Depth Pearl-auch Wasser schlägt zurück

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“
  • So hi erst ma :D


    ACHTUNG!!WICHTIG!!: also ich hoffe das du dir meine Kritik nicht zu sehr zu herzen nimmst denn an einigen stellen ist sie vielleicht sehr brutal. Aber das sind alles tipps die ich selber schon bekommen habe und die mir geholfen haben.


    also ich hab deine Fs schon früher entdeckt aba i-wie hab ich sie nich gelesen. Jetzt aba hab ich mir ma den Prolog durchgelesen un konnte dann nich anders als weiter zu lesen :thumbsup: . Ok aba ich will hier jetz nich um den heißen Brei herum reden sondern ma mit dem Kommentar anfangen.


    Starpost: Also im Startpost fehlt meiner Meinung nach ein bisschen was.Zum Beispiel worum es geht.Du hast zwar geschrieben das es auf einem neuen Kinofilm basiert,aber das sit auch schon alles.Auch einen Widmung hast du nicht, abaer die is auch nich unbedingt notwendig.Aber was mich am meisten stört is die Charakterbeschreibung. Ich fände es schön wenn du Bilder dazu gemacht hättest. Für Lucis,Ash und Rocko is das jetzt nich unbedingt notwendig aber für Maria hättest du ein Bild suchen können.Außerdem finde ich die beschrreibung der Charakter auch nicht sehr gut.Ich zeig dir mal wie es besser aussieht:


    Ok das ist jetzt natürlich nur eine Idee,aber ich finde das es so einfach besser aussieht. Das letzte mengel am Startpost ist das du keine PN-Benachrichtigung dabei hast.Wenn du sie noch einfügen könntest un mich mit auf die Liste setzten würdest wär ich voll Happy :D


    So das wars dann erstmal zum Startpost.




    Kapitel: Also deine Kapitel gefallen mir sehr gut. Sie sind lang und du beschreibst auch ziemlich gut.Was mir noch gefällt ist dein Schreibstil. Er ist fesselnd und wenn man einmal angefangen hat zu lesen möchte mn gar nicht mehr damit aufhören.Ich habe auch gemerkt das deine Rechtschreibung sehr gut ist, daran habe ich nichts zu bemengeln.




    LG queen.lucia





  • uh, mal wieder ein neues gesicht was die kommis angeht...
    also, keine sorge, ich hab nichts gegen kritik.... wenn man kritisiert wird kann man etwas verbessern, und ich muss zugeben, dass mich mein startpost selbst ein wenig stört... nur ist mir manches nicht vollkommen klar...
    sicher, worum es geht muss ich noch deutlicher machen, dafür nehm ich mir das wochenende mal zeit^^ nur wird das wahrscheinlich dennoch etwas dürftig ausfallen, ich will ja nicht zu viel verraten.... das genaue maß an information muss ich auch finden.
    was noch... die widmung, ich hatte damals einfach keine idee an wen die geschichte gehen sollte... darum geht sie nun an meine leser, ich kann ja dazu schreiben dass sie euch gewidment ist... oder sowas in der richtung...
    dann zur charakterbeschreibung, ich habe fanstories gesehen, in welchen bilder vorhanden sind, dachte mir aber auch, dass jeder lucia, ash und rocko kennt. und was maria angeht... sie ist äußerst schüchtern, mag es nicht wenn man sie fotografiert, also hab ich versucht, sie zu malen, so wie sie aussehen würde, wenn man sie mal vor die linse bekäme... und bin (bisher)gescheitert. keins der bilder ist ihr wirklich nahe gekommen, also muss ich auf beschreibungen zurückgreifen, die ihr in den kapiteln findet...
    zu guter letzt... weiß ich nicht, was du mit pn benachrichtigung meinst, ist das eine liste von denen, die hier kommentieren oder so? oder soll ich dich auf die freundesliste setzen und ... oder soll ich da was verlinken? naja schreib mir das eben per pn :P auf jeden fall... danke für den kommentar, ich werde sehen, was sich tun lässt :D
    mfg
    DoD

  • so... wieder ein weni gzu spät... tut mir leid, habe nicht viel zeit :P werde versuchen, mir mehr zeit zu nehmen... viel spaß mit dem nächsten kapitel....


    Kapitel 25
    Denk mal an was anderes
    20.3.2008
    Merlin sah mich ungläubig an.
    „Es scheint fast, als würdest du dich freuen, mich zu sehen. Lass mich raten… dir fehlen wichtige Informationen. Daraus wiederum schließe ich, dass du nicht fähig warst, sie dir selbst zu beschaffen!“ super. Er hatte sich kein Stück beeindrucken lassen. Naja, ich war dennoch froh, ihn zu sehen, vielleicht konnte er mir einige Fragen beantworten. „Ach, spielt keine Rolle… ja, ich habe einige Fragen. Die erste… wissen Sie, wo ich an der Küste ein Relikt finden kann, welches Energiewellen aussendet? Phione und ich können nicht ins Meer… und ich weiß, dass dieses Relikt uns helfen kann…“ ich strich mir eine Strähne aus dem Gesicht und stemmte die Arme in die Hüften. Er musste etwas wissen! „Und, wo wir grade dabei sind, vor wie langer Zeit genau haben Sie die Perle mitgehen lassen? Ich muss wissen, wie viel Zeit uns bleibt…“ wir waren in der einen Ecke der Halle angekommen, ich hatte darauf geachtet, dass uns niemand belauschte. Danach sah er mich einige Sekunden lang nur an, dann antwortet er. „Okay, sieht so aus, als würdest du ohne mich eh nicht weit kommen. Gut. Oder halt, nicht gut, denn ich bin nicht mehr der Jüngste, werde aber dennoch versuchen, dir zu helfen, wo ich kann. Zu deiner ersten Frage lässt sich sagen, dass ich keine Ahnung, aber eine vage Vermutung habe, wo du dieses Relikt findest. Falls du mir gesagt hast, woher diese Information stammt, ich hab es eh vergessen, aber macht ja nichts… aber ich schweife ab. Gestern habe ich dich loslaufen sehen, ich muss zugeben, langsam bist du ja nicht. Egal, bist du überhaupt sicher, nach was du suchen musst?“
    „Ja, ein Relikt am Meer, und die Trophäe ist der Schlüssel. Darum muss ich hier gewinnen…“ – „Richtig und falsch. Du hast gestern nichts gefunden, nehm ich mal an. Dann fragte ich dich mal etwas, junge Dame: bist du vollkommen sicher, dass dieses… Relikt, dieser Schrein, oder was auch immer das sein soll, schon existiert?“ hier schwieg ich eine Weile. Ganz sicher war ich nicht, aber Dinge, die solche Kraftströme aussenden konnten, die die Teleportationen von Phione und mir aufheben konnten, mussten doch sehr alt sein… oder etwa nicht?
    „Nein, das bin ich nicht.“ Sagte ich dann leise. Er ließ seinen Blick über die Menge schweifen. „Richtig. Es kann genauso gut sein, dass du dieses Relikt erscheinen lässt. Wie genau du das anstellst, wenn diese Theorie stimmt, weiß ich nicht. Und was die Zeit angeht… ich glaube, du hast noch gut eine Woche oder so. Das ist lange her, musst du wissen, so ganz sicher bin ich nicht.“ Er schien in Gedanken zu versinken, lächelte versonnen und schüttelte dann den Kopf. „Ach, es ist so viel passiert in dieser Zeit…“ hier begann er, zu husten, ein paar Momente später beruhigte Merlin sich. „Hören Sie endlich auf, so zu tun, als wären Sie alt und schwach… jeder Blinde merkt, dass sie gerne schauspielern…“ ich fand, es war an der Zeit, ihm dies mitzuteilen, ich wusste ja nicht mal, wieso er mich glauben lassen wollte, dass es um ihn ach so schlecht stehen würde. „Nein, sowas merken nur Leute wie du, die viel zu viel nachdenken und irgendwann herausfinden, was wirklich los ist. Unverschämtheit! Niemand hält kleine Geister besser zum Narren als ich. Übrigens, wo ich gerade Geister erwähne, ich hab da was für dich.“ Und er holte einen weiß-roten Ball aus seinem Mantel, hielt ihn mir entgegen. Mein Blick streifte eine kleine, schwarze Gestalt, die eine ungeschickte Kinderhand auf den Ball gemalt hatte. Mir stockte der Atem… die Gestalt kannte ich nur zu gut. Ich hatte sie gemalt. „Halloween! Woher haben Sie mein Gengar?“ ich wusste nich ganz genau, wie ich Nebulak damals gefangen hatte… anders hätte ich nicht gegen die humorlose Arenaleiterin von Saffronia City gewinnen können. Es war notwendig gewesen, dass ich mir ein Geist-Pokémon fing, und als ich in Lavandia in den Geisterturm gelangt war, war Nebulak eins von zwei Pokémon gewesen, die ich gesehen hatte. Das andere von Beiden, so erinnerte ich mich, war ein Alpollo… als ich jedoch später noch einmal dort vorbeigeschaut hatte, war ein weiteres Nebulak aufgetaucht. Nun gut, nicht mehr meine Sache…
    „Du brauchst mich gar nicht so anzustarren, nimm es einfach!“ ärgerte sich Merlin. „Oh, tut mir leid…“ ich war gedanklich abgedriftet… schon peinlich sowas. Ich nahm den Ball und verstaute ihn in meinem Rucksack… nun würde das Turnier so gut wie gelaufen sein. Geisterpokémon sind an sich äußerst schwer zu treffen, sie haben keine lineare Bewegungsart…. Also konnte Halloween in alle möglichen Richtungen ausweichen, wenn der Gegner irgendwie dazu kommen sollte, eine Attacke zu befehlen…. Was ich natürlich nicht vorhatte, ihm zu gewähren.
    „Schon okay. Also, was willst du noch wissen?“ – „Den Zugang zum Wasser…“ – „Ach, richtig! Also, meine Theorie kennst du bereits. Mein Vorschlag ist, dennoch vielleicht ein wenig weiter zu suchen, aber in jedem Fall musst du das Turnier gewinnen. Außerdem… sag mal, wie genau bist du eigentlich da gestern rausgekommen? Hab gehört, dich hätte Team Rocket aus der Reserve gelockt.“ – „Weiß ich selber nicht… sie hatten Phione geschnappt, und mich hypnotisiert. Als ich aufwachte, hatte ich Phione wieder…“ hier begann er, unruhig auf und ab zu wandern. „Interessant. Deiner uninteressierten Stimme entnehme ich, dass du genau weißt, wie das passiert ist.“ – „Äh, ich habe nur Vermutungen und so…“ – „Also bist du doch zu was nütze. Na okay, ich sollte mir abgewöhnen, zu denken, nur weil jemand relativ hübsch ist, sei er zu nichts zu gebrauchen.“ Ich stutzte. Sollte das heißen, dass ich gut aussehe? Darüber hatte ich mir irgendwie noch nicht so wirklich Gedanken gemacht… „Ja, man kann dich in aller Ruhe alleine für Phione sorgen lassen. Logisch, es musste das gespürt haben… aber ich ergehe mich hier in Gedankengängen, also zurück zum Punkt.“ – „Ja, dann muss ich also weiterhin nach dem Relikt suchen… wissen Sie denn, was genau der Schlüssel da sein soll? Haben Sie die Trophäe gesehen?“ – „Ich glaube nicht, dass der Veranstalter es gerne sähe, wenn jemand die Trophäe sieht, bevor sie an den Sieger weitergereicht wird. Die Leute hier sind sehr eigen damit.“ Schade… ich hatte die Idee gehabt, dass es vielleicht ein Pokémon sei, und wenn es als metaphorischer Schlüssel diente… aber gut, dann würde ich eben die paar Tage warten müssen.
    „Aber, ich freue mich zu sehen, dass du bisher nur einmal die Kette aktiviert hast.“ Stellte er dann fest. „Naja, ab und zu spüre ich, wie meine Gefühle verstärkt werden… und dann wird es so heiß hier.“ Ich wies auf die Stelle an meinem T-Shirt, unter der die Tiefseeperle verborgen war. Der Informant nickte. „Ja, das hatte ich mir gedacht. Weißt du eigentlich, wieso sie sich verwandeln kann?“ ich zuckte die Schultern, ich hatte so einige Ideen gehabt, die mit Phiones Pokédexeintrag zu tun hatten, jedoch nichts Konkretes. „Weil sie die wichtigsten Kräfte von Manaphy und Phione in sich trägt.“ Okay… das war mir doch neu. „Es heißt, Manaphy sei in der Lage, eine spezielle Bindung zu jedem Pokémon herstellen zu können. Diese Kette kann das auch, nur eben auf diese Weise, wie du sie am eigenen Körper erfahren hast.“ – „Sekunde, sie verwandelt mich nur, damit ich mich in ein Pokémon einfühlen kann?“ – „Richtig… und falsch.“ Immer diese ominösen Andeutungen… ich fand, das klang einleuchtend. Alles, was Aquanas konnten, hatte ich auch drauf gehabt… und das nur durch die Tiefseeperle. „Richtig insofern, dass du ein bisschen verstehst, wie sich das betreffende Pokémon fühlt, falsch in der Hinsicht, dass es ums bloße Einfühlen geht. Wie soll ich das ausdrücken… es sind diese speziellen Kräfte, nur eben um ein Vielfaches verstärkt. Ebenso verhält es sich mit Phiones Orientierungssinn, ich bin sicher, je länger du die Kette trägst, umso mehr wirst du auch diese Fähigkeit erhalten.“ Ich sah zu Boden. Also konnte ich den Weg zum Tempel später ganz allein finden? Und wie genau reagierte die Kraft der Perle auf meine Gefühle? Warum wurde ich nicht jedes Mal, wenn ich ein Pokémon ansah, verwandelt? Na gut, ich hatte ja schon herausgefunden, dass ich mich stark darauf konzentrieren musste, bei Aquana war das dennoch etwas komisch gewesen…
    „Da fällt mir gerade etwas ein… kann es sein, dass diese beiden Verbrecherteams, die hinter Phione und mir her sind, sich gegenseitig nicht vertrauen?“ – „Woher soll ich das wissen?“ Merlin sah mich misstrauisch an. „Ich habe doch klargestellt, dass ich nicht allwissend bin. Was soll die Frage? Hast du Grund zu der Annahme?“ – „Naja… als ich entführt wurde, hat der Kerl, in dessen Büro ich verhört werden sollte, einiges Verraten, was mir komisch vorkam, und die drei Rockets gestern wussten irgendwie nichts davon… okay, wir hatten auch kaum Zeit zum Reden…“
    „Hier bist du!“
    Ich sah mich um, Kenny stand zwischen zwei Trainern und winkte mir zu. „Tja, ich glaube, ich muss gehen… Sie finden mich eh wieder, wann immer Sie wollen…“ letzteres war eine Vermutung, ich verabschiedete mich von Merlin. Doch als ich in seine Richtung blickte, war er schon fort. Seltsam…
    „Hi, Kenny…“ murmelte ich, er trat einen Schritt auf mich zu. „Alles okay? Die andern suchen dich überall! Ashs Kampf war ein voller Erfolg, er hat schon wieder gewonnen.“ Und, als ob ihm das gerade erst eingefallen wäre, fügte er hinzu: „Ach, und ich natürlich auch.“ – „Naja, ich hab ein wenig… frische Luft geschnappt…“ – „Okay, schade. So konntest du beide Kämpfe nicht sehen.“ Mir fiel etwas ein. Kenny kannte Lucia schon sehr lange… vielleicht konnte ich ihn etwas fragen, was mit ihr zusammenhing. Nein… das war sicher privat, und ich mochte Neugierde ja selber nicht. Hmm… Beobachtungsgabe und Kombinationstechnik mussten mir helfen, diesem Rätsel auf die Spur zu kommen… wenn es denn eines war. „Kommst du?“ huch? Er stand mehrere Meter vor mir und sah mich über die Schulter an, er war wohl davon ausgegangen, dass ich ihm folgen würde. „Ja…“ ich gab mir einen Ruck und setzte mich in Bewegung. Einen Plan brauchte ich… das Relikt finden… wenn es denn überhaupt schon existierte. Oder aber ich wartete einfach ab, bis ich den Schlüssel hatte, und wir konnten uns mal die Stadt ansehen… einen Teil kannte ich ja bereits. Oder aber wir gingen einfach mal essen, doch das konnte bis zum letzten Tag warten. Danach… würde ich mit der Trophäe das Relikt „aufschließen“ können, und wir mussten uns auf eine Seereise gefasst machen.
    Wir durchquerten einmal mehr ein Gedränge, eine Trainerin zeigte ihrer Freundin offenbar ihr nagelneues Pixie, als wir an ihnen vorbeikamen. Noch 3 Tage… an allen dreien musste ich gewinnen. Vielleicht begegnete ich dem Galaktiker ja auch gar nicht… was, laut meiner Einschätzung, einer der besten Fälle war, denn angeblich sollte der Kerl ziemlich gut sein. „Wo sind die anderen denn?“ wollte ich zwischendurch wissen, und mein Begleiter wies geradeaus. „Naja, die Sonne scheint wieder, darum wollten sie sich raus setzen, zu den Bäumen da. Ich bin direkt nach dem Kampf von Ash los gegangen, und hab dich auch zum Glück relativ schnell gefunden. Eigentlich müssten sie mich überholt haben…“ überlegte er, ich nickte und musste Phione auffangen, welches dabei von meinem Kopf gefallen war. „Juhu! Nochmal!“ irgendwie brachte mich sein Kommentar zum lächeln, ich setzte es auf meinen Kopf zurück. „Manno!“ folgte dann, als es merkte, dass ich nicht nochmal nicken würde. „Phione, das sieht doch nicht aus… ich kann dich nicht…“ – „Klar kannst du! Bitte, nur einmal noch!“ ergeben seufzend, nickte ich ein weiteres Mal, und kichernd landete das kleine Wesen in meinen Armen. „Zufrieden?“ – „Ähm…“ – „Sag nichts falsches!“ warnte ich Phione vor. „Nönö!“ der Braunhaarige neben mir begann zu lachen. „Ihr zwei seid so komisch… völlig verrückt, ein Mädchen, das mit Pokémon reden kann…“ ich wurde ein wenig stiller, zuerst war ich in sein Lachen eingefallen. Stimmte eigentlich… normal konnte man mich nicht nennen. Aber wer war das denn schon… irgendwie ging ich die ganze Zeit davon aus, dass ich mit meinem Versprechen Phione gegenüber Erfolg haben würde… aber was, wenn diese Verbrecherteams uns aufhielten? Unbesiegbar war ich nicht, erst recht nicht gegen 2 der größten internationalen Verbrecherteams der Welt… zumindest, wenn es wirklich nur 2 waren. Ich hatte ein gelbes G und ein rotes R gesehen, also spielten die Teams Galaktik und Rocket schon mal in derselben Liga mit. Hinzu kam dann noch das Phantom, welches allerdings auch rekrutiert sein konnte… ich wusste ja nicht, ob es eigennützig handelte oder die Befehle ausführte, die ihm von einem der beiden Teams gegeben worden waren. Das waren bisher meine Gegenspieler gewesen. Hinzu kamen mehrere Personen, die zwar noch keine Feindseligkeiten erkennen ließen, dennoch konnte ich sie nicht einordnen. Diese Personen waren der blonde Junge, Pay und Conway… alle waren mir schon mehrmals begegnet, teilweise durch Zufälle, teilweise durch Berechnung. Aber irgendwie wirkten sie alle vertrauenerweckend… wenn man mal von Conways merkwürdigen Attitüden absah. Dass einer der drei ein Gegenspieler sein sollte, schien mir unwahrscheinlich…
    „Hey, Maria!“ ich wurde aus meinen Gedanken gerissen. Lucia war aufgestanden und winkte mir zu, ich hob die Hand und erstarrte, als Ash und Rocko ihre Aufmerksamkeit auf mich richteten. „Da bist du ja endlich! Du hast so einen extrem guten Kampf verpasst, das glaubst du gar nicht! Pikachu hat…“ begann Ash, doch Rocko konnte sich mal wieder nicht beherrschen.
    „Du entziehst dich meinem Blick wie ein Nebelschleier an einem sonnigen Morgen, du hast keine Ahnung, wie sehr…“ an dieser Stelle hielt er inne, ein Glibunkel hatte sich mit leuchtenden Augen hinter ihm positioniert, die Pfote erhoben. Die beiden sahen sich an, dann blickte ich dem Frosch in die Augen… eine innere Stimme sagte mir, ich sollte ihn anlächeln… dann schein er irgendwie peinlich berührt zu sein… und augenblicklich verschwand er wieder in seinem Ball.
    „Was war denn das??“ die Koordinatorin konnte nicht fassen, dass jemand es geschafft hatte, Glibunkel zu verscheuchen, bevor er sein Werk getan hatte. „Du hast es echt drauf!“ Ash sah mich anerkennend an. Ich senkte verlegen den Blick. „Es war nur so ein Gefühl…“ und stockte. Da war wirklich etwas gewesen. So als ob die Kette mir das Gefühl vermittelt hätte, Glibunkel verstünde mich… meine Fingerspitzen tasteten nach dem Anhänger, er fühlte sich warm an. Komisch…
    „Schätze, Glibunkel braucht ab und zu eine… kleine Benimmhilfe oder so…“ meinte ich, Rocko bedankte sich. Allerdings hielt er sich trotzdem zurück, als könnte er nur vermuten, wann der Frosch das nächste Mal hervorkäme. Ich setzte mich ins Gras neben Lucia, Ash war gerade dabei, seinen Kampf zu schildern. Es klang so, als hätte Pikachu im Alleingang den Großteil des gegnerischen Teams besiegt… interessant, die kleine Maus konnte ordentlich austeilen.
    „Also, Ash ist auf jeden Fall unter den Besten!“ verkündete das blauhaarige Mädchen, Kenny zog die Brauen hoch. „Vielleicht, aber sicherlich ein paar Plätze unter mir.“ Sie streckte ihm die Zunge raus. „Werden wir ja sehen!“ – „Und ob!“ die beiden funkelten sich an, dann mussten sie lachen. „Solange es fair bleibt, freue ich mich auf jeden Kampf, den ich mir ansehen kann.“ Rocko blieb ausgeglichen, er war anscheinend der beruhigende Faktor der Gruppe, auch wenn Kenny sonst nicht dabei war. „Also, ich hab es nicht nötig, unfair zu kämpfen. Dazu sind wir einfach zu gut!“ der Trainer aus Alabastia lehnte sich zurück, er hatte ein Reisbällchen in der Hand. Wie kam es da hin?? Rockos Picknickkorb war doch verschlossen…
    Naja, wenn es ums Essen ging war Ash wohl noch schneller. Als ich zum Korb blickte, Rocko hatte ihn eigentlich neben sich abgestellt, lag er auf der Seite und ein Bällchen fehlte. Der Züchter merkte es nicht… auch nicht, als Ash sich das Teil im Ganzen in den Mund steckte und genussvoll schluckte.
    Es entwickelte sich ein entspanntes Gespräch, ich konnte mich an den Baum lehnen und in den Himmel schauen. Mein Team hatte ich bis auf Bollterus aus den Bällen gelassen, meine Partner lagen auf der Wiese oder tollten herum… schön, wenn man frei und unbelastet war. War ich auch mal gewesen… vor langer Zeit… mein erstes Pokémon, Plinfa, hatte ich nicht wie andere Trainer vom Professor bekommen… als ich als Trainerin zugelassen wurde, hatte ich bereits mehr erlebt als die meisten anderen Kinder meines Alters. Dennoch durfte ich den kleinen Pinguin behalten… Und so ging meine Reise los. Ach, der Himmel sah so schön aus… es waren nur noch wenige Wolken zu sehen, und die Sonne fiel immer öfter auf das Gras um uns herum. Einige Staralili flogen über den Baum hinweg, ich hatte allerdings schon ein Nest darin gesehen. Bestimmt kamen entweder die drei, oder andere ihrer Art nochmal zurück…
    „Maria?“ – „Ja?“ ich schreckte hoch. Lucia sah mich an. „Möchtest du ein Reisbällchen? Wir haben irgendwie eins weniger, keine Ahnung, wieso…“ – „Ash hat eins gegessen.“ – „Woher weißt du das??“ – „Ich habe es gesehen…“ wunderte ich mich, Ash hatte offenbar darauf gebaut, dass niemand seine kleine Kamikaze- Aktion bemerkt hatte. Ich musste grinsen. „Ja, danke.“ Ich nahm das mir angebotene Bällchen und lehnte mich wieder zurück, sah dabei kurz, wie die Koordinatorin Ash einen heimlichen Blick zuwarf, ihm jedoch nichts sagte. Hm…
    Was wäre denn, wenn sie wirklich in ihn verknallt wäre? War ja nur eine Hypothese bisher… aber ich hatte schon so einige verräterische Momente durchlebt, in denen sie mir unbewusst Informationen gegeben hatte. Wenn das wirklich so war, würde er das sicher nicht merken… er war so dermaßen auf seine Kämpfe fixiert, dass ich nicht glaubte, er könne für so etwas Profanes wie … sowas eben empfänglich sein. Falls doch… würde ich erneut ein Teil eines Teams werden, was mich nicht wahrnehmen würde. Unangenehme Aussichten… beruhig dich, Maria, Lucia war keine, die eine Freundin im Stich lassen würde. Nicht wie… damals…
    Als sich etwas in der Baumkrone bewegte, sah ich nach oben. Und es bewahrheitete sich… einige Staralili hatten sich im Nest niedergelassen. Nur saß diesmal dieser Typ nicht im Baum… ich glaubte, es wäre vielleicht mal Zeit, sich ein wenig …mehr als Mensch zu präsentieren… du weißt schon, ich redete nicht viel, und vielleicht sahen meine Begleiter das als Ablehnung oder so…
    „Damals im Kindergarten haben wir Loosie mal ein Plusle in den Schrank gesteckt, als sie es herausnahm, hat es ihr eine wirklich interessante Frisur…“ Kennys Rede wurde von einem Schlag der eben Genannten beendet, sie hatte es anscheinend satt, Ziel seiner kleinen Erinnerungsenthüllung zu werden. „Danke, Kenny, aber erstens sollst du mich nicht Loosie nennen, und zweitens interessiert das keinen!“ fand sie. „Also, ich habe nichts dagegen, mal ein wenig in der Vergangenheit zu schwelgen…“ bekannte ich, und das stimmte… ich hatte einige schöne Erinnerungen gesammelt, allerdings auch einige nicht so schöne. „Na, jeder hat so seine Vorlieben, ich freue mich immer auf Neues!“ – „Ja, weil du nach jedem Kampf schon den nächsten erwartest.“ – „Daran erkennt man die Toptrainer von morgen, hab ich recht, Kumpel?“ – „Pi…“ Ash und Lucia hatten sich anscheinend schon öfter darüber unterhalten, und ich fand mich in meinem Verdacht bestätigt: der Trainer aus Alabastia hatte momentan nur einen Gehirnsektor angeschaltet. Den fürs kämpfen.
    Plinfa und Haspiror hatten sich auch schon angefreundet, allerdings hatte ich längst gemerkt, dass Haspiror eine kleine Angewohnheit hatte: immer ein wenig länger zu Pikachu zu schauen, als eigentlich nötig war. Auch, wenn Pikachu momentan gar nicht im Fokus des allgemeinen Interesses stand… dass Pokémon sich verlieben konnten, hatte ich schon früher mit angesehen, jedoch nie erwartet, dass es auch zwischen verschiedenen Typen möglich war. Da kam es bestimmt auf die so genannte „Ei-Gruppierung“ an, doch damit kannte ich mich nur unzureichend aus… beim spielen mit meinem Plinfa jedenfalls war Haspiror ab und zu unkonzentriert, ließ sich schneller fangen als gewöhnlich, sein Blick schweifte ab. Haspiror entwickelten sich durch Zuneigung… ob das auch klappte, wenn es in Pikachu verknallt war? Das wäre sicherlich interessant, dann müsste man ja immer nur ein Pokémon finden, in welches sich das Haspiror … aber ich ging wieder viel zu selbstverständlich davon aus, dass man so schnell den richtigen Partner finden würde. In der Liebe läuft es eigentlich nur in den seltensten Fällen so, wie man es gerne möchte… und wenn es falsch lief, blieb man immer allein zurück, ohne Hoffnung auf Besserung, und mit der Frage, wozu man sich eigentlich so anstrengte, wenn letztendlich eh alles vergebens sei. Nach dieser Überlegung senkte ich den Blick, griff in meinen Rucksack, und zog eine Sonnenbrille heraus. Verräterisches Schimmern in den Augen war dadurch nicht mehr zu sehen. Genug davon… ich hatte mir geschworen, mich nicht mehr selbst runter zu ziehen. Auch, wenn das leichter gesagt als getan war… dafür wollte ich so gut es ging helfen, wenn andere sich in derselben Situation befänden. Etwas stupste mich am Arm an…. Ich sah hinunter, es war Phione. „Du guckst so traurig… was ist los?“ – „Ich hab eine Sonnenbrille auf, du kannst gar nicht sehen, wie es mir geht…“ antwortete ich, und wurde überrascht. „Naja, ich fühl das irgendwie. Was ist denn jetzt?“ hmm… es sah so aus, als ob Phione ebenfalls verändert worden war, nur mehr auf mentaler Ebene… komisch, ich konnte mir nicht erklären, wie das gehen sollte. „Mach dir keine Sorgen… geht schon…“ Mist, da war mein Standartspruch wieder… geht schon… nun gut, es konnte nichts an meinen Erinnerungen ändern. Geschehen ist geschehen. „Denk einfach an was anderes!“ – „Danke…“
    Ich nahm das kleine Wasserwesen wieder in die Arme, sah in den Himmel, hörte Lucia dabei zu, wie sie den anderen neue Kombinationen erklärte, die sie demnächst üben wolle. Ash war eingeschlafen, also blieben Rocko und Kenny als Publikum, Kenny fiel ihr immer wieder ins Wort und korrigierte sie, wo er dachte, er könne es besser. Ihre Reaktion war immer ein wenig anders, allerdings endete es immer damit, dass Kennys Verbesserungen ignoriert wurden und er das Wort „Loo…“ anfing, sie quittierte dies jedoch mit erhabenem Schweigen. Rocko kümmerte sich währenddessen um sein Team, ich hatte registriert, dass er ein Mobai besaß. Ziemlich knuffig, so auf seine Weise, vorher hatte ich selten eins davon zu Gesicht bekommen… hinzu kam ein über alle Maßen starkes Wonneira, welches mich mit einem hohen Angriffswert überraschte. Sollte Rocko es gelingen, es weiterzuentwickeln, wäre es sicher nicht zu unterschätzen… wieso hatte Rocko dermaßen süße Teampartner? Meine Theorie war, dass er damit bei Mädchen punkten wollte, welches ja bekanntlich auf sowas immer flogen… zu meinem Nachteil muss ich sagen, dass mich die beiden auch nicht gerade kalt ließen. Liebes Tagebuch, das heißt aber nicht, dass Rocko mich irgendwie eingewickelt hätte, nur, dass wir uns verstehen.
    Ich meine, ich… ach, was solls. Sagen wir, ich finde Typen, die sich an jedes Mädchen ranmachen, ein wenig unglaubwürdig, auch wenn Rocko an sich wirklich nett ist. Schnell warf ich einen unauffälligen Blick in seine Richtung, doch was ich befürchtet hatte, blieb aus. Laut gedacht hatte ich diesmal nicht… gut.
    Ach, sie Sonne tat ja so gut… ich liebte die Sinnoh- Region. Nirgendwo sonst gab es Gebiete, in denen das Wetter so standhaft blieb wie hier… ziemlich entspannend. Aufgewachsen war ich etwas außerhalb von Schleiede, es gab wenige Menschen, die genau wussten, wie die ganzen Felsterrassen und Höhlen miteinander verbunden waren. Als ich noch klein gewesen war, hatte ich alles erkundet, es hatte Spaß gemacht… niemand war so schnell gewesen wie ich, niemand hat mich je in einem der Wettrennen besiegt, die wir damals so oft gemacht hatten. Die Kindheit war so Sorgenfrei gewesen… und sie gehörte zu der Abteilung „schöne Erinnerungen“. Ich war sicher, meine Zeit in der Sinnoh- Region würde ähnlich werden, nur hatte ich erst ein Versprechen zu halten. Es war mir so wichtig, Versprechen zu halten… ich weiß noch, einmal, da war ich noch jünger gewesen, war ich in der Situation gewesen, mich zu entscheiden…


    // „Und denkt dran, es ist verboten, jemandem zu helfen.“ Der Professor stieg von seinem Podest. „Hier in der Sommerakademie sollt ihr etwas lernen. Die heutige Übung ist eine Rallye, ihr bekommt 3 verschiedene Pokémon zur Auswahl, natürlich rein zufällig. Ihr sollt alleine eine Runde um den See drehen, an drei Punkten werden euch neue Pokémon gegeben.“ Führte sein Assistent aus und holte eine Box voll mit Pokébällen.
    Einige Zeit später war ich wie immer an der Spitze, ich hatte Glück gehabt: ein Dodri beim Laufen, ein Seemon beim Schwimmen, und auf der letzten Strecke durfte ich Plinfa benutzen, welches auch irre schnell war. Kurz hinter mir waren Lee, ein guter Freund von mir, und Rika, sie hatte zwar nicht so viel Glück gehabt, doch sie hatte immer super Ideen, wie sie aus schlechten Situationen gute machen konnte. (Im Ernst, wer es schafft, mit einem Flegmon im Laufen auf Platz 7 von 18 zu kommen, muss doch irgendwas dafür getan haben) als wir in eine Höhle kamen, war irgendetwas passiert, ich weiß nicht mehr genau, was. Rika stürzte, dabei hatte ich ihr doch versprochen, sie niemals hängen zu lassen. „Maria! Denk an die Regeln!“ rief Lee mir noch zu, als er überholte. Unwillig hatte ich den Kopf geschüttelt, das war doch nur ein doofes Rennen… Wie ich ihr geholfen hatte, sich nicht zu verletzen, wobei das eigentlich die Schuld des Galoppas war, weil es nicht rechtzeitig abgebogen war, hatte jeder gesehen… also hatte ich das erste Mal verloren, wurde disqualifiziert. Ich konnte nicht anders, ich hatte immer diesen Satz im Kopf gehabt… „Wer sich nicht an die Regeln hält, spielt unfair, doch wer seine Freunde im Stich lässt, ist viel schlimmer als das.“ Danach hatte ich gehandelt, und diesen Satz nie vergessen. //


    Und genau darum tat ich alles, um meine beiden Versprechen, die ich momentan offenstehen hatte, zu erfüllen.
    Nachdem Phione sicher war, würde ich … ja, was würde ich tun? Wieder allein durch Sinnoh reisen, um meine Orden zu sammeln? Oder blieb ich bei Ash, Lucia und Rocko… Gesellschaft zu haben, hatte ich immer als Last empfunden, doch mit den dreien war das irgendwie anders… doch wahrscheinlich würde ich Phione eh nicht vergessen können. Unwillkürlich drückte ich es fester an mich, ich wollte nicht, dass wir getrennt wurden… was allerdings unausweichlich war, also musste ich die Zeit bis dahin genießen. Wenn ich doch nur endlich ins Meer könnte! Es musste einfach traumhaft sein, mit Phione im Wasser zu schwimmen… darauf freute ich mich jetzt schon. Und wenn mir Team Rocket in die Quere kommen sollte, würden sie schon sehen, was sie davon hätten!
    Die Staralilis im Baum flatterten erregt auf und davon. Ich sah wieder hoch. Es war ein wenig windig geworden, doch das konnte sie unmöglich vertrieben haben. Die Sonne stand im Zenit… wie spät war es…? Eine Schattengestalt im Dunklen unter einer Baumgruppe nicht weit von uns zog meine Aufmerksamkeit auf sich…. Wieso kam sie mir so bekannt vor? Schnell sah ich zu den anderen, sie hatten noch nichts bemerkt. Wenn diese Gestalt uns Böses wollte, würde ich sie schon vertreiben… ich sprang auf die Beine, da blitzte etwas auf. Ungefähr… einen Meter über dem Boden, ebenfalls unter der entfernten Baumgruppe. Ich will mich nicht selbst loben, aber mein Gehör registriert auch ziemlich leise Töne, und mir schien es, als sirrte etwas auf mich zu. Darum versuchte ich, auszuweichen, war allerdings nicht schnell genug… ein heißes Ziehen schoss durch meine Beine, ich stürzte ins Gras… zumindest ein weicher Fall. Es gelang mir, mit den Armen Phione zu schützen, dann setzte ich es ab. „Lucia, nimm Phione, schnell!“ die anderen sahen erschrocken auf, Rocko bemerkte den Neuankömmling als erster. „Wer ist das?“ und ich stützte mich auf meine Hände.
    „So sieht man sich wieder. Diesmal rennst du nicht weg!“


    und wie immer... freue ich mich über kommentare und anregungen, demnächst mach ich meinen startpost auch besser, war nur mehr mit dem kapitel beschäftigt.
    mfg
    DoD

  • Yo!
    Und dann fange ich auch gleich mal wieder mit meinen Zitaten an :)


    Zitat

    Gestern habe ich doch loslaufen sehen,

    Und während er noch "doch" nachsah, habe ich dich loslaufen sehen :D


    Zitat

    Richtig und falsch. Du hast gestern nichts gefunden, nehm ich mal an.

