Albums legt die Band noch einmal einige Beweise für ihr musikalisches Können hervor. Ein starker Text, der angeblich sowohl von Schillers Gedicht "Der Taucher" als auch von Lindemanns Erfahrungen als Leistungsschwimmer inspiriert wurde, mischt sich hier mit einer bestechenden instrumentalen Führung. Leider braucht dieser Song einige Zeit, um in die Gänge zu kommen, da er ein langes Intro besitzt und nicht gerade kurz ist.
    Bewertung: 4/5 Pyroeffekten


    (11) Ein Lied
    Und am Ende steht ein Lied, das ein Geschenk für alle Rammstein-Fans sein soll. Es ist ziemlich gewöhnungsbedürftig, da in diesem Song lediglich eine Akustikgitarre und ein Keyboard zu hören sind. Auf alle anderen Instrumente wurde hier verzichtet. Ein sehr ruhiger Ausklang des Albums, der schon fast wie ein Schlaflied wirkt.
    Bewertung: 4/5 Pyroeffekten



    Fazit: Ein typisches Rammstein-Album? Und das nur ein Jahr, nachdem "Reise, Reise" veröffentlicht wurde? Nun, ganz so stimmt das nicht. Dieses Album könnte glatt als Sammlung einiger B-Seiten durchgehen, enthält es doch immerhin ganze sechs Lieder, die ursprünglich für den Vorgänger geschrieben, aber dennoch nicht aufgenommen wurden. Aufgrund dieser Tatsache sollte das Album auch erst den Namen "Reise Reise Vol. 2" bekommen. Dieses Album unterscheidet sich allerdings nicht nur in der Entstehungsgeschichte von den anderen Platten, die Rammstein bisher auf den Markt geworfen hat. Man könnte fast behaupten, dass die Jungs so brav wie noch nie sind. Kein einziges Lied schockt den Zuhörer wirklich. Das, was man hört, klingt zwar irgendwie typisch, aber alles andere als böse. Dennoch sind unter dem Strich wieder einmal elf facettenreiche Lieder rausgekommen.

  • Name: Reise Reise
    Interpret: Rammstein
    Erscheinungsjahr: 2004
    Genre: Neue Deutsche Härte



    (1) Reise, Reise
    Ein ordentlicher Opener für dieses Album. Bis auf "Mutter", "Reise, Reise" und "Rosenrot" finde ich die Titeltracks der jeweiligen Alben von Rammstein eher durchwachsen. Aber hier ist das anders, auch wenn der Text ein wenig dünn ausfällt. Dafür gefällt mir die Mehrdeutigkeit des Textes, der unter anderem auch auf die Band selbst bezogen werden kann. Allerdings wird der Inhalt des Songs dem Titel mehr als gerecht. So setzen Rammstein hier auf Seemannssprache, französische Klänge und Meeresrauschen.
    Bewertung: 4/5 Pyroeffekten


    (2) Mein Teil
    Provokation, nächster Teil. Inhaltlich behandelt dieser Song den Kriminalfall des Kannibalen von Rotenburg, der sich via Internet ein Opfer bestellte und verspeiste. (Diese Hintergrundgeschichte kommt auf der Single übrigens noch deutlicher zum Vorschein als auf dem Album.) Die Strophen gefallen mir aufgrund ihrer Schärfe sehr gut, der Refrain hingegen wirkt unter anderem durch die Vermischung zweier Sprachen ("Yes, it's mein Teil") ziemlich schwach und zieht den Gesamteindruck ein wenig nach unten. Besonders gut gefallen haben mir hier der Mittelteil und die instrumentale Passage. Und das nicht, weil ich mit dieser Stelle einen gekochten Flake verbinde.
    Bewertung: 4/5 Pyroeffekten


    (3) Dalai Lama
    Anfangs machte ich ehrlich gesagt einen Bogen um diesen Song, aber nach ein paar Durchläufen hat er mir sehr gut gefallen, auch wenn er am Ende ein wenig in die Länge gezogen wird. Dieser Song ist so etwas wie eine moderne Version des Erlkönigs, einer Ballade von Johann Wolfgang von Goethe.
    Bewertung: 5/5 Pyroeffekten


    (4) Keine Lust
    Hier beweist sich mal wieder, dass ein Song, der als Single herausgebracht wird, nicht unbedingt gut sein muss. Thematisch handelt es sich gar nicht mal um einen schlechten Song, aber textlich wird hier leider nur Schonkost geboten. Aus diesem Thema hätte man viel mehr machen können und müssen. Das scheint auch die Band selber zu merken, welche die eigene Einfallslosigkeit durch musikalisch langweiligen Standard ausgleichen möchte. Einzig im Refrain ist der Song melodisch annehmbar.
    Bewertung: 3/5 Pyroeffekten


    (5) Los
    Rammstein traut sich mal etwas Neues und wagt sich vor in den Bereich der Blues-Elemente. Deswegen handelt es sich hier eher um einen ruhigen Song, bei dem akustische Gitarren und sogar eine Mundharmonika das Kommando übernehmen. Den Song perfekt macht der Text, der die Situation der Band schildert und gleichzeitig Selbstkritik übt. Dieser Song ist so etwas wie der Vorläufer von "Haifisch".
    Bewertung: 5/5 Pyroeffekten


    (6) Amerika
    Dieser Song ist in meinen Augen weder so gut, wie ihn die Medien gemacht haben, noch so schlecht, wie er von manchen gesehen wird. Er ist irgendwas dazwischen. Irgendwie kommt es einem so vor, als würde Rammstein hier nur auf einer modernen Welle reiten und dafür sogar eigene Ansichten leicht verbiegen. Aber dafür machen sie es wenigstens gut, auch wenn der Mix aus Deutsch und Englisch ein wenig konfus wirkt. Das Musikvideo der Single-Auskopplung ist dafür aber immer wieder einen Blick wert, nimmt es doch ein oft diskutiertes Thema auf.
    Bewertung: 4/5 Pyroeffekten


    (7) Moskau
    Eine Lobhymne auf die Stadt Moskau direkt nach einer Ohrfeige für Amerika zu setzen ist sicherlich sehr gewagt und dürfte für amerikanische Patrioten so etwas wie ein Weltuntergang sein. Jedenfalls wirkt diese Vorstellung irgendwie ziemlich köstlich. Für den neutralen Zuhörer bleibt eine Reise nach Russland übrig, die textlich und musikalisch sehr gelungen ist. Dieser Song wurde entgegen vieler Behauptungen übrigens nicht mit t.A.T.u., sondern mit der russischen Sängerin Viktoria Fersh aufgenommen.
    Bewertung: 4/5 Pyroeffekten


    (8) Morgenstern
    Anfangs konnte ich diesem Song nichts abgewinnen, aber mittlerweile konnte ich mich mit diesem Titel anfreunden. Der Refrain wirkt relativ schwach und der Song ist musikalisch ein wenig belanglos. Das gute Thema, der gute Songtext und der Chor im Hintergrund sind hier eindeutig der große Gewinn.
    Bewertung: 3/5 Pyroeffekten


    (9) Stein um Stein
    Diesen Song schrieb Till Lindemann nach einem Heiratsantrag. Diese Tatsache lässt den Song ziemlich dreist wirken, aber genau das macht ihn für mich auch aus. Für welchen Lebensstil Till Lindemann sich entschieden hat, wird spätestens bei folgender Stelle deutlich: "Alle Nägel stehen stramm, wenn ich sie in dein Leibholz ramm...Stein!"
    Bewertung: 4/5 Pyroeffekten


    (10) Ohne Dich
    Diese Ballade existierte bereits zu Zeiten des Albums "Mutter", passte damals aber nicht zum Konzept jenes Albums. Mittlerweile ist sie sicherlich vielen ein Begriff, wurde sie doch als Single rausgebracht und nicht selten live gespielt. Der Inhalt dieses Liedes ist eher schwarzromantisch und passt damit zu Rammstein wie die Faust aufs Auge.
    Bewertung: 5/5 Pyroeffekten


    (11) Amour
    In meinen Augen handelt es sich bei diesem Song um eine Art Geheimfavorit. Er ist musikalisch sehr anspruchsvoll, textlich etwas zwischen traurig und mitreißend und metaphorisch perfekt. Hier wird die Liebe mit ihren größtenteils negativen Aspekten beschrieben. Till Lindemann beschreibt die Liebe hier als Droge, da sie zwar schlechte Auswirkungen hat, aber dennoch süchtig macht. Ich finde diese Ballade wunderschön und hätte sie mir auch in der Mitte des Albums vorstellen können. Es ist schade, dass dieser Song bisher nur einmal live gespielt wurde.
    Bewertung: 5/5 Pyroeffekten



    Fazit: Es hat einige Durchläufe gebraucht, bis ich mich mit diesem Album halbwegs anfreunden konnte. Wenn ich diese Rezension früher geschrieben hätte, dann wären sowohl die eizelnen Kritiken als auch die Gesamtwertung schlechter ausgefallen. Deswegen rate ich jedem dazu, diesem Album eine Menge Zeit zu geben, bevor man sich ein endgültiges Urteil macht. Denn besonders Alben von Rammstein brauchen Zeit, da sie anfangs noch nicht eindeutig sind.

  • Name: Time to Ignite
    Interpret: Itchy Poopzkid
    Erscheinungsjahr: 2007
    Genre: Punkrock



    (1) Better Off Alone
    Der Einstieg in das Album gestaltet sich stellenweise ein wenig schwierig. Die tiefen Gitarrenriffs lassen die Härte des Songs ein wenig zu aufgesetzt und gewollt wirken und kontern den punkigen Rest des Liedes an manchen Stellen doch ein wenig aus. Das hat zur Folge, dass die Strophen und der Refrain nicht immer gut miteinander harmonieren. Aber insgesamt handelt es sich doch um einen relativ gelungenen Opener.
    Bewertung: 4/5 Pommesgabeln


    (2) Big Shot
    Das ist Punkrock, wie er sein sollte und wie man ihn sich vorstellt: Kurz und knackig! Die Strophen verlaufen noch relativ ruhig und lassen eine gewisse Vorfreude auf den Refrain aufkommen. Und diese Vorfreude wird nach einer mehr oder weniger plötzlichen Überleitung nicht enttäuscht. Ein wilder Song, der sich überall gut macht - im Auto, zu Hause, auf Partys und natürlich bei Konzerten.
    Bewertung: 5/5 Pommesgabeln


    (3) Silence Is Killing Me
    Auffällig sind die Sounds am Anfang, die ein wenig nach den Anfangszeiten heutiger Retro-Spiele klingen. Man fühlt sich an ein Metronom erinnert, das die Jungs von Itchy Poopzkid allerdings nicht brauchen. Sie beweisen hier einmal mehr, dass sie auch so einen guten Rhythmus und Taktgefühl haben. Dennoch fehlt diesem Lied das gewisse Etwas, um auf ganzer Linie überzeugen zu können. Übrigens wurde dieser Song als erste Single des Albums veröffentlicht und erreichte kurzzeitig Platz 81 der deutschen Charts.
    Bewertung: 4/5 Pommesgabeln


    (4) You Don't Bring Me Down
    Als ich den Namen dieses Liedes zum ersten Mal gelesen hatte, habe ich sofort gedacht, dass es sich hierbei nur um eine normale Abrechnung bezüglich einer gescheiterten Beziehung zwischen zwei Menschen handeln würde. Doch wenn man sich erst einmal etwas genauer mit dem Songtext befasst, wird einem klar, dass wesentlich mehr dahinter steckt. Die Verse wirken einfach, sind aber auf jeden Fall sehr gut geschrieben. Genau aus diesem Grund finde ich es sehr schade, dass die musikalische Umsetzung hier und da ein wenig unsauber klingt.
    Bewertung: 4/5 Pommesgabeln


    (5) Kante
    Lasst euch vom deutschen Songtitel nicht verwirren. Auch dieses Lied wird natürlich wieder in englischer Sprache vorgetragen. Der deutsche Name wird wohl das Geheimnis von Itchy Poopzkid bleiben. Aber wen kümmert das schon? Die Hauptsache ist doch, dass der Song überzeugt. Bei mir hat er das geschafft. Wieder einmal beseitigen die drei jungen Punkrocker das Klischee der lyrischen Blamage und liefern einen guten Songtext ab. Hinzu kommen ein eingängiger Riff und ein Refrain, der wieder einmal zum Singen und Tanzen einlädt. Nur die Strophen klingen hier und da ein wenig hölzern.
    Bewertung: 4/5 Pommesgabeln


    (6) And I'll Walk Away
    Obwohl die beiden Songs musikalisch und inhaltlich eigentlich nichts gemeinsam haben, konnte ich am Anfang nur schwer zwischen diesem Lied und "Silence Is Killing Me" unterscheiden. Ob es vielleicht daran liegt, dass es sich bei beiden Musiktiteln um Singleauskopplungen handelt? Wie dem auch sei, auch "And I'll Walk Away" macht seine Sache durchaus ordentlich. Allerdings leidet dieses Lied unter einem ähnlichen Problem wie der Opener: Die etwas seltsamen Strophen wollen nicht so recht zum Refrain passen. Hier haben die Jungs von Itchy Poopzkid sichtlich Wert darauf gelegt, für die Konzerte etwas in petto zu haben.
    Bewertung: 4/5 Pommesgabeln


    (7) Leftrightwrong
    Nachdem Sibbi, Panzer und Saikov sechs Runden lang Dampf abgelassen haben, geht es hier erst einmal ein wenig ruhiger zur Sache. Dieses Lied stellt die erste und einzige Ballade des Albums dar. Und die Jungs von Itchy Poopzkid stellen sich dabei gar nicht so ungeschickt an, auch wenn sie sich an fast allen Klischees bedienen, die über Rockballaden im Umlauf sein können. Das kleine Wortspiel im Titel ist ebenfalls sehr amüsant.
    Bewertung: 4/5 Pommesgabeln


    (8) Take Me Back
    Und hiermit wären wir bei meinem absoluten Favoriten angelangt. Dieser Song hat mich von Anfang an überzeugt. Das wird wahrscheinlich damit zusammenhängen, dass er den Auftritt in der Live Music Hall am 12. Juli 2007 eröffnet hat. Die Stimmung in der Halle war direkt geladen und die Musik ging sofort ins Ohr. Für mich stand zu diesem Zeitpunkt schon mehr oder weniger fest, dass ich das Album auf jeden Fall haben muss. Ein Song, bei dem meiner Meinung nach einfach alles stimmt.
    Bewertung: 5/5 Pommesgabeln


    (9) Breathing
    Hier wird das Tempo wieder deutlich nach unten gefahren. Allerdings tut dem Zuhörer diese Maßnahme zu diesem Zeitpunkt des Albums auch mal wieder gut. Rein gesanglich gehört dieses Stück zu den besten des gesamten Albums, allerdings führen der teilweise fehlende Ryhthmus und das plötzliche Ende dazu, dass ich dennoch einen Stern abziehe.
    Bewertung: 4/5 Pommesgabeln


    (10) The Flavor of the Night
    Wie ich in der Einleitung der Rezension bereits geschrieben habe, sind Parallelen zu anderen Bands dieses Genres unverkennbar. Dieser gemütliche Song gehört auf jeden Fall dazu und erinnert stark an Werke, die Bands wie blink-182 oder Sum 41 bereits auf dem Markt gebracht haben. Gleichzeitig ist er aber auch ein Beispiel für das altbekannte Sprichwort "Besser gut kopiert als schlecht erfunden.", weswegen er insgesamt doch überzeugen kann. Und überhaupt, wird nicht jede Band von irgendeiner anderen Gruppe inspiriert?
    Bewertung: 4/5 Pommesgabeln


    (11) Personality
    Dieser Song ist so etwas wie der inoffizielle Titelsong des Albums, da der Vers "Time to Ignite" hier im Refrain vorkommt. Dieser Song hätte ein richtig wilder Kracher werden können, aber leider schafft er es nicht, auf ganzer Linie zu überzeugen. Der Songtext klingt stellenweise ein wenig einfallslos und der Refrain schwächt die guten Strophen ab. Dennoch finde ich es gut, dass man hier wieder auf Power setzt.
    Bewertung: 4/5 Pommesgabeln


    (12) Try, Try, Try
    Moment, sind das etwa Blasinstrumente? Ja, in der Tat, und sie klingen nicht einmal schlecht. Leider haben die drei Jungs von Itchy Poopzkid wohl das Gegenteil gedacht und sich nicht allzu lange mit diesem Experiment aufgehalten. Schade, denn es hätte dem Song auf jeden Fall gut getan. Der leidet übrigens einmal mehr darunter, dass die Strophen nicht zum Refrain passen wollen und so die Struktur an manchen Stellen leider verloren geht.
    Bewertung: 4/5 Pommesgabeln


    (13) Drop the Bomb
    Es ist ein wenig schade, dass man nicht noch einen wilden und prägnanten Schlusspunkt gesetzt hat. Dieser Song klingt, als hätte Itchy Poopzkid sich nicht nur an anderen Bands, sondern auch ein wenig am eigenen Repertoire bedient. Das Gesamtpaket kann zwar überzeugen, aber ich bin mir sicher, dass ein wildes Outro wesentlich mehr Eindruck gemacht hätte. Dafür beweisen die drei jungen Punkrocker einmal mehr, dass sie es verstehen, ernste und traurige Themen dermaßen fröhlich vorzutragen, dass man fast gar nicht anders kann als sich von diesem Zynismus anstecken zu lassen.
    Bewertung: 4/5 Pommesgabeln



    Fazit: Das Album charakterisiert die drei jungen Rocker und ihre Shows optimal: Laut, flott, rockig, frech und nicht zu kurz. Die Songs laden dabei immer zum Singen und Tanzen ein. Ein gewisser Grad an Melodik wird nicht unterschritten. Parallelen zu bekannten Punkbands sind zwar unverkennbar, fallen allerdings nicht so sehr ins Gewicht. Schließlich haben Itchy Poopzkid es mittlerweile geschafft, sich eine eigene Fangemeinde zu erspielen. Und wenn die drei Jungs so weitermachen, wird diese stetig wachsen.

