Depth Pearl-auch Wasser schlägt zurück

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  • Kapitel 37
    Zum Greifen nah (Finalkampf Teil 2)
    23.3.2008


    Und das war erst der Anfang. Der Chief hatte schon gehen müssen, und sein Ausscheiden hatte alle anderen Trainer motiviert, nicht der oder die Nächste sein zu wollen… Ash steckte allerdings schon etwas in der Klemme, sein stärkstes Pokémon war von einer Doppelattacke besiegt worden, deren Finale ein Hornbohrer gewesen war. Soweit, so gut… ich durfte mich nicht erwischen lassen. Primärziele waren für mich Panferno, Rihornior und Banette… Banette aber auch nur, weil ich wusste, dass ein Banette an sich keine gute Verteidigung besaß. Allerdings schwebte es permanent umher, seine nächste Bewegung war nicht leicht vorherzusagen… verdammt, hätte ich Alyssas Rotom nehmen sollen? Nein, dann hätte ich auch eine Schwäche gegenüber dem Kryppuk von Casey gehabt. Ich warf einen kurzen Blick zu dem Verboten-Pokémon: es hatte bisher recht wenig eingesteckt, irgendwie schaffte Casey es immer wieder, aus der Gefahrenzone zu kommen. Viel Zeit zum Nachdenken hatte ich leider in diesem Kampf nicht, immer war Panzerschrank gefährdet… wie zum Beispiel in diesem Moment. Blitza wollte seine ungezügelte Kraft an meinem Wasserpokémon auslassen… „Los, Blitza, Donnerzahn!“ rief Siri, sie schien die Angewohnheit zu haben, sich andauernd eine besonders eigenwillige Strähne ihres Haars hinter ihr linkes Ohr zu schieben, wo sie beharrlich immer wieder hervorkam. Wie immer in diesem Kampf kam diese Attacke nicht wie geplant an; Siri hatte es versäumt, auf die Bodenpokémontrainerin zu achten. Saja befahl einen Angriff auf das nun auf Panzerschrank zustürmende Blitza. „Rihornior, Sandgrab…“ während James ebenfalls die Situation ausnutzte, er schien Kanonji aus dem Rennen schmeißen zu wollen… „Krawumms, setz Spukball ein! Greif Banette an!“ – „Morbitesse, isch wünsche, dass du auch mid Spukball angreifst, s´il vous plaît!“ ich musste gar nicht nachsehen, wer diesen Befehl gab; der Akzent war Beweis genug. Okay, es war Zeit, dass ich mich endlich um dieses Panferno kümmerte. „Panzerschrank, Schädelwumme! Zieh dich in deinen Panzer zurück und greif Bronzong an!“ Danny sah sich interessiert um, sein Blick blieb an meinem Turtok hängen. „Hm? Bronzong, Eisenabwehr.“ Wie ich vermutet hatte, schützte er sich, anstatt zum Gegenangriff überzugehen. Naja, Panzerschrank hatte einen harten Kopf, dennoch würde ich ihn nie aufs Geratewohl ein Stahlpokémon angreifen lassen… hier kam der Befehl mit dem Panzer ins Spiel. Wenn sie Panzerschrank zuerst einigelte und dann Schädelwumme einsetzte, passierte ihm so gut wie überhaupt nichts… Bronzong hingegen würde in Schwingung versetzt werden, da es innen hohl war. Der daraus resultierende Ton würde die empfindlichen Ohren von Panferno quasi angreifen, ich hatte gemerkt, dass Panfernos Ohren extrem gut waren, als ich mich teilweise in eines verwandelt hatte… ich konnte Geräusche hören und den Ursprung ausfindig machen, die noch gut 200 Meter weiter weg ausgelöst wurden. Das sollte klappen.
    „BONG!“ ein drittes Mal an diesem Tag hörte ich eine große Glocke läuten, auch sie konnte es mit der Klangreinheit der Alamos-Glocken nicht aufnehmen, doch es erfüllte seinen Zweck. Panferno hielt sich die Ohren zu und ging in die Knie, innerlich jubelte ich auf… hatte ich doch mit meiner Vermutung richtig gelegen. „What?? Wieso ist dieses Panferno auf einmal anfällig dem Schall gegenüber??“ wollte Kanonji wissen, sein Banette hielt inne und schwebte mehrere Meter über dem Boden… musste jedoch sofort Abigails Xatu ausweichen, welches den Moment der Unachtsamkeit ausnutzen wollte. „Es ist schon immer schallanfällig gewesen, stimmts?“ wollte James wissen, er brachte sein Krawumms in Position. Anscheinend hatte er es begriffen… Pay hatte diesen Explosionsangriff auch dafür benutzt, um uns glauben zu machen, sein Panferno würde diese Schwäche nicht besitzen, doch mir war aufgefallen, dass er nur trickste. Mit Hochgeschwindigkeit eine derartige Attacke durchzuführen, brauchte eine ganze Menge Energie, und diese Energie strapazierte Panfernos gesamten Körper… auch sein Gehirn. Töne konnten also nicht mehr in vollem Ausmaße wahrgenommen werden, das war ein Nebeneffekt von Pays stärkstem Angriff. Ein zweiter Schwachpunkt: Panferno konnte in diesem Zustand keine Befehle hören, es war am ehesten angreifbar, wenn es selbst angriff. „Verdammt, wie haste das erraten?“ Pay konnte es nicht fassen, ich verschränkte die Arme vor der Brust. „Das kannst du mich später fragen… du gerätst momentan ins allgemeine Interesse…“ – „Wa…“ – „Krawumms, Schallwelle!“ rief James, aus den Röhren, die das Normalpokémon auf seinem Rücken trug, strömte enorm viel Luft…
    Das nächste, was ich weiß, ist, dass ich auf dem Boden lag und mich langsam aufrappelte. Meine Ohren schmerzten fürchterlich… verdammt, und ich dachte, ich käme mit der Schallwellenattacke von Krawumms zu Recht… so viel hatte mir das ja noch nie ausgemacht… schnell sah ich mich um, Panzerschrank steckte noch immer in seinem Panzer, alle anderen Pokémon außer Krawumms, Kryppuk und Banette waren erwischt worden. Morbitesse… ich war mittlerweile sicher: es gehörte zur Klasse der Psychopokémon. „Oh, Maria scheint mit Krawumms´ Angriff Probleme zu haben! Ist alles klar bei dir?“ – „Ja, danke, es geht…“ ich drückte mir kurz die Hand ans linke Ohr, da schmerzte es besonders. Lag es daran, dass ich bessere Ohren hatte als die meisten Menschen? Ash und die anderen waren unversehrt… naja, ich musste weiterkämpfen. „Panzerschrank, Hydropumpe auf Panferno!“ – „Krawumms, Spukball, auch auf Panferno!“ – „Chelcarain, setzte Knirscher ein, greif Banette an!“ Panferno wurde von mehreren Attacken getroffen, Pay hatte einfach keine Chance… es war falsch von ihm gewesen, seine stärkste Attacke einzusetzen, er war direkt von allen als „zu gefährlich“ eingestuft worden. „Panferno kann nicht mehr weiterkämpfen! Pay hat noch ein Pokémon übrig!“ gab Makoto bekannt, Pay fing an zu lachen. „Ich mag den Typen, der ist gut drauf!“ freute sich Casey, Kuré hatte ihr Baguette allerdings noch nicht vergessen. „Trés amusant, non?“ – „Was ist so lustig? Dein Panferno ist besiegt worden!“ Kanonji begriff nicht, wieso der Rothaarige in der Situation lachen konnte. Ich hingegen hatte eine dunkle Vorahnung. „Nun, ihr wolltet es so. Los, Knakrack!“
    Und ich lag richtig. Mist.
    Das blaue Drachenpokémon kam aus seinem Ball, besah sich kurz die Umgebung, und fegte los. „What?“ Kanonji brachte gerade sein Banette vor Chelcarain in Sicherheit, da stürmte Pays Drache auf den Geist zu… und, wie ich befürchtet hatte, ganz ohne Befehle von Pay. Das Knarksel war schon gut trainiert gewesen, doch jetzt, da es sich entwickelt hatte, war es nahezu unbesiegbar. „Smells like really bad…“ Kanonji vollführte eine aus mehreren Bewegungen bestehende Pose, welche damit endete, dass sein linker Zeigefinger ausgestreckt auf Knakrack zeigte, und gab Banette offenbar eine Art Spezialbefehl. War das so ähnlich wie das ewige „Geballer“ vom Chief? „SPIRIT!“ Banette zögerte jedenfalls keine Sekunde, es schwebte blitzschnell unter Knakrack hinweg, umkreiste es und setzte Hypnose ein. Diese Geschwindigkeit… das war doch für ein Banette nicht normal… Pay reagierte allerdings nicht… was an seinem Knakrack lag. Es brauchte keine Befehle… die Hypnose ging ins Leere. „Das isd unmöglisch! Är befiehlt kaine Teschniken?“ das Mädchen aus Stratos City konnte sich mit dieser Entwicklung offenbar ebenfalls nicht anfreunden, es sah ganz so aus, als ob erneut alle Trainer gegen Pay stünden. Doch etwas geschah, womit ich so schnell nicht gerechnet hatte, und ich war die einzige, die es mitbekam. Danny schritt zur Tat. Sein Bronzong schwebte in die Luft und begann, merkwürdige Bewegungen vorzuführen, dann drehte es sich, setzte diese Bewegungen fort… war das Regentanz? In alten Zeiten war Bronzong sogar dafür geehrt worden, dass es den Regen brachte…
    „Rihornior, Sandgrab.“ Es war klar, dass Saja keine Lust hatte, ihr Pokémon nass werden zu lassen, es würde geschwächt werden. Darum griff sie nun Bronzong an… mir kam das allerdings zugute, die Attacken von Panzerschrank werden durch Regentanz verstärkt. Ich musste sie aufhalten! „Panzerschrank, Hydropumpe!“ – „Chelcarain, Blättersturm!“ Ash hatte abgewartet, bis Panzerschrank und Rihornior beide in seiner Schussbahn standen… zum Ausweichen war es zu spät. Mist nochmal! Im letzten Moment drehte Panzerschrank sich ein wenig zur Seite, sodass die Blätter seinen Panzer trafen. Gut… Rihornior bekam allerdings die volle Breitseite ab. Schnell sah ich mich um, ob noch jemand mein Pokémon angreifen wollte, doch es hatten sich alle anderen schon ein bestimmtes Ziel herausgesucht. Knakrack kämpfte mit hoher Geschwindigkeit gegen das Krawumms von James, es schien nicht leicht zu besiegen zu sein… Siris Blitza versuchte immer wieder, Jugong anzugreifen, welches sich geschickt im Wasser bewegte, und wurde von Kuré gestoppt. Kryppuk schwebte weit über den anderen Pokémon und schien sich sicher zu fühlen, Abigail hatte so ihre Schwierigkeiten mit ihm. Es gab momentan nur 2 Pokémon die so hoch kamen wie Kryppuk, und das waren Banette und Xatu… und beide hatten einen Typnachteil gegenüber dem Partner von Casey. Casey freute sich und feuerte ununterbrochen Finsteraura und Tiefschlag ab, die beiden Gegner kamen kaum zum Zug. Kanonji verlor die Lust daran. „Gut, dann werden wir zuerst Xatu vernichten! Spukball, Banette!“ – „Ha, als ob du mit meinem Xatu mithalten könntest!“ Abigail war wirklich eine Meisterin der Flugpokémon… ihr Xatu flog irre schnell, Banette traf nicht ein einziges Mal. Scheinbar musste Kanonji sich ein anderes Ziel suchen…
    „Bronzong, Lichtschild.“ Danny hatte sich wieder auf seine Verteidigungsstrategie besonnen, die Glocke stand wieder vor ihm. Ich sah nach oben… es hatte sich zugezogen, dichte Wolken schwebten über der Arena und es nieselte. „10 der Schwerter… ich habe es gewusst. Rihornior, wir gewinnen beim nächsten Mal.“ Was? Jemand hatte Saja besiegt? Ich sah schnell nach, es konnte eigentlich nur Jugong gewesen sein… ich war damit beschäftigt, Chelcarain kein allzu gutes Ziel zu bieten. Gleichzeitig musste ich irgendwie zurückschlagen… gar nicht so leicht, wenn der Gegner im Vorteil ist. Makoto hob eine seiner Flaggen. „Rihornior wurde besiegt, damit ist Sajas zweites Pokémon kampfunfähig!“, die Trainerin mit den schwarzen Sachen warnte uns. „Hier geht es nicht darum, einen einzigen Gegner nieder zu strecken… von überall kommt das Unheil auf euch zu.“ Ihre dunkle Stimme flößte Pay erneut Unbehagen ein, er war offensichtlich erleichtert, dass dieses unheimliche Mädchen gehen musste. „Einen kräftigen Applaus, sie hat lange durchgehalten!“ rief der Kommentator, Saja zuckte nur die Schultern und verließ die Arena.
    Verdammt, sie wäre eine gute Gegnerin gewesen, nachdem alle anderen weg wären… gegen ihre Bodenpokémon hätte ich keine Probleme gehabt. Wahrscheinlich hatte der Regen Rihornior zu stark zugesetzt… Unwillig schüttelte ich den Kopf; es war halt ein Battle Royale, man konnte sich seine Gegner nicht frei aussuchen. Die nächsten Minuten waren erneut hauptsächlich dazu da, dass jeder den gefährlichen Attacken auswich und irgendwie versuchte, selbst Treffer zu landen. Als ich in die Luft blickte, merkte ich, dass Xatu Probleme mit Kryppuk hatte, scheinbar wäre ein wenig Hilfe angebracht. Um Abigail könnte sich Blitza jeden Moment kümmern, aber dieses Kryppuk musste dringend weg… auch wenn mir Casey sehr sympathisch war. „Panzerschrank, es wird Zeit.“ Ich hatte an die Spezialattacke gedacht, die wir damals einstudiert hatten… hoffentlich kannte er sie noch. Ich war ein Kind gewesen, als mir diese Technik eingefallen war… und mir hatte es Spaß gemacht, daran zu tüfteln. Hoffentlich kannte er sie noch…Okay… es ging im Grunde darum, dass Panzerschrank die perfekte Verteidigung mit Angriff kombinierte. Schritt eins: ab in den Panzer. „Schädelwumme vorbereiten!“ und er zog sich tatsächlich zurück, ich war erleichtert. „Und jetzt… Eiswumme!“ das war sie. Meine allererste Spezialattacke. Schritt zwei: Panzerschrank setzte Eisstrahl oder Blizzard auf den Boden ein, während es sich auf den Gegner zubewegte. Der Eisstrahl musste extrem stark sein, da Panzerschrank so groß war. Was nun entstand, war eine Art riesiges Wassereis, an dessen Ende der eisenharte Kopf von Panzerschrank saß. Irgendwie erinnerte mich das an den Schweif dieses prähistorischen Tiers, es hatte einen Panzer besessen und dazu einen Keulenbewehrten Schwanz. Wie war sein Name noch gleich? Ankylo… spielte keine Rolle, Hauptsache, die Technik traf. „Eis-Was??“ murmelte Danny neben mir, er schien mehr interessiert als geschockt zu sein. Verständlich… ihn traf das Ding ja nicht. Noch nicht.
    „Kryppuk, weg da!“ – „Morbitesse, halte es fest, bittä.“ Kuré hatte im selben Moment beschlossen, Psychokinese auf das merkwürdige Pokémon einzusetzen, der Geist hing unbeweglich in der Luft… und Panzerschrank traf. Wie konnte eine Psychoattacke gegen Kryppuk eingesetzt werden?? Wahrscheinlich mit einer Technik, die Gesichte ähnelte… „Das…“ rief Pay, unterbrach sich jedoch, als James zum Hyperstrahl ansetzte, und konzentrierte sich auf sein Knakrack. „Zurück, Kryppuk… du warst super.“ Casey lächelte grimmig, ihr Kampfgeist war noch lange nicht geschlagen. „Fallen lassen!“ rief ich Panzerschrank zu, ich merkte, wie sich in seinem Panzer eine große Menge Wasser ansammelte, um das Gewicht zu verlagern. Die Eissäule kippte… und neigte sich in Richtung Bronzong. „Oh.“ Machte Danny, überlegte kurz, er schien eine Idee zu haben. „Banette, Spukball!“ Kanonji griff schon wieder Kuré an, ihr Morbitesse wiegte sich ein wenig hin und her. „Bronzong, zurück!“ – „Was?“ ich konnte es nicht fassen, er ließ meinen Angriff einfach ins Leere laufen. Verdammt. Naja, der Hammer kam ja noch. „Und freilassen!“ rief ich dann, sammelte mich kurz. Das angestaute Wasser in Turtoks Panzer kam unter Hochdruck heraus, und durch die Kälte in der Umgebung gefror es sofort. Das Resultat: Eine Welle aus Eis traf Krawumms, Morbitesse, Banette, Blitza und Dannys nächste Wahl: ein riesiges Stahlos. Knakrack sprang hoch in die Luft, um nicht getroffen zu werden, wo es postwendend von Caseys Zobiris angegriffen wurde und sich wehren musste. Die getroffenen Pokémon schienen eiskalt überrascht zu sein, doch keines war ernsthaft getroffen. Chelcarain hatte sich hinter dem Stahlos versteckt, wie ich wenige Sekunden später sah. So konnte das nicht weitergehen: ein Plan musste her. Meine Eisattacke hatte sie alle zwar geschwächt, doch niemanden besiegt… es knirschte, als Stahlos das Eis um sich herum mit dem Schweif wegfegte, schnell bedeckte ich mein Gesicht mit den Armen, winzige Splitter zischten an mir vorbei. Ash nutzte den Moment meiner Unachtsamkeit, um Panzerschrank anzugreifen, ganz so, wie ich es mir gedacht hatte. „Schädelwumme!“ – „Mist! Du hältst das aus, Chelcarain!“ tatsächlich schadete mein Angriff dem Pflanzenpokémon nicht so wirklich… naja, ich würde es weiter versuchen. Gleichzeitig bekam ich mit, wie ein Donnerblitz von Siri durch Morbitesse abgelenkt wurde und stattdessen Zobiris traf, welches schon stark geschwächt wurde. Banette legte sich mit dem Flugpokémon von Abigail an, James hatte schwer mit Pays Knakrack zu kämpfen. Kanonjis Geister waren Xatu gegenüber im Vorteil, es war zudem schon außer Atem. Wenige Minuten später war es besiegt, Abigail blies die Backen auf. „Ach komm schon… menno! Okay, weiter geht’s! Togekiss!“ also rief auch sie ihr zweites Pokémon. Danach spähte ich wieder zu Knakrack hinüber, es schien einfach nicht müde zu werden, auch wenn die Ausweichmanöver von Krawumms teilweise Meisterklasse waren. So klein James auch schien, er hatte sicherlich mehr auf dem Kasten als viele andere Trainer, die ich bisher gesehen hatte. „Stahlos, Donnerzahn.“ Danny riss mich unsanft aus meinen Gedanken, nun musste ich mich gegen Ash UND den Silberhaarigen verteidigen. Super. „Jugong, Aurorastrahl!“ Karin kam mir zur Hilfe, offenbar dachte sie, dass Ash zu viel mit mir zu tun hatte, und sie deswegen aus dem Hinterhalt angreifen wollte. Der Trainer aus Alabastia durfte sich im Nachhinein bei Siri bedanken, ihr Blitza störte Jugong, bevor es zum Schuss kam. Ich schaffte es, Panzerschrank in Sicherheit zu bringen, dann geschahen 4 Dinge auf einmal.
    Knakrack ließ blitzartig von Krawumms ab und raste auf Blitza zu.
    Blitza wurde schwer getroffen, woraufhin Jugong nun wieder Freiraum hatte.
    Jugong griff Chelcarain an.
    Chelcarain war mitten in einem Angriff gegen mich, als der Strahl traf. Es sah ganz so aus, als ob Ash sich ebenfalls einer Mehrheit geschlagen geben musste… was ich schade fand, aber zumindest musste ich ihn dann nicht besiegen. Nun war es aber langsam an der Zeit, selbst zuzuschlagen. „Aquahaubitze!“ ich wusste, dass auch ich nie im Leben gegen mehrere Trainer gleichzeitig gewinnen konnte, die so gut waren, wie die hier Anwesenden. Mein Ziel war Stahlos… ganz egal, wie hart Stahlos´ Verteidigung war, seine spezielle Abwehr war nur minderwertig. „Was ist das? Sehen Sie, verehrte Zuschauer, Chelcarain steht noch!“ das konnte nicht sein! Die Halle wurde Zeuge von Ashs unglaublichem Kampfgeist, der offenbar auch auf seine Pokémon übersprang. Chelcarain erhob sich, als wäre nichts gewesen, sein Trainer feuerte es an. Egal, darum kümmerte ich mich später. Dannys Stahlos ging nach einem Treffer K.O., was ihn nicht zu verwundern schien. Er rief es gelassen zurück und griff nach dem Pokéball von Bronzong.
    „Nur noch James, Kuré und Maria kämpfen mit ihren ersten Pokémon!“ Eine beachtliche Leistung, wenn ich das mal so sagen darf!“ –den Kommentar überhörte ich geflissentlich, es war mir klar, dass ich zwar im Vorteil war… doch den Sieg schenkte mir dieser Umstand noch lange nicht. Im Gegenteil, die anderen Trainer würden wahrscheinlich eher die ins Ziel nehmen, die noch beide Partner hatten… meine Vermutung bestätigte sich, als Togekiss und Chelcarain mich zugleich angriffen. Sekunde… Togekiss war Chelcarain gegenüber im Vorteil… wahrscheinlich würde Abigail im letzten Moment… „Danke, Abigail, aber ich brauche keine Hilfe!“ rief Ash, sein Chelcarain griff Togekiss mit Kraxler an, als es tief flog. „Ich hatte nicht vor, dir zu helfen!“ rief sie zurück, Togekiss wich dem Pflanzenpokémon aus, vollführte eine Rolle in der Luft, und griff seinerseits mit Luftschnitt an. Bevor die Attacke jedoch traf, schob sich Bronzong ungewollt dazwischen; wie es aussah, war es von Knakrack 10 Meter weit weg geschleudert worden… genau in den Weg der Flugattacke, die es jedoch mühelos wegsteckte. Als ich nachsah, wieso Knakrack nicht mehr gegen Krawumms kämpfte, bekam ich aus dem Augenwinkel mit, dass Kanonji nun wieder auf Morbitesse zielte, und Krawumms von Knakrack geschlagen worden war. So viel Talent James auch besitzen mochte, gegen Pays rohe Gewalt kam er nicht an…
    Und damit reduziert sich die Zahl der Trainer, die immer noch nur ein Pokémon eingesetzt hatten, auf 2. Die beiden Stein- und Bodenexperten waren rausgeflogen… schnell dachte ich nach. Jeder Trainer hier hatte sich auf einen speziellen Typ spezialisiert, ich eigentlich auch, denn ich kämpfte am liebsten mit Wasser. Ich hatte mit Panzerschrank den Vorteil verloren, als Saja rausgeflogen war… Panzerschrank konnte also im besten Fall noch neutral treffen. „Los, Rasierblatt!“ rief Ash, Panzerschrank sollte angegriffen werden. „Panzerschrank…“ ich verstummte. Nach Aquahaubitze konnte sich Panzerschrank für eine gewisse Zeit nicht bewegen… das war dumm von mir gewesen. „Blitza, Donner!“ zwei schnelle Blicke reichten, dann war ich sicher, dass Turtok diese Attacken nicht überstehen konnte. Der Regentanz von Bronzong hing noch immer in der Luft, Donner würde auf jeden Fall treffen. Ich schloss die Augen. Verdammt, es sah so aus, als ob ich Zorro benutzen musste…
    „UNGLAUBLICH! Sehen Sie sich dieses Knakrack an!“ rief der Kommentator, ich beschloss, hinzusehen. Mir stockte der Atem. Das Pokémon von Pay sprang genau in den Weg des Donners, absorbierte ihn vollständig, und raste weiter zu Bronzong. Es schien die Glocke nicht zu mögen, weil sie so viel aushielt… aber wieso hatte es Panzerschrank beschützt? Wahrscheinlich hatte Knakrack den Donner gar nicht erst bemerkt, sondern wollte nur, so schnell es eben ging, Bronzong erreichen. Das Rasierblatt traf dennoch, doch die Verteidigung von Panzerschrank hielt es aus. „Letarking, ich glaube, das soll eine Art Kräftemessen werden.“ James war wieder im Spiel, seine zweite Wahl war ein Letarking, welches fast so groß war wie mein Panzerschrank. Wirklich beeindruckend… Letarking hatten alle etwas gemeinsam: sie griffen nicht gern an. Ihre spezielle Fähigkeit war Faulenzen, und darum kam jeder Angriff mit Zeitverzögerung. Daher konnte ich wahrscheinlich eine gute Strategie…
    „Letarking, Durchbruch!“ der Affe nahm Tempo auf, bewegte sich schnell auf Knakrack zu, welches beim Geräusch seines nahenden Kontrahenten von Bronzong abließ, und hob die linke Faust. Aus irgendeinem Grund faulenzte dieses Letarking nicht… aber warum? Nun, ich hatte nicht genug Zeit, das herauszufinden, der Kampf ging weiter.
    „Subarashiii!“ Banette hatte offenbar endlich mal getroffen, anders konnte ich mir Kanonjis Freude nicht erklären. Ein Blick sagte mir, dass Morbitesse tatsächlich geschlagen war… Kuré musste in ihre Trickkiste greifen, wenn sie den Geisttrainer besiegen wollte. „Zobiris, Dunkelklaue!“ rief Casey, sie schien Kanonji aus dem Turnier befördern zu wollen. Ich ging in mich. Es gab keinen Grund für mich, nicht zu gewinnen. Dieser Sieg sollte mir helfen, Phione an sein Ziel zu bringen… ich durfte einfach nicht verlieren! „Zut alors! Du ´ast misch kalt erwischd! Los, Guardevoir!“ die zweite mögliche Entwicklungsstufe von Kirlia betrat das Feld. „Letarking, Gigastoß.“ – „Knakrack? Hau rein!“ die beiden Angriffstypen in der Mitte des Feldes rangen immer noch miteinander, ich war nun die letzte, die mit der ersten Wahl im Turnier war. Panzerschrank war allerdings schon stark angeschlagen, es war nur eine Frage der Zeit, bis irgendjemand diesen Vorteil ausnutzte. Karin hatte noch schwer mit Blitza zu kämpfen, allerdings kam das Elektropokémon kaum mehr zum Zug… zu heftig waren die Attacken von Letarking und Knakrack, denen immer wieder ausgewichen werden musste. Es wurde Zeit, dass ich mich einmischte. „Panzerschrank, Schädelwumme! Greif Knakrack an!“ rief ich, der Drache war eine harte Nuss… und musste zuerst vom Feld. „Das wird nichts. Chelcarain, Rasierblatt, los!“ – „Blitza, Donner!“ heiß fuhr mir ein Schauer über den Rücken; Blitza hatte sein Ziel scheinbar gewechselt… verdammt. „Der erste Teil dieses Endkampfes scheint vorüber zu sein! Alle Trainer kämpfen nun mit ihrem zweiten Pokémon! Wen wird Maria wählen?“ wollte der Moderator wissen, ich zögerte keine Sekunde. Panzerschrank befand sich nun wieder in seinem Ball; er hatte extrem gute Arbeit geleistet. „Das war super…“ flüsterte ich, dann schlossen sich meine Finger um den zweiten Ball. „Los, Galagladi!“ der Schwertkämpfer kam aus seinem Ball, sah sich kurz um, und schien sich mit den Begebenheiten des Bodens vertraut gemacht zu haben. In meinem Kopf erklang erneut Musik. Ich wusste, der Sieg würde an mich gehen. Frag mich nicht, wieso, liebes Tagebuch, ach, du kannst sowieso nicht fragen… aber aus irgendeinem Grund war ich nach diesem Moment, nach diesem Lied sicher, dass ich gewinnen würde. „Zorro… wir zeigen es ihnen…“ – „Los, Maria!“ feuerte Phione mich an. „Spürst du die Kraft in dir, die dich weitertreibt…“ ich hob den linken Arm, mein Angriff sollte Blitza treffen. Für Panzerschrank! „…durch diese fremde Welt…“ – „Los! Schwerttanz, und spring!“ – „Du musst dein Bestes geben, also sei bereit…“ – „Ein Frontalangriff? Nicht mit mir!“ Siri rief etwas zu Blitza hinüber, um mich herum rieselte Staub von der Decke. Die Attackenintensität nahm immer weiter zu… ich nahm dennoch jedes Detail wahr. Banette stand kurz davor, von Zobiris getroffen zu werden, doch Kanonji bereitete schon eine Gegenattacke vor… Jugong hatte sich immer noch versteckt, der Trainer aus Alabastia wollte ihm in diesem Moment zeigen, wo es langging… Knakrack und Letarking kämpften, als ob es um Leben oder Tod ginge… Abigail lieferte sich einen Wahnsinnskampf mit Guardevoir von Kuré und Bronzong von Danny…
    Ich jedoch hatte mein Hauptaugenmerk auf diesen Angriff gelegt. Einen nach dem Anderen würde ich besiegen… „…doch du hast jemand, der zu dir hält!“ – Galagladi bewegte sich rasend schnell, der Schwerttanz war fast abgeschlossen... Die Tiefseeperle erwärmte sich mit einem Mal stark, ich merkte dies jedoch erst später. „Los! Teleport! Li-Ansehen!“ Siris Blitza stand mir genau gegenüber. Die Arena war geradezu perfekt für meine Teleportations-Strategie… mein Pokémon tauchte genau über Blitza wieder auf. Die Blonde riss die Augen auf. „Was…“ – „Wir werden Sieger sein!“ – „Und Psychoklinge!“ was nun folgte, war eine Drehbewegung von Galagladi, Blitza wurde in die Seite getroffen. Ein schwarzer Sichelmond erschien dort, wo Galagladis Arm sich entlang bewegt hatte. Mir fuhr ein Schauer über den Rücken…erneut. Wie kam der dahin?? Es brandete Applaus auf; das Publikum dachte wohl, dass es eine Art Spezialeffekt sei… doch ich wollte dieses Symbol eigentlich nie wieder sehen. Verdammt. „Einen gigantischen Beifall für Siri! Sie hat sich noch länger gehalten als der Chief und Saja!“ rief der Ansager, und Siri verneigte sich höflich. „Ich hoffe, der Kampf macht euch noch so viel Spaß wie mir!“ ihre Stimme hallte klar und deutlich durch das Stadion, dann winkte sie noch einmal fröhlich…und drehte sich um. Ihre blonden Haare glänzten im Licht der einfallenden Sonne, als sie sich ihre Strähne hinter das Ohr schob, dann war auch sie verschwunden.
    „Banette lets finish this! Spukball!“ rief Kanonji, offenbar dachte er, mein Galagladi sei nun ein gutes Ziel. Ich reagierte blitzschnell. „Teleport…“ der Geistpokémontrainer stand von mir aus gesehen rechts… „Dui-Ästuar!“ und der Schwertkämpfer verschwand erneut. Plötzlich verschwand ein Teil meiner Kraft, ich ging in die Knie. „Laubklinge.“ Befahl ich, erneut führte Galagladi seine Attacke aus. „Nanidesu ka?? Hoch mit dir!“ schrie mein Gegner, Banette schwebte in die Luft und wich in letzter Sekunde aus. „Teleport! Kien-Himmel!“ keine Pause, Maria… erst gewinnen, dann kannst du dich ausruhen! „Nahkampf.“ Bronzong konnte nicht reagieren. Galagladi war viel zu schnell… doch die Verteidigung war enorm gut, es war nicht besiegt. „Teleport!...Kun-Liebe!“ inzwischen atmete ich schwer, es schien, als entzöge mir die Perle Kraft und gab sie Galagladi… seine Attacken waren viel stärker als sonst… mittlerweile sahen alle Trainer in der Arena, dass mein Schwertkämpfer kaum zu stoppen war, James nahm die Sache selbst in die Hand. „Letarking, Durchbruch. Greif Galagladi an.“ – „Laublinge!“ rief ich, das nächste Ziel war Zobiris. Casey grinste. „Zobiris, greif an! Dunkelklaue!“ scheinbar dachte sie an den Typnachteil… Zorro war vom Typ Kampf, doch auch vom Typ Psycho… Dunkelklaue würde fatale Folgen haben. Egal, mein Pokémon war sehr viel schneller… erneut erschien eine schwarze Sichel, als Galagladi den Gegner besiegte. Ganz egal, wie viel Kraft mir die Perle entzog, ich hatte genug davon… ich musste gewinnen. Wenn es sein musste, würde ich bis zum Äußersten gehen. Irgendwie half mir Musik in Kämpfen immer, einen kühlen Kopf zu behalten…
    „Wir gehen durch dick und dünn, wir geben nie auf!“ – „Weiter… Teleport…Sun-Reichtum!“ mit diesem Befehl wich ich Letarking aus, James war endlich mal überrascht. Knakrack hatte sich mittlerweile zu Bronzong umgewandt. „Schlag zu!“ rief ich, Zobiris war gut… aber viel zu langsam für mich. „Was? NEIN!“ die Schwarzhaarige schien sich das etwas leichter vorgestellt zu haben, Zobiris wurde schwer getroffen, doch da es keine Schwächen besaß, überstand es den Angriff… zumindest knapp. „Chelcarain, ab ins Gras!“ – „Bronzong, Eisenabwehr.“ – „Letarking, greif weiter an!“ Ash, Danny und James ließen sich von meinen Attacken scheinbar nicht beeindrucken, ich war ziemlich sicher, dass ich zuerst James angreifen musste… sein Letarking war gefährlich. „Noch einmal Schwerttanz! Weich ihm aus!“ die linke Hand drückte ich auf die Tiefseeperle, es brannte stark… „Verdammt…“ ich biss die Zähne zusammen und sah zu Galagladi. Seine schnellen Bewegungen machten es Letarking unmöglich, einen Treffer zu landen… gleich war es soweit.
    „Jugong, Eisstrahl!“ Karin schlug zurück, sie wollte sich offenbar nicht Ash gegenüber geschlagen geben. Das Wasserpokémon fror die halbe Grasfläche ein, doch Chelcarain war weitergehastet. „Okay…Bronzong, Gyroball.“ Nun griff Danny zum ersten Mal mit Bronzong an, das Pokémon war zwar geschwächt, doch auch sehr verteidigungsstark. Durch seine niedrige Initiative wurde Gyroball verstärkt, Guardevoir, welches angegriffen wurde, konnte davon schwer verletzt werden. Kuré reagierte auf ihre Weise. „Mon dieu! Teleportation, los!“ und sie entschied sich dafür, meine Taktik zu imitieren… allerdings konnte sie nicht wirklich gut bestimmen, wo ihr Pokémon landen sollte, so wie ich das geübt hatte. Nun war meine Chance, Letarking ein für alle Mal zu besiegen… auch wenn mir James sympathisch war. Schnell sammelte ich Kraft… „Leg los!“ – „Letarking, spring!“ – „Teleport!“ – „Wir werden stark…“ – „Li-Kann, Zentrum!“ der Befehl sorgte dafür, dass Zorro sich in die Luft teleportierte, der Überraschungseffekt sollte für einen schnellen Sieg sorgen. „Und bleiben Freunde…“ in diesem Moment schien die Zeit kurz stillzustehen. Ich sah James überraschten Gesichtsausdruck, den fehlgeschlagenen Gyroball, Zobiris, welches sich von hinten an Chelcarain heranschlich… doch nichts zählte. „Bis ans Ende dieser Welt!“ – mir wurde noch mehr Energie entzogen, Galagladi schien förmlich aufzuleuchten. Sein Ellbogen fuhr die gefährliche Klingt aus, sie leuchtete schwarz. „Nahkampf!“


    endlich ist kapitel 37 fertig... leider etwas kürzer als das vorige, doch ich war mir unsicher, wie ihr diese ewig langen kampfbeschreibungen aufnehmt... darum ... naja, egal, ich hoffe, es hat euch gefallen... und warte auf alle arten von kritik und anregung... mfg
    DoD

  • tagchen! zeit, dir mal wieder ein wenig den kasten zuzuspammen.. äh ich mein natürlich n kommi dazulassen :D
    ich will mich auch nicht mit langen vorreden aufhalten, sondern beginne zunächst bei dem kapi. *der schwarze mond*
    zum symbolismus: die sache kommt mir bekannt vor, und die art wie maria offenbar früher gekämpft hat deckt sich ziemlich damit, du hast es geschafft direkt am anfang des kapitels eine symphonie aus umgebung, gefühl und detaillierten kampfszenen zu basteln, das ist gekonnt! der leser wird hier darauf aufmerksam gemacht, dass dieses bild, der sichelmond, demnächst eine tiefe bedeutung erlangt, und ich bin sehr froh dass es nicht bei den 31 kapiteln bleibt, die du am anfang vorausgesetzt hast :D
    auf das beginnende battle royale hab ich mich ja schon 2 kapitel vorher gefreut, und meine erwartungen waren nicht zu hoch angesetzt! die kampfbeschreibung lässt nix zu wünschen übrig, und in meinem kopf nimmt es sich aus wie ein gut animierter kinofilm
    kleines beispiel


    Zitat

    „Sorry, Maria! Aber ich denke nicht dran, dich gewinnen zu lassen!“ sagte Ash, ich warf ihm einen irritierten Blick zu. „Pikachu, Donnerblitz!“ –„Verdammt, Panzerschrank, zur Seite!“ – „Uhhh, my chanceee! Traunmagil, Spukball!“ schrie Kanonji


    da muss jeder trainer immer GANZ genau aufpassen, wenns drum geht eine attacke durchzubringen, hier direkt noch eins


    Zitat

    „Los, zeig diesem Bronzong, warum du „Feuerfaust“ heißt!“ kreischend ließ der Affe von Krawumms ab und sprang in die entgegengesetzte Richtung. Krawumms sah ihm verdattert nach, nur um sich im Anschluss gegen Ashs Pikachu zu wehren, welchem der Weg zu meinem Turtok von Skorgro verstellt worden war.


    rasant! es macht einfach so viel spaß, es zu lesen :essen:
    und jetzt gucken wir mal ob ich das auf die reihe bekomm.. der chief fliegt am ende von kap 36 raus, in kap. 37 folgen dann saja und siri. alle übrigen trainer kämpfen mit ihrem 2ten pkmn., wobei chelcarain und zobiris schon ziemlich angeschlagen sind- exzellent! 37 ist zwar n tick kürzer als der rest aber die kampfbeschreibungen sind kein LW-faktor, wie du wohl befürchtet hast XDD
    mein alter ego benutzt nun knakrack, ich bin zuversichtlich, dass es noch viel spannender wird! was fehlt, wird editiert, bis bald dann :D
    mfg Pay

    "I said: Ryan, Jedi don´t give up. Then again, I´m thinking oldschool. This is a new generation."

