I am the messenger
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Autor: Markus Zusak
Erscheinungsjahr: 2006
Sprache: Englisch
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Handlung:
Ed Kennedy, der durchschnittlichste Mensch, den man sich vorstellen kann, verhindert einen Banküberfall. Zum ersten Mal in seinem Leben ist er jemand - er ist berühmt. Dann erhält er das erste Ass - und mit ihm drei Adressen, für jede zusätzlich eine Uhrzeit. Er macht sich auf, diese Adressen zu untersuchen - und taucht damit mit dem Kopf voraus in eine Reihe von Aufgaben: Nachrichten übermitteln. Das klingt jedoch einfacher, als es ist.
Meinung:
Gleich vorab - ich habe das Buch auf englisch gelesen. Angesetzt ist es anscheinend vor allem für Schüler (Nicht zuletzt, da am Ende des Buchs auch Diskussionsvorschläge gebracht werden, die man allerdings aufgrund der Spoiler nicht lesen sollte) und auch laut Amazonbeschreibung für Kinder von ~12-17 Jahren. Ich werde das nicht kommentieren, sondern besser gleich zur Sache kommen.
Das Buch ist phantastisch und sehr real geschrieben. Sprachlich gesehen nimmt der Protagonist kein Blatt vor den Mund und kommentiert nahezu alles. Der Dialekt ist hier sehr gut dargestellt und wirkt stets locker und wenig gekünstelt. (Nebenbei bekam ich die ganze Zeit das Gefühl, dass die Handlung hier in Australien spielt. Das kann an den Wörtern liegen, die meines Wissens vor allem in australischem Englisch verwendet werden - nur als Information.)
Das Buch eignet sich denke ich hervorragend für Diskussionen. Plot und Handlung werden vortrefflich dargestellt. Ed greift manchmal zu sehr fragwürdigen Methoden, erfüllt aber seine Aufgaben - heiligt der Zweck also die Mittel? Er handelt manchmal richtiggehend gruselig und gegen das Gesetz - aber es geht doch gut aus, also ist es in Ordnung, oder? Ich finde es hierbei nicht nur gut, dass so etwas dargestellt wird, sondern auch, wie das geschieht. Ed ist sich bewusst, dass er befremdlich wirkende Methoden wählt, und stellt sich selbst infrage. Es wird allerdings auch so präsentiert, dass man es kritisch lesen kann; ich würde fast sagen, so, dass man es kritisch lesen muss.
Die Charaktere außerhalb Eds sind ebenfalls faszinierend und wirken abwechslungsreich. Die Konflikte ebenfalls - die Geschichten der Charaktere können einem richtig nahegehen. Die Charaktere mochte ich, wenngleich ich mir sicher bin, dass sie als Personen eher unliebsam wären (Das nannte ich zur Klarstellung - jemanden als Charakter und als Person zu betrachten beschreibt sehr verschiedene Ansichten).
Fazit:
Ich empfehle das Buch jedem. Auf englisch. Ich habe, wie gesagt, keine deutsche Übersetzung gelesen, fand aber trotz des vielen Gefluches das Buch sehr gut und angenehm lesbar. Wem das und teilweise doch einiges an Gewalt und unbekannter Kultur missfällt, sollte allerdings dieses Buch eher nicht in Betracht ziehen.