    Woher weiß er das?? Ich habe das Gefühl, dass er die ganze Story schon kennt. Wie sonst könnte er Marias Ideen als richtig bzw falsch abstempeln??


    Zitat

    anders hätte ich nicht gegen die humorlose Arenaleiterin von Saffronia City gewinnen können.

    ... naja, Maria ist ja selbst nicht gerade der Witz in Person...


    Zitat

    ich verabschiedete mich von Merlin. Doch als ich in seine Richtung blickte, war er schon fort.

    Verdammt, der ist ja fast schlimmer als Conway!


    Zitat

    Kennys Rede wurde von einem Schlag der eben genannten beendet,

    Genannten schreibt man dann glaube ich groß...


    Zitat

    Meine Theorie war, dass er damit bei Mädchen punkten wollte, welches ja bekanntlich auf sowas immer flogen…


    Zitat

    Sahen wir, ich finde Typen, die sich an jedes Mädchen ranmachen, ein wenig unglaubwürdig, auch wenn Rocko an sich wirklich nett ist.

    Sagen wir mal :)


    Zitat

    „Wer sich nicht an die Regeln hält, spielt unfair, doch wer seine Freunde im Stich lässt, ist viel schlimmer als das.“

    Kakashi??



    Soo, nochmal zum Startpost, du hast da an einer Stelle geschrieben

    Zitat

    um ehrlich zu sein, ich habe leine Lust

    das solltest du evtl noch mal ändern.


    Ansonsten sehr geniales Kapitel. :thumbsup: Hat mir dieses Mal sehr gut gefallen, dass Maria mal ein bisschen über Beziehungen und Gefühle nachdenkt.



    See ya

  • so, danke schonmal :D ich hab die rechtschreibfehler sofort geändert. was das "die eben genannte" angeht, da dachte ich wieder, dass sich das auf Lucia bezieht, die ja kurz zuvor erwähnt wird,... aber du hast recht, das muss groß sein. was merlin angeht, er denkt immer sofort das schlechteste in einer situation, darum ist er ein wenig pessimistisch anmutend...:P er kennt die story natürlich nicht, sondern vermutet nur, dass es nie so läuft, wie er das gern hätte. dass maria selbst nicht gerade witzig ist, weiß man ja, doch sie arbeitet daran... sie hat eben eine ziemlich eigene art...
    naja, die fehler werden alle gestrichen... und hinzufügen muss ich eigentlich nur, dass du scheinbar so ziemlich jedes anime kennst :o dass der satz von kakashi ist, wusste ich, doch dass das noch jemand weiß, damit hab ich nicht gerechnet... obwhol das "dattebayo" in deiner signatur mir früher hätte auffallen müssen ;) naja okay, eigentlich ist der spruch von namikaze, aber was solls... ich freue mich auf weitere kommis:D
    mfg
    DoD

  • ich glaube, ich muss mich ein wenig ranhalten... ich verspäte mich immer mehr, tut mir leid... ich hoffe, das nächste kapitel entspricht dennoch euren vorstellungen, viel spaß damit ;)


    Personenbeschreibungen
    Stella:
    Grüne Haare, grüne Kleider, grüne Augen. Damit lässt sich Stellas äußeres Erscheinungsbild beschreiben, doch innerlich ist sie mehr als nur grün hinter den Ohren. Als Pflanzenexpertin wuchs sie in Erikas unmittelbarer Umgebung auf, lernte extrem viel und vergaß nichts. Kämpft man mit Stein- oder Wasserpokémon gegen sie, hat man quasi schon verloren. Mag Erdbeertee und Bananeneis, ist aber etwas schüchtern.


    Kenny:
    Freund aus Lucias Kindheit. Erhielt ebenfalls ein Plinfa, als er seine Trainerkarriere begann, es entwickelte sich laut Kenny erstaunlich schnell, er trainiert äußerst hart, doch ohne seine Partner zu überanstrengen. Ist begeisterter Koordinator, trägt gerne lockere Kleidung und kennt als einer der wenigen Menschen Lucias Spitznamen, was ihm oft einen kleinen Schlag einbringt. Hat dennoch das Herz am rechten Fleck und ist vertrauenswürdig.



    Kapitel 26


    Der Kapitän geht als letzter!


    20.3.2008
    „So sieht man sich wieder. Diesmal rennst du nicht weg!“
    Ich starrte den Kerl an, der gerade aus dem Schatten der Bäume trat, vor ihm schwebte ein Magnetilo, hinter ihm flatterte ein Plaudagei her. Hatte er uns also endlich wiedergefunden… verstohlen sah ich an mir herunter, die Kette glitzerte verräterisch aus meinem T-Shirt hervor, welches beim Sturz ein wenig verrutscht war. Hoffentlich bemerkte er das nicht…
    „Das Phantom!“ rief Lucia, sie hatte den Kerl ja schon einmal gesehen. Ash und Rocko fuhren herum. „Was??“ – „Unmöglich!“, Kenny sah ihn einfach nur an, er kannte ihn ja nicht. Mit einem Mal jedoch dämmerte es ihm, offenbar hatte er einen Zusammenhang zwischen meinem Zusammenbruch und dem Auftauchen des Kerls hergestellt. Allerdings nur Spekulation…
    „Der hat Maria und mich schon einmal bedroht, er ist hinter Phione her!“ klärte die Koordinatorin ihre Freunde auf, dann nahm sie hektisch Phione auf den Arm. Der Züchter drehte sich halb zu ihr um. „Das Phantom? Ash und ich haben das Phantom einmal gesehen… so eine Art Pirat mit roten Mantel, aber… das da ist nicht das Phantom.“ Dachte ich mir doch. Lizabeth hatte etwas von einem relativ fülligen Mann erzählt, der hier war jedoch schlank… auf keinen Fall das echte Phantom. „Das muss ein Imitat sein!“ fand der Trainer aus Alabastia. Unser Gegenspieler wurde ärgerlich. „Ich BIN das Phantom! Ruhe jetzt, ich werde mir euer kleines blaues Anhängsel holen!“ was er mit meinem kleinen Schiggy-Anhänger wollte, wusste ich nicht, aber ich ließ ihn sowieso an meinem Rucksack baumeln, und befürchtete, dass er Phione meinte. Na gut… sollte er es versuchen, kämpfen konnte mein Team auch, wenn ich am Boden lag. Wieso er sich mit 5 Trainern gleichzeitig anlegte, wusste ich sowieso nicht zu sagen… eine Verzweiflungstat?
    Überall auf der Wiese vor der Turnierhalle saßen entweder Grüppchen von Trainern oder Einzelgänger, irgendeinen fiesen Plan MUSSTE das Phantom doch haben… das Ziehen in meinem Bein… das war sicher eine Donnerwelle von Magnetilo gewesen, ich konnte mich noch immer nicht richtig bewegen. Also blieb ich liegen und wartete ab, bis er von selbst wieder verschwand. Doch dann kam mir der Gedanke, dass er Donnerwelle auf uns alle einsetzen…
    „Magnetilo, Donnerwelle!“ verdammt. Blitze entstehen durch zwei verschiedene Ladungen, die auseinandergerissen werden und woanders zusammentreffen, und sind irre schnell. Ash, Kenny und Rocko wurden umgehend getroffen, Lucia hatte Glück, dass sie mit Phione einige Schritte zurückgetreten war. Wusste das Phantom, dass ich die Arme bewegen konnte? Sicher, ich hatte mich auf dem Bauch liegend auf die Hände gestützt, doch es bestand die Möglichkeit, dass er das nicht gesehen hatte. Die drei anderen allerdings konnten sich gar nicht mehr bewegen…
    „So ein Mist! Pikachu, Donnerblitz!“ der Schwarzhaarige gab dennoch nicht auf, hatte jedoch vergessen, dass auch sein Pokémon erwischt worden war. Unsere Chance bestand nun darin, dass entweder Lucia sich einige von unseren Pokémon nahm und das Phantom verscheuchte, oder dass ich irgendwie an meinen Rucksack rankam… „Ash!“ sie wollte zu ihm, sah, dass wir alle quasi handlungsunfähig waren, und blieb überfordert stehen. Dann senkte sie die Brauen und funkelte das Phantom an. „Was soll das hier? Jeden Moment kann ein anderer Trainer vorbeikommen und uns helfen!“ das war zwar eine gute Idee, doch wir hatten uns ein wenig abseits niedergelassen… also war es durchaus möglich, dass niemand bemerkte, was hier geschah. Die Koordinatorin hatte das anscheinend ebenfalls gedacht, denn sie unternahm keinen Versuch, Hilfe zu holen… das Magnetilo wäre eh schneller gewesen. „Piii…“ beschwerte sich die Blitzmaus, Ash kniff die Augen zusammen, ich sah, wie er sich anstrengte. Sinnlos… wenn man von Donnerwelle getroffen wird, kollabiert die Verbindung der Muskeln zum Gehirn, man kann sich zwar darauf konzentrieren, doch es passiert nichts. Wenn es hart auf hart käme, würde mir meine … Spezialtechnik zwar aus der Patsche helfen, doch darauf verlassen konnte ich mich nicht. Wieso das so war, war leicht zu erklären… mir wurde gesagt, dass ich alle mentalen Kräfte ausschaltete und sie dafür in meinen Körper übertrug, das heißt, ich würde gar keine Verbindung zwischen Muskeln und Gehirn mehr brauchen, weil meine Muskeln dann quasi alleine agieren konnten. Komisch, oder? Naja… ich hatte schon lange gewusst, das sich nicht normal bin, und mittlerweile kam ich damit ganz gut zurecht… die Freundschaft mit Lucia half mir sehr.
    „Das glaubst du selber nicht. Außerdem brauche ich nicht lange… ich lasse dir die Wahl. Entweder du gibst mir Phione freiwillig, dann werde ich euch ziehen lassen, und es passiert keinem was. Oder aber…“ er lächelte ziemlich fies- „Oder aber du lässt es auf einen Kampf ankommen. Unnötig zu erwähnen, dass diese Wahl außerdem noch eine Menge Schmerzen für euch alle bereithält.“ Er breitete die Arme aus. „Und, bin ich nicht großzügig? Was sagst du?“ wenn er großzügig war, würde ich demnächst an den Weihnachtsmann glauben. Die Chance, dass es dazu käme, war ungefähr Null, doch ich zog vor, ihm das nicht zu sagen, sondern mir stattdessen mal einen Plan auszudenken. Meine Arme konnte ich bewegen, und das war auch schon mein einziger Vorteil. Wie lange meine Beine noch paralysiert waren, konnte ich nur vermuten. Andererseits… musste ich auch dafür sorgen, dass er auf keinen Fall bemerkte, wo sich die Tiefseeperle momentan tatsächlich befand… irgendwie hatte ich das dumme Gefühl, das Phantom wäre wesentlich besser informiert als die drei Nullen von gestern…
    „Auf keinen Fall überlassen wir jemandem wie dir Phione!“ die Koordinatorin hatte ihren Kampfgeist wiedergewonnen, ihre Hand umfasste einen rot-weißen Ball. „Los, Mamutel!“ und sie traf eine äußerst kluge Wahl… Mamutel war gegen Elektroattacken immun, und auch das Plaudagei, welches sich, wie mir auffiel, vornehm zurückgehalten hatte, würde kaum eine Chance gegen eine Boden-Eis-Kombination haben. „Mamutel?“ mit einem großen Fragezeichen im Gesicht erschien das Eispokémon, schien sich zu wundern, wieso denn alle auf dem Boden herumlagen. Dann bemerkte es seinen Gegner: das kleine Magnetilo von gegenüber. Das Phantom seufzte ungehalten. „Als ob ich mit so etwas kämpfen würde! Los, Walraisa!“ au Mist. Wasser… damit wiederum konnte Mamutel schwer erwischt werden, doch auch Walraisa war nicht unbesiegbar. Mir fiel auf, dass der Kampf auf der Wiese zwischen mir und dem Phantom stattfand, Mamutel verdeckte ihm die Sicht auf mich. Perfekt. „Mamutel, Eiszahn!“ – „Walraisa, Frostbeule!“ die Temperatur sank bestimmt um einige Grade, als die beiden kalten Attacken aufeinanderprallten. Keiner der beiden Rivalen wollte klein beigeben, sie gaben so ziemlich alles… ziemlich interessant anzusehen, so ein Kampf zweier doch schon mächtigen Pokémon. Walraisa und Mamutel waren für ein Leben im Eis ausgelegt, sie hatten dicke Haut und beiden machte Kälte extrem wenig aus. Das hieß, Mamutel hatte zwar schlechte Chancen aufgrund seines Typnachteils, doch dadurch war ihm auch eine Flexibilität gegeben, mit der es sein Gegner unmöglich aufnehmen konnte. Lucias Pokémon konnte Stein-, Boden- und Eisattacken erlernen, und das war noch nicht alles, während Walraisa sich auf Wasser und Eis beschränken musste. Dann sah ich meine Chance für gekommen.
    „Lucia!“ zischte ich, sie sah mich an. „Was ist?“ flüsterte sie zurück. „Gib mir meinen Rucksack! Schnell!“ – „Aber ihr seid doch alle…“ – „Ich kann meine Arme bewegen… ich hol uns hier raus!“ ihr Gesicht hellte sich auf, schnell machte sie die paar Schritte zu meinem Rucksack hin und warf ihn herüber. Währenddessen hatten Mamutel und Walraisa eine Art Ringkampf begonnen, sie stießen immer wieder gegeneinander. „Bodycheck!“ befahl der komische Pirat von der anderen Seite, Walraisa senkte den Kopf und stürmte voran. „Mamutel, Steinkante!“ auf diese Attacke war Mamutels Gegner leider vorbereitet, er schoss eine Aquaknarre gegen die heran zischenden Felsen, dadurch ging ihnen die Energie verloren und sie fielen zu Boden. Als ich meinen Rucksack öffnete, klemmte der Reißverschluss ein wenig, doch nach einigem Ziehen gelang es mir, ihn zu öffnen. Mamutel konnte zwar gewinnen, doch wenn das Walross eine direkte Wasserattacke platzieren konnte, würde der Kampf gelaufen sein. Ich sah kurz zu Lucia auf, sie war konzentriert und es gelang ihr ein ums andere Mal, Mamutel aus einer schwierigen Situation zu befreien. Ein Eissplitter beispielsweise gefror die Aquahaubitze von Walraisa, heraus kam ein wunderschön anzusehender Wirbel aus Eis, welcher ebenfalls auf die Erde krachte.
    Ich fragte mich erneut… was bezweckte das Phantom damit? Ein Angriff… und dann auch noch so vorhersehbar und ineffektiv… was sollte das?? Er musste gewusst haben, dass wir gewinnen würden, auch, wenn er einen Großteil der Gruppe paralysierte… irgendetwas stimmte da nicht. Magnetilo war schwach, Plaudagei machte überhaupt nichts. Walraisa wurde langsam aber sicher von Mamutels Steinkante und Erdbeben- Attacken zurückgedrängt… ich fand einen passenden Ball. Dieser Kampf war gelaufen.
    „Los, Halloween!“
    Ich erlebte ein kleines Flashback… damals in Kanto hatten ich und Nebulak einen speziellen Witz gehabt, es schwebte gerne auf dem Kopf, weil es erkannt hatte, dass ich das ziemlich witzig fand. Frag nicht, wieso… es gehört in der Welt einfach nicht so, dass irgendwas einfach so auf dem Kopf schwebt. Diese physikalische Unmöglichkeit brachte mich immer wieder zum Lachen… und nun schwebte Halloween vor mir, ich hatte dieses Lied im Kopf… und es machte dieselben Witze wie damals. Meine Mundwinkel zuckten. Dann zeigte es wieder seine Zähne, das unheimliche Grinsen erschien, welches so viele Trainer in die Niederlage begleitet hatte…
    „Was ist denn das? Wieso kannst du… oh, verdammt!“ es sah so aus, als wäre dem Phantom eben nicht entgangen, dass ich meine Arme bewegen konnte. Irgendwie schien es das jedoch verdrängt zu haben… ich weiß auch nicht, wieso.
    „Halloween… willkommen zurück…“ es drehte sich um, schien mich zu suchen. Dann erblickte es mich auf dem Boden und fing an zu lachen. „Hua-hahahaha!“ stimmt ja. „Das ist nicht witzig! Setz Donnerblitz ein.“ Murmelte ich, ich mochte es nicht, ausgelacht zu werden. Gengar drehte sich auf dem Kopf um, peilte Walraisa an und kratzte sich. Nicht, dass ein Geistpokémon so etwas nötig hätte, doch Halloween war ein kleiner Schauspieler. Mir fiel das Wahlglas auf, welches es am linken Auge trug, ich hatte es damals in der Kampfzone erstanden… und mir war aufgefallen, dass es die Sicht meines Geistpokémons verstärkte, sodass es besser zielen konnte. Das Resultat war ein Spezialangriffswert, dem nichts und niemand etwas entgegen zu setzen hatte. Hinzu kam seine extrem hohe Initiative, das Training war echt nicht ohne gewesen.
    „Gengar! Hua-hahaha!“ und der Donnerblitz zuckte summend aus seinen Augen. Sehr lustig, dachte ich, es konnte jede beliebige Stelle des Körpers verwenden, um die Energie zu kanalisieren und freizusetzen. Das grinsende Gesicht von Halloween war das letzte, was Walraisa bewusst wahrnehmen würde. Nummer 813… so viele Pokémon hatte Halloween nun unbesiegt in Folge geschafft… „Hua- hahaha!“ und es schwebte zu mir herüber.
    „NEIN! Walraisa!“ das Phantom war schier überfordert: er rief den Koloss zurück und wusste offenbar nicht mehr, was nun zu tun war. „Los, Mamutel, Eissplitter auf Plaudagei!“ Lucia hatte nicht bemerkt, dass Plaudagei offenbar nicht zum kämpfen gemacht war, und griff einfach weiter an. Dann sah sie mir in die Augen. „Dein Gengar ist super!“ strahlte sie.
    „Danke…“ lächelte ich zurück, dann blickte ich zum Phantom. Der Kampf war total unnötig gewesen… das Ergebnis so vorhersehbar… warum nur…
    „Sind das die Stimmen von unbeweglichen Knirpsen, die wir da hören können?“
    Oh, nein. Nein. Nicht die auch noch. Mich irritierte allerdings die Reaktion des Phantoms ein wenig mehr.
    „Ihr hirnlosen Vollidioten! Ihr seid 14 Minuten zu spät!“ brüllte er sie an, während er Magnetilo zurückrief und einen kleinen Eisblock von der Erde aufhob. Team Rocket unterbrach seinen Spruch, sah sich entgeistert um und begann, das Sinktempo zu drosseln, welches bei ihrem Ballon tatsächlich etwas zu hoch gewesen war. Die mit den Roten Haaren… Jessie, genau… giftete zurück. „Wir sind pünktlich, du Neandertaler! Schau mal auf die Uhr! Hast du Phione geschnappt?“ – „Ich stand zur verabredeten Zeit hier auf der Matte, und die kleine Braunhaarige da hat mich bemerkt, ich habe es gesehen! Wo wart ihr, zur Hölle, verdammt?“ – „Äh, Jessie, vielleicht solltest du etwas weniger Zeit in die Schminke…“ begann Jamie, doch sie fuhr nun statt dem Phantom ihn an. Und mich irgendwie auch… „Er heißt JAMES! Und ich schminke mich nicht, ich bin natürlich hübsch!“ die zofften sich ja richtig… interessant… das Phantom nutzte die Gelegenheit, um sich dünne zu machen, ich hatte keine Lust, Halloween darauf aufmerksam zu machen… bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit würde ich dem Phantom einen Riegel vorschieben. „Der Kapitän verlässt das sinkende Schiff!“ rief er den Rockets zu. Die starrten ihn erst mal nur an. Dann wanderten ihre Blicke langsam zu Halloween und Mamutel herüber, außerdem waren einige der Trainer hergekommen, die weiter weg saßen, vielleicht aus Neugierde… ich hasste Neugierde.
    „Leute, ich glaube, wir sollten mal die Flamme aufdrehen…“ Mauzi schlug also vor, es dem Phantom gleichzumachen… leichter gesagt als getan. „Roserade, Aromakur!“ hey, das war Stella… aber warum befahl sie… die Frage blieb mir nicht lange, sie hatte blitzschnell bemerkt, dass wir uns in der Klemme befanden. Ein wohltuender Duft breitete sich aus, ich konnte fühlen, wie die paralysierende Wirkung der Elektrizität in meinen Beinen nachließ. „Danke…“ sagte ich, ich mochte die Grünhaarige. Sie war irgendwie… erfrischend, ja, das Wort beschreibt sie gut. Ash, Rocko und Kenny rappelten sich ebenfalls hoch, der Züchter bestaunte mein Gengar. „Es ist in einem wahnsinnig guten Zustand…“ weiter kam er nicht, er erblickte Stella. Die folgenden Augenblicke muss ich nicht unbedingt schildern, es reicht, zu sagen, dass Rocko sich eine Weile ausruhen musste und Stella ziemlich amüsiert war. Mein Interesse lag allerdings immer noch bei den Rockets… Darum war das Phantom so unvorbereitet erschienen… sie hatten geplant, einen Überraschungsangriff durchzuführen. Offenbar war das nicht ihre Stärke… das Timing war schlecht gewesen… „Wo wollt ihr hin…“ wollte ich wissen, Lucia stand neben mir und blickte ebenfalls in die Luft. Dann sahen wir uns an… sie nickte, ich nickte zurück. „Mamutel…“ – „Halloween…“ – „Steinkante!“ – „Energieball!“ die beiden Attacken an sich sind schon irre stark, doch was Lucia da machte, war nicht mehr normal. Die Steinkante bestand aus vielen sich drehenden Steinsplittern, welche auf den Ballon zuflogen, und der Energieball besteht, wie der Name sagt, aus reiner pflanzlicher Energie. Die Steinsplitter wurde irgendwie davon angezogen und rotierten um ihn herum… was da auf Team Rocket zuflog, sah aus wie eine kleine Erde mit 8 Monden… spitzen Monden. „Jessie!!! Weg hier!“ die drei bekamen Angst, ich konnte es ihnen nicht verdenken. „Das war wohl mal wieder ein Schuss in den…“ mehr hörte ich nicht, sie waren viel zu weit weg. Sogar die Explosion sah schön aus… grüne Sternchen…
    „Das ist also deine Trumpfkarte, oder?“ das Mädchen mit der weißen Mütze hatte offenbar noch nie ein so starkes Gengar zu Gesicht bekommen, ich sah Halloween an. „Genau… ihr könnt ihn ja ruhig kennen lernen, gegen einen von euch zu kämpfen ist äußerst unwahrscheinlich…“ die anderen Trainer zerstreuten sich wieder, jetzt, wo es nichts mehr zu sehen gab, hatten sie offenbar besseres zu tun.
    „Genau so wahrscheinlich wie gegen jeden anderen auch.“ Widersprach Kenny, ich dachte nach. Irgendwie hatte er recht… es wurde täglich per Zufall ermittelt, wer gegen wen kämpfen solle. Doch es gab immer einen Teil der Trainer, der besser war, als ein anderer Teil, und der durchschnittlich bessere Teil bekam die früheren Termine ab. Naja, ich würde eher gegen einen der anderen 400 Trainer kämpfen als gegen Ash, Lucia oder Kenny. Obwohl… die Koordinatorin auch Conway abbekommen hatte, so unwahrscheinlich war das dann ja nicht…
    „Maria! Geht es dir wieder gut?“ Phione hatte gemerkt, dass irgendwas nicht gestimmt hatte… natürlich, es war ja nicht doof. „Ja, das war nur eine Donnerwelle, schätze ich… ob wir auch davongekommen wären, wenn die ihr Timing nicht versaut hätten?“ fragte ich in die Runde, Lucia und Rocko schüttelten die Köpfe. Ash hingegen ließ sich durch nichts von seiner Siegermentalität abbringen… „Sicher! Dein Gengar und Lucias Mamutel wären auch für die drei unbesiegbar gewesen!“ – „Ash, die wären zeitgleich mit dem Phantom aufgekreuzt… äh, mit dem Imitat, meine ich… und die Paralyse von Marias Armen hätten sie nicht ausgelassen, das heißt, ich hätte mit allen vieren alleine klarkommen müssen…“ meinte die Blauhaarige, ich munterte sie auf… hoffte ich jedenfalls.
    „Naja, ein guter Freund von mir sagte immer: Auch Glück ist eine Art von Stärke! Also müssen wir uns damit abfinden, dass ich das… Phantom halt früher bemerkt hatte, dass Team Rocket zu spät kam. Das sind alles Faktoren, die wir nicht beeinflussen können… sagen wir, das Schicksal wollte es so.“ – „Maria hat recht, wir hatten Glück und gut!“ rief Phione, meine Freunde sahen es erstaunt an. Sofort wurde es still und verzog sich auf meine rechte Schulter. Ich musste lächeln und wiederholte seine Worte… „Du hast recht.“ Stimmte Rocko zu. „Es hätte auch ganz anders kommen können. Und nun haben wir Phione hier, das sollte reichen. Irgendwie haben sie Pikachu aus dem Visier genommen, oder?“ das war der nächste Punkt, der besprochen wurde, doch ich beteiligte mich nicht an der Diskussion. Er hatte das schon richtig beobachtet… aber warum? Wussten sie, dass sie, wenn sie die Kette hatten, Pikachu ganz einfach kontrollieren konnten? Hatte ich nicht gedacht, dass sie über weniger Informationen verfügten? Oder hatten sie Angst, dem Willen ihres Chefs nicht zur Genüge nachzukommen? Es war im Grunde alles möglich…
    Während Kenny und die anderen diskutierten, überlegte ich, dass er ziemlich genau auf das achtete, was er sagte, sobald es um die Teams ging. Wollte er nicht zu viel verraten? Und wenn ja, wovon? Schien ja fast, als ob er eine geheime Trumpfkarte im Ärmel hätte, und er wollte das Risiko nicht eingehen, dass wir das herausbekamen… oder ich verspekulierte mich gerade schon wieder. Die Teams von Ash und Lucia waren mir ebenfalls bekannt, doch von Rocko kannte ich nur Mobai und Wonneira. Obwohl …die Koordinatorin auch einmal erwähnt hatte, er hätte ein Mogelbaum… woher kam dann sein zweites Mobai? Naja… von Ash wiederum kannte ich Staravia, Pikachu und einige weitere Pokémon. Wo war sein Staraptor? Hm… irgendwie schien es, als ob die beiden von zweien ihrer Teampartner noch eine Unterentwicklung dabei hätten… doch wozu? Eine Art Wettbewerb, wer seins schneller großziehen würde? Schon wieder hing ich Hypothesen nach, die ich nur durch fragen offenlegen würde… was solls.
    „Ash? Kann ich dich mal was fragen?“ – er sah mich an, hatte gerade mit Rocko über die Reisbällchen gesprochen. „Sicher! Um was geht’s denn?“ – „Lucia meinte, du hättest ein Staraptor… als du gegen mich gekämpft hast, hast du aber ein Staravia benutzt… wie kommt das?“ – „Ach, ich habe es mir nur kurz von Professor Eibe ausgeliehen, er wollte wissen, ob sich ein eher aktives Umfeld, wie das eines Trainers, auf die Entwicklung eines Pokémon auswirkt… oder sowas in der Richtung. Bisher hab ich allerdings nicht feststellen können, was er wohl damit meint, also gebe ich es ihm besser zurück… hehe…“ er rieb sich verlegen den Hinterkopf, als wäre es seine Schuld, dass er die Forschungsergebnisse des Professors nicht liefern konnte. Naja… nicht jeder hatte sein Spezialgebiet in der Wissenschaft… na, egal. Professor Eibe würde schon selber herausfinden, was es mit Staravia auf sich hat…
    Wie entwickelten sich Pokémon eigentlich in freier Wildbahn? Eine interessante Frage… ich hatte doch letztens dieses Ursaring getroffen, das bestimmt mal ein Teddiursa gewesen war… gegen wen kämpften Teddiursa denn, wenn sie niemandem gehörten?? Ich nahm mir vor, demnächst eines zu fragen. Mit Phiones Hilfe sicher kein Problem…
    „Okay… nur ne Frage…“ murmelte ich und bewegte probeweise die Beine. Fast wieder normal… okay. Die Aromakur hat es wirklich gebracht… der Nachmittag brach an. Die Stelle, an der ich saß, war ziemlich bequem… kurz hatte ich den idiotischen Wunsch, für immer hier sitzen zu bleiben, mit meinen neuen Freunden… doch ich wusste immer, dass dazu keine Zeit war. Die schönsten Momente bleiben einem jedoch immer im Gedächtnis… ich zog mein Tagebuch hervor und fing an, zu schreiben. Die Blauhaarige fand das ziemlich interessant… „Huch, ich wusste gar nicht, dass du Tagebuch führst!“ – „Naja, ich kam länger nicht dazu… muss viel nachholen. Normalerweise schreib ich, wenn ich irgendwo allein bin…“ antwortete ich, sie nickte. „Ach, dann ist das ja kein Wunder. Was steht denn da?“ sie beugte sich hinüber, hatte ihren Namen an einer Stelle entdeckt. Bevor ich sie daran hindern konnte, überflog sie die Textstelle und wurde rot. Ups… „Ich, äh, ich meine…“ sie beugte sich zu mir herüber, die anderen waren aufmerksam geworden. „Sag das bitte keinem!“ flüsterte sie. Überrascht sah ich mir die Seite selber an. Oh, da hatte ich spekuliert, warum sie sich so komisch… „Klar doch… Ehrensache!“ versprach ich leise. Sie lächelte erleichtert… ich würde nichts verraten, um was sie mich gebeten hatte.
    Die Sonne hatte den Zenit überschritten, Kenny hatte sich irgendwann im Gespräch von uns verabschiedet, mit der Bemerkung, er hätte noch etwas zu erledigen. Rocko, Lucia und Ash blieben unter dem Baum sitzen, einmal unterbrachen wir das entspannende Beisammensein, weil wir etwas essen mussten, doch im Grunde ruhten wir uns den halben Tag dort aus. Große Lust, noch einmal auf die Suche nach dem Relikt zu gehen, hatte ich nicht… nicht, wenn die Chance, es tatsächlich zu finden, so gering war. Wenn, dann würden wir erst Fortschritte machen, wenn wir den Schlüssel in Händen halten… ich blickte erneut in den Himmel, die ersten Sterne waren zu sehen… die Wiese war nun viel leerer als vorhin. „Und wie viele Wettbewerbsbänder hast du schon?“ wir redeten gerade über unsere Erfolge als Trainer bisher. Ich blickte auf. „Naja… eins erst, ich habe mich mehr auf Arenakämpfe spezialisiert…“ antwortete ich dem Züchter. „Und in Arenakämpfen bin ich gar nicht mal so schlecht, wenn man das so sagen kann…“ – „Schade, dass wir nicht gekämpft haben, als du in Kanto warst!“ bedauerte Ash. Tatsächlich war ich nach ihm erst in Kanto gewesen, hatte allerdings die Liga gewonnen… naja, ich wollte nicht angeben…
    „Ich mag es einfach viel mehr, zu kämpfen… man kann so viel tun, zum Beispiel mit Galagladi ewig lange in der Luft herumteleportieren, sodass es aussieht, als könne es fliegen… oder ein Gengar im Boden verschwinden lassen, damit es von überall her angreifen kann… ein Trainer hat die Freiheit, sich komplett neue Kampfstils auszudenken, ich finde, das ist eine echte Herausforderung…“ fuhr ich fort, und zu meinem Erstaunen waren alle damit einverstanden… was hatte ich denn gedacht? Ausgelacht zu werden? Von diesen Gedanken musste ich echt mal wegkommen… Rocko stimmte mir zu. „Ja, es gibt nicht viele Trainer, die das so sehen wie du es tust. Der Rest versucht, durch Training ein starkes Team aufzubauen und nur mit heftigen Attacken zu gewinnen, was manchmal vielleicht zum Sieg führen kann, doch letztendlich siegt immer die beste Idee.“ , Lucia fand das einleuchtend. „Die Technik eines Kampfes ist auch das Einzige, was in Wettbewerben gefragt ist! Mach doch mal mit, Maria. Das wird dir bestimmt Spaß machen!“ grinste sie. Hier nickte ich, das war echt keine schlechte Idee… irgendwie gefiel mir die Vorstellung. Natürlich musste Phione zuerst…
    „Chrrrr!“
    Oh. Es war wieder eingeschlafen… was für ein Schlafbedürfnis es hatte! Unglaublich. Naja, es war ja noch relativ klein, dachte ich… sowas war sicherlich normal.
    „Okay, ich werds versuchen…“ – „Nein, du wirst es machen. Und du wirst gut sein, da bin ich mir hundertprozentig sicher!“ – „Wieso, wenn sie lieber kämpfen will, lass sie doch…“ meinte Ash, doch die Koordinatorin wollte davon nichts hören. „Jeder sollte sich doch mal selbst testen, oder nicht? Also, Ash Ketchum, Maria hat eben gesagt, sie hätte auch Lust!“ – „Schon gut. Dann macht sie eben einen Wettbewerb mit, merkt, dass kämpfen viel cooler ist und das wars!“ er lehnte sich selbstzufrieden zurück, als müsste er für die Ehrenrettung der Arenakämpfe einstehen. „Jetzt hör mal…“ begann Lucia, da ging Rocko dazwischen. „Leute, wir sollten langsam ins Pokémoncenter zurück, es wird spät, seht euch doch mal um!“ ich stutzte. Er hatte recht… es war schon etwas dunkel geworden, herrje, wie die Zeit vergeht… ich dachte, wir hätten uns nur eine Viertelstunde unterhalten… schnell stand ich auf und nahm meinen Rucksack. Mein Team hatte ich vor geraumer Zeit zurückgerufen, sie hatten viel Zeit außerhalb ihrer Bälle verbracht…
    Die anderen brauchten auch nicht lange, um startklar zu werden, wenige Minuten später waren wir schon auf dem Rückweg zum Pokémoncenter. Auf besagtem Weg unterhielt ich mich mit Rocko, er wusste verdammt viel, wenn es um Zucht ging, und er konnte sich sogar zusammenreißen… ich erfuhr, wie man ein Geistpokémon am besten dazu trainieren konnte, sich unter der Erde fortzubewegen, welche Nahrungsmittel und Beeren am liebsten von Wasser- und welche von Bodenpokémon gegessen wurden. Natürlich differieren die individuellen Bedürfnisse des Teams noch einmal extra, aber eine grobe Übersicht, die man einhalten sollte, gab es natürlich. So konnte man, wie ich mir ausrechnete, die Kampfkraft des Teams um ungefähr 6 % steigern, allein schon, wenn man ihre Essgewohnheiten einbezog. Hinzu kam die bessere Laune durch das Futter, die Moral würde steigen… unfassbar…
    „Was ist mit der Tür los?“ ich wurde aus meinen Gedanken gerissen. Wir standen schon vor dem Pokémoncenter! Huch, das ging ja schnell… aber aus irgendeinem Grund war die Tür verschlossen. Sie bestand aus zwei Glastüren, die eigentlich, sobald sich jemand nähern sollte, zur Seite glitten. Kurz warf ich einen Blick über die Schulter, die Sonne war gerade untergegangen… normalerweise schlossen die Pokémoncenter nicht so früh… „Wisst ihr, warum hier geschlossen ist?“ ein kleines Mädchen kam gerade um die Ecke des Pokémoncenters, sie hatte uns gesehen und sich offenbar gefragt, was los ist. Rocko schüttelte den Kopf, Ash legte den Kopf in den Nacken und spähte in Richtung einiger Fenster, die über uns lagen. „Nein, keine Ahnung, wir sind selber erst hierhergekommen!“ bestärkte Lucia Rockos verneinende Geste. Sie hatte 2 Freunde im Schlepptau, der eine war extrem blond, hatte schon fast weiße Haare, der andere trug eine blaue Mütze und war ziemlich still. Ich wandte mich an den Jungen mit den hellen Haaren. „Wie lange seid ihr schon hier? Ist die ganze Zeit niemand rein- oder rausgekommen?“ er sah mich ziemlich verschüchtert an, ich vergewisserte mich schnell, ob ich irgendwie gruselig aussah. Nö… braunes Haar, T-Shirt, rote Jacke, Rock. Nichts, was einem Albträume einjagen würde… hoffte ich zumindest. Die Koordinatorin musste kichern, ich glaubte zu wissen, warum. „Frag die doch, ob die nette Krankenschwester was deswegen gesagt hat!“ schlug Phione vor, was an sich eine gute Idee war. „Okay… hat Schwester Joy gesagt, was hier los ist?“ als er immer noch nicht antwortete, sah ich die kleine Schwarzhaarige an. Ihre Augen waren interessant… irgendwie dunkelgrün, soweit ich das im Schein der Innenbeleuchtung erkennen konnte, die durch die Glastüren nach draußen fiel. „Also, wir sind seit einer Viertelstunde ungefähr hier, und seit wir da sind, ist keiner herausgekommen… und Schwester Joy haben wir auch nicht gesehen…“
    Hm. Gut, konnte ja mal vorkommen, dass die Mechanik versagte oder so, doch eigentlich sollte man da doch den Mechaniker rufen oder so…
    „Los, Staraptor!“ Ash hielt es nicht länger aus, er hatte sein stärkstes Vogelpokémon gerufen. Wieso, konnte ich nur raten.
    „Flieg da rauf und weck irgendwen… oder mach jemanden auf uns aufmerksam!“ sagte er, Staraptor gab einen Schrei von sich und schraubte sich auf nahezu nicht wahrnehmbaren Luftströmungen in den Himmel. Einige Meter über uns fand es ein Fenster, vor dem ein kleines Geländer befestigt war, hockte sich darauf und pickte mit dem Schnabel an die Scheibe. Kurze Zeit später wurde es geöffnet, eine dunkle Gestalt war erkennbar, doch das Licht im Zimmer war aus, darum konnte man das Gesicht nicht erkennen. Der Stimme nach zu urteilen war es ein Mann, er klang ziemlich überrascht. „Was ist los? Was macht ihr denn da?“ – „Wir kommen nicht rein, die Tür geht nicht auf!“ antwortete Ash. „Tut uns Leid, wenn wir Sie geweckt haben sollten!“ fügte Rocko hinzu… er dachte gut mit, jemand, der gerade aus dem Schlaf gerissen wird, ist meist ziemlich ungehalten. „Macht ja nichts… bin wahrscheinlich der einzige komische Kauz, der um diese Zeit schon ein Nickerchen hält!“ entgegnete er, wusste allerdings auch nicht, was los war. „Also, ich kam vor einer… vor anderthalb Stunden… glaube ich, so ungefähr, ja, da kam ich wieder her. Da ging noch alles!“ – „Können Sie kurz Schwester Joy Bescheid sagen?“ – „Ja, sie soll einen Mechaniker oder sowas rufen…“ schlugen die Koordinatorin und ich vor. Die drei Kinder hielten sich etwas abseits, standen jedoch hinter uns, sie wollten ja auch herein. „Ist gut, mach ich.“ Er verschwand, der Trainer aus Alabastia rief den Vogel zurück. „Danke, hast was gut!“
    Allerdings hatte ich wenig Hoffnung, dass wir damit Erfolg haben würden… durch die Glastür konnte man innen alles sehen, und die Rezeption, an welcher die Schwester sonst saß, war leer. Wo konnte sie denn sonst sein? Große Lust, ewig in der zunehmenden Märzkälte zu stehen, hatte ich auch nicht, also musste mir schnell was einfallen… im Pokémoncenter bewegte sich etwas.
    Ein etwas schwergewichtiger Mann schlenderte durch den Vorraum, trat zur Tür, sah uns an. Er hatte dieselbe Größe wie der Schatten von eben, wahrscheinlich war er der hilfsbereite Bewohner. Nach kurzem Ruckeln an der Tür schüttelte er den Kopf, sah sich um. Er hatte sie also noch nicht gefunden… mir war das genug. „Los, Galagladi…“ normalerweise brach ich ungern in Häuser ein, doch in diesem Fall konnte man doch eine Ausnahme machen. Schnell bedeutete ich dem Mann innen, dort stehen zu bleiben, wo er gerade stand, er sah irritiert aus, nickte dennoch. „Gal!“ mein Schwertkämpfer hatte sich weiter erholt, trotz des harten Kampfes von vorhin war er in guter Verfassung. Bollterus hatte sich auf der Wiese lange Zeit ausgeruht, ihm ging es auch wieder relativ gut… „So… haltet euch alle an meinem Arm fest…“ sagte ich, nahm Galagladis Hand in meine. „Was hast du vor?“ fragte Ash, stellte sich aber neben Lucia, die meine andere Hand nahm. Die drei kleineren Kinder taten so, als würden wir uns vor einem Turnier oder so selbst anfeuern, wir bildeten einen kleinen Kreis und ich achtete darauf, dass jeder irgendwie mit dabei war. „So… Teleport… direkt neben den Mann da drinnen…“ ich spürte wieder überall dieses Kribbeln, eine Sekunde später standen wir im Warmen. „Huch!“ unser Helfer erschrak, fasste sich jedoch, als er Galagladi erkannte. „Oh, ein Psychopokémon! Guter Einfall. Nichts für ungut, ich werd mal wieder…“ gähnend machte er sich auf den Weg zur Treppe. „Okay, danke!“ wir fanden, es war nötig, sich erkenntlich zu zeigen. „Vielen Dank…“ der stille Junge hatte zum ersten Mal den Mund aufgemacht, seine Freunde nickten eifrig. „Ja, wir haben kein Pokémon, das Teleport kann!“ fügte das Mädchen hinzu. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass sie einmal großes erreichen würden…
    „Alles Klaro, dann wollen wir mal.“ Entschied Lucia, sie durchquerte die Halle, ich folgte ihr. Oben an der Treppe wünschte Rocko uns eine gute Nacht, er musste eine andere Richtung einschlagen. Endlich schlafen… ich war zwar nicht besonders beansprucht gewesen an diesem Tag, doch man freut sich immer, wenn man zu Bett kommt. Erst recht, wenn man mal wieder von Team Rocket angegriffen wurde… oder etwa nicht?? „Dann gute Nacht, ihr zwei!“ – „Gute Nacht…“ antwortete ich, Ash musste einige Zimmer weiter. Als ich unser Zimmer aufschloss und es betrat, merkte ich, dass Lucia mir nicht folgte… „Lucia?“ – „Oh, ja, gute Nacht!“ hastig verabschiedete sie sich ebenfalls von Ash… hm… hatte ich sie bei irgendwas unterbrochen? Nöö, bestimmt nicht… mit einem etwas unsicheren Gefühl schloss ich die Tür, nachdem die Blauhaarige hinein gehuscht war. Nachdenklich drehte ich mich um.