  • Heute will ich mal eines der (technisch) besten Alben vorstellen, die ich je zu Gehör bekommen habe. Als kleine Vorwarnung sei gesagt: Wer verzerrte Gitarren nicht mag und auch sonst nichts mit Metal anfangen kann, kann im Grunde aufhören zu lesen. Auch wer Metal toll findet, aber nicht den Kram, wo man die Sänger nicht mehr versteht, kann sich vermutlich sparen den Text zu lesen. Wer dagegen auch mit extremen Growls kein Problem hat, kann sich diesem musikalischen Meisterwerk widmen:


    Name: Furioso
    Interpret: Pavor
    Erscheinungsdatum: 2003
    Genre: Technical Death Metal
    Tracklist:


    1. Inflictor of Grimness 9:32
    "Uncontrollable forces focus their powers unknown on me" sind die ersten Worte, die, schwer zu verstehen, ins Mikrofon gegrunzt werden. Kurz darauf setzt die Gitarre ein, noch ein paar Momente später Schlagzeug und Bass. Während Claudius Schwartz weiter kaum verständliche Worte ins Mikro grunzt, wird recht schnell klar, dass man hier eine extrem ungewöhnliche Band vor sich hat. Besonders auffällig ist das markante Bassspiel, das in jedem Song herausragt. Aber auch Gitarre und Schlagzeug spielen nicht gerade gewöhnlichen Death Metal. Ständige Breaks und Tempowechsel, diverse Soli deuten in einem fast zehnminütigem Spektakel an, wohin die Reise geht. Easy-Listening ist anders, hier mischt sich technisch überragender Death Metal mit Strukturen aus dem Jazz-Bereich.
    2. Perplexer: Perdition Projectile 5:53
    Auch dieser Song beginnt mit einem Gesang, beziehungsweise dem, was man wohl Gesang nennen würde. Gleichzeitig spielen jedoch diesmal direkt die Instrumente mit los, so dass dieser Song noch massiver beginnt. Die Struktur ist jedoch zumindest zum Einstieg etwas einfacher aufgebaut, was den Song etwas leichter zu hören macht. Umso mehr fällt das absolut perfekte Spiel der Bonner Band auf.
    3. Wroth Volcanic Vent 5:32
    Zur Abwechslung geht es mal mit Instrumenten los. Das Intro geht ganz gut ins Ohr, ein Break lässt nicht lange auf sich warten. Nach knapp zweieinhalb Minuten ist der Song fast komplett still, um dann wieder Fahrt aufzunehmen und spätestens zur vierten Minute nochmal so richtig loszubrettern und nochmal alles rauszuschmettern.
    4. Furioso 6:23
    Zum Beginn tritt vor allem das extrem markante Bassspiel zu Tage. Zudem sind die häufigen Wechsel von relativ langsam zu schnell und wieder zurück zu langsam sehr auffällig.
    5. Schizoid Uglifier 6:17
    "Schizoid Uglifier" gehört meiner Meinung nach zu den am schwierigsten zu erfassenden Songs des Albums (nicht, dass das bei irgendeinem Song leicht wäre). Trotzdem weiß der Song gut zu gefallen. Vor allem der Teil ab ca zwei Minuten geht recht gut ins Ohr.
    6. Crucified Hopes 7:04
    Wenn ein Song richtig gut ins Ohr geht, dann wohl "Crucified Hopes". Das liegt vor allem an seiner Konstanz. Über eine Minute dauert allein das Intro. Nach einem Break geht es zumindest im gleichen Tempo weiter, auch sonst hält sich der Song mit Tempowechseln deutlich zurück, dafür gibt es hervorragenden, kompromisslosen Death Metal. Sehr eingängig, zumindest wenn man die Musikrichtung mag.
    7. Inconsistent ClayBlood Totemist 8:31
    Diesmal geht es deutlich langsamer los und deutlich melodischer als in den anderen Songs. Die Melodien sind allerdings schwer nachzuvollziehen, was den Song ebenfalls nur schwer erfassbar macht. Vielleicht auch gerade aufgrund des relativ niedrigen Grundtempos, dass der Song vorlegt.
    8. Dilettante's Dilemma 2:48
    Der Vorgänger geht nahtlos in diesen Song über. Der knüppelt dafür gleich richtig los, vom geringen Tempo des vorangegangenen Songs ist nichts mehr zu spüren. Zeit lassen kann er sich wohl auch nicht, immerhin ist er mit nichtmal drei Minuten der mit Abstand kürzeste Song des Albums. Und bildet gleichzeitig den Abschluss des Albums. Kein Wunder, dass die Jungs nochmal alles raushauen, was geht.


    Fazit: "Furioso" ist kein gewöhnliches Album, es ist technisch so brillant, dass die Band viele gestandene Musiker wie blutige Anfänger wirken lässt. Die große Schwäche ist klar die Zugänglichkeit. Das Album ist, wie schon sein Vorgänger, nicht gemacht um irgendwelche Charts zu erobern oder sich irgendwo besonders gut zu verkaufen. Das zeigt sich auch dadurch, dass die Band bei keinem Plattenlabel unter Vertrag ist und "Furioso" eines von nur zwei Alben der Band ist. Das gesamte Album entstand in Eigenproduktion, so dass die Bonner sich mit dem Werk vor allem selbst verwirklichen. Wer über den schweren Einstieg hinaus kommt, wird am Facettenreichtum dieses musikalischen Geniestreichs viel Freude haben.

  • Name: Mutter
    Interpret: Rammstein
    Erscheinungsjahr: 2001
    Genre: Neue Deutsche Härte



    (1) Mein Herz brennt
    Wäre dieser Song in der Mitte des Albums zu finden, würde ich ihm vielleicht sogar einen Punkt weniger geben. Dieser Song ist einfach nur als Opener geeignet. Dafür ist er aber auch ein wirklich guter Opener. Der Sandmann kommt die Kinder hier auf eine etwas andere Art und Weise besuchen, was durch eine erstklassige Melodie untermalt wird.
    Bewertung: 5/5 Pyroeffekten


    (2) Links 2 3 4
    Mein absolutes Lieblingslied dieser Platte. Die Band rechnet endlich mit den ewigen Vorwürfen ab, rechtsextrem zu sein, und entkräftet diese auf eine unnachahmlich charmante Art und Weise. Wenn dann auch noch sowohl die melodische und als auch die instrumentale Umsetzung überzeugen können, ist ein Song perfekt. Außerdem gefällt mir die Mehrdeutigkeit dieses Songs.
    Bewertung: 5/5 Pyroeffekten


    (3) Sonne
    Wer kennt diesen Song nicht? Dieses Lied war meine erste Single von Rammstein, ich konnte ihn schon mit elf Jahren auswendig und damit auch die Karaoke-Version bis zum Absturz nutzen. Ursprünglich sollte dieser Song eine Hymne für Wladimir Klitschko werden, der damals eine Anfrage an die Band machte, jedoch war ihm das Endergebnis zu hart. Schade eigentlich...
    Bewertung: 5/5 Pyroeffekten


    (4) Ich will
    Mit diesem Song geht die Band auf die vielen Kritiker ein, die Rammstein verbieten wollten und immer noch wollen. Wie schon beim zweiten Song kontert die Band auf eine grandiose Art und Weise und weist so jeden Vorwurf zurück. Sowohl der Text als auch die Melodie (Flake sei erneut Dank) sind wieder einmal perfekt und machen diesen Song zu einem echten Ohrwurm.
    Bewertung: 5/5 Pyroeffekten


    (5) Feuer frei
    Ein sehr aggressiver Song von Rammstein, der mich an die Anfangszeiten der Band erinnert hat. Vor allem die melodische Umsetzung ist hier das Anhören wert. Dieser Song erschien auch auf dem Soundtrack des 2002 erschienenen Actionfilms "xXx - Triple X", in dem die Band einen Gastauftritt hat.
    Bewertung: 5/5 Pyroeffekten


    (6) Mutter
    Der Titeltrack dieses Albums und ein weiterer Hit dieser Platte. Der Song handelt von einem Klon, der seine Situation schildert und sich dabei nach einer richtigen Mutter sehnt. Was mir bei diesem Song vor allem gefällt ist die Balance zwischen den ruhigen Strophen und dem eher aggressiven Refrain, der gegen Ende des Songs noch etwas intensiver gespielt wird.
    Bewertung: 5/5 Pyroeffekten


    (7) Spieluhr
    Ein sehr düsterer und unheimlicher Song, der gar nicht mal so hart gespielt wird. Hier hat Till Lindemann wieder einmal eindrucksvoll bewiesen, was er für ein guter Songwriter ist und wie man es schafft, eine Stimmung zu erzeugen und gleichzeitig etwas auszudrücken. Im Refrain hört man übrigens Khira Li Lindemann, die Tochter des Gitarristen Richard Kruspe und der Ex-Frau von Till Lindemann.
    Bewertung: 5/5 Pyroeffekten


    (8) Zwitter
    Wieder einmal stellt Till Lindemann seine unglaubliche Empathie unter Beweis. Mit leichten Hyperbeln schildert er die Situation eines Zwitters, der in sich selbst verliebt ist und seine Situation als Zweigeschlecht über die der anderen stellt. Der Text wirkt dabei an einigen Stellen ungewöhnlich humorvoll, was aber wohl eher dem Sarkasmus dient.
    Bewertung: 4/5 Pyroeffekten


    (9) Rein Raus
    Hier wird erneut das alte Thema Sexismus aufgegriffen, was bei Rammstein ja wie die Butter auf dem Brot ist. Leider wirkt dieser Song textlich ungewöhnlich schwach und ein wenig zu eindeutig, weshalb er auch deutlich im Schatten seiner Vorgänger steht. Dieses Thema wurde in der Vergangenheit viel besser gelöst.
    Bewertung: 3/5 Pyroeffekten


    (10) Adios
    Dieser Song war damals als B-Seite auf der Single "Sonne" enthalten, weshalb ich ihn auch schon sehr lange kenne. Er beschreibt die Situation eines Drogenabhängigen, der sich gerade den sogenannten goldenen Schuss in Form einer tödlichen Injektion verabreicht. In den ersten beiden Strophen wird die Wirkung der Droge beschrieben, in der dritten Strophe erfährt der Hörer vom Tod des Drogensüchtigen.
    Bewertung: 5/5 Pyroeffekten


    (11) Nebel
    Eine Interpretation dieses Songs lässt der Titel zu, der rückwärts gelesen "Leben" lautet und dem Inhalts des Songs damit sehr entspricht. Das Lied behandelt eine alltägliche Lebensgeschichte, wie sie jeden Tag vorkommen kann. Eine Frau erzählt ihrem Ehemann, dass sie sterben wird. Während der Mann am Anfang noch traurig ist oder zu sein scheint, hat er am Ende jegliche Erinnerung an dieses Ereignis verloren.
    Bewertung: 4/5 Pyroeffekten



    Fazit: Im Vorfeld auf dieses Album standen wieder einmal alle Zeichen auf Sturm. Alles, was in dieser Zeit gegen Rammstein aufgebracht werden konnte, wurde pausenlos thematisiert und dabei als Argument bezeichnet. Auf der einen Seite wurde das Deckblatt dieser Platte von Kirche und Presse kritisiert, weil es einen toten Embryo zeigt, der noch im Mutterleib starb, und auf der anderen Seite wurde die Band dafür kritisiert, das Album kurz vor dem Muttertag auf den Markt zu bringen. Wenn man sonst nichts zu melden hat, erfindet man sich also wieder etwas.
    Dabei könnte alles so einfach sein. Rammstein ist sogar in Neuseeland, wo kein Mensch die deutsche Sprache beherrscht, unter den erfolgreichsten Interpreten zu finden. In keinem anderen Land wird Rammstein in Verbindung mit Rechtsextremismus oder Geschmacklosigkeit genannt - nur die Deutschen legen sich dieses Problem wieder einmal selber ins Nest. Dabei ist das bei so einem grandiosen Album nicht nur schade, sondern auch unnötig. Meiner Meinung nach handelt es sich bei "Mutter" sogar um das beste Album der Band. Das dürfte aber auch damit zusammenhängen, dass "Sonne" meine erste Single von Rammstein war. Zwar kannte ich die Band und einzelne Songs auch schon vorher, aber durch dieses Album begann ich, mich für diese Band zu interessieren.

  • Name: Elect the Dead
    Interpret: Serj Tankian
    Erscheinungsjahr: 2007
    Genre: Alternative Rock



    (1) Empty Walls
    Die erste offizielle Single des Albums. Dieser Song beschäftigt sich mit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 und deren Folgen, was im dazugehörigen Video verdeutlicht wird. Man merkt sofort, dass Serj Tankian es ernst meint und sein Projekt entschlossen durchziehen will.
    Bewertung: 5/5 Pommesgabeln


    (2) The Unthinking Majority
    Die erste Single des Albums, die allerdings nur als Download zu erwerben gewesen ist. Dieser Song ist trotz einiger erkennbarer Parallelen zu System of a Down musikalisch ein wenig schwächer als der erste Track dieser Platte, weiß aber vor allem aufgrund seines Themas zu überzeugen. Die Thematik wird durch den Songtitel bereits hervorragend beschrieben: die Mehrheit denkt, vor allem in der Politik, nicht mehr nach, wodurch die Demokratie in Gefahr gerät.
    Bewertung: 4/5 Pommesgabeln


    (3) Money
    Wieder ein sehr kritischer Song. Beim ersten Durchlauf hat er mir noch nicht so gut gefallen, aber mit der Zeit wurde er immer besser. Der Song besticht vor allem dadurch, dass ruhige Strophen und aggressive Refrains perfekt miteinander harmonieren.
    Bewertung: 4/5 Pommesgabeln


    (4) Feed Us
    Dieser Song hat eindeutig die volle Punktzahl verdient. Die ernste Thematik und die musikalische Umsetzung ergeben hier ein absolut perfektes Gesamtpaket, das sich auf den Zuhörer überträgt.
    Bewertung: 5/5 Pommesgabeln


    (5) Saving Us
    Ob dieser Song eine Ergänzung zum Vorgänger darstellen soll? Wenn man einzig und allein auf die Umsetzung des Liedes schaut, könnte es sogar stimmen. Wieder einmal ein Song, der auf ganzer Linie überzeugt und in Person von Opernsängerin Ani Maldjian sogar weibliche Unterstützung bekommt. In diesem Song geht es um die Hilflosigkeit der Menscheit, ihre Träume und Hoffnungen.
    Bewertung: 5/5 Pommesgabeln


    (6) Sky Is Over
    Die zweite offizielle Single des Albums. Meiner Meinung nach einer der besten Songs der Platte. Thematisch geht es hier um die Hybris der Menschheit, die stets das Beste erreichen, sich gegenseitig übertrumpfen und Herr über die Natur werden möchte.
    Bewertung: 5/5 Pommesgabeln


    (7) Baby
    Bei diesem Song habe ich das erste Mal an eine Ballade gedacht, aber auch hier nimmt Serj Tankian wieder Fahrt auf. Hier werden wieder altbekannte Themen aufgenommen und behandelt: Herzschmerz, Eifersucht und Liebe.
    Bewertung: 4/5 Pommesgabeln


    (8) Honking Antelope
    Hier wird die Thematik aus dem Song "Sky Is Over" noch einmal behandelt. Das lyrische Ich befasst sich mit den Fehlern, welche die Menschheit in Bezug auf die Natur gemacht hat. Im Ausgleich dazu wird die Welt die Menschen überleben, um eine neue Existenz entwickeln zu können. Rein musikalisch überzeugt dieser Song ebenfalls. Vor allem der Refrain hat mir hier gut gefallen.
    Bewertung: 4/5 Pommesgabeln


    (9) Lie Lie Lie
    Dieser Song ist thematisch sehr gut gemacht und lässt aufgrund seines Songtextes mehrere Interpretationen zu. Auf der einen Seite könnte es um eine zwischenmenschliche Beziehung gehen, die von Lügen überschattet wird, aber auf der anderen Seite kann man diese Beziehung auch in Relation setzen zum Verhältnis eines Menschen mit seiner Staatsform. Die zweite Interpretation würde voll und ganz auf den politischen Charakter dieses Albums passen. Musikalisch ist dieser Song ebenfalls wieder gelungen - nicht zuletzt deshalb, weil die weiblichen Gesangsparts einmal mehr von der Opernsängerin Ani Maldjian übernommen werden.
    Bewertung: 5/5 Pommesgabeln


    (10) Praise the Lord and Pass the Ammunition
    Hier wurde in meinen Augen ein wenig zu viel experimentiert. Der Sound ist leider alles andere als gut getroffen, was dazu führt, dass man den Gesang an manchen Stellen gar nicht versteht. Textlich sind zwar gute Ansätze vorhanden, leider fehlt in meinen Augen jedoch die sonst übliche Tiefe, um sie auch überzeugend wirken zu lassen.
    Bewertung: 2/5 Pommesgabeln


    (11) Beethoven's C***
    Die musikalische Umsetzung wurde hier meiner Meinung nach trotz eines guten Intros nicht besonders gut getroffen. Einzig und allein der einmal mehr gut gelungene Songtext kann hier noch etwas retten. Serj behandelt hier einmal mehr eigene Erlebnisse und Erfahrungen in Sachen Liebe.
    Bewertung: 3/5 Pommesgabeln


    (12) Elect the Dead
    Und zum Schluss kommt sie doch noch: Die Ballade. Und zwar eine richtig gute! Die musikalische Führung ist ziemlich schlicht gehalten, aber genau das macht sie meiner Meinung nach so gut. Hinzu kommt ein guter Songtext, der einmal mehr eine ernste Thematik behandelt. Hier geht es um die Vergänglichkeit der Menschheit, was bereits der zynische Songtitel ausdrückt, der gleichzeitig auch der Name des Albums ist. Jeglicher Besitz ist am Ende wertlos, da der Tod ihn neutralisiert. Und ein Serj Tankian lässt es sich natürlich nicht nehmen, so einen Song an das Ende des Albums zu setzen.
    Bewertung: 5/5 Pommesgabeln



    Fazit: Das erste Soloalbum von Serj Tankian ist ein richtiger Kracher geworden. Zwar dringt der Stil von System of a Down bei einigen Songs noch durch, aber neue Einflüsse sind auf jeden Fall mehr als deutlich erkennbar.
    Es gibt einige Songs, die mir direkt beim ersten Durchlauf gefallen haben, aber auf der anderen Seite natürlich auch Songs, die erst nach und nach auffallen und dadurch immer besser werden. Außerdem muss man manchmal auch öfter oder genauer hinhören, um die Intention Serj Tankians zu erkennen.

  • Name: Hope
    Interpret: The Blackout
    Erscheinungsjahr: 2011
    Genre: Post-Hardcore



    (1) Ambition is Critical
    Dieser Song konnte mich anfangs nicht gerade ansprechen, da er für die Band ein wenig untypisch erscheint. Er ist an mehreren Stellen elektronisch verzerrt und angehaucht, was man vor allem bei den Strophen merkt. Hinzu kommt, dass er nicht so kracht wie die Opener der Vorgängeralben, sondern relativ ruhig ist. Außerdem handelt es sich bei diesem Song um den bisher längsten Opener von The Blackout, was die Power irgendwie ein wenig abschwächt. Aber genau dieses Gesamtpaket hat am Ende dazu geführt, dass ich diesen Song mittlerweile richtig gut finde.
    Bewertung: 5/5 Pommesgabeln


    (2) Never By Your Side
    Wenn man einen Opener mit Härte gleichsetzen würde, wäre dieser Song auf jeden Fall die bessere Einführung gewesen. Hier setzt die Band wieder auf die Elemente, die man von ihr gewohnt ist, nämlich auf einen dialogischen Charakter, hohe Schreie, mitreißenden Gesang und harte Gitarren. Thematisch setzt man sich hier mit unseren Weltreligionen auseinander, die dabei alles andere als gut wegkommen.
    Bewertung: 5/5 Pommesgabeln


    (3) Higher & Higher
    Hierbei handelt es sich um die erste Single des Albums. Und einmal mehr um einen Song, der mich anfangs gar nicht begeistern konnte und mittlerweile zu meinen persönlichen Favoriten dieses Albums gehört. Irgendwie hat mir anfangs die Struktur gefehlt, vom Rap, der den Mittelteil des Songs ausmacht, ganz zu schweigen. Aber irgendwie sind genau das die Elemente, die ich diesem Lied mittlerweile hoch anrechne.
    Bewertung: 5/5 Pommesgabeln


    (4) Hope (Scream It Out Loud)
    Hierbei handelt es sich um den Titeltrack des Albums. Obwohl der Song stellenweise viele rockige Klänge erklingen lässt, klingt er im Gesamturteil eher ein wenig traurig und kann damit als Ballade gewertet werden. Im Gegensatz zum Opener hat mir die elektronische Bearbeitung der Strophen hier nie gestört. Im Gegenteil, die Aussage des Songs wirkt dadurch viel authentischer.
    Bewertung: 5/5 Pommesgabeln


    (5) This is Our Time
    Dieser Song hat mir beim ersten Durchlauf am Besten gefallen. Hier kramen die sechs Waliser sämtliche Power aus und lassen es in den Ohren des Konsumenten wieder einmal richtig krachen. Nach einem Intro, das aus einem simplen Riff, einem eingängigen Beat und hohen Schreien von Sean Smith besteht, folgt der Refrain, der auch den letzten Zuhörer zum Mitsingen bewegt. Ein durch und durch gelungener Song.
    Bewertung: 5/5 Pommesgabeln


    (6) The Last Goodbye
    Dieser Song hätte so glatt in einer der vielen Teeniekomödien auftauchen können, die heutzutage in Hülle und Fülle produziert werden. Nachdem der letzte Song für Funkenflug gesorgt hat, wird die Stimmung hier wieder ein wenig sanfter gestaltet. Aber rein melodisch ist der Song auf jeden Fall gelungen - vor allem aufgrund des Refrains.
    Bewertung: 4/5 Pommesgabeln


