Musikalben

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“
  • Achtung, es handelt sich um eine Albumpräsentation eines Rappers, der beleidigende Wörter, Drogenbegriffe und viele andere illegale Dinge verwendet/schildert. Wer da kein Bock drauf hat, sollte es sich nicht geben. Wer offen für Neues ist oder solche Musik eh feiert, der wird seinen Spaß mit Eros haben.





    EROS - Rin


    BASICS


    Rin, einer der momentan am meist gehyptesten Rapper. Bekannt geworden u.a. als Feature von dem Österreicher (auf den ich später nochmal zu sprechen komme!) Yung Hurn in seinem bekannten Lied Bianco und Legende Shindy in Hallelujah, hat sich Rin mit mehreren Einzelveröffentlichungen, v.a. Bros, zu einem absoluten Hype entwickelt. Er war ein Act auf dem Splash 2017 und sein Debütalbum Eros wurde lange erwartet. Nun ist es etwa 1 1/2 Monate veröffentlicht und, entgegen der Erwartungen, ist es nicht der absolute Überflieger; es spaltet in gewisser Maßen die Rapfans. Einige lieben es, einige nennen es inhaltslos. Was ist es denn nun?


    Rin macht "Cloud-Rap", ein Genre, das eigentlich aus den USA kommt. Es identifiziert sich durch "wolkige", verträumte Sounds und teils tiefgründigen Texten. Cloud Rapper in den USA grenzen sich schon stark von "Gangster"-Rappern ab. Falls ihr mal ein Beispiel hören wollt, gönnt euch irgendwelche Songs von Lil Yachty.


    Trackliste
    1. Intro / Liebe
    2. Blackout
    3. Bass
    4. Bros
    5. Vagabundo
    6. Arrêté (Skit)
    7. Ich will dass du mich brauchst
    8. Dizzee Rascal Type Beat
    9. Doverstreet
    10. Nightlife
    11. Gamma
    12. Colette
    13. Sag mir wenn du high bist
    14. Monica Belluci
    15. Aretha Franklin Freestyle



    CLOSER LOOK


    Intro / Liebe
    Sicherlich - es ist immerhin auch ein Intro - das musikalisch am wenigsten "Lied" nennbare Stück auf dem Album. Rin spricht mehr als dass er rappt und redet von Liebe und Hass. Interessant ist, dass er eigentlich das Wort Liebe aber gar nicht verwendet in dem Song. Und schnell wird klar: Irgendwie sieht es mit der Liebe nicht so gut aus. Stattdessen spricht er deutlich aus, dass er die Person, an die sich das Lied richtet, hasst. Er schildert eine Art von Beziehung, jedoch stets in der Vergangenheitsform. Es ist also eine Art Liebeskummer-Ballade und das gleich zum Einstieg ... Ich weiß nicht, ob man da nicht eventuell sogar auf eine Art "Hintergrund des ganzen Albums" schließen lässt. Musikalisch ist das Lied weder ein Ohrwurm, noch ein Partysong. Kann mir vorstellen, dass das in wenigen Playlists landet, auch nicht in meiner - zugegeben. Aber textlich ein interessantes Werk.


    "Ich hasse dich aus tiefstem Herzen
    Es tötet alles in mir"



    Blackout
    Partyhymne! Nein wirklich, ich weiß nicht wie's bei euch so ist, aber hier in Frankfurt ist Blackout innerhalb kürzester Zeit eines der Lieder gelaufen, was einfach jede Nacht und überall läuft. Der Beat pusht, Rin rappt laut und "aggressiv", der Text handelt - wie eigentlich fast immer - von Marken, Bitches und Drogen. Das Lied überzeugt vor allem durch seinen Beat und seine eingängige Hook ... "Es ist Blackout, Shawty kriegt ein Blackout" kann sich doch fast jeder merken! Hier haben wir auch direkt das erste Beispiel für die ständigen Wiederholungen, die sich über das ganze Album ziehen. Rin schafft es damit, dass seine Songs schnell in den Ohren der Hörer bleiben: Bisher gut gelungen!


    "Ich kaufe Duty-free zehn Stangen Kippen
    Komm, wir geh'n in eine Gasse und wir kiffen
    Baby relax, meine Jacke Steep Tech
    Denn sie liebt es, wenn es von Supreme ist"



    Bass
    Das chilligste Lied des ganzen Albums, mit ziemlicher Sicherheit. Bass ist einer der Hits von Eros. Der Beat ist ein Meisterwerk, der Synthesizer lässt das Lied fast schon hypnotisch wirken, was durch die ständige Wiederholung einzelner Zeilen ("Ich liebe Kippen", "Ich will Bass", "gib mir mehr") nur noch versteckt wird. Die ständigen Ausrufe, die man leise im Hintergrund nach den Lines hört ("H**rensöhne", "fette Fische", "ohh Junge", "übel teuer", ...) lassen das Lied noch mehr grooven. Was den Lyrics angeht knüpft Rin ziemlich genau an Blackout an: Selbstdarstellung pur. Allerdings beginnt hier langsam das, was (mMn) das Album vollkommen ausmacht: Rin erzeugt einen Vibe. Supreme, Marlboro, Apple, ... Das sind Marken und Dinge, die irgendwie Status haben und zeigen. Rin zeichnet ein möglichst cooles Bild von sich und das gelingt ihm. Wer sich damit identifizieren kann, findet hier schnell ein Zuhause in dieser Musik.


    "Ich find', es passt, was ich mach'
    Ich bin Produkt meiner Jungs und meiner Stadt
    Pulverfass voller Feelings, voller Hass
    Mein Bruder Ash schlägt und Kiefer machen Knack"



    Bros
    Okay, hier haben wir die wahre Partyhymne. Na ja, irgendwie sind es beides Partyhymnen. Mir persönlich geht Bros fast schon ein bisschen auf die Nerven, aber hier sind sich selbst die Kritiker einig: Das ist ein krasser Song. Der Beat ist auch hier absolute Weltklasse und Rin muss sich wirklich bei seinen Produzenten für diese Werke bedanken! In diesem Lied kommt textlich die Ich-Mach-Was-Ich-Will-Attitüde des Rappers erstmal wirklich richtig deutlich zum Vorschein (s. Zitat unten, dort sogar wortwörtlich): "Baby" hört erstmal Rin, danach vielleicht auch noch ein bisschen Drake ... Ganz schön hoher Sockel, auf den sich Rin stellt, mit so einem Lied aber vollkommen in Ordnung. Auch wenn Bros auch der Werbesong für Marlboro Gold sein könnte, schafft Rin "den" deutschen Ohrwurm des Jahres mit diesem Lied.


    "Zehn Packung'n Marlboro Gold und ein Gin
    Alle machen Scheiße, ich mach, was ich will
    Baby hört mein Tape und dann Drake
    Baby hört mein Tape und dann Drake"



    Vagabundo
    Unruhiger Beat, schnell gerappter Text, wieder viele Wiederholungen. In dem Lied geht's um Rins Chayas. *lach* Tatsächlich sagt er in dem Lied irgendwie auch nichts anderes, in der Hook wiederholt sich die Zeile "Denn ich bin ein Vagabundo" durchgehend, welche aussagt (spanisch) dass er ein "Landstreicher" sei. Er kommt nachts nicht heim, sondern pennt auswärts - bestimmt bei einem Kumpel! Rin schildert hier schöne Aktivitäten mit seinen Frauen, malt diese mit raptechnisch sehr ansehlichen Elementen super aus und nutzt diesen aufmischenden Beat um ein Lied zu erzeugen, was nur eine Aussage hat und trotzdem breiter wirkt. Obwohl das Gesamtbild gewöhnungsbedürftig ist und nicht jedem gefällt ist Vagabundo mit Sicherheit das Lied, was verheißt, dass wir von Rin (hoffentlich) noch Großes zu erwarten haben ...


    "Renne weg in Yamamoto
    Sie wird nach mir suchen – SOKO
    Und immer wenn ich sage, "No no"
    Schießt sie mit der Liebe *pow pow*"



    Arrêté (Skit)
    Langsam wird's interessant ... Während Rin bisher noch von seinem Style und seinen Frauen, sowie seinem Konsum berichtet hat, wird es in Arrêté langsam ernster. Das Lied handelt von "BabyBaby". Man kann das so bezeichnete Mädchen wohl durch viele x-beliebige Frauen ersetzen, doch auf jeden Fall kommt sie auch in anderen Liedern vor. An der Stelle kann man sich mal fragen, ob hier eigentlich immer jemand anderes zu denken ist (wie es Vagabundo andeutet), oder ob die im Intro besungene Ex (?) von Rin nicht vielleicht doch eine größere Rolle spielt als man zunächst denkt. Interessant ist übrigens auch der Titel: Arrêté ist französisch und bedeutet soviel wie "Hör auf". Das Zitat unter diesem Abschnitt sagt meiner Meinung nach auch dazu schon einiges aus. Kein Kondom? Interessant, ist eigentlich Baby damit auch einverstanden, wenn sie doch eigentlich die ganze Zeit ruft "Hör auf"? Baby scheint allgemein auch nicht so der Hammer zu sein, denn sie ist wohl weder beliebt, noch wollte er groß was von ihr außer Geschlechtsverkehr ... Letztlich hat er doch Gefühle und liebt sie. Bezug zum Intro? Denkbar. Das Wortspiel mit den Gefühlen zeigt, dass Rins Fähigkeit weit über reine Wiederholungen, wie sie natürlich auch in dieser Hook vorkommen, hinausgeht.


    "Ich benutz' kein Gummi, weil es Liebe ist
    Und ich scheiß auf alle Bitches, die beliebter sind
    Kann Gefühle nicht zähl'n, weil's zu viele sind
    Ich wollte eigentlich nur ficken, doch ich liebe dich"



    Ich will dass du mich brauchst
    Gottgleicher Beat, kaum Text. Der Titel ist Programm, diese Zeile wiederholt Rin sogar noch öfter als er Marlboro Gold in den Mund nimmt (wer checkts). Tatsächlich zieht sie sich durch das ganze Lied. Ich will dass du mich brauchst ist eines der bereits im Voraus veröffentlichten Lieder gewesen, erfuhr allerdings auf Eros noch einen kleinen Zusatz. Die Zeilen "Maria, Maria, komm geh an dein Handy" und alles danach sind hinzugefügt worden und fast schon als eigenes Lied zu verstehen. Das Zusammenlegen zweier Lieder in eines - das ist ein Stilmittel, das Rin auch noch bei einem weiteren Song verwendet hat, dazu später mehr. Interessant ist, dass Rin in diesem Lied einen betrunkenen Eindruck macht, teilweise wirken Zeilen wie "Ich hab kein' Selbstbewusstsein, brauch dass du mich brauchst" fast schon ein wenig ironisch. Wie das Lied zu verstehen ist, bleibt jedem selbst überlassen, kommt man darüber hinweg, dass das Lied eben relativ monoton ist, ist es meiner Meinung nach eines der besten Lieder des Albums. Die Aussage des Liedes ist eindeutig und warum überhaupt um dieses Gefühl des Liebeskummers so krass drumherum reden? Mit sehr wenigen Worten drückt Rin ein Gefühl aus, dass zumindest ich genau so kenne und ich denke da bin ich nicht alleine. "Maria" habe ich bisher noch nicht so ganz verstanden. Auf jeden Fall sind dort viele religiöse Bezüge und man kann schon ableiten, dass irgendwie ein Gebet von Rin nicht erhört wurde, bzw. irgendwas falsch gelaufen ist und Rin deshalb jetzt mit Maria "sprechen" möchte. Im übertragenen Sinne also: Hey Gott, warum hast du mir meine Freundin weggenommen? Das ganze Lied hat denke ich auch einen großen Bezug zum Intro und ist damit wirklich interessant. Ansonsten ist der Vibe, der im ganzen Lied erzeugt wird einfach so stark, dass ich's einfach auch heute noch bei jedem Anhören fühle. <3


    "Ich bin alleine hier, ich brauch's, dass du mich brauchst
    Ich bin alleine dort, ich brauch's, dass du mich brauchst
    Ich hab' kein Selbstbewusstsein, brauch's dass du mich brauchst
    Babe, keine Ehre, Babe, ich brauch's, dass du mich brauchst"



    Dizzee Rascal Type Beat
    Kann mir den Titel halt immer noch nicht ganz merken. Dizzel Rascal ist halt irgendein Musiker von dem ich - trotz weit gefächertem Musikgeschmack und großem Interesse an der Marterie im Allgemeinen - noch nie gehört habe, macht wohl Hip Hop. Warum das jetzt ein "ähnlicher Beat" ist oder so weiß ich daher nicht, mit dem Titel kann ich also nichts anfangen. Das Lied ist eigentlich ganz chillig, wirkt auf mich aber teilweise wirklich einfach wie ein Filler. Ich mags ehrlich gesagt nicht so. Mag zwar einige Lines daraus, wie bspw. die unten zitierte, aber finde das Lied ansonsten relativ leer. Soll wohl so eine Art "Schaut mal, was ich erreicht habe, ich bin krass, jetzt braucht ihr gar nicht angekrochen kommen"-Stereotype sein, den man ja von vielen Rappern kennt, aber na ja ... Superman-Bezug ist aber cool! PS: Wenn Rin einen Güter noch mehr bewirbt als Marlboro Gold (wo wir uns übrigens sicher sind, dass er mit denen einen Vetrag hat ...), dann ist es Supreme. In jedem Lied. In jedem - verdammten - Lied. Aber irgendwie ist Supreme halt auch cool, wa?