    kritik und anregungen sind gern gesehen...
    mfg
    DoD

  • Hey!
    Sorry, entspann dich! Solange du überhaupt updatest ist das schon klasse, da sind so kleine Verspätungen eigentlich ziemlich nebensächlich :)


    Zitat

    Das muss ein Imitat sein!

    Immer diese Raubkopien :D Aber vielleicht ist das ja auch der kleine Bruder oder so...


    Zitat

    Entweder du gibst mir Phione freiwillig, dann werde ich euch ziehen lassen, und es passiert keinem was.

    Ja sicher! Das ist in Filmen immer der Moment, an dem dein (in diesem Falle paralysierter) Freund "Tu's nicht! Du darfst ihm nicht vertrauen!" zu schreit :P


    Zitat

    „Hua-hahahaha!“ stimmt ja. „Das ist nicht witzig!

    ...Doch, irgendwie schon :D


    Zitat

    „Er heißt JAMES! Und ich schminke mich nicht, ich bin natürlich hübsch!“

    Oh, hat sie den "Jamie"-Part schon wieder laut gedacht??


    Zitat

    Die Steinkante bestand aus vielen sich drehenden Steinsplittern, welche auf den Ballon zuflogen, und der Energieball besteht, wie der Name sagt, aus reiner pflanzlicher Energie. Die Steinsplitter wurde irgendwie davon angezogen und rotierten um ihn herum…

    Vielleicht sollten Maria und Lucia mal zusammen einen Wettbewerb bestreiten... Wird bestimmt interessant, was für Kombi-Attacken die beiden so aus dem Ärmel zaubern...


    Zitat

    Sofort wurde es still und verzog sich auf meine rechte Schulter. Ich musste lächeln und wiederholte seine Worte…

    ... Und ich hatte schon gedacht, die anderen hätten es jetzt auch verstehen können!


    Zitat

    gegen wen kämpften Teddiursa denn, wenn sie niemandem gehörten??

    Das frage ich mich auch immer! Und auch warum es beispielsweise wilde Mauzis auf Level 30 und Snobilikats auf Level 20 gibt, wo es sich eigentlich auf Lv 28 entwickelt


    Zitat

    Er hatte recht… es war schon etwas dunkelgeworden,

    dunkel geworden...


    Zitat

    Flieg da rauf und weck irgendwen… oder mach jemanden auf uns aufmerksam!

    Schade, ich hätte gedacht, er macht einen auf Superhelden und lässt sich von Staraptor zu 'nem offenen Fenster tragen, oder so...


    Zitat

    „Was hast du vor?“ fragte Ash, stellte sich aber neben Lucia, die meine andere Hand nahm.

    Seit-an-Seit apparieren :)


    Zitat

    Nichts für ungut, ich wird mal wieder…

    "werd"



    Yay! Sorry, dass ich erst so relativ spät dazu gekommen bin, dein neues Kapitel zu kommentieren, aber besser spät als nie, huh??
    Ich fand die Idee mit dem (Imitat-) Phantom klasse und besonders, wie er die drei Rockets angeschrien hat, weil sie zu spät gekommen sind ;D
    Zorro bringt alle ins Warme... Mal sehen, was nun im Pokecenter so vor sich geht!
    Und noch eine tolle Sache: leichter Cliffhanger am Ende :)


    See ya
    Svea

  • jooo ich geb ma wieder meinen senf dazu
    zunächst zu manche mögens kalt: in diesem kapitel ist die kampfsituation bei einem pokemonkampf am besten geschildert, jede attacke bestens durchdacht, die effekte und auswirkungen sind detailliert beschrieben!
    erstes beispiel, die rückwärts attacke von turtok, bei der gleichzeitig erneut auf marias erstaunliche sprungkraft hervorgehoben wird
    weiterhin, die fähigleit mit attacken die flugrichtung des gegners zu korrigieren, siehe psychoklinge von galagladi XD
    andrer pluspunkt: marias gefühlswelt + wirkung der kette
    was mir auffällt ist, das in den letzten kapiteln immer mal wieder kleine aber auffällige rechtschreibfehlerchen sich einschleichen, denk dran ohne die kommt das ganze besser :D
    so, nicht nötig zu erwähnen wer Dan ist und was du mit koop meinst, ich werd bald nachziehen^^


    viiieeeel gedankliches, auch in *denk mal was andres* was mich da überraschte, war der zeitsprung zur rallye, vielleicht baust du das ja noch aus
    so wird aber schon ziemlich deutlich, dass es früher welche gab, die maria nahe standen, und die zeit war wohl sehr prägend
    bin gespannt XDD


    also, letztes kap: interessante wirkung von magnetilos attacke, einsatz und gedanken zum thema attacken: parfait^^
    interessant: ein zweites phantom,das mit tR gemeinsame sache macht, also viele neue dinge über die man sich gespannt vorbereitet


    wenn ich noch was find --> edit
    so far ! bis zum nächsten mal
    Pay

    "I said: Ryan, Jedi don´t give up. Then again, I´m thinking oldschool. This is a new generation."

  • danke für eure kommetare... die rechtschreibfehler schleichen sich leider ein, weil ich mit dem kpf ab und zu total weg bin xD naja, hier kommt kapitel 27, die fehler editiere ich alle raus...
    svea, ja, der jamie teil war gedacht :D den rest hast du wieder richtig erkannt... nur eben die fehler muss ich rausmachen.
    und pay... ob ich das mit der rallye ausbauen werde, weiß ich noch nicht... aber ich finds toll dass dir die kämpfe auch so gut gefallen;)


    Kapitel 27
    Müdigkeit stresst!
    21.3.2008


    Liebes Tagebuch, ich weiß echt nicht, wo mir heute der Kopf steht… die letzte Nacht war sowas von anstrengend, und das nur, weil Schwester Joy nicht da war. Kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr das genervt hat… aber man will ja Gutes tun… heute muss ich wieder kämpfen, 5 Pokémon sind erlaubt. Ich glaube, ich werde zuerst Halloween benutzen, mal schauen, ob ihn irgendwer schlagen kann, haha.


    Der Tag begann relativ schön, ich fühlte, wie Sonnenstrahlen meine Nase kitzelten. Daran war sicherlich das Fenster schuld… nein, es konnte ja nichts dafür, dass der Architekt es genau da vorgesehen hatte. Ich öffnete meine Augen… und fühlte mich miserabel. Dabei hatte ich eben noch gehofft, das wäre alles nur ein schlimmer Traum gewesen… nun, jetzt wusste ich: es war keiner. Bis um 3 Uhr morgens waren immer wieder Trainer im Pokémoncenter angekommen. Jedes Mal musste ich sie mit Galagladis Hilfe herein teleportieren… es wäre leicht gewesen, mich schlafen zu legen, und Galagladi aufzutragen, alles zu erledigen, doch das wäre ebenso fies… also war ich alle 14 Male dabei gewesen, hatte oftmals „Vielen Dank“ gehört, genickt, und kam nicht wirklich zum Schlafen. Jetzt war es 9 Uhr morgens, ich hatte mich in der Eingangshalle auf einen Stuhl gesetzt, um zu warten… und war eingenickt. Wirklich viel geschlafen hatte ich nicht… meine Arme lagen auf dem Tisch, ich hatte den Kopf darauf gelegt… war nur bedingt bequem. Galagladi saß mir gegenüber, der Schwertkämpfer brauchte viel weniger Schlaf als ich… er sah hellwach aus. Hätte ich doch… nein, das ließ sich nun nicht mehr ändern. Verschlafen rieb ich mir die Augen und versuchte, aufzustehen… ich war total verspannt. „Au…“ – „Gal?“ – „Nein, schon gut… ich hätte nicht einschlafen dürfen…“ wo war denn Phione? Ach ja, es schlief tief und fest in meinem Bett oben… es erschien mir, als wäre der gestrige Abend in weite Vergangenheit gerückt… ich hatte noch eine Stunde mit Lucia geredet, dann waren die ersten Trainer unten an der Tür aufgetaucht, danach war es zu spät gewesen… ihr Angebot, dass sie mir Gesellschaft leisten würde, habe ich abgelehnt, sie brauchte für heute ihre Energie.
    Ich streckte meine Arme, wenigstens ließen sie sich ohne Schmerzen bewegen. Dafür hatte ich das Gefühl, meine Beine und Schultern stünden in Flammen… gegen sowas hilft Dehnen, dachte ich, und versuchte einige Übungen. Naja, es war keine bemerkenswerte Veränderung zu spüren, doch nach 10 Minuten Yoga (Oder das, was ich mir unter Yoga vorstellte) ließ der Schmerz ein wenig nach. Danach streckte ich mich erneut, sah an mir herunter. Stimmt ja, ich hatte schon die Sachen angehabt, die ich sonst im Bett anhatte… eine Schlafanzughose und ein T-Shirt. Passt schon… nun aber fix unter die Dusche, sagte ich mir, also rief ich Galagladi zurück, dessen Ball ich glücklicherweise neben mir abgelegt hatte, und rannte ins Obergeschoss. Wo war Schwester Joy abgeblieben? Die ganze Nacht über hatte ich sie, wenn mich mein Gedächtnis nicht täuschte, nicht gesehen… schon komisch. Ich ging den parkettierten Flur entlang, merkte, dass ich keine Schuhe trug, und ignorierte diese Tatsache direkt danach. Was machte schon das bisschen Kälte… es gab Menschen, die täglich viel mehr aushalten mussten. Meine Hand schloss sich um den Türgriff zu unserem Zimmer, ich trat ein.
    „Morgen, Lucia…“ murmelte ich, sie war schon wach. Erneut musste ich gähnen, sie sah mich ein wenig mitleidig an. „Das musste doch echt nicht sein! Guten morgen… wie lange konntest du schlafen? Du Ärmste!“ ich zuckte die Schultern. „Es geht… schlafen konnte ich ein paar Minuten, das passt schon… Hauptsache, die anderen mussten nicht erfrieren oder so…“ wohlgemerkt, es war noch März, darum hatte ich es nicht zulassen können, dass die Trainer in der Kälte warteten. „An deiner Stelle hätte ich aber glaube ich dasselbe getan…“ sinnierte Lucia, sie hatte aber kein Pokémon, welches Teleport beherrschte. „Ich weiß… was solls, ich brauch erst mal was zu essen…“ meinte ich, dann fiel mir ein, dass Schwester Joy ja gar nicht da war. Die Blauhaarige las mir meine Befürchtung vom Gesicht ab: „Hm, sieht so aus, als müssten wir das in die Hand nehmen… oder wir finden unter den Trainern jemanden, der kochen kann!“ – „Nein, das kann Rocko sowieso am besten… ich werde ihm in der Küche helfen, dann sollten wir das schaffen…“
    Nachdem das also beschlossen war, ging ich unter die Dusche und ließ mir warmes Wasser über die Schultern fließen. Sah irgendwie schön aus, wie sich die Tröpfchen auf den Anhängern der Tiefseeperle spiegelten… es glitzerte, so als ob es tauen würde. Okay, normalerweise konnte ich besser nachdenken, wenn ich entspannt war, doch diesmal hing ich solch merkwürdigen Vorstellungen nach… egal… das Wasser tat gut, es weckte mich ein wenig auf. Immer wenn ich dusche werde ich wacher, sollte ich davor müde gewesen sein. Das dürfte allerdings jedem so gehen, doch ich konnte nur für mich sprechen. Wo war denn das blöde Duschgel jetzt… oh, da unten… ich sah mir den Temperaturregler an. Kalt… heiß. Ob ich spaßeshalber einmal kurz auf ganz kalt stellen sollte? Ich härtete mich gerne ein wenig ab, und ab und zu erlaubte ich mir sowas… aber heute hatte ich keine Lust dazu, es war so angenehm…
    Nach dem Duschen trocknete ich mir die Haare ab, zog mich an und wartete darauf, dass die Koordinatorin mit ihrer Frisur fertig war. „Man will ja gut aussehen, nicht wahr?“ das war ihre Devise, als sie endlich aus demBad kam. „Äh… schon, aber…“ ihr Blick wanderte zu meinem Haar. „Oh, nein, ich behalt sie so…“ – „Schon okay! Hab nur überlegt… hm, vielleicht, wenn…“ sie schien ihren eigenen Gedanken auch gerne nachzuhängen, aber mir schwante, dass sie drauf und dran war, sich für mich eine Frisur auszudenken. Vielleicht später mal… momentan fand ich sie besser so. „Wie kriegst du das hin, dass die so glänzen?“ fragte sie mich dann. Oh…
    „Das weiß ich nicht, das ist einfach so…“ naja, seit ich denken konnte, war das immer so gewesen, obwohl ich keine von denen bin oder war, die sich stundenlang damit beschäftigen können… „Da kann man direkt neidisch werden, weißt du das?“ neckisch zwinkerte sie mir zu, ich wurde rot. Wie denn neidisch… da konnte ich doch nichts dafür, oder war es gerade deswegen? Aber dafür hatte sie Fähigkeiten, die ich beispielsweise nicht hatte… bevor ich ihr antworten konnte, klopfte es an der Tür. Ich stand von meinem Bett auf, weil ich während des Wartens eine weiche Sitzgelegenheit vorgezogen hatte, und durchquerte das Zimmer. „Guten Morgen…“ begrüßte ich Ash und seinen gelben Begleiter, als ich aufgemacht hatte. Diesmal hatte er ziemlich verstört hereingespäht, ehe er eingetreten war, wahrscheinlich hatte er die Episode von gestern nicht vergessen… „Hi ihr zwei! Seid ihr fertig?“ – „Ash! Nett, dass du uns abholst. Ja, ich bin gerade erst fertig geworden, aber nun kann es losgehen!“ war Lucias Antwort, ich nickte und holte Phione ab. „Es gibt Frühstück…“ sagte ich ihm, das kleine blaue Wesen schien sich darüber ziemlich zu freuen. „Ist die nette Frau wieder da?“ – „Nö… ich weiß nicht, wo sie ist, aber wir kriegen das schon hin. Wir werden…“ – „Maria, komm schon!“ die Blauhaarige winkte mir zu, ich stand eilig auf und nahm Phione auf den Arm. „Wo bin ich nur mit meinen Gedanken…“
    Wir gingen ins Erdgeschoss, wo der Essenssaal lag, und trafen eine kleine Gruppe Trainer an. „Weiß jemand von euch, wo Schwester Joy ist?“ wollte einer von ihnen wissen, ich erkannte ihn wieder. Es war einer der beiden, die mit uns letztens dabei waren, als ich … egal...ja, doch, er war es. Und seine Freundin hielt sich dicht bei ihm, die beiden bildeten das Pärchen, das mir schon einmal aufgefallen war. „Nein, leider nicht! Wir dachten, sie wäre wieder da…“ meinte Lucia, Ash sah sich um. „Hm, also weiß niemand, wo sie steckt…“
    „Hey, Leute!“ Rocko stieß zu uns, er kam aus einem kleinen Raum hinter der Rezeption. „Also…“ – „Was hattest du da hinten zu suchen? Das sind Schwester Joys Privaträume!“ fuhr ihn ein weiterer Trainer an, Rocko blieb gelassen. „Richtig, aber nur zum Teil. Der Raum da ist Privatteil des Pokémoncenters, da drin sind die Aufzeichnungen der Kameras enthalten!“ nun kam Bewegung in die Truppe, ich bemerkte, dass niemand sonst davon gewusst hatte. War klar, dass der ehemalige Leiter der Marmoria-Arena sich gut mit Pokémoncenters und ihrer Beschaffenheit auskannte… so verrückt, wie der nach Schwester Joy war…
    „Und? Sag an, was war da so spannend?“ eine blonde Trainerin ergriff das Wort. „Wie wärs, wenn ihr ihm einfach zuhören würdet…“ murmelte ich, zum Glück war gerade eine kurze Pause entstanden, sodass es jeder hörte. Schlagartig wurde es noch stiller, Rocko lächelte mir dankbar zu. „Also…“ er wandte sich an die Gruppe. „Schwester Joy war bis gestern um kurz nach 16:30 noch an der Rezeption, kurz darauf ist unser Helfer von gestern Abend hergekommen. Er wechselte einige Worte mit ihr und ging in Richtung Treppe.“ Soweit nichts neues, er hatte uns gesagt, dass sie noch da gewesen war… „Dann allerdings erschien noch jemand, ein Mann mit einem schwarzen Mantel, er redete relativ lange mit Schwester Joy. Dann aber kommt der Hammer!“ er Schlug mit einer Faust in die geöffnete Handfläche der anderen Hand. „Er dreht sich um, schaut direkt in die Kamera, und das Bild wird schwarz!“ nun wurde überall getuschelt, ich beobachtete die Gruppe, und merkte, dass sie aus mehreren kleineren Grüppchen bestand, welche wohl allesamt essen wollten, und sich hier getroffen hatten. Die eine Gruppe bestand aus den drei Kindern, die uns gestern um Hilfe gebeten hatten, die nächste war das Pärchen, und die dritte Gruppe beinhaltete 2 Trainer und 2 Trainerinnen, 2 von ihnen hatten eben schon ein paar Worte geäußert: die Blonde und ihr Kumpel. Interessant…
    „Rocko?“ er sah mich an. „Ja?“ – „Könntest du mir die Aufnahmen mal zeigen? Mich würde es interessieren, wer das ist…“ – „Alles klar, komm kurz mit.“ Auf dem relativ kurzen Weg hinter die Rezeption dachte ich nach. Wieso hatte er zuerst mit Schwester Joy geredet und viel zu spät die Kamera lahmgelegt? Er hatte doch gewusst, dass sie dort war. Oder hatte sie ihm das verraten? Schnell blickte ich über die Schulter, als ich genau dort stand, wo Schwester Joy sonst auf neue Patienten wartete. Es war keine Kamera zu sehen… ah, doch! Versteckt zwischen zwei Lampen und einer kleinen Reklametafel… er musste es vorher gewusst haben. So schnell konnte man das Ding nicht entdecken.


