Kapitel 37
Zum Greifen nah (Finalkampf Teil 2)
23.3.2008
Und das war erst der Anfang. Der Chief hatte schon gehen müssen, und sein Ausscheiden hatte alle anderen Trainer motiviert, nicht der oder die Nächste sein zu wollen… Ash steckte allerdings schon etwas in der Klemme, sein stärkstes Pokémon war von einer Doppelattacke besiegt worden, deren Finale ein Hornbohrer gewesen war. Soweit, so gut… ich durfte mich nicht erwischen lassen. Primärziele waren für mich Panferno, Rihornior und Banette… Banette aber auch nur, weil ich wusste, dass ein Banette an sich keine gute Verteidigung besaß. Allerdings schwebte es permanent umher, seine nächste Bewegung war nicht leicht vorherzusagen… verdammt, hätte ich Alyssas Rotom nehmen sollen? Nein, dann hätte ich auch eine Schwäche gegenüber dem Kryppuk von Casey gehabt. Ich warf einen kurzen Blick zu dem Verboten-Pokémon: es hatte bisher recht wenig eingesteckt, irgendwie schaffte Casey es immer wieder, aus der Gefahrenzone zu kommen. Viel Zeit zum Nachdenken hatte ich leider in diesem Kampf nicht, immer war Panzerschrank gefährdet… wie zum Beispiel in diesem Moment. Blitza wollte seine ungezügelte Kraft an meinem Wasserpokémon auslassen… „Los, Blitza, Donnerzahn!“ rief Siri, sie schien die Angewohnheit zu haben, sich andauernd eine besonders eigenwillige Strähne ihres Haars hinter ihr linkes Ohr zu schieben, wo sie beharrlich immer wieder hervorkam. Wie immer in diesem Kampf kam diese Attacke nicht wie geplant an; Siri hatte es versäumt, auf die Bodenpokémontrainerin zu achten. Saja befahl einen Angriff auf das nun auf Panzerschrank zustürmende Blitza. „Rihornior, Sandgrab…“ während James ebenfalls die Situation ausnutzte, er schien Kanonji aus dem Rennen schmeißen zu wollen… „Krawumms, setz Spukball ein! Greif Banette an!“ – „Morbitesse, isch wünsche, dass du auch mid Spukball angreifst, s´il vous plaît!“ ich musste gar nicht nachsehen, wer diesen Befehl gab; der Akzent war Beweis genug. Okay, es war Zeit, dass ich mich endlich um dieses Panferno kümmerte. „Panzerschrank, Schädelwumme! Zieh dich in deinen Panzer zurück und greif Bronzong an!“ Danny sah sich interessiert um, sein Blick blieb an meinem Turtok hängen. „Hm? Bronzong, Eisenabwehr.“ Wie ich vermutet hatte, schützte er sich, anstatt zum Gegenangriff überzugehen. Naja, Panzerschrank hatte einen harten Kopf, dennoch würde ich ihn nie aufs Geratewohl ein Stahlpokémon angreifen lassen… hier kam der Befehl mit dem Panzer ins Spiel. Wenn sie Panzerschrank zuerst einigelte und dann Schädelwumme einsetzte, passierte ihm so gut wie überhaupt nichts… Bronzong hingegen würde in Schwingung versetzt werden, da es innen hohl war. Der daraus resultierende Ton würde die empfindlichen Ohren von Panferno quasi angreifen, ich hatte gemerkt, dass Panfernos Ohren extrem gut waren, als ich mich teilweise in eines verwandelt hatte… ich konnte Geräusche hören und den Ursprung ausfindig machen, die noch gut 200 Meter weiter weg ausgelöst wurden. Das sollte klappen.