  • hey...danke für den kommentar:D
    naja, es macht unglaublich viel arbeit, jeden charakter einzubringen und keinen zu vergessen... aber das macht mir irre spaß. wenns es dir- und auch den anderen- gefallen hat, bin ich nur umso erleichterter... ich hoffe, man verliert dennoch nicht den überblick^^ jeder der kämpfer hat einen eigenen sprachstil, kampfstil und ist auf seine art doch irgendwie sympathisch... seid nicht allzu enttäuscht, wenn euer lieblingscharakter vorzeitig gehen muss, es kann jederzeit jeden treffen... ich freu mich auf weitere kommentare, nummer 38 ist unterwegs...
    mfg
    DoD

  • o... ich entschuldige mich mal wieder für die verspätung, aber ich hatte viel mit dem umzug und so zu tun... bin nun wieder in deutschland, und... naja, spielt keine rolle, viel spaß mit dem neuen kapitel...


    Kapitel 38


    Mit letzter Kraft (Finalkampf Teil 3)
    23.3.2008


    „Nahkampf!“
    Die schwarze Sichel leuchtete auf, die Arena wurde kurzzeitig von einem unheimlichen, schwarzen Glanz erfüllt, der von Galagladi und mir gleichzeitig auszugehen schien… und Letarking hatte nicht den Hauch einer Chance. Etliche weitere Sicheln folgten, als Galagladi die Attacke weiter ausführte… Nahkampf bestand nicht nur aus einem einfach Schlag, der Angreifer setzte Arme und Beine ein, um dem Gegner möglichst viel Schaden zuzufügen. „Ouh, und der nächste Kandidat muss sich verabschieden! James, dein Kampfstil ist großartig, das steht schon mal fest!“ rief der Kommentator, James verzog jedoch keine Miene, er rief sein Letarking zurück, schob die Hände in die Taschen und ging. Während Applaus aufbrandete, hob er nur die rechte Hand, er schien sich mit derartigem Lob nicht anfreunden zu können. Er war sicher ein Profi, ganz egal, wie jung er aussah… ein äußerst interessanter Charakter. Besonders lange durfte ich ihm lieber nicht nachsehen, der Kampf war momentan wichtiger… doch halt. Simon hatte gesagt, es war geplant gewesen, dass ich das Turnier gewinne… sollte ich lieber verlieren? Aber nein… so bekam ich ja den Schlüssel… verdammt, es war nicht der richtige Zeitpunkt für Zweifel… ich beschloss, mich zuerst auf den Sieg zu konzentrieren, danach könnte ich planen, was als nächstes zu tun war.
    Danny war mit Sicherheit ein gefährlicher Gegner, sein Bronzong hatte bisher kaum einstecken müssen, während es sich mit speziellen Attacken immer weiter verstärkte. Mein Galagladi hatte allerdings ebenfalls keine Energie verbraucht, irgendwie übertrug die Tiefseeperle meine Kraft auf den Schwertkämpfer… ich konnte nur mit Mühe gerade stehen. Ich lobte mich nicht gern selbst, doch… ich war nicht so schwach, wie ich aussah. Ach, was heißt, „wie ich aussah“, ich war halt ein ganz normales Mädchen. Okay, Mädchen sehen nicht aus wie Superheldinnen, doch… vergiss es. Was ich sagen wollte, war, dass in mir mehr steckte, als man zuerst glauben konnte. Zurück zum Kampf! Im Grunde war es gerade so, als würde ich selbst kämpfen… nur dass Galagladi die Bewegungen ausführte. Mir rann eine Schweißperle die Stirn herunter, ungeduldig wischte ich sie weg. Es gab schon schwerere Situationen in meinem Leben, durch die ich hindurch gekommen war, ohne dass ich bleibende Schäden erlitten hatte… das hier war erträglich. „Togekiss, Aurasphäre! Greif Jugong an!“ Abigail hatte sich offenbar dazu entschlossen, den Eis-Anteil des Pokémons auszunutzen, doch Jugong befand sich im Wasser und war nicht allzu leicht angreifbar. Karin konterte umgehend. „Nichts da! Aurorastrahl!“ – „Zobiris, Dunkelklaue!“ mischte sich Casey erneut ein, ihr Grinsen war so breit wie das Nildelta. Sie genoss den Kampf, darum wurde sie immer stärker, je länger er dauerte… ich musste etwas tun. Knakrack agierte immer noch ohne einen Befehl von Pay, es richtete unter unseren Pokémon große Schäden an… zwar gelang es den Angegriffenen oft, den Angriff abzuschwächen oder ihm auszuweichen, doch niemand kam unbeschadet aus den Attacken heraus. Mein Blick scannte die Arena; Kanonji zoffte sich offenbar mit Kuré, seine Geister waren dem Mädchen aus Stratos eigentlich überlegen… doch sie war geschickt im Umgang mit Spukball, darum mussten sich die Pokémon von Kanonji in Acht nehmen, wenn sie näher heranwollten. So… nächstes Ziel: Danny. „Zorro… Teleport, Kien-Nordwest!“ auf diesen Befehl hin nahm Karins Gesicht einen wachsamen Ausdruck an, Danny neben mir entspannte sich etwas. Nordwestlich von mir, soll heißen, links, war der kleine See in der Arena, in welcher Jugong schwamm… wie war es der Aurasphäre entkommen? Wahrscheinlich hatten sich die Attacken in der Luft neutralisiert… egal, Togekiss griff erneut an, Karin riss den Kopf hoch. Mein Teleport allerdings ging keineswegs in ihre Richtung… „Kien“ bedeutete: rechts von mir, und zwar in der Nähe. Ich sah das Ba-Gua auf dem Feld deutlich vor meinem inneren Auge, und war sicher, dass Zorro es ebenfalls konnte. An der befohlenen Stelle stand Dannys Bronzong. Blitzartig verschwand Galagladi, tauchte über dem Stahlpokémon auf… der Silberhaarige zuckte zusammen. „RAAARGH!“ brüllte der blaue Drache, und diesmal war ich diejenige, die sich gelinde überrascht zeigte. Pays Pokémon hatte sich scheinbar im selben Moment denselben Gegner ausgesucht, und versuchte nun, sein „Revier“ zu verteidigen… mit anderen Worten: es griff Galagladi an.
    Verdammt.
    Noch mehr Kraft wurde mir entzogen, als Galagladi sich wehrte und begann, gegen Knakrack zu kämpfen. Keuchend stützte ich mich auf meine Knie, dann sah ich wieder auf. Die beiden Pokémon kämpften verbissen gegeneinander, niemandem gelang es, die Oberhand zu erhalten. Die nächsten Minuten konzentrierte ich mich darauf, nicht zu viel Energie zu verlieren, und befahl dann den nächsten Teleport, diesmal direkt neben das Togekiss von Abigail. „Was??“ rief diese, als mein Schwertkämpfer neben ihrem Pokémon in der Luft auftauchte. „Eisstrahl!“ – „Mist! Ruheort!“ – „Psychoklinge.“ Karin, Abigail und ich befahlen alle gleichzeitig eine Attacke, mein Angriff verfehlte leider, da Togekiss sich extrem schnell zur Erde herabsenkte. Im Flug nahm Galagladi eine Position ein, die den Fallschaden möglichst gering halten sollte, doch die Technik von Karin kam ihm gefährlich nahe. Im nu war Togekiss wieder obenauf, wurde allerdings von Chelcarain getroffen, als es wieder losfliegen wollte. Bronzong stand immer noch in seiner Ecke herum, ich sah davon ab, es anzugreifen, da Knakrack mir eine Spur zu unberechenbar war.
    „Zobiris, greif Banette an!“ – „Ha, das würde dir so passen! Banette, Showtimmee!!“ rief der Trainer, der angegriffen werden sollte, seine Reaktionen kamen wie immer schnell… doch noch immer wunderte ich mich, wieso sein Banette so schnell war… konnte es sein, dass…?
    „Galagladi, Laubklinge auf Banette!“ rief ich, damit es schneller ging, teleportierte es sich gleich noch einmal. Ächzend biss ich die Zähne zusammen. „Zwei sind unfair! Banette, raus da!“ – „Das ist eben Battle Royale!“ verteidigte sich Casey, doch da war Galagladi schon bei Banette angekommen. Nicht schnell genug! Der Geist wurde getroffen, und auf einmal war es mir, als ob sich ein Schleier aus meinem Kopf löste. „Hab ich es doch gewusst! Banette ist gar nicht so schnell… es hypnotisiert alle, damit es schneller wirkt…“ Bingo! Gut, dass ich meinen Verdacht nicht einfach so beiseitegeschoben hatte… es war von Anfang an komisch gewesen, dass Banette aus allen kritischen Situationen herausgekommen war. „Subarashii!“ freute sich Kanonji, ich war verwirrt. „Dein Pokémon ist schwer getroffen worden, und du freust dich?“ wollte ich wissen, und er nickte. „Ja, weißt du… ich bin nicht leicht zu schlagen, doch du bist sogar auf diesem Level des Kampfes die Erste, die meine Strategie durchschaut hat! Leider ist Banette nicht so stark, dass es euch großartige Illusionen vorführen könnte, doch es reicht, um sich selbst immer wieder aus dem Kampfgeschehen zurückzuziehen! Ihr wart alle hypnotisiert, da hast du recht. Ich habe Banette angewiesen, euch so zu manipulieren, dass ihr immer ein paar Momente langsamer reagieren könnt, als ihr es sonst tun würdet. Doch sobald Banette einen einzigen Treffer abbekommt, verfliegt meine Spezialtechnik leider!“ ich war baff. So eine geschickte Illusion so lange aufrecht zu erhalten, erforderte sicher eine Menge Training… keine schlechte Leistung. „Das ist kein ehrenhafter Kampf!“ beschwerte sich Karin; sie schien mehr der Typ für direkte Angriffe zu sein. „Es geht nicht darum, ob es ehrenvoll ist oder nicht, es geht ums Gewinnen, Baka!“ wies der Geistpokémontrainer sie zurecht, doch Kuré hatte ein Haar in der Suppe gefunden. „Isch färschde´e das nischt! Wenn auch Mademoiselle Maria langsamer reagiert als sonst, wie ´at sie disch träffen können?“ auf ihre Frage herrschte eine Weile Schweigen in der Arena, nur Knakrack wütete noch umher, sodass ich und Ash auf unsere Pokémon achten mussten, die angegriffen wurden. „Chelcarain, das steckst du weg! Einigler! Ey, Kanonji, das würde ich aber auch gern wissen, wieso konnte sich Banette da nicht raus schlawinern?“ der Angesprochene schob sich etwas pikiert die Brille höher auf die Nase. „Nun, sie ist schneller. Viel schneller, als Banette reagieren kann, viel schneller, als dass meine Illusion sie aufhalten würde. Ich würde sagen, Maria Jou…“ er wies mit einem Finger auf mich, ich bemühte, mich, nicht allzu geschwächt auszusehen. „… du bist mit Abstand die schnellste Trainerin, du hast die schnellsten Pokémon, die ich je gesehen habe! Und genau darum freue ich mich! Endlich habe ich eine würdige Gegnerin! Banette, ich habe genug geplaudert, jetzt leg los!“ ich senkte den Kopf. Nein, er lag falsch. Es gab nicht „die perfekte Gegnerin“ oder „einen würdigen Feind“… man musste in jeder Situation einfach den Überblick behalten und immer das Beste daraus machen. Eben hatte ich den Umstand ausgenutzt, dass Banette von zwei Seiten angegriffen wurde. „Ich glaube, du übersiehst da was…“ murmelte ich. Kanonji hielt sich eine Hand ans Ohr. „Was?“ – „Hier gibt es keine würdige Gegnerin…“ und dann, etwas lauter, rief ich: „Es gibt acht!“ als hätte ich mit diesen Worten eine Lawine losgetreten, strengten sich alle der noch vorhandenen Trainer noch mehr an als eben schon. Ich griff weiterhin Banette an, es hatte den niedrigsten Verteidigungswert. Casey, Karin und Pay steckten in einer Art Dreierkampf, nur dass Pay keine Befehle dazu gab, sondern nur seinem Knakrack zusah. „Interessant, dass du das erwähnst, aber danke, dass du mich auch an die anderen erinnert hast… es stimmt, niemand hier ist leicht zu besiegen!“ antwortete Kanonji auf meine Worte. Doch an dieser Stelle begann der Kampf, in die harte Phase zu gehen. Danny griff an.
    „Bronzong, Ladestrahl.“ Blitzschnell dachte ich nach, es gab nur 2 Gegner, die er mit dieser Attacke effektiv treffen konnte. Jugong und Togekiss… der knisternde Strahl bahnte sich seinen Weg durch die Luft, er raste auf Abigails zweite Wahl zu. „Ausweichen, dann greif selbst an, mit Aurasphäre!“ – „Das ist doch eine spezielle Kampf-…“ fing er an, ich fiel ihm ins Wort. „Jap.“ – „Also müsste…“ – „Genau.“ Er strich sich schnell übers Kinn und griff dann erneut an. Ich ahnte, was er vorhatte. Den ganzen Kampf über hatte sein Bronzong sich aufgeladen, jede erdenkliche Attacke genutzt, um seine Verteidigung zu stärken. Doch seine Spezialverteidigung hing sozusagen am seidenen Faden, jeden Moment konnte der Lichtschild sich auflösen. Genau dann würde ein Angriff erst möglich sein. Doch es gab nur wenige hier, die ihm dennoch schaden konnten… sein Stil kam mir sehr bekannt vor… alles analysieren, dann mit voller Wucht zuschlagen.
    Genau so machte ich es auch.
    „Galagladi, Teleport! Kien-Himmel-Soziales!“ Galagladi sah mich überrascht an, folgte aber dem Befehl. Im nächsten Moment war es verschwunden. Und tauchte auch nicht mehr auf. Nach wenigen Sekunden wurden verwunderte Rufe aus dem Publikum laut. „Wo ist es?“ – „Häää?“ – „Hat es n Laser ausn Augn geballert?“ sogar die Kommentatoren vergaßen ihre merkwürdigen Wortspiele. „Hast du das gesehen? Galagladi ist einfach verschwunden!“ – „Nein, habe ich nicht, das ist der Sinn von Teleport!“ oder auch nicht. Naja… woher sollten sie auch wissen, dass ich mein kleines Experiment im Inneren von Bronzong durchführen würde. Danny allerdings… vielleicht wusste er mehr, als es den Anschein hatte. Karin hatte eher die Befürchtung, ich könnte Galagladi in ihren See geschickt haben. „Jugong, frier das Wasser ein! Aurorastrahl!“ aus dem See wurde eine Art Spiegel, man konnte kaum durch das dicke Eis hindurchsehen… wie tief war das Becken eigentlich??
    „Nahkampf.“ Befahl ich, und obwohl mich Zorro wohl nur schwerlich hören können konnte, merkte ich, wie Bronzong geschwächt wurde. In seinem Innern war es also nicht geschützt! Gut, dann mal los! Leider klappte das nicht so gut, wie ich mir das vorgestellt hatte, nach ungefähr 15 Schlägen von Zorro, die Bronzong zum Klingen brachten, reagierte Danny. Er schien gewusst zu haben, was ich vorhatte… was auch nicht weiter verwunderlich war. Wenn Galagladi einfach so verschwand, dann entweder ins Gras, ins Wasser oder in ein anderes Versteck… und da er wusste, dass ich ihn für gefährlich befand, musste er nun nur noch Gegenmaßnahmen ergreifen. „Schweb in die Luft!“ die Glocke gehorchte, mein Galagladi hielt sich jedoch irgendwie innen fest. „Chelcarain, Rasierblatt auf Togekiss!“ rief Ash in diesem Moment, doch Togekiss war viel zu schnell, da es eben schon dem Ladestrahl aus gewichen war. Nun befand es sich im Sinkflug, nahm noch einmal an Tempo auf, und entkam um Haaresbreite. Aus den Augenwinkel sah ich etwas blinken, es war Kanonjis Brille… er straffte sich. „Banette, Hypnose!“ befahl er, sein Pokémon raste auf Togekiss zu. „Was zum…“ murmelte Abigail, doch ihr Kampfgeist verließ sie nicht so leicht. „Togekiss, Supersonic!“ schrie sie, Togekiss konzentrierte sich…
    „Jugong, los! LOS!“ brüllte Karin, sie sah ihre Chance kommen. Togekiss war dummerweise viel zu weit in Richtung des Teiches geflogen, nun brach das Wasserpokémon unter der Eisschicht hervor… sein Horn leuchtete blauweiß… ich sah wie gebannt hin, konnte den Kopf nicht abwenden… millionen kleiner Eissplitter stoben in alle Richtungen, die Luft glitzerte…
    „Maria, tu was!“ sagte Phione, ich gehorchte und blickte mich blitzartig um. Was ich sah, ließ meinen Atem stocken. Das konnte nicht sein! „Zorro, raus da! Teleport! Kann- Wasser!“ direkt unter meinem Schwertkämpfer, an der blauen Glocke, hing Knakrack. Wie es dort hingekommen war, wusste ich nicht mehr, doch es sammelte Energie für einen üblen Angriff… sein gesamter Körper hatte sich rot verfärbt. Puh… Glück gehabt. „Danke, Phione… ich weiß auch nicht, was mit mir los war…“ entschuldigte ich mich, Phione lachte. „Jetzt bin ich der Trainer!“ fügte es hinzu, ich musste lächeln. Dann besann ich mich und sah wieder hoch, Bronzong war extrem hart getroffen worden, doch Knakrack hatte nicht in den Hohlraum gezielt, sondern die Schale angegriffen. Das war halt der Nachteil… der Trainer war das „Gehirn“ des Teams, bei Pay und Knakrack fehlte es… doch der Körper, Knakrack, war in dem Fall mindestens doppelt so gut wie gewöhnlich.
    „Ohhh! Jugong erwischt Togekiss! Das ist das AUS für Abigail!“ tatsächlich: der Strahl hatte das Flugpokémon frontal erwischt, Abigail hatte gegen die Übermacht 3 vs 1 keine Chance gehabt… sie tat mir ein wenig Leid, doch sie hatte ihr Bestes gegeben. Und eine super Kämpferin war sie auch… obwohl sie sich teilweise etwas kindisch verhielt. Sie stand mit geballten Fäusten an ihrem Platz, der Schiedsrichter hob die linke Flagge… und verharrte, als Abigail ihre Stimme noch einmal erhob.
    „Nein. Ist es nicht! Togekiss! Schockwelle!!“ ihre Stimme schallte durch den Kampfeslärm, doch mir schien es nicht möglich, dass sich ihr Pokémon davon erholen würde. Abigail belehrte mich eines Besseren… ihr Partner stand auf. „Das kann nicht sein! Es ist ein Flug-Typ, und ich habe es mit einer Eisattacke getroffen!“ wunderte sich Karin, doch scheinbar besaß Abigail einen ähnlichen Kampfgeist wie der Trainer aus Alabastia… sie war nicht kleinzukriegen. Der Schiri senkte seine Flagge wieder und schien erstaunt zu sein… die Kommentaroren allerdings litten ganz offen mit Abigail. „Siehst du das? DAS nenne ich ein starkes Mädchen! Oh Gott, das ist so traurig!“ heulte der eine ins Mikrofon, sein Kollege dachte jedoch nicht an Sentimentalitäten. „An die Organisatoren, kann mir mal jemand bitte ein wenig Kompetenz nach hier oben schicken? Langsam wird das echt anstrengend.“ – „Aber sieh doch mal. Sie gibt nicht auf! Sie will gewinnen! Diese Willensstärke…Ich halts nicht aus!“ – „Entweder…“ was der Kerl sagen wollte, würden wir nie erfahren… Abigail wurde geschlagen. „Rargh!“ ihre letzte Anstrengung war umsonst gewesen: Knakrack hatte Gigastoß auf Togekiss eingesetzt, kaum dass es wieder in der Luft war. Nun sah ich sie doch zusammensinken. „Togekiss…“ murmelte sie, dann sah sie auf. In ihren Augen funkelten Tränen. „Tut mir Leid… ich war nicht gut genug!“ fuhr sie mit erstickter Stimme fort, ihr Pokémon lag vor ihr. Sie rief es zurück und stand auf. „Das war ein echt genialer Kampf!“ sie war wirklich tapfer, obwohl sie mit der Niederlage nur schwerlich zurechtkam bemühte sie sich, den Abschied glanzvoll zu gestalten. „Ich danke euch. Vielleicht sehen wir uns wieder! Ich würde mich freuen!“ damit verneigte sie sich kurz, winkte dem Publikum zu… und das Publikum applaudierte ihr nicht zu knapp, dann rannte sie in den Schatten des Gerüsts und war verschwunden. Etwas neben der Spur schüttelte ich den Kopf, irgendwie hatte ich wirklich das Gefühl, dass ich sie noch wiedersehen würde… doch warum??
    Naja, auf jeden Fall verringerte sich die Zahl derer, die noch kämpften, immer weiter… Kanonji war schwer zu besiegen, auch wenn ich sein Geheimnis herausgefunden hatte. Dann war da Pay mit seinem Knakrack, Casey und Karin befanden sich ebenfalls noch im Kampf. Danny, Kuré und Ash dürften allerdings die härteren Gegner sein, das Bronzong bereitete mir jetzt schon Kopfzerbrechen. Wenn ich es angriff, machte ich automatisch Knakrack auf mich aufmerksam, und die anderen trauten sich offenbar nicht an die Glocke heran… verdammt! „Der Kampf geht weiter, und erneut ist das Level gestiegen! Sehen Sie sich das an, verehrte Damen und Herren! Karin dreht auf!“ als ich dem Blick von Danny folgte, der den Kommentatoren wohl eher weniger zu glauben schien, sah ich, dass Karin eine Art wütende Aura ausstrahlte… ihr Jugong machte sich im Wasser bereit, die Eisstücke, unter denen es schwamm, gerieten in Bewegung. Schnell huschte mein Blick zur Wiese, in welcher immer noch das Chelcarain von Ash steckte, aber Galagladi brauchte sich vor Chelcarain nicht unbedingt in Acht zu nehmen; es kannte keine Attacken, die meinen Schwertkämpfer besiegen würden. „Banette, Irrlicht! Verdampf das Wasser!“ wies Kanonji sein Pokémon an, offenbar wollte er Jugong trockenlegen. „Nicht mit mir! Aurorastrahl!“ rief Karin, und das gesamte Wasserbecken erstarrte erneut zu einem Eisblock, an welchem die blauen Flammen abprallten. Jugong hatte dicke Haut, es würde diese Zeit locker überstehen. Doch gewinnen konnte ich nicht, wenn es da drinsteckte… irgendwie musste ich das Eis loswerden. „What?? Sie friert ihr eigenes Pokémon ein?“ der Geisttrainer schien ziemlich geschockt zu sein, dabei befand er sich doch nicht an Jugongs Stelle… „Das gehört zu meinem Plan! Macht euch da mal keine Gedanken. In weniger als 6 Minuten seid ihr alle die Verlierer! Jugong, mach dich bereit!“ Sekunde. Das klang nach einer Art Countdown… hatte sie ebenfalls eine spezielle Technik, die sie uns nun endlich zeigen wollte? Oder war es schon zu spät? Ich beschloss, es lieber nicht darauf ankommen zu lassen. Dieses Jugong musste weg. „Findest du nicht, dass es äußerst unklug ist, den Plan schon im Voraus zu verraten?“ wollte Danny erstaunt wissen. „Ich meine, wenn du schon ankündigst, dass du eine starke Technik vorbereitest, konzentrieren sich viel eher alle auf dich!“ führte er weiter aus, Karin schüttelte lächelnd den Kopf. „Das macht gar nichts. Niemand kommt durch dieses Eis durch! Ihr könnt es ja gerne versuchen!“ sie war sehr selbstsicher… doch ich hatte bereits eine Idee, wie ich das Eis zertrümmern konnte. „Ach, sei still! Niemand durchbricht Jugongs ultimative Verteidigung!“ rief sie. Hmm… ich hatte schon viele Trainer erlebt, die eine „Undurchdringliche“ Verteidigung aufgebaut hatten, es gab immer einen Weg durch. Die Fakten: Jugong war ein Eis/Wasser- Pokémon, es befand sich in eimem riesigen Eisblock… war also von allen Seiten eingeschlossen. Damit ähnelte ihre Strategie ein wenig der von Danny… auch wenn ich nicht wusste, wie er genau angreifen wollte. Karins Partner allerdings verfügte über ein Spektrum von Eisattacken, die gefährlich werden konnten…
    Halt, Maria. Alles der Reihe nach, sagte ich mir. Schritt eins: Das Eis muss weg. Ich wollte Galagladi einen Befehl geben, doch mein Mund öffnete sich nicht! Egal, wie sehr ich mich anstrengte, es gelang mir nicht, ihn zu öffnen. Was war hier nur los? ‚Ach, sei still! ‘ mir fielen Karins Worte ein, die sie wenige Momente vorher gesagt hatte… das war ein Befehl gewesen, natürlich! Und ich musste gehorchen… Mist, das Gefühl war sehr unschön. Konnte ich Phione irgendwie einen Hinweis geben? Geräusche machen war mir momentan nicht möglich… ich hob den Arm und rüttelte das kleine Wasserpokémon sanft. „Ja?“ es musste mir nur den Gegenbefehl geben! Energisch stupste ich es noch einmal. „Maria, was ist?“ ich zeigte hektisch auf meinen Mund und dann auf das Kampffeld, zum Glück beachtete mich niemand… Galagladi wich einigen Attacken aus, die größtenteils von Kanonji kamen, welcher sich selber stark wehren musste, als Kuré und Knakrack erneut angriffen. Casey hatte mittlerweile begonnen, den Eisblock anzugreifen, ihr Zobiris kratzte allerdings nur an der Oberfläche. „Was ist denn mit dir los? Sag schon!“ ah, endlich. Das ‚Sag schon‘ nahm ich als Befehl, zu sprechen, und öffnete den Mund. „Danke, Phione… es geht.“ – „Bronzong, Lichtkanone.“ Doch meine Befehle, dass Galagladi ausweichen sollte, waren umsonst: Danny griff nicht mich, sondern Zobiris an. Aber warum? Wollte er verhindern, dass Jugong angegriffen werden konnte? Wollte er Zobiris‘ Unachtsamkeit nutzen? Und woher wusste Karin, dass ich jedem Befehl gehorchen musste? Aber nein… sie hatte das sicher nur so gesagt. „Zobiris, weg da, schnell!“ rief Casey, die Gefahr, die von Bronzong ausging und nun in Form einer riesigen leuchtenden Kugel über das Feld zischte, früh genug erkannt.
    Maria, entscheide dich! Bronzong oder Jugong?
    Jugong könnte eine Eisattacke ungeahnten Ausmaßes vorbereiten!
    Bronzong allerdings war auch nicht zu unterschätzen…
    Ich beschloss, da beide keine effektiven Attacken Zorro gegenüber hatten, einfach Knakrack oder Zobiris zuerst auszuschalten. „Zorro… greif Knakrack mit Laubklinge an!“ rief ich, Pay hatte schon wieder was im Mund und sah einfach zu. Sekunde… was aß er denn da? Niemand hatte ihm etwas gebracht oder so… darüber würde ich allerdings lieber gar nicht erst nachdenken. Einen Teleport später befand sich Galagladi direkt hinter Knakrack, und ich mich auf den Knien. Durchhalten…
    „Oh, es sieht so aus, als ob Maria Pay aus dem Rennen schmeißen wollte!“ – „Wie kommst du den darauf?“ – „Ach, ein Frontalangriff sieht für mich immer nach so etwas aus, aber ich kann mich irren!“ – „Genau wie ich, als ich dachte, die Kleine von nebenan würde auf mich stehen!“ – „Das war kein Irrtum, sie stand wirklich auf dir, nachdem sie mit dir fertig war!“ – „Tja, nun weiß ich zumindest, dass man seine Liebeserklärungen niemals bei Regen macht! Bei Regen allerdings scheint Maria auch nicht besonders fit zu sein, sieh mal, sie geht in die Knie!“ der Dialog der beiden Kommentatoren war wie immer relativ sinnfrei, doch der eine der beiden hatte Recht: mir ging es nicht mehr besonders gut. Regentanz hielt immer noch an, das Wasser lief mir über den Rücken und durchnässte meine Kleidung. Ich hatte auch keine Ahnung, wie ich die Perle davon abbringen konnte, mir die Kraft für Galagladis Angriffe zu entziehen… das war schon eine verdammt verzwickte Situation. „Hör auf… hör auf…“ murmelte ich mehrmals, doch die Kette reagierte nicht. Stattdessen konnte ich zusehen, wie mehrere Schläge von Galagladi ihr Ziel trafen, Knakrack fauchte wütend, dann ging es zum Gegenangriff über. Der Schlagabtausch war für andere Menschen sicher nicht mit bloßem Auge zu verfolgen, mir allerdings bereitete das keine Probleme. Fast jeder Schlag wurde vom jeweiligen Gegner geblockt, allerdings konnte Knakrack nicht verhindern, langsam aber sicher an Boden zu verlieren. Galagladi kämpfte, wie immer, mit Beinen und Armen, während Knakracks größte Stärke normalerweise sein Maul war, welches sogar Stahl zerbeißen konnte. Doch mein Pokémon verstand es, immer außer Reichweite der gefährlichen Zähne zu bleiben, indem es die Klingen an seinen Ellbogen geschickt benutzte. Um mich herum kämpfte Ash gegen Casey und Kanonji, Danny musste sich gegen Kuré beweisen.
    „Guardevoir, ´Üpnosä!“ worauf der Trainer aus Bad Lavastadt umdrehte. „Wasn das? Üpnose?“ – „Du ´ast keine Ahnung von Accents, odär?“ – „Dein armes Pokémon, muss ja n echtes Problem sein, immer…“ – „´Alt den Mund, du!“ rastete das Mädchen aus, sie richtete ihre kleine Mütze, verschränkte dann, schon etwas sauer, die Arme vor der Brust und sah abrupt in die andere Richtung. Pay zuckte die Schultern und wandte sich wieder seinem Knakrack zu. „Wenn das so weitergeht, verliere ich, oder?“ fragte er mich dann. „Sieht ganz so aus…“ meinte ich, worauf er ein nachdenkliches Gesicht machte. „Dann werde ich wohl eingreifen müssen. Knakrack, Zeit für Level 2! Drachenklaue!“ der Drache sprang mehrere Meter zurück, stolperte dabei kurz über Chelcarain, brüllte es an, und hob dann seine Klauen. Beide begannen, rot zu leuchten. Hektisch dachte ich nach. Level 2? Wieso erteilte Pay nun doch Befehle? Ich hatte gedacht, sein Knakrack bräuchte die nicht… „Teleport! Yin!“ schrie ich, als Knakrack auf meinen Schwertkämpfer zuraste… es war mindestens doppelt so schnell wie vorher. Verdammt! Wie hatten sie das gemacht? „Eisenabwehr.“ Sagte Danny seelenruhig, sein Bronzong stellte sich Knakrack in den Weg. „Was machst du…“ sagte ich überrascht, der Silberhaarige lächelte mich an. „Ich habe eine Schwäche für schöne Mädchen. Außerdem… muss ich los.“ – „Was meinst du, dein Bronzong ist in Sachen Abwehr ein Profi…“ war das ein Abschied? Und ein Kompliment… naja, ich würde das später kommentieren. Wieso benahm sich Danny, als ob er schon besiegt wäre? Mein Kopf ruckte zum Kampffeld zurück, ich konnte nicht fassen, was ich sah.
    *BONG*
    Beide Klauen von Knakrack trafen Bronzong frontal, genau da, wo die Panzerung am stärksten war. Das Stahlpokémon fiel auf den Boden und verharrte. „Bronzong, zurück. Maria?“ mit offenem Mund sah ich ihn erneut an. „Viel Erfolg. Ich hoffe, du bringst es noch weit… ich erkenne ein großes Potenzial in dir. Aber hast du nicht bemerkt, wie diese Aura um Pay entstanden ist? „Level 2“ bedeutet für die beiden ganz offensichtlich eine Zunahme des Tempos und der Kraft… und nun entschuldige mich bitte.“ Er winkte mir zu, ich war zu geschockt, um zu reagieren. Knakrack hatte Bronzong mit einem einzigen Schlag besiegt… nach all den Verteidigung stärkenden Attacken? Schnell schüttelte ich den Kopf, besann mich, schloss meinen Mund und antwortete. „Danke für den Tipp… aber…“ ein kurzer Blick auf das Kampffeld reichte, ich sah wieder Danny in die Augen. „Ja… ja, bis dann…“ murmelte ich, der Silberhaarige strich sich übers Gesicht und machte kehrt, ich sah, dass eine Gruppe von 12 anderen Trainern auf ihn wartete. „Verabschieden Sie sich von Danny, dem Trainer mit Stil! Er hat Marias Galagladi gerettet und ist dafür selbst zum Ziel geworden! Applaus für so viel…“ – „Tja, ein Nomen für das Verhalten eines Gentlemans. Schwer zu finden, was?“ – „Mein Lexikon sagt,…“ – „Spielt ja auch keine Rolle. Danny hat uns alle mit einer merkwürdigen Strategie begeistert, doch nun heißt es ‚Auf Wiedersehen‘!“ ein weiteres Mal brandete Applaus auf, Bronzongs Trainer hatte sein Pokémon schon längst zurückgerufen, als er sich noch einmal umdrehte und mir winkte. Zaghaft hob ich die Hand und erwiderte die Geste, seine Freunde redeten auf ihn ein. Sie schienen sehr konzentriert zu sein bei dem, was sie taten… aus irgendeinem Grund hatte ich Lust, herauszufinden, was. Naja… auch das musste warten. Es wurden immer weniger Teilnehmer… und mit jedem, der sich verabschieden musste, wurde der Rest der Trainer aufmerksamer. ‚Konzentrier dich, Maria!‘ sagte mir eine innere Stimme, und ich riss mich zusammen. Knakrack lauerte nur auf eine zweite Chance… aber wie sollte ich mit diesem Tempo mithalten? Seit Pay dem Pokémon Befehle gab, schien es wirklich viel besser geworden zu sein… Danny hatte diese Technik binnen weniger Sekunden richtig analysiert. Ich hingegen war zu geschockt gewesen… dieser verdammte Kraftverlust! Seit ich diesen schwarzen Mond vorhin gesehen hatte, war ich nicht mehr die Alte. Ein paar Mal atmete ich tief ein- und aus, dann dachte ich weiter nach. Denk nach! Die Perle sorgt dafür, dass Zorro keine Kraft verliert, wenn er Techniken einsetzt. Die dafür nötige Kraft wird mir entzogen. Hinzu kam, dass mein Pokémon auch irgendwie sehr viel schneller werden muss, wenn ich mit Knakrack mithalten will… ob ich meine spezielle Eigenschaft dazu benutzen sollte? Bisher hatte ich sie allerdings nur durch extremen Stress aktivieren können… oder, wenn ich mich schwach fühlte. Das war es! Ich würde so lange meine Energie für Galagladi hergeben, bis ich meine ‚Eigenart‘ benutzen konnte, und dann… und dann…
    Mist. Wenn sich meine Fähigkeit aktivierte, konnte ich nur noch rein instinktiv handeln… und keine Befehle mehr geben. „Knakrack, los, Gigastoß!“ – „Weich mit Teleport aus, immer wieder!“ rief ich, Galagladi tat sein bestes… klar, es ermüdete ja nicht selbst. Ich hingegen verlor immer wieder mehr Kraft, während ich die Augen schloss und in mich hineinhorchte. Es war Zeit, dass ich auch eine Stufe stärker wurde. Eine Idee, wie ich das anstellen wollte, hatte ich auch schon. Nur sehr wenige Zeitabschnitte später setzte mir der Energieverlust schon arg zu. „Wo bist du?“ flüsterte ich in Gedanken, ich versuchte, die Ursache zu finden… Alles um mich herum blendete ich aus. Phiones besorgte Fragen, die Schwäche, die Kommentatoren… auf die Weise hatte ich schon viele Stunden verbracht, Meditation nannten das einige. Mir half es immer, einen klaren Kopf zu bekommen, um noch besser denken zu können. Ich nannte es mentale Verstärkung.
    Als ich einige Momente so verbracht hatte, und immer wieder durch Kraftverluste abgelenkt wurde, spürte ich so etwas wie ein blaues Flimmern… Liebes Tagebuch, ich weiß, es klingt komisch, wenn ich sage, ich spüre eine Farbe, doch irgendwie hatte ich wirklich diesen Eindruck. Schnell konzentrierte ich mich stärker auf dieses Flimmern, es war, als würde ich in einem Ozean auf eine bestimmte Stelle zu schwimmen… ich merkte, wie ich die Brauen senkte, so sehr konzentrierte ich mich. Dann ging auf einmal alles sehr schnell, das Flimmern wurde stärker, es flutete meinen Verstand, und erschrocken riss ich die Augen auf.
    Und blinzelte verwirrt.
    Alles um mich herum nahm ich anders wahr als sonst, als hätten sich meine Reflexe um ein Vielfaches verstärkt… auf dem einen Auge, dem linken, sah ich in eher dunklen Schattierungen, auf dem Rechten allerdings herrschten die helleren Schattierungen vor… ich ahnte, was passiert war. Innerlich jubelte ich auf: meine Spezialfähigkeit hatte sich aktiviert, ohne, dass ich das Bewusstsein verloren hatte. War die Perle dafür verantwortlich? Oder war es so schnell gegangen, weil ich schon so geschwächt war? A propos geschwächt… ich konnte wieder mühelos stehen, die Muskeln in meinen Beinen schienen sich erholt zu haben. Gut… mein Plan konnte beginnen.
    „Sehen Sie mal, Maria steht wieder! Was ist passiert?“ – „Sie hat sich erholt, du Irrtum der Evolution, was denn sonst?“ – „Naja, vielleicht…“ was der Kommentator weiterhin sagen wollte, hörte ich nicht mehr, Ash und Kuré befanden sich in einem kleinen Gemenge miteinander, während Pay, Kanonji und Galagladi sich ebenfalls behaupten mussten. Was planten aber Casey und Karin? Egal, Knakrack war mein Primärziel. Ich warf Makoto einen Blick zu. „Ähm…“ machte ich, worauf der Schiedsrichter mich ebenfalls ansah, allerdings ein wenig irritiert. „Ja? Was ist?“ – „Wenn ich gleich irgendwie umkippe oder so, brechen Sie bitte nicht meinen Kampf ab, es hat nichts zu bedeuten.“ – „Was? Wie meinst du das? Was… was ist mit deinen Augen los?“ kurz besann er sich. „Dann sieh bitte zu, dass es nicht passiert. Die Turnierregeln legen eine ärztliche Versorgung im Notfall fest, ich weiß nicht, wie genau du das meinst… ich werde aber, wenn Grund besteht, einen Arzt holen müssen.“ – „Nein, keine Sorge… das gehört dazu.“ Antwortete ich, versuchte, ihn davon zu überzeugen… ich hatte keine Ahnung, wie lange ich in diesem Zustand das Bewusstsein behalten konnte. Danach wandte ich mich wieder Zorro zu. „Alles klar… wird Zeit, dass auch wir hochschalten. Galagladi, Laubklinge!“ rief ich, versuchte, mittels der Kette möglichst viel Kraft auf Galagladi zu übertragen. Zu meiner Überraschung klappte auch dies, ich nahm mir vor, so weit wie möglich auszuloten, wie ich die Kette beherrschen konnte. Mein Schwertkämpfer spürte den Kraftschub, seine Augen wanderten in meine Richtung, um ihn zu beruhigen, lächelte ich. Entschlossen richtete sich sein Blick erneut auf den blauen Drachen von Pay.
    „Chelcarain, wir lassen uns nicht abhängen!“ Ash hatte offenbar keine Lust, von unseren Kraftschüben beeindruckt zu werden, sein Pflanzenpokémon senkte den Kopf und nahm nun, nachdem es Guardevoir entkommen war, Jugong ins Visier. Danny war draußen, es gab niemanden mehr, der Ash diesmal aufhalten würde. Der Trainer aus Alabastia ballte die rechte Hand zu Faust, nahm die Linke hoch, drehte seine Cap nach hinten, und wies dann auf Karins Pokémon. „Los, Chelcarain, Tackle auf Jugong!“ Tackle an sich ist keine besonders starke Attacke, aber ich ahnte, dass Ash Tackle nur dazu nutzte, um mit Schwung auf Jugong zuzukommen. Im letzten Moment würde er eine viel stärkere Technik einsetzen, um sozusagen doppelte Stärke zu erreichen… er ging also nun auch aufs Ganze. Der Boden vibrierte, enorm starke Energien wurden freigesetzt… ich spürte, dass ein Großteil davon die meine war. „Unmöglisch! Wie können die drei so späd noch so stark werdän?“ wollte Kuré wissen, doch die anderen verbleibenden Trainer waren nun von Ashs Kampfgeist angesteckt worden. „Das macht einen Kampf doch erst aus! Man gibt einfach alles, um seine eigenen Grenzen zu erkennen! Banette, los…“ schrie Kanonji, sein Pokémon flog hoch in die Luft und konzentrierte sich. „Kan´ onball!“ – „Chelcarain, jetzt! Rasierblatt!“ – „Mann, macht das Spaß! Los, Zobiris, grab dich in den Boden!“ in diesem Moment geschah irgendwas mit mir, ich konnte die Energie sehen, die sich in der Arena befand… sie sah aus, wie Licht, welches sich um einen Körper herumbewegt… rote, aggressive Energie tobte um Knakrack herum, die Strudel schlugen weit um sich. Pflanzliches, grünes Licht waberte um Ashs Chelcarain herum, es näherte sich Jugong immer noch mit hohem Tempo, dabei schoss es unaufhörlich Blätter ab… mein Galagladi befand sich in einem Sturm von blau-schwarzer Energie, seine Laubklinge hatte Knakrack stark geschwächt, und nun kämpften die beiden erneut miteinander. Verwundert rieb ich mir über die Augen, dann schlug mich Phione auf den Kopf. „Au!“ – „Ich hab dich bestimmt hundertmal gefragt, was los ist! Was hast du gemacht? Galagladi ist viel stärker, und ich seh so komisches Licht überall!“ interessant, Phione hatte diese Fähigkeit nun auch? Sein Gewicht verlagerte sich ein wenig, als es über meinen Kopf krabbelte um in mein Gesicht zu sehen. Ich sah auf. „Es ist alles in Ordnung, Phione! Ich habe nur versucht, mit Knakracks Stärke mitzuhalten…“ – „Deine Augen!“ ich seufzte… war aber auch gerührt, dass sich Phione so um mich sorgte. „Mach dir keine Sorgen! Ich schaffe das.“ Versprach ich, mein kleiner Freund schwieg eine Weile, und nickte dann. „Okay!“
    „Knakrack, Gigastoß!“ der Rothaarige schien genug zu haben, sein Pokémon sprang mehrere Meter in die Luft… ich glaube, sogar ein klein bisschen höher, als ich es konnte… aber das spielte momentan keine Rolle. Sein gesamter Körper zog diese rote Energie an, es fiel mir schwer, Knakrack klar zu erkennen. Die Lichter sammelten sich an seinen Klauen… schlagartig ging mir auf, dass jeder diese Fähigkeit hatte: Energie sammelte sich immer, und zwar bevorzugt an Stellen, die sie anzogen. Vorhin, als Knakrack Drachenklaue eingesetzt hatte, konnte jeder die Energie sehen… bei mir hatte sich das aber irgendwie verstärkt. Aus dem Grund konnte ich Energie nun besser wahrnehmen als andere… frag mich aber nicht, wieso! Ich war selbst noch dabei, das auszutesten, was die Tiefseeperle alles in mir veränderte. „Halte dagegen! Zorro, Psychoklinge!“ rief ich, ich war sicher, dass meine Kraft ausreichen würde, um Galagladi so weit zu stärken, den Angriff zu überstehen. „RACK!“ brüllte der Drache, dann krachte er mit ungeheurer Wucht auf Galagladi. Ein schwarzer Schleier löste sich aus meiner Brust, zischte zu Galagladi hinüber… der Schwertkämpfer riss beide Arme hoch. 2 schwarze Sicheln stoppten Knakrack, doch durch den Angriff entstand ein ungefähr einen Meter tiefer Krater um mein Pokémon herum. „NEIN! Zobiris!“ schrie Casey, ihr kleiner Geist schleppte sich mit letzter Kraft aus dem Krater. Ich schätzte, dass auch sie bald gehen musste… wer Schaufler einsetzt, musste darauf achten, dass sich die Beschaffenheit des Bodens ändern konnte. In diesem Fall hatte die rohe Gewalt von Knakrack und Pay dafür gesorgt, dass Zobiris, trotz seiner Schwächenlosigkeit, ordentlich geschädigt wurde.
    „Zobiris, zurück…“ sagte Casey, ich sah sie an. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen. „Ich bin hier, um zu kämpfen, um zu gewinnen… aber ich kämpfe nicht weiter, wenn es offensichtlich ist, dass mein Zobiris nicht mehr kann. So war ich nie, so werde ich nie sein. Aber ich danke euch allen ebenfalls für den Kampf… und bin sicher, dass wir uns wiedersehen. Viel Erfolg… aber vergesst den Spaß dabei nicht!“ rief sie uns zu, wischte sich schnell über die Augen, und steckte den Pokéball weg, in welchem sich Zobiris nun befand. Fröhlich winkte sie zum Abschied, dann verließ sie den Kampfplatz. Nachdem ich ihr zurückgewunken hatte… ja, richtig gelesen, liebes Tagebuch. Ich bin mittlerweile nicht mehr ganz so schüchtern wie noch vor einer Woche, und wenn mir jemand winkt, und die Person mir sympathisch ist, winke ich eben zurück. Doch aus den Augenwinkeln sah ich immer noch die farbigen Lichter, welche mir anzeigten, dass der Kampf noch nicht vorüber war. „Noch eine Minute!“ rief Karin, Ash hatte das Eis nicht zerstören können… Zeit für den Endspurt.