    „So, und dann wird der Schirm schwarz.“ Der Züchter und ich hatten uns soeben die Aufnahmen angesehen, hinter der Rezeption war tatsächlich erst einmal nur der Sicherheitsraum… Schwester Joy schlief vermutlich nicht hier, sondern… kurz blickte ich mich um, konnte aber keine weiteren Türen erkennen. Dann galt mein Interesse erneut dem Videoband. Der Kerl mit dem Mantel kam mir irgendwie bekannt vor… er hatte einen braunen Hut auf, den er sich in die Stirn gezogen hatte, wirkte jedoch nicht sonderlich merkwürdig. Ich wusste allerdings nicht, wo ich so jemanden schon einmal gesehen haben sollte… „Spul mal ein bisschen vor…“ bat ich, Rocko tat, wie geheißen. „Stopp… siehst du?“ – „Ja, kurz nachdem du hinein teleportiert bist, läuft das Band wieder. Merkwürdig!“ auf dem Monitor war nun keine Schwester Joy mehr, sondern unser Helfer, mein Galagladi und wir anderen. Ich verschränkte die Arme vor der Brust. „Danke Rocko. Das wars schon…“
    „Und, hast du eine Ahnung, wer das ist?“ kaum waren wir wieder im Vorraum, wollte die Koordinatorin wissen, ob es Neues gab. „Er kommt mir irgendwie bekannt vor, doch ich weiß nicht, wieso…“ sie sah nachdenklich aus. „Dann war es schon mal kein Unbekannter!“ hier mischte sich der unangenehme Kerl von vorhin wieder ein. „Woher wollt ihr das wissen? Die kann genauso gut n Hirn haben wie ein Sieb und lauter Müll erzählen! Falls es keiner gemerkt hat, Schwester Joy ist nicht da, das heißt: wie stecken in Schwierigkeiten, und aus Schwierigkeiten kommen wir nicht so schnell wieder raus!“ Lucias Miene verfinsterte sich. „Hör mal gut zu, Maria erzählt keinen Müll, und wenn du keine besseren Einfälle hast, dann hältst du am besten den Mund!“ wies sie ihn zurecht. Naja, wenn er schon so vorlaut war, sollte er wirklich mit besserem rüberkommen als nur unsere Situation zu erläutern…vor allem, weil das eh jeder wusste… „Schon gut, ich weiß ja wirklich nicht, woher…“ fing ich an, aber sie nahm meinen Arm. Dann ging sie erhobenen Hauptes in Richtung Essensraum, mit hinter sich herziehend. „Wir haben besseres zu tun, als uns mit so jemandem abzugeben!“ stellte sie fest. Der Rest fing an zu lachen, Lucia konnte ebenfalls nicht länger ernst bleiben. Rocko und Ash folgten uns, als die Tür hinter Pikachus Schweif zu schwang, setzten wir uns an einen Tisch und steckten die Köpfe zusammen. „Was war da eben los?“ wollte ich wissen, der Züchter antwortete: „Du hast den voll zur Schnecke gemacht, ich hätt mich fast nicht mehr zusammenreißen können!“ oh, ich hatte wieder laut gedacht… ups! „Okay, kommen wir zu dem Verschwinden von Schwester Joy…“ meinte ich, bemüht, das Gespräch von meinem kleinen Ausrutscher abkommen zu lassen. „Bisher sieht es so aus, als wäre sie von dem Kerl entführt worden, findet ihr nicht?“ wollte Ash dann wissen, ich nickte. „Ja, wenn das Gespräch harmlos gewesen wäre, hätte er die Kamera nicht lahmlegen müssen…“ das war mein Einfall dazu, und irgendwie stimmte der ja auch. „Aber wenn er sie entführt hat, kann sie jetzt schon überall sein!“ klagte die Blauhaarige, und leider hatte sie recht. Wie sollten wir sie denn dann wiederfinden? Verdammt! Mich durchfuhr die Erkenntnis, dass ich schon einen Riesenfehler begangen hatte. „Wir müssen es Officer Rocky sagen! Und zwar so schnell wie möglich!“ die anderen erschraken sichtlich. „Wie konnten wir das nur vergessen??“
    „Macht euch keinen Kopf…“ ein Trainer aus der Vierergruppe stand im Türrahmen. „Ist bereits erledigt. Es gibt noch andere Leute, die mitdenken, nicht wahr?“ mit einem Lächeln drehte er sich um und verschwand wieder nach draußen. Mir stockte der Atem. Es war der Blonde von gestern! Hm… okay, dann war der Punkt schon mal vom Tisch… „Alles klar, dann dürfte bald die Polizei hier auftauchen, Maria!“ stellte das Mädchen mit der weißen Mütze fest, ich wusste, dass ich sie dann alle rein lassen musste, wenn sie nicht irgendeine Methode hatten, um die Glastüren aufzubekommen. „Stimmt was nicht?“ wollte Rocko wissen, er sah mich stirnrunzelnd an. „Äh… nein, alles klar… warum?“ – „Weil du irgendwie erschrocken aussiehst!“ – „Ja, wegen Officer Rocky… ich meine, weil ich vergessen habe, es ihr… ach, egal.“ Ash befreite mich aus dieser Klemme, indem er das Essen ins Spiel brachte. „Wie genau kriegen wir das hin? Ich weiß ja nur, dass es hier jeden Tag essen gibt, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass Schwester Joy das alles alleine macht…“ – „Hilft ihr Chaneira nicht immer?“ fiel ihm Lucia ins Wort, ich nickte. „Denke schon… entweder hat ein Pokémoncenter ein Heitera oder ein Chaneira. Nur scheint das auch hier verschwunden zu sein…“ – „Dann nehm ich das in die Hand!“ der Züchter erhob sich. „Die Idee hatte ich auch schon… ich helfe dir…“ damit stand ich auch auf, legte Galagladis Ball auf unseren Tisch und folgte ihm, natürlich wusste er, wo sich die Küche befand. Es war ein relativ großer Raum, direkt angrenzend an die Vorratskammer… ein Hotel war das hier sicher nicht, doch es reichte, um knapp zwei Dutzend Notfälle auf einmal zu versorgen. „So, es sind momentan… 16 Personen im Center, oder?“ fragte er. Blitzschnell ging ich die Zahlen durch. Die drei Kinder, das Pärchen, der merkwürdige Frühschläfer, die Vierergruppe, Ash, Lucia, Rocko und ich. Falls noch jemand dazu kam rechnete ich mit +- 3 Leuten, das machte insgesamt 14-17 Leute… er hatte im Durchschnitt recht. „Ja, denke schon…“
    Kurz darauf stand er am Herd, in mehreren Pfannen brutzelten verführerisch duftende Nahrungsmittel. Er schien sowas gewohnt zu sein… ich meinte mich zu erinnern, dass er viele kleine Geschwister hatte… es musste ihm merkwürdig vorkommen, sich nun um ältere Trainer zu kümmern. Kümmern natürlich nur im übertragenden Sinne… ab und zu bat er mich, ihm ein bestimmtes Gewürz oder eine andere Zutat zu geben, den Rest der Zeit verbrachte ich damit, Brötchen vorzubereiten. Irgendwie sahen die alle nicht so besonders schön aus… ich hatte einfach kein Talent für sowas. Als ich ihn fragte, wo er das alles gelernt hätte, antwortete er: „Ach, das hab ich mir selbst beigebracht! Als mein Vater verschwunden ist, hatten wir eine ziemlich anstrengende Zeit, und manche meiner Gerichte waren nicht sonderlich genießbar.“ Er musste lächeln, so als ob er sich an etwas erinnern würde, was nun nicht mehr zu ihm passt. „Dann könnte ich das auch?“ – „Mit ein wenig Übung kann man alles.“ Er biss sich auf die Unterlippe und riss sich zusammen. „Äh…“ ich wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte, doch irgendwie merkte ich, dass er wieder drauf und dran war, mir ein Liebesgeständnis zu machen. „Schon gut… ich schätze, ich komm damit langsam klar, so eine Schönheit um mich herum zu haben.“ Verdammt, ein direktes Kompliment. Wie kam ich da raus? Musste ich nicht… Glück gehabt, er wandte sich erneut der Pfanne zu. „Und ich denke, du bist reifer als die anderen… an solche Dinge denken viele Trainer gar nicht…“ murmelte ich. „So hab ich das noch gar nicht betrachtet, aber das klingt einleuchtend…“ eine Weile schien er in Gedanken versunken zu sein, dann richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf den Herd. „Man weiß ja nie, was die Zukunft bringt, nicht wahr?“ er war optimistisch… „Stimmt…“
    Kurze Zeit später war das Essen fertig, ich sah auf die Uhr. Halb zehn… alles klar, mein Kampf würde…
    Halt. Man hatte mir gar nicht gesagt, wann mein Kampf stattfinden würde… komisch.
    „Maria?“ – „Ja?“ – „Zieh doch mal eben das hier an!“ der Züchter warf mir etwas zu, ich fing es auf. Eine Schürze? „Äh… was soll ich denn…“ – „Naja, ich will nicht, dass du irgendwelche Flecken abkriegst, solltest du irgendwas verschütten oder so… könntest du das Tablett hier rausbringen?“ Achso, ich sollte kellnern… hoffentlich war er nicht beleidigt oder so weil ich ihn dauernd abblitzen ließ.. ach, nein, so war Rocko nicht. In wenigen Sekunden hatte ich die Schürze angezogen, er half mir dabei, sie am Rücken zu verknoten. Phione hatte auf meinem Kopf quasi den Logenplatz und schien alles genauestens zu beobachten. Anschließend nahm ich zwei Tabletts auf, mehrere andere standen bereit. Hm… wenn alle etwas gegessen hatten, würden sie durch die Kohlenhydrate und so mehr Energie erhalten (Nichts für ungut, bin keine Nahrungsexpertin…) und der Rest des Tages könnte leichter in Angriff genommen werden. Aber was unternahmen wir den Rest des Tages? Wir konnten doch nicht einfach so zum Turnier gehen, als wäre nichts? Aber wenn ich Schwester Joy finden sollte, wie war das denn zu schaffen…
    „Wir würden dir gerne einige Fragen stellen…“
    Vielleicht sollte ich mir das Video nochmal anschauen. Oder ich fing damit an, mich zu vergewissern, wann mein Kampf stattfand, ich könnte gewinnen und mich dann um Schwester Joy kümmern…
    „Hey!“ verdutzt erwachte ich aus meinen Tagträumen. Ups… zwei Polizisten standen vor mir, ich war mittlerweile im Essenssaal angekommen. An einem der Tische hatten sich Ash und Lucia hingesetzt, neben ihnen saßen die drei Kinder von gestern Abend. Das Pärchen saß wie beim letzten Mal ganz hinten irgendwo, und die Vierergruppe besetzte 2 Tische in der Nähe der Tür. Hm… und alle sahen mich an. Das alles erfasste ich im Bruchteil einer Sekunde, dann richtete ich den Blick auf den Polizisten vor mir. „Äh… ja?“ – „Wir haben einen Notruf empfangen, deine Freunde hier“ er umfasste den Raum mit ausholender Geste- „Haben gesagt, dass Schwester Joy verschwunden ist. Dazu würde ich dir gerne einige Fragen stellen.“ – „Sicher doch… aber warten Sie kurz…“ ich stellte ein Tablett bei Ash und Lucia ab, das nächste bei den drei Kindern. Auf allen Tabletts waren 3 Teller platziert worden, und zwar überaus platzsparend… der Züchter hatte an alles gedacht…
    „So.“ ich drehte mich um, der eine der beiden Officer hatte den Raum verlassen. „Okay, ich weiß schon vieles von den anderen. An dich habe ich also nur noch zwei Fragen: wie heißt du und ist das da dein Galagladi?“ er deutete auf … tatsächlich, mein Galagladi. Auf dem Tisch neben ihm lag mein Pokéball, ich hatte ihn dort abgelegt… Lucia wurde rot. „Sorry, ich wollte euch da nicht stören, aber die Polizisten mussten ja irgendwie rein… Galagladi kennt mich, ich hoffe, es macht dir nichts aus!“ und ich musste grinsen. „Nein, alles klar… ich hätte genauso gehandelt… ich bin Maria Jou, und das Galagladi dort ist wirklich meins.“ Er zückte ein kleines Notizheft. „Maria… Jou.“ Murmelte er, während er notierte. „Alles klar, vielen Dank, dass du uns den Glasschneider erspart hast mit deinem Galagladi. Wir werden euch hier in Ruhe essen lassen, mehrere Officer sind bereits im Dienst um Schwester Joy zu suchen, Officer Rocky selbst ebenfalls. Wir werden das Gebäude durchsuchen, lasst euch nicht stören. Sekunde…Du sagtest eben „euch“…“ er fragte die Koordinatorin, wer denn noch da sei. „Hm Rocko ist in der Küche, er ist super, sein Essen schmeckt irre gut! Wir dachten, wo Schwester Joy nicht da ist, helfen wir aus oder so…“ ergänzte sie, der Polizist nickte und visierte die Küche an. Im selben Moment kam der Braunhaarige auch schon heraus, er hatte die Stimmen gehört. Seine Miene hellte sich auf. „Haben Sie…“ doch er entdeckte nirgendwo eine Schwester Joy, seine Frage erübrigte sich also. Ich ahnte, auf was sie abzielte.
    Während der Polizist sich mit Rocko unterhielt, ging ich wieder in die Küche und nahm das nächste Tablett. Hmm… wirklich merkwürdig… vor allem… WARUM entführte man Schwester Joy? Sie war eine gute Krankenschwester, doch wenn es ein krankes Pokémon gab, was sie behandeln sollte, ging man doch lieber selber ins Center… der Grund wollte sich mir einfach nicht erschließen. Geistesabwesend nahm ich die nächsten 2 Tabletts auf, ging wieder raus um niemanden verhungern zu lassen. Auf halben Weg passierte es, irgendwas lag auf dem Boden, ich hatte es übersehen. Wenn ich nicht durch die beiden Tabletts behindert gewesen wäre, dann hätte mein Sturz kein Problem dargestellt… ich hätte mich leicht abfangen können. So aber musste ich zusehen, dass ich irgendwie auf den Rücken fiel und die Tabletts sicherte… da umschlang ein Arm meine Taille und hielt mich. „Puh, danke…“ – „Beim nächsten Mal schaust du besser auf den Boden anstatt in den Himmel, findest du nicht?“ ich sah über die Schulter, der Blonde hatte mich aufgefangen. „Äh… ja, okay. Danke nochmal…“ ich stellte die Tabletts ab. Irgendwie peinlich… normalerweise war ich konzentriert, wenn es gefordert war. Schnell strich ich die Schürze glatt, straffte die Schultern und ging in die Küche zurück. Es dauerte nicht lange, bis ich alle Tabletts verteilt hatte, dann kam auch Rocko wieder. „So, leider hat die Polizei noch keine Hinweise… ich sollte ihnen schnell das Video zeigen, ich hoffe, du bist zurecht gekommen?“ – „Ja, sehr gut sogar… hm, meinst du, wir sollten vielleicht helfen?“ er sah mich erstaunt an. „Schwester Joy zu finden, meinst du? Keine schlechte Idee, aber wir sind nicht besser als die Officer… was hilft denn das?“ ich dachte nach. Unser einziger Vorteil war, dass ich den Kerl irgendwoher kannte… ich konnte nur nicht sagen, woher genau. Ansonsten… musste ich dem Züchter leider zustimmen… „Hmm… stimmt leider…“ betrübt sah ich zu Boden. Schwester Joy versuchte nach Kräften, jedem Trainer zu helfen, dessen Team völlig fertig war… und nun konnten die Trainer nichts für sie tun. Deprimierend…
    Sekunde mal.
    Ich erstarrte. War das möglich? Ja, war es… doch wie konnte das sein… nein, das durfte nicht sein! Ich verdrängte den eben aufkeimenden Gedanken schnell wieder. „Ist irgendwas? Du bist schneeweiß im Gesicht…“ Rocko legte eine Hand auf meine Stirn. „Danke, es geht mir gut… lass uns gehen.“ Damit meinte ich, dass wir zum Turnier sollten. Er nickte, sah mich aber immer noch kritisch an.
    Nachdem wir Lucia und Ash Bescheid gesagt und gegessen hatten, machten wir uns auf dem Weg zur Turnierhalle. Während wir die sonnenbeschienenen Straßen Ewigenaus entlang schlenderten, dachte ich pausenlos über meinen Verdacht nach… es War möglich, doch war das nicht ein wenig … aus der Luft gegriffen? Ein frischer Wind kam auf, mir wurde ein wenig kalt… war der Rock vielleicht doch nicht so angebracht gewesen… doch ich dachte nur kurz an meine Verwandlung durch die Tiefseeperle und schüttelte den Kopf. Vorbereitet sein war der Schlüssel zu einem angenehmeren Leben. „Duhu?“ ich zog die Brauen hoch. „Ja?“ Phione war wohl mal wieder in Stimmung für ein kleines Gespräch, lange genug geschlafen hatte es ja. Die Koordinatorin sah mich kurz an, erkannte, dass ich mit dem Wasserpokémon redete, und wandte sich erneut dem Schwarzhaarigen zu. Ash erzählte ihr gerade Einzelheiten aus seiner Zeit, als er von den anderen getrennt gewesen war…
    „Lässt du mich eigentlich auch mal kämpfen?“
    „Ich weiß nicht… wenn du stark genug bist, sicher…“
    „Ich bin stark!“
    „Aber nicht so stark wie mein Team… tut mir leid, aber ich will nicht, dass dir was passiert…“
    Es grübelte eine Weile vor sich hin. „Und wie werde ich stärker?“ – „Indem du viel trainierst, so wird man immer stärker.“ – „Okay!“ und es schwieg erneut. Hmm… Phione und Manaphy hatten von Natur aus viele interessante Fähigkeiten, ich war sicher, ich konnte Phione zu einem guten Kämpfer machen.
    Kurze Zeit später standen wir also an der Rezeption der Turnierhalle, überall herrschte Verwirrung. Warum, erfuhr ich von Pay. Vorher jedoch teilte uns die nette Empfangsdame etwas Merkwürdiges mit…
    „Oh, hat man euch das nicht gesagt? Es finden heute keine Kämpfe statt!“ –„Was?“ die Blauhaarige konnte es kaum fassen. Ash und der Züchter hingegen blieben eher gelassen… „Naja, dann gewinne ich morgen eben weiter!“ meinte Ash zuversichtlich. Allerdings blieb ich nachdenklich.
    „Hey, ihr!“ ich drehte mich um, Pay stand genau hinter uns. Lucia stemmte die Hände in die Hüften. „Du schon wieder! Was ist diesmal?“ – „Ihr kennt euch?“ Rocko und der Trainer aus Alabastia waren neugierig, ich stellte sie vor. „Pay, das sind Ash und Rocko, Lucias…“ – „Unsere!“ flüsterte sie mir schnell zu, mir wurde wärmer ums Herz. „…unsere Freunde, und das ist Pay, wir haben ihn auf dem Weg hierher getroffen…“ den letzten Teil fügte ich an Ash und Rocko gewandt hinzu. Der Rote warf sich sichtlich stolz in die Brust und verkündete: „Tja, was soll ich sagen, ich habe leider gegen die da verloren… dennoch ist sie nicht allzu doof, sie kann sogar ziemlich nett sein!“ oh Gott… wie freundlich. Dabei hatte er glatt vergessen zu erwähnen, wie grobmotorisch er sich beide Male verhalten hatte, als wir ihn trafen… oh, gut, ich hatte nicht einmal laut gedacht… „Also, wie ihr sehen könnt, ist hier die Hölle los.“ Pay deutete auf die aufgeregten Trainer ringsum. Kenny hatten wir heute noch nicht gesehen…
    „Und warum?“ wollte das Mädchen mit der weißen Mütze wissen, Ash setzte eine fragende Miene auf. „Weil Leute entführt wurden! Ich hab mich in so ner Herberge im Westen der Stadt niedergelassen, der Patron ist verschwunden. Außerdem der Hoteldirektor aus dem „Ewigenau-Ressort“, dem besten Hotel der Stadt, einigen weiteren führenden Hotelleitern, und sogar Schwester Joy soll nicht mehr gesehen worden sein! Man nimmt an, dass die Entführungen im Zusammenhang miteinander stehen, denn in allen Hotels, Herbergen oder im Pokémoncenter sind Trainer zuhause, die dieses Turnier mitmachen. Und überall sind die Leiter verschwunden! Da stimmt doch was nicht!“ er hatte sich in Rage geredet. Lucia schlug die Hände vor den Mund, Pikachus Trainer wurde augenblicklich ernst. „Und die Polizei ist überfordert… schlau eingefädelt.“ Rocko schien das alles gar nicht so abwegig zu finden. „Wer auch immer das getan hat, er hatte extrem viele Informationen. Gab es in allen dieser Gebäude Überwachungskameras, weißt du da etwas?“ fragte er Pay. Dieser schüttelte den Kopf. „Kein Plan, Mann… würd zu gern wissen, was da abgeht!“
    In meinem Kopf arbeitete es ein wenig stärker als gewöhnlich. Es waren, wie bei jedem Entführungsfall einige Fragen zu klären… warum wurden diese Leiter alle entführt? Wohin wurden sie entführt? Und vor allem, wie wurden sie entführt? Die Frage nach dem „wann“ ließ sich leicht mithilfe von Überwachungsvideos checken… allerdings standen die Chancen schlecht, dass jede Herberge und jedes Hotel so ein Überwachungssystem hatte wie Schwester Joy… Sekunde, sie war Mitglied in der Jury… oder sowas in der Richtung, ich merkte mir so etwas nie. Auf jeden Fall war sie im Turnier relevant gewesen… und prompt war sie verschwunden. Das gab den Ausschlag. Schnell drehte ich mich um, packte meinen Rucksack, und wollte losrennen. Eine Hand hielt mich am Arm fest. „Wo willst du hin?“ wollte Ash wissen, ich antwortete: „Zum Pokémoncenter… und ihr kommt am besten alle mit…“ verblüfft ließ er mich los, ich beschleunigte mein Tempo. Raus aus der Turnierhalle… erst links, Straße runter… ich hörte die Rufe der anderen, ich solle langsamer laufen, doch dazu war keine Zeit. Phione hielt sich mit aller Kraft an meinem Kopf fest, dann war endlich das Pokémoncenter in Sicht. 50 Meter davor verlangsamte ich und blieb stehen.
    Kurze Zeit später kamen Lucia, Pay, Ash und Rocko angekeucht, zu meinem Erstaunen war Pay der Langsamste gewesen. Ach, ich sollte froh sein, dass er überhaupt mitgekommen war… ein Polizist verließ das Gebäude soeben, er und einige Kollegen stiegen in einen Streifenwagen ein und fuhren ab. „Oh, sieht aus, als wären sie fertig…“ meinte Lucia, die Koordinatorin kam wieder zu Puste. „Was…wollen…wir…hier…“ Pay konnte nur schwer atmen, er stützte sich auf seine Knie. Ash und Rocko hatten sich gerade hingestellt und legten die Hände an den Hinterkopf, die beste Übung, um nach längerem Laufen keinen Kreislaufkollaps zu kriegen. Pay machte das nicht, was wohl seiner Kondition zuzuschreiben war.
    „Ganz einfach… wir kamen hier gestern an, standen vor verschlossenen Türen…richtig?“ fragte ich. Der Züchter nickte. „Ja, na und?“ – „Die Türen waren geschlossen, die Automatik abgeschaltet…wie kamen einfach nicht rein…“ fuhr ich fort. „Stimmt…“ bekräftigte die Blauhaarige. „Aber… wenn wir nicht reinkamen, wie soll dann jemand rauskommen?“ langes Schweigen folgte. „Du meinst… der ist noch hier??“ Lucia schien entsetzt, ich deutete auf die Tür, die eben hinter dem Polizisten wieder zugegangen war. „Die Officer haben die Mechanik repariert, so wie es aussieht… aber sonst kam außer mit Teleport niemand rein oder raus. Es gibt keine andere Möglichkeit!“ entschlossen ging ich aufs Pokémoncenter zu… um direkt danach abrupt stehen zu bleiben, hinter der Glasscheibe bewegte sich etwas. Die Türen öffneten sich, mir stockte der Atem. Der Kerl mit dem schwarzen Umhang kam heraus, er trug eine zweite vermummte Gestalt auf dem Rücken. Beide hatten denselben braunen Hut auf. Er blieb ruckartig stehen, als er mich sah. Sein Gesicht konnte ich noch immer nicht erkennen, die Sonne strahlte den Hut an und tauchte seine Visage in Schatten.
    „Maria Jou aus Schleiede… ich hätte es wissen müssen.“


    ich hoffe, ihr habt viel spaß beim lesen...ich freue mich wie immer auf kommentare und all sowas...
    mfg
    DoD

  • das ist ja mal SUPER- strange! :D
    durchmachen und leute teleportieren,wer will das nicht mal ausprobieren? XD also, anschaulichkeit und rechtschreibung, 2 große daumen hoch, mal wieder
    jede situation deiner fs ist gut dargestellt, und marias gedankenwelt soweit nachvollziehbar, auch wenn sie ab und an mal echt seltsame gedankensprünge hat, bei denen der leser nicht mitkommt.
    und jedesmal werden einige fragen beantwortet, aber du liebst es, neue türen zu öffnen, und mehrere wege gleichzeitig offen zu lassen, stimmts? mir solls recht sein, da ich eigentlich immer gut mitkomme, aber manche leser könnte das irritieren Oo
    also, wir haben nun einige entführte patrons, und ne schwester joy. witzig ist ja, wie einige der hauptinformationen von pay kommen, der ist ja mein favorit :thumbsup:
    ich denke mal, die person, die joy entführt hat, war früher schon mit maria *AUS SCHLEIEDE* zusammengestoßen, was darauf hindeutet, dass sie eine andere maria kennt, oder selbst eine maria ist. mir würden einige episoden aus marias vergangenheit noch sehr recht kommen, weil man sich so ihre motivation und ihr traume erklären könnte
    sie schreckt ja vor aufmerksamkeit und tieferer freundschaft zurück,nicht wahr?
    gut, soweit von mir, ich editier in nächster zeit noch mehr hier rein, bis dann mal^^
    Pay

    "I said: Ryan, Jedi don´t give up. Then again, I´m thinking oldschool. This is a new generation."

  • Yo!
    Sorry für die Verspätung, aber ich bin gerade ziemlich im Schulstress...


    Zitat

    Es war einer der beiden, die mit uns letztens dabei waren, als ich … egal...

    Nein, nicht egal... Ich habe gerade voll den Überblick verloren und dann fängt Maria auch noch wieder damit an, ihre Sätze unbeendet zu lassen... >.<


    Zitat

    Es war einer der beiden, die mit uns letztens dabei waren, als ich … egal...

    Warum gibt es eigentlich Überwachungskameras in einem Pokémoncenter?? Ich meine, ist ja normalerweise nicht so, dass da irgendjemand was klauen könnte, wenn er Medikamente, Essen und Trinken um sonst bekommen kann, oder??


    Zitat

    Die kann genauso gut n Hirn haben wie ein Sieb und lauter Müll erzählen!

    Ah! ^.^ Schon wieder so ein Geistesheroe!


    Zitat

    Hör mal gut zu, Maria erzählt keinen Müll, und wenn die keine besseren Einfälle hast, dann hältst du am besten den Mund!

    Dem stimme ich vollkommen zu, auch wenn das "die" besser zu einem "du" werden sollte...


    Zitat

    Wir müssen es Officer Rocky sagen! [...] Wie konnten wir das nur vergessen??

    Naja, ansonsten schnappen halt immer Ash & Konsorten die Bösewichte... Auch ohne Rocky's Hilfe. Ich habe sie glaube ich auch schon seit längerem nicht mehr in den Folgen gesehen...


    Zitat

    Es gibt noch andere Leute, die mitdenken, nicht wahr?

    Na dann ist ja gut.


    Zitat

    [Rocko:] Man weiß ja nie, was die Zukunft bringt, nicht wahr? :love: [Maria:] Stimmt...

    Das war keine explizite Abfuhr :D


    Zitat

    Alles klar, vielen Dank, dass du uns den Glasschneider erspart hast mit deinem Galagladi

    Können die Menschen nicht vielleicht einfach einen Elektriker/Mechaniker holen, und die (automatische also mechanische) Tür öffnen, sodass die Trainer da drinnen nicht sitzen, wie eingesperrt??


    Zitat

    Während wir die sonnenbeschienenen Straßen Ewigenaus entlang schlenderten, dachte ich pausenlos über meinen Verdacht nach…

    Maria & Co sind nicht wirklich aus dem Center abgehauen, und haben die restlichen Trainer da sitzen lassen, oder?? :assi:


    Zitat

    es War möglich, doch war das nicht ein wenig

    "war" schreibt man klein!


    Zitat

    Maria Jou aus Schleiede… ich hätte es wissen müssen.

    Ha! Alte Bekannte tauchen auf... Na, mal gucken, wie das jetzt weiter geht!



    Das war doch mal nett!
    Ich hoffe nur, dass unsere Leute herausfinden, was da passiert ist, und den bösen Jungs mal ordentlich in den Hintern treten!!
    Danke für das spannende Ende, da freut man sich doch schon auf deinen nächsten Beitrag :thumbsup:


    See ya
    Svea

  • ah, keine sorge, das mit dem schulstress kenn ich... hab nun endlich mal ferien :D also, danke im voraus für den kommentar... ich werde alles editieren, was falsch ist.
    zu deinen punkten :
    1. ja, das pärchen saß an dem tag im essenssaal, als maria ihr turtok ausprobieren wollte, an einem der ecktische. ich dachte mir, das wäre vielleicht nicht so wichtig gewesen, das erneut anzusprechen :P
    2. in der pokemonwelt sind die kranken pokemon leider immer in gefahr, von (manchmal unterbelichteten) dieben entführt zu werden, darum steht die sicherheit der pokemoncenter ganz oben auf der prioritätenliste... ich dachte nur, vielleicht baut man dann auch schön kameras ein :D
    5. stimmt, rocky ist eigentlich zu einem ...rockofaktor geworden, wenn ich das so sagen kann... allerdings hilft sie in DP02 beispielsweise ash, damit er schneller in die nächste stadt kommt^^
    7. explizit nicht, doch man weiß ja, wie rocko sich in gegenwart von mädchen benimmt.
    8. also, die polizisten haben einen mechaniker geordert, ich hoffe, ich hab das im kapitel untergebracht... aber dran gedacht hab ich auf jeden fall :P
    9. wie gesagt, der mechaniker sollte dagewesen sein, damit die anderen trainer auch rauskönnen. die mechanik sitzt ja innen, darum muss auch der zuerst herein...
    so, die anderen punkte muss ich editieren, wird sofort erledigt :D ich freue mich auf weitere kommentare und dergleichen, das nächste kapitel ist in arbeit...
    mfg
    DoD

  • so, nach der kleinen ferienpause geht es nun weiter. ich hoffe, die wartezeit stört wie immer nicht, und ihr habt viel spaß beim lesen... kritik und anmerkungen sind wie jedes mal erwünscht und gern gesehen...