    "Scheiß auf sechzig Euro für die Bahn, ich zahl's nicht
    Das ist der Ich-hab'-no-Monedos-und-fahr'-Bahn-Shit
    Das ist der So-darf-ich-nicht-mit-dem-Auto-fahr'n-Shit
    Das ist der So-halten-mich-Bullen-an-und-fahnden
    Scheiß auf Ape, trage 'preme, everyday
    Deine Freundin zahlt fürs Chillen mit Gramm Haze"



    Doverstreet
    Auch eines meiner Lieblingslieder vom Album. Beat ist ganz cool, hätte aber teilweise etwas aggressiver sein können für meinen Geschmack, was hier aber wirklich cool ist, ist einfach der Text und Rins Art zu rappen. Unglaublich chilliges Lied, mit ziemlich lässigem Text, den man sich gut geben kann, wenn man selber gerade mit den Jungs, respektive Mädels, unterwegs ist bzw. kurz davor ist, gleich irgendwo was zu starten. Textlich gehts hier halt um seine Jungs, Drogen (jaa, tatsächlich ist mit grün und weiß Gras und Koks gemeint lol) und natürlich wieder jede Menge Namedropping. Es baut eine chillige Atmosphäre auf, er rappt vom Zocken und wie er sich bei Dover Street paar Sachen bestellt. Warum eigentlich nicht? Ein Lied, was den chilligen Vibe, der bereits durch Bass sehr stark aufgebaut wurde, weiterhin aufgreift.


    "Brüder fragen: Bruder, was geht?
    Einer Weißwein, einer schmeißt Es (einer Es)
    Ich hab' mit dem Scheiß kein Problem"



    Nightlife
    Shawty, Babe, BabyBaby oder wie sie denn jetzt auch heißen mag ist wieder da! Und jetzt wird ihr endlich mal wieder ein ganzer Song gewidmet, meine Güte, wurde aber auch Zeit langsam. Hier gehts um Party und Drogen, kiffen, Alkohol und Teile schmeißen. Gut, wer drauf steht feiert das Lied bis in die Unendlichkeit und wer's nicht feiert, der halt nicht. Neben Party und Drogen spricht Rin auch eines der typischen Klischees an, dass Frauen auf Männer die sie irgendwann wohl eh verletzen (wie Rin) abfahren, weil ihr Vater sie schlecht behandelt hat. Es geht viel um Neid und das Ausbrechen aus dem alltäglichen Leben. Aufgrund all dieser Bezüge ist Nightlife für mich textlich eins der besten Lieder, auch wenn der Text an sich sehr viele Wiederholungen und nicht allzu große Strophen hat. Die Message ist eindeutig, vor allem etwas älteren Schülern und Studenten bestimmt bekannt und somit schafft Rin es auch in dem Lied die Gefühle seiner Zuhörer zu treffen und ihr Verlangen auszuformulieren. Ist doch eigentlich krass, wenn jemand es hinkriegt das, was man sich immer und immer wieder in tausend Variationen denkt und doch nicht ausprechen kann, einfach in wenigen Worten dahin rappt, oder?


    "Komm, wir rauchen vierzig Stangen Kippen, Mann
    Du siehst mich und du beißt dir auf die Lippen, ah
    Du gehst an allen vorbei wie 'ne Zicke
    Dein Herz ist so leer, so wie deine Mische"



    Gamma
    Und noch mal geht's um sie, aber interessanterweise scheint dieses Lied deutlich weniger oberflächlich als bspw. Nightlife, schon auf den ersten Blick. Berge die man nicht bewegen kann? Begleitung in die Hölle? Gott und Verzeihung? Da wirds doch irgendwie ziemlich tief. Textlich will ich zu Gamma nicht viel sagen, ich denke der Text sagt genug aus und ist relativ einfach (egal in welche Richtung) zu deuten, das soll ruhig jeder für sich selbst mal rausfinden, was er darin sieht. Gamma ist übrigens - denke ich mal - ein Bezug auf die vernichtende Gammastrahlung. Oder so. Tut jedenfalls weh das Lied, irgendwie so all over. Rin singt auch ziemlich viel in dem Lied und hier sieht man eindeutig dass Autotune sein Freund ist. Spätestens hier könnte man den Eindruck bekommen, dass Rin als Künstler selbst was seine Rap-/und Gesangstechnik angeht gar nicht sonderlich viel auf dem Kerbholz hat. Dennoch: Ebenfalls einer meiner Favoriten.


    "Und immer wenn wir streiten
    Lässt uns Gott auch dann alleine
    Den Teufel immer an der Seite
    Und der lässt uns nicht alleine"



    Colette
    Für mich so mäßig das komischste Lied des Albums, ich weiß immer noch nicht ob ich es echt gut oder doch einfach schlecht finden soll. Textlich mischt Rin hier eben sein Namedropping Markenhype mit Gefühlen und Wehmut. Raptechnisch ist hier vor allem die Pre-Hook große Klasse, aber ansonsten ist das Lied eher ziemlich ... eben. Der Beat ist nicht schlecht, aber auch nichts besonderes und so steht man ziemlich unentschlossen vor Colette. Wenn ich Colette google kommt eine französische Schriftstellerin ... Weiß man da genaueres? Ich glaube nicht. Wie auch immer, ebenfalls eher einer der Filler auf dem Album, oder ich bin noch nicht bis zum Kern durchgedrungen.


    "Sie hört mein Tape und dann Drake
    Baby sagt, „Ey, was geht?“
    Beyoncé, Say My Name
    Baby, soll ich Haze mitnehm'n?
    Chill' an Bushaltestellen und trinke den Woddi
    Baby will zu mir nach Haus'"



    Sag mir wenn du high bist
    Da haben wir es, das meiner Meinung nach beste Lied des Albums. Ohne lang zu fackeln: Für viele wohl eher verstörend, finde ich den Text dieses Liedes unglaublich aussagekräftigt. Doch fangen wir vorne an: Sag mir wenn du high bist beinhaltet nicht nur das genau so genannte Lied, sondern noch ein zweites Lied, welches man wohl mit "Komm' in meine Seele und verderb' mich" bezeichnen kann, auch wenn es keinen offiziellen Titel hat, hier ist also wieder dieses oben genannte Stilmittel zu finden. Das Lied ist mit über 6 Minuten Länge das längste des Albums. Im ersten Teil dieses Zweiteilers wiederholt Rin die Titelgebende Phrase sehr häufig, wechselt sie aber auch ab mit anderen, ähnlichklingenden Lines wie "Lass mich nicht alleine" oder "Ich will zwischen deine Beine". Insbesondere Letzteres sorgt dann doch eher für Aufsehen, erinnert fast schon ein bisschen an das mulmige Gefühl bei Arrêté und schreckt sicherlich auch einige ab. Tatsächlich finde ich die Aussage des ersten Teils aber eigentlich ziemlich krass, denn im Grunde kann man da bspw. reininterpretieren, dass Rin dieses Girl nur zu kriegen scheint, wenn sie unter Drogeneinfluss steht. Interessant wird es aber erst wirklich, wenn wir uns "Komm' in meine Seele und verderb' mich" anhören: Hier findet man wirklich guten, tiefgründigen Text und auch meine absolute Lieblingslines des Albums (siehe Zitat unten). Fast schon widersprüchlich wirken die Aussagen, doch letztlich ergeben sie Sinn. Rin dreht in diesem Lied den Spieß um, es wirkt eher so, als wäre diejenige, die er dort berappt, ein schlechter Einfluss auf ihn und nicht andersrum, so wie in fast allen anderen Liedern. Ich finde die Aussage, dass Menschen andere Menschen stark verändern können und starke Gefühle oft etwas aus jemandem machen, was dieser jemand eigentlich gar nicht sein wollte. Im Bezug auf "Sag mir wenn du high bist", kann man hier natürlich Drogen als Beispiel nehmen und auch das positiv oder negativ bewerten aber Fakt ist: Dieses Werk bietet so viel Interpretationsansätze, dass man gar nicht aufhören kann darüber nachzudenken (was einem bei mehr als 6 Minuten Länge auch schon mal so vorkommen kann, haha). Auch musikalisch ist Sag mir wenn du high bist ein großartiges Lied, vor allem der zweite Teil ist sehr hochwertig gerappt, der Beat ist ebenfalls auf ganz hohem Niveau und natürlich schafft Rin wieder das, was er mit eigentlich jedem Lied und somit dem ganzen Album schafft und auch schaffen will: Er erzeugt diesen Vibe. Diesen Vibe, den man nicht so ganz mit einem Wort erklären kann, aber der doch eindeutig ist. Unglaublich.


    "Baby, komm, wir machen uns gemeinsam kaputt
    Aus zwei werden eins, komm, wir teil'n unsre Luft
    Komm in meine Seele und verderb mich
    Und ich weiß ganz genau, dass du leer bist"



    Monica Bellucci
    Endlich geht's ans Eingemachte, hier kommt gleich der nächste Kracher. Das Thema dieses Lieds ist klar: Ecstasy, dessen Effekte und die Techno-Szene. Unter anderem der Berliner Club Berhain, der wirklich berühmt und berüchtigt ist, wird mehrmals genannt, ebenfalls werden Künstler wie A$AP Rocky genannt. Das alles schafft natürlich wieder ein starkes Bild von einer "Shawty" die eine ganz besondere Person ist ... "Sie will eine Molly in ihrem Drink haben" Will sie das wirklich? Das ist eine Frage, die in diesem Lied eigentlich irrelevant scheint, denn sie schmeißt sich ja quasi die ganze Zeit eine nach der anderen, aber bezieht man sich bspw. auf Arrêté wird einem doch wieder fast etwas mulmig, v.a. wenn man die Line "Nie Liebe von daheim / Hatte nie Liebe von daheim (keine Liebe)" (nein, (leider) kein Prinz Pi Bezug!) im Hinterkopf hat. Monica Bellucci ist einer der großen Hits des Albums, der Drake-ähnliche Beat und die ins Ohr gehende Hook, sowie das pikante Thema Drogenkonsum reißen einfach viele Menschen immer wieder dazu hin, es immer und immer wieder zu hören. Man kann das Lied, siehe Line "Sie will Gästeliste rein", auch gut auf "Nightlife" beziehen und Bezüge herstellen. Shawty wäre halt gerne auch dabei, mit Rin und so ... Aber ob sie das nicht im Nachhinein bereit, weil sie sich "beide kaputt" machen?


    "Shawty fühlt sich so allein
    Und deshalb schmeißt sie noch ein Teil
    Nie Liebe von daheim
    Hatte nie Liebe von daheim (keine Liebe)"



    Aretha Franklin Freestyle
    Und damit sind wir beim letzten Lied angekommen, ein Lied welches noch mal ordentlich Eindruck macht. Aretha Franklin ist eine der bekanntesten Sängerinnen der Welt, machte vor allem Soul-Musik und stand vor allem für Revolutionen für Frauenrechte und Rechte für Afroamerikaner. Insofern ist es interessant, dass Rin sein Lied nach ihr benennt, außerdem im Titel aber noch klarmacht, dass es sich um einen Freestyle handelt. Es ist außerdem das einzige Lied, in dem er zu Beginn spricht ohne Beat (was Rapper eigentlich relativ häufig machen). Das gesprochene hat kaum eine Aussage, leitet das Lied aber bereits ziemlich lässig ein. Der Beat ist erneut Weltklasse und die Hook "Lauf mit mir, lauf mit mir" brennt sich genauso schnell ein wie alle anderen. Textlich ist das Lied fast frei von dem üblichen Präsentieren von Marken und ähnlichem, es geht mehr um eine Frau, die als Kolumbianieren beschrieben wird (was übrigens öfters auf dem Album vorkommt). Rin äußert in dem Lied gefühlte und Warnungen. Warnungen an die Frau, die er da gerade besingt. Im unteren Zitat sieht man bereits, wo der Kontakt mit ihm hinführt und darauf sollte man sich wohl vorbereiten, wenn man sich auf ihn einlässt. Zum Abschluss greift Rin also wieder den Vibe auf, der sich durch das ganze Album gezogen hat. Musikalisch ist das Lied chillig, klingt wie die meisten anderen auch und wirkt dadurch etwas "unbesonders", je näher man aber hinguckt und auf den Text achtet, desto besser wird es. Träume? Hatte man mal.