    soo... ich freue mich, wie immer, auf verbesserungsvorschläge und dergleichen :D
    mfg
    DoD

  • So... endlich habe ich es geschafft. Der Umzugsstress ist im Großen und Ganzen überwunden, seelische Schäden habe ich fast auch keine mehr, und ich konnte weiterschreiben. Viel Spaß!


    Kapitel 39


    Der Ruf der See (Finalkampf Teil 4)
    23.3.2008


    Zeit für den Endspurt. Wie genau diese spezielle Attacke von Karin aussah, wollte ich lieber nicht am eigenen Leib erfahren, darum war es nun extrem wichtig, sie zu stoppen… ich hielt inne. Karin und Jugong schimmerten blau weiß, es sah zwar schön aus, doch ich wusste mittlerweile, dass diese Lichter, die ich sehen konnte, Energieströme waren. Wenn die beiden so leuchteten, konnte das erst recht nichts Gutes bedeuten… zumindest nicht für die Kampfteilnehmer.
    „Zorro… Teleport Yin-Feuer, dann Nahkampf auf das Eis!“ rief ich, erneut löste sich ein schwarzer Schleier aus meiner Brust. Doch es erfolgte kein Kraftverlust, meiner speziellen Fähigkeit sei Dank. Der Schwertkämpfer fuhr die beiden Klingen an seinen Ellbogen aus, sie leuchteten schwarz. Es war offensichtlich: der Schleier war ebenfalls Energie gewesen, und zwar meine. Sie sorgte dafür, dass Galagladi unendliche Reserven hatte… ich konnte gar nicht verlieren. Solange ich…
    „Ha, versuch es nur weiter!“ forderte mich Karin auf, sie hatte die Hände siegessicher in die Hüften gestemmt. „Wir sind noch nicht fertig!“ Mist, ich durfte Pay nicht vergessen. „Drachenklaue!“ – „Subarashi! Erneut tun sich Chancen für den unglaublichen Kanonji auf! Banette, Feuer!“ das Geistpokémon hatte sich ein wenig zurückgezogen, um sich zu regenerieren… und es benutzte erneut den Kan´onball, offensichtlich eine verstärkte Variante des Spukballs. Kanonji steckte wirklich voller Überraschungen… „Hä?“ – „Nicht so schnell! Chelcarain, Blättersturm!“ – „WHAT?“- rief der Geistpokémontrainer, ich legte den Kopf schief. Blättersturm war eine risikoreiche Attacke, sie senkte den Spezialangriffswert des Angreifers drastisch… Ash musste sich sicher sein, Banette zu treffen. Doch wie konnte er das? Banette war auch ohne seinen kleinen Hypnosetrick äußerst flink… also musste Ash etwas wissen, was mir bisher verborgen geblieben war. Was konnte das sein? Es gab, wie immer, mehrere Faktoren, die den Kampf beeinflussen konnten. Die Arena… der Gegner… das eigene Pokémon. Und Chelcarain konnte sicher nicht mithalten… Sekunde! Dies war ein Battle Royale, das heißt, ich muss auch darauf achten, was die anderen… meine Augen huschten zu Kuré.
    Bingo. Guardevoir schwebte still vor seiner Trainerin, seine Augen waren geschlossen… und Banette rührte sich nicht mehr. Das war mit Sicherheit ihr Werk! „Angriff!“ befahl Ash, sein Pflanzenpokémon feuerte eine gigantische Salve Blätter ab, welche mit einem tornadoartigen Windstoß zusammen auf den Geist zuflog. „Kan´onball!“ schrie sein Trainer, Banette riss noch ein letztes Mal den Mund auf… eine mittelschwere Explosion folgte. Schnell riss ich den Kopf herum, schützte mich mit den Armen, spähte gleichzeitig zu Galagladi herüber. „Spring!“ schrie ich, der Schwertkämpfer brachte sich in Sicherheit. Den Bruchteil einer Sekunde später krachte Knakrack auf das Eis, welches schon stark zersplittert war. Pay hatte meine Unachtsamkeit nutzen wollen, doch ich war wiedermal schneller gewesen… dafür befand sich Jugong jetzt in Trefferweite. Guardevoir auch… es konzentrierte sich zu sehr auf andere Dinge… wieso griff Pay denn Kurés Pokémon nicht an? Schämte er sich am Ende doch?? Das konnte ich eigentlich nicht glauben… naja, egal, ich würde zuerst Jugongs Spezialtechnik stoppen.
    „Null! Jugong, los jetzt!“ Verdammt, ich war zu langsam! Karin war in gleißendes Licht getaucht, ich kniff meine Augen halb zusammen, so hell war das… es leuchtete blau und weiß um sie herum, und um ihr Pokémon genauso… „Gefrorene Welten! Greif Knakrack an!“ brüllte sie, Jugong machte das Maul auf. Das weiße Gleißen sammelte sich davor… dafür ließ der Glanz um Karin und Jugong selbst nach. Es war, als würde sich die gesamte Energie in Jugongs Attacke bündeln… das konnte richtig übel werden. Knakrack hatte eine Eis-Doppelschwäche… es war unmöglich, dass es diese Technik aushielt. Bestimmt konnten auch die anderen diese Lichtkugel sehen, doch auch nur, weil es so dermaßen viel Energie war… „Knakrack, Gigastoß!“ das war typisch Pay. Er ließ Knakrack nicht ausweichen, er ging zum Gegenangriff über. Der Drache sprang… rote Energie traf auf weißblaue… und wurde letztendlich von ihr verschluckt. Das ganze Stadion wurde mehrere Grade kälter, ich atmete aus… eine kleine weiße Wolke bildete sich vor meinem Mund. Einen Moment später stand ein riesiger Kegel aus Eis auf dem Feld, Knakrack steckte mittendrin. Die Schwarzhaarige strich sich über die Stirn. „Die Energie meines besten Angriffs ist mit hunderten von Blizzards vergleichbar. Ruf dein Knakrack zurück, es hat verloren!“ rief sie dem Trainer aus Bad Lavastadt zu. Dieser kratzte sich kurz über den rechten Arm, dann sah er irritiert zu Karin rüber. „Eis ist die Schwäche von Drachen!“ gab er dann bekannt. Sie lachte kurz. „Ja, das weiß ich!“ – „Also, wäre es da als Drachentrainer nicht logisch, seine Pokémon dagegen zu trainieren und abzuhärten?“ fragte er weiter. Der Blick seiner Gegnerin flackerte. „Ja, und?“ meinte sie nur, worauf Pay kurz lächelte. „Ich war ewige Zeiten in Blizzach deswegen! Mehrere hundert Blizzards, sagst du? Das ist…“ einige kleine Risse bildeten sich im Eis. Niemand außer mir sah es, und mir schwante böses. „…absolut NICHTS…“ Eisbröckchen klirrten auf den nunmehr stillen Arenaboden… der Kampf war in ungläubigen Staunen versunken. „.. gegen das, was WIR aushalten! Hyperstrahl!“ in diesem Moment bekam ich Angst. Zum ersten Mal seit Monaten, seit Jahren… Angst davor, was wäre, wenn ich nicht gewinnen würde. Angst davor, was geschehen konnte, wenn ich Phione nicht mehr helfen konnte. Es durfte nicht an diesem Knakrack scheitern! Das Eis explodierte, Splitter flogen in alle Richtungen. Karin sah ungläubig und geschockt zum blauen Drachen, welcher den Hyperstrahl abfeuerte. „Das ist nicht möglich…“ flüsterte sie, Jugong wartete auf Anweisungen…
    Auf einmal brach der Drache zusammen. Die freigesetzte Energie löste sich im Nichts auf, und das Leuchten um ihn herum schwand. Was war jetzt los?! „Ah… ich bin kein Drachentrainer.“ Sagte Pay und fuhr sich über die Haare. „Das heißt, ich habe keinen Grund, mich gegen Eis abzuhärten… das regelt mein Feuer. Tut mir Leid, wenn ich euch enttäuschen muss!“ lachte er dann und rief sein Pokémon zurück. Gleichzeitig zückte Kanonji seinen Pokéball, Banette war geschlagen. Die Explosion hatte Chelcarain nur geringfügig erreicht, doch der Blättersturm war mit voller Wucht auf den Geist eingeprasselt. Ich erholte mich nur schwerlich von dem Schock, ich hatte wirklich geglaubt, dass dieses Pokémon unbesiegbar sei.
    „Na, dann viel Spaß noch, man sieht sich!“ sagte Pay, schob sich ein Croissant in den Mund, und spazierte seelenruhig aus der Arena. „Unmöglisch! Das war meins!“ protestierte Kuré, danach hatten auch die Kommentatoren wieder Gesprächsstoff. „Oh, Pay und Kanonji müssen gehen! Der Trainer aus Bad Lavastadt ist wirklich unglaublich, nicht wahr?“ – „In der Tat! So eine heftige Attacke bringt leider jeden zu Fall, aber er hat es weit gebracht! Applaus für Kanonji und Pay, zwei der besten Trainer dieses Jahres!“ der Rothaarige hob den linken Arm und winkte kurz, Kanonji verschränkte die Arme vor der Brust und lachte laut. „Bohahahaha! Großartiger Kampf, ganz großartig! Banette hätte natürlich gewonnen, aber gegen zwei auf einmal wird das nichts! Ich rieche…“ er schnupperte kurz in der Luft herum. „Ich rieche wahrlich großes Talent! Macht weiter so, irgendwann sieht man sich wieder! SPIRITS ARE ALWAYS WITH…“ er kam nicht dazu, den Satz zu beenden, während seiner kleinen Rede waren zwei Seile von der Decke gekommen, die neben ihm hängen blieben. Er hatte sich daran festgehalten und sie zogen ihn viel zu schnell herauf… ein merkwürdiger Abgang. „Bohahaha…“ man hörte ihn noch lachen, ich jedoch sah etwas überrascht hinterher. Woher hatte derjenige mit den Seilen gewusst, wo er sich hatte hinstellen müssen? Naja… wahrscheinlich spielte das keine Rolle. Ein Wassertropfen rann meinen Rücken herunter, ich merkte, dass der Regentanz aufgehört hatte. Kurz schüttelte ich den Kopf, damit ich zumindest ein wenig trockenere Haare bekam. Naja… machte ja nichts.
    Es waren immer noch 3 Trainer übrig, die ich besiegen musste. Karin mit Jugong, Kuré mit Guardevoir, Ash mit Chelcarain… erleichtert atmete ich aus. Keiner der drei hatte Attacken parat, die gegen Galagladi effektiv wirkten… mit Ausnahme vielleicht von Guardevoir. Damit stand mein nächstes Ziel fest. „Zorro… greif Guardevoir an. Laubklinge!“ ich hoffte, dass ich meine Fähigkeit lange genug aufrechterhalten konnte, damit ich noch gewann… ich hatte das noch nie mit vollem Bewusstsein erlebt. „Mon Dieu! Irgendwas muss isch tun! Guardevoir, Teleport! In die Mitte!“ rief sie, offenbar versuchte sie, meine Technik nachzumachen… doch der Nachteil war, dass man bei ihr immer direkt wusste, wo es hingehen sollte. Ich hingegen hatte immer den Vorteil der Überraschung. Erneut ging in meinem Kopf die Musik an…
    „Teleport! Yin… und Yang.“ der ultimative Befehl gegen andere Teleport-Nutzer… man folgte ihm einfach. Yin bedeutete für Galagladi Norden, und Yang Süden… das bedeutete, er konnte sich überall hin teleportieren, wo er wollte, solange es direkt hinter dem Gegner war. „Oh, schau mal, sie setzen beide Teleport ein!“ – „Ja, das sehe ich. Dazu brauch ich dich nicht.“ – „Achso, ich dachte, ich bring mal ein wenig Stimmung hier rein…“ – „Was für eine Stimmung?“ – „Na, gute natürlich!“ – „Dazu ist der Clown da neben dir, oder nicht?“ – „Nö, den hab ich auf der Straße gefunden, darf ich ihn behalten?“ – „Von mir aus. Aber füttere ihn diesmal richtig, der letzte ist eingegangen!“ – „Auch eingehen wird Chelcarain, wenn es sich nicht gegen Jugongs Eisattacken wehren kann! Ein äußerst interessanter Kampf entwickelt sich hier, sehen Sie, verehrtes Publikum, es sieht aus, als ob Ash Karin besiegen will!“ – „Und Maria kämpft gegen Kuré, das Feld hat sich geleert… nun kann man sich seine Gegner halt aussuchen!“ kommentierten die beiden Ansager en Kampf, ich konzentrierte mich aber lieber auf meine Gegnerin.
    „Psyschoki…“ irritiert verstummte sie. „Verdammt, dein Galagladi ist auch vom Typ Psyscho, nischt wahr?“ wollte sie wissen. „Genau…“ sagte ich, sie legte die Stirn in Falten. „Okay… Spukball!“ – „Laubklinge!“ der schwarze Ball traf genau auf die schwarze Sichel, beide Attacken löschten sich gegenseitig aus. Es sah ganz so aus, als müsste ich einen Zahn zulegen… „Zorro, Schwerttanz!“ die geschmeidigen Bewegungen, die es ausführte, sollten seinen Körper stärken und seinen Angriffswert anheben… danach würde ich mit Kurés Spukbällen keine Probleme mehr haben. „´Ypnosä!“ rief sie, ich reagierte sofort. „Spring zu Seite! Hör nicht auf zu tanzen!“, Galagladi war zum Glück schnell genug. „Zut! Gedankängut!“ befahl sie, ich allerdings hatte keine Lust darauf, von verstärkten Attacken getroffen zu werden. Mittlerweile kämpften auch Ash und Karin auf einem höheren Level, die Spezialattacke von Jugong war scheinbar nur einmal im Kampf nutzbar… seit sie die Technik eben eingesetzt hatte, versuchte sie es nicht nochmal. Vielleicht hatte sie auch Angst davor, dass Galagladi das Eis zerbrechen könnte… aber das wusste ich nicht. Jeder der anwesenden Trainer hatte eine bestimmte Eigenschaft gehabt… bei Pay war es monströse Stärke gewesen… nun waren jedoch alle bis auf 4 Prinzipien besiegt worden. Kuré verkörperte Anpassungsfähigkeit, sie wusste in jeder Situation, wie sie den Schaden möglichst gering halten konnte und stellte sich mit rekordverdächtigem Tempo auf neue Gegner ein. Ash hingegen baute auf seine Willenskraft, ganz egal, wie schlecht es aussah, er glaubte an den Sieg, und diese mentale Sicherheit stärkte sogar seine Pokémon. Und Karin war, so sehr sie uns auch alle glauben machen wollte, wie stark sie war, äußerst vorsichtig. Ihre Pokémon waren perfekt aufeinander abgestimmt, und ihre besten Attacken bedurften einer Vorbereitungszeit, damit auch nichts schief ging. Naja… und diese drei musste ich nun besiegen.
    „Los, Rasierblatt!“ befahl Ash, seine Attacke richtete sich gegen Jugong. „Eisstrahl! Wehr dich!“ rief Karin, ihr Eis würde die Blätter einfrieren… Ash konnte sich halt nicht darauf verlassen, gegen jedes Pokémon zu gewinnen, nur weil es eine Schwäche ihm gegenüber hatte. „Zorro, wir greifen auch an… Teleport, danach Laubklinge!“ – „Teläport! Los, mon Pokémon!“ schrie Kuré, doch sie war langsamer, so viel langsamer, als ich es war. Guardevoir steckte mehrere direkte Treffer ein, bevor es sich auf die andere Seite der Arena teleportieren konnte. „Das wars gleich…“ murmelte ich, dann wurde mir irgendwie schwummrig... ich drückte vor Schmerz die Augen zusammen, als ich urplötzlich extreme Schmerzen hinter den Lidern spürte. Ächzend brach ich zusammen, Galagladi zuckte zusammen. Die Lichter, die die Pokémon umgaben, erloschen, und mein Körper verlor fast seine gesamte Kraft. Ich war offenbar an mein Limit gestoßen.
    „Hey, alles klar bei dir?“ wollte der Schiedsrichter wissen, während ich auf den Knien saß und nickte. Zitternd strich ich mir eine Strähne aus der Stirn, der Schmerz ließ nach… gut soweit. Es sah so aus, als müsste Galagladi von nun an seine eigene Kraft nutzen, die Tiefseeperle hörte auf, zu leuchten. „Ja, danke… es… es geht schon…“ brachte ich hervor, richtete mich halb auf, und hob meine Cap auf. Phione saß mit aufgerissenen Augen neben mir, es war bei meinem Sturz abgesprungen… zum Glück war ihm nichts passiert. Mein Blick wanderte zum Schiri, er runzelte die Stirn, unterbrach den Kampf jedoch nicht. Müde strich ich mir über die Augen, ich spürte instinktiv, dass sie wieder meerblau waren. „Was ist mit ihr…“ überrascht machte ich mir klar, dass mich alle verbliebenen Kämpfer anstarrten, ich setzte ein gequältes Lächeln auf. „Äh… mir geht’s gut…“ Karin hatte eben geflüstert, Kuré zuckte mit den Schultern. „Bist du sischär? Isch meine, wenn du krang bist odär so ätwas, dann können wier unmöglisch…“ – „Nein, ich danke dir… aber ich bin fit!“ versicherte ich ihr. Natürlich log ich, doch ich tat es für Phione… ich musste gewinnen.
    „Wenn du es sagst… Jugong, es wird Zeit, dass wir dieses Chelcarain aus dem Weg räumen!“ rief Karin, Ash legte den Zeigefinger und Daumen der rechten Hand an seine Cap. „Chelcarain, versteck dich wieder im hohen Gras!“ – „Das macht nichts.“ – „Ach, und wieso nicht?“ – „Na, weil ich einfach alles einfriere! Aurorastrahl!“ – „Mist!“ hier allerdings bemerkte ich, dass alle 3 Trainer davon ausgingen, wir würden in einer Art speziellen Paarung kämpfen: Ash gegen Karin, ich gegen Kuré. Doch damit konnte ich mich nicht anfreunden, vor allem nicht, wenn Jugong so wunderschön seine Deckung vernachlässigte wie in DIESEM Moment. Ich blickte blitzschnell zu Kuré hinüber, es sah ihr nicht ähnlich, dass sie mir eine derartig lange Pause ließ, auch dann nicht, wenn ich soeben kurz einen Zusammenbruch hatte. Nein, sie tat das mit Absicht, vielleicht wollte sie sogar, dass ich Jugong angriff. In dem Fall würde sie mir zuvorkommen, eventuell sogar mein Galagladi abfangen… und mich besiegen. Ein Spukball konnte reichen. Dieser Gedanke wiederum veranlasste mich, mehrere Schritte auszudenken, mit denen ich alle möglichen Angriffe ihrerseits abwehren konnte oder auch musste. Mein erster Schritt würde sein, Zorro direkt auf Jugong loszuschicken. Wenn sie sah, dass ich keinen Teleport nutzte, konnte sie sich sicher sein, dass ich ihr eine Falle stellen würde… also musste ich kurz vor Jugong zwei schnelle Teleports hintereinander befehlen. Ich hoffte nur, dass Galagladi so schnell sein würde, jetzt, wo ich ihm keine Energie mehr senden konnte. Gut, dann mal los.
    „Tut mir Leid, Karin… aber dies ist immer noch ein Battle Royale! Zorro, Nahkampf!“ rief ich, aus dem Augenwinkel sah ich, wie sich Guardevoir in Bewegung setzte. „Jugong, ziel auf Galagladi, schnell!“ rief Karin hektisch, Ash sah die Lücke. „Chelcarain, Tackle!“ oh, er benutzte erneut seine Schub-Taktik. Naja… „Jetzt Teleport…Kun-Erde!“ – „Oh? Guardevoir, Teläport, los!“ rief Kuré, doch sie war in die Falle getappt. „Teleport, Kann-Karriere! Los, Laubklinge!“ meine Stimme schallte durch das Stadion, Galagladi tauchte direkt neben dem eben wegteleportierten Psychopokémon auf. „Mince alors! Weg da!“ die Trainerin aus Einall war nicht schnell genug, selbst ohne meine Kraft hatte Galagladi ein enormes Tempo drauf. Seine Laubklinge traf erneut. Gleichzeitig zischte der Aurorastrahl knapp an Zorro vorbei und traf Guardevoir genau in die Körpermitte, es ging natürlich K.O…. und damit war Kuré draußen. „Mon dieu… das ´ätte isch nischt gedacht. Nun, isch muss schon sagän, dieser Kampf war einer där besden, die isch je ´attä! Wehe, ihr werdet nischt noch stärker, isch würde misch äuserst gärn noch einmal miet eusch messen.“ Verkündete sie, knickste einmal kurz und ging als vorletzte Trainerin ihren Weg.
    Den Worten der Kommentatoren lauschte ich nicht mehr, in meinen Ohren rauschte das Blut. Natürlich hörte man das nur so intensiv, weil eine Menge Adrenalin ausgeschüttet wurde, und ich… ach, egal, ich musste immer noch zwei der übrigen Trainer besiegen. Ashs Angriff von eben war ins Leere gelaufen, ich sah es wie in Zeitlupe, während das Publikum noch Kuré applaudierte… Es ging immer schneller… nicht mehr viele konnten einzelne Attacken stören. ‚Reiß dich zusammen, Maria! Du hast schon ganz andere Turniere gewonnen! ‘ sagte mir meine innere Stimme, und ich musste ihr Recht geben. Wieso machte mich das so fertig? Diese Trainer waren halt eine Nummer besser als die anderen. Karins Blick wanderte zwischen Galagladi und Chelcarain hin und her, ich ließ ebenfalls niemanden aus den Augen. Beide konnten zwischen mir und dem Sieg stehen. Ash hatte allerdings keine Wahl; er musste Jugong angreifen, weil Chelcarain keine effektiven Attacken kannte, die es gegen Zorro einsetzen konnte. Jugong hatte seine Eis-Wasser-Kombination, davon war ebenfalls nichts gegen Galagladi gut… ich konnte mir also aussuchen, wen ich angriff. Gut… zuerst wäre Chelcarain dran, es war eh schon ein wenig geschwächt. Meine Teleport-Strategie musste ich ein wenig einschränken, da Galagladi nun aus seinen eigenen Reserven kämpfte.
    „Jugong, frier den gesamten Teich nochmal ein! Vorbereitung!“ rief Karin, ihr Pokémon setzte erneut Eisstrahl gegen das künstliche Becken ein. Mit einem Knirschen schlossen sich die Schollen über ihm, eine weiße Fläche blieb zurück. Nicht schon wieder. „Ihr habt 6 Minuten.“ Grinste sie dann, ich schüttelte den Kopf. Dann würde ich eben Chelcarain zuerst… „Nichts da! Chelcarain, Kraxler-Attacke!“ der Schwarzhaarige wollte sich nicht dem Eis geschlagen geben, er befahl einen Frontalangriff. Allerdings hatte ich schon bemerkt, dass diese Schicht Eis, die Jugong erschaffen konnte, außergewöhnlich hart war...also dürfte es schwer werden, sie zu zerstören… beim letzten Mal hatte es nur Knakrack geschafft.
    Doch was ich nun sah, ließ Zweifel an meinen Kenntnissen aufkommen. Leuchtende Krallen wuchsen aus Chelcarains Pfoten, es rannte genau auf den Eisblock zu. Die Klauen durchbrachen das Eis, jedoch nicht so tief, dass man an Jugong herankommen könnte… doch Ash hatte bewirkt, dass im Eisblock eine tiefe Kerbe entstanden war… damit war ich an der Reihe. Chelcarain war weniger gefährlich als Jugong, darum würde ich das Wasserpokémon zuerst angreifen. „Los, Nahkampf…greif das Eis an!“ auf meinen Befehl hin rannte mein Schwertkämpfer ebenfalls zum Eissee, griff mit Händen, Ellbogen und Beinen an. Große Splitter lösten sich und flogen in alle Richtungen… Karin schlug die Hände vor den Mund. „Oh, dabei waren wir noch nicht bereit!“ – „Chelcarain, los, Rasierblatt!“ meine Augen sind schärfer als die von so vielen anderen Menschen, darum sah ich, wie sich Karins Mundwinkel unmerklich hoben. Wieso lächelte sie? War ihre Technik doch schon bereit? Wenn ja, konnte sie in diesem Moment beide Pokémon auf einmal besiegen. „Zorro, Teleport! Kan-Wasser!“ schrie ich, genau im richtigen Augenblick. Jugongs Kopf durchbrach die Eisschicht, das Horn half ihm dabei. „Gefrorene Welten!“
    Nach Karins Ruf war das Stadion ein zweites Mal erfüllt von Eis, eine zweite Eissäule entstand. Explosionsartig breitete sich eine eiskalte Wolke aus, mein Galagladi befand sich zum Glück hinter der ersten Eissäule, sodass es nicht getroffen wurde. Also gut… Ash war damit ebenfalls besiegt. Aber nun war Jugong ohne Schutz… ein weiteres Mal.
    „Ich kann kaum mehr hinsehen! Dieser Kampf ist so spannend! So spannend wie…“ – „Wie die Streckbank unten im Keller. Also beruhig dich.“ – „Ash muss gehen! Er ist einer der Favoriten… sagtest du Streckbank?“ – „Zurück, Chelcarain. Du hast alles gegeben.“ Sagte Ash, er drehte seine Cap wieder richtig herum. „Die anderen, die vor mir gehen mussten, haben Recht. Das hat richtig Spaß gemacht! Macht weiter so.“ fuhr er fort, sein Pikachu nickte bekräftigend, danach drehte er sich um und ging. Sein Lächeln hatte er nicht verloren, ich interpretierte seine gute Laune so: er kümmerte sich nicht groß darum, ob er verloren hatte, solange der Kampf ihm gefallen hatte. Schnell fuhr ich mir mit der Hand über das Gesicht, dann wandte ich mich dem Kampf zu. Jugong und Karin konnten Galagladi nicht sehen, ich konnte dies mit einem Schlag beenden. Es war Zeit, Phione zum Wasser zu bringen.
    „Teleport… Yin… Nahkampf.“
    Was in den nächsten Sekunden geschah, weiß ich nicht mehr, liebes Tagebuch. Irgendwie war alles in meinem Kopf ein bunter Brei, in dem zusammenhangslose Erinnerungsfetzen übereinander trieben. Aber ich kam wieder zu mir, nachdem die Kommentatoren irgendwas mit „Fantastisch“ und „Ergreifend“ von sich gegeben hatten, der Schiedsrichter hob beide Flaggen. Mein ganzer Körper fühlte sich taub an, mit Mühe konzentrierte ich mich. Und plötzlich war es ohrenbetäubend laut. Karin rief ihr Jugong zurück… Galagladi griff es mit Nahkampf an, wegen des Eisanteils hatte es keine Chance… oder war das davor gewesen? Bestimmt. An Karins Worte kann ich mich ebenfalls nicht mehr erinnern, es war, als ob ich durch eine Schicht Watte gelebt hatte… zumindest für diese paar Minuten.
    Es war… Applaus? Ich hatte also wirklich gewonnen… der Kampf hatte mich wirklich mitgenommen, wie kaum ein anderer zuvor. Nie hatte so viel auf dem Spiel gestanden… ich hatte zum ersten Mal nicht nur für mich gekämpft, sondern auch für Phione… Phione, welches jetzt auf meinem Kopf herumhüpfte und jubelte.
    „Du hast es geschafft! Jaaa! Maria ist die Beste!“ – „Danke…“ flüsterte ich, dann wandte auch ich mich um. Die Letzte der 13. Kurz blickte ich zurück, legte die Hände im Schoß zusammen und verbeugte mich. Naja… gehörte zum guten Ton… oder nicht? Als ich die Arena verließ, und wieder in den nicht begrenzten Bereich der Halle kam, warteten schon Ash, Lucia und Rocko auf mich. Rocko nahm meine Hände. „Nicht nur pure Eleganz und scharfsinniger Geist bewohnen deinen göttinnenhaften Körper, nein, auch eine nie dagewesene…ARGH!“ – „Maria, das war spitze! Du hast es wirklich geschafft!“ jubelte Lucia, nachdem der Züchter mal wieder auf dem Boden lag. Ich wurde rot und sah zur Seite. „Ja, das war einfach nur genial!. Außerdem musste ich dich ja gewinnen lassen, oder?“ grinste Ash, meine Haut wurde mehrere Nuancen dunkler, wie ich peinlicherweise gestehen muss… aber ich war halt noch ab und zu ein wenig schüchtern, wenn man mich über Gebühr lobte, was jetzt der Fall war, wie ich fand. Ich meine, ich habe halt mein Bestes gegeben… das war alles. Dann stutzte ich. Seit wann war Rocko so poetisch?? Mit dieser Frage im Kopf und einem leisen Lächeln wurde es schwarz um mich herum. Das war der Rest meiner Energie gewesen.
    Ich träume selten. Das war schon immer so… aber während ich ohnmächtig war, suchten mich Bilder aus meiner Vergangenheit heim. Dinge, die ich glaubte, vergessen zu haben, weil ich sie schlicht vergessen wollte. Doch niemand rennt vor seinem Leben davon… nicht einmal ich. Bilder, Eindrücke, Gerüche… alles vermischte sich, sodass es mich schier fertig machte. Nachdem ich eine gefühlte Ewigkeit so gelegen hatte, brach das Dunkel auf… ich sah den weiten Ozean um mich herum, ich schwamm… ich schwamm mit Phione durch das Meer… neben uns trieb ein weiß-rotes Boot… und der Morgen dämmerte. Ich war glücklich.
    „So, das war die Letzte.“ Die Traumbilder lösten sich auf, erschrocken setzte ich mich gerade hin. „Wie?“ ich bemerkte, dass man mir die Jacke ausgezogen hatte. Auf meinem linken Unterarm befanden sich 3 kleine Einstiche, auf welche Schwester Joy, die neben mir kniete, mit Pflastern bedeckte. Ich versuchte zu sprechen, doch eine durchsichtige Sauerstoffmaske bedeckte meinen Mund. Sie bemerkte, dass ich wach geworden war. „Gut, ich hoffe, sie macht Fortschritte.“ Langsam wandte ich den Kopf, ein Mann mit einem schwarzen Anzug stand neben ihr. Sein Gesicht lag im Schatten, er hatte sich geschickt vor einer Lampe positioniert. „Ich hoffe es. Wenn das Mittel funktioniert, ist sie ab nun vor Giften geschützt. Oh, Maria, du bist wach!“ schnell nahm sie mir die Sauerstoffmaske ab, legte eine Hand auf meinen Rücken. „Überanstreng dich nicht! Du bist vorhin einfach zusammengeklappt. Du hattest Glück, dass ich zufällig vor Ort war…“ schnell sah ich mich um. Wir befanden uns im Krankenzimmer der Turnierhalle, hier war ich noch nicht gewesen… „Danke, Schwester Joy… war das ihr Spezialmittel?“ wollte ich wissen, dabei zeigte ich auf die Einstiche. „Ja, genau. Es ist vor nicht einmal einer Stunde angekommen, die Behandlung bestand aus einer Anordnung von 3 verschiedenen Mitteln, die miteinander interagieren! Geht es dir wirklich gut?“ fragte sie mich, als ich aufstand. „Ja, danke vielmals!“ lächelte ich, sie trug einige Dinge in ihr Notizbuch ein. „Meine Aufzeichnungen werden das dokumentieren. Falls du Beschwerden oder Nebenwirkungen feststellen solltest, melde dich bitte sofort bei mir oder einer meiner Cousinen!“ – „Wird gemacht. Auf Wiedersehen, Schwester Joy!“ – „Klingt ja zuversichtlich!“ scherzte sie, „Auf Wiedersehen.“.
    „Mann, du machst Sachen!“ rügte mich Lucia, hatte dabei allerdings wieder ein Lächeln auf dem Gesicht. „Es vergeht wirklich kein Tag, an dem dir nicht irgendwas Schräges passiert!“ – „Ja, also.. äh…“ – „Was war denn los?“ Ash und Lucia saßen auf unserer Bank, wie ich schon geahnt hatte, doch Rocko war wieder nicht zu sehen. Ich erzählte den beiden, welche Fähigkeiten die Tiefseeperle mir offenbart hatte, und nachdem ich fertig war, sahen die zwei relativ überrascht aus. „Dass es so ein mächtiges Artefakt überhaupt gibt…“ flüsterte Lucia, ihr schien das nicht so ganz geheuer zu sein. „Es MUSS einen Nachteil geben! Überleg doch mal, du kannst dich in Pokémon verwandeln, du kannst den Willen von Pokémon übernehmen, und nun kannst du auch noch Energieströme sehen und kontrollieren… wenn das mal nicht furchtbar schief geht!“ – „Ach, kein Stress!“ wehrte Ash ab. „Darum ist die Kette doch sonst auch versteckt, oder? Diese Energie gehört dem Ozean, und darum machen wir das Ganze.“ – „Stimmt… du hast Recht.“ – „Klar habe ich das, nicht wahr, Pikachu?“ – „Ka…“ während Ash einen Vortrag darüber hielt, dass Pikachu ein wenig mehr Enthusiasmus zeigen sollte, sah ich Lucia an. Irgendwie hatte sie allerdings auch nicht ganz Unrecht, ich wusste ja nicht einmal, ob mich diese Kraft, die der Kette innewohnte, irgendwann selbst kontrollieren konnte oder so etwas in der Richtung… aber bis dahin…
    „Maria, du musst deinen Pokal abholen! Loslos!“ stupste mich Phione an, ich zuckte zusammen. „Oh, ja!“ – „Was?“ die Koordinatorin sah mich erstaunt an. „Ich sollte zur Siegerbekanntgabe oder wie man das nennt…“ – „Stimmt! Es ist gleich soweit. Ich seh dich dann vom Publikum aus!“ sie wollte sich auf den Weg machen, doch ich hielt sie ein wenig zurück. „Nimm Ash mit, ja?“ ein Aufleuchten in ihren Augen ließ mich wissen, dass sie schon ahnte, welchen Plan ich im Bezug auf sie und Ash verfolgte. Sie tat so, als wäre sie ungeduldig und spielte mit. „Ash, nun komm schon! Du musst dort auch hin!“ meinte sie und packte seine Hand. „Oh? Ja, ich bin soweit!“ etwas überrascht ließ er sich mitziehen, und ich ging durch die Menge in Richtung Bühne. Die große Arena stand noch immer, doch das beeinträchtigte den Platz in der Halle nur geringfügig… die Bühne stand genau dort, wo sie am ersten Tag gestanden hatte. Langsam bahnte ich mir einen Weg, mein Haar wurde ab und zu von einem Windstoß nach hinten geweht, der vom offenen Tor zu Kampffeld 4 herkam.
    „Phione?“ – „Ja?“ – „Wenn du gleich irgendetwas spürst… sag mir Bescheid, ja?“ – „Hm. Okay!“ es schwieg eine Weile, dann legte es los. Ich hätte meine Bitte ordentlich formulieren sollen. „LiebeSpaßAufregungStolzHeimwehHungerFreundschaftNachdenklichGespanntAusgelaugtIchwilleis!“ machte es, ich blieb verwundert stehen. „Äh, ich meinte… gleich wenn du die Trophäe siehst, du weißt schon, den Schlüssel!“ berichtigte ich mich selbst, das kleine Wasserpokémon hielt inne. „Oh. Ok!“ schnell wischte ich mir eine Träne aus dem Augenwinkel. Phione hatte Liebe gesagt.
    Die Trainer um mich herum machten Platz, ich nahm es erst gar nicht wahr… doch als ich ein wenig zu schnell durch die Menge kam, als es bei so einem Gedränge eigentlich möglich sein konnte, sah ich mich kurz um. Und mindestens 13 andere sahen zurück. Ich wurde rot und ging weiter, mit „Ruhm“ kam ich nicht mehr so gut zu Recht… wenn es das war, warum mich alle so ansahen.
    Meine Schritte beschleunigten sich, die Bühne kam in Sicht. Und dort… sah ich die anderen 12 Trainer, die vor mir gehen mussten! Lucia hatte Recht behalten… Ash war ebenfalls oben. Und am Tisch, der schräg hinter den Finalisten stand, saßen Schwester Joy, Mr. Contesta und dieser Nanda. Außerdem standen einige Personen hinter Contesta, die ich vom Sehen her nicht einordnen konnte… aber sie trugen alle das typische T-Shirt, welches alle Mitarbeiter des Turniers anhatten. Kurz vor der Bühne packte mich irgendwas, ich spannte die Beinmuskeln an und sprang mit einem Salto nach oben. Verwundert blieb ich stehen, so schnell hatte sich mein Körper von der Dauerbelastung von vorhin erholt?? Interessant…
    „Nicht so stürmisch! Ich sehe, es geht dir wieder gut.“ Oh nein, der Strahlemann mit dem kaputten Mikro… „Oh, nein, ich habe es reparieren lassen. Hörst du?“ fragte er mich mit einem Lachen, ich hatte offenbar meine Gedanken laut geäußert… Mein Kopf wurde noch eine Spur roter. „Nun.“ Er wandte sich an alle anderen Trainer, ich konnte Conway, Stella und viele andere bekannte Gesichter ausmachen… sogar Chaud. Es waren anscheinend noch alle da… in den nächsten Sekunden erfuhr ich, warum. „Also, das große Ewigenau-Turnier 2008 ist in diesem Moment beendet worden. Jeder Teilnehmer bekommt einen Eintrag auf seinem Trainerpass, außerdem bekommen die besten 100 je ein Band von uns, dafür, dass ihr so gut wart. Das alles gibt es an unserer Rezeption, die netten Ladies dort wissen genau, auf welchem Platz ihr euch befindet!“ hier setzte sich ein Teil der Trainer in Bewegung, sie wollten offenbar ihre Bänder abholen und danach nach Hause gehen. 75 % allerdings blieben dort, wo sie waren. Ich wartete gespannt…
    „So, und nun zu unseren Mitarbeitern. Ich möchte mich im Namen aller Anwesenden gern bei den Leuten bedanken, ohne die das hier niemals möglich gewesen wäre! Herzlichen Applaus für unsere Organisatoren, Kommentatoren und Schiedsrichter!“ er wies auf den Tisch, an dem Joy und die anderen saßen, sowie die Gruppe von Personen, die sich hinter ihnen aufhielt. Ich klatschte natürlich mit, es war ein wunderbares Turnier gewesen… auch, wenn ich nicht so ganz freiwillig daran teilgenommen hatte. „Weiter im Text! Die besten 13 Trainer bekommen gewisse Extrapreise, wir mussten… ich glaube, 6 mehr bereitstellen, als erwartet war, doch woher sollten wir denn wissen, dass gleich so viele nicht verlieren würden? Egal, Platz 13: Der Chief!“ ich musste mich zusammenreißen, nicht zu lachen, denn der Blonde schlief mal wieder. Irgendwie war das ja amüsant… doch wie konnte er in so einem Moment so eine Ruhe bewahren?? Mir flatterten hunderte von Schmetterlingen im Bauch herum, weil große Mengen von Aufmerksamkeit auf mich gerichtet waren. Ich suchte Lucia, fand sie, und sah lieber nur noch sie an… da hatte ich meinen Anhaltspunkt. Der Mann in Weiß überreichte jedem der Finalisten seinen oder ihren Preis, dazu den Trainerpass, der aktualisiert worden war. „Danke, Mann!“ sagte der Chief, als er beides verstaut hatte. „Hast du zufällig Lust, den anderen Trainern einen Tipp zu geben? So als Abschied?“ wollte der Moderator wissen, Chief überlegte kurz. „Hm… wenn alles schlecht steht, wenn du denkst, nichts geht mehr… versuchs mit Ballern.“ Sagte er ins Mikrofon, dann setzte er sich wieder neben Siri. Saja zog es vor, nichts zu sagen, sie nahm sich ihren Pass und steckte ihn in die Hosentasche. Siri hingegen, die elftbeste Trainerin im Raum, strahlte die Anderen an und ging bis an den Rand der Bühne… ihr Gang hatte sogar etwas von einem Model. Naja, zumindest, soweit ich das beurteilen konnte. „Der Sieg ist nicht alles! Ihr müsst nur darauf achten…“ verschwörerisch nahm sie das Mirko das dicht vor ihren Mund… „Dass ihr am Ende nicht das Gefühl habt, nicht alles versucht zu haben. Darauf achte ich jedes Mal!“ sie drehte sich um, rechte dem Strahlemann sein Mikro zurück, und blieb, die Hände in die Hüften gestemmt, stehen. James und Abigail sagten ebenfalls nichts, Abigail allerdings hatte ihr Lächeln zurück. Als nächster war Danny dran, er zwinkerte einer Gruppe von Trainern zu, die ebenfalls ganz vorne stand… das waren wohl dieselben, mit denen er sich da vorhin unterhalten hatte. „Äh… Danny, es tut mir wirklich leid, aber irgendwie konnten wir deine Preise nicht finden!“ – „Oh, das macht nichts. Die habe ich bereits.“ Sagte er locker, entspannt sah er sich danach um, während der Kommentator es nur mit Mühe schaffte, seine Überraschung zu verbergen. „Oh… Okay! Gut! Dann… Casey, kommst du bitte her?“ sie war in der Tat die Nächste, und im Gegensatz zu James und Abigail viel ihr etwas ein, was sie den Trainern mit auf den Weg geben konnte. „Habt immer Spaß am Kampf! Dann macht ihr nichts falsch!“ lachte sie, ehe sie den Pass in eine kleine Handtasche zwängte, die sie am rechten Arm trug. Kanonji, der nach ihr dran war, zog wieder eine kleine Show ab, aber große Worte hatte er nicht. „Lasst euch nicht unterkriegen! Bwohahaha!“ ich schlug die Hände vors Gesicht, als große Teile der anderen Trainer sein Gelächter mitmachten. Die hatten einen Narren an ihm gefressen…
    „Pay aus Bad Laastadt! Herzlichen Glückwunsch zu Platz 5!“ – „Danke. Ihr alle!“ er hatte sich schneller das Mikro geschnappt, als Kurés Baguette vorhin weg gewesen war. „Kämpft nicht für euer Ego, eure Freundin oder eure Mutter! Ihr kämpft für Euch und eure Pokémon! Und seht zu, dass ihr genug esst!“ rief er, ein einzelner Trainer klatschte heftig. „Jawoll, Mann! Kannst du Laser ausn Augn ballern?“ langes Schweigen folgte, dann waren sich immer mehr Leute einig, dass Pays Ansprache offenbar hoch philosophisch war. Alles klatschte für ihn. Ich lächelte verstohlen, das war irgendwie doch ganz witzig… Kuré war vor mir die Letzte, die etwas zu sagen hatte, die beiden nach ihr zogen es vor, zu schweigen. „Also, isch muss sagän, dass misch diese Région särr bäeindruckt ´at. Die Leutä sind furschtbar nät, und dieses Turnier ´at mir sär viel Spaß bereitet! Trés bon! Je voudrais dire… isch möschte sagän: Vielen Dank eusch allän!“ scheinbar war sie doch nicht so abgebrüht, wie man durch ihren Akzent denken mochte, ihr Gesicht unter den Haaren hatte fast dieselbe Farbe angenommen wie ihre Frisur. Zu vielen Menschen sprach auch sie nicht gern, dachte ich bei mir. Ash und Karin hatten, wie ich schon sagte, keine Worte mehr, sie waren wohl teilweise auch enttäuscht, so kurz vor dem Ziel besiegt worden zu sein… was ich natürlich verstehen konnte. Zum Schluss war ich dran. Ich achtete genau darauf, wie Phione sich verhielt, man konnte ja nie wissen, ob der Schlüssel gleich irgendetwas auslösen würde. Ein Mann, der ebenfalls das Turnier-T-Shirt trug, schob einen kleinen Tisch auf die Bühne, welcher mit einem dunkelblauen Tuch bedeckt war. Auf diesem Tuch stand ein Gegenstand, der wohl um die 40 Zentimeter hoch war, ebenfalls von Tuch bedeckt. Dieses Tuch nahm er nun ab. Mir fiel auf, dass der Mann alles genau im Blick hatte: die Trainer, die Finalisten, sogar die Leute am Tisch vor ihm. Er war ziemlich kräftig und hatte eine schwarze Sonnenbrille auf… gehörte er zum Sicherheitspersonal? Man konnte ja nie wissen, wann irgendwelche Diebe des Weges kamen… an seinem Gürtel hingen genau 3 Pokébälle. Ich war sicher, dass mit den Dreien nicht zu spaßen war. Naja, er entfernte das Tuch, und ich bekam zum ersten Mal den „Schlüssel“ zu sehen. Er sah aus wie eine kleine Säule aus Kristall, am oberen Ende war eine goldene Scheibe angebracht, auf der stand:

    Gewinnerin des Ewigenau-Turniers
    2008
    Maria Jou

    Neben mir betrachteten Ash und Karin ihre Trophäen; bei Ash war die Scheibe eher bronzefarben, bei Karin schimmerte sie silbern. Die besten drei hatten halt die Typischen Farben… Mister Contesta schüttelte uns dreien die Hände, ich nahm den Pokal von ihm mit beiden Händen entgegen. Als meine Finger ihn berührten, sah ich für eine Sekunde lang ein blau leuchtendes Muster im Inneren, erinnerte mich daran, dass er ausgetauscht wurde… diesen Gegenstand wollte Team Galaktik unbedingt haben. Ich ließ mich von dem Gedanken nicht einschüchtern: ich würde Phione helfen, koste es, was es wolle. „Viel Erfolg auf deiner weiteren Reise, Maria. Du hast großes Potenzial!“ wünschte er mir, ich bedankte mich. Langsam drehte ich mich zu den anderen Trainern, stellte mich zwischen Karin und Ash auf und hob den Pokal mit beiden Händen über den Kopf. Uns brandete erneut Applaus entgegen. Ich hörte Phione auf meinem Kopf jubeln und musste lächeln. Endlich… endlich konnten wir uns auf den Weg zum Ozean machen.
    Dann explodierte das Stadion.


    wie immer würde ich mich über jedwede Art von Kritik oder Anregung freuen... und ich hoffe, ihr langweilt euch nicht zu sehr, bis ich das nächste Kapitel fertig habe:D
    mfg
    DoD

  • Hi DoD.
    Zuerst möchte ich mal loswerden, das deine Kampfbeschreibungen (und deine FS erst recht) wirklich erste Sahne sind. :thumbsup:
    Aber jetzt erst mal zum Inhalt:

    „Nicht so schnell! Chelcarain, Blättersturm!“ – „WHAT?“ ich legte den Kopf schief.


    Kam das "WHAT?" von Maria oder Kanonji?


    „Zut! Gedankängut!“


    Was um Himmels Willen heißt "Zut"?


    „Mince alors! Weg da!“


    Was heißt Mince alors? *ratlos guck*


    Karins Blick wanderte zwischen Guardevoir und Chelcarain hin und her


    Kann es sein, dass hier statt Guardevoir Galagladi stehen muss?


    er musste Jugong angreifen, weil Chelcarain keine effektiven kannte


    Ich glaub, da muss nach effektiven noch Attacken kommen.

    Allerdings hatte ich schon bemerkt, dass diese Schicht Eis, die Jugong erschaffen konnte, also dürfte es schwer werden, sie zu zerstören…


    Also, ich weiß ja, dass Marias Gedanken öfter mal aus unvollendeten Sätzen bestehen, aber ich denke, dass du da einfach schneller gedacht als geschrieben hast...


    Sagte Ash, er drehte seine Cap wieder richtig herum.


    Wann hat er die falschrum gedreht?

    Was in den nächsten Sekunden geschah, weiß ich nicht mehr, liebes Tagebuch. Irgendwie war alles in meinem Kopf ein bunter Brei, in dem zusammenhangslose Erinnerungsfetzen übereinander trieben.


    Schade, dass sie sich daran nicht mehr erinnern kann... Hätt ich gern noch bissl genauer gehabt, das wirkt jetzt wie "hauptsache fertig!"


    Außerdem musste ich dich ja gewinnen lassen, oder?


    Warum eigentlich? wenn Ash die Trophäe bekommen hätte, hätte Maria sie doch auch einfach nehmen können...


    „LiebeSpaßAufregungStolzHeimwehHungerFreundschaftNachdenklichGespanntAusgelaugtIchwilleis!“


    Also an der Stelle hab ich so losgelacht. xD Und: Ichwillaucheis!!!! xDDD


    und sprang mit Salto nach oben.


    mit einem Salto, oder?


    „Äh… Danny, es tut mir wirklich leid, aber irgendwie konnten wir deine Preise nicht finden!“ – „Oh, das macht nichts. Die habe ich bereits.“


    Hä??? Ach ja... bei Danny, muss ich doch glatt an Folgende Stelle denken:
    oO(wo war denn das gleich... ah, ich habs)

    „Ich habe eine Schwäche für schöne Mädchen. Außerdem… muss ich los.“


    Tja, da bin ich mal gespannt, was du daraus noch machst... Irgendwie find ich, dass die zwei i-wie zusammen passen..., aber es könnte, sein, das er noch so ne Aert Galaktiker ist und sich nur verstellt... aber ich hoffe nicht...


    er hatte sich schneller das Mikro geschnappt, als Kurés Baguette vorhin weg gewesen war.


    War das nicht ein Croissant(oder wie auch immer das geschrieben wird)? Das Baguette war doch am Tag davor...



    Rechtschreibfehler:

    nun waren jedoch alle bis auch 4 Prinzipien besiegt worden.


    Das muss, glaube ich"auf" heißen.


    I-wo hatte ich noch ne Stelle gefunden, an der statt fiel viel stand, aber ich find sie nich mehr. das war´s glaub ich.


    So. Das wars erst mal. Bis zum nächsten Kapi. Weiter so! :thumbsup:
    Jule.


    P.S.: Versuch doch mal i-wie ein Bild von Maria hin zu bekommen, ja? *Hundeblick³*

  • Hey, Mizu... danke für den Kommentar schonmal, ich werde mich bemühen, allen Punkten gerecht zu werden und alles zu beantworten :D
    1. mist... ich habe versucht, jedem charakter soezielle handlungsweisen zu verleihen, kanonji spricht manchmal englisch mittendrin. in diesem zitat kommt das what von ihm, ich hätte das kennzeichnen müssen... wird editiert
    2., 3. zut und mince alors sind französische begriffe, die bedeuten "Mist" und "Verdammt nochmal" ;)
    4. stimmt, guardevoir ist besiegt... ist überarbeitet
    5. *Attacken :P
    6. da hast du recht. denken ist das, was ich am besten kann, also bleiben schreiben udn sprechen manchmal etwas auf der strecke... naja, besser ich editier das nach als dass es so bleibt :D
    7. oh... die kann er irgendwann umgedreht haben, maria behält ihn ja nicht als einzigen im auge die ganze zeit...
    8. hm... stimmt leider, aber irgendwie musste ich deutlich machen, wie ausgelaugt sie ist, weil ihr galagladi fast ununterbrochen ihre energie benutzt hat... ein kleines bisschen zählt natürlich mit rein, dass ich schnell fertig werden wollte, denn 4 kapitel nur kampfszenen zu schreiben ist echt anstrengend >.<
    9. ach, das ist doch typisch ash :P er denkt sicher, er hätte mit leichtigkeit gewonnen, wenn er sich angestrengt hätte.
    11. geht beides, man kann auch sagen "Mit schwung" oder "mit einem schwung", aber ich editiere das trotzdem...d eine möglichkeit sieht besser aus.
    14. pay ist ein wenig ... hungrig heute. er hat sowohl das baguette als auch das croissant gegessen :D (das baguette sallerdings einige kapitel zuvor)
    was dannys und marias beziehung angeht, will ich mal nicht zu viel verraten, aber ich freue mich natürlich über deinen kommentar... auch wenn ich das mit dem eis leider nicht regeln kann :P
    mfg
    DoD

  • so... ich muss euch enttäuschen, dies ist kein neues kapitel... aber ich habe mir gedacht, dass es vielleicht nicht so ganz leicht ist, sich mit all diesen charakteren zurecht zu finden, die in meiner geschichte vorkommen. darum habe ich hier die ultimative (und aktualisierte) beschreibungsliste meiner darsteller... ich hoffe, sie reißen mir dafür nicht den kopf ab, maria hat da mal was angedeutet... naja, egal, hier ist sie:


    Kapitel P1


    Pay
    Er ist äußerst hitzköpfig, grobmotorisch und einer der stärksten Trainer Sinnohs. Sein bevorzugtes Element ist Feuer, seinen Pokémon gibt er keine Spitznamen. Rot ist die Farbe seines Haars, die Farbe seiner Klamotten und die Farbe, die man seinem Charakter zuteilen würde. Trotz all seiner Mängel hat er das Herz am rechten Fleck und tut alles, um denen zu helfen, die ihn was kümmern. Einer der Finalisten des Ewigenau-Turniers.


    Maria
    Zu Beginn der Geschichte ist sie äußerst schüchtern, dank der Hilfe von Lucia und Ash hat sich das schon ein wenig geändert. Sie redet dennoch nicht gerne, analysiert in ihren Kämpfen alles, was es zu analysieren gibt, und verliert extrem selten. Ihr Haar ist braun, mittlerweile trägt sie es offen, ihre Trainingshose hat sie gegen eine Jeansshorts getauscht, und ihr Top ist blau, genau wie ihre Augen. In ihr schlummern ungeahnte Kräfte, welche sie zum Teil einem Schatz verdankt: der Tiefseeperle. Eine der Finalistinnen des Ewigenau-Turniers.


    Lee
    Ähnlich verschlossener Trainer wie Maria, scheint gut mit Pay auszukommen, in dessen Gegenwart er ein wenig offener wird. Trägt ein schwarzes Hemd, eine Jeans und hat blonde Haare. Weiteres ist bisher nicht bekannt, weder über seine Kampfkraft, noch über seine Vergangenheit… man weiß allerdings, dass er Wasser bevorzugt einsetzt, sollte er jemals kämpfen.


    Stella
    Grünhaarige Trainerin mit Hang zur Schüchternheit. Präferiert Pflanzenpokémon, kämpft nicht sehr gerne, aber wenn sie es tut, dann ist ein ausgewogener Kampfstil zu bewundern. Ihre Schwester ist Erika, die Arenaleiterin aus Prismania City.


    Der Chief
    Blonde Haare, indianischer Kopfschmuck und ein müdes Auftreten charakterisieren den Chief. Meistens setzt er Gestein-Typen ein, welche er offenbar sehr gut trainiert hat. Findet sich schnell mit Fakten ab, und sei es seine eigene Niederlage. Einer der Finalisten des Ewigenau-Turniers.



    Siri
    Eine Top-Figur, blondes Haar und ein aus diesen beiden Faktoren resultierendes, quasi endloses Selbstbewusstsein zeichnen sie aus. Sie kämpft mit Elektro-Pokémon, ihre Eltern haben schon früh erkannt, dass sie Model werden wollte, und darum wurde sie auch dementsprechend erzogen. Bei Nervosität streicht sie sich immer wieder eine Strähne zurecht, auch wenn ihre Frisur perfekt sitzt. Finalistin des Ewigenau-Turniers.


    Saja
    Zusammenfassend lässt sich über Saja zumindest eins sagen: man möchte ihr nicht im Dunklen begegnen. Sie trägt fast immer einen schwarzen Pulli, schwarze Jeans und hat sogar ihre Haare pechschwarz gefärbt, außerdem scheint sie an Schicksal und Tarotkarten zu glauben. Ihr Hobby ist Wahrsagerei, außerdem sammelt sie gerne seltene Gegenstände, welche allerdings manchmal äußerlich wenig hermachen. Finalistin des Ewigenau-Turniers.


    Kanonji
    Dieser Trainer ist fast ein wenig verrückt. In seine Sätze fließen oft englische Worte ein, außerdem ist er extrem enthusiastisch, wenn er kämpft. Bevorzugt sind Geist-Typen, er scheint fest davon überzeugt zu sein, dass es überall auf der Welt Geister gibt. Trägt immer eine schwarz getönte Sonnenbrille. Einer der Finalisten des Ewigenau-Turniers.


    Kuré
    Eine Trainerin mit roten Haaren, französischer Baskenmütze auf dem Kopf, ihrem Markenzeichen, und einer unbegrenzten Auswahl an leckeren Spezialitäten in der Tasche: Das ist Kuré, die Psychopokémontrainerin aus der Einall-Region. Sie hat zu allen einen guten Draht, was an ihrem etwas zu lockeren Auftreten liegen kann, nur Pay strapaziert ihre Geduld manchmal. Ihr Akzent unterstreicht das Bild einer außergewöhnlichen Trainerin, sie kämpft immer mit mehreren Ausweichplänen im Kopf. Eine der Finalistinnen des Ewigenau-Turniers.


    James
    Womöglich der jüngste Trainer in „Depth Pearl“. Sein Talent wird jedoch nicht durch diese Tatsache geschmälert, ganz im Gegenteil. Viele unterschätzen ihn wegen seiner Jugend, werden jedoch meist von seinen Normal-Typ-Pokémon in ihre Schranken verwiesen. Einer der Finalisten des Ewigenau-Turniers.


    Casey
    Casey nimmt eigentlich nichts richtig ernst. Ausnahme: ihre Kämpfe. Ihre fröhliche Art sorgt dafür, dass man sich in ihrer Umgebung immer wohlfühlt, doch sobald man ihr gegenübersteht, und sie ihre Pokémon gewählt hat, ist Schluss mit lustig. Bevorzugt kämpft sie mit Pokémon, die keine wirklichen Schwächen haben, ihre Frisur allerdings ist nicht ganz so durchgeplant… das letzte Mal schnitt sie sich selbst die Haare, weswegen sie auf der einen Seite kürzer sind als auf der anderen. Eine der Finalistinnen des Ewigenau-Turniers.


    Chaud
    Trotz seiner eher mittelmäßigen Leistungen ist Chaud etwas arrogant, doch mit dieser Arroganz versucht er nur, seinen Ehrgeiz zu kaschieren, welcher in der Tat äußerst groß ist. Im Kampf verlässt er sich lieber auf Muskelkraft als auf Köpfchen, so war es nicht verwunderlich, dass er gegen Maria kaum eine Chance hatte. Seine Geschwister sind die wichtigsten Personen in seinem Leben.


    Karin
    Über Karin ist ebenfalls nicht viel bekannt, der offensichtlichste Fakt ist ihre Ungeduld. Sie kämpft, indem sie extrem starke Attacken einsetzt, welche allerdings etwas Vorbereitungszeit brauchen. Dadurch wird sie sehr vorsichtig, sollte ein Kampf in die kritische Phase gehen. Ihr Haar ist so schwarz wie ihr Humor, desweiteren scheint sie von weit weg zu kommen. Eine der Finalistinnen des Ewigenau-Turniers.


    Danny
    Trotz des Umstandes, dass er nicht älter als 25 sein kann, wirkt er weitaus älter. Schuld ist seine Haarfarbe, Silber steht nicht unbedingt jedem, der jung wirken will. Kämpfen tut er nicht gern, und wenn, dann verlässt er sich auf die eisenharte Verteidigung seiner Stahl-Pokémon. Er geht außerdem nirgends ohne seine Freunde hin, welche ab und zu ein wenig zwielichtig wirken. Einer der Finalisten des Ewigenau-Turniers.


    Lizabeth
    Tochter des Direktors von der Marina- Wassershowgruppe. Sie begleitete einst Ash und Maike bei einem der größten Abenteuer ihres Lebens, traf später auf Maria und Lucia, als sie sich in einer ähnlichen Situation befanden. Kämpft ausschließlich mit Wasser-Pokémon, sie sind auch für die Show trainiert. Stammt von den Wassermenschen ab.


    Simon
    Erstklassiger Verkleidungskünstler. Er gehört zur Führungsriege von der Team Rocket- Team Galaktik- Verbindung, und gilt als Experte im Mischen von verschiedenen Medikamenten und Giften. Denkt extrem schnell, entwickelt in Sekundenbruchteilen neue Pläne, eine Fähigkeit, die sonst kaum jemand besitzt. Zwingt Maria mithilfe eines Serums, jedem Befehl zu gehorchen, der ihr gegeben wird.


    Abigail
    Sie zieht sich gerne quietschbunt an. Sie kämpft mit Flugpokémon. Und zu guter Letzt isst sie für ihr Leben gern Schokomüsli. Das ist Abigail, wie sie leibt und lebt… ihr leicht infantiler Charakter macht es dem Gegner nicht immer leicht, sie einzuschätzen, diesen Umstand nutzt sie gerne mal aus. Ihr Spitzname ist „Abigale“, weil sie offenbar die Gewohnheit hat, wie ein Sturm über den ahnungslosen Gegner herein zu brechen. Eine der Finalistinnen des Ewigenau-Turniers.


    Mira Coli
    Team-Galaktik-Verbindungsmann, der ursprünglich das Turnier gewinnen sollte, indem ihm extrem starke Pokémon zugeteilt wurden. Scheiterte an Maria Jou, von dieser Niederlage erholt er sich erst einmal nicht. Ist extrem analytisch im Kampf, regt sich aber über Niederlagen so sehr auf, dass seine Konzentration sinkt. Versucht immer wieder, seinen Fehler zu beheben und in Besitz des Pokals von Ewigenau zu gelangen.


    Merlin
    Forscher, Magier und Informant von Maria. Er stahl einst die Tiefseeperle aus ihrem Tempel, musste sich jedoch eingestehen, dass sie dringend dorthin zurückmuss. Geriet ins Visier von Team Galaktik und tauchte unter, übertrug die Tiefseeperle später an Maria Jou. Scheint einen Hang zur Theatralik zu haben, übertreibt gern, und ist ziemlich sarkastisch.


    Lucia
    Mittlerweile eine gute Freundin von Maria, sie ist dafür verantwortlich, dass die Braunhaarige immer weiter auftaut und ihre innere Kälte bezwingt. Sie achtet äußerst genau auf ihr Aussehen, zieht sich modisch an. Das hat sie teilweise dem Erbe ihrer Mutter zu verdanken: sie träumt seit Jahren davon, eine ebenso gute Koordinatorin wie ihre Mutter zu werden. Ihr Partner ist Plinfa, welches sie nach einem kleinen Abenteuer vor Sandgemme ausgesucht hat. Was allerdings ein kleines Problem darstellt: sie hegt Gefühle von Ash, die bisher noch nicht erwidert zu werden scheinen.


    Alle Angaben nach Berichten von Ash Ketchum und Lucia aus Sandgemme zusammengefasst, Änderungen vorbehalten. Stand März 2008.


    diese liste werde ich nicht erweitern, wenn es mal wieder zu viele neue personen gibt, mache ich einen weiteren post mit dem neusten stand der dinge. grund dafür ist die gefahr von spoilern, weswegen ich es bevorzuge, die personenbeschreibungen nicht an einer stelle zu liefern, wo sie spannung oder sowas kaputtmachen könnten...
    mfg
    DoD

  • gigantisch! der ganze kampf beansprucht mehrere kapitel und jedes davon ist richtig aktiongeladen XDD einfach genial, von der eröffnung des kampfes durch magnezone bis hin zum abgang von chelcarain und jugong, man konnte alles nachvollziehen, große logikfehler hab ich nicht gefunden
    besonderheiten: die kommentatoren zunächst, die bilden ein wirklich guten spaß-element dem man sich auch in den härteren situationen nicht entziehen kann (marias angriff auf knakrack zB)
    weiterhin: der außergewöhnliche charakter aller finalisten, jeder hiervon hat ein spezielles gesicht das du erzählerisch gut weitergibts
    in der auflistung sind zwar nur kurzbeschreibungen aber den rest kenn ich eh schon aus den jeweiligen kapiteln ---hier gilt: bilder wärn cool :D du beschreibst jeden zwar gut, aber in einigen fällen braucht man irgendwie ne echte vorstellung XD
    zum finalkapitel- ziemlich der hammer, alle kraftreserven sind eigentlich aufgebraucht doch die kämpfer halten ihr hohes niveau und lassen nochmal ordentlich die fetzen fliegen, schockierend hierbei: besonders der auftritt (oder besser abgang) von knakrack und banette, da kommt echt die spannung rüber :D
    ich bring auch bald noch ein paar zitate hinterher, keine sorge
    zu der siegerehrung noch ein wort, ich finds voll in ordnung dass du hier die meisten noch ein paar zeilen sagen lässt, das rundet das ganze ab und bietet ein wenig platz für das neue was nun kommt, denn -RUMMS- ist mal wieder alles ganz anders denn.. das stadion explodiert :O

    "I said: Ryan, Jedi don´t give up. Then again, I´m thinking oldschool. This is a new generation."