    Kapitel 28
    Gut gedacht ist halb gewonnen!
    21.3.1008


    „Maria Jou aus Schleiede… ich hätte es wissen müssen.“
    Ich stöhnte innerlich auf. Wie viele unheimliche Typen, die ich noch nie im Leben gesehen hatte, kannten mich denn noch?? Aber Sekunde… den hatte ich, nach meinem Gefühl zu urteilen, wirklich schon mal irgendwo gesehen… und wieso nannte er mich nicht bei meinem Spitznamen, wenn er mich doch so gut kannte…
    Weil er …
    „Wer sind Sie, und was wollen Sie hier?“ wollte Lucia aufgebracht wissen. Rocko warf ein: „Nicht so schnell, es kann immer noch sein, dass er…“ in diesem Moment verrutschte die Gestalt auf dem Rücken des Vermummten, eine rosafarbene Haarsträhne kam ans Tageslicht. Sofort änderte sich Rockos Meinung. „Hey, was machen Sie da mit Schwester Joy??“ – „Ich wusste es, das ist der Entführer!“ Ash trat einen Schritt vor. Pay sagte nichts, er schien das Ganze aber ziemlich komisch zu finden. Der andere legte Schwester Joy auf eine Bank, die in der Nähe stand, und nahm ihr den Hut ab. Darunter kam ihr Gesicht zum Vorschein, sie schien zu schlafen, auf ihrem Mund war ein dicker Streifen Klebeband befestigt. „Lassen Sie Schwester Joy gehen!“ erregte sich die Koordinatorin, der andere hob den Kopf und schob die Hand unter den Mantel. Als er sie herauszog, lagen 5 Pokébälle darauf, er vergrößerte sie und brauchte nun beide Hände. Ash, Rocko, Lucia, Pay und mich… er wollte uns alle auf einmal bekämpfen?
    „Ihr seht richtig… ich hatte eigentlich nicht damit gerechnet, dass so viele herkommen. Darum wird ich allerdings nicht davor zurückschrecken, euch alle gleichzeitig zu besiegen!“ interessant… ein Match 5 gegen eins… der nächste Schritt war die Teamwahl von unserer Seite. „Los, Haspiror!“ – „Bamelin, das regelst du.“ – „Yeah, endlich kommt ma jemand zur Sache! Panferno, hau in die Tasten!“ – „Glibunkel, ich denke, du wirst gebraucht!“ – „Baka… hey, Sie, ich garantiere für nichts…“ ich griff in meinen Rucksack. „Halloween kommt für Sie dieses Jahr früher…“ nach wenigen Sekunden standen oder schwebten also 5 Pokémon vor dem Kerl, wir hatten für so einen Kampf eigentlich genug Platz. Die Blauhaarige lachte kurz über mein Wortspiel, ich wurde optimistischer. „Halloween kommt früher? Das werden wir ja sehen!“ wahrscheinlich dachte unser Gegner, ich würde ihm mit gruseligen … Erfahrungen drohen. Kurz blickte ich zu Pays Panferno hinüber, das Feuerpokémon war total aufgedreht… war das nicht dasselbe, welches… naja, das würde ich noch sehen. Wir hatten also… Eis, Kampf, Normal wegen Haspiror, Wasser, noch mehr Eis durch Bamelin, Panferno brachte Feuer- und Bodenattacken mit ins Rennen, Glibunkel bereicherte unsere Attackenvielfalt um Gifttechniken, und Halloween beherrschte 4 weitere Typen. Hm… wenn der Kerl nicht eine ausgezeichnete Auswahl bereit hatte, würde dieser Kampf schnell vorbei sein.
    „Hä hä hä… dann zeigt mir mal, was ihr so draufhabt. Auf geht’s, Heiteira, Kryppuk, Simsala, Bisaflor und Lohgock!“ hm… eine gute Auswahl hatte er tatsächlich, doch keine überragende. Mal sehen… Heiteira hatte unglaubliche Lebenswerte, es würde schwer werden, es zu besiegen. Dafür konnte es allerdings auch selbst nicht angreifen… also blieb es fürs erste außen vor. Kryppuk hielt viel aus, konnte auch relativ gut austeilen… Priorität lag demnach auf den Angreifern. Simsala und Lohgock waren definitiv am gefährlichsten, Simsala konnte ich mit einem einzigen Spukball ausschalten. Gengar brauchte allerdings eine gute Deckung… ich würde also warten, bis Lohgock und Bisaflor beschäftigt waren, bevor ich angriff. Den ersten Angriff unternahm, wie ich es mir gedacht hatte, Ash. „Bamelin, Aquadüse, greif Lohgock an!“ gut… dann konnte ich auch loslegen. Halloween hatte in der Zwischenzeit einige Loopings in der Luft hingelegt, nun aber war es an der Zeit, Simsala zu besiegen. „Halloween, Spukball!“ der Kerl reagierte schnell, dass muss ich zugeben. „Bisaflor, Blättersturm! Halt Bamelin auf!“ der Befehl folgte direkt auf Ashs Angriff. „Haspiror, Eisstrahl!“ die Koordinatorin wies auf Bisaflor, Pay legte nun auch los. „Panferno, zerleg ma das Kryppuk, Lohekanonade.“ – „Psychokinese, Simsala! Kryppuk, Irrlicht!“
    Was nun folgte, war eine wahre Explosion an Attacken. Bisaflors Blättersturm war zwar langsamer als die Aquadüse, doch es stand näher bei Lohgock als Bamelin, darum konnte es Bamelin besser abwehren. Das Aquawiesel wurde zurückgeschleudert, zeitgleich schoss Halloween seine Attacke viel schneller ab, als der Gegner reagieren konnte. Simsala war augenblicklich K.O. Haspiror griff das Pflanzenpokémon an, Heiteira warf sich dazwischen, dank seiner hohen speziellen Verteidigung verpuffte der Eisstrahl regelrecht. Kryppuk war das Ziel von Pays Lohekanonade, es sollte eigentlich von Simsalas Psychokinese geschützt werden, doch Simsala war selber besiegt worden, also hatte es keine Chance. Dennoch überstand es die Lohekanonade mit relativ wenig Schaden… eine gute Verteidigung… sein Irrlicht allerdings ging in der Feuerattacke von Panferno unter.
    Rocko mischte sich relativ spät ein, sein Glibunkel hockte halb auf dem Boden. „Lohgock, Himmelhieb!“ der Flammengockel stürmte auf Rockos Pokémon zu, Bamelin flog gerade an ihm vorbei. Okay, Blättersturm gegen ein Wasserpokémon war hart… ich hoffte, dass es den Angriff heil überstehen würde. Rocko lächelte verständnisvoll, ich vermutete, er dachte sich wohl, dass Glibunkel relativ resistent gegenüber Kampfattacken war. Lohgock konnten allerdings auch Schnabel lernen, und wenn sich der Kerl entschloss… naja, ich würde kein Risiko eingehen. „Kryppuk, Leidteiler! Heiteira, Weichei!“ uh, das war eine starke Kombination… Heiteira würde mit seinem hohen Lebenswert Kryppuk wieder voll aufladen, danach konnte es sich mühelos regenerieren. Gegen Heiteira halfen nur physische Kampfattacken, und nach Lohekanonade musste sich Panferno eine Weile ausruhen… Haspiror musste aushelfen. Ich blickte schnell zu Lucia rüber. „Lass Haspiror Heiteira angreifen, schnell!“ sie schien zu verstehen und nickte. „Okay! Haspiror, Irrschlag!“ Das alles geschah unglaublich schnell, Lohgock hatte Glibunkel fast erreicht, als sich das Giftpokémon in Gang setzte. Doch mitten im Abschlusssprung drehte es sich, sprang irre schnell in eine komplett andere Richtung und erwischte Haspiror, welches gerade auf Heiteira zugehoppelt war. Verdammt! War das geplant gewesen? Damit stand es faktisch 4:4… Haspiror und Simsala waren aus dem Rennen, Bamelin war angeschlagen. Glibunkel starrte Lohgock hinterher und schien sich ignoriert zu fühlen.
    Kryppuk und Heiteira hatten sich wieder regeneriert, das Geistpokémon schwebte ein Stück nach links. „Oh, nein! Haspiror… zurück!“ das Mädchen mit der weißen Mütze schien betrübt, sie trat ein paar Schritte nach hinten. Eigentlich konnte sie direkt das nächste Pokémon rufen, doch das wäre nicht fair… aber konnten wir in dieser Situation auf so etwas wie Fairness Rücksicht nehmen? Meine Gedanken rasten. Der Kerl hatte meinen Spitznamen nicht genannt, weil er ihn gar nicht wusste, dessen war ich sicher. Also gehörte er schon mal nicht zu der Rocket-Galaktik- Gruppe… und hatte es damit nicht auf die Tiefseeperle abgesehen. Demnach gehörte er entweder einer anderen komischen Organisation an oder er war nur ein gewöhnlicher Entführer oder so… wie viele Pokémon besaß er? Konnte ich das Risiko eingehen, mehr von meinen Partnern zu rufen? Meine Gedanken wurden unterbrochen, es ging rasant weiter.
    „Bamelin, nochmal Wasserdüse! So schnell geben wir nicht auf!“ – „Panferno, spring!“ Pay und Ash schienen einen Doppelangriff geplant zu haben, ich war jedoch verwundert. Panferno war schneller wieder zu Kräften gekommen, als ich dachte… interessant. Der Affe sprang mehrere Meter hoch in die Luft, drehte sich dabei ein paarmal. Bamelin stieß ein blubberndes Geräusch aus, um es herum bildete sich ein Kokon aus Wasser, es nahm Lohgock ins Visier. „Yeah, ab geht’s! Flammenbombe!“ ich riss den Kopf hoch. Was zum Teufel sollte das für eine Attacke sein? Die Antwort lieferte Panferno selbst, welches in der Luft eine riesige Menge Feuer ausströmte. Feuer ist an sich eigentlich sichtbare Hitze- und Wärmeenergie, und diese Energie strömte zu Panfernos ausgestreckter Faust. Im Anschluss schoss es einen riesigen Flammenwurf aus dem Maul in den Himmel, wurde vom Rückstoß in Richtung Erde geschleudert, die Faust auf den Boden gerichtet. Und genau in seinem Weg stand…
    „NEIN! Heiteira, aus dem Weg! Weg da! WEG DA!!“ egal, wie stark der Mantelträger brüllen mochte, gegen so eine Geschwindigkeit kam man unmöglich an. Die Flammenfaust raste mit Hochgeschwindigkeit auf das Eipokémon zu, traf… eine gigantische Explosion ließ den Boden erzittern. „So ist das richtig! Friss Magma, Heiteira!!“ das war Pays Stimme…typisch, er konnte sich zwar ausdrücken, war aber etwas grobmotorisch…Ich warf mich zu Boden und schütze mein Gesicht mit den Händen… eine heiße Welle brandete über meinen Körper hinweg und versengte mir den Rücken. Verdammt, war das heiß… hoffentlich verbrannte nichts.
    Kurz darauf war es vorbei, die Hitze ließ nach. War es sicher, aufzustehen? Ich dachte, es reichte, für einige Sekunden liegenzubleiben … also richtete ich mich wieder auf, strich mir eine Strähne aus dem Gesicht und sah mich um. Als sich alles auf Panferno konzentriert hatte, hatte Bamelin seine Attacke ausgeführt, Lohgock besiegt und gleichzeitig eine Wand aus Wasser errichtet, die zwar kondensiert war, allerdings Gengar und Bamelin selbst geschützt hatte. Glibunkel wiederum hatte sich, wie alle anderen, einfach fallen lassen und sich, so gut es ging, eingerollt. Heiteira war natürlich sofort kampfunfähig, Kryppuk von der Explosion mitgenommen… und Bisaflor war ebenfalls zugrunde gegangen, Null Chance als Pflanzentyp…
    „Sauber, Panferno!“ wenigstens wusste ich nun, wer da andauernd die Kampffelder zerlegte. Naja… außer mir natürlich… „Was zur Hölle war denn das??“ der andere Kerl schien total demoralisiert zu sein, er war zu Boden gesunken und sah uns an, während er auf dem Boden kniete. „Das? Das war die erste Kampf-Feuer-Attacke! Dank neuster Raketentechnologie…“ Bingo. Er hatte es geschafft. Die erste Kampf-Feuer-Attacke? Oder einfach nur übertrieben… hoffentlich musste ich nie gegen ihn kämpfen… Pay grinste selbstzufrieden, während er uns erklärte, wie Panferno diese Technik gelernt hatte. Wie ich es geahnt hatte, war die Rakete auf irgendeine Weise gebraucht worden… genau hörte ich aber nicht hin, wir mussten uns im Schwester Joy kümmern. Nach diesem Angriff zog ich Bilanz. Bisaflor war K.O., Heiteira, Simsala und Lohgock ebenfalls. Kryppuk blieb also übrig… Und wir hatten Bamelin, Halloween, Glibunkel und Panferno. Glibunkel und Panferno sahen allerdings ziemlich mitgenommen aus, der Rückstoß musste dem Flammenaffen einiges angetan haben. Geschlagen gab sich unser Gegner leider noch nicht. Meine Freunde richteten sich nacheinander wieder auf.
    „Kryppuk, Leidteiler!“ oh, das war selten. Nicht jedes Kryppuk beherrschte diese Technik… sein Pech war nur, dass ich keine Lust hatte, ihn mit dem Angriff durchkommen zu lassen. „Nichts da… Halloween, Spukball…“ – „Panferno, spring!“ der letzte Befehl kam wieder von Pay, erneut überraschte er mich. Ich wandte ihm den Kopf zu.
    „Du willst deinem Panferno doch so etwas nicht noch einmal zumuten?“ – „Wieso denn nich? Wir gewinnen grad!“ – „Aber diese Attacke hat ganz offensichtlich einen riesigen Rückstoß erzeugt, ich weiß nicht, ob du…“ – „Ach, sei keine Glucke, wir packn das schon!“ unterbrach er mich und sah wieder nach vorne. Halloween hatte während unseres kleinen Gesprächs das Feld überflogen, und bevor Kryppuk seinen Leidteiler ausführen konnte, war es schon besiegt. Der Spukball hatte gesessen. „Juhuu!“ jubelte die Blauhaarige, ich lächelte und rief Gengar zurück. Binnen weniger Sekunden waren fast alle Pokémon wieder in ihren Bällen verschwunden, nur Glibunkel hockte noch auf dem Kampfplatz und sah in den Himmel. Das Pokémon war irgendwie anders… ziemlich merkwürdig. Egal, wir hatten gewonnen! Schwester Joy war nicht mehr in Gefahr. Doch unser Gegner schien sich gar nicht darum zu kümmern... komisch, was war denn nun los?
    „Nun geben Sie Schwester Joy frei!“ Rocko ging einige Schritte auf den Kerl zu. „Machen Sie sich keine Sorgen, Schwester Joy, wir helfen Ihnen!“ fügte Lucia hinzu, ich machte mir jedoch mehr Gedanken über das veränderte Verhalten des Mantelträgers. Wieso störte ihn die Niederlage nicht? Er stellte sich neben Schwester Joy, ich spannte schon mal die Muskeln. Vielleicht wollte er ja abhauen… das würde ich ihm vermiesen. Dann löste er den Knebel.
    Hä? Sekunde… er war doch ein Entführer, und Entführer gingen normalerweise das Risiko nicht ein, das Opfer herumschreien zu lassen. „Danke.“ Sagte die Krankenschwester, nachdem sie wieder sprechen konnte. „Und jetzt gehen Sie weg von ihr!“ verlangte der Züchter, doch unser Gegner schüttelte den Kopf, drehte sich urplötzlich um und wollte entkommen. Nicht mit mir. Ich seufzte, zog meine kleine Flasche aus dem Rucksack, trank ein bisschen was und rannte ihm hinterher. „Bringt Schwester Joy rein, ich komme nach!“ rief ich über die Schulter. Undeutlich hörte ich, wie mir jemand etwas nachrief, doch darauf konnte ich mich nicht mehr konzentrieren. Der Mantelträger hatte einen relativ großen Vorsprung, er war in das kleine Waldstück hinter dem Pokémoncenter geflüchtet. Er war größer und kräftiger als ich, doch schnell war er nicht… sein Mantel behinderte ihn. Kurze Zeit später hatte ich ihn eingeholt, er bemerkte es… drehte sich um, wollte mich festhalten. Besonders viel Zeit zum Überlegen hatte ich nicht, also ließ ich mich einfach fallen und trat ihm in die Kniekehlen, er sackte ein und stürzte. „Ah, verdammt… du hast mich erwischt, damit wiederum hatte ich nicht gerechnet…“ und ich stockte. Was? Dieser Kerl damals hatte genau gewusst, wer ich war, und mir nicht mal was zum Trinken erlaubt… sollte das heißen, dieser hier gehörte zu Team Rocket? Entweder das… oder gar nichts. „Maria, alles in Ordnung? Dein Bein…“ – „Danke, Phione, mir geht’s gut…“ Der Andere sah mich an, der Hut fiel ihm vom Kopf. Dieses Gesicht… bevor er sich wieder aufrichten konnte, setzte ich mich auf seinen Rücken und hielt seine Arme dort fest. „So, was wollten Sie von Schwester Joy, wer sind Sie und für wen arbeiten Sie?“ wollte ich wissen. Am besten war es, so viele Informationen aus dem Kerl herauszuholen, wie es nur ging. Ganz sicher schmerzten seine Arme, denn sein Lächeln war etwas verzerrt. „Ah, du brauchst dir keine Sorgen zu machen, Maria. Ich bin nicht euer Feind.“ Ich zog die Arme ein wenig enger zusammen, er ächzte auf. „Schon gut, schon gut! Ich wollte es euch ja sowieso sagen…“ nun redete er relativ schnell, ich ließ seine Arme los und stand auf. „Versuchen Sie nicht, wegzu…“ weiter kam ich nicht, er hatte mein linkes Bein gepackt… und ließ es wieder los. Dann schüttelte er den Kopf. „Es ist vorbei. Ihr habt mich erwischt, und gut. Also, ich gehöre zum Komitee des Ewigenau-Turniers.“ Endlich dämmerte es mir. Daher kannte ich diesen Typen! Ich hatte ihn am ersten Tag des Turniers wahrscheinlich irgendwo gesehen, mein Unterbewusstsein hatte sein Gesicht gespeichert. Verblüfft starrte ich ihn an. „Aber… wozu das alles? Was ist hier heute los??“ – „Naja, ein guter Trainer muss nicht nur gut kämpfen können. Ein guter Trainer muss mit seiner Umwelt agieren können, er muss ein Auge darauf haben, wo etwas schiefläuft, und es, wenn es geht, beheben. Schwester Joy ist eine der wichtigsten Personen in dieser Stadt, sie sorgt dafür, dass es den Pokémon gut geht. Ein Trainer, der zwar irre stark ist, aber sich nicht um sein Umfeld kümmert, ist es, moralisch gesehen, nicht wirklich wert, Trainer genannt zu werden. Der fünfte Tag des Ewigenau-Turniers sollte dieses Jahr etwas anders sein als geplant, um zu testen, welcher der Trainer das Zeug für diese Art von Prüfung hat.“ – „Darum haben Sie mit 5 Pokémon gekämpft… das war von Anfang an geplant gewesen…“ auf meine Feststellung hin musste er lachen. „Lacht der dich aus?“ – „Nein… ich glaube nicht…“ zu meinem Glück hatte der Kerl nichts mitbekommen. Ein Moralwettkampf? Wieso hatte die Zukunfts-Maria mir das nicht gesagt?
    „Du bemerkst solche Dinge also, hm? Mit dir hatten wir gerechnet. Die anderen Trainer, die dich begleitet haben, sind ebenfalls ziemlich gut, doch ich hatte gedacht, dass euch Conway begleitet… er hat den Ruf, ziemlich intelligent zu sein.“ – „Aber welcher normale Trainer kommt auf die Idee, dass Schwester Joy gar nicht weg gewesen ist?“ ich setzte mich an einen Baum und bemerkte, dass ich eine Schramme am Bein hatte. Mist… aber das musste später versorgt werden. Schnell strich ich mit der Hand darüber, ein wenig Blut verwischte… „Ich meine, ich hatte quasi Glück, dass ich auf diesen Gedanken gekommen bin, und…“ – „Glück ist ebenfalls ein Faktor von Stärke. Jeder kann es haben, das hat nichts damit zu tun, dass du irgendwie vom Schicksal begünstigt bist. Genauso wie du hat jeder Trainer, dem heute gesagt wurde, es fänden keine Kämpfe statt, die Chance, eine vermisste Person zu finden.“ – „Dann war diese ganze Entführungsgeschichte nur ein riesiger Test?“ – „Richtig. Hoteldirektoren, Herbergsbesitzer, Schwester Joy... Sie alle haben Trainer aufgenommen, die hier kämpfen wollen, und der Turniermanager hat beschlossen, dass sämtliche Trainer einmal die Gelegenheit haben sollten, sich… anständig erkenntlich zu zeigen.“ – „Und wenn jemand sich damit zufrieden gibt, Schwester Joy nicht zu finden?“ ich musste an die drei Kinder und das Pärchen denken, sie hatten das Pokémoncenter ebenfalls verlassen, waren allerdings nicht zum Kampf erschienen. Mein Gegenüber war endlich fertig damit, seinen Mantel zu ordnen, ich hatte ihn etwas zerzaust, muss ich gestehen. „Die werden alle ihre Chance bekommen, ich bin nicht der einzige, der am Pokémoncenter auf einen Kampf wartet. Naja… ich hätte eigentlich zum Turniergebäude durchkommen müssen, doch ihr wart einfach zu schnell für mich. Gratuliere!“ ich lächelte leicht. Dann stand ich auf und verschränkte die Arme vor der Brust. Mein Atem hatte sich beruhigt, ein kleiner Lauf brachte mich nie wirklich aus der Puste. „Soll ich Ihnen das alles glauben?“ er erstarrte. „Wie bitte?“ – „Ich meine, Sie könnten genauso gut ein Verbrecher sein, der sich in das Komitee eingeschlichen hat, und warten nur darauf, dass ich unachtsam werde, sodass Sie Schwester Joy wieder entführen können.“ – daraufhin breitete er die Arme aus. „Ich hätte dennoch keine Chance gegen dich. Das Gengar eben, das war nur eines deiner Pokémon, und ich weiß genau, was du sonst noch so auf Lager hast.“ Er zog ein kleines, flaches Gerät aus dem Mantel, tippte ein paarmal darauf, und las vor. „Turtok, untypische Größe, Wasser. Skalapunkte: 10. Plinfa, enorm schnell, Wasser. Skalapunkte: 9. Bollterus, Mit physischen Attacken nicht besiegbar, Gestein/Stahl. Skalapunkte: 8. Galagladi, booster, Psycho/Kampf. Skalapunkte: 8.“ – „Was soll das alles? Was sind Skalapunkte?“ – „Oh, unsere Klassifizierung. Wir werten jeden Kampf aus und stellen die Kampftechniken fest, dazu die Besonderheiten deines Teams. Was ist mit dem Phione da?“ er sah stirnrunzelnd auf sein Gerät. „Phione kämpft nicht…“ antwortete ich und hörte erneut leises Schnarchen von oben. Unser Gespräch war ihm wohl langweilig geworden… „Achso. Man sagt, du kannst mit ihm sprechen?“ mir wurde heiß. Was sollte das heißen, man sagt?? Wer wusste davon schon?? Als er mein alarmiertes Gesicht sah, schüttelte er erneut den Kopf. „Keine Sorge, ich erzähl Unsinn. Ich hab das eben gehört, du hast auf Phiones Frage geantwortet, jedenfalls glaube ich, dass es eine Frage war… aber du bist äußerst interessant, muss ich sagen.“ Er wandte sich um. „Wie dem auch sei, wir haben genug Zeit hier verbracht. Lass uns zurückgehen.“ Bevor ich lange nach meinem Rucksack suchte, erinnerte ich mich zum Glück daran, dass ich ihn vor dem Pokémoncenter habe stehen lassen. Wir verließen den Wald, ich spürte ein Brennen am Bein und wusste, dass es meine kleine Verletzung war. Ich hatte schon schlimmeres ausgehalten… viel schlimmeres.
    „Da sind wir!“ die Tür des Pokémoncenters öffnete sich, ich schnappte mir meinen Rucksack, der daneben stand, innen sah ich mich unauffällig um. Er hatte recht gehabt… an drei verschiedenen Stellen sah ich Spuren dafür, dass sich jemand im Center versteckt hielt. Wahrscheinlich Komplizen des Mantelträgers, die auf andere Trainer warteten, die das Rätsel gelöst hatten. Lucia winkte mir zu. „Hey, Maria! Ich hab ja gleich gesagt, dass du den einholst.“ Wir setzten uns zu den anderen, sie hatten sich an einen der Tische gesetzt, die überall im Hauptraum verteilt standen, Schwester Joy hatte es sich ebenfalls gemütlich gemacht. Schnell fragte ich nach einem kleinen Verband, sie besorgte einen und legte ihn mir um den Oberschenkel.
    „Sie hat uns alles erzählt! Interessante Art, ein Turnier zu organisieren, oder?“ fügte Ash hinzu, als der Verband anlag, und ich nahm Platz. „Ja, ziemlich… aber wieso haben Sie Schwester Joy nicht erst heute entführt, während wir in der Turnierhalle waren?“ – „Naja, ich wollte ein spezielles Versteck nutzen, welches nur zu bestimmten Uhrzeiten begehbar ist. Nein, fragt nicht weiter, ich werde nichts verraten!“ wehrte er unsere Versuche ab, ihm sein Geheimnis zu entlocken. Dann zog er etwas aus dem Mantel. „Ach ja, Maria, meine Kollegen haben mir mitgeteilt, dass du die erste warst, die eine der entführten Personen gefunden hast… dafür bekommst du dies hier.“ Er reichte mir ein kleines Paket, ich bedankte mich, lief ein wenig rot an, und legte es in den Schoß. „So hätte doch jeder reagiert…“ murmelte ich, Rocko nickte verständnisvoll. Wie mir gerade auffiel, saß er direkt neben Schwester Joy, unwillkürlich musste ich grinsen. „Ach, komm schon, mach es auf!“ fand die Koordinatorin. Machte man das? Ein Geschenk auspacken, obwohl alle anderen keines hatten? Okay…
    „Ist gut…“ ich faltete das Papier auseinander, es gab leichte Methoden, ein Geschenk auszupacken, ohne das Band zu beschädigen… man musste sie nur kennen. Was hervorkam, war eine Mütze. Sie war weiß, hatte einen rosafarbenen Schirm und ein Zeichen in derselben Farbe auf der Vorderseite. „Danke… aber… passt das zu mir?“ – „Logo! Zieh sie doch mal an, so als Glücksbringer!“ machte Lucia mir Mut. Naja, ich war keine große Mützenträgerin, und Basecaps waren auch nie mein Ding gewesen… aber vielleicht war es an der Zeit für eine kleine Veränderung. Ich schaute hoch. „Phione, du bekommst Konkurrenz…“ bemerkte ich, was Belustigung auslöste. „Macht ja nichts, dann mach ich deine Haare nicht immer nass!“ neckte es mich. Das war allerdings richtig… Phiones Körper besteht zu einem großen Prozentsatz aus Wasser, also waren meine Haare fast durchgehend nass, seit ich es gefunden hatte… so würde zwar immer noch die Mütze nass werden, doch das Material sah ziemlich widerstandsfähig aus. „Also, ich finde, dass Mützen die Coolness von Menschen erhöhen.“ Ash lehnte sich lässig zurück. „Klar, du trägst ja selbst eine.“ Die Koordinatorin klang ironisch, aber im Gegensatz zu dem Trainer aus Alabastia, der auf Lucias tägliche Frisurproblemchen hinwies, bemerkte ich, dass sie es im Grunde ehrlich meinte. Gut getarnt…
    Also setzte ich die Mütze auf, musste feststellen, dass der Pferdeschwanz das Band hinten blockierte, zog ihn hinten durch diese typische Öffnung, die alle Caps hinten haben, hindurch, und fand, dass sie sogar ziemlich gut passte. Hm… das vertraute Gewicht Phiones fehlte. Dennoch war mein Kopf nicht so eingeengt, wie ich dachte, der Stoff war wirklich interessant… es war kein Leinenstoff, aber auch nicht dieses Polyester, aus dem sonst Mützen gemacht werden…. Aber wozu dachte ich denn über sowas nach, ich kannte mich mit der Fabrikation von Mützen doch eh nicht aus.
    Die Blauhaarige sah mich kritisch an, ich wurde unruhig. „Stimmt was nicht?“ – „Hm, du kannst sie nicht immer so „cool“ herumdrehen, wie Ash das früher gemacht hat, wegen deinem Pferdeschwanz…“ verstohlen sah sie zu ihm herüber, doch er hatte offenbar wieder anderes im Kopf, ihren kleinen Seitenhieb hatte er nicht gehört. Sie grinste. Ich hingegen war erleichtert, womöglich stand mir die Mütze doch nicht. Der Mantelträger stand auf. „Naja, meine Arbeit ist getan.“ Er entledigte sich des schweren Kleidungsstückes, ein weißes Hemd kam darunter zum Vorschein, dazu trug er Jeans. Ziemlich durchschnittlich… die drei Kinder würden …
    „Shht! Los, los!“ zischte er auf einmal, Schwester Joy schrak hoch. „Wie bitte?“ - „Nein, ich meine Cliff! Da kommt dieses Pärchen!“ der Mann zeigte nach draußen, die Beiden von heute Morgen waren im Anmarsch. Ich verstand. Ein zweiter Mantelträger kam aus seinem Versteck, er sollte anscheinend der Gegner der zwei sein. Nachdem ich und Rocko uns das Video angesehen hatten, war in der Diskussion von mir erwähnt worden, dass ein Mantelträger Schwester Joy entführt hatte, und wenn diese beiden das sich gemerkt hatten, würden sie gegen den Typen kämpfen. Cliff huschte aus dem Pokémoncenter und tat so, also würde er sich davonstehlen wollen. Das Pärchen kam näher, doch uns sahen sie nicht, die Sonne schien auf die Glastür. Von innen hatte man hingegen ganz hervorragende Sicht auf das, was draußen vor sich ging.
    „Hey, Sie da!“ das war die Stimme des Trainers, seine Freundin hatte sich, nachdem sie den ganzen Weg lang eng umschlungen zurückgelegt hatten, von ihm losgemacht und nahm eine kämpferische Haltung ein. Aha… die beiden wollten Schwester Joy ebenfalls „retten“. Wenn sie nun gegen Cliff gewinnen konnten, hatten sie auch… ja, was eigentlich? Bonuspunkte?
    „Äh…ich hätte da eine Frage…“ die anderen sahen mich an, ich berührte die Tiefseeperle und fuhr mit etwas kräftigerer Stimme fort: „Wenn man Schwester Joy „gerettet“ hat, was passiert nun? Ich meine, wird das wie ein normaler Turniersieg gewertet? Wie sieht das mit denen aus, die einfach glauben, dass heute nicht gekämpft wird?“ – „Gute Frage!“ bekräftigte Rocko. Ash setzte sich aufrechter hin, Lucia wandte den Kopf. „Also… das ist so. Du hast mich hier aufgetrieben, weil du gewusst hast, dass ich noch hier gewesen bin. Darum warst du die Erste, die einen Maskierten besiegt hat, und ihr alle“ – hier sah er sich im Raum um, blieb kurz an Pay hängen, dessen etwas unschöne Essmanieren momentan Unmengen von Früchten vernichteten, und erzählte weiter. „Die beiden Trainer da draußen können durch pures Glück wieder hergekommen sein, doch da sie kämpfen wollten, wird ihnen das ebenfalls angerechnet, wenn sie denn gewinnen. Der Wille, zu helfen, wird toleriert, das habe ich dir erklärt, aber dennoch hat nicht jeder die Chance dazu. In diesem Moment befinden sich zwei weitere Maskierte in diesem Pokémoncenter, sie werden rauskommen, wenn sie einen Trainer erkennen, der am Turnier teilnimmt. Das ist leichter, als es sich anhört: In jedem Hotel, in jeder Herberge, halten sich einige Mitarbeiter des Turniers auf, maximal 4 Stück, so wie hier. Sie alle warten auf einen oder mehrere Trainer, die jedoch allesamt mit 5 Pokémon bekämpft werden. Es sind 4, weil auch alle Trainer auf einmal zurückkommen könnten, die dann allerdings mit 20 Pokémon auf einmal fertigwerden müssen. Das Pärchen da muss das auch, ihr hattet mehr Glück, da ihr euch aufteilen konnten, die beiden da mussten sich absprechen.“
    Schnell sah ich hinaus, der Trainer hatte ein Tyracroc und ein Voltenso gewählt, seine Freundin kämpfte mit Gewaldro, Tauboga und Rihorn. Kluge Mischung… der Maskierte namens Cliff allerdings hatte ebenfalls eine starke Auswahl getroffen.
    „Und was machen Sie, wenn die Trainer auf die Idee kommen, alle ihrer Pokémon auf einmal in den Kampf zu schicken?“ wollte die Koordinatorin wissen. Pay ergänzte: „Joa, kann ja genauso gut sein, dass wir vorhin alle 30 rausgeschickt hätten, nich wah?“ eine kurze Pause verstrich, unser ehemaliger Gegner lächelte auf einmal. Dann reichte er Pay seinen Mantel. „Kein Problem, aber ich halte mich an die Turniervorschriften. Der Rothaarige nahm den Mantel, hielt verblüfft inne, und faltete ihn auseinander. Im Inneren hingen unzählige Pokébälle! Unglaublich…
    „Ja, ich hätte auch mit 30 Pokémon kämpfen können.“ Er wandte uns den Rücken zu, um aus dem Fenster zu sehen. „Krass!“ entfuhr es Pay, dann gab er dem Mann seinen Mantel zurück. „Ich hatte viel Spaß an unserem Kampf, es erfreut mich immer wieder, zu sehen, wie individuell jeder Trainer sein Team vorbereitet. Manche benutzen schöne Attacken…“ hier warf er einen Blick auf Lucia- „Welche den Gegner zusätzlich verwirren und dennoch effektiv sind, andere entwerfen Techniken, die es eigentlich nicht gibt“ – sein nächster Blick galt Pay, und der Trainer mit den roten Klamotten klopfte sich mit der Faust auf die Brust. „Ja Mann, gibt halt nicht viele, die so viel draufhaben wie ich!“ diesen Einwand quittierte der Andere mit einem Grinsen. „Was ich damit sagen will, ist, dass ihr auf keinen Fall aufhören solltet, so zu sein, wie ihr euch am ehesten als ihr selbst fühlt. Lotet eure Grenzen aus, meinetwegen überschreitet sie, aber gebt auf keinen Fall auf! Maria, ich will ganz ehrlich sein, du gehörst zu den vielversprechendsten Nachwuchstalenten des Turniers, man hat immer den Eindruck, dass du, egal, was passiert, weißt, wie dein Gegner agieren wird. Das war vorhin nicht anders, obwohl du dich eher auf die Kraft deines Gengars verlassen hast. Du musst ein Vorbild für andere Trainer sein, auch wenn du vielleicht denkst, dass du nicht das Zeug dazu hast.“ – „Danke… aber, ich meine, ich…“ –meine Einwände ließ er nicht gelten, offenbar hatte man in der Chefetage schon ausführlich über mich diskutiert… und dabei wollte ich eigentlich nur Phione helfen…
    „Ash, du bist ebenfalls ein ausgezeichneter Trainer, gerade dein Pikachu hat großes Potenzial. Allerdings verlässt du dich ab und zu ein wenig zu sehr auf deinen Kampfgeist, Nachdenken schadet nicht! Jemand, der so viel denkt wie Conway oder andere analysierende Trainer, kann dich besiegen. Leg dir am besten immer eine passende Strategie zurecht, dann bist du unschlagbar.“ Ich konnte förmlich sehen, wie in Ashs Kopf ein Bild von Paul einrastete. Die Niederlagen gegen ihn, von denen mir Lucia berichtet hatte, hatten an Ashs Ego gekratzt. Naja… gegen mich hatte Ash schon einmal gewonnen, doch da war ich auch von Pikachu überrascht gewesen, was mir beim zweiten Mal bestimmt nicht passieren würde. Die wahre Stärke eines Trainers würde sich sowieso erst in der Liga zeigen…
    „Pay, gegen dich möchte ich kein zweites Mal kämpfen. Deine Attacken sind brutal, verloren hast du im Turnier auch noch nicht. Eine quasi unendliche Ausdauer macht dein Panferno zu einem unüberwindlichen Gegner, doch eine große Schwäche hat dein Team: den Typ. Ein Trainer, der sich auf Wasser- und Eistypen spezialisiert, ist deine sichere Niederlage. Im Großen und Ganzen hatte ich wohl einfach Pech, gegen 5 so gute Trainer kämpfen zu müssen… naja, ihr jedenfalls könnt euch schon mal als Sieger des fünften Tages sehen.
    „Alles klar! Dann werden wir ab jetzt alles geben.“ Beschloss Ash. „In diesem Turnier werde ich nicht mehr verlieren!“ die Koordinatorin hielt eine Hand über die zwischen uns stehende Tischplatte. Ash verstand, was sie damit meinte, und fügte hinzu: „Von einem der besten Trainer zum Besten, dieses Ziel will ich erreichen!“ er legte seine Hand auf ihre. „Grenzen ausloten klingt gut… für Phione.“ Ich legte meine Hand auf seine. „Yeah, Fratzengeballer für alle, die sich in meinen Weg stellen!“ Pay Hand legte sich auf meine, und ich stockte. Irgendwer fehlte…
    „Teamgeist ist ein wertvolles Gut, nicht wahr, Schwester Joy?“ Rocko hatte sich auf seinem Sofa umgedreht und hielt die Hand der Krankenschwester. „Wie wäre es, wenn wir beide ein unschlagbares Team bilden? Wir könnten so vielen Trainern helfen, zusammen ein großes…“ weiter kam er nicht, Glibunkel hatte genug von seinen Ausführungen. „Oh, ich weiß ja nicht…“ stammelte die vom Züchter Angebetete, sah uns irritiert an, als wir zu lachen anfingen, und stimmte letztendlich mit ein.
    Kurz darauf verabschiedete sich der Mitarbeiter, er legte seinen Mantel über die Schulter, und verließ das Pokémoncenter. Draußen war der Kampf vorüber, die beiden hatten leider verloren, am Schluss stand nur noch ein Sumpex auf dem Kampfplatz. Hatten die beiden nicht ein Gewaldro gehabt? Es war bestimmt von einem Feuer- oder Eispokémon besiegt worden, ehe es Sumpex schaden konnte… nun ja, dann hatten die zwei eben verloren, was ich eigentlich schade fand… ich stand auf, ging kurz auf die Toilette, und sah auf dem Rückweg mein Spiegelbild in einem der großen Spiegel, die in regelmäßigen Abständen zu Dekorationszwecken im Pokémoncenter aufgehängt hatte. Das Symbol auf der Mütze zeigte einen Pokéball, jedoch etwas… modern stilisiert, man erkannte den Punkt in der Mitte und die beiden Hälften oben und unten. Mein Blick wanderte runter, ein braunhaariges, relativ großes Mädchen sah mich an, ich lächelte ihr kurz zu, was sie erwiderte. Gedankenverloren legte ich meinen Daumen und Zeigefinger an den Mützenrand… ja, ich mochte die Cap. Eine rote Jacke verdeckte ein weißes T-Shirt, unter dem ich die Konturen der Kette ausmachen konnte… das T-Shirt verschwand in einem Rock, der eigentlich für jemanden gemacht war, der etwas kleiner sein könnte, als ich es bin. Wieder begann ich, mich ein wenig über meine ein wenig zu langen Beine aufzuregen, doch… so war ich eben. Was solls! Alles in allem kein schlechter Anblick, fand ich, die Mütze störte das Gesamtbild nicht. Gut… ich richtete einige Strähnen, die mir nicht gefielen, wie sie grad waren, und ging zurück zu unserem Tisch.
    Das Pärchen war eingetreten, anscheinend hatte der Mantelträger seine Identität preisgegeben, dennoch wirkten sie zerknirscht, weil sie gegen Cliff nicht gewinnen konnten. Schwester Joy hatte sich wieder an ihre Arbeit gemacht, und als ich das Fehlen des Züchters bemerkte, argwöhnte ich, dass er es wahrscheinlich als seine Bestimmung ansah, ihr zu helfen. Pay hatte sich quer auf das zweite Sofa gelegt und schien zu schlafen, hatte offenbar ganz vergessen, dass er hier gar nicht wohnte, Ash und Lucia saßen noch da, wo sie vorher gesessen hatten. Jemand hatte einige Portionen Pokémonfutter bereitgestellt, die Pokémon der beiden taten ich daran gütlich. „Hm, Rocko hilft wohl ein wenig aus…“ vermutete ich, ich wurde durch Lucias Nicken nicht überrascht. Naja… ich sorgte kurz dafür, dass auch mein Team versorgt wurde, konnte mich dann ein wenig in meiner Gedankenwelt verlieren. Der fünfte Tag war doch nicht so schlecht geplant gewesen, wie ich noch gedacht hatte, als uns gesagt wurde, dass heute keine Kämpfe stattfinden würden… alles in allem war diese Art von Planung sogar ziemlich interessant. Ich fragte mich, wie viele Trainer bisher schon gekämpft hatten… Sekunde. War dem Mantelträger klargewesen, dass ich die Erste sein würde? Wieso hatte gerade er die Mütze mitgehabt? Oder trug jeder der Maskierten eine Mütze bei sich? Das wäre wahrscheinlich… man konnte nicht wissen, wer wo zuerst aufkreuzen würde.
    „Hey, ihr beiden, was würdet ihr von einer kleinen Stadtbesichtigung halten?“ wollte Lucia wissen. „Hm, klingt nicht schlecht!“ Pikachus Trainer blickte sie an. „Sagen wir vorher Rocko Bescheid, sonst sorgt er sich noch um uns…“ schlug ich vor. Gesagt, getan, und wenig später standen wir auf der Straße. Er hatte nicht mitkommen wollen, was mir durchaus logisch erschien… wo Schwester Joy war, war er nicht fern, wenn sich die Gelegenheit ergab. Was Pay anging, den ließ man lieber schlafen, wenn er schlafen wollte. Die Konsequenzen, die ein unausgeschlafener und missmutiger Pay mit sich bringen würde, wollte ich nicht tragen. Nun gut… wir ließen das Pokémoncenter hinter uns, unsere Teams waren in Schwester Joys Obhut sicher aufgehoben. Phione, Plinfa und Pikachu jedoch waren bei uns geblieben, ich musste lächeln, als ich die Gleichheit der Buchstaben bemerkte. Das dreifache P… was solls. Als wir auf einem relativ freien Gehsteig entlangwanderten, bemerkte ich einen Schatten, der sich in einer dunklen Gasse links von uns bewegte. Ein ungutes Gefühl stieg in mir auf… bis auf einige Passanten war die Straße leer, auf uns achtete niemand.
    „Ash, Lucia… ich glaube, wir sind nicht mehr unter uns…“ flüsterte ich, zu meinem Entsetzen flüsterte eine Stimme zurück. „Das… glaube ich auch.“


    so, außerdem hoffe ich, dass ich nicht zu verworren schreibe^^
    mfg
    DoD

  • Wow, vier Tage zu spät mit meiner Antwort... sry :patsch:


    1.)