    "Und weil er weg ist, bist du down mit mir
    Hol ein bisschen Ganja, rauch mit mir
    Du liegst in meinem Bett, vertraust du mir?
    Du hast Träume, ich verkauf' sie dir"



    CONCLUSION


    Eros ist ein interessantes Album. Musikalisch ist es nicht unbedingt eintönig, aber auch nicht außergewöhnlich abwechslungsreich. Rin bleibt seinem Cloud-Rap-Stil treu, wird sogar mit einigen Liedern noch verträumter. Bedanken kann er sich vor allem bei seinen Produzenten Lex Lugner x Minhtendo, die seinen teilweise doch nur mittelmäßigen Texten und Rapstil helfen, trotzdem sehr cool anzukommen. Rin wirkt unfertig und auch nicht unbedingt zufrieden mit sich selbst, aber Optimisten - so wie ich! - haben Hoffnung, dass Rin in Zukunft noch mehr aus sich rausholt. Jedenfalls ist kontrovers, ob das Album wirklich den großen Erwartungen gerecht wurde und Rin muss sich dem ständigen Vergleich mit Yung Hurn entgegenstellen, der mit Hits wie Popo oder Ok Cool natürlich alle Augen auf sich zieht.


    Thematisch ist zwischen dem für Rapper typischen, aber bei Rin doch irgendwie anders auftretenden, Angeberein und Selbstdarstellungen, eine Schwelle an Gefühlen zu erkennen, die einen überrascht. Rin rappt teilweise wirklich aus tiefster Seele und das scheint akzeptiert zu sein in der Rapszene. Und das ist cool. Auch wenn Eros in fast jedem Song entweder Marlboro Gold oder Supreme, in den meisten Fällen sogar beides, besingt und heiligt, erzeugt es eben gerade damit diesen Vibe. Diesen Vibe, den ich nicht in ein Wort fassen kann und ehrlich gesagt auch nicht in mehrere. Ich liebe das Album und höre es sehr oft, weil es das was ich fühle und denke auf den Punkt bringt. Nicht alles, aber einen großen Teil. Ich bin gespannt ob Rin in Zukunft noch mehr davon ausformulieren kann. Der Hype ist gerechtfertigt, jetzt muss er allerdings beweisen, dass er kein kurz auftretendes Phänomen ist, von dem bald keiner mehr redet. Im Endeffekt, stimmt mich dieses Album aber positiv, was diese Frage angeht.


  • LANG LEBE DER TOD - Casper



    BASICS


    Das vierte Studioalbum von Casper, erschienen vor etwa zwei Monaten am 01.09.2017, erregte viel Aufmerksamkeit in der Welt des Deutschraps. Es punktet vor allem durch die Ehrlichkeit, die "Kein Blatt vor dem Mund"-Attitüde. Weniger gefühlslastig, dafür aber gerade heraus und vor allem kritisierend, besticht Casper in gerade mal 10 Songs, die größtenteils unterschiedlicher nicht sein könnten.


    Trackliste
    1. Lang lebe der Tod
    2. Alles ist erleuchtet
    3. Sirenen
    4. Keine Angst
    5. Lass sie gehen
    6. Morgellon
    7. Wo die wilden Maden schlafen
    8. Deborah
    9. Meine Kündigung
    10. Flackern, flimmern




    CLOSER LOOK


    Lang lebe der Tod
    Der Introsong des gleichnamigen Albums war die erste veröffentliche Single, schockte und beeindruckte zugleich die Fans und Hörer des Rappers und kündigte bereits an, was von seinem Album zu erwarten war: Tiefe Bässe, traumatisch wirkende Stimmen und wenig Text bringen Gesellschaftskritik hier absolut auf den Punkt, nutzen tolle Stilmittel und schocken mit ganz direkten Aussagen. Die Hook, jeweils immer von einem anderen Artisten gesungen, wirkt von Mal zu Mal hypnotisch oder aggressiv, beängstigend oder wütend machend. Wie genau man das Lied jetzt interpretiert sei mal dahingestellt, aber die Ansätze sind klar. Von vielen als untypisches Lied bezeichnet, sagt mir Lang lebe der Tod seit dem ersten Tag unglaublich zu, da die Sounds unglaublich gut sind und das Lied so dermaßen in Mark und Knochen geht. Ihr müsst euch nur mal vorstellen, wie diese Bässe über ein ganzes Festivalgelände hallen ... Meiner Meinung nach ein netter Stilausrutscher und textlich auf hohem Niveau, v.a. aufgrund der Knappheit!


    Lass die Hunde los, lass die Hunde los
    Will sehen, wie die flehen, die sollen bluten, los!
    Dafür hab'n wir gezahlt, wir hab'n guten Grund
    Gutes Geld, verdammt, gib ihm die Kugel schon!



    Alles ist erleuchtet
    Das ist ja mal mit Abstand der coolste Sound und der technisch hochwertigste Rap, oder? Nicht umsonst wird Alles ist erleuchtet, was ebenfalls bereits im Voraus veröffentlicht wurde, eines der meistgefeierten Lieder des Albums und bspw. auch Intro-Song auf seiner Tour! Die Kritik nimmt ihren Lauf, dieses mal sind es nicht die Fans und allgemein die Menschheit, die an den Pranger gestellt wird, sondern es wird der Internet-Hype, die Instagram-Kultur und das "Sich zur Schau stellen" kritisiert - und wie! Bibi, DagiBee ... Erwähnung, die ich persönlich nicht nötig finde, weil ich glaube, dass die Message auch so rüberkommen würde und diese Wörter das Lied ein bisschen "uncooler" wirken lassen. Erwähnungen, die aber auch dadurch, dass sie eben so direkt genannt werden, einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Sehr gelungenes, kritisches Lied und erneut bleibt die eigentlich Casper-typische Gefühlsschiene außen vor ... Vielleicht im nächsten Song.


    Satire wirkt doch nur von unten arrogant
    Hier wird fröhlich oben in Logen geschunkelt und gelacht
    Was ein unendlicher Spaß, nimm in der Menge dein Bad
    Lach für den Teppich, jetzt wird jeder mal Star



    Keine Angst
    Tatsächlich ist der Titel, denn dieses Lied war in der Tat ein ziemlicher Aufatmer für viele Fans, als es vorreleased wurde: Typischer geht's nicht! Genau das sind die Casper-Lieder, die seine Fans so lieben. Gefühlvoller Text, fast schon poprock-ähnlicher Beat und ein schöner Refrain, der ins Ohr geht. Das Lied hat keine unbedingt tiefen Interpretationsmöglichkeiten offen gelassen, da es relativ eindeutig ist, was Casper damit ausdrücken möchte. Auf jeden Fall ein schönes, aber beschwichtigendes Lied für seine Fans. Ich persönlich habe es sogar eher bewertet mit 0815 und genau wie viele andere Lieder, u.a. auch weil ich seinen Genre-Umschwung sehr befürwortet habe, aber trotzdem mag ich das Lied sehr, denn es ist einfach ein guter Casper-Song!


    Würd' lieber sterben, als nach Hause geh'n
    Einfach loslassen im freien Flug
    Atmen, warten bis der Staub sich legt
    Ruhig Blut, alles gut



    Sirenen
    Ist ja irgendwie fast mein Lieblingslied vom Album geworden ... Das krankste Lied von Lang lebe der Tod ist Sirenen, da bin ich mir sicher. Unbedingt anhören! Das Intro, auch genannt Prolog, ist eine Anreihung von gemeinen, horrormäßigen Fragen, die auf den Zuhörer von psychedlisch, zur Polizeibefragen über den Tag des jüngsten Gerichts quasi jeden Zustand annehmen können. Nicht zuletzt ist es aber dann das eigentliche Lied, was mich so unglaublich beeindruckt. Tatsächlich scheint Casper in diesem Lied Polizeikritik auszuüben, auch wenn ich mir noch nicht 100% sicher bin, ob eventuell noch mehr dahinter steckt, immerhin lässt sich aus dem Zitat unter diesem Absatz auch eine Meinung zur Flüchtlingspolitik ableiten (googelt mal Paragrah 38a). Auf jeden Fall lässt sich beinahe jede Zeile auf Polizeikritik (bzw. ggf. einfach nur Gewaltkritik vom Staat ausgehend) beziehen ... Der Beat ist der Hammer, das ganze Lied erinnert mich stark an Lang lebe der Tod und es freut mich, dass Casper viel ausprobiert, was die Musik angeht. Diese etwas härteren, nicht so ganz melodischen Beats passen meiner Meinung nach sehr gut zu seiner Stimme und seiner Art zu rappen.


    Guten Morgen, wir sind am Arsch
    Lage ist SNAFU, ganz normal
    Passierschein, 38a
    Dort im Land, was Verrückte macht



    Lass sie gehen
    Musikalisch meiner Meinung nach eines der besten Lieder des Albums, textlich ebenfalls der absolute Hammer und somit ebenfalls einer meiner Favoriten des Albums. Finde zwar ehrlich gesagt den Inhalt des Textes nicht mal so krass wie jetzt in eigentlich allen Liedern die ich bisher beschrieben habe, aber dafür ist die gefeaturte Hook einfach richtig stark meiner Meinung nach und das Lied groovt einfach.


    Ich lieb' die Stimmung kurz bevor hier alles hochgeht
    Und selbst die Feinde meiner Feinde wollen mich am Boden sehen
    Alle meine Sorgen, lass sie gehen
    Die gehen über Bord, ich lass sie gehen



    Morgellon
    Vom Sound her bestimmt das seltsamste und am wenigsten gut hörbare Lied, dafür aber inhaltlich einfach unschlagbar. Hat mich ein bisschen an Prinz Pi erinnert und Zitate von ihm wie "Immer dann, wenn hier einer meint es kann auch anders sein, dann rennt ihr in die Wir-Machen-Das-Immer-Schon-So-Wand hinein" ... Morgellon kritisiert Fake News, Verschließung vor der Realität und das Aufgeben von eigenem Willen. Und zwar ziemlich endzeitlich, als stünden wir vor der Apokalypse. Aber wer weiß, vielleicht stehen wir da ja auch? Auf jeden Fall muss man sich das Lied sehr aufmerksam geben, weil er relativ viel zwischen Ironie und Ernsthaftigkeit wechselt und man sonst schnell mal etwas falsch versteht. Das Lied ist mega gut, was die Kritik angeht auf höchstem Niveau aber - und das stört allgemein wohl einige Casper-Fans - nicht so wie früher. Früher war das halt mehr so dieser gefühlslastige Emotionen-Vibe und jetzt wird Casper ziemlich direkt und nimmt eben - wie schon gesagt - kein Blatt vor den Mund. Mir gefällt das!


    In meiner kleinen Blase werd ich langsam wahnsinnig
    Schlafe nicht, wochenlang wach, Kleidung in Tarnung, ich
    Lager Vorrat für Jahre Granaten und Waffen im
    Keller für den Ernstfall, sehr bald, ganz bestimmt



    Wo die wilden Maden schlafen
    Komischer Titel, dachte mir am Releasetag beim ersten Durchhören so "hä?". Aber das Lied ist mittlerweile nach Flackern, flimmern mein Lieblingslied des Albums und zwar wegen dem unglaublich geilen Text, dem tollen "Rock"-Beat und der Aussage einfach. Zunächst mal zum musikalischen: Ich finde zwar bspw. Sirenen oder Lang lebe der Tod extremst cool, aber mit Liedern wie diesem, oder auch später Flackern, flimmern, geht Casper einfach in eine Deutschrockrap-Richtung, die mir am allermeisten zusagt. Das kann man auch glaube ich einfach am meisten feiern so auf Konzerten, dazu aber mehr, wenn ich da war, haha. Was den Inhalt angeht spricht Casper meiner Meinung nach in diesem Lied eine jugendliche "Ist Mir Egal"-Attitüde an, einen Vibe und einen Lifestyle (allein schon dieses Zitat ... <3), mit dem ich persönlich mich einfach identifizieren kann; deshalb liebe ich dieses Lied so. Bleibt wohl jedem selbst überlassen.