  • so, ich bins mal wieder... danke an pay für den kommentar, ich werde bei zu viel lob fast immer rot, aber mehr kann ich dazu auch nicht sagen... hast keine fragen gestellt :D aber es freut mich, dass es offenbar so gut ankommt, was ich mir so ausgedacht habe... hier ist auch schon das nächste kapitel, einige der schon aufgelisteten fakten treffen erst nach ihm ein... viel spaß beim lesen:


    Kapitel 40
    Jeder wählt seinen Weg


    23.3.2008


    Dann explodierte das Stadion.
    Die gesamte Halle wurde dunkel, ohrenbetäubender Lärm erfüllte sie. Ich sank auf die Knie, steckte Phione und den Schlüssel in meinen Rucksack, die Geistesgegenwart hatte ich noch. Um mich herum erschallten verwirrte Stimmen der Trainer, Rufe des Sicherheitspersonals und das Weinen von mehreren Mädchen… was war hier los? Ich registrierte, dass ich keinen Schmerz verspürte, das bedeutete, die Explosion beschränkte sich auf Rauch- und Lichteffekte. Und natürlich den Lärm von gerade eben… also sollte das kein Angriff, sondern ein Ablenkungsmanöver werden. Und das wiederum konnte nur eines heißen: sie waren leicht zu besiegen, wenn man sich vom Überraschungseffekt erholt hatte. Wieso ausgerechnet heute?
    Konnte man denn nicht einmal seinen Sieg genießen? Also wirklich… ich konnte mir schon fast denken, wer denn da schon wieder versuchte, den Trainern das Ende ihres Turniers zu versauen. Doch der typische Spruch, den ich erwartet hatte, blieb aus. War es doch nicht Team Rocket? Als der Rauch sich verzog, standen neben mir die anderen 12 Finalisten, alle hatten ein weiteres Pokémon raus gelassen. Die beiden Kämpfer jedes Trainers mussten wohl im Pokémoncenter liegen, doch weitermachen konnte jeder der 12. Und ich.
    „Was ist das denn fürn Mist?“ wollte Pay wissen, vor ihm stand ein Magbrant. Siri strich sich erneut eine Strähne hinter das Ohr, und der Chief schlief tief und fest. „Das wüsste isch auch gärne!“ stimmte ihm Kuré zu, vor ihr schwebte ein merkwürdiges Pokémon, welches mich an Zeichnungen auf alten Steintafeln erinnerte. „Symvolara, currant d´air!“ rief sie, ihr Pokémon fing an, mit den Flügeln zu schlagen, und fegte den restlichen Rauch weg. Offenbar verstand das Pokémon ihre Sprache, das war ein Windstoß... „Ich habe dir gesagt, ich lasse dich damit nicht durchkommen!“ Mira stand vor der Bühne, kletterte sie soeben hinauf. Aha. Mein ehemaliger Gegner möchte Rache nehmen… wie weit er wohl diesmal kommen würde? Hinter ihm hielt eine Gruppe von merkwürdig angezogenen Typen die ganzen Trainer in Schach, nur wenige hatten Pokémon gerufen. Es waren ungefähr 30… sie alle hatten silberne Anzüge an und extrem komische Frisuren. Ich gefror innerlich zu Eis, als ich Simon erkannte, der sich aus dieser Gruppe löste und zu Mira stieß. „Mira, was soll das? Ich habe dir gesagt…“ – „Ruhe! Ich verliere NIE! Dieses Mädchen hat da was, was mir gehört, und das hätte ich gern zurück!“ rief er außer sich. Contesta stellte sich vor ihn, Kuré und Abigail sprangen von der Bühne und rannten auf die Galaktiker zu. „Stop! Es kann sein, dass ihr die nicht besiegen könnt!“ rief ich den beiden hinterher, Kuré drehte sich um. „Na sischär gewinnen wier! Wenn allä ´ier mit´älfen, können wier nischt verlierän, non?“ fügte sie hinzu, worauf immer mehr Trainer sich ihre Partner zur Verstärkung holten. „Mira, was auch immer du vorhast, beeil dich! Du hast gesagt, du willst nur kurz Ablenkung!“ drängte Simon, ich horchte auf.
    Mira und Simon schienen sich nicht abgesprochen zu haben, Simon hatte keinen Plan in der Hinterhand. Das ließ sich doch wunderbar ausnutzen. „Sie hat meine Trophäe und das Pokémon!“ stieß Mira hervor, der Trainer schien noch immer nicht mit seiner Niederlage klargekommen. „Tja…“ sagte ich, „…wenn du stärker gewesen wärst, würdest du dennoch nicht hier stehen… gegen diese 12 könntest du nie gewinnen…“ – „Das reicht. Halt den Mund.“ Sagte Simon, und ich schloss ihn tatsächlich. Sollte er ruhig glauben, dass ich ihm gehorchen musste, ich hatte einen relativ amüsanten Plan. Er lächelte siegesgewiss. „Komm herunter.“ Ich tat wie geheißen und stellte mich genau vor ihn. Mira riss die Augen auf. „Wie machst du das??“ wollte er wissen, verwundert starrte er mich an. Simon antwortete nicht sofort. „Oh nein, Maria! Pikachu, rette sie!“ rief Ash, wurde jedoch sofort von Miras Hippoterus aufgehalten. „SO, meine Süße, dann gib mir doch mal dein Phione und den Pokal. Dein Wille gehört mir.“ Raunte der Giftmischer, gehorsam öffnete ich meinen Rucksack. Phione protestierte nicht, es war wohl noch von der Explosion ein wenig geschockt. Ich streckte langsam die Arme aus… Simon schien sich total sicher zu sein, dass er mich in der Hand hatte. Gut, es war Zeit für eine kleine Überraschung… Dann öffnete ich den Mund. „Phione, Blubbstrahl.“ Dabei richtete ich das kleine Pokémon auf meine beiden Gegner. Sofort setzte das kleine Pokémon eine Menge an Blasen frei, die seiner Körpergröße völlig unangemessen war, die 2 hatten keine Chance. Simon lag am Boden und strich sich verstört über die Haare. „Wie zum Teufel kannst du…was bist du…“ – „Was denkt ihr euch dabei? Wie wolltet ihr das hier gewinnen? Habt ihr darauf gebaut, dass ich mitmachen würde? Kein Gift der Welt kann mich aufhalten, Simon.“ Fuhr ich ihm ins Wort. Das stimmte zwar nicht ganz, Lucia hatte mir allerdings befohlen, ihm NICHT zu gehorchen, das konnte Simon allerdings nicht wissen. Ich trat auf ihn zu und packte ihn am Kragen.
    „Und wenn ihr mich nicht in Ruhe lasst, bekommt ihr weitaus größere Probleme, als ihr je im Leben hattet!“ zischte ich, Simon riss die Augen auf. „Schön, du hast gewonnen! Wir ziehen uns zurück.“ Sagte er, seine Stimme glich der einer Schlange, die verspricht, mich nicht zu töten, während ihr Schwanz sich schon um meine Taille wickelt. Ich griff zu Rotoms Pokéball. Eine Stimme in meinem Kopf meldete sich zu Wort. ‚Schlag zu! Räum die beiden aus dem Weg, jetzt ist deine Chance! ‘ unschlüssig überlegte ich, die Stimme hatte Recht… nun konnte ich mich meiner beiden Gegner entledigen. Officer Rocky musste her! Simon erregte mit einem hektischen Fluchtversuch meine Aufmerksamkeit. Er stand hastig auf, wollte sich aus dem Staub machen, da packte ihn Contesta am Arm. „Ich weiß ja nicht, wie Sie sich das vorstellen, aber so schnell lasse ich Pokémon-Diebe nicht gehen, dieser Sorte Sie offenbar angehören. Officer Rocky ist in wenigen Momenten hier! Und Ihre Freunde da…“ er blickte über Simons Schulter, sämtliche Galaktiker waren besiegt worden. Aus einer Ablenkungsaktion war ein Fehlschlag geworden. „Ich sagte, wir ziehen uns zurück!“ bekräftigte der Giftmischer, dann warf er etwas in die Luft, riss sich los, und erneut war das Stadion von Rauch erfüllt. „Symvolara!“ – „Staraptor!“ Ash und Kuré ließen ihre Vogelpokémon den Rauch wegblasen, doch es war zu spät: alle Ganoven waren verschwunden. Die waren ja verflucht schnell... „Das war ja nicht mal fürs Aufwärmen gut… langweilig.“ Gähnte Pay, dann blickte ich zu Ash, Lucia und Rocko… Rocko? Ach, bei der Erwähnung von Officer Rocky war er blitzartig hier aufgetaucht. Na gut…
    Nachdem die Trainer aus Ewigenau die Galaktiker vertrieben hatten, verabschiedete Contesta sie ... äh, uns...alle. „Es ist alles wieder in Ordnung! Dank der Trainer hier ist wieder Ruhe eingekehrt. Ich bin stolz, dass unser Turnier mal wieder so viele Teilnehmer hatte. Außerdem hoffe ich, dass ihr euch alle verbessert, und dieser Halle nächstes Jahr noch bessere Kämpfe beschert, als ihr es ohnehin schon getan habt! Lasst auf keinen Fall nach. Ich weiß: einer oder eine von euch ist nächstes Jahr schon Ligagewinner oder Gewinnerin! Und…“ hier machte er eine kurze Pause, in welcher vieles mitschwang, aber nichts ausgesprochen wurde. „… und vielleicht weilt schon ein zukünftiges Mitglied der Elite 4 unter uns. Viel Erfolg und ein schönes Jahr wünsche ich euch!“ seine Rede ging noch ein wenig weiter, doch ich ziehe es vor, nicht alles aufzuschreiben. Meinte er wirklich, ich hatte das Zeug dazu, eine der Elite 4 zu werden? Oder war diese Andeutung auf alle Trainer gemünzt gewesen?? Naja, auf jeden Fall kamen wir unserem Ziel, dem Tiefseetempel, immer näher. Ich stand auf der Bühne, hörte Contesta und Nanda zu, zweiterer hielt noch eine Rede im Anschluss… in einer Ecke der Halle bemerkte ich LeBelle, er redete mit Rocky. Entspannt schloss ich die Augen. Endlich hatte ich es geschafft… doch Nachlassen kam nicht in frage. Ich würde weiterhin alles geben.
    „So, unsere Zeit in Ewigenau ist zu Ende…“ murmelte Lucia, als wir wenig später in unserem Zimmer standen und unsere Sachen packten. „Sieht ganz so aus… hier ist eine Menge komisches Zeug passiert…“ stimmte ich zu. „Du sagst es! Wir müssen nur noch einmal shoppen gehen, bevor wir uns auf den Weg machen.“ Fiel der Blauhaarigen auf einmal ein, ich nickte geistesabwesend. Phione und Plinfa saßen auf dem Bett, die beiden waren beste Freunde geworden… genau wie Lucia und ich. Es war ein schönes Gefühl, jemanden zu haben, mit dem ich reden konnte… auch wenn ich natürlich nicht so viel redete wie die meisten anderen. Als wir fertig waren, schulterte ich den Rucksack, alle meine Sachen befanden sich dort drin. Langsam ließ ich den Blick schweifen. Hier hatte ich mit Phione „Verstecken“ gespielt, das Resultat des Spiels war gewesen, dass es sich in meinem Körper befand und ich es wieder gerade biegen durfte. Hier hatte ich Ash, Lucia, Rocko und Kenny gezeigt, was ich danke der Tiefseeperle konnte, und in diesem Zimmer hatte ich so oft geschlafen… es war tatsächlich eine schöne Zeit gewesen. Doch nun ging die Reise weiter.
    „Hey, seid ihr soweit?“ wollte Ash wissen, als wir ihn auf dem Gang vor unserer Tür trafen. „Sicher! Du nicht?“ fragte Lucia, er zeigte mit dem Daumen auf seinen Rücken, den Rucksack hatte er auch schon gepackt. „Gut. Dann los!“ mischte ich mich ein, die beiden nickten und folgten mir. Phione hatte ich auf meinem Arm, Lucias Plinfa lief neben ihr her. Pikachu saß, wie immer, auf dem Kopf des Trainers aus Alabastia… dort gefiel es ihm wohl am besten. Unten in der Halle wartete Rocko auf uns. Schnell lief ich zur Rezeption herüber und reichte Joy den Schlüssel. „Vielen Dank. Für alles, was Sie für uns getan haben.“ sagte ich, verneigte mich kurz, und sie lachte verlegen. „Ach, ich helf doch gern! Viel Spaß auf eurer Reise!“ wünschte sie uns, was folgte, war eine von Rockos Liebeserklärungen. „Sie helfen gerne, sagen Sie? Ich habe da ein großes Problem, ich leide an gebrochenem Herzen! Könnten Sie nicht… argh…!“ Joy hatte sie Hände vor den Mund geschlagen, ich zog Rocko zu einem der Bänke herüber, auf denen man warten konnte, bis die Schwester Zeit hatte, wenn man eine Behandlung brauchte. Ich vergewisserte mich, dass Rocko bequem lag, dann wandte ich mich der Koordinatorin zu. „Sieht so aus, als könnten wir hier doch nicht sofort weg… dann lass uns das mit dem Shoppen jetzt erledigen, oder?“ – „Ja, gute Idee. Komisch, normalerweise wacht er doch sofort wieder auf…“ wunderte sie sich, aber der Züchter war wohl noch nicht so ganz ausgeschlafen. Mir fiel etwas ein. „Lucia, du warst doch erst letztens shoppen, irre ich mich da?“ – „Nö, wieso?“ – „Wo sind denn die Einkäufe?“ – „Ach, die hab ich meiner Mutter geschickt! Im Rucksack ist zu wenig Platz.“ – „Achso.“ Ich fragte nicht, wann, wo, und vor allem wie sie das gemacht hatte, denn Möglichkeiten gab es sicher mehr als genug. Ash meinte, er wollte sich auch noch ein bisschen ausruhen, und außerdem konnten wir Rocko nicht so allein lassen. Darum blieb er hier, während Lucia und ich uns auf den Weg machten. Zorro und Panzerschrank ließ ich in Schwester Joys Obhut zurück. „Ihr habt wirklich alles gegeben… danke…“ flüsterte ich, als ich die Bälle in Händen hielt.
    Unterwegs nahm ich möglichst viele Erinnerungen mit, die Blumenkübel neben dem Pokémoncenter, die Bäume, der nahe Ewigwald… dort hatte ich Rotom und Alyssa getroffen… dort war ich von Simon überrascht worden, und dort hatte ich die alte Villa erforscht. Vielleicht klingt es etwas sentimental, aber die Stadt war mir ans Herz gewachsen…unwillig kniff ich die Augen zu, meine Gedanken drehten sich im Kreis. Die Blauhaarige und ich redeten über das Turnier, sie fand, dass ihre Niederlage gegen Conway hätte umgangen werden können, wenn sie dieses und jenes getan hätte. „Lucia, du konntest aber nicht wissen, wie er angreift… mach dir keine Vorwürfe, dafür bist du eine Top-Koordinatorin…“ sagte ich, sie nickte, wurde wieder fröhlich. „Ja, und den nächsten werde ich gewinnen!“ in der Stadt selbst fanden wir sehr schnell ein Modegeschäft, Lucias Sinn für den Standort von sowas war untrüglich. Meine Meinung war immer noch, dass Kleidung für etwas gut sei musste. Meine Trainingshose… ach nein, sie war ja kaputt. Der Rock war nützlich, weil ich nicht wirklich kontrollieren konnte, wann ich mich verwandelte. Es reichte schon aus, wenn ich mich auf ein Pokémon konzentrierte, dann verwandelte ich mich… und wenn es eine Verwandlung in ein Wasserpokémon war, riss der Rock nicht. Mein T-Shirt und die rote Jacke waren bequem, und ich rannte eben gern. Die Sachen gingen nicht schnell kaputt… doch halt. Nun war ich mit den anderen unterwegs… also, was machte es schon, wenn ich etwas modebewusster wurde.
    Kaum hatten wir den Laden betreten, fand Lucia 5 der umliegenden Kleidungsstücke super toll. Ich musste sie bremsen, wir wollten nicht den ganzen Bestand leermachen! „Sorry, aber das sieht alles so gut aus! Wie wäre es mit…“ sie zog eine Jeans-Shorts aus dem Regal, welches direkt neben ihr stand, und ich erstarrte überrascht. Sie sah fast genauso aus wie die, die mein Zukunfts-Ich getragen hatte! Nachdem ich den Schock überwunden hatte, musste ich lachen. Es passte alles zusammen. „Was ist?“ fragte die Koordinatorin, ich erklärte ihr, wieso ich das so amüsant fand. „Oh, na dann…“ – „Dann?“ – „Dann ist klar, was du anziehst!“ entschied sie, und packte die Shorts ein. „Und nun noch ein Oberteil…“ murmelte sie und klang dabei fast so wie Lizabeth, als sie mir die Sachen für meinen Auftritt herausgesucht hatte. Oder wie eine Designerin.
    „Wie wärs damit?“ – ich wies auf ein dunkelblaues T-Shirt, auf welchem in der Mitte hellblaue Wellen abgebildet waren. Das sah gut aus! „Nein, das ist doch für Jungs, Maria! Schau.“ – „Ja, und? Das sieht doch gut aus…“ – „Du brauchst was anderes! Hier, schau mal, das gibt’s auch…“ während sie weiter überlegte und sich dabei genau die Modelle ansah, die sich an den Schaufensterpuppen befanden, wanderte mein Blick ebenfalls im Laden umher. Also, ich fand, mein Oberteil sollte blau sein. Mehrere Minuten lang suchte ich den Laden ab. Blau war meine Lieblingsfarbe. Blau wie meine Augen, blau wie das Meer, blau wie… Blau wie genau … Das da. Das und kein anderes! Ich war vor einem kleinen Ständer angekommen, mehrere Tops hingen daran. Das eine hatte genau den richtigen Blauton. Nicht zu hell, nicht zu dunkel, und nicht so halb schwarz… eben ein schönes blau. Und ich konnte, wenn es kalt wurde, prima meine Jacke darüberziehen. „Lucia?“ – „Ja? Oh, schau mal!“ sie kam zu mir, und wies auf genau dasselbe Kleidungsstück. Ich war erleichtert. „Das passt.“ Stellte sie kritisch fest, hielt das Top neben meinen Oberkörper. „Ja, farblich perfekt abgestimmt. So, ich finde…“ sie biss sich auf die Unterlippe und sah sehnsüchtig in den Raum, ich merkte, dass sie kurz davor war, ebenfalls neue Kleider zu suchen. „Du hast schon längst genug, sowohl für Wettbewerbe, als auch für den normalen Gebrauch!“ lachte ich, und zog sie sanft zur Kasse. „Halt. Zuerst anprobieren!“ sie sah mich streng an. Dann musste sie ebenfalls lachen. Nachdem das also erledigt war, verließ ich den Laden wieder… und sah gegenüber die Gasse, in der ich Merlin vor so langer Zeit begegnet war, und er mir mitteilte, ich müsse das Turnier gewinnen.
    Halt, wieso „damals“? Das war nicht mal eine Woche her… unwillkürlich schüttelte ich den Kopf, ich musste meine Gedankenwelt mal wieder zur Ruhe bringen. So vieles schwirrte mir durch den Kopf, all diese Erinnerungen…
    „Alles in Ordnung?“ fragte mich eine Stimme von links, ich blickte mich um. „Äh… wie bitte?“ es war der Blonde… der Blonde, den ich mit seinem unhöflichen Freund letztens gesehen hatte, als ich letztens das Pokémoncenter betreten hatte. Sofort verschränkte ich die Arme vor der Brust. Er sollte nicht denken, dass ich mich von jedem einfach so ansprechen ließ. „Ob alles in Ordnung ist.“ Er stand auf und lächelte. „Ich meine, du sahst eben etwas… verunsichert aus, wenn ich das so sagen kann, nicht, dass es mich was anginge, aber…“ er suchte nach den richtigen Worten. „Aber irgendwie… naja, weißt du, ich habe das Gefühl, dass es dir nicht anders geht als mir. Vielleicht kann ich dir helfen?“ sein Blick wanderte in die Wolken. Den Blick kannte ich doch… wieso erinnerte mich dieser Kerl so an…
    „Und wie, denkst du, geht es mir?“ wollte ich wissen und legte den Kopf schief. Sein Gesicht lief leicht an. „Ich versuche mal, das zusammen zu fassen, was mir durch den Kopf geht. Also, ich habe lange Zeit in einem anderen Land gelebt, dort Freunde gefunden, jede Menge Spaß gehabt, und dann musste ich umziehen. Nun, das gefällt mir gar nicht. Also habe ich versucht, möglichst viel aufzuzeichnen, sei es in Tagebuchform oder in Form von Fotos…“ er führte auch ein Tagebuch? Wer war dieser Kerl? „… aber letztendlich ist das Einzige, was mich stört, der Gedanke, dass ich so vieles hätte besser machen können oder sogar MÜSSEN, damit ich ruhigen Gewissens umziehen hätte können… also ist das Wort, was diesen Zustand am ehesten beschreibt: Sehnsucht. Spezifiziert: Heimweh. Wo wohnst du?“ fragte er plötzlich, ich war überrascht. Aber wie konnte ich Sehnsucht nach diesem Ort empfinden, wo ich doch nur eine Woche oder so hier war? „Ich…“ weiter wusste ich nicht. Ich wohnte da, wo ich mich momentan befand… im Pokémoncenter oder im Zelt, mehr wusste ich dazu nicht zu sagen. „Ich sage es dir. Du wohnst da, wo dein Herz ist. Sekunde, ich versuche, das anschaulich zu beschreiben…“ Überlegte er, dabei wandte er den Blick nicht von Himmel ab. Ich sprach meine Bedenken aus. „Aber ich habe hier doch nur eine Woche…“ – „Das spielt keine Rolle. Dein Blick eben… das ist derselbe Blick, den ich von mir kenne. Man wohnt immer da, wo die Personen sind, die einem wichtig sind, die einem etwas bedeuten. Deine Freundin da in dem Laden, das ist so eine Person für dich, oder?“ – „Ja…“ flüsterte ich, nahm die Arme runter. Er hatte Recht… ganz egal, wie viele Erinnerungen ich behalten wollte, wie sehr es mich an einem bestimmten Ort zog, letztendlich bedeutete es nur wirklich etwas, wenn ich meine Freunde dabei hatte. Ich musste lächeln. „Danke… also willst du sagen, dass ich mir keine Gedanken darüber machen soll, wie die Zeit vergeht, sondern… mit wem sie vergeht?“ – „Äh… genau!“ nun sah er mir wieder in die Augen. „Du führst also auch ein Tagebuch?“ wollte ich dann wissen, auf seinen Kommentar eingehend. „Ja, warum?“ – „So ein Zufall… ich auch. Was schreibst du denn so auf?“ – „Naja, alles, was ich nicht vergessen will…“ – „Ja, so geht es mir auch… Erinnerungen, von denen ich fürchte, ich würde sie nicht behalten…“ – „Und natürlich Gefühle.“ Eine Weile standen wir nebeneinander und sahen in die Wolken. „Wo hast du denn gewohnt?“ – „Ach, das kennst du eh nicht. Es ist zu weit weg, und ich bezweifle, dass du dort mal hinkommst…“ – „Aha…“ – „Es sei denn, du benutzt diese interessante Kette dort.“ – „Äh…“ – „Entschuldigung. Ich drifte manchmal ab, und merke dann nicht, was ich sage…vergiss den letzten Teil!“ – „Was?“ – „Naja, du weißt schon, ich denke nach, und ehe ich mich versehe…“ – „Ist das dein Ernst? Bei mir ist das genau so!“ ungläubig sah ich ihn an. „Genau so…“ fuhr ich fort, er schien gelinde erstaunt zu sein. Schnell legte ich eine Hand auf meine Brust. Hatte er die Perle gesehen?? War ich zu unachtsam? Wer war dieser Typ?? „Deine Freundin kommt sicher gleich raus, ich mach mich auf den Weg nach Elyses… meine Reise geht weiter.“ Sagte er dann, ich sah auf die Uhr... Ich musste seinen Namen wissen. „Halt mal kurz… wieso warst du hier? Und wie heißt du? Woher weißt du von der Kette?“ – „Naja, eine mir sehr wichtige Person hat beim Turnier mitgemacht, und darum hab ich hier auf sie gewartet. Und was den Namen angeht, du kannst Lee zu mir sagen. Mit wem habe ich das Vergnügen?“ – „Maria.“ – „Lass dich nicht von deinen Gedanken fertigmachen, Maria. Schöner Name übrigens… wenn du das Gefühl hast, dir platzt der Kopf, dann geh in dich. Kühl ne Weile ab, danach klappts bei mir meistens… wir sehen uns.“ – „Danke… ja, bis dann…“ ich sah ihm nach. Nach Pay war er der zweite, der sich nicht von meinem Äußeren hatte beeindrucken lassen… mir fiel ein blaues Zeichen auf, welches er hinten auf seinem schwarzen Hemd trug. Es war das japanische Zeichen für „Wasser“…er hatte mir nicht geantwortet, was die Frage mit der Tiefseeperle betraf. Ich hoffte inständig, dass er nicht zu meinen Gegnern gehörte… es würde mir nicht leicht fallen, ihn zu besiegen. Natürlich nur in moralischer Hinsicht. „Huch? Wer war das?“ fragte Lucia, welche soeben mit einer Tüte in der Hand den Laden verließ. „Ich bin mir nicht sicher… ein Trainer? Aber wieso hat er dann nicht beim Turnier mitgemacht?“ – „Weiß nicht. Na gut, dann lass uns mal Ash und Rocko abholen!“ ich nickte und sah dann auf den Zettel, den er mir eben gegeben hatte. Sein Name stand darauf, mit einer 13- stelligen Nummer darunter. Dann riss ich mich zusammen, und ging neben Lucia her.
    //
    „Wo warst du?“ der Rothaarige sah in die Richtung, aus der sich Lee näherte. „Hab mich nur noch von wem verabschiedet…bist du soweit?“ – „Verabschiedet? Wen hastn du hier kennengelernt?“ – „Sagen wir, jemand, der sich im Turnier nicht hat unterkriegen lassen.“ Diese spitze Bemerkung entlockte dem Rothaarigen ein ungeduldiges Schnauben. „Da will ich DICH mal sehen, wie du gegen 3+ Eis kämpfst, das kriegste auch nich hin, oder? Knakrack ist halt noch nich soweit.“ – „Ich hätte nichts in den Kampf geschickt, was eine Doppelschwäche hat, nur so zur Info. Denk einfach ein bisschen mehr nach, bevor du kämpfst…“ – „Naja, kann man eh nix mehr ändern. Also los!“ Pay packte seinen Rucksack, die beiden verließen das Hotel ohne weitere Umstände, auf der anderen Straßenseite gingen gerade die Koordinatorin aus Sandgemme und ihre Freundin vorbei. „Ah, verabschiedet.“ – „Sei still…“ – „An wen erinnert die mich nur?“ – „Ich hab gesagt, sei still!“ der Blonde wurde etwas nachdrücklicher, worauf Pay nur in sich hinein grinste. Lee versuchte, ihm einen Klaps auf den Hinterkopf zu geben, doch Pay wich geschickt aus. "Da denkt der echt, ich treff nicht..." - "Was?" - "Aber dann kommt die zweite Hand." - "Au! Mann, is ja gut! Wenne Stress willst, hol ich Knakrack, und denn..." - "Ach, war doch nur Spaß... wir müssen los." - "Jo... u..." das konnte er sich nicht verkneifen. Der Blonde stöhnte genervt.
    //
    --Hunderte von Kilometern entfernt—
    „Sie hat also das Turnier gewonnen.“ – „Ja, das hat sie.“ Merlin überragte seinen Gesprächspartner um Haupteslänge, allerdings schien er doch ein wenig eingeschüchtert zu sein. Der Andere strahlte eine unglaubliche Aura aus, seit Jahren schon wohnte er in diesen Bergen. Wenn man aus dem aus Bambus geschnitzten Haus heraus sah, hatte man einen Blick auf Bäume, einen Fluss und den Wasserfall. Der Raum war nur spärlich eingerichtet, ein Bett, eine Kochstelle und ein paar andere Gegenstände bevölkerten es. Merlins Gesprächspartner trank einen Schluck Tee, bevor er fortfuhr. „Das bedeutet, die Kerle sind nun erst recht hinter ihr her.“ – „Leider ja, es sieht so aus. Aber ich denke nicht, dass sie sich unterkriegen lässt. Ihr habt sie gut unterrichtet, oder?“ hier fing er sich einen strafenden Blick ein, welcher ihn zurückzucken ließ. Die Trainingsmethoden des Meisters hinterfragte man nicht. „Wird es nötig sein, ihr zu helfen?“ wollte er dann wissen, um seinen Fehler zu überspielen. „Wahrscheinlich nicht. Es sei denn, die Teams schicken ihre gesamte Mannschaft gegen sie in den Kampf. Oder Zyrus selbst entscheidet sich, einzugreifen.“ – „Mal so im Vertrauen, Zyrus ist auch nur ein Trainer. Maria wird keine Probleme haben…“ – „Zyrus ist ein ernst zu nehmender Gegner. Ich weiß nicht, was seine Forschungsabteilung sich in den letzten Jahren für Abscheulichkeiten ausgedacht hat, doch alleine wird es schwer für sie. Es wäre besser, wenn du in der Nähe bleibst. Allerdings brauche ich deine Fähigkeiten für eine andere Operation.“ – „Was gedenkt Ihr zu tun?“ – „Ich muss mich um einen wesentlich gefährlicheren Gegner kümmern, welcher unter keinen Umständen von dieser Sache erfahren darf. Ich breche in den nächsten Minuten auf.“ Der Magier schien überrascht zu sein. „Ihr wollt die Berge verlassen?“ – „Ja, es wird Zeit, dass ich einigen Personen das Handwerk lege, bevor sie zu gefährlich werden.“ Merlin sah sich um, als ein Knurren den Raum erfüllte. Ein Impergator lag auf der anderen Seite des Raums und schien hungrig zu sein. „Impergator, wir brechen bald auf. Merlin, Ihr macht Euch besser auf den Weg.“ – „Sicher.“
    //
    „Ash, hör auf, zu trödeln!“ stöhnte Lucia, wir befanden uns nun schon seit ungefähr einer halben Stunde auf dem Weg. „Ich nutze doch nur diese Umgebung! Und los, Ruckzuckhieb, Pikachu!“ oh ja, das tat er. Wir befanden uns auf einem schönen Waldweg, um in die nächste Hafenstadt zu gelangen, mussten wir den Ewigwald durchqueren. Ash und sein Partner übten sich schon die ganze Zeit in neuen Kampftechniken, und Lucia sah ihnen dabei zu... Doch als Rocko andeutete, dass wir vor Sonnenuntergang wohl nicht mehr ankommen würden, was mir jedoch schon klar war, drängte die Koordinatorin ein wenig zur Eile. Plötzlich blieb ich stehen. „Was ist?“ wollte Rocko wissen, er lief die ganze Zeit schon neben mir her. Im Pokémoncenter hatte ich mich noch kurz umgezogen, nun trug ich das blaue Top und die Shorts aus Jeansstoff… ich meinte, einmal gelesen zu haben, dass dieser spezielle Stoff in einem fernen Land erfunden wurde, als dort nach Gold geschürft wurde. Angeblich sollte er so gut wie unzerstörbar sein… was für mich gut war, denn wenn ich anfing, zu rennen, entstand natürlich Reibungshitze. Naja…ich konzentrierte mich auf Rockos Frage. Wieso war ich stehen geblieben? So genau wusste ich das selbst nicht… aber ich hatte das Gefühl, ich dürfte nicht hier sein. „Ich weiß nicht… ich darf da nicht lang.“ Mit diesen Worten wies ich auf den Weg vor uns. „Was soll das heißen: du darfst nicht?“ wollte die Koordinatorin wissen, ich zuckte die Schultern. „Keine Ahnung!“ der Züchter legte eine Hand an sein Kinn. Der Blick des Züchters fiel auf das schlafende Phione auf meinem Kopf. „Das ist es.“ Murmelte er, ich ahnte, worauf er hinauswollte. „Die Tiefseeperle leitet dich in die richtige Richtung…“ fuhr er fort, doch ich konnte mir nicht vorstellen, wohin. Waren wir denn nicht auf dem Weg ans Meer? „Aber wir wollten zum Meer, nicht?“ mischte sich Ash ein, sein Pikachu hockte auf dem Boden vor ihm. „Ja, wollten wir…“ – „na also, dann geht’s da lang!“ er wies auf den Weg vor uns. „Und selbst, wenn der Tempel auf der anderen Seite des Kraterbergs sein sollte: es ist leichter, sich erst mit dem Schiff auf den Weg zu machen, wir sind viel schneller auf dem Wasser!“ – „Aber…“ dem wollte ich widersprechen, Rocko ließ mich jedoch nicht ausreden. „Hm, okay. Dann nehmen wir eine kleine Planänderung vor… wir gehen über den Kraterberg. Ist das Gefühl besser für dich?“ nach dieser schon etwas merkwürdigen Begebenheit machten wir kehrt, und liefen von nun an auf den Kraterberg, den größten Berg der Sinnohregion, zu. Der Gedanke, von einem Schmuckstück gelenkt zu werden, gefiel mir zwar nicht, doch wenn es dafür sorgte, dass Phione sicher an seinem Geburtsort ankam, würde ich mich damit abfinden. Für die Umgebung hatte ich kurzzeitig nicht so viel übrig, ich dachte lieber nach. Simon hatte großes Vertrauen in seine Fähigkeiten… wenn Lucia nicht so vorrausschauend gehandelt hätte, dann wäre ich nun in den Händen der Galaktiker. Eventuell hatte er sogar darauf gebaut, dass er meinen Willen übernehmen konnte, damit ich die anderen Trainer in der Halle besiegte oder so… nur gut, dass es nicht eingetreten war. Was vermochte die Kette wohl noch so alles? Ich beschloss, ein wenig meine Fähigkeiten auszutesten. Schnell sah ich zur Seite; Ash redete mit der offenbar ziemlich fröhlichen Lucia, und Rocko hatte eine Karte zu Rate gezogen, und plante unsere neue Route. Er war besser als diese Neuartigen GPS-Dinger, so kam es mir manchmal vor… unheimlich.
    Dann richtete ich meine Konzentration auf meine innere Welt. Hier begann es, wenn sich meine kleine Eigenart aktivierte… Stress entlud meine mentale Stärke auf meinen Körper. Mein Denken setzte in solchen Momenten aus, und ich war so belastbar und reaktionsschnell wie es einem Menschen eigentlich nicht möglich war. Die Tiefseeperle hatte ebenfalls eine Art Bewusstsein, dieses Bewusstsein stellte mir diese Frage, wenn ich mich auf ein Pokémon konzentrierte… „Geist oder Körper“. Im Grunde war das einer der grundlegenden Aspekte des Buddhismus, Yin und Yang verkörperten die beiden Seiten dieser Welt. Geist oder Körper, Licht oder Finsternis, Wasser oder Feuer, gut oder böse. Alles hat zwei Seiten. Dieses Bewusstsein befand sich in meinem Kopf, und ich nahm es war, wie einen fremden Strom in meinem „Ozean“. In diesen Strom versuchte ich, gedanklich einzutauchen… doch gerade, als ich es fasst geschafft hätte, machte er eine Art Schlenker und ich verlor die Konzentration. Ich musste schneller werden… vielleicht konnte ich, wenn es mir gelang, mit der Perle kommunizieren oder sowas. Wäre mal eine interessante Erfahrung… ein kleiner Fehlschlag hielt mich nicht davon ab, es weiter zu probieren.
    „Ich habe gefragt, ob wir eine Pause machen sollten!“ riss mich Rocko aus meinen Gedanken. „Hä? Wieso? Tut mir leid, bin kurz abgedriftet…“ – „Kurz ist gut, du hast schon seit einer Stunde diesen glasigen Blick!“ lachte Lucia. Ich erschrak. „Unmöglich…!“ doch ein Blick an den Himmel bestätigte es mir. Ich hatte mittlerweile wirklich eine Stunde versucht, Kontakt zur Perle aufzubauen… doch es war mir nicht gelungen. Die Wolken hatten schon einen orange-rosafarbenen Anstrich, wenn ich das so sagen kann.
    „Pause… du meinst, wir übernachten hier?“ – „Sieht ganz so aus, es wird schon bald nichts mehr zu sehen sein. Wir könnten vom Weg abkommen, wenn wir in der Dunkelheit weiterirren.“ Bejahte Rocko meine Frage, ich sah mich um. Auf der einen Seite von uns befand sich eine Klippe, die ungefähr 100 Meter in die Tiefe stürzte, und auf der anderen Seite war ein kleines Waldstück… ähnlich dem, in dem ich Lucia getroffen hatte. Es hatte nicht lange gedauert, die Ausläufer des Kraterberges zu erreichen. Kurz darauf war Rocko schon mit Kochen beschäftigt, und ich lehnte mich gegen einen Baum, von dort aus hatte ich klare Sicht auf den Sternenhimmel. Ob Lee wohl auch gerade, wie so oft, dort hin sah? Unwillkürlich musste ich lächeln, er war ein Träumer. Genau wie ich.
    „Uh, ist das dunkel!“ – „Guten Morgen, Phione.“ Flüsterte ich, das kleine Pokémon sprang von meinem Kopf. „Ähh? Morgen? Wie spät ist das?“ – „Es ist zwei Uhr morgens.“ – „Waaas?“ ich begann, zu lachen, und Phione blies beleidigt die Backen auf. „Puh! Rocko kocht doch grade, das sieht jeder!“ sagte es dann. „Tut mir leid… aber das musste sein…“ – „Spielen wir was lustiges?“ – „Nein, jetzt gerade nicht… ich muss nachdenken…“ – „Du denkst immer nach. Das ist doch langweilig!“ – „Mir nicht…“ – „Na gut. Dann denke ich auch nach.“ Überrascht sah ich zu meinem kleinen Freund herunter, und tatsächlich hielt er den Mund. Plötzlich lief sein Kopf rot an. „Was machst du denn??“ rief ich, Phione atmete tief aus. „Das ist anstrengend!“ worauf ich wieder lachen musste. „Aber was ist denn an Nachdenken anstrengend??“ japste ich, Phione wandte beleidigt den Kopf ab. Ich kniete mich vor ihn hin und streichelte seinen Kopf. „Schon gut, das lernst du schon noch…“ – „Maria? Essen ist gleich fertig!“ rief Rocko herüber, ich nickte dankbar. Dann nahm ich Phione in den Arm und sah weiter in die Sterne.
    Während des Essens beredeten wir noch einige Aspekte, die uns während des Turniers aufgefallen waren. Stella und Pay waren mir aufgefallen, weil sie die Typen ihrer Pokémon offenbar sehr ernst nahmen… das grünhaarige Mädchen hatte sich offenbar auf die Fahnen geschrieben, ausschließlich Pflanzenpokémon in den Kampf zu schicken, während Pay das hitzige Element bevorzugte. Gut, sein Knakrack war sicher eine kleine Ausnahme… doch im Gegensatz zum Chief und den anderen waren die beiden sogar in ihrem Kleidungsstil auf ihre Elemente abgestimmt… das fand ich interessant Lucia hatte mal wieder nur Augen für die Schönheit der Attacken gehabt, über die gefrorenen Welten schwärmte sie ganze 10 Minuten lang. „Einfach wunderschön, all das glitzernde Eis in der Luft!“ – „Noch besser war Pays Flammenbombe!“ fand Ash. „Einfach genial. Springen und BUMM!“ – „Das ist hirnloses Draufgeballer, wie der Chief sagen würde! Ich weiß nicht, was du daran findest…“ seufzte die Blauhaarige. Ich nahm ein paar Schlucke aus einer weiteren grünen Flasche, die ich aus dem Rucksack hatte, setzte mich im Schneidersitz neben Lucia. „Na, es besiegt jeden Gegner im Handumdrehen, wieso wohl sonst?“ – „Ich finde, eine Attacke muss schön sein. Stimmt´s, Maria?!“ – „Äh… sicher…“ ich schreckte hoch, dachte nach. „Aber ich habe nichts dagegen einzuwenden, wenn sie auch stark ist…“ – „Welche ist denn deine Lieblingsattacke? Bestimmt diese Eisschädelwumme da!“ – „Nein… die habe ich nur aus Spaß entwickelt. Ich mag Säurepanzer sehr gern, das Pokémon wird eins mit dem Wasser und kann viel besser angreifen…“ antwortete ich, die Koordinatorin nickte. „Ja, Säurepanzer ist schön und wirkungsvoll… die perfekte Mischung.“ – „Nützt doch nix, wenn man damit nicht angreifen kann…“ gähnte Ash, dann legte er sich einfach so auf den Rücken. „Aber wenn ihr nichts dagegen habt, hau ich mich aufs Ohr. Gute Nacht!“ – „Gute Nacht, Ash…“ antwortete Lucia, Rocko schien jedoch etwas dagegen zu haben. „Wir haben es grade mal Ende März, wie kommst du auf die Idee, im Freien zu schlafen?“ – „Naja, es ist doch gar nicht so kalt hier, finde ich.“ – „Naja, ist deine Entscheidung. Deinen Schlafsack hast du im Rucksack, nehme ich an?“ – „Ja, ja…“
    „Ihr beiden wollt euch aber vernünftig verhalten, oder?“ Rocko wandte sich an Lucia und mich, lächelnd nickte ich. „Ich habe nicht vor, mir eine Erkältung einzufangen… sowas schwächt nur die Ausdauer.“ – „Sehe ich auch so, mach dir keine Sorgen!“ der Züchter nickte, dann ging er zur Kochstelle hinüber und holte seinen Rucksack. Offenbar wollte auch er schlafen gehen, mit wenigen Handgriffen hatte er seinen Schlafsack abmontiert.
    „Okay… es ist spät geworden, wollen wir auch…“ aus der Art, wie sie ihren Satz unterbrach, schloss ich, dass irgendwas nicht okay sein konnte. Ihr Blick war auf mich gerichtet, doch sie sah mir nicht in die Augen… also musste es hinter mir sein. Schnell drehte ich mich um… und sah Baumrinde. Hä? Hinter mir war nur ein Baum, kein Grund, sich aufzuregen. „Lucia, alles klar bei dir?“ – „Also… nein… ich meine, ja… also…“ sie schien völlig verwirrt zu sein. Hatte sie eine Pokémonattacke abbekommen? Ich wedelte mit einer Hand vor ihrem Gesicht herum, während ich mich vergewisserte, dass keine Pokémon außer Plinfa und Phione in der Nähe waren. Die Koordinatorin schien meine Hand nicht zu bemerken… das beunruhigte mich schon etwas. „Plinfaplinfa!“ auch der kleine Pinguin schien erschrocken zu sein. Was hatten die zwei? „Du kannst mich ruhig wieder ansehen, hinter mir ist nichts!“ – „Geht nicht!“ – „Was soll das heißen, es geht nicht?!“ irgendwie machte mir ihre Stimmlage nun Angst. Wieso sagte sie nicht einfach, was los war? – „Maria, schau deine Hände an!“