    (7) No More Waiting
    Bisher dachte ich immer, dass Songs mit einem Text, der lediglich aus knapp zehn verschiedenen Versen besteht, ausschließlich von der deutschen Band Trio kommen, aber mit diesem Song reiht sich The Blackout ebenfalls in diese Etage ein. Der Text ist eigentlich gar nicht so schlecht, kam so oder so ähnlich aber schon sehr oft in der Musikgeschichte vor. Nach eher lahmen Strophen schafft es der Refrain, der sich zunächst nur auf zwei Wörter beschränkt, den Song noch zu retten.
    Bewertung: 4/5 Pommesgabeln


    (8) The Devil Inside
    Dieser Song ist wieder einer derjenigen, die man sofort mit The Blackout verbindet. Die altbekannten Elemente - die Schreie von Sean Smith und der Gesang von Gavin Butler wechseln sich ab und bilden dadurch einmal mehr einen dialogischen Charakter, die tiefen Gitarren hauen wieder einmal ordentlich rein - überzeugen bei diesem Song, ohne aufgesetzt zu wirken.
    Bewertung: 5/5 Pommesgabeln


    (9) You're Not Alone
    Mit diesem Song setzt The Blackout die Thematik des Albums fort, womit der Tonträger seinem Titel gerecht wird. Im Gegensatz zu "Hope (Scream It Out Loud)" ist die Grundstimmung jedoch um einiges fröhlicher. Leider handelt es sich bei diesem Song trotzdem um eine etwas schwächere Nummer. Lediglich der Refrain nimmt ein wenig Fahrt auf, der Rest wirkt trotz der guten Verse leider etwas uninteressant.
    Bewertung: 3/5 Pommesgabeln


    (10) Keep On Moving
    Die dritte und letzte Ballade des Albums. Ich finde es sehr interessant, wie The Blackout das Album gegliedert hat. Denn meiner Meinung nach ist es kein Zufall, dass alle Balladen die Thematik des Albums beschreiben. Allerdings finde ich, dass man die Balladen besser hätte verteilen können. So sticht dieser Song leider nicht gänzlich heraus, sondern wirkt wie eine Fortsetzung zu seinem Vorgänger. Der gute Songtext und die optimistische Stimmung retten diesem Song allerdings noch einige Sympathien.
    Bewertung: 4/5 Pommesgabeln


    (11) The Storm
    Aber The Blackout wäre nicht The Blackout, wenn diese Band sich verabschieden würde, ohne mindestens noch einen etwas härteren Song zu präsentieren. Und so haben sie ein Highlight an das Ende des Albums platziert. Hier beweisen die sechs Waliser, dass sie auch Kracher produzieren können, die sich nicht ausschließlich durch Schreie und harte Gitarren charakterisieren. Vielmehr sind hier ein melodischer Refrain und ein guter Songaufbau die Pluspunkte, die auch ein etwas lähmender Mittelteil nicht neutralisiert.
    Bewertung: 5/5 Pommesgabeln



    Fazit: Ich kenne diese Band seit mittlerweile acht Jahren. In der Zeit haben die sechs Waliser insgesamt sechs Alben veröffentlicht und sich vom Geheimtipp in Form einer simplen Vorband zu einer etablierten Gruppe gemausert. Das vierte Album braucht allerdings ein wenig Zeit und Geduld. Manche Songs entfalten sich erst beim vierten oder gar achten Durchlauf. Aber wenn das Album erst einmal genug Zeit hatte, ist es dafür umso besser und kann auch aufgrund seiner neuen Experimente punkten.








  • 3 0__S E C O N D S__T O__M A R S
    -
    T H I S__I S__W A R





    ---Name: This Is War
    ---Interpret: 30 Seconds to Mars
    ---Erscheinungsdatum: 4. Dezember 2009
    ---Genre: Hard-Rock, Alternative-Rock, Progessive-Rock
    ---Lable: EMI Music
    ---Länge: 60:40


    "This is a song about peace. It's called 'This Is War'."
    (Jared Leto)




    [font='Tahoma, Arial, Helvetica, sans-serif']30STM verbinde ich in erster Linie mit ihrem Album "This Is War", denn die us-amerikanische Alternative-Rockband lernte ich durch den Track und das dazugehörige Musikvideo "Closer To The Edge" aus diesem Album kennen und lieben. Bis auf das aktuellste Album "Love Lust Faith + Dream" konnten mich die drei Musiker immer vollstens von sich überzeugen und jede ihrer Platten habe ich ins Herz geschlossen. Die Qualität ihrer Musik ist mit diesem Album auf einem Gipfel, den noch nicht jede Band erreicht hat, für jeden Zuhörer ist etwas dabei. Von Hard-Rock-Stücken wie "Search And Destroy" und ganz ruhigen, nachdenklichen Tracks wie "100 Suns" ist eine gelungene Bandbreite vertreten, die man zumindest einmal gehört haben sollte.
    TIW verkaufte sich in Deutschland über 200.000 Mal, weltweit beinahe 1,3 millionenmal, liegt also ganz knapp hinter seinem Vorgänger "A Beautiful Lie".




    --1. Escape
    Der erste Titel des Albums trägt den Namen "Escape", zu Deutsch also "entfliehen" oder "flüchten". Er leitet das Album nicht nur ein, er stellt in einem kurzen, neunversigen Text da, worum es gehen wird - Krieg. "I don't believe in fate but the bottom line, it's time to pay" sagen, wie ich finde, einiges mehr aus, als man auf den ersten Blick heraushört. "Ich glaube nicht an Hoffnung, aber eine Untergrenze, es ist Zeit zu büßen/zu bezahlen". Grenzschutz, Hoffnungslosigkeit, Rachegelüste. Eine Racheschwur des lyrischen Ichs an seinen Kriegsgegner, das Einläuten eines musikalischen Krieges, den 30STM entfachen.


    --2. Night Of The Hunter
    "La Nuit du chasseur" ist ein französischer Satz, den man vor dem Einsetzen der Musik hört. Er bedeutet "Night Of The Hunter", zu Deutsch "Die Nacht des Jägers". Es ist der Name eines us-amerikanischen Filmdramas von 1955, das auf dem gleichnamigen Buches von Davis Grubb basiert. "Night Of The Hunter" passt nicht nur akkustisch gesehen sehr gut zum Flair des Filmes, auch der Text fügt sich sehr den Gefühlen und Gedanken, gar das ganze Leben des Protagonisten "Harry Powell", der jedoch nicht namentlich als solcher bezeichnet wird. Es stellt einen mordenden Psyochpathen dar, der zusammen mit dem Bankräuber Ben Harper 10.000 Dollar erbeutet, wobei dieser hingerichtet wird. Powell gelingt es, sich das Vertrauen seiner Familie, die weiß, wo er das Geld versteckt hält, zu erschleichen und setzt sie zunehmend unter Druck, nicht zuletzt ist die Frau von Ben ihm völlig verfallen. Sein völlig gestörtes und besessenes Ich versteckt er gekonnt hinter der Maske eines Wanderpredigers, wobei er im Laufe des Filmes völlig aus seiner Haut fährt und letztendlich als Mörder verurteilt wird.
    In den ersten Versen des Liedes stellt er sich vor und es wird klar, um was für eine widerliche, fürchterliche Person es sich bei dem Protagonisten handelt, der seine Verbrechen versteht und sie ganz bewusst begeht, er ist sich im Klaren, wie er auf andere Mitmenschen wirkt/wirken muss und schreckt vor nichts zurück, wie mit dem Vers "Honest to God I'll break your heart, tear you to pieces and rip you apart" gezeigt wird. Er verletzt seine Mitmenschen/Opfer nicht nur körperlich, sondern fügt ihnen auch seelisches Leid zu.


    --3. Kings And Queens
    Der dritte Track des Albums setzt sich mit einem schwierigen Thema auseinander - Gott bzw einem Schöpfer unseres Daseins. Es setzt sich mit dem Gnostischen Glauben, einer Theorie, laut der Gott "imperfekt" ist auseinander, wir also zurecht "imperfekte" Geschöpfe sind. Der Philosoph Nietzsche sprach vor allem das Thema "eigene Moral" in seine Studien an, was sich ebenso im Song wiederspiegelt.
    "Into the night desperate and broken..." beschreibt Menschen, die von der Religion großteils abgefallen sind, in einer Lage sind, in denen sie Gott nicht schützt, unterstützt, sondern sie ganz alleine auf sich gestellt sind. "The sound of a fight, Father has spoken" besingt, dass die Menschen in einer Zeit leben, in der jeder seine eigene Moral kreiert, was zu Kämpfen, gar Kriegen führt, und Gott spielt dennoch eine Rolle.
    Der Refrain, wie u.a die beiden Zeilen "We were the kings and queens of promise. We were the victims of ourselves." zeigt, dass sich die Menschen von Gott abgenabelt haben, das Zeitalter der Religion seine Blüte hinter sich hat und der Mensch ganz sich selbst überlassen ist, was auf Nietzsches Theorie des "Gotttodes" anspielt.
    "Maybe the children of a lesser God between heaven and hell". Vielleicht sind wir die Kinder eines minderen Gottes, zwischen Himmel und Hölle. Es geht vor allem um die Moral, die sich ein Mensch schafft, das Leben, das Phantom das wir uns mit unserem Handeln schaffen und wir selbst entscheiden, wo wir uns bewegen wollen - dem Himmel oder der Hölle verbunden.


    --4. This Is War
    Immer mehr wird mit den Tracks des Albums klar, dass 30STM gar keinen Krieg zwischen zwei Ländern oder Gemeinschaften beschreibt, sondern Kriege, die wir gegen uns, gegen die Menschheit, gegen Gott und gegen einander führen. Der Song "This Is War" beschreibt keinen direkten Krieg, wie ich selbst interpretieren, er fordert auf zu sehen, zu glauben und auch nicht zu glauben. Doch vor allem an uns zu glauben, an einander zu glauben. An die Wahrheit zu glauben, die für manch einen Menschen zum Feind wird, denn nicht immer ist sie schön. Wir kämpfen tagtäglich, das ist, was das Lied aussagt, wir kämpfen bis zum Ende der Welt und über unsere eigenen Grenzen hinaus, egal, ob du ein Lügner (the lair), ein "Guter" (the good) oder ein "Böser" (the evil) bist. Du kämpfst gegen dich und machst aus unserer Welt, was sie ist, ein Schlachtfeld.
    "I do believe in the light, raise your hands up to the sky The fight is done, war is won, lift your hands toward the sun, toward the sun, toward the sun, the war is won" - eines Tages werden wir den Kampf gegen eine solch bedeutungslose, falsche Gesellschaft gewinnen. Ein ganz wunderschöner, anspruchsvoller und zum Nachdenken anregender Track.


    --5. 100 Suns
    Hierbei ist die Interpretation - obwohl die Lyrics vergleichsweise "einfach" sind, da hier nur gleiche Satzmuster wiederholt werden - sehr weiträmig. Kurz gesagt geht es darum, dass alle Dinge, Gut und Böse, Gott und Teufel, Frieden und Krieg so klein erscheinen und so klein werden sollten, wenn wir uns mit uns selbst und der Wahrheit beschäftigen, einander lieben. Der Mensch, der liebt, der wahrhaftig liebt, für den wird die Welt und alles darum herum so klein, unbedeutend. Aber auch geht es um Zweifel, die wir Menschen mit uns herumtragen, die besonders zur Geltung kommen, wenn wir uns im Krieg befinden. "I believe in nothing but the truth and who we are" - ich glaube an nichts, nur an die Wahrheit und wer wir sind. Etwas, was man sich durchaus einfach so durch den Kopf gehen lassen sollte.


    --6. Hurricane
    Viele Menschen, die die Lyrics hören, mögen zuerst an eine romantische Beziehung zwischen zwei Menschen denken, aber wenn man sich das Thema des Albums und der vorangegangen Tracks ansieht, ist der "Hurricane" eine Metapher für die Religion, die Menschen verleitet, Dinge zu tun und die unser Leben bestimmt. Das Lied stellt u.a in Frage, ob es die vielen Lügen, Unklarheiten, Ängste und der willenlose Dienst der Religion und einem "Gott" gegenüber "das" alles wert sind. Unsere eigene Moral "Tell me would you kill to save a life?" wird infrage gestellt, ein sehr gewagtes Thema. Die Intuition von uns selbst - wieso handeln wir, wie wir handeln, ist es das wirklich wert? Ein Gott der ("Do you really want me dead or alive to torture for my sins?") uns auf die Probe stellt, der in den Augen des Betrachters manchmal sadistisch wirkt, wird infrage gestellt und das ganze Lied stellt, finde ich, unser System, nicht nur unser gesellschaftliches, auf den Kopf. Ein kritischer Track, den man sich unbedingt zu GHemüte führen sollte!


    --7. Closer To The Edge
    "Don't regret anything you do, 'cause in the end it makes you who you are." Bereue nichts, was du tust, denn am Ende macht es dich zu dem, was du bist - ein Satz, den man im Musikvideo zu CTTE von einem jungen Mann hört, ein Satz, der den Song wirklich gut trifft. "I don't remember a moment I tried to forget" - ich erinnere mich an keinen Augenblick, den ich vergessen wollte. Closer To The Edge beschreibt etwas, womit sich jeder von uns auseinandersetzen muss und vielleicht auch schon musste, nämlich unserer Vergangenheit, die immer ein Teil von uns, ob wir wollen oder nicht, sein wird und uns im Endeffekt zu dem Menschen macht, der wir heute sind. Jedes Mal, da wir eine Entscheidung treffen, ganz egal, wie die moralische Einstellung anderer dazu ist, kommen wir uns näher, werden wir geformt zu der Person, dem Wesen, das wir mit der Zeit werden.
    "No I'm not saying I'm sorry, one day maybe we'll meet again" - wir sehen zurück auf das, was uns zu dem macht, das wir sind, wir müssen lernen, dass wir Fehltritte machen, um darauß zu lernen, nicht um uns dafür zu verstecken und es zu bereuen. Wir Menschen müssen Fehler machen, um sie vermeiden zu können und genau darum geht es in dem Track. Für mich ein Song, eine Aussage, die seit geraumer Zeit mein Leben bestimmt, die mich hat wachsen lassen, die mein Selbstbewusstsein gestärkt hat.


    --8. Vox Populi
    "Vox Populi" ist lateinisch und bedeutet "Stimme des Volkes". Ein bisschen erinnert der Song an ein Kriegslied, gar einen -aufruf des Volkes zu den Waffen zu schreiten. Und doch nicht. Das Lied, das ein sich gigantisch anhörender Chor zusammen mit Jared Leto singt, ist ein schöner Übergangen zum letzten Track "Closer To The Edge". Vox Populi ist zum einen der Aufruf, über sich selbst nachzudenken, zu hinterfragen, wer wir sind und sich zugleich gegen die aktuelle Situation, den Status Quo aufzulehnen, denn ob es uns bewusst ist oder nicht, einige Dinge, die aktuell stattfinden sind nicht richtig und stellen infrage, wofür wir eigentlich stehen, stellen uns selbst infrage. Wir versuchen die Menschen, die wir lieben zu schützen mit unseren Waffen und doch zerstören wir uns dabei, so wie es ist, kann es nicht bleiben.
    Gegen Mittelteil des Liedes wird eine neue Weltordnung besungen ("A brave new world") und auch das "Wendeereignis", das hierbei als "waschender" Regen ("Darkness falls, here comes the rain to wash away, the past and the names") beschrieben wird. Ebenfalls ein tiefgehender, wunderschöner Song, der einer meiner liebsten auf dem Album ist.


    --9. Search And Destroy
    Auf der einen Seite steht "Search And Destroy" für eine Kriegstaktik, bei der der Gegner so schnell es geht ausfindig gemacht wird und anschließend zerstört wird. Nebst dessen tun sich aber zwei weitere "Interpretationszweige" auf. Auf der einen Seite kann damit der Kampf, der vernichtende Kampf gegen unsere inneren Dämonen gemeint sein, der letztendlich nur von uns selbst bezwungen werden kann. Auf der anderen Seite kann der Song aber auch ("A million little pieces we've broken into, a million little pieces I've stolen from you") meinen, dass wir uns "wörtlich" eine Scheibe von anderen abschneiden, eine Splitter für das Mosaik aufnehmen, das wir am Ende sind, der dadurch entsteht, das wir anderen gegenüber tun und antun. Eine wirklich weitgreifende Interpretation und ein Song ganz nach meinem Geschmack, instrumental gesehen.


    --10. Alibi
    Ein Lied, das geschaffen wurde, sodass es jeder Mensch anders intrepetieren kann. Für mich ist es ein Song für "gefallene Krieger" ("I fell apart, but got back up again"), der Mut machen soll, wieder aufzustehen, egal, was dich in die Knie zwingt. Es gibt immer etwas, wofür es sich lohnt, den Kampf zu beenden ("If I could end the quest for fire, for truth, for love, and my desire, for my desire"), immer weiter zu kämpfen. 30STM hat einen Song geschaffen, der Leben rettet, sie vielleicht sogar schon gerettet hat. Es ist ein ganz klassischer "Kopfhochsong", etwas, womit die Band in meinen Augen immer wieder punktet und das zu Anfang genannte Zitat passt immer mehr auf dieses Album, ein Album, das eigentlich den Frieden herbeisehnt und davon handelt.


    --11. Stranger In A Strange Land
    Wie ein Fremder in einem fremden Land, so hat sich vielleicht jeder von uns schon einmal gefühlt. Der Song ist auch, wie jeder der vorhergehenden zehn, ganz einzigartig für jeden Mensch interpretierbar. Der eine könnte zwischen den Zeilen vom "Armageddon", dem Ende der Welt lesen ("The eding is coming, everbody run now, we're gonna live forever"), das hierbei einerseits als Segen, anderseits als Fluch wahrgenommen werden kann. Ein anderer kann natürlich meinen, dass es hier wieder um die Selbstfindung und Selbstwahrnehmung eines Menschen selbst und seiner Menschen um sich herum, gar der anderen Menschen geht ("Violent inside, beautiful and evil, I'm a ghost, you're an angel"). Ich finde, dass sich beides sehr gut miteinander verbinden lässt - eine Welt, in der wir einander nur das ersehnte Paradies und Jüngste Gericht entgegen bringen und in der jeder dem anderen Engel oder Dämon sein kann.


    --12. L490
    Ein sehr alternativer Song, der am Anfang dem ein oder anderen Zuhörer sicherlich Kopfschmerzen bereitet, nach etwa 58 Sekunden aber in ein wunderschönes Gitarrenstück mit passender Begleitung übergeht. Später setzt auch ein Chor Mönche ein zu singen, es ist aber nicht heraushörbar, was sie vor sich "hinbrummen". Ich habe mich zwar im Internet schlau gemacht, stieß aber nur auf die Bedeutung des Titels - L490 wurde von Shannon Leto, dem Drummer von 30STM und Bruder von Leadsänger Jared geschrieben. Er hat auf seinen Hals L490 als Morsecode tättowieren lassen, was seine "Vorstellung" zu diesem Lied mehr bekräftigt. Die komplette Geschichte dahinter lässt sich hier nachlesen. Die Geschichte/Bedeutung, die für Shannon dahintersteckt, ist leider ein wenig zu ausschweifend, um sie in diesen Post zu packen, verzeiht.



    ---Fazit: Ich liebe dieses Album, wie auch seinen Vorgänger, wobei ich emotionaler eine bessere Bindung zu den Tracks von TIW aufbauen konnte, zu unrecht wurde sie "nur" 1,3 millionenmal verkauft, denn in diese Platte sollte jeder, der sich für nachdenkliche, anspruchsvolle und tiefgründige Rockmusik interessiert reinhören. Ich liebe dieses Album vermutlich mehr als jedes andere in meiner Sammlung und seit vier Jahren läuft es komplett in meiner Playlist durch. Ein ganz wunderschönes, bewegendes und berührendes Album. Ich kann es wirklich nur weiterempfehlen!


    Feli over and out und Grüße an alle Echelons ♥

  • [Blockierte Grafik: http://upload.wikimedia.org/wi…d.okcomputer.albumart.jpg]


    Radiohead - OK Computer



    Name:
    OK Computer


    Interpret: Radiohead


    Erscheinungsjahr: 1997


    Genre: Alternative Rock / Art Rock


    Alles weitere ist meine subjektive Meinung/Interpreation zu den einzelnen Liedern.