    Das ist alle gegen alle, jeder mit jedem
    Offen geschlossen für jeden - aber nicht jeden, jeden
    Erste die kommen, letzte die gehen
    Eingespielte Lacher, Szene für Szene



    Deborah
    Ein Lied, das ich ziemlich selten höre. Trivia Fact: Einziges Lied des Albums, was nicht in seiner Setlist ist für die Tour. Liegt wohl daran, dass es einfach für Konzerte nicht geeignet ist, da viel zu ruhig und ohne Höhepunkt. Gebt den Zuschauern Morphium und das geht, aber so? Das Lied behandelt Depression mit der Metapher einer Frau namens Deborah und tut das meiner Meinung nach absolut unvergleichbar gut. Aber finde es schwer, das Lied oft zu hören, weils erstens wirklich viel zu depressed ist - auch wegen dem Beat, der mich einfach nur müde und traurig macht - und zweitens, weil es wirklich eine so komische Wirkung auf mich hat textlich. Ist aber auf jeden Fall ein richtig gutes Lied, so ganz objektiv gesehen. Müsst euch mal mit dem Text auseinander setzen. Stilmittel Telefonanruf ist natürlich vorhanden, haha.


    Kalenderblätter fliegen vorbei
    Laken über Spiegel verteilt
    Wiege zur Zeit nicht viel
    Wenn ich weg will, zieht sie mich rein
    Zwei, drei Jahre kenn' ich Deborah schon
    Sie lässt mich nicht los



    Meine Kündigung
    Okay, das Lied höre ich tatsächlich am wenigsten. Obwohls eigentlich echt nicht schlecht ist, textlich greifts ein lustiges Thema auf eine gute Weise auf und musikalisches ist es ... nicht schlecht. Nur irgendwie nichts besonderes. Kein Plan, mehr kann ich dazu nicht sagen.


    Für den finalen großen Trick, werd' ich einfach so verschwinden
    Wie's scheint, in ein winziges Nichts
    Raunen im Raum, Applaus überwältigend laut
    Ihr werdet staunen, euch fragen wohin


    [align=right]Flackern, flimmern
    Ja ... Lieblingslied. Und nicht nur vom Album, nein; innerhalb kürzester Zeit eines meiner Top 20 Lieblingslieder geworden. Weil wow. Das Lied ist einfach wow und ich glaube das weiß er auch selber. In der Tour-Setlist ist es nicht umsonst das letzte Lied der Zugabe, weil es einfach so unglaublich schön, gefühlvoll, musikalisch perfekt und textlich unglaublich berührend ist ... Beim ersten Durchhören - 01.09., 6:30, Chess wacht auf und gönnt sich erstmal das Album um zu spät zur Schule zu kommen lol - habe ich einfach literally Tränen in den Augen gehabt. Das liegt daran, dass das Lied den wahrscheinlich krassesten Break aller Zeiten hat, dass der Refrain so unglaublich ins Blut geht, dass man einfach jedes Mal wieder Gänsehaut bekommt, und das wirklich beinahe jede Textstelle so tief und berührend ist, wie sie nur sein kann. Ich habe bewusst mehrere Zitate aus diesem Lied rausgesucht, weil es gar nicht möglich ist, sich auf eins zu beschränken und ich hätte am liebsten noch mehr dazu gepackt, denn am allerliebsten hätte ich einfach das ganze Lied zitiert. Ich kann euch nur nahelegen: Nehmt euch ein paar ruhige Minuten, dreht die Kopfhörer oder die Anlage auf, und hört es euch an.


    Suche nächtelang alles im Nichts
    Finde nichts in allem


    ...


    Bin am Rande des Wahnsinns, baumel an einer Hand
    Liegt sich seltsam friedlich im Auge des Orkans
    Trage schon seit Jahren diese Dunkelheit so tief in mir drin
    Doch lass dir sagen: Habe nie geliebt, so wie dich


    ...


    Nachts im Bett, Atem weg, wälz' mich im Kreis
    Weiß, es ist schwer, doch hoffe so sehr, dass du bleibst
    Augen überall, Augen überall
    Hoff' so sehr, dass du nicht gehst, wenn ich fall



    CONCLUSION


    Was soll ich noch sagen? Ich denke es ist klar geworden, dass ich mindestens 8/10 Liedern einfach unglaublich finde und demnach sollte offensichtlich sein, dass ich dieses Album wirklich sehr mag. Dass sich eines der Lieder im kürzesten Zeitraum zu meinen absoluten Lieblingsliedern gesellt hat kommt da noch erschwerend hinzu.


    Nüchtern betrachtet hat Casper hier ganzschön viel Genrewandel drin ... Über klassische Casper-Songs, brutale Gesellschaftskritiken, ruhige und depressive Opiate bis hin zu deutschrock-ähnliches Balladen, die das Blut zu Eis gefrieren lassen. Das Album wirkt trotz der vielen Schwankungen alles in allem sehr harmonisch und zeigt, was für ein vielseitiger Musiker dieser Benjamin doch ist. Ich kann euch wirklich nur empfehlen, euch das und weitere Alben von ihm anzuhören, falls ihr das bisher noch nicht getan habt.

  • Name: Old Mornings Dawn
    Interpret: Summoning
    Erscheinungsjahr: 5. Juni 2013
    Genre: Epic (Atmospheric) Black Metal
    Tracklist:
    1. Evernight (2:48): Das erste Lied beginnt mit dem Flüstern einer Frau, welche einzelne Textpassagen aus "Fíriel's Song" auf Quenya, eine Sprache der Elben aus Tolkien's Werken, vorträgt. Meeresrauschen, eine tiefe, episch klingende Orgel und eine Flöte setzen ein. Ein Chor wird durch den bombastischen Klang des Schlagzeugs begleitet. Alle Instrumente und der Chor zusammen ergeben einen epischen Auftakt des Albums und versetzen den Zuhörer direkt nach Mittelerde.
    2. Flammifer (7:07): Der Übergang zum nächsten Lied ist leider etwas abrupt, aber man findet sich trotzdem schnell wieder ein. Eine Akustikgitarre spielt und wird von tief klingenden Trompeten begleitet, nach wenigen Sekunden setzt wieder das bombastische Schlagzeug sowie eine Handtrommel ein. Wenn man genau hin hört, erkennt man auch einen Schellenring, der das Lied rythmisch begleitet. Diesmal setzt auch der typische Black Metal Scream-Gesang des Sängers "Protector" ein, der sich sehr gut in das Stück einfügt. Das Lied ist alles andere als monoton, denn an manchen Stellen werden beispielsweise epische Trompeten eingestezt, oder es kommt wieder zu einen etwas ruhigeren Part mit der Akustikgitarre. Den Lyrics nach geht es diesmal um den Halbelfen Eärendil. Alles in allem eine gelungene Fortsetzung der musikalischen Reise durch Mittelerde.
    3. Old Mornings Dawn (9:29): Auch der Titeltrack weiß den Zuhörer durch die fantastischen und magischen Welten von Mittelerde zu führen. Die in den ersten beiden Liedern eingeführten Instrumente/Chöre und der Gesang werden nun in verschiedenen Variationen in allen weiteren Liedern auf bombastische und epische Weise ausgeschöpft ohne irgendwie gleich oder monoton zu klingen.
    4. The White Tower (9:35): Die E-Gitarre ist hier etwas bizarr verzerrt und insgesamt klingt dieses Lied dadurch sehr trübselig und schwermütig, was aber auch durch die begleitende traurig klingende Violine hervorgerufen wird. Aber vermutlich ist dieser Song der atmosphärischste auf dem Album.
    5. Caradhras (9:31): Weg von dem Trübsal und weiter mit den epischen und mystischen Klängen durch die hohen schneebedeckten Berge Caradhras.
    6. Of Pale White Morns And Darkened Eves (8:22): Hier haben wir wieder ein mächtiges, bombastisches Lied. Die Drums klingen sehr wuchtig und rythmisch.
    7. The Wandering Of Fire (8:02)
    8. Eartshine (9:33): Der letzte Track ist mein Lieblingstrack des Albums. Er ist der krönende Abschluss der Reise durch die fantastische Welt von Mittelerde. Bombastische Parts im Wechsel mit kurzen ruhigeren. Die Vocals sind einfach geil und harmonieren zu dem majestätischen Orchester. Gegen Ende wird das Stück wieder von einem Chor begleitet. Man muss sich die Songs einfach selber anhören, sie sind schwer in Worte zu fassen.


    (Ich bin kein Musik-Wissenschaftler, also kann ich nicht zu hundert Prozent alle Instrumente richtig zuordnen. Vermutlich wurde hier sowieso das meiste per Keyboard aufgenommen. Vor allem bei den Drums merkt man, dass es sich dabei um programmierte und nicht selbst eingespielte handelt.)


    Fazit: Ein Meisterwerk des Epic Black Metal, wie aber auch nicht anders zu erwarten von Summoning, die ja Jahrzente zuvor mit ihren Alben "Minas Morgul" (1995), "Dol Guldur" (1996), "Stronghold"(1999) usw. gezeigt haben, was sie können. Thematisch richtet sich wieder alles an den Werken von Tolkien. Das Album packt einen von Anfang bis Ende, am liebsten würde man mit Kopfhörern im Ohr und den MP3-Player angeschlossen in Mittelerde eintauchen und sich auf eine große Wanderschaft begeben. Oder man geht alternativ im Wald spazieren und stelle sich vor man wäre in Mittelerde ^^ Das ist Musik, die in Fantasy-Spielen im Hintergrund laufen sollte, denn sie ist episch und trägt zur Atmosphäre bei. Das einzige was für einen Metaller etwas störend ist, sind die programmierten Drums und Percussions, denn diese (und das ist im Metal normalerweise Pflicht) sollten selbst eingespielt werden, so würde alles vllt. nochmal etwas natürlicher und lebendiger klingen.
    Ich kann dieses Album wirklich jedem nur ans "Ohr" legen.

  • https://media.buch.de/img-adb/30446406-00-00.jpg

    Ich bin gerade spontan auf diesen Thread hier gestoßen, und plötzlich hatte ich dann auch mal Lust, etwas über mein aktuelles Lieblingsalbum zu erzählen. Ich hoffe, es gefällt. :)

    Name:
    Imaginaerum

    Interpret: Nightwish

    Erscheinungsjahr: 2011

    Genre: Symphonic Metal

    Tracklist:


    hier übrigens die Playlist zum Album auf YouTube: https://www.youtube.com/watch?…dv37Xxer6cKlt7t-pE1dwsF7G


    1. Taikatalvi (2:36)
    Mit der finnischen Ballade Taikatalvi legen Nightwish einen ruhigen Start für ihr Album hin, in welchem Bassist und Sänger Marco Hietala über das Einläuten des Winters und der Nacht singt. Begleitet wird das ganze von einer zarten Musikbox, welche von einem immer dichter werdendem Orchester begleitet wird. Die Begleitung der akustischen Gitarre und des Klaviers sowie Troy Donockleys Flötensolo runden den magischen Klang dieses Intros ab, bevor gegen Ende eine Klimax mit Dissonanzen in der Chorbegleitung einen spannenden Übergang ins erste Lied des Albums schafft. Insgesamt ein sehr gelungenes Intro, welches den Hörer anlockt, mehr zu hören, ohne ihn gleich zu überfordern.


    2. Storytime (5:23)
    Der Titeltrack des Albums folgt also gleich aufs Intro, und zuallererst merkt man, dass er nach einem weiteren Spannungsaufbau richtig reinballert. Dieser Song repräsentiert das gesamte Album und auch Nightwish als Band ziemlich exakt: harte Gitarrenriffs, melodiöse Gesangsparts mit Ohrwurmpotenzial und epische, aufwändige Orchestrationen, die wundervoll mit dem Gitarrenklang harmonieren und diesem keinesfalls unterlegen, ja teilweise sogar präsenter als er sind. Die Instrumentalparts ergänzt Frontsängerin Anette Olzon mit ihren leicht hexenähnlichen, teilweise fast bösartig klingenden Vocals, welche hier zwar nicht besonders hervorstechen, allerdings dennoch zum beinahe spielerischen Klang des Liedes beitragen. Die düstere, märchenhafte Thematik des Songs erinnert einen teilweise an Tim Burton; dies wird sich durch das Album hindurch ziehen.