    ich hoffe, es hat euch wirklich spaß gemacht, es zu lesen... ich bin schon am 41en dran, langweilt euch nicht zu sehr... :) ich freue mich auf wünsche, kritik, vorschläge und desgleichen...
    mfg
    DoD

  • Hi!
    So wie´s ausschaut bin ich mal wieder die erste.
    Zuerst zu den Sachen aus der PN:
    1.: Ich bin (bzw. war) Julika. Du hättest aber auch einfach mal auf mein Profil gucken müssen.
    2.: Aha. Hattestdu den namen im Bonuskapi erwähnt??? Wenn, dann ist er mir nicht aufgefallen.


    Und jetzt mal zum neuen Kapitel:
    Diese Stadions-Explosions-Geschichte war auch in Marias Traum, oder? Und: Gut das Lucia vorgesorgt hatte, sonst hätte Maria jetzt ein Problem... Aber so konnte sie Simon ordentlich eins auswischen. Den Gesichtsausdruck von ihm in dem Moment hätt ich zu gern gesehen...


    und vielleicht weilt schon ein zukünftiges Mitglied der Elite 4 unter uns


    Ich dachte, das heißt Top 4...


    doch ich zog es vor, nicht alles aufzuschreiben.


    Ich ziehe es vor, oder? Weil Maria schreibt ja gerade Tagebuch.


    dafür bist du eine Top-Koordinatorin…“


    Noch nicht, oder? Ich glaube, das meinst du so, das sie eine sehr gute Koordinatorin ist...


    „Ja, und den nächsten werde ich gewinnen!“


    Das hat i-wie keinen Zusammenhang, weil Wettbewerbe hast du vorher nie erwähnt...


    Deine Freundin da in dem Laden


    Lucia ist noch drinnen geblieben???


    wie du gegen 3+ Eis kämpfst


    Hä? 3+ Eis?


    Mit diesen Worten wie sich auf den Weg vor uns.


    Leerzeichen an der falschen Stelle =)


    Der Blick seiner geschlossenen Augen


    I-wie hat das keinen Sinn...


    „Geht nicht!“ – „Was soll das heißen, es geht nicht?!“ irgendwie machte mir ihre Stimmlage nun Angst. Wieso sagte sie nicht einfach, was los war? – „Maria, schau deine Hände an!“


    Hä????????????????


    Alles in allem mal wieder ein super Kapitel. Rechtschreibfehler hab ich keine gefunden.
    Ich freu mich schon auf´s nächste Kapitel. Bis dann!
    Mizu

  • hey, danke für den kommentar...und ja, ich hätte auf deinen link in meiner pn liste gucken sollen, das fiel mir leider zu spät ein :P
    2. lee ist der reporter, irgendwie ist er mir dann so sympathisch gewesen, dass ich ihn in meine fs einbauen wollte... so kam es dann auch
    3. ja, sie hatte von einer explosion geträumt, aber im stadion ist es wiedeer so eingetreten, simon und mira wollten eine ablenkungsaktion starten... und maria auf ihre seite ziehen, was aber missglückt ist
    4. du hast recht, top 4 ist richtig, aber im anime ist auch ab und zu von den elite 4 die rede... und meine story ist eher ans anime angelehnt als an die spiele^^
    5. wird editiert, falsche zeit :P
    6. aaach komm, man muntert sich doch auf, so von beste freundin zu beste freundin :)
    7. stimmt, ich habe es nicht erwähnt, aber das heißt nicht, dass lucia nicht pausenlos daran denkt
    8. ist mir auch aufgefallen, aber da steht nicht, dass lucia mitkommt, darum dachte ich, das passt... ich kann aber wenn du willst noch einen satz einfügen der darauf eingeht :D
    9. pays ausdrucksweise :P mit 3+ eis sind seine gegner gemeint, karin hat ja ein jugong, und laut pay ist jugong also der einzige nennenswerte gegner, weil es knakrack gegenüber im vorteil war
    10. wird editiert, hab zu schnell geschrieben >.<
    11. blick der geschlossenen augen geht echt nicht... änder ich gleich mal
    so... danke für den langen kommentar nochmal, ich muss mich wohl noch ein wenig mehr anstrengen und mal ein wirklich fehlerfreies kapitel zu posten... aber dazu sind ja eure kommentare :D ich freue mich auf weitere!
    mfg
    DoD

  • danke an liko für den kommentar... ich weiß immer, wann jemand etwas geschrieben hat, auch wenn es von einem mod wegen zu geringer zeilananzahl gelöscht wird... und ich beantworte deine frage gern: also, ich bin selbst nicht so ganz ohne plan von shippings, aber ich finde, dass es nicht allzu schnell gehen darf. in vielen fanstories hier im BB wird direkt im ersten kapitel die große liebe erwähnt, im 4ten wird sie gefunden, und - oh zufall- auch sofort vom angebeteten/ der angebeteten- erwidert. ich finde das nicht besonders realistisch, vor allem, da sich die liebe so kompliziert wie fast sonst nichts auf der welt verhält, zumal man sie nicht einmal messen kann... darum hat es bei mir etwas gedauert, bis der leser wusste, dass allein lucia verliebt ist, und bis ash die gefühle erwidert oder sie sich traut, ihm das zu gestehen, kann noch ein wenig zeit ins land gehen... aber da die story im shipping bereich angesiedelt ist, könnt ihr euch darauf verlassen, dass sie nicht allzu schlecht ausgeht. ich hoffe, das stört niemanden :)
    mfg
    DoD

  • hey, du hast mich mal wieder darin bestärkt, die beste FS des bisaboards zu lesen :D
    irgendwie sehr anregend, dieses neuste kapitel, ich muss schon sagen ! sehr turboulent der abgang des turniers, das uns sehr lange zeit in atem gehalten hat, und eine umfassende bandbreite von interessanten charakteren und begebenheiten gab :D zB die entführung von joy oder die auftritte von team rocket, wie auch viele verschiedene gegner, die samt und sonders besiegt wurden. hat mir einen riesenspaß gemacht XD
    also, turbulent: ein letzter angriff des galaktik teams auf die veranstaltung, der glücklicherweise von allen trainern abgewehrt wurde, darüberhinaus konnte simon der giftmischer sich erneut erfolglos verabschieden, sehr sehr gut das ganze
    nun haben wir nach beendigung des festivals noch einige merkwürdige vorfälle, wie hier das treffen marias auf den trainer lee der ja offenbar das kalte gegenstück zu pay darstellt, und gleichzeitig eine reminiszens an marias eignes Ich bedeutet- sehr spannend ! da ham sich 2 gefunden würd ich sagen, aber bei dir weiß man ja nie XDD
    nun,was noch überrascht, ist, dass der undurchsichtige merlin offenbar einer noch mysteriöseren figur unterstellt ist, die sich nun auf die suche nach etwaigen schurken begibt um diese auszuknipsen :D
    in jeder hinsicht ein gelungenes kapitel und jede zeile macht lust auf mehr !


    hier meine favoriten:

    Zitat

    „Was ist das denn fürn Mist?“ wollte Pay wissen, vor ihm stand ein Magbrant.


    Zitat

    Räum die beiden aus dem Weg, jetzt ist deine Chance!


    Zitat

    "Da denkt der echt, ich treff nicht..." - "Was?" - "Aber dann kommt die zweite Hand." - "Au! Mann, is ja gut!


    Zitat

    „Ja, es wird Zeit, dass ich einigen Personen das Handwerk lege, bevor sie zu gefährlich werden.“


    bis zum nächsten mal!

    "I said: Ryan, Jedi don´t give up. Then again, I´m thinking oldschool. This is a new generation."

  • hey... danke für den kommentar, freut mich, wenn es spaß macht, meine geschichte zu lesen...
    und hier habe ich die 41, ich hoffe, es sieht nicht allzu schlecht aus... est seit langem das erste kapitel, was die reise beinhaltet... viel spaß dennoch :)


    Kapitel 41
    Die Straße zum Erfolg hat immer Baustellen
    24.3.2008


    Liebes Tagebuch… das Turnier ist nun endlich vorbei, ich habe es geschafft, nicht zu versagen. Schon am nächsten Tag allerdings kam ein weiterer Hammer für mich…


    „Will nicht…“
    „Komm schon! Ich weiß ja, dass du manchmal verschläfst, aber es ist schon nach 10 Uhr, es wird Zeit!“
    Die Stimme der Koordinatorin weckte mich. Müde rieb ich mir die Augen, dann setzte ich mich auf. Stimmt… ich war nicht so spät eingeschlafen wie sonst immer, als ich mich umsah, erinnerte ich mich daran, dass ich nach dieser Entdeckung gestern Abend meinen Schlafsack rausgeholt hatte… Lucia hatte im Zelt geschlafen, doch ich fand, dass man es ausnutzen müsste, wenn man schon einen so schönen Blick aufs Firmament genießen konnte. „Wie geht’s dir?“ wollte sie wissen, worauf ich leicht lächelte.. „Gut, danke. Dir auch?“ – „Du weißt genau, was ich meine!“ – „Aber das wussten wir doch schon…“ – „Nein, ich wusste nur, dass du dich, wenn du dich auf ein Pokémon konzentrierst, teilweise in dieses verwandelst. Aber ich habe nie gewusst, dass du dich auch unsichtbar machen kannst!“ hier schwieg ich. Ja, das, was uns gestern Abend so überrascht hatte, war, dass mein Körper auf einmal unsichtbar geworden war. Ich hatte dafür jedoch schon eine Erklärung.
    „Also, ich habe nachgedacht… es wäre möglich, dass ich mich wirklich teilweise verwandelt habe, sodass ich Säurepanzer verwenden konnte.“ – „Nein, das hätten wir doch gesehen oder du hättest das gemerkt!“ – „Nicht, wenn es nur eine partielle Verwandlung war. Vielleicht hatte ich ja, keine Ahnung, eine Schuppe auf dem Handrücken oder sowas, das ist schon genügend.“ – „Und welches Pokémon kann sich unsichtbar machen?“ – „Nein, Säurepanzer ist eine Technik, die, wie du ja weißt, den Körper verflüssigt… man wird damit unter Wasser unsichtbar. Vielleicht habe ich einfach das Wasser in meinen Zellen kontrolliert, sodass ich halt unsichtbar geworden bin… diese Kette ist unglaublich.“ – „Ich glaube, das, was du damit anstellen kannst, ist unglaublich!“ meine Freundin schüttelte verwundert den Kopf. „Das ist echt krass. Überleg doch mal!“ – „Weiß ich…“ – „Kannst du das immer? Einfach so?“ – „Hm, gestern ist es passiert, ohne dass ich eine Ahnung davon hatte. Kann sein, dass der Gedanke an Säurepanzer ausgereicht hat! Aber ich weiß nicht, wieso ich dann nicht ohnmächtig geworden bin, eigentlich werde ich immer ohnmächtig, wenn ich mich verwandle…“
    „Na, auch schon wach?“ ich hob den Blick. Ash stand hinter der Koordinatorin, hatte jedoch nichts davon mitbekommen, was wir beredet hatten. „Äh…“ – „Darauf musst du nicht antworten, Maria! Er sieht genau, dass du wach bist.“ Die Blauhaarige sah Ash mit einem spitzbübischen Lächeln an. Er hob die Brauen. „Ja, aber das sagt man doch so!“ Rocko befreite ihn aus dieser Situation, er hatte Frühstück gemacht. Ich zog es jedoch vor, mich erst einmal frisch zu machen. „Ihr müsst nicht warten, ich komme sofort!“
    Mit diesen Worten nahm ich meine neuen Sachen, und ging in den Wald. Ich meinte, mich zu erinnern, dass es hier irgendwo einen Fluss gab… kurze Zeit später hörte ich tatsächlich das charakteristische Plätschern. „Gehst du eigentlich jeden Tag duschen?“ wollte Phione wissen, ich hatte gedacht, es wäre bei meiner Cap sitzen geblieben, doch es war mir gefolgt. „Ich gehe doch gar nicht duschen.“ – „Doch!“ – „Nein!“ – „Und was willst du dann beim Fluss??“ – „Baden.“ Phione blies die Backen auf. „Ist doch dasselbe!“ – „Nein, beim Duschen bleibt man für gewöhnlich stehen. Wenn ich in diesem Fluss stehen würde, dann wären nur meine Beine im Wasser, und das bringt´s nicht!“ – „Achso.“ Nach diesem kleinen Dialog stieg ich ins Wasser, es war relativ kalt, kam offenbar direkt aus den Bergen. Ich war zum Glück einigermaßen immun gegen die Kälte. Das kühle Nass spülte meine Sorgen für einige Momente hinfort, dann bemerkte ich, dass mein kleiner blauer Freund direkt neben mir im Fluss hing. „Erschreck mich doch nicht so!“ – „Tschuldigung! Hast du schon was gegessen?“ – „Nein, ich ertrage es nicht, ungewaschen zu essen…“ – „Waschen? Duschen? Baden? Ihr seid komisch ihr Menschen!“ – „Wieso denn das?? Es gibt halt viele Möglichkeiten, sauber zu werden!“ verteidigte ich mich. Irgendwie niedlich… Phione kannte sicher nur „baden“, da es selbst immer im Wasser war, jedenfalls normalerweise. Nachdem ich einmal tief Luft geholt hatte, tauchte ich unter. Unter Wasser sah ich einen Schwarm Seeper vorüberziehen, als sich etwas Blaues vor mein Sichtfeld schob, merkte ich, dass Phione sich ebenfalls unter der Wasseroberfläche aufhielt. „Weg da, ich sehe so nichts!“ lachte ich, doch es gehorchte nicht, stattdessen klammerte es sich an mich. Süß… dann merkte ich, dass ich eben geredet hatte, ohne nachzudenken. Dennoch lebte ich… was war passiert?? Zögernd öffnete ich den Mund, Wasser drang herein. Innere Impulse schrien mir zu, ich sollte schnell wieder auftauchen, doch ich bezwang sie und atmete ein. Es klappte problemlos… verwundert tauchte ich nun doch auf. „Was war das…“ – „Seit wann kannst du das?“ wollte Phione wissen, ich fasste mir an den Hals. Ich fühlte, dass sich die Flüssigkeit in meiner Lunge befand, eigentlich müsste das feine Geflecht aus Lungenbläschen zusammenfallen, eine Ohnmacht wäre die weitere Folge. Wieso blieb das aus? Sekunden später schlug ich die Hand vor den Mund, ich hatte einen Schluckauf bekommen. „Verdammt! Hicks!“ fluchte ich, nun hatte ich einen Teil des Wassers im Mund. „Bah! Süßwasser…“ – „Haha! Da denkt wer an dich!“ – „Ja, und küsst ne andere…“ ergänzte ich, endlich war ich das Wasser wieder los. „Sagt man das so?“ – „Eigentlich schon… aber das ist mir unheimlich, wieso kann ich Wasser atmen??“ – „Ach, das findest du schon raus!“ worauf ich mich zurücklehnte und im Fluss ausstreckte. Die Perle glitzerte verführerisch. Allerdings konnte ich keinerlei Merkmale von Pokémon an mir entdecken…
    Einige Minuten blieb ich dort, sah zu, wie kleinere Wasserpokémon vorübertrieben, dann meldete sich mein Bauch zu Wort. Naja, nicht wirklich zu Wort, aber du weißt, wie das gemeint ist, liebes Tagebuch. Sofort errötete ich und sah aus den Augenwinkeln zu Phione. Leider hatte das Wasserwesen sich nicht entspannt, vielmehr war seine Aufmerksamkeit noch immer auf mich gerichtet. „Was war das? Hast du jetzt vielleicht Hunger?“ – „Ja… ist ja gut, dann essen wir auch mal was.“ Ich erhob mich, sah an mir runter, mein Blick blieb an der Tiefseeperle hängen. Die zwei Hälften funkelten in der Morgensonne, ich wünschte, ich könnte sie zusammenfügen… aber es sah schön aus, wie sich das Sonnenlicht in den beiden Tropfen brach. So viel Macht steckte darin… und ich hoffte, dass ich sie korrekt einsetzen konnte. Meine Ohren nahmen auf einmal ein Rascheln wahr, welches sich von hinten näherte. Wer konnte das sein? Als ich mich umdrehte, sah ich, dass es Rocko war… die Teller in seinen Händen ließen jede Frage, was er hier wollte, sinnlos erscheinen. Offensichtlich hatte er sich ebenfalls gemerkt, dass es hier einen Fluss gab, und wollte die verwertbaren Reste abspülen, dummerweise hatte er sich genau die falsche Stelle dafür ausgesucht. Er blieb abrupt stehen, wurde knallrot und wandte sich dann hastig ab. „Tut mir leid! Ich wusste nicht, dass…“ er stockte und drehte sich wieder zu mir um, ich ging auf ihn zu. Was bildete er sich denn da ein, er sah mich genau an! „Hm… ich muss mir das eingebildet haben…“ murmelte er dann und ging zum Fluss hinunter. Erstaunt hob ich die Augenbrauen; er benahm sich, als wäre ich nicht da. Ein kleiner Gedanke flitzte durch mein Gehirn, diesem Impuls folgend, sah ich an mir runter.
    Und sah nichts.
    Ha! Bingo, ich war irgendwie wieder unsichtbar geworden. Hatte die Perle eigenmächtig gehandelt? Oder war die Peinlichkeit der Auslöser gewesen, die ich empfunden hatte? Egal, ich musste mich anziehen, bevor ich wieder sichtbar wurde. Meine Kleider lagen nicht weit entfernt, leider war dieser Umstand auch Rocko nicht verborgen geblieben. „Komisch…“ er schüttelte den Kopf und wusch weiter ab. Ich musste mich beeilen, schlich die paar Schritte und zog mich an. „Beeilung, Maria!“ sagte eine innere Stimme, ich griff nach dem Top. „Oh, es war also doch keine Einbildung.“ Bemerkte Rocko, er sah mein Top an. Musste witzig aussehen, wie meine Sachen da in der Luft herum schwebten… ich dachte nur ‚lass mich sichtbar werden‘, und es passierte tatsächlich. „Nein, war es nicht…“ bestätigte ich, und steckte den Kopf durch die Öffnung oben. Interessiert betrachtete ich meine Hände. War wirklich das Wasser in meinen Zellen schuld?
    „Entschuldigung, ich wusste nicht, dass du ausgerechnet hier bist!“ sagte der Züchter, ich langte nach rechts und erwischte mein Handtuch. Während ich meine Haare trocknete, fuhr er mit seiner Arbeit fort. Wo waren meine Schuhe… ach ja, neben den Schlafsack hatte ich sie stehen lassen. „Dein Teller steht noch da, ich bin sicher, du willst auch etwas essen.“ – „Danke…und, macht nichts, konntest du ja nicht wissen.“ – „Ich habe Rührei und Pfannkuchen gemacht, bedien dich einfach!“ – „Nochmals danke.“ Sagte ich und musste lachen. Irritiert sah er auf. „Was ist?“ – „Naja, das muss doch komisch ausgesehen haben, schwebende Kleider…“ – „Es ist die Perle, oder? Sie verleiht dir diese Kräfte.“ – „Stimmt…aber es ist im Grunde nur eine Kraft: Ich kann, wenn ich mich konzentriere, Merkmale von Pokémon annehmen. Was ich daraus mache, ist natürlich eine andere Geschichte!“ – „Ja… aber ich freue mich, dass du Lucia geholfen hast. Es macht Spaß, neue Gesichter kennen zu lernen. Anders hätte ich dich gar nicht kennen gelernt, nicht auszudenken.“ – „Ach, das war Ehrensache… diese komischen Ganoven hatten es auf sie abgesehen.“ – „Nicht für jeden. Manche hätten sie allein gelassen. Du hingegen kämpfst extrem gut, aber ich glaube, du bist es leid, das ewig zu hören, oder?“ – „Ich tu halt, was ich kann…“ allmählich wurde ich verlegen, ich hatte es nicht so mit Lob. „Aber dafür kann ich kein Pokémonfutter oder Knursp machen, man hat eben seine Spezialgebiete…“ – „Stimmt. Man sollte das machen, was einem Spaß macht, sonst zwingt man sich nur dazu und es geht schief.“ Nun war ich diejenige, die überrascht war. Er sprach ganz normal mit mir, ohne einen seiner kleinen… „Anfälle“ zu haben. Ich beschloss, ihn darauf anzusprechen. Natürlich diskret…
    „Ähm…Rocko?“ – „Ja?“ er stand auf, die Teller waren blitzblank. Mein Handtuch hängte ich mir über die Schulter. „Ist alles okay mit dir?“ – „Sicher. Wieso?“ – „Ach, schon gut…“ er nahm meine Hand. „Ich weiß, was du meinst. Aber ich finde, ich sollte uns in dieser Situation…“ hier wies er auf Phione- „Nicht mit Liebeskummer oder sowas belasten. Darum...“ und er ließ meine Hand los. „…darum konzentriere ich mich auf unser Teamwork, wir werden es dringender brauchen denn je, wenn diese Galaktiker oder die Gauner von Team Rocket wiederkommen.“ Der Züchter hatte recht, und außerdem sah es ganz danach aus, als wäre er ein Profi. Hatten ihn die langen Reisen so werden lassen? Damit unser Plan funktionierte, hatte er gelernt, sich zurück zu halten… er war weitaus intelligenter, als ich erst gedacht hatte. Naja, ich hatte aus Lucias Erzählungen denselben Eindruck gewonnen, doch als er dann anfing, alle Mädchen um sich herum anzuquatschen, war er ein wenig … unseriös erschienen. Nun, wo er sich zusammenriss, wirkte er professioneller.
    Ich ging neben ihm her, bis wir unseren kleinen Campingplatz erreichten, wo ich mich setzte und anfing, Pfannkuchen zu essen. Eine Bewegung in einem nahen Baum erregte meine Aufmerksamkeit, als ich hinsah, sprang mein Galagladi herunter. „Oh, was machst du denn im Baum?“ – „Es sieht so aus, als ob Galagladi nach dem Essen immer ein wenig Freiraum braucht.“ befand Rocko, er hatte sogar meine Pokémon schon fast vollständig analysiert. Plinfa und Bollterus ruhten sich im Schatten der Bäume noch ein wenig aus, Rotom befand sich in seinem Ball… die Trennung von Alyssa musste ihm trotz allem ziemlich zu schaffen machen. Nachher würde ich mal mit ihm reden. Sogar Panzerschrank und Halloween waren wieder in Topform… ich war dankbar, dass wir Rocko dabei hatten. Keiner wusste so viel über Pokémon wie er. Interessant… „Ja, im Klartext: wenn es satt ist, muss es herumturnen, um die Kohlenhydrate wieder zu liquidieren!“ fügte die Blauhaarige hinzu. Erstaunt blickte ich sie an. „Ach, das hab ich irgendwo mal gelesen, in so einem Fitnessheft meiner Mum!“ lachte sie. Kurz darauf musste ich mit lachen, nahm mich aber zusammen, als ein wenig Sirup drohte, sich zu verselbstständigen.
    „Wo ist Ash?“ wollte ich dann wissen, mir war seine Abwesenheit aufgefallen. „Du kennst ihn doch. Er ist schon irgendwo am trainieren… ich werde ihn gleich mal suchen gehen, wir wollen weiter.“ Seufzte Lucia. „Oh… okay.“ Wieder ein kurzes Konglomerat an Zeit später war ich mit dem Essen fertig, rief Galagladi in seinen Ball zurück, und suchte den Weg zum Fluss erneut. Wenn Rocko Geschirr im Fluss waschen konnte, dann war das für mich auch kein Problem… auch, wenn ich sonst lieber mit Plinfas Blubbstrahl sauber machte. „Oh, meine Cap…“ bemerkte ich, rannte kurz zurück, um sie aufzusetzen. Sie würde immer ein Teil Ewigenau für mich sein. Am Fluss fand ich dieselbe Stelle wieder, an der ich vorhin gebadet hatte… ein Büschel Wasserpflanzen hatte ich mir gemerkt, und dieses erkannte ich wieder. Phione planschte noch ein bisschen herum, während ich beschäftigt war, dann machten wir uns auch schon wieder auf den Weg zu den anderen. „Hey, Ash!“ rief ich, er trainierte wirklich im Wald, und ich kam zufällig an ihm vorbei. „Oh, hey, Maria. Ist es soweit?“ Chelcarain und Pikachu standen vor ihm, er hatte sein Team vom Turnier wohl noch aufbauen wollen. „Denke schon…wie machen die beiden sich?“ – „Wir werden immer besser. Chelcarain hatte allerdings noch ein paar Schwierigkeiten…“ – „Wie meinst du das?“ – „Es scheint eine immense Angst vor Knakrack entwickelt zu haben, eben wollte es keine Angriffe ausführen. Das haben wir aber… im Griff, denke ich…“ – „Mentale Probleme? Die sind nie von Dauer, das wird schon.“ – „Ja!“ unschlüssig trat ich von einem Bein aufs andere, sollte ich ihm die Frage stellen oder nicht? Mir war bekannt, dass Lucia ihn Ash verliebt war, doch ging es andersrum genau so? Und wie konnte ich nachfragen, ohne zu viel zu verraten?? Mist… ich musste mir was einfallen lassen.
    „Ok, wollen wir?“ fragte ich dann, dabei achtete ich auf alles, was er tat. Eventuell konnte ich ihm im Gespräch ungewollt ein paar Informationen entlocken…oder auch nicht. Er redete fast ununterbrochen mit Chelcarain und Pikachu, die beiden nickten immer wieder. Die typische Ash. Methode… irgendwie konnte er die Moral seiner Pokémon ohne Ende steigern. Ich weiß nicht, wie er das macht, seufzend resignierte ich, dann würde ich eben später versuchen, ihn… bevor ich zu Ende denken konnte, erregte ein Blitzen am Himmel meine Aufmerksamkeit. Blinzelnd sah ich in die Höhe, konnte jedoch keine Ursache dafür erkennen… Wolken und Vögel blinkten normalerweise nicht, sagte ich mir, dann schüttelte ich den Kopf. Du machst dir zu viele Gedanken, Maria… Der Wald erwachte langsam, ich spürte taunasses Gras, einige Wurzeln und Moos an meinen nackten Fußsohlen, ein relativ entspannendes und schönes Gefühl. Über uns in den Wipfeln sprangen kleinere Pokémon umher, ich glaubte sogar, ein seltenes Tengulist zu sehen. Als ich auf meine Beine hinunterblickte, kam mir eine Idee. Konnte ich die Unsichtbarkeit mittlerweile steuern? Ich spürte, dass der Bewusstseinsfluss der Tiefseeperle ein wenig ruhiger geworden war, seit ich eben gebadet hatte… als hätte das Wasser meine Gedanken beruhigt. Stirnrunzelnd konzentrierte ich mich. Ich wusste, dass ich diese Unsichtbarkeit womöglich nur aufrechterhalten konnte, indem ich das Wasser in meinen Zellen kontrollierte. ‚Werdet unsichtbar…‘ dachte ich, aber nichts passierte. Na gut… bestimmt klappte es irgendwann. Wenig später kamen wir bei Lucia und Rocko an, sie hatten ihre Rucksäcke schon fertig gepackt. Noch hatten sie uns nicht bemerkt, mir kam eine Idee. Schnell nahm ich die Hand von Ash, und rief:„Hey, da sind wir!“, der Trainer aus Alabastia schien verwirrt zu sein. „Hey, was soll…“ – „Hi, dann kanns ja…“ der Blick der Koordinatorin fiel auf unsere Hände, sie wurde rot. „los…gehen…“ stammelte sie. Damit sollte es Ash eigentlich klar werden. Ziel erreicht! Er dachte jedoch nicht daran, sich irgendwas anmerken zu lassen, er entzog mir seine Hand und trat zu seinen Sachen herüber. „Alles klar, bin gleich soweit!“ meinte er, Lucia sah mich an. „Du bist ja gerissen!“ flüsterte sie dann, ich lächelte entschuldigend. „Dachte, wenn du es ihm nicht sagst, kriege ich das irgendwie hin… soll ich ihn mal fragen jetzt?“ – „Bloß nicht! Ich mach das schon. Irgendwann…“ – „Naja, okay.“ Schade, es hatte nicht geklappt, aber was nicht war, konnte noch werden. Ich strahlte sie an, was sie ein wenig zum Lachen brachte, und drehte mich dann um. Schnell zog ich meine Sandalen an, schulterte den Rucksack… damit waren wir startbereit. „Zurück, Plinfa und Bollterus!“