    Tracklist:
    1.) Airbag
    Ein nachdenklicher, aber doch recht positiver Song über die Vergänglichkeit des Lebens und zweite Chancen. Das Lyrische Ich hatte einen schweren Autounfall und hat nur durch den namensgebenden Airbag überlebt. Er/Sie sieht dies als zweite Chance und beginnt ein neues Leben.


    2.) Paranoid Android
    Das erste Highlight des Albums. Ein sechsminütiger Song, der sich sowohl bzgl. des Titels als auch bzgl. des Inhaltes bei "The Hitchhiker's Guide to the Galaxy" bedient. Erzählt wird aus der Sicht von Marvin, dem "paranoid Android". Ein sehr abwechslungsreicher Track, der auch nach etlichen Malen Hören noch lange nicht langweilig wird.


    3.) Subterrean Homesick Alien
    Dieser Song behandelt die Isolation, die das Lyrische Ich verspürt. Er/Sie empfindet seine Mitmenschen als "[...] weird creatures, who lock up their spirits, drill holes in themselves and live for their secrets", wünscht sich aber dennoch, ein Teil eben dieser Gesellschaft zu sein. Er/Sie wünscht sich, sie würden ihn/sie in ihre Mitte aufnehmen, kommt jedoch zu dem Schluss, dass er/sie vielleicht einfach selbst verklemmt ist und selbst die Schuld an der eigenen Isolation trägt.


    4.) Exit Music (for a Film)
    Ein trauriger, ruhiger Song. Ich stelle mir eine Mutter vor, die mit ihrem Kind vor dem Missbrauch durch den eigenen Ehemann bzw. den Vater des Kindes ("pack and get dressed before your father hears us, before all hell breaks loose") flieht. Auf der Flucht wünscht sie sich, er würde einfach ersticken und sie auf ewig mit seinen Weisheiten und Regeln in Frieden lassen.


    5.) Let Down
    Zu Beginn thematisiert das Lied den monotonen und teils auch traurigen Alltag. Danach behandelt der Song das Gefühl, allein gelassen (oder verlassen) zu werden und welche Enttäuschung damit einhergeht. Gleichzeitig entstehen aber auch neue Chancen, dem Lyrischen Ich wachsen metaphorische Flügel und er/sie fühlt sich freier denn je. Genauso entwickelt sich auch der Song: so traurig und monoton der Song am Anfang klingt, genauso fröhlich und befreit klingt er gegen Ende. Sowohl musikalisch als auch inhaltlich ganz groß!


    6.) Karma Police
    Das Lyrische Ich übt harsche und unbegründete Kritik an anderen und versucht, ihnen seine/ihre Standards aufzudrängen. Dies läuft allerdings darauf hinaus, dass die "Karma Police" ihn/sie wegen eben dieses Verhaltens nun selbst verurteilt. Er/Sie kommt zu der Erkentniss, dass das eigene Verhalten ebenfalls alles andere als vorbildlich war und er/sie zu hart über andere geurteilt hat. Was dieses Lied in meinen Augen so genial macht, ist jedoch nicht unbedingt der Inhalt, sondern vielmehr der musikalische Aspekt. Mir läuft jedes Mal ein wohliger Schauer über den Rücken, wenn Thom Yorke den letzten Abschnitt des Songs mit den Worten "for a minute there, I lost myself" anstimmt.


    7.) Fitter Happier
    Ein Song, der eigentlich keiner ist. Deshalb werde ich ihn auch nicht als solchen bewerten. Es wird der "perfekte Mensch" beschrieben, dem jedoch in seinem Leben etwas ganz entscheidendes fehlt: Emotionen und Individualität. Dies wird perfekt durch die emotionslose Computerstimme symbolisiert.
    "Fitter, happier, more productive, comfortable, not drinking too much, regular exercise at the gym (three days a week), getting on better with your associate employee contemporaries, at ease, eating well (no more microwave dinners and saturated fats), a patient better driver, a safer car (baby smiling in back seat), sleeping well (no bad dreams), no paranoia, careful to all animals (never washing spiders down the plughole), keep in contact with old friends (enjoy a drink now and then), will frequently check credit at (moral) bank (hole in the wall), favors for favors, fond but not in love, charity standing orders, on Sundays ring road supermarket (no killing moths or putting boiling water on the ants), car wash (also on Sundays), no longer afraid of the dark or midday shadows, nothing so ridiculously teenage and desperate, nothing so childish, at a better pace, slower and more calculated, no chance of escape, now self-employed, concerned (but powerless), an empowered and informed member of society (pragmatism not idealism), will not cry in public, less chance of illness, tires that grip in the wet (shot of baby strapped in back seat), a good memory, still cries at a good film, still kisses with saliva, no longer empty and frantic like a cat tied to a stick, that's driven into frozen winter shit (the ability to laugh at weakness), calm, fitter, healthier and more productive, a pig in a cage on antibiotics."
    Besonders nachdenklich stimmt mich die letzte Zeile. Sie ist im Prinzip eine perfekte Metapher für einen solchen Menschen: ein Nutztier (der Gesellschaft), welches in seinem Käfig der Unmündigkeit eingesperrt ist, und dessen Leben durch bestimmte (medizinische) Fortschritte zwar verlängert, aber nicht zwingend verbessert oder bereichert wird.


    8.) Electioneering
    Ein politischer Song, der die Manipulation an der Bevölkerung durch die Politik thematisiert. Allerdings gefällt mir der Song vom musikalischen Standpunkt aus eher weniger. Er passt meiner Meinung nach nicht wirklich in dieses sonst so ruhige und eher langsame Album.


    9.) Climbing Up the Walls
    Mein absoluter Favorit auf diesem Album. Der Song handelt von einer geisteskranken Person, die - egal, wie sehr sie sich auch bemüht - nicht aus ihrem seelischen Gefängnis ausbrechen kann "and either way you turn, I'll be there, open up your skull, I'll be there, climbing up the walls". Dabei werden die Auswegslosigkeit und Verzweiflung perfekt durch den Klang der Musik verkörpert. Zwar sind hier ziemlich viele Effekte im Spiel, jedoch erscheint der Song als ganzes keineswegs mit Effekten überladen oder überproduziert.


    10.) No Surprises
    Dieses Lied behandelt das Thema Selbstmord. Ein schwer belastetes Herz, nicht heilen wollende Verletzungen, die letzten Bauchschmerzen, ein "Händeschütteln" mit Kohlenstoffmonoxid.


    11.) Lucky
    Das einzig durchwegs positive Lied auf diesem Album. Es handelt von einem Optimisten, der zwar Rückschläge erleidet, aber immer wieder von seiner großen Liebe (?) aufgerichtet wird. Er weiß jedoch, dass dies vielleicht nicht für immer der Fall sein wird "I feel my luck could change", "We are standing on the edge".


    12.) The Tourist
    In The Tourist erzählt das Lyrische Ich davon, wie er/sie durch das Leben "rennt", ohne Rücksicht auf sich selbst "sometimes I get overcharged, that's when you see sparks". Ein sehr gelungener Abschluss eines grandiosen Albums. Ich habe einmal gelesen, dass jemand in diesem Lied einen nahtlosen Schluss zum Anfang des Albums erkennt. In Seinen Augen wird der Protagonist bei seiner viel zu schnellen Hetzjagd durch das Leben von dem im ersten Song erwähnten Airbag aufgefangen und beginnt nun sein "zweites Leben". Macht daraus, was ihr wollt ;)


    Fazit: Das Album ist ein großartiges Gesamtkunstwerk, welches den Hörer - wenn dieser sich darauf einlässt - mit seiner düsteren und dystopischen Stimmung anstecken kann. Selbst heute noch haben die Thematiken, die das Album aufgreift eine gewisse Relevanz. Auch musikalisch ist das Album definitiv hörenswert. Wer Art Rock liebt, kommt hier voll und ganz auf seine Kosten. Allerdings ist dieses Album (ähnlich wie Pink Floyd's The Wall und andere großartige Alben) nicht unbedingt direkt beim ersten Hören eingängig. Sobald man das Album aber mehrere Male gehört hat, kann man jeden Song mitsingen und -fühlen. Wer also gerade 4,99€ übrig hat, sollte sich das Album schnellstmöglich z.B. beim orangenen Versandriesen zulegen. Wer sich kein ganzes Album anhören möchte, dem empfehle ich ganz besonders "Paranoid Android", "Let Down", "Karma Police" und "Climbing Up the Walls".

  • Name: Ballast der Republik
    Interpret: Die Toten Hosen
    Erscheinungsjahr: 2012
    Genre: Punkrock



    (1) Drei Kreuze (dass wir hier sind)
    Bei diesem Song handelt es sich um ein rein instrumentales Intro mit 87 Sekunden Länge, weswegen ich an dieser Stelle drei Sterne vergebe. Intros fallen in meiner Gesamtwertung nicht ins Gewicht und bekommen fast immer eine Mindestanzahl an Punkten.
    Bewertung: 3/5 Pommesgabeln


    (2) Ballast der Republik
    Nach einem halbwegs gelungenen Übergang dürfen die toten Hosen das erste Mal richtig rocken. Ein ernstes Thema, ein guter Text, eine einfache Melodie und ein wilder Refrain - was will man mehr?
    Bewertung: 5/5 Pommesgabeln


    (3) Tage wie diese
    Dieser Song sollte mittlerweile bekannt sein, wird er im Radio doch rauf und runter gespielt. Das finde ich schade, da einem die Lust auf einen Song dadurch irgendwie vergehen kann. Aber wenn man diesen Umstand ausklammert, bleibt eine wahre Hymne, die wir bei der anstehenden EM sicher noch oft hören werden. Allerdings finde ich, dass dieser Song eher in der Mitte des Albums hätte kommen sollen, da er hier fast wie eine Bremse wirkt.
    Bewertung: 4/5 Pommesgabeln


    (4) Traurig einen Sommer lang
    Hier wird es dann wieder ein wenig wilder. Doch obwohl das Thema ziemlich ernst ist, wird es nicht überstrapaziert. Die Toten Hosen beschreiben hier, wie sie die Tode bestimmter Musiker erlebt haben und was für einen Effekt diese auf sie persönlich hatten. Hoffentlich bleiben uns die Hosen noch eine ganze Weile erhalten.
    Bewertung: 4/5 Pommesgabeln


    (5) Altes Fieber
    Hier beginnt wieder eine Art Selbstreflexion der Bandmitglieder, die man bereits auf dem letzten Album in einigen Songs finden konnte. Aber dieser Song hängt die Latte noch ein wenig höher und besticht durch eine Empathie, dass man als Zuhörer fast schon meint, diese Zeiten selber miterlebt zu haben. Hinzu kommt ein wieder mal grandioser Songtext mit einem wunderschönen Refrain.
    Bewertung: 5/5 Pommesgabeln


    (6) Zwei Drittel Liebe
    Es ist schwer, in all den Highlights einen Favoriten ausfindig zu machen. Aber wenn ich mich für einen Song entscheiden müsste, dann würde ich wohl diesen hier wählen. Das vorgegebene Thema wird vor allem im Refrain wild vorgetragen und besticht durch ein einfaches wie geniales rhetorisches Mittel.
    Bewertung: 5/5 Pommesgabeln


    (7) Europa
    Hierbei handelt es sich zwar immer noch um keine richtige Ballade, aber um einen Song, der trotz des ernsten Themas durch seine Ruhe besticht und dadurch und trotz des sehr ernsten Themas irgendwie gute Laune macht. Stellenweise klingt er zwar ein wenig künstlich, aber das fällt nicht allzu sehr ins Gewicht, da er einen Rhythmus besitzt, der zum leichten Tanz einlädt.
    Bewertung: 4/5 Pommesgabeln


    (8) Reiß dich los
    Und um unsere Punker zu beruhigen, wurde natürlich auch wieder eine ordentliche Portion Kritik am System auf das Album gepackt. Allerdings wirkt der Song stellenweise wie gewollt und damit ziemlich erzwungen. Themen dieser Art wurden in der Vergangenheit auf jeden Fall besser umgesetzt. Dennoch handelt es sich um einen überdurchschnittlichen Song.
    Bewertung: 4/5 Pommesgabeln


    (9) Drei Worte
    Am Anfang fragt man sich, wo dieser Song mit dem Zuhörer hin will, da er in den ersten 43 Sekunden lediglich ein leichtes aber relativ langweiliges Intro in Form einer akustischen Gitarre liefert. Danach beginnt aber der eigentliche Song, der wieder durch einen sehr guten und empathischen Songtext bestechen kann. Die drei wohl berühmtesten Worte der Welt werden hier aufgegriffen und unter einem ganz neuem Licht präsentiert.
    Bewertung: 5/5 Pommesgabeln


    (10) Schade, wie kann das passieren?
    Dieser Song könnte thematisch als Fortsetzung von "Auswärtsspiel" herhalten. Die Stimmung ist musikalisch jedoch um einiges positiver. Was wäre das auch für ein Album geworden, wenn man nicht auch die Fußball-Schublade abgedeckt hätte? Wobei man hier dazusagen muss, dass eine Niederlage der DEG der Auslöser für diesen Song gewesen ist.
    Bewertung: 5/5 Pommesgabeln


    (11) Draußen vor der Tür
    Auch dieser Song hat einen älteren Bruder, nämlich "Nur zu Besuch". Daran kann man locker herleiten, dass es sich um eine Ballade handelt. Diesmal singt Campino nicht über seine Mutter, sondern über seinen Vater. Die Grundstimmung ist allerdings um einiges positiver. Songtexte dieser Art wirken, wenn sie aus Campinos Feder stammen, nie wie ein Reinfall oder aufgesetzt, und so ist es auch hier.
    Bewertung: 5/5 Pommesgabeln


    (12) Das ist der Moment
    Und wieder liefern uns die toten Hosen eine Hymne ab, die vor allem live ein wunderschönes Erlebnis sein wird. Die Band zieht hier bestimmte Momente aus ihrem Leben heraus, welche die Mitglieder motiviert und inspiriert haben - mit dem Ergebnis, dass genau diese Momente in der Zukunft wichtig sein werden. Dieser Song wird wunderschön vorgetragen und wirkt nicht einmal ansatzweise wie eine Selbstbeweihräucherung.
    Bewertung: 5/5 Pommesgabeln


    (13) Ein guter Tag zum Fliegen
    Dieser Song lehnt sich musikalisch stark an "Europa" an. Er ist ähnlich leicht und locker und gönnt dem Zuhörer eine kleine Verschnaufpause. Diesmal ist das Thema auch leichter anzusehen, was diesem Song auf jeden Fall gut tut.
    Bewertung: 5/5 Pommesgabeln


    (14) Oberhausen
    Eine kleine Liebesgeschichte aus Oberhausen für zwischendurch. Irgendwie könnte ich mir diesen Song auch gut als Schlager vorstellen. Aber das heißt natürlich noch lange nicht, dass dieses Lied schlecht ist. Ruhige Strophen und etwas schnellere Refrains wechseln sich hier wieder einmal gekonnt ab.
    Bewertung: 4/5 Pommesgabeln


    (15) Alles hat seinen Grund
    Ein gutes Thema mit einem ebenso guten Songtext. Leider finde ich diesen Song rein musikalisch nicht gerade überzeugend. Mit einer besseren Melodie hätten die Hosen hier zum Schluss des Albums noch einmal einen Kracher raushauen können, der zum Nachdenken anregt. So bleibt leider nur Standard, was angesichts der Tatsache, dass mir die vorherigen Titel allesamt gefallen haben, aber zu verzeihen ist.
    Bewertung: 3/5 Pommesgabeln


    (16) Vogelfrei
    Was soll dieser Song nun sein? Ernst? Humorvoll? Wozu soll er anregen? Zum Nachdenken? Zum Lachen? Oder ist am Ende wieder alles Kritik an der Religion? Vielleicht an der Vorstellung, die man vom Paradies haben soll? Dieser Aspekt wird für Analysen sicherlich interessant sein. Für mich steht allerdings fest, dass es sich hier um einen mehr als gelungenen Song handelt. Leider erscheint er etwas kurz, da hier ein relativ langes Intro und ein Outro, das sich an die ersten beiden Titel anlehnt, zu finden sind. Wie auch immer - Feuer frei für "Vogelfrei"!
    Bewertung: 5/5 Pommesgabeln



    Fazit: Die Toten Hosen haben es wieder einmal geschafft. Pünktlich zum 30-jährigen Jubiläum liefern uns die sechs Punkrocker 16 frische Songs, von denen manche im Radio und sehr viele bei Auftritten gerne gespielt werden dürfen.

  • Name: Billy Talent III
    Interpret: Billy Talent
    Erscheinungsjahr: 2009
    Genre: Punkrock



    (1) Devil On My Shoulder
    Das erste Lied, von dem ich gehört habe. Zum ersten Mal gehört habe ich es beim diesjährigen Rock am Ring Festival. Bei diesem Track hört man sofort, dass er von Billy Talent kommt. Der Anfang hört sich ein wenig wie "Living in the Shadows" an, dann nimmt das Lied Fahrt auf und mittlerweile gehört es zu meinen persönlichen Favoriten.
    Bewertung: 5/5 Pommesgabeln


    (2) Rusted From the Rain
    Das Lied wird mittlerweile sicher ziemlich bekannt sein, da es hier ja bekanntlich um die erste Single des Albums handelt. Wurde auch beim diesjährigen Rock am Ring Festival gespielt, und sie haben es wirklich gut vorgetragen. Beginnt ruhig, wird dann etwas schneller und ist textlich wirklich gut gelungen. Mein nächster persönlicher Favorit dieses Albums.
    Bewertung: 5/5 Pommesgabeln


    (3) Saint Veronika
    Auch dieses Lied habe ich zum ersten Mal beim angesprochenen Rock am Ring Festival gehört. Textlich und gesanglich ist dieser Song wirklich gelungen, und wer sich gefragt hat, wo denn Bens beliebte Schreie bleiben, der wird hier fündig werden.
    Bewertung: 4/5 Pommesgabeln


    (4) Tears Into Wine
    Was mir beim diesem Song gut gefällt, ist die Bassline, die sich perfekt mit dem Gesang von Ben beißt. Ian D'Sa selber sagte, dass der Bass auf diesem Album besser denn je zu hören sei. Dieses Lied ist etwas ruhiger als seine Vorgänger, aber textlich sowie instrumental sehr gut gemacht.
    Bewertung: 5/5 Pommesgabeln


    (5) White Sparrows
    Dieser Song erinnert mich irgendwie ein wenig an "Covered in Cowardice", was wahrscheinlich an der ausdrucksstarken second Voice von Ian liegen wird. Auch hier wird der Song eher ruhig angespielt, bevor er zum Schluß dann doch noch ein wenig Fahrt aufnimmt. Beeindruckt hat mich hier vor allem der starke Songtext.
    Bewertung: 5/5 Pommesgabeln


    (6) Pocketful of Dreams
    Dieses Lied erinnert einen thematisch gleich an "Fallen Leaves", ist aber leider dennoch nicht so stark wie die angesprochene Single des zweiten Albums. Der Refrain wirkt ein wenig chaotisch, aber Ian rettet den Song noch mit seinen gut gespielten Riffs.
    Bewertung: 4/5 Pommesgabeln


    (7) The Dead Can't Testify
    Auch hierbei handelt es sich um einen richtig guten Song. Besonders gut gefällt mir hier vor allem Ians Gitarrensolo, das mit allerlei Sounds unterstützt wird. Der Text kann so wirklich nur aus Bens Feder stammen. Wie immer perfekt und ebenso gut umgesetzt.
    Bewertung: 5/5 Pommesgabeln


    (8) Diamond on a Landmine
    Auch dieses Lied kann man nicht direkt als Ballade ansehen, obwohl es vor allem am Anfang noch einige typische Grundzüge in sich trägt. Irgendwie wirkt dieser Song wie eine Vorschau zum nächsten Song, jedenfalls finde ich ihn sehr gut gelungen.
    Bewertung: 5/5 Pommesgabeln


    (9) Turn Your Back
    Als ich hörte, dass Billy Talent einen neuen Song aufgenommen hatte, bin ich sofort auf die Seite der Kanadier gegangen und war von diesem Song begeistert. Umso größer war die Freude, als sie diesen Song bei ihren Auftritt bei Rock am Ring in die Setlist aufnahmen. Ein wirklich wichtiges Thema, das textlich und instrumental perfekt ausgedrückt wird.
    Bewertung: 5/5 Pommesgabeln


    (10) Sudden Movements
    Anfangs fand ich diesen Song ein wenig schwach, aber mittlerweile habe ich mich mit ihm anfreunden können und finde ihn in Ordnung. Zwar ist er ein wenig langsam, aber das tut dem Hörer nach so viel Energie und Power nur gut. Ein Takt, bei dem auch der letzte Mensch im Saal anfängt zu tanzen.
    Bewertung: 4/5 Pommesgabeln


    (11) Definition of Destiny
    Gesanglich ist dieser Song ein wenig angelehnt an "Pins and Needles", aber insgesamt wirkt er auf mich deutlich besser. Dieser Song ist wirklich ein starker Ausklang eines ebenso starken Albums. Vor allem das Intro hat mir hier sehr gut gefallen.
    Bewertung: 5/5 Pommesgabeln



    Fazit: Es gab und gibt sehr viele Bands, die ihren Stil der Allgemeinheit angepasst oder eine neue Richtung eingeschlagen haben. Aber bereits beim ersten Hören von "Billy Talent III" merkt man, dass die vier Jungs aus Kanada ihrem altbekannten Stil treu geblieben sind und wieder einmal ein gutes Album herausgebracht haben. Trotz des hohen Wiedererkennungswertes ist aber zu sagen, dass Sänger Benjamin diesmal wesentlich ruhiger agiert als auf den vorherigen beiden Alben. Auffällig ist auch, dass sowohl E-Gitarrist Ian D'Sa als auch Bass-Gitarrist Jon Gallant diemsal wesentlich mehr Einsatz haben als vorher und vor allem der Bass nun deutlich hörbar ist.