    Zitat

    und wieso nannte er mich nicht bei meinem Spitznamen, wenn er mich doch so gut kannte…

    Spitzname?? Hab ich was verpasst?


    2.)

    Zitat

    Halloween kommt für Sie dieses Jahr früher…

    Klasse Spruch! :D 5*


    3.)

    Zitat

    Glibunkel starrte Lohgock hinterher und schien sich ignoriert zu fühlen.

    Ach ja, das Problem habe ich in der letzten Zeit auch immer öfter :dos:


    4.)

    Zitat

    Feuer ist an sich eigentlich sichtbare Hitze- und Wärmeenergie

    Ist dass nicht irgendwie doppelt? Ich meine, Hitze und Wärme sind in diesem Falle doch eher das gleiche, oder? :confused:


    5.)

    Zitat

    Das war die erste Kampf-Feuer-Attacke! Dank neuster Raketentechnologie…

    Ah, das ist also mit der Rakete passiert... Pay ist eigentlich richtig intelligent, wenn er eine Attacke aus so etwas 'bastelt'!


    6.)

    Zitat

    Ach, sei keine Glucke, wir packn das schon!

    Sorry, aber das mit dem intelligent nehme ich wieder zurück! :patsch:


    7.)

    Zitat

    Der andere sah mich an, er Hut fiel ihm vom Kopf.

    "der" Hut...


    8.)

    Zitat

    Galagladi, booster, Psycho/Kampf. Skalapunkte: 8

    Was genau heißt "booster" in diesem Fall??


    9.)

    Zitat

    Im inneren [des Mantels] hingen unzählige Pokébälle!

    Ach deswegen, hat ihn der Mantel so beim Laufen gehindert! => "Inneren" wird groß geschrieben.


    10.)

    Zitat

    Ja Mann, gibt halt nicht viele, die so viel draufhaben wie ich!

    Yup, und auch nicht so viele mit so 'nem riesigen Ego... ^.^


    11.)

    Zitat

    diesen Einwand quittierte der andere mit einem Grinsen

    der Andere zeigt schon an, dass es groß geschrieben wird.


    12.)

    Zitat

    Ash, Lucia… ich glaube, wir sind nicht mehr unter uns…

    Huhu! spannendes Ende! Na, mal gucken, wer da jetzt noch auftaucht...


    Wäre ja eigentlich eine coole Aktion, wenn Paul mit in die Story kommt, sodass Maria ihm mal so richtig schön in den Hintern treten kann! :evil: (Merkt man, dass ich den Kerl nicht mag??)
    Sieht die Mütze so aus wie die vom Mädchen der neuen Black&White Editionen??


    Naja, die Rechtschreibfehler habe ich glaube ich so ziemlich alle gefunden... Versuche, sie bei einer so geringen Zahl zu behalten oder sonst nach unten hin zu korrigieren...
    Die Story war wieder mal sehr gut durchdacht, hatte eine tolle Struktur und war angenehm zu lesen.


    Das war's so ziemlich.


    See ya
    Svea

  • so... alles korrigiert, 4 R-Fehler auf 8 seiten ist dennoch ein guter schnitt :P voll komisch, dass ich nie alle finde... naja, ich geb mir mühe. danke für den kommentar, deine fragen kann ich hoffentlich alle beantworten...
    1. naja, ihr spitzname ist "mizu", was "wasser" auf japanisch bedeutet, der grund dafür ist ihre geschwindigkeit im wasser^^
    3. ja, das kenn ich auch, nur versuche ich dann das beste draus zu machen :/
    4. hitze ist ein wenig heißer, stimmt eigentlich, dass das im grunde dasselbe ist aber ich wollte nicht nur "wärmeenergie" schreiben weil mich das so an physik erinnert :ugly:
    8. booster sind im CP pokemon, die erst eine verstärkende attacke (schwerttanz, drachentanz, eisenabwehr) einsetzen, bevor sie mit den offensiven attacken angreifen :)
    der rest deiner punkte gilt pay, ich denke, er ist ziemlich vielseitig ;) mal mag er es etwas intelligenter, dann wieder nicht, und man weiß nie, wie er als nächstes reagiert... darum bau ich ihn so gern ein ...
    tja, ich lass meine kapitel ungern langweilig ausgehen, aber ich kann auch nicht immer zum schluss nochmal die spannungskurve hochsetzen. gar nicht so leicht, aber wie gesagt, ich mach sowas zum ersten mal :S
    ich will nicht zuviel verraten, aber im turnier werden noch ein oder zwei bekannte gesichter auftauchen :) und ja, die mütze ist dieselbe... sieht dsoch nicht schlecht aus, oder? hm...
    was solls, nochmal danke für den kommi und an die andern: traut euch :D ich freue mich immer über anregungen und dergleichen.
    mfg
    DoD

  • so... neues Kapitel, ich hoffe, ich kann das nächste auch demnächst fertig stellen... viel spaß^^


    Kapitel 29
    Bitte um Hilfe?
    21.3.2008


    „Das… glaube ich auch.“
    Erschrocken drehten sich die beiden um, ich versuchte, im Dunklen etwas auszumachen. Meine Bemühungen wurden unnötig, ein Kerl trat ans Tageslicht, er hatte einen braunen Trenchcoat an, seine Haare waren relativ dunkel, und sein Blick war durchdringend. Lucia und Ash atmeten auf, daraus schloss ich, dass sie den Mann kannten. Woher nur?
    „Ein… Freund von euch?“ wollte ich wissen, der Fremde nickte gewichtig. „So kann man es nennen, freundlich gesinnte humanoide Lebensform! Ich bin schon viel herumgekommen, und…“ – „Das ist ein Detektiv, wir haben ihn früher schon einmal getroffen.“ Unterbrach die Koordinatorin die etwas seltsame Ansprache unseres Gegenübers. Dieser räusperte sich pikiert.
    „Manche nennen es so, andere so. Ich bin in Wirklichkeit Mitarbeiter der internationalen Polizei, und…“ – „Er gehört zur internationalen Polizei? Wow!“ flüsterte ich, er sah mich an. Dann sprudelte er los. „Deine Beobachtungsgabe ist erschreckend. Ohne ein einziges Hilfsmittel…“ hier wanderte sein Blick einmal an mir herunter, als ob er mich prüfen wolle. „Ja, du hast Potenzial! Ich versteckte mich in den Schatten, um eventuelle düstere Individuen ausmachen zu können, doch ihr habt mein geniales Versteck enthüllt und darüber hinaus meine geheime Identität ans Licht gebracht… dermaßen intelligente Lebewesen kann ich bei meinen Untersuchungen gut gebrauchen.“ Er wandte sich ab und runzelte nachdenklich die Stirn. „LeBelle, LeBelle… solltest du sie einweihen?“ – „In was wollen Sie uns einweihen, Herr LeBelle?“ wollte Ash nun wissen, und wie ich es mir gedacht hatte, schien diesen das zu erstaunen. „Bemerkenswert! Meinen Decknamen konnte ich euch ebenfalls nicht verbergen! Also gut, solch talentierte Trainer können mir sicherlich, und nicht nur mir, sondern der internationalen Polizei im Konglomerat, sicherlich zur Seite stehen.“ Irgendwie schien er nicht ganz klar im Kopf zu sein, ich hatte den Eindruck, dass er nicht bemerkte, was er sagte, und was er dachte…
    Als die Blauhaarige einen kleinen Lachanfall bekam, merkte ich, dass ich dasselbe Problem hatte. Naja, dafür war ich nicht so wirr im Kopf wie der andere da… „Hört gut zu.“ LeBelle trat näher. „In dieser Stadt gehen seltsame Dinge vor, und wir von der internationalen Polizei haben dank unserer überragenden kognitiven Fähigkeiten enthüllen können, wer dafür verantwortlich ist. Eine Gruppierung düsterer Gesellen namens Team Galaktik treibt hier ihr Unwesen, es sind schon einige Pokémon als vermisst gemeldet worden. Wenn ihr irgendetwas seht, was euch verdächtig vorkommt, sagt es mir!“ der Polizist drehte sich um und wollte erneut in den Schatten verschwinden. „Hey, Sie, wie sollen wir ihnen denn…“ schnell machte er kehrt und sah mir in die Augen. „Damit ihr mich auch erreichen könnt, gebe ich euch meine Nummer. Habt keine Angst, die internationale Polizei ist den Verbrechern auf der Spur!“ nachdem er einen kleinen Zettel hervorgezogen hatte, kritzelte er eine Nummer darauf, steckte ihn dem Mädchen mit der weißen Mütze zu, und verschwand. „Ach ja, schöne Kette hast du da!“ raunte er mir über die Schulter hinweg zu, dann war er in der Gasse untergetaucht. Wir drei standen eine Weile nur stumm in der Gegend herum.
    „Was… was zur Hölle sollte das denn?“ entfuhr es mir, Lucia und Ash berichteten schnell, wie sie LeBelle einmal in einem Zug getroffen hatten, und ihm bei der Auflösung eines Falls halfen. „Naja, er ist ein wenig wunderlich, aber dumm sicher nicht!“ schloss die Koordinatorin. Ich langte mit einer Hand nach oben, stupste Phione an, damit es endlich aufhörte zu lachen, und richtete meine Cap. Hmm… Team Galaktik hatte sich also hier in Ewigenau blicken lassen. Die Sache versprach, interessant zu werden…
    „Woher wusste er, dass ich…“ alarmiert blickte ich in den Ausschnitt meines T-Shirts, einige der Diamanten blitzten daraus hervor. Schnell schob ich das Shirt wieder so zurecht, dass man die Tiefseeperle nicht mehr sah, dabei berührten meine Finger die kühlen Juwelen. Mein alarmiertes Gefühl verstärkte sich, ich bekam regelrecht Panik… sah man wirklich nichts mehr? Irgendjemand musste etwas ahnen! Bestimmt wussten die Kerle von Team Galaktik längst, dass ich die Kette hatte, und waren mir auf der Spur… meine Gedanken drehten sich im Kreis, ich konnte nicht mehr klar denken. Angst drohte mich zu überwältigen, ich blickte mich um, ob nicht schon irgendwelche Entführer in Sicht waren… und ich würde nichts gegen sie tun können, nicht in dem Zustand… ich sank auf die Knie und schnappte nach Luft… wie lange konnte ich das aushalten? Dann, kurz bevor ich zusammenbrach, packte Lucia meine Hand und riss sie von der Kette los.
    „Maria, beruhig dich!“ Die Panik schwand, ich schaffte es, mit zittrigen Beinen aufzustehen. „Danke… das war echt heftig, ich habe keine Ahnung, wieso das auf einmal so … krass war…“ –die Koordinatorin sah relativ schockiert aus, ich musste wirklich voll erwischt worden sein… „Ich auch nicht, aber es sieht so aus, als ob du bei Berührung mit der Kette eine Art Gefühlskollaps erleiden würdest.“ Bemerkte Ash, Lucia widersprach. „Aber sie hat die Tiefseeperle quasi im Körper, es findet andauernd eine Berührung statt!“ – „Hmmm…“ der Trainer sah zerknirscht aus. Dann erhellte sich seine Miene. „Das ist die Hand, mit der sie eben Phione angestupst hat!“ ich dachte nach. Er hatte Recht… irgendeinen Zusammenhang musste es da geben… nur welchen, wusste ich momentan nicht.
    „Hey, ihr da, wartet doch ma!“ die Stimme kannte ich… da hatte uns jemand eingeholt.
    „Huch, das ist ja Pay!“ wunderte sich Lucia, Pikachu und sein Trainer drehten sich um. „Stimmt, er hat offenbar ausgeschlafen.“ -ergänzte letzterer. Keuchend kam das Ziel unserer kleinen Unterhaltung neben mir zum Stehen, sah sich kurz um, und atmete tief ein. „So, da hätt ich euch also endlich gefunden. Dachte schon, ihr sagt vielleicht Bescheid, wenn ihr irgendwohin lauft, aber irgendwie…“ – „Du sahst so knuffig aus, während du geschlafen hast, ich wollte dich nicht wecken.“ Ups, hatte ich das gerade echt gesagt? Er starrte mich an. „Knuffig??“ Mist, hoffentlich war er nicht beleidigt oder so. „Ich habe es nicht so gemeint…“ versuchte ich, ihn wieder zu beruhigen. „Ich bin doch nicht…“ – „Ist ja auch egal, lasst uns weitergehen!“ sprang Ash ein, bevor sich der Andere irgendwie ereifern konnte. Nachdem ich mich unterbrochen hatte, nickte ich ihm zu und setzte mich in Bewegung. Lucia tat, als ob sie sich die Schuhe zumachen müsste, so vergingen einige Sekunden. Komisch, sie hatte doch diese Stiefel an… was gab es da zu justieren? Dann fiel mein Blick auf den Trainer mit dem Pikachu auf dem Kopf, er hatte auch noch keinen Schritt getan. Dann, als er losging, war die Koordinatorin fertig, die beiden liefen also nebeneinander. Schlau eingefädelt oder sah ich mittlerweile Gespenster?
    „Wie kommst du eigentlich dazu, mitten am Tag einzuschlafen?“ als Gesprächspartner blieb mir also noch Pay, ich wusste nicht, ob ich Lucia in die Parade fahren solle…. Entschiedenes Nein… in dem Moment drehte sie sich um und sah mich an, ich zwinkerte ihr zu… und macht eine kleine Handbewegung in Richtung des Schwarzhaarigen. Sie wurde rot. Aha…
    „Wieso, wann sollte ich sonst schlafn?“ Pay sah mich erstaunt an. „In der Nacht, wie normale Menschen…“ – „Ist ja langweilig! Du bist manchma echt ne Glucke, finde ich. Wenn ich ma Lust zum Pennen hab, und die Sonne scheint, kann ich mich doch trotzdem ma hinlegen, oder?“ lachte er. „Äh… schon, aber man ist doch lieber wach, wenn man noch was vom Tag hat…“ – „Von der Nacht kann man doch auch was haben!“ – „Aber…“ ich gab es auf. Wie sollte ich ihm die tief eingeprägten kognitiven Eigenschaften und Verhaltensweisen von Menschen beschreiben, wenn er sie selbst offenbar nicht besaß? Ein komischer Kerl…
    Patsch. Er hatte mir auf den Rücken gehauen. „Au… was soll das?“ – „Hab dich doch nur aufn Arm genommen! Mann, Maria! Bin halt irgendwie müder als sonst, weiß auch nich, wieso.“ – „Kein Grund, mich zu schlagen…“ – „Ups, zu fest?“ – „Etwas.“ – „Na, bist ja nich aus Zucker!“ damit blickte er wieder zufrieden nach vorn. Ich starrte ihn an. Meinte er das ernst? Dass er einen speziellen Humor hatte, wusste ich ja, doch … merkwürdig war es trotzdem.
    „Phione, ich bitte dich inständig, dass du nicht so wirst…“ flüsterte ich nach oben, das Wasserpokémon kicherte. „Keine Sorge, ich glaube, da besteht keine Gefahr!“ – „Man kann nie vorsichtig genug sein. Ach ja… wollen wir dir mal eine neue Attacke beibringen?“ – „Juhu! Gerne, welche denn?“ ich hatte daran gedacht, Phione auf jeden Fall Kampfgrundlagen beizubringen, nachdem wir uns getrennt haben würden, konnte ich nicht mehr länger auf mein kleines blaues Pokémon aufpassen, und der Gedanke daran, dass es vielleicht Probleme bekommen könnte, war mir unerträglich. Es war vom Typ Wasser, meines Erachtens beherrschte es Statustausch, eigentlich Manaphys Spezialtechnik… hinzu kamen Anziehung und Blubbstrahl… diese drei Attacken waren ziemlich gut, vielleicht sollte noch ein wenig Durchschlagskraft dazukommen…. Wasserring beherrschte es auch… wie wäre es mit Eisstrahl? Pflanzentypen konnten es mit Phione dann nicht mehr aufnehmen. Ja, ich glaube, Phione sollte Eisstrahl lernen… wie stellten wir das am besten an?
    Jede Wasserattacke wird aus einem schier unerschöpflichen Wasserreservoir im Inneren des Pokémons gespeist, also brauchte Phione nur noch die Temperatur so senken, dass ein Eisstrahl entstehen würde. Dank Phiones Fähigkeiten sollte das kein Problem darstellen… wie hatte mein zukünftiges Ich das genannt? Tempel-Phione? Dann sollte sich mein Plan in die Tat umsetzen lassen…
    Bald ist das Turnier vorbei… dann muss ich Phione nur noch ins Meer bringen. Wo der Tempel genau ist, muss es ja wissen, alle Phione kommen leicht an den Ort zurück, an dem sie geschlüpft sind. Schade, dass die Marina-Truppe den Kraterberg überquert hat… sie hätten uns helfen können. Hatte der Großvater von Lizabeth nicht erzählt, er hätte ein Boot?
    Meine Gedankengänge wurden unterbrochen, Pay hatte offenbar heute Lust auf ein kleines Gespräch.
    „Sag ma, wo kommst du eigentlich her?“ er verschränkte die Arme hinter dem Kopf und sah in den Himmel, zu meinem Erstaunen hatten Ash und Lucia uns überholt… ich war ein wenig zu langsam gegangen. „Aus Schleiede… ich dachte, ich hätte es vielleicht mal erwähnt…“ – „Achso! Und, wie ist Schleiede so?“ – „Naja… ich mag es dort, man hat oft seine Ruhe… um die Stadt herum haben wir viel felsiges Land aber auch unsere Meteoriten… ich konnte immer gut entspannen.“ – „Wow, musstest du dann, um dein Plinfa zu bekommen, den ganzen weiten Weg bis nach Sandgemme laufen??“ mit der Äußerung brachte er mich fast zum Lachen. Wenn er wüsste, wie wenig Aufwand selbst das für mich wäre… „Nein, keine Sorge… mein Plinfa habe ich anders erhalten.“ Ich schwieg eine Weile, dann wurde mir klar, dass man auch ein Gespräch von selber fortführen konnte, selbst wenn man keine Lust dazu hatte. Mann… aber wollte Pay überhaupt mit mir reden? Vielleicht nervte ich ihn, wenn ich… ach was, ein Versuch wäre es mal wert…
    „Und… wo kommst du her?“ – „Aus Bad Lavastadt komm ich, mein Startpartner von damals ist mein Lohgock! Kämpfen tut es schon lange nicht mehr, weil das unfair wäre. Dafür trainieren wir aber fast jeden Tag, damit wir in der Liga ordentlich aufräumen können!“ ich versuchte, den Wahrheitsgehalt seiner Aussage zu extrahieren, denn es konnte doch nicht sein, dass man ein Pokémon, nur weil es zu stark war, nicht mehr kämpfen ließ. Ich meine, mein Halloween ist auch relativ stark, und trotzdem schone ich es nicht… und was bezweckte Pay damit? „Die Arenaleiterin dort heißt Flavia, richtig?“ hakte ich nach, und der Rothaarige nickte. Ich warf schnell einen Blick nach vorn, die Koordinatorin unterhielt sich offenbar angeregt mit Ash.
    „Naja, Flavia ist ziemlich gut, wenn es um Feuertypen geht, doch ich habe mir vorgenommen, der stärkste Feuertrainer der Welt zu werden! Mein Panferno hilft mir dabei, Lohgock sowieso, aber gegen Drachn hab ich auch nix.“ – „Achso… das heißt, Eispokémon, die gegen dein Knakrack gewinnen, werden dann vom Feueranteil elimi… äh, besiegt?“ – „Joa, so ziemlich alle. Ich weiß, dass ich eine Eis-Wasser-Schwäche hab, doch mein Team ist motiviert wie sonst was, wir halten einiges aus.“
    Interessant… das klang so, als ob er auf Hypothesen seine Siege gegen Wassertypen aufbaute. Das konnte ganz schnell nach hinten losgehen… solange er keine Donnerattacken in petto hatte, konnte Panzerschrank im Grunde sein gesamtes Team im Alleingang besiegen… oh je, jetzt dachte ich schon nur noch darüber nach, wie ich ihn besiegen konnte… was zwar logisch war, da ich unbedingt Phione helfen musste, doch er war ziemlich nett… wenn man seine Eigenheiten hinnahm. Beruhig dich, Maria… nicht jeder Trainer, der dir über den Weg läuft, ist ein Feind. Langsam atmete ich ein und aus, wurde wirklich etwas gelassener, und konnte mich wesentlich besser mit Pay unterhalten. Dadurch bestätigte sich mir das Bild, welches ich von ihm hatte: er war taktisch nicht sonderlich aktiv, seine Schwächen versuchte er mittels unglaublich starker Attacken zu kompensieren, wie auch der Mantelträger vorhin richtig erkannt hatte. Allerdings wusste er auch schon eine ganze Menge über mich, beim Turnier sprachen sich Siegesserien anscheinend schneller herum, als mir lieb war…
    „Da wären wir!“ huch? Lucia hatte angehalten, ich wäre fast in sie hineingelaufen. Gut, dass ich sie rechtzeitig bemerkt hatte… „Das Ewigenau- Museum! Ich dachte, wir könnten vielleicht unsere Zeit nutzen, um uns mit der Kultur dieser Stadt auseinander zu setzen.“ Sie strahlte uns an. Ich sah, wie Ash ein wenig in sich zusammensank. „Magst du keine Museen?“ grinste ich ihn an, er lächelte gequält. „Klar mag er die! Nichts wie rein ins Vergnügen!“ machte die Koordinatorin uns allen Mut, was ihr mehr oder weniger gut gelang, und lief zielstrebig auf den Eingang zu. Gegen Museen hatte ich nichts, ich mochte es, ein wenig mehr Wissen zu erhalten. War ja nicht verkehrt, oder?
    Während ich den anderen folgte, betrachtete ich die Fassade des Gebäudes. Sie sah ziemlich modern aus, das Museum hatte wohl renoviert… es war schon länger her, seit ich das letzte Mal hier gewesen war…
    Mit mechanischem Summen glitt die Tür auf, unsere kleine Gruppe betrat den Vorraum. Ash murmelte einige Schwache Proteste von wegen, er müsse noch trainieren, doch bei der Blauhaarigen stieß er damit auf taube Ohren. „Nichts da, heute tun wir etwas für die Allgemeinbildung. Was meinst du, Maria?“ – „Kann nicht schaden, außerdem wollte ich mir endlich mal den Adamant-Orb ansehen, der hier ausgestellt sein soll…“ – „Den kennen wir doch!“ auf einmal war der Trainer aus Alabastia Feuer und Flamme für den Museumsbesuch, ich erfuhr, dass Ash, Lucia und Rocko einmal geholfen hatten, die Kostbarkeit zu beschützen.
    „Team Rocket hat versucht, den zu stehlen? Legen die sich denn nur mit den Falschen an??“ entfuhr es mir ungläubig, als ich alle Informationen hatte. Das konnte doch echt nicht sein… hatte Ash nicht auch erzählt, dass er seit seiner Zeit in Kanto von diesem Unglückstrioverfolgt wurde? Es war doch offensichtlich, dass sie keine Chance hatten…
    „Genau! Aber ich glaube nicht, dass sie von sich aus darauf gekommen sind, normalerweise stehlen sie nur Pokémon. Irgendjemand muss ihnen den Auftrag gegeben haben!“ ich dachte nach. Klang erneut nach dieser Rocket-Galaktik- Gruppe, doch wie lange war denn dieser Diebstahlversuch her? Womöglich waren sie auch damals nichts weiter als Schachfiguren gewesen, die einige Handlangerdienste übernehmen sollten. Sekunde… ich meinte mich zu erinnern, dass ich darüber etwas in den Nachrichten gehört hatte. „Ist der Orb nicht noch einmal gestohlen worden? Bei einem Transport?“ – „Leider ja…“ Lucia war ziemlich bekümmert. „Aber wir waren nicht dabei, obwohl wir hätten helfen können!“ Ash regte sich auf, und ich schüttelte den Kopf. „Macht euch nichts draus… der Weiß-Orb wurde auch geklaut, wenn ich mich recht entsinne…“ – „Stimmt! Woher weißt du das alles?“ wunderte sich das Mädchen mit der weißen Mütze, Pay fiel ihr ins Wort. „Ist doch egal jetz, kommt, lasst uns ein wenig gucken oder was auch immer ihr hier wollt, und dann sehen wir weiter!“ er war relativ ungeduldig, hatte ich so den Eindruck. Weiß- und Adamant-Orb wurden also geklaut… während wir uns im Museum interessante Tafeln, Ausgrabungsstücke aus der Umgebung und dergleichen ansahen, dachte ich weiterhin über die beiden Schätze nach. Man sagt, der Weiß-Orb sei ein Symbol Palkias, während der Adamant-Orb eng im Zusammenhang mit Dialga stünde, dem Pokémon der Zeit. Was bezweckt Team Rocket damit? Sicherlich war auch Team Galaktik involviert, leider war ich ebenfalls nicht dabei gewesen, nicht mal, als die Schurken in das Museum von Elyses eingebrochen waren. Elyses! Genau, dort war der Weiß-Orb geklaut worden.
    „Hier ist die Tafel.“ Ich blickte auf, Lucia zeigte auf eine ziemlich große steinerne Tafel, auf der drei merkwürdige Symbole dreiecksförmig um eine glänzende Sphäre angeordnet waren. „Interessant…“ murmelte ich, wollte schon mit den Fingern über die raue Oberfläche gleiten, als mich ein Museumsangestellter an der Schulter berührte. „Die Ausstellungsstücke bitte nicht berühren, danke.“ Sagte er leise, aber bestimmt, und ich richtete mich wieder auf. „Entschuldigung… ich war nur so fasziniert…“ und das war ich wirklich, so als ob diese Tafel eine besondere Kraft auf mich ausüben würde… dies hier zeigte uns einen Teil der Geschichte Sinnohs, sowas sah man nicht jeden Tag. Er nickte und ging weiter, dabei sah er sich aufmerksam um, ob auch alle Regeln eingehalten wurden.
    Die drei Symbole sollten wahrscheinlich die Hüter der Seen darstellen, Lucia und Ash hatten mir schon von ihren Begegnungen erzählt… und in der Mitte? Das war entweder Palkia oder Dialga, aber die beiden waren eigentlich in den alten Geschichten immer als gleichwertig angesehen worden… wieso fehlte eines? Gab es im Museum von Elyses eine ähnliche Inschrift?
    „Wenn ich nur wüsste, was mit diesen Orbs passieren soll…“ überlegte ich laut, die anderen sahen mich erstaunt an. „Was soll damit geschehen? Bestimmt wollen die Diebe sie teuer verkaufen oder so etwas in der Art.“ Fand Ash, Pay nickte. „Seh ich auch so, was soll man sonst mit so glänzenden Bällen schon groß anfangen?“ hm, besonders viel Fantasie hatten die beiden ja nicht… aber im Moment hatte ich leider auch keine Idee, was Team Galaktik damit wollte. „Plinfaplinfa!“ Lucias kleiner Pinguin meldete sich zu Wort, ich sah in die Richtung, in welche sein kleiner Flügel wies. Eine Informationskarte hing neben der Tafel. „…man weiß nicht, was genau das Symbol in der Mitte darstellen soll…“ las ich leise, Plinfa schloss, ziemlich selbstzufrieden, die Augen und nickte. Lucia stöhnte. „Plinfa, sei nicht so eingebildet!“ was ihr einen kleinen Protest einbrachte. „Plinfaplinfaplinfa!“ die Frequenz des Protestes erhöhte sich, das Wasserpokémon wollte offenbar ein Lob… „Ja, hast du gut gemacht.“ Die Koordinatorin gab auf, ich musste mich anstrengen, um ernst zu bleiben.
    Das gesamte Museum zu besichtigen dauerte ungefähr anderthalb Stunden, einige wirklich spannende Infos waren aufgeführt gewesen. Ewigenau strotzte geradezu vor Legenden, im nahen Wald sollte sich beispielsweise ein altes Spukhaus befinden. Ausgestellt hatte man eine Puppe, an dem Infoschildchen befand sich ein Text dazu. Angeblich soll ein kleines Mädchen in dem Haus gelebt haben, als ein schreckliches Unglück passiert ist, welches sämtliche Bewohner irgendwie verschwinden ließ. Am letzten Abend, den die Hausbewohner hatten, habe das Mädchen mit dieser Puppe gespielt, und am nächsten Morgen hat die Puppe in der Eingangshalle gelegen. Sie war der einzige Beweis dafür, dass dort am Vorabend noch Leben im Haus vorhanden gewesen war.
    „Außerdem soll man nachts, wenn man im Museum allein ist, das Weinen eines kleinen Mädchens hören. Wenn man dem Weinen folgt, gelangt man in diesen Raum, und die Puppe ist verschwunden. Am nächsten Morgen ist sie allerdings immer wieder da.“
    Mich schüttelte es, als ich an den Text denken musste, auf meinen Unterarmen bildete sich eine leichte Gänsehaut. Unwillkürlich verschränkte ich die Arme vor der Brust, um mich ein wenig zu wärmen. Was für eine Schauergeschichte… was mich daran interessierte, war, ob es wirklich stimmte. Ob man das Museum nachts betreten konnte? „Alles klar, Mann? Du zitterst.“ Wir hatten das Gebäude verlassen, und gingen nun alle nebeneinander. Pay hatte offenbar gemerkt, dass mich etwas beschäftigte. „Äh... danke, es geht…“ was redete ich da? Schon wieder mein Standartspruch. Daran musste ich arbeiten. „Nein, schon gut, ich musste nur wieder an diese unheimliche Puppe denken…“ und der Rothaarige lachte. „Typisch Mädchen, kriegen gleich das große Schlottern, wenn irgendwer am heulen ist!“ war doch kein Grund, mich auszulachen… ich wurde ein wenig rot, gleichzeitig aber wütend. „Wenn Jungs alles ach so gut abkönnen, wieso gegen wir dann nicht nachher, wenn es dunkel ist, nochmal rein? Ich würde zu gern wissen, ob die Geschichte stimmt!“ entgegnete ich, mein Gesprächspartner wurde still. „Ach nö, da muss ich schlafen, Kraft für morgen tanken und so…“ aha. Er versuchte, auszuweichen. „Dann muss ich wohl, als Mädchen wohlgemerkt, allein gehen… weil der große und starke Junge seinen Schönheitsschlaf braucht.“ Spöttisch zog ich eine Braue hoch. Pay blickte ein wenig zu hektisch zu Ash. „Hey, Ash, ich glaub, die brauchtn Beschützer…“ – „…und dann springt Plinfa in die Luft, macht einen Salto, und dabei befehle ich ihm Blubbstrahl. Was meinst du?“ – „Klingt gut! Haspiror könnte den vereisen, dann wird da eine riesige Spirale…“ ich musste grinsen. Die Koordinatorin arbeitete gerade mit Ash Wettbewerbstechniken aus, Pay erhielt keine Hilfe von den beiden.
    „Vergiss es, dann geh ich eben allein…“ ich sah wieder nach vorne und ging weiter. Es lag nun an ihm, ob er mitkommen wollte. „Hihi, der hat aber Angst!“ kicherte Phione von oben. Erneut konnte ich ein Grinsen nicht unterdrücken. „Ja, hat er, aber du begleitest mich doch stattdessen, oder, Phione?“ fragte ich extra laut. Neben mir war es nun an Pay, rot anzulaufen. Hey, das passte gut zu seinen Klamotten… „Is ja gut, is ja gut! Kommt ich halt mit… Weibchen, also echt…“ grummelte er, ich lächelte nun innerlich. Er war voll in die Falle getappt; es war nicht tragbar für ihn, dass er durch ein Babypokémon ersetzt werden sollte. Vielleicht hätte ich auch wen anders fragen können… blaue Augen… so blau wie das Meer, wie kühles Wasser, das mir den Rücken runter fließt, mich erfrischt, und…
    Maria, du tust es schon wieder. Zum Glück nicht laut… die anderen sollten nicht wissen, dass ich seit neustem eine Schwäche für Wasser hatte, obwohl sich das, sobald wir ans Meer mussten wohl kaum mehr vermeiden ließ. Ich seufzte und sah kurz an mir runter… konnte man die Tiefseeperle sehen? Nein… gut. Eine leichte Brise umspielte meine Beine (hui, ein Reim… oh Gott, was war nur mit mir los…) und die Sonne schien, wenn auch nicht allzu heiß, auf die Stadt Ewigenau hinunter. Eigentlich ein perfekter Tag… wenn wir nicht im nächsten Moment von mehreren Trainern aufgehalten wurden. Es waren ein Junge und ein Mädchen, beide, so erinnerte ich mich, gehörten zu der Vierergruppe, die uns im Pokémoncenter begegnet war. Interessant… immer diese Zufälle.
    „Hey, ihr da! Ihr seid doch auch aus dem Pokémoncenter, oder? Wisst ihr mittlerweile, wo Schwester Joy ist?“ rief der Junge. Sekunde, vorhin hatte der mich noch dumm angemacht… einer Eingebung folgend, ließ ich es zu, dass die Perle mir mehr Selbstbewusstsein gab; sie hatte sich erwärmt. „Ja, sind wir… und im Lösen von Rätseln habt ihr nicht unbedingt Talent, oder?“ gab ich ein wenig gereizt zurück. Was bildete sich dieser Kerl ein, dass er auf meine Unterstützung hoffte, nach dem, was er da von sich gegeben hatte…
    „Was? Was für Rätsel? Ich bin eben kein Detektiv, Zuckerpüppchen!“ wie hatte der mich genannt? In meinem Kopf rastete etwas ein. „Zuckerpüppchen?!? Wag es ja nicht, mich…“ wann ich die drei Schritte zu ihm hin gemacht hatte, weiß ich nicht mehr zu sagen, auf einmal stand ich direkt vor ihm und sah auf ihn herunter… ich war zwar nur ein wenig größer als er, aber er war in sich zusammengesunken. Seine Freundin packte seinen Arm. „Komm, lass gut sein. Wir wollen doch keinen Streit.“ Worauf ich herablassend lächelte und ihm ein wenig mehr Platz ließ.
    „Ja, lass dich retten von deiner Freundin. Auf Streit bin ich im Übrigen auch nicht aus, ich kann es nur nicht ausstehen, wenn mir jemand Namen gibt, die ich nicht haben will.“ Er explodierte. Was trieb ich hier? Wieso reizte ich ihn so? Ach, er hat es verdient, flüsterte mir eine sanfte Frauenstimme zu, und ich wusste, dass es die Kette war. Sie hatte recht. Jetzt erst bemerkte ich die hohe Temperatur auf meiner Brust, die Perle erhitzte sich regelrecht.
    „Retten? Ich muss nicht gerettet werden! Du kannst was erleben!“ schnaubte der Junge und zog zwei Pokébälle hervor. „Los, Doppelkampf!“ verlangte er, ich hob den Kopf und schloss die Augen. „So etwas hab ich nicht nötig.“ Worauf eine Stimme hinter mir verkündete: „Ich aber! Kämpfn find ich gut!“ Pay trat vor, in seinen Händen befanden sich ebenfalls zwei Pokébälle. Und sein Blick gefiel mir, wie ich zugeben muss. Siegesgewissheit blitzte aus ihnen hervor. Kampfgeist besaß er ausreichend, nun musste er nur hoffen, dass…
    „Alles klar, dann kämpfen wir halt gegeneinander! Wenn es schon vom Turnier aus keinen Kampf gibt, lasse ich mir das Vergnügen, dich zu vernichten, nicht entgehen! Los, Parasekt und Panzaeron!“ rief der andere Trainer, seine Freundin stellte sich ein wenig abseits… die beiden würden zu Hälfte auf der Straße und zur Hälfte auf dem Bürgersteig kämpfen. Ich wandte mich ab. Die beiden hatten gegen Pay nicht den Hauch einer Chance. Wie ich den Kerl so einschätzte, konnte er es auch locker mit 5 Gegnern auf einmal aufnehmen… etwas, was ich in der Vergangenheit auch schon hatte vollbringen müssen. Ein kleiner Energieverlust schwächte meine Muskeln, ich war verwundert. Ich hatte doch meine Fähigkeit länger nicht zum Einsatz gebracht…
    Ein wenig benommen registrierte ich, wie Ash Pay etwas zurief und mir dann folgte, Lucia tat es ihm gleich. „Pay, wir treffen uns am Pokémoncenter!“ ich glaube, das waren Ashs Worte. Der Trainer aus Bad Lavastadt hob noch grüßend die Hand, dann konzentrierte er sich auf den Kampf.
    Mir ging es nicht gut… irgendwie war mir schummrig… ich konnte allerdings immer noch laufen. Wo kam dieses Gefühl auf einmal her? Hatte ich was Schlechtes gegessen? Unmöglich, Rocko hatte gekocht. Oder lag das an der Perle… diese Stimmungsschwankungen konnten ja nicht gesund sein…
    „Hey…“ – die Koordinatorin ging neben mir her. Ich wusste, was sie fragen wollte.
    „Tut mir Leid… ich bin irgendwie aus der Fassung gekommen gerade eben…“ entschuldigte ich mich, sie legte ihre Hand auf meinen Arm. „Passiert jedem Mal. Es war die Kette, oder?“ überrascht sah ich sie an. „Ja, aber woher…“ – „Sie leuchtet wie verrückt, es hat eben erst angefangen!“ sie deutete auf mein T-Shirt. Tatsächlich… ein helles Glimmen verriet, dass ich darunter etwas verborgen hielt. Schnell hielt ich eine Hand darüber, nicht, dass irgendwo Agenten der Rockets auf der Lauer lagen… „Hmm!“ Phione machte ein komisches Geräusch. „Was ist?“ ich runzelte die Stirn, langsam ging es mir besser. Auch mein merkwürdig aggressives Verhalten war verschwunden… „Ich fühl mich komisch!“ antwortete das Wasserpokémon, was ich nicht normal fand. Eben erst hatte ich das Gefühl gehabt, meine Beine wären aus Gummi, und nun verschwand mein Gefühl, während sich Phione mit einem Mal komisch fühlte… hatte sich mein Unwohlsein auf meinen kleinen Freund übertragen?? Aber wie sollte das denn gehen?? Wäre doch Rocko hier, Medikamente hatte er immer… Moment! Er hatte mir doch einiges mitgegeben. Ich hockte mich hin, durchwühlte meinen Rucksack, bemerkte nebenbei, dass mein Verband am Bein immer noch hielt, und kramte ein kleines Fläschchen hervor. „Da, ein Hyperheiler! Hier, Phione…“ ich nahm Phione auf den Arm, sprühte es damit ein, und konnte quasi zusehen, wie es ihm wieder gutging. Mein Herz klopfte wieder normal. Dem kleinen blauen Wesen durfte nichts geschehen!
    „Danke, Mama!“ sagte es, sah mich direkt danach verwundert an. „Oh, hm…“ machte es dann, als wäre ihm das peinlich. Ich musste lachen, war dennoch gerührt… war ich wirklich wie eine Mutter für Phione? Ich kannte mich doch überhaupt nicht mit solchen Pokémon aus… Phione sind eine besondere Spezies. Ich umarmte es dafür und behielt es in den Armen, es sollte wissen, dass es bei mir gut aufgehoben war. Aber eine so enge Bindung hatten wir doch noch nicht… oder waren wir uns näher gekommen, ohne, dass ich es gemerkt hatte?
    „Was ist los?“ Lucia und der Schwarzhaarige hatten nicht mitbekommen, was passiert war, ich klärte sie schnell auf. Die Blauhaarige erhob sich wieder: sie hatte sich neben mich gekniet, als ich nach dem Hyperheiler gesucht hatte. „Achso, aber woher das kam, weißt du nicht?“ – „Leider nein…“ antwortete ich auf die Frage von Pikachus Trainer, dann gingen wir unserer Weges.
    KRAWUMMS!
    Ich zuckte zusammen, eine riesige Explosion erschütterte den Boden. Der Auslöser befand sich einige Straßenzüge weiter, wo wir Pay kämpfen gelassen hatten. Er würde gleich nachkommen… „War das diese verrückte Attacke von seinem Panferno?“ fragte sich Ash, das Mädchen mit der weißen Mütze kicherte. „Verrückt, ja… ich denke schon, dass er das war.“
    Im Nachhinein sollte ich Recht behalten, Pay holte uns ein, kurz bevor wir das Pokémoncenter erreicht hatten. „Pflanze und Stahl, man sollte meinen, die Trainer von hier wären schlauer…“ grinste er, ich korrigierte. „Sie sind schlau, nur konnte der unmöglich wissen, dass man nur mit Wasserpokémon gegen dich kämpfen darf…“ worauf er sein Grinsen verbreiterte. „Darf? Yeah, ich stelle Regeln auf! Wer nicht mit Wasser gegen mich kämpft, der verliert!“ kopfschüttelnd betraten Ash und Pikachu das Pokémoncenter, ich blieb vor der Tür stehen. „Kommst du nicht mit?“ – „Nein, Lucia…“ ich warf einen Blick in den Himmel, es dämmerte. „Das Museum hat es mir angetan, ich will noch einmal da hin… wegen der Puppe.“ Neben mir erstarrte der Rothaarige, ich nahm an, dass er darauf gebaut hatte, ich hätte mir das nicht gemerkt. Pech gehabt!
    „Ach, okay… nun, ich will ehrlich sein, sowas ist mir zu gruselig! Dann wünsche ich euch viel Spaß, wir sehen uns dann später.“ Lucia hatte es scheinbar nicht so mir Geistergeschichten, oder vielleicht wollte sie auch einfach nicht weg, wo… nein, Spekulation. Ash blieb allerdings auch im Pokémoncenter… hm. „Sagt dann Rocko Bescheid, nicht, dass er sich sorgt…gute Nacht, ihr zwei…“ –„Ist gut! Bis dann.“ Die beiden winkten, bis ich um die nächste Ecke bog, dann wanderten Pay und ich die immer leerer werdenden Straßen entlang. Die meiste Zeit schwiegen wir, es gab nichts zu bereden, fand ich… oder doch? War ich gerade unhöflich, ohne es zu merken? Fühlte er sich ignoriert? Oder machte ich mir wieder zu viele Gedanken… mit Phione konnte ich jedoch gut reden, wir verstanden uns immer besser. Es benahm sich auch nicht so babyhaft, irgendwie nur noch wie so ein Kleinkind… eine Verbesserung.
    „So… da ist das Museum.“ Bemerkte ich, als wir erneut dort ankamen, es war nun fast dunkel. In meinem Hinterkopf hörte ich die Melodie von Oracion… ich liebte diese Glocken. Keine Stadt war so schön wie…
    „Dann lass ma los.“ Pay hatte sich offenbar damit abgefunden, er schritt zügig auf die Tür zu. „Hier ist geschlossen.“ Ein düsterer Nachtwächter trat auf uns zu, blieb wenige Zentimeter vor Pay stehen und starrte uns böse an. Der Rothaarige schien sich fast zu freuen. „Oh, dann werden wir mal schnell wieder gehen, tut uns leid!“ ich schenkte dem Wärter ein liebenswürdiges Lächeln. „Könnten Sie uns vielleicht schnell rein lassen? Ich glaube, ich habe meine Handtasche verloren…“ tatsächlich hatte ich den Rucksack im Pokémoncenter bei Lucia deponiert, und hoffte nun, dass der Mann darauf hineinfallen würde.
    „Ich habe das gesamte Gebäude wie jeden Abend durchsucht. Es befinden sich keine Handtaschen darin.“ Mist.
    „Aber ich bin mir sicher, dass…“ – er fiel mir grob ins Wort. „Verlasst das Gelände, wir schließen.“ Worauf ich ihn anfunkelte. „Schon gut! Dann muss ich bis morgen warten.“ Ich lief um den nächsten Häuserblock, Pay folgte mir. „Naja, kann man nix machen. Wir werden also besser…“ – „Nichts da, ich will dieses Geheimnis da lüften. Wir warten einfach, bis der Kerl weg ist.“ Flüsterte ich, hörte leise Geräusche von meinem Kopf, und wusste, dass Phione wieder schlief. Dort war eben sein Lieblingsplatz… auf Pays Proteste achtete ich nicht weiter, er war mutig genug für so etwas.
    Kurze Zeit später stand fest, dass der Wächter seine Nacht dort verbringen würde, ich musste mir was einfallen lassen. Also rannte ich wieder in Richtung Museum, achtete darauf, von keinem gesehen zu werden, wartete ein bisschen, bis Pay mich eingeholt hatte. Ich konnte nicht mal meine Hände mehr richtig erkennen, wir mussten uns beeilen. „Ha, ich wette, die haben irgendwo ein Fenster offen oder so…“ – „Das ist Einbruch, kannste nich machen!“ raunte Pay, ich schüttelte den Kopf. „Ich will ja nichts klauen, ich will nur wissen, was es mit dieser Puppe auf sich hat!“ nach unserem kleinen Gedankenaustausch kletterte ich über eine kleine Mauer, stand nun an der Rückseite des Museums. Bingo! Ein Fenster war offen, relativ weit oben. Naja… Mist nochmal, ich hatte Galagladi nicht dabei. Ich hätte daran denken sollen, dass man nicht einfach so zu jeder Tageszeit in ein Museum marschieren kann… dann kam mir eine Idee, ich drehte mich zu Pay um. „Sag mal, kann dein Panferno uns da vielleicht raufbringen?“ – „Dich bestimmt, aber denkst du nicht, dass da drinnen irgendwelche Sicherheitsanlagen sind?“ – „Ach, auf einmal bin ich keine Glucke mehr, und nun willst du kneifen?“ neckte ich ihn, doch er hatte vermutlich nicht unrecht… man musste aufpassen. „Außerdem ist das Fenster da viel zu klein, ich komme da nicht durch!“ beschwerte er sich. „Dann versuch, einen anderen Weg zu finden… ich …“ hm… mir kam eine Idee. Ich konnte zwar hoch springen, aber nicht gut klettern… und an der Fassade befanden sich überall Stellen, an denen sich Panferno bestimmt gut festhalten konnte. Doch wenn Pay wirklich keine Chance hatte, da durchzukommen… musste ich wohl diese Hürde allein nehmen. „Bitte hol kurz dein Panferno raus…“ bat ich, er runzelte die Stirn. Was dachte ich mir dabei? Die Idee war so vollkommen abstrus… wie konnte ich sicher sein, dass ich die Kette schon kontrollieren konnte? Und konnte ich Pay vertrauen? Der Trainer aus Bad Lavastadt war zwar sicherlich keiner von meinen Feinden, doch konnte ich dennoch… ach, er würde nichts verraten. „Hm okay… Panferno.“ er holte drei Pokébälle hervor, stellte sich unter eine nahe Straßenlampe und wählte schließlich im Licht einen aus. „Los!“ nun fragte ich mich, ob es nicht auch anders ginge… oder ob diese Puppe wirklich so wichtig war, dass ich die Tiefseeperle benutzen wollte. Aber irgendwas… ich konnte nicht genau sagen, was… brachte mich dazu, dieses Geheimnis lüften zu wollen. Über uns neigte sich der erste Frühlingstag 2008 dem Ende zu.
    „Panferno!“ der Feueraffe machte einige Saltos und schaute uns erwartungsvoll an. Der Geruch von Rauch waberte durch die Luft. Ich ging vor ihm in die Hocke… „Okay, Panferno, kannst du mich da hochbringen?“