    „Oh, Mann!“
    Lucia stöhnte auf. Es war mittlerweile Abend, wir hatten den Kraterberg schon fast erreicht… er war in Sichtweite, ragte mehrere tausend Meter in Sinnohs Himmel. Doch davor mussten wir noch ein Tal bewältigen, und die Brücke war gesprengt worden, kam da nicht dieser Fernsehbericht damals? Ein älterer Mann kam uns entgegen. „Wollt ihr nach Elyses, Kinder?“ und Ash übernahm das Wort. „Eigentlich nicht, wir wollten über den Berg und dann so schnell es geht ans Meer!“ – „Dann müsst ihr nach…“ er murmelte etwas in seinen Bart, ich betrachtete ihn näher. Eine braune Jacke hielt ihn warm, der Bart war schwarz, und er hatte eine Pelzmütze auf dem Kopf. Jeans und dicke Schuhe vollendeten sein Bergsteiger-Outfit, offenbar hielt er sich gerne länger in den Bergen auf. „…nach Himeport, also, wie ihr seht, kommt ihr hier nicht weiter. Ungefähr einen Kilometer in der Richtung…“ er wies nach Westen, „…findet ihr einen Fahrradverleih, es geht wesentlich schneller mit Fahrrad. Da ihr diese Brücke nicht benutzen könnt, müsst ihr die andere benutzen.“ – „Gibt’s wirklich keinen anderen Weg? Könnten wir nicht klettern oder so?“ wollte ich wissen, die zerstörte Brücke war sicher das Werk meiner Gegenspieler. „Unmöglich! Ohne die richtige Ausrüstung geht das nicht, und außerdem siehst du nicht so aus, als ob du mit den Sachen in die Berge solltest… das ist nichts für junge Mädchen.“ – „Ich bin nicht so jung, wie ich aussehe.“ hier mischte Lucia sich ein. „Macht ja nichts! Wir laufen das Stück noch und besorgen uns Fahrräder.“ – „Ich finde die Idee auch gut!“ ließ Rocko verlauten, ich gab mich der Mehrheit geschlagen. Verdammt. Ich konnte kein Fahrrad fahren.
    Der Weg zu diesem Fahrradverleih kam mir viel zu kurz vor, ich zermarterte mir den Kopf, wie ich die anderen von dieser Idee abbringen konnte. Auf der einen Seite ging es mal wieder steil bergab, unten im Tal konnte ich Wiesen und einen kleinen Wald ausmachen. Dann sah ich wieder geradeaus. Ash, Rocko und Lucia waren mir zu echten Freunden geworden… ich wünschte mir von ganzem Herzen, dass ich ihre Erwartungen erfüllen konnte. Vielleicht ließen sie mich ja mitreisen, wenn ich Phione geholfen hatte… ich wäre nicht mehr allein. Ich zupfte an meiner Hose herum. Die neuen Kleider waren sehr bequem, und trotz relativ hoher Temperaturen kam ich nicht ins Schwitzen… dann erwischte ich mich dabei, dass meine Gedanken wieder umhersprangen wie junge Spoink. Spoink… wieso benutzte ich nicht die Perle, vielleicht kam ja ein Tauboss oder so vorbei? Dann konnte ich mir doch sicher Flügel wachsen lassen. Leider tat mir kein Tauboss den Gefallen, ohne weitere Probleme kamen wir letztendlich beim Fahrradladen an. Ich schaute noch einmal in den Himmel, musste mir dann eingestehen, dass ich ins kalte Wasser springen musste.
    „Willkommen! Wir bieten maximalen Fahrspaß über das Kratertal. Auf der anderen Seite des Berges ist unsere Schwesterstelle, dort gebt ihr die Räder bitte ab. Haltet euch möglichst nicht zu sehr am Rand der Brücke auf, auch wenn sie abgesichert ist, es kann schon mal vorkommen, dass jemand zu…unvorsichtig ist. Natürlich haben wir alles Erdenkliche getan, um Unfälle zu vermeiden, aber Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste! Viel Spaß!“ der Angestellte schien diesen Satz nicht zum ersten Mal runter zu rattern, er gestikulierte viel zu routiniert, als dass er ein Neuling gewesen sein könnte. „Wir passen schon auf, danke!“ sagte Ash, der sich bis eben noch mit Lucia unterhalten hatte. Ich warf ihr einen süffisanten Seitenblick zu, sie bemerkte es und errötete leicht. Rocko war relativ still gewesen, nachdem der Mann uns bei der Brücke hierher verwiesen hatte. Was ging in ihm vor? Naja, wenn er meinte, dass die Zeit gekommen sei, würde er es mir sicher sagen. Wir suchten uns alle ein Rad aus, ich hatte eines mit dunkelblauem Rahmen gewählt, weil blau eben meine Lieblingsfarbe war. Dann schloss ich nervös die Augen. „Du schaffst das…“ flüsterte mir meine innere Stimme zu, Phione merkte jedoch, dass etwas nicht stimmte. „Hey, du guckst so komisch!“ – „Ja… ich meine, nein… ähm…“ nun wurde auch die Blauhaarige auf mich aufmerksam. „Alles klar bei dir? Du siehst blass aus.“ – „Ja, es geht schon, danke!“ – „Hast du vergessen, dass sie gehorchen muss?“ Ash hatte sich vom Verkäufer abgewandt, welcher nun wieder in seinem Laden verschwand. „Maria, sag mir, was los ist!“ verdammt. Er hatte recht. „Ich kann kein Fahrradfahren…“ murmelte ich verlegen. Den anderen blieben vor Staunen die Münder offen stehen, worauf ich lieber auf meine Füße sah.
    „Ist das dein Ernst??“ fragte Ash ungläubig, der Züchter verteidigte mich. „Hey, lasst gut sein, Leute. Nicht mal sie kann perfekt sein. Wir versuchen, es dir so schnell es geht, beizubringen!“ – „Danke…“ sagte ich, und ich meinte es auch so. Allgemein bekam ich sonst alles hin, darum schienen meine Fehler dreimal so schwer zu wiegen… so denke ich halt. „Okay, Lektion eins!“ rief Lucia, dann stieg sie von ihrem Rad und trat zu mir herüber. „Die richtige Haltung. Steig auf!“ ich tat, wie geheißen, und setzte mich auf den Sattel. „Nein, die Hände müssen auf den Lenker. So!“ sie legte ihre Hände auf meine und dann auf den Lenker. Ich musste schlucken, wahrscheinlich wegen der Nervosität. „Siehst du, gar nicht so schwer.“ Lächelte sie. „Nun zu Lektion zwei. Gleichgewicht halten! Es geht darum, so schnell voran zu kommen, dass dein Rad nicht ins Schlingern kommt. Bei deiner Kraft sollte das kein Problem sein… probier mal!“ liebes Tagebuch, Details zu den ersten 20 Minuten will ich dir ersparen. Ich lag mehr als nur einmal auf dem Boden, zog mir diverse Schnitte zu, bis ich- mehr oder weniger sicher- mehrere Meter am Stück schaffte. Ich hörte zudem nicht auf, zu beobachten, wie Lucia und die anderen das machten… ich hatte es vorher halt nie gelernt… und es auch nicht für nötig befunden. Aber ich lernte schnell, eine halbe Stunde verging… Lucia war zufrieden. „Lektion drei: fahren. Los!“ damit schwang sie sich in den Sattel und fuhr los. Irgendwie musste ich den Schub des einen Beines mit Gegenschub des Anderen ausgleichen… im Grunde war das einfache Physik. Linkes Bein…rechts…links… es war gar nicht so schwer! Angespornt von dieser Erkenntnis fuhr ich weiter, immer hinter den anderen her. Aber ich wurde schnell ungeduldig, da ging noch mehr! Schneller und schneller bewegte ich mich, überholte die anderen. Gleichzeitig achtete ich darauf, nicht zu nah an das Brückengeländer zu gelangen, wie der Mann eben gesagt hatte. „Maria! Nicht so schnell!“ beschwerte sich Phione, welches auf meinem Kopf saß. Ich lachte. „Aber es macht so viel Spaß!“, drosselte dennoch die Geschwindigkeit. Ich genoss den Wind, der mir durch die Haare fuhr, die Geschwindigkeit und die frische Luft. Diese Brücke war genial, man konnte in einer geraden Linie über das gesamte Tal fahren! Eine gigantische Aussicht wurde uns geboten.
    Als ich aus dem Augenwinkel etwas heranfliegen sah, merkte ich, wie blöd ich gewesen war. Welcher Ganove zerstörte eine Brücke und ließ die andere stehen? Natürlich um einen Hinterhalt vorzubereiten. Und ich dumme Kuh hatte nicht aufgepasst.
    „Zurück!“ schrie ich, Sekunden, bevor neben mir der Asphalt der Brücke in die Luft flog. Gleichzeitig sprang ich vom Rad, nahm den Rucksack von meinem Rücken, und suchte nach Halloweens Ball. Als eine weitere Detonation folgte, merkte ich, wie unsauber ich den Sprung berechnet hatte. Im Flug sah ich, wie Lucia, Ash und Rocko entsetzt in den Himmel schauten, dann raste das Geländer an mir vorbei. Hey, war ich nicht HOCH geflogen? Wie kam es denn, dass…
    „Nein…NEIN!!“ die Stimme der Koordinatorin wurde leiser, ich fügte im Kopf blitzschnell die möglichen Vorfälle zusammen, sondierte einen nach dem anderen aus, bis ich sicher war, dass ich von der Brücke gefallen war… neue Optionen:


    1. Galagladi rufen und hochteleportieren, Zeitaufwand mittel.
    2. Darauf vertrauen, dass ein Tauboss vorbeikam, mich verwandeln und hoch fliegen, Zeitaufwand vom Glück abhängig.
    3. Hoffen, dass ich mir unten nichts tat, dazu musste aber ein Fluss vorhanden sein, Zeitaufwand hoch.


    Alle drei Optionen waren nicht sehr viel versprechend, doch Galagladi konnte mir tatsächlich am ehesten helfen. Ich ließ Halloweens Ball los, tastete nach dem anderen… unter mir ersteckte sich der kleine Wald, mehrere Flüsse durchzogen ihn. Ich begann, zu schwitzen, bekam Angst. Mehrmals rutschten meine Finger ab, der Boden kam immer näher, endlich hatte ich den Ball. Schnell richtete ich den Knopf auf meine Handfläche, damit sich Galagladi direkt neben mir materialisierte… und drückte zu. „Los, Zorro, Teleport Yin!“ – „Gal!“ der Schwertkämpfer erschien, sah sich um, dann in meine Augen, ich packte seinen Arm. Ein Windstoß traf mich, in der Schrecksekunde ließ ich los… und Zorro verschwand.
    Okay… unschön. Das wars dann, Maria. Ich hatte nicht mehr die Kraft, mich auf ein Vogelpokémon zu konzentrieren, es war, als wäre einen Hohlraum in mir… sollte das das Ende sein? Konnte ich nicht meine Spezialfähigkeit irgendwie dazu nutzen, mich zu retten? Nein, schnelle Reflexe und Körperkraft retten niemanden vor so einem Sturz. Ich schloss die Augen. Der Erdboden kam immer näher.


    //


    „Verdammt, wir müssen was tun!“ schluchzte die Koordinatorin, nachdem ihre Freundin von der Brücke gefallen war. „Ihr schon wieder!“ Ash hatte sich nach der Ursache der Explosionen umgesehen, und Team Rocket entdeckt, das Trio schwebte in seinem Ballon ungefähr 60 Meter über dem Trainer aus Alabastia. „Dafür werdet ihr büßen! Los, Pikachu!“ – „Pika!“ wutentbrannt schleuderte die kleine Maus mehrere Blitze in den Himmel, welche alle von einer merkwürdigen Apparatur aufgesaugt wurden. „Keine Chance, Ash, die haben wie immer Blitzableiter…“ bemerkte Rocko, er war nun auch von seinem Rad gestiegen. Zorro tauchte ein Stück entfernt auf- es wurde nur von Lucia bemerkt. „Ihr Galagladi! Los, tu doch was!“ doch auf ihre Bitte hin sah sich der Schwertkämpfer nur um und schien danach geschockt zu sein… er rannte zum Geländer und spähte in die Tiefe. „Phio-phio!“ neben Galagladi saß das kleine Wasserpokémon, es war bei der ersten Explosion von Marias Schultern gefallen. „Du hast es mit dem Sprengstoff mal wieder übertrieben!“ schimpfte Mauzi, sein blauhaariger Teamkollege verteidigte sich. „Es wäre nichts passiert, wenn sie nicht gesprungen wäre!“ – „Doch, du Hohlbirne!“ – „Ruhe, ihr zwei.“ Jessie schaltete sich ein. „Das macht gar nichts, der Pokal ist nicht so schnell zu zerstören, den Sturz wird er überstehen.“ – die Koordinatorin hörte das, es schien, als könnte sie nicht glauben, was sie da hörte. „Ach ja? Und Maria? Was ist mit ihr?!“ schrie sie die Rockets an, keiner der drei antwortete. „Über Maria hat der Boss nichts gesagt, wir sollen nur den Pokal holen. Sinkflug, Mauzi!“ kommandierte die Rothaarige. „Ihr seid doch nicht ganz dicht! Ist der Pokal so wichtig, dass ihr ohne zu zögern ihr Leben…“ Lucia weigerte, sich, den Satz zu Ende zu denken. Dann kniff sie die Augen zu, Tränen rannen ihr über das Gesicht. Team Rockets Ballon schwebte in die Tiefe. „Da kann man wohl nichts machen.“ – „Rocko, wie kannst du nur so ruhig bleiben!“ das Mädchen mit der weißen Mütze verlor fast die Beherrschung. Hatte er den Verstand verloren? Sie würden Maria nicht retten können! Der Züchter allerdings sah nur von der Brücke hinunter und drehte sich dann um. „Nach allem, was du mir über sie erzählt hast, kann nichts sie so leicht aufhalten. Hab Vertrauen, sie schafft das schon!“ das Mädchen verstummte. Hoffnung regte sich in ihr. „Meinst du wirklich?“ – „Klar. Wenn jemand einen Sturz von einer 300 Meter hohen Brücke überlebt, dann ist sie das.“ Rockos Ton war zuversichtlich. Woher jedoch nahm er selbst dieses Vertrauen? Er kannte das Mädchen am kürzesten von ihnen dreien. Lucia schluckte, dann nickte sie zögerlich. Ash hatte zugehört und regte sich ebenfalls nicht mehr auf, war jedoch skeptisch. „Wie soll sie denn das schaffen? Galagladi ist allein zurückgekommen…“ – „ Sie kommt sicher gleich irgendwie her. Die Perle hilft ihr doch, oder?“ gedankenverloren wandte sich Lucia der Aussicht auf das Tal zu, sie hoffte, dass Rocko Recht behalten würde. Eine Hand berührte ihre Schulter. „Vertrauen ist gut…“, Phione saß am Brückengeländer und sah nur nach unten. Lucia tastete nach der Hand. Es war die Stimme von Ash...


    //


    Ich hatte gelernt, an nichts zu denken, wenn ich wollte. Nun versuchte ich, das zu tun, doch der Gedanke an meinen eventuellen Tod in wenigen Sekunden verdrängte alles andere. Es gab doch noch so viel zu tun! Ich durfte jetzt nicht… hier musste ich erneut schlucken, der Gedanke war mir zu endgültig. In meinen Ohren rauschte es. Mein Herzschlag übertönte fast alles andere. Womit hatte ich das verdient? Ich wollte doch nur Phione und Lucia helfen, ich durfte hier nicht sterben. „Warum nicht?“ eine kristallklare Stimme erschallte in meinem Kopf. Es war dieselbe Stimme, die die Frage stellte, wenn ich die Tiefseeperle aktivierte. „Weil es sich zu leben lohnt…“ – „Ist das deine Antwort?“ – „Nein! Ich… ich muss ihnen helfen… ich habe doch Freunde…“ – „Das heißt, du willst weitermachen? Für sie?“ –ich holte tief Luft. Das alles hatte weniger als eine Sekunde gedauert. „Ja!“ – „Dann wünsche ich dir Glück… pass im Zukunft ein wenig auf dich auf.“ Ein Ruck ging durch meinen Körper, ich schlug die Augen auf. Direkt unter mir befand sich der Erdboden. Wieso wurde ich nicht zerschmettert? Die Perle konnte nichts tun, um…
    Alles wurde kalt. Die Luft wurde mir aus den Lungen gepresst, verzweifelt öffnete ich den Mund. Doch ich schaffte es nicht, meine Lungen zu dehnen, damit Luft hereinkam… dann setzte der Schmerz ein. Es fühlte sich an, als würde ich explodieren… dennoch blieb ich stumm, kein Laut drang über meine Lippen. Als es anfing, in meinen Augen zu brennen, merkte ich, dass ich im Fluss gelandet war… normalerweise war jedoch eine Wasseroberfläche so hart wie Stein, wenn man auch nur aus 10 Meter Höhe aufschlägt. Wieso ich noch lebte, wusste ich nicht. „Du erhältst eine zweite Chance…“ flüsterte die Stimme, ich bekam endlich wieder Luft. Hustend und keuchend kämpfte ich mich ans Ufer, dort gaben meine Knie unter mir nach. „Danke… danke!“ flüsterte ich, erstaunt und glücklich darüber, dass ich diesen Wahnsinn überlebt hatte. Meine Finger krallten sich in den Uferschlamm, ich hätte nicht gedacht, dass ich noch so etwas fühlen würde. Dann drangen drei gänzlich unwillkommene Stimmen an mein Ohr. „Wie hat sie das denn überlebt??“ ich lächelte, hustete noch einmal, und richtete mich auf.
    „Das… wüsstet ihr wohl gern… wieso habt ihr mich angegriffen?“ dann fiel mein Blick auf den Rucksack, der schräg hinter den Dreien lag, halb verdeckt von einem Waldfarn. „Damit wir an den Pokal kommen, natürlich. Der war nicht für dich bestimmt!“ tönte das Katzenpokémon. Interessant… aber echt nervig, dass ich mir das jetzt sogar schon von denen anhören musste. „Ich habe keine Zeit für euch… wir müssen weiter.“ Antwortete ich, ignorierte deren Proteste. „Ungezogene Göre!“ – „Spiel dich nicht so auf. Wo ist dein Rucksack?“ - „Was hat sie da auf dem Rücken?“ James flüsterte, doch ich konnte ihn dennoch gut hören. Wie, was hatte ich denn da? Als ich über meine Schulter blickte, sah ich nur eine Menge weißer Federn. Mir wurde klar, wie die Tiefseeperle meinen Sturz abge… blödes Wortspiel, aber… abgefedert hatte. Mir waren zwei Flügel gewachsen! Zum Glück hatten sie das neue Top nicht beschädigt, aber das war sowieso eher zweitrangig, wenn es um mein Leben ging. Nun sah ich zu, wie das Wasser abperlte, bewegte die Schulterblätter ein wenig. Mit einem Luftzug entfalteten meine Flügel sich, es war höchste Zeit, abzuhauen. Ich legte die Flügel wieder an; ich durfte nicht viel Platz verbrauchen, wenn ich an Jessie vorbeiwollte. „Wie kannst du es wagen…“ begann diese, sie schien mich etwas unhöflich zu finden, doch ich war bereits an ihr vorbeigerannt, hatte mir meinen Rucksack gepackt, und sprang in die Luft. War das ein schönes Gefühl! Die Schwerkraft versuchte, mich zurückzuhalten, doch die von meinen Schwingen verdrängte Luft drückte mich immer weiter nach oben. Ich sah, wie Team Rocket zum Ballon lief, der auf einer Lichtung stand, dann nahm ich mit einem Jubelruf Kurs auf die Brücke. Sofort wurde ich rot, solcherlei Gefühlsausbrüche waren für mich eher untypisch… doch man durfte ich sowas sicher erlauben, wenn man gerade aus einer unrettbaren Situation entkommen war. Den Flug konnte ich allerdings nicht lange genießen, die anderen machten sich sicherlich schon Sorgen um mich… ich beeilte mich lieber. Während ich den Wind im Gesicht spürte, hörte ich kurze Zeit später leises Zischen hinter mir… die Rockets waren mir schon auf den Fersen. Wenn ich meine Pokémon einsetzen konnte, würde das ein leichtes Spiel werden. Schnell landete ich, spürte, wie das Gewicht von meinen Schulterblättern verschwand… die Flügel hatten sich aufgelöst. Ash hatte Lucia gerade eine Hand auf die Schulter gelegt und sagte irgendwas, allerdings konnte ich es mir momentan nicht leisten, Zeit zu verlieren. „Halloween, du bist dran… Fokusstoß auf den Ballon, in 24 Sekunden.“ Raunte ich ihm zu, mein Gengar sah mich irritiert an. Nach 24 Sekunden tauchte der Ballon hinter der Brüstung auf, stieg höher… Halloween bekam sein typisches böses Grinsen und zielte. Seine Attacke traf die Pilotenkanzel. „In den Oooofen…“ hörte ich noch, kopfschüttelnd drehte ich mich zu den anderen um.
    Worauf mir eine weiße Mütze komplett die Sicht verdeckte und es sich anfühlte, als wären die Arme, die mich umschlangen, zwei angriffslustige Arboks.


    so... ich freue mich auf eure kommentare, vorschläge, beschwerden, und anregungen... wie immer :)
    mfg
    DoD

  • Soooooo! I'm back from the holidays :) Und bin fertig umgezogen
    Sorry, dass ich so lange nicht geantwortet habe, hatte leider keinen I-Net Anschluss...


    Kapitel 36

    Zitat

    Ich trocknete mich ab, wollte gerade zur Trainingshose Nummer 3 greifen…

    Sie nummeriert ihre Hosen?? Ó_ò


    Zitat

    Als ich nickte, fiel mir auf, dass ich nicht gehorchen musste, weil sein Wortlaut keine direkten Befehle enthielt…

    Oh mist! Das kann im Kampf glaube ich noch mal ziemlich problematisch werden. Ich meine, wenn der Gegner sagt: "Du wirst verlieren, Jou!"? Das ist doch ein Befehl, oder??


    Zitat

    DONG…
    Ich zuckte zusammen. Ein lautes Geräusch ertönte, ähnlich einer Kirchturmuhr.

    Und ich dachte schon, sie wäre irgendwo gegen gelaufen :P


    Zitat

    „Ist das eine Feuer…“ - „Ja.“ – „Das heißt, ich muss…“ – „Ja.“ – „Hm.“

    Ah! Jetzt ist mir alles klar :D


    Zitat

    „Du warst super, Kumpel! Ruh dich aus.“

    Eine Frage: Wie bekommt Ash Pikachu da jetzt aus der Arena heraus??


    Zitat

    keiner der anderen Trainer wollte der rste oder die Erste sein

    Du hast da ein "E" vergessen...



    Deine Kampfbeschreibungen werden immer lebendiger und man kann sich alles wirklich gut vorstellen. Weier so!



    Das war Kapitel 36. Die nächsten Kapitel bearbeite ich nach und nach rein, wenn ich mehr Zeit habe...


    See ya
    Svea

  • Hi. Ich meld mich mal wieder und scheine mal wieder 1. (zudem Kapi) zu sein.
    Zuerstmal Fragen, schöne Stellen und Fehlerchen:

    „Gehst du eigentlich jeden Tag duschen?“ wollte Phione wissen, ich hatte gedacht, es wäre bei meiner Cap sitzen geblieben, doch es war mir gefolgt. „Ich gehe doch gar nicht duschen.“ – „Doch!“ – „Nein!“ – „Und was willst du dann beim Fluss??“ – „Baden.“ Phione blies die Backen auf. „Ist doch dasselbe!“ – „Nein, beim Duschen bleibt man für gewöhnlich stehen. Wenn ich in diesem Fluss stehen würde, dann wären nur meine Beine im Wasser, und das bringt´s nicht!“ – „Achso.“


    Also deine Gespräche zwischen Maria und Phione sind echt klasse.
    Coole Idee, das Maria jetzt auch unter wasser voll kommunikationsfähig ist, um´s mal mit ihren Worten auszudrücken =)
    Aber bei der Stelle mit Rocko hat sie ja grade noch mal Glück gehabt.


    Oder war die Peinlichkeit der Auslöser gewesen, die ich empfunden hatte?


    Ich glaube das muss so heißen: Oder war die Peinlichkeit, die ich empfunden hatte, der Auslöser gewesen?
    Und Rocko hat sich ausnahmsweise mal im Griff? Na bitte. Ein kleiner Fortschritt.


    „Ja, im Klartext: wenn es satt ist, muss es herumturnen, um die Kohlenhydrate wieder zu liquidieren!“ fügte die Blauhaarige hinzu.


    Oh, Lucy spielt Ernährungswissenschaftlerin xD


    Marias Idee wegen Ash war garnicht mal so schlecht. Ich wär nicht drauf gekommen.


    Der Typ in den Bergen, war das vlt. Merlins "Boss"?


    Verdammt. Ich konnte kein Fahrrad fahren.


    Oha. Maria kann nich Fahrrad fahren. Aber das sie´s gleich wieder übertreibt, sobald sie´s kann (was ja ziemlich schnell ging) war mir ja schon fast klar...


    Omg, als sie da runtergefallen ist, hab ich nen ordentlichen Schreck gekriegt. Aber die Perle hat sie ja zum Glück gerettet. Und Team Rocket hat sie auch noch besiegt. Aber warum haben sie nicht einfach ausgenutzt, dass sie gehorchen muss? Meine 3 Theorien:
    1. Sie wusstens nicht
    2. Sie dachten, sie wäre wirklich immun
    3. Du hast´s vergessen (glaub ich aber ne wirklich)


    Und Ash legt Lucy ne Hand auf die Schulter. Kleiner Schritt oder normale Freundschaftsgeste...?
    Hauptsache, die "Abroks" erwürgen Maria nicht... sonst wär´s umsonst gewesen xD


    Alles in allem mal wieder Super! Weiter so :thumbsup:
    Mizu


    P.S.: Hast du mal über ne Art "Titelsong" für die FS nachgedacht? Nur mal wieder eines von meine Hirngespinsten...
    I-was wollt ich noch schreiben... wenns mir einfällt wird´s editiert...

  • hey... danke für die kommentare :) svea, ich hoffe dein urlaub war deinen vorstellungen entsprechend... und schön sonnig :D
    also, ich werde dann mal versuchen, licht ins dunkel zu bringen...
    svea zuerst:
    1. nein, tut sie nicht, aber dass ist eben die dritte trainingshose gewesen :P das sagt man doch so...
    2. da hast du recht. allerdings müsste der befehl dann in etwa so lauten: "Gib sofort auf" oder etwas in der richtung, nur dann wirds problematisch... sofern der gegner wirklich weiß, dass er sie herumkommandieren kann.
    3. wenn sie so heftig irgendwo gegenrennt, sieht sie sowieso erst einmal sternchen und kann nichts aufschreiben :P
    4. danny lässt sich ganz gern unterbrechen, wie man ja weiß, hat er ja eine schwäche... außerdem fand ich, der kleine gag müsste sein :D
    5. naja... er muss hinlaufen und es rausholen, eigentlich. im anime klappt das immer... wenn allerdings was im weg ist wird das ein wenig problematisch...
    6. oops, wird sofort editiert :) danke nochmal...


    als nächstes folgt mizu, auch hier bedanke ich mich...
    2. stimmt, ein wenig muss ich am satzbau rumschnippeln, dann passts :D
    3. nenn sie bloß nicht lucy :D und, ja, das ist eine art meister in den bergen, merlin hat großen respekt vor ihm. ich habe bisher allerdings noch keine personenbeschreibung zu ihm gemacht, da noch nicht viel bekannt ist und ich spoiler gerne vermeide.
    4. naja, ich fand, auch maria muss ab und zu kleine schwächen haben. das mit dem fahrrad klappt zwar relativ gut, aber eine gute fahrerin ist sie noch nicht :)
    5. deine erste theorie stimmt, die einzigen, die vom simons gift wissen, sind simon selbst, mira, maria, lucia ash und rocko. simon und mira sind allerdings jetzt getäuscht worden, das heißt, unsere helden sind die einzigen, die wissen, dass es noch aktiv ist.
    was den titelsong angeht... ich kenne sooo viele schöne lieder, da fällt es mir sicher schwer, eins herauszusuchen... und wenn ich eines habe, heißt das noch nicht, dass es in der gesamtheit gut ankommt. eventuell mache ich dazu eine kleine umfrage... wobei man allerdings viele faktoren berücksichtigen müsste, wie zb:
    sollte die musik aus einem anime stammen, oder von einer echten band?
    eher traurig, eher fröhlich, oder keines von beiden?
    welche musikrichtung passt zu der geschichte?
    und und und... aber ja, darüber werde ich nachdenken :D
    nochmal: danke für die kommentare, langweilt euch nicht zu sehr, bis ich mit dem nächsten kapitel fertig bin :D
    mfg
    DoD

  • so... lange genug gewartet. viel spaß mit dem neuen kapitel...