  • Name: Never Seen the Light of Day
    Interpret: Mando Diao
    Erscheinungsjahr: 2007
    Genre: Garage Rock



    (1) If I Don't Live Today, Then I Might Be Here Tomorrow
    Ein langer Titel, der einen kurzen Song beschreibt. Wer sich auf einen feurigen Opener gefreut hat, wird vielleicht ein wenig enttäuscht sein, da es sich hier um einen eher ruhigen Einstieg in das Album handelt. Mir haben vor allem die Melodie und der Refrain sehr gut gefallen.
    Bewertung: 5/5 Pommesgabeln


    (2) Never Seen the Light of Day
    Der Titeltrack des Albums behandelt ein Verbrechen aus Schweden und ist gleichzeitig mehr als eine Beschreibung des Albums. Mando Diao nannte das Album nämlich so, weil sie niemals damit rechneten, dass sie es jemals veröffentlichen könnten. Der Song knüpft an den Opener an, wenn auch die Stimmung viel düsterer und trauriger ist. Ein sehr starker Songtext und ein epischer Refrain mit sehr gutem Gesang.
    Bewertung: 5/5 Pommesgabeln

    (3) Gold
    Nach zwei relativ schnellen Songs nehmen die Jungs von Mando Diao das Tempo ein wenig raus. Hier greifen sie ein wenig auf klassische Elemente zurück und erzeugen gleichzeitig eine sehr historische Stimmung. Besonders gut gefallen haben mir die Violinen, die dem Song die zusätzliche Würze geben. Dennoch fehlt diesem Titel das gewisse Etwas, um voll und ganz überzeugen zu können.
    Bewertung: 4/5 Pommesgabeln


    (4) I Don't Care What the People Say
    Das glauben wir Mando Diao gerne. Hoffentlich ist ihnen das, was über diesen Song gesagt wird, auch egal, da die Resonanzen über diesen Titel eher negativ sind. Ich muss zugeben, dass er mir besser gefallen würde, wenn er nicht so künstlich klingen würde und dazu noch ein bisschen länger wäre. Die Gesangslage trifft eigentlich genau meinen Geschmack, aber der Rest überzeugt mich leider nicht.
    Bewertung: 3/5 Pommesgabeln


    (5) Mexican Hardcore
    Wer durch den letzten Titel in einen Tiefschlaf versetzt wurde, wird durch diesen Kracher sicher wieder geweckt. Hier überzeugt das Gesamtpaket auf ganzer Linie - von der tollen instrumentalen Führung über den Refrain mit Ohrwurmcharakter bis zum perfekten Gesang. Dieser Song gehört meiner Meinung nach zu den Highlights des Albums und ist einer meiner persönlichen Favoriten.
    Bewertung: 5/5 Pommesgabeln


    (6) Macadam Cowboy
    Für mich eindeutig der schwächste Song des Albums. Zum Glück ist er gleichzeitig auch der kürzeste, was damit zu begründen ist, dass er wohl nur als Einleitung für den nächsten Song gedacht ist. Der Schluss des Songs ist auch eindeutig das Beste, was man bei diesem schwachen Titel zu hören bekommt, da man merkt, dass etwas Besseres folgen wird. Der Rest besteht aus allerlei hingeklatschten Blues-Elementen und Schreien als Intro.
    Bewertung: 2/5 Pommesgabeln


    (7) Train On Fire
    Als hätte es den letzten Titel gar nicht gegeben, wird hier da weitergemacht, wo man bei "Mexican Hardcore" aufgehört hat. Dieser Song besticht durch eine Menge Tempo, einem tollen Refrain und einem schönen Riff.
    Bewertung: 5/5 Pommesgabeln


    (8) Not A Perfect Day
    Zugegeben, der Zuhörer wird hier ein wenig brutal abgebremst. Im letzten Song flogen noch die Fetzen, hier ist vollkommene Ruhe angesagt. Hier handelt es sich um die erste richtige Ballade des Albums. Aber dafür auch um eine sehr gelungene, was einmal mehr einem tollen Text und einer tollen musikalischen Untermalung zu verdanken ist.
    Bewertung: 5/5 Pommesgabeln


    (9) Misty Mountains
    Hier geht es wieder ein wenig flotter zur Sache. Irgendwie erinnert mich die Melodie des Liedes ein wenig an das irische Volkslied "Red is the Rose". Und wenn ich ehrlich bin, dann könnte dieser Song locker als ein solches Volkslied durchgehen. Aber das ist ja auch nicht so wichtig. Wichtiger ist, dass es sich hierbei wieder um einen gelungenen Song handelt, der durch Text, Gesang und Melodie überzeugen kann. Da kann man sogar über das Intro hinwegsehen, das von diesem starken Songtext noch nichts durchblicken lässt.
    Bewertung: 5/5 Pommesgabeln


    (10) One Blood
    Dieser Song war zu seiner Zeit der Opener der Konzerte von Mando Diao. Er wird oft als einer der besten Songs des Albums betitelt, jedoch kann ich diesen Eindruck weder teilen noch bestätigen. Wäre der Titel ein paar Minuten kürzer, dann würde er mir sicher besser gefallen. Aber er ist in meinen Augen viel zu lang geraten und besitzt einige Schwächepausen. Gefallen hat mit allerdings der Dialog zwischen Björn und Gustaf.
    Bewertung: 3/5 Pommesgabeln


    (11) Dalarna
    Huch, was ist denn das? Ein falsches Lied? Wurde die Platte heimlich gewechselt? Oder ist dieser Song tatsächlich auf einem Album von Mando Diao? Ja, das ist er in der Tat. Wobei Mando Diao hier schon vorzeitig abgetreten ist und ein paar Frauen das Mikrofon überlassen hat. Diese stellen allerdings weniger einen inhaltsvollen Text auf die Beine, sondern eher einen Song, der sofort auf jeder Platte mit Entspannungsmusik gelandet wäre. Und genau das macht den Song in meinen Augen so individuell und gut. Ein ruhiger und schöner Ausklang für eine Platte, die man als gelungenes Experiment betrachten kann.
    Bewertung: 4/5 Pommesgabeln



    Fazit: Eine Sache ist bei diesem Album auf alle Fälle sehr wichtig: Man muss ihm sehr viel Zeit geben. In meinem Fall hat es einige Wochen gedauert, bis ich das Album richtig gemocht habe und hören konnte, ohne einzelne Songs dabei zu überspringen. Mando Diao ist eben nicht die Band, die einem die Hits wie am Fließband vor die Füße schmeißt. Die Schweden erwarten von ihren Hörern schon einiges an Geduld und an Empathie. Das sind zwei Sachen, die man auf jeden Fall besitzen sollte, wenn man sich dieses Album kauft und anhört. Das Album wird sich für die Geduld bedanken. Man sollte das Album als einzelnes Stück betrachten und nicht mit den anderen Alben vergleichen, da selbst die Band dieses Album als eine Art Experiment sieht.

  • Name: auch
    Interpret: Die Ärzte
    Erscheinungsjahr: 2012
    Genre: Punkrock



    (1) Ist das noch Punkrock? - Farin
    Die Opener der letzten Alben waren allesamt nicht mehr unbedingt der Renner, aber in meinen Augen noch durchschnittlich gut. Dieser Song reiht sich in diese Kette ein. Schnelle und laute Strophen wechseln sich hier mit einem Refrain ab, der manchmal leider wie eine Bremse wirkt, was zum Glück nicht von allzu langer Dauer ist. Ob Die Ärzte noch Punkrock sind, wird aber jeder Zuhörer für sich entscheiden müssen.
    Bewertung: 4/5 Pommesgabeln


    (2) Bettmagnet - Bela
    Wenn Farin den Opener übernimmt, muss ein Bela B. natürlich sofort nachlegen. Im Gegensatz zu "Jazz ist anders" geht der Titel hier allerdings wieder an Farin. Obwohl Bela textlich gesehen hier bereits seinen Höhepunkt verpulvert, lassen sich bereits einige Schwächen erkennen. Dieser Song wäre auf einem seiner Soloalben besser aufgehoben gewesen.
    Bewertung: 4/5 Pommesgabeln


    (3) Sohn der Leere - Rod
    Der dritte Song gehört - wie schon bei "Jazz ist anders" - Rod. Musikalisch gesehen hat er es natürlich drauf und übertrifft seine beiden Kumpanen nicht selten um Längen. Aber textlich gesehen offenbart auch er hier einige Schwächen. Manche Stellen des Songs wirken so, als ob Rod es hier nur darauf angekommen wäre, Reime zu erstellen. Das ist schade, denn aus diesem Thema kann man viel mehr herausholen.
    Bewertung: 4/5 Pommesgabeln


    (4) TCR - Farin
    Dieser Song ist so etwas wie eine Mischung verschiedener Genres. Dies kann als Pluspunkt gewählt werden, aber ich finde, dass es ruhig etwas weniger hätte sein dürfen. Der Song wirkt, als wäre er aus vier verschiedenen Liedern zusammengebastelt worden und wird am Ende leider stark in die Länge gezogen, was den Gesamteindruck doch etwas geschmälert hat.
    Bewertung: 4/5 Pommesgabeln


    (5) Das darfst du - Bela
    Hier gibt sich Bela wieder einmal die Ehre, die Zuhörer zum Handeln zu bewegen. Dieses Thema ist in meinen Augen absolut nichts Neues mehr und wurde in der Vergangenheit viel besser interpretiert. Da ist es kein Wunder, dass dieser Song es nicht mit Stücken wie "Deine Schuld" oder "Rebell" aufnehmen kann. Die musikalische Führung ist leider auch ziemlich flau.
    Bewertung: 3/5 Pommesgabeln


    (6) Tamagotchi - Belafarinrod
    Und hiermit wären wir dann beim ersten Song, der von mir die volle Punktzahl bekommt. Hierbei handelt es sich übrigens um einen gemeinsamen Song aller Bandmitglieder. Anfangs dachte ich, wie langsam denn bitte die Uhren von Bela, Farin und Rod laufen müssen, dass sie erst 2012 einen Song über einen Tamagotchi machen. Aber es wird schnell deutlich, dass es hier darauf ankam, das Verfallsdatum gewisser Hypes zu thematisieren. Das ist Rod voll und ganz gelungen. Vor allem gesanglich hat er hier eine ordentliche Schippe draufgelegt.
    Bewertung: 5/5 Pommesgabeln


    (7) M&F - Farin
    Ich glaube, jeder hätte vorhersagen können, dass dieser Song mal zur Single wird, da er die Radios mit seiner kommerziellen Art praktisch anlächelt. Und wie wir mittlerweile wissen, ist es genau so gekommen. Ein altbekanntes Thema, das Farin souverän und textlich wie immer gut vorträgt - nicht mehr und nicht weniger.
    Bewertung: 4/5 Pommesgabeln


    (8) Freundschaft ist Kunst - Bela
    Hier fängt Bela leider damit an, textlich dermaßen abzubauen, dass man meint, er hätte heimlich das Genre gewechselt und schreibt nun Kinderlieder. Das hier aufgefasste Thema bietet nun wirklich sehr viele Facetten. Und was macht Bela? Der reduziert es auf ein "Ich hänge jetzt mit Künstlern rum!". Der Song fängt gar nicht mal so schlecht an, wandelt sich am Ende aber leider in ein Lied ohne Idee und Konzept.
    Bewertung: 2/5 Pommesgabeln


    (9) Angekumpelt - Farin / Rod
    Auch wenn Rod es hier eher humorvoll meint, singt er vielen Fans sicher aus der Seele. Jeder kennt bestimmt mindestens einen Menschen, mit dem er nicht unbedingt befreundet sein möchte - egal, wie die Konditionen stehen. Obwohl Rod im Vergleich zu "Tamagotchi" gesanglich wieder ein wenig nachlässt, konnte mich dieser Song voll und ganz und vor allem textlich überzeugen.
    Bewertung: 5/5 Pommesgabeln


    (10) Waldspaziergang mit Folgen - Farin
    Für mich handelt es sich hierbei um das dritte Highlight des Albums. Es wirkt so, als könnten Bela und Rod machen, was sie wollen - sie können Farin textlich gesehen einfach nicht überbieten. Hier zeigt er einmal mehr, dass er Texte schreiben kann, die sowohl humorvoll als auch warnend angesehen werden können. Die hier aufgenommene Kritik kommt vor allem am Ende des Songs zur Geltung. Der hohe Gesang erinnert dabei allerdings eher an Sebastian Krumbiegel, den Sänger der Prinzen.
    Bewertung: 5/5 Pommesgabeln


    (11) Fiasko - Farin
    Nomen est omen? Falsch! Beim ersten Durchlauf fand ich es sehr befremdlich, dass die erste Strophe aus nur einem Vers bestand, aber mittlerweile kann man diesen Umstand sogar als rhetorisches Mittel durchgehen lassen, da das lyrische Ich hier versucht, seiner inneren Verwirrung Herr zu werden, was allerdings in einem Fiasko endet. Das würzt Farin endlich mal wieder mit ein paar lockeren Fremdworten, die seit dem Release sicher schon zur Genüge nachgeschlagen wurden.
    Bewertung: 4/5 Pommesgabeln


    (12) Miststück - Bela
    Habe ich schon erwähnt, dass Bela es mit Texten auf diesem Album nicht besonders hat? Ja, aber das hier ist leider ein peinlicher Beweis dafür, dass man lyrische Einfälle nicht erzwingen kann. Aber genau so wirken manche Verse, die Bela dem Zuhörer auf diesem Album zumutet: Erzwungen und im Vergleich zu vielen früheren Liedern absolut unglaubwürdig. Rein musikalisch ist der Song relativ souverän, allerdings ist der Refrain sehr schwach ausgefallen. Ein Vers wie "Du bist nichts wert, du altes Pferd!" ist wirklich hart an der Schmerzgrenze.
    Bewertung: 2/5 Pommesgabeln


    (13) Das finde ich gut - Rod
    Es hätte mich auch gewundert, wenn Rod auf diesem Album nicht mindestens eine Ballade zum Besten gegeben hätte. Leider wirkt dieser Song musikalisch stellenweise wie eine freche Kopie des halben Lovesongs. Hier kommen Emotionen und Glaubwürdigkeit leider nicht vollständig herüber. Man vergisst leider ziemlich schnell, dass es einen Song wie "Das finde ich gut" auf diesem Album gibt.
    Bewertung: 2/5 Pommesgabeln


    (14) Cpt. Metal - Farin
    Wieder einmal wird das Thema von "Unrockbar" aufgegriffen. Dieser Song wurde von sehr vielen Kritikern und Rezensenten bisher als das ultimative Highlight des gesamten Albums herausgestellt. Ich kann dem zwar nicht direkt beipflichten, muss aber sagen, dass es sich auf jeden Fall um einen gelungenen Song handelt.
    Bewertung: 4/5 Pommesgabeln


    (15) Die Hard - Rod
    Ist es ein Zufall, dass Rod neben Farin bei mir auf diesem Album am besten abschneidet? Oder ist er mittlerweile wirklich zu einer dermaßen festen Größe geworden, die nicht mehr aus dem legendären Trio wegzudenken ist? Leider wirkt er für viele Fans immer noch wie ein Fremdkörper in dieser Band, dabei bringt er längst seinen eigenen Stil in die Musik von Belafarinrod. Hier wird textlich zwar nur Magerkost geboten, aber irgendwie kann das Endergebnis doch sehr überzeugen.
    Bewertung: 4/5 Pommesgabeln


    (16) zeiDverschwÄndung - Bela
    Sorry, Bela, aber selten war ein Songtitel dermaßen passend wie hier. Ich weiß, dass ich bestimmt einigen Fans auf den Schlips trete, aber wenn man Belas Songs aus dem Album schmeißen würde, könnte es bei mir locker einen Punkt besser dastehen. Hier ist es textlich zwar wieder einigermaßen annehmbar, aber als erste Single ist dieser Song meiner Meinung nach vollkommen deplatziert. Selbst die gehörige und sonst so überzeugende Portion Selbstironie mag nicht mehr so fruchten wie früher.
    Bewertung: 3/5 Pommesgabeln



    Fazit: Dass Ärzte-Alben immer ein wenig Zeit brauchen, bis sie dem Zuhörer gefallen, ist ja mittlerweile weder eine Neu- noch eine Seltenheit. Aber dieses Album hat im Vergleich zu vielen Vorgängern fast drei Monate gebraucht, um bei mir einen halbwegs vernünftigen Eindruck zu hinterlassen. Wäre ich nach einer Woche aufgefordert worden, eine Rezension zu diesem Album schreiben zu müssen, hätte ich ihm wahrscheinlich nur zwei Sterne gegeben. Wobei die Idee, der Verpackung ein Spiel mit auf die drei Bandmitglieder zugeschnittenen Spielfiguren beizulegen, schon fast unverschämt gut ist. Erwartet uns beim nächsten Album eine Spielkonsole als Beilage?

  • [Blockierte Grafik: http://abload.de/img/unbenannt-1ixaf0.png]
    Titel: Future Hearts
    Interpret: All Time Low
    Erscheinungsdatum: 7. April 2015
    Genre: Pop Punk
    Label: Hopeless Records
    Länge: 45:17

    TRACKLIST
    1.) SATELLITE
    Wishing on a star that's just a satellite
    Driving in a car with broken tail lights.

    Mehr oder weniger 'ne Prelude für das gesamte Album, so muss ich allerdings leider sagen, dass das der Song ist, der mir am allerwenigsten gefällt. Leider ist's von der ganzen Atmosphäre, Melodie und Stimme her einfach zu monoton. An sich kein schlechter Song oder so, gibt definitiv Schlimmeres da draußen, aber vor allem verglichen mit dem Rest des tollen Albums ist das wirklich ein ziemlich schwacher Song.


    2.) KICKING & SCREAMING
    Say goodbye to all the pretty faces, dark places
    I know too well.