„BONG!“ ein drittes Mal an diesem Tag hörte ich eine große Glocke läuten, auch sie konnte es mit der Klangreinheit der Alamos-Glocken nicht aufnehmen, doch es erfüllte seinen Zweck. Panferno hielt sich die Ohren zu und ging in die Knie, innerlich jubelte ich auf… hatte ich doch mit meiner Vermutung richtig gelegen. „What?? Wieso ist dieses Panferno auf einmal anfällig dem Schall gegenüber??“ wollte Kanonji wissen, sein Banette hielt inne und schwebte mehrere Meter über dem Boden… musste jedoch sofort Abigails Xatu ausweichen, welches den Moment der Unachtsamkeit ausnutzen wollte. „Es ist schon immer schallanfällig gewesen, stimmts?“ wollte James wissen, er brachte sein Krawumms in Position. Anscheinend hatte er es begriffen… Pay hatte diesen Explosionsangriff auch dafür benutzt, um uns glauben zu machen, sein Panferno würde diese Schwäche nicht besitzen, doch mir war aufgefallen, dass er nur trickste. Mit Hochgeschwindigkeit eine derartige Attacke durchzuführen, brauchte eine ganze Menge Energie, und diese Energie strapazierte Panfernos gesamten Körper… auch sein Gehirn. Töne konnten also nicht mehr in vollem Ausmaße wahrgenommen werden, das war ein Nebeneffekt von Pays stärkstem Angriff. Ein zweiter Schwachpunkt: Panferno konnte in diesem Zustand keine Befehle hören, es war am ehesten angreifbar, wenn es selbst angriff. „Verdammt, wie haste das erraten?“ Pay konnte es nicht fassen, ich verschränkte die Arme vor der Brust. „Das kannst du mich später fragen… du gerätst momentan ins allgemeine Interesse…“ – „Wa…“ – „Krawumms, Schallwelle!“ rief James, aus den Röhren, die das Normalpokémon auf seinem Rücken trug, strömte enorm viel Luft…
Das nächste, was ich weiß, ist, dass ich auf dem Boden lag und mich langsam aufrappelte. Meine Ohren schmerzten fürchterlich… verdammt, und ich dachte, ich käme mit der Schallwellenattacke von Krawumms zu Recht… so viel hatte mir das ja noch nie ausgemacht… schnell sah ich mich um, Panzerschrank steckte noch immer in seinem Panzer, alle anderen Pokémon außer Krawumms, Kryppuk und Banette waren erwischt worden. Morbitesse… ich war mittlerweile sicher: es gehörte zur Klasse der Psychopokémon. „Oh, Maria scheint mit Krawumms´ Angriff Probleme zu haben! Ist alles klar bei dir?“ – „Ja, danke, es geht…“ ich drückte mir kurz die Hand ans linke Ohr, da schmerzte es besonders. Lag es daran, dass ich bessere Ohren hatte als die meisten Menschen? Ash und die anderen waren unversehrt… naja, ich musste weiterkämpfen. „Panzerschrank, Hydropumpe auf Panferno!“ – „Krawumms, Spukball, auch auf Panferno!“ – „Chelcarain, setzte Knirscher ein, greif Banette an!“ Panferno wurde von mehreren Attacken getroffen, Pay hatte einfach keine Chance… es war falsch von ihm gewesen, seine stärkste Attacke einzusetzen, er war direkt von allen als „zu gefährlich“ eingestuft worden. „Panferno kann nicht mehr weiterkämpfen! Pay hat noch ein Pokémon übrig!“ gab Makoto bekannt, Pay fing an zu lachen. „Ich mag den Typen, der ist gut drauf!“ freute sich Casey, Kuré hatte ihr Baguette allerdings noch nicht vergessen. „Trés amusant, non?“ – „Was ist so lustig? Dein Panferno ist besiegt worden!“ Kanonji begriff nicht, wieso der Rothaarige in der Situation lachen konnte. Ich hingegen hatte eine dunkle Vorahnung. „Nun, ihr wolltet es so. Los, Knakrack!“
Und ich lag richtig. Mist.