    Kapitel 42
    Frei
    24.3.2008



    Worauf mir eine weiße Mütze komplett die Sicht verdeckte und es sich anfühlte, als wären die Arme, die mich umschlangen, zwei angriffslustige Arboks. „Tut mir leid…“ murmelte ich, legte meine Arme ebenfalls um das Mädchen. „Rocko hatte Recht! Ich bin so froh… wie hast du das gemacht!?“ die Koordinatorin hob den Kopf, an den nassen Spuren auf ihrem Gesicht konnte ich erkennen, dass ich es wohl mal wieder übertrieben hatte…
    Ich sah über ihren Kopf hinweg. Rocko hatte die Arme verschränkt und sah mich fröhlich an, Ash grinste verlegen. „Tja, du bist echt erstaunlich!“ erklärte er. Dann hob ich meine Arme und schob Lucia ein wenig von mir weg, sah ihr in die Augen. „Du musst dir keine Sorgen um mich machen… und ich will nicht, dass du wegen mir so ne Krise kriegst!“ kurzerhand wischte ich ihr die Tränen weg. „Aber…“ schniefte sie, ich lächelte zuversichtlich, obwohl ich mich keinesfalls so fühlte. Das war knapp gewesen. Mehr als nur knapp. „Kein aber… die Perle hat mir geholfen.“ Mit der rechten Hand tastete ich über meinem Top, wie um mich zu vergewissern, ob das Schmuckstück noch da war. Im nächsten Moment kam ich mir dumm vor: wie sollte sich denn die Kette aus meiner Haut lösen? „Aber wie kann dir die Perle helfen, einen so hohen Sturz abzufangen? Hast du dich in ein Tauboss verwandelt?“ wollte der Schwarzhaarige wissen, ich neigte den Kopf. „Naja, fast. Mir sind Flügel gewachsen, kurz bevor ich unten aufgeschlagen bin. Hat dennoch ganz schön wehgetan…“ an dieser Stelle sah ich an mir herunter, doch Wunden oder so konnte ich keine entdecken… überrascht hob ich meine Hände. Sogar die Schnittwunden von vorhin waren weg! Es sah so aus, als hätte sich mein Körper komplett regeneriert.
    „Wow!“ staunte Lucia, ich nickte. „Das dachte ich auch, als ich unten im Fluss lag…“ ein Gefühl der Macht breitete sich ohne Vorwarnung in mir aus. Ich war praktisch unbesiegbar, solange ich die Perle hatte! Wer auch immer sich mir in den Weg stellte, den konnte ich zerschmettern, ich konnte entweder meine Pokémon benutzen oder mich selbst verwandeln, und wenn ein Hinterhalt kam überlebte ich trotzdem… ich wurde rot, als ich mich bei diesen Gedanken erwischte. Sowas passte nun echt nicht zu mir… mein Kopf war wohl noch nicht so klar wie sonst…
    Ich trat zu meinem Fahrrad hinüber, es hatte kaum etwas abbekommen. Nur der Lenker war ein wenig verdreht… darum klemmte ich den Vorderreifen zwischen meine Schenkel und rückte ihn wieder in die richtige Position. „Was, du willst einfach so weitermachen?“ – „Wieso nicht, Ash?“ – „Weiß nicht!“ – „Was denn sonst?“ ich stellte mich neben mein Fahrrad und strich mir eine Strähne aus der Stirn. „Soll ich hier noch meinen beinahe eingetretenen Tod betrauern? Es ist nichts passiert, also kommt schon!“ – „Den Humor hätte ich auch gern…“ seufzte Ash kopfschüttelnd, doch er ging ebenfalls zu seinem Rad herüber. „Maria, wie sie leibt und lebt!“ endlich konnte die Koordinatorin wieder lachen. Freute mich, zu hören…
    Wir fuhren erneut auf der Brücke entlang, den Einschlagskrater von Team Rockets Bombe mussten wir umgehen, doch ein Teil der Brücke war befahrbar. Die Sonne schien vom Himmel, nichts deutete darauf hin, was eben passiert war. Naja… fast nichts.
    //
    Schleiede, Galaktik-Hauptquartier
    Ein mittelgroßer Mann kam den dunklen Flur entlang, er schien es eilig zu haben. Hank übte diesen Beruf nun fast ein Jahr aus, langsam erhob er sich von seinem Stuhl. „Was wollen Sie von ihr, mein Herr?“ der Wachmann war vorsichtig. Er hatte lange keinen Besuch mehr gehabt, dabei war seine Aufgabe klar: das Mädchen daran hindern, hier weg zukommen. Was sie getan hatte, und warum man sie festhielt, wusste er nicht, in Chefsachen wurden kleine Fische wie er niemals eingeweiht. „Ihr sagen, dass sie mitkommen soll. Ihre Arbeit, Hank, ist getan.“ Flüsterte sein Gegenüber. Hank verstand nichts mehr. „Was soll das heißen, sie… Sie nehmen das Mädchen mit?!“ – „Genau.“ – „Wissen Sie denn nicht, wer sie ist? Das ist Lilith, die…“ Hank stockte. Er wusste nur, dass sie angeblich sehr gefährlich sein sollte. „Die was? Ich denke, ich kann mich auch ohne Hilfe eines Wachmanns mit einem jungen Mädchen abgeben. Sie beißt schon nicht. Ich habe Pläne mit ihr.“ Der Wachmann schluckte. „Gut… haben Sie einen Sicherheitsausweis?“ – „Sicher. Hier.“ Hank fuhr sich über die kurzen, schwarzen Haare, seinen Dienst konnte er tatsächlich quittieren. Es sah so aus, als ob seine Arbeit nicht mehr gebraucht wurde… der Sicherheitspass war keine Fälschung, soweit er es sehen konnte. „Danke… Sie können passieren.“ Seine Finger tasteten nach dem elektronischen Schlüssel, welcher das Tor öffnen sollte, welches seit Monaten verschlossen war. Schnell schob er den Chip in den dafür vorgesehenen Spalt, er wollte die Sache hinter sich bringen. „Danke, Hank. Machen Sie´s gut.“ – „Kein Problem, Bon Voyage.“ Bon Voyage schob sich an dem Wächter vorbei in den verdunkelten Raum dahinter; die Einrichtung konnte es, trotz des Umstandes, dass es eine Gefängniszelle sein sollte, durchaus mit der von Hotels aufnehmen. An der Wand hinten links stand ein Bett, und auf diesem Bett war auch im Dunkeln eine schlafende Gestalt auszumachen. „Aufwachen. Es ist Zeit.“ Die Gestalt rührte sich nicht, doch das leise Atemgeräusch war verschwunden. „Ah… ihr braucht mich.“ Sagte die Stimme des Mädchens. Die Gestalt erhob sich. „Bild dir ja nichts darauf ein, junge Dame. Simon hat nur vorgeschlagen, dass wir uns… Verstärkung holen könnten. Glurak, los. Simsala, los.“ Die beiden Pokémon postierten sich zu beiden Seiten des Mädchens. Dieses hob amüsiert die Brauen. „Pack deine Clowns weg. Ich tu dir schon nichts!“ meinte sie dann, Bon Voyage fühlte sowas wie Ärger in sich aufsteigen. Dann hob er die linke Hand, zwei Männer in schwarzen Anzügen traten herein. Einer von ihnen trug einen Koffer. „Gib sie ihr, Thommy.“, worauf der Anzugträger den Koffer öffnete und 6 Pokébälle herausnahm. Das Mädchen nahm sie sich, in ihre grünen Augen trat eine Art Feuer, welches die beiden Muskelpakete zu verunsichern schien. Ganz langsam sah sie auf. Bon Voyage öffnete den Mund. „Komm mit uns, Lilith.“ – und sie lächelte kalt. Ihre schwarzen Haare fielen ihr kaskadenreich über die Schultern, als sie vom Bett aufstand und sich umdrehte. „Und wenn ich eigene Pläne habe?“
    //
    Trotz meiner Startschwierigkeiten machte mir das Radfahren mittlerweile richtig Spaß. Ich war kein Profi, doch fahren konnte ich einigermaßen gut. Nicht so gut wie die anderen, aber immerhin… meine Geschwindigkeit ließ ich nun lieber etwas gedrosselt, es war zwar unwahrscheinlich, dass eine weitere Explosion folgte, doch unmöglich war es noch lange nicht. Ich hatte schnell gemerkt, wie ich auch hier meinen kleinen Plan verfolgen konnte, diesmal sogar, ohne Aufsehen zu erregen. „Rocko, wie ist das eigentlich…“ verwickelte ich den Züchter in ein Gespräch, fragte ihn über verschiedene Typen von Pokémon und deren Nahrungsvorlieben aus. Da ich nun neben ihm fahren musste, war Lucia, die hinter mir gewesen war, auf gleicher Höhe wie Ash. Ein verstohlenes Grinsen konnte ich mir nicht verkneifen. Dann unterhaltet euch mal schön… Sekunde, ich musste irgendwie ein Gespräch zwischen den beiden anregen. Oder hielt ich mich da lieber raus? Ich meine, es war immer noch Lucias Angelegenheit… ach was, ich wusste am besten, dass es nie schadete, wenn einem jemand über die eigene Schüchternheit hinweghalf. Sie war mir bestimmt nicht böse… hoffte ich. Als ich hinter mir die Koordinatorin lachen hörte, wusste ich, dass eine Art Gesprächsstarthilfe nicht mehr vonnöten war. Soweit, so gut…
    Mein Zukunfts-Ich hatte mir nicht verraten, wo genau sie zu ihrer Zeit das Relikt am Strand gefunden hatte. Das bedeutete, ich konnte mittlerweile nur hoffen, dass dieses Gefühl, welches ich gehabt hatte, das richtige war… und wir in die korrekte Richtung fuhren. Wenn nicht, würden wir mehrere Tage verlieren. Kurz verdrehte ich die Augen über mich selbst. Das Gefühl war eindeutig von der Perle gekommen, und es hatte mir geheißen, umzukehren… dieser Weg war mit Sicherheit richtig. Ich musste erneut an ein Lied denken… „The nightingale in the golden cage…“ und schloss die Augen. Irgendwas stimmte nicht. Es hatte nichts mit der Tiefseeperle zu tun, es war, als ob irgendwo etwas Böses freigesetzt worden wäre. Die Nachtigall im goldenen Käfig… das durfte eigentlich nicht sein. Kurz darauf lachte ich über mich selbst, es war unmöglich, dass die Nachtigall frei war. „Was ist?“ wollte der Züchter wissen, ich zuckte zusammen und errötete. „Äh… nix… hab nachgedacht… tut mir leid.“ Schloss ich kleinlaut, hatte unser Gespräch kurz vergessen. „Okay. Also, bei Wasserpokémon, logisch, ist es so, dass sie Nahrung bevorzugen, die ihren Wasserhaushalt…“ fuhr er fort, interessiert hörte ich weiter zu. Im nächsten Moment riss und Ash aus der entspannenden Atmosphäre. „Hey, Vorsicht! Schaut mal da!“ sein Zeigefinger wies auf den Weg vor uns, ein Teil der Klippen war weggebrochen. Ich witterte einen weiteren Hinterhalt, doch Team Rocket hing weit zurück, wie ich Sekunden später errechnet hatte… „Okay, hier müssen wir absteigen!“ entschied der Schwarzhaarige, ich kam irgendwie von meinem Rad runter, prüfte, ob Phione es auf meiner Cap gemütlich hatte, und trat als Erste langsam an den Abgrund heran. Meine Füße stießen ab und zu gegen kleinere Steine, welche polternd den Abgrund herunter stürzten. Langsam überquerte ich den Engpass, ohne weitere Zwischenfälle kam ich herüber. „Du hast es geschafft!“ – „Logo!“ lächelte ich, dann winkte ich den anderen zu. „Kommt schon!“ als ich den Arm wieder runter nahm, bemerkte ich, wie meine Hand flackerte. Sie wurde halbwegs unsichtbar, dann wieder sichtbar… und ich hatte keine Idee, wieso das jetzt passierte. Ich biss die Zähne zusammen und blickte hinter mich, der Weg besserte sich, soweit ich sehen konnte, nicht…
    Die nächste halbe Stunde war gezeichnet von Schweißausbrüchen, wenn ich einen Fuß mal zu weit nach links setzte, Konzentration, und einer Menge Staub. Ich hasste Berglandschaften. Kein Wasser, keine Feuchtigkeit weit und breit. Naja… da mussten wir durch. Meine Hand suchte den Rucksack, fand ihn, und entnahm ihm eine weitere Flasche Sprite, gierig trank ich einige Schlucke. Endlich wieder Flüssigkeit! Bei dieser Hitze konnte ich unmöglich länger durchhalten, ohne etwas zu trinken. Ich hatte es weiß Gott schon versucht, doch… egal, es ging einfach nicht. Als wir aus einer besonders zerklüfteten Schlucht herauskamen, setzte sich die Koordinatorin erschöpft auf einen Felsen. „Kurze Pause! Das ist ja nicht normal hier.“ – „Plinfaplinfa!“ stimmte ihr kleiner Pinguin dieser Aussage zu, jedenfalls, soweit ich das beurteilen konnte. Kurzerhand machte ich es dem Mädchen mit der weißen Mütze nach. Ash allerdings schien sich wohl zu fühlen. „Ach, kommt schon! Professor Eich sagt immer…“ Lucias Augen bekamen eine Art fiebrigen Glanz, ich schloss daraus, dass sie den Ruf des Professors kannte und ein Fan von ihm war. „Ja? Was sagt er??“ wollte sie wissen, als Ash eine Weile geschwiegen hatte und sich offenbar zu erinnern versuchte, wie der genaue Wortlaut war. „Frische Luft hält die Seele gesund und den Körper fit!“ – „Wow! Er ist wirklich ein Poet nicht? Die Seele gesund…“ während die Blauhaarige anfing, weitere Zitate von Professor Eich zum Besten zu geben, unterhielt ich mich mit Phione. „Denkst du, das ist der richtige Weg?“ – „Naja, ich mag die Berge nicht so, aber ja!“ – „Ha, ich auch nicht… freust du dich darauf, bald zuhause zu sein?“ – „Ja und nein!“ – „Hä? Sag, warum?“ – „Weil ich dich dann nie wiedersehe…“ ich verstummte. Es hatte recht… der Tempel befand sich nie und nimmer jeden Tag an derselben Stelle… es würde Wochen dauern, ihn ohne Perle zu finden. Mir stiegen Tränen in die Augen. „Ach, Phione…“ – „Sei nicht traurig! Wir nutzen unsere gemeinsame Zeit noch aus, so gut es geht, und wir gehen schwimmen, ja?“ Phiones Satz „Sei nicht traurig“ war natürlich nur so dahingesagt, ich hatte nicht geglaubt, wie sehr ich das kleine Pokémon ins Herz schließen würde, als ich es damals fand. Doch für mich war das ein Befehl, dem ich gehorchen musste, und darüber war ich diesmal froh. Die Tiefseeperle hatte nämlich schon begonnen, meine Trauer ins Unendliche zu steigern, wie sie es bei starken Gefühlen halt tat. „Ja, auf jeden Fall schwimmen wir…“ versicherte ich ihm bewegt, danach lehnte ich mich zurück und stützte meine Hände auf die Felsoberfläche neben mir.
    Von hier aus hatte man einen guten Blick auf die umliegenden Wälder, sogar die Dächer von Ewigenau konnte ich noch sehen, weit entfernt… nun mussten wir einmal über den Berg hinüber, am besten war es, Wege zu benutzen, die irgendwie drum herum führten. Unsere Höhe schätzte ich auf ungefähr 600 Meter, also noch weit vom Gipfel entfernt… das Sonnenlicht brach sich auf der oberen Hälfte der Tiefseeperle, bei unseren diversen Zusammenstößen mit Team Rocket war ihnen sicher aufgefallen, dass ich ein Schmuckstück trug… was solls, solange sie nicht wussten, was es war, konnte ich sie auch offen tragen. Außerdem reichte mein neues Top nicht mehr so weit unter den Hals, dass ich die Perle verstecken konnte. Allerdings musste ich zugeben, der Ausschnitt gefiel mir… ich hatte auch ein Recht auf selbstbewusstes Auftreten. Erneut versuchte ich, die Tiefseeperle zu erreichen. Ich weiß, es klingt komisch, mit einem Schmuckstück reden zu wollen… doch irgendwie hatte ich das Gefühl, dass sie eine Art Intelligenz war, mit der ich Kontakt aufnehmen konnte. Und wenn mir das gelang, war ich vielleicht imstande, meine Verwandlungen und die Unsichtbarkeit zu kontrollieren. Konzentriert schloss ich die Augen, atmete tief aus. Alles um mich herum verschwand, nicht einmal die Geräusche aus meiner Umwelt, Lucias und Ashs Konversation, oder das Zwitschern der Staralili über uns erreichten mich mehr.
    Und plötzlich war es, als wäre ich in meinem eigenen Geist in einen Ozean gefallen. Völlig überrascht zuckte ich zusammen, konnte aber die Augen nicht öffnen. „Endlich hast du es geschafft… ich habe mich gefragt, wann du es hinbekommst…“ hauchte eine zarte Stimme, sie erinnerte mich an Nebelschwaden am frühen Morgen… „Wer bist du?“ wollte ich wissen, worauf die Stimme nur leise lachte. „Du weißt genau, wer ich bin… du trägst mich seit einiger Zeit um den Hals.“ – „Tut mir leid… dumme Frage. Ich weiß nur nicht, wieso ich das auf einmal so leicht geschafft habe…“ – „Leicht? Das war nicht leicht. Du hast viel dafür getan…wir haben nicht viel Zeit, ich bin schwach…außerhalb des Meeres…“ – „Also… ähm. Ich…“ stammelte ich, damit, dass die Perle so gesprächig sein würde, hatte ich nicht gerechnet. Ich fing besser einmal mit dem Dank an… schließlich hatte sie mir das Leben gerettet. „Äh… ich danke dir vielmals für mein Leben.“ Begann ich, meine Bemühungen schienen aber gar nicht notwendig zu sein. „Ach, nicht der Rede wert… ich versuche, immer dafür zu sorgen, dass ich wieder an meinen Bestimmungsort komme.“ – „Wie oft warst du denn schon fort?“ – „Ach, das ist das vierte Mal… das letzte Mal war vor ungefähr 1000 Jahren.“ Mir blieb die Spucke weg. Dass ich so ein uraltes Bewusstsein treffen konnte… dass ich mich sogar mit ihm unterhielt… das überstieg fast meine Grenzen. „Okay… ist das nicht langweilig?“ – „Für dich vielleicht! Hast du noch nicht erraten, wozu ich gut bin?“ – „Naja, Merlin meinte, du wärst für das Gleichgewicht des Ozeans…“ – „Naja, da hat er eigentlich Recht. Ich bin das manifestierte Bewusstsein der Wasserpokémon, darum werden Phione, die in der Nähe des Tempels geboren werden, mit besonderen Fähigkeiten ausgestattet, die normalerweise nur ein Manaphy hat. Und einige dieser Fähigkeiten hast du momentan, in verstärkter Form.“ Aha… naja, das wusste ich ja bereits. „Bisher konnte ich mich teilweise in Pokémon verwandeln, wie genau geht das eigentlich? Wieso werde ich nie ganz verwandelt?“ – „Das hat einen bestimmten Grund: du konzentrierst dich zu sehr darauf, dass du ein Mensch bist. Natürlich nicht bewusst, das geschieht eben automatisch. Bei euch Menschen ist das halt so, ganz verwandeln kannst du dich nur, wenn du…loslässt.“ – „Das klingt ziemlich endgültig!“ – „Nein, nein… endgültig wird es nur, wenn du die Kontrolle verlierst. So wie jetzt gerade.“ Alarmiert wollte ich aufspringen, doch ich kam nicht aus dieser … Trance heraus. Ich konnte mich nicht bewegen, nur kommunizieren… und zwar mit der Perle. „Was…“ – „Das passiert, wenn du die Kontrolle verlierst. Ich bestehe aus zwei Teilen, wie du ja weißt, der eine Teil stellt die Kontrolle über sich her, der andere die über das Pokémon, auf das du dich konzentrierst… beide Teile zusammen lösen die Verwandlung aus. Momentan habe ich mehr Energie in den unteren Teil geleitet, von wo aus dein Körper kontrolliert wird. Das bedeutet, du darfst unter keinen Umständen selbst diese Kontrolle verlieren...“ hä? Wozu sollte denn das jetzt gut sein? Ich dachte, die Perle wollte mir helfen…
    „Natürlich helfe ich dir, dein Ziel zu erreichen, doch es warten große Gefahren auf dich! Team Rocket allein…“ – „Woher weißt du von Team Rocket?“ – „Hallo? Ich hänge um deinen Hals!“ – „Sorry…“ – „Also, es gibt wesentlich gefährlichere Gegner als Team Rocket. Darum musst du mental absolut sicher sein, und um das zu erreichen, musst du lernen, zu schwimmen!“ – „Ich kann schwimmen!“ endlich etwas, wo ich der Perle voraus war. Das konnte doch nicht sein, in meinem eigenen Geist gefangen gehalten zu werden! „Doch, das kann wohl sein. So lange lasse ich dich nicht frei, und nun… versuch es.“ Die ätherische Stimme verklang, ich begann augenblicklich, mich unwohl zu fühlen. Eben hatte ich noch einen Bezug gehabt, jemanden zum reden… nun allerdings gab es nichts mehr. Aus irgendeinem Grund konnte ich nicht klar denken. Ich trieb in diesem riesigen Ozean, dem Bewusstsein der Perle. Ab und zu stürmten Bilder und Gedanken auf mich ein, ohne dass ich sie abwehren konnte. Sicher waren das Erinnerungen an frühere Zeiten… ich sollte also lernen, zu schwimmen. Mehrere Optionen, was mein Schmuck damit gemeint haben könnte, fielen mir ein, doch eine war unwahrscheinlicher als die nächste. Nirgends konnte ich mich festhalten… panisch fühlte ich, wie sich mein Verstand aufzulösen begann. Stunden, so schien es, hing ich in den unendlichen Weiten meines eigenen Geists, und konnte dennoch nichts tun. Mental stark sollte ich sein… plötzlich kam mir ein Gedanke. Es kostete mich lange Zeit, gegen die Panik anzukämpfen, und dann… ließ ich los. Ich dachte an nichts mehr, wurde innerlich leer… schwamm mit dem Strom. „Ah… du weißt, wann es unmöglich ist, zu kämpfen, und meditierst… das gefällt mir.“ Ich atmete auf… ich war zwar lang allein gewesen, und komme allgemein gut damit klar, doch so ganz ohne jegliche Sinneseinwirkungen… das wünschte ich keinem. „Mir fällt da etwas ein… kannst du mich von Simons Gift heilen?“ – „Das ist schon geschehen, deine Wunden und alles, was nicht zu deinem Körper gehört, habe ich entfernt, als du aus dem Fluss gekommen bist.“ Ich war erleichtert, das zu hören. Möglicherweise hätte irgendjemand meine Schwäche ausgenutzt… gut, dass ich sie los war. „Hm… möglicherweise war mein Urteil etwas… vorschnell.“ Hauchte die Stimme, was mich überraschte. „Peinlich… man sollte meinen, nach so vielen Jahren wüsste ich, wie ich Menschen einzuschätzen habe. Ich wünsche dir… uns… viel Erfolg… bedenke: ich verleihe dir diese Kräfte, setzte sie gut ein!“ – „Warte! Ich habe so viele Fragen…“
    Weiter kam ich nicht, ich schlug abrupt die Augen auf. Hatte ich geträumt? Nein… das war real. Blinzelnd sah ich in die Sonne, es waren nicht mehr als ein paar Sekunden vergangen… der Gedanke schüttelte mich. Gefühlt waren es Stunden gewesen, die ich im Ozean getrieben war…
    Ein Blick zu meinen Freunden verriet mir, dass sie nicht gemerkt hatten, was mit mir los gewesen war. Gut… dann konnte es weitergehen. „Leute… seid ihr soweit?“ fragte ich dann, merkte, dass meine Stimme zittrig klang. „Klaro! Bin wieder fit!“ strahlte die Koordinatorin, dann legte sie den Kopf schief, als ihr Blick auf mich fiel. Sah man mir meine innere Müdigkeit doch an? „Ja… ich hab… meditiert.“ – „Echt? Hat es was gebracht?“ tja, hatte es das? Ich hatte die Tiefseeperle erreicht… und wollte eigentlich damit die Fähigkeiten kontrollieren, die sie mir gab. War ihre Lektion dazu gedacht gewesen, dass…
    Das musste es sein!
    Erneut schloss ich meine Augen, versuchte, meinen inneren Ozean mit dem der Perle in Einklang zu bringen. „Du hast mir nicht gesagt, wie ich dich kontrollieren kann…“ flüsterte ich… ein leises Raunen war die Antwort. „Du kannst mich nicht kontrollieren, wir sind kein Meister-und-Diener- Team! Du bittest mich um Hilfe, und ich biete sie dir an…“ – „Achso. Okay, danke…“ es hätte schlimmer kommen können. Wenn die Tiefseeperle zum Beispiel entschieden hätte, sie könne mit meinem Körper besser umgehen als ich… ich mochte gar nicht daran denken. Vor allem, da sie meine Gedanken hören konnte und sie womöglich doch noch in die Tat umsetzte. Seufzend setzte ich mich wieder auf mein Fahrrad, steckte Phione halb in meinen Rucksack, sodass nur der Kopf herausschaute. Nichts für ungut, aber schlafend kann man sich nicht festhalten…
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    Anwesen Edelreich, Kanto-Region
    „Bringt uns ein Glas Saft… geschüttelt, nicht gerührt…“ die gelangweilte Stimme der Herrin schallte durch ihren riesenhaften Schlafsaal. Wie immer verbeugte sich einer ihrer Diener, um ihrem Wunsch nachzukommen. „Sehr wohl, Mylady!“ und er huschte aus dem Zimmer. Ein „Zimmer“ war es für sie wirklich, ihre Villa hatte weitaus größere Räume, in denen sie ihren Tag verbringen konnte. Mit unveränderter Miene blickte sie in ihren Spiegel, welcher bis zur Decke reichte und ihre schlanke Gestalt in Gänze wiedergab. Sie musste an ihre Mutter denken. Damals war alles gut gewesen… sie hatte sogar lachen können. Doch dann änderte sich alles, als diese…
    Unwillig schüttelte sie ihr Haupt. Diese Gedanken gehörten nicht mehr in ihr Leben. Etwas abwesend nahm sie den Kamm zur Hand, und begann, ihr langes, goldfarbenes Haar akribisch zu glätten. Der Diener kam mit dem Saft wieder, den sie ohne einen Dank in die Hand nahm. Keine Nuance der Fruchtmischung entging ihren Geschmacksnerven, sie nahm sofort einen Mangel wahr. „Zu wenig Banane.“ Hauchte sie dann, ein Blick ihrer hellbraunen Augen reichte, um den Diener in die Knie zu zwingen. „Oh nein! Vergebt mir, Mylady, ich werde sofort neuen holen! Schande über mich!“ worauf den Lippen der Blonden nur ein weiteres, resigniertes Seufzen entsprang. Sie hatte es so satt. Jeder fraß ihr aus der Hand, ein Fingerschnippen reichte, um Heerscharen von Dienern in Bewegung zu setzen. „Tu das…“ – „Sehr wohl, Mylady!“ – „Hör auf, mich so zu nennen… mein Name ist Eva…“ – „Sehr wohl, Mylady Eva!“ nachdem er gegangen war, betrachtete Eva sich erneut im Spiegel. Sie sah dasselbe, was sie sowieso jeden Tag sah… ihr blondes Haar reichte ihr bis zu den Hüften, der seidene Morgenmantel verdeckte ihren Körper bis hin zum Halsansatz. An den Füßen trug sie ihre Pantoffeln, welche dem Anblick nach aus teurem Pelz sein könnten. Als noch alles gut gewesen war, war ihre Mutter immer so stolz auf sie gewesen… „kleine Prinzessin“ hatte sie sie genannt…
    Es fiel ihr immer schwerer, die Tränen zurückzuhalten. Erneut wurde sie gestört. „Mylady Eva, Ihr habt Besuch!“ das Herz der Angesprochenen hüpfte kurz, endlich ein Ausbruch aus dem ewig selben Tagesablauf. „Schnell, helf uns, dass wir uns umziehen.“ Befahl sie, der Diener trat mit gerötetem Kopf näher. Sie ließ ihren Morgenmantel fallen und ging zu einem Kleiderschrank herüber, den man, ohne zu übertreiben, als gigantisch bezeichnen konnte. Diesem Monstrum entnahm sie ein schneeweißes Kleid, ließ sich vom Diener helfen, es anzulegen. Danach richtete sie ihre Frisur und wandte sich ab. „Geh, und hol unseren Gast…“ – „Sehr wohl, Mylady Eva!“. Der Gast hatte zu warten, bis sie mit dem Umziehen fertig war… nach ihrem Wunsch richtete sich alles. Eine Minute später kam ein Fremder in ihr Gemach, er sah ziemlich… normal aus. Geradezu langweilig normal. Doch als sie seine Stimme hörte, und es sich anfühlte, als würde Eva in einer Schlangengrube zu landen, regte sich leises Interesse in ihr. „Wir kennen seinen Ruf. Was will er?“ – wollte sie wissen, worauf der Neuankömmling etwas irritiert aussah. „Wer?“ – „Na, Er.“ – „Ich? Ich will, dass du…“ bei dieser Anrede hob sie den kleinen Finger ihrer linken Hand. Sofort tauchten zwei Leibwächter auf, welche sich rechts und links vom Fremden aufbauten. „Ähm… verzeiht meine Unbeholfenheit, ich habe selten mit hochrangigen Adligen zu tun… mein Name ist Simon.“ Simon kniete sich hin, nahm die ihm angebotene rechte Hand der Herrin und küsste sie sacht. „Simon… kann er uns sagen, wieso er in unserem Heim eine Sonnenbrille trägt?“ er zuckte leicht zusammen. „Ein… Augenleiden, angeboren. Leider ist es mir nicht vergönnt, Eure Schönheit ungetrübt…“ – „Er kann mit den Lügen aufhören, wir dulden so etwas nicht.“ Nun schien es, als würde Simon gefrieren. Doch das konnte genauso gut Täuschung sein, das wusste Eva bereits. „Wenn er zu uns kommt, ist es dumm, nicht zu wissen, worauf er sich einlässt… er ist allerdings nicht dumm, nicht wahr?“ – „Ich…glaube nicht, Hoheit.“ Diese Antwort hätte jedem andern Menschen ein Lachen entlockt, Eva jedoch blieb so ernst, wie sie war. So war es lange Zeit gewesen. Doch sie konnte sich nicht helfen: irgendwie schien der Fremde eine Veränderung mit sich zu bringen. „Er kennt unsere Krankheit… interessant…“ sie wandte sich ab und ging einige Schritte in den Raum hinein. Simon folgte ihr in gemessenem Abstand. „Eure Krankheit? Verzeihung, ich weiß nichts von einer Krankheit.“ – „Stelle er sich bitte nicht dumm. Jeder, der ein wenig in unserer Vergangenheit forscht, wird darauf stoßen…“ – „Ihr meint eure Gabe!“ – „Es ist keine Gabe. Schon lange nicht mehr… er glaube uns.“ – „Hoheit, bei allem Respekt, es…“ das Mädchen winkte ab. „Vergesse er es! Wieso ist er wirklich hier?“ – „Nun, ich wollte Euch untertänigst um einen Gefallen bitten. Wir haben da gewisse… Schwierigkeiten …firmenintern. Vielleicht könntet ihr uns… helfen…“ – „Sein Anliegen klingt nach Drecksarbeit. Es interessiert uns nicht. Wie kann er es wagen…“ sie hatte die Schultern entmutigt sinken lassen, es würde wohl doch keinen Ausbruch aus der Langeweile geben. „Nein, nein! Versteht mich nicht falsch, hier…“ Simon zog eine Fernbedienung aus der Tasche und richtete sie auf den Fernseher, der die hintere Wand des Saales verdeckte. Die Augenbrauen des blonden Mädchens hoben sich unmerklich, als sie sich fragte, wie er daran gekommen war, doch dann wurde ihr Blick vom Monitor angezogen. Was sie sah, schien unglaublich.
    „Das kann nicht sein. Er zeigt uns eine Fälschung.“ Die beiden Wächter, welche bis eben noch verschwunden waren, tauchten erneut auf und nahmen die Fernbedienung entgegen. „Das ist keine Fälschung. Sie ist es wirklich!“ beteuerte der andere, Eva strich sich die Haare aus dem Gesicht und sah ihn nachdenklich an. War das die Gelegenheit, auf die sie so lange gewartet hatte? Die Antwort lag auf der Hand. Ja, war sie!
    „Gut. Wir machen uns auf den Weg. Ihr zwei, holt meine Pokébälle. Nehme er die Brille ab.“ –zwei weitere Diener verließen den Raum, darum bemüht, dem Befehl der Herrin, so schnell es möglich war, nachzukommen. Simon wand sich. „Hoheit, das würde ich nur sehr ungern tun…“ meinte er, worauf er von den Leibwächtern darauf hingewiesen wurde, dass es äußerst unklug sei, den Befehlen der Herrin nicht zu folgen, indem sie sich wieder neben ihn stellten. Blitzschnell öffnete Simon den Mantel und zog zwei Fläschchen heraus, rammte dem Mann, der links von ihm stand, eines in den Oberschenkel, und wollte sich gerade umdrehen, da packte ihn der andere. Er wusste, dass es zu spät war. „Das könnt Ihr nicht tun!“ raunte er, als die Goldhaarige auf ihn zukam. Ihr langes Kleid raschelte, als es den Boden streifte. „Wir können alles, was wir wollen…“ flüsterte Eva und legte ihre Finger um das Gestell seiner Brille.
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    „Wieso mussten wir nur deine Abkürzung nehmen, Ash??“ – „Konnte ich doch nicht wissen, dass hier der Weg so kaputt ist!“ verteidigte sich der Trainer vor Lucias Vorwurf. Nun waren wir schon seit Stunden unterwegs, ohne aus diesen Bergen herauszukommen… und anstatt den Radweg zu nehmen, waren wir dem Vorschlag von Ash gefolgt… mit etwas dürftigen Ergebnissen. „Ist doch egal, wir sind gleich wieder auf der normalen Strecke.“ Meinte Rocko, er fuhr vor mir. Lucia und Ash bildeten unsere Nachhut, ich hatte ein ungutes Gefühl dabei, wenn ich hätte hinten fahren müssen. Er sollte Recht behalten: wenig später führte unser steiniger Pfad genau auf die Route, die der Fahrradverleih vorgesehen hatte. Hier ließ es sich viel besser fahren!
    Ich legte den Kopf ein wenig zurück, um den Wind in meinem Haar zu spüren. Das tat gut… doch wir sollten uns dennoch beeilen, die Perle musste, so schnell es ging, an ihrem Bestimmungsort zurück. „Ich sorge für das Gleichgewicht der Ozeane!“ hatte sie gesagt… so viel Verantwortung lastete auf meinen Schultern. Zum Glück hatte ich Lucia und die anderen dabei. „Maria?“ ich verdrehte die Augen und musste lächeln. „Ja?“ – „Spiel Pferdchen!“ aha. Phione wollte also doch ausnutzen, dass ich hatte gehorchen müssen. Dumm gelaufen… „Tut mir leid, wir müssen erst weiter, wenn wir die Fahrräder abgegeben haben, spielen wir was, versprochen!“ erwiderte ich, worauf das kleine blaue Wesen die Backen aufblies, wie ich an dem Geräusch erkannte. „Wieso nicht jetzt? Ich dachte, du musst alles tun, was ich sage!“ – „Nach meinem Sturz hat mich die Tiefseeperle geheilt, also auch meine inneren Verletzungen… Gift gehört leider dazu.“ – „Achso!“ kurzes Schweigen folgte. „Kannst du die Perle jetzt richtig benutzen?“ – „Naja… nein. Es ist kein Werkzeug, sie hat ein eigenes Bewusstsein… das heißt, ich kann sie bitten, mir zu helfen, und bis ich dich zum Tempel gebracht habe, wird sie es wohl meistens tun. Außerdem ist sie nicht so ganz auf der Höhe, du weißt schon, außerhalb des Wassers wird ihr eigenes Bewusstsein schwächer.“ – „Dann verwandel dich wieder in einen Egel und flieg zum Meer, das geht viel schneller!“ Sekunde mal. Ich war doch kein… „Hast du gerade „Egel“ gesagt?“ – „Naja… ja! Das warst du doch vorhin!“ – „Na, hör mal, ich bin niemals…“ – „Doch! Mit den weißen Flügeln sahst du genauso aus!“ –meine Entrüstung schwand. Phione hatte mich nicht beleidigen wollen, sondern ein falsches Wort benutzt. „Das heißt Engel. Und, du hast recht, ich könnte das tun… aber erstens wie ich nicht, wie lange ich das kann, und zweitens bin ich dann wieder allein… was bedeutet, dass mir niemand helfen kann, wenn es wirklich hart auf hart kommt. Den Rucksack kann ich nicht tragen, wenn ich Flügel habe!“ ein Ruf von vorn ließ mich aufschrecken. Ich war, ohne es zu wollen, immer langsamer geworden… worauf mich die anderen überholt hatten. „Na komm schon! Schneller, du lahme Ente!“ lachte die Blauhaarige, ich errötete und trat stärker in die Pedale. „Ich komm ja schon!“ – „Erscheinen reicht!“ schallte es zurück, worauf ich noch röter wurde. Als ich wieder neben der Koordinatorin fuhr, sah sie mich schelmisch an. Ob sie sich mit Ash unterhalten hatte? Die beiden redeten viel miteinander, seit wir auf dem Fahrrad unterwegs waren… allerdings auch mit Rocko. Ihr Team war wieder vereint. Vielleicht konnte ich wirklich zum Meer fliegen, vielleicht brauchten sie mich nicht mehr… immerhin kannten sie mich kaum. Wie konnte ich annehmen, dass ich von Anfang an geduldet sein würde? Nach diesem Gedanken schüttelte ich den Kopf, natürlich wollten sie mich dabei haben. Schließlich waren wir alle Freunde geworden… „Du siehst nachdenklich aus.“ Bemerkte das neben mir fahrende Mädchen, dann lachte sie über sich selbst. „Naja, ist bei dir ja Dauerzustand.“ – „Naja… ja.“ Eine bessere Antwort fiel mir gerade nicht ein. Ob ich auch Liebe empfinden konnte? Ich glaube, bisher war das noch nie der Fall gewesen… die Nez Percé Indianer sahen solche Leute schon als Tote an. „Klar kannst du das!“ sagte Lucia schockiert, ich hatte laut gedacht. Verdammt! „Äh… war nur…“ – „Ach, mach dir keine Sorgen! Jeder kann das, das ist menschlich.“ Sie sah nach vorn zu Ash, ob er mithörte. Als sie merkte, dass dies nicht der Fall war, schaute sie erleichtert wieder in meine Richtung. „Ich weiß nicht… zuerst muss ich sowieso mein Versprechen einlösen.“ – „Ich finde es spannend. Man kann sich bei dir gut vorstellen, wie du mit deinem Freund umgehen würdest!“ – „Wie ist denn das jetzt gemeint?“ – „Nichts.“ Doch ihr Kichern sprach eine andere Sprache. Mein Freund... ich wusste nicht, ob ich je einen haben würde oder wollte, doch wenn er MICH wollte, müsste er ordentlich was draufhaben. Sonst würde er dort landen, wo alle anderen vor ihm gelandet waren. „Das ist nicht mehr mein Leben!“ schrie eine Stimme in meinem Kopf, und das konnte ich präziser nicht ausdrücken… ich hatte geschworen, mein altes Leben hinter mir zu lassen. Durchatmen… ruhig werden.
    „So, da vorn müssen wir absteigen.“ Hörte ich Rocko nach einer Weile sagen, die Blauhaarige und ich waren bis dahin schweigend nebeneinander gefahren. Ich sah auch, wieso der Züchter das sagte: die Radstrecke war zu Ende, ein weiteres Gebäude stand am Straßenrand. Die Asphaltierte Route endete, wir hatten nun nur noch den Abstieg vor uns. Nachdem wir die Räder abgegeben hatten, und uns der Angestellte noch einen schönen Tag wünschte, wandte ich mich um. Dieser hatte eine Karte hervorgeholt und sah sie mit gerunzelter Stirn an. „Also, wir sind auf dem Radweg in die Bergregion gefahren, dann hat uns Ashs Abkürzung einmal halb um den Berg herumgeführt. Der anschließende Radweg brachte uns hierher…“ sein Finger tippte eine Stelle der Karte an. „Das heißt, wir müssten nur noch durch diesen Wald da, es führt eine Art Weg hindurch, der an eine Serpentine erinnert… dann sollten wir schon in den östlichen Ausläufern des Kraterberges sein. „Alles klar…“ ich sah ins Tal hinab, der serpentinenartige Weg begann direkt unterhalb des Hauses.
    Als wir an einer etwas steileren Stelle bergab gingen, tat ich so, als würde ich über einen Stein stolpern. Der Sturz war gut berechnet, Lucia lief vor mir, war jedoch nicht in Gefahr… und ich rempelte sie „versehentlich“ an. Ash wiederum war der erste in der Reihe, als er meinen Schrei hörte, drehte er sich geistesgegenwärtig um und fing Lucia auf. Sie hatte keinen Laut von sich gegeben, so überrascht war sie gewesen. Als sie dann in Ashs Armen lag, und merkte, was los war, wurde sie so rot wie Pays Haare. Geschickt rollte ich mich ab, sprang auf, und sah mich um. „Tut mir leid, Lucia! Alles klar bei dir? Bin irgendwie gestolpert…“ – „Ja… es… es geht, danke.“ Flüsterte sie, Ash stellte sie auf die Beine und rieb sich die Nase. „Heftig, ihr habt Glück, dass ich solche Reflexe habe!“ grinste er dann. Pikachu schüttelte nur stumm den Kopf… ich hatte das dumpfe Gefühl, die gelbe Maus wüsste mehr über Lucias Gefühlsleben als Ash selbst. „Okay…“ meinte ich, und konnte förmlich sehen, wie mein inneres Ich sich freute. Dann stutzte ich. Ash MUSSTE doch sehen, wie rot sie geworden war! Dachte er denn gar nicht daran, dass sie in genau diesem Moment bestimmte Nervenreaktionen auf ihn zeigte? Komisch… aber ich war mit meinem Latein noch nicht am Ende. Nach diesem Vorfall lief Lucia mit immer noch gerötetem Gesicht neben mir her und beschäftigte sich mit Pachirisu, welches nun eine kleine, pinkfarbene Schleife trug. „Das sieht irgendwie süß aus…“ bemerkte ich, die Koordinatorin lächelte leicht. „Danke. Ich habe mal eine Pokémon-Designerin getroffen, du weißt schon, sie macht Kleider für Pokémon. Da ich aber dachte, Pokémon sind lieber etwas freier, bleibe ich bei Accessoires! Übrigens…“ –hier senkte sie die Stimme- „…war das Absicht eben? Ich meine, nicht, dass es mir nicht gefallen hätte, doch…“ – „Ja, war es. Irgendwann muss er es wissen, du kannst es doch nicht ewig in dich herein fressen!“ – „Du hast ja recht… aber ich warte auf den richtigen Moment…“ – „Wie du meinst… ich werd mich zurückhalten.“ Sie legte einen Arm um meine Schulter und nickte lebhaft. „Aber jetzt wollen wir diesen wunderschönen Tag genießen!“ mein Blick fiel auf das Laub der Bäume, ich roch die frische Luft, hörte Pokémon in den Wipfeln… und dachte nur, wie schnell diese Idylle doch vernichtet werden konnte. Was war nur los mit mir? „Du hast recht… Frühlingsgefühle…“ merkte ich an, was sie sofort verstummen ließ. „Sorry!“ beeilte ich mich zu sagen, doch schlimm war das für die Koordinatorin offenbar nicht… erleichtert sah ich in den Himmel, berührte gedankenverloren die auf meiner Schulter liegende Hand… und genoss die Ruhe. Dann, als hätte die Katastrophe nur darauf gewartet, zu passieren, schnitt Ashs Stimme wie ein Messer durch die Luft.
    „Mist! Bleibt stehen!“


    so... ich hoffe, es sind diesmal keine logikfehler drin... ist manchmal echt unangenehm, etwas im nachhinein zu finden :) anregungen, wünsche, kommentare oder gar beschwerden sind wie immer gern gesehen...
    mfg
    DoD

  • Hey, DoD!
    So, dann bin ich so wie´s aussieht (mal wieder) erste *freu*
    Erstmal: Großer Pluspunkt an deine Beschreibungen. Die sind echt klasse!
    Und Maria kann jetzt mit der Perle sprechen. Schön, hauptsache, sie verliert nicht jedes Mal die Kontrolle über sich...
    Also entweder ist Ash total verkalkt (und das in seinem Alter xD) oder er will´s nicht kapieren... Also noch deutlicher ging´s ja gar nicht mehr... Aber Marias Verkupplungsversuche sind echt cool...
    Diese Zwischenteile hab ich noch ne so ganz kapiert, aber ich denke, die führst du noch weiter...
    So. Jetzt die Fehler:


    Mit der rechteten Hand


    rechten


    und schloss die Augen.


    Sie hat die Augen zu, während sie Fahrrad fährt???


    „Ach, nicht der Rede wert… ich versuche, immer dafür zu sorgen, dass ich wieder an meinen Bestimmungsort komme.“ – „Jedem? Wie oft warst du denn schon fort?“


    Was hat das jedem da zu suchen???


    Wenn ich noch mehr finde, wird´s editiert =)
    So, jetzt noch was zum Dateianhang. Das übernimmt ne Freunin von mir, die das gemacht hat.:


    "Aaalso, erstmal Hallihallo an alle!
    Wie gesagt, ich bin eine Freundin von Mizu, also nenn' ich mich der Einfachheit halber mal "Ka"...
    Und als ich so nach (viel zu) langer Zeit mal wieder bei ihr zu Besuch war, war eins der ersten Dinge, die ich erzählt bekam, dass es da im Internet eine Geschichte über Pokémon gibt (wovon ich wirklich überhaupt keine Ahnung habe, wie ich zugeben muss!)... ;)
    Und dann kam der Auftrag: Der Typ, der die Geschichte schreibt, braucht noch ein Bild von Maria...
    Kurz und gut, ich hab' mich halt dran gesetzt und es versucht, und zur allgemeinen Begeisterung in diesem Haus ist sie auch ganz okay geworden, finde ich (und hoffe, ihr seht das genauso...). Ja...und das ist der Anhang, also schaut einfach mal nach!
    Lg (:
    Ka"


    So, Tastatur zurück erobert xD
    Bissl kurz, aber nya. Wir hoffen, das Bild ist gut.
    Bis zum nächsten Kapü, ~Mizu~ Phione