    ich hoffe, es kommen viele neue kommis und so ;) außerdem hatte ich eine idee, dass... ach, nein, das wäre nicht angemessen. glaube ich... naja, wie auch immer, langweilt euch nicht zu sehr bis zum neuen kapitel...
    mfg
    DoD

  • ich werd dir keine fehler um die ohren hauen, das liegt bei dir ja immer gut im erträglichen bereich XDD außerdem kam mir svea zuvor, also keep smiling :D
    was ich am letzten kapitel besonders gelungen fand, war die entwicklung dieser entführungen in ein eher harmloses terrain. in deiner story sind schon genug böse kerlchen rumgelaufen, da tuts gut, wenn hier schwester joy nur für einen testzweck verschwunden ist.
    Maria: gut kombiniert, der täter hat das haus nicht verlassen XD
    echt gute sache, die entführer testen alle turnierkämpfer und werten die ergebnisse aus.
    der pokemonkampf war auch gut durchdacht, sehr schön beschrieben und ich weiß endlich welche attacke von meinem alter-ego erfunden wurde :D
    eine feuer kampf attacke, das ist doch mal was XDD super idee!
    zum ende des kaps. wiwrd die spannung erneut hochgedrückt, ch freu mich wie jedes mal auf die fortsetzung :D
    zu svea: wie maria hier aussieht habe ich in meiner eigenen FS mal in angriff genommen, mit zustimmung von DoD.
    soweit von mir, weiteres wird editiert oder ich schreibs dir persönlich!
    mfg Pay

    "I said: Ryan, Jedi don´t give up. Then again, I´m thinking oldschool. This is a new generation."

  • Yo!
    An Pay: Danke, ich denke, ich werde deine FS gleich mal anlesen!


    Zitat

    Ich [...] stupste Phione an, damit es endlich aufhörte zu lachen


    Wie hört es sich eigentlich an, wenn ein Pokemon lacht?? Kann das wieder nur Maria verstehen, oder die anderen auch??


    Zitat

    Aber sie hat die Tiefseeperle quasi im Körper, es findet andauernd eine Berührung statt!


    :patsch: Ich bin so doof! Ich hatte den gleichen Einfall wir Ash, aber du hast natürlich recht... ^.^


    Zitat

    Knuffig??

    :assi: Ich stell mir Pay so'n bisschen vor wie Renji aus Bleach und das Bild mit der Bezeichnung Knuffig :D


    Zitat

    – „Ups, zu fest?“ :huh: – „Etwas. :wacko:

    Meine Lieblingsstelle aus diesem Kapitel :)


    Zitat

    Phione, ich bitte dich inständig, dass du nicht so wirst…

    Jaah, Mama!


    Zitat

    „Magst du keine Museen?“ - „Klar mag er die! Nichts wie rein ins Vergnügen!“

    Wie ein altes Ehepaar... Aber hat Ash eigentlich auch Gefühle für Lucia oder spielt sich das alles nur auf freundschaftlicher Basis ab??


    Zitat

    Plinfa schloss, ziemlich selbstzufrieden, die Augen und nickte

    Wow, Plinfa kann lesen?? Cool!


    Zitat

    Is ja gut, is ja gut! Kommt ich halt mit… Weibchen, also echt…

    Macho! Naja, aber irgendwie steht es ihm... ^.^


    Zitat

    Wie sind schlau, nur konnte der unmöglich wissen, dass man nur mit Wasserpokémon gegen dich kämpfen darf…

    Das "Wie" sollte glaube ich ein "Sie" werden...


    Zitat

    „Okay, Panferno, kannst du mich da hochbringen?“

    Yup! Aber ich dachte, Maria wollte Körper tauschen... Na, egal.



    Dann kann man sich zum Ende hin ja noch mal richtig Gedanken machen, wie es jetzt weiter geht :)
    Rechtschreibfehler waren diesmal (soweit ich das mitgekriegt habe) nur einer drin und auch ansonsten war das wieder ein sehr cooles Kapitel. Vor allem weil ich Pay so gerne mag und jetzt mal 'n bisschen mehr von ihm eingebaut war.
    Mach so weiter!


    See ya
    Svea


    P.S.
    Was für eine (unangemessene) Idee hattest du??

  • hey... danke für die kommentare, ihr zwei :)
    zu pay, naja du hast recht... es laufen genug üble typen herum, außerdem wollte ich das turnier nicht zu langweilig gestalten^^ ist schwer, sich jedes mal was neues auszudenken ... ich hab deine fs auch gelesen, gefällt mir gut bisher... das bild von maria stimmt zwar nicht zu 100% doch so in etwa kann man sie sich vorstellen :)
    und svea, lucia hat, wie wir wissen, viel selbstbewusstsein, und ab und zu neckt sie ash ganz gern :P darum nimmt sie ihn ins museum mit. das mit panferno habe ich, hoffe ich, in kapitel 30 gut gelöst, das werdet ihr in den nächsten tagen dann sehen... den rechtschreibfehler hab ich berichtigt, hoffe, das war auch der einzige...
    phiones lachen ist tatsächlich ein ähnlicher laut wie unser lachen, doch wirklich "hahaha" versteht nur maria... für die anderen klingt das ein wenig anders :)
    das mit plinfa ist kompliziert, vielleicht hat es auch einfach nur eine gute intuition :D
    und außerdem kommt pay tatsächlich ein bisschen länger vor... hoffe, das stört keinen ...
    meine idee war, dass alle, die dazu lust haben, mir vielleicht per pn schreiben, was sie maria gerne einmal fragen würden. dann könnte ich eine aert "backstage" kapitel machen, in der die alle beantwortet werden... aber ich weiß ja nicht, ob die idee gut wäre :S
    naja, vielleicht bekomme ich wirklich einige fragen^^ wenn ich genug habe, mach ich mich da mal dran...
    mfg
    DoD

  • Kapitel 30
    Von Geistern und Kleingeistern


    21.3.2008 / 22.3.2008
    „Liebes Tagebuch, ich hatte letzte Nacht eine wirklich merkwürdige Begegnung, Pay war dabei. Lucia und Ash sind im Pokémoncenter geblieben, ich glaube langsam, dass sich Lucia ein spezielles Verhaltensmuster zu Eigen gemacht hat, was den Trainer aus Alabastia betrifft… aber ich bin nicht zu 100% sicher. Wie dem auch sei, ich war im Museum…“