Das blaue Drachenpokémon kam aus seinem Ball, besah sich kurz die Umgebung, und fegte los. „What?“ Kanonji brachte gerade sein Banette vor Chelcarain in Sicherheit, da stürmte Pays Drache auf den Geist zu… und, wie ich befürchtet hatte, ganz ohne Befehle von Pay. Das Knarksel war schon gut trainiert gewesen, doch jetzt, da es sich entwickelt hatte, war es nahezu unbesiegbar. „Smells like really bad…“ Kanonji vollführte eine aus mehreren Bewegungen bestehende Pose, welche damit endete, dass sein linker Zeigefinger ausgestreckt auf Knakrack zeigte, und gab Banette offenbar eine Art Spezialbefehl. War das so ähnlich wie das ewige „Geballer“ vom Chief? „SPIRIT!“ Banette zögerte jedenfalls keine Sekunde, es schwebte blitzschnell unter Knakrack hinweg, umkreiste es und setzte Hypnose ein. Diese Geschwindigkeit… das war doch für ein Banette nicht normal… Pay reagierte allerdings nicht… was an seinem Knakrack lag. Es brauchte keine Befehle… die Hypnose ging ins Leere. „Das isd unmöglisch! Är befiehlt kaine Teschniken?“ das Mädchen aus Stratos City konnte sich mit dieser Entwicklung offenbar ebenfalls nicht anfreunden, es sah ganz so aus, als ob erneut alle Trainer gegen Pay stünden. Doch etwas geschah, womit ich so schnell nicht gerechnet hatte, und ich war die einzige, die es mitbekam. Danny schritt zur Tat. Sein Bronzong schwebte in die Luft und begann, merkwürdige Bewegungen vorzuführen, dann drehte es sich, setzte diese Bewegungen fort… war das Regentanz? In alten Zeiten war Bronzong sogar dafür geehrt worden, dass es den Regen brachte…
„Rihornior, Sandgrab.“ Es war klar, dass Saja keine Lust hatte, ihr Pokémon nass werden zu lassen, es würde geschwächt werden. Darum griff sie nun Bronzong an… mir kam das allerdings zugute, die Attacken von Panzerschrank werden durch Regentanz verstärkt. Ich musste sie aufhalten! „Panzerschrank, Hydropumpe!“ – „Chelcarain, Blättersturm!“ Ash hatte abgewartet, bis Panzerschrank und Rihornior beide in seiner Schussbahn standen… zum Ausweichen war es zu spät. Mist nochmal! Im letzten Moment drehte Panzerschrank sich ein wenig zur Seite, sodass die Blätter seinen Panzer trafen. Gut… Rihornior bekam allerdings die volle Breitseite ab. Schnell sah ich mich um, ob noch jemand mein Pokémon angreifen wollte, doch es hatten sich alle anderen schon ein bestimmtes Ziel herausgesucht. Knakrack kämpfte mit hoher Geschwindigkeit gegen das Krawumms von James, es schien nicht leicht zu besiegen zu sein… Siris Blitza versuchte immer wieder, Jugong anzugreifen, welches sich geschickt im Wasser bewegte, und wurde von Kuré gestoppt. Kryppuk schwebte weit über den anderen Pokémon und schien sich sicher zu fühlen, Abigail hatte so ihre Schwierigkeiten mit ihm. Es gab momentan nur 2 Pokémon die so hoch kamen wie Kryppuk, und das waren Banette und Xatu… und beide hatten einen Typnachteil gegenüber dem Partner von Casey. Casey freute sich und feuerte ununterbrochen Finsteraura und Tiefschlag ab, die beiden Gegner kamen kaum zum Zug. Kanonji verlor die Lust daran. „Gut, dann werden wir zuerst Xatu vernichten! Spukball, Banette!“ – „Ha, als ob du mit meinem Xatu mithalten könntest!“ Abigail war wirklich eine Meisterin der Flugpokémon… ihr Xatu flog irre schnell, Banette traf nicht ein einziges Mal. Scheinbar musste Kanonji sich ein anderes Ziel suchen…
„Bronzong, Lichtschild.“ Danny hatte sich wieder auf seine Verteidigungsstrategie besonnen, die Glocke stand wieder vor ihm. Ich sah nach oben… es hatte sich zugezogen, dichte Wolken schwebten über der Arena und es nieselte. „10 der Schwerter… ich habe es gewusst. Rihornior, wir gewinnen beim nächsten Mal.“ Was? Jemand hatte Saja besiegt? Ich sah schnell nach, es konnte eigentlich nur Jugong gewesen sein… ich war damit beschäftigt, Chelcarain kein allzu gutes Ziel zu bieten. Gleichzeitig musste ich irgendwie zurückschlagen… gar nicht so leicht, wenn der Gegner im Vorteil ist. Makoto hob eine seiner Flaggen. „Rihornior wurde besiegt, damit ist Sajas zweites Pokémon kampfunfähig!“, die Trainerin mit den schwarzen Sachen warnte uns. „Hier geht es nicht darum, einen einzigen Gegner nieder zu strecken… von überall kommt das Unheil auf euch zu.“ Ihre dunkle Stimme flößte Pay erneut Unbehagen ein, er war offensichtlich erleichtert, dass dieses unheimliche Mädchen gehen musste. „Einen kräftigen Applaus, sie hat lange durchgehalten!“ rief der Kommentator, Saja zuckte nur die Schultern und verließ die Arena.