    3. Ghost River (5:28)
    Nach einem erneut kräftigen Intro sind in diesem Lied Anettes Vocals etwas isolierter zu hören: hier singt sie in einem etwas tieferen Ton, was den theatralischen Klang des Liedes unterstreicht. Ab der Stelle „it's a scary ride we'd give anything to take“ sollte dem Hörer wohl klar sein, dass das Album voll von Anspielungen auf Märchen und Vergnügungsparks sein wird, was die düstere Atmosphäre unterstreicht. Im Übergang zur Strophe zeigt sich dann plötzlich Marco Hietala von einer anderen Seite; verzerrte Schreie drücken einen ganz klaren Gegensatz zu Anettes Gesangsparts aus. Doch auch sein tiefer Gesang im Refrain, begleitet von harten Riffs, sticht hervor. Laut Keyboarder und Komponist der Band Tuomas Holopainen handelt es sich hierbei um ein Duell zwischen dem Teufel (Marco) und Mutter Gaia (Anette), was bei Betracht der düsteren Lyrics vom Tod eines Jungen im Fluss verständlich wird. Auch im Mittelteil, welcher von einem Fokus auf den Chor im Hintergrund in direkt in ein aggressives Gitarrenriff übergeht, wird dieser Gegensatz klar. Gegen Ende der Bridge ist alleine ein Kinderchor zu hören, welcher die Worte „we will go down, we will drown drown, deeper down, the river wild will be our last ride […] the mills grind slow in a riverbed ghost town“ singt. Dies rundet den gespenstischen Klang des Liedes ab, bevor schließlich ein weiterer Part mit Anette und Marco das Lied abschließt.


    4. Slow, love, slow (5:51)
    Von einem der härteren Songs auf dem Album geht es direkt über zum genauen Gegenteil: Slow, love, slow ist eine jazzige Ballade mit mysteriösem, ruhigem aber auch sehr nachdenklichem Klang. Dieses Lied lebt besonders von Anette, welche hier eine ganz andere Fassade ihrer Stimme zeigt. Beruhigend, aber gleichzeitig auch tief und ein wenig rauchig. Hervorragend ergänzt in Kombination mit Marcos warmen, weichen Vocals im Hintergrund gehört dieses Lied wahrscheinlich zu einen meiner Favoriten im gesamten Album. Die durchgehende, zurückhaltende Klavierbegleitung bietet die Bühne für das erste wirkliche Gitarrensolo des Albums, welches vom Gitarristen Emppu Vuorinen mit viel Können und unglaublich smooth hingelegt wird. Vom Gitarrensolo geht es über in einen langsam aufbauenden Orchesterpart, bevor die elektrische Gitarre mit einzelnen Akkorden im Hintergrund einsetzt. Zeitgleich beginnt Anette im Vordergrund, langsam die Worte „slow, love, slow“ zu flüstern, bevor sie dann mit einigen hohen Noten, sowie Läufen und Belting den Höhepunkt des Liedes bildet. Am Ende spielt bloß eine Solotrompete gemeinsam mit dem stetigen Ticken einer Uhr, bevor sie verblasst und die Uhr bis zum Ende des Liedes weitertickt. Ein wundervolles Stilmittel, welches mir immer wieder Gänsehaut bereitet.


    5. I Want My Tears Back (5:10)
    Der Song liegt einem eigentlich sofort gut im Ohr. Ein klares, aber nicht zu heftiges Riff, welches von Troy Donockley mit den Pipes in der Hauptmelodie harmoniert. In der Strophe ist wieder Anettes fragilere Seite zu hören, welche sich im instrumentalen Refrain jedoch wieder hervorragend mit Marcos etwas härteren Vocals abwechselt. Abgesehen vom nostalgischen, düsteren Thema der Lyrics zeichnet sich dieser Song vor allem durch seinen leicht keltischen Klang hervor, welcher in der Bridge seinen Höhepunkt findet, als Troy Donockley in den Pipes eine hammergeile, flotte Melodie liefert, welche vom gesamten Orchester und der ganzen Band begleitet wird und einen einfach dazu zwingt, aufzustehen und zu tanzen... oder sich zumindest irgendwie dazu zu bewegen. Wirklich viel kann ich zu diesem Song nicht sagen, doch es ist vermutlich einer der besten Songs für Leute, die einen guten Mix aus Folk Metal und Symphonic Metal lieben.


    6. Scaretale (7:32)
    Dieses Lied repräsentiert das gesamte Album von vorne bis hinten. Mit einem verzerrten Kinderchor, welcher das Lied „Ring a Ring o' Roses“ anstimmt, begleitet von einem dissonanten Streichorchester, gibt das Lied gleich einen theatralischen, gruseligen Eindruck, welcher nur verstärkt wird, als im Hintergrund eben jener Kinderchor eine Art Jahrmarktsmelodie singt. Dieser geht direkt über in einen eindrucksvollen, epischen Orchesterpart, der einen Übergang zum harten Einstiegsriff mit Doppelbass schafft, welches einem bereits verrät, dass es in diesem Lied ordentlich zur Sache geht. Die unglaubliche Anspannung, die hier geschaffen wird, wird nach einem kurzen Motiv, welches ein Harpsichord gemeinsam mit den Streichern spielt, sofort in ein deftiges Riff umgesetzt, welches wohl das zweithärteste Riff des Albums ist. Das Lied besitzt lediglich zwei Strophen und eine Bridge. In der ersten Strophe zeigt Anette ihr volles theatralisches Potenzial, wobei sie beinahe klingt wie eine böse Hexe, welche sich an der Angst von Kindern labt und über ihre schlimmsten Albträume singt. Nach einem mystisch klingenden Instrumentalpart geht es über in die Bridge, in welcher Marco die Hörer zu einer Zirkusschau begrüßt, woraufhin er von verschiedenen Akteuren wie Geistern und Clowns singt. Die gesamte Bridge ist geprägt von einem Klang, der einen auch tatsächlich an eine Zirkusaufführung erinnert. Mit einem bösartigen Lachen Marco's geht dieser Part dann wieder über ins Hauptmotiv des Lieds und Anette und Marco singen im Duett die zweite Strophe, bevor der Song ausklingt und man den Kinderchor vom Anfang hört, der von Kirchenorgeln und Glocken begleitet wird. Das Ende des Lieds bildet eine immer leiser werdende Drehorgel. Neben Slow, love, slow einer meiner weiteren Favoriten vom Album.


    7. Arabesque (2:57)
    Eigentlich ein Lied, welches speziell für den zum Album gehörigen Film „Imaginaerum by Nightwish“ komponiert wurde, nimmt dieser das Motiv der Drehorgel am Ende von Scaretale direkt auf, bevor orientalisch klingende Instrumente eine Melodie anstimmen, die darauf anspielen, dass hier im Film der Protagonist auf einem fliegenden Teppich vor etwas flieht. Die Intensität des Liedes nimmt immer weiter zu, so werden die schnellen Trommeln von einem großen Chor und durchgängiger rhythmischer Streicherbegleitung unterstützt.


    8. Turn Loose The Mermaids (4:20)
    Wieder eine ganz andere Seite von Nightwish, startet dieses Lied mit einer mittelalterlich klingenden Gitarrenbegleitung über Anettes wunderschönem klaren, sanften Gesang. Die Melodie bleibt sofort im Kopf, besonders als Streicher und Troy Donockley mit der Flöte im wunderbar melodischen Refrain einsetzen. Der keltische, melancholische und traurige Klang, der irgendwie an eine sich sorgende Mutter erinnert, geht dann in einen westernartigen Instrumentalpart über, der Spannung aufbaut, bevor der Refrain erneut einsetzt, diesmal mit etwas kräftigerem Gesang seitens Anette. Das Lied endet in einem schönen keltischen Motiv, welches ähnlich wie bei I Want My Tears Back sehr griffig und tänzerisch, jedoch um einiges ruhiger den Song ausklingen lässt.


    9. Rest Calm (7:04)
    Beim langsamen, schwerfälligen aber dennoch melodiösen Anfang des Lieds, mit den tiefen, einzelnen Akkorden in Gitarre und Bass lässt sich vielleicht bereits vermuten, dass dieses Lied laut Komponist Tuomas Holopainen ein wenig an den Doom Metal angelehnt sein soll. Der Part geht über in ein vom Orchester begleitetes Riff, bevor das Orchester verschwindet und Gitarre, Bass und Schlagzeug wortwörtlich auf dem selben tiefen Ton rumhämmern und die härteste Stelle im gesamten Album bilden. Dieser Song dient als exzellente Bühne für Marcos herausragenden Vocals, welcher mit hoher, kraftvoller Stimme die Emotionen des lyrischen Ichs, welches von seinem eigenen Tod und den Erinnerungen singt, einfach perfekt zur Geltung bringt. Anettes Einsatz bietet hier wieder einen schönen Gegensatz, besonders als die harten Gitarrenklänge im Refrain in eine sanfte, akustische Begleitung übergehen und Anette davon singt, erinnert zu werden, nur um dann vor Marcos Part wieder mit dem harten Hauptmotiv einzusetzen. Nach einer Wiederholung folgt ein simples, aber sehr prägnantes Gitarrensolo, das dann wieder in den altbekannten Kinderchor übergeht, welcher Teile des Refrains gemeinsam mit Anette singt. Daraufhin überzeugen sowohl Anette als auch Marco wieder mit kräftigen, hohen Noten, welche die steigende Intensität im Lied und das Näherrücken des Todes symbolisieren.


    10. The Crow, The Owl And The Dove (4:12)
    Ein Lied, welches ähnlich wie Turn Loose The Mermaids mit ruhiger und melodischer Gitarrenbegleitung startet, doch die Besonderheit hier ist, dass es sich um ein Duett von Anette und Marco handelt, welcher dieses Lied komponierte. Beide zeigen hier erneut die unglaublich schönen sanften Seiten ihrer Stimmen, bevor dann beide gemeinsam singen, als die elektrische Gitarre und ein Anstieg der Tonhöhe das ganze etwas kräftiger und epischer erklingen lässt. Das Ganze geht über in einen Soloteil, in welchem Troy Donockley sowohl Begleitgesang in gälischer Sprache als auch ein Flötensolo liefert, welches das Lied abrundet, bevor der leicht poppige Refrain wieder einsetzt und schließlich am Ende nur noch Anettes Gesang mit ausgedünnter Besatzung zu hören ist, in welcher das Lied ausklingt. Eine tolle Ballade für Leute, die Fans von simplen, aber dennoch schönen und starken Melodien sind.


    11. Last Ride Of The Day (4:32)
    Mit diesem Lied, was wohl der bekannteste Song des Albums sein sollte, wird fast am Ende des Albums erneut das Motiv des Vergnügungsparks aufgegriffen, denn dieser Song steht wortwörtlich für eine Achterbahnfahrt der Emotionen. Und diese Emotionen lassen gar nicht lange auf sich warten, denn sofort am Anfang gibt es eine epische orchestrale Einleitung, bevor ein mächtiger, voll besetzter Chor gemeinsam mit der Gitarre das hämmernde Riff des Lieds anspielen und den Hörer komplett mitreißen. Plötzlich ein kompletter Umbruch: die Streicherbegleitung spielt leise die Melodie des Riffs, während Anette anfängt, in zurückhaltender Stimme über das morgendliche Eröffnen eines Freizeitparks und die Gedanken des lyrischen Ichs zu singen, welches von Wundern und Mysterien träumt. Der Refrain des Lieds ist in meinen Augen der beste Part des gesamten Albums; episch, mitsingbar, catchy aber dennoch bedeutungsreich. „Once upon a night we'll awake to the carnival of life, the beauty of this ride ahead, such an incredible high“, „it's hard to light a candle, easy to curse the dark instead, this moment the dawn of humanity, the last ride of the day“ – rein lyrisch gesehen bekomme ich bei diesem Refrain immer wieder Gänsehaut, zumal die Instrumentation zusammen mit der Melodie und Anettes leicht mysteriös klingendem Gesang einfach einen wahren „Ohrgasmus“ bietet. Nach einer Wiederholung geht der Refrain über in ein kurzes Gitarrensolo, welches in Kombination mit dem Chor im Hintergrund einfach nur ballert. Danach eine weitere Wiederholung des Refrains, eine Tonstufe höher, in welcher Anette stimmlich noch mal alles rausholt, besonders als sie am Ende des Liedes die höchste Note im gesamten Album raushaut, mit welcher das Lied dann schließlich endet. Neben dem folgenden Song ist Last Ride Of The Day zweifelsohne mein Lieblingslied des Albums.


    12. Song Of Myself (13:37)
    Bevor ich etwas zum Lied an sich sage, möchte ich gerne zum Ausdruck bringen, dass dieses Lied alles hat, was ich an Nightwish so sehr liebe. Hammerharte Riffs, die einen förmlich zum headbangen zwingen, verdammt epische Instrumentationen, kräftige Melodien, sanfte und gefühlvolle Momente sowie die einfach unbeschreiblichen Lyrics von Tuomas Holopainen, welche mich immer wieder zu Tränen bringen.