    „Okay, Panferno, kannst du mich da hochbringen?“
    „Na klar kann er das, der schafft so gut wie alles!“ brüstete sich Pay. Hmm… naja, ich würde sehen, ob das stimmte. Panferno schlang einen Arm um meine Taille, scannte danach mit schnellen Blicken die Hausfassade, und sprang behände auf eine nahestehende steinerne Säule, welche ungefähr einen Meter von der Wand entfernt stand. Da wäre ich auch noch raufgekommen… doch die schwierigen Meter lagen noch vor uns. Trotz der Tatsache, dass es nur einen Arm freihatte, schaffte es das Feuerpokémon, sich nach einem weiteren Sprung an der Wand festzuhalten, für seine Finger gab es genügend Vorsprünge und Vertiefungen… ich war überrascht, wie gut es selbst im Dunkeln klettern konnte, die meisten dieser teilweise wirklich kleinen Einbuchtungen hätte ich nicht mal bei Tageslicht erkannt… es schien gute Augen zu haben. Hey, das klappte gut… vielleicht musste ich die Perle gar nicht benutzen. Dieses Panferno war extrem beweglich! Wahrscheinlich hatte Pay es gut trainiert. Stichwort Pay: wie bekam ich ihn ins Museum? Ich konnte ihn unmöglich hier zurücklassen, wo ich ihn extra mit her geschleift hatte. Obwohl ihm das wahrscheinlich sogar recht wäre… er hatte offenbar etwas gegen Geister.
    Die Puppe… war das vielleicht ein Geistpokémon? Ein Banette beispielsweise, oder ein Shuppet? Nein, die sahen anders aus… vielleicht belegte es alle Besucher aber auch mit Hypnose oder einer Illusion, sodass man den wahren Gegenstand nicht richtig wahrnahm… genau das wollte ich gern herausfinden. Puppen verschwanden doch nicht einfach so in der Nacht. Weiter nachzudenken war sicher eine schöne Idee, doch Panferno bekam mittlerweile ein paar Schwierigkeiten mit meinem Gewicht. Hätte es beide Hände frei gehabt, da bin ich sicher, wäre das kein Problem gewesen… dennoch: ich wiege nicht sonderlich viel, doch wenn man sich so stark konzentrieren muss, um immer den richtigen Griff hinzukriegen, und dann noch ein Mädchen im Arm hat, dann wird selbst das besttrainierteste Panferno an seine Grenzen gebracht. Richtig geraten: ungefähr 2 Meter unter dem Fenster kamen wir nicht mehr weiter. „Mist…“ – „Was ist los?“ fragte Pay von unten, „Geht’s nich weiter??“ – „Nein… sieht so aus, als ob Panferno die zweite Hand braucht, aber die blockiere ich…“ Zeit für Plan B. „Wirf mich da mal rauf…“ sagte ich, der Affe bog den Arm durch und verbrauchte ziemlich viel Energie für meinen Plan B… ich machte einen Überschlag in der Luft, hielt Phione dabei fest, und bekam gerade noch so mit einer Hand das Fensterbrett zu fassen… dann rutschte ich ab. Mist. „Hui, das macht Spaß!“ – „Still, Phione, hier läuft ein Nachtwächter rum…“ – „Okay.“
    Unten landete ich federnd auf dem Boden, ging dabei kurz in die Hocke, und winkte Panferno, dass es runterkommen könne. „Es ist immer gut, ein Ass im Ärmel zu haben…“ – „Psst! Weg hier!“ Pay sah an mir vorbei und lief davon. Blitzschnell drehte ich mich um, der eben erwähnte Wächter kam gerade um die Ecke gelaufen. Mir blieb nicht viel Zeit, eine Entscheidung zu treffen, ich sprang, so schnell ich konnte, in einen kleinen Busch, der wie zufällig an der Gebäudewand stand. Dort wartete ich ab, ob der Kerl mich bemerkt hatte, was zum Glück nicht der Fall war… er pfiff irgendein altes Lied vor sich hin- ich erkannte die Melodie. Wer hatte das Lied nochmal gemacht? Die Überlebenden… jedenfalls irgend sowas in der Richtung. Konnte man Nachtwächter nicht einfach abschaffen? Die verdarben einem doch bloß den Spaß... Der Feueraffe hatte sich nicht vom Fleck gerührt, und an der Hauswand nachzusehen, hatte der Wächter vergessen. Aber dass er die Flamme nicht gesehen hatte… das war schon komisch. Soweit, so gut… Pay wusste sicherlich, dass der Vordereingang frei war. Dann musste nun Plan C her.
    „Okay, Panferno… wir regeln das hier schnell…“ der Affe sprang von der Mauer, blieb ein wenig gebückt vor mir stehen, und ich nahm erneut diesen Rauchgeruch wahr. Was verbrannte da eigentlich auf seinem Kopf? Hmm… egal.
    Ich sah ihm tief in die Augen, konzentrierte mich nur noch auf Panferno. ‚Komm schon, Tiefseeperle… zeig, was du draufhast…‘ was würde Merlin dazu sagen… wie unverantwortlich das Ganze hier wäre, mit Sicherheit. Nun, Pay war ja momentan nicht hier, und andere Leute gab es hier auch nicht. Also konnte ich doch meinen Spaß haben und mir diesen Geist ansehen… wenn es nicht anders ging, eben mithilfe der Perle. Mit der richtigen Konzentration…
    Halt, wieso setzte ich nicht einfach Phiones Statustausch ein? Als Panferno konnte ich sicherlich auch da hoch… doch wer konnte schon wissen, was das Feuerpokémon mit mir anstellen würde… äh, mit meinem Körper, ich wurde noch wahnsinnig wegen dieser Geschichte… nun, wenn Panferno in seinen Ball zurückkehren würde, wäre die Chance, dass der Wachmann uns entdeckte, geringer. Außerdem musste ich wissen, wie ich die Perle kontrollieren konnte…Nach diesen Überlegungen konnte ich mich besser auf meinen Plan konzentrieren.
    „Geist oder Körper…“ diesmal war die Stimme hell und sanft, und sie klang nach einer Frau. Variierte die Tonlage, wenn man diesen Effekt freiwillig auslöste? Das würde ich sicherlich noch herausbekommen… schnell nahm ich meine Mütze ab, dann blieb ich einfach still stehen, bis die Perle von sich aus Geist wählte, was sie ja dann tat, wenn ich mich nicht äußerte. Dann wurde mir beinahe schwarz vor Augen. Verdammt, das hatte ich vergessen… ich durfte doch jetzt nicht ohnmächtig werden, der Kerl konnte jeden Augenblick zurückkommen! Darum zwang ich mich mit aller Kraft, wach zu bleiben, und es gelang mir sogar. Allerdings nahm ich alles um mich herum nur verschwommen wahr, wie in einem Traum… undeutlich spürte ich, wie es auf meinem Kopf irgendwie wärmer wurde, meine Arme sich ein wenig verlängerten, und ein merkwürdig frisches Gefühl breitete sich in meinem Körper aus. Außerdem hatte ich zusätzliches Gewicht am Steißbein, ich sah hinter mich. Hm… mit dem Affenschwanz musste ich klarkommen, er konnte helfen, das Gleichgewicht zu halten. Dann sah ich mir die Hauswand an: ich konnte viel mehr erkennen als eben noch. Durch meine Muskeln schien eine ungewohnte Kraft zu fließen, ich ging in die Hocke und sprang mühelos über eine Straßenlaterne...ja, ich weiß, kindisch, aber es machte mir aus einem mir nicht ersichtlichen Grund Spaß. Normalerweise hätte ich das nicht so locker geschafft… ich wäre etwas außer Atem gewesen.
    Beschwingt über meine neue Beweglichkeit fühlte ich, wie Tatendrang von mir Besitz ergriff. So dürfte es kein Problem sein, mir diese merkwürdigen Zusammenhänge mit der Puppe anzusehen... Mir fiel auf, dass meine Schuhe auf einmal drückten, ich zog sie aus, weil ich keine Lust auf schmerzhafte Druckstellen oder sowas hatte. Als ich nachsah, wieso es denn zwickte (ich hatte die Schuhe erst vor einigen Tagen gekauft), merkte ich, dass sich auch meine Füße verändert hatten… damit hätte ich rechnen sollen, zum Klettern waren sie nun wesentlich besser geeignet… sie sahen fast so aus wie Hände. Ich bewegte probeweise die Zehen, konnte ein Lachen nur mühsam unterdrücken… Dann trat ich an die Hauswand, suchte den ersten Absatz und fing an, zu klettern. Nach dieser Aktion hatte ich also Merkmale von Panferno übernommen, ich war beweglicher, konnte im Dunkeln besser sehen, und hatte mehr Kraft in den Armen. Dafür loderte auf meinem Kopf nun eine Flamme, die mein Haar jedoch unberührt ließ. Es war so einfach… meine Finger fanden leicht einen Weg nach oben, wenn ich nachsteigen musste, benutzte ich Hände und Füße zum Klettern. Und das konnte ich fast so gut wie der Feueraffe... eine zwar merkwürdige, doch interessante Erfahrung. Die Tiefseeperle konnte wahre Wunder bewirken... ob Team Rocket da überhaupt eine Chance hatte, sie in seinen Besitz zu bringen? Unwahrscheinlich...
    Relativ schnell war ich oben der dieser Luke, hatte dabei fast dieselben Vorsprünge benutzt, wie Panferno eben. „Lauf zu Pay!“ flüsterte ich ihm zu, und es gehorchte mit dem größten Vergnügen. Ob ich die Flamme da auf meinem Kopf ausmachen konnte? Oder… nein, das ließ ich besser bleiben, ich meinte mich zu entsinnen, dass dieses Feuer für Panferno lebenswichtig sei. An der Luke vergewisserte ich mich, ob ich sicheren Halt hatte, und öffnete sie, nachdem ich wirklich sicher war. Bisher hatte ich keine Alarmanlagen und dergleichen entdeckt, was auch kein Wunder war: niemand rechnete mit einem Einstieg durch dieses kleine Fenster. „Alles klar, Phione?“ wisperte ich. „Du siehst komisch aus, sonst geht’s!“ flüsterte es zurück. „Ja, ich glaube, ich weiß, wie ich mich schnell zurückverwandeln kann… mach dir keine Sorgen…“ – „Ich mach sonst Statustausch wenn du willst!“ – „Klappt schon, ich hab das dumme Gefühl, dass dieses Panferno ähnlich grobmotorisch veranlagt ist wie Pay…“ nach unserem kleinen Dialog sprang ich ab, landete relativ sanft auf allen vieren, und erhob mich. Noch immer keine merkwürdigen roten Laserstreifen oder andere Sicherheitsmerkmale, doch sie würden auch nicht so offensichtlich sein wie in den Actionfilmen immer. Ob ich die Wirkung der Perle schon aufheben sollte? Bei meinem ersten Verwandlungsabenteuer hatte ich ja herausgefunden, dass ich die Rückverwandlung willentlich herbeiführen konnte, auch wenn es eine enorme Konzentration erfordert. Allerdings konnten mir die Fähigkeiten eines Affen noch weiterhelfen… ich war in einem kleinen Lagerraum gelandet, trat also an die Tür. Das Laufen war nicht gerade leicht… und mein Schweif diente tatsächlich zur Balance, ich hatte schnell herausgefunden, wie das ging. Mann, sowas würde ich dennoch nicht ein zweites Mal probieren… das war mir auf Dauer zu anstrengend…
    Meine Hand umfasste die Türklinke, drückte sie herunter, und ich blickte in den angrenzenden Raum. Er war ziemlich groß, einer der Ausstellungssäle… langsam ging ich vorwärts, gedämpftes Licht strömte aus Energie sparenden Lampen und tauchte das nächtliche Museum in eine relativ unheimliche Atmosphäre. Als ich so durch die Flure schritt, dachte ich erneut über die Wirkung der Perle nach. Ich war nicht in ein richtiges Aquana verwandelt worden, hatte darauf noch keine Antwort gefunden, warum das so gewesen war. Nun hatte ich die Kette erneut benutzt, mich wieder nicht komplett in das Pokémon verwandelt, auf welches ich mich konzentriert hatte… und hatte keine Ahnung, woran das denn liegen konnte. Ich würde wohl nie alle Fragen beantworten können, die sich um die Tiefseeperle rankten… aber eines konnte ich sagen: ich nahm offenbar immer die offensichtlichsten Merkmale an.
    Wo war noch gleich der Raum mit der Puppe? Nicht mehr weit… hinter dem nächsten Raum musste ich nach rechts. Plonk! Mist, ich war kurz unachtsam gewesen, ich war gegen eine antike Vase gekommen und diese Vase wackelte nun bedrohlich… wie in Zeitlupe neigte sie sich zu sehr nach links, verlor ihr Gleichgewicht, als der Schwerpunkt sich verlagerte und fiel von ihrem ebenfalls teuer aussehenden Sockel. In den folgenden 2 Sekunden musste ich reagieren… schneller, als ich es sonst war, streckte ich einen Arm aus, stützte die Säule ab, und fing die Vase wenige Zentimeter über dem Boden mit dem linken Fuß auf. Offenbar hatte ich mich geirrt: sie waren doch zu mehr zu gebrauchen als nur zum Klettern… Ich wischte mir über die Stirn, fühlte mich an diese Kinofilme erinnert, in welchen der Einbrecher das laute Scheppern eines Gegenstands verhindert, sich schon in Sicherheit wähnt und dann, beim Vorgang des Sich-Umdrehens, eine weitere Vase zerdeppert, die er vorher übersehen hatte. Doch ein Blick über meine Schulter verriet, dass sich hinter mir keine Sachen befanden. Alles in bester Ordnung…
    Als die Vase wieder an ihrem Platz stand, sah ich mich um. Der Raum mit der Puppe musste direkt nach diesem kommen… war etwas zu hören? Und … tatsächlich, ein leises Wimmern war vernehmbar. Interessant… diese kleine Geschichte schien zu stimmen. Nun musste ich Pay finden, er sollte dabei sein, falls wir das Rätsel lösen wollten. Wie der Zufall es wollte, war der Rothaarige schon vor mir dagewesen, er kam mir entgegen. Ich beschloss, das Risiko einzugehen, und konzentrierte mich auf das Feuer auf meinem Kopf… ‚Geh aus…‘ murmelte ich in Gedanken, es klappte sofort. Mittlerweile kam ich klar… und, wie ich es mir gedacht hatte, wurde ich weder ohnmächtig noch sonst irgendwas. Die Flamme musste bei Glumanda und seinen Entwicklungsformen flackern, bei anderen Feuerpokémon war das nicht zwingend notwendig. Bei Panflam, so glaubte ich, war das ebenfalls der Fall, doch mir machte das nichts aus. Dann schlang ich den Schweif um meine Taille, verschränkte die Arme vor der Brust, und -schwupps- sah ich wieder aus wie immer. Wenn er jetzt nur nicht darauf achten würde, bemerkte er nichts. Sein Panferno war nicht dabei, er hatte es offenbar zurückgerufen. Fast stieß er mit mir zusammen.
    „Oh, da bist du! Hörste das? Da flennt echt jemand!“ meinte er, nachdem er mich erkannt hatte. Ich spähte an ihm vorbei. „Ja… ich finde das spannend, und du?“ – „Mich hat fast dieser blöde Wächter erwischt, das war sowas von knapp!“ – „Ich konnte mich rechtzeitig in dem Busch verstecken, der links von dir stand… der hat aber keine sonderlich guten Augen… sonst hätte er Panferno erkennen müssen.“ – „Ja, Panferno hab ich wieder bei mir, wie bist du reingekommen?“ – „Geklettert…“ Pay hatte nun meine Frage beantwortet, wo der Feueraffe geblieben war. Gut, ich hatte ja geahnt, dass er zu seinem Trainer gelaufen war. Kurz dachte ich an meine Mütze und Schuhe, die würde ich einsammeln müssen, wenn ich ins Pokémoncenter zurückwollte. Zum Glück hatte ich die in demselben Busch versteckt… damit der Nachtwächter nichts ahnte. „Alles klar, dann wollen wir mal…“ ich ging entschlossen auf den Gespensterraum zu, Pay blieb an mir dran. Mit einem Mal schien er keine Bedenken mehr zu haben…
    Im Ausstellungsraum selbst war alles relativ unspektakulär, es sah, mit Ausnahme des nun fehlenden Lichts, fast genauso aus wie vorhin. Nur die Puppe fehlte… und das Weinen klang irgendwie komisch, ich konnte beim besten Willen nicht sagen, wo es genau herkam. Außerhalb des Raumes ist man sich sicher, dass es von hier drinnen kommt, doch im Raum selbst war es mir, als käme es von allen Seiten… ziemlich unheimlich. „Kannst du sagen, wo das herkommt?“ flüsterte ich. Pay sah sich kurz um und schüttelte den Kopf, er hatte offenbar dasselbe Problem mit dem Schall hier drin. Schall… griff uns irgendetwas mit Superschall oder sowas an? War das Weinen eine Attacke? Wie verschwand die Puppe, und wohin? War es ein Geistpokémon? Diese Fragen wollte ich eigentlich beantworten können. Weil mir nichts besseres einfiel, trat ich an die Vitrine, in welcher die Puppe eigentlich drin war, es gab keinerlei Spuren für einen Raub oder eine Entnahme… sogar der Staub war noch nicht gewischt worden, ein kleines Kind hatte einen Smiley hinein gemalt, und hätte jemand die gläserne Vitrine aufgemacht, so wäre er sicher verwischt gewesen. Dann kam mir eine Idee.
    „Phione, mein Pokédex hat gesagt, dass Manaphy eine besondere Bindung zu jedem Pokémon aufnehmen kann… und da du ein Tempelphione bist, solltest du das auch können… kannst du herausfinden, ob hier ein Pokémon in der Nähe ist?“ wollte ich wissen, den Ton hatte ich gesenkt. „Keine Ahnung! Ich hab da zwar keine Sensoren für, doch wenn ich mich konzentriere, und an die Phionesuperkräfte…“ – „Ist gut, versuch es einfach…“ von den Phionesuperkräften hatte ich selbst schon mehr als genug zu spüren bekommen, außerdem wurde ich langsam müde… ich hätte eben doch ausschlafen sollen… doch statt beleidigt zu sein, kicherte es ein wenig und gehorchte mit dem größten Vergnügen. Dann schloss es die Augen und wurde still.
    „Also… ich kann etwas fühlen, doch es ist sehr schwach… als wäre es eingesperrt… aber ich will das nicht, es darf nicht herkommen!“ Phione klang auf einmal etwas verängstigt… doch wieso? „Phione, was ist es? Was ist los?“ – „Jetzt ist es weg… Glück gehabt!“ es sah zu mir herunter. „Ich weiß nicht genau, was es war, doch es ist gefährlich! Es hat mir böse Bilder gezeigt…“ – „Mach dir keine Sorgen, ich passe auf dich auf…“ aufmerksam ließ ich meinen Blick durch den Raum wandern, erkannte jedoch nichts, was mir irgendwie Angst einflößen würde. „Was isn mit dem los?“ wollte Pay wissen, ich erklärte es ihm schnell. „Aso… und nu?“ – „Nun werde ich versuchen, diese Puppe zu finden.“ – „Aber die kann doch überall sein, das bringts nich!“ – „Es gibt keine Puppen, die einfach so verschwinden. Auch diese nicht, und darum will ich wissen, wo die ist…“ – „Dann viel Spaß dabei, ich geh ins Hotel zurück, das kann doch Jahre dauern…“ er wandte sich um, wollte zurück zur Tür gehen, und kam mir auf einmal entgegen geflogen. Erstaunt gelang es mir gerade noch, ihn aufzufangen. „Pay?“ – „Was istn das jetz…“ murmelte er, ich sah zu Tür… Und fuhr zusammen. Eine Erinnerung blitzte auf. Zwei Jungen, die sich über eine weiße Gestalt unterhielten… hier in Ewigenau…
    Im Eingang des Raumes stand ein Mädchen, sie war etwas größer als ich, so schien es mir. Dann nahm ich eine merkwürdige Bewegung an ihren Füßen war… obwohl es eigentlich keine Bewegung war. Sie schwebte! Darum erschien es mir, als würde sie mich überragen…„Wer bist du?“ wollte ich wissen, doch im Grunde war die Frage überflüssig, das Mädchen war durchsichtig und schimmerte weiß… Das konnte nicht sein…Neben mir rappelte sich der Rothaarige langsam hoch, ich war verunsichert. Gegen Geister konnte ich ohne mein Team nichts ausrichten, davon mal abgesehen würde ich im Museum sowieso keinen Kampf starten. „Ich bin…“ weiter kam sie nicht, sie verstummte und sah aus dem großen Fenster, welches in die Decke eingelassen war. Normalerweise schien die Sonne hindurch und beleuchtete die Ausstellungsstücke zusätzlich… „Äh… okay.“ Meinte ich und stand auf. So, wie sie Pay weggeschleudert hatte, schien sie relativ hohe physische Energien freisetzen zu können, darum sollten wir so schnell wie möglich verschwinden. Aber das Geheimnis… Sekunde. Ich hörte kein Schluchzen mehr… hatte es nicht eben noch…
    „Ich bin Alyssa… ihr werdet die Puppe in Ruhe lassen…“ sie hatte den Blick auf mich gerichtet, unter ihren weißen Augen bekam ich eine Gänsehaut. Normalerweise ließ ich mich nicht leicht einschüchtern, doch ihre Art war einfach nur unheimlich… ihre Stimme klang wie ein eiskalter Hauch, der mir sogar unter die Haut fuhr. „Wir wollten sie auch nicht stehlen, ich will doch nur wissen, wo…“ das war doch alles total abwegig. Trieb man einen üblen Scherz mit uns? Saß irgendwo ein Geistpokémon, das diese Illusion erschuf? Es konnte doch keine echten Geister geben! Alyssa unterbrach mich… „Die Puppe gehört meiner Schwester, lasst sie in Ruhe…“ – „Deine Schwester?“ vielleicht konnte man sie ablenken, indem man einfach mit ihr redete… aber interessant war das schon, sie schien ebenfalls zu der verschwundenen Familie zu gehören. Vielleicht bekam ich so meine Informationen. Wie war das gewesen? In einer einzigen Nacht war die gesamte Familie aus der Villa im nahen Wald verschwunden, und niemand hat sie je wieder gesehen. Waren sie gestorben? Wenn ja, dann war dieser Geist das Abbild der älteren Schwester.
    „Meine Schwester war ein so liebes Kind… die Pokémon liebten sie… sie hatte nichts damit zu tun… ich bin an allem schuld, ich werde ihr Vermächtnis nicht von zwei Dieben entweihen lassen!“ die letzten Worte sprach sie lauter aus, sie schien wütend zu werden. „Wieso n Diebe? Wir sind nurn bisschen später da als der Rest der Langweiler hier!“ Pay mischte sich ein, er verlor ebenfalls die Geduld. Hoffentlich hielt er sich noch ein wenig zurück… ich breitete kurz die Arme aus, wie um zu signalisieren, dass ich ungefährlich war, und verschränkte sie wieder. „Aber wir stehlen nichts… kannst du mir erzählen, was damals passiert ist?“ mittlerweile war sie auf Augenhöhe zu mir herabgeschwebt. „Du bist anders…“ nun flüsterte Alyssa wieder, offenbar beruhigte sie sich wieder. „Die Pokémon vertrauen dir… wie … ihr…“ an dieser Stelle hob sie die rechte Hand und legte sie mir auf die Stirn. „Ich zeige es dir, aber versprich, ihr Andenken nicht zu entweihen… es würde dir leidtun.“ – „Hey, was machste da mit Maria? Was wird das?“ wollte Pay ein wenig grob wissen, doch der Geist achtete nicht auf ihn. Im Gegenzug zog er einige seiner Pokébälle, von weiteren Aktionen hielt ich ihn mit einem Kopfschütteln ab. „Ich verspreche es, Ehrensache…“ ich brachte auch kaum mehr als ein Flüstern heraus. Dann durchfuhr ein Bilderstrom meine Gedanken, dem ich nur mühsam folgen konnte…
    Alyssa aß mit ihren Eltern zu Abend, im Speisesaal der Villa…die kleine Schwester spielte am Tisch mit der Puppe, sie sah genau so aus, wie ich sie in der Vitrine gesehen hatte. Das kleine Mädchen hatte hellblondes Haar und zwei geflochtene Zöpfe, der Vater wies sie zurecht, dass man am Tisch nicht spielen solle. Ein kleines Sheinux tollte um die Beine der kleinen Schwester herum. Alyssa konnte sich nicht auf das Essen konzentrieren, ihren Eltern fiel auf, dass sie abwesend wirkte, doch das war ja immer schon so gewesen, oder nicht? Es entbrannte eine Diskussion darüber, dass Alyssa auf ein Internat gehen sollte, wie es sich für Mädchen ihres Alters gehöre… sie alle trugen altmodisch aussehende Kleidung, die Mädchen und ihre Mutter sogar Kleider, während der Vater eine Art Frack anhatte…in welchem Zeitalter fand diese Erinnerung statt? Alyssa stand auf einmal wutentbrannt auf, meine Gedanken flackerten… sie wusste, wo sie hinwollte… sie rannte aus dem Speisesaal, in die Eingangshalle, die Treppe hoch, in das letzte Zimmer rechts… das war ihr Schlafzimmer. Auf dem Weg traf sie ihren Bruder, er wollte wissen, was los sei… sie schlug ihm die Tür vor der Nase zu… innen warf sie sich aufs Bett… Sie hatten alle keine Ahnung! Sollten sie doch alle verschwinden, niemand wusste, wie es ihr, Alyssa, wirklich ging… nie fragte jemand, wie es ihr ginge, nie hatte sich jemand um sie gekümmert… und nun sollte sie abgeschoben werden. Aber das störte sie nicht weiter, sie hatte einen Freund gefunden… aus irgendeinem Grund wohnte er aber in ihrem Radio… die rutschte auf dem Bett nach links, auf ihrer Kommode stand ein ziemlich alt aussehendes Exemplar… sie sprach mit ihm, und es kamen merkwürdig summende Geräusche heraus… die sie zum Lachen brachten. Das Gerät verstand sie… Dann leuchtete die Erinnerung grell auf, blaue Blitze schossen aus dem Gerät, Alyssa schrie auf und ließ es fallen… die Blitze rissen riesige Löcher in die Wände, Boden und Decke, sie schrie und schrie, sah unter sich, durch ein Loch, ihre erschrockenen Eltern, der Vater brüllte etwas… ein Blitz schlug direkt neben Sheinux ein, welches zusammenfuhr und einen Ladungsstoß abfeuerte… einer der Blitze traf Alyssa, es wurde schwarz um sie herum. Als sie aufwachte, lag das Haus in Trümmern, und Männer liefen im Haus herum… einer hob die Puppe ihrer Schwester auf… was wollten sie alle? Wo war ihre Familie? Was war mit dem Radio? Sie sah sich um. Durch den Boden im Esszimmer wuchs Gras, einer der Männer zeichnete merkwürdige Dinge auf ein Klemmbrett… er hatte, wie alle, einen blauen und ziemlich merkwürdig aussehenden Anzug an, dazu einen gelben Helm… wie lange hatte sie geschlafen? Die Puppe… die gehörte ihrer Schwester… wieso konnten die Männer Alyssa denn nicht sehen? Sie stand direkt vor einem von ihnen… winkte ihm, drohte ihm mit der Faust… er reagierte nicht, rief nur seinen Kollegen wegen einer umgestürzten Wand… wo war der Vater, die Mutter, die Schwester… die Haushälterin oder der Butler… sie alle waren verschwunden, und sie war zurückgeblieben… allein… Verzweiflung erfasste sie, sie ließ sich weinend auf den Boden sinken… die Erinnerung verschwamm, das Letzte, was ich sah, war, dass sie Arbeiter das Weinen hören konnten und erschraken.
    „Maria?“ eine Hand griff nach meiner Schulter und rüttelte sie. Mühsam schlug ich die Augen auf. Pay sah auf mich herunter… „Was…“ – „Der Geist ist weg, wir können abhauen!“ raunte er. Ich erhob mich langsam und wischte mir die Wangen, sie waren tränennass. „Oh Gott… dieses Gefühl…“ murmelte ich… die arme Alyssa. Zumindest wusste ich nun ansatzweise, was passiert war. Ob Alyssa sich schon einmal jemandem gezeigt hatte? Oder nur mir, weil ich „anders“ war? Verdammt, der Trainer aus Bad Lavastadt wusste nun mit Sicherheit, was mit mir los war… doch als ich an mir herunterblickte, sah ich, dass ich meinen normalen Körper wiederhatte. Hm… soweit, so gut. Nun ging ich zwar barfuß, doch wenigstens konnte ich wieder richtig laufen. Hatte das Gespenstermädchen etwas mit meiner Rückverwandlung zu tun?
    „Ja, mir geht’s gut, danke…“ antwortete ich nun auf seine Frage, der Trainer nickte. „Was warn das eben? Du hast auf einmal übelst traurig ausgesehen und angefangen zu flennen, ey, was ging da ab?“ – „Alyssa hat irgendwann mal in dieser Villa im Wald gelebt, du weißt schon, in dem man die Puppe gefunden hat… sie fühlt sich schuldig…. Ihre ganze Familie ist verschwunden, es hat irgendwas mit ihrem Radio zu tun…“ ich stammelte zusammenhangslose Fetzen, doch das war nicht weiter verwunderlich. Alyssa hatte sich dermaßen verzweifelt und allein gefühlt, dass mir ganz anders wurde, als ich diese Gefühle teilte… so etwas wünschte ich echt keinem. Doch wie konnte ich ihr helfen? Offenbar wollte sie ein wenig ihrer Schuldgefühle lindern, indem sie die Puppe ihrer Schwester beschützte… doch wo war die Puppe eigentlich nachts? Und wo war Alyssa? „Wo ist sie…“ – „Verschwunden, kurz nachdem sie deine Stirn berührt hat. Was solls, komm, wir hauen ab!“ er zog mich in Richtung Ausgang, widerstrebend folgte ich ihm. Wenn ihr Geist so wütend war, dann wusste sie mit Sicherheit, wo die Puppe momentan war. Und wenn sie uns hier angetroffen hatte, dann musste die Puppe in der Nähe sein… wer sie immer entfernte, wusste ich allerdings noch immer nicht. Mehr konnte ich hier nicht herausfinden… sämtliche Informationen bezüglich des letzten Abends hatte ich… doch wo war die Familie abgeblieben? Sollte ich der Villa einen Besuch abstatten? Und was war mit diesem Radio los?
    Noch ein wenig benommen nahm ich wahr, wie Pay mich durch einige Räume führte, bis wir in einer Art Archäologieraum ankamen. Verschiedene Fossilien waren ausgestellt, er ließ mich stehen und näherte sich einem großen Bücherregal am Ende des Raums. „Was machen wir hier… der Haupteingang…“ ich dachte, der wäre vielleicht offen, denn wie sollte der Rothaarige sonst hereingekommen sein… meine Frage erübrigte sich, als er sich gegen das Bücherregal stemmte und es beiseiteschob. Er musste über eine große Kraft in den Armen verfügen… ich war erstaunt, das hätte ich ihm nicht zugetraut. Darunter wurde etwas sichtbar… ein klaffendes Loch.
    „Nuja, dieser komische Heini gammelt die ganze Zeit vorne rum, darum dachte ich, ich lass Knakrack maln Loch grabn…los, rein da.“ Meinte er, nahm meine Hand und warf mich in das Loch. Total überrascht fiel ich einige Meter, dann landete ich auf relativ weicher Erde. Etwas kühl war es hier unten… „Und wie bekommst du den Schrank da wieder drauf? Und überhaupt, woher wusstest du, dass du direkt unter einem Bücherregal herauskommst?“ – „Wusste ich gar nicht, den hab ich irgendwo aufgesammelt, und dachte mir, hey, der passt genau auf das Loch drauf. Gut, oder?“ antwortete der Trainer, als er ebenfalls herabgesprungen kam und das Bücherregal, so gut es ging, über die Grube gezogen hatte.
    „Das mit Alyssa…“ diese Erinnerungen ließen mich nicht mehr los, ich musste darüber reden. Außerdem fühlte ich mich etwas ausgelaugt... wo hatte ich die Sprite gelassen? Mist, im Pokémoncenter... „Ist doch egal, wir sind davongekommen, oder nicht? Lass die Puppe Puppe sein, dann haben wir keine Probleme mit der Guten.“ – „Aber wir müssen ihr doch helfen… so kann sie nicht ewig weiterleben, also, so als Geist… irgendwie müssen wir sie erlösen…“ – „Hör ma zu.“ Er drehte sich im Halbdunkel zu mir um. Als ich mich vergewissern wollte, wo denn das Licht herkam, welches von irgendwo hinter uns zu kommen schien, sah ich erneut sein Panferno, es sorgte für gedämpftes Glimmen. „WIR müssen gar nix, das ist Alyssas Sache. Hat sie doch gesagt, wir sollen die Puppe in Ruhe lassen. Du hast eh genug damit zu tun, dein kleines Wasserdings da ins Meer zurückzubringen.“ Er deutete auf Phione. Ich wurde ärgerlich. „Phione ist kein „Dingsda“…“ – „Dann nich. Auf jeden Fall hab ich genug erlebt, ich will nur mein Turnier gewinnen und danach die Liga vernichten, mit Geistern und komischen Radios will ich nix am Hut ham! Klar soweit?“ – „Ach, wir kneifen…“ versuchte ich, ihn zu reizen, doch er schüttelte den Kopf. „Das zieht nich mehr. Vergiss es, entweder regelste das allein oder gar nicht, ich steig aus.“ Der Rothaarige schaltete auf stur. Verdammt, er konnte mir doch wunderbar helfen… es gab nicht viele so starke Trainer wie ihn.
    Andererseits hatte er recht… nein. Alyssa vertraute mir, sonst hätte sie mir ihre Erinnerungen nicht gezeigt… irgendwie musste ich doch was tun können… ich hatte die Tiefseeperle, ich war schnell, mein Team war super… wenn ich ihr nicht helfen konnte, wer dann? Ich beschloss, am nächsten Tag die Villa zu besuchen, bestimmt wollte sie das… wir liefen schweigend nebeneinander her, es war schade, dass Pay nicht mehr mitmachen wollte, ich mochte ihn mittlerweile sogar irgendwie. Vielleicht, weil er einer der wenigen Jungs war, die nicht nur auf mein Äußeres achteten, vielleicht auch, weil ich mich aus irgendeinem Grund mit ihm verbunden fühlte… warum, konnte ich allerdings nicht sagen… er war auch keiner von meinen Gegenspielern, und davon hatte ich momentan ebenfalls mehr als genug. Wir verließen den Tunnel, ich sog die kühle Nachtluft ein… und schlang wegen der Kälte schnell die Arme um den Körper. Verdammt, es war zwar Frühling, doch die Nächte waren nicht zu unterschätzen… und ich stand barfuß, noch dazu im Rock, auf kaltem Asphalt. „Ich hol schnell meine Sachen…“ flüsterte ich, rannte um die eine Ecke des Museums, zog meine Schuhe und meine Mütze auf, die unter dem Busch lagen, und kehrte zu Pay zurück. Dieser sah mich misstrauisch an. „Wieso hatteste die denn versteckt?“ – „Weil… Schuhe beim Klettern hinderlich sind…“ wich ich aus. „Und die Mütze?“ – „War runtergefallen…ist doch egal, auch mir passiert mal so etwas…“ – „Achso, okay.“ Er schien mit den Antworten zwar nur bedingt zufrieden zu sein, doch solange er nicht ahnte, was ich da um den Hals hatte, war die Chance geringer, dass gewisse Verbrecherorganisationen davon erfuhren. Sicher war sicher…
    Wir gingen, so schnell es möglich war, zum Pokémoncenter zurück, dort verabschiedete Pay sich von mir. „Dann geh ich ma pennen… gute Nacht!“ meinte er dann, ich nickte. „Danke, schlaf gut…“ und betrat das nunmehr dunkle Gebäude. Niemand war mehr wach, unser kleiner Ausflug hatte länger gedauert, als ich gedacht hatte. Naja, was solls, ich wollte auch keinen aufwecken. Leise schlich ich die Treppe hoch, in das Zimmer, das Lucia sich mit mir teilte, und sah sie, wie erwartet, tief und fest schlafen. Zu müde, um mir noch groß Gedanken um das Turnier morgen zu machen, fiel ich in die Kissen und in einen traumlosen Schlaf.
    Der nächste Morgen kam schnell genug.
    22.3.2008
    „Schlafmütze!“ sagte eine selbst ziemlich verschlafene Stimme zu mir, als ich langsam die Augen wieder öffnete. Der Morgen war relativ hell angebrochen, es war, als ob der Frühling den Regen quasi verbannt hätte. Mir sollte es recht sein: gegen eine Sonnenwoche mehr hatte ich nichts. „Du hörst dich auch nicht gerade wach an…“ konterte ich, Lucia kicherte. „Und, habt ihr was rausbekommen?“ wollte sie dann interessiert wissen, worauf ich ihr eine Zusammenfassung der Geschehnisse lieferte. Aus dem Staunen kam sie gar nicht mehr heraus…
    „Wow! Da wäre ich auch gern dabei gewesen…“ – „Naja, etwas beängstigend war das schon…“ verstohlen wischte ich mir eine Träne aus dem Augenwinkel, ich musste erneut an Alyssas Gefühle in den letzten Sekunden der Erinnerung denken. Wieso machte mich das so fertig? „Und wo ist Pay hin?“ – „Wieder in das Hotel, am westlichen Rand der Stadt… in der Nähe des Waldes. Glaube ich zumindest…“ Zeit zum Aufstehen. Ich reckte mich ausgiebig, merkte, dass ich doch nicht allzu müde war, und stieg aus dem Bett. Die Koordinatorin hatte sich bäuchlings auf das Bett gelegt und las irgendeine Broschüre, ich ahnte, dass es sicherlich um den nächsten Wettbewerb ging. „Ich geh dann zuerst…“ ich deutete in Richtung des Badezimmers, sie nickte. „Ist gut!“ mit einem dumpfen, unguten Gefühl betrat ich das Badezimmer. Ungut warum? Nun, mehrere Faktoren lösten das aus, erstens, Lucias schnelle Zustimmung. Normalerweise ist sie immer zuerst im Bad gewesen… und zweitens, das Fehlen von Phione. Vorsichtig machte ich die Badezimmertür auf, ging hinein, sah mich kurz um, und war beruhigt. Nichts Verdächtiges zu sehen…
    Also konnte ich sorglos in die Dusche steigen, hielt jedoch weiter die Augen offen. Wo war mein kleiner blauer Freund? Das Wasser war angenehm warm, ich drehte ein bisschen an den Temperaturreglern herum, bis es zwar kühl, doch erfrischend war, ohne ein Kältegefühl auszulösen. Man will ja nicht verweichlichen… ich mochte eher ruhig sein, doch als Warmduscherin wollte ich mich nicht bezeichnen lassen, zumindest nicht zu Recht. Gerade, als ich die Augen schloss, um nur das Plätschern der Wassertropfen auf der Haut zu spüren, wurde es an meinen Beinen ganz entsetzlich kalt… erschrocken sah ich nach unten. Das Wasserpokémon hatte sich unter dem Waschbecken versteckt, vermutete ich, dort gewartet, bis ich unter der Dusche war, und sich dann erlaubt, mir diesen Streich zu spielen: ein kalter Blubbstrahl hatte mich erwischt. Kalt erwischt… dachte ich.. „Phione, das ich kalt! Lass das…“ – „Willst du lieber warmes Wasser?“ – „Nein, ich dusche gern kühl, aber nicht kalt…was machst du hier eigentlich? Wenn ein Mädchen duscht, wartet man normalerweise draußen!“ – „Wieso?“ das letzte Wort fragte es dermaßen unschuldig, dass ich es aufgab. Phione war halt noch nicht allzu erwachsen… und ich hatte eine Idee, wie ich mich revanchieren konnte, dann nahm ich es auf den Arm. „Okay, dann wirst du jetzt auch sauber gemacht…“ und meine Hand wanderte zu Kaltwasserknauf. Ich selbst hatte kein Problem mit Kälte, nur durfte es nicht zu plötzlich kalt werden… und für einige Sekunden ließ sich das sicher aushalten. Ob Phione sich mit der Mechanik auskannte, hielt ich für unwahrscheinlich… ich drehte den Knauf nach rechts.
    „Ahhh! Was soll das? Wieso wird das so kalt?“ beschwerte sich das Wasserpokémon wenig später, ich kniff die Augen zusammen. „Mach das aus! Ausmachen!“ die Proteste ignorierte ich kurz, dann drehte ich den Knauf wieder zurück. „Siehst du… niemand mag es, wenn das Wasser auf einmal kalt wird…“ ich zitterte nicht einmal, wie gesagt, es machte mir selten etwas aus. Nachdem wir beide sauber waren, kleidete ich mich wieder an, achtete darauf, die Kette nicht zu berühren, setzte die Cap auf und stopfte Phione in ein Handtuch. „So tropfst du nicht das Zimmer voll!“ – „Tu ich doch so auch nicht…“ – „Keine Widerrede… du bist unheimlich süß, doch Ordnung muss sein…“ als es mich ansah, blickte ich schnell weg, damit es Anziehung nicht benutzen konnte. „Menno…“ murmelte Phione dann, ich verließ das Badezimmer. „Ach, du bist fertig, dann kann ich ja jetzt rein.“ Bemerkte Lucia, ich nickte und fragte: „Wollen sich Ash und Rocko vor dem Essen noch mit uns treffen oder sind die beiden vorgegangen?“ – „Weiß ich nicht genau, aber besser, du gehst vor!“ tönte es von innen. Alles klar… das hieß, sie konnten auch schon beim Turnier sein. „Schon okay, ich warte hier auf dich…“ gab ich zurück und setzte mich aufs Bett.
    Dann klopfte es an der Tür. Überrascht stand ich auf, in Erwartung, Ash und Rocko doch noch anzutreffen. „Wer ist es?“ klang Lucias Stimme etwas gedämpft aus dem Nebenraum, ich öffnete. Ein hellblondes Mädchen stand vor mir, sie war einen Kopf kleiner als ich, hatte eine bemerkenswerte Figur… soweit ich das beurteilen konnte. Ich selbst sehe nicht unbedingt schlecht aus, aber angeben mag ich nicht… was solls, sie schien sehr auf ihr Äußeres bedacht zu sein, sah sich um, danach blickte sie mich aus hellgrünen Augen an. Innerlich sank ich ein wenig in mir zusammen, irgendwie dachte ich, ich sei nicht ... gut genug... ach was, Maria, lass diese Gedanken einfach Gedanken bleiben! Du bist nicht mehr die "Kleine", die sonst immer nur... egal...du bist DU!
    „Uups! Wo ist denn…“ an dieser Stelle schien sie mich erst zu erkennen. „Nein, du bist nicht Loreen… wo ist sie nur? Du hast aber lange Beine!“ – „Wer ist Loreen, und wieso sollte sie in meinem Zimmer sein?“ wollte ich wissen, den letzten Teil ignorierte ich. „Naja, sie hat mir gesagt, das Zimmer mit der eins und der drei…“ als sie an die Tür schaute, bemerkte sie, dass die Angabe einer eins und einer drei nicht unbedingt nur einen Schluss zulässt. „Aber wo ist sie denn dann?? Loreen ist meine Freundin, also, nicht wie du denkst, sondern eine gute Freundin einfach, weißt du? Und ich bin Jette! Aber wo ist sie denn? Hab ich dich schon nach deinem Namen gefragt??“ nun war ich ein wenig verwundert… was war mit diesem Mädchen los? „Also, ich bin Maria… und deine Freundin ist hier meines Erachtens nicht…“ – „Ach, macht ja nichts, ich finde sie bestimmt wieder! Man sieht sich!“ als sie mir zum Abschied winkte, erwiderte ich diese Geste. Im Anschluss hatte ich irgendwie das Gefühl, dass ich sie wiedersehen würde… und dass sie nicht besonders viel nachdachte. An die geschlossene Tür angelehnt, dachte ich kurz nach. „Ich glaube, ich gehe doch schon mal vor… bis gleich, Lucia…“ – „Ist okay, wir sehen uns unten.“ Mit Phione und meinem Rucksack verließ ich das Zimmer und trat auf den Flur... und stieß mit einer hochgewachsenen Gestalt zusammen.
    "Ich glaube, ich weiß da was, was dich interessieren könnte!"


    so, das ist kapitel 30... ich habe nichts gegen anmerkungen, beschwerden, verbesserungen und kommentare :) ich hoffe, ihr hattet spaß beim lesen... und da ich tatsächlich einige fragen geschickt bekam, werde ich mich mal an das bonuskapitel ransetzen. vielleicht gibts ja sogar noch mehr fragen, ich würde mich freuen :D
    mfg
    DoD