Verdammt, sie wäre eine gute Gegnerin gewesen, nachdem alle anderen weg wären… gegen ihre Bodenpokémon hätte ich keine Probleme gehabt. Wahrscheinlich hatte der Regen Rihornior zu stark zugesetzt… Unwillig schüttelte ich den Kopf; es war halt ein Battle Royale, man konnte sich seine Gegner nicht frei aussuchen. Die nächsten Minuten waren erneut hauptsächlich dazu da, dass jeder den gefährlichen Attacken auswich und irgendwie versuchte, selbst Treffer zu landen. Als ich in die Luft blickte, merkte ich, dass Xatu Probleme mit Kryppuk hatte, scheinbar wäre ein wenig Hilfe angebracht. Um Abigail könnte sich Blitza jeden Moment kümmern, aber dieses Kryppuk musste dringend weg… auch wenn mir Casey sehr sympathisch war. „Panzerschrank, es wird Zeit.“ Ich hatte an die Spezialattacke gedacht, die wir damals einstudiert hatten… hoffentlich kannte er sie noch. Ich war ein Kind gewesen, als mir diese Technik eingefallen war… und mir hatte es Spaß gemacht, daran zu tüfteln. Hoffentlich kannte er sie noch…Okay… es ging im Grunde darum, dass Panzerschrank die perfekte Verteidigung mit Angriff kombinierte. Schritt eins: ab in den Panzer. „Schädelwumme vorbereiten!“ und er zog sich tatsächlich zurück, ich war erleichtert. „Und jetzt… Eiswumme!“ das war sie. Meine allererste Spezialattacke. Schritt zwei: Panzerschrank setzte Eisstrahl oder Blizzard auf den Boden ein, während es sich auf den Gegner zubewegte. Der Eisstrahl musste extrem stark sein, da Panzerschrank so groß war. Was nun entstand, war eine Art riesiges Wassereis, an dessen Ende der eisenharte Kopf von Panzerschrank saß. Irgendwie erinnerte mich das an den Schweif dieses prähistorischen Tiers, es hatte einen Panzer besessen und dazu einen Keulenbewehrten Schwanz. Wie war sein Name noch gleich? Ankylo… spielte keine Rolle, Hauptsache, die Technik traf. „Eis-Was??“ murmelte Danny neben mir, er schien mehr interessiert als geschockt zu sein. Verständlich… ihn traf das Ding ja nicht. Noch nicht.
„Kryppuk, weg da!“ – „Morbitesse, halte es fest, bittä.“ Kuré hatte im selben Moment beschlossen, Psychokinese auf das merkwürdige Pokémon einzusetzen, der Geist hing unbeweglich in der Luft… und Panzerschrank traf. Wie konnte eine Psychoattacke gegen Kryppuk eingesetzt werden?? Wahrscheinlich mit einer Technik, die Gesichte ähnelte… „Das…“ rief Pay, unterbrach sich jedoch, als James zum Hyperstrahl ansetzte, und konzentrierte sich auf sein Knakrack. „Zurück, Kryppuk… du warst super.“ Casey lächelte grimmig, ihr Kampfgeist war noch lange nicht geschlagen. „Fallen lassen!“ rief ich Panzerschrank zu, ich merkte, wie sich in seinem Panzer eine große Menge Wasser ansammelte, um das Gewicht zu verlagern. Die Eissäule kippte… und neigte sich in Richtung Bronzong. „Oh.“ Machte Danny, überlegte kurz, er schien eine Idee zu haben. „Banette, Spukball!“ Kanonji griff schon wieder Kuré an, ihr Morbitesse wiegte sich ein wenig hin und her. „Bronzong, zurück!“ – „Was?“ ich konnte es nicht fassen, er ließ meinen Angriff einfach ins Leere laufen. Verdammt. Naja, der Hammer kam ja noch. „Und freilassen!“ rief ich dann, sammelte mich kurz. Das angestaute Wasser in Turtoks Panzer kam unter Hochdruck heraus, und durch die Kälte in der Umgebung gefror es sofort. Das Resultat: Eine Welle aus Eis traf Krawumms, Morbitesse, Banette, Blitza und Dannys nächste Wahl: ein riesiges Stahlos. Knakrack sprang hoch in die Luft, um nicht getroffen zu werden, wo es postwendend von Caseys Zobiris angegriffen wurde und sich wehren musste. Die getroffenen Pokémon schienen eiskalt überrascht zu sein, doch keines war ernsthaft getroffen. Chelcarain hatte sich hinter dem Stahlos versteckt, wie ich wenige Sekunden später sah. So konnte das nicht weitergehen: ein Plan musste her. Meine Eisattacke hatte sie alle zwar geschwächt, doch niemanden besiegt… es knirschte, als Stahlos das Eis um sich herum mit dem Schweif wegfegte, schnell bedeckte ich mein Gesicht mit den Armen, winzige Splitter zischten an mir vorbei. Ash nutzte den Moment meiner Unachtsamkeit, um Panzerschrank anzugreifen, ganz so, wie ich es mir gedacht hatte. „Schädelwumme!