    Dieses Lied erinnert mich sehr an Fall Out Boy insofern, dass es mich aktiv werden lassen will. Komischer Satzbau... jedenfalls, man hat direkt diesen Impuls, aufzustehen und irgendetwas zu zerbrechen, irgendwem in die Fresse zu schlagen oder sowas, einfach ... irgendwas zu tun. Sehr unruhig und scharfkantig, wenn man einen Song zu beschreiben kann.


    3.) SOMETHING'S GOTTA GIVE
    Maybe I'm a fucking waste
    Filling up the empty space.

    Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich, als All Time Low diesen Song als Leadsingle fürs neue Album damals im Januar released haben, bisschen Bange hatte. Denn so die ersten ~30 Sekunden des Songs haben mir auf Anhieb jetzt nicht so mega zugesagt. Aber nachdem man sich den ganzen Song mal im Zusammenhang anhört, und danach dann auch nochmal gute 700x hintereinander hört, ist er echt klasse. So'n richtiger Ohrwurm, mit guten lyrics und nem richtig fantastischen Refrain. Kein Wunder, dass der Song mittlerweile dann auch schon zu meinen 10 meistgehörten Songs zählt.


    4.) KIDS IN THE DARK
    Looking up, I see a falling star
    And watch its fire burn into the floor
    And I am left standing on the edge
    Wondering why we fall so hard.

    Als zweite Single ebenfalls eines der Lieder, das ich schon bevor der Rest des Albums rauskam, sehr, sehr gut kannte. Und ich muss sagen, an meiner Liebe für Kids in the Dark hat sich auch mit Release der übrigen Lieder nichts getan — ich liebe den Song einfach so dermaßen, weil er so typisch All Time Low für mich klingt und schon allein das Intro so richtig gut rüberkommt. Wenn ich das Intro schon nur höre, hebt sich meine Laune instantly. Auf dem Konzert von All Time Low vor zwei Wochen war Kids in the Dark auch einfach mal das absolute Highlight der gesamten Show, denn live ist der Song auch einfach nur atemberaubend.


    5.) RUNAWAYS
    They won't catch us in the dark
    Roll like thunder, burn like stars
    So let's run away
    They will have to find another heart to break.

    Richtig geliebt hab ich den Song erst beim zweiten oder dritten Hören, ehrlich gesagt, aber irgendwann krabbelt er einem einfach ins Herz. Im Gegensatz zum Rest des Albums eher noch eine leichtherzigere Atmosphäre von den lyrics her, aber von der Melodie her trotzdem nicht ganz ohne. Immer noch viel Gitarre und Schlagzeug, trotz des eher träumerischen Songtexts.


    6.) MISSING YOU
    I heard that you've been having some trouble
    Finding your place in the world
    I know how much that hurts
    But if you need a friend, then please just say the word.

    Vom Titel allein würde man fast schon meinen, es handle sich um ein Liebeslied. Diesen Fehler habe ich auch zuerst gemacht, als ich die Tracklist zum ersten Mal gesehen habe, aber umso positiv überraschter war ich, als ich diesen wunderschönen, großartigen Song über Depressionen und sonstige psychische Krankheiten, die einem das Leben schwer machen können, fand. Ich persönlich bin wirklich enorm berührt von diesem Lied; All Time Low zeigen mal wieder, dass sie sich wirklich sehr um das Wohlergehen ihrer Fans sorgen und ich bin mir sicher, dass irgendwer da draußen gerade diesen Song schwer nötig hat und einem vielleicht sogar das Leben retten könnte. Missing You kommt wirklich sehr von Herzen und das merkt man auch anhand der Melodie und der vocals, und natürlich der lyrics. “With so much left to do, you'll be missing out, and we'll be missing you.” ♥


    7.) CINDERBLOCK GARDEN
    We don't ever have to leave these walls
    I'll be the boy with the silver lining
    You'll be the girl with the cinderblock garden
    .”
    Ich schwöre, ich hab nach den ersten 15 Sekunden schon sofort gewusst, dass ich dieses Lied einfach nur lieben werde. Und ich lag definitiv nicht falsch. Dies ist nun aber wieder eher ein Liebeslied, und ein wirklich hervorragendes dazu. Die lyrics sind super und die Melodie sowieso. Nicht zu lappisch oder ähnliches, aber auch nicht zu rockig dass es unpassend wäre. Die absolut richtige Atmosphäre für nen Song wie diesen.


    8.) TIDAL WAVES (feat. MARK HOPPUS)
    I earned my place with the tidal waves
    Why don't you think before you speak
    Cause you don't know me at all.

    Ich finde, dass Mark Hoppus dem Song wirklich dieses Gewisse Etwas verleiht, dass ihn absolut zeitlos macht. Ich glaub, das ist so einer, den kann ich auch noch in 70 Jahren (hoffentlich) hören und genau dasselbe fühlen, wie jetzt auch. Wieder etwas auf der langsameren Seite, aber definitiv angebracht. Der Song verbreitet Gänsehaut Atmosphäre und ist so vielsagend.


    9.) DON'T YOU GO
    You say I push my luck
    But I can't get enough
    If it was just a one time thing
    Why are you still here with me?

    Ein extrem mitreißender Refrain, und wieder so ein Song, den man ohne Probleme zehntausend mal hintereinander hören könnte, ohne dass es einen stören würde.


    10.) BAIL ME OUT (feat. JOEL MADDEN)
    So listen up, I know I'm out of line
    Just settle down, you know it's gonna be alright
    Please come around again, get me out of here
    Just take me far away, I really wanna disappear.

    Anders als Mark, bringt Joel jetzt nicht unbedingt irgendwas Neues zu Tage, was aber auch vollkommen okay ist. Durch Joel hebt sich der Song allerdings einfach vom Sound her, offensichtlicherweise, von den restlichen Songs ein wenig ab. Alles in allem ein wirklich netter Song, der einfach nur Stimmung macht, über Freundschaft, Loyalität und die ganzen dummen Sachen, die beste Freunde nunnmal manchmal veranstalten und mit sich bringen.


    11.) DANCING WITH A WOLF
    Don't you call my name
    I will take you down
    I'm not your friend, you burned a bridge
    I'll chew you up and spit you out
    .”
    Wahrscheinlich nach Kids in the Dark mein zweiter Lieblingssong auf dem ganzen Album. Die Sorte Song, die du nicht einfach mal so mittendrin pausieren kannst, denn wenn er einmal richtig angefangen hat, fiebert man sofort mit. Die lyrics sind absolut mitreißend und man will sie sofort mitsingen, generell hat der Song ebenfalls wieder richtig Ohrwurm Potential und ist extrem energiegeladen und schwungvoll, mit schön viel E-Gitarre und Bass. Dancing With a Wolf hört sich bestimmt auch einfach nur mega episch live an.


    12.) THE EDGE OF TONIGHT
    You keep me safe, keep me sane, keep me honest
    You keep me alive on the edge of tonight
    Chasing tomorrow, with fire in my eyes.

    Es startet wieder relativ langsam und man hat schon zuerst fast die Meinung, es würde eine weitere Ballade folgen, aber der Refrain haut dann doch nochmal einen drauf und zerbricht dieses Balladenbild. Es ist im Gesamten immer noch etwas langsamer, vor allem nach so einem schnellen Song wie Dancing with a Wolf, aber dennoch ein eher rockiger Song. Ich mag vor allem dieses Alternierende zwischen dem eher stürmischeren Refrain und den ruhiger gehaltenen Verses. Außerdem sind die lyrics wirklich herzzreißend und Alex singt sie mit so viel Leidenschaft, man kann den Song nur mögen.


    13.) OLD SCARS/FUTURE HEARTS
    I don't wanna be the one that's left behind
    I won't fade away
    Be forgotten or just cast away
    This life is mine to live.

    ... und das Grand Finale. Wie ich finde, wirklich die Kirsche obendrauf, das i-Tüpfelchen, wie auch immer. Dieser Song haut nochmal so richtig rein und ist wieder so mega ansteckend, man kann ihn eigentlich nur auf vollster Lautstärke hören; alles andere ist undenkbar und wird dem Song nicht gerecht. Ich mach mir mit dem Song momentan dauernd so die Ohren kaputt, aber ... für ihn nehme ich Schwerhörigkeit sogar in Kauf. Einfach nur klasse.


    14.) BOTTLE AND A BEAT (Deluxe Bonus Track)
    Will you forgive me
    Over a whiskey in the rain?
    Is there a shelter
    From all this pain?

    Wieder etwas peppiger und fetziger, mit richtig netten lyrics und nem Refrain, der süchtig macht. Ebenfalls Ohrwurm Faktor hoch zehn. I like.


    15.) YOUR BED (Deluxe Bonus Track)
    Who are you now?
    Do I wanna know, or am I
    Asking for something that I
    Know is probably gonna rip me open?

    Wieder ruhig und langsamer, aber auch nicht allzu sehr um als Ballade o.Ä. durchzugehen. Also in dem Sinne ist es Edge of Forever und Missing You weit voraus, und meiner Meinung nach hat dieses in-between was richtig Geniales. Ich mag den Song auf jeden Fall echt richtig, richtig gerne, auch wegen des wunderschönen Songtexts.


    16.) CINDERBLOCK GARDEN (ACOUSTIC) (Deluxe Bonus Track)
    ...Ja. Muss ich wohl nicht allzu viel zu sagen. Ist akustisch fast sogar noch berührender und emotionaler, aber ich mag beide Versionen gleich viel. Find's aber schön, auch zu wissen, wie er sich akustisch anhört, denn wenn man den Song so "normal" hört, kann man sich den schon einfach richtig gut mit Akustikgitarre vorstellen.


    17.) HOW THE STORY ENDS (Best Buy Edition Bonus Track)
    “You say, 'Hello, goodbye, this time I'm leaving'
    I say 'Okay, so long'
    I don't believe this change of plans is how the story ends.”

    Der Song, der mich am allermeisten an 2009's Nothing Personal erinnert. Hat einfach irgendwas Nostalgisches an sich, ich mag den Song echt gerne.


    18.) SOMETHING'S GOTTA GIVE (ACOUSTIC) (Best Buy Edition Bonus Track)
    <3



    FAZIT:
    Future Hearts wird zwar definitiv nicht mein neues Lieblingsalbum von All Time Low, aber es ist trotzdem wirklich eines, das mir sehr, sehr gut gefällt und das ich absolut liebe. Bis auf Satellite hat wirklich jedes Lied etwas zu bieten für mich, und im Endeffekt hat sich das ganze Warten seit 2012 auf ein neues Album definitiv gelohnt. Die harte Arbeit hat sich auch für die Jungs ausgezahlt, denn ich glaube, dass das Album auch generell bei Anderen gut ankommen wird, bisher war alles, das ich so gesehen hab, schon sehr positiv. Und vollkommen zurecht. Ich bin so glücklich und zufrieden damit, wie das Album letztendlich aussieht und sich anhört. Man könnte zwar meinen, dass ich schon so anhänglich bin, dass mir auf Anhieb alles von All Time Low gefallen wird, aber ... ich mein, ich gebe ganz offen und ehrlich zu, dass mir Satellite nicht so zusagt, trotzdem liebe ich das Album im Großen und Ganzen, und zwar einfach, weil diese vier Jungs wirklich gut in dem sind, was sie tun — Musik machen. ATL haben sich mit diesem Album wieder etwas weiterentwickelt und Neues auf den Tisch gebracht, ohne aber dieses All Time Low-ige, das sie auszeichnet, im Kern verloren zu haben. Ich habe so unendlich Respekt dafür, wie man es auch nach fast 12 Jahren noch schafft, so gut im Business zu sein und sie verdienen einfach alles, was sie an Ruhm und Anerkennung bekommen.

  • Name: In aller Stille
    Interpret: Die Toten Hosen
    Erscheinungsjahr: 2008
    Genre: Punkrock



    (1) Strom
    Die erste Single des Albums. Ohne Kompromisse geht es auch schon direkt los. Ein grandioser Kracher, dessen Text sich als Zusammenfassung für das ganze Album eignet.
    Bewertung: 5/5 Pommesgabeln


    (2) Innen alles neu
    Diesen Song spielten die Toten Hosen 2008 bereits bei Rock am Ring. Schon damals ein Kracher, der Song ist super beim Publikum angekommen, und das tut er auch auf diesem Album. Allerdings harmonieren die schleppenden Strophen nicht immer mit dem wilden Refrain.
    Bewertung: 4/5 Pommesgabeln


    (3) Disco
    Ein wenig untypisch sind die elektronischen Beats im Hintergrund. Ein Element, das der Authentizität dieses Songs dient und keineswegs schlecht ist. Ob es sich hierbei um eine Fortsetzung von "Disco in Moskau" handelt? Wie dem auch sei, die meisten Fortsetzungen übertreffen ihren Vorgänger leider nicht, und so ist es auch hier. Dennoch handelt es sich um einen mehr als ordentlichen Song.
    Bewertung: 4/5 Pommesgabeln


    (4) Teil von mir
    Wieder so ein Song, bei dem einfach alles stimmt: Das Thema, der Songtext und die Melodie. Dieses Lied wurde 2008 ebenfalls schon bei Rock am Ring gespielt.
    Bewertung: 5/5 Pommesgabeln


    (5) Auflösen
    Die dritte Single und meiner Meinung nach leider der schwächste Song des Albums. Nicht nur wegen des Duetts mit der österreichischen Schauspielerin Birgit Minichmayr, die vielen vielleicht aus dem deutschen Film "Der Untergang" bekannt ist, sondern auch wegen der gewöhnungsbedürftigen Melodie. Auch nach mehrfachem Hören kann ich diesem Song leider noch nicht viel abgewinnen. Er bremst den Zuschauer doch ein wenig zu hart und plötzlich ab.
    Bewertung: 3/5 Pommesgabeln


    (6) Leben ist tödlich
    Nach der ersten Ballade geht es auch direkt wieder laut weiter. Woher kommt die Angst vor dem Tod? Ein endloses Thema, das hier perfekt ausgedrückt wird. Hinzu kommt eine Melodie mit Ohrwurmgarantie.
    Bewertung: 5/5 Pommesgabeln


    (7) Ertrinken
    Die vierte Single des Albums. Zuerst denkt man, dass es sich hier um eine pure Ballade handeln könnte, doch dem ist nicht so. Nach einem stillen Intro legen die Hosen sich ein wenig mehr ins Zeug und überzeugen einmal mehr durch einen wunderschönen aber manchmal etwas zusammenhangslosen Text.
    Bewertung: 4/5 Pommesgabeln


    (8) Alles was war
    Die zweite Single des Albums. Schon mehrfach habe ich gelesen, dass die Toten Hosen auf diesem Album auch ein wenig die Reflexion des eigenes Lebens beginnen, und das merkt man auch oder sogar vor allem in diesem Song. Ein sehr guter Text, mit dem man sich perfekt identifizieren kann, denn schließlich könnte er so auch von anderen Menschen stammen.
    Bewertung: 5/5 Pommesgabeln


    (9) Pessimist
    Dieser Song dürfte vor allem live ein absoluter Kracher sein, wenn er denn irgendwann mal gespielt werden sollte. Campinos Gesang wirkt hier im Refrain zwar ein wenig seltsam, das fällt angesichts des Gesamteindrucks aber nicht so sehr ins Gewicht. Einmal mehr ein grandioses Thema mit ebenso grandiosem Text.
    Bewertung: 5/5 Pommesgabeln


    (10) Wir bleiben stumm
    Muss man sich Sorgen machen, was die Zukunft der toten Hosen angeht? Nach "Alles was war" ist dies schon der zweite Song, der sich nach ernsthafter Reflexion anhört, und damit irgendwie auch nach einem Ende der Band. Das ändert aber alles nichts daran, dass es sich hier einmal mehr um einen guten Song handelt.
    Bewertung: 4/5 Pommesgabeln


    (11) Die letzte Schlacht
    Einer meiner persönlichen Favoriten des Albums. Vor allem deswegen, weil die Sozialkritik in diesem Song nicht zu überhören ist. Diese wird hier durch einen absolut perfekten Songtext ausgedrückt und verdeutlicht.
    Bewertung: 5/5 Pommesgabeln


    (12) Tauschen gegen dich
    Der dritte Song, der sich mit der Reflexion des eigenen Lebens beschäftigt. Eine ergreifende Ballade, die den früheren Balladen wie "Nur zu Besuch" oder "Unsterblich" sicher in nichts nachsteht.
    Bewertung: 5/5 Pommesgabeln


    (13) Angst
    Zum Schluss wird noch einmal richtig gerockt. Die perfekten Texte ziehen sich wie ein Faden durch das komplette Album, und das wird hier einmal mehr deutlich. Auch in diesem Song forciert dieser wieder eine Empathie, man erkennt sich hier zum Teil fast selber wieder.
    Bewertung: 5/5 Pommesgabeln



    Fazit: Die Toten Hosen haben hier wieder ganze Arbeit geleistet und ein Album rausgebracht, das sich vor den grandiosen Alben wie "Opium für's Volk" nicht zu verstecken braucht. Campino selbst sagte, dass man gar nicht so sehr darauf geachtet hat, eine ausgeglichene Platte zu machen, sondern den Dingen freien Lauf gelassen habe. Der Oberbegriff "Energie" ist hier folglich absolut zutreffend.

  • Mensch, hab lang nichts mehr von mir hören lassen. Gut, dann will ich mal wieder:


    Name: Perdition City
    Interpret: Ulver
    Erscheinungsdatum: 2000
    Genre: Electronic, Avantgarde, Triphop, Ambient


    Trackliste:
    1. Lost in moments 7:16
    Zum Anfang ein recht ruhiger Song, in der Hauptrolle ein Saxophon. Hin und wieder setzt es aus, überlässt einem leichten Schlagzeug und einem E-Piano die Bühne um bald wieder zurückzukehren. Gesang ist ebenfalls vorhanden, jedoch sehr hintergründig.
    2. Porn Piece or The Scars of Cold Kisses 7:09
    2.01. Piece One 3:58
    Der erste Teil dieses Stückes erinnert noch sehr deutlich an den ersten Song, jedoch ohne das Saxophon. Er beginnt sehr ruhig, wird dann extatischer.
    2.01. Piece Two 3:11
    Der zweite Teil beginnt nach dem bisher Gehörten eher untypisch mit sehr dominanten Gesang, begleitet von Klavierklängen. Nachdem er schon scheinbar ausgeklungen ist, kehrt er noch einmal kräftiger zurück.
    3. Hallways of allways 6:35
    Es geht um Alleinsein. Zumindest geht es für mich in diesem Song um Alleinsein. Ich bin gern allein, deshalb hat der Song für mich meist eine sehr positive, schöne Ausstrahlung, die mich glücklich stimmt. Manchmal ist Alleinsein aber auch nicht schön. Dann schafft es dieser Song mich unglaublich traurig zu machen. Das macht diesen Song für mich zu einem extrem brillanten Werk, ausdrucksstark und einfach schön.
    4. Tomorrow never knows 7:59
    Ein bassiger, experimenteller Song, der sich recht deutlich von den bisherigen Klängen abhebt, ohne jedoch deplatziert auf dem Album zu wirken.
    5. The Future Sound of Music 6:39
    Wieder ein recht experimentelles Stück, jedoch etwas zugänglicher als sein Vorgänger, mehr auf Melodie bedacht. Zum letzten Drittel des Songs hin wird er deutlich kraftvoller ohne dabei das Thema aus den Augen zu verlieren.
    6. We are the dead 3:40
    Ein gesprochener Text, der klingt, als könnte er die Einleitung eines Films darstellen, die begleitenden Klänge erinnern auch weniger an Musik als an Klänge eines ruhigeren Horrorfilms.
    7. Dead city centres 7:10
    Der Song stellt im Grunde zunächst eine textfreie Fortführung dessen dar, was sein Vorgänger bereits anklingen ließ, auffällig ist ein hoher Pfeifton. Die Klänge deuten dabei sehr interessant ein beklemmendes Gefühl beim durchwandern einer leeren Innenstadt an. Ungefähr zur Hälfte des Songs gesellen sich Klänge dazu, die man deutlich leichter als Musik begreifen kann. Die weiteren Klänge deuten ein wenig Gangsterfilmatmosphäre der 60er Jahre an, wobei alles irgendwie surreal wirkt.
    Kleine Anmerkung: Es gibt eine Version des Albums, die mit 2:57 deutlich kürzer ausfällt, endet dort, wo ich vom Hören her "ungefähr die Hälfte" vermutet hätte.
    8. Catalept 2:05
    Der Song ist ein Remix von "Prelude" aus dem Film Psycho.
    9. Nowhere/Catastrophe 4:48
    Den Abschluss bildet ein Werk, dass wieder aufgrund seines dominanten Gesangs hervorsticht. Ich mag das sehr, der Gesang bettet sich trotz seiner Dominanz gut in die atmosphärischen Klänge ein.