    Das Lied beginnt trotz bombastischer Besetzung im ersten Part „All that great heart lying still“ sehr fokussiert auf Anettes Gesang: Diese zeigt erneut ihre theatralische, tiefe und leicht rauchige Stimme, als sie vom Gefühl der Leere und Gefangenheit singt. Als die Besetzung stärker wird und Anette ihre Stimme hebt, singt sie weiter von irrationalen Träumen und dem „ghost town of my heart“. Das lyrische Ich sehnt sich nach einer Symphonie, einem Vers, welcher es ermutigen kann und ihm Frieden gibt. Das Motiv „all that great heart lying still“ wird vom Chor angestimmt und dann im Refrain gemeinsam von Anette und Marco im Duett übernommen. Auch hier wird wieder von einer Show gesungen, nach deren Ende als Wiederholung nur das selbe alte Lied eines toten Jungen läuft. Ich habe das Gefühl, dass es sich hier um einen lyrisch perfekt umgesetzten Self-Insert von Tuomas Holopainen handelt, der sämtliche Lyrics für Nightwish seit jeher schreibt. Nach einer weiteren Strophe folgt wieder der Refrain mit dem „all that great heart lying still“ Motiv, das nach dem Refrain einen perfekten Aufbau liefert, um direkt in den zweiten Teil des Liedes überzuleiten: in ein mächtiges, tiefes Gitarrenriff, was den Song in eine komplett neue, düstere Dimension bringt. Das Riff doppelt sich einige Male, bevor schließlich Anette im zweiten Teil „Piano Black“ in Abwechslung mit dem Riff in tiefer Stimme von einer „leisen Symphonie“ und einem „hohlen Opus“ singt. Sie singt weiter über „ruhende Röhren“, „gelangweilte Verse“ und „rostige Schlüssel ohne eine Tür“, was die lyrische Essenz des Lieds perfekt in Szene setzt. Nach einer orchestralen Überleitung wird erneut das Motiv „all that great heart lying still“ im Chor aufgegriffen, was die Entwicklung des Lieds begleitet und die Botschaft immer weiter verfestigt. Schließlich endet das Lied in einem dramatischen Abklang.

    Am Ende des Liedes folgt der vierte und letzte Part, „Love“. Er besteht aus einem langen, emotionalen Gedicht, welches zur melodischen Begleitung des Klaviers und anderen Instrumenten von den Bandmitgliedern vorgetragen wird. Da es sich über sechs Minuten zieht, möchte ich gar nicht über das gesamte Gedicht schreiben, zumal es das ganze auch irgendwie verderben würde. Als letztes möchte ich nur meine Lieblingsstelle hervorheben: „I see all these empty cradles and I wonder if men will ever change. I, too, wish to be a decent manboy, but all I am is smoke and mirrors. Still given everything, may I be deserving. And there forever remains that change from G to Em.“


    13. Imaginaerum (6:18)/Fazit
    Das letzte Lied des Albums ist passenderweise eine orchestrale Medley aller Songs im Album und fasst somit noch mal viele Dinge zusammen, die ich rein melodisch an diesem Album liebe. Besonders zeigt sich hier Tuomas Holopainens unglaubliches Talent als Komponist, welcher das gesamte Arrangement alleine komponiert hat, und man wundert sich beim Klang nicht, dass er Hans Zimmer zu seinen großen Vorbildern zählt.

    Alles in allem besticht das Album durch eine sehr große Reiche an Facetten, die alle verschiedenen Seiten umfassen, von atemberaubenden Orchestern bis zu schnellen, harten Riffs über emotionale Gesangsstellen, theatralische und düstere Themas, abwechslungsreichen Klängen und Eindrucken, melodiösen, poetischen und melancholischen Teilen des Albums, welches ich als meisterhaftes Gesamtwerk bezeichnen würde. Selbst, wenn man kein Fan von Metal-Musik ist, lohnt es sich definitiv mal, zumindest in das ein oder andere Lied des Albums reinzuhören, da eben nicht nur geile Metal-lastige Lieder, sondern auch wundervolle Balladen mit dabei sind, die das Album so schön machen. Allgemein zeichnet sich das Album für mich durch die exzellente Arbeit mit den Stimmen beider Sänger aus, zumal Nightwish bekannt dafür ist, eine der großen Metal-Bands mit einer weiblichen Frontstimme zu sein. Obwohl das Album an manchen Stellen vielleicht seine Zeit braucht, bis man die Lieder wirklich „versteht“ und sie zu lieben lernt, ist es dennoch in meinen Augen das beste Album der Band insgesamt, und das will bei der anhaltenden Qualität, die Nightwish seit 1999 liefern, wohl was heißen.

    In diesem Album ist einfach wirklich für jeden etwas mit dabei. Meiner Meinung nach ein wunderschönes Album, das man besonders als Poesie-Fan einfach gehört haben muss.

  • Cassandra

    Hat das Label Musik hinzugefügt.



  • Lindemann - F & M




    Steh auf


    Heute ist ein schöner Tag
    Am Himmel fliegen bunte Drachen
    Boote schwimmen auf dem See
    Wir könnten so viel machen


    Und es geht direkt und ohne Umschweife los. Ganz im Stil von Rammstein, den ich mir ehrlich gesagt erhofft hatte, gibts genau das. Tills Stimme trägt wie gewohnt durch ein relativ hartes Stück Musik. Genau so soll es bitte weiter gehen...


    Ich weiß es nicht


    Ich laufe ganz alleine
    Bin immer ganz allein
    Überall ist Sonne
    Nur über mir ist keine


    Und genau das tut es. Vielleicht sogar noch etwas besser. Nach kurzem ruhigeren Beginn, gibt es einen Titel zu hören, der genau so auch auf einem hoffentlich bald erscheinenden zukünftigen Rammstein-Album zu hören sein könnte. Hoffentlich ist das Pulver noch nicht so früh verschossen...


    Allesfresser


    Ich liebe dich
    ich brauche dich
    Gib mir mehr
    Komm fütter mich


    Ist es offensichtlich noch lange nicht. Auf Allesfresser gibt es nun auch einen der Texte zu hören, für die ich Lindemann so liebe. Mit kleinen Kitzen und fetten Küken startet auch tatsächlich mein Verzücken. Vom Stil her ansonsten dann doch schon nicht mehr ganz so Rammstein, aber noch immer laut und knackig, ich finde da keinen Grund zur Beschwerde.


    Blut


    Und spricht die Klinge in der Not
    Wenn das Blut im Leib gerinnt
    Wenn der farbenlose Tod
    Mich in die kalten Arme nimmt


    Das erste etwas langsamere Lied und nicht unbedingt mein Favorit. Ich weiß nicht warum, so schlecht ist es vor allem im Refrain eigentlich nicht, aber vielleicht etwas träge.


    Knebel


    Ich mag dichte Wälder
    Die Wiesen blühen sie bunt
    Und ich mag dich
    Mit einem Knebel in dem Mund


    Falls jemand das ursprüngliche Video gesehen hat... und dabei kommt das von der Melodie so unschuldig daher. Das könnte man auch nachts mit einer Gitarre am Lagerfeuer sitzend gemütlich in der Gemeinschaft singen. Und wenn man so richtig schön eingelullt ist, kommt der große Knall. So genial und ein so bitterböser Text. Eines meiner absoluten Highlights auf dem Album.


    Frau und Mann


    Hässlich und schön
    Im liegen oder stehen
    Frau oder Mann
    Gegensätze ziehen sich an


    Eieiei, das titelgebende Stück des Albums ist sicherlich Geschmackssache. Mir gefallen hier gerade auch die Vergleiche im Text. Muss das immer einen Sinn ergeben? Nein, und trotzdem kann man daran Spaß haben. Gegensätze ziehen sich eben an.


    Ach so gern


    Denn ach so gern hab ich die Frauen geküsst

    Und doch nicht immer auf den Mund

    Ich wollte immer wissen, wie es ist

    Und küsste mir die Lippen wund

    Spätestens jetzt fällt auf, dass das Album vielseitiger ist, als zu Beginn angenommen. Beim Hören habe ich da irgendwie eine mexikanische Band vor Augen und Till singt dazu. Gefällt mir persönlich eigentlich sehr gut, ganz zum Schluss hätte ich mir nur noch ein Olé gewünscht.


    Schlaf ein


    Wenn der Tag zu Ende geht

    Das letzte Licht vor Dunkel steht

    Du sollst nicht traurig sein

    Morgen wird die Sonne scheinen

    Schlaf ein


    Eeendlich bekomme ich eine Ballade zu hören, die ich auf dem letzten Rammstein-Album so schmerzlich vermisst habe (mit Diamant konnte ich leider nicht viel anfangen). Da kommen im Refrain tatsächlich Assoziationen zu Rosenrot oder Ohne dich auf. So gut, ich bin hin und weg, mehr geht nicht.


    Gummi


    Gummirock und Gummihose

    Gummimaske, Gummischlauch

    Gummibänder fest und lose

    Unter meinem Bauch

    Ok, das sollte man nicht zu ernst nehmen. Und bei dieser Gummi-Leidenschaft geht es auch genau darum, was man vermuten würde. Insgesamt betrachtet wirklich nicht schlecht und wenn man auf den Text hört, kann man auch seinen Spaß daran haben, aber nicht unbedingt mein Lieblingslied.


    Platz Eins


    Ich bin Platz Eins

    Alles oder nichts

    Platz Eins

    Ich im Rampenlicht

    Übrigens der Platz, den das Album im vergangenen Jahr bei mir hatte. Der Stil erinnert mich so ein bisschen an früheren etwas härteren Techno (hab ich eine zeitlang mal ganz gerne gehört). Passt so gesehen nicht ganz auf das Album, aber wenn man es als facettenreiches Gesamtwerk betrachtet, machts dann doch wieder Sinn.


    Wer weiß das schon


    Ich liebe das Leben - Das Leben liebt mich nicht
    Es tritt mich mit Füssen und schlägt mir ins Gesicht
    Ich liebe die Sonne - Die Sonne liebt mich nicht
    Verbrennt mir die Seele, der Tag ohne Licht


    Ganz zum Schluss dann noch mal etwas aus der langsamen Kategorie. Auch sehr gut, auch wenn es nicht ganz an Schlaf ein herankommt, aber der perfekte Abschluss des Album, sowohl vom Text her als auch von der Stimmung.


    F&M F&M F&M F&M F&M F&M F&M F&M F&M F&M F&M F&M F&M F&M F&M


    Wenn man eine Band total mag, sind die Gefühle ja immer etwas gemischt, wenn sich eines der Mitglieder eigenen Projekten zuwendet. In dem Fall ist jeglicher Vorbehalt vollkommen unbegründet, als Rammstein-Fan fühlt man sich sofort gut aufgehoben, alle anderen werden sich darum nicht kümmern und das müssen sie auch nicht. Was Till hier in Zusammenarbeit mit Peter Tägtgren auf die Beine gestellt hat, ist wirklich gelungen. Man merkt jedem einzelnen Lied seine Handschrift an bzw. fällt hier und da auf, dass er weitgehend allein entscheiden konnte und seiner Kreativität noch freieren Lauf lassen konnte. Herausgekommen ist ein Album, das vielfältig ist durchgehend gut zu hören ist. Wirkliche Tiefpunkte gibt es nach meinem Empfinden nicht, also wirklich nicht. Man hat natürlich seine Favoriten, bei mir eindeutig Knebel und Schlaf ein, aber es gibt noch viel mehr zu entdecken. Es ist selten, dass ich ein Album in seiner Gesamtheit über längere Zeit im Auto laufen habe.
    Zusammenfassend ist es ein Album über Frauen, Männer, Tiere, Blumen, Liebe, Gewalt, Essen und Schlafen. Es ist also für jeden etwas dabei und von mir eine klare Empfehlung.

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

    Per aspera ad astra!

    Momentan kein Partneravatar mit Missy!


  • Marilyn Manson - We Are Chaos





    1. Red Black And Blue

    2. We Are Chaos

    3. Don't Chase The Dead

    4. Paint You With My Love

    5. Half-Way & One Step Forward

    6. Infinite Darkness

    7. Perfume

    8. Keep My Head Together

    9. Solve Coagula

    10 Broken Needle



    Auf wen sollte man sich in Zeiten des Chaos verlassen, wenn nicht auf Marilyn Manson? Und dabei hatte ich ein neues Album von ihm gerade wirklich nicht auf dem Schirm. Was wohl hauptsächlich daran liegt, dass ich aus Gründen nicht mehr stattfindender Konzerte eher seltener auf den Seiten der verschiedenen Künstler vorbeischaue. Wohl ein Fehler, aber so kann man zumindest gut überrascht werden.