“ – „Mist! Du hältst das aus, Chelcarain!“ tatsächlich schadete mein Angriff dem Pflanzenpokémon nicht so wirklich… naja, ich würde es weiter versuchen. Gleichzeitig bekam ich mit, wie ein Donnerblitz von Siri durch Morbitesse abgelenkt wurde und stattdessen Zobiris traf, welches schon stark geschwächt wurde. Banette legte sich mit dem Flugpokémon von Abigail an, James hatte schwer mit Pays Knakrack zu kämpfen. Kanonjis Geister waren Xatu gegenüber im Vorteil, es war zudem schon außer Atem. Wenige Minuten später war es besiegt, Abigail blies die Backen auf. „Ach komm schon… menno! Okay, weiter geht’s! Togekiss!“ also rief auch sie ihr zweites Pokémon. Danach spähte ich wieder zu Knakrack hinüber, es schien einfach nicht müde zu werden, auch wenn die Ausweichmanöver von Krawumms teilweise Meisterklasse waren. So klein James auch schien, er hatte sicherlich mehr auf dem Kasten als viele andere Trainer, die ich bisher gesehen hatte. „Stahlos, Donnerzahn.“ Danny riss mich unsanft aus meinen Gedanken, nun musste ich mich gegen Ash UND den Silberhaarigen verteidigen. Super. „Jugong, Aurorastrahl!“ Karin kam mir zur Hilfe, offenbar dachte sie, dass Ash zu viel mit mir zu tun hatte, und sie deswegen aus dem Hinterhalt angreifen wollte. Der Trainer aus Alabastia durfte sich im Nachhinein bei Siri bedanken, ihr Blitza störte Jugong, bevor es zum Schuss kam. Ich schaffte es, Panzerschrank in Sicherheit zu bringen, dann geschahen 4 Dinge auf einmal.
Knakrack ließ blitzartig von Krawumms ab und raste auf Blitza zu.
Blitza wurde schwer getroffen, woraufhin Jugong nun wieder Freiraum hatte.
Jugong griff Chelcarain an.
Chelcarain war mitten in einem Angriff gegen mich, als der Strahl traf. Es sah ganz so aus, als ob Ash sich ebenfalls einer Mehrheit geschlagen geben musste… was ich schade fand, aber zumindest musste ich ihn dann nicht besiegen. Nun war es aber langsam an der Zeit, selbst zuzuschlagen. „Aquahaubitze!“ ich wusste, dass auch ich nie im Leben gegen mehrere Trainer gleichzeitig gewinnen konnte, die so gut waren, wie die hier Anwesenden. Mein Ziel war Stahlos… ganz egal, wie hart Stahlos´ Verteidigung war, seine spezielle Abwehr war nur minderwertig. „Was ist das? Sehen Sie, verehrte Zuschauer, Chelcarain steht noch!“ das konnte nicht sein! Die Halle wurde Zeuge von Ashs unglaublichem Kampfgeist, der offenbar auch auf seine Pokémon übersprang. Chelcarain erhob sich, als wäre nichts gewesen, sein Trainer feuerte es an. Egal, darum kümmerte ich mich später. Dannys Stahlos ging nach einem Treffer K.O., was ihn nicht zu verwundern schien. Er rief es gelassen zurück und griff nach dem Pokéball von Bronzong.
„Nur noch James, Kuré und Maria kämpfen mit ihren ersten Pokémon!“ Eine beachtliche Leistung, wenn ich das mal so sagen darf!“ –den Kommentar überhörte ich geflissentlich, es war mir klar, dass ich zwar im Vorteil war… doch den Sieg schenkte mir dieser Umstand noch lange nicht. Im Gegenteil, die anderen Trainer würden wahrscheinlich eher die ins Ziel nehmen, die noch beide Partner hatten… meine Vermutung bestätigte sich, als Togekiss und Chelcarain mich zugleich angriffen. Sekunde… Togekiss war Chelcarain gegenüber im Vorteil… wahrscheinlich würde Abigail im letzten Moment… „Danke, Abigail, aber ich brauche keine Hilfe!“ rief Ash, sein Chelcarain griff Togekiss mit Kraxler an, als es tief flog. „Ich hatte nicht vor, dir zu helfen!