    Fazit: Ich kannte von Ulver zunächst "Bergtatt" und "Nattens Madrigal", zwei Alben, die dem Black Metal zuzuordnen sind. Entsprechend war der Sprung zu "Perdition City" extrem ungewöhnlich, da Ulver einen völlig anderen Stil zelebrierte, als ich ihn bis dahin gekannt hatte. Gleichzeitig hörte sich das Album nach vollster Überzeugung an, mit dem bisherigen Stil war gebrochen, doch der Kern der Band Ulver lebte erkennbar weiter. Es ist ein düsteres Werk entstanden, dass das Black im Black Metal erhält. Ein tolles Werk der Norweger und gewiss hörenswert.

  • [Blockierte Grafik: http://ecx.images-amazon.com/i…I/61G86XnwuUL._SY300_.jpg]


    Name: Oonagh - Attea Ranta (Second Edition)
    Interpret: Oonagh (Bürgerlicher Name: Senta-Sofia Delliponti)
    Erscheinungsjahr: 2014
    Genre: Ethnopop, glaube ich, nennt sich das.


    Trackliste:
    1. Gäa 3:55
    Ein Lied mit ruhigen Strophen und kraftvollem Refrain. Ich verstehe nicht so hundertpro, um was es geht, Gäa heißt wohl irgendwie sowas wie "Erde", nur mit mythischem EInschlag ... Keine Ahnung. Gegen Mitte und Ende kommen ein paar gesprochene Worte, die meines Erachtens nach eher stören und hätten weggelassen werden können, aber alles in allem klanglich wunderbar.
    Besonders der Refrain hat es mir angetan, den Oonagh auf Elbisch singt - und hey, Elbisch klingt toll.
    Ein gutes Lied für einen frischen, lebensfrohen Einstieg.


    2. Vergiss mein nicht 4:22
    Nach dem doch recht stürmischen Beginn folgt ein ruhigeres Lied, mit einem etwas traurigeren Text. Die Jungs von Santiano sind dabei, und auch, wenn sich das vielleicht ein bisschen schräg anhört, aber deren richtig schön tiefes "Ommm" im Refrain klingt einfach saugeil. xD Santiano und Oonagh ergänzen sich hier sehr schön, und obwohl die Reime im Refrain stellenweise zum fremdschämen sind (nicht - mich - dich), ist dieses ein wundervolles, ruhiges Lied.


    3. Orome 3:44
    Nachdem die Stimmung durch das zweite Lied vielleicht ein wenig melancholischer ist, kommt gleich wieder ein erfrischendes Lied - schon am einsetzenden Instrumental zu merken - mit kraftvollem elbischen Refrain, kraftvoller noch als der von Gäa, wohl auch dadurch, dass quasi ein Chorus den Refrain singt (bzw., wenn ich mich nicht irre, wurde hier, wie man im Rap sagen würde, gedoublet, also der Refrain zweimal aufgenommen und dann übereinander gelegt, um eine breiter klingende Stimme zu erzeugen).
    Weißer Reiter, goldenes Horn, Orome ... ich habe keinen Plan, worum es geht, aber egal, es klingt gut, sehr gut sogar, und da Oonagh eigentlich fast nur über Fantasykram singt, ist der Inhalt auch eher zweitrangig.


    4. Falke flieg 3:30
    Immer abwechselnd ein trauriges und ein kraftvolles Lied? Sieht ganz so aus, denn dieser Song wird wieder etwas nachdenklicher und langsamer. "Alle Rosen sind verblüht" ist der Auftakt, und ja, so geht es weiter. Hier ist Oonaghs Stimme in den Strophen ungefähr gleich laut wie im Refrain, wodurch selbige ein wenig mehr herausstechen als in den anderen Liedern, wo sie mehr den Lückenfüller zwischen den genialen Refrains darstellen.
    Da ich mich im Zuge meines Germanistikstudiums dieses Semester unter anderem mit dem Minnesang auseinandersetzen durfte, finde ich das Motiv des Falken sehr interessant.
    Wieder ein schönes Lied. Ich habe das Gefühl, dass sich die Wahl meiner Adjektive noch sehr oft wiederholen wird (bzw. werden muss).


    5. Minne 2:58
    Na, wer hat es erraten? Richtig, wieder ein fröhliches Lied. Und wieder ein Duett mit Santiano. hier geht es um die Minne, von daher erhärtet sich mein Verdacht, dass das vorangegangene Lied tatsächlich das Falkenmotiv des Minnesanges behandelt.
    Schön. Wunderschön. Besonders beeindruckend der doch eher traurige Text, der frisch und kraftvoll vorgetragen wird, mit einem schönen rythmischen Instrumental.


    6. Das Lied der Ahnen 3:39
    Und, und? Ha, falsch gedacht, kein Deprisong. Wenn auch
    Alle Helden vergehn, die Zeiten verwehn,
    Nur das Lied unsrer Ahnen bleibt
    Alle Macht geht dahin, ein Reigen im Wind
    Nur das Lied unsrer Ahnen bleibt
    eher negativ klingen mag. Das Thema? Weiß nicht so genau. Aus der Hüfte geschossen würde ich sagen, sie besingt Religion, Tradition, und wie diese die Zeit im Gegensatz zu etwa Gesellschaftsstrukturen überdauern. Aber ich weiß es nicht. Ist auch erstaunlich wenig Text für ein fast vier Minuten langes Lied.
    Erwähnte ich schon, dass es ein sehr schönes Lied ist?


    7. Hörst du den Wind 3:06
    Das dritte (und letzte für dieses Album) Duett mit Santiano. "Hörst du den Wind/Wie er dich ruft? Er singt dir Lieder der alten Zeit" Hach, dieses Lied kann einen sehr melancholisch stimmen. Es beschwört geradezu alte, schöne Erinnerungen.


    8. Nan Úye 4:20
    Dieses Lied ist der absolute Wahnsinn. Wirklich. Es ist so krass.
    Wieder ein kraftvoller, chorusmäßiger elbischer Refrain, und auch in den Strophen selber findet sich mit "táre ufárea" ein repetitives Element, das, wie ich finde, die Spannung ein wenig erhöht, da es immer wieder die Strophen unterbricht und stimmlich wie rythmisch ganz anders gesungen wird als der Rest der Strophen.
    Worum geht es? Wieder kein Plan. Unerfüllte Liebe? Könnte hinhauen, aber sicher bin ich mir nicht.
    Mein absolutes Lieblingslied von diesem Album. Bomben Refrain, wunderschöne Strophen, schönes Instrumental. Perfekt.


    9. Faolan 4:15
    "Und der Wolf singt sein Lied in der Einsamkeit, Faolon, oh Faolan" - dieses Mal bin ich mir sicher: Ein - trauriges - Liebeslied. Also thematisch ähnlich zum vorangegangenen Lied, aber klanglich ganz anders, viel ruhiger, und dabei auch klagender.
    Es handelt sich um ein elbisches Liebespaar, das tausend Jahre getrennt war und sich jetzt wiedersieht oder so ... Auf den Inhalt würde ich tippen. Hey, das ist bei Oonaghs Liedern echt nicht leicht!
    Ich liebe den Refrain. Ich liebe das Lied. Gott, ich liebe das gesamte Album. Die beste Tat meines Lebens, es gekauft zu haben.


    10. Hymne der Nacht 3:39
    Dunkle Trommeln im Instrumental. Geil. Erneut ein kraftvoller Refrain. Hat alles, was ein gutes Oonagh-Lied braucht - mystischer Text, den man nicht peilt, der aber gut klingt, krasser Refrain, und ein gutes Instrumental. Und auch das Elbische ist mit von der Partie, zwar nicht im Refrain, aber in einer Bridge, wenn mich nicht alles täuscht.


    11. Avalon 3:23
    Schnelle Strophen, fröhlicher Refrain. Avalon sollte jedem bekannt sein, darum geht es, irgendwie. Guckt mich nicht an! Ich hör die Musik nur, weil sie gut klingt!


    12. Tolo nan 3:35
    Fahrendes Volk, Spielmann ... Irgendwie so.
    Ein melancholisch angehauchter Refrain, wie auch der Text insgesamt eher traurig ist. Die aufröhrenden Motorgeräusche zwischendurch im Instrumental irritieren mich ziemlich. xD
    Gutes Lied!


    13. Oonagh 4:01
    Ah, ich mag den Rythmus, in dem sie hier singt, und der sich mit dem Instrumental wunderbar ergänzt, mit diesen Flöten oder was auch immer das ist (Ich hab echt schäbige Musikinstrument-erkenn-Ohren!).
    Ein Liebeslied? Zwischendurch kommt die Zeile "Mein Herz gehört ewig dir". Wobei Oonagh wohl irgendwie die Göttin der Leichtigkeit oder so ist, ich glaube, um die geht es. Dann wäre die Zeile eher als Huldigung dieser Gottheit zu verstehen.
    Saucooles Lied.


    Bonustitel


    14. Eldamar 3:43
    Sechs Lieder mehr sind auf dieser "Second Edition" im Vergleich zur popligen normalen, und diese Lieder haben es in sich. Allen voran dieses Lied hier, das erste Lied, dass ich von Oonagh gehört habe, als ich zufällig auf Youtube darüber stolperte (das Musikvideo dazu ist übrigens recht nett).
    Der Refrain matscht einem mal wieder das Hirn weg, so gut ist er, und - ich verstehe, worum es geht!
    Also jedenfalls glaube ich es. Es müsste um die Elben gehen, wie sie Mittelerde verlassen in Richtung Valinor, also dem "Gelobten Land", in dem die Valar, die Götter von Tolkiens Welt (jaja, und dann gibt es noch Illuvater und Melkor und co, blabla) leben.
    Ein klasse Lied. Wie kann man sowas nicht direkt auf die CD packen? Da muss sich doch jeder ärgern, der nur die normale Version hat. :(


    15. Undomiel 3:56
    Lol, auf der CD steht als Länge: 3:65. xD
    Hm, Undomiel, hieß nicht Arwen so? Arwen Undomiel?
    Ruhiger Refrain, insgesamt ruhiges Lied. Nettes Geklampfe zwischendurch während der Gesangspause.
    Gutes Lied zum Runterkommen.


    16. In den Gärten von Valinor 3:00
    Sie spricht Gärten irgendwie komisch aus. ^^ So mit betonten ä und r. xD
    Ein Liebeslied. Verbotene Liebe anscheinend, die Liebenden treffen sich im Garten von Valinor, bereits erwähntem Lande der Valar. Der Wächter der Gärten bemerkt das (huote? merkaere? Minnesang lässt grüßen), das scheint aber keine Auswirkungen zu haben, wird jedenfalls nicht weiter drauf eingegangen.
    Cooles Lied. "Leicht" sehnsuchtsvoll.


    17. Arien 3:48
    Das Intro erinnert mich an meinen Weckerrufton. xD Und ich hasse meinen Weckerrufton! Aber egal, ist ja nur ganz kurz im Intro.
    Besteht hauptsächlich aus Refrain, aber da Oonaghs Refrains unschlagbar sind, ist das sogar was Positives. Ich hab wieder nichts verstanden, aber es klingt schön (abgesehen von einigen seltsamen Geräuschen im Instrumental, die einfach nicht passen).


    18. Varda tiras 3:25
    Viel Elbisch, wenns Elbisch ist.
    Ich versteh nichts, klingt jedoch krass. Wie oft habe ich das schon gesagt? Egal, es wird nicht unwahrer.


    19. Es kommt ein Schiff geladen 2:53
    Es kommt ein Schiff geladen ist einer der ältesten deutschsprachigen geistlichen Gesänge. Oonagh singt allerdings nur Strophe eins, drei und vier der insgesamt sechs Strophen - und am Anfang singt sie ganz ohrenscheinlich eine der Strophen auf Elbisch, glaube ich zumindest.
    Der Text klingt natürlich wegen des enormen Alters hier und da ein wenig seltsam - bzw. eben archaisch -, das hat aber keinen negativen Einfluss auf das Lied. Ich finde, dies hier ist ein sehr schöner Abschluss für das Album, es klingt ruhig, dabei allerdings nicht traurig, aus.



    Fazit: Ein unbeschreiblich gutes Album. Wirklich, damit habe ich nicht gerechnet, als ich es gekauft habe. Ich kannte wohl Eldamar und Gäa von Youtube, aber ich dachte, das wären die absoluten Knüller der Dame und der Rest würde dahinter ein wenig zurückstehen. Da mir aber Eldamar und Gäa wirklich wahnsinnig gut gefallen und ich wohl auch ein paar der anderen Lieder mal gehört hatte, wollte ich mir die CD doch zulegen, einfach, um die Arbeit Oonaghs zu würdigen - man sollte einfach so fair sein, und sich Musik, die einem gefällt, kaufen, anstatt sie sich illegal (in Bezug auf die nicht von Airforce1 hochgeladenen Videos) auf Youtube anzuhören.
    Nun, ich hoffte also, dass die anderen Lieder solider Durchschnitt seien, und wurde positiv überrascht. Es ist sogar so, dass Gäa hinter die übrigen Lieder zurückfällt und Oonagh das gesamte Album über ein erstaunlich konstantes extrem hohes Niveau hält.
    Oft haben die Lieder einen kraftvollen, frischen Refrain (durchaus auch in Elbisch), auf den man sich im Lied immer wieder freut, und auch die ruhigeren Lieder sind toll, und bringen vor allem Abwechslung rein - 19 stark ähnliche Lieder direkt hintereinander wären irgendwann zwangsweise langweilig.
    Wem Eldamar gefällt, dem gefallen mindestens 50% der Lieder auf dem Album ebensogut oder sogar besser. Und besonders Nan Úye ist ein Lied, das einem das Herz aufgehen lässt.
    Elbisch ist recht präsent, wie das Thema Fantasy insgesamt, es geht zumeist irgendwie um Elben, Götter und dergleichen. Wer Freude daran hat, Texte zu analysieren und zu interpretieren, hat an Oonaghs Liedern sicher seine helle Freude. Wer einfach nur schöne Musik hören möchte, ist bei Oonaghs Musik auch an der richtigen Adresse.
    Also, noch einmal: Wem Eldamar gefällt, dem kann ich nur empfehlen, das Album zu kaufen. Wen das nicht anspricht, für den ist Album höchstwahrscheinlich nichts.







  • G R E E N _D A Y- - -D O O K I E




    --Name: Dookie
    --Interpret: Green Day
    --Veröffentlichung: 28. Januar 1994
    --Genre: Punkrock, Pop-Punk
    --Label: Reprise Records
    --Laufzeit: 39:41
    --Titelanzahl: 14 (+1)


    • Burnout
      "I declare I don't care no more" - mit diesen Worten eröffnet Billie Joe Armstrong Green Days erstes Album unter einem Major-Label. Generell thematisiert das Lied ein apathisches Denken gegenüber absolut allem, ergo ist ihm auch sein eigenes Leben egal, das keine Bedeutung zu haben scheint. Viele sehen den Song auch als Beschreibung der Punk-Attitüde, die ja auch als gleichgültige Haltung gegenüber sich selbst und der Welt verstanden wird - lässt sich aber auch prima auf die generelle Gesellschaft porträtieren. Das Schlagzeugsolo im Mittelteil ist eines der Highlights des Songs, unterscheidet sich abseits dessen musikalisch aber nicht großartig vom Rest des Albums, nichtsdestotrotz ein toller Opener.

    • Having A Blast
      Wortwörtlich geht es hier um jemanden, der Sprengstoff mit Klebeband um seinen Körper gebunden hat, um sich selbst in die Luft zu sprengen, weshalb viele meinten, dass es sich um einen Selbstmordanschlag handeln könnte. Im übertragenen Sinne wird hier aber durch die Lyrics die zerstörerische Kraft der Wut bzw. des Hasses demonstriert, die/den die behandelte Person gegen jemanden hegt. Durch diese Wut zerstört sich die Person jedoch auch selbst. Ein großer Pluspunkt des Albums fällt hier auf: Die Non-Singles sind ebenfalls mit wenigen Ausnahmen ziemlich toll und stehen den bekannten Songs eigentlich nur wenig nach.

    • Chump
      Der Erzähler hegt hier (das ist nicht schwer zu merken) großen Hass gegen eine bestimmte, die anscheinend Schuld an all seinen Problemen hat. Es wird andererseits im ganzen Lied nicht gesagt, wieso hier genau so eine Apathie gegen diese Person gehegt wird. Habe mal irgendwo gelesen, dass es sich dabei um den Freund eines Mädchens handelt, in das Billie verliebt war - Somit hatte er einen Grund ihn zu hassen, ohne ihn jemals gesehen zu haben, wie es eben im Song beschrieben wird. Trotzdem ist das Lied eher selbstironisch zu verstehen, da sich der Erzähler aufgrund seines Verhaltens ja auch als "Chump" (= Trottel) bezeichnet.
      Die zweite Hälfte ist im Prinzip der Intro-Song zum nachfolgenden Longview, da das Ende von Chump gleichzeitig der Anfang von diesem Lied ist. (Ähnlich wie bei Holiday und Boulevard Of Broken Dreams)

    • Longview
      Singleauskopplung Nummer 1. Beginnt wie oben erwähnt nur mit Schlagzeugspiel aus dem vorherigen Song, bis die charakteristische Bassline einsetzt und der Song so wirklich beginnt. (Diese hat Bassist Mike Dirnt nach Angaben der Band auf LSD geschrieben.) Ansonsten wechselt der Song immer wieder zwischen leisen Strophen und lautem Refrain mit Powerchords, wie man es auch von anderen Liedern kennt.
      Mit dem Text an sich kann sich wohl jeder identifizieren, der keine Motivation oder Inspiration für irgendetwas hat bzw. hatte und einfach nur vor sich hinlebt. In der Tat wird hier auch eine Person beschrieben, die arbeitslos ist und den ganzen Tag nur mit fernsehen, kiffen und Selbstbefriedigung verbringt. Auf der anderen Seite ist sich diese Person über ihren Zustand bewusst und bittet sogar um Hilfe, kann aber anscheinend aus eigenem Antrieb nichts an der Situation ändern, da sie sich wie ein Versager fühlt.Das Musikvideo zeigt die Band in einer Wohnung, in der Billie Joe und Mike zuvor wohnten. Während der Strophen sieht man Ersteren auf einem Sofa sitzen, das er im Verlauf des Videos zerstört. Ist sogar für damalige Green Day-Verhältnisse relativ lang und für mich wahrscheinlich auch das beste Lied auf diesem Album. ("Longview" ist übrigens der Name einer Stadt in Washington, wo das Lied das erste Mal gespielt wurde.)

    • Welcome To Paradise
      Dieses Lied ist eigentlich nur eine Neuaufnahme des Titels vom Vorgängeralbum Kerplunk, wobei diese Version hier vor allem von der Audioqualität (und damit auch Billies Stimme) her besser klingt. Von einem "Paradies" wird hier aber wahrlich nicht gesungen, eher das genaue Gegenteil ist damit gemeint. In erster Linie geht es hier aber nicht nur um das Leben in einem Slum bzw. armen Gegend (Wobei das natürlich auch ein Bestandteil ist), sondern vielmehr darum, aus seinem Elternhaus auszuziehen und mit den damit verbundenen Veränderungen umzugehen. Anfangs bedauert der Erzähler noch, dass er hier lebt, im Verlauf des Stücks hingegen gewöhnt er sich an das Leben im (ironisch beschriebenen) Paradies, weil es eben sein Zuhause ist. Ein Musikvideo zur zweiten Single gab es nie wirklich, auch wenn eine Live-Version als dieses bezeichnet wird.
      Highlight des Songs ist das Bass-"Solo" um ca. 1:55 und alles darauffolgende. Bin aber auch irgendwie froh, dass sie dieses Lied neu aufgenommen haben, da es im Original wirklich... "rauschend" klingt.