    Mit We Are Chaos liefert Herr Manson mal wieder ein Album ab, das ich durchweg als gelungen bezeichnen kann. Es klingt immer so langweilig, wenn man sagt, es sei ein Werk auf dem Niveau seiner Vorgänger, aber es stimmt. Wer die Alben der letzten Jahre mochte, wird hier wieder perfekt bedient. Vielleicht ist es insgesamt etwas melancholischer ausgefallen, Paint You With My Love, Half-Way & One Step Forward und Broken Needle fallen mir da spontan ein, aber gerade für solche Stücke liebe ich persönlich ihn nach all der Zeit eigentlich fast am meisten. Aber was wäre ein Manson-Album, wenn es nicht auch ein bisschen handfester zur Sache ginge - richtig, es würde etwas fehlen und so kann man sich dann auch an Stücken wie dem Opener Red Black And Blue oder Infinite Darkness erfreuen. Fast schon poppig würde ich das titelgebende We Are Chaos oder Don't Chase The Dead bezeichnen, aber beide so genial, dass ich schon ein bisschen traurig bin, sie nicht live höre zu können. Auch wenn Manson nicht gerade für seine ausufernd langen Konzerte bekannt ist, wärs einfach toll, ihn mal wieder sehen zu können.
    Kurz gesagt: wärmstens jedem ans Herz gelegt, der die Vorgänger mochte, ansonsten einfach mal reinhören...


    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

    Per aspera ad astra!

    Momentan kein Partneravatar mit Missy!

  • TO BETTER DAYS




    Name: To Better Days

    Interpret: Slaves

    Erscheinungsdatum: 7. August 2020

    Genre: Hard Rock, Alternative Rock, Post-Hardcore


    • TRACKLIST •


    1.) TO BETTER DAYS

    Das Album beginnt mit einem Instrumental, das erst ruhig anfängt, um erstmal sehr relaxed ins Album reinzustarten. Mittendrin werden dann immer mehr Instrumentals aus den folgenden Songs aufgegriffen und schon mal angeteasered, sowie einige lyrics die aber erstmal in einer eher robotischen Stimme vorgetragen werden, um noch nicht alles direkt zu spoilern. Dabei nimmt das Ganze immer mehr an Energie auf, und schlussendlich geht es direkt über in das Intro vom nächsten Song, um nen flüssigen Übergang zu schaffen, der da wäre...


    2.) PRAYERS

    “I know I'm the only one that you wanna touch

    But you know you've been a handful

    And I can handle a lot.”

    Ich finde die oben genannten lyrics einfach so nice, weil dieselbe Thematik in allen drei lines so gewieft und smart wieder aufgegriffen wird und das alles so ein tolles harmonisches Ganzes ergibt. Die vocals von Matt McAndrew sind einfach nur zum Sterben gut, und generell bietet das Lied einen super Auftakt ins Album. Ich finde definitiv, dass das eine sehr gut getroffene Wahl an einer der lead singles war, die den neuen "Style" der Band gut angekündigt und vertreten hat. Der Song sorgt einfach immer für Stimmung bei mir.


    3.) WITCH HUNT

    “I was hoping we could let the dust settle

    Till you started looking for a mark from the devil.”

    Ein Song, der für mich persönlich viel Bedeutung hat, da er eine Situation in der ich war echt ganz gut beschrieben hat. Ansonsten auch definitiv einer meiner absoluten Lieblingssongs des Albums, wenn nicht sogar der Lieblingssong. Er ist einer der eher heavier-en Songs des Albums, was ich sehr appreciate und generell ist der Chorus einfach super catchy.


    4.) TALK TO A FRIEND

    “I know everything I've ever done wrong

    That kind of memory won't let me move on.”

    Auch das hier ist mal wieder ein Song, der mir persönlich sehr nahe geht. Ich weiß noch, als damals das Intro auf Instagram geteasered wurde, und ich habe mich instant in das Intro Instrumental verliebt. Es ist so simpel, aber so betörend und so einprägsam, ich liebe es einfach. Und dann die lyrics bzw. die Thematik des Songs generell trifft einen — bzw. mich — dann auch noch so knochentief. Alles in allem einfach ein fast schon perfekter Song. Die einzige Kritik, die ich habe, ist dass ich mir vielleicht ein bisschen mehr Varietät im Chorus gewünscht hätte, aber die Strophen sind dafür allerdings wiederum so clever, dass es das fast schon wieder wett macht.


    5.) EYE OPENER

    “They say true love's blind

    They tell me wait for a sign

    It’s time my head takes over

    Last night was an eye opener.”

    Auch wieder einfach ein klasse, solider Song. Auch hiermit verbinde ich mal wieder etwas sehr persönliches, was sich definitiv eigentlich durch das ganze Album zieht (wer hätte es gedacht), also wird man hier noch was öfter hören. Ich weiß noch, dass eine Bekannte von mir lyrics von dem Song mal in ihrem Status hatte, was ich auch super genial fand — einfach herauszufinden, dass jemand, mit dem man vorher nicht so mega viel Kontakt hatte, auch nen Song feiert, den man selber feiert.


    6.) BURY A LIE

    “Six feet ain't deep enough to bury a lie

    Don't ask me why I'm not just letting it die

    It's coming back to haunt me

    Time after time.”

    Ich bin ehrlich, als ich den Song das allererste Mal gehört hab, war ich nicht so begeistert. Es war der dritte Song, der released wurde, und nachdem ich die ersten beiden so unfassbar gut fand, hat mich dieser hier ein wenig enttäuscht. Aber nachdem das Album dann letztendlich wirklich rauskam, hab ich es beim Rauf und Runterhören wirklich richtig zu schätzen gelernt. Und mittlerweile mag ich den Song wirklich, ehrlich super gerne. Die lyrics wirken an sich ziemlich lahm wenn man das Lied einfach nur so nebenbei hört, aber ich persönlich finde es doch sehr tiefgehend, wenn man mal einen genaueren Blick drauf wirft. Alles in allem ist das ein super stimmiger Song in so vielen Aspekten.


    7.) HEAVIER

    “Am I a fake? Am I a fraud?

    And am I worth losing you for?

    Now I'm gutted to the core

    Like I've never been before.“

    Ach, Heavier. Die lead single schlechthin. Ich habe mich tbh lange Zeit mehr oder weniger geweigert, mir das neue Zeug von Slaves anzuhören, nachdem sie sich nen neuen vocalist geangelt und Jonny Craig raus gekickt haben. Während ich auch meine Probleme mit Craig habe, hätte ich nicht gedacht, dass sie jemanden finden könnten, der Craig das Wasser reichen könnte, aber oh haben sie das. Als ich mich dann irgendwann endlich dazu durchgerungen hatte, mir das endlich mal anzuhören war ich so unfassbar positiv erstaunt. Der Song hat mich sofort richtig gehyped aufs Album gemacht und ich vergöttere ihn bis heute abgrundtief. Von vorne bis hinten, 3 Minuten und 38 Sekunden lang einfach nur Geilheit pur. Fun fact, die Album Version ist tatsächlich ein klitzekleines bisschen anders im Chorus als die Single Version, und das ist mir instant aufgefallen als ich es zum 1. Mal gehört hab, einfach weil ich die Single Version davor einfach schon hunderte Male gehört hatte.


    8.) FOOTPRINTS

    “And it's only sleeping

    Don't waste your weeping

    On thoughts that creep in

    And call your bleeding heart out.”

    Tbh ist das hier meiner Meinung nach der Song im ganzen Album, der mir noch am wenigsten gefällt. Was nicht allzu viel heißt, denn ich höre ihn trotzdem gerne. Ist zwar noch nie der Song gewesen, zu dem ich direkt gegriffen hab wenn ich das Album angemacht habe, aber hey, trotzdem solide. Ist halt quasi die Ballade des Albums, aber eher schwächer im Vergleich zu allen anderen Tracks. Ich schätze auch, dass es ne gute Wahl war, den Song direkt hinter den vermeintlich stärksten Song des Albums zu packen, dann ist man immer noch so geflashed von der Perfektion die Heavier war, dass man nicht so krass mitbekommt, wie sehr einen Footprints dann doch irgendwie eher "enttäuscht."


    9.) CURSED

    “Will we break or will we bend

    Just to lose it in the end?

    We're too old to play pretend

    Should I go or should I stay?

    Will we ever be okay?”

    Auch das hier ist ein Song, den ich beim ersten Hören gar nicht mal sooo unfassbar gut fand, aber bei jedem weiteren Hören ist er mir dann doch irgendwie immer mehr ans Herz gewachsen. Ich find die Melodie des Songs bis heute nicht besonders bahnbrechend oder so, sondern eher langweilig, aber die lyrics hauen wieder mal einiges raus. Trotz allem bei weitem kein schlechter Song.


    10.) WASTING MY YOUTH

    “I know apologies won't pardon who we are

    The feeling I've repressed is going out of style

    You broke the quiet with a bullet from afar

    Buried in my chest, singing like a choir.”

    Tatsächlich ein Song, der sehr an meiner Neugier kratzt. Ich kenne die Mitglieder der Band leider nicht gut genug, um viel über deren Privatleben zu wissen, deshalb keine Ahnung, ob irgendwer von denen verheiratet ist oder so. Würde mich ja irgendwie schon interessieren, ob der Song quasi auf "persönlichen" Erfahrungen beruht oder einfach nur so ein Ausprobier-Ding ist. Da es um eine Beziehung (v.a. eine Ehe) geht, in der man sich mehr oder weniger gefangen und nicht mehr zufrieden und happy fühlt. Nicht zwingend etwas, wo ich relaten kann, aber der Song an sich ist trotzdem super catchy und gut.


    11.) CLEAN AGAIN

    “I already told you everything

    Never wonder what you mean to me

    Baby, you and I only took five nights

    Just to say three words for the first time.”

    Tatsächlich ein sehr guter Kontrast zum vorherigen Song, v.a. eben was die lyrics angeht, aber auch was die Instrumentals angeht ein sehr, sehr ruhiger Song. Eine eher kurze Interlude zwischendrin um alles noch mal ein wenig auf den Boden zurückzuholen, sehr simpel aber dafür scheinen die vocals von Matt mal wieder sehr. Ich stell mir den Song live super vor, ich würde echt einiges dafür tun, das mal endlich erleben zu dürfen. Aber bestimmt gut, um eine Art refresher zwischendrin zu geben.


    12.) SECRETS

    “I'm missing somebody standing in front of me

    It's so silent from all your secrets

    We're both dying to escape this feeling

    I know that you bury your problems

    I'll carry the weight.”

    Und danach geht es direkt weiter mit einem rockigen Intro, das dann wieder etwas ruhiger wird für die Strophe aber im Chorus gehts dann wieder ab wie Schmidts Katz. Ein kleiner Schatz wie ich finde, denn leider hab ich das Gefühl, der Song wird von vielen eher vernachlässigt, liegt vielleicht auch wirklich daran, dass es der vorletzte Song ist, aber verdient hat er es definitiv nicht. Ich mag den Song sowohl lyrisch als auch melodisch super, super gerne.


    13.) LIKE I DO

    “I've been broken, cut wide open

    But I won't take that from you

    And after everything I've been through

    No one fucks with me like I do.”

    Dieses Lied ist einfach ein lyrisches Meisterwerk. Es ist sowohl ein guter Go fuck you Song, ich mach mein Ding und niemand kann mich niederbringen, aber auf der anderen Seite nun mal eben auch ein Self-Hate/Depression Anthem. Ich fühl's total um ehrlich zu sein. Einfach nur genial, das so zu vertonen und aufs Blatt zu bringen, und ich finde, die Jungs haben das super geschafft. Es geht entsprechend auch in ne ähnliche Richtung wie Talk to a Friend und Heavier, was ich auch nice finde, dass gegen Ende quasi noch mal thematisch was von vorher aufgegriffen wird, was sich auch so ein wenig wie ein roter Faden durch das das meiste des Albums zieht.



    FAZIT

    Letztendlich ist dieses Album tatsächlich unangefochten auf der absoluten Nummer 1 meiner Liste der Lieblingsalben 2020 gelandet. Es gibt kein anderes Album, bei dem ich jedem Track so viel abgewinnen kann, wie diesem hier und vor allem nachdem ich so "niedrige" Erwartungen ursprünglich hatte, hat es mich letztendlich doch so sehr aus den Socken gehauen. Das respektiere ich sehr, lul. Wenn ich beide Augen zu drücke gibt es vielleicht wirklich einen einzigen Song, den ich nicht sooo mega mag (Footprints) und sonst finde ich alle einfach nur enorm nice. Ich mag auch sehr gerne, dass ich nicht alle Lieder unbedingt direkt beim ersten Hören geliebt hab, irgendwie bedeutet es einfach auch noch mal was anderes, wenn man sich mehr und mehr mit nem Song auseinander setzt und dabei dann merkt, Hey, das gefällt mir eigentlich doch echt super gut. Letztendlich ein geniales Album, mit Jonny Craig hätte es nicht besser werden können denn Matt McAndrew ist mit Bravour in die Rolle des Lead Sängers geschlüpft und hat einfach geliefert. Ich hoffe, ich bekomme irgendwann post-Corona die Chance, einige dieser Songs auch live mitzuerleben, ich stelle mir das bei sehr vielen einfach nur super geil vor... Aber wir werden sehen. Alles in allem eine absolute Empfehlung von mir.

