@premierball2013
Ja, Deutschland traf die Euro-Krise nicht ganz so hart wie vielen anderen europäischen Staaten, zu behaupten Deutschland stünde verdammt gut da ist trotzdem übertrieben. Auch Deutschlands Wachstum stagniert bzw. steigt aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Lage vieler anderer europäischer Staaten längst nicht so sehr, wie es ohne der europäischen Wirtschaftskrise möglich wäre. Deutschland ist nämlich, falls du dies noch nicht mitbekommen haben solltest, sehr stark vom Export abhängig und die EU-Staaten zählen zu den größten Handelspartnern von Deutschland. Der sinnlose Spardiktat von Merkel und der EZB wirkt sich daher selbst für Deutschland eher negativ aus, da extreme Sparpolitik in Ländern wie Griechenland, Spanien, Portugal oder auch Italien und Irland zu einer stark schrumpfenden Wirtschaft und noch höherer Arbeitslosigkeit, und daher eingehend insbesondere in diesen Staaten zu einer geringeren Kaufkraft geführt hat.
Ich kann daher den Schuldenschnitt im Programm von Syriza und der Koalitionspartei Alexartiti Elines absolut befürworten, auch wenn natürlich Kompromisse eingegangen werden müssten, aber schon ein Teilschnitt der rund 320 Milliarden Euro Schulden Griechenlands wäre zumindest ein Schritt in die richtige Richtung.
Abgesehen davon wächst in Deutschland wie Vinum schon erwähnt hatte der Niedriglohnsektor, Merkels Regierungen machen fast ausschließlich Politik für Lobbyisten und Bankenkonzerne und ein Großteil der Erfolge, von der Deutschland heute noch profitiert, sind nicht der Regierung von Merkel zuzuordnen. Ich kann daher, auch wenn es Deutschland noch relativ gut geht, deine Meinung absolut nicht teilen (bis auf dem zweiten Teil deines Beitrags natürlich), zumal es viel zu kurzsichtig gedacht ist wenn man die Gesamtsituation der EU betrachtet, von der auch Deutschland langfristig alles andere als profitiert.