    • Pulling Teeth
      Das Lied handelt von einer untypischen Beziehung, in welcher die Frau den Mann körperlich missbraucht und nicht umgekehrt. Die Person befindet sich dabei im Zwiespalt, da sie die Beziehung nicht aufgeben möchte, andererseits aber offensichtliche Schäden davonträgt. Tatsächlich ist das Lied eher ein Witz. Nach einer Kissenschlacht mit seiner Freundin brach sich Mike Dirnt beide Ellbogen, woraufhin Armstrong beschloss, über seine "gewalttätige" Freundin dieses Lied hier zu schreiben. Kann mit den zwei Songs vor und nach sich aber nicht so wirklich mithalten und geht da etwas unter, die Melodie erinnert entfernt an die Beatles.

    • Basket Case
      "Do you have the time to listen to me whine about nothing and everything - all at once?" - Der Song handelt von Billie Joes Auseinandersetzung mit Angst und emotionaler Instabilität, da bei ihm damals eine Panikstörung diagnostiziert wurde. Er sagte selbst dazu: "The only way I knew how to deal with it was to write a song about it." Hier werden auch die Probleme beleuchtet, die so eine Störung in einer Beziehung mit sich bringen kann. (Der Titel ist darüber hinaus ein slanghafter Ausdruck für einen besonders panischen Menschen.)
      Das Lied an sich ist relativ schnell und beginnt nur mit Gesang und Gitarre, bis dann auch die anderen Bandmitglieder einsetzen. Dürfte wohl darüber hinaus zusammen mit Track Nummer 10 das (durchaus zurecht) bekannteste Lied von Green Day auf dieser Platte sein. Relativ bekannt ist auch das zugehörige Musikvideo, das die Bandmitglieder als Insassen einer Einrichtung für psychisch Kranke zeigt.

    • She
      "She" ist der Titel eines feministischen Gedichtes, das Billie von einer Ex-Freundin gezeigt wurde, woraufhin er diesen Song mit identischem Titel schrieb. Es handelt von einer jungen Frau, die nicht weiß, was sie mit ihrem Leben anfangen soll, da ihr jeder vorschreibt, was sie zu tun hat, sie aber lieber ihren eigenen Weg gehen möchte. (Die selbe Ex-Freundin ist auch Gegenstand der Lieder Chump und Sassafras Roots.) An sich wirkt es irgendwie gefühlvoll, aber gleichzeitig auch nicht so wirklich. Keine Ahnung, wie ich das genau beschreiben soll, lol. Ist auch eine der wenigen Green Day-Singles ohne Musikvideo und eines von Billies Lieblingsliedern.

    • Sassafras Roots
      Die hier namensgebenden Sassafras-Wurzeln sind ein wichtiger Bestandteil von Root Beer, ergo spielt der Titel wohl auf den Konsum davon an. Im Prinzip wird hier aber von einer Person erzählt, mit der der Erzähler gerne Zeit verbringen würde, weil diese wohl nur ihre Zeit mit Nichtstun verschwendet. Wie vorhin bereits erwähnt ist damit wohl die Billies Ex-Freundin gemeint. Die Textpassage "Wastin' Your Time" ist hierbei auch ein wiederkehrendes Motiv, das immer wieder an die angesprochene Person gerichtet ist.

    • When I Come Around
      Den Song hat bestimmt schon jeder irgendwann einmal gehört, läuft afaik auch öfter im Radio. Jedenfalls beschreibt es Billie Joe Armstrongs Gefühle, wenn er seine Freundin Adrienne Nesser (die er später auch heiratete) nicht sehen konnte, da sie anfangs noch eine Fernbeziehung führten. Explizit geht es hier um eine Situation, in welcher die beiden einen Streit hatten und Billie erst einmal einige Zeit alleine verbringt. Er bekräftigt auch nochmals seine Hingabe zu ihr und sagt, dass sie einfach warten solle, bis die richtige Zeit gekommen ist und sie mit ihrer Beziehung fortfahren können. ("When he comes around" eben.)
      Ist gleichzeitig auch das Lied auf dem Album, das am wenigsten vom Punk-Einfluss geprägt ist. Dementsprechend auch ein ziemlich schlichtes Riff, aber manchmal macht vielleicht genau diese Eigenschaft einen guten Song aus. "When I Come Around" wurde auch trotz der hohen Beliebtheit erst einmal nicht als Single veröffentlicht, um die Albumverkäufe anzukurbeln.

    • Coming Clean
      Hier beginnen die einzelnen Tracks jetzt relativ kurz zu werden. Dieses Lied beschäftigt sich mit Billie Joe Armstrongs Bisexualität (der er sich in seiner Jugend immer mehr bewusst wurde) und generell mit den Problemen, die homosexuelle Personen beim Outing immer noch haben. "Clean" wird man dann praktisch dadurch, dass man diese Geheimnisse enthüllt, die man aus Angst vor negativer Reaktion über lange Zeit in sich hineingefressen hat.

    • Emenius Sleepus
      Ist der einzige Song (wenn man den Hidden Track nicht mitzählt), der von Mike Dirnt und damit nicht von Billie Joe Armstrong geschrieben wurde. Leider ein etwas schwächerer Song, in dem es darum geht, dass jemand einem alten Freund nach längerer Zeit mal wieder begegnet und dann sieht, wie sehr sich dieser im Gegensatz zu früher verändert hat, was ihm sauer aufstößt. Schlecht ist er nicht wirklich, aber das Niveau kann er auch nicht wirklich aufrecht erhalten.

    • In The End
      Das ist wieder so ein gesellschaftskritischer Song. Den hier beschriebenen Leuten ist es nur wichtig ist, wie sie von anderen wahrgenommen werden und gehen deswegen keine auf richtigen Gefühlen basierenden zwischenmenschlichen Beziehungen ein, sondern nur solche, die sie selbst in einem besseren Licht dastehen lassen. In Wirklichkeit ist der Song auch über Billies Mutter und ihren Ehemann (Sein leiblicher Vater starb ja an Speiseröhrenkrebs) geschrieben worden, da er ihnen genau dieses Verhalten vorwirft. Ist aber wieder zu kurz, um wirklich Fahrt aufzunehmen, trotzdem ein gutes Lied.

    • F.O.D.
      Fast am Ende. ): Falls einem der Titel hier gar nichts sagt: Ist eine Abkürzung für "Fuck Off and Die", was die Bedeutung des Textes eigentlich ganz gut in ein paar Worten zusammenfasst. Ich denke, dass jeder schon einmal die Erfahrung machen musste, dass man mit einer Person auskommen muss, die man absolut nicht ausstehen kann. Der Song selbst beginnt extrem ruhig, indem man nur Billies Stimme und eine Akustikgitarre hört, wird dann aber (wie so oft) gegen Ende relativ laut. (Eventuell beschreibt das auch das allgemeine Gefühl, das der Song vermitteln soll, aber das wäre vielleicht zu viel hineininterpretiert. Jedenfalls kann es gut sein, dass diese Gefühle gegenüber jemandem dann einfach aus einem herausplatzen, was das aggressivere Spiel verdeutlichen soll.) Ist ein gelungener Abschluss und vermittelt auch eine ganz eigene Stimmung.

    • All By Myself
      Ist nur ein Hidden Track, der einige Zeit nach dem Ende des vorherigen Titels startet, kann man dementsprechend auch nicht wirklich als eigenständigen Titel zählen. Prinzipiell geht es hier um einen jungen Mann, der sich zu dem Haus eines Mädchens aufmacht, dieses aber nicht findet, woraufhin dieser masturbiert. Die ganze Performance ist ziemlich unorthodox, weswegen davon auszugehen ist, dass der Titel doch relativ... spontan aufgenommen wurde, lol. Gesungen und geschrieben übrigens ausnahmsweise vom Schlagzeuger Tré Cool.

    -Fazit:
    Dookie ist ein Album, das das relativ "tote" Genre des Pop-Punk bzw. Punkrock wieder zum Mainstream gemacht hat, indem es stark von dem Hype um Nirvanas Nevermind profitierte und den Markt für andere Genrevertreter wie The Offspring öffnete. Allmusic bezeichnete das Album in Folge dessen auch als annähernd so revolutionär wie Nevermind.
    Auf jeden Fall würde ich das Album hier wohl kaum vorstellen, wenn ich es nicht auch empfehlen würde. Kenne auch fast jeden Ton auswendig, wobei mir bei jedem Hören immer wieder auffällt, was für ein guter Songwriter Billie Joe Armstrong damals schon war. (Hervorheben sollte man an dieser Stelle vielleicht noch die Tatsache, dass die meisten Tracks eher sarkastisch bis selbstironischen Charakter aufweisen, der z.B. durch Pulling Teeth deutlich wird.) Kann eigentlich jedem, der irgendetwas mit diesem Genre anfangen kann ans Herz legen, sich zumindest einmal die fünf Singles anzuhören, da diese wirklich zum Besten gehören, was Green Day (und generell das "Punk-Revival") in der frühen Phase zu bieten hatte. Eventuell sollte man sich das ganze Album aber auch eher ganz anhören, da da kein wirklich schlechter Song dabei ist und sich die Songs vom groben Aufbau sowieso so ähnlich sind, sodass es irgendwie auch obsolet wäre, sich nur einzelne Lieder rauszupicken. Kein Wunder also, dass das Album ein großer Erfolg wurde, sich an die 20 Millionen Mal verkaufte und den "Grammy Award for Best Alternative Music Album" 1995 gewann.
    Die Produktionszeit für das Album war darüber hinaus übrigens extrem kurz: Drei Wochen im Studio, von denen zwei Tage nur für die Gesangsaufnahmen verwendet wurden. Der Albumtitel (der wirklich zu deutsch "Fäkalien" heißt) spielt dabei auf die Verdauungsstörungen an, die die Bandmitglieder durch die ungesunde Ernährung auf Tour bekamen. Ikonisch ist auch in gewisser Weise das Cover, das die East Bay darstellen soll, wo die Band ursprünglich herkommt. (Hat bestimmt eine Kontroverse ausgelöst, weil uuuh, da werden Bomben abgeworfen.)
    Äh.. anhören. :smalleyes:


    [background=#cba72c]

  • Titel: American Beauty/American Psycho
    Interpret: Fall Out Boy
    Erscheinungsdatum: 16. Januar 2015
    Genre: Pop Punk, Pop Rock
    Label: Island, DCD2
    Länge: 39:01


    1.) Irresistible
    "You ought to keep me concealed just like I was a weapon. I didn't come for a fight but I will fight til the ending."


    "Irresistible" ist der Opening Track des neuen Fall Out Boy Albums. Es geht darum, dass echte Liebe oft wehtut und sich vielleicht gerade deshalb so richtig anfühlt. Pete Wentz, der Bassist sagt dazu: "Sometimes it's hard not to love what can hurt us the most." Manchmal ist es schwer, nicht das zu lieben, was uns am meisten verletzen kann. Ich finde dabei geht es auch um diese Verwundbarkeit, die man hat, wenn man zulässt, dass einen jemand liebt. Für mich hat das ganze auch ein bisschen mit so einer Art Sadismus zu tun, wo man fast schon provozieren will, vom Partner 'verletzt' zu werden: "I love the way you hurt me, baby." Der Song gefällt mir insgesamt sehr gut und ist meiner Meinung nach ein sehr gelungenes Opening für dieses großartige Album.


    2.) American Beauty/American Psycho
    "I'm the best worst thing that hasn't happened to you yet."


    Der Titel Track (und damit auch das ganze Album) sind schon vom Titel her interessant. Sowohl American Beauty als auch American Psycho sind Filme. In diesem Lied charakterisiert sich das lyrische Ich als 'American Psycho' der sich in eine 'American Beauty' verliebt. Er beschreibt, dass er praktisch nur schlechte Intentionen hat und die Person, in der er sich verliebt hat ruinieren wird. Gleichzeitig liest man raus, dass er wenig Interesse an einer festen Beziehung hat. Pete Wentz beschreibt das Lied als 'artistically interesting but also just fun'. Ich finde diese Beschreibung sehr treffend, da das Lied zwar interessante, auch durchaus tiefe Elemente enthält, aber einfach Spaß machen soll. Der Song macht definitiv gute Laune und löst, wie fast jedes Fall Out Boy Lied, den Drang aus, irgendwas kaputt zu machen oder wegzulaufen.


    3.) Centuries
    "Cause I'm the opposite of amnesia. And you're a cherry blossom, you're about to bloom. You look so pretty but you're gone so soon."


    Centuries war das erste Lied, das ich vom neuen Album gehört habe. Es ist eine Hymne für die 'weird kids', die immer ein bisschen Aussenseiter bleiben. Fall Out Boy bezeichnen sich damit praktisch als Leader der Aussenseiter, die trotzdem etwas schaffen können, an das man sich erinnern wird. Sie bezeichenen Mainstream Künstlern, die mal ein, zwei Hits haben und dann wieder verschwinden, als Kirschblüten. Diese sind zwar schön anzusehen, aber verblühen sehr schnell. Die Band hingegen möchte etwas schaffen, das bleibt und einen Unterschied macht. Ich finde das Lied unglaublich motivierend und es gibt eben auch gut diese Einstellung wieder, dass man etwas 'anders' machen will.


    4.) The Kids Aren't Alright
    "And with the black banners raised as the crooked smiles fade. Former heroes who quit too late."

    Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Dieses Lied ist eins der besten Lieder, die FOB jemals gemacht haben. Es geht auf der einen Seite darum, dass man sich nicht immer gut fühlen muss und dass es völlig okay ist, nicht okay zu sein. Auf der anderen Seite ist da diese Nostalgie, dass man wieder ein 'Held' sein will, wie früher. Da geht es ein bisschen um die Angst davor, erwachsen zu sein. Die ganze Atmosphäre des Songs ist mitreißend und man kann gar nicht anders, als den Text auf sich selbst zu beziehen.


    5.) Uma Thurman
    "I can move mountains. I can work a miracle. Keep you like an oath, may nothing but death do us part."

    Ja, in dem Song geht es tatsächlich um Uma Thurman. Die Band wollte einen Song machen, der dieses Quentin Tarantino Feeling rüber bringt und ein Tribut an die starken Frauen der Pop Kultur ist. Die Faszination mit Uma Thurman ist vor allem damit zu begründen, dass sie Rollen spielt, in denen sie eine starke Frau ist, die ihr Leben selbst in die Hand nimmt. Ich finde den Song extrem eingängig, hab ihn nach dem ersten Hören bestimmt 20 Mal hintereinander gehört.


    6.) Jet Pack Blues
    "I got those jet pack blues. Just like Judy. The kind that make June feel like September. I'm the last one that you'll ever remember."


    Vielleicht mein Lieblingslied von diesem Album. Ein Lied mit einem eher melancholischen, fast schon verzweifelten, Unterton. Man findet viele Referenzen an Filme und Schauspieler. Mit Judy ist Judy Garland gemeint, die unter anderem für ihre Blues Songs bekannt war. Sie starb an einer Überdosis Schlafmittel, so wie es Pete Wentz auch fast gegangen wäre (Er überlebte einen Selbstmordversuch). Dieses Lied ist für mich fast schon das Gegenteil von 'Centuries', da es unter anderem um die Angst geht, vergessen zu werden. Ich liebe den Song, weil ich mich gut damit identifizieren kann und der Refrain so 'catchy' ist.


    7.) Novocaine
    "I'm just a problem that doesn't wanna be solved. So could you please hold your applause? Take this sideshow and all it's freaks and turn it into the silver screen-dream."
    Pete's Aussage zum Song: "let no one tell you that you care too much. let no one tell you that your voice doesnt matter. wake up. this is our culture." Ich kann kaum etwas hinzufügen, weil es so treffend ist. Ein sehr aggressiver Song, der dazu anregt irgendwas zu verändern, irgendwas zu bewegen. Es geht darum, dass starke Gefühle oft negativ angesehen werden und die Menschen, die sie haben als 'Freaks' abgestempelt werden. Für mich ein weiterer Lieblingssong, der auch musikalisch den aggressiven Text wiederspiegelt.


    8.) Fourth Of July
    "You are my favorite "What If?", you are my best 'I'll never know'"


    Ein Song über eine vergangene Beziehung, der man hinterher trauert. Man fragt sich, was alles anders gewesen sein könnte und merkt, dass man die Person immer noch vermisst. Die Beziehung wird mit einem Feuerwerk verglichen, dass zu schnell abgebrannt ist und nun nicht mehr neu entfacht werden kann. Man bereut, dass man die ganze Sache nicht ernster genommen hat und jetzt alleine da steht. Ich kann mich mit dem Song nicht so identifizieren, weil ich meinem Ex mit Sicherheit nicht hinterher trauere. Aber trotzdem finde ich das Lied sehr schön, auch weil man den Inhalt durchaus auf eine vergangene Freundschaft beziehen kann.


    9.) Favorite Record
    "You were the song stuck in my head. Every song that I've ever loved."

    Erstmal Daumen hoch an die Band, dass sie in dem Lied eine Referenz an 'Dead on Arrival' machen, weil das einer meiner Lieblingssongs von 'damals' ist! In dem Lied geht es um das Gefühl in jemanden Hals über Kopf verliebt zu sein. Das einzig traurige dabei ist, dass er in der Vergangenheits-Form schreibt und diese Beziehung wohl nicht mehr besteht. Die Gefühle kann ich aber durchaus nachvollziehen und ich finde den Vergleich einer geliebten Person mit einem Lied, dass einem nicht aus dem Kopf geht, sehr schön und treffend.


    10.) Immortals
    "I'll be the watcher of the eternal flame. I'll be the guard dog of all your fever dreams."


    Der Titel Song von 'Big Hero 6', den die Band eigens dafür geschrieben hat. Da ich den Film nicht gesehen habe, kann ich jetzt nicht genau sagen, was der Text genau damit zu tun hat. Aber ich mag den Song gern und finde ihn sehr motivierend. Für mich persönlich geht es darum, seine Zeit zu nutzen und sich irgendwie 'unsterblich' zu machen. Von daher passt der Song auch gut in das gesamt Schema des Albums.


    11.) Twin Skeleton's (Hotel in NYC)
    "I just need enough of you to dull the pain. To get me through the night until we're twins again."


    Der Abschluss Track des Albums handelt von dem Wunsch mit jemandem sehr verbunden zu sein (eben wie Zwillinge). Allerdings ist diese Beziehung fast schon 'toxisch', da das lyrische Ich die andere Person benutzt um die eigenen Schmerzen zu lindern. Man will eine Art permanenten Partner haben, der nicht wie alle anderen nur kurzlebig ist (daher die Metapher des Hotelzimmers, da Hotelzimmer nie permanent sind.) Ich denke der Titel ist zudem eine Referenz an das Cover von FOB's Greatest Hits Album, dass zwei Skelette in einem Raum zeigt. Außerdem fällt mir noch ein, dass es ja diese Theorie gibt, dass Zwillinge in Wahrheit wiedergeborene Liebende sind, die gemeinsam Selbstmord begangen haben. Aber das ist nur eine Idee. Jedenfalls mag ich auch diesen Song sehr gerne.


    Fazit:


    American Beauty/American Psycho ist ein beeindruckendes Album, mit dem FOB sich weiterentwickelt haben. Es greift viele Themen von 'Save Rock and Roll' auf, aber führt auch völlig neue Ansätze ein. Interessant finde ich vor allem, dass es auf der einen Seite darum geht, dass man Angst hat vergessen zu werden, aber auf der anderen Seite eben auch darum, dass man etwas schaffen will, was bleibt. Ich würde jedem, der Pop Punk mag, aber auch jedem, der vielleicht nicht so viel damit anfangen kann, raten mal reinzuhören und sich selbst eine Meinung zu bilden.