  • Meine Lieblingsalben, wo ich auch wirklich so gut wie alle Tracks kenne und die ich gerne abspiele:



    Lorde - Pure Heroine

    Hab nicht unbedingt immer Bock auf die Musik, aber habe viele Songs aus dem Album geliebt und immer wieder abgespielt, besonders Tennis Court, Ribs, 400 Lux, Team und A World Alone. Ich hatte auch mal diese Phase, wo ich ein Crush auf Lorde hatte.



    Gorillaz - Demon Days

    Aktuell höre ich wieder sehr viel Gorillaz und mir gefällt einfach die Vielfalt der Musik in ihren Alben. Mir gefallen besonders die letzten paar Lieder im Album, aber v.a. auch der letzte Song mit dem Namen "Demon Days". Von den anderen Albums höre ich auch viele Songs, aber das Album hab ich jetzt öfters komplett abgespielt.



    Linkin Park - Hybrid Theory

    Linkin Park - Meteora

    Vor allem Hybrid Theory enthält imo die besten Songs von Linkin Park. Der erste Song, den ich jemals von LP gehört habe, war One Step Closer und ich fand den Song damals sofort sehr gut. Meteora gefällt mir ebenfalls sehr und enthält den zweiten Song von LP, den ich jemals gehört habe xD nämlich Somewhere I Belong. Durch LP hab ich dann angefangen mehr Rock und Metal zu hören, weil das meinen Geschmack schon gut trifft.


  • Name: Turbo Polka Party

    Interpret: Russkaja

    Erscheinungsdatum: 3. Februar 2023

    Genre: Ska, Rock, Punk


    Russkaja war eine österreichische Band, die über 18 Jahre nur ein Ziel hatte: Spaß haben und Freude verbreiten. Durch die multikulturelle Zusammensetzung aus österreichischen, deutschen, ukrainischen, russischen und italienischen Bandmitgliedern vermittelten sie in ihrer Musik und den mal ernsten, mal ironischen Texten immer wieder, dass sie für Einigkeit und Frieden standen. Besonders bitter ist das deswegen, da sie sich aufgrund des noch immer herrschenden Ukrainekrieges und steigender Hassbotschaften gegenüber den teils russischen Texten gezwungen sahen, die Band aufzulösen. Zu sehr wurde ihnen einen Stempel aufgedrückt, den sie nicht mehr loswerden konnten. Und obwohl die Band nach wie vor in der Late-Night-Show Willkommen Österreich auftritt (wenngleich nicht unter dem Namen Russkaja), haben sie quasi als Abschiedsgeschenk noch ein letztes Album veröffentlicht. Turbo Polka Party sollte zum Abschluss das Beste der Band zusammenführen und ja verdammt, das tut es.



    01. No Borders

    Das Album startet direkt mit einem sehr energetischen Song und einer mehr als klaren Botschaft. Stoppt die Kriege, vertragt euch, im Grunde sind wir nämlich alle gleich. Getragen wird der Text vom typischen Russkaja-Sound als Ska-lastiges Lied und einer abwechslungsreichen Note.


    02. Russki Style

    Es folgt ein vom Klang sehr russisch angehauchtes Lied, das sich allerdings inhaltlich und insbesondere mit dem Begriff Russki über genau diesen Umstand lustig macht. Eine sehr tanzbare Nummer, die sich selbst nicht ganz ernst nimmt und wohl besonders durch den Einsatz dreier Sprachen auffällt.


    03. Shapka

    Ein etwas ungewöhnlicher Stil mit Hip-Hop-Elementen, allerdings auch hier mit einem sehr ironischen Unterton in Bezug auf soziale Medien und das Reichsein versehen. Die Shapka Ushanka ist übrigens eine Mütze mit hochklappbaren Ohren und steht hier sinnbildlich für eine sehr von sich selbst überzeugte Darstellung.


    04. Olga von der Wolga (feat Micha Rhein)

    Micha Rhein könnten einige vielleicht von der deutschen Band In Extremo kennen. Das Lied selbst ist an das gleichnamige Gedicht von Dominik Hollmann angelehnt und Mittelpunkt ist die Suche nach einer geliebten Person. Dementsprechend ist der Track auch etwas wehmütiger und nachdenklicher aufgezogen.


    05. Paschli

    Der titelgebende Begriff Paschli wird in diesem Zusammenhang als Los geht's verwendet. Erneut ein sehr energetisches Lied mit der Botschaft, auch einmal über den eigenen Schatten zu springen und Spaß mit anderen auf einer Party zu haben.


    06. New Life

    Zur Halbzeit kommt mit New Life eine beschwingte Polka-Nummer, die es sich zur Aufgabe macht, Veränderungen im Leben anzusprechen. Ganz egal, was zuvor gemacht wurde, sollen Chancen ergriffen und nicht bereut werden, wenn sie sich ergeben.


    07. Vozdukh (feat. Benji Webbe)

    Vozdukh bezeichnet Luft. Im Grunde genommen soll dieser Luft einmal Luft gelassen werden und darum dreht sich auch dieses Lied. Schrei, wenn du das Gefühl hast, alles rauslassen zu müssen und geh danach mit neuer Energie voran. Als Gast ist hier Benji Webbe von Skindred zu hören, der seine Stimme für den Track leiht.


    08. Senales (feat. Le Fly)

    Mit der deutschen Band Le Fly hat man sich schließlich zu einer spanischen-deutschen Nummer entschieden. Ein beschwingter Beat mit einer ebenfalls aktuellen Botschaft rund um den Klimawandel soll dabei erinnern, die bereits vorhandenen Zeichen zu sehen und an die Staatsmächte weiterzugeben.


    09. Last Christmas (Cover von Wham!)

    Ja, es handelt sich dabei um dieses Last Christmas. Natürlich verfeinert mit der bereits bekannten Note, die von Russkaja ausgeht, hört sich das Lied auch plötzlich nur noch bedingt wie ein weihnachtliches Lied an. Hört es euch gern mal an, wenn ihr eine etwas andere Version davon haben wolltet.


    10. Baila

    Was bei Senales musikalisch begonnen wurde, wird hier erfolgreich weiter fortgeführt. Ein weitestgehend südländischer Sound mit erneut abwechselndem Deutsch und Spanisch stellt erneut die Zusammengehörigkeit der Menschen in den Vordergrund. Auf einer Feier können schließlich alle, unabhängig ihrer Sprache, Spaß haben.


    11. Turbo Polka

    Den Abschluss dieses Albums bildet das Lied Turbo Polka und der Name ist Programm. Der Track stellt das Heute in den Vordergrund und dass weder die Vergangenheit noch die Zukunft zu sehr priorisiert werden sollen.



    Zum Schluss lässt sich sagen, dass die schiere Bandbreite, die auf dem Album abgedeckt wird, sicher nicht für alle etwas ist. Wer gerne Ska und Crossover-Musik hört oder einfach etwas Neues kennenlernen möchte, wird hier allerdings bestens bedient und erhält vermutlich eines der besten Alben, die die Band hervorgebracht hat. Bei Bedarf könnt ihr euch natürlich gern durch die unten stehenden Lieder klicken, um euch selbst einen Eindruck zu machen.


    Hörproben:

  • Ich muss im Voraus sagen, hierbei übersetze ich so gut ich kann viele Dinge aus dem Ungarischen ins Deutsche weil Ungarisch meine erste Sprache ist. Auch wird es vielleicht schwerer zum lesen für euch wegen Fremdsprache, wollte es nur gesagt haben.



    Name: Ne sírjatok, lányok --> Auf Deutsch: Weint nicht, Mädels
    Interpret: Illés
    Erscheinungsjahr: Ursprünglich 1973 auf Schallplatte, auf CD in 2000
    Genre: Rock


    Tracklist:


    1. Légy jó kicsit hozzám

    Übersetzung: Sei nett zu mir. Dieser Song ist ein wenig wie ein Abschied von jemanden, wo man nicht gehen lassen will und auch verschiedene Arten des Trostes gesagt werden damit es nicht so dramatisch ist.


    2. Igen

    Übersetzung: Ja. In diesem Lied geht es um die Bejahung zu der gefundenen Liebe wo gefunden wurde und primär sich um das "Ja" dreht.


    3. Nem érti más, csak én

    Übersetzung: Niemand ausser mir versteht es. Hierbei geht es um ein Mädchen, das niemals einen Ton vor sich gibt und das es von niemanden ausser der wo es schreibt, verstanden wird.


    4. Még fáj minden csók

    Übersetzung: Jeder Kuss tut noch immer weh. Das hier hat ein wenig den Drama drinnen, dass die Liebe zuerst verlassen wird und jeder Kuss zum Abschied oder Wiedertreffen wehtut.


    5. A bolond lány

    Übersetzung: Das verrückte Mädchen. Hierbei geht es um ein solches Mädchen, was auf die Erde gesendet wird vom Teufel sogar weil er es auch nicht mehr aushält. Und es erzählt so, wie es den Weg zur Erde gefunden hat.


    6. Téli álom

    Übersetzung: Winterschlaf. Zwar ist der Song kürzer als bei den anderen, aber dafür ist die Melodie mit dem Text wundervoll Winterlich. Auch ist es schön einladend wenn man den Text versteht.


    7. Miért hagytuk, hogy így legyen

    Übersetzung: Warum haben wir es zugelassen, dass es so wird? Hierbei geht es darum, dass man in Fragenden Sätzen sich stellt, warum man auf verschiede Dinge reagiert, die zugelassen werden und passieren.


    8. Nem érdekel, amit mondsz

    Übersetzung: Es interessiert mich nicht, was du sagst. Hier wird Erklärt, warum es nicht interessiert, was gesagt wird was der andere sagt. Es wird versucht dabei den Partner zu abschütteln.


    9. Holdfény ’69

    Übersetzung: Mondlicht '69. Hierbei wird über den Mond und sein Licht gesungen, was für ein Störender er ist. Allerdings wird auch auf Liebe ein Teil gelegt.


    10. Láss, ne csak nézz!

    Übersetzung (Und das ist echt nicht leicht weil im ungarischen die 2 Wörter das selbe bedeuten im Deutschen): Schau, schau nicht nur hin! In diesem Song wird darum gesungen dass du weiterblicken solltest als nur schaust. Auch solltest hierbei auf deine Umgebung zum Beispiel achten was passiert und nicht nur auf das Jetzt achten.


    11. Eltávozott nap

    Übersetzung: Vergangener Tag. Dieser Song erzählt über den Tag wo vergangen ist und wofür die Liebe benötigt wird. Und auch wird reinbezogen, warum man nicht warten sollte bis die Sonne untergeht.


    12. Ne sírjatok, lányok

    Übersetzung: Weint nicht, Mädels. Hierbei wird der Fokus vollständig auf die Mädels gelegt. Auch wird betont wie schön das Leben ist als Mädchen hierbei und sie nicht weinen sollten.


    Meine Quelle ist ungarisches Wikipedia dafür für die Songnamen und dem Album, weil es auch nicht auswendig weiss.


    Fazit: Ich muss sagen, das Albus ist einer meiner Favoriten von der Ungarischen Illés. Auch wenn es schon älter ist und primär mein Vater es in seinem Teenager und 20er Jahren angehört hat (Er ist Jahrgang 1950), so habe ich den gefallen an die wohl geerbt. Jede Musik ist hierbei anders und nicht vergleichbar mit anderen Songs. Das ist leider die Abschiedsplatte der Legendären Gruppe wie es von 1965 bis 1973 bestanden ist als Quadrett. Allerdings muss ich auch sagen, diese Musiken wo es hierbei hat sind schon solche wo weniger Text und eher viel mehr Musik beinhalten. Aber dafür ist der Fokus auf die Liebe merkbar dass es auf die ausgelegt haben. Für diejenigen, wo ältere Musik sich anhören möchten und aus dem Osteuropäischen Bereich, was hinter dem Eisernen Vorhang für Musiken entstanden sind, denen gebe ich das als eines der Empfehlungen raus, wo auch Ungarisch gern haben. Ich selbst gebe von 1 bis 10 mindestens eine 7.8 raus. Allerdings habe ich auch anderes sehr gern auf Ungarisch primär.

    Starter wie ein Glumanda (schillernd) Glumanda.

    Nächste Stufe wie ein Glutexo (schillernd) Glutexo.

    Finale Stufe wie ein Glurak (schillernd) Glurak.

    Vereinigte Familie mit Glumanda und seine Entwicklungen.