“ rief sie zurück, Togekiss wich dem Pflanzenpokémon aus, vollführte eine Rolle in der Luft, und griff seinerseits mit Luftschnitt an. Bevor die Attacke jedoch traf, schob sich Bronzong ungewollt dazwischen; wie es aussah, war es von Knakrack 10 Meter weit weg geschleudert worden… genau in den Weg der Flugattacke, die es jedoch mühelos wegsteckte. Als ich nachsah, wieso Knakrack nicht mehr gegen Krawumms kämpfte, bekam ich aus dem Augenwinkel mit, dass Kanonji nun wieder auf Morbitesse zielte, und Krawumms von Knakrack geschlagen worden war. So viel Talent James auch besitzen mochte, gegen Pays rohe Gewalt kam er nicht an…
Und damit reduziert sich die Zahl der Trainer, die immer noch nur ein Pokémon eingesetzt hatten, auf 2. Die beiden Stein- und Bodenexperten waren rausgeflogen… schnell dachte ich nach. Jeder Trainer hier hatte sich auf einen speziellen Typ spezialisiert, ich eigentlich auch, denn ich kämpfte am liebsten mit Wasser. Ich hatte mit Panzerschrank den Vorteil verloren, als Saja rausgeflogen war… Panzerschrank konnte also im besten Fall noch neutral treffen. „Los, Rasierblatt!“ rief Ash, Panzerschrank sollte angegriffen werden. „Panzerschrank…“ ich verstummte. Nach Aquahaubitze konnte sich Panzerschrank für eine gewisse Zeit nicht bewegen… das war dumm von mir gewesen. „Blitza, Donner!“ zwei schnelle Blicke reichten, dann war ich sicher, dass Turtok diese Attacken nicht überstehen konnte. Der Regentanz von Bronzong hing noch immer in der Luft, Donner würde auf jeden Fall treffen. Ich schloss die Augen. Verdammt, es sah so aus, als ob ich Zorro benutzen musste…
„UNGLAUBLICH! Sehen Sie sich dieses Knakrack an!“ rief der Kommentator, ich beschloss, hinzusehen. Mir stockte der Atem. Das Pokémon von Pay sprang genau in den Weg des Donners, absorbierte ihn vollständig, und raste weiter zu Bronzong. Es schien die Glocke nicht zu mögen, weil sie so viel aushielt… aber wieso hatte es Panzerschrank beschützt? Wahrscheinlich hatte Knakrack den Donner gar nicht erst bemerkt, sondern wollte nur, so schnell es eben ging, Bronzong erreichen. Das Rasierblatt traf dennoch, doch die Verteidigung von Panzerschrank hielt es aus. „Letarking, ich glaube, das soll eine Art Kräftemessen werden.“ James war wieder im Spiel, seine zweite Wahl war ein Letarking, welches fast so groß war wie mein Panzerschrank. Wirklich beeindruckend… Letarking hatten alle etwas gemeinsam: sie griffen nicht gern an. Ihre spezielle Fähigkeit war Faulenzen, und darum kam jeder Angriff mit Zeitverzögerung. Daher konnte ich wahrscheinlich eine gute Strategie…
„Letarking, Durchbruch!“ der Affe nahm Tempo auf, bewegte sich schnell auf Knakrack zu, welches beim Geräusch seines nahenden Kontrahenten von Bronzong abließ, und hob die linke Faust. Aus irgendeinem Grund faulenzte dieses Letarking nicht… aber warum? Nun, ich hatte nicht genug Zeit, das herauszufinden, der Kampf ging weiter.
„Subarashiii!“ Banette hatte offenbar endlich mal getroffen, anders konnte ich mir Kanonjis Freude nicht erklären. Ein Blick sagte mir, dass Morbitesse tatsächlich geschlagen war… Kuré musste in ihre Trickkiste greifen, wenn sie den Geisttrainer besiegen wollte. „Zobiris, Dunkelklaue!“ rief Casey, sie schien Kanonji aus dem Turnier befördern zu wollen. Ich ging in mich. Es gab keinen Grund für mich, nicht zu gewinnen. Dieser Sieg sollte mir helfen, Phione an sein Ziel zu bringen… ich durfte einfach nicht verlieren! „Zut alors! Du ´ast misch kalt erwischd! Los, Guardevoir!“ die zweite mögliche Entwicklungsstufe von Kirlia betrat das Feld. „Letarking, Gigastoß.“ – „Knakrack? Hau rein!“ die beiden Angriffstypen in der Mitte des Feldes rangen immer noch miteinander, ich war nun die letzte, die mit der ersten Wahl im Turnier war. Panzerschrank war allerdings schon stark angeschlagen, es war nur eine Frage der Zeit, bis irgendjemand diesen Vorteil ausnutzte. Karin hatte noch schwer mit Blitza zu kämpfen, allerdings kam das Elektropokémon kaum mehr zum Zug… zu heftig waren die Attacken von Letarking und Knakrack, denen immer wieder ausgewichen werden musste. Es wurde Zeit, dass ich mich einmischte. „Panzerschrank, Schädelwumme! Greif Knakrack an!“ rief ich, der Drache war eine harte Nuss… und musste zuerst vom Feld. „Das wird nichts. Chelcarain, Rasierblatt, los!“ – „Blitza, Donner!“ heiß fuhr mir ein Schauer über den Rücken; Blitza hatte sein Ziel scheinbar gewechselt… verdammt. „Der erste Teil dieses Endkampfes scheint vorüber zu sein! Alle Trainer kämpfen nun mit ihrem zweiten Pokémon! Wen wird Maria wählen?“ wollte der Moderator wissen, ich zögerte keine Sekunde. Panzerschrank befand sich nun wieder in seinem Ball; er hatte extrem gute Arbeit geleistet. „Das war super…“ flüsterte ich, dann schlossen sich meine Finger um den zweiten Ball. „Los, Galagladi!“ der Schwertkämpfer kam aus seinem Ball, sah sich kurz um, und schien sich mit den Begebenheiten des Bodens vertraut gemacht zu haben. In meinem Kopf erklang erneut Musik. Ich wusste, der Sieg würde an mich gehen. Frag mich nicht, wieso, liebes Tagebuch, ach, du kannst sowieso nicht fragen… aber aus irgendeinem Grund war ich nach diesem Moment, nach diesem Lied sicher, dass ich gewinnen würde. „Zorro… wir zeigen es ihnen…“ – „Los, Maria!“ feuerte Phione mich an. „Spürst du die Kraft in dir, die dich weitertreibt…“ ich hob den linken Arm, mein Angriff sollte Blitza treffen. Für Panzerschrank! „…durch diese fremde Welt…“ – „Los! Schwerttanz, und spring!“ – „Du musst dein Bestes geben, also sei bereit…“ – „Ein Frontalangriff? Nicht mit mir!“ Siri rief etwas zu Blitza hinüber, um mich herum rieselte Staub von der Decke. Die Attackenintensität nahm immer weiter zu… ich nahm dennoch jedes Detail wahr. Banette stand kurz davor, von Zobiris getroffen zu werden, doch Kanonji bereitete schon eine Gegenattacke vor… Jugong hatte sich immer noch versteckt, der Trainer aus Alabastia wollte ihm in diesem Moment zeigen, wo es langging… Knakrack und Letarking kämpften, als ob es um Leben oder Tod ginge… Abigail lieferte sich einen Wahnsinnskampf mit Guardevoir von Kuré und Bronzong von Danny…
Ich jedoch hatte mein Hauptaugenmerk auf diesen Angriff gelegt. Einen nach dem Anderen würde ich besiegen… „…doch du hast jemand, der zu dir hält!“ – Galagladi bewegte sich rasend schnell, der Schwerttanz war fast abgeschlossen... Die Tiefseeperle erwärmte sich mit einem Mal stark, ich merkte dies jedoch erst später. „Los! Teleport! Li-Ansehen!“ Siris Blitza stand mir genau gegenüber. Die Arena war geradezu perfekt für meine Teleportations-Strategie… mein Pokémon tauchte genau über Blitza wieder auf. Die Blonde riss die Augen auf. „Was…“ – „Wir werden Sieger sein!“ – „Und Psychoklinge!“ was nun folgte, war eine Drehbewegung von Galagladi, Blitza wurde in die Seite getroffen. Ein schwarzer Sichelmond erschien dort, wo Galagladis Arm sich entlang bewegt hatte. Mir fuhr ein Schauer über den Rücken…erneut. Wie kam der dahin?? Es brandete Applaus auf; das Publikum dachte wohl, dass es eine Art Spezialeffekt sei… doch ich wollte dieses Symbol eigentlich nie wieder sehen. Verdammt. „Einen gigantischen Beifall für Siri! Sie hat sich noch länger gehalten als der Chief und Saja!“ rief der Ansager, und Siri verneigte sich höflich. „Ich hoffe, der Kampf macht euch noch so viel Spaß wie mir!“ ihre Stimme hallte klar und deutlich durch das Stadion, dann winkte sie noch einmal fröhlich…und drehte sich um. Ihre blonden Haare glänzten im Licht der einfallenden Sonne, als sie sich ihre Strähne hinter das Ohr schob, dann war auch sie verschwunden.
„Banette lets finish this! Spukball!“ rief Kanonji, offenbar dachte er, mein Galagladi sei nun ein gutes Ziel. Ich reagierte blitzschnell. „Teleport…“ der Geistpokémontrainer stand von mir aus gesehen rechts… „Dui-Ästuar!“ und der Schwertkämpfer verschwand erneut. Plötzlich verschwand ein Teil meiner Kraft, ich ging in die Knie. „Laubklinge.“ Befahl ich, erneut führte Galagladi seine Attacke aus. „Nanidesu ka?? Hoch mit dir!“ schrie mein Gegner, Banette schwebte in die Luft und wich in letzter Sekunde aus. „Teleport! Kien-Himmel!“ keine Pause, Maria… erst gewinnen, dann kannst du dich ausruhen! „Nahkampf.“ Bronzong konnte nicht reagieren. Galagladi war viel zu schnell… doch die Verteidigung war enorm gut, es war nicht besiegt. „Teleport!...Kun-Liebe!“ inzwischen atmete ich schwer, es schien, als entzöge mir die Perle Kraft und gab sie Galagladi… seine Attacken waren viel stärker als sonst… mittlerweile sahen alle Trainer in der Arena, dass mein Schwertkämpfer kaum zu stoppen war, James nahm die Sache selbst in die Hand. „Letarking, Durchbruch. Greif Galagladi an.“ – „Laublinge!“ rief ich, das nächste Ziel war Zobiris. Casey grinste. „Zobiris, greif an! Dunkelklaue!“ scheinbar dachte sie an den Typnachteil… Zorro war vom Typ Kampf, doch auch vom Typ Psycho… Dunkelklaue würde fatale Folgen haben. Egal, mein Pokémon war sehr viel schneller… erneut erschien eine schwarze Sichel, als Galagladi den Gegner besiegte. Ganz egal, wie viel Kraft mir die Perle entzog, ich hatte genug davon… ich musste gewinnen. Wenn es sein musste, würde ich bis zum Äußersten gehen. Irgendwie half mir Musik in Kämpfen immer, einen kühlen Kopf zu behalten…
„Wir gehen durch dick und dünn, wir geben nie auf!“ – „Weiter… Teleport…Sun-Reichtum!“ mit diesem Befehl wich ich Letarking aus, James war endlich mal überrascht. Knakrack hatte sich mittlerweile zu Bronzong umgewandt. „Schlag zu!“ rief ich, Zobiris war gut… aber viel zu langsam für mich. „Was? NEIN!“ die Schwarzhaarige schien sich das etwas leichter vorgestellt zu haben, Zobiris wurde schwer getroffen, doch da es keine Schwächen besaß, überstand es den Angriff… zumindest knapp. „Chelcarain, ab ins Gras!“ – „Bronzong, Eisenabwehr.“ – „Letarking, greif weiter an!“ Ash, Danny und James ließen sich von meinen Attacken scheinbar nicht beeindrucken, ich war ziemlich sicher, dass ich zuerst James angreifen musste… sein Letarking war gefährlich. „Noch einmal Schwerttanz! Weich ihm aus!“ die linke Hand drückte ich auf die Tiefseeperle, es brannte stark… „Verdammt…“ ich biss die Zähne zusammen und sah zu Galagladi. Seine schnellen Bewegungen machten es Letarking unmöglich, einen Treffer zu landen… gleich war es soweit.
„Jugong, Eisstrahl!“ Karin schlug zurück, sie wollte sich offenbar nicht Ash gegenüber geschlagen geben. Das Wasserpokémon fror die halbe Grasfläche ein, doch Chelcarain war weitergehastet. „Okay…Bronzong, Gyroball.“ Nun griff Danny zum ersten Mal mit Bronzong an, das Pokémon war zwar geschwächt, doch auch sehr verteidigungsstark. Durch seine niedrige Initiative wurde Gyroball verstärkt, Guardevoir, welches angegriffen wurde, konnte davon schwer verletzt werden. Kuré reagierte auf ihre Weise. „Mon dieu! Teleportation, los!“ und sie entschied sich dafür, meine Taktik zu imitieren… allerdings konnte sie nicht wirklich gut bestimmen, wo ihr Pokémon landen sollte, so wie ich das geübt hatte. Nun war meine Chance, Letarking ein für alle Mal zu besiegen… auch wenn mir James sympathisch war. Schnell sammelte ich Kraft… „Leg los!“ – „Letarking, spring!“ – „Teleport!“ – „Wir werden stark…“ – „Li-Kann, Zentrum!“ der Befehl sorgte dafür, dass Zorro sich in die Luft teleportierte, der Überraschungseffekt sollte für einen schnellen Sieg sorgen. „Und bleiben Freunde…“ in diesem Moment schien die Zeit kurz stillzustehen. Ich sah James überraschten Gesichtsausdruck, den fehlgeschlagenen Gyroball, Zobiris, welches sich von hinten an Chelcarain heranschlich… doch nichts zählte. „Bis ans Ende dieser Welt!“ – mir wurde noch mehr Energie entzogen, Galagladi schien förmlich aufzuleuchten. Sein Ellbogen fuhr die gefährliche Klingt aus, sie leuchtete schwarz. „Nahkampf!“
endlich ist kapitel 37 fertig... leider etwas kürzer als das vorige, doch ich war mir unsicher, wie ihr diese ewig langen kampfbeschreibungen aufnehmt... darum ... naja, egal, ich hoffe, es hat euch gefallen... und warte auf alle arten von kritik und anregung